Mensch – Medizin – Technik

ST. VINCENZ, DIEZ und ST. ANNA

DAS KLINIKMAGAZIN DER KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ mbH

FOCUS-Klinikliste 2019:

St. Vincenz zählt zu den HERZ AUßER TAKT „Herzwochen” Das Expertenpodium in Limburg Top 10 in Hessen > Seite 14

Partnerschaft, Respekt und Expertise Interview mit dem neuen Ärztlichen Direktor des St. Vincenz-Krankenhauses Limburg

Größer – moderner – besser: Zentrale Notaufnahme, Neurologie mit Stroke Unit, Schockraum, Pathologie und radiologische Einheit im neuen Talbau St. Vincenz zählt zu den Top 10 in Hessen 03 St. Vincenz in allen Bereichen zertifiziert 05 Neue medizinische Führungsspitze 08 EDITORIAL für die Limburger Klinikallianz Partnerschaft, Respekt und Expertise: 10 Interview mit dem neuen Ärztlichen Direktor

AKTIONEN

Herzwochen – Expertenpodium in Limburg 14 Größer – moderner – besser: 18 Neue Räume im neuen Talbau Jeder kann Leben retten: 20 Im Notfall nicht auf die Profis warten! Notfallseelsorge – Helfer in der Not 22 Liebe Leserinnen und Leser, BILDUNGSWERKstadt / BILDUNGSFORUM Begeisterung für den Pflegeberuf: 24 über viele Ausgaben hinweg hat uns immer wieder unser Erstes Examen in den neuen Räumen großes Bauprojekt neuer Talbau beschäftigt. Wenn dort Erfolgreiche Auszubildende 26 nach den Bereichen Notaufnahme, Neurologie, Patholo- Auszeichnung für besondere Leistung 26 gie sowie Schockraum und Radiologie im Frühjahr auch BILDUNGSFORUM: erfolgreiche pflegerische 27 noch die Kinderklinik eingezogen sein wird, wird dieses Abschlüsse / Fachweiterbildung ambitionierte Vorhaben abgeschlossen sein. Damit hat die / DIEZ Krankenhausgesellschaft ein wichtiges Fundament gelegt: Optimale Arbeitsbedingungen, konzentrierte Nähe aller Gesundheitszentrum St. Anna – Gynäkologie: 28 medizinischen Disziplinen – ein klinischer Campus, von Bewährtes Team unter neuer Leitung dem die Menschen der Region nur profitieren werden! St. Vincenz-Krankenhaus Diez: 29 Noch mehr Kompetenz für die Gelenke

Große, breit gefächerte Expertise in den verschiedensten VORTRÄGE medizinischen Disziplinen – das ist auch im übertragenen Parkinson erkennen und behandeln 30 Sinne das Fundament, auf dem unser Krankenhaus steht, Vorsorge für Herz und Bauch 33 von dem unsere Klinik lebt und das die Gesundheitsver- Diagnose Diabetes! Und nun…? 36 sorgung der Menschen dieser Region prägt. Ab 50 steigt die Gefahr im Bauch 38 Stellvertretend hierfür steht u.a. die Symbiose unserer Arthrose in Hüfte und Knie: 40 Wann ist eine OP sinnvoll? verschiedenen medizinischen Expertisen in der Diabetes- Sportverletzungen am Knie 42 versorgung für die Region: Hier hat sich durch die immer breiter gefächerten Spezialisierungen ein Versorgungssy- Brustkrebs bewegt: Es gibt individuelle Lösungen 44 stem mit ambulanten Schwerpunkten und darauf abge- Veranstaltungstermine 2019 46 stimmter, ggfs. folgender stationärer Weiterbehandlung Licht gegen Brustkrebs 47 etabliert. Lesen Sie hierzu die Seiten 36 und 37. Infor- DANKE FÜR DIE SPENDEN mieren Sie sich aber auch über die Kompetenzen unserer medizinischen Experten insgesamt: Ihr umfassendes Fach- Limburger Lions Clubs: „Mit dieser Anschaffung 48 lassen sich Leben retten“ wissen, das sie über das gesamte Jahr 2018 hinweg in den verschiedensten Fachvorträgen einem interessierten Sparda-Bank Hessen stiftet 1000 Euro 50 für Panorama-Aquarium der Kinderklinik Publikum offerieren, dokumentieren wir auch in dieser Ausgabe wieder ausführlich zum Nachlesen. Weihnachtsmarkt im St. Vincenz 51

KUNST IM KRANKENHAUS In diesem Sinne wünsche ich Ihnen interessante Lektüre, Malerische Poesie – unbenannt vielsagend 52 besinnliche Feiertage und schon jetzt einen guten Start in ein hoffentlich gesundes Jahr 2019. PERSONALNACHRICHTEN

Wie funktioniert eine Klinik-Küche? 54 Ihr Grünen Damen und Herren suchen Verstärkung! 55 Betriebsjubiläum: 2710 Jahre Treue 56 und Engagement für St. Vincenz Guido Wernert Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH IMPRESSUM HERAUSGEBER: Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH, Auf dem Schafsberg, 65549 Limburg T: 0 64 31.292-0, Fax: 0 64 31.292-4163, Mail: [email protected], www.st-vincenz.de REDAKTION: Nicola von Spee, Lisa Naumann, Petra Hoffmann, Elisabeth Steinhauer V.i.S.d.P: Guido Wernert Konzept/Design/Layout: S!DESIGNMENT, N. Schäfer (Dipl. Komm.-Designer FH) Lieber per Mail als PDF? Bilder: Privat, Archiv KH St. Vincenz, Nicola von Spee, S!DESIGNMENT, Lisa Naumann, Dieter Fluck, Gundula Stegemann, Baumann fotostudio gmbh, Pixabay.de, Fotolia: ©psdesign1, ©Marzanna, ©BeTa-Artworks, Syncerz©decade3, ©froxx, Die VIA kann anstelle der gedruckten Version auch elektronisch als PDF ©shockfactor.de, ©morganimation, ©wwwebmeister, ©agvisuell, ©Coloures-Pic zugestellt werden. Wenn Sie dies wünschen, senden Sie bitte eine E-Mail an: Photocase: ©ak74, ©doso – istock.com: ©tepic Auflage: 4.500 – Stand Dezember 2018 [email protected] mit dem Hinweis „Digitale Ausgabe VIA“. Die Beiträge geben die Meinungen der jeweiligen Verfasser wieder. < VIA | 3

FOCUS-Klinikliste 2019: St. Vincenz zählt zu den Top 10 in Hessen

Würdigung für umfassendes Engagement in Medizin und Pflege: Das St. Vincenz-Krankenhaus Limburg wird ab sofort in der Liste der besten Kliniken Hessens geführt. Die große Klinikbewertung des Magazins FOCUS zeichnet das Haus in seiner bereits jetzt erschiene- nen November-Ausgabe als „Top Regionales Kran- kenhaus 2019“ aus. Mit einer Patientenzufrieden- heit von 84 Prozent zählt das Haus hessenweit zu den Bietet seinen Lesern mit der großen Klinikliste der nationalen und Top 10. Insgesamt sind 40 Kliniken in Hessen berech- regionalen Top-Krankenhäuser Orientierung bei der Suche nach der richtigen Klinik und informiert umfassend über spezifische Behand- tigt, das Gesundheits-Siegel des FOCUS zu führen. lungsmethoden: Das renommierte Magazin FOCUS Gesundheit. 4 | VIA >

„Für alle Kliniken wurden zudem die gesetzlich vorgeschriebenen „Strukturierten Qualitätsberichte“ ausgewertet.”

Um die führenden Akut-Kliniken und -Krankenhäuser in aus werden die Qualitätsberichte der Kliniken Deutschland zu ermitteln, kooperiert der FOCUS mit dem un- sowie die Daten zur externen Qualitätssiche- abhängigen Recherche-Institut Munich Inquire Media (MINQ). rung ausgewertet. Über 14.000 einweisende Für den groß angelegten bundesweiten Vergleich wertete das Ärzte wurden befragt, welche Klinik sie aus Institut große Datenmengen aus und befragte tausende Ärzte ihrem jeweiligen Fachbereich empfehlen kön- der verschiedensten Fachbereiche. Die Gesprächspartner können nen. Befragt wurden sowohl Haus-, als auch Fachkollegen und Kliniken frei empfehlen. Zudem wurden die Fachärzte. Diese gaben Einschätzungen ab Ärzte gezielt um ihre Meinung zu bestimmten Kliniken gebeten. über die fachliche Kompetenz der Klinikärz- Nur bei überdurchschnittlichen Empfehlungen kommt eine Kli- te, das Leistungsangebot sowie die Diagno- nik in die engere Auswahl für die Klinikliste. se- und Therapiemöglichkeiten einer Klinik. Darüber hinaus wurden sie gebeten, die Er- Insbesondere dieses sog. „Peer Review“, die wechselseitige Beur- fahrungen ihrer Patienten mit einer Klinik teilung unter Medizinern, macht das FOCUS-Siegel so wertvoll: hinsichtlich der ärztlichen und pflegerischen Schließlich sind sie durch ihr Fachwissen am besten qualifiziert, Versorgung zu schildern. die Qualität einer Behandlung einzuschätzen. „Das Netz ist voll von subjektiven Klinikbewertungen. Hier bietet der FOCUS mit Für alle Kliniken wurden zudem die gesetz- seiner wissenschaftlichen Methodik eine gute Alternative für die lich vorgeschriebenen „Strukturierten Qua- Orientierung von Patienten“, kommentiert Vincenz-Geschäfts- litätsberichte“ ausgewertet. Dort müssen die führer Guido Wernert die Datenbasis der Bewertung. „Es ist ei- Kliniken Angaben zu ihren Struktur- und ne gute Sache, wenn die Menschen bei der Suche nach dem Leistungsdaten, zu ihren Versorgungsschwer- richtigen Krankenhaus durch valide und fachlich abgesicherte punkten, ihrem medizinisch-pflegerischen Kriterien unterstützt werden!“ Dass das St. Vincenz erstmals Leistungsangebot, den Fallzahlen der Fach- zu den TOP-Kliniken Hessens gezählt wird, freut ihn natürlich abteilungen, ihrem Personal sowie der ap- besonders: „Der Dank für diese Auszeichnung geht an alle Mit- parativen Ausstattung machen. Analysiert arbeiter. Jeder Einzelne an seinem Platz hat zu diesem Erfolg werden Fallzahlen, Behandlungserfolg bei beigetragen!“ OP`s, Komplikationsquoten, technische Aus- stattung, Anzahl betreuender Ärzte, Qualifi- Insgesamt basiert das FOCUS-Ranking auf drei unterschiedli- kation der Pfleger, Beteiligung an Qualitäts- chen Quellen: Ausführlichen Interviews mit ausgewiesenen me- initiativen und Hygienestandard. Außerdem dizinischen Experten, schriftlichen Befragungen der Kliniken wertete MINQ für einige ausgewählte Fach- sowie niedergelassener und einweisender Ärzte. Darüber hin- bereiche die sogenannten „C1-Daten“ zur gesetzlich vorgeschriebenen „Externen Qua- litätssicherung“ aus. Die aktuell verwendeten Daten zur Patientenzufriedenheit wurden von der Techniker Krankenkasse erhoben. Ausge- wertet wurden die persönliche Einschätzung zur medizinisch-pflegerischen Versorgung sowie zu Information und Kommunikation sowie Organisation und Unterbringung. St. Vincenz < VIA | 5

Ausgezeichnete Qualität: St. Vincenz in allen Bereichen erfolgreich zertifiziert

Das St. Vincenz-Krankenhaus hat die Zertifizierung nach der neuen DIN EN ISO Norm 9001:2015 bestanden. Mit besonderer Anerkennung würdigten die beiden Auditorinnen Dr. Elke Hoffmann und Anja Genz die vielfältigen Prozesse in Medizin, Pflege und Verwaltung und dabei insbe- sondere das Zusammenwirken im Haus wie auch mit externen Gesund- heitsdienstleistern.

Sie bescheinigten dem Haus, die Patienten- versorgung für die Menschen der Region aus einer grundsätzlichen Verantwortung für den Versorgungsauftrag heraus zu leisten. In einem sich stark verändernden Umfeld sei das Unter- nehmen zum Wohle der Patienten gut vernetzt in der Region und ganz offensichtlich gut un- terwegs, für die Bürger der Region da zu sein. Nach drei Audittagen waren die beiden Audi- torinnen überzeugt, dass am St. Vincenz „gute Fachlichkeit“ unterwegs ist, sehr gut untermau- ert und implementiert durch die verschieden- sten Instrumente des Qualitätsmanagements. „Wir haben hier überzeugend erfahren, dass die aktuellen Leitlinien nicht nur gelebt werden, sondern dass das Haus diese Standards in den verschiedensten Bereichen auf die individuel- le Situation adaptiert und eine eigene Positi- on bezieht“, so Dr. Elke Hoffmann. Unterstützt werde dies durch sehr gutes medizintechnisches Equipment.

Positiv wurde das E-Learning-Programm im Be- reich der Pflichtschulungen registriert ebenso wie die fachspezifischen Einarbeitungskonzepte im Bereich der Pflege, der Physiotherapie und im Kreißsaal. Auch die technischen, baulichen und organisatorischen Modernisierungsmaß- nahmen in der Zentralsterilisation beeindruckten die Auditorinnen. Für einige Bereiche sprachen Hoffmann und Genz konstruktive Empfehlungen für den klinischen Alltag aus. 6 | VIA >

Bescheinigten dem St. Vincenz in einer ersten Bewertung vor interes- Folgende Bereiche sierten Mitarbeitern ebenso innovatives wie pragmatisches, problemlö- sungsorientiertes Arbeiten: die beiden Auditorinnen Dr. Elke Hoffmann wurden nach der neuen Norm und Anja Genz. rezertifiziert:

Drei ganze Tage lang hatten die beiden Audito- Allgemein- und Viszeralchirurgie rinnen die Klinik mit Vor-Ort-Begehungen und Anästhesie und operative Intensivmedizin zahlreichen Gesprächen mit Ärzten, Pflegekräften, Krankenhausleitung und Abteilungsleitern genaue- Gastroenterologie stens unter die Lupe genommen und die Abläufe des Gefäßchirurgie Krankenhauses auf Herz und Nieren geprüft. Dabei Gynäkologie und Geburtshilfe beleuchteten sie Strukturen und Prozesse innerhalb des Hauses und informierten sich bis ins Detail di- Hämatologie und Onkologie rekt vor Ort über die Organisation, Prozessabläufe, Krankenhaushygiene Dokumentationen, Dienstpläne und Datenschutz. Besonderes Augenmerk lag dabei vor allem auf dem Neurologie Umgang des Hauses mit Chancen und Risiken sowie Nephrologie und Dialyse der Implementierung des Wissensmanagements. Pflegedienstleitung Ihr übereinstimmendes Resümee: Trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen wird Physiotherapie am St. Vincenz-Krankenhaus innovativ, problemlö- Radiologie und Nuklearmedizin sungsorientiert und pragmatisch gearbeitet! Radioonkologie und Strahlentherapie

Die Zertifizierung nach der neuen ISO-Norm ist die Verwaltung externe Bestätigung für die Implementierung des Zentrallabor Qualitätsgedankens in die Unternehmensphiloso- Zentralapotheke phie und -strategie mit dem Ziel, sowohl mit kauf- männischen als auch klinischen Risikomanagement Zentralsterilisation bestmögliche Patientenversorgung und -sicherheit Zentral-OP zu gewährleisten.

Informieren Sie sich auch im Internet unter: www.st-vincenz.de St. Vincenz < VIA | 7

Erfolgreich nach der neuen Norm zertifiziert 8 | VIA >

Neue medizinische Führungsspitze für die Limburg-Diezer Klinikallianz

Sicherten den beiden neuen Ärztlichen Direktoren die volle Unterstützung des Trägers der Krankenhausgesellschaft zu: RA Erwin Reuhl, der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz, mit seinen beiden Stellvertretern, Limburgs Ex-Bürgermeister Martin Richard und dem Vorsitzenden des katholischen Bezirks Lim- burg und Pfarrer von Hadamar, Andreas Fuchs. Links im Bild Geschäftsführer Guido Wernert.

Wechsel in der Ärztlichen Direktion der Krankenhausgesellschaft: Dr. Thomas Heß in seiner Funktion als Ärztlicher Direktor feierlich verabschiedet

Stabwechsel in der Ärztlichen Direktion des St. Vincenz- Großen Dank für sein außerordentliches Krankenhauses: Professor Dr. Thomas Neuhaus, Chefarzt Engagement zollten sowohl Verwaltungs- der Onkologie und Palliativmedizin und bisheriger stell- ratsvorsitzender RA Erwin Reuhl, als auch vertretender Ärztlicher Direktor, wurde jetzt vom Verwal- Geschäftsführer Guido Wernert dem Radiolo- tungsrat der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH gie-Chefarzt. Heß habe das Management mit zum Nachfolger von Dr. Thomas Heß gewählt. Dieser hatte allen Kräften unterstützt. Den beiden neuen insgesamt sechs Jahre Verantwortung in der Ärztlichen Ärztlichen Direktoren sicherte Reuhl die volle Direktion getragen. Krankenhausleitung und Verwaltungs- Unterstützung des Trägers der Krankenhaus- gesellschaft zu. Der neue Ärztliche Direktor, rat bedankten sich für das große Engagement des Chef- Prof. Neuhaus, nannte die Sicherung der Ar- arztes der Radiologie, der dieses Amt in einer spannenden beit seiner Vorgänger als Hauptaugenmerk Umbruchphase innehatte. Besondere Herausforderungen für das neue Amt: „Sowohl eine gute, zeitge- fielen in die Amtszeit des Mediziners, u.a. die Fusion mit rechte nach den Standards der Wissenschaft dem Krankenhaus Diez. Stellvertreter des neuen Ärztli- und den ethischen Grundlagen unserer Leitli- chen Direktors ist nun PD Dr. Michael Fries, Chefarzt An- nien durchgeführte Patientenversorgung, wie ästhesie und operative Intensivmedizin. auch die Zufriedenheit unserer Mitarbeite- rInnen muss weiter gesichert werden.“ Basis Erfahren Sie mehr über < VIA | 9 unsere Krankenhäuser und besuchen Sie uns unter: www.st-vincenz.de

hierfür seien partnerschaftliche Zusammen- Element seiner medizinischen Philosophie. In den letzten Jah- arbeit, Respekt und Expertise. „Wir brauchen ren standen klinisch-wissenschaftliche Arbeiten zu verbesser- das Know How aller Berufsgruppen im Kran- ten Therapiemöglichkeiten für onkologische Patienten im Focus kenhaus, um weiter konstruktiv nach vorn zu seiner Arbeit – ein langjähriges Engagement, das mit der Er- kommen.“ nennung zum Professor der Justus-Liebig-Universität Gießen ausgezeichnet wurde. Forschungsschwerpunkte waren Untersu- In diesem Kontext brach der Ärztliche Di- chungen zum Einfluss von Botenstoffen und Wachstumsfakto- rektor auch eine Lanze für die Aufwertung ren auf menschliche Gefäßzellen sowie die Suche nach Zusam- der seiner Überzeugung nach essentiellen Be- menhängen zwischen bestimmten genetischen Veränderungen rufsgruppe der Pflege. Mit seinem Sofortpro- und der Entstehung von Tumoren. gramm Pflege und der Einführung der Min- destmengen für Pflegekräfte an Kliniken habe Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den richtigen Weg eingeschlagen. Die Entschei- dung der Krankenhausgesellschaft, durch die Ansiedlung der Krankenpflegeschule in Limburg die Aus- und Weiterbildung in der Pflege weiter auszubauen, bezeichnete der Onkologe als perspektivische Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung der Region. Priv.-Doz. Dr. Michael Fries ist seit 2014 Chefarzt der Ab- teilung Anästhesie und operative Intensivmedizin. Nach seinem Studium an den Universitäten München und Aachen und ei- nem Forschungsaufenthalt am renommierten Weil Institute of Critical Care Medicine der University of Southern California in Los Angeles wurde Dr. Fries im Jahr 2009 Oberarzt der Klinik für Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Aachen. Zuvor hatte er seine Facharztausbildung an der dortigen Kli- nik für Anästhesiologie absolviert. Seit März 2013 war er in dieser Abteilung als Geschäftsführender Oberarzt tätig. In den Prof. Dr. Thomas Neuhaus ist seit über vergangenen Jahren baute Dr. Fries die Anästhesie konsequent zehn Jahren Chefarzt der Abteilung Häma- weiter aus, etablierte moderne Narkosekonzepte und engagierte tologie und Internistische Onkologie am St. sich in der weiteren Optimierung der notärztlichen Versorgung. Vincenz-Krankenhaus. Maßgeblich war er Letzteres ist ihm eine Herzensangelegenheit: Daher unterrichtet an der Etablierung der Palliativstation betei- Dr. Fries seit drei Jahren im Rahmen der Woche der Wiederbele- ligt. Wissenschaftlichen Fragestellungen der bung hunderte Limburger Schüler in Laienreanimation. Onkologie und der Palliativmedizin gilt seit jeher sein persönliches Augenmerk, er gilt Sowohl Dr. Fries, als auch Prof. Neuhaus sind Mitglied zahlrei- als Vertreter einer modernen, ganzheitlichen cher wissenschaftlicher Fachgesellschaften. Beide sind erfahrene und patientenorientierten Onkologie. Inter- akademische Lehrer ihrer jeweiligen Disziplinen und Mitglieder disziplinäre Vernetzung ist für ihn tragendes des Ethikkomitees der Krankenhausgesellschaft. 10 | VIA > St. Vincenz

INTERVIEW „Partnerschaft, Respekt und Expertise”

Prof. Dr. med. Thomas Neuhaus Ärztlicher Direktor St. Vincenz-Krankenhaus Limburg

Interview mit dem neuen Ärztlichen Direktor des St. Vincenz-Krankenhauses Limburg

Herr Professor Neuhaus, Sie sind der neue Ärztliche Direktor dards der Wissenschaft und den ethischen des St. Vincenz-Krankenhauses – ein wichtiges Amt, mit Grundlagen unserer Leitlinien durchgeführ- der Chance Zeichen zu setzen, Schwerpunkte für die Klinik te Patientenversorgung erfolgt, wie auch die mit- und weiterzuentwickeln. Welche Akzente möchten Sie Zufriedenheit unserer MitarbeiterInnen ge- setzen? sichert wird. Ich glaube, dass es gar nicht wesentlich darum geht persön- liche Akzente zu setzen, sondern die durch meine Vorgänger Also ein deutliches Signal in Richtung initiierte Entwicklung der letzten Jahre fortzusetzen. Es geht mehr Personalentwicklung und Mitarbei- um eine enge Kooperation zwischen den verschiedenen Ab- terorientiertung? teilungen dieses Krankenhauses mit dem Ziel der optimierten Es gibt in diesem Krankenhaus keine Berufs- Patientenversorgung. Diese ist unsere zentrale Aufgabe, um gruppe, auf die wir verzichten könnten. Wie diese dreht sich Alles. wichtig jeder einzelne Mitarbeiter ist wird leider oft erst dann klar, wenn plötzlich je- Wir dürfen dabei aber auch unsere MitarbeiterInnen nicht mand ausfällt. Keine Frage: Es muss Perso- vergessen. Denn die Zufriedenheit der KollegInnen im Haus nen geben, die eine Führungsrolle überneh- ist für diese Aufgabe essentiell! Nur darüber ist meiner Über- men, die Entscheidungen treffen und auch zeugung nach eine gute Versorgung der Patienten zu gewähr- dafür gerade stehen. Das kann aber nicht leisten. dazu führen, dass es Graduierungen in der Qualität oder der Zuordnung des Respektes Meine Aufgabe als Ärztlicher Direktor und somit auch als gibt. Ich bin der festen Überzeugung, dass es Mitglied der Klinikleitung verstehe ich also vor allem dahin- auch zur Zufriedenheit der MitarbeiterInnen gehend, dass sowohl eine gute, zeitgerechte, nach den Stan- mit beiträgt, wenn dieser Respekt von allen gelebt wird. St. Vincenz < VIA | 11

Plädiert engagiert für kooperative, partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Berufsgruppen im Krankenhaus und aller im Gesundheitssektor tätigen Organisationen: „Nur so können wir konstruktiv nach vorn kommen!“

„Partnerschaft, Was meinen Sie damit konkret? Dass man sich gemeinsam und interdiszipli- när über die Weiterversorgung eines Patien- ten unterhält, Planungen gemeinsam trifft. Respekt Das gilt im gleichen Maße – um ein aktuelles Thema zu nennen - auch für Umbaumaß- nahmen innerhalb der Klinik. Die verschie- denen Berufsgruppen, die hier betroffen und Expertise” und beteiligt sind, sollten unbedingt mit in die Entscheidungsfindungen eingebun- den werden. Ich glaube, davon können wir alle nur profitieren. Keiner ist in der Lage, die Tätigkeiten der anderen Berufsgruppen zu überblicken, das wäre völlig vermessen. Das bedeutet: Wir brauchen die Expertise aller unserer MitarbeiterInnen und nur in genswert, neue Fachdisziplinen und –richtungen am Haus zu kooperativer, partnerschaftlicher Zusam- integrieren. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, uns ausrei- menarbeit können wir konstruktiv nach chend um die Fachrichtungen und Abteilungen zu kümmern, vorne kommen. die bereits tätig sind. In diesem Kontext ist insbesondere die personelle Ausstattung von Relevanz. Sie nannten vorhin die Patientenbehand- lung lege artis als oberstes Ziel allen Han- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat da mit dem So- delns im Krankenhaus. Schon jetzt hat un- fortprogramm Pflege just vor wenigen Wochen zumindest sere Klinik richtungsweisende Standards für den Pflegebereich Zeichen gesetzt – wie bewerten Sie und breite Spezialisierung vorzuweisen dieses politische Signal? – ungewöhnlich für ein Krankenhaus auf Es soll künftig eine Mindestmenge an Pflegekräften in den dem Land. Welche Ausrichtung ist Ihnen Kliniken geben. Das halte ich für vollkommen richtig und persönlich besonders wichtig? wichtig. Ich würde mir wünschen, dass die Politik diesen ein- Wir haben Fachdisziplinen, welche die geschlagenen Weg weiter verfolgt. Mit der Finanzierung die- Grund- und Regelversorgung für die Region ses Vorhabens darf die Politik die Krankenhäuser aber nicht sicherstellen. Wir haben aber auch Fachab- alleine lassen. Die Pflege ist ein Berufszweig, der unbedingt teilungen, die sich einer sehr spezialisierten aufgewertet werden muss und jegliche Form der Unterstützung Form der Medizin zuwenden. Genau diese ist hier gut und sinnvoll. Deswegen ist es auch ein guter und Mischung ist es auch, die unser Haus aus- richtiger Schritt, dass wir die Krankenpflegeschule nach Lim- zeichnet. Und nur in der Interdisziplinarität burg geholt haben und versuchen, das Angebot im Bereich der kann diese Mischung gewinnen. pflegerischen Ausbildung weiter auszubauen. Das St. Vincenz Krankenhaus ist eben nicht nur für die unmittelbare Versor- Eine sehr wichtige Entwicklung für die Re- gung der PatientInnen zuständig, sondern als wichtiger Stand- gion war es m.E., die Kinderklinik hier an- ort des Gesundheitswesens auch verpflichtet, die medizinische zusiedeln. Ich glaube sagen zu dürfen, dass Versorgung in der Region nicht nur jetzt und hier, heute und diese Klinik sich nicht nur im St. Vincenz- akut, sondern auch perspektivisch sicherzustellen. Krankenhaus selbst, sondern auch in der Re- gion etabliert hat - nicht zuletzt dank des Die meisten Krankenhäuser sind aus einer eigentlich ide- hohen Einsatzes der beiden Chefärzte dieser ell oder christlich begründeten Verpflichtung zum Helfen Abteilung. Welche zukünftigen Entwicklun- entstanden. Heute gibt es ausgefeilte Abrechnungssysteme, gen auf uns zukommen, muss man abwar- Kliniken müssen wie Wirtschaftsunternehmen arbeiten, ten. Es ist sicherlich immer wieder überle- um zu überleben. Lässt sich trotz der Ökonomisierung des 12 | VIA > INTERVIEW

„Im Vergleich zu meinen niedergelassenen KollegInnen, die unter einem deutlich stärkeren wirtschaftlichen Druck stehen, habe ich sicher mehr Zeit für eine individuelle Versorgung der Patienten.”

Gesundheitswesens der Aspekt der Menschlichkeit bewah- Im Vergleich zu meinen niedergelassenen ren, den die Gründer der Stiftung St. Vincenz im Visier KollegInnen, die unter einem deutlich stär- hatten? keren wirtschaftlichen Druck stehen, habe Es wird zumindest zunehmend schwerer. Jeder, der im Gesund- ich sicher mehr Zeit für eine individuelle heitswesen tätig ist, hat diesen beruflichen Weg eingeschlagen, Versorgung der Patienten. In der Onkologie weil er bestimmte Vorstellungen hatte, wie dieser Beruf gelebt sind wir in der glücklichen Lage, uns die und ausgelebt werden soll. Es ist schade und traurig zu sehen, Zeit für die Patienten nehmen zu können, dass die dafür erforderlichen Ressourcen meines Erachtens die erforderlich ist. Auch aufgrund dessen nicht hinreichend zur Verfügung gestellt werden. Im Grunde kommt es zwar immer wieder zu längeren wird bewusst eine Unterfinanzierung in Kauf genommen und Wartezeiten in unserem Bereich, aber ich damit gleichzeitig auch, dass diejenigen, die im Krankenhaus glaube in der Summe gelingt so eine Ver- tätig sind, zunehmend belastet werden. sorgung, die den PatientInnen und ihren schweren Erkrankungen gerecht wird. Wenn ich meine eigene medizinische Biografie überblicke, hat die Belastung im Arztwesen deutlich zugenommen. Selbst Für mich kommt nun noch die Tätigkeit des diejenigen KollegInnen, die mit einer maximalen ideellen Be- Ärztlichen Direktors hinzu - eine wichtige reitschaft diesen Beruf gewählt haben, kommen immer öfter und interessante Aufgabe, auf die ich mich an ihre Grenzen und hinterfragen teilweise daher auch ihre sehr freue. Allein in den letzten drei Jahren, Berufswahl. Das ist etwas, was unbedingt vermieden werden in denen ich als stellvertretender Ärztlicher sollte. Ich würde mir wünschen, dass die Politik einen klaren Direktor tätig sein durfte, habe ich sehr viel Weg findet die Häuser, die eine vernünftige Medizin anbieten, gelernt. Man blickt hinter die Fassaden die- auch ausreichend finanziell auszustatten. ser Klinik und lernt eine Menge über das, was ein Krankenhaus ausmacht. Wiewohl Hat Hippokrates in der Medizin noch eine Chance? ich seit Jahrzehnten in der Medizin tätig bin Ja, hat er. Wir können sicherlich weiterhin menschlich pfle- sind doch viele Aspekte für mich neu ge- gen, wir können weiterhin menschlich Medizin betreiben, uns wesen. Ich hoffe sehr, dass ich beide Ämter weiterhin im Sinne des Leitbildes des Hauses um die Patien- - die des Leiters der Onkologie und der Pal- tinnen und Patienten kümmern. Aber dies erfordert einen zu- liativmedizin wie auch des Ärztlichen Direk- nehmenden persönlichen Einsatz, der m.E. auch irgendwann tors - so übereinander bekomme, dass nicht Grenzen erreicht, bei denen man sich fragt, ob das weiterhin nur die PatientInnen und MitarbeiterInnen machbar ist. Der neue, moderne Hippokratische Eid schreibt zufrieden sind, sondern auch meine Familie übrigens auch vor, dass die Ärzte sich um ihre eigene Gesund- und ich selbst. heit kümmern sollten – dies taucht hier nicht grundlos auf. Gesundheitsminister Spahn bittet zum Ge- Sie selbst arbeiten ja in einem besonders hochsensiblen Be- spräch, sie dürfen drei Wünsche äußern - reich, der viel Zeit für den Patienten und in gleichem Maße was würden Sie sich wünschen? Einfühlsamkeit erfordert – sind Sie optimistisch, dass dies Dass der Herr Minister einmal an einem nach wie vor leistbar ist? Gibt es für individuelle Therapie- Wochenende in der Zentralen Notaufnahme konzepte, wie Sie sie hier tagtäglich praktizieren, doch noch aufläuft und sieht, was im klinischen Alltag Perspektiven? nicht zuletzt als Folge der Gesundheitspolitik St. Vincenz < VIA | 13

der letzten Jahre, für die er noch nicht ver- antwortlich zeichnet, resultiert. Ich glaube, dass Herr Minister Spahn durchaus in der

Lage ist zuzuhören. Und ich glaube auch, Sieht das St. Vincenz als wichtigen Faktor im regionalen Gesundheitsnetzwerk mit der Ver- dass er mit den Wegen, die er einschlägt pflichtung, die gesundheitliche Versorgung in der Region nicht nur hier und heute, sondern auch perspektivisch sicherzustellen: Der Neue Ärztliche Direktor des St. Vincenz, Professor (Stichwort Stärkung der Pflege), definitiv Thomas Neuhaus. auf dem richtigen Wege ist. Ich würde mir wünschen, dass dieser Weg konsequent wei- zwangsläufig zu einer Verschlechterung der medizinischen ter gegangen wird im Sinne der Aufwertung Versorgung in der Region. Es gibt hier bereits einige kreative dieser, für die gesundheitliche Versorgung in Überlegungen und Initiativen, wie auf regionaler Ebene kon- unserer Region, aber auch im gesamten Land struktive Lösungen gefunden werden können. Es wäre wün- essentiellen Berufsgruppe. schenswert, wenn dies von Seiten der Bundes-, Landes- und Kreispolitik Unterstützung fände. Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass die finanzielle Versorgung der Kran- Wo geht Medizin im St. Vincenz langfristig hin, wie sehen kenhäuser so gewährleistet wird, dass nicht Sie die medizinische Ausrichtung der Zukunft für die Kran- ständig über jeden Euro, der ausgegeben kenhausgesellschaft? wird, dreimal nachgedacht werden muss. Bei Ich sehe definitiv positiv in die Zukunft. Ich bin mir sicher, allem Verständnis für Sparen und finanziel- dass die St. Vincenz Gesellschaft gut aufgestellt ist für die zu- le Engpässe sollte doch noch daran gedacht künftigen Entwicklungen in der Medizin. Diese wird sicherlich werden, worum es hier geht: Ein Kranken- zunehmend technisiert werden. Es gibt weitere Spezialisierun- haus ist keine Kohlehandlung. Das heißt es gen und Subspezialisierungen innerhalb der Medizin. Daher geht um die Versorgung kranker Menschen ist es wichtig, dass wir auf der einen Seite – wie eben schon und es ist essentiell, diese unter guten Be- angedeutet – die breite Medizin auf hohem Niveau anbieten, dingungen umsetzen zu können. Es steht in aber dass wir auch Spezialisten haben, welche die Patienten- der Verantwortung der Politik, dies zu si- versorgung über die allgemeine Versorgung hinaus sicher- chern und die Voraussetzung zu schaffen, stellen. dass dieses auch weiterhin gewährleistet ist. Schließlich sind das Leben und die Gesund- Welche Entwicklungen konkret auf das St. Vincenz Kranken- heit die allerhöchsten Güter! haus zukommen, welche Fachdisziplinen evtl. noch zu den be- reits etablierten hinzustoßen, vermag ich im Augenblick nicht Dieser Wunsch betrifft weiß Gott nicht nur zu überblicken. Aber wir müssen offen dafür sein, uns hier die Krankenhäuser, sondern auch ganz klar ggfs. auch medizinisch fachlich zu erweitern. Wichtig bleibt die niedergelassenen KollegInnen, die auch aber ganz eindeutig, dass die St. Vincenz-Krankenhäuser Teil von Sparzwängen gebeutelt sind, sowie der Gesundheitsregion Diez-Limburg- sind. Ohne ein ganz generell die gesundheitliche Versor- konstruktives Miteinander aller in diesem Sektor Tätigen ist gung in der Region schlechthin. Die Anzahl eine qualitativ hochwertige Versorgung nicht gewährleistet. der niedergelassenen Allgemeinmediziner in Mir und meinen klinischen Kollegen ist daher die vertrauens- unserer Region nimmt peu à peu ab. Wenn volle, kooperative Zusammenarbeit mit den niedergelassenen hier nicht gegengesteuert wird, führt dies Ärzten ein ganz besonderes Anliegen. 14 | VIA > HERZWOCHEN

Expertenpodium im Rahmen der Herzwochen 2018:

HERZ AUßER TAKT Vorhofflimmern, eine bedrohliche Volkskrankheit

„Herz außer Takt“ – unter diesem Motto standen die bun- Prof. Dr. Stephan Steiner, Initiator des Limburger Ex- desweiten Herzwochen 2018 und auch das große Experten- pertenpodiums, erläuterte die „Sprache des Herzens“. podium in der Limburger Stadthalle, welches die Kardiologie Denn normalerweise spüre man ja sein Herz nicht – des St. Vincenz-Krankenhauses im Rahmen der alljährlichen es melde sich erst dann „zu Wort“, wenn etwas nicht Aufklärungskampagne der Deutschen Herzstiftung in Ko- in Ordnung sei, der Takt aus dem Rhythmus gerate. operation kardiologisch-internistischen Praxis Dr. Thiel ver- „Das Herz meldet sich entweder mit Schmerzen oder anstaltet hatte. Ein Thema, das auf überaus großes Interesse mit Luftnot und allgemeiner Schwäche. Es kann aber stieß: Rund 500 Interessierte nutzten die Chance, von den auch rasen oder völlig aussetzen“, beschrieb der Chef- kardiologischen Experten über die verschiedensten Rhyth- arzt mögliche Herzrhythmusstörungen. Während das musstörungen des Herzens und vor allem deren Therapien Stolperherz eigentlich ungefährlich sei, spiele beim informiert zu werden. Denn Herz außer Takt, oder mit an- Kammerflimmern geradezu alles in diesem Bereich deren Worten: Vorhofflimmern, tritt in den verschiedensten verrückt – eine sehr gefährliche Situation, die ohne Ausformungen auf. Welche Warnsignale gibt es und was rasche Hilfe meist zum Tode führt. Anschaulich be- muss man tun, damit es erst gar nicht dazu kommt? Die- schrieb er, wie der Herzschlag entsteht und wie der se und viele andere Fragen beantworteten die Kardiologen Sinusknoten den Puls über spezielle Leitungsbahnen beim Limburger Podium und gaben den interessierten Zu- überleitet. Tagsüber seien 60 - 90 Schläge pro Minute hörer zahlreiche Tipps an die Hand, wie sie ihr Herz wieder normal, nachts seien 45 – 55 Schläge pro Minute in leistungsfähiger machen können Ordnung. Unter Belastung 180 Schläge/min vertret- bar, die untere Grenze sei unter 40 Schlägen/min mit Ausnahme von Leistungssportlern.

IMPULSE VORTRÄGE DIALOG St. Vincenz < VIA | 15

Auch Dr. Wilfried Thiel erläuterte in seinem Vor- trag, wie man das Vorhofflimmern erkennt: Sym- ptome, Gefahren und die Diagnostik vom EKG bis zum implantierbaren Recorder waren seine Thiel gab den Zuhörern auch eine genaue Anweisung an die Hand, wie Themen. Anschaulich demonstrierte er die ver- die Herzfrequenz zu messen ist: schiedenen Formen des Vorhofflimmerns: „Herz- • 5 Minuten ruhig sitzen. Dann: stolpern, Herzaussetzer und Herzrasen gleich • Mit dem Zeige- und Mittelfinger die Un-terarmarterie suchen. Vorhofflimmern?“ fragte der Kardiologe und gab • 30 Sekunden den Puls messen gleich selbst die Antwort: „Nein! Vorhofflimmern • Das Ergebnis verdoppeln, das ist die Herzfrequenz. ist die häufigste anhaltende Arrhythmie. Es kann nur mit dem EKG erkannt werden!“ Wie der Laie Auf diese Weise liessen sich auch Unregelmäßigkeiten des Pulses fest- das Vorhofflimmern erkennen kann? In jedem Fall stellen. Der Patient könne dagegen nicht zwischen häufig auftretenden durch ausgeprägte Beschwerden, die den Betroffe- Extraschlägen und dem Vorhofflimmern unterscheiden: „Das kann nur nen sehr beunruhigen: der Arzt mit einem EKG!“ Liege tatsächlich eine Herzrhythmusstörung vor, müsse eine Untersuchung des Herzens erfolgen, um Grundkrankhei- • Herzstolpern und Herzschlag bis zum Hals ten festzustellen, die zur Herzrhythmusstörung geführt haben, z.B. • Druckgefühl im Brustkorb • Bluthochdruck • Angst • koronare Herzkrankheit • Atemnot • Klappenerkrankungen. • Schweißausbruch • Schwindelgefühl. Zu den diagnostischen Möglichkeiten, Herzrhytmusstörungen zu In diesen Fällen sollte unbedingt ein Arzt auf- diagnostizieren zähle vor allem auch das Langzeit-EKG: Mit einem gesucht werden, mahnte Dr. Thiel. Bei älteren Langzeit-EKG gelingt es in vielen Fällen, Vorhofflimmern zu erfassen. Patienten trete Vorhofflimmern dagegen häufig Klassische Langzeit-EKGs zeichnen den Herzrhythmus über 24 oder 48 ohne Beschwerden auf. Als Möglichkeit, Vorhof- Stunden auf. Moderne Langzeit-EKGs können sogar 7-Tage-Registrie- flimmern zu erkennen empfahl er vor allem das rungen durchführen. Pulsmessen. Thiel: „Jeder kann lernen, seinen Puls zu fühlen.“ Häufig werde Vorhofflimmern bei der Demgegenüber erfasse ein sog. Ereignis-Rekorder Herzrhythmusstö- Selbstmessung des Blutdrucks bemerkt. Wer, ohne rungen nur selten. Dieser sei etwa scheckkartengroß. Man lege ihn es zu wissen, Vorhofflimmern habe sei gefährdet, dem Patienten bei einer Herzrhythmusstörung auf die Brust, zur einen Schlaganfall zu erleiden kontinuierlichen Überwachung könne er für etwa drei Monate auf die

Initiator des Limburger Expertenpodiums im Rahmen der Herzwochen: Vincenz-Chefarzt Prof. Dr. Stephan Steiner (Bildmitte), mit seinen Co-Referenten: Kooperationspartner Dr. Wilfried Thiel (rechts) und Assistenzarzt Daniel Kuhlewey (links). 16 | VIA > HERZWOCHEN

Haut geklebt werden. Generell gelte: Etwaige Begleiterkrankungen Erregungsfronten in den Vorhöfen. Kuhlewey: (z.B. Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzschwäche, Diabe- „Von einer Sekunde auf die andere tritt nach kur- tes) müssten konsequent mit Medikamenten und einem gesunden zer elektrischer Stille der normale Rhythmus (Si- Lebensstil behandelt werden. Gleichzeitig empfahl der Kardiologe nusrhythmus) ein.“ Die elektrische Kardioversion auch zahlreiche präventive Maßnahmen gegen das Auftreten von werde unter einer „Kurznarkose“ durchgeführt und Vorhofflimmern: sei praktisch immer erfolgreich. ■• Ausdauertraining ■• Abnehmen (bei Übergewicht) Wenn der Schock – was selten sei – nicht erfolg- ■• gesunde Ernährung reich sein sollte, könne nach Vorbehandlung mit • Rauchen unterlassen Medikamenten ein erneuter Schock erfolgreich sein. • Alkoholkonsum einschränken ■• Stress abbauen Grundsätzlich sei die elektrische Kardioversion ein sehr risikoarmes Verfahren. Sinnvoll sei es bei er- Von den Ursachen seien die Auslöser zu unterscheiden: heblichen Beschwerden während des ersten Auf- • starker Alkoholgenuss tretens von anfallsweisem Vorhofflimmern sowie • Schlafmangel bei anhaltendem (persistierendem) Vorhofflimmern • Rauchen trotz der Gabe von Rhyhtmus- stabilisierenden Me- • große Mengen Koffein dikamenten. Eine sorgfältige Vorbereitung sei so- • opulente Mahlzeiten wohl für die medikamentöse, als auch elektrische • extremer Stress. Kardioversion notwendig. Die Kardioversion mit Medikamenten sei nur für Patienten ohne bedeut- Kardioversion same Herzerkrankungen sinnvoll. Die Therapie müsse – zumindest beim ersten Mal – in aller Regel Über die therapeutischen Möglichkeiten der sog. Kardi-oversion in der Klinik unter laufender Kontrolle des EKGs informierte Daniel Kuhlewey, Assistenzarzt der Kardiologie am St. und Überwachung des Patienten erfolgen. Vincenz-Krankenhaus. Kardioversion bedeute die Umwandlung ei- ner Rhythmusstörung in den normalen Rhyhtmus (Sinusrhythmus). Ergänzend erläuterte Chefarzt Prof. Dr. Steiner, Dabei gelte es zwischen medikamentöser und elektrischer Kardio- dass die medikamentöse Therapie heute eher zu- version zu unterscheiden. Die elektrische Variante sei das schnell- rückhaltend eingesetzt werde. Sie könne ihrerseits ste und effektivste Verfahren, Vorhofflimmern zu beseitigen. Dabei wieder zu Rhythmusstörungen führen, niedrige Do- werden durch einen kurzen starken Stromstoß (Elektroschock) al- sierungen seien meist unwirksam, auch eine Wir- le Muskelzellen der Vorhöfe gleichzeitig elektrisch angeregt. Das kungsabnahme sei möglich. So gelte es, Nutzen und beendet die raschen elektrischen Aktivierungen und kreisenden Risiken genau abzuwägen.

Vorhofflimmern ist eine bedrohliche Volkskrankheit: An sich ist sie nicht lebensbedrohlich. Unbehandelt drohen jedoch ernste Folgen wie Schlaganfall oder Herzschwäche. Vorhofflimmern ist tückisch, weil es bei über der Hälfte aller Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auftritt und dadurch lange Zeit unbemerkt bleibt. Die Herzwochen setzen daher auf Fachinformation aus erster Hand, um hierdurch möglicherweise gravierende Folgen eines unerkannten Vorhofflimmerns zu vermeiden. Rund 500 interessierte Menschen nutzten die Gelegenheit, mit den kardiologischen Experten ins Gespräch zu kommen und auch individuelle Fragen zu stellen. St. Vincenz < VIA | 17 INFO

Allein in Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Men- schen unter Vorhofflimmern, jedes Jahr kommen Tau-sen- de hinzu. Während man diese Rhythmusstörung noch vor wenigen Jahren als „Schönheitsfehler des EKG“ ab-tat, weiß man heute: Vorhofflimmern ist eine ernst zu nehmende Herzrhythmusstörung, die unbemerkt und un-behandelt lebensbedrohlich für Herz und Gehirn wer- Das Team der Selbsthilfegruppe Herz Weilburg. den kann – bis hin zu Herzschwäche und Schlaganfall. Die Grufppe trifft sich jeden dritten Donnerstag im Monat. „Viele Patienten mit Vorhofflimmern klagen über einen Kontakt: Klaus Unkelbach, Telefon 0 64 71.52 431, Handy: 0152.09 81 79 49 oder per Mail: [email protected] . erhebli-chen Verlust an Lebensqualität. Besonders dann, Auch die Defi-Selbsthilfegruppe mit ihrem Vorsitzenden Edmond Heinrichs wenn sie nur zwischenzeitlich mal für ein paar Stunden (nicht im Bild) war mit einem Informationsstand vertreten. oder Tage Vorhofflimmern haben und daher wissen, wie gut sich ein regelmäßiger Herzrhythmus anfühlt“, betont der Initiator des Limburger Expertenpodiums, Prof. Dr. Die Verödung der Pulmonalvenen könne bei 70 bis 80 Pro- Ste-phan Steiner. zent der Patienten zu einer Besserung führen. Ggf. sei diese Therapieform mehrfach durchführbar. Es sei eine aufwendi- Vorhofflimmern kann das Herz schwächen ge Procedur, aber durchaus ein Routineverfahren. Hier dif- und Schlaganfall auslösen ferenziere man zwischen einer Hochfrequenzablation oder einer Kryo (Kälte)-Ablation. Hochaktuell sei gerade die In- Ein lange Zeit bestehendes Vorhofflimmern kann zu ei- formation, dass die Ablation bei Patienten mit Herzschwä- ner Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen, welche die Leistungsfähigkeit erheblich der Betroffenen erheblich che die Prognose verbessert! Diese „Breaking News“ seien einschränkt und zu Einbußen an Lebensqualität führt. gerade erst erstmals statistisch nachgewiesen worden. Aufgrund des unregelmäßigen Herzschlags können sich im Herz Blutgerinnsel bilden. Werden diese ausge- In seinem Fazit zu den verschiedenen Therapieformen des schwemmt und gelangen mit dem Blutstrom in den Kopf, Vorhofflimmerns hob Prof. Steiner nachdrücklich hervor, verstopfen sie ein Hirngefäß. Je größer das verstopf- dass Therapie des Vorhofflimmerns gleichzeitig die Vor- te Gefäß, desto schwerer der Schaden – bis hin zum beugung gegen den Schlaganfall ist. „Vorhofflimmern ist Schlaganfall. an sich nicht lebensbedrohlich. Unbehandelt drohen ernste Folgen: Schlaganfall und Herzschwäche.“ So seien neben Vorhofflimmern kann tückisch sein Rhythmus- und Frequenzkontrolle, Medikamenten und Ka- Tückisch ist, dass Vorhofflimmern bei über der Hälfte al- theterverfahren (Verödung, Ablation) die Blutverdünnung ler Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auftritt (Marcumar, NOAK) sowie der sog. Vorhofohrverschluss re- und dadurch lange Zeit unbemerkt bleibt. Nicht selten levant. „Etwa 30 Prozent der Schlaganfälle kommen vom werden Patienten mit einer Herzschwäche oder einem Herzen“, warnte der Kardiologie-Chefarzt. Schlaga-fall stationär aufgenommen und erfahren zum ersten Mal, dass ein Vorhofflimmern dafür verantwort- lich ist. Das gilt verstärkt für ältere Patienten. Mit dem Alter steigt zugleich das Risiko für Vorhofflimmern.

Expertenratgeber „Herz außer Takt“

Grundlage der Herzwochen ist die neue Experten- Broschüre „Herz außer Takt. Der Ratgeber „Herz außer Takt: Vorhofflimmern“ infor- miert leicht verständlich über Ursachen aktuelle Diagno- se- und Behandlungsmöglichkeiten des Vorhofflimmerns sowie über die Gerinnungs-hemmung. Die Broschüre wurde von renommierten Herzspezialisten verfasst und ist kostenfrei erhältlich:

Telefon: 069.955 128 400 E-Mail: [email protected]

Interessierte können auch unter www.herzstiftung. Die Deutsche Herzstiftung, welche die große Aufklärungskampagne alljährlich de den kostenfreien Newsletter der Stiftung mit bundesweit organisiert, war auch in diesem Jahr wieder durch ihren ehrenamtlichen zahlreichen Expertentipps renommierten Kardiologen, Beauftragten Dieter Kühmichel vertreten, der Deutschlands größte Patientenorga- nisation auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorstellte (im Bild ganz Herzchirurgen und Pharmakologen abonnieren. rechts). 18 | VIA > Neuer Talbau am St. Vincenz Limburg

NEUERÖFFNUNG

Zentrale Notaufnahme in neuen Räumen

Klare Prozesse und breites Behandlungsspektrum

Es ist geschafft: nach monatelanger Vorbereitung und einer konzertierten Aktion in den frühen Mor- genstunden am Donnerstag, 13.9.2018, war die neue Zentrale Notaufnahme (ZNA) des St. Vincenz bezogen. Neben der ZNA sind auch die Bereiche der Radiologie und der Neurologie sowie der Schockraum mittlerwei- le eingezogen und im klinischen Alltag angekommen. Die hochkomplexe Organisation gerade des Umzugs der Notaufnahme profitierte aus dem gelungenen Zu- sammenspiel aller Berufsgruppen. „Wir haben unseren Plan exakt eingehalten“, so der Leiter der Umzugs-AG, Peter Voss. Lediglich von fünf bis elf Uhr sei die ZNA abgemeldet gewesen – genau wie geplant. Um Punkt elf Uhr kam der erste Patient. Entscheidend für das Gelingen war seiner Überzeugung nach die kollegiale, unbürokratische fachübergreifende Kooperation: „Ich habe hier ganz außerordentliches, enormes Engage- ment erlebt“, so Peter Voss. „Das hat mich wirklich sehr beeindruckt und berührt. Dieses Zusammenwir- ken war ganz einfach einzigartig!“

Premiere: Der allererste Patient in den neuen Räumen der Zentralen Notaufnahme war ganze drei Jahre alt: Hannes Naß aus wurde in der Unfallchirurgischen Ambulanz von Assistenz- arzt Ibrahim Sakr und Gesundheits- und Krankenpflegerin Ivonne Pfeiffer behandelt. St. Vincenz < VIA | 19

Erleichtert zeigte sich auch der Leiter der Zen- tralen Notaufnahme, Dr. Peter Sahmer: „Das war ein Riesen-Kraftakt. Ich bedanke mich bei allen, die dazu beigetragen haben, den Umzug so schnell und reibungslos verlaufen zu lassen und die so viele Stunden Arbeitszeit investiert haben.“ Ein Projekt, das sich seiner Überzeu- gung nach in jeder Hinsicht gelohnt hat: „Auf der einen Seite wird dies für unsere Patien- ten mehr Ruhe, Privatsphäre und auch eine Qualitätssteigerung darstellen. Gleichzeitig bekommt das Team der Notaufnahme durch diese hochmoderne Infrastruktur und ausge- zeichneten neuen Arbeitsbedingungen auch die Anerkennung und Wertschätzung, die der Bedeutung ihrer Aufgaben entspricht“, so Dr. Peter Sahmer. Jetzt folgt der Livebetrieb, der jedoch maximal gut vorbereitet sei.

Gleich am ersten Tag hatte die neue Zentrale Notaufnahme massives Patientenaufkommen zu verzeichnen: von fußläufigen Hausarztpa- tienten bis zu einer erfolgreichen Wiederbe- lebung spiegelte der erste Arbeitstag in den neuen Räumen das ganze Behandlungspek- Bereits am ersten Tag viel los in der neuen ZNA Ebenfalls umgezogen in neue Räume im trum wider. In den ersten 24 Stunden nach im neuen Talbau neuen Talbau: Die Abteilung Neurologie dem Neustart wurden bereits überdurch- mit Stroke Unit. schnittliche 97 Patienten behandelt. Dazu mehr in der nächsten Ausgabe der VIA.

Für die Umzugs-AG gab es nur eine kleine zu Kleinigkeiten werde der Organisation von Umzugskartons oder Verschnaufpause: Zunächst rundeten klei- Rollwagen. Davon werde man auch bei den weiteren Umzugsschrit- nere Nacharbeiten die erste große Umzugs- ten profitieren. phase ab, bis dann zwei Wochen später die Stroke Unit und die neurologische Station im Auch Geschäftsführer Guido Wernert ließ es sich nicht nehmen, allen laufenden Betrieb umgezogen waren – auch Beteiligten ein großes Kompliment auszusprechen: „Der Vorberei- dies eine große Herausforderung. Das Re- tungs-AG wie auch allen helfenden MitarbeiterInnen der betroffenen sümee von AG-Leiter Peter Voss: Gründliche Abteilungen gilt der besondere Dank der Krankenhausleitung.“ logistische Vorbereitung ist essentiell – von der Koordination der hausinternen Gewerke – IT, Medizintechnik, Ver- und Entsorgung

– über die Abstimmung mit den Lieferungs- Informieren Sie sich terminen der Großfirmen bis hin zur Perso- auch ganz im Detail über die Entwicklung unseres Bauprojekts: nalplanung und last but not least auch bis www.st-vincenz.de/st-vincenz/neuer-talbau/ 20 | VIA >

INTERVIEW

Das Logo zum ersten weltweiten Tag der Wiederbelebung „Restart a heart“. Impressionen von der Reanimationsschulung an der Limburger Marienschule vom vergangenen Jahr.

Jeder kann Leben retten Im Notfall nicht auf die Profis warten!

Herzenssache: Woche der Wiederbelebung: Bereits mehr als 1000 junge Lebensretter unterrichtet

Restart a heart – unter diesem Motto findet am 16. Einsatz der Schulen und vor allem das ehrenamtliche Engage- Oktober erstmals weltweit der Tag der Wiederbele- ment von Horst Weigel vom DRK Limburg nicht möglich wä- bung statt. In Limburg wurden bereits im September re“, betont er gleichzeitig. Wir sprachen mit dem Anästhesie- im Rahmen der bundesweiten „Woche der Wiederbele- Chefarzt über seine Beweggründe und die wichtigsten Fakten bung“ mehr als 300 Schüler mit den Maßnahmen der in Sachen Wiederbelebung: Herzdruckmassage vertraut gemacht. Vor drei Jahren wurde diese Aktion mit der Unterstützung der jewei- Herr Dr. Fries, warum ist Ihnen die Schulung von Laien in der ligen Schulsanitätsdienste und des Deutschen Roten Wiederbelebung bzw. Reanimation so wichtig. Gab es in die- Kreuzes initial durch den Chefarzt der Anästhesie und sem Kontext ein Schlüsselerlebnis? operativen Intensivmedizin am St. Vincenz-Kran- Das kann man so sagen. Während meiner Zivildienstzeit in den kenhaus, PD Dr. Michael Fries, an der Marienschule 90er Jahren durfte ich nach einer Ausbildung zum Rettungssani- etabliert, mittlerweile sind auch die Tilemannschule täter auch auf dem Notarztwagen mitfahren. In diesem Rahmen und die Theodor-Heuss-Schule im Boot. „Damit haben habe ich die damals oft desaströsen Ausgänge von Patienten mit wir jetzt mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler in einem Herzstillstand miterlebt. Damals war aber das Wissen um der Laienreanimation geschult“, berichtet der Medi- eine adäquate Versorgung dieser Patienten noch sehr rudimentär ziner stolz. „Ein toller Erfolg, der allerdings ohne den und vor allem die Integration von Laien war nahezu unbekannt. Aktionstag < VIA | 21

Ihr Fokus bei den Schulungen zur Reanimation liegt auf Es gibt hier nichts was man falsch machen kann, außer nichts zu tun! den Schülern – sind Kinder und Jugendliche mit einer so existentiellen Hilfestellung nicht emotional überfordert? Wenn jemand vorgeschädigt ist, beispielsweise Stents hat oder einen Definitiv nicht. Ein Herzstillstand tritt sehr häufig im fa- Herzschrittmacher, ist dann auch die Herzdruckmassage das Mit- miliären Umfeld oder Freundeskreis auf. Fast jeder möchte tel der Wahl? Oder warte ich dann wirklich lieber, bis der Notarzt in dieser Situation in der Lage sein zu helfen. Durch die kommt? in unseren Kursen vermittelten, simplen Maßnahmen sind Nein! Hier gilt genau dasselbe wie eben gesagt. fast alle in der Lage zu helfen bis professionelle Retter eintreffen. Soll ich eine Herzdruckmassage durchführen, wenn jemand röchelt? Ja, auf jeden Fall! Viele glauben, für eine erfolgreiche Reanimation bedür- fe es hochkomplexer Medizintechnik? Kann ein Herzkreislaufstillstand auch bei jungen Menschen auftreten? Ganz im Gegenteil. Man braucht nur zwei gesunde Hände. Das ist gar nicht so selten. Gerade bei unentdeckten Herzfehlern oder Die Technik der Herzdruckmassage, und nur um die geht bei jungen Leistungssportlern gibt es ein erhöhtes Risiko. Ein Grund es uns, ist sehr simpel zu lernen und mit dem Summen warum Profivereine inzwischen alle Sportler regelmäßig kardiologisch des BeeGees Hits „Stayin` alive“ hat man auch gleich den untersuchen lassen. richtigen Takt im Ohr. Das heißt man muß 100 mal pro Minute ca. 5-6 cm tief den Brustkorb eindrücken. Kann das Kammerflimmern, das zu einem Herzkreislaufstillstand führt, nicht von selbst weggehen? Die Laienreanimationsquoten der Länder sind in Europa Nein, aber auch die andere Form des Herzkreislaufstillstand, die Asysto- sehr unterschiedlich – wie sieht es mit der bundesdeut- lie ist ohne Herzdruckmassage nicht zu beheben. schen Quote aus? Die Laienreanimationsquoten der europäischen Länder Gibt es bei einem Herzkreislaufstillstand alarmierende Vorzeichen? sind extrem unterschiedlich. Nur in wenigen Ländern Häufig nein. Da aber die Mehrzahl der Herzstillstände durch einen Herz- wie zum Beispiel Skandinavien werden zufriedenstellen- infarkt ausgelöst werden, können die Patienten die hierfür typischen de Laienreanimationsquoten von 60 bis 80 Prozent er- Symptome wie Luftnot, Brustenge oder Rhythmusstörungen schildern. reicht. Der europäische Durchschnitt liegt bei 47 Prozent, in manchen Ländern beginnen lediglich fünf Prozent der Was tue ich, wenn die Lage nicht ganz eindeutig ist, der Patient bei- Menschen, die einen Kreislaufstillstand beobachten, mit spielsweise noch röchelt? Gibt es Fälle, bei denen man den Brustkorb Wiederbelebungsmaßnahmen. In Deutschland konnte die nicht eindrücken und stattdessen eher nur die Mund-zu-Mund- oder Quote durch die Etablierung der Woche der Wiederbele- Mund-zu-Nase-Beatmung praktizieren sollte? bung innerhalb von fünf Jahren von unter 20 auf 42 Pro- Das ist eine häufig gestellte Frage und sehr wichtig. Die Beatmung eines zent verdoppelt werden. Menschen ist durch einen Laien nahezu unmöglich so durchzuführen, dass Sie effektiv ist. Darüberhinaus scheuen sich viele Menschen auf- Wie kann ich als Ersthelfer erkennen, wann und ob ich grund eines Ekelgefühls diese Maßnahme durchzuführen. Der wichtigste es mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu tun habe, was Grund aber warum die Beatmung zu vernachlässigen ist liegt darin be- sind die untrüglichsten Anzeichen? gründet, dass in dieser Zeit nicht die viel wichtigere Herzdruckmassage Der Patient ist bewusstlos, das heißt er reagiert nicht auf durchgeführt wird. laute Ansprache oder Schütteln der Schulter. Ausserdem atmet er nicht mehr oder nicht mehr regelmäßig. Um das Darf man sich bei der Herzdruckmassage abwechseln? zu prüfen lege ich meine Wange etwas über Mund und Selbstverständlich. Mit zunehmender Dauer wird man selber erschöpft Nase des Patienten und schaue ca. 20 s in Richtung Füße. und ist nicht mehr so effektiv. Dann sollte man abwechseln. Höre ich kein Atemgeräusch, oder fühle keinen Atem oder sehe keine Bewegung des Brustkorbs oder Bauchs muss Können auch Kinder Erste Hilfe leisten? ich mit Herzdruckmassage beginnen. Definitiv. Es gibt bereits Kurse im Kindergartenalter. Kann ich bei der Wiederbelebung einem Menschen gleichzeitig auch ernsthaft schaden? Früher wurde da- Wo kann man sich bei Interesse schulen lassen? vor gewarnt, wenn man jemanden falsch bewegt, könne Jeder kann auf den Seiten der bekannten Hilfsorganisationen wie dem dieser querschnittsgelähmt werden? DRK Kurse finden. Man muss sich immer vor Augen halten, dass der am Bo- den liegende Mensch klinisch tot ist. Ohne Maßnahmen Herr Dr. Fries, herzlichen Dank für das Gespräch! wird er definitiv sterben. Es gibt aber die Möglichkeit in- nerhalb eines kurzen Zeitfensters durch Wiederbelebungs- maßnahmen den Patienten zu retten. Jeder Laie kann durch diese Maßnahme die Überlebenswahrscheinlichkeit INFO ++++++++++ verdoppeln bis verdreifachen. Fakt ist: Wer einem am Boden liegenden Menschen nicht hilft, macht sich strafbar. 112 anrufen und Hilfe holen kann jeder! Alarmierung im Notfall 22 | VIA > Aktuell über die Notrufnummer 0 64 31. 192 22

Helfer in Not Von Michael Schmidt

Ob schwerer Verkehrsunfall, plötzlicher Todesfall oder andere Krisensituationen – die 26 ehrenamtlichen Mitglieder der Notfallseelsorge Limburg-Weilburg sind im- mer dann zur Stelle, wenn Menschen in Ausnahmesituationen ihre Hilfe benötigen.

Alle Fotos: Michael Schmidt, Gruppenfoto: Peter Ehrlich.

Wenn Hedi Sehr zu einem Einsatz fährt, dann nimmt sie ihren Privat- sie von der Idee einer Notfallseelsorge erfuhr, war sie wagen. Zu erkennen ist die Vorsitzende der Notfallseelsorge Limburg- sogleich unter den Gründern dabei. Seit 2003 ist sie Weilburg e. V. an ihrer blauen Einsatzjacke mit großen, neongelben deren Vorsitzende. Reflektorstreifen. Blaulicht hat sie keines am Wagen, sie besitzt kei- nen Sonderstatus im Straßenverkehr. Auch sonst trägt die 65-Jährige Ein langer Weg keine raffinierten Hilfsmittel im Rucksack: Taschentücher, Kontakt- adressen und Informationsmaterial. Das, was zählt, ist sie selbst, ihre Heute ist die Notfallseelsorge eine Institution in Ausbildung und ihre Erfahrung mit Menschen, die sich in Krisen der Region, wenn es um die Versorgung von Ein- befinden. satzkräften geht. Über die Zentrale Leitstelle des Kreises Limburg-Weilburg in der Domstadt erhal- Hilfe auch für Einsatzkräfte ten die Seelsorger die Alarmierung von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und anderen Hilfsor- Der Verein betreut Menschen in akuten Notfallsituationen und unter- ganisationen. Hedi Sehr erinnert sich: „Früher hieß stützt die Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdiensten und weite- es oft: Gesprächsbedarf ist nicht da. Man wollte ren Hilfsorganisationen. Denn auch bei den professionellen Hel- sich mit seinen Problemen nicht outen.“ Inzwi- fern können solche Situationen Spuren hinterlassen. Hedi Sehr schen habe sich viel geändert, so Alois Heun, brachte bereits eigene Erfahrung mit: Ihr Mann hat viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Vereins. „Die in der Feuerwehrführung gearbeitet und sie selbst als ausgebil- Führungskräfte schauen auf ihre Leute“, berichtet dete Feuerwehrfrau Pressearbeit für die Feuerwehr gemacht. So der 65-jährige Rentner. Aber es sei ein langer Weg erlebte sie hautnah, welchen Belastungen ihre Kameraden und Ka- gewesen. Heutzutage gehören Infoblätter für Ein- meradinnen bei Rettungsaktionen ausgesetzt waren. An der B49 satzkräfte zum Standardgepäck. Der Verein veran- — in der Nähe ihres Wohnortes — gab es immer wieder staltet regelmäßig Vorträge bei Rettungskräften, in schwere Zusammenstöße. „Bei diesen Unfällen habe ich Menschen denen es um Stress und Stressbewältigung geht. Er betreut. Manchmal auch die Einsatzkräfte mit einem warmen Kaffee bietet auch eine Einsatz-Nachsorge an. versorgt“, erinnert sich die Hausfrau und Mutter dreier Kinder. Als Alarmierung im Notfall St. Vincenz < VIA | 23 über die Notrufnummer 0 64 31. 192 22 Wichtige Arbeit

Doch es geht nicht nur um Einsatzkräfte. Die Not- fallseelsorge betreut alle, die in Notfallsituationen geraten. Wie wichtig diese Arbeit ist, hat Alois Heun selbst erlebt. Als sein Sohn – ein junger Mann da- mals – bei einem Autounfall am Ortseingang ums Leben kam, waren die Seelsorger zur Stelle. Er sagt über deren Unterstützung damals: „Es war sehr hilf- reich, jemanden zu haben, der uns beigestanden hat und uns begleitet hat. Auch später, als die Polizei kam, um uns routinemäßig zu befragen.“ Die Seel- sorger übernahmen zudem die schwere Aufgabe, Heuns Tochter die Todesnachricht zu überbringen. „Das hätten wir nicht geschafft“, sagt er im Rück- blick. Erst Jahre später konnte Alois Heun selbst Bei regelmäßigen Rettungsübungen bereiten sich die Notfallseelsorger auf den Ernstfall vor. aktiv mitarbeiten. Er machte 2004 eine Ausbildung zum Notfallseelsorger. Inzwischen ist der ehemali- vom toten Opa Karl Abschied nehmen. Alois Heun sagt: „Das ist weniger ein ge Mitarbeiter im Justizvollzug bei etwa 60 der 146 Kinderbuch als eine Hilfestellung für Erwachsene, wie sie Kindern das Thema jährlichen Einsätze der Notfallseelsorge mit dabei. vermitteln können.“ Auch in Betriebe gehen die Notfallseelsorger und helfen Gut einen Tag in der Woche ist er für den Verein dabei, wenn es darum geht, von verstorbenen Kollegen Abschied zu nehmen. aktiv. Dieser zählt 26 Mitglieder im Alter von 25 bis 80 Jahren. Sie stammen aus allen Berufsgruppen. Für Betroffene da sein Die Arbeit im Verein ist ehrenamtlich, allein für die Fahrten erhalten die Helfer eine Pauschale. Den Ein- Manchmal müssen die Notfallseelsorger aber auch zu Großeinsätzen nahmen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen stehen ausrücken. So bei einem schweren Unfall, bei dem vier Schüler bei Bad hohe Kosten für Fortbildungen, Versicherungen und Camberg zu Tode kamen. Neun Seelsorger konnten damals vor Ort und in die Notfallalarmierung gegenüber. Beim Malteser der Schule helfen. Hedi Sehr erinnert sich: „Es hat viel gebracht, dass die Hilfsdienst lernen die Notfallseelsorger an sechs Wo- Feuerwehr uns mit im Alarmierungsplan hatte und wir rechtzeitig da sein chenenden in rund 140 Stunden ihr Handwerk. Dazu konnten, um zu unterstützen.“ Je schneller man die Schüler auffange, desto kommen kontinuierliche Fortbildungen. „Wir sind besser könnten sie es verarbeiten. Es wäre fatal, sie nach Hause zu schicken keine Übermenschen, aber wir sind eine gute Grup- und allein zu lassen. Was hilft in solchen Momenten? „Wichtig sind für pe“, sagt Hedi Sehr über die Notfallseelsorge. Jeder uns Taschentücher“, sagt Hedi Sehr. „Bei uns dürfen Menschen weinen, sie Mitarbeiter kann seine mögliche Bereitschaftszeit im dürfen schweigen oder wir hören einfach zu.“ monatlichen Dienstplan einbringen. Die Vereinskol- legen würden darauf achten, dass niemand zu viele Notfallseelsorge Limburg-Weilburg e. V. Alarmierungen erhält. Wichtig sei außerdem, dass Die Notfallseelsorge Limburg-Weilburg e. V. gibt es seit 1996. Die Idee geht man immer mindestens zu zweit in den Einsatz gehe auf den damaligen Weinbacher Pfarrer Bernd-Volker Sponholz und den und sich gegenseitig stützen könne. Vereinskollege Rettungsassistenten Stephan Schienbein zurück. Grund war der Tod eines Heun ergänzt: „Zu jeder Tages- und Nachtzeit finden Rettungsassistenten. In Deutschland gibt es gut 250 Gruppen der Notfall- wir einen Ansprechpartner, wenn es nötig ist.“ seelsorge, meist im kirchlichen Zusammenhang. Die Notfallseelsorge Lim- burg-Weilburg ist als Verein organisiert und sieht sich als konfessionell Mit Tod und Trauer umgehen unabhängig. Im vergangenen Jahr leistete die Notfallseelsorge 146 Einsätze im Kreis Limburg- Weilburg. Gut 862 Stunden an Zeit wendeten Mitarbei- Normalerweise sind es keine „schlagzeilenträchti- terinnen und Mitarbeiter für Einsätze und Übungen auf. Bei den Einsätzen gen“ Ereignisse, zu denen die Notfallseelsorger ge- konnten 541 Menschen betreut werden. Insgesamt 10 982 Kilometer legten rufen werden. Hedi Sehr: „Oft werden wir zu häusli- die Mitarbeiter in ihren Privatwagen zurück. Außerdem nahmen sie an 1301 chen Todesfällen gerufen. Der Partner ist gestorben, Stunden Aus- und Fortbildung teil. die Kinder leben weit weg. Da sind die Hinterblie- benen froh, wenn wir Zeit mit ihnen überbrücken.“ Sie findet, dass Tod und Trauer in Familien oft kein KONTAKT: Thema mehr seien und die Menschen schlicht mit der Situation überfordert sind. Speziell für Kinder gibt Notfallseelsorge Limburg-Weilburg e. V. Kontakt: Vorsitzende Hedi Sehr die Notfallseelsorge ein Buch heraus, in dem Kinder Kellerweg 2a, 65614 Beselich-Obertiefenbach Handy: (0171) 2146604 Alarmierung im Notfall nur über die Notfallnummer 0 64 31. 192 22 www.Notfallseelsorge-Limburg-Weilburg.de

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PFLEGE HAT PERSPEKTIVE!

Das erste Examen am neuen Standort: Die frisch examinierten Absolventen der BILDUNGSWERKstadt mit ihren DozentInnen und VertreterInnen der Krankenhausleitungen St. Vincenz Limburg und Dierdorf-.

Gute, moderne Ausbildung für junge Menschen:

Begeisterung für den Pflegeberuf

Examen an der BILDUNGWERKstadt: Zwölf junge Menschen absolvierten erfolgreich die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege St. Vincenz < VIA | 25

Das erste Examen in der neuen BILDUNGS- gen! Sie sind es nun, die ihren Berufsstand auf Station repräsentie- WERKstadt: Zwölf Auszubildende der Akade- ren“, konstatierte Schnurr. Die breit differenzierte Ausbildung habe mie für Gesundheitsfachberufe St. Vincenz ha- das erforderliche Rüstzeug hierfür geliefert, so die Akademieleiterin. ben jetzt ihr Examen in der Gesundheits- und Es sei gelungen, die Auszubildenden zu kritischen, hinterfragen- Krankenpflege erfolgreich bestanden. Es war den und motivierten Pflegekräften zu entwickeln. Gleichzeitig habe der Höhepunkt einer dreijährigen Ausbildung, nicht zuletzt der Abschlussgottesdienst des Kurses gezeigt: „Sie ha- in welcher die jungen Menschen pflegewissen- ben alle Ihr Herz auf dem rechten Fleck – auch eine Eigenschaft, die schaftliche Expertenstandards, Qualitätskriteri- man als Pflegekraft braucht.“ en, rechtliche Rahmenbedingungen, aber auch wirtschaftliche und ökologische Fragen intensiv Auch Pflegedirektorin Weich betonte die entscheidende Rolle, wel- diskutierten. Damit dies alles nicht graue Theo- che die frisch examinierten Pflegekräfte nun für ihren Berufsstand rie bleibt gab es verschiedenste ambulante Pra- einnehmen werden: „Wer, wenn nicht Sie, kann junge Menschen xiseinsätze und praktische Einsatzgebiete wie für diesen Beruf begeistern!“ Für den ganz konkreten Berufsalltag u.a. in Rehabilitation und Prävention oder auch empfahl die Pflegedirektorin: „Setzen Sie das Erlernte in die Praxis auf Stationen des St.Vincenz-Krankenhauses. um und treten Sie den Ihnen anvertrauten Menschen mit Respekt 2100 Theoriestunden stehen 2500 Praxisstun- gegenüber. Gehen Sie den Weg der stetigen Entwicklung des Berufs- den gegenüber. standes der Gesundheits- und Krankenpflege mit.“ Aktuell beschäf- tige sich die Politik intensiv mit den Arbeitsbedingungen und dem „Sie sind examiniert in einem der schönsten Be- Fachkräftemangel im Pflegebereich. Ausdrücklich begrüßte Weich rufe dieser Welt“, freute sich Akademieleiterin Si- die aktuellen Entscheidungen von Bundesgesundheitsminister Jens bylle Schnurr, die den erfolgreichen Absolventen Spahn wie die Ernennung des Pflegebeauftragten sowie die Ein- gemeinsam mit Pflegedirektorin Martina Weich führung von Personaluntergrenzen, neuen Finanzierungsmodellen und dem Ärztlichen Direktor der Krankenhausge- und die Veränderungen des Pflegeberufegesetzes in Richtung einer sellschaft, Prof. Dr. Thomas Neuhaus, von Herzen generalistischen Ausbildung, die den Wechsel zwischen den drei gratulierte. „Sie haben es jetzt in der Hand, Dinge bisher getrennten Berufen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpfle- zu verändern und die Pflege nach vorn zu brin- ger erleichtern soll. Experten versprechen sich davon eine höhere Attraktivität des Pflegeberufs und damit mehr Berufseinsteiger.

Auch die Krankenhausgesellschaft habe sich außerordentlich en- gagiert, um die Zukunft des Berufsstandes zu stärken: „Unser Un- ternehmen tut viel gegen den Fachkräftemangel: Mit einer guten Ausbildung, mehr Ausbildungsplätzen und neuen Ausbildungswe- gen trägt die Gesellschaft entscheidenden Anteil daran, die Lücke an Fachpersonal für die Region perspektivisch zu schließen“, so Weich. „Wir wollen mehr junge Menschen für den Pflegeberuf be- Begeisterung geistern. Dazu gehört eine gute und moderne Ausbildung.“ Mit der Akademie für Gesundheitsfachberufe im Herzen Limburgs verfüge das Unternehmen nun über einen hochattraktiven Standort für die für den Pflegeberuf Entwicklung des beruflichen Nachwuchses“, freut sich die Pflegedi- rektorin. „Pflegekräfte tragen eine große Verantwortung und werden in der Gesellschaft von morgen immer mehr Gewicht bekommen. Ihre wichtige Rolle verdient gute Arbeitsbedingungen, Respekt und Wertschätzung. Dem tragen wir mit einer fundierten, an modern- sten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichteten Ausbildung Rechnung!“

Überlegungen, denen sich Prof. Neuhaus als Ärztlicher Direktor Sie wurden besonders ausgezeichnet: Francesca Simon für das beste Examen und die geringsten Fehlzeiten sowie Thanuja anschloss: „Gesundheits- und Krankenpflege ist ein toller, äußerst Müller für den besten Praxisordner. Der Vorsitzende der St. Anna- anspruchsvoller, facettenreicher und herausfordernder Beruf mit Stiftung, Michael Ruoff, honorierte dies im Namen der Stiftung zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten!“ Auch der Mediziner plädier- mit einem Preisgeld in Höhe von insgesamt 600 Euro. te entschieden für berufspolitisches Engagement der Absolventen: 26 | VIA >

„Keine Partei kommt mehr am Thema Pflege vorbei und es ist wichtig, dass gerade Sie als Berufsanfänger Ihre Stimme erheben – für sich, Ihre Nachfolger, aber auch schlicht für die Zukunft unseres Gesundheitssystems!“ Pflege sei nicht alles, aber – ob im Krankenhaus oder ambulant: ohne Pflege sei alles nichts.

Die erfolgreichen Auszubildenden der HERZLICH WILLKOMMEN Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH: den neuen Auszubildenden Samira Assadi (Limburg), Ylenia Bertram (), Mona Biescker (Limburg), Malwina Dettling (Diez), Viktoria Kray (Bad Marien- in der Gesundheits- und berg), Kevin Martin (Hadamar), Mustafa Metovic (Fussingen), Krankenpflege! Thanuja Müller (Elz), Janina Pitton (Hadamar), Francesca Simon (Waldbrunn-Hausen), Celine Steudter (Herschbach). „Die Neuen“ sind da: Am ersten Oktober Als Auszubildende des evangelischen Krankenhauses Dierdorf/ startete ein neuer Ausbildungsgang in der Ge- sundheits- und Krankenpflege. In der BILDUNGS- Selters gGmbH war Ute Gräf aus Gießen erfolgreich. WERKstadt, der Akademie für Gesundheitsberu- Auszeichnung für besondere Leistungen: fe, werden die Schüler/innen in Theoriemodulen unterrichtet und mit den Grundlagen der Gesund- Der Vorsitzende der St. Anna-Stiftung und Bürgermeister Hada- heits- und Krankenpflege vertraut gemacht. Die mars, Michael Ruoff übernahm eine besonders angenehme Aufga- praktische Ausbildung der Kursteilnehmer erfolgt be: Für besondere Leistungen, Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft dann später auf den verschiedenen Stationen. und Engagement hatte die St. Anna-Stiftung auch in diesem Jahr wieder ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 600 Euro vergeben. Die Zusammenarbeit im therapeutischen Team und die Kommunikation zwischen den verschie- Besonders ausgezeichnet wurden Francesca Simon für das beste densten Fachbereichen vermitteln einen authen- Examen und die geringsten Fehlzeiten sowie Thanuja Müller für tischen Einblick in den Arbeitsalltag, der sehr den besten Praxisordner. abwechslungsreich, vielfältig und vor allem: nah am Menschen ist.

Im Rahmen der dreijährigen dualen Ausbildung absolvieren die Auszubildenden der Gesund- Aus- und Weiterbildung an der BILDUNGSWERKstadt: heits- und Krankenpflege insgesamt 2.100 Stun- den theoretischen Unterricht und 2.500 Stunden Die neue Akademie für Gesundheitsfachberufe bietet mit modern aus- Praxis – je zu zwei Dritteln im St. Vincenz und zu gestatteten Schulungsräumen und neuesten Unterrichtsmedien mitten im einem Drittel in externen Einsätzen in der Psych- Herzen Limburgs genau den richtigen Rahmen für moderne Lehrkonzepte iatrie, der Rehabilitation und der ambulanten in Sachen Pflege: Interessenten für Gesundheitsfachberufen finden hier Pflege. ideale Voraussetzungen vor. Folgende Aus- und Weiterbildungsgänge werden angeboten: Das sind „die Neuen“: Regina Anselm, Emily • Gesundheits- und KrankenpflegerIn Bäcker, Lorena Barth, Denise Dathe, Laura Daum, Caroline Feikus, Liridon Gashi, Benjamin Gruber, • KrankenpflegehelferIn Annika Hartmann, Selina Königstein, Silvana • Anpassungslehrgang für im Ausland Martin, Michelle Müller, Timea Riedel, Jannik Röh- erworbene Berufsabschlüsse lich, Joana Röhrig, Ksenia Sirin, Oktawia Pauli- • Fachweiterbildung Anästhesie- und Intensivpflege na Speiser, Kathrin Stahlhofen, Natalie Stein, Emily-Kim Stock, Ina Swiderski, Dennis Winkler, Paulina Zöller. An unserem Partnerkrankenhaus in Dierdorf-Selters werden Christina Angelika Hemmers, Janin Jensch und Lea-Sophie Spöth INFO: an den Start gehen. Seit 2018 werden zwei Ausbildungskurse pro Jahr in Ihnen allen ein herzliches Willkommen! den neuen Räumen der BILDUNGSWERKstadt (Holzheimer Straße 1) in der Gesundheits- und Krankenpflege angeboten. Bewerbungen werden gern entgegengenommen unter [email protected]

Nähere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0 64 31.285-8810 St. Vincenz < VIA | 27

Die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz bietet ein breites Spektrum an gezielten Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, das nicht ausschließlich auf die Berufsperspek- tive abzielt, sondern auch auf individuelle persön- BILDUNGSFORUM liche Interessen eingeht. Die Verantwortlichen wis- Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH sen: Ein Unternehmen lebt von gut qualifizierten Mitarbeitern und deren Motivation, sich konstant mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, Stu- dien, etc. zu beschäftigen und ihre während der Fort- und Weiterbildungen gewonnenen Erkennt- Innerbetriebliche Fortbildungen nisse einzusetzen und an KollegenInnen und Aus- zubildende weiter zu geben. WIR GRATULIEREN Erfolgreiche pflegerische Abschlüsse / Fachweiterbildung: West, hat im Mai 2018 die Weiterbildung ‚Leitung einer Pfle- Vor diesem Hintergrund gratulieren wir sehr herzlich den ge- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen und in der MitarbeiterInnen, die in 2018 ihre Prüfungen erfolgreich Altenpflege‘ erfolgreich beendet. abgeschlossen haben: • Herr Stephan Jung, Stationsleiter der Station 2 Ost Intensiv, • Frau Kathrin Tossut, Gesundheits- und Krankenpflegerin hat im Mai 2018 ebenfalls die Weiterbildung ‚Leitung einer auf der Station 6 Ost, hat die Weiterbildung Fachpfle- Pflege- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen und in gerin für Onkologische Pflege im Juni 2018 erfolgreich der Altenpflege‘ erfolgreich beendet. beendet. • Frau Svenja Thomsen, Operationstechnische Assistentin im • Frau Andrea Müller, Gesundheits- und Krankenpflegerin Zentral OP, hat die Weiterbildung zur Praxisanleiterin im auf der Station 7 West, hat ebenfalls die Weiterbildung August 2018 erfolgreich beendet. Fachpflegerin für Onkologische Pflege im Juni 2018 er- • Frau Sandra Groß, Kinderkrankenschwester auf der Station 3 folgreich beendet. Ost, hat die Weiterbildung zur Fachkraft Integrative Wochen- • Frau Ramona Zerlik, Gesundheits- und Krankenpflegerin pflege im Juni 2018 erfolgreich beendet. auf der Station 3 Ost, hat die Weiterbildung zur Praxis- • Frau Sabrina Stolz, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf anleiterin im April 2018 erfolgreich beendet. der Station 5 Ost, hat die Weiterbildung zur Diabetes-Pflege- • Frau Anne Quickstedt, Gesundheits- und Krankenpfle- fachkraft im Mai 2018 erfolgreich beendet. gerin im Zentral OP, hat ebenfalls die Weiterbildung zur • Frau Doreen Schuy, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf Praxisanleiterin im April 2018 erfolgreich beendet. der Station 5 Ost, hat die Weiterbildung zur Diabetes-Pflege- • Frau Christiane Schulz, Stationsleiterin der Station 7 fachkraft im Mai 2018 erfolgreich beendet.

O.T.A. – was ist das?

Der Beruf des/der Operationstechnischen AssistentIn befasst sich mit der Planung, Assistenz und Vorbereitung für diagnostische und therapeutische Eingriffe. Es ist eine spezielle Ausbildung für die vielfältigen Aufgaben im Operationsdienst, der Ambu- lanz, der Endoskopie sowie der Zentralsterilisation. Die Aufga- ben einer O.T.A. sind die fachkundige Betreuung der Patienten vor, während und nach des OP-Aufenthaltes, die selbstständi- ge Organisation und Koordination der Arbeitsabläufe und die Vor- und Nachbereitung des Operationssaales einschließlich der Instrumente, kurzum: die umfassende Unterstützung des Operati- onsteams vor, während und nach einer Operation. Das sind die frisch examinierten OTA-Absolventen des Jahrgangs 2018: Hannah Feldpausch und Charlotte Marie Jung, sowie Luisa Holtei und Eva Tölke. Drei Absolventinnen wurden in den Dienst der Krankenhausge- sellschaft übernommen bis auf Charlotte Marie Jung, die eine andere Perspektive einschlagen will. INFOs zum Beruf unter: 0 64 31.292-4201 28 | VIA >

Bewährtes Team unter neuer Leitung

Sehr freue ich mich, seit September 2018 in der Praxis für Gynäkologie am Gesundheitszentrum St. Anna Hadamar die Frauen der Region betreuen zu dürfen!

Schwangerschaft und Geburt, Krebsfrüherkennung und –nachsorge, Verhü- tung und Sexualität – in all diesen Fragen möchten mein Team und ich Sie nicht nur mit Fachkompetenz, sondern vor allem auch mit Engagement und Empathie begleiten! 25 Jahre Berufserfahrung möchte ich für die Patientinnen und werdenden Familien der Region einsetzen. Rumyana Borgodzhiyska

Mit unserem Leistungspektrum decken wir alle Bereiche der Gynäkologie, der vorbereitenden Geburtshilfe sowie der gynäkologischen Onkologie und der Urogynäkologie ab.

Mein Team und ich freuen uns auf Sie! NEUE LEITUNG Rumyana Borgodzhiyska Ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am MVZ Gynäkologie am Gesundheitszentrum St. Anna

Orthopädische Fachpraxis Diez hat nun auch Schulterchirurgie im Portfolio Noch mehr Kompetenz für die Gelenke

Erweiterte Fachkompetenz in der Diezer Praxis für Or- thopädie und Gelenkchirurgie: Dr. Jörg Hain, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin und Notfallmedizin erweitert das Team um Dr. Günter Ros- bach, dessen dem St. Vincenz-Krankenhaus Diez an- gegliederte Praxis ein breit gefächertes Spektrum an fachorthopädischen Leistungen anbietet. Mit Dr. Hain ist nun auch ein Schulterspezialist vor Ort, der das breit aufgestellte Angebot der Praxis um Schulterchir- urgie und –prothetik in schonender, minimalinvasiver Technik erweitert. St. Vincenz < VIA | 29

Mit Hilfe dieser schonenden Methode lässt sich nicht nur eine zügige Wundheilung und Gene- sung, sondern auch ein rasches Auftrainieren der Schulterbeweglichkeit erzielen. Weitere Er- krankungen wie Arthrose, Kalkschulter, Eng- paßsyndrom, Sehnen- und Gelenkverletzungen nach einer ausgekugelten Schulter fallen eben- falls in das Spezialgebiet des Arztes.

Der 42-jährige Sportmediziner, der Human- medizin an der Universität Leipzig studierte, war in den Fachbereichen Unfallchirurgie, Or- thopädie, Schulter- und Handchirurgie sowie der Sporttraumatologie in der BG Unfallklinik Duisburg, in den Kliniken /Braunfels und Fulda Endoprothetik focussieren wird. Wie bisher wird Dr. Rosbach die En- sowie in der Weiterbildung für spezielle Unfallchirurgie doprothesen an Hüft-und Kniegelenken implantieren, die seit Jahren mit dem Schwerpunkt Schulterchirurgie und arthrosko- in der „Weißen Liste der AOK“ als überdurchschnittlich gut bewer- pische Chirurgie im St. Vinzenz Krankenhaus Hanau tet werden. Darüber hinaus werden auch weiterhin arthroskopische tätig. Zuletzt leitete er ein medizinisches Versorgungs- Eingriffe am Kniegelenk, Hand- und Fußoperationen (M. Dupuytren, zentrum mit angeschlossener Belegklinik in Aschaffen- schnellender Finger, Hallux valgus und Hammerzehen), sowie Nerve- burg. An der Tätigkeit in Diez hat ihn insbesondere das noperationen wie Karpaltunnel, Dekompression und/oder Verlagerung NEUE LEITUNG vernetzte Versorgungskonzept in Verbindung mit dem des Nervus Ulnaris angeboten. St. Vincenz-Krankenhaus Diez überzeugt: „Die fach- ärztliche Betreuung von der Diagnose über Therapie und Mit rund 250 Implantationen von Hüft und Kniegelenken im Kran- Klinikaufenthalt bis hin zur Nachsorge ermöglicht uns kenhaus Diez zählt die Praxis zu den führenden Einrichtungen der eine dauerhafte und vertrauensvolle Patienten-Arzt- Region und überschreitet die vom Gesetzgeber geforderten Mindest- Bindung“, so Dr. Hain. „Dies ist für mich ein elementares mengen seit Jahren bei weitem. „Die Aufnahme der Schulterchir- Fundament erfolgreicher Therapie.“ urgie durch Dr. Hain stellt eine hervorragende Ergänzung des Lei- stungsspektrums zum Wohle unserer Patienten dar“, so Dr. Günter Gemeinsam mit den bisher praktizierenden Orthopäden Rosbach. „Unsere Philosophie ist es, die natürlichen Funktionen des der Praxis Dr. Rosbach wird Dr. Hain die ambulante menschlichen Bewegungsapparates zu erhalten, zu verbessern und Versorgung des gesamten Spektrums der Orthopä- wenn erforderlich durch bestmögliche Therapieformen wieder herzu- die abdecken. Die stationären Eingriffe werden im St. stellen. Dies werden wir in Zukunft ebenso engagiert verfolgen wie Vincenz-Krankenhaus Diez erfolgen, wobei Dr. Hain in der Vergangenheit. Als Trio werden wir dabei noch erfolgreicher sich auf die Eingriffe an der Schulter inclusive deren sein können.“

+++ ACHTUNG +++ RICHTIGSTELLUNG +++

In der letzten Ausgabe wurden versehentlich falsche Kontaktdaten zum MVZ/Praxiszentrum Chirurgie am Gesundheitszentrum St. Anna angegeben. Die richtigen Kontaktdaten zu Frau Dr. Weber am MVZ/Praxiszentrum Chirurgie am Gesundheitszentrum St. Anna sind:

MVZ/Praxiszentrum Chirurgie am Gesundheitszentrum St. Anna Franz Genslerstr. 7 - 9, 65589 Hadamar Telefon: 0 64 33.87 62 40 Telefax: 0 64 33.87 62 47 Mail: [email protected] 30 | VIA > VORTRAGSREIHE  St. Vincenz-Krankenhaus Limburg VISITEIM VINCENZ Parkinson erkennen und behandeln Von Gundula Stegemann

Mit großem Interesse verfolgten die Besucher die Ausführungen von Chefarzt Dr. Christoph Oberwittler zu den neuesten Entwicklungen bei der Therapie von Morbus Parkinson.

Dr. Christoph Oberwittler, Chefarzt der Neurologie am St. VincenzKrankenhaus Limburg sprach im Rahmen von „Visite im Vincenz“.

Sie gehört zu den gefürchtetsten Erkran- Verlauf zu verlangsamen. Denn heilbar ist die Erkran- kungen des zentralen Nervensystems: die kung nicht. „Parkinson - erkennen und behandeln“ war Parkinson-Krankheit. Sie tritt überwiegend das Thema des Vortrags von Dr. Christoph Oberwittler. Dr. Christoph Oberwittler Chefarzt der Abteilung im fortgeschrittenen Lebensalter auf, kann Der Chefarzt der Neurologie des St. Vincenz-Kranken- Neurologie am St. Vincenz- Krankenhaus aber auch schon mal Jüngere treffen. Je frü- hauses in Limburg sprach im Rahmen der Vortragsreihe her sie erkannt und behandelt wird, umso „Visite im Vincenz“ in der Adolf-Reichwein-Schule. höher sind die Chancen, dass es gelingt, den Mit einem historischen Video stieg Dr. Christoph Oberwittler in das Thema ein. Darin zu sehen war eine Frau: Nach vorn gebeugt, zitternd, lief sie ganz langsam in winzigen Schrit- ten. Man sah: Jede noch so geringe Bewegung war sehr be- schwerlich. Anschließend sahen die Besucher eine weitere Filmsequenz, in der die Frau wie ausgewechselt wirkte: Al- les ging deutlich besser, sie hüpfte sogar auf einem Bein, konnte ihre Finger bewegen und auch die Knöpfe an ihrer Kleidung selbst schließen. Dies ist dem Wirkstoff L-Dopa zu verdanken, der Anfang der 60-er Jahre des 20. Jahrhunderts erstmals in Wien zur Anwendung kam und bis heute als enormer Durchbruch in der Therapie gilt. St. Vincenz < VIA | 31

Was passiert bei Morbus Parkinson?

„Morbus Parkinson hat keinen Seltenheitscharakter, aber eine ausgesprochene Volkskrankheit ist es auch nicht“, so Dr. Christoph Oberwittler. Das Risiko, dar- an zu erkranken, steige mit zunehmendem Lebensal- ter. Nach Alzheimer ist es die zweithäufigste degene- rative Hirnerkrankung. Parkinson ist eine krankhafte Veränderung der vom Botenstoff Dopamin gesteuer- ten Regionen im Gehirn – und möglicherweise auch sonst im Körper. Anschaulich erläuterte der Neurolo- ge, wie es dazu kommt: Verursacht werde diese durch Eiweißverbindungen, die sich an den falschen Stellen ablagern und sich dort zu Haufen zusammenballen. Vermutlich geschehe dies an mehreren Stellen im Körper. Es komme zu einem Ungleichgewicht zwi- verminderten Mitschwingen der Arme. Anhand von schen bestimmten Botenstoffen, was schließlich zu Bild- und Filmmaterial zeigte Oberwittler, wie sich die einem Mangel an Dopamin führt. Dieser Prozess ge- Symptome bemerkbar machen und darüber hinaus he zunächst schleichend, somit unbemerkt, vor sich auswirken. und ziehe sich über Jahre. Dabei ging Oberwittler auch auf neuere Forschungsansätze ein. Ein Ansatz So sei für die Akinese, die Unbeweglichkeit, eine ge- beziehe sich darauf, dass die Ablagerungen, die zum wisse Starthemmung beim Gehen charakteristisch. Da- Dopaminmangel führen, sich auch in der Haut ansie- bei falle es Betroffenen äußerst schwer loszulaufen. deln – zu einem Zeitpunkt, in dem noch keine Sym- Zuweilen könnten kleine Tricks, wie beispielsweise ptome auftreten. So hoffe man, dem Mechanismus das Kommando „Auf Drei geht’s los“, helfen. „Häufig auf die Spur zu kommen und dies für eine Früher- lässt auch die Mimik nach, der Lidschlag wird selte- kennung nutzen zu können. Einem anderen Ansatz ner, so dass es ausschaut, als könne der Betroffenen zufolge gehe man dem Zusammenhang von Hirn und nicht mehr richtig denken. Aber dem ist nicht so“, Darm nach. Aktuelle dänische und schwedische Stu- betonte der Mediziner. Der Tremor, das Zittern, trete dien zur Entwicklung von Parkinson nach einer ope- bei Parkinson im Ruhezustand auf. Zittert die Hand rativen Durchtrennung des Magennervs ergaben ein dagegen, wenn der Betroffene sie hebt, handele es sich bis zu 40 Prozent geringeres Auftreten von Morbus nicht um Parkinson. Dies sei in aller Regel ein familiär Parkinson als bei Patienten, bei denen der Magen- gehäuftes Phänomen. Typisch seien auch einseitige nerv unversehrt war. feinmotorische Störungen, insbesondere Veränderun- gen der Handschrift. Der Rigor, die Muskelsteifigkeit, Parkinson erkennen führe zu Gang- und Haltungsstörungen. Die Störung der Haltereflexe erhöhe die Sturzgefahr. Auch Sprech- „Als Ursache kommen verschiedene Faktoren in Be- störungen gehörten zum Krankheitsbild: Die Stimme tracht“, so Oberwittler, “darunter Drogen und ande- des Betroffenen werde leiser, monotoner, verwaschen, re toxische Substanzen.“ Nur in seltenen Fällen sei zitternd, habe Blockaden oder auch überschlagend, Parkinson familiär erblich. Als Frühsymptome treten schnell und undeutlich. Manche Patienten haben auch Riechstörungen auf sowie Verspannungsgefühle, ins- Halluzinationen, berichtete der Neurologe. Dies bela- besondere im Schulterbereich, Stimmungstiefs und ste sie aber weniger, da sie wüssten, dass diese nicht Depressionen. Zudem komme es zu Verhaltensstö- wirklich da sind. rungen in der REM-Schlafphase, das heißt die Pa- tienten schlagen um sich. Irgendwann funktioniert Darüber hinaus gebe es auch Symptome, die oft nicht dann die Motorik schlecht, Störungen in der Fein- angesprochen werden, darunter Blasenstörungen, ga- motorik treten auf, Mimik und Belastbarkeit lassen strointestinale Störungen wie Schluckbeschwerden, nach. Typischerweise beginnen die Symptome auf Appetitlosigkeit, Völlegefühl, sexuelle Funktions- einer Seite und bleiben auf einer Seite stärker aus- störungen, Glieder- und Muskelschmerzen, Schlaf- geprägt als auf der anderen - zu erkennen auch am störungen. 32 | VIA > Vortragsreihe

Wie kann man Parkinson behandeln?

Parkinson allein führt nicht zum Tod. Aber es ist bis- Neben den medikamentösen und chirurgischen The- lang auch nicht heilbar. Die derzeitigen Therapien rapiemöglichkeiten können Patienten aber auch selbst können jedoch verlangsamen und bei guter medika- in erheblichem Umfang zur Verbesserung der Sympto- mentöser Einstellung in den ersten Jahren zeitweilige me und ihrer Lebensqualität beitragen. Durch Physio- deutliche Besserungen herbeiführen. Angriffspunkt therapie könne insbesondere die Motorik verbessert, der derzeit wichtigsten Antiparkinson-Medikamente durch Fango und Massagen die Verspannungen, durch ist das Zentralnervensystem. Der alles entscheidende Logopädie die Atemtechnik sowie die Hypomimie und Stoff im Zusammenhang mit Parkinson ist Dopamin. durch Ergotherapie Hilfen zur Selbsthilfe im Alltag ge- Der in der medikamentösen Therapie eingesetzte geben werden. Außerdem sollte man darauf achten, Wirkstoff L-Dopa ist eigentlich eine Aminosäure das häusliche Umfeld der Erkrankung anzupassen, um in hoher Konzentration, die im Gehirn zu Dopamin Unfällen möglichst vorzubeugen. um-, anschließend sofort wieder abgebaut und aus- geschieden wird. Dabei setzen die verschiedenen Medikamente an verschiedenen Stellen an. Dabei ging Dr. Christoph Oberwittler ausführlich auf die verschiedenen Ansätze der medikamentösen Thera- INFO: pien ein, erläuterte die Vor- und Nachteile sowie die In der Region Limburg-Weilburg sind Spätkomplikationen wie Überbeweglichkeit. derzeit zwei Parkinson-Selbsthilfegruppen aktiv, die über folgende Kontakte erreichbar sind:

Ein ganz erstaunliches Ergebnis • Parkinson-Regionalgruppe präsentierte Dr. Christoph Oberwittler auf Limburg-Weilburg Ansprechpartner: Gerhard Kroh, einem Video, das einen Parkinson-Patien- Telefon: (0 64 42) 44 11 E-Mail: [email protected] ten nach einer so genannten Hirn-Schritt- • Jung und Parkinson macher-Therapie, der Neurostimulation Regionalgruppe Jup- Ansprechpartner Jürgen Bücher über Tiefenstimulation, zeigte. Telefon: (01 57) 71 43 11 04 E-Mail: [email protected] Zunächst zu sehen war ein weitestgehend bewe- www.jungundparkinson.de gungsunfähiger jüngerer Mann, der nicht allein vom

Stuhl aufstehen konnte. Nach der Stimulation durch den Schrittmacher konnte der Patient ohne fremde Hilfe aufstehen, lief in einem normalen Tempo durch KONTAKT: den Raum und drehte sich problemlos um die eige- ne Achse. Auch Sprache und Mimik würden deutlich St. Vincenz-Krankenhaus Limburg besser durch die Therapie, berichtete der Mediziner. Auf dem Schafsberg, 65549 Limburg Leider sei diese OP jedoch nur für wenige Patienten Neurologie geeignet, insbesondere für Jüngere mit erheblichen Chefarzt: Dr. med. Christoph Oberwittler Beeinträchtigungen. Telefon: 0 64 31.292.4491 E-Mail: [email protected]

Sekretariat: Christine Pawellek / Stefanie Wüst Telefon: 0 64 31.292.4491, Telefax: 0 64 31.292.4341 E-Mail: [email protected] St. Vincenz < VIA | 33

Tipps und Empfehlungen aus erster Hand beim Forum Gesundheit

Die richtige Vorsorge treffen – darüber sprachen beim „Forum Gesundheit“ die beiden internistischen Chefärzte des St. Vincenz-Krankenhauses Limburg: Privatdozentin Dr. Katrin Neubauer-Saile, Chefärztin der Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Notfallmedizin, und Professor Stephan Steiner, Chefarzt der Kardiologie, Pneumologie und Internistischen Intensivmedizin. Vorsorge für Herz und Bauch

Nicht nur länger leben, sondern auch bei guter Lebensqualität – immer mehr Menschen versuchen, mit einer gesünderen Lebensweise den Alterungs- prozess hinauszuzögern. Welche Rolle kommt dabei Vorsorgeuntersuchungen zu? Welche sind wann und für wen sinnvoll? Und welcher Arzt ist der richtige Ansprech- partner? Unter dem Titel „Vorsorge – Internistische Erkrankungen frühzeitig erkennen“ refe- rierten im „Forum Gesundheit“ die beiden internistischen Chefärzte des St. Vincenz- Krankenhauses Limburg: Privatdozentin Dr. Katrin Neubauer-Saile, Chefärztin der Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Notfallmedizin und Professor Dr. Stephan Steiner, Chefarzt der Kardiologie, Pneumologie und Internistischen Inten- sivmedizin. Außerordentlich viele Besucher hatte es wieder zur beliebten Vortrags- reihe in die Adolf-Reichwein-Schule gezogen, um sich fachkundigen Rat zu holen. Michael Schneider, Direktor der Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg, begrüßte die Zuhörer und gab eine kurze Einführung. 34 | VIA > Vortragsreihe

Vorsorge von Herzerkrankungen

„In erster Linie geht es bei dem Thema Vorsorge Belastungs-EKG, Spiroergometrie, Echokardiographie, darum, eine Krankheit nicht zu bekommen“, so Pro- Stressecho, Cardio-CT, Magnetresonanztomographie, fessor Steiner. „Ist man bereits erkrankt, besteht das Herzkatheter, Druckdraht, endovaskulärem Ultraschall Ziel darin, das Fortschreiten der Erkrankung auf- sowie Labor. Jedoch müssten immer die Vor- und zuhalten.“ Bei den Vorsorgeuntersuchungen, dem Nachteile der einzelnen Methoden abgewogen werden. „Screening“, versuche man durch systematische Un- Nicht alles sei auch sinnvoll, insbesondere wenn keine tersuchung, einer Art „Rasterfahndung“, Patienten Symptome vorlägen. Die Vorteile des Cardio-CT be- mit bestimmten Risikofaktoren herauszufiltern, um stünden darin, dass es nichtinvasiv und schnell sei dann gegebenenfalls mittels Prophylaxe oder Thera- sowie gute Bildqualität liefere. Aber die Strahlenbe- pie die Erkrankung zu verhindern oder zu verlang- lastung für den Patienten sei zu bedenken und die samen. Zur Diagnose der Koronaren Herzkrankheit Frage, inwiefern etwaige Befunde für den Patienten kämen dann beispielsweise in Betracht: Ruhe- und überhaupt relevant sind.

Steiners Empfehlung: Ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre zur allgemeinen Gesundheitsuntersuchung den Hausarzt aufzusuchen, der im Gespräch und durch Untersuchung das „individuelle Risikoprofil“ des Patienten ermittelt und beratend zur Seite steht. Dies erfolge unter anderem durch Blutabnahme, um die Cholesterin- und Blutzuckerwerte zu bestimmen sowie durch Urindiagnostik. Alle fünf Jahre sollte das kardiovaskuläre Risiko bestimmt werden. Neben Al- ter, Geschlecht und einer positiven Familienanamnese seien maßgebliche Faktoren: Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und erhöhte Blut- fette. Darüber hinaus ging Steiner auf verschiedene Vorsorgeuntersuchungen im Zusammenhang mit be- vorstehenden chirurgischen Eingriffen ein. „Ein prä- operatives EKG wird für Patienten empfohlen, bei de- nen Risikofaktoren vorliegen und eine Operation mit mittlerem bis hohem OP-Risiko bevorsteht“, sagte der Kardiologe. Zur Vorsorge im Bereich des Breiten- und Leistungssport sagte Steiner, dass der Nutzen eines speziellen Screenings nicht eindeutig belegt sei. Es könnten sich zudem falsch-positive Befunde nach- teilig auswirken. Wichtig sei, die spezifischen Risiken des Patienten im Hinblick auf die jeweilige Sportart zu beachten. St. Vincenz < VIA | 35

„Vorsorge für Ihren Bauch“

Unter dem Titel „Vorsorge für Ihren Bauch“ klärte Dr. Katrin Neubauer-Saile über die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung bei den Bauchorganen auf. In Ih- rem Fachbereich sei es wichtig, nicht erst auf Sympto- me zu warten, denn die Beschwerden, die auf einen Tumor hindeuten könnten, seien vielfach sehr unspezi- fisch. Ihre Empfehlung: regelmäßig die angebotenen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, insbeson- dere die der Koloskopie, auf Deutsch: Darmspiege- lung. Je kleiner die aufgespürten Veränderungen sei- en und je früher sie abgetragen würden, umso größer seien die Erfolgschancen. Die gesetzlichen Kranken- kassen übernehmen die Kosten für die Vorsorgeko- loskopie bei Männern ab dem 50. und bei Frauen ab 55. Lebensjahr. Anhand zahlreicher Bilder erläuterte Vorsorgeuntersuchungen zur Verfügung. Wenn der sie die Entwicklung von Tumorzellen im Darm. „Mit Urin dunkel, der Stuhl weiß und die Gesichtsfarbe Hilfe moderner Verfahren können wir Zellverände- gelblich ist, müsse man umgehend einen Arzt aufsu- rungen im Darm bereits in frühen Stadien erkennen chen, um die Symptome abklären zu lassen. und bei der Koloskopie sofort entfernen, so dass unter Umständen kein weiterer Eingriff nötig wird“, so die Chefärztin. Die abgetragenen Proben würden umge- hend vom Pathologen untersucht. Das Unangenehm- ste an allem sei eigentlich die Flüssigkeit, die man INFO vorbereitend trinken muss, um den Darm zu reini- gen, damit eventuelle Zellveränderungen nicht durch Informationen und Terminvergabe Stuhlreste verschmutzt und verdeckt sind. Für die für Koloskopien im St. Vincenz- Koloskopie selbst könne man sich eine Schlafspritze geben lassen. Krankenhaus Limburg unter Telefon: 0 64 31.292-43 03 Anschließend ging sie auf Vorsorgemaßnahmen für den Magen ein, insbesondere Helicobacter Pylori, ein Bacterium, das den Magen besiedeln und Krebs auslö- sen kann. Die Diagnose erfolge unter anderem durch Magenspiegelung sowie verschiedene Tests. Thera- piert werde mittels Antibiotika. Problematisch seien Krebsarten im Bereich von Bauchspeicheldrüse, Gal- le und Leber. Dafür stünden bislang keine etablierten 36 | VIA > Vortragsreihe

Diagnose Diabetes! Und nun…? Von Gundula Stegemann

Forum Gesundheit thematisierte Symptome, Diagnostik und Therapie der Volkskrankheit Diabetes

sogar von einer Epidemie. Aber: Man kann etwas dagegen tun. Und manchmal verschwindet der Diabetes dann sogar wieder. Tut man dagegen nichts, drohen schwere Folgeerkrankungen.

„Diagnose Diabetes – was tun?“ - darüber klärte Dr. Carsten Spies in seinem Vortrag im Rahmen des „Forum Ge- sundheit“ auf. Spies ist Facharzt für Innere Medizin und Dia- betologie, Leiter des Vincenz-Diabeteszentrums und gleichzei- tig Oberarzt der Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Notfallmedizin am St. Vincenz-Krankenhaus.

„Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Aufnah- me von Zucker aus dem Blut in die Zellen gestört ist, so dass ein erhöhter Blutzuckerspiegel entsteht“, so Dr. Carsten Spies. Dabei ging er kurz auf die verschiedenen Typen ein, wobei er Diabetes mellitus Typ 2 ist kein Schicksal, er erläuterte, dass der Typ 1 etwas aus der Rolle fällt, da es sich ist sogar reversibel. Was man tun kann, er- hierbei um eine Autoimmunerkrankung handelt, durch welche läuterte Dr. Carsten Spies, Leiter des Interdis- die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse ziplinären Diabeteszentrums mit angeschlos- zerstört werden - bis hin zum absoluten Insulinmangel. Beim sener diabetologischer Schwerpunktpraxis am Typ 1 sei in der Regel eine Insulintherapie nötig. Im weiteren St. Vincenz-Krankenhaus Limburg in seinem Verlauf konzentrierte er sich in seinen Ausführungen auf Typ Vortrag im Rahmen des „Forum Gesundheit“. 2, von dem 90 Prozent der Diabetiker betroffen sind. Ursache hierfür sei eine Kombination aus einer Störung der Insulinwir- Alle 90 Minuten erblindet ein Mensch, alle 60 wird kung (Insulinresistenz) und einer gestörten Insulinfreisetzung einer dialysepflichtig und alle 19 Minuten erleidet (relativer Insulinmangel). Es gebe eine hohe erbliche Kompo- einer einen Herzinfarkt oder eine Amputation – in- nente, hinzu komme ein entsprechender Lebensstil. Einen be- folge von Diabetes mellitus. In Deutschland sind et- sonders negativen Einfluss haben ungesunde Ernährung und wa 6,5 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Bewegungsmangel. Hinzu kommen rund zwei Millionen unerkannt Erkrankte. Jedes Jahr erhalten ungefähr 500.000 Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung hätten die Patienten meist Patienten die Diagnose zum ersten Mal. Damit gilt keine auffälligen Symptome. Eine Früherkennung und gute Diabetes als Volkskrankheit, Fachleute sprechen Einstellung der Blutzuckerwerte durch eine entsprechende St. Vincenz < VIA | 37

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Diabetologische Schwerpunktpraxis und Fußambulanz Gesundheitszentrum

Auf dem Schafsberg (4.Stock) Telefon: 0 64 31. 2 92 18 70

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Therapie sei wichtig, um Folgeerkrankungen zu vermeiden, die starke Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen haben können. Als Beispiel nannte er die diabetische Retinopathie, eine INFO Netzhautschädigung, eine der häufigsten Ursachen für Erblindung. Zudem könne Diabetes zu schweren Nierenerkrankungen führen Diabetes: Interdisziplinäres – bis hin zur Dialysepflicht. Darüber hinaus gebe es einen engen Versorgungsnetzwerk Zusammenhang zwischen Diabeteserkrankung und Herzinfarkt. Im am St. Vincenz für die Region Vergleich zu Nicht-Diabetikern haben Diabetiker ein deutlich erhöh- tes Risiko für eine Gefäßerkrankung, so der Mediziner. „Die meisten Unter dem Dach der Krankenhausgesellschaft Diabetiker sterben an einem Herzinfarkt.“ Eine frühzeitige gute Ein- St. Vincenz ist ein breit gefächertes Netz der stellung könne die Folgeerkrankungen verhindern. diabetologischen Versorgung etabliert: Diabetesbehandlung ambulant: Im ambulanten Bereich sind dies die beiden diabe- tologischen Schwerpunktpraxen am Klinikstandort in Limburg sowie im Gesundheitszentrum St. Anna. In der Zweigpraxis Limburg des MVZ`s ist Dr. Carsten Spies in der diabetologischen Schwerpunktpraxis und zertifizierten Fußambulanz tätig. In der Hadamarer Praxis versorgt der Internist Dr. Frie- deman Hedrich, Facharzt für Innere Medizin mit dem Zur Früherkennung empfahl der Diabetologe, Vorsorgeuntersu- Schwerpunkt Gastroenterologie, Diabetologie und Er- chungen wahrzunehmen. Wird ein Diabetes diagnostiziert, soll- nährungsmedizin, die diabetologischen Patienten. te an erster Stelle eine Diabetesberatung und -schulung stehen. Diabetesbehandlung stationär: Dabei erhielten die Betroffenen Informationen über eine gesunde Sollte eine stationäre Aufnahme nötig sein, gibt es unter Ernährung, körperliche Bewegung, Tipps ihr Gewicht zu reduzie- dem Dach der Abteilung Gastroenterologie unter Chef- ren oder es wenigstens halten zu können. „Auch mit kleinen Ver- ärztin PD Dr. Katrin Neubauer-Saile ein interdiziplinä- änderungen im Lebensstil kann sich die Insulinresistenz wieder res Diabeteszentrum mit Diabetesstation. Patienten mit normalisieren“, sagte Carsten Spies. Bei der Ernährung empfehle einer Erstmanifestation von Diabetes mellitus Typ1, Typ2 man heutzutage keine speziellen Diabetikerprodukte mehr, viel- und Typ3, MODY sowie Patienten mit Stoffwechselent- gleisungen bei bekanntem Diabetes mellitus aber auch mehr eine ausgewogene vollwertige Ernährung mit viel Gemüse, Patienten mit diabetischem Fußsyndrom werden hier be- etwas Obst, bevorzugt Vollkornprodukten, wenig Fleisch, besser: handelt und durch ein interdisziplinäres Team betreut. Fisch- und Milchprodukte, Wasser und vor allem möglichst un- Die Therapie erfolgt nach den Leitlinien der DDG (Deut- gesüßte Getränke. Vor allem durch Bewegung verbessere sich die schen Diabetes-Gesellschaft) mit Ernährungsberatung, Insulinwirkung, die Resistenz sinkt, Blutzucker werde verbraucht, Tabletten, Insulin und Bewegungstherapie. die Leistungsfähigkeit steige, die Gewichtsabnahme wird erleich- Ergänzend zur internistischen Versorgung ist für erforder- tert, Blutdruck und Blutfette besserten sich. liche Folgeeingriffe im Gefäßzentrum unter Leitung von Chefärztin Dr. Patricia Schaub die spezialisierte Wei- In der Therapie stünden inzwischen neben Insulin zahlreiche terbehandlung von diabetologischen Erkrankungen ge- währleistet. U.a. werden hier in enger Zusammenarbeit innovative Medikamente zur Verfügung, die geschluckt oder mit der Fußambulanz des Diabeteszentrums Patienten gespritzt werden. Der Mediziner erläuterte zudem ein neues un- mit diabetischem Fußsyndrom gemäß der Nationalen blutiges System, bei dem der Gewebe- und nicht der Blutzucker Versorgungsleitlinien behandelt. Hauptziel der Behand- gemessen wird. Welche Medikamente und Hilfsmittel im Einzel- lung ist es die Gefäßversorgung zu optimieren und Am- nen für den Patienten geeignet sind, müsse jedoch der behan- putationen zu verhindern. Sollten chirurgische Eingriffe nicht vermeidbar sein, ist hier das gesamte Spektrum delnde Arzt individuell mit dem Patienten abstimmen. der offen-chirurgischen und minimal-invasiven Behand- ungsmethoden nach den neuesten Standards verfügbar. 38 | VIA > Vortragsreihe GESUND VOR ORT zum Thema Bauchaortenaneurysma

Ab 50 steigt die Gefahr im Bauch

Es tut nicht weh und man kann es nicht sehen. Doch wenn sich die im Normal- fall nur daumendicke Hauptschlagader im Bauch zu einem Sack erweitert – der Fachmann spricht hier von einem Bauchaortenaneurysma – kann es schnell ernst werden. Ab einem Durchmesser von 5 Zentimeter steigt das Risiko, dass dieses Aneurysma plötzlich reißt. Ein Notfall, den 8 von 10 Patienten nicht überleben.

Unter dem ständigen Einfluss des Blutdrucks be- Bei der Bauchschlagader spricht man ab einem Durch- ginnt sich ab einem Lebensalter von 50 Jahren messer von 3 Zentimeter von einem Aneurysma. Ab 5 vor allem bei Männern die Bauchaorta zu wei- Zentimeter kommt eine Operation infrage, bei der der ten. Frauen sind seltener betroffen. Neben Alter erkrankte Gefäßabschnitt durch eine Prothese ersetzt und Geschlecht sind das Rauchen und sogar das wird „Das macht man, sobald das Operationsrisiko Dr. Patricia Schaub, Ex-Rauchen ein hoher Risikofaktor, ebenso ei- kleiner ist, als der natürliche Verlauf dieser Aussac- Chefärztin der Klinik für ne Herzerkrankung oder zu hohe Blutfettwerte. kung“, so die Expertin. Neben der konventionellen Gefäßchirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus „Auch die familiäre Belastung spielt eine immen- offenen Bauch-OP, die oftmals über mehr als vier Limburg se Rolle“, erklärte Dr. Patricia Schaub bei ihrem Stunden geht und mit einem hohen Anästhesierisi- Vortrag in Weilburg. ko sowie großer Belastung für das Herz verbunden ist, gibt es auch die endosvaculäre Vorgehensweise. Dabei wird die Gefäßprothese durch die Leistenarterie eingeführt. „Dieser schonende Eingriff belastet den Kreislauf deutlich weniger und lässt sich auch bei sonst inoperablen Patienten durchführen“, betont Dr. Patricia Schaub, die Chefärztin der Gefäßchirurgie am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg.

Anhand eines kleinen Films zeigte sie, wie dieses Ver- fahren funktioniert: Über einen miminalen Schnitt in der Leiste wird ein Katheter in die Oberschenkelarterie eingeführt und bis zu dem Aneurysma vorgeschoben, um dort die Prothese zu platzieren. Die Stent-Pro- these besteht aus einem ummantelten Drahtgeflecht, das sich in der Aorta entfaltet und sich über- und unterhalb der Aussackung in der Gefäßwand festsetzt. Dr. Patricia Schaub informierte ausführlich zum Thema Bauchaortenaneurysma Wie durch einen Tunnel fließt das Blut anschließend durch diese Prothese. St. Vincenz < VIA | 39 GESUND VOR ORT

„Die eigentliche Arbeit wird vor der OP geleistet“, er- klärt die Chefärztin. Viele Parameter müssten exakt ausgemessen werden, um die genau passende Prothe- se auszuwählen und zu bestellen. Doch inklusive der Vorbereitung kann der Patient bereits nach 5 Tagen das Krankenhaus wieder verlassen.

Allerdings ist dann eine regelmäßige Nachkontrolle nötig, üblicherweise per CT, wobei die Strahlenbela- stung nicht zu unterschätzen sei. Eine neue Untersu- chungsmethode mit kontrastverstärktem Ultraschall berge da weniger Gefahren.

Seit kurzem übernehmen Krankenkassen bei der Ri- sikogruppe das Screening, um Veränderungen der Hauptschlagader früh zu erkennen. „Einem von 350 untersuchten Männern im Alter zwischen 65 und 80 Jahren rettet die vorsorgliche Ultraschall-Untersu- chung das Leben“, weiß Dr. Schaub.

Wie verhalte ich mich denn, wenn bei mir ein Aneu- Kaum ein Stuhl blieb leer beim Vortrag über das Bauchaortenaneurysma rysma festgestellt wurde, wollte eine Zuhörerin nach im Weilburger Hotel Lahnschleife dem Vortrag wissen. „Halten Sie die Risikofaktoren im Blick“, riet die Fachärztin. „Nehmen Sie regelmä- Woran ein Notfall zu erkennen sei, wurde ebenfalls ßig Cholesterinsenker und vermeiden Sie körperliche gefragt. Der Patient bekomme ganz plötzlich enorme Belastung, die den Blutdruck in die Höhe treibt.“. Al- Bauch- und Rückenschmerzen. Ein Notarzt würde die lerdings sei es falsch, ganz auf Sport zu verzichten. Symptome in der Regel richtig deuten. Statine hätten nicht nur Auswirkung auf das Cho- lesterin, sondern stabilisieren auch die Gefäßwände, „Das war sehr aufschlussreich und erklärte sie auf die Frage, warum diese Medikamente auch vorsorglich genommen werden sollten. hochinteressant“, urteilte ein Ehepaar aus Weilmünster. Bei beiden ist be- „Kann es schädlich sein, wenn ich als Training drei- mal wöchentlich mehrfach die Treppen auf und ab reits ein Aneurysma festgestellt wor- laufe?“, wollte ein Herr wissen, bei dem bereits ein den und sie interessierten sich vor Aneurysma diagnostiziert wurde. Eine solch moderate Belastung sei durchaus ok, befand die Ärztin, schließ- allem für die Operationsmethoden. lich könne man sich ja nicht ganz zurücknehmen, ohne sehr schnell körperlich komplett abzubauen. Für eine 66-jährige Hirschbacherin ging es darum, bei der anstehenden Vorsorgeuntersuchung die richtigen Ob sich die Stent-OP auch bei Patienten mit vor- Fragen stellen zu können. Eine betroffene 77-jährige geschädigten Nieren eigne, war eine weitere Publi- aus Weilburg fand es beruhigend, nun zu wissen, wo kumsfrage. Hier sei das Kostrastmittel problematisch, sie für eine OP hingehen könne, falls ihre beiden An- erklärte die Ärztin. Allerdings könne man statt der eurysmen eine kritische Größe erreichen. traditionell verwendeten Kontrastmittel auch CO2 -kka einsetzten. 4040 | | VIA VIA > > Vortragsreihe INITIATIVE FOCUS GESUNDHEIT ORTHOPÄDIE AKTUELL

Anschaulich erklärte PD Dr. Joachim Hillmeier, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, bei der Vortragsreihe „Focus Gesundheit“ den zahlreich erschienenen Zuhörern, welche Therapieformen möglich und sinnvoll sind. Im Anschluss an den Vortrag beantwortete der Orthopäde viele Fragen aus dem Publikum.

Arthrose in Hüfte und Knie Von Gundula Stegemann Wann ist eine OP sinnvoll?

PD Dr. Joachim Hillmeier informierte bei „Focus Gesundheit“ über die neuesten Erkenntnisse und die Möglichkeiten der orthopädischen Chirurgie

Sich ungehindert bewegen zu können, bedeutet Lebens- Etwa 13 Prozent der über 60-jährigen Europäer qualität. Gerade Hüft- und Kniegelenke sind kompli- haben eine Arthrose im Knie-, rund zehn Prozent zierte Gebilde, die im Laufe eines Lebens vielfältigen im Hüftgelenk. „Arthrose ist eine Verschleißer- PD Dr. Joachim Hillmeier Beanspruchungen standhalten müssen. Dass sie all dies krankung, die sich durch den allmählichen Verlust Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie am mitmachen, ist für die meisten selbstverständlich. Doch des Knorpelüberzugs langsam entwickelt“, erklärte St. Vincenz-Krankenhaus Dr. Joachim Hillmeier. Betroffen seien klassischer- Limburg mit zunehmendem Alter stellen sich bei vielen Men- schen Schmerzen in den Gelenken ein – anfangs nur ge- weise vor allem ältere Menschen. Leitsymptom ist legentlich, bis sie dann immer häufiger auftreten – oder der Schmerz am betroffenen Gelenk. Heilbar sei sogar bleiben. Arthrose ist einer der häufigsten Anläs- Artrose nach wie vor nicht. „Sie entsteht infolge se für Arztbesuche in allgemeinmedizinischen Praxen. eines schleichenden Verlusts des Knorpelüberzugs, Und viele Menschen fragen sich: Wann ist der richtige der zur Inkongruenz des betroffenen Gelenkes Zeitpunkt für ein künstliches Gelenk? - „Arthrose in führt und dadurch zu deutlichem Knochen- und Hüft- oder Kniegelenk“ war diesmal Thema beim „Fo- Knorpelabrieb“, erklärte der Orthopäde. Dies kann cus Gesundheit“. PD Dr. Joachim Hillmeier, Chefarzt der zu einer schmerzhaften Entzündung der Gelenkin- Orthopädie und Unfallchirurgie des St. Vincenz-Kran- nenhaut mit einhergehender Muskelverspannung kenhauses, griff die Frage im Rahmen seines Vortrags und schließlich zu einer Kapselschrumpfung sowie in der Adolf-Reichwein-Schule auf. Zahlreiche Besucher Bewegungseinschränkungen führen. Insbesondere nutzten die Gelegenheit sich zu informieren und mit die muskulären Veränderungen und die Kapsel- dem Mediziner ins Gespräch zu kommen. schrumpfung seien schwer zu beheben, gerade St. Vincenz < VIA | 41 FOCUS GESUNDHEIT

wenn der Patient lange warte und sich erst in einem der minimalinvasiven Chirurgie gelinge es, bei einem kleinen fortgeschritteneren Stadium an einen Arzt wende. Es Hautschnitt die Muskel- und Weichteile zu schonen und kno- gibt verschiedene Therapieansätze, die Dr. Joachim chensparend zu operieren. Das Verfahren sei nicht nur aus kos- Hillmeier im Rahmen seines Vortrags vorstellte. „Eine metischen Gründen vorteilhaft. Der Hautschnitt am Hüftgelenk OP ist die letzte aller Möglichkeiten“, so der Orthopäde. sei nur etwa zehn Zentimeter lang. Postoperativ würden dadurch weniger Schmerzen auftreten, und der Patient sei schnell wieder „Im Anfangsstadium wird Arthrose auf jeden Fall kon- auf den Beinen. Im Durchschnitt blieben die Patienten in Limburg servativ behandelt“, erklärte der Mediziner, „insbeson- nur sieben Tage nach der Operation im Krankenhaus. dere durch Bewegungsübungen, möglichst unter phy- siotherapeutischer Anleitung, mit Dehnungsgymnastik Auch am Knie operiere man minimalinvasiv. „Das Knie ist aller- - und gegebenenfalls durch Gewichtsreduktion.“ Einen dings ein wesentlich komplexeres Gelenk“, so Hillmeier. Deshalb akuten Schub, der meistens gerade in der feuchten, kal- sei dieser Eingriff auch komplizierter als am Hüftgelenk. Anschau- ten Jahreszeit auftrete, könne man mit schmerzstillen- lich erklärte er verschiedene Operationsverfahren und –techniken den, entzündungshemmenden Medikamenten behan- am Knie, darunter Oberflächenersatz und Schlittenprothese mit deln. Bei Injektionen mit Kortison oder Hyaluronsäure beweglichem Meniskus. Der minimalinvasive Schlitten sei jedoch ins Gelenk sei äußerste Vorsicht geboten; die Injektio- nur für etwa zehn Prozent der Patienten geeignet. „Die minimalin- nen müssten unbedingt steril erfolgen, um bakterielle vasive OP-Technik beim Einbau einer Knieprothese ist schwierig“, Infektionen zu vermeiden. In einem späteren Stadium so der Mediziner, „aber der Einsatz rentiert sich.“ versuche man insbesondere bei jungen Patienten mit Hilfe einer operativen Achskorrektur, der sogenann- Im Rahmen seines Vortrags stellte Hillmeier Joint Care, ein hoch- ten Umstellungsosteotomie, die Schmerzsymptomatik innovatives OP-Programm, vor, das er selbst am St. Vincenz zu verbessern und die Versorgung mit einer Prothese etabliert hat. Limburg war damit das zweite Krankenhaus in hinauszuzögern. Die operative Versteifung von ar- Deutschland, das dieses Verfahren eingeführt hat. Es umfasst ei- throtischen Gelenken in Hüfte und Knie spiele in der ne minimalinvasive OP-Technik, ein standardisiertes Schmerz- modernen operativen Orthopädie indessen keine Rol- management und ein krankengymnastisches Gruppenpro- le mehr. Erst, wenn alle konservativen Therapiemög- gramm, das bereits am OP-Tag startet. Dabei machen sich die lichkeiten ausgeschöpft sind und diese nicht zu einer Patienten zunächst in einem kleinen Einführungskurs mit dem Verbesserung der Situation geführt haben, komme eine Verfahren und den Räumlichkeiten vertraut. Zentrale Lokalität Versorgung mit einer Endoprothese, einem künstlichen ist das so genannte Wohnzimmer, in dem vier bis sechs Pati- Gelenk, in Betracht. In diesem Zusammenhang wies enten in der Gruppe unter Anleitung eines Krankengymnasten Hillmeier auf die Zusammenarbeit mit den niedergelas- üben. „Das gemeinschaftliche Training in der Gruppe wirkt senen Ärzten hin, die ihre Patienten in aller Regel gut außerordentlich motivierend und trägt zu einer schnellen kennen. Gemeinsam berate man, ob unter Umständen Mobilisierung bei“, versicherte Hillmeier. Ansonsten genießen eine wiederholte konservative Therapie einem operati- diese Patienten den Komfort eines Zweibettzimmers, wohin ven Eingriff vorgezogen werden sollte. sie sich jederzeit auch zurückziehen können. Nach nur sieben Tagen werden sie in die Reha entlassen. Insbesondere in den Zur Wahl der OP-Methode sagte Hillmeier: „Nicht je- ersten drei Monaten nach der OP profitierten die Patienten, des neue Verfahren erweist sich auf lange Sicht als er- die an diesem Programm teilnehmen, da sie im Vergleich zur folgreich. Man sollte nicht jedem Trend hinterherjagen. herkömmlichen Methode deutlich weniger Schmerzen haben Wichtig ist vor allem, dass der Operateur umfangreiche und schneller mobil sind. Erfahrungen bei der Anwendung seiner Methode hat.“ Im Limburger St. Vincenz-Krankenhaus werden jähr- lich rund 400 Endoprothesen von erfahrenen Experten INFO: eingesetzt. Die Kunstgelenke könnten zementiert oder zementfrei implantiert werden, wobei man vor allem Mittwochs in der Hüft-Endoprothetik inzwischen vorwiegend ze- bietet PD Dr. Joachim Hillmeier mentfrei operiere. Im St. Vincenz-Krankenhaus setze man auf bewährte Prothesenmodelle, bei denen lang- ab 13 Uhr eine jährige Studien mit positiven Erfahrungen vorliegen. spezielle Endoprothesensprechstunde an. Anhand von zahlreichen Abbildungen schilderte Vorherige Terminabsprache unter er, wie bei einer solchen OP vorgegangen wird. Mit Telefon: 0 64 31. 2 92-44 21

4242 | | VIA VIA > > Vortragsreihe INITIATIVE FOCUS GESUNDHEIT ORTHOPÄDIE AKTUELL

Referierte zu den unterschiedlichen Sportverletzungen am Knie: Auch konnten Interessierte sich Modelle und OP-Materialien Orthopäde und Unfallchirurg Dominik Wilkens. anschauen und detailliert erklären lassen. Sportverletzungen am Knie

Unter Sportlern ist ein verletztes Knie ein häufiges Pro- blem. Wer im Internet nach „Sportverletzungen“ sucht, dem schlägt die Suchmaschine sofort als häufigste Begriff-Kombination „Knie“ vor.

Tatsächlich: Ob beim Ski laufen, Fußball spielen Eine falsche Bewegung und schon ist es passiert oder beim Badminton, man kann in zahllosen – Sportverletzungen sind leider alles andere als Sportarten unterschiedlichste Schäden am Knie eine Seltenheit. Die Ursachen sind vielfältig, egal davontragen. Betroffen sind Knochen, Knorpel, ob es sich um eine Verletzung beim Fußball, beim Dominik Wilkens Bänder oder Muskeln. Häufig dauert es eine ganze Tennis oder beim Joggen handelt. Oberarzt am St. Vincenz-Krankenhaus Weile, bis der Verletzte im Alltag wieder problem- Selbst anfangs harmlos wirkende Sportverletzun- Limburg los zurechtkommt. Speziell für Sportler und ande- gen sollten von einem Arzt untersucht werden. re von Knie-Problemen betroffene Patienten ver- Nicht richtig auskurierte oder behandelte Verlet- anstaltete die Unfallchirurgie und Orthopädie des zungen können zu Folgeschäden führen. Mit einer St. Vincenz-Krankenhauses Limburg im Rahmen exakten Diagnose ist man auf der sicheren Seite, der Reihe „Focus Gesundheit: Orthopädie aktuell“ auch wenn diese zur unerwünschten Empfehlung einen Vortrag zum Thema „Sportverletzungen am einer Sportpause führen kann. Knie“. Oberarzt Dominik Wilkens referierte vor rund 50 Interessierten in der Adolf-Reichwein- Spezialist für Sportverletzungen am Knie am St. Schule in Limburg. Vincenz-Krankenhaus Limburg ist der Orthopäde und Unfallchirurg Dominik Wilkens. Er und seine Kollegen können häufig bereits anhand der Sym- ptome erkennen, ob es sich zum Beispiel um eine Prellung oder eine Zerrung handelt. St. Vincenz < VIA | 43 FOCUS GESUNDHEIT Wichtig für die Diagnose bei einer Sportverletzung Hier ist nicht die Altersfrage entscheidend, sondern wie fit ist eine umfassende Information über das Verlet- ein Patient ist, wie hoch sein Leidensdruck ist und wie in- zungsgeschehen. stabil das Knie. Wenn möglich, nutzen wir minimalinvasive Verfahren, wenn wir operieren, das macht eine schonende Das heißt: Wie kam es zu der Verletzung? Welche und kosmetisch unauffällige Operation möglich. Bereits Beschwerden bestehen und seit wann? Traten an nach 24-36 Wochen können wir bei einem Kreuzbandriss gleicher Stelle schon einmal Verletzungen auf? im Schnitt von einer Heilung sprechen“, so Wilkens.

Im Anschluss erfolgt eine umfassende Untersuchung. Anhand der Symptome und unterschiedlicher Funk- tionstests kann der Arzt meist recht schnell erkennen, um welche Art von Sportverletzung es sich handelt.

Dabei überprüft er, ob Schmerzen bei Belastung oder Auch konnten Interessierte sich Modelle und OP-Materialien Anspannung der Muskulatur bestehen, ob die Bewe- anschauen und detailliert erklären lassen. gung der Gelenke eingeschränkt ist, ob eine Schwel- lung auftritt oder ob ein Bluterguss entstanden ist. Bild- gebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie Auch Kniescheibenverrenkungen und die häufig vorkom- (MRT) werden meist im Anschluss zur Sicherstellung menden Schmerzen rund um die Kniescheibe – seien sie der Diagnose eingesetzt. Der Arzt entscheidet dann überlastungs- oder anlagebedingt – gehören nach aktu- ob eine konservative Therapie oder eine Operation ellsten medizinischen Standards versorgt, um mögliche notwendig ist. „Ob operiert werden muss oder nicht, Folgeschäden und lange sportliche wie auch berufliche kommt immer ganz auf die Art der Verletzung und den Ausfallszeiten zu verhindern. Hierzu demonstrierte Wil- Leidensdruck des Patienten an. Wir entscheiden immer kens eine Auswahl an Verletzungen und Erkrankungen gemeinsam mit dem Patienten welche Therapie- und sowie deren Behandlungsmöglichkeiten. Behandlungsform für ihn die Richtige ist“, so Wilkens. Im Anschluss nutzten die Besucher des Vortrags die Gele- Bei den Operationsmethoden hat sich in den letzten genheit, individuelle Fragen zu stellen. Jahren viel verändert. Früher hat man große Schnitte machen müssen, heute ist das Operationsverfahren der Wahl eine Arthroskopie, bei der der Operateur mit kleinsten Schnitten und mithilfe einer kleinen INFO: Kamera operiert. Beispielsweise wird heute bei einer Meniskusverletzung statt einer Teilresektion (teilwei- Jeden Mittwoch se Entfernung des Gewebes) meist eine Meniskusnaht findet eine spezielle Kniesprechstunde gemacht werden. Diese ermöglicht es dem Arzt mit- am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg statt. Patienten benötigen lediglich die Überweisung hilfe von modernsten technischen Geräten und mit eines Unfallchirurgen oder Orthopäden. kleinem Schnitt den Meniskus zu nähen ohne etwas vom Gewebe entfernen zu müssen. Dieses moderne Terminvereinbarungen sind möglich unter: Verfahren ist äußerst effektiv und senkt das Voran- Sprechstundensekretariat schreiten bzw. Auftreten von Arthrose deutlich. „Ge- Telefon: 0 64 31.292.51 15 rade bei jungen Menschen, ist es wichtig, dass diese E-Mail: [email protected] nicht nur kurzfristig schmerzfrei sind, sondern auch zehn Jahre nach der Operation möglichst keine Be-

schwerden durch eine Arthrose bekommen“, so der Orthopäde und Unfallchirurg. INFO:

Die Veranstaltungsreihe Focus Gesundheit Ähnlich wie die Behandlung von Meniskusverlet- – Orthopädie aktuell will aktuelle Fragestellungen zungen ist auch die Behandlung des Kreuzbandrisses der modernen Orthopädie thematisieren und medizinisch- heute keine Frage des Alters mehr. „Es ist wichtig fachliche Orientierung zu den verschiedensten orthopä- auch Kinder und ältere Erwachsene zu therapieren. dischen Fragestellungen leisten. Bei den Vorträgen wird besonders herausgearbeitet, ob und wann eine Operation sinnvoll ist und wie sich die Möglichkeiten der konservativen Therapie darstellen. 44 | VIA > Brustzentrum

Das Neueste in Sachen Brustkrebs: „Es gibt nur individuelle Lösungen“

Von Gundula Stegemann

Dr. Marina Guilherme, die neue Koordinatorin des Brustzentrums St. Vincenz, und Pathologe Dr. Christian Gustmann informierten bei Brustkrebs bewegt.

Patientenveranstaltungen bieten Betroffenen Brustzentrums vor. Ihr Thema: „Vom Mam- und Angehörigen die Möglichkeit, sich um- mographiescreening bis zur Therapie“. Dr. fassend über die verschiedensten Aspekte ei- Christian Gustmann vom MVZ Überregiona- ner Erkrankung zu informieren – so differen- le Gemeinschaftspraxis, Institut für Patholo- ziert und ausführlich, dass es den Rahmen der gie, Zytologie und Molekularpathologie am Sprechstunde sprengen würden. Zudem fallen St. Vincenz sprach über „Das Mammakar- nicht wenige Fragen den Patienten oft auch zinom aus der Sicht des Pathologen“. An- erst hinterher ein. Daher bietet auch das Brust- schließend lud er die Teilnehmerinnen ein zentrum St. Vincenz unter dem Titel „Brust- zu einer Besichtigung der neuen Instituts- krebs bewegt“ mehrmals im Jahr Vorträge zu räume im gerade fertiggestellten Talbau. den verschiedensten Themen an. Die neue- sten Erkenntnisse in Früherkennung, Diagno- Vom Verdacht zur Diagnose stik, Therapie und Nachsorge von Brustkrebs 69 220 Frauen und 650 Männer erhielten 2014 stellte jetzt Dr. Marina Guilherme, Oberärztin Brustkrebs als Erstdiagnose und fast 30 Prozent der Frauenklinik und neue Koordinatorin des der Patientinnen seien jünger als 55 Jahre alt, sag- te Dr. Marina Guilherme. Diagnostik, Behandlung und Beratung von Frauen mit erhöhter familiärer Belastung rückten heutzutage immer mehr in den Fokus der Vorsorge.

Am Anfang stehe immer eine Auffälligkeit, die entweder im Rahmen des Mammographiescree- nings, bei der Selbstuntersuchung, beim Haus- oder beim Frauenarzt festgestellt werde. Dann er- folge zunächst eine Überweisung zum Radiologen, der mittels Mammographie und ggf. auch durch Ultraschall versuche, den Verdacht weiter abzu- klären. Die neue Koordinatorin des Brustzentrums St. Vincenz: Dr. Marina Guilherme, Oberärztin der Frauenklinik. Sie stellte die neuesten Erkenntnisse in Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Brustkrebs vor. St. Vincenz < VIA | 45

Werde diese Auffälligkeit im Rahmen des Mammogra- phiescreenings entdeckt, geschehe dies üblicherweise in einer mobilen Screeningeinheit. Bei Auffälligkeiten werde man zur weiteren Abklärung in ein Mammogra- phiescreeningzentrum eingeladen, beispielsweise nach Wiesbaden, wo dann weitere Röntgenaufnahmen, Ul- traschall und/oder Probeentnahmen erfolgen. Erhalte man nach dem Screening eine solche Einladung bedeu- Dr. Christian Gustmann von der Gemeinschaftspraxis für Pathologie und Zytologie referierte im te dies nicht automatisch, dass ein Tumor oder eine Tu- Rahmen von „Brustkrebs bewegt“ über „Das Mammakarzinom aus der Sicht des Pathologen“. morvorstufe gefunden wurde. Vielmehr würden Frauen angeschrieben, bei denen die Bilder keine eindeutigen Befunde zulassen, so dass diese weiter abzuklären sind. Im Falle eines bösartigen Befundes werde die weite- re Behandlung in einem Brustzentrum nach Wahl der Patientin durchgeführt. Bei der Auswahl des Brustzen- trums sollten Patientinnen darauf achten, dass sie sich an ein von der deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Zentrum wenden. Hier erfolgt die Behandlung immer anhand der neuesten Leitlinien.

In der Brustsprechstunde werde sodann eine Anamne- Auch die Pathologie ist „Bewohnerin“ des neuen Talbaus. Dr. Christian Gustmann führte se erhoben, Symptome, Beschwerden und die Vorge- interessierte Besucherinnen durch die neuen Räumlichkeiten. schichte besprochen, mittels Tast- und Ultraschallun- tersuchung sowie einer Biopsie – so bezeichnet man die Probeentnahme – der Befund abgeklärt. Die im Rahmen der Biopsie entnommene Gewebeprobe werde durch ei- nen Pathologen untersucht. Dabei werden insbesondere Ausdehnung, pathologischer Tumortyp, Differenzie- rungsgrad, Hormonrezeptorstatus sowie der Her2neu- Status ermittelt. Neu sei hier die CT-Untersuchung von Lunge und Leber. Die vormals durchgeführten Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen entfielen dadurch. Je nach Diagnose und Behandlungswunsch der Patientin werde dann ein Therapieplan erstellt. Einen Blick hinter die Kulissen einer gerade im Kontext einer Tumorbehandlung essentiellen medizinischen Spezialdisziplin gewährte Dr. Christian Gustmann, Facharzt für Pathologie. Welche Therapie ist die richtige? Den Bericht über seine Ausführungen lesen Sie in der nächsten Ausgabe der VIA.

Ausschlaggebend für die Behandlung sei, welche The- verfahre man je nach Eigenschaften des Tumors heute wesentlich rapieschritte erforderlich sind und was das Wichtigste zurückhaltender als früher, insbesondere bei der Behandlung von für die Patientin ist. Die Therapie des Mammakarzinoms Krebsvorstufen. Bei einer brusterhaltenden Operation eines inva- stehe auf mehreren Säulen, so Dr. Marina Guilherme: siven Tumors werde allerdings immer bestrahlt. Empfohlen werde Operation, Chemo-, Strahlen-, Antihormon- und Anti- dies auch bei Brustentfernung aufgrund eines großen Tumors, bei körpertherapie. Inzwischen stünden auch etliche neue ausgeprägtem Lymphknotenbefall sowie bei Brustentfernung bei Substanzen zur Verfügung, die in der Therapie relevant entzündlichem Brustkrebs. Auch Teilbrustbestrahlungskonzepte und seien. „Es gibt nicht die beste Lösung,“ so die Medizi- Hypofraktionierung würden eingesetzt, abhängig vom Risikoprofil nerin, „es gibt nur individuelle Lösungen.“ des Tumors. Letzteres führe zur Verkürzung der Therapiedauer. Die einzelne Bestrahlungsdauer betrage immer nur wenige Minuten. ... Bei der Entfernung der Lymphknoten gehe man heute wesentlich zurückhaltender vor als noch vor ein paar Jahren. Die Beseitigung zahlreicher Lymphknoten habe oft langfristige Auswirkungen für die Betroffenen, un- INFO +++ ter anderem, dass die Lymphflüssigkeit nicht mehr hin- reichend abfließen und dies zu Schmerzen und Schwel- Fortsetzung dieses Beitrags lungen führen kann. Auch in der Strahlentherapie in der nächsten Ausgabe der VIA 1/2019 ACHTUNG ++ BITTE BEACHTEN SIE:

46 | VIA > Brustzentrum bei Redaktionsschluss waren noch nicht alle Termine und Referenten final abgesichert. Bitte erkundigen Sie sich aktuell auf unserer Internetseite: www.st-vincenz.de/frauenklinik VERANSTALTUNGS2TERMINE019 09.03.2019 BRUSTKREBS BEWEGT* Nebenwirkungsmanagement der Antihormonellen Therapie – Dr. med. Peter Scheler, Chefarzt des Brustzentrums Limburg Paddeln gegen Brustkrebs – Vorstellung der Drachenbootgruppe, Rolf Brilatus, Sebastian Finhold, Kanu-Club Limburg POWERFRAUEN-Gmnastik für von Brustkrebs betroffene Frauen unter sportpädagogischer Leitung. Bitte bequeme Kleidung mitbringen! 9:00 - 12:00 Uhr, Reha-Zentrum Meuser Gesundheitszentrum Schafsberg, Limburg

27.04.2019 SAISONERÖFFNUNG: „Paddeln gegen Brustkrebs” 10:00 Uhr, Kanu-Club Limburg, Eschhöfer Weg 2, Limburg – Info: Rolf Brilatus, Tel.: 0162.4884466, Mail: [email protected] 25.05.2019 BRUSTKREBS BEWEGT* Familiärer Brust- und Eierstockskrebs Angefragt: Dr. med. Dipl. Biol. Eva Schwaab, Fachärztin für Humangenetik, Wiesbaden Strahlentherapie – „Neue Leitlinien“ Dr. med. Martin Henzel, Chefarzt und Dr. med. Angelika Kromrey-Lachheb, Oberärztin der Strahlentherapie Limburg POWERFRAUEN-Gmnastik für von Brustkrebs betroffene Frauen unter sportpädagogischer Leitung. Bitte bequeme Kleidung mitbringen! 9:00 - 12:00 Uhr, Reha-Zentrum Meuser Gesundheitszentrum Schafsberg, Limburg

05.10.2019 „LICHT GEGEN BRUSTKREBS“ Ökumenischer Gottesdienst 18.00 Uhr, Krankenhauskapelle des St. Vincenz-Krankenhauses Limburg

09.11.2019 BRUSTKREBS BEWEGT* Komplementärmedizin – was ist ergänzend zur Schulmedizin sinnvoll? Angefragt: Dr. med. Petra Voiss, Oberärztin, Integrative Onkologie, Kliniken Essen Mitte Geplant: Informationen zu Mamillen-Tattoos und kosmetischen Korrekturen Ariane Ommert Heilpraktikerin / Kosmetikerin, Wiesbaden POWERFRAUEN-Gmnastik für von Brustkrebs betroffene Frauen unter sportpädagogischer Leitung. Bitte bequeme Kleidung mitbringen! 9:00 - 12:00 Uhr, Reha-Zentrum Meuser Gesundheitszentrum Schafsberg, Limburg

FORTLAUFENDE KURSANGEBOTE KOSMETIKSEMINARE für Krebspatientinnen Donnerstags, 15:00 Uhr, im Seminarraum des St. Vincenz-Krankenhauses im 1. UG Termine: 17.01.2019, 21.03.2019, 23.05.2019, 18.07.2019, 19.09.2019, 21.11.2019 Anmeldung bitte unter Telefon: 0 64 31.292-4469 Frau Andrea Wilke – Ein Angebot der DKMS Life.

KUNSTTHERAPIE mit ganzheitlichem Ansatz Offener Kurs in zwei-wöchentlichem Rhythmus. Mit Ulla Schroeder, Traumatherapeutin, Kunsttherapeutin Beginn: 14.01.2019 Zeit: Jeweils montags um 18.30 Uhr Ort: Seminarraum des St. Vincenz-Krankenhaus 1.UG Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon 0 64 31.24 566

PADDELN GEGEN BRUSTKREBS – Drachenboot-Fahren mit dem Kanu-Club Limburg Zeit: jeweils Donnerstag 18:00 Uhr Nach den Herbstferien bis April: Stammtisch an jedem 1. Donnerstag im Monat um 18:00 Uhr Ort: Kanu-Club Limburg, Bootshaus Eschhöfer Weg 2, Limburg INFORMATIONEN: Rolf Brilatus, Tel.: 0162.488 44 66, Mail: [email protected], www.kc-limburg.de und www.paddeln-gegen-brustkrebs.de

FIT DURCH DEN WINTER – Winterangebot des Kanu-Clubs Limburg 1 Stunde Gymnastik und 1 Stunde Indiaca Zeit: Januar – April, November – Dezember 2019 Ort: Tilemannschule Limburg INFORMATIONEN: Rolf Brilatus, Tel.: 0162.488 44 66, E-Mail: [email protected], www.kc-limburg.de und www.paddeln-gegen-brustkrebs.de

„PEREGRINAS ROSAS“ – Wandern in unseren heimischen Regionen Nach unseren Wanderungen auf dem Jakobsweg möchten wir nun gemeinsam unsere heimischen Regionen erwandern. Dauer der Wanderung ca. 3 – 5 Std. Zeitpunkt: Einen Sonntag im Monat – Termin bitte erfragen! INFO: Petra Fremdt, E-Mail: [email protected] (Mo-Fr.), Handy: 0160.937 671 59 Daniela Zimmermann, E-Mail: [email protected], Handy: 0151.234 508 06 St. Vincenz < VIA | 47

Lernen Sie das Brustzentrum im Film kennen: www.st-vincenz.de/mediathek

Licht gegen Brustkrebs: „Für die Hoffnung, gegen die Angst und für das Leben“

Ökumenischer Gottesdienst „Licht gegen Brustkrebs“

Teelichter, zum Venussymbol angeordnet, leuch- ten alljährlich auf dem Boden der Krankenhaus- kapelle des St. Vincenz-Krankenhauses – so auch in diesem Jahr. Im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes werden das Thema Brustkrebs, die Sorgen, Nöte und Fragen betroffener Männer und Frauen wie auch deren Angehöriger ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Veranstalter waren Frauen im Evangelischen Dekanat Runkel, die Kranken- hausseelsorge und das Brustzentrum St. Vincenz. Die Klinikseelsorgerinnen des St. Vincenz, Pfarrerin Claudia Gierke-Heinrich und Sr. Elisabeth Lenhof SAC, gestalteten den Gottesdienst.

„Die Diagnose Brustkrebs und die anschließende The- rapie sind nicht nur mit körperlichen Beeinträchtigun- gen verbunden, auch die psychischen Belastungen sind erheblich. Deshalb brennen in unserem Gottesdienst Lichter: Für die Hoffnung, gegen die Angst und für das Leben“, so die beiden Seelsorgerinnen. In ganz Deutsch- land ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Nahezu jede achte Frau erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs, auch Männer sind betroffen. 48 | VIA > Initiative

100 Jahre gemeinsames Helfen: Konzertierte Spendenaktion des Diezer und aller Limburger Lions Clubs

„Mit dieser Anschaffung lassen sich Leben retten“

Gute Adresse für eine konzertierte Spendenaktion: die Optimierung der Ausstattung des Notarzteinsatzwagens mit einem tragbaren Ultraschallgerät. Im Bild v.l.n.r.: Arnold Blaschczyk (LC Diez), Dr. Reinhold Rathmer (LC Limburg Goldener Grund), Dr. Peter Sahmer (Leiter des Notarztstandortes St. Vincenz), Past-Präsidentin Dr. Ulrike Valeske (LC Limburg Goldener Grund), Klaus-Peter Kreß (LC Dom- stadt), Peter Merz (LC Limburg Mittellahn), Werner Schneider (LC Diez) und Andreas Ahlbach (LC Limburg-Nassau).

Weitere Verbesserung für die Versorgung Schwerstverletzter in der Region

Diese Spende hilft Leben retten: Alle Lions-Clubs der Region haben sich zusammengetan, um die notärztliche Versorgung der Region weiter zu optimieren: Sie spenden ein hochmodernes tragbares Ultraschallgerät im Wert von 9.000 Euro, das insbesondere die Versorgung schwerstver- letzter Unfallopfer verbessern wird.

Danke für die Spende < VIA | 49

Eine Spende, die dem Leitthema der konzer- werden kann. Vergleichbare Technik kam bislang meist tierten Benefizaktion bestens gerecht wird: „100 nur auf Rettungshubschraubern zum Einsatz. Jahre gemeinsames Helfen“ – unter diesem Motto „Mit dieser Anschaffung stand das Benefizkonzert mit der renommierten Mit Hilfe des neuen Gerätes kann nun schon am Unfallort Sopranistin Julia Kleiter und dem ehemaligen diagnostiziert werden, ob innere Blutungen vorliegen, so Limburger Domorganisten Prof. Markus Eichen- dass im Krankenhaus direkt zielgenau behandelt werden laub (Orgel) in der Lubentiuskirche , kann. Dr. Peter Sahmer: „.Diese Blutungen konnten wir lassen sich Leben retten“ welches die vier Limburger Lions Clubs (Dom- bislang immer erst dann diagnostizieren, wenn wir den stadt, Mittellahn, Nassau und Goldener Grund) Schockraum in der Klinik erreicht hatten und dort ein Ul- zusammen mit dem Lions Club Diez anlässlich des traschall durchgeführt wurde.“ Dann kann meist nur eine Jubiläumsjahres 100 Jahre Lions International im unmittelbare Notoperation helfen. „Mit dieser Anschaf- Mai organisiert hatten. fung lassen sich definitiv Leben retten“, so Dr. Sahmer. Denn die Zeit, bis effiziente medizinische Hilfe greifen Den Erlös, der von allen LC-Fördervereinen auf- könne, werde mit Hilfe von „Lumify“deutlich reduziert. gestockt wurde, wollten die Clubs bewusst einer „Wir hoffen, dass wir mit dieser Investition vielen Men- Einrichtung spenden, die sowohl den Limburger, schen in unserer Region Limburg/Diez im Notfall helfen als auch den Diezer Raum berücksichtigt. Ein können“, kommentierte LC-Past-Präsidentin Dr. Ulrike Va- Merkmal, das in besonderem Maße für den ärztli- leske die Gemeinschaftsaktion der Lions-Clubs. chen Notdienst gilt, der immer wieder länderüber- greifend im Einsatz ist und auch den Diezer Raum Das Neue und Besondere am Lumify ist die Unterbringung versorgt. So wurde die Spende jetzt dem Leiter des der kompletten Technik innerhalb eines handelsüblichen Limburger Notarztstandortes, Dr. Peter Sahmer, Schallkopfes. Ein Kabel überträgt das Bild via USB auf ein am Notfallstandort Limburg übergeben. Sahmer, Smartphone oder Pad. Die Kompaktheit und Mobilität er- der gleichzeitig auch Leiter der Zentralen Not- möglichen erst den Einsatz im Rettungsdienst. Neben der aufnahme am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg FAST-Untersuchung zur Detektion innerer Blutungen sind ist, freute sich außerordentlich über die Summe, auch z.B. Untersuchungen des Herzens im Rahmen einer mit der nun auch für das Notarzteinsatzfahrzeug Reanimation möglich. (NEF) die Ultraschalleinheit „Lumify“ angeschafft

Freude über eine gelungene Gemeinschaftsaktion der Lions Clubs der Region! V.l.n.r.: Chefärztin Dr. Patricia Schaub, Arnold Blaschczyk (LC Diez), Dr. Reinhold Rathmer (LC Limburg Goldener Grund), Werner Schneider (LC Diez), Past-Präsidentin Dr. Ulrike Valeske (LC Limburg Goldener Grund), Dr. Peter Sahmer (Leiter des Notarztstandortes St. Vincenz), Klaus-Peter Kreß (LC Domstadt), Andreas Ahlbach (LC Limburg-Nassau) und Peter Merz (LC Limburg Mittellahn). 50 | VIA > Danke für die Spende

Großes Projekt für die kleinen Patienten:

Sparda-Bank Hessen stiftet 1000 Euro für Panorama-Aquarium der Kinderklinik

Freude über großzügige Unterstützung: Die Kinderklinik am St. Vincenz-Krankenhaus soll statt der Frank Jung, Vorstandsvorsitzender des Gewinnsparvereins der Sparda- üblichen Fernseher ein Panorama-Aquarium im Wartebereich bekommen – die Sparda-Bank Hessen Bank Hessen, Stiftungsvorsitzender Martin Richard, Geschäftsführer fördert das Projekt mit 1000 Euro. Guido Wernert und Chefärztin Dr. Doris Fischer. Geschäftsführer Guido Wernert, Frank Jung, Vorstandsvorsitzender des Gewinnsparvereins der Sparda-Bank Hessen, Chefärztin Dr. Doris Fischer und Stiftungsvorsitzender Martin Richard.

Es ist eine Investition gegen den Zeitgeist: Keine Multime- Fischer sowie Stiftungsvorsitzender Martin Richard für die groß- dia-Show soll es geben auf der neuen Kinderstation des St. zügige Unterstützung. Vincenz-Krankenhauses, sondern unmittelbare, authen- tische Erfahrung mit den Wundern der Natur: Ein Pan- Das Panorama-Aquarium soll im Foyer der Kinderklinik im neu- orama-Aquarium soll die kleinen Patienten der Klinik für en Talbau aufgestellt werden. Die kleinen und großen Bewohner Kinder- und Jugendmedizin von ihrer Krankheit ablenken des Aquariums sollen ein belebendes Element dieses Bereichs und begeistern - die beiden Chefärzte Dr. Doris Fischer werden und den Kindern und ihren Familien anstelle der sonst und Prof. Alex Veldman wollen damit einen bewussten üblichen Fernseher die Wartezeit verkürzen, erläuterte Chefärztin Kontrapunkt setzen zu den digitalen Tools, mit welchen die Dr. Fischer die Philosophie, die hinter der Idee Panorama-Aquari- Spielwarenindustrie schon den Kleinsten die Zeit vertrei- um steckt. Denn im Foyer der Kinderklinik wird gleichzeitig auch ben will. Beide führen die Kinderklinik im dualen System. der Wartebereich der Notfallambulanz für Kinder angesiedelt Um diese Idee zu finanzieren hat die Stiftung St. Vincenz- sein. Darüber hinaus kann das Aquarium dort auch den stationä- Hospital zu einer breiten Spendenaktion aufgerufen. Jetzt ren kleinen Patienten ein wenig naturnahe Unterhaltung bieten. konnte die Stiftung eine besonders großzügige Spende verzeichnen: Frank Jung, Vorstandsvorsitzender des Ge- Vieles was dem Gesundwerden der Kinder dient und den kleinen winnsparvereins der Sparda-Bank Hessen, überbrachte Patienten den Alltag in der Klinik erleichtern hilft, ist nur durch jetzt einen Scheck von 1000 Euro, um das große Projekt die Hilfe von Freunden und Förderern möglich: „Jede Erkran- für die kleinen Patienten tatkräftig zu unterstützen. kung verändert das Leben des Kindes und das seiner Familie. Deshalb will die Stiftung ihren Beitrag dazu leisten, den kleinen „Wenn ein Kind krank ist, ist die ganze Familie krank“, so Patienten und ihren Angehörigen den Aufenthalt im Kranken- Schenk. Von daher sei er überzeugt, dass der Beitrag der Spar- haus so angenehm wie möglich zu machen“, so Stiftungsvorsit- da-Bank hier gute Verwendung finden wird. Die Initiative zender Martin Richard. Durch die Finanzierung des Aquariums der Stiftung sei aller Unterstützung wert. Seitens der Klinik will die Stiftung den Kindern ganz konkret helfen, den Alltag im dankten Geschäftsführer Guido Wernert, Chefärztin Dr. Doris Krankenhaus zu meistern.

INFO:

Spenden sind möglich über das Konto der Stiftung St. Vincenz-Hospital, Stichwort „Aquarium“: DE67 5115 0018 0000 0141 00. Mehr Informationen auch im Internet unter: https://www.st-vincenz.de/medizinische-kompetenzen/kinder-und-jugendmedizin/spenden/

ERÖFFNUNG < VIA | 51

Weihnachtsmarkt im St. Vincenz

Bürgermeister Dr. Marius Hahn eröffnet den Weihnachtsmarkt der Stiftung St. Vincenz Hospital

Klein aber fein – unter diesem Motto stand auch in diesem Jahr wieder der Weihnachtsmarkt der Stiftung St. Vincenz Hospital, den die Stiftung bereits zum fünf- ten Mal im St. Vincenz veranstaltete. Offiziell eröffnet wurde er von Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn. In diesem Jahr fand der beliebte Weihnachtsmarkt erst- mals im Inneren des Krankenhauses und nicht wie in den vergangenen Jahren auf dem Vorplatz statt. Damit war er für Mitarbeiter und insbesondere für Patienten noch komfortabler zu erreichen. Täglich wurden im wechseln- dem Angebot floristische Weihnachtsdekorationen und viele andere Geschenkideen von heimischen Künstlern zum Verkauf angeboten. Auch für das leibliche Wohl war selbständlich auch hier gesorgt: Am Stand der Stiftung (V.l.n.r.): Der Vorsitzende der Stiftung St. Vincenz Hospital Martin Richard, gibt es Fleischkäse im Brötchen, Crêpes, Dampfnudeln Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn und der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH Guido Wernert bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes der Stiftung und alkoholfreien Glühwein. St. Vincenz Hospital.

Zu Beginn begrüßte der Vorsitzende der Stiftung St. Vin- Ausstellern, die an den verschiedenen Tagen die Räume mit cenz Hospital, Martin Richard, die Anwesenden. Er hob Angeboten und somit mit Leben füllten. Bürgermeister Dr. hervor, wie wichtig der seit fünf Jahren stattfindende Marius Hahn hob in seiner Ansprach hervor, wie wichtig Weihnachtsmarkt der Stiftung insbesondere für die Pati- dieses Angebot für die Patienten sei: So könnten sie trotz enten sei, die aufgrund eingeschränkter Mobilität nicht ihrer Erkrankung ein gewisses Maß an Normalität erfahren. an den vielfältigen weihnachtlichen Angeboten der Stadt Limburg teilnehmen könnten. Diese hätten so auch hier Die Stiftung St. Vincenz-Hospital unterstützt mit den Ein- die Möglichkeit, sich auf den Advent einzustimmen. Zu- nahmen vornehmlich Bereiche, die vom Gesundheitswe- dem habe man mit diesem Ortswechsel auch den schlech- sen finanziell nicht abgedeckt und im normalen Kran- ten Wetterbedingungen ausweichen können. Ausdrück- kenhausbudget nicht abbildbar, aus ihrer Sicht aber un- lich danke Herr Richard der Lebenshilfe und den anderen verzichtbar sind. 52 | VIA > KUNST im Krankenhaus

„Wer Kunst Raum gibt, hat auch Raum für Menschlichkeit.“

Impressionen der Vernissage.

Malerische Poesie – unbenannt vielsagend

Kreide – Stift – Grafit auf Bütten: Kunst im Krankenhaus mit Barbara Tisjé

Schichtungen – ein schlichter Titel für eine Ausstellung. Eine be- wusst neutrale Bezeichnung, räumt auch die Künstlerin ein, die den so benannten, neunteiligen Bilderzyklus im Foyer des St. Vin- cenz-Krankenhauses Limburg ausgehängt hat: Barbara Tisjé, seit fast zwanzig Jahren Mitglied des Berufsverband Bildender Künstler

Die Künstelrin (BBK) und im Katalog „Imaginäre Galerie – Zeitgenössische Künst- Barbara Tisjé lerinnen in Mittelhessen“ vertreten, bekannt durch einen umfang- reichen Ausstellungskatalog auch im europäischen Ausland, liebt es einfach. Understatement pur, unprätentiös und ohne viel Aufhebens um die eigene Person.

Unabhängig davon hat ihre Präsentation im Vincenz-Foyer starke Ausstrahlung: die „Schichtungen – vertikal – horizontal - zentriert“ hängen bewusst auch formal getrennt in drei Gruppen, jeweils aus drei Bildern bestehend. Mit voller Absicht sei auch der Titel rein der „Prozedur des Machens“ geschuldet, sagt Tisjé. Warum? „Weil ich wollte, dass Nichts, absolut Nichts, an eventuell hilfreichen Interpretationshinweisen mit Hilfe des Titels dem Betrachter das Erkennen, das Zuweisen eines Sinns in manipulativer Art vorgibt“, so Barbara Tisjé. Die in Dresden geborene Künstlerin legt besonderen Wert St. Vincenz < VIA | 53

darauf, gerade diesen neun Arbeiten keinen Stempel wie Ackerfurchen, leicht, schwebend, aufsteigend…. Beim aufzudrücken: „Was ich für mich an Emotionen und anschließenden Schaffensprozess mit Kreide, Farbstiften Assoziationen in malerisch verschlüsselter Form in und anderen Mitteln habe sie sich einem Dichter ähnlich diese Bilder hineingab, das weiß allein ich und das gefühlt: Malerische Poesie aus Gedanken und Gefühlen, ist allein meine Sache“, sagt sie. Der Betrachter habe mit ungesagten Worten und vielsagenden Bedeutungen. die Freiheit, sich selbst einen Reim darauf zu machen. „Malen hat mit Denken nichts zu tun, denn beim Ma- Ganz anders, aber ähnlich poetisch wirkt die Auswahl len ist das Denken Malen. Denken ist Sprache, Re- von acht Zeichnungen, die Tisjé parallel zu ihren „Schich- gistratur und hat vorher und hinterher zu erfolgen. tungen“ im Vincenz ausstellt. Hier steht die Beschäfti- Einstein dachte nicht, wenn er rechnete, sondern er gung mit Handzeichnungen der Deutschen Romantik rechnete“, zitiert sie in diesem Zusammenhang den sowie Besuche der Kupferstichkabinette Dresden und ebenfalls in Dresden geborenen Künstler, Bildhauer Berlin im Vordergrund. Die ausgewählten Arbeiten aus und Fotographen Gerhard Richter als ihr künstleri- der insgesamt 46teiligen Serie bestechen, weil sie rein sches Credo. handwerklich perfekt sind, fast selbst wie Kupferstiche wirkend: „Ich lege mit meinen Augen das Reale, Gesehene Einzig zum Herstellungsprozess lässt sich Barbara zeichnend auf dem Papier ab.“ Daneben gibt es noch eine Tisjé Informationen entlocken: Kolorierte Büttenkar- zweite Variante, die „inneren Zeichnungen“, wie Barbara tons, systematisch richtungsbezogen verknittert, wa- Tisjé sie nennt. „Hierbei schöpfe ich aus meinem Kopf, ren mit ihren dadurch verschieden gefurchten Reliefs sehe sozusagen mit meinen inneren Augen auf das Zei- die Ausgangsbasis für das weitere Ausarbeiten mit chenpapier.“ Dabei spielen Momente eine große Rolle, farblicher Akzenten und gestalterischer Dramaturgie: Augenblicke mit jeweils spezifischer Eigenart: Spannung, „Bevor ich mit dem Ausarbeiten begann, ließ ich die Schwere, Zartheit, Melancholie oder Freude – all das Reliefs auf mich wirken, um Assoziationen und Im- verkörpere sich in der Zeichnung, so Tisjé. Phantasierte pulse für Ideen zu bekommen.“ In den senkrechten Landschaft, nennt sie dieses Oeuvre – Landschaften, die Furchen etwa habe sie etwas von Baumrinde gesehen, die Patienten ein wenig herausführen können aus ihrer dies wiederum habe sie an einen alten Esskastani- Situation, und die gemeinsam mit den „Schichtungen“ enbaum aus ihrer Kindheit erinnert. Die waagerech- Ruhe, Wärme und Kraft ausstrahlen. Eine Präsentation, ten Arbeiten hatten wie Wolkenfelder gewirkt: „vom wie sie es sich ein Krankenhaus nur wünschen kann. Wind am Himmel und hintereinander aufgeschichtet 54 | VIA > Personalia

KRANKENHAUSGESELLSCHAFT ST. VINCENZ MBH PERSONALNACHRICHTEN St. Vincenz-Krankenhaus LIMBURG – Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität St. Vincenz-Krankenhaus DIEZ

Kochen im Großmaßstab: Wie funktioniert eine Klinik-Küche? Angehende Betriebswirte schauten hinter die Kulissen der Großküche des St. Vincenz

Ausgewogene, gesunde Ernährung ist ge- rade in einer Großküche eine besondere Herausforderung. In einer Klinik kann sie darüber hinaus noch eine wichtige Unter- stützung der Genesung sein: sie hilft, ge- sund zu werden und gesund zu bleiben. Moderne Küchentechnik unterstützt die nährwertschonende Zubereitung hoch- wertiger, frischer Produkte. Darüber hinaus sind hier im großen Maßstab Qualitäts- und Hygienestandards zu gewährleisten. Vincenz-Koch Reiner Zacharias und Sven Held von der Küchenleitung mit den angehenden Catering Betriebswirten der Adolf-Reichwein-Schule.

Wie diese Herausforderungen in der Praxis umge- senplangestaltung, angepasst an die verschiedensten setzt werden, das schauten sich jetzt direkt vor Ort Ernährungsformen. Dies ist bei rund 500 tablettierten angehende Catering-Betriebswirte der Fachschule Mittagsmahlzeiten eine echte Herausforderung. Denn für Wirtschaft der Adolf-Reichwein-Schule Limburg jeder der Patienten sollte, die auf ihn und seine Bedürf- an. Denn neben dem grundlegenden theoreti- nisse angepasste Mahlzeit erhalten. schen Wissen rund um die Betriebswirtschaftsleh- re, Arbeitsorganisation und Personalwesen sowie Auch der Weg von der Warenanlieferung bis hin zur Ernährungsempfehlungen oder auch Hygiene- und Ausgabe konnte erkundet werden. Sven Held von der Qualitätsmanagementkonzepte steht der Praxisbe- Küchenleitung zeigte den Weg der Lebensmittel auf und zug bei dieser Ausbildung stark im Vordergrund. stand für alle Fragen der Studierenden bereit. Überein- Schließlich geht es dabei auch um die Planung von stimmendes Fazit der Studierenden: Der Rollenwechsel Aktionswochen, das Erlernen verschiedenster Tech- von der „arbeitenden“ zur „managenden“ Position lässt niken sowie das Bedienen von Großgeräten und mit einem ganz anderen Blick durch eine Einrichtung Speiseausgabensystemen. gehen. Der Vincenz-Küche attestierten die angehenden Catering-Betriebswirte einen abwechslungsreichen und

Hierfür gab es im St. Vincenz ausgiebigen An- ansprechenden Speiseplan. Foto: Melanie Held schauungsunterricht: So nutzten die Auszubilden- den die Möglichkeit, sich die Arbeitsabläufe in der Vincenz-Küche im Detail anzuschauen. Das Haupt- INFO: augenmerk lag auf der computergestützten Spei- Mehr Informationen zu diesem Ausbildungsgang gibt es unter www.ars-limburg.de

Personalia < VIA | 55

Unsere Grünen Damen und Herren suchen Verstärkung!

EHRENAMT TUT EINFACH GUT Sie möchten sich ehrenamtlich engagieren?

Sie haben Zeit und möchten diese anderen Menschen widmen? Sie besitzen Lebenser- fahrung und Einfühlungsvermögen? Dann sind Sie vielleicht richtig bei unserem ehren- amtlichen Patienten-Besuchsdienst. Denn: Unsere Grünen Damen und Herren suchen Verstärkung! „Guten Tag, Aufgabe und Ziel des Krankenbesuchsdienstes der Grünen Damen ist es, den Patienten durch Besuche, kann ich etwas für Sie tun? Gespräche und kleine Dienste den Klinikaufenthalt zu Brauchen Sie Hilfe? erleichtern.­ Patientenorientiert wird persönliche Hil- Ich habe Zeit für Sie!“ fe angeboten,­ die außerhalb der medizinischen und pflegeri­schen Aufgabenbereiche liegt. Zeit ist Ihr Ge- schenk an die Patienten: Zeit für Besuche, zum Zuhören und zum Helfen! INFO:

Die Grünen Damen und Herren in den St. Vincenz-Klini- Wenn Sie sich angesprochen ken Limburg und Diez sind in der Regel von Montag bis fühlen und gut auf die Sorgen Freitag vor- oder nachmittags, also etwa vier Stunden und Nöte von Patienten eingehen pro Woche im Einsatz und bieten Hilfen für Patienten, können, wenden Sie sich bitte an: Angehörige und Besucher an. Sie unterstützen und er- Krankenhausgesellschaft gänzen die ärztlichen, pflegerischen, therapeutischen St. Vincenz mbH und seelsorgerischen Bemühungen um den Patienten. Auf dem Schafsberg, 65549 Limburg Die Bezeichnung „Grüne Damen“ beruht auf den grü- nen Kitteln, die sie von anderen Mitarbeitern auf den Frau Petra Hoffmann Stationen unterscheiden. Stv. Pflegedirektorin

Mail: [email protected] Telefon: 0 64 31.292-7202

56 | VIA > Personalia 2710 Jahre Treue und Engagement für St. Vincenz

Feier der Betriebsjubiläen an der Krankenhausgesellschaft St. Vincenz

Die St. Vincenz Krankenhausgesellschaft bedankte sich im Für 20-jährige Betriebszugehörigkeit wurden geehrt: Rahmen einer Jubiläumsfeier bei ihren langjährigen Mitar- Dr. Christian Arndt, Claudia Brühl, Sabrina Burgemeister, Elke Da- beitern: 124 Jubilare wurden bei der Veranstaltung für ihr nowski, Eugenia Fuehrer, Mira Höhler, Sabrina Huston, Cornelia Engagement geehrt, vier davon mit 40 Jahren Vincenz- Jung-Malter, Dr. Andrea Leidermann-Jost, Peter Mandel, Jutta Markstei- ner, Rita Miehle, Anja Mohr, Petra Noeller, Dr. Christoph Oberwittler, Erfahrung, drei Mitarbeiterinnen haben sogar die magi- Christine Pawellek, Nadine Petry, Sonja Roßtäuscher, Tatjana Schae- sche Zahl von 45 Dienstjahren erreicht. Insgesamt kamen fer, Klaus Stecker, Christina Stöhr, Claudia Streng, Monika Thiemann, 2710 Berufsjahre zusammen – eine immense Summe an Barbara Arbogast, Larissa Fendel, Elisabeth Fraint, Helene Fraint, Bar- Erfahrung, welche die Mitarbeiter in den Dienst der drei bara Marcy, Helena Riffel, Cornelia Schmehl, Katharina Schneider, Einrichtungen der Krankenhausgesellschaft gestellt haben: Lilija Schneider, Natalia Weizel, Lydia Wildt, der St. Vincenz-Krankenhäuser Limburg und Diez sowie des Gesundheitszentrums St. Anna Hadamar. 25-jähriges Jubiläum feierten: Heinz-Josef Abel, Anja Benn, Dagmar Caspari, Gisela Dorn, Brigit- te Dutine, Yves-Lise Genschmer, Sandra Gross, Christian Huthma- Die Jubiläumsfeier des Jahres 2018 fand in Diez statt. Dort cher, Emilia Kez, Tamara Kleineberg, Sylvia Kuehne, Wolfram Laux, dankten der Geschäftsführer Guido Wernert, der stellvertre- Carmen Mester, Andrea Müller-Prüssner, Kerstin Pfau, Ivonne Pfeif- tende Verwaltungsratsvorsitzende Martin Richard und Perso- fer, Eveline Pötz, Ursula Reichelt, Bettina Rücker, Petra Sanftleben, nalleiter Jörg Baurmann den 124 Mitarbeitern für ihre lang- Elisabeth Schlotterbeck, Alexandra Theis jährige Treue zum Arbeitgeber. Die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH kann somit als größter Arbeitgeber der 30-jähriges Jubiläum feierten: Region auf einen besonders großen Erfahrungsschatz bau- Marion Brunetti, Carina Dickopf, Nadja Diehl, Eva Ebenig, Jutta Leh- en. Das Engagement und die Leistung jedes Einzelnen sind na, Walter Muth, Tanja-Alexandra Pfeiffer-Hilbig, Gabriele Reusch, Marion Schiller, Elisabeth Schneider, Kornelia Tan, Martina Weber- entscheidend für den Erfolg des Unternehmens und damit für Schulz, Karin Wuest die gute Versorgung der Patienten. 35 Jahre haben folgende Mitarbeiter der Für 10-jährige Betriebszugehörigkeit wurden geehrt: Krankenhausgesellschaft die Treue gehalten: Dmitrij Apatschanow, Kathrin Auth, Dr. Kay Becker, Peter Behr- Simone De Marco, Ralf Dillmann, Susanne Kürtell, Elke Leber, Ursula la, Dr. Verena Busch, Sven Göbel, Birgit Hackethal, Christian Lotz, Dariusz Otolski, Sabine Roesler, Achim Schmidt, Eva-Maria So- Hedwig, Tanja Hofheinz-Weimer, Dr. Simone Jacoby, Lina sinka, Daniela Stillger, Sigrid Theis, Ursula Wagenbach Jost, Solweig-Gesine Klimeck-Weber, Jennifer Konieczny, Anja Kuhl-Ries, Sonja Lenhart, Andreas Maxsisch, Margarita Moor, Auf 40 Jahre konnten zurückblicken: Sabrina Morschhäuser, Ulrike Muth, Prof. Dr. Thomas Neuhaus, Gudrun Becker, Hiltrud Benner, Barbara Schwarz, Ulrich Wald Isabel Ott, Dr. Gunnar Proff, Ute Reichenecker, Gunther Rexroth, Erna Saibel, Katharina Schmid, Katja Schmidt, Annette Schröder, Stolze 45 Jahre St. Vincenz haben Frau Roswitha Melanie Schütz, Sandra Schütz, Nadine Steinbacher, Rebecca Schmuck und zwei weitere Mitarbeiterinnen aufzu- Strecker, Johannes Weizel, Dennis Werner, Kerstin Winter weisen.

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Zukunft und Perspektiven in einem Beruf mit und für das Leben der Menschen

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Informier Dich! Wir freuen uns auf Deine Bewerbung! BILDUNGSWERKstadt Akademie für Gesundheitsfachberufe St. Vincenz Limburg Auf dem Schafsberg | 65549 Limburg Telefon: 0 64 31.285-8810 Mail: [email protected] www.st-vincenz.de 58 | VIA > Anzeigen

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