Von der geteilten zur teilenden Stadt – Berlin auf dem Weg zu einer Sharing City Potenzialanalyse der Share und Collaborative Economy in Berlin

POTENZIALANALYSE DER SHARE & COLLABORATIVE ECONOMY IN BERLIN

Einleitung ...... 4

Abschnitt I: Kontextualisierung der Share Economy ...... 5 Begriffsklärung ...... 5

1) Kollaborativer Konsum ...... 7

2) Kollaborative Produktion ...... 8

3) Kollaborative Finanzierung ...... 89

4) Kollaboratives Wissen ...... 89

Weltweite Entwicklung der Share & Collaborative Economy ...... 9

Blick in die globale Zukunft ...... 1011

Indikatoren der Share & Collaborative Economy ...... 1112

Blick in die urbane Zukunft ...... 1213

Abschnitt II: Erfassung der Berliner Akteure/ Mapping ...... 1416 KURZTRIP durch die Berliner Landschaft der Share & Collaborative Economy ...... 1416

Mobilität ...... 1416

Geld & Transaktionssysteme ...... 1517

Räume ...... 1617

Gegenstände...... 1618

Arbeit & Tätigkeiten ...... 1719

Wissen ...... 1719

Rückblick über Events in Berlin ...... 1820

Abschnitt III: Ergebnisse der Online-Befragung ...... 2022

Abschnitt IV: Die internationalen Sharing Cities ...... 2124 SEOUL ...... 2224

SAN FRANCISCO ...... 2326

BARCELONA ...... 2426

AMSTERDAM ...... 2427

KOPENHAGEN ...... 2527

GHENT ...... 2528

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HELSINKI ...... 2528

VANCOUVER ...... 2528

BERLIN ...... 2528

Abschnitt V: Handlungsempfehlungen ...... 2730 Allgemeine Empfehlungen ...... 2730

Empfehlungen/ Wünsche an die Landesebene ...... 2831

Empfehlungen an die Bundesebene ...... 2831

Empfehlungen an die EU‐Ebene ...... 2832

Abschnitt VI: Fazit ...... 2933

Anhang ...... 3035 Literaturquellen ...... 3035

Sharing Cities Resolution des US‐Councils der Bürgermeister ...... 3136

Das Autorenteam der Potentialanalyse ...... 3338

Wichtige Unternehmen der Share & Collaborative Economy in Berlin ...... 3339

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EINLEITUNG Hat die einstmals geteilte Stadt Berlin das Potenzial, weltweit ein Vorbild als teilende Stadt zu werden? Ist Berlin bereits auf dem Weg, eine Sharing City zu werden?

Auf Initiative der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie & Forschung hat sich im Herbst vergangenen Jahres eine Arbeitsgruppe zur Ermittlung der Potenziale der Sharing & Collaborative Economy Berlins gebildet. Mit Andreas Arnold, Thomas Dönnebrink, Ela Kagel und Ute Scheub haben Kenner der lokalen Szene eine Studie erarbeitet, die Antworten auf die Frage nach den wirtschaftlichen Potenzialen und Handlungsempfehlungen für eine weiteren Ausbau dieser neuen Wirtschaftsformen geben soll.

Abschnitt I beginnt mit einer Kontextualisierung und Begriffsbestimmung der Sharing & Collaborative Economy. Dem folgt eine Einschätzung über ihre weitere Entwicklung im globalen Rahmen und in urbanen Räumen. Weil die kommenden Jahrzehnte einerseits global gesehen von Klimakrise und Ressourcenknappheit geprägt sein werden, andererseits immer mehr Menschen in urbane Räume ziehen, liegt der Schlüssel zur Lösung dieser Probleme vor allem in den Metropolen.

In Abschnitt II folgt eine Erfassung der Berliner Akteure. Wie an der Karte mit rund 200 Share‐ Unternehmungen abzulesen ist, die die Mapping‐Initiative „Sharing Berlin“ gelistet hat, gehört Berlin global zu den Städten mit der größten Vielfalt an Unternehmen und Initiativen im Bereich der Share & Collaborative Economy. Es schließt ein Kurztrip durch diese Unternehmungen an – kleine und größere, nichtkommerzielle und kommerzielle.

Im Abschnitt III werden die Ergebnisse einer Umfrage unter 90 Berliner Akteuren der Berliner Share & Collaborative Economy vorgestellt. Der übergroßen Mehrheit geht es vor allem um Geschäftsmodelle rund um Ressourcensparen und Klimaschutz sowie dem Stärken von Nachbarschaftskulturen. Die Community erwartete ein starkes Wachstum für die nächsten Jahre.

Sodann folgt im Abschnitt IV ein Überblick über die wichtigsten Sharing Cities weltweit. In der Gegenüberstellung von Seoul, San Francisco und Berlin erweist sich die junge Community sowie die ständig wachsende Zahl innovativer Startups in Berlin als dessen größtes Potenzial.

Im Abschnitt V werden Handlungsempfehlungen vorgestellt, die sowohl an die Sharing‐Community als auch an die lokale Politik und Verwaltung adressiert sind. Etliche Strategien sind schnell und mit wenigen Mitteln umsetzbar, andere entfalten ihre Wirkung erst mittel‐ bis langfristig.

Im Fazit wird dann die Frage beantwortet, inwiefern Berlin das Potenzial zu einer Sharing City hat. Es folgt ein abschließender Überblick über die wichtigsten Aspekte und Erkenntnisse aus der Recherche.

Im Anhang finden sich sowohl Literaturhinweise als auch eine Liste von 100 Unternehmen und Initiativen der Sharing & Collaborative Economy in Berlin.

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ABSCHNITT I: KONTEXTUALISIERUNG DER SHARE ECONOMY Die neue Ökonomie des Teilens und Zusammenarbeitens sei ein Trend, „der die Welt verändern wird“, stellte das Time‐Magazin 2010 fest. Und die Zeitschrift Economist titelte im Mai 2013: “It’s time to start caring about sharing“. Die kollaborative Ökonomie verändert nicht nur unseren Lebensstil einschließlich Mobilität, Konsum, Wissen, Lernen, Arbeiten, Produzieren und Finanzieren, sondern auch unser Zusammenleben, Denken und Handeln sowie unsere Werte.

Einerseits sind die Hoffnungen und Erwartungen groß. Andererseits wird gerade in deutschen Medien angesichts der Praktiken von und vor den Gefahren der Share Economy gewarnt: Sie sei der neueste Schrei des neoliberalen „Plattform‐Kapitalismus“, wie der Blogger Sascha Lobo vor kurzem schrieb, und zerstöre traditionelle Betriebe wie das Taxi‐ oder Hotelgewerbe. Doch was immer man von diesen Plattformen halten mag – die Share Economy auf diese Unternehmen zu reduzieren ist eine unzulässige Vereinfachung.

Das Potenzial der Share & Collaborative Economy ist beachtenswert, wie man auch an den Ergebnissen der Online‐Umfrage zur Potenzialanalyse sehen kann. Aus den neuen Wirtschaftspraktiken ergeben sich auch neue Herausforderungen, wie man beispielsweise bei der Kurzzeitvermietung von Privatwohnungen sieht. All diese innovativen Praktiken unreguliert zu lassen, wäre für die Bundesebene genauso unklug wie zu strikte Reglementierungen. Ein genaues Hinsehen und Differenzieren ist nötig. Diese Potenzialanalyse will einen Beitrag dazu leisten.

Begriffsklärung

Das Teilen, Pflegen, Produzieren und gemeinsame Nutzen von Ressourcen ist so alt wie die Menschheit. Viele dieser nichtmonetären Praktiken hat der Mainstream der Wirtschaftswissenschaft seit dem Aufkommen von Privateigentum, Konsum‐ und Finanzkapitalismus nicht mehr wahrgenommen, obwohl sie in jeder Familie oder Nachbarschaft stattfanden und ‐finden. Ja, mehr noch, Sharing ist das Fundament jeder Wirtschaftsgemeinschaft. Auch der globalisierte Finanzkapitalismus basiert auf den Gratisleistungen natürlicher Ressourcen und zumeist weiblicher Reproduktionsarbeit.1

Das Internet macht heutzutage neue Formen des Teilens und Kollaborierens möglich, weil digitale Daten beliebig vervielfältigt werden können. Daraus ergeben sich eine Vielzahl neuer Plattformen und wirtschaftlicher wie kultureller Praktiken im Feld der Share Economy.

Weil das deutsche Wort „teilen“ auch „zerteilen“ und somit Abgrenzung beinhaltet, wird der eindeutigere englische Begriff „sharing“ vorgezogen, der Teilhabe einschließt. Im deutschen Sprachraum sprechen manche von „nachhaltigem Konsum“. Konsum ist aber per se verbrauchend; auch ökosozial orientierter Konsum kann deshalb im strengen Sinn nur dann nachhaltig sein, wenn er innerhalb von geschlossenen Kreisläufen stattfindet; zudem breiten sich diese Praktiken auch in Produktion und Finanzierung aus. Trotz gewisser historisch begründeter Vorbehalte gegen das deutsche Wort „Kollaboration“ werden in dieser Studie die übergeordneten Begriffe Share & Collaborative Economy benutzt.

Der Begriff „Share Economy“ entstand um das Jahr 2000 und stammt vom Harvard‐Ökonomen Martin Weitzman. Er verstand darunter ein Wirtschaften, das in scheinbar paradoxer Weise den Wohlstand für alle Nutzenden erhöht, je mehr er von allen geteilt wird. Sein Harvard‐Kollege Yochai

1 Endbericht der Bundestags‐Enquetekommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität, S.860ff, Berlin 2013.

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Benkler, ein Vordenker der Open‐Source‐Software, entwickelte 2002 das Konzept der „shareable goods“.

Nicht zufällig finden sich internetbasierte Formen der Share Economy im Silicon Valley, dort ist auch der Sitz von weltweit operierenden Plattformen wie Uber, airbnb oder Facebook, die die öffentliche Wahrnehmung dominieren. Dennoch besteht ihr weitaus größerer Teil aus kleinen lokalen Unternehmen, die vorrangig lokal agieren.

Share & Collaborative Economy gehören eng zusammen und überschneiden sich in Teilen. Bei der Collaborative Economy teilen sich Nutzende den Zugang zu Produkten, Dienstleistungen, Wissen, Produktionsmitteln und Finanzleistungen; sie finden zusammen, um gemeinsam Werte zu schaffen. Ein bekanntes Beispiel für die Collaborative Economy ist die Internet‐Plattform Wikipedia.

Eine klare Abgrenzung der Share & Collaborative Economy von traditionellen und neuen Formen der Sozialökonomie und dem Social Entrepreneuership ist nicht trennscharf möglich. Ein Unterschied besteht jedoch oftmals in ihrer systematischen Nutzung neuer Internetplattformen, Smartphones und Social Media. Auf diese Weise kann Reichweite und eine kritische Nutzermasse aufgebaut werden. Zwei bis dato noch unveröffentlichte Berichte im Auftrag der EU‐Kommission definieren „Social Entrepreneurs“ sehr weit und zählen auch Genossenschaften, Stiftungen sowie soziale Einrichtungen dazu. 2 Die Grenzen sind fließend. Insbesondere im klassischen Wohlfahrtsbereich existieren seit vielen Jahren Share‐Projekte, etwa die „Berliner Tafel“.

In jedem Falle ist die Share & Collaborative Economy ein stark im Wachsen befindlicher Innovationstreiber, der heutige Wirtschaftsformen transformiert. Derzeit gründen sich in Berlin so viele auf Sharing fokussierte Startups, dass es selbst für Insider nahezu unmöglich ist, den Überblick zu bewahren.

Gleichzeitig aber ist diese neue Wirtschaftsform untertheoretisiert. Rachel Botsman, Yochai Benkler, Michel Bauwens, Lisa Gansky, Jeremy Rifkin und andere haben dazu Sachbücher veröffentlicht,3 zudem gibt es viele Untersuchungen zu Einzelaspekten der . Allerdings fehlt es an breit angelegten Studien im deutschsprachigen Raum, die untersuchen, wohin diese neuen Wirtschaftsformen führen. Jeremy Rifkin zeigt sich überzeugt: „Im kommenden Zeitalter treten Netzwerke an die Stelle der Märkte, und aus dem Streben nach Eigentum wird Streben nach Zugang, nach Zugriff auf das, was diese Netzwerke zu bieten haben.“

Ein Aspekt der Share Economy entgeht vielen Theoretikern und Praktikerinnen: die Transformation von Besitz und Eigentum, die wiederum Transformationen der Geschäftsmodelle und der gesamten Ökonomie nach sich ziehen kann. Nikolai Wolfert, Share‐Unternehmer aus Berlin, drückt diese Tendenz so aus: „vom nutzlosen Besitz zum besitzlosen Nutzen“. Die Collaborative Economy transformiert das ökonomische Konkurrenzprinzip und ersetzt es durch Kooperation. Beide zusammen ergeben ein enormes Potenzial, durch effiziente gemeinschaftliche Nutzung Ressourcen einzusparen und eine ökosozialere Wirtschaft zu ermöglichen.

2 Kunz, Norbert, et al: A map of social enterprises and their eco‐systems in Europe, European Commission 3 Botman, Rachel: What´s mine is your´s, San Francisco 2010; Benkler, Yochai: The Wealth of Networks, Yale 2006; Bauwens, Michel, "Network Society and Future Scenarios for a Collaborative Economy", London 2014; Gansky, Lisa: The Mesh: Why the Future of Business is Sharing, Fall 2010; Rifkin, Jeremy: Die Null‐Grenzkosten‐Gesellschaft. Frankfurt, New York 2014.

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Die Share & Collaborative Economy wird nachfolgend in vier Bereiche unterteilt, die sich teilweise überschneiden und gegenseitig verstärken: kollaborativer Konsum, kollaborative Produktion, kollaborative Finanzierung und kollaboratives Wissen.

1) Kollaborativer Konsum

Dieser nutzt das Internet und seine Netzwerke von Gleichgestellten für eine Neuerfindung der Praktiken, wie wir Güter und Dienstleistungen teilen, tauschen, verschenken, verleihen, vermieten und wiederverkaufen. Gemeinsames Nutzen sind auch sozialökologische Akte, die nach Jahrzehnten des Materialismus einer neuen Sehnsucht nach Gemeinschaft und Teilhabe entsprechen. Viele Teilnehmende wollen anfangs nur Geld sparen oder verdienen. Doch mit positiven Erfahrungen weiten sie ihre Motive aus.

Bedingungsloses Verschenken ist eine uralte Praxis und erfährt derzeit eine Renaissance, unter anderem auf Schenkplattformen oder in „Giveboxes“, inner‐ und außerhalb des Internet. Tauschen ist nicht bedingungslos, weil Gleichwertiges eingetauscht wird, etwa Dienstleistungen derselben Arbeitszeit in Tauschringen.

Eine „Vertiefungsanalyse“ des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung unterscheidet beim Sharing „eigentumsbasierte“ und „eigentumsersetzende“ Nutzungsstrategien.4 Hier fehlen allerdings wichtige Differenzierungen nach „Privat‐“ und „Gemeineigentum“ sowie „Profit‐“ und „Nonprofit“‐ Orientierung. Schenken etwa stuft die Studie als „eigentumsbasiert“ ein, es ist aber gleichzeitig stark eigentumstransformierend.

Die Share & Collaborative Economy transformiert Konkurrenz, Eigentum und Besitz auf breiter Basis. Viele ihrer Geschäftsmodelle gründen darauf, dass nicht mehr Waren hergestellt und gegen Geld in Privateigentum überführt werden (Abverkauf), sondern dass ein bestimmter Nutzen oder temporärer Zugang erreicht wird. Ausgehend von den Bedürfnissen der Menschen, die keine Bohrmaschinen brauchen, sondern Löcher in der Wand, nicht Kopierer, sondern kopierte Seiten, nicht Autos, sondern Reisen von A nach B, werden Dinge verliehen, vermietet, geleast oder gepoolt statt verkauft – was den Nutzerkreis erheblich erweitert, aber durchaus traditionelle Geschäftsmodelle gefährden kann.

Je nach Besitzverhältnis und Zielgruppe unterscheidet man dabei:

 P2P (Peer to Peer): Einzelpersonen bieten an und fragen nach  B2P (Business to Peer): Firmen schaffen Einzelpersonen Zugänge  B2B (Business to Business): Unternehmen schaffen anderen Betrieben Zugänge.

Beispiele für diese Praktiken sind kommerzielles (Car2Go, DriveNow), P2P‐Carsharing (Autonetzer, Nachbarschaftsauto, Tamyca), Mitfahrgelegenheiten (Blablacar, Carpooling), Wohnungsverleih (airbnb, 9Flats), Dienstleistungs‐Sharing (Taskrabbit, Kinderfee) oder Geräteverleih online (fairleihen) und offline (Leila, Lifethek, Leihbar).

Manche Plattformen sind profitorientiert, andere sind und bleiben nicht‐kommerziell. Viele Projekte haben nur eine lokale Reichweite, andere erreichen Millionen von Nutzenden und werden in Milliardenhöhe bewertet (airbnb, Uber).

4 Scholl, Gerd et al: Alternative Nutzungskonzepte – Sharing, Leasing und Wiederverwendung, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin 2013.

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2) Kollaborative Produktion

Kollaborative Produktion wird auch Peer‐Production genannt. Früher waren aufwändige Investitionen von Kapital und in Infrastruktur nötig, um Güter produzieren zu können. Heute ermöglicht ein einfacher Zugang zu Produktionsmitteln immer mehr Menschen, selbst Produzierende zu werden. So werden Herstellung und Produktionsmittel demokratisiert. Kollaborative Herstellungsformen haben deshalb das Potenzial, die Wirtschaft neu zu gestalten: Open Soft‐ und Hardware stattet Nutzende mit lizenz‐ und patentfreien Werkzeugen aus (Arduino, Open Source Ecology); FabLabs und ermöglichen Interessierten freien Zugang zu Maschinen und Infrastruktur; Open Communities erzeugen bzw. teilen patentfreies Wissen und Kontakt mit Gleichgesinnten; Plattformen machen den Verkauf von Produkten ohne weitere Fixkosten möglich; die Zahl der Co‐ Working‐Spaces verdoppelt sich seit fünf Jahren weltweit etwa alle zwölf Monate.

Diese Demokratisierung der Produktion begünstigt auch ihre (Re)Lokalisierung. “If it‘s light it should be global. If it‘s heavy it should be local”, so Michael Bauwens, Gründer der global tätigen P2P‐ Foundation. Fablabs und ihre Open‐Source‐Werkzeuge könnten dabei eine wichtige Rolle spielen. Die Macher der Fablabs definitieren sich selbst in ihrer „Charta“ als „ein globales Netzwerk lokaler Labs, die Erfindergeist fördern, indem sie Zugang zu digitalen Fabrikationsmaschinen bieten. FabLabs haben eine ähnliche Grundausstattung von Basisfunktionen, die es erlauben, (beinahe) alles herzustellen; dies ermöglicht die Mobilität von Nutzern zwischen den FabLabs und das Teilen von Projekten.” Durch diese Demokratisierung entsteht ein Gründergeist, der die lokale Wirtschaft beflügelt und eine neue Infrastruktur schafft.

3) Kollaborative Finanzierung

Hier sind , Crowdinvesting und Crowdlending zu unterscheiden. Zudem gibt es Regiogelder und Digitalwährungen wie Bitcoin. Alle Varianten bieten einen demokratisierten Zugang zu Geld bzw. Verrechnungseinheiten – unter Umgehung traditioneller Banken. Viele Schwarmfinanzierungs‐Kampagnen auf Plattformen wie oder Companisto haben Projekten Millionenbeträge beschert. 2013 betrug die Summe der weltweit aufgebrachten kollaborativen Finanzierung 5,1 Milliarden Dollar, für die Bankenwelt „Peanuts“. Für 2020 sagt das Forbes Magazin jedoch eine Gesamtsumme von einer Billion Dollar voraus. Auch die kollaborative Finanzierung hat das Potenzial, die Wirtschaft zu transformieren.

4) Kollaboratives Wissen

Einen vierten Bereich nennen die einen schlicht Offenheit, die anderen kollaboratives Wissen. Er umfasst Offene Software und ‐Hardware, Offenes Wissen und Open Governance. Das bekannteste Beispiel dafür ist die Online‐Enzyklopädie Wikipedia. Es geht aber auch um Lernen auf Internetplattformen, etwa in Form von Massive Open Online Courses (MOOCs), den weltweiten Austausch zwischen Forschern und Wissenschaftlerinnen und dem freien Zugang zu wissenschaftlichen Fachjournalen. Die globale Zirkulation von freiem Wissen, das nicht durch Patente und Lizenzen eingeschränkt wird, hat wiederum starken Einfluss auf die anderen Bereiche der Share Economy.

Ein Beispiel dafür sind die Creative Commons, die auf das „Copyleft“ statt „Copyright“ des US‐ Programmierers Richard Stallman zurückgehen. Sie sollen digitale und nichtdigitale Gemeingüter (Commons) vor allem in den Bereichen Wissenschaft und Kultur vor Privatisierung und Profitverwertung durch Konzerne schützen. Ein anderes Vorbild sind patent‐ und lizenfreie Open Design Produkte, etwa im Projekt www.OpenSourceEcology.org, dessen Mitglieder Geräte

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POTENZIALANALYSE DER SHARE & COLLABORATIVE ECONOMY IN BERLIN kollaborativ und modular entwickeln und zur weltweiten Nutzung und Weiterentwicklung online stellen.

Die 2004 in Cambridge gegründete und auch in Berlin ansässige Open Knowledge Foundation ist ein weiteres Beispiel. Sie setzt sich für freie Inhalte im Internet ein, berät in Lizenzfragen und betreibt die Registrierungs‐Software CKAN, die Regierungen für Open‐Data‐Projekte nutzen können. Auf der Seite OpenSpending.org werden finanzielle Transaktionen von Regierungen zugänglich gemacht.

Weltweite Entwicklung der Share & Collaborative Economy

Chris Anderson, ehemaliger Chefredakteur des Wired Magazine, ist überzeugt: “The past decade was about finding new collaboration and innovation models on the web. The next decade will be about applying them to the real world.” Seit der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts machen Plattformen wie Wikipedia, Linux, Wordpress, flickr, Facebook, Youtube und Twitter den weltweiten Austausch von Musik, Wissen, Codes, Bilder, Videos, Nachrichten für eine rasant wachsende Zahl von Menschen möglich. Eine ganze Generation, die „digital natives“, sind in dieser Online‐Welt der Zusammenarbeit und des Teilens aufgewachsen.

Kollaborieren und Teilen findet nunmehr zunehmend auch in der realen Welt statt, angetrieben von der schnellen Verbreitung durch Internetplattformen und Smartphones. Tausende von Plattformen ermöglichen Menschen Zugang zu und Teilen von digitalen und materiellen Gütern. Online‐ und Offline‐Welt verschmelzen miteinander. Das Internet ermöglicht zudem eine neue Verbindung zwischen lokaler Gemeinschaft und urbaner Freiheit. Diese kollaborative Innovation ist Ursprung und Motor für eine starke Werteverschiebung – weg vom homo oeconomicus, hin zum homo collaborans.

Die Schätzungen, wie groß der materielle Wert dieses Sektors ist, gehen allerdings weit auseinander. Rachel Botsman sprach 2013 global von 25 Milliarden Dollar, ein britischer Report aus demselben Jahr hingegen auf über 500 Milliarden Dollar einschließlich Anbietern wie airbnb aus.5.

In einer Feedbackschleife erzeugt die kollaborative Ökonomie verschiedene Trends und profitiert gleichzeitig von ihnen:

 Wirtschaftlicher Nutzen statt Besitzen: Der Zugang zu Alltagsdingen oder Dienstleistungen wird immer wichtiger. Gemeingüter bzw. Commons werden dadurch ebenso aufgewertet wie ein nachhaltiger Lebensstil. Das Nichtnutzen von Gütern gilt als ineffizient und verschwenderisch. Niemand braucht 24 Stunden am Tag eine Leiter, eine Kuchenform oder ein Lastenfahrzeug.  Ökologische Effekte: Dinge werden häufiger und von mehr Personen benutzt, Ressourcen dadurch geschont und Hersteller angereizt, auf „geplante Obsoleszenz“ zu verzichten und langlebige Gebrauchsgüter herzustellen. Solche Ansätze „bieten große Potenziale zur Steigerung der Ressourcenproduktivität“, so das Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung in einer Studie. Der neue Verbrauchertypus des „Transumers“ sei ein hochmobiler Konsument, „der nach unmittelbarer Befriedigung seiner Bedürfnisse im Hier und Jetzt sucht.“  Soziale Synergieeffekte und Vertrauensaufbau: Sharing und Schwarmfinanzierung eröffnen auch einkommensschwachen Bevölkerungsschichten mehr Teilhabe. „Managed well, sharing can build mutual respect and solidarity. A shared public realm can improve health and reduce crime.“ Britische Studien zeigen zudem, dass 8 von 10 Befragten sich durch

5 Agyeman, Julian et al: Sharing Cities, Written for Friends of the Earth´s Big Ideas Project, New York, 2013, S.13.

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Teilen glücklicher fühlen. Soziale Netzwerke und Reputationssysteme im Internet, die das Verhalten von Nutzenden bewerten, etwa wenn diese ein Auto gefahren haben, ermöglichen Vertrauen in fremde Personen, die man nie kennen gelernt hat. Damit entstehen „frangers“ ‐ ein Mittelding zwischen strangers und friends.

Blick in die globale Zukunft

Jeremy Rifkin sieht gegenwärtig die alte und neue Ökonomie gleichzeitig florieren. Teilweise kooperieren sie, teilweise konkurrieren sie miteinander. Er wagte es auf Grundlage seiner Forschungen sogar, das Ende des Kapitalismus für das Jahr 2060 zu prophezeihen. Das alte Modell werde an Kraft verlieren, weil es durch kapital(ismus)ferne Tätigkeiten wie Teilen, Tauschen, Selbermachen oder kooperative Strukturen ersetzt werde. Menschen werden nach seiner Prognose immer mehr eigene Solarpanels haben, statt Strom zu kaufen, Autos teilen, statt sie zu erwerben, Räume tauschen, statt Hotels zu bezahlen.

In jedem Falle wächst das Bewusstsein, dass unsere jetzige Wirtschaftsform nicht nachhaltig genug ist. Laut Umfrage der Medienstiftung Bertelsmann wünschen sich fast 90 Prozent der befragten Deutschen ökosozialere Wirtschaftsformen.

Kann die Share Economy dazu einen Beitrag leisten? Die US‐Professorin Juliet Schor hat verschiedene Praktiken empirisch untersucht6 und schlussfolgert: Ja, aber nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Dazu zählt für sie die Frage, wem die Plattformen gehören. Die Hoffnung in den Anfangszeiten der Share Economy in San Francisco sei gewesen, dass sie per se „fairer, grüner, transparenter, partizipativer und sozial verbunden“ sei. Doch die Tendenz von Plattformen wie Google oder Facebook, sich zum profitorientierten globalen Quasi‐Monopol zu entwickeln, wiederhole sich nun auch in der Share Economy, wobei sie airbnb und Uber als exponierte Beispiele aufführt. Andererseits seien diese neuen Formen des Teilens „potenziell mächtige Werkzeuge“ für nachhaltige Jobs und Demokratisierung, wenn sie in Communities ….verankert würden und dem Gemeinwohl dienten.

Schors zweites Kriterium ist die Marktstruktur: „Peer to Peer“, also etwa ein Radverleih zwischen Bürgern, oder „Business to Peer“, etwa beim Carsharing von Autokonzernen für Bürger. Schor favorisiert „P2P“: „Sharing economy sites are generally lower in cost than market alternatives. Particularly with P2P sites, value can be redistributes across the supply chain to producers and consumers and away from middlemen, in part because producer´s costs are lower.“ 7

Die Forscherin hat mit ihrem Team auch untersucht, ob die Share Economy tatsächlich so grün ist, wie sie gerne vorgibt. Das Ergebnis ist durchmischt. Beim Carsharing nehmen die Emissionen zu, wenn mehr Autos anstelle öffentlicher Verkehrsmittel genutzt werden. Andere Studien richten den Blick jedoch auch auf die Emissionen durch die Herstellung. Resultat: Jedes Sharing‐Auto ersetzt danach 8 bis 13 Privatwagen und spart Ressourcen bei der Produktion ein. 8

Eine weitere heiß diskutierte Frage, ob die Share Economy ein „Prekariat“ von sozial unabgesicherten Selbständigen schafft, wie Gewerkschafter oder auch Hotel‐ und Taxibetreiber warnen, hält Juliet Schor für schwer beantwortbar: Die neuen Jobs seien in deregulierten Zeiten mit erodierten

6 Schor, Juliet: Debating the Sharing Economy, in: Great Transition Initiative, Oct 2014. 7 Schor: aaO, S.5. 8 Jensen, Annette, Scheub, Ute: Glücksökonomie – Wer teilt, hat mehr vom Leben, München 2014, S.227.

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Arbeitsbedingungen und sinkenden Löhnen entstanden. Schor schlägt deshalb vor: Entweder Sharer schließen sich selbst zusammen. Oder Bürgergruppen und Genossenschaften gründen selbst Nonprofitplattformen – so wie jene Taxigenossenschaft in Portland, die Uber‐Technologie benutzt, aber den Gewinn teilt.

Schor kommt deshalb zum Schluss: „The key to making sharing economies socially just is to emphasize an explicit politics of sharing, as well as nurturing collective, public forms of sharing.“

Indikatoren der Share & Collaborative Economy

Zur Zeit gibt es weder eine fest umrissene Definition, noch eindeutige und allgemeingültige Indikatoren zur Bewertung von Aktivitäten in der Sharing & Collaborative Economy. Gleichwohl wächst weltweit die Zahl der Unternehmen und Initiativen, die kollaborative Praktiken in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten rücken.

Das wirft die Frage auf: Was IST die Sharing & Collaborative Economy? Wer ist drin? Wer ist draußen? Was ist gut? Was ist schlecht? Wie kann bestimmt werden, wer oder was Teil der Collaborative Economy ist? Und: Was ist gut für die Bürger und Einwohner, für die Gesellschaft im Allgemeinen und eine Stadt im Besonderen?

Bisher definieren Firmen, Plattformen, Netzwerke selbst, ob sie zu dieser jungen Ökonomie dazugehören. Dabei ist die Szene sehr heterogen und reicht von kleinen Initiativen bis zu milliardenschweren Konzernen. Im Deutschen hat sich dafür noch nicht einmal ein allgemeingültiger sprachlicher Begriff herausgebildet. Allein dieser Umstand zeigt, wie wenig greifbar das Thema noch ist.

Genauso uneinheitlich sind die Erwartungen, die an sie geknüpft werden. Einige betrachten sie als Vorboten einer öko‐sozial gerechteren Welt, andere sehen darin die zunehmende Verwertung aller Lebensbereiche. In den Medien hat sich die Debatte stark verschoben: weg von den rosarot eingefärbten Bilder von kleidertauschenden Mädchen und Sharing‐Startup‐Gründern, hin zu eingeschwärzten Berichten über prekäre Sicherheits‐ und Arbeitsverhältnisse sowie Datenmissbrauch.

Vor diesem Hintergrund scheint die Entwicklung eines Indikatorensatzes hilfreich, um zu differenzierten Beurteilungen zu kommen. Aus pragmatischen Gründen sollten es möglichst wenige Indikatoren sein.

Untenstehend folgt ein erster Vorschlag von 15 Indikatoren, die als Bewertungskriterien dienen können:

01 Lokal wertschöpfend (vs. wertabfließend)

02 Resilienz fördernd (vs. Krisenanfälligkeit)

03 Eigentum streuend (vs. Eigentum konzentrierend)

04 Optionsausweitung & Rollenvielfalt (vs. Options‐ & Rollenbegrenzung)

05 Selbst‐ & Mitbestimmung (vs. Fremdbestimmung)

06 Selbst‐ & Mitgestaltung (vs. Gestaltungsvorgabe)

07 Gemeinschafts‐ bzw. beziehungsfördernd/ inkludierend (vs. Isolierend/ exkludierend)

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08 Gemeinschaftliche Nutzung (vs. ausschließliche/ Individual‐Nutzung (Abverkauf, Einweg)

09 Offenheit & Transparenz (vs. Silos & Intransparenz)

10 Horizontal (Peer) (vs. hierarchisch)

11 Ressourcen schonend/Kreislaufwirtschaft (vs. Ressourcen verbrauchend /Einweg)

12 Teilhabe‐ & Gestaltungsvielfalt über Geld hinaus (vs. nur über Geld)

13 Vertrauensbildend (vs. vereinzelnd)

14 Gemeinwohlorientiert (vs. Partikularinteressen)

15 Grundbedürfnisse befriedigend (vs. Luxusbedarf/ Verschwendung)

Es wird empfohlen, eine breit angelegte Debatte unter Einbeziehung von Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Akteuren der Sharing & Collaborative Economy zu führen.

Blick in die urbane Zukunft

In den Städten wird sich entscheiden, ob die Menschheit ihre Zukunft sichern und ihre Ressourcen friedlich teilen kann. Laut der UN‐gestützten Prognose „World Urbanization Prospects“ wird die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,3 Milliarden wachsen, davon werden zwei Drittel (6,3 Milliarden) in Städten leben.9 In der EU wohnen bereits jetzt drei Viertel aller Menschen in städtischen Ballungsräumen.

Von daher spielen Städte auch für die weltweite Nachhaltigkeitspolitik eine zentrale Rolle. Die UN‐ Agenda der Milleniumsziele soll durch eine der Globalen Nachhaltigkeitsziele abgelöst werden (Sustainable Development Goals, SDGs). Diese sollen auch für die Industrieländer gelten und nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene insbesondere in den Städten sichern.

Städte sind einerseits das Problem: Als Ressourcenfresser verbrauchen sie überproportional viel Energie, Wasser, Rohstoffe etc. Aber Städte sind gleichzeitig auch die Lösung: Seit der Antike, und verstärkt in der Renaissance, konzentriert sich menschliche Kreativität, Wissenschaft und Erfindungskraft in urbanen Räumen, weil sich dort Gleichgestellte mit unterschiedlichen Begabungen inspirieren können. Dieses innovative Potenzial wird durch das Internet und in Städten mit kurzen Wegen noch einmal beschleunigt.

Eine kluge Förderpolitik des urbanen Sharing kann nach Meinung vieler Fachleute entscheidend dazu beitragen, dass die Globalen Nachhaltigkeitsziele erreicht werden. So befindet John Wilmoth, Direktor der UN‐Bevölkerungsabteilung: „Our success or failure in building sustainable cities will be a major factor in the success of the post‐2015 UN development agenda (...) Sharing is one way of trying to address these challenges. It is, in a way, a systemic fix that can address those challenges simultaneously.”10

Eine Studie der Friends of the Earth11 kommt zum Schluss, dass Sharing‐Plattformen in Städten Gemeinsinn aufbauen und Ressourcenverbrauch dramatisch kürzen können. Teilen sei tief in der

9 menschliche‐entwicklung‐staerken.dgvn.demeldung/wachsende‐staedte/ 10 Shareable & Sustainable Economies Law Center: Policies for Shareable Cities, 2013. 11 Agyeman: aaO.

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POTENZIALANALYSE DER SHARE & COLLABORATIVE ECONOMY IN BERLIN menschlichen Psyche verankert, schon Kinder strebten eher nach Gerechtigkeit und Kooperation als nach selbstsüchtigen Gewinnen. Im geteilten urbanen Räumen sei die Demokratie entstanden und werde dort auch zu verteidigen versucht. Wohlstand von Städten beruhe auf „good governance“ und dem Teilen von Gemeingütern wie Bibliotheken, Grünflächen oder Kindergärten. Allerdings seien diese Commons seit der Privatisierungswelle in den 1980er immer mehr am Schwinden. Dadurch würden menschliche Interaktion und Solidarität in den Communities geringer, was zu einer Abnahme von Glück und Lebenszufriedenheit führe. Weltweit begehrten Bürger mehr Demokratisierung, Mitbestimmung. Stadtregierungen wären gut beraten, diesen Trend nicht zu übersehen. Der Report sieht deshalb im Sharing „the potential to build greater empathy and solidarity between rich and poor neighbourhoods, rich and poor cities, and the rich and poor world.“12

Eine Reihe von Bürgermeistern großer US‐Städte wie New York und San Francisco hat auf einem Gipfel im Juni 2013 die „Shareable Cities Resolution“ verabschiedet (siehe Anhang). Darin sehen sie die zunehmende Ungleichheit zwischen arm und reich, die Einsamkeit vieler Großstadtmenschen und die Stagnation der Gehälter als großes Problem. Die Share Economy nehmen sie als Teil der Lösung wahr, weil sie Kleinunternehmen, Jobs, Gemeinschaft und größere Ressourcengerechtigkeit schaffe. Der Bürgermeister von Seoul sieht in der Profilierung seiner Stadt als Sharing City ebenfalls eine wichtige Möglichkeit, soziale Spannungen abzubauen und Vereinsamung entgegenzuwirken.

Auch die EU‐Kommission wird sich zunehmend des Potenzials von Sharing bewusst. Im September 2013 rief sie die „European Sharing Economy Coalition“ ins Leben.13 Innerhalb dieses Rahmens wurden Ziele und Empfehlungen verabschiedet, darunter die Erstellung von Potenzialanalysen, ein kluger Umgang mit Regulierung und die Schaffung von „innovativen Zonen“ innerhalb der EU.

Der Berliner Senat hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, Berlin bis 2050 klimaneutral zu machen. Die Stadt muss also bis dahin ihre CO2‐Emissionen um mindestens 85 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Das ist möglich, wie die IÖW‐Machbarkeitsstudie „Klimaneutrales Berlin 2050“ aufzeigt.14 Aber es erfordert enorme koordinierte Anstrengungen bei Energieversorgung, Stadtentwicklung, Verkehr und Konsum. Ressourcen müssen auf allen Ebenen optimal genutzt werden – was vielfach nur durch eine entwickelte Share Economy unter Teilnahme einer lebendigen Zivilgesellschaft möglich ist. Einwohner und Mitbürgerinnen hier zur Partizipation und zum Teilen von gemeinsamen Ideen, Projekten und Visionen einzuladen, erzeugt Gemeinsinn und Motivation zum beiderseitigen Nutzen.

12 Agyeman: aaO, S.28. 13 www.euro‐freelancers.eu/european‐sharing‐economy‐coalition 14 Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin 2013.

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ABSCHNITT II: ERFASSUNG DER BERLINER AKTEURE/ MAPPING Um einen Einblick in die kollaborative Ökonomie in Berlin zu erlangen, wurden drei unterschiedliche Methoden der Datenerhebung gewählt. Neben der Nutzung bestehenden Wissens wurde eine für die Collaborative Economy typische Methode eingesetzt: das . Crowdsourcing bezeichnet laut Wikipedia “die Auslagerung traditionell interner Teilaufgaben an eine Gruppe freiwilliger User, etwa über das Internet.

Über eine Online‐Umfrage, Veranstaltungen sowie ausgewählte Mapping‐Events entstand ein Datenpool von über 200 Berliner Akteuren – mit Projektnamen, Kurzbeschreibung, Ansprechpartnern, Adresse und Website. Mittels eines Online‐Tools (www.findlatitudeandlongitude.com) wurden die Adressdaten in Geokoordinaten überführt und anschließend auf einer Open‐Source‐Map zugeordnet. Die Ergebnisse des Mappings und der damit verbundene Überblick kann im Internet unter www.sharingberlin.de eingesehen und aktualisiert werden. Die Website könnte künftig u.a. durch einen Veranstaltungskalender ergänzt werden. Parallel ist ein Facebook – Kanal eingerichtet worden.

KURZTRIP durch die Berliner Landschaft der Share & Collaborative Economy

Der folgende Abschnitt führt wie eine Kurzreise durch Berlins vielfältige Landschaft der Share & Collaborative Economy. Projekte und Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, wurden mit einem * gekennzeichnet.

Mobilität

Berlin gilt als Metropole des Carsharing. Hier ist deutlicher als anderswo zu erkennen, dass vor allem junge Leute auf den Kauf eines Autos verzichten und es lieber nur bei Bedarf nutzen. Dieser Trend ist in vielen Großstädten zu beobachten und bewirkt, dass Konzerne sich zunehmend mehr als

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Mobilitätsanbieter und weniger als Autoproduzenten positionieren. Neben Autos werden auf diesem Markt auch Räder und Lastenfahrräder geteilt. Dadurch bilden sich neue Ökosysteme heraus, die auch Versicherungen und Payment‐Anbieter dazu bringen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

In Berlin bieten unter anderem Car2go, DriveNow und Multicity sogenannte „Free Floating“‐Systeme für das Car‐Sharing an ‐ die Möglichkeit, per App das nächstgelegene Auto der jeweiligen Flotte aufzuspüren und nach Gebrauch im Stadtgebiet abzustellen. Die Flotten von Car2Go und DriveNow umfassen mittlerweile fast 1.000 Fahrzeuge, Tendenz steigend. Daimler etwa rechnet ab 2015 mit 100 Millionen Euro Umsatz und einer positiven Bilanz. Multicity von Citroen bietet ausschließlich Elektroautos an, die mit erneuerbaren Energien betankt werden. Mit stationären Systemen operieren die DB‐Tochter Flinkster, Cambio und andere: Autos werden an einer Station ausgeliehen und dorthin wieder zurückgebracht. CiteeCar* betreibt keine eigenen Stationen, sondern nutzt private Parkplätze von Mitgliedern. Über P2P‐Plattformen wie Carzapp* oder Nachbarschaftsauto, das inzwischen mit der Stuttgarter Firma Autonetzer fusioniert ist, können Autos von privat zu privat vermietet werden. Auch der größte P2P‐Anbieter Drivy* aus Frankreich hat im November 2014 sein Deutschlandbüro in Berlin eröffnet.

Berlin sei „die Hauptstadt der nachhaltigen Mobilität“, vermeldet die Website griin.de. Schon länger gibt es an vielen Ecken die Call a bike‐Räder der Deutschen Bahn, von nextbike oder upperbike. Die Startups Clyc und Lock8* wollen nun mit einem digitalen handygesteuerten Fahrradschloss ermöglichen, dass jeder Privatbesitzende sein Rad verleihen kann; das gleiche Prinzip will CarZapp* auf Autos anwenden.

Mit seinem „smarten Schloss“, das das Bike‐Sharing revolutionieren soll, hat Lock8* die Jury der renommierten Techcrunch Disrupt Conference 2014 überzeugt und wurde Wettbewerbssieger. Das junge Share‐Unternehmen hat die Herstellung seiner ersten Schlösser über die Crowdfunding‐ Plattform Kickstarter finanziert, 2015 sollen sie auf dem Markt erhältlich sein. Das Kabelschloss wird fest an den Fahrradrahmen montiert und soll sich nur mit dem eigenen Smartphone öffnen lassen. Es wird während des Fahrens über den Dynamo aufgeladen und verbraucht somit nur die „Strampelenergie“ seiner User. Zudem besitzt das Schloss eine GPS‐Funktion sowie ein eingebautes Alarmsystem, das gegen Manipulations‐ und Stehlversuche schützen soll.

Geld & Transaktionssysteme

Das Recht des Geldverleihens obliegt bisher den Banken. Im Zuge der Sharing Economy etablieren sich jedoch neue Methoden wie Schwarmfinanzierung, Regiogelder und Digitalwährungen. Langfristig wird die Bedeutung monetärer Zahlungsmittel abnehmen, weil die Vernetzung über Plattformen einen Direktaustausch von Waren und Dienstleistungen begünstigt. Auch Versicherungen beginnen, ihr Geschäftsmodell umzuwandeln.

Im Bereich der Geld‐ und Transaktionsysteme haben sich in Berlin viele Unternehmen angesiedelt, etwa Companisto*, * oder Friendsurance*. Berlin gilt im Bundesgebiet als die „Hauptstadt des Crowdfunding“. Die globalen Marktführer beim Schwarmfinanzieren, Kickstarter und Indiegogo*, haben seit ihrer Gründung etwa eine Milliarde Dollar eingesammelt, allein in Berlin waren es im letzten Jahr 1,9 Millionen Euro. Einige Schwarmfinanzierer unterstützen vor allem Nachhaltigkeitsprojekte, etwa crowdEner.gy, die Crowdfunding‐Plattform des Schöneberg Euref‐ Campus.

Auch bei der Anzahl der erfolgreichen über Crowdfunding finanzierten Projekte liegt Berlin deutschlandweit an der Spitze, Hamburg folgt mit weitem Abstand an zweiter Stelle. Im Februar 2014

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POTENZIALANALYSE DER SHARE & COLLABORATIVE ECONOMY IN BERLIN hat die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung die Plattform www.crowdfunding‐berlin.com gestartet, die mit rund 20 Crowdfunding‐ und Crowdinvesting‐ Plattformen kooperiert. Die website trug dazu bei, dass bisher über 200 Projekte aus dem Kreativ‐ und Digitalbereich Berliner Initiatoren erfolgreich finanziert werden konnten.

Räume

Berlin konnte seinen Status als Kreativ‐ und Digitalhauptstadt vor allem aufgrund der Verfügbarkeit von bezahlbaren Räumen erlangen. In den nächsten Dekaden sind weitreichende Gentrifizierungsprozesse zu erwarten. Dem versuchen einige mit Angeboten für temporäre Raumnutzung oder offenen Werkstätten entgegenzuwirken.

In Berlin gibt es über 100 Co‐Working Spaces, von denen die größeren eindeutig als Unternehmen organisiert sind. Sie vereinigen Menschen verschiedener Berufe und manchmal auch mehrere Dutzend Startups und Projekte unter einem Dach, unter anderen St. Oberholz, D‐Collective*, meeet*, Agora*, Thinkfarm* und Supermarkt*. Allein in der Kreuzberger Thinkfarm*, die ausschließlich nachhaltige Initiativen betreut, sind rund 50 Organisationen vertreten. Hier werden neben den Räumen auch Drucker, Materialien, Essen und vor allem Ideen geteilt. Weil die dort Arbeitenden sehr unterschiedliche berufliche Hintergründe haben, sind die Synergie‐Effekte enorm.

Derzeit gibt es drei Fablabs, vier Hackerspaces sowie etliche weitere Experimentier‐ und Forschungslabs; der Übergang ist fließend. Hier können die Protagonisten der Maker‐ und Hackerbewegung Wissen, Computernetze und High‐Tech‐Maschinen teilen. Weiterhin zählen laut www.offene‐werkstaetten.org drei Repaircafés und 18 Offene Werkstätten zum Repertoire der Hauptstadt.

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung mappt seit 2013 über 80 Berliner Innovationslabore, Inkubatoren, Acceleratoren und Co‐Working‐Spaces mit Profil und Kurzbeschreibung.

Was alles unter den Begriff „Co‐Housing“ fällt, darüber mag man sich streiten. Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren die kommerziellen und nichtkommerziellen Unterbringungsanbieter wie airbnb*, Couchsurfing, 9Flats oder sowie Parkraumanbieter wie Parkinglist* oder Werkraumanbieter wie die Regenbogenwerkstatt und Letsmake*.

Gegenstände

Tauschen, Schenken, Leihen, Mieten oder Wiederverkaufen – all das gehört in den zunehmenden Trend von „Nutzen statt Besitzen“. In diesem Bereich hat sich in Berlin eine deutschlandweit bekannte Szene entwickelt, die viele Potenziale für lokale Wertschöpfung bietet.

Über die Internetplattform Fairleihen* kann man sich Werkzeug, Räder, DVDs und vieles mehr ausleihen. Um nachbarschaftlichen Werkzeugtausch zu erleichtern, stellt die gemeinnützige GmbH entsprechende Aufkleber für Briefkästen bereit. Die Leihbar*, die gerade in einem Berliner Studentenwohnheim ausprobiert wird, ist ein Leihautomat, der Menschen dezentral Zugang zu hochwertigen Alltagsgegenständen verschafft. Zudem gibt es verschiedene Kauf‐Plattformen. Die Genossenschaft Fairmondo will eine Alternative zu Amazon sein und konzentriert ihr Angebot auf ökosoziale faire Waren und Bücher. Der Designermarktplatz Newniq stellt Modeartikel und Möbel von Designern vor – allerdings erst, wenn sich genügend Kaufinteressierte finden.

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Einige Betriebe befassen sich mit „Urban Mining“, also dem Recycling von Abfallstoffen und Gegenständen. Auch dadurch können Mehrfacheffekte entstehen. Ein weiteres Beispiel ist der Berliner Büchertisch. Das Projekt sammelt Bücher aus Nachlässen und Spenden, verkauft sie online und offline in drei Buchläden und verschenkt Literatur an mehr als 100 Schulbibliotheken, Kitas und 80 weitere Einrichtungen. Dadurch sind über 40 Jobs entstanden. Das Beispiel zeigt, wie die Share & Collaborative Economy eine vielfältige Wertschöpfungskette erzeugen kann, die über Beschäftigungseffekte weit hinausgeht. So hat die Initiative im Kiez Vertrauen aufgebaut und viele positive soziale Effekte hervorgerufen.

Nahrung

Immer mehr Stadtmenschen bevorzugen nachhaltig produzierte Lebensmittel aus der Region. Stadtgärtnern, Bauernmärkte, Foodsharing und Alternativen zu herkömmlichen Supermärkten nehmen zu – insbesondere in Berlin.

Lebensmittelkooperativen gibt es in Berlin schon seit den 1970er Jahren. Derzeit existieren 36 sogenannte Foodcoops in Berlin sowie 10 Erzeuger‐Verbraucher‐Gemeinschaften (Community Supported Agriculture) in der Metropolregion Berlin‐Brandenburg. Foodsharing*, das Teilen von Essen, ist hier ebenfalls sehr populär. Der Verein Foodsharing* stellt Lebensmittel zur Verfügung, die an Bedürftige verteilt werden. Mundraub wiederum kennzeichnet auf seiner Website die Standorte von Obstbäumen oder Eßbaren im öffentlichen Raum.

Die bundesweit tätige „Stiftung Interkultur“ listet für Berlin etwa 40 Gemeinschaftsgärten, auf www.gartenkarte.de sind es 99. Zu den bekanntesten zählen der Kreuzberger Prinzessinnengarten und das Allmendekontor auf dem Tempelhofer Feld. In den Gärten werden gemeinsam Feldfrüchte gepflanzt, wobei weniger die Erntequantität zählt als vielmehr die Freuden des gemeinsamen Produzierens und Erntens.

Arbeit & Tätigkeiten

In den kommenden Jahrzehnten wird sich die Praxis und Organisation von Arbeit weiterhin stark verändern. Klassische Lohnarbeit, bei der Angestellte in festen Strukturen arbeiten und für ihre Leistung Geld erhalten, wird seltener. Die Aufgabenteilung in der Gemeinschaft wird zunehmend in unternehmerischer Eigeninitiative organisiert. Menschen werden ihr erlerntes Wissen, ihre Fähigkeiten, ihre Zeit, Motivation und Verantwortung flexibel in unterschiedlichen Kontexten anwenden (müssen).

Beispiele für P2P‐Unternehmen zur Vermittlung von Dienstleistungen in Berlin sind Kinderfee* für die Betreuung von Kindern, CleanBerlin oder Helpster für Reinigungsarbeiten oder Mila*, das einen Mix an Dienstleistungen anbietet.

Wissen

Wissen ist Macht, hat Francis Bacon formuliert. Dieser Grundsatz wird durch den Gedanken des Teilens verändert. Neue Zugangsformen zu bisher reguliertem, privatisiertem oder patentiertem Wissen demokratisieren das Wissen. Offene Bibliotheken sowie die Verbreitung von Open‐Source‐ Standards werden diesen Wandel begleiten. Berlin zieht immer mehr junge Menschen an, die in derartigen Strukturen denken.

Das in Berlin ansässige, international operierende Unternehmen Researchgate ist dafür ein herausragendes Beispiel, als Tool freien Wissensaustausches unter Forschern und

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Wissenschaftlerinnen sorgte es weltweit für Furore. Daneben hat Berlin viele kleine und mittlere internetbasierte Bildungsinitiativen vorzuweisen, etwa das Frauenprogrammierzentrum Rails Girls oder die OpenTechSchool. Hinzu kommen unzählige politische, literarische und wissenschaftliche alternative Bildungseinrichtungen.

Gemeinschaftsbildung & Selbstorganisation

Der Trend „Netzwerke statt Märkte“ macht Gemeinschaft und gesellschaftlichen Austausch wieder wichtiger. Akteure verbinden sich online und offline in ihren Nachbarschaften. Ein gemeinsames Interesse an lokalen Veränderungen bewegt Menschen, ihre Arbeitskraft mehr und mehr für Gemeinschaften einzusetzen, statt sie auf dem herkömmlichen Arbeitsmarkt zu verkaufen. Beispiele dafür sind Polly & Bob etwa, Auf halber Treppe* sowie Stagelink und Gigflip.

Rückblick über Events in Berlin

Die lokale Share & Collaborative Economy pflegt einen lebhaften Austausch und diskutiert in vielen verschiedenen Formaten. In den vergangenen zwei Jahren fanden mehr als zwanzig Events statt. Eine Auswahl:

08.06.2013 OuiShare Drinks 2013 Summer (im Co‐Working Space Co‐up) Sechs Firmen aus der Collaborative Economy pitchen ihre Start‐up‐ und Projektideen.

12. & 23.07.2013 Collaborative Writing Workshop on Collaborative Economy (im Co‐Working Space D‐collective) Workshop, der professionelle Journalisten und Interessierte der Collaborative Economy zusammenbringt, um Texte zum Thema gemeinsam zu bearbeiten.

06.09.2013 Visiting collaborative economy companies during Startup Safary

25.10.2013 Abschlussveranstaltung der 6‐Städte‐OuiShare‐Deutschlandtour (im Co‐Working‐ Space Supermarkt) Veranstaltung mit Podiumsdiskussion mit CEOs und Akademikern aus dem Bereich der Collaborative Economy, Pitches von ca. 20 Start‐ups sowie ca. 200 Teilnehmenden.

07.12.2013 “Commoning in the City”. Collaborative Economy & Commons. Ideen & Wege zur teilenden Stadt. (2‐tägig)

16.01.2014 International Collaboration Day

Feb 2014 Launch der Aggregatorplattform www.crowdfunding‐Berlin.com (SenWTF/ Projekt Zukunft)

09.05.2014 Connecting Cities Workshop with Leuphana University

03.‐08.06.2014 Sharing City Berlin Week in Co‐Working‐Spaces Supermarkt & Agora sowie IHK

03.06.2014 Tagesevent mit 20+ Sessions & 100+ Teilnehmenden zum Thema “Exploring the “Co” – Work in the Sharing Society”

03.06.2014 Veranstaltung in der IHK zum Thema “Zukunft des Crowdfunding”

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04.06.2014 Tagesevent mit 25+ Sessions & 200+ Teilnehmenden zum Thema “Future of Collaborative Finance, Crowdfunding & Money”

05.‐07.06.2014 Tagesveranstaltungen des OuiShare Summits mit 50‐200 Teilnehmenden

08.‐06.2014 ShareFair – bis dato weltweit größte Messe zur Collaborative Economy mit ca. 60 Ausstellern & 500+ Teilnehmenden

Nov 2014 Start Potentialanalyse Sharing & Collaborative Economy in Berlin (SenWTF/ Projekt Zukunft)

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ABSCHNITT III: ERGEBNISSE DER ONLINE-BEFRAGUNG Im November 2014 wurde eine Online‐Befragung gestartet, um einen Grundstein an empirischen Daten für die Share & Collaborative Economy in Berlin zu legen. Bis Januar 2015 hatten 90 Akteure den Fragebogen ausgefüllt. Unter den Teilnehmern der Online‐Befragung findet sich das ganze Spektrum – von Nachbarschaftsinitiativen bis zu global operierenden Unternehmen wie airbnb.

Auffällig ist, dass vergleichsweise wenige mittelständische Unternehmen an der Umfrage teilgenommen haben, während Initiativen stark vertreten waren. Möglicherweise ist das darin begründet, dass sich viele kommerziell ausgerichtete Unternehmenseinheiten eher der Startup‐ und Digitalwirtschaft zugehörig fühlen als der Sharing Economy. Die Kategorien Räume, Geld & Transaktionssysteme, Mobilität und Wissen waren in der Umfrage besonders stark vertreten.

Rechtsform

Die Rechtsformen bei den Teilnehmern der Online‐Befragung waren sehr heterogen. Rund 50% der Befragten sind GmbHs, GbRs, UGs, AGs oder Unternehmen in Gründung, 19% haben keine Rechtsform angegeben und die restlichen 32% sind Vereine, Genossenschaften, gGmbHs oder haben die Kategorie „Sonstiges“ gewählt.

Gründungsjahr

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Die Mehrzahl der befragten Unternehmen bzw. Initiativen ist ab 2008 bzw. verstärkt ab 2011 entstanden. Bei den Teilnehmern der Befragung handelt sich mehrheitlich um Unternehmen bzw. Initiativen in der Gründungsphase.

Umsatz

Die neun umsatzstärksten Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 500.000 Euro kommen aus den Bereichen Räume, Geld, Gegenstände und Energie. Rund 5% liegen bei über einer Million Euro Jahresumsatz, weitere 5% bei einem jährlichen Umsatzvolumen zwischen 100.000 bis 500.000 Euro. Rund 23% der befragten Unternehmen und Initiativen erwirtschaften einen Jahresumsatz zwischen 5.000 und 100.000 Euro. 36% der Befragten gaben an, entweder keinen Umsatz anzustreben oder machten keine Angaben dazu. Weitere 21% erzielen noch keine Umsätze.

Anzahl der Erwerbstätigen

In den 90 Unternehmen und Initiativen, die an der Umfrage teilgenommen haben, arbeiten rund 500 Personen, davon 400 bezahlt und rund 100 ohne Bezahlung/ auf freiwilliger Basis. Von der angegebenen Erwerbstätigen sind 62% im festen Anstellungsverhältnis und 38% freiberuflich Tätige.

Wachstumsabschätzung

Über 50% der Befragten antizipieren ein starkes (10‐25%) oder sehr starkes Wachstum (über 25%) für ihre Unternehmung. Weitere 24% erwarten ein stetiges Wachstum (bis 10% pa). Offen blieb bei der Befragung, ob mit „Wachstum“ rein monetäres Wachstum oder auch eine verstärkte Nachfrage nach dem jeweiligen Angebot gemeint war.

Interaktionsformen

Bei der Interaktionsform der Befragten dominiert das Teilen mit 39%, gefolgt vom Vermieten mit 18%, Spenden mit 12% sowie Tauschen, Verleihen und Verschenken mit je 8 bis 9%. Damit dominieren in der Befragung eindeutig kostenneutrale oder – günstige Interaktionsformen.

Social Media/ Onlineplattform

85% der Befragten haben eine eigene Facebook‐Seite, immerhin noch 75% haben einen Twitter‐ Account. Ohne größere Unternehmen wie airbnB haben die Befragten durchschnittlich 2.000 Follower pro Twitterauftritt. Social Media hat bei der Sharing & Collaborative Economy einen hohen Stellenwert, um Reichweite zu generieren und eine Community aufzubauen. Über zwei Drittel der Befragten bieten ihre Dienste und Produkte auf Online‐Plattformen an, 18 auch über eine App.

Viele Antworten aus den qualitativen Fragen der Online‐Befragung flossen in die Handlungsempfehlungen am Ende der Potentialanalyse ein.

ABSCHNITT IV: DIE INTERNATIONALEN SHARING CITIES Es ist zu beobachten, dass sich die Sharing Economy vor allem nach der weltweiten Wirtschafts‐ und Finanzkrise von 2008 kontinuierlich ausbreitet. Am 20. Juni 2012 beteiligten sich zum Beispiel über eine Million Briten an einem National Sharing Day. Seitdem gibt es in 15 EU‐Ländern, den USA, Australien und Chile alljährlich einen Sharing Day am 14. November, und in den Medien ist die Share Economy fast schon ein Dauerthema.

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Vielerorts gibt es Bestrebungen, Städte zu „Sharing Cities“ zu machen. In den USA haben 15 Bürgermeister die „Sharing City Resolution“ unterschrieben (siehe Anhang). Eine Mapping‐Initiative, initiiert vom Shareable‐Magazin, umfasst mittlerweile Karten von über 70 Städten weltweit (www.shareable.net/community‐maps). Der Bürgermeister von Seoul hat die Hauptstadt Südkoreas offiziell zur Sharing City erklärt und viel Anerkennung geerntet. Bekannt sind solche Bestrebungen auch aus Barcelona und Amsterdam.

Die Politikwissenschaftlerin Patryzja Dlugosz hat drei Städte ‐ Seoul, San Francisco und Berlin ‐ in einer Magisterarbeit verglichen. Die koreanische Hauptstadt hat sich explizit politisch dazu bekannt. San Francisco ist Mitunterzeichnerin der Sharing City Resolution und hat in der Stadtverwaltung eine Abteilung für Sharing‐Fragen eingerichtet. Die Haupttreiber für eine Sharing City macht Dlugosz in einer guten Internetversorgung, einer energischen Zivilgesellschaft und einer dafür offenen Stadtregierung aus. „Other drivers include a vibrant sharing business scene (as in San Francisco), an active municipality (like Seoul’s), and a sharing‐enthusiastic population (as Berlin’s).“15

Auch Berlin beginnt sich u.a. mit der in 2014 gestarteten Crowdfunding‐Plattform www.crowdfunding‐berlin.com, der Kooperation mit Innovation und Fab Labs sowie dieser Studie als „Sharing City“ zu positionieren.

SEOUL

Projektliste: english.sharehub.kr/services/

Die Hauptstadt Südkoreas ist eine dichtbewohnte Metropole, in der 10 Millionen Einwohner auf engem Raum zusammenwohnen; mit Vororten sind es 26 Millionen. Seoul leidet an einer Reihe von Problemen, u.a. Smog, Müllproduktion, Verkehrsstaus, Parkplatznot, Ressourcenverschwendung, Armut, Wohnungsnot, Jugendarbeitslosigkeit, hoher Suizidrate und Überalterung. Der Vorteil der Stadt hingegen ist eine hochentwickelte Internet‐Infrastruktur: Die meisten Einwohnenden besitzen ein und haben Zugang zum Hochgeschwindigkeits‐Internet und öffentlichem WIFI – technische Voraussetzungen für modernes Sharing.

Im September 2012 rief Bürgermeister Park Won‐soon Seoul als eine der weltweit ersten Sharing Citys aus und bewies in den Folgejahren, dass man sich mit diesem Thema international profilieren kann. Die Philosophie dahinter: Sharing kann das Leben der Einwohner auf allen Ebenen verbessern und begrenzte Ressourcen besser verteilen. Ein ehrgeiziges Programm wurde in vielen Teilen schon umgesetzt.16:

 Internationale Profilierung als Sharing City und als "Hub" für ökosoziale Innovation  Promoting der Share Economy und ausgewählter Share‐Unternehmen durch die Stadt  Subventionierung von 10 Share‐Betrieben  Versorgung von 20 Sharing Start‐Ups mit Raum, Beratung und Subventionen  Gründung eines Seoul Sharing Promotion Committee, bestehend aus Repräsentierenden von Wissenschaft, Justiz, Medien, Wohlfahrt, Verkehr und weiteren Sektoren  Durchführung einer International Sharing City Conference  Gründung einer Social Innovation Division in der Stadtregierung, die Vorschläge und Bitten von Bürgern und Einwohnerinnen entgegennimmt und behandelt  Bereitstellung eines städtischen Carsharing‐Services von knapp 500 Fahrzeugen

15 Dlugosz: aaO, S. 5. 16 english.seoul.go.kr/policy‐information/key‐policies/city‐initiatives/1‐sharing‐city/; de.slideshare.net/cckslidesharing‐ cityseoulenglish; www.shareable.net/blog/sharehub‐at‐the‐heart‐of‐seouls‐sharing‐movement

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 Öffentliche Nutzung von Regierungsgebäuden samt Parkplätzen außerhalb amtlicher Öffnungszeiten  Unterstützung von Sharing‐Plattformen für Wohnen, Essen, Verleihen von Gebrauchsgütern, Austausch von Kinderkleidung  Unterstützung des Same Roof Project, unter dessen Dach ältere Menschen Studierende in ihren leer stehenden Zimmern aufnehmen und dafür von diesen umsorgt warden  Öffentliche Ausleihstationen für Werkzeuge  Open Data Plaza: Datensysteme zum öffentlichen Gebrauch, etwa für Schulen, Programmierer, Forscher und Bürgerinnen  Bereitstellung von über 700 öffentlichen Räumen für Bürgertreffpunkte, Konferenzen, Bildungs‐und andere Veranstaltungen  Beauftragung der Stiftung Creative Commons Korea als Partner für das Sharing City Projekt und Nutzung des von ihr gegründeten Share Hub. Die von der Stadt mitfinanzierte Online‐ Plattform versorgt mit 3‐4 Vollzeitarbeitskräften seit Sommer 2013 alle Interessierten mit Services, informiert über Sharing‐Initiativen, veröffentlichte ein E‐Book über Sharing Economy in Korea, organisiert Konferenzen, Seminare, Veranstaltungen und Kampagnen und übersetzt nach eigenem Bekunden "regierungsamtliche Sprache in weiche bürgerfreundliche Sprache". Nach anderthalb Jahren hatte das Hub bereits 1,4 Millionen Besuche zu verzeichnen.  Förderung des Stadtgärtnerns: Die Stadt stellt Flächen, Ausrüstung und Wasser für Gemeinschaftsgärten kostenlos zur Verfügung, etwa auf der Insel Nodul. Anwohner produzieren darauf Gemüse, unter anderem in Patenschaften für Schulen und Kitas. Es gibt Gemeinschafts‐, Schul‐, Dach‐, Jugend‐, Fenster‐ und Terrassengärten sowie Reisanbau mitten in der Stadt. Ein Universitätsdach wurde zusammen mit Studierenden in einen Gemüsegarten umgewandelt. Auf der Stadthalle werden Bienen gehalten. 17

Der Bürgermeister von Seoul begründet das Programm folgendermaßen: "Seoul unterliegt schnellem sozialen Wandel. Wir sind eine alternde Gesellschaft (...). Seoul hat verschiedene soziale Fragen anzugehen, zum Beispiel die höhere Verschuldung von Haushalten, hohe Jugendarbeitslosigkeit und den Kollaps von Gemeinschaften. Die Politik der Sharing City Seoul ist die einzige zuverlässige alternative Lösung für diese sozialen Probleme – durch Bürgerbeteiligung mit minimalem finanziellen Input. (...) Die Sharing Economy ist ein neues Feld, wo Menschen mit wenig Kapital ein Business starten können, wenn sie eine gute Idee haben." Und: "Die Stadt versucht einen Kurs zu verfolgen, der Glückswachstum für alle statt Wachstum von Reichtum vorsieht."18

SAN FRANCISCO

Die kalifornische Metropole, seit 2007 Sitz von airbnb und seit 2009 von Uber, war 2012 die erste US‐ Stadt, die eine Sharing Economy Working Group gebildet hat. Car‐ und Ridesharing sind dort sehr populär, und eine neue Vorschrift in der Stadtplanung verpflichtet zur Errichtung von Carsharing‐ Parkplätzen.

Es gibt dort kommunale Küchen und „Neighbourhood Agriculture“, die kommerzielle‐ und Gemeinschaftsgärten in der Stadt erlaubt. Unbenutztes Land darf beackert werden. Der San Francisco Community Land Trust, eine kommunale gemeinnützige Organisation, hilft außerdem bei der Errichtung von preisgünstigem Wohnraum.

17 www.cityfarmer.info/2013/08/17/urban‐agriculture‐becomes‐a‐powerful‐solution‐for‐climate‐change‐and‐social‐ problems‐in‐seoul‐korea/; www.ithaka‐journal.net/terra‐preta‐im‐alltag‐erfahrungen‐aus‐sudkorea 18 www.eco‐business.com/news/social‐equity‐through‐sharing‐interview‐seoul‐mayor‐park‐won‐soon/

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Mapping: mapsengine.google.com/map/viewer?mid=zsY1fd1xyNMg.kqX5TRgl6S2I

BARCELONA

Die Stadtregierung unterstützt die Sharing Economy mit diversen Initiativen.19

Mapping: mapsengine.google.com/map/viewer?mid=zNXIl0KXz‐qM.k9Dtkwy8oxIw

 Seit 1998 entstanden etwa 27 Zeitbanken in verschiedenen Bezirken, in denen Bürgerinnen und Nachbarn Dienstleistungen geldlos in Zeitstunden verrechnen können – zum Teil sogar weltweit.  Netzwerke von Sprachlehrern oder Lektorinnen, geldloser Tausch von Wissen, Gütern und Dienstleistungen in bestimmten Vierteln  Tauschmärkte, Second‐Hand‐Märkte, Car‐Sharing und Couch‐Surfing  Crowdfunding, "Win komun"‐Kommunalbanken, "Sozialgelder" und Regiowährungen in Katalonien, Spanien und ganz Europa  Subventionen für Projekte von öffentlichen Interesse, Stadtführer zur Solidarwirtschaft, 23 Häuser für Vereine und Zeitbanken, Ausbildung zur Führung von kommunalen Zeitbanken, 50 Bürgerzentren mit Räumen für Treffen und Aktivitäten

Die Initiative Shareable listet weitere Initiativen der Share Economy auf. Laut dem US‐Institute für Transportation and Development Policy hat Barcelona seit 2007 das beste Bike‐Sharing‐System der Welt aufgebaut. Im November 2013 fand die Co‐Working Europe Conference in Barcelona statt.

Besonders interessant erscheint die Cooperative Integral Catalana, eine katalonische Genossenschaft mit tausenden Mitgliedern, die Regiowährungen, lokale Nahrungsinitiativen, Co‐Working Spaces und Verteilungsnetze betreiben. Ebenfalls interessant: die Stiftung Goteo (Tropfen), die durch Schwarmfinanzierung Commons herstellt, pflegt und schützt.

Weiterhin gibt es zahlreiche FabLabs, im Juli 2014 fand dort die "10. International FabLab Conference" statt. Der Aktivist Tomas Diez vom FabLab Barcelona hat die Vision einer Stadt mit einer relokalisierten Ökonomie entwickelt, in der (wieder) alle Güter und Lebensmittel produziert werden und in jedem Viertel ein Fablab steht. Im Jahr 2050 soll Barcelona demnach zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien, zu 50 Prozent mit selbsterzeugten Lebensmitteln und zu 50 Prozent mit selbsterzeugten Gütern versorgt werden.

AMSTERDAM

Sharing Amsterdam siehe: www.google.com/maps/d/viewer?msa=0&mid=zHCExXTv90Sw.k3GIr5GbIgeM

Die Bürgeraktion Share NL will Amsterdam zur Sharing City machen und stößt dabei auf große Offenheit der Stadtregierung. Diese lud mit Unterstützung des EU‐Forschungsverbundes EUKN im Oktober 2014 zu einer internationalen Konferenz über Civic Economy ein. Der Kongress bot Gelegenheit, sich diverse Sharing‐Projekte anzusehen: unter anderem eine Nachbarschaftsinitiative, die Geschäftsstraßen wiederbelebt hat, und eine ehemalige Schiffswerft, die auf ihrem Grund Hausboote mit Co‐Working Spaces, Solardächern und Wasserfiltern beherbergt. Zudem ist Amsterdam schon lange für seine selbstorganisierte Bike‐Sharing‐Szene bekannt: Räder werden nicht am Straßenrand angeschlossen, sie können einfach genommen und wieder abgestellt werden. Peerby

19 w110.bcn.cat/portal/site/UsosDelTemps

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POTENZIALANALYSE DER SHARE & COLLABORATIVE ECONOMY IN BERLIN ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Nachbarschaftsplattform zum Austausch von Gegenständen. Das Modelabel www.mudjeans.nl verleiht fair hergestellte Jeans für eine monatliche Nutzungsgebühr von 5 Euro und garantiert das Recycling. Das Angebot richtet sich an Menschen, die Wert auf ökosoziale Herstellung legen.

KOPENHAGEN

Die dänische Hauptstadt hat sich als wohl radfreundlichste Metropole der Welt profiliert, einschließlich Rad‐Highways. Auf www.sharingcopenhagen.dk präsentiert sich Kopenhagen als „Europas grüne Hauptstadt“, weist auf Sharing‐Veranstaltungen hin und gibt Tipps für ein klimafreundliches Leben.

GHENT

Die belgische Stadt profiliert sich unter anderem mit der sozialinnovativen Plattform iDROPS, die Aktive aus der Kreativwirtschaft, dem Kultur‐ und Sozialsektor verbindet. Ende 2014 organisierten die grünen Mitglieder des Stadtrats einen Workshop, in dem eine große Zahl bereits bestehender Sharing‐Initiativen zusammengetragen wurde.

HELSINKI

Die Stadtregierung will den privaten Autoverkehr massiv zurückdrängen und den öffentlichen Nahverkehr bis 2025 in ein „mobility on demand“‐System umbauen, das Menschen punktgenau dorthin befördert, wo sie hinwollen.

VANCOUVER

Die kanadische Metropole hat die Vancouver eingerichtet, eine Nonprofit‐ Genossenschaft, die Vancouver auf den Weg zu einer der weltweit führenden Sharing Cities bringen soll.

BERLIN

Klaus Töpfer, ehemaliger Bundesumweltminister und Exekutivdirektor des global agierenden IASS‐ Instituts in Potsdam, kommentiert in der Tagesspiegel‐Ausgabe zu 25 Jahren Mauerfall die Chancen für ein ökosoziales Berlin so: „Wir leben in einem urbanen Millenium. Die Frage, wie eine Stadt zukunftsfähig zu gestalten ist, muss in Berlin beispielgebend beantwortet werden. Haben wir ein Konzept für soziale Stabilität in Vielfalt? Für einen klimaverträglichen Verkehr? Das sind Aufgaben für Berlin. Gerade für Berlin.“

Berlin scheint dafür prädestiniert, eine Sharing City mit internationaler Ausstrahlung zu werden, die eine beispielhafte Sharing & Collaborative Economy vorlebt. Bedingt durch die besondere historische Situation der geteilten Stadt ist hier eine einmalige Mischung von Zusammengehörigkeitgefühl und Widerstandsgeist entstanden. Die Bevölkerung lernte, in dramatischen Situationen zusammenzustehen. In der Mauerstadt blühten soziale Biotope auf, in denen sich mehr Unanpasste und Kreative als anderswo sammelten. Die 1968er‐Bewegung fand in Westberlin ihren stärksten Widerhall, und die oppositionelle Bürgerbewegung in Ostberlin trug entscheidend zu Wende und Mauerfall bei.

Das wiedervereinte Berlin hat an internationaler Anziehungskraft noch hinzugewonnen. Junge Menschen streben in die Stadt und die StartUp‐ und Digitalwirtschaft boomt. In der Stadt hat sich ein polyglottes Weltbürgertum angesiedelt, das sich vermehrt durch postmaterialistische und egalitäre

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Werte sowie einen nachhaltigen Lebensstil auszeichnet. Die Politikwissenschaftlerin Patrycja Maria Długosz spricht von einer „sharing‐enthusiastic population“ in Berlin.20 Das bürgerschaftliche Potenzial für Berlin als Sharing City ist enorm. Ein Teilnehmer der Umfrage kommentiert das so: „Es ist eine Besonderheit von Berlin, Heimat für viele solcher Initiativen zu sein, worauf Berlin stolz sein kann. Es gibt ein großes internationales Interesse an unserer Stadt und viele, die hierher kommen, um von uns zu lernen.“

Viele Wissenschaftler und Nachhaltigkeitsforscherinnen sehen Wissen und Kreativität als die wichtigsten Ressourcen des 21. Jahrhunderts an. So gesehen, lebt die Berliner Bevölkerung auf einem Grund mit zahlreichen ungehobenen „Bodenschätzen“. Die stärkere Förderung dieser Schätze wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Sharing‐City.

20 Dlugosz: aaO, S.4.

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ABSCHNITT V: HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN Die vorangegangenen Ausführungen machen deutlich, dass Berlin ein enormes Potenzial hat, sich zu einer international profilierten „Sharing City“ zu entwickeln. Ein wachsender Anteil der Bevölkerung, Politik und Verwaltung zeigt sich offen für Themen und Praktiken der Sharing & Collaborative Economy und ist bereit, Visionen eines besseren umweltverträglicheren Lebens zu unterstützen.

Die Online‐ Befragung Umfrage zeigt zudem, dass viele Akteure für die Zukunft deutliche Wachstumsraten der Sharing Economy in Berlin erwarten. Neue Wertschöpfungs‐ wie auch Wertschätzungsketten schaffen förderungswürdige Ökosysteme mit ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen, die oftmals Arbeits‐ und Einkommensgenerierung mit städtischen, sozialen und ökologischen Aufgaben verbinden. Berlin könnte zusammen mit Seoul und San Francisco auf dem jeweiligen Kontinent eine vorbildliche Sharing City werden. Die Potenziale der Sharing & Collaborative Economy gehören zu den wertvollsten „Bodenschätzen“ Berlins, die darauf warten, gehoben zu werden. Mit möglichst breiter politischer Unterstützung und im offenen Diskurs mit den Akteuren sollte hier eine vorausschauende und strategisch ausgerichtete Politik entwickelt werden. Untenstehend folgen zunächst allgemeine Empfehlungen. Es schließen sich Handlungsempfehlungen an die Landes‐, Bundes‐ und EU‐ Ebene an:

Allgemeine Empfehlungen

Wahrnehmen & Sensibilisieren

Die Share & Collaborative Economy einschließlich ihrer Akteure, Aktivitäten, Motivationen, Leistungen, möglichen Potenziale und Risiken braucht eine verbesserte öffentliche Wahrnehmung. Hierzu will diese Potenzialanalyse einen ersten Beitrag leisten. Das Mapping macht zudem auf einer Internetkarte alle bisher erfassten Akteure sichtbar.

Verstehen & differenzieren

Einer ersten Zeit der Begeisterung für die Share & Collaborative Economy folgte eine Periode der medialen Kritik. Nun ist es an der Zeit für Differenzierungen und ein tiefergehendes Verständnis. Die neue Ökonomie sollte von allen Akteuren in ihrer Andersartigkeit, Artenvielfalt und Wirkungsbreite wahrgenommen werden, um so zu angemessenem Handeln zu gelangen.

Regulieren & deregulieren

Ein differenziertes Verständnis sowie ein Dialog mit Sharing‐Initiativen würde es allen Beteiligten erlauben, gemeinsame Regeln zu entwickeln oder deren Auswirkungen besser einzuschätzen. Die Share & Collaborative Economy sollte anerkannt sowie angemessen reguliert werden.

Wertschätzen & fördern

Die Stadtverwaltung sollte als wünschenswert eingestufte Initiativen und Unternehmungen strategisch fördern. Dies meint nicht zwangsläufig monetäre Aufwendungen. Genauso wichtig sind strategische Partnerschaften, Sichtbarmachung und Ermöglichung von Freiräumen, die große kostengünstige Effekte erzielen können.

Kooperieren & integrieren

Neben traditionellen Public‐Private Partnerschaften können die neuen “Public‐Civic Partnerschaften“ die Gestaltungsoptionen von Städten erweitern. Sie lassen sich – wo sinnvoll und effektiv – in die

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Stadtverwaltung, Stadtversorgung und Bedürfnisbefriedigung der Bürger integrieren und können somit den Handlungsspielraum der Städte erweitern.

2. Empfehlungen/ Wünsche an die Landesebene

 Verwaltungsübergreifender Austausch unter Einbeziehung der Sharing Economy‐ Akteure. Die Zusammenarbeit mit der Share & Collaborative Economy ist eine Querschnittsaufgabe und betrifft nicht nur das Wirtschaftsressort, sondern auch die Stadt‐, Grünflächen‐, Bau‐ und Verkehrsplanung, Kultur, Soziales, Bildung und Integration.  Bekenntnis der obersten Politikebene zur Share & Collaborative Economy, um Berlin als Sharing City zu profilieren wie in Seoul, New York und San Francisco. Analog der Initiativen zu Smart City, Startup Metropole, Stadt der Digitalwirtschaft.  Intensivierung des Austauschs mit vorbildlichen Initiativen anderer Städte.  Aufbau einer kollaborativen Online‐ Plattform sowie Ausbau der Informationsbasis und des Mappings unter Einbeziehung von Akteuren und Wissenschaft.  Förderung von Veranstaltungen und Workshops, welche die Share & Collaborative Economy auf allen Ebenen Berlins bekannter machen.  Sichtbarmachung und Campaigning: Die Share & Collaborative Economy sollte mit einer Kampagne sichtbarer gemacht werden und in Marketingstrategien des Landes etc. aufgenommen werden. Unter dem Motto „Von der geteilten zur teilenden Stadt“ könnte das Land als Schirmherr eines stadtüber‐greifenden „Sharing Day“ aktiv werden.  Positionierung von Berlin als internationale Konferenz‐ und Messestadt der Share & Collaborative Economy. Mit der Sharing City Berlin Week fand im Juni 2014 bereits ein erstes international ausgerichtetes Event statt. Die Woche gipfelte in der Share Fair ‐ einer Messe mit rund 60 Ausstellern, die aus dem Stand zur bislang größten Messe ihrer Art in Europa wurde.

Empfehlungen an die Bundesebene

 Initiierung von Gesetzesinitiativen zum Thema Sharing Economy Laut Koalitionsvertrag soll „die Gründung unternehmerischer Initiativen aus bürgerschaftlichem Engagement“ juristisch erleichtert werden. Ein zivilgesellschaftliches „Bündnis gemeinschaftliche Rechtsformen für bürgerschaftliches Engagement und solidarisches Wirtschaften“ hat hierzu ein Positionspapier veröffentlicht.21  Etablierung neuer oder verbesserter kooperativer Rechtsformen. Die Sharing & Collaborative Economy – insbesondere der Nonprofit‐Sektor‐ bedarf einer rechtlichen Neuregelung.

Empfehlungen an die EU‐Ebene

 Bildung einer Allianz der European Sharing Cities. Analog den P2P‐Netzwerken der Share Economy könnte man hier ein Netzwerk bilden, welches eng zusammenarbeitet und gemeinsame Strategien entwickelt. Barcelona und Amsterdam könnten hier interessante Partner sein. Dabei kann man auf der gelebten Kooperations‐ und Austauschpraxis bisheriger EU‐Projekte aufbauen wie European Creative Industries Alliance.  Initiierung einer europäischen „Sharing Cities Resolution“.

21 www.solidarische‐oekonomie.de/images/pdf/Positionspapier_Bündnis_Koop.‐Ges.neu.pdf

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ABSCHNITT VI: FAZIT Ist Berlin auf dem Weg zur Sharing City?, lautete die Eröffnungsfrage dieser Potenzialanalyse.

Mit der Analyse wurde ein erster Überblick über die verschiedenen Unternehmen und Initiativen der Share & Collaborative Economy in Berlin vorgelegt. Dabei ist deutlich geworden, dass es zur Zeit weder eine fest umrissene Definition noch eindeutige Indikatoren zur Einordnung des Wirtschaftsbereichs gibt. Gleichwohl wächst die Zahl der Unternehmungen in Berlin, die kollaborative Praktiken in den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten rücken.

Die ständig wachsende Anzahl der Akteure beim Mapping wie die Ergebnisse der Online‐Umfrage bestätigen das Bild einer heterogenen Szene von Akteuren, die von kleinen Initiativen bis hin zu millionenschweren Unternehmen ein breites Spektrum aufweist.

Gemeinschaftliche Praktiken wie das Teilen werden zunehmend zu zentralen Faktoren von Wertschöpfung, sowohl im monetären als auch im soziokulturellen Bereich. Die Share & Collaborative Economy kann der Schlüssel zur Entwicklung einer noch lebenswerteren Metropole sein.

Der Wirtschaftsbegriff, der bei dieser Einschätzung zum Tragen kommt, wird durch die ökologische und soziale Dimension erweitert, er schließt intelligente Ressourcennutzung und eine sozial gerechteren Verteilung von Produkten und Dienstleistungen ein und kommt somit dem ökonomischen, ökologischen und sozialen Dreiklang des Begriffes Nachhaltigkeit sehr nahe.

Die einstmals geteilte Stadt Berlin hat das Potenzial, weltweit ein Vorbild als teilende Stadt zu werden, wenn es die vor Ort vorhandenen Potenziale nutzt und ausbaut. Zahlreiche Startups, Initiativen und Akteure erarbeiten derzeit neue Wertschöpfungsmodelle an der Schnittstelle von Mensch, Umwelt, Ressourcen und innovativer Nutzung. Ihnen geht es darum, Ressourcen zu schonen sowie die lokale Produktion zu unterstützen.

Berlin hat aufgrund seiner Vielfalt an Menschen, Plattformen und Unternehmen die idealen Voraussetzungen, um diese neuen Formen des Wirtschaftens in die Agenda der Stadt zu integrieren. Die Stadt ist auf dem Wege, eine beispielhafte Sharing City zu werden. Um diese Entwicklung weiter zu befördern, bedarf es einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen Sharing‐Akteuren und Entscheidern aus Politik und Verwaltung. Hierbei geht es vor allem um die schrittweise Umsetzung von Formaten zur Sichtbarmachung der Potenziale sowie um die Verbesserung und Anpassung von rechtlichen Rahmenbedingungen.

Die vorliegende Potenzialanalyse soll darlegen, dass in den vielfältigen Praktiken der Sharing & Collaborative Economy eine große Chance für die zukünftige Entwicklung Berlins liegt. Die vorliegenden Handlungsempfehlungen reichen von schnell umsetzbaren Maßnahmen bis hin zu groß angelegten Strategien, die mittel‐ und langfristig Wirkung entfalten können.

Berlin hat sich in Bewegung gesetzt, um aus der Stadt eine Sharing City zu machen. Die Dynamik lässt keine zeitraubende Arbeit an der perfekten Agenda zu. Die Sharing & Collaborative Economy in Berlin sollte gemeinsam und Schritt für Schritt analog dem „Rapid Prototyping“ weiterentwickelt werden.

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ANHANG Literaturquellen

Agyeman, Julian et al: Sharing Cities, Written for Friedns of the Earth´s Big Ideas Project, September 2013

Baedecker, Karolin et al: Nutzen statt Besitzen, Kurzstudie im Auftrag der Heinrich‐Böll‐Stiftung und des Naturschutzbundes, Berlin 2012

Botsman, Rachel: What´s mine is your´s, San Francisco 2010

Bundestags‐Enquetekommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität, Endbericht, Berlin 2013

Dlugosz, Patryzja: The Rise of Sharing Cities, Magisterarbeit 2014

Erken, Rebekka: „Das Internet kommt zu mir“, ZEIT 14.11.2014

Heimans, Jeremy, Timms, Henry: Understanding „New Power“, Business Models, Dez 2014

Heinrich, Harald: Im Zeitalter des Homo collaborans. Politische Ökologie 135, S.102

Heinrich‐Böll‐Stiftung (Hrg): Nutzen statt Besitzen, Berlin 2012 (?)

Jensen, Annette, Scheub, Ute: Glücksökonomie – Wer teilt, hat mehr vom Leben, München 2014

Kuhndt Michael et al: Warum teilen und tauschen, statt haben? Forum Nachhaltig Wirtschaften, Oktober 2013

Kunz, Norbert, et al: A map of social enterprises and their eco‐systems in Europe

European Commission, noch unveröffentlicht; A map of social enterprises, Country Report Germany, noch unveröffentlicht.

Putnam, Robert: Making Democracy Work. Princeton 1993

Scholl, Gerd et al: Alternative Nutzungskonzepte – Sharing, Leasing und Wiederverwendung, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin 2013

Schor, Juliet: Debating the Sharing Economy, in: Great Transition Initiative, Oct 2014

Shareable & Sustainable Economies Law Center: Policies for Shareable Cities, 2013

Tilz, Jana et al.: Werden wir bald alles Teilen, was wir haben? In: Share, Juli 2013, S.137

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Sharing Cities Resolution des US‐Councils der Bürgermeister

„WHEREAS, economic instability has led to increased unemployment in U.S. cities, where income and wages have stagnated for most Americans while productivity has surged; over the past thirty years the median US family income has only grown at an annual rate of 0.36%, while the overall economy has grown at a rate of 2.66%; and

WHEREAS, the number of Americans living in isolation has doubled since 1985, particularly amongst the elderly, as the strength of neighborhood community relationships has declined in both urban and suburban areas; and

WHEREAS, an emerging Sharing Economy is redefining the ways that goods and services are exchanged, valued and created amongst citizens by enabling affordable access as an alternative to ownership; and 41

WHEREAS, the placement and monetization of underutilized assets into Sharing Economy marketplaces empowers citizens to find new ways of providing jobs, housing, transportation, food, and improved lifestyles for themselves; provides additional income for households and local businesses; makes city living more affordable; and generates reinvestment in communities; and

WHEREAS, this access to new economic opportunities promotes greater entrepreneurship and the creation of new small enterprises, two aspects of urban life in which cities have invested significant resources to date; and

WHEREAS, various forms of sharing amongst residents, neighbors and colleagues can strengthen community ties which leads to greater resilience in times of economic and environmental stress; and

WHEREAS, many cities have pioneered the Sharing Economy over the past several decades with great success through models such as car‐ and bicyclesharing, ridesharing, co‐working, consumer cooperatives, home‐swapping and sharing, and tool lending libraries, thus providing access to items and space that previously might have been prohibitively expensive to some citizens; and

WHEREAS, new technology platforms and social tools have enabled even more citizens to connect with each other in order to access new economic opportunities by monetizing and sharing their underutilized assets; and

WHEREAS, Sharing Economy companies have proven to be engines of innovation and job creation, driving economic development in the hearts of American cities, where joblessness is still most pervasive; and

WHEREAS, the Sharing Economy can improve and make more cost‐effective traditional approaches for managing overall growth and urbanization, integrating transportation solutions, reducing crime, designing urban spaces, creating jobs, and providing a variety of public services for citizens; and

WHEREAS, in the aftermath of a disaster, Sharing Economy platforms can open up access to untapped supplies of housing, transportation, other goods and skills to aid in response and recovery efforts, addressing the needs of survivors during a critical time; and

WHEREAS, balanced, equitable and clear regulation of the Sharing Economy will ensure greater compliance and benefits to a broader, more diverse population,

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NOW THEREFORE BE IT RESOLVED, that The United States Conference of Mayors urges support for making cities more shareable by (1) encouraging a better understanding of the Sharing Economy and its benefits to both the public and private sectors by creating more robust and standardized methods for measuring its impacts in cities; (2) creating local task forces to review and address regulations that may hinder participants in the Sharing Economy and proposing revisions that ensure public protection as well; and (3) playing an active role in making appropriate publicly owned assets available for maximum utilization by the general public through proven sharing mechanisms.“

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Das Autorenteam der Potentialanalyse

Andreas Arnold ist Diplom‐Wirtschaftsingenieur und Gründer der LeihBar sowie Partner bei der LifeThek GmbH. Er beschäftigt sich seit Jahren mit der Sharing Economy und arbeitet derzeit an einem Mapping‐Projekt zur Entwicklung einer Übersichtskarte von Sharing Economy‐Unternehmen in ganz Berlin. Er ist Mit‐Initiator der Berlin Share Fair, die im Juni 2014 im SUPERMARKT stattgefunden hat, sowie Mitorganisator des OuiShare Summit und der Sharing City Berlin‐Week 2014.

Thomas Dönnebrink ist als Ouishare Connector Deutschland und freiberuflicher Experte tätig. Seine beiden Lebensthemen – andere Sprach‐ und Kulturräume sowie die ganzheitliche Gestaltung von Lebensräumen – fanden ihren Ausdruck in mehrjährigen Reiseprojekten und Auslandsaufenthalten, zu denen auch seine Tätigkeit als Initiator, Gründungsgeschäftsführer und Schulleiter der deutschen Botschaftsschule in Izmir gehört. Sie ziehen sich in seinen Interessen an Sharing Cities und Übergängen von einer alten zu einer neuen Wirtschafts‐ und Gesellschaftsordnung weiter durch. Er hält Vorträge oder leitet Workshops auf nationalen und internationalen Konferenzen und schreibt, doziert und berät Firmen und Institutionen zum Thema Collaborative Economy & Society.

Ela Kagel ist Gründerin und Geschäftsführerin des SUPERMARKT Center für kreative Ressourcen. Sie entwickelt Konzepte, Projekte sowie Veranstaltungen rund um digitale Transformation und alternative Ökonomie. Als Programmkuratorin des Transmediale Festivals hat sie 2010 den Free Culture Incubator initiiert, eine Eventserie rund um den Preis und Wert freier kreativer Arbeit. Seit 2005 arbeitet sie mit Public Art Lab Berlin, wo sie zahlreiche Medienkunstprojekte, wie zum Beispiel die Mobile Studios, Upgrade! Berlin oder die Mobicases initiiert hat. 2011 gründete Ela Kagel gemeinsam mit zwei Partnern SUPERMARKT, ein Co‐Working‐und Eventcenter in Berlin. Als Kreativdirektorin ist sie für ein monatlich wechselndes Programm von Workshops, Konferenzen und Happenings rund um digitale Kultur verantwortlich.

Dr. Ute Scheub ist als Journalistin und Autorin für diverse Tageszeitungen und Magazine tätig. Die Politikwissenschaftlerin gehörte zu den Gründungsmitgliedern der taz, seit 1997 arbeitet sie als freischaffende Publizistin und veröffentlichte insgesamt 15 Bücher. Ihr letztes Buch, "Glücksökonomie ‐ wer teilt, hat mehr vom Leben", beschäftigt sich auch mit den Potenzialen der Share Economy. Sie wurde für ihre Arbeiten mehrfach ausgezeichnet.

Wichtige Unternehmen der Share & Collaborative Economy in Berlin

Die „Beschreibungen“ sind Eigenbeschreibungen der Firmen auf ihrer Website und alphabetisch geordnet.

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Unternehmen Beschreibung Webseite Kategorie

Agora Collective Agora is a project space in Berlin that hosts agoracollective.org Räume people and projects based on a philosophy that reflects the values of its community: diversity, self‐organisation and social ties.

Ahoy! Ahoy! Berlin ist ein Platz für gemeinsame Arbeit www.ahoyberlin.com Räume und Innovation, in dem Einzelpersonen und Unternehmen voll ausgestattete Arbeitsplätze und ruhige Büros mieten können. Zusätzlich können Veranstaltungen unter flexiblen Bedingungen organisiert werden. Bei uns finden Sie über 1.300 Quadratmeter unter dem Motto „Work hard, play hard!“.

Airbnb Airbnb, gegründet im August 2008 mit Sitz in www.airbnb.de Räume San Francisco, Kalifornien, ist ein bewährter gemeinschaftlicher Marktplatz, auf dem Menschen einzigartige Unterkünfte auf der ganzen Welt inserieren, entdecken und buchen können — online oder vom Mobiltelefon aus.

Allryder allryder is building the internet for urban allryder.com Mobilität transport. With its mobile app serving the urban transport cloud, allryder provides the best data on urban transport in the market.

Berliner Büchertisch Antiquariat, Selbsthilfeprojekt und noch viel buechertisch.org Gegenstände mehr... Wir haben mehr als 40.000 Bücher auf 200m² und täglich Neueingänge.

Betahaus betahaus| is a coworking space for individuals www.betahaus.com/berlin/ Räume who want to choose and share their ideas of work.

Betterplace Deutschlands größte Spendenplattform www.betterplace.org Geld & andere Transaktions‐ systeme

Bitcoins Berlin Bitcoin startup incubator for mobile ecommerce bitcoinsberlin.com Geld & payments Transaktions‐ systeme

cambio CarSharing Wir bieten stationsbasiertes Carsharing an, www.cambio‐carsharing.de Mobilität welches als vollwertiger Ersatz zum eigenen PKW dienen kann und durch die Förderung einer kombinierten Mobilität die Nutzung von Autos reduziert.

Carzapp carzapp enables sharing of cars with its www.carzapp.net Mobilität patented ZappKit: you can lock and unlock cars via app. With our online booking platform, we enable car sharing, fleet management, in‐car‐ delivery.

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Unternehmen Beschreibung Webseite Kategorie

citeecar CiteeCar ist die Lösung für Menschen, die www.citeecar.com/ Mobilität verstehen, dass es sich in einer Stadt für viele nicht lohnt, ein Auto selbst zu besitzen.

Clean Agent Als Reinigungsvermittler ist uns das Vertrauen cleanagents.com/ Arbeit & unserer Kunden in unseren Dienstleistungen Tätigkeiten und Mitarbeitern extrem wichtig. Sie lassen die Putzkräfte in Ihre privaten Wohnungen rein und übergeben ihnen auch oft den Schlüssel. Mit dieser Seite möchten wir Ihnen unsere Putzkräfte vorstellen, damit Sie uns besser kennenlernen und einen Einblick bekommen, wen Sie buchen können.

Co.up We are a coworking space located in Berlin co‐up.de Räume Kreuzberg providing desks, wi‐fi and a friendly atmosphere for independent workers.

Companisto Companisto ist eine führende Crowdinvesting‐ www.companisto.com/de Geld & andere Plattform in Europa. Wir ermöglichen Transaktions‐ Investoren, in vielversprechende Startups und systeme Immobilien zu investieren.

Cottonbudbaby Die Baby‐Erstausstattung‐Box. 3 oder 6 Monate www.cottonbudbaby.com Gegenstände Laufzeit, 16 Teile/Box, bis zu 6 Größen, tauschen sobald Baby wächst, alles bio, alles hübsch, null Stress.

D.Collective D.Collective is a Community and Work‐Space in www.facebook.com/d.collective. Räume

Neukölln, Berlin, for design thinkers and people space who wish to work in a collaborative way.

Drivy Autovermietungen zwischen dir und mir www.drivy.de Mobilität

GmbH erento verbindet als größter Online‐ www.erento.com Gegenstände Mietmarktplatz in Europa täglich 20.000 Mieter mit 3.000 Vermietern. Unser Ziel: DIE Experten im (Ver‐)Miet‐Business sein.

Fab Lab Berlin Open Learning, Open Source Education, Digital www.fablab‐berlin.org Räume Fabrication

Fairmondo Running an online‐marketplace ‐ owned by its www.fairmondo.de Gegenstände users & promoting the cooperative 2.0 model of business.

Flexando Möbel online mieten – ganz einfach und www.flexando.de Gegenstände stressfrei

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Unternehmen Beschreibung Webseite Kategorie

Food Assembly Wie bieten eine Online‐Plattform, die es für www.foodassembly.de Nahrung regionale bäuerliche Erzeuger einfacher macht, ihre Produkte direkt zu vermarkten, und es Konsumenten ermöglicht, Produkte direkt beim Erzeuger zu kaufen. Landwirte bieten ihre regional angebauten Erzeugnisse in einer Assembly an und Kunden können diese online bestellen und bezahlen. Die bestellten Produkte müssen dann offline bei der ausgewählten Assembly an einem bestimmten Tag abgeholt werden. Am Tag der Verteilung treffen sich also die Erzeuger und die Mitglieder auf einem kleinen Bauernmarkt. Ein Gastgeber ist für die Gründung und die Koordination einer Assembly zuständig.

Friendsurance Bei Friendsurance schließen sich Versicherte zu www.friendsurance.de Geld & andere kleinen Gruppen zusammen. Von den gezahlten Transaktions‐ Versicherungsbeiträgen fließt ein Teil in einen systeme gemeinsamen Topf. Wenn kein Schaden passiert, bekommt jeder einen Teil aus dem Topf als Rückzahlung wieder.

FundedByMe FundedByMe ist eine der ersten Crowdfunding www.fundedbyme.com/de Geld & andere Plattformen in der Welt, die sowohl Reward‐ Transaktions‐ based als auch Equity Crowdfunding anbieten. systeme Die Plattform konzentriert sich auf grenzüberschreitende Investitionen, die sowohl für Unternehmen als auch Investoren sehr nützlich sind, um neue Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum zu schaffen.

Hoard Urban storage system for the sharing economy www.hoardspot.com/ Räume

HUB Berlin Impact Hub Berlin is an innovation and founding impacthubberlin.net Räume center for social and sustainable entrepreneurs. We are currently prototyping in a temporary space until winter 2014. We are testing our assummptions to set up an Impact Hub that embraces a collaborative/innovative way of working to drive our community forward.

Inkubato Crowdfunding für kreative Projekte www.inkubato.com Geld & andere Transaktions‐ systeme

iversity iversity.org ist eine Plattform für Massive‐Open‐ iversity.org Wissen Online‐Kurse (MOOCs).

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Unternehmen Beschreibung Webseite Kategorie

LifeThek Berlin LifeThek funktioniert wie eine Bibliothek für www.lifethek‐berlin.de Gegenstände ausgewählte Produkte des täglichen Lebens, die jeder leihen kann. Bei uns könnt ihr z.B. Werkzeuge, Bollerwagen, Spielzeug, Zelte, Beamer oder Fahrräder leihen. Es macht Sinn, viele Dinge, die man nur zeitweise benötigt besser zu leihen statt kaufen. Wir geben euch den Zugang zu diesen Dingen.

lock8 LOCK8 is a global bike sharing platform lock8.me Mobilität Enabled by GPS tracked, alarm secured hardware.

Meeet Meeet ist ein Premium‐Space für Workshops, Räume Coaching, Therapie, Trainings und ein Coworking für Menschen, die mit Menschen arbeiten

Meine Spielzeugkiste Wähle die besten Spielzeuge aus und lass sie Dir meinespielzeugkiste.de Gegenstände versandkostenfrei nach Hause schicken. Spiel so lange Du willst – es gibt keine Fristen oder Gebühren. Schicke die Spielzeuge zurück oder kaufe sie mit bis zu 70% Rabatt und erhalte neue tolle Spielzeuge.

Miet24 Die Miet24 GmbH, gegründet 2004, betreibt www.miet24.de Gegenstände eines der größten Miet‐ & Vermietportale weltweit.

Mila Europe GmbH Mila ist der lokale Marktplatz zur Vermittlung www.mila.com Arbeit & und Abwicklung von geprüften Tätigkeiten Dienstleistungen.

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Parkinglist Parkinglist ist ein mobiles Parkplatzsharing‐ www.parkinglist.de Räume Portal.

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PaulCamper PaulCamper ist die erste und bis dato einzige www.paulcamper.com Mobilität Vermittlungsplattform für privates Camper‐ Sharing in Deutschland. Wir bringen Menschen ohne eigenes Wohnmobil mit den Menschen zusammen, die ein eigenes Wohnmobil besitzen und es mit anderen teilen möchten. (Meine Aufgabe sehe ich darin, das Teilen seines Campingbusses oder Wohnmobils mit anderen Menschen als Normalität zu etablieren und dafür die passende Infrastruktur und Community aufzubauen.)

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RallyPad RallyPad by Rally.org is a community hub that rally.org/rallypadberlin Räume inspires a better tomorrow. It is an incubator dedicated to supporting non‐profits and social entrepreneurs in Berlin. Members work out of a collaborative space, receive mentorship from industry experts, and enjoy awesome perks. They’re working on visionary projects from making Internet access a universal human right to reducing food waste. RallyPad is also home to Rally.org's signature event series.

ResearchGate ResearchGate is a network dedicated to science www.researchgate.net Wissen and research. Connect, collaborate and discover scientific publications, jobs and conferences. All for free.

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Sciencestarter Sciencestarter ist eine neue Möglichkeit www.sciencestarter.de Geld & andere Projekte aus Wissenschaft, Forschung und Transaktions‐ Wissenschaftskommunikation gemeinsam mit systeme vielen Menschen (Crowd) zu finanzieren.

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Sellaband “To unite Artists and Fans in an independent www.sellaband.de Gemeinschafts‐ movement that aims to level the playing field in bildung & the global music industry." Selbst‐ organisation

Smava Der Peer‐to‐Peer Kredit www.smava.de Geld & andere Transaktions‐ systeme

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Unternehmen Beschreibung Webseite Kategorie

Startnext Startnext ist die größte Crowdfunding‐ www.startnext.de Geld & andere Community für kreative Projekte in Deutschland Transaktions‐ und Österreich. Künstler, Kreative, Erfinder und systeme Gründer stellen ihre Ideen auf Startnext vor und finanzieren sie mit der direkten Unterstützung von vielen Menschen.

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Tandemploy The jobsharing platform Tandemploy.com www.tandemploy.com Arbeit & connects people and companies interested in Tätigkeiten jobsharing. People are matched with their perfect jobsharing partners – and meet companies providing this flexible working model.

The Changer The Changer is a Berlin‐based social business. www.thechanger.org Arbeit & Since April 2014, The Changer has been Tätigkeiten crowdsourcing jobs, events, news and information that make DOING GOOD easier.

The Food Assembly Unsere Online‐Plattform ermöglicht es Kunden, www.foodassembly.de Nahrung frische Lebensmittel direkt von regionalen Erzeugern zu kaufen und diese wöchentlich auf kurzweiligen Bauernmärkten überall in der Stadt abzuholen.

Thinkfarm Mit der Thinkfarm schaffen sich Organisationen berlin.thinkfarm.de Räume und Einzelpersonen einen Arbeits‐ und Lernort, in dem sie gemeinsam eine zukunftsfähige Gesellschaft mitgestalten. In dem gemeinsamen Büro mit ca. 55 Schreibtischplätzen vernetzen sich Initiativen, Unternehmen, Selbständige und WissenschaftlerInnen, um den sozial‐ ökologischen Wandel voranzubringen, selbst vorzuleben und dabei kollektive Synergien auszuschöpfen.

Ugari UG Carsharing‐Vergleich lohnt sich! In Deutschland www.carsharing‐vergleich.de Mobilität (haftungsbeschränkt) konkurrieren etwa 150 Carsharing‐Anbieter mit verschiedensten Tarifmodellen um neue Kunden. Die Preise zwischen den Carsharing‐ Anbietern einer Stadt liegen zum Teil deutlich auseinander. Welcher Anbieter zu Dir passt, hängt von Deinen individuellen Bedürfnissen ab, das erschwert die Wahl.

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Unternehmen Beschreibung Webseite Kategorie

Wikimedia Wikimedia ist eine internationale www.wikimedia.de Wissen Deutschland gemeinnützige Organisation, die Freies Wissen fördert. Durch die Sammlung, Entwicklung und Verbreitung von Freien Inhalten in allen Sprachen der Welt wird dieses Ziel verfolgt.

Wimdu Wimdu ist vor allem bei Städtereisen die www.wimdu.de Räume Alternative zu anonymen Bettenburgen und überteuerten Hotels. Mit TÜV‐geprüfter Preiswürdigkeit, hohen Qualitäts‐ und Sicherheitsstandards, sowie einem breiten Spektrum an City‐Apartments bietet Wimdu ein authentisches, urbanes Reiseerlebnis, das keine Wünsche bei Preis, Leistung und Lage offen lässt.

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Herausgeber

Über Projekt Zukunft Herausgeber Gestaltung Projekt Zukunft – angesiedelt bei der Senats- Senatsverwaltung für Wirtschaft, WE DO communication GmbH GWA verwaltung für Wirtschaft, Technologie und Technologie und Forschung Chausseestraße 13, 10115 Berlin Forschung – ist die Berliner Landesinitiative zur Geschäftsstelle Projekt Zukunft T: 030 526852-0, F: 030 526852-222 Förderung des Wachstumsfeldes IKT, Medien, Martin-Luther-Straße 105, 10825 Berlin [email protected] Kreativwirtschaft. Projekt Zukunft erarbeitet Strategien für den Standort, baut Plattformen auf, initiiert Netzwerke, organisiert den Austausch mit den Unternehmen, entwickelt neue Förderinstrumente, erstellt Studien und realisiert innovative Projekte für Wirtschaft und Gesellschaft.

Große wirtschaftsbezogene Events wie die Berlin Fashion Week, die Berlin Web Week und die Berlin Art Week bieten Unternehmen und Kreativen Plattformen für die internationale Präsentation.