Zur 11. Flächennutzungsplanänderung Der Gemeinde Gremersdorf
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STAND: 02.12.2010 (09.07.2012) BEGRÜNDUNG ZUR 11. FLÄCHENNUTZUNGSPLANÄNDERUNG DER GEMEINDE GREMERSDORF FÜR DIE VORRANGFLÄCHEN FÜR WINDENERGIENUTZUNG IN DER GEMEINDE GREMERSDORF (WINDPARKS ROSSEE, BOLLBRÜGGE-SEEGALENDORF UND NEUSEEGALENDORF) VERFAHRENSSTAND (BAUGB VOM 21.12.2006): § FRÜHZEITIGE BETEILIGUNG DER ÖFFENTLICHKEIT (§ 3 (1) BAUGB) FRÜHZEITIGE BETEILIGUNG DER TÖB UND BEHÖRDEN (§ 4 (1) BAUGB) BETEILIGUNG DER TÖB, BEHÖRDEN UND GEMEINDEN (§ 4 (2) UND 2 (2) BAUGB) ÖFFENTLICHE AUSLEGUNG (§ 3 (2) BAUGB) § ERNEUTE ÖFFENTLICHE AUSLEGUNG (§ 4A (2) BAUGB) § EINGESCHRÄNKTE BETEILIGUNG (§ 4A (3) BAUGB LETZTER SATZ) BESCHLUSS DER GEMEINDEVERTRETUNG AUSGEARBEITET: P L A N U N G S B Ü R O O S T H O L S T E I N TREMSKAMP 24, 23611 BAD SCHWARTAU, TEL:0451/809097-0, FAX:809097-11 [email protected] WWW.PLOH.DE Stand: 02.12.2010 (09.07.2012) INHALTSVERZEICHNIS 1 Vorbemerkung/ Planungserfordernis 2 1.1 Rechtliche Bindungen 2 1.2 Planungserfordernis/Planungsziele 3 2 Planung 4 3 Immissionen und Emissionen 6 4 Ver- und Entsorgung 6 5 Umweltbericht gemäß § 2 Abs. 4 und § 2a Satz 2 Nr. 2 BauGB 8 6 Hinweise 13 6.1 Bodendenkmalpflege 13 6.2 WBV Neukirchen 14 6.3 Bodenschutz 14 6.4 Bundesnetzagentur 15 7 Beschluss der Begründung 18 Anlage 1: ARSU GmbH, Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung, D-26121 Olden- burg: Repowering des Windparks Gremersdorf - FAUNISTISCHES GUTACHTEN - Brut- und Rastvögel, Vogelzug, Fledermäuse, vom Februar 2012 BEGRÜNDUNG zur 11. Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde Gremersdorf für die Vorrangflächen für Windenergienutzung in der Gemeinde Gremersdorf (Windparks Rossee, Bollbrügge- Seegalendorf und Neuseegalendorf.) 1 Vorbemerkung/ Planungserfordernis 1.1 Rechtliche Bindungen Der Bauausschuss der Gemeinde Gremersdorf beschloss im Jahr 2004 die Aufstel- lung der 11. Flächennutzungsplanänderung. Im Parallelverfahren wird der Be- bauungsplan Nr. 11 aufgestellt. Die Planung entspricht dem Regionalplan II. Auch in der Teilfortschreibung 1998 des Regionalplanes für den Planungsraum II sind diese Flächen als Eignungsflächen enthalten. Mit der vorliegenden Planung konkretisiert die Gemeinde Gremersdorf die Regionalplanung zunächst auf Ebene der Flächen- nutzungsplanung, danach im Bebauungsplan Nr. 11 1 Ergänzt gemäß Auflage in der Genehmigung des Innenministeriums Schleswig-Holstein vom 28.06.2011, Az. IV 263-512.111-55.12. PLANUNGSBÜRO OSTHOLSTEIN Seite 2 von 18 Stand: 02.12.2010 (09.07.2012) Der Flächennutzungsplan der Gemeinde Gremersdorf gilt seit dem 14.10.1974. Er stellt das Plangebiet als landwirtschaftliche Fläche nach § 5 Abs. 2 Nr. 9 Baugesetz- buch dar. Der Landschaftsplan der Gemeinde Gremersdorf vom Juli 2003 entspricht grundsätzlich den Darstellungen der 11. Flächennutzungsplanänderung. Aus dem Landschaftsplan ergeben sich auch keine Aussagen, die gegen die Planung spre- chen. Die seinerzeit betriebene 6. Flächennutzungsplanänderung der Gemeinde Gremersdorf für wesentliche Teile des Teilbereiches 1 wird nicht mehr fortgeführt. Bestand Bei der Flächennutzungsplanänderung sind auch die vorhandenen 17 Windenergie- anlagen berücksichtigt. 1.2 Planungserfordernis/Planungsziele Die Gemeinde strebt die Ausweisung von Eignungsflächen für Windenergie an, um einen Beitrag zum Umweltschutz durch umweltverträgliche Produktion von Energie zu leisten. Durch Windenergieanlagen wird ein erheblicher Beitrag zur Verminderung der CO2-Emmissionen und zur Einsparung der begrenzten fossilen Ressourcen bewirkt. Des Weiteren ist eine Ausweisung von Eignungsflächen für Windenergieanlagen vor dem Hintergrund der Änderung des § 35 des Baugesetzbuches erforderlich, um künf- tig, auch im Rahmen des Repowering, einen Wildwuchs, d. h. ein ungeordnetes Er- richten von Windenergieanlagen in der Landschaft zu verhindern. Mit der vorliegen- den Planung nimmt die Gemeinde Gremersdorf ihr grundgesetzlich garantiertes Recht auf Planungshoheit aktiv war, um negative Auswirkungen auf die Gemeinde weitestgehend auszuschließen. Einer planungsrechtlichen Privilegierung von Wind- energieanlagen wird mit 11. Änderung des Flächennutzungsplanes begegnet. Diese ist damit im übrigen Gemeindegebiet ausgeschlossen. Ziel der Planung für den Teilbereich 1, nördlich des Feldweges, ist auch die Ermöglichung ei- nes Repowering. Für die Flächen südlich des Feldweges, mit einer Windenergieanlage im Teilbereich 1, sowie dem gesamten Teilbereich 2 ist ein Repowering nicht beabsichtigt. Das Repowering in diesen Bereichen ist erst möglich, wenn eine grundsätzliche artenschutzrecht- liche Überprüfung vorgenommen wurde und nachgewiesen ist, dass es keine Konflikte mit artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen gibt 2. 2 Ergänzt gemäß Auflage in der Genehmigung des Innenministeriums Schleswig-Holstein vom 28.06.2011, Az. IV 263-512.111-55.12. PLANUNGSBÜRO OSTHOLSTEIN Seite 3 von 18 Stand: 02.12.2010 (09.07.2012) 2 Planung Zu den Zielen der Bauleitplanung gehören die Klarstellung der planungsrechtlichen Situation und die Absicherung der vorhandenen Windenergieanlagen. Die bisherigen Beschlüsse der gemeindlichen Gremien haben eine Anhebung der Abstandsflächen, über das gesetzliche Mindestmaß hinaus, zum Ziel. Zu den größeren Ortschaften sol- len die Mindestabstände, gemessen zum Mastfuß, mindestens 750m und zu Einzel- lagen 500m, gemessen zum Mastfuß, betragen. Dieses ist bei den vorhandenen Windenergieanlagen im Plangebiet bereits berücksichtigt. Ein Repowering der Wind- parks, d. h. ein Ersatz der alten Anlagen durch neue, wesentliche leistungsfähigere Maschinen, soll auch künftig möglich sein. Wahrscheinlich kommt es dann zu weniger Windenergieanlagen auf veränderten Standorten. Im Bebauungsplan werden auch baugestalterische Festsetzungen getroffen und die Erschließung geregelt. Im wirksamen Flächennutzungsplan ist bisher die „ Geplante Trasse der Bundesauto- bahn Hamburg-Puttgarden mit Schutzstreifen “ ausgewiesen. Da diese Planung mitt- lerweile überholt ist und in einem Abschnitt der ehemaligen Trasse ein Windpark ent- standen ist, ist diese Planung aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen und die Fläche als „ Fläche für Landwirtschaft “ dargestellt. Die Erschließung des Gebietes erfolgt über die vorhandenen öffentlichen und priva- ten Straßen und Wege in der Gemeinde. Erschließung Die Ableitung des produzierten Stromes erfolgt über das weiter auszubauende Lei- tungsnetz der EON-Hanse AG. Die Betreiber der Anlagen müssen den Strom mit ei- genen Leitungen zum nächsten Übergabepunkt leiten. Artenschutzrechtliche Verträglichkeit: Ziel der Planung für den Teilbereich 1, nördlich des Feldweges, ist auch die Ermöglichung ei- nes Repowering. Daher ist von der Gemeinde Gremersdorf nachzuweisen, dass die Umset- zung der Planung nicht zu Konflikten mit den Verbotstatbeständen des Artenschutzes gem. § 44 Abs. 1 BNatSchG führt. Dazu ist eine gutachterliche Untersuchung erforderlich. Seit Feb- ruar 2012 liegt ein entsprechendes artenschutzrechtliches Gutachten vor: ARSU GmbH, Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung, D-26121 Olden- burg: Repowering des Windparks Gremersdorf - FAUNISTISCHES GUTACHTEN - Brut- und Rastvögel, Vogelzug, Fledermäuse, vom Februar 2012 Das Gutachten ist der Begründung als Anlage beigefügt. PLANUNGSBÜRO OSTHOLSTEIN Seite 4 von 18 Stand: 02.12.2010 (09.07.2012) Die Gutachter kommen zu folgenden artenschutzrechtlichen Beurteilungen: „6.2.1 Brutvögel Wie aus der Konfliktanalyse zu den Brutvögeln und deren Raumnutzung (Kap. 2.4) hervor- geht, ist weder mit Verdrängungseffekten (im Hinblick auf Verstöße gegen § 44 Abs. 1 Nr. 2 und 3BNatSchG) oder einer signifikanten Erhöhung des Kollisionsrisikos (im Hinblick auf Ver- stöße gegen § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG) zu rechnen. Es sind keine Brutvogelarten, die gemäß LANU (2008) zu den gegenüber WEA besonders empfindlichen Vogelarten zählen, im UG vor- handen. Die festgestellten Brutvogelarten Wachtel, Rebhuhn und Graugans haben ihre Brutreviere z. T. in ausreichend großem Abstand, so dass keine Verdrängungseffekte zu erwarten sind. Zu- dem handelt es sich bei der vorliegenden Planung um ein Repowering mit größeren Anlagen, wodurch sowohl für Rebhuhn als auch für Wachtel geringere Meidungsreaktionen zu erwar- ten sind (vgl.HÖTKER 2006). Die im Vergleich zu anderen Arten häufiger mit WEA kollidierenden Vogelarten Seeadler und Rotmilan nutzten den vorhandenen Windpark kaum. Überflüge in Rotorhöhe waren nur aus- nahmsweise beobachtbar. Die Rohrweihe kam zwar regelmäßiger als Nahrungsgast im Windpark vor, diese Art fliegt jedoch auf Nahrungssuche i.d.R. unterhalb der Rotorhöhe, so dass sie nur selten als Anflugopfer unter WEA gefunden (vgl. Tab. 3). Auch Kranich und Weiß- storch wurden nur sehr selten im UG festgestellt (vom Weißstorch gelang lediglich eine Be- obachtung), Brutpaare beider Arten sind im UG und im näheren Umfeld nicht vorhanden. Ein erhöhtes Kollisionsrisiko ist somit für die genannten Arten nicht gegeben und auch infolge des Repowerings nicht zu erwarten. 6.2.2 Rastvögel In der Bewertung und Konfliktanalyse für Rastvögel (vgl. 3.3 und 3.4) wird deutlich, dass es keine bedeutenden Rastvogelbestände im UG gibt. Damit werden durch das Repowering die Verbote des § 44 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 BNatSchG nicht berührt. 6.2.3 Ziehende Vögel Die individuenstärksten Artengruppen (Kleinvögel und Gänse) fliegen entweder nicht in Ro- torhöhe oder weichen den WEA aus. Im Vergleich zu den Zugvogelzahlen über Fehmarn, wo in Relation zum Zugaufkommen nur wenige Kollisionsopfer festgestellt wurden, sind am Stand- ort Gremersdorf keine erhöhten Zahlen gesichtet worden. Es lässt sich somit aus