First in Music Eternal Return Bühnenwerke Dramatic Works
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1 – 2019 3 firstin music Breitkopf & Härtel wird 300 Breitkopf & Härtel turns 300 Interview 10 Eternal Return Interview: Christian Mason Orchestertrilogie | Orchestral trilogy Time and Eternity 18 bühnenwerke dramatic works neuer Auswahlkatalog 2019 new selection catalog 2019 24 termine januar – april events january – april 30 Steven Climax Hans Zenders Dreiakter im Fokus Hans Zender’s Three-Act in focus 39 Breitkopf Originals Meilensteine aus der Verlags- und Musikgeschichte | Milestones of the Publishing house and Music History 42 neue noten, bücher, DVD & CDs new scores, books, DVD & CDs 44 impressum masthead english interview starts on page 7 » first in music « Breitkopf & Härtel wird 300 Es geht los. Breitkopf & Härtel wird 300, und »uptodate« wird im Jahr 2019 in jedem Heft einen Beitrag zum Jahrhundertjubiläum bringen. Zu Beginn werden die entscheidenden Wegmarken gesetzt. So steht am Anfang der Berichterstattung unser Gespräch mit Verlagsleiter Nick Pfefferkorn und mit dem Buchlektor Thomas Frenzel, den die Redaktion kurzfristig aus der Arbeit an der Festschrift weggelockt hat. Daniela Wolff/Frank Reinisch: 300 Jahre 250. gegeben haben muss. Glücklicherwei- Archiv öffnen. In der neuen Reihe „Breit- Breitkopf & Härtel im Jahr 2019: Das se können wir heute jedoch von „positiver kopf Originals“ legen wir Meilensteine des große Jubiläum fällt mit Sicherheit in ein Unruhe“ sprechen. Verlagsprogramms – zunächst haupt- 3 besseres Jahr, als dies 1919 unmittelbar sächlich aus dem Kammermusikbereich nach Kriegsende und 1969 mit den ge- Es gibt so viele spannende Projekte, die wir – in hochwertigen und originalgetreuen teilten Feiern in den beiden deutschen rund um das Jubiläumsjahr und darüber Reprint ausgaben vor, die natürlich mit den Staaten der Fall war. Aber es wäre ande- hinaus geplant haben, dass wir es selbst heutigen Digitalisierungs- und Druckver- 1 – 2019 rerseits wohl auch nicht richtig, im Mo- kaum abwarten können, damit an die Öf- fahren ganz anders hergestellt werden kön- ment „Business as usual“ zu verlautbaren fentlichkeit zu gehen. Eine dicke Katze ist ja nen, als dies zum Zeitpunkt ihres ursprüng- – weder für das Verlagsprogramm noch in nun mittlerweile aus dem Sack: Wir starten lichen Erscheinens der Fall gewesen ist. der Leitungsebene im Verlag? – pünktlich zu diesem herausragenden Er- Insbesondere die viel gerühmte historische eignis in der Musikwelt – mit einem ebenso Optik und die Repertoireauswahl stehen im Nick Pfefferkorn: Nein, ganz im Gegen- herausragenden Editionsprojekt. Sämtliche Fokus, und selbst wir sind überrascht, auf teil. Selbst wenn es im Verlag ganz nach Symphonien von Gustav Mahler werden welche Raritäten wir bei unseren Archiv- „Business as usual“ zuginge, könnte man in den kommenden Jahren in modernen, Tauchgängen stoßen. bei einem 300. Firmenjubiläum ganz sicher Maßstab setzenden Ausgaben bei Breitkopf nicht davon sprechen. Bereits als ich 2015 & Härtel erscheinen und damit unseren Ka- Thomas Frenzel: Es ist erfreulich, dass es in den Verlag eintrat, wurde ich kurze Zeit talog mit einem wahrlich symphonischen nach der unfreiwilligen Aufgabe der Leipzi- später mit den ersten Fragen zu diesem Schwergewicht komplettieren. ger Zweigadresse Ende 2014 inzwischen Thema konfrontiert. Im Grunde gehen wir wieder ein Büro in der Stadt der Verlags- in dieses Jubiläumsjahr mit genau so viel Gleichzeitig gehen wir aber auch den um- gründung gibt, von dem aus die Kontakte „Unruhe“, wie es sie zum 200. und zum gekehrten Weg, indem wir (endlich) unser zum Leipziger Musikleben und zu den vor Ort ansässigen Forschungseinrichtungen nuar im Wiesbadener Kurhaus mit dem Zusätzlich gibt es zahlreiche Veranstal- einfacher zu knüpfen und zu pflegen sind, hr-Sinfonieorchester, das wir bereits tungen in beiden Städten. In Wiesbaden als dies – trotz aller Kommunikationstech- in der vergangenen uptodate-Ausgabe bekommen wir die Goldene Plakette der nik – von Wiesbaden aus möglich ist. Dies ausführlicher angekündigt haben. Da- Stadt verliehen, es gibt einen Komponisten- betrifft sowohl die schon existierenden nach verlagert sich der Schwerpunkt des Workshop mit Martin Smolka an der Kunst- 4 längerfristigen wie auch noch aufzubauen- Verlagsjubiläums eher nach Leipzig. Was und Musikakademie, ein Kammerkonzert de Beziehungen. Letztlich hat Breitkopf & können Sie uns im Moment über die wei- im Staatstheater, einen Gedenkgottes- Härtel in der Stadt die vielfältigsten Spuren teren Veranstaltungen verraten, die 2019 dienst, ein weiteres Kammerkonzert in Tau- hinterlassen (und das reiche Musikleben stattfinden werden? nusstein, um nur einiges zu nennen. Leipzigs den Verlag erst groß werden las- 1 – 2019 sen). Die Reaktionen, die wir in letzter Zeit NP: Wir hatten Ende November 2018 eine In Leipzig sind wir mit einer großen Ausstel- diesbezüglich erfahren haben, lassen dar- Betriebsversammlung und haben diese Ge- lung im Druckkunstmuseum vertreten, es auf schließen, dass der Name ja durchaus legenheit genutzt, die gesamte Belegschaft wird eine Ausstellung im Bacharchiv geben, nicht vergessen ist. Die Adresse in Leipzig über die bevorstehenden Veranstaltungen mehrere Veranstaltungen rund um das The- steht also für ein fortgesetztes Bekenntnis zu informieren. Wir, als Geschäftsleitung, ma Breitkopf & Härtel und Clara Schumann zu Leipzig als Gründungsort und für den waren selbst erstaunt, was da alles zusam- (die im nächsten Jahr übrigens ihren 200. Gewinn, der mit der 1991 erfolgten Zu- mengekommen ist. Die beiden Standorte Geburtstag feiern würde) sowie ein musik- sammenlegung von KG West und VEB Ost Leipzig und Wiesbaden halten sich dabei wissenschaftliches Symposium im Dezem- verbunden ist, sie soll aber auch eine Art gut die Waage. Von einer Schwerpunktver- ber. Darüber hinaus wird es auch in Tokyo Initialzündung sein. lagerung würde ich daher nicht sprechen. und Shanghai Veranstaltungen geben, über Beide Städte bekommen eine „Großveran- die ich im Moment noch nichts Genaueres DW/FR: Zu Beginn des Jahres und mit staltung“ – wobei wir im Januar in Wies- verraten kann. der Gelegenheit, in den eigentlichen baden beginnen und das Festjahr 2019 am Geburtstag am 27. Januar hineinzufei- 18. September mit einer Geburtstagsgala in DW/FR: Durch die Vorbereitungen der ern, steht das Festkonzert am 26. Ja- Leipzig beenden. Festschrift „300 Jahre Breitkopf & Härtel“ Nick Pfefferkorn: „Es gibt so viele spannende Projekte!“ (links oben) | Frank Reinisch/Daniela Wolff: „Hätte Breitkopf & Härtel den Titel ,allerältester Musikverlag der Welt‘ verdient?“ (rechts oben) | Nick Pfefferkorn: „Es gibt nichts Passenderes als unser Leitmotiv: First in Music.“ (links unten) | »uptodate«- Gesprächsrunde zum 300. Verlagsjubiläum: Thomas Frenzel, Nick Pfefferkorn, Frank Reinisch und Daniela Wolff (rechts unten) Nick Pfefferkorn: “So many exciting projects are being planned!” (top left) | Frank Reinisch/Daniela Wolff: “Would Breitkopf & Härtel really deserve to be called ‘world’s oldest music publishing house?’” (top right) | Nick Pfefferkorn: “Nothing is more apt than our leitmotiv: First in Music.” (bottom left) | »uptodate« round- table discussion for the publishing-house tricentennial: Thomas Frenzel, Nick Pfefferkorn, Frank Reinisch, and Daniela Wolff (bottom right) ist Thomas Frenzel ein intensiver Kenner einer Chronologie der Firmengeschichte der Verlagsgeschichte. Werden die be- eine Reihe von Originalbeiträgen zu ausge- kannten Lesarten, wie sie zuletzt 1994 in wählten historischen Aspekten und zahl- der Festbroschüre und wenig später dann reiches Quellenmaterial in Wort und Bild, in der MGG abgedruckt wurden, revidiert, vieles davon in Erstveröffentlichung, ent- und wenn ja, an welchen Stellen? halten soll. Es wird also zum Blättern und Verweilen einladen, und wir hoffen, eine an- TF: Wenn man bedenkt, wieviel zum Teil gemessene, abwechslungsreiche und sym- unerschlossenes Archivmaterial zur Ver- ptomatische Auswahl sowohl der Themen lagsgeschichte noch immer trotz aller als auch der Archivalien getroffen zu haben. großen Verluste, vor allem im Zweiten Wer weiß schon noch, dass Breitkopf im Weltkrieg, existiert – allein im Sächsischen 18. Jahrhundert Tapeten herstellte, um die Staatsarchiv Leipzig befinden sich über 300 englische Konkurrenz auszustechen, dass laufende Regalmeter Firmenunterlagen –, Breitkopf & Härtel im 19. Jahrhundert zwei möchte man fast kapitulieren. Immerhin Generationen lang der wichtigste Klavier- hat vor 100 Jahren bereits Oskar von Hase produzent in Leipzig war, dessen Lehrlinge als damaliger Inhaber eine gründliche und weitere namhafte Instrumentenbaufirmen detailreiche Verlagsgeschichte in mehreren gründeten, oder dass das Unternehmen vor Bänden vorgelegt. Da ihm seinerzeit noch 1914 die größte verlagseigene Druckerei ein gewachsenes hauseigenes Archiv ohne der Welt unterhielt? wesentliche Lücken zur Verfügung stand, ist seine Darstellung manchmal die einzi- Viele alte, erstmals wieder ans Licht geholte ge sekundäre Quelle für einen bestimmten Texte enthalten nicht nur allerlei abhanden historischen Sachverhalt, zu dem heute die gekommene Informationen, sondern sind Belege fehlen. Andererseits kommt hinzu, auch dank ihrer Sprachqualität mit Genuss dass man als „Betroffener“ ja trotz aller Be- zu lesen. Am Rande finden sich bisweilen 5 mühungen um Objektivität stets befangen Hinweise auf Quellen und Orte, die man als In Leipzig sind wir mit bleibt und immer auf der Hut sein muss, be- Interessierter noch immer besichtigen oder einer großen Ausstellung stimmte Sachverhalte nicht über- oder un- aufsuchen kann,