GBL 2003 Gewässerbericht 1997-2000 Link
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Gewässerbericht 1997-2000 Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft Gewässer- und Bodenschutzlabor Internationales Jahr des Wassers Année internationale de l'eau Anno internazionale delle acque Onn internaziunal de l'aua Intenational Year of Water Herausgeber Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft des Kantons Bern GSA Gewässer- und Bodenschutzlabor GBL Redaktion Dr. U. Ochsenbein (GBL) B. Mattmann (creato) mit Beiträgen von Dr. A. von Känel (GBL) Kap. 1.2 Dr. M. Zeh (GBL) Kap. 2 Dr. Chr. Zimmermann (creato) Kap. 2.7 Dr. A. Kirchhofer (creato) Kap. 1.5 Karten und Grafiken, Datenauswertung B. Mattmann (creato) Konzept und Realisation creato - Netzwerk für kreative Umweltplanung Limmatauweg 9 CH-5408 Ennetbaden Bezug Gewässer- und Bodenschutzlabor GBL Schermenweg 11 CH-3014 Bern Tel. 031 634 23 80 Fax 031 634 23 96 Email [email protected] copyright Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft des Kantons Bern GSA, April 2003 Gewässerbericht 1997-2000 INHALT Vorwort / Préface 5 Zusammenfassung und Handlungsbedarf für Verbesserungen / Sommaire et mesures à prendre pour améliorer la situation 7 Einleitung / Introduction 13 1 FLIESSGEWÄSSER 15 1.1 Chemisch-physikalische Wasserqualität 15 1.2 Biologische Gewässergüte ausgewählter Fliessgewässer 50 1.3 Gesamtbeurteilung und Handlungsbedarf 57 1.4 Chemisch-physikalische Untersuchungen von kleinen Fliessgewässern (Stufe F) 62 1.5 Ökomorphologie 66 1.6 Biomonitoring in Fliessgewässern 73 2 SEEN UND KLEINSEEN 78 2.1 Die drei grossen Berner Seen 78 2.2 Der Brienzersee 81 2.3 Der Thunersee 83 2.4 Der Bielersee 85 2.5 Nährstoffentwicklung und biologische Produktion der drei grossen Berner Seen - eine Zusammenfassung 87 2.6 Handlungsbedarf 91 2.7 Die Kleinseen des Kantons Bern 92 3 GRUNDWASSER 95 4 GEWÄSSERBELASTUNGEN 97 4.1 Nährstoffeinträge aus der Siedlungsentwässerung und der Landwirtschaft 97 4.2 Ganzheitliche Gewässerplanung und Regionale Entwässerungsplanung 101 LITERATUR 104 ANHANG 108 Gewässerbericht 1997-2000 Gewässerbericht 1997-2000 Vorwort Hand aufs Herz, wann haben Sie sich das letzte Mal für die Wasserqualität unserer Flüsse und Bäche oder der Seen interessiert? War es an einem heissen Sommertag beim erfrischenden Bad in der Aare zwischen dem Schönauerli und dem Marzili oder beim Brätle am gurgelnden Schwarzwasser oder an der Birs? Vielleicht sind Sie Hobbyfischer und wissen um die grosse Bedeutung einer guten Wasserqualität für die Fische? Ist Ihnen zudem aufgefallen, dass Flüsse und Bäche verschiedene Gesichter haben können? Einige sind verbaut und bilden einen schnurgeraden langweili- gen Kanal, wieder andere schlängeln sich natürlich durch die Landschaft. Was bedeutet das für Tiere und Pflanzen im Gewässer? Und was bedeutet es für Sie, wenn in Ihrer Nähe ein natürlich sprudelnder Bach vorbeifliesst, dessen Wasser so sauber ist, dass Kinder darin baden und Sie sich bei einem Spazier- gang entlang des Ufers erholen können? Im Gewässerbericht, den Sie jetzt in den Händen halten, finden Sie Antworten auf diese oder ähnliche Fragen. Wir möchten Sie über den Zustand der Flüsse, Bäche und Seen im Kanton Bern informieren. Wir möchten Ihnen zeigen, dass die Wasserqualität durch den Kläranlagenbau und andere Massnahmen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich besser geworden ist. Auf der anderen Seite werden Sie bei der Durchsicht des Berichtes aber auch feststellen, dass die vom Gesetzgeber vorgegebenen Gewässerschutzziele bei weitem noch nicht überall erreicht sind. Ja, in vielen Bereichen besteht sogar ein hoher Handlungsbedarf für Verbesserungen. So ist die Wasserqualität vieler Mittellandgewässer ungenügend. Einige werden durch Pestizide zu stark kon- taminiert. Viele Flüsse und Bäche befinden sich zudem in einem unnatürlichen Zustand, sind verbaut und besitzen nicht genügend Gewässerraum. Nicht ver- wunderlich also, dass auch der Gesundheitszustand der Bachforellen in vielen dieser Mittellandgewässer schlecht ist. Wir werden also in den nächsten Jahren unsere Anstrengungen für gesunde Gewässer fortsetzen müssen. Immer mehr zeichnet sich dabei ab, dass wir die gesteckten Ziele nicht allein mit technischen Massnahmen erreichen können. Vermehrt werden wir bei den Ursachen ansetzen müssen: Wenn wir Gewässer- beeinträchtigungen gar nicht erst entstehen lassen, müssen wir im Nachhinein auch keine (teuren) Korrekturmassnahmen ergreifen. Das internationale Jahr des Wassers 2003 soll uns schliesslich Anstoss sein, das Thema Wasser breit zu diskutieren und uns seiner grossen Bedeutung einmal mehr bewusst zu werden, lokal wie auf globaler Ebene. Wir hoffen, dass Sie sich an dieser Diskussion beteiligen. Barbara Egger-Jenzer, Regierungsrätin Vorsteherin der Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion 5 Gewässerbericht 1997-2000 Préface Quand vous êtes-vous intéressé pour la dernière fois à la qualité de leau dun ruisseau, dune rivière ou dun lac? Etait-ce par une chaude journée dété à loccasion dune baignade dans lAar ou lors dun pique-nique au bord de la Birse? Si vous êtes pêcheur, vous savez que les poissons ne vivent bien que dans une eau de qualité. Vous avez certainement déjà observé que chaque cours deau a son propre caractère. Les uns sont aménagés et sont devenus des canaux monotones. Dautres paressent en de multiples méandres à travers un paysage enchanteur. Mais saviez-vous que les animaux et les plantes vivant dans ces eaux sont sensibles à ces diverses situations? Et vous, quéprouvez-vous à la vue dun ruisseau vagabond dont leau est si propre que les enfants peuvent sy baigner et dont les rives sont si belles quelles incitent à sy ressourcer? Le présent rapport contient quelques réponses à vos questions. Nous aimeri- ons vous informer de létat de santé des ruisseaux, rivières et lacs du canton de Berne. Par ailleurs, nous aimerions vous démontrer que la qualité des eaux sest nettement améliorée, ces dernières décennies, grâce à linstallation de STEP performantes et à la mise en uvre dautres mesures de protection. Mais vous constaterez aussi, à la lecture de ce rapport, que les objectifs du législateur sont loin dêtre partout atteints. Au contraire, il reste encore beau- coup à faire: leau de nombreux ruisseaux ou rivières dans le Mittelland est encore trop souvent polluée, entre autres par des pesticides. En outre, un grand nombre de ruisseaux et rivières se trouvent dans un état peu naturel; ils sont aménagés et ne disposent pas despace en suffisance pour se déployer. Par conséquent, il nest guère étonnant que la santé des truites de rivière soit déficiente dans de trop nombreux cours deau du Mittelland. Il est donc nécessaire que nous poursuivions notre travail ces prochaines années, afin datteindre les objectifs fixés par le législateur. Cependant, il savère que ces objectifs ne sont pas toujours atteignables par une simple réponse technique. Il faudra désormais que nous concentrions de plus en plus nos efforts sur les causes. Il nest pas judicieux de fermer aujourdhui les yeux sur un projet de correction de ruisseau ou sur une pollution et de débourser demain des sommes considérables pour rattraper la situation. Lannée internationale de leau 2003 est une bonne occasion dévoquer le sujet de manière générale et de prendre conscience, une fois encore, de lénorme importance de leau, au niveau local aussi bien que global. Nous vous invitons à vous engager personnellement dans ce débat. Barbara Egger-Jenzer, conseillère dEtat Directrice des travaux publics, des transports et de lénergie 6 Gewässerbericht 1997-2000 Zusammenfassung und Handlungsbedarf für Verbesserungen Chemische und biologische Qualität der Fliessgewässer Die grossen Flüsse Aare und Emme werden seit Mitte der 60er- und 70er-Jahre regelmässig chemisch-physikalisch untersucht. Die Langzeitentwicklung der Wasserqualität zeigt seit dem Bau der Kläranlagen zwischen 1970 und ca. 1985 beim Phosphat und beim gelösten organischen Kohlenstoff (DOC) einen deutlichen Rückgang der Gewässerbelastung. Bei den Stickstoffverbindungen Ammonium, Nitrit und Nitrat sind erst in den frühen 90er-Jahren die ersten Erfolge sichtbar. Dazu waren der weitere Ausbau der Abwasserreinigungsanla- gen und Massnahmen in der Landwirtschaft nötig. Trotz den sichtbaren Erfolgen bei der Reduktion der Gewässerbelastung erfül- len heute von den untersuchten Fliessgewässern nur die Aare unmittelbar nach den Seeausflüssen und einige unbelastete oder schwach belastete Gewässer die Anforderungen der Gewässerschutzverordnung und die Zielvorgaben des BUWAL. Deutlich nicht eingehalten sind die Anforderungen und Zielvorgaben vorwie- gend in relativ kleinen Gewässern im Bereich von Kläranlageneinleitungen oder in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten im Mittelland und im Berner Jura. Etwas weniger belastet sind die Gewässer in den Voralpen. Sowohl die zusätzlichen biologischen Gewässeruntersuchungen als auch die chemisch- physikalischen Untersuchungen in kleinen Fliessgewässern bestätigen diese Befunde. In allen Flüssen und Bächen ist eine Zunahme der Belastung in Fliess- richtung messbar. Vor allem in den untersuchten Mittelland- und Juragewässern sowie in der Aare unterhalb von Bern ist teilweise ein hoher Handlungsbedarf für die weitere Reduktion der Gewässerbelastung ausgewiesen. Massnahmen sind sowohl im Bereich der Siedlungsentwässerung als auch in der Land- wirtschaft erforderlich. Ökomorphologie der Fliessgewässer Die strukturellen Defizite der Fliessgewässer sind im Mittelland besonders aus- geprägt: Über die Hälfte der Flüsse und Bäche sind stark beeinträchtigt, natur- fremd, künstlich