Gemeinde Bubsheim Landkreis

Umweltbericht mit integriertem Grünordnungsplan zum Bebauungsplan „Sondergebiet Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“

Fassung: 29. Oktober 2020

FRITZ & GROSSMANN UMWELTPLANUNG GMBH Wilhelm-Kraut-Straße 60 72336 Balingen Telefon 07433930363 Telefax 07433930364 E-Mail [email protected] Projekt: Bebauungsplan „Sondergebiet Lebensmittelmarkt Anton-

Häring-Straße“

Vorhabensträger: Gemeinde Bubsheim Herr Leibinger Gosheimer Str. 4 78585 Bubsheim

Projektnummer: 0918.1

Bearbeiter: Schriftliche Ausarbeitung: Antonia Beuttner, M. Sc. Biologie

Geländeerfassung: Brigitte Pehlke, Dipl. Biol. Dagmar Fischer, Dipl. Biol. Hans-Martin Weisshap Matthias Janisch, M. Sc. Biologie

Projektleitung: Simon Steigmayer

FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Inhaltsverzeichnis

0 Allgemein verständliche Zusammenfassung 6 1 Einleitung 7 1.1 Anlass und Begründung des Vorhabens 8 1.2 Gebietsbeschreibung 8 1.2.1 Angaben zum Standort 8 1.2.2 Naturschutzrechtliche Ausweisungen 9 1.3 Vorhabensbeschreibung 10 1.4 Berücksichtigung der Umweltziele aus Fachgesetzen und übergeordneter Fachplanung 14 2 Methodik 17 2.1 Untersuchungsumfang und Beurteilungsgrundlagen 17 2.2 Abschätzung der Erheblichkeit 18 2.3 Eingriffs-/Ausgleichbilanz 18 2.4 Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der erforderlichen Daten 19 3 Wirkfaktoren der Planung 19 3.1 Wirkfaktoren der Bauphase 19 3.2 Anlagenbedingte Wirkfaktoren 19 3.3 Betriebsbedingte Wirkfaktoren 19 4 Umweltauswirkungen der Planung 20 4.1 Umweltbelang Tiere/Pflanzen 20 4.1.1 Bestandsaufnahme 20 4.1.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung 21 4.1.3 Ergebnis der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung 23 4.1.4 Natura 2000 - Verträglichkeitsuntersuchung 23 4.2 Umweltbelang Boden 24 4.2.1 Bestandsaufnahme 24 4.2.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung 25 4.3 Umweltbelang Wasser 27 4.3.1 Bestandsaufnahme 27 4.3.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung 27 4.4 Umweltbelang Luft/Klima 29 4.4.1 Bestandsaufnahme 29 4.4.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung 30 4.5 Umweltbelang Landschaft 31 4.5.1 Bestandsaufnahme 31 4.5.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung 33 4.6 Umweltbelang Fläche 34 4.7 Umweltbelang Mensch 35

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4.7.1 Bestandsaufnahme 35 4.7.2 Bestandsbewertung 36 4.7.3 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung 37 4.8 Umweltbelang Kultur- und sonstige Sachgüter 39 4.9 Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen 39 4.10 Vermeidung von Emissionen / Umgang mit Abfällen und Abwässern 42 4.12 Anfälligkeit für Unfälle oder Katastrophen 42 4.13 Prognose über Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung und bei Nichtdurchführung der Planung 42 5 Planinterne Maßnahmen 43 5.1 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen 43 5.2 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) 45 5.3 Maßnahmen der Grünordnung 45 6 Gegenüberstellung von Bestand und Planung 47 6.1 Eingriffs- /Ausgleichsbilanz innerhalb des Gebietes 47 6.1.1 Umweltbelang Tiere/Pflanzen 47 6.1.2 Planinterne Gesamtbilanz 47 6.2 Planexterne Kompensation 48 6.3 Eingriffs-/Ausgleichsbilanz mit Berücksichtigung der Kompensationsmaßnahmen außerhalb des Gebietes 57 7 Planungsalternativen 58 8 Monitoring 58 9 Fazit 60 10 Quellenverzeichnis 61 11 Anhang 63 11.1 Pflanzlisten 63 11.2 Pläne 63

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Räumliche Einordnung des Vorhabensgebietes 8 Abbildung 2: Lageplan zum Vorhabensgebiet mit hinterlegtem Luftbild 9 Abbildung 3: Planentwurf für das Sondergebiet „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring- Straße“ 14 Abbildung 4: Fotodokumentation des Plangebietes 32 Abbildung 5: Auszug aus der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes des Gemeindeverwaltungsverbandes Heuberg (2010) 35 Abbildung 6: Kompensationsmaßnahmen (Übersicht) 48

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Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Naturschutzrechtliche Ausweisungen im Untersuchungsgebiet und Umgebung 9 Tabelle 2: Relevante Festsetzungen und Bauvorschriften des B-Plans 11 Tabelle 3: Darstellung der relevanten Umweltschutzziele der Fachgesetze und deren Berücksichtigung im B-Plan 14 Tabelle 4: Darstellung der relevanten Umweltschutzziele der übergeordneten Fachpläne und deren Berücksichtigung im B-Plan 16 Tabelle 5: Darstellung des Untersuchungsumfangs 17 Tabelle 6: Fünfstufige Matrix zur Ermittlung der Erheblichkeit der Eingriffswirkungen 18 Tabelle 7: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen 21 Tabelle 8: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen 22 Tabelle 9: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Boden 25 Tabelle 10: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Boden 26 Tabelle 11: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Wasser 27 Tabelle 12: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Wasser 28 Tabelle 13: Klimadaten des Untersuchungsgebietes 29 Tabelle 14: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Luft/Klima 30 Tabelle 15: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Luft/Klima 31 Tabelle 16: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Landschaft 33 Tabelle 17: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Landschaft 34 Tabelle 18: Bestandsbewertung für die Wohnfunktion 36 Tabelle 19: Bestandsbewertung für die Erholungsfunktion 37 Tabelle 20: Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen 40 Tabelle 21: Bilanzierung des Umweltbelangs Tiere/Pflanzen innerhalb des Plangebiets 47 Tabelle 22: Beschreibung der Kompensationsmaßnahme K 1 49 Tabelle 23: Beschreibung der Kompensationsmaßnahme K 2 50 Tabelle 24: Beschreibung der Kompensationsmaßnahme K 3 52 Tabelle 25: Beschreibung der Kompensationsmaßnahme K 4 54 Tabelle 26: Eingriffs-/Ausgleichsbilanz mit Berücksichtigung der Kompensationsmaßnahme außerhalb des Gebietes 57 Tabelle 27: Darstellung der Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen 59

5 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

0 Allgemein verständliche Zusammenfassung Die Gemeinde Bubsheim plant die Aufstellung des Bebauungsplans „Sondergebiet Lebens- mittelmarkt Anton-Häring-Straße“, um die Sicherung und Stärkung der Grundversorgung für die ortsansässige Bevölkerung zu gewährleisten. Das geplante Sondergebiet umfasst eine Fläche von ca. 0,5 ha. Zentraler Bereich des Plangebietes sind die Grundstücke für das Vor- haben der Neuerrichtung eines Lebensmittelmarktes und der dazugehörigen Stellplätze. Die Anbindung des Plangebiets erfolgt über die Anton-Häring-Straße. Zur Eingrünung des Plan- gebietes sollen Heckenstreifen gepflanzt werden. Weiterhin sind Einzelbaumpflanzungen in- nerhalb des Vorhabensgebiets geplant. Zur Darstellung des Bestandes und der zu erwartenden Umweltauswirkungen wurden die Um- weltbelange Tiere/Pflanzen, Boden, Wasser, Luft/Klima, Landschaft, Fläche, Mensch, Kultur- und sonstige Sachgüter erhoben und bewertet. Das Plangebiet befindet sich auf einem bereits verfüllten Teilbereich der „Erddeponie Schnarz“ und war im Bestand mit Laubbäumen bewaldet. Zum jetzigen Zeitpunkt sind diese bereits ge- rodet. Durch die Überplanung des Gebiets ergeben sich für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen durch die bauliche Flächeninanspruchnahme des Waldes erhebliche Beeinträchtigungen. Für die Aufstellung des Bebauungsplans sind Maßnahmen zur Minimierung und zum Aus- gleich der Eingriffswirkungen erforderlich. Der planinterne Ausgleich der Eingriffswirkungen erfolgt durch die als Pflanzgebot festgesetzte randliche Heckeneingrünung. Darüber hinaus können Eingriffsminderungen u. a. durch den fachgerechten Umgang mit Bodenmaterial und die Wiederverwendung des anfallenden Bo- denaushubs auf den Grundstücksflächen erzielt werden. Aufgrund der besonderen Standort- bedingungen innerhalb der Schutzzone II des Wasserschutzgebiets „Lippachquelle“ (Schutz- gebiets-Nr. 327020) muss gewährleistet werden, dass kein Wasser innerhalb des Plangebiets in den Untergrund eindringt. Zur weiteren Kompensation der Eingriffswirkungen auf den erheblich betroffenen Umweltbe- lang Tiere/Pflanzen sollen standortferne Mischbaum-Waldflächen (59.20) von insgesamt ca. 2,35 ha und standortferne Nadelbaum-Waldflächen von ca. 0,19 ha in standortgerechten Bu- chen-Laubbaum-Mischwald (55.20) umgewandelt werden. Diese Maßnahme gilt weiterhin als Waldausgleich. Weiterhin sollen standortfremde Nadelbaum-Waldflächen (59.40) von insge- samt ca. 2,2 ha in lichte Waldrandbereiche umgewandelt werden (vgl. CEF-Maßnahmen in der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung).

Die Überprüfung der vorgesehenen Minimierungs-, Vermeidungs- und Kompensationsmaß- nahmen wird durch Ortsbesichtigungen erstmalig ein Jahr nach Baubeginn und erneut nach 4 Jahren sowie nach weiteren 8-10 Jahren durchgeführt, um ggf. unvorhergesehene Entwick- lungen frühzeitig erkennen und gegensteuern zu können. Im Rahmen des Vorhabens wurde zudem eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung, sowie eine Natura 2000 – Verträglichkeitsuntersuchung durchgeführt.

Nach den Ergebnissen der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung zum Bebauungsplan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ kommen im Wirkraum des Vorhabens mehrere artenschutzrechtlich relevante Arten vor. Zu nennen sind hierbei die Fledermäuse und die eu- ropäischen Vogelarten. Darüber hinaus wurde das Vorkommen der Wanstschrecke als Cha- rakterart artenreicher Mähwiesen im weiteren Umfeld festgestellt. Unter Berücksichtigung der Vorkehrungen zur Vermeidung und der Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen öko- logischen Funktionalität (CEF 1 bis CEF 4) ergeben sich für gemeinschaftlich geschützte Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und der europäischen Vogelarten durch die Realisierung

6 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht des Vorhabens keine artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG. Es wird keine Ausnahme gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG benötigt. Nach den Ergebnissen der Natura 2000 – Verträglichkeitsuntersuchung erfolgen durch das Vorhaben keine negativen Auswirkungen auf das Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes Donautal (Schutzgebiets-Nr. 7820441)“ im Sinne einer erheblichen Beeinträchtigung der Er- haltungsziele oder des Schutzzweckes des Gebiets in seinen „maßgeblichen Bestandteilen“, insofern die vorgesehenen Maßnahmen zur Kohärenzsicherung (Kohärenzausgleich) verwirk- licht werden.

Fazit: Abschließend kann festgestellt werden, dass nach derzeitigem Kenntnisstand mit Rea- lisierung der Planung und der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Kompensation der Eingriff in die Umweltbelange ausgeglichen ist. Es verbleiben keine erheblichen negativen Auswirkungen für die Gesamtheit der Umweltbelange bestehen.

1 Einleitung Umweltprüfung Im Rahmen der Aufstellung von Bauleitplänen sind gemäß § 2 Abs. 3 des Baugesetzbuches (BauGB) die für die Abwägung relevanten Belange zu ermitteln und zu bewerten. Für die Be- lange des Umweltschutzes (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB) schreibt § 2 Abs. 4 BauGB die Durchführung einer Umweltprüfung vor, in der die voraussichtlichen erheblichen Umwelt- auswirkungen ermittelt werden. Gegenstand der Umweltprüfung sind vor allem die umweltbe- zogenen Auswirkungen auf die Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima, Land- schaft, biologische Vielfalt, Mensch, Kultur- und sonstige Sachgüter sowie die Wechselwirkung zwischen den genannten Umweltbelangen. In einem Umweltbericht, welcher gemäß § 2a BauGB Bestandteil der Planbegründung ist, werden die voraussichtlich erheblichen Umweltauswirkungen auf Grundlage der Umweltprüf- ung beschrieben und bewertet. Die Inhalte des Umweltberichtes sind in der Anlage 1 zum BauGB geregelt. Entsprechend der Anlage 1 zum BauGB besteht der Umweltbericht (vgl. § 2 Abs. 4 und § 2a Nr. 2 BauGB) aus einer Einleitung mit Angaben zu den Inhalten und wichtigsten Zielen des Bauleitplans sowie den festgelegten, für den Bauleitplan bedeutsamen Zielen des Umwelt- schutzes, wie sie in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen dargestellt sind, einschließ- lich der Art, wie diese Ziele und Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurden. Im zentralen Teil des Umweltberichtes erfolgt die Beschreibung und Bewertung der Umwelt- auswirkungen, wie sie in der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 Satz 1 BauGB ermittelt wurden. Enthalten sind Angaben zum derzeitigen Umweltzustand, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden. Darüber hinaus beinhaltet der Bericht eine Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Plan- ung gegenüber einer Nichtdurchführung der Planung. Weiterhin sind hier die geplanten Maß- nahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Umweltauswirk- ungen aufgeführt. Anhand der vorhabenspezifischen Anforderungen werden mögliche alter- native Planungsmöglichkeiten ermittelt. Das BauGB sieht außerdem ein Monitoring vor, welches im Umweltbericht darzustellen ist. Dabei werden die Gemeinden nach § 4c BauGB verpflichtet, die erheblichen Umweltauswirk- ungen, die aufgrund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, zu überwachen.

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Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der Abwägung zu berücksichtigen (vgl. § 2 Abs. 4 BauGB).

1.1 Anlass und Begründung des Vorhabens Der Bebauungsplan „Sondergebiet Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ wird von der Ge- meinde Bubsheim aufgestellt, um die Sicherung und Stärkung der Grundversorgung für die ortsansässige Bevölkerung zu gewährleisten.

1.2 Gebietsbeschreibung 1.2.1 Angaben zum Standort Das Planungsgebiet befindet sich im Süden des Gemeindegebietes Bubsheim und umfasst die Grundstücke mit der Flurstücksnummer 765/1 und 765/2. Die festgesetzten im Sonderge- biet liegenden Grundstücke befinden sich im Eigentum der Gemeinde bzw. des Vorhabens- trägers. Das Plangebiet liegt auf einem bereits verfüllten Teilbereich der „Erddeponie Schnarz“. Im Norden wird das Vorhabensgebiet durch die Anton-Häring-Straße begrenzt, im Süden durch Konversionsflächen der Erddeponie und im Westen durch einen in etwa parallel der L 435 verlaufenden Feldweg. Im Osten befindet sich derzeit noch ein kleiner Baumbestand, an- grenzend zum Plangebiet. Die Zufahrt zum Gebiet erfolgt über die „Anton-Häring-Straße“. Die exakte Lage des Vorha- bensgebiets kann den nachfolgenden Abbildungen entnommen werden (Abbildung 1 und 2).

(unmaßstäblich), Plangebiet (rote Fläche) Abbildung 1: Räumliche Einordnung des Vorhabensgebietes

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(unmaßstäblich) Plangebiet (rot umrandete Fläche) Abbildung 2: Lageplan zum Vorhabensgebiet mit hinterlegtem Luftbild

1.2.2 Naturschutzrechtliche Ausweisungen Tabelle 1: Naturschutzrechtliche Ausweisungen im Untersuchungsgebiet und Umgebung Schutzgebietskategorie Ausweisung inkl. räumliche Zuordnung Biotope nach § 30 BNatSchG/ Keine Ausweisungen innerhalb des Geltungsbereichs § 33 NatSchG BW - Biotop „Steinriegel im oberen Wolfstal (SW Bubsheim)“ (Schutzgebiets- Nr. 178183270208), ca. 60 m westlich - Biotop „Steinriegel im Gew. Wassertal (S Bubsheim)“ (Schutzgebiets-Nr. 178183270211), ca. 70 m nördlich - Biotop „Magerrasen S v. Bubsheim“ (Schutzgebiets-Nr. 178183270213, ca. 85 m nordöstlich - Biotop „Steinriegel SO vom Kirchberg (SW v. Bubsheim)“ (Schutzgebiets- Nr. 178183270210), ca. 200 m südwestlich Natura 2000-Gebiete Ausweisungen innerhalb des Geltungsbereichs: - Das Plangebiet liegt innerhalb des Vogelschutzgebietes „Südwestalb und Oberes Donautal“ (Schutzgebiets-Nr. 7820441) Ausweisungen in der Umgebung des Geltungsbereichs: - FFH-Gebiet „Großer Heuberg und Donautal“ (Schutzgebiets-Nr. 7919311), ca. 80 m westlich des Plangebiets Naturschutzgebiete Keine Ausweisungen innerhalb des Geltungsbereichs und der Umgebung

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Schutzgebietskategorie Ausweisung inkl. räumliche Zuordnung Naturparke - Das Planungsgebiet befindet sich vollständig im Naturpark „Obere Do- nau“ Landschaftsschutzgebiete - Keine Ausweisungen im Plangebiet - LSG „Bubsheimer Kirchberg und Umgebung“ (Schutzgebiets-Nr. 3.27.073), ca. 80 m westlich Waldschutzgebiete Keine Ausweisungen innerhalb des Geltungsbereichs und der Umgebung Überschwemmungsgebiete Keine Ausweisungen innerhalb des Geltungsbereichs und der Umgebung Wasserschutzgebiete - WSG „Lippachquelle“ (Schutzgebiets-Nr. 327020), Plangebiet liegt voll- ständig innerhalb des WZG II

Biotopverbundsplanung - Biotopsverbund trockener Standorte, kleiner westlicher Teilbereich des Plangebiets liegt im 1000 m Suchraum Wildtierkorridore nach General- Keine Ausweisungen innerhalb des Geltungsbereichs und der Umgebung wildwegeplan BW Naturdenkmale Keine Ausweisungen innerhalb des Geltungsbereichs und der Umgebung

1.3 Vorhabensbeschreibung Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des B-Plans Um die Grundversorgung durch die fußläufige Erreichbarkeit von Märkten mit Gütern des täg- lichen Bedarfs zu sichern und zu stärken stellt die Gemeinde Bubsheim den Bebauungsplan „Sondergebiet Lebensmittelmarkt Anton-Häring- Straße“ auf. Das geplante Sondergebiet um- fasst eine Fläche von ca. 0,5 ha. Zentraler Bereich des Plangebietes sind die Grundstücke für das Vorhaben der Neuerrichtung eines Lebensmittelmarktes und der dazugehörigen Stell- plätze. In das Plangebiet sind nachfolgende Flurstücke einbezogen: Flst. Nr.765/1 und 765/2. Die im festgesetzten Sondergebiet liegenden Grundstücke befinden sich im Eigentum der Ge- meinde bzw. des Vorhabensträgers. In der aktuellen Fortschreibung des Flächennutzungs- plans des GVV Heuberg ist der Geltungsbereich weitgehend als Erweiterungsfläche (G) aus- gewiesen. Eine Änderung des Flächennutzungsplans erfolgt im Parallelverfahren. Die Anbindung des Plangebiets erfolgt verkehrlich über die Anton-Häring-Straße. Weiterhin können sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen, sowie Anschluss an das Strom- und Tele- kommunikationsnetz über die Anton-Häring-Straße erfolgen. Der Bebauungsplan sieht für die bauliche Nutzung der im Geltungsbereich liegenden Grund- stücke folgende für den Umweltbericht relevante planungsrechtliche Festsetzungen bzw. ört- liche Bauvorschriften vor:

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Tabelle 2: Relevante Festsetzungen und Bauvorschriften des B-Plans

Art der baulichen Nutzung Gebietstyp Sondergebiet (SO) für Lebensmittelmarkt Maß der baulichen Nutzung Grundflächenzahl (GRZ): 0,6 (darf bis 1,00 durch die Grundflächen von Garagen, Ge- meinschaftsgaragen und Stellplätzen mit ihren Zu- und Ab- fahrten, sowie durch Nebenanlagen überschritten werden) Maximale Wandhöhe (WH): 8 m (technisch bedingte Dachaufbauten dürfen die festge- setzte Gebäudehöhe auf max. 10 % der Dachfläche um bis zu 2 m überschreiten, eine Firsthöhe wird nicht festgesetzt) Bauweise Bauweise: Offene Bauweise (Gebäudelänge von max. 50 m) Gestaltung der baulichen Anlagen Bauliche Anlagen: Zulässig im Sondergebiet ist ein Einzelhandelsbetrieb („Le- bensmittelvollsortimenter“) mit einer max. Verkaufsfläche von 800 m² (einschließlich Backshop), eine Cafeteria und andere ergänzende gastronomische Nutzungen, sowie die betriebsnotwendigen Nebenanlagen wie Lagerflächen, Räume bzw. Flächen zur Annahme und Lagerung von Leergut, Sozialräume, Verwaltungsräume, Technikräume, Mitarbeiter- und Kundentoiletten, Einkaufswagensammel- stellen und die zugehörigen Zufahrts- und Stellplatzflächen einschließlich Fahrradständer und Anlieferungsrampen. Die überbaubaren Grundstücksflächen werden durch im Plan festgesetzte Baugrenzen festgelegt. Auf den im Plan festgesetzten, mit Leitungsrechten zu belastenden Flächen sind keine baulichen Anlagen zulässig. Außerdem sind auf diesen Flächen keine tiefwurzelnden Bäume und Sträucher zulässig. Ggfls., vorgenommene Abweichungen sind nur nach Prüfung und gegebenenfalls ausdrücklicher Zustim- mung des Nutznießers des Leitungsrechtes zulässig. Auf den im Plan festgesetzten Sichtfeldern sind keine bauli- chen Anlagen zulässig.

Werbeanlagen: Zulässig sind Werbeanlagen an der Gebäudefassade, eine freistehende Werbeanlage (Pylon) und ein werbendes Zu- fahrtsschild. Werbeanlagen sind nur an der Stätte der Leis-

tung zulässig, ausgenommen sind Hinweisschilder mit Richtungsangaben bis max. 0,5 m². Werbeanlagen die auf bzw. an den Dachflächen angebracht werden sind aus- nahmsweise zulässig und in ihrer Gestaltung mit der Ge- meinde abzustimmen. An den Fassaden sind Einzelwerbe- anlagen (bis 2 m²) allgemein zulässig. Als Ausnahmen kön-

nen größere Werbeanlagen an der Fassade oder freiste- hend in Abstimmung mit der zuständigen Baurechtsbe- hörde zugelassen werden, wenn sie sich nach Art, und Größe und Anbringungsort in die Fassaden- bzw. Grund- stücksgestaltung einfügen. Die Bündelung mehrerer

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Werbeanlagen ist möglich. Werbepylone müssen zu begeh- und befahrbaren Flächen einen Abstand von mind. 1 m und ausreichend große Sichtwinkel zu Ein- und Aus- fahrten einhalten. Der Standort und die Gestaltung ist mit der Gemeinde Bubsheim abzustimmen. Weitstrahlende Reklamen und Anlagen mit wechselndem oder bewegtem Licht, sowie Anlagen mit Laser oder ähnli- che lichtstarke Objekte sind unzulässig. Eine Gefährdung des Verkehrs durch Werbeanlagen ist auszuschließen. Die Höhe von Werbeanlagen innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche darf die dort festgesetzte max. Gebäu- dehöhe über NN nicht überschreiten. Außerhalb der über- baubaren Grundstücksflächen beträgt die max. Höhe von Werbeanlagen 8 m über dem natürlichen Gelände. Dachvorschriften: Im Plangebiet sind Flachdächer oder flachgeneigte Pultdä- cher mit einer Neigung von 0° bis 5° zulässig. Begrünte Flachdächer werden empfohlen, sind aber nicht zwingend vorgeschrieben. Gestaltung der unbebauten Flächen

• Befestigte Flächen sind soweit zu reduzieren, wie es für die gesicherte Erschließung des Grund- stücks erforderlich ist. Die nicht überbauten Flächen der Grundstücke sind als Grünflächen oder gärtnerisch anzulegen und zu unterhalten. • An Straßeneinmündungen sind aus Verkehrssicherheitsgründen die Sichtfelder frei von jeder sichtbehinderten Nutzung, Bepflanzung und von Baulichen Anlagen (auch nichtgenehmigungs- pflichtige und nicht fest mit dem Erdboden verbundene) von mehr als 80 cm Höhe über Fahrbahn- oberkante freizuhalten. • Grundstückseinfahrten bzw. Straßeneinmündungen sind so anzulegen, das ausreichende Sicht- verhältnisse in den öffentlichen Verkehrsraum gegeben sind. 3 m tiefe Sichtfelder sind von jeder sichtbehinderten Nutzung, Bepflanzung und von baulichen Anlagen (auch nichtgenehmigungs- pflichtige und nicht fest mit dem Erdboden verbundene) ab einer Höhe von 80 cm Höhe über Fahrbahnoberkante freizuhalten. • An den Straßenseiten, an denen keine Gehwege oder Seitenstreifen sind, müssen zur Sicherung eines ausreichenden Lichtraumprofils der Fahrbahn feste Einbauten (Einfriedungen, Gartenmau- ern, usw.) min. 0,50 m Abstand zum Fahrbahnrand (Vorderkante Bordstein) einhalten. • Bei lebender Einfriedung (z.B. Hecke) ist der Besitzer verpflichtet, diese bis auf die Hinterkante der öffentlichen Verkehrsfläche, bei fehlendem Seitenstreifen bis 0,50 m vom Fahrbahnrand (Vor- derkante Bordstein), zurückzuschneiden. • Nebenanlagen, oberirdische Stellplätze, Garagen, Carports und Tiefgaragen sind auch außerhalb der festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Entwässerungsanlagen

• Auf Grund der Standortlage in WSG II und den dadurch vorgegebenen Bedingungen ist die Ober- fläche des Grundstücks so zu versiegeln, dass kein Wasser in den Untergrund eindringen kann. Verkehrsflächen, Stellplätze und sonstige Flächen, die befestigt sind und nicht als Gebäude zu bewerten sind, sind mit dichter Oberfläche zu versehen. • Unbebaute Flächen / Grünflächen sind mit einer flächig unterliegenden Abdichtung zu versehen, die in ausreichendem Abstand von >60 cm unter der geplanten Geländeoberkante liegt und die mit einem, der vorgesehenen Bepflanzung gebotenen Wurzelschutz ausgestattet ist.

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• Gebäudeflächen können per se auf Grund ihrer Bedachung als „versiegelt“ betrachtet werden, bei denen kein Wasser eindringt. Es ist sicherzustellen, dass das Dachflächenwasser gefasst und nach außen in das Regenwasserfassungssytem abgeleitet wird. • Die sich aus den Bauweisen nach vorgenannten Ziffern 4.2 – 4.4 ergebenden Nahtübergänge sind abzudichten. Alternativ dazu kann das gesamte Grundstück mit einer flächigen Abdichtung versehen werden, die unterhalb der jeweilige Bauwerksebene liegt und vollflächig dafür sorgt, dass eindringendes Oberflächenwasser nach außen in Richtung Anton-Häring-Straße und von dort in das Regenwassersystem der Gemeinde geleitet wird. Die Flächenabdichtung ist seitlich so zu gestalten, dass im Randbereich kein Zu- oder Abfluss möglich wird. • Alle Abdichtungselemente sind so auszuführen, dass das Dichtungselement (Lehmschlag 40 cm, alternativ Betonitmatte oder Kunststoffdichtungsbahn) einen Durchlässigkeitswert von k(f) < 10-8 m/sec aufweisen und sichergestellt ist, dass der Interflow durch eine entsprechende Profilierung und eine über der Dichtung liegende Entwässerungsschicht nachweislich nach außen abfließen kann. • Die Grundstücksentwässerungen sind im Trennsystem auszuführen und an die bereits vorhan- denen Entwässerungssysteme der Gemeinde anzuschließen. • Neu zu verlegende Entwässerungsleitungen sind so auszuführen, dass Schmutzwasser und Nie- derschlagswasser getrennt abgeleitet werden. Alle auf dem Grundstück zu verlegenden Entwäs- serungsleitungen sind doppelwandig mit Hüll- und Mediumrohr zu verlegen. Alternativ kann auf das Hüllrohr verzichtet werden, wenn unter den Medienleitungen eine flächige Abdichtung vorge- sehen wird, die bei einem evtl. Leitungsdefekt die Versickerung von Wasser in den Untergrund verhindert. • Der Bestandsanschluss hat an der von der Gemeinde zugewiesenen Anschlussstelle zu erfolgen. Der Anschluss an die Gemeindekanalisation hat über zugelassene Anschlussstutzen und durch einen Fachunternehmer zu erfolgen. Ein Anschluss an Kontrollschächte des Gemeindekanals kann im Einzelfall von der Gemeinde freigegeben werden. Der Anschluss ist gesondert zu bean- tragen und hat so zu erfolgen, dass der Anschluss an der Schaltsohle und über eine „außenlie- gende Pfeife“ erfolgt. • Das auf dem Grundstück anfallende Niederschlagswasser ist vor Einleitung in den Regenwasser- kanal der Gemeine vorzubehandeln. Die Vorbehandlung muss den Anforderungen nach LUBW (Arbeitshilfen 2005) mit ≤ 5 Gewässerpunkten genügen. Die Konzeption ist unter Beachtung der Ausführungen der LUBW zur Behandlung von Niederschlagswasser in den Bauantragsunterlagen darzulegen. • Die Ableitmengen vom Grundstück sind über Retentionsräume und Drosseleinrichtungen so zu begrenzen, dass zum Zeitpunkt des Starkregenereignisses max. 1 l/sec in den Gemeindekanal abgeleitet werden. • Die Entwässerung ist insgesamt in enger Abstimmung mit der Gemeinde zu planen und auszu- führen, um der besonderen Lage des Standortes gerecht werden zu können. Die Gemeinde wird dazu die Abstimmungen mit der Wasserrechtsbehörde vornehmen.

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(unmaßstäblich) Abbildung 3: Planentwurf für das Sondergebiet „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“

1.4 Berücksichtigung der Umweltziele aus Fachgesetzen und über- geordneter Fachplanung Im Rahmen der Umweltprüfung sind die Ziele des Umweltschutzes aus den Fachgesetzen und der übergeordneten Fachplanung einschließlich deren Berücksichtigung im Bauleitplan darzu- stellen. Im vorliegenden Bebauungsplan sind nachfolgend aufgelistete Umweltziele der ein- schlägiger Fachgesetze und Fachpläne relevant: Tabelle 3: Darstellung der relevanten Umweltschutzziele der Fachgesetze und deren Berück- sichtigung im B-Plan Fachgesetz Umweltschutzziel Berücksichtigung im B-Plan

BauGB • • § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB• Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes, ein-• Berücksichtigung in Umweltbericht • schließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege• • • • § 1a Abs. 2 BauGB • Sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden • • § 1a Abs. 3 BauGB • Berücksichtigung von Vermeidung und Ausgleich voraus- sichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschafts- bildes und der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes •

• Bei Betroffenheit von Natura 2000 Gebieten sind die Vor-• Berücksichtigung in Natura 2000-Vor- § 1a Abs. 4 BauGB schriften des BNatSchG über die Zulässigkeit und Durch- prüfung

führung von derartigen Eingriffen einschließlich der Ein-•

holung der Stellungnahme der Europäischen Kommission

anzuwenden

14 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Fachgesetz Umweltschutzziel Berücksichtigung im B-Plan

• Den Erfordernissen des Klimaschutzes ist durch geeig-• Berücksichtigung in Umweltbericht § 1a Abs. 5 BauGB nete Maßnahmen Rechnung zu tragen •

BNatSchG • § 1 Abs. 1 BNatSchG „Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wer-• Berücksichtigung in Umweltbericht tes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen […]. nach Maßgabe der nachfolgenden Ab- sätze so zu schützen, dass 1. die biologische Vielfalt, 2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaus- halts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nach- haltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie 3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erhol- ungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wie- derherstellung von Natur und Landschaft (allgemeiner Grundsatz).“

§ 33 Abs 1 BNatSchG „Alle Veränderungen und Störungen, die zu einer erheb•- Berücksichtigung in Natura 2000-Vor- lichen Beeinträchtigung eines Natura 2000-Gebiets in sei- prüfung nen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maß- geblichen Bestandteilen führen können, sind unzulässig.“

§ 44 Abs 1 BNatSchG „Es ist verboten, • Berücksichtigung in Umweltbericht und 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Ar- in Spezieller artenschutzrechtlicher Prü- ten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder fung zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören, 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten während der Fort- pflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine er- hebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Stör- ung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert, 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Arten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zer- stören, 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädi- gen oder zu zerstören (Zugriffsverbote).“

BBodSchG • § 1 BBodSchG Sicherung und Wiederherstellung der Funktionen des • Berücksichtigung in Umweltbericht Bodens.

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Fachgesetz Umweltschutzziel Berücksichtigung im B-Plan

WRRL Art. 1 a) „Vermeidung einer weiteren Verschlechterung sowie• Berücksichtigung in Umweltbericht Schutz und Verbesserung des Zustands der aquati- schen Ökosysteme und der direkt von ihnen abhäng- enden Landökosysteme und Feuchtgebiete im Hin- blick auf deren Wasserhaushalt“ b) „Förderung einer nachhaltigen Wassernutzung …“ c) „Anstreben eines stärkeren Schutzes und einer Ver- besserung der aquatischen Umwelt, u. a. durch spe- zifische Maßnahmen zur schrittweisen Reduzierung von Einleitungen, Emissionen und Verlusten von prioritären Stoffen …“ d) „ … Reduzierung der Verschmutzung des Grund- wassers und Verhinderung seiner weiteren Ver- schmutzung.“ e) „Beitrag zur Minderung der Auswirkungen von Über- schwemmungen und Dürren….“ WHG • § 5 Abs 1 WHG Allgemeine Sorgfaltspflichten: • Berücksichtigung in Umweltbericht 1. Vermeidung einer nachteiligen Veränderung der Ge- wässereigenschaften 2. Sparsame Verwendung des Wassers 3. Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Wasserhaus- halts 4. Vermeidung einer Vergrößerung und Beschleunig- ung des Wasserabflusses

BImSchG • § 1 Abs 1 BImSchG Schutz von Menschen, Tieren und Pflanzen, Boden, Was-• Berücksichtigung in Umweltbericht ser, Atmosphäre sowie Kultur- und sonstige Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen. Vorbeugung vor schädlichen Umwelteinwirkungen.

ROG • § 2 ROG Die Grundsätze der Raumordnung sind im Sinne einer • Berücksichtigung in Umweltbericht nachhaltigen Raumentwicklung anzuwenden. Dies schließt u. a. die Sicherung und den nachhaltigen Schutz von natürlichen Ressourcen, den Schutz des Freiraums und den Erhalt und die Entwicklung von Kulturlandschaf- ten mit ein. DSchG § 1 Abs 1 DSchG „Es ist Aufgabe von Denkmalschutz und Denkmalpflege,• Berücksichtigung in Umweltbericht die Kulturdenkmale zu schützen und zu pflegen, insbe- sondere den Zustand der Kulturdenkmale zu überwachen sowie auf die Abwendung von Gefährdungen und die Bergung von Kulturdenkmalen hinzuwirken“

Tabelle 4: Darstellung der relevanten Umweltschutzziele der übergeordneten Fachpläne und deren Berücksichtigung im B-Plan

Fachplan Umweltschutzziel/ Berücksichtigung im B-Plan Ausweisung inkl. räumliche Zuordnung Regionalplan Ausweisung: • Berücksichtigung in Umweltbericht (Schwarzwald-Bar- - Schutzbedürftiger Bereich für Bodenerhaltung und Heuberg 2003) Landwirtschaft: Grenz und Unterflur, Biotop

Flächennutzungsplan Ausweisung: Berücksichtigung in Umweltbericht, mit GVV Heuberg, 2. Fort- - Fläche für die Landwirtschaft der 1. Änderung der zweiten Fortschrei- schreibung (2010) - Fläche für Wald bung des FNP im Parallelverfahren wird - Fläche für Ver- und Entsorgung (Erddeponie „Schnarz“) die Fläche als Sonderbaufläche „Le- bensmittelmarkt“ ausgewiesen

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2 Methodik 2.1 Untersuchungsumfang und Beurteilungsgrundlagen Die Beschreibung, Analyse und Bewertung der Umweltbelange Tiere/Pflanzen, Boden, Was- ser, Luft/Klima, Landschaft, Fläche, Mensch sowie Kultur- und sonstige Sachgüter erfolgt ge- trennt nach Landschaftspotenzialen. Die räumliche Abgrenzung der jeweiligen Untersuch- ungsräume orientiert sich hierbei vor allem an den vom Vorhaben ausgehenden Wirkungen, die zu erheblichen Beeinträchtigungen der Umweltbelange führen können. Als Grundlage zur Bewertung der Bedeutung der Umweltbelange und zur Einschätzung der ökologischen Beein- trächtigung des Eingriffs dienen die Ökokontoverordnung des Landes Baden-Württemberg vom 19.12.2010 und die „Empfehlungen für die Bewertung von Eingriffen in Natur und Land- schaft in der Bauleitplanung“ (LFU 2005). Die Bewertung der Leistungsfähigkeit von Böden erfolgt zudem in Anlehnung an die Arbeitshilfe „Das Schutzgut Boden in der naturschutzfach- lichen Eingriffsregelung“ (LUBW 2012, Bodenschutzheft 24).

Die Untersuchungsgebietsabgrenzung und die zur Beurteilung der jeweiligen Umweltbelange herangezogenen Grundlagen und Methoden können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.

Tabelle 5: Darstellung des Untersuchungsumfangs

Umweltbelange Abgrenzung Untersuchungsgebiet Beurteilungsgrundlage und Methode

Tiere/Pflanzen Geltungsbereich des Bebauungsplanes mit Be- • Biotoptypenkartierung trachtung der Lebensräume angrenzend an das Nach der Ökokontoverordnung des Landes Baden- Vorhaben Württemberg • Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Auf Grundlage vorhandener Daten, einer Über- sichtsbegehung und floristischer/faunistischer Unter- suchungen Boden Geltungsbereich des Bebauungsplanes • Funktionsbezogene Bewertung der be- troffenen Böden Nach der Ökokontoverordnung des Landes Baden- Württemberg und LUBW 2012 (Bodenschutzheft 24) Wasser Geltungsbereich des Bebauungsplanes • Grundwasserneubildung • Grundwasserleiter • Wasserschutzgebiete • Struktur- und Gewässergüte bei Ober- flächengewässer • Überschwemmungsgebiete Nach den Empfehlungen der LFU 2005 Luft/Klima Geltungsbereich des Bebauungsplanes und • Kaltluftentstehung klimatischer Wirkungsbereich des Vorhabens • Kaltluftabfluss • Luftregenerationsfunktion • Klimapufferung • Immissionsschutzfunktion Nach den Empfehlungen der LFU 2005 Landschaft Geltungsbereich des Bebauungsplanes und Be- • Eigenart und Vielfalt reich der Einsehbarkeit • Einsehbarkeit • Natürlichkeit Nach den Empfehlungen der LFU 2005 Fläche Geltungsbereich des Bebauungsplanes mit an- • Flächenverbrauch grenzenden Gebieten • Zersiedelung Gutachterliche Einschätzung

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Umweltbelange Abgrenzung Untersuchungsgebiet Beurteilungsgrundlage und Methode

Mensch Geltungsbereich des Bebauungsplanes mit an- • Eignung als Wohnraum grenzenden Gebieten • Erholungseignung • Erholungsnutzung • Erholungseinrichtungen Gutachterliche Einschätzung Kultur- und sonstige Geltungsbereich des Bebauungsplanes mit an- • Schutzstatus eines Kulturgutes Sachgüter grenzenden Gebieten • Seltenheit im regionalen und landeskultur- ellen Kontext Gutachterliche Einschätzung

2.2 Abschätzung der Erheblichkeit Um die Erheblichkeit der vorhabensbezogenen Beeinträchtigungen zu ermitteln, wurde in An- lehnung an Barsch et al. 2003 eine Matrix erstellt, in der die funktionale Bedeutung des be- troffenen Bezugsraumes (fünf Kategorien) der vom Vorhaben ausgehenden Funktionsbeein- trächtigung (ebenfalls fünf Kategorien) gegenübergestellt und daraus die Intensität der Aus- wirkung (fünf Kategorien) für den jeweiligen Umweltbelang abgeleitet wird. Die Kategorien hoch und sehr hoch werden als erhebliche Beeinträchtigung eingestuft, die Kategorien mittel, gering und sehr gering führen zu keiner erheblichen Beeinträchtigung.

Nicht in jedem Fall führt der Gebrauch der Matrix bei der Ermittlung der Erheblichkeit von Eingriffsauswirkungen zu einem sinnvollen Ergebnis. Ergänzend wird mit dem verbalargumen- tativen Ansatz gearbeitet, um Maßnahmen zur Vermeidung, Eingriffsminderung sowie Vorbe- lastungen in der Bewertung berücksichtigen zu können.

Tabelle 6: Fünfstufige Matrix zur Ermittlung der Erheblichkeit der Eingriffswirkungen

Funktionale Bedeutung des Bezugsraumes / Bewertung Intensität der Aus- wirkung sehr gering gering mittel hoch sehr hoch mittel i- sehr gering sehr gering gering gering mittel hoch mittel gering gering gering mittel hoch hoch mittel eeinträcht mittel gering mittel hoch hoch

hoch sb mittel hoch mittel hoch hoch sehr hoch hoch mittel

sehr hoch hoch hoch sehr hoch sehr hoch gung Funktion hoch

2.3 Eingriffs-/Ausgleichbilanz Die Erstellung der Eingriffs-/Ausgleichbilanz erfolgte entsprechend der Vorgaben der Ökokon- toverordnung. Hierbei wird der Kompensationsbedarf für die maßgeblichen Umweltbelange Tiere/Pflanzen und Boden/Grundwasser separat ermittelt, addiert und funktionsübergreifend ausgeglichen.

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2.4 Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der erforderlichen Daten Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der erforderlichen Daten sind nicht aufgetreten.

3 Wirkfaktoren der Planung Die Auswirkungen und Beeinträchtigungen, die bei der Realisierung des Vorhabens für den Naturhaushalt, die Landschaft und die Wohnqualität entstehen, werden als Projektwirkungen zusammengefasst. Sie lassen sich in bau-, anlagen- und betriebsbedingt gliedern.

3.1 Wirkfaktoren der Bauphase

• Baustelleneinrichtung, Lagern von Baumaterial, Baustraßen

• Bodenabtrag und Bodenumlagerung

• Bodenverdichtung durch Baumaschinen

• Entfernen der Vegetation im Baufeld

• Schadstoff- und Staubemissionen durch Baumaschinen, unsachgemäßen Umgang, Unfälle

• Lärm, Erschütterung durch Maschinen und Transportverkehr

3.2 Anlagenbedingte Wirkfaktoren

• Flächeninanspruchnahme durch Überbauung und Versiegelung

• Verlust von Vegetationsstrukturen

• Veränderungen im Relief und Landschaftsbild

3.3 Betriebsbedingte Wirkfaktoren

• Schadstoffemissionen: Abgase, Abwärme, Abwasser, Abfälle, Energie, wassergefähr- dende Stoffe z.B. bei Unfällen

• Immissionswirkungen durch Ablagerung von Baumaterialien sowie Verkehr (Lärm, Staub, Schadstoffe)

• Lärmimmissionen und Beunruhigung durch erhöhte Betriebsamkeit (Anwesenheit von Personen, Parkplatzlärm, Kühlaggregate etc.), Straßenverkehr und Lieferverkehr

• Lichtemissionen aufgrund von Beleuchtungsanlagen

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4 Umweltauswirkungen der Planung (Beschreibung des derzeitigen Umweltzustandes und der zu erwartenden Auswirkungen des Vorhabens)

4.1 Umweltbelang Tiere/Pflanzen (inkl. biologische Vielfalt sowie Erhaltungsziele und Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete) 4.1.1 Bestandsaufnahme 4.1.1.1 Bestandsbeschreibung Biotope Innerhalb des Planungsgebietes wurden die in ihrer Vegetation einheitlichen Flächen zusam- mengefasst und in ihrer Ausprägung beschrieben. Die Biotoptypen wurden nach der Bio- topwertliste der Ökokontoverordnung des Landes Baden-Württemberg angesprochen. Die ge- nauen Biotopdefinitionen sind der Arbeitshilfe „Arten, Biotope, Landschaft - Schlüssel zum Er- fassen, Beschreiben, Bewerten“ der LUBW (LUBW 2009) zu entnehmen. Eine exakte räum- liche Darstellung der im Vorhabensgebiet vorhandenen Biotoptypen ist im Bestandsplan dar- gestellt. Das Plangebiet liegt auf einem bereits verfüllten Teilbereich der „Erddeponie Schnarz“. Auf der rekultivierten Fläche befand sich ein ca. 20-jähriger Laubbaumbestand aus Berg-Ahorn, Roterlen, Vogelbeeren, Buchen und sonst. Laubbäumen, welcher zum jetzigen Zeitpunkt be- reits gerodet wurde. Die gesamte Waldfläche umfasste in diesem Bereich 1 ha, wovon etwa 0,5 ha innerhalb des Geltungsbereichs des Plangebiets lagen. Die nördlich im Plangebiet lie- gende geschotterte Ruderalfläche entstand durch Rodung der Waldfläche bei Kanalarbeiten entlang der Anton-Häring-Straße. Innerhalb des Umweltberichts und der dazugehörigen Bilanzierung (Kapitel 6.1) wird die Wald- fläche, welche zum jetzigen Zeitpunkt bereits gerodet ist, herangezogen und bewertet.

Tiere Eine mögliche Betroffenheit von geschützten Tierarten wurde in einer speziellen artenschutz- rechtlichen Prüfung (saP) untersucht. Anhand der standörtlichen Gegebenheiten, der vorhan- denen Habitatstrukturen, der Verbreitungskarten aus dem 4. nationalen Bericht gemäß FFH- Richtlinie und des Informationssystems Zielartenkonzept Baden-Württemberg wurden alle Ar- tengruppen ermittelt, die innerhalb des Untersuchungsgebietes vorkommen können. Dies wa- ren vor allem die Fledermäuse und die europäischen Vogelarten. Die Ergebnisse der speziel- len artenschutzrechtlichen Prüfung sind im Kapitel 4.1.3 zusammengefasst. Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Verbreitungsgebiet der Wanstschrecke (Polysarcus denticauda). Diese kommt jedoch nicht innerhalb von Waldflächen vor. Die umliegenden Ra- senflächen wurden im Zuge der saP zur 1. Änderung der 2. Fortschreibung des FNP (GVV Heuberg) am 24.06.2019 auf ein Vorkommen der Wanstschrecke untersucht. Im Zuge der Begehung der Rasenflächen konnte die Wanstschrecke nachgewiesen werden. Da vom Vor- haben jedoch von keiner Beeinträchtigung der Rasenflächen auszugehen ist, sind die Belange der Wanstschrecke durch das Sondergebiet nicht tangiert.

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4.1.1.2 Bestandsbewertung Die Bedeutung der im Plangebiet vorkommenden Biotoptypen wird entsprechend der Bewert- ungsempfehlungen der LFU 2005 festgesetzt. Hierbei werden die im Gebiet vorhandenen Vor- belastungen berücksichtigt. Die detaillierte Bilanzierung und Bewertung des Umweltbelanges können dem Kapitel 6.1 entnommen werden.

Tabelle 7: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen Bestandsbewertung der Biotoptypen unter Berücksichtigung der Vorbelastungen für den Um- weltbelang Tiere/Pflanzen Naturschutzfachliche Bedeutung Biotoptypen gemäß LFU 2005 sehr hoch hoch mittel • Laubbaum-Bestand (59.10) gering sehr gering Vorbelastungen

Vorbelastungen vorhanden • Nördlich angrenzende Anton-Häring-Straße

4.1.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung Durch das Planungsvorhaben wurden ca. 0,5 ha der insgesamt 1 ha großen bewaldeten Flä- che beansprucht und vollständig überplant. Die Ausweisung des Bebauungsplanes bean- sprucht zwar nicht die gesamte 1 ha große Waldfläche, jedoch verliert die angrenzende Wald- fläche aufgrund ihrer geringen Flächengröße die Waldeigenschaft. Somit sind 1 ha Wald als Umwandlungsfläche zu beantragen. Der Verlust der im Gebiet vorhandenen natürlichen Ve- getationsstrukturen in Form eines Laubbaumbestandes führt für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen zu Auswirkungen mit einem sehr hohen Beeinträchtigungsmaß. Infolge des Le- bensraumverlustes ergeben sich für den betroffenen Biotoptyp erhebliche Beeinträchtigungen. Für den bereits teilversiegelten Streifen angrenzend zur Anton-Häring-Straße ergeben sich keine Beeinträchtigungen für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen. Durch das bauliche Vorhaben ergibt sich eine Kulissenwirkung und damit eine Störung der Fauna. Die Höhe der baulichen Anlagen, sowie der Werbeanlagen beschränkt sich jedoch auf 8 m. Diese werden durch die westlich und südwestlich liegenden Waldgebiete/Gehölzbereiche und die südlich liegenden Aufschüttungen der Erddeponie abgeschirmt. Im Norden grenzt ein Wohngebiet an den Vorhabensbereich und im Nordosten prägen Gewerbebetriebe stark die Landschaft. Somit ist die Bedeutung der Kulissenwirkung für den Umweltbelang Tiere/Pflan- zen mit einem untergeordneten Beeinträchtigungsmaß zu beurteilen. Durch die Vorhabensrealisierung und Nutzungsänderung im Vorhabensgebiet können sich in- folge von erhöhten Lärmemissionen und erhöhter Betriebsamkeit Störungen für die umgeben- den Lebensräume ergeben. Durch die planinterne Eingrünungsmaßnahme, sowie die Anlage von Grünflächen können die Eingriffsfolgen zwar minimiert, jedoch nicht auf ein unerhebliches Maß reduziert werden. Die Erheblichkeit des Eingriffes insgesamt bleibt somit bestehen.

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Tabelle 8: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen Umweltauswirkungen der Planung und ihre Erheblichkeit unter Berücksichtigung der Vermei- dungs- und Verminderungsmaßnahmen für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen

Ausmaß der Erheblichkeit Wirkungs- Wirkungs- Funkionsbe- (unter Berück- Art der Umweltauswirkung bereich dauer einträchtig- sichtigung der Bestandsbewert- ung ung) bau- und anlagenbedingt Entfernung von Vegetationsbeständen und Eingriffsbe- dauerhaft sehr hoch dadurch Verlust von Lebensraum für Pflanzen reich und Tiere

Störung der Fauna durch Überbauung und Kulis- Eingriffsbe- dauerhaft gering senbildung reich und nahes Um- feld

Baubedingte Schadstoff- und Staubemissionen Eingriffsbe- temporär, gering durch Transport- und Baufahrzeuge reich und beschränkt Umfeld auf Bauzeit

Störungen für die Fauna durch baubedingte Eingriffsbe- temporär, gering Lärmemissionen reich und beschränkt nahes Um- auf Bauzeit feld

Störungen für die Fauna durch baubedingte visu- Eingriffsbe- temporär, gering elle Beeinträchtigungen reich und beschränkt nahes Um- auf Bauzeit feld

betriebsbedingt

Betriebsbedingte Schadstoffemissionen Eingriffsbe- dauerhaft gering reich und Umfeld

Störungen für die Fauna durch betriebsbedingte Eingriffsbe- dauerhaft gering Lärmemissionen reich und nahes Um- feld

Störungen für die Fauna durch betriebsbedingte Eingriffsbe- dauerhaft gering visuelle Beeinträchtigungen reich und nahes Um- feld

Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen

Vermeidungs- oder Verminderungsmaßnahmen vorgesehen • Eingrünung des Plangebiets mittels Heckenpflanzung • Anlage von Grünflächen

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4.1.3 Ergebnis der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung Parallel zum Umweltbericht wurde eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung durchgeführt.

Nach den Ergebnissen der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung zum Bebauungsplan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ auf der Basis der Untersuchungen im Rahmen der Gewerbegebietserweiterung auf der Ebene des Flächennutzungsplans, kommen im Wirk- raum des Vorhabens mehrere artenschutzrechtlich relevante Arten vor. Zu nennen sind hierbei die Fledermäuse und die europäischen Vogelarten. Darüber hinaus wurde das Vorkommen der Wanstschrecke als Charakterart artenreicher Mähwiesen im weiteren Umfeld festgestellt.

Die Untersuchungen zu Haselmäusen und europäisch geschützter Reptilien- bzw. Amphibien- arten ergaben keine Nachweise. Mit der Realisierung des Bebauungsplans „SO Lebensmittel- markt Anton-Häring-Straße“ sind Auswirkungen auf die nachgewiesenen europarechtlich ge- schützten Arten im Geltungsbereich selbst und im unmittelbaren Umfeld verbunden.

Zur Vermeidung von Verbotstatbeständen des § 44 (1) bezüglich der Artengruppe der Vögel müssen die Fällarbeiten außerhalb der Vogelbrutzeit von Anfang Oktober bis Ende Februar erfolgen. Durch die mögliche Anwesenheit von Fledermäusen müssen diese noch weiter ein- geschränkt werden und dürfen erst ab November beginnen (V-1). Um eine Beeinträchtigung der Nahrungshabitate der Fledermäuse zu vermeiden soll die Beleuchtung im Außenbereich insektenfreundlich gestaltet und auf ein Minimum reduziert werden (V-2). In der Artengruppe der Vögel sind zum kontinuierlichen Funktionserhalt der Fortpflanzungs- und Ruhestätten ent- fallende Bruthabitate durch die beschriebenen CEF-Maßnahmen (Entwicklung eines Halbof- fenlandbereiches durch starkes Auslichten der Gehölzbestände und regelmäßige Pflege für Neuntöter und Goldammer [CEF-1], Entwicklung von sehr offenem Lichtwald durch Auslich- tung von Wald im Randbereich mit Einzelbaumstrukturen für den Baumpieper [CEF-2], Ent- wicklung eines geeigneten Lebensraumes für den Fitis durch Reduzierung hoher Bäume und Umbau in einen durch Gebüsche, Weidengehölze und Hochstaudenflur geprägten Waldbe- reich [CEF-3] und Auslichtung bestehender Waldbereiche im Sinne eines lichten „Heidewal- des“ sowie Gehölzpflanzungen im Umfeld des Lebensmittelmarktes für den Bluthänfling [CEF- 4]) zu ersetzen.

Weiteres artenschutzrechtliches Konfliktpotenzial ist durch das geplante Vorhaben nicht zu erwarten. Die Maßnahmen müssen über Festsetzung und Hinweise im Bebauungsplan gesi- chert werden. Unter Berücksichtigung der dargestellten Vorkehrungen zur Vermeidung und der Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität ergeben sich für gemeinschaftlich geschützte Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie und der europäi- schen Vogelarten durch die Realisierung des Vorhabens keine artenschutzrechtlichen Ver- botstatbestände nach § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG. Es wird keine Ausnahme gem. § 45 Abs. 7 BNatSchG benötigt.

4.1.4 Natura 2000 - Verträglichkeitsuntersuchung Im Zuge der 1. Änderung der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplans des Gemeindever- waltungsverbandes Heuberg wurde zu dem FNP-Gebiet „Steintaler Bühl, Erweiterung“ in Bubsheim eine Natura 2000 - Verträglichkeitsuntersuchung für das Natura 2000 - Gebiet „Süd- westalb und Oberes Donautal (Schutzgebiets-Nr. 7820441)“ erstellt. Das Plangebiet liegt voll- umfänglich innerhalb des Natura 2000 – Gebiets. Nach den Ergebnissen der Natura 2000 – Verträglichkeitsuntersuchung erfolgen durch das Vorhaben keine negativen Auswirkungen auf das Vogelschutzgebiet „Südwestalb und Oberes

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Donautal (Schutzgebiets-Nr. 7820441)“ im Sinne einer erheblichen Beeinträchtigung der Er- haltungsziele oder des Schutzzweckes des Gebiets in seinen „maßgeblichen Bestandteilen“, insofern die vorgesehenen Maßnahmen zur Kohärenzsicherung (Kohärenzausgleich) verwirk- licht werden. Mit den geplanten Kohärenzsicherungsmaßnahmen, die auf der Ebene des Bebauungsplan- verfahren konkretisiert werden, kann sichergestellt werden, dass der günstige Erhaltungszu- stand der zu schützenden Vogelarten innerhalb der betroffenen biogeographischen Region gewahrt bleiben. Die Verträglichkeit des Vorhabens mit dem Vogelschutzgebiet ist somit gegeben. Das europä- ische Schutzgebietsnetz Natura 2000 wird durch das Vorhaben nicht negativ beeinflusst.

4.2 Umweltbelang Boden 4.2.1 Bestandsaufnahme 4.2.1.1 Bestandsbeschreibung Innerhalb des Plangebiets wurden die in ihrem Bodenvorkommen einheitlichen Standorte zu- sammengefasst und in ihrer Ausprägung beschrieben. Nach der Geologischen Übersichtskarte (Maßstab 1:300.000, Landesamt für Geologie, Roh- stoffe und Bergbau) stehen im Plangebiet die zwei geologischen Formationen „Lacunosamer- gel-, Untere und Obere Felsenkalk-Formation“ an. Als flächenbedeutsam vorkommende Leit- böden werden Rendzina, Braunerde-Rendzina, Terra fusca-Rendzina, Braunerde-Terra fusca, Syrosem, Braunerde, Terra fusca-Braunerde, Terra fusca und Kolluvium bestehend aus flach- und mittelgründigen Böden aus kalksteinschuttführendem, schluffig und schluffig-tonigem Lehm über schuttführendem tonigem Lehm, Ton und Kalksteinzersatz genannt. Typisch sind diese Böden für die kuppige Albhochfläche der Westalb (Bodenübersichtskarte von Baden- Württemberg, Maßstab 1:200.000, Blatt: CC7918 Stuttgart-Süd). Das Vorhabensgebiet befindet sich auf einer ehemaligen Erddeponiefläche und weist somit starke Vorbelastungen für den Umweltbelang Boden auf. Laut dem Rekultivierungsplan wurde auf der Fläche Anfang der 1970er Jahre Hausmüll, Bauschutt und Erdaushub aus der Ge- meinde Bubsheim abgelagert. Nach Beendigung der Erdaushubdeponierung und der Aufbrin- gung der bindigen Oberflächenabdichtung wurden die Flächen mit einer Schicht aus kulturfä- higem Unterboden bedeckt und ein humoser Oberboden wurde aufgetragen. Danach konnte die Erddeponie wieder rekultiviert werden.

4.2.1.2 Bestandsbewertung Die nachfolgende Bewertung des im Gebiet anstehenden Bodens erfolgt auf Grundlage der amtlichen Bodenschätzungsdaten des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (Re- gierungspräsidium ). Aufgrund der starken Vorbelastungen der Bodenfunktion auf der ehemaligen Erddeponiefläche wird dem Boden eine sehr geringe naturschutzfachliche Bedeu- tung zugesprochen (Bodenschutzheft 24). Auf eine detaillierte Bilanzierung und Bewertung des Umweltbelanges Boden wird daher verzichtet.

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Tabelle 9: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Boden Bestandsbewertung unter Berücksichtigung der Vorbelastungen für den Umweltbelang Boden Funktionserfüllung des Bodens Bodenbezeichnung gemäß Ökokontoverordnung

sehr hoch

hoch

mittel

gering

keine • Stark vorbelasteter Boden

Vorbelastungen

Vorbelastungen vorhanden • Das Vorhabensgebiet befindet sich auf der ehemaligen Erddeponiefläche „Schnarz“

4.2.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung Die im Plangebiet maximal zulässige bauliche Inanspruchnahme errechnet sich aus der im Plangebiet festgesetzten Grundflächenzahl von 0,6. Die zulässige Grundfläche darf jedoch durch die Grundflächen von Garagen, Gemeinschaftsgaragen, Tiefgaragen und Stellplätzen mit ihren Zu- und Abfahrten, Nebenanlagen und baulichen Anlagen unterhalb der Gelände- oberfläche bis zu einer Grundflächenzahl von 1,00 überschritten werden. Somit dürfen insge- samt 100 % des Baugrundstücks überbaut und versiegelt werden. Bei dem im Plangebiet vor- kommenden Boden handelt es sich um einen stark vorbelasteten Boden, aufgrund des Stand- orts auf einem Teilbereich der „Erddeponie Schnarz“. Somit ist die Flächeninanspruchnahme generell zu begrüßen, da der Bebauungsdruck auf unbelastete Flächen sinkt. Weiterhin liegt das Plangebiet innerhalb der Schutzzone II des Wasserschutzgebiets „Lippach- quelle“. Um eine Gefährdung des Wasserschutzgebiets möglichst auszuschließen, ist das Ein- dringen von Wasser in den Untergrund zu unterbinden. Somit sieht der Wasserschutz vor, dass Verkehrsflächen in Verbindung mit den Gebäudeflächen vollständig versiegelt werden müssen. Auch die Grünflächen müssen abgedichtet werden, sodass kein Wasser in den Un- tergrund eindringt. Aufgrund der besonderen Gegebenheiten des Standorts in Bezug auf den Wasserschutz, ist die Versiegelung des vollständigen Gebiets als unumgänglich einzustufen. Der hohe Versiegelungsgrad gleicht sich anteilig durch die festgesetzten Pflanzgebote aus. Bei Umsetzung der ermöglichten Dachbegrünung wird der Eingriff in den Umweltbelang wei- terhin gemindert. Insgesamt ist der Eingriff in den Umweltbelang Boden vor allem aufgrund der Vorbelastung durch die Lage auf einer ehemaligen Erddeponie als unerheblich einzuschätzen.

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Tabelle 10: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Boden Umweltauswirkungen der Planung und ihre Erheblichkeit unter Berücksichtigung der Vermei- dungs- und Verminderungsmaßnahmen für den Umweltbelang Boden

Ausmaß der Erheblichkeit Wirkungsbe- Wirkungs- Funkionsbe- (unter Berück- Art der Umweltauswirkung reich dauer einträchtig- sichtigung der Bestandsbewert- ung ung) bau- und anlagenbedingt Verlust aller Oberbodenfunktionen in Be- Vollständig ver- dauerhaft mittel reichen, die vollständig versiegelt werden siegelte Flä- (Vorbelas- chen tung)

Baubedingte Beeinträchtigung der Boden- Eingriffsbereich temporär - mittel funktionen auf abgedichteten Flächen (Pflanz- dauerhaft gebote) durch mechanische Belastungen

Baubedingte Schadstoffeinträge in den Boden lokales Ereignis temporär gering - durch Betriebsstoffe (z. B. bei Unfällen) (potenziell hoch)

betriebsbedingt

Betriebsbedingte Schadstoffeinträge in den lokales Ereignis temporär gering - Boden durch Betriebsstoffe (z.B. bei Unfällen) (potenziell hoch) Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen

Vermeidungs- oder Verminderungsmaßnahmen vorgesehen • Erdarbeiten sollen bei trockener Witterung und trockenem, bröseligem Boden ausgeführt werden. Der Oberboden und der kulturfähige Unterboden sind bei Erdarbeiten getrennt auszubauen, zu sichern und, soweit für die gärtnerische Gestaltung der Grundstücke notwendig, sachgerecht zu lagern. Nach Ab- schluss der Bauarbeiten sind Unter- und Oberboden wieder lagenweise auf den Baugrundstücken auf- zubringen. Vor Aufbringen des Bodens ist der verdichtete Untergrund aufzulockern. • Überschüssiger Bodenaushub ist möglichst zu vermeiden. Zur Geländegestaltung ist soweit möglich der anfallende Bodenaushub zu verwenden. • Die Erdbewegungen sind auf ein unumgängliches Maß zu beschränken. • Anfallender Ober- und Unterboden soll soweit wie möglich auf den Baugrundstücken selber verbleiben. Anfallendes überschüssiges und unbelastetes Erdmaterial ist ordnungsgemäß auf einer Erddepo- nie/Steinbruch zu entsorgen. • Die Verwendung von anfallendem Bauschutt ist nicht zulässig. • Wird für Auffüllungen zusätzliches Erdmaterial angefahren, darf nur unbelastetes Erdmaterial verwen- det werden. Die Herkunft des Materials muss bekannt sein. Schädliche Bodenveränderungen und Bo- denverunreinigungen sind nicht zulässig. • Stellplatzflächen für PKW dürfen auf Grund der gegebenen Standortbedingungen nicht in einer was- serdurchlässigen Oberflächenbefestigung ausgeführt werden. Die Oberflächen sind wasserdurchlässig auszuführen. Alternativ dazu kann die Oberfläche wasserdurchlässig ausgeführt werden soweit sicher- gestellt ist, dass die zu befestigenden Flächen mit einer unterliegenden Abdichtung flächig eine Versi- ckerung von Niederschlagswasser in den Untergrund unterbindet.

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4.3 Umweltbelang Wasser 4.3.1 Bestandsaufnahme 4.3.1.1 Bestandsbeschreibung Grundwasser Entsprechend der Geologischen Übersichtskarte von Baden-Württemberg (Maßstab 1:350.000) gehört der Vorhabensbereich zur hydrogeologischen Formation: „Oberjura“. Das Plangebiet befindet sich genauer im Ausstrichbereich der Gesteine des Dolomits und zucker- körnigen Kalksteins im Unteren Massenkalk. Weiterhin ist das Plangebiet Teil des Wasserschutzgebiets „Lippachquelle“ Schutzgebiets-Nr. 327020) des WZG II.

Oberflächenwasser Im direkten Umfeld des Vorhabensgebietes sind keine Oberflächengewässer vorhanden.

4.3.1.2 Bestandsbewertung Die hydrogeologische Bedeutung der im Plangebiet anstehenden Gesteinsformation wird ent- sprechend der Bewertungsempfehlungen der LFU 2005 festgesetzt.

Tabelle 11: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Wasser Bestandsbewertung unter Berücksichtigung der Vorbelastungen für den Umweltbelang Was- ser Ökologische Bedeutung gemäß Geologische Formation/Oberflächengewässer LFU 2005

sehr hoch • Wasserschutzgebiets „Lippachquelle“ (Schutzgebiets-Nr. 327020)

hoch

mittel • Oberjura

gering

sehr gering

Vorbelastungen

Vorbelastungen vorhanden

4.3.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung Das Plangebiet liegt innerhalb des Wasserschutzgebietes „Lippachquelle“ – Schutzzone II der Gemeinde , welches als einzige verfügbare Bezugsquelle von Trinkwasser für die Gemeinde Bubsheim fungiert. Nach der geltenden Schutzgebiets-Rechtsverordnung des Lan- desamtes Tuttlingen vom 22.04.2002 besteht für die Zone II ein Verbot für die Ausweisung von Baugebieten. Im Jahre 2016 wurde ein weiterer Grundwassermarkierungsversuch durch- geführt, nachdem eine Ausnahmeregelung für Nutzungsformen mit einem geringen Gefähr- dungspotenzial für das Grundwasser erteilt wurde. Diese Ausnahmeregelung geht einher mit wasserwirtschaftlichen Anforderungen, welche im Folgenden erläutert werden. Die Baustel- leneinrichtung, sowie die Betankung und Wartung von Baumaschinen muss außerhalb der Zone II erfolgen. Die Eingriffe in den Deponiekörper sind so gering wie möglich zu halten. 27 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Verkehrsflächen in Verbindung mit Gebäudeflächen sind flüssigkeitsdicht auszufüllen und es sind Flächenabdichtungen unter den Grünflächen vorgegeben, um ein Eindringen von Wasser in den Untergrund vollumfänglich zu vermeiden. Sämtliche anfallende Abwässer sind aus der Zone II herauszuleiten und es sind erhöhte Dichtigkeitsanforderungen an die Abwassersys- teme zu stellen. Die Lagerung, Verwendung und der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen ist nicht zulässig. Unter Berücksichtigung der festgesetzten wasserwirtschaftlichen Anforde- rungen ist der Eingriff in das Wasserschutzgebiet als unerheblich einzuschätzen. Bei der vorliegenden hydrogeologischen Formation sind weiterhin Verkarstungserscheinun- gen (offene oder lehmgefüllte Spalten, Hohlräume, Dolinen) nicht auszuschließen, welche die Gefahr von Ausspülungen lehmerfüllter Spalten mit sich bringen. Da es auf dem Plangebiet jedoch zu keiner Versickerung von Wasser kommt, ist eine Beeinträchtigung in Form von Aus- spülungen auszuschließen. Durch die komplette Versiegelung des Plangebiets kommt es zu einem beschleunigten Ober- flächenwasserabfluss, sowie zu einer Verminderung der Wasserrückhaltung und der Grund- wasserneubildung. Da eine Versiegelung der Fläche unumgänglich ist, soll das Regenwasser in einen parallel der Anton-Häring-Straße verlaufenden Regenwasserkanal abgeleitet werden. Hierbei ist zu beachten, dass das Niederschlagswasser vorzubehandeln ist und das die Ab- leitmengen vom Grundstück über Retentionsräume und Drosseleinrichtungen so zu begren- zen sind, dass zum Zeitpunkt eines Starkregenereignisses max. 1 l/s in den Gemeindekanal abgeleitet wird. Das Schmutzwasser ist an den Schmutzwasserkanal anzuschließen. Temporär erhebliche Beeinträchtigungen mit hohem ökologischem Risiko können durch Un- fälle und unsachgemäße Handhabung von wassergefährdenden Stoffen sowie durch Schad- stoffeinträge aus Transport- und Baustellenfahrzeugen entstehen. Durch die komplette Ver- siegelung des Plangebiets sind Schadstoffeinträge in das Grundwasser jedoch nahezu aus- geschlossen. Unter Berücksichtigung der festgesetzten Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen entste- hen bei der vorliegenden hydrogeologischen Formation keine dauerhaften erheblichen Beein- trächtigungen für den Umweltbelang Wasser.

Tabelle 12: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Wasser Umweltauswirkungen der Planung und ihre Erheblichkeit unter Berücksichtigung der Vermei- dungs- und Verminderungsmaßnahmen für den Umweltbelang Wasser

Ausmaß der Erheblichkeit Wirkungsbe- Wirkungs- Funkionsbe- (unter Berück- Art der Umweltauswirkung reich dauer einträchtig- sichtigung der Bestandsbewert- ung ung) baubedingt Beeinträchtigung des Grundwassers durch Nachgeschalte- temporär, gering - Schadstoffeinträge aus den Transport- und ter Gewässer- beschränkt (potenziell Baufahrzeugen kreislauf auf Bauzeit hoch)

anlagenbedingt

Vermehrter und beschleunigter Oberflächen- versiegelte und dauerhaft mittel wasserabfluss und Verlust des Rückhalte- überbaute volumens des belebten Bodens durch Über- Flächen bauung und Flächenversiegelung Verringerung der Grundwasserneubildung durch Überbauung und Flächenversiegelung

28 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Umweltauswirkungen der Planung und ihre Erheblichkeit unter Berücksichtigung der Vermei- dungs- und Verminderungsmaßnahmen für den Umweltbelang Wasser

Ausmaß der Erheblichkeit Wirkungsbe- Wirkungs- Funkionsbe- (unter Berück- Art der Umweltauswirkung reich dauer einträchtig- sichtigung der Bestandsbewert- ung ung) betriebsbedingt

Betriebsbedingte Schadstoffeinträge in das lokales Ereignis temporär sehr gering - Grundwasser durch Betriebsstoffe (z.B. bei (potenziell unsachgemäßem Umgang mit wassergefähr- hoch) denden Stoffen, Unfällen)

Möglicherweise Eintrag von austretenden Nachgeschalte- temporär sehr gering - Treibstoffen oder sonstiger gefährdender ter Gewässer- (potenziell Stoffe aus abgestellten Fahrzeugen und Ma- kreislauf hoch) schinen ins Grundwasser Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen

Vermeidungs- oder Verminderungsmaßnahmen vorgesehen • Die Baustelleneinrichtung, sowie die Betankung und Wartung von Baumaschinen muss außerhalb der Was- serschutzzone II erfolgen. • Die Eingriffe in den Deponiekörper sind so gering wie möglich zu halten. • Verkehrsflächen in Verbindung mit Gebäudeflächen sind flüssigkeitsdicht auszufüllen und es sind Flächen- abdichtungen unter den Grünflächen vorgegeben, um ein Eindringen von Wasser in den Untergrund vollum- fänglich zu vermeiden. • Sämtliche anfallende Abwässer sind aus der Zone II herauszuleiten und es sind erhöhte Dichtigkeitsanfor- derungen an die Abwassersysteme zu stellen. • Die Lagerung, Verwendung und der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen sind nicht zulässig. • Die Grundstücksentwässerung hat im Trennsystem zu erfolgen. Hierbei ist das Schmutzwasser in den ge- meindlichen Schmutzwasserkanal und das Regenwasser nach einer Vorbehandelung in den Regenwasser- kanal abzuleiten.

4.4 Umweltbelang Luft/Klima 4.4.1 Bestandsaufnahme 4.4.1.1 Bestandsbeschreibung Die klimatischen Verhältnisse des Vorhabensgebiets werden maßgeblich durch seine Lage im Südwesten der Schwäbischen Alb geprägt. Das der „Hohen Schwabenalb“ zugehörige Gebiet zeichnet sich durch ein raues Klima mit langen, schneereichen Wintern aus. Die Jahresdurch- schnittstemperatur liegt im langjährigen Mittel (1981-2010) an der Wetterstation Klippeneck bei 6,8 °C, während die jährliche Niederschlagsmenge 969 mm/Jahr beträgt (www.dwd.de). Die Hauptwindrichtung des Gebiets ist Südwesten (udo.lubw.baden-wuerttemberg.de B).

Tabelle 13: Klimadaten des Untersuchungsgebietes Niederschlag: 969 mm/Jahr Lufttemperatur: ca. 6,8 °C im langjährigen Jahresdurchschnitt Windrichtung: Südwesten

29 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Kaltluftentstehung und Kaltluftabfluss Die vom Vorhaben in Anspruch genommene Waldfläche hat keine Bedeutung für die Kaltluf- tentstehung und den Kaltluftabfluss.

Luftregeneration und Klimapufferung Die Regeneration der Luft, insbesondere ihre Anreicherung mit Sauerstoff, erfolgt durch Pflanzen, speziell durch die photosynthetisch aktiven Blätter und Nadeln. Dies bedeutet, dass Strukturen mit großer Blattmasse, insbesondere Wälder, von großer Bedeutung für die Luftre- generation sind. Immergrüne Gehölze leisten diesbezüglich einen besonders großen Beitrag. Das Plangebiet wies einen in Beachtung der umliegenden Waldbestände kleinen Waldbestand aus Laubbäumen auf. Dieser wurde zum jetzigen Zeitpunkt bereits gerodet. Die Bestandsbe- wertung erfolgte de jure. Der Laubbaumbestand leistete aufgrund der geringen Größe eine mittlere bis hohe Funktionserfüllung der Luftregeneration und Klimapufferung.

4.4.1.2 Bestandsbewertung Die Bewertung der bioklimatischen Ausgleichsleistung und des Immissionsschutzes wird nach den Kriterien der LFU 2005 durchgeführt. Nach den Bewertungskriterien der LFU wird das Plangebiet als Fläche mit einer mittleren Funktionserfüllung für die Luftregeneration und Klima- pufferung gewertet.

Tabelle 14: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Luft/Klima Bestandsbewertung unter Berücksichtigung der Vorbelastungen für den Umweltbelang Luft/Klima Ökologische Bedeutung gemäß Klimatische Flächeneinheiten LFU 2005

sehr hoch

hoch

mittel • Kleiner Waldbestand aus Laubbäumen

gering

sehr gering

Vorbelastungen

Vorbelastungen vorhanden • Südlich angrenzende „Anton-Häring-Straße“

4.4.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung Klimapufferung und Luftregeneration Die Realisierung des Vorhabens führte zu einem Verlust einer ca. 0,5 ha großen Waldfläche, welche aus Laubbäumen bestand. Vorbelastungen bestehen durch die angrenzende Anton- Häring-Straße. Weiterhin leistet das Plangebiet aufgrund der geringen Größe nur eine mittlere bis hohe Funktionserfüllung für die Luftregeneration und Klimapufferung. Aufgrund der ver- gleichsweise geringen Größe der Waldfläche und dem hohen Anteil an Waldflächen innerhalb der Gemeinde Bubsheim spielt der Wegfall des Laubbaumbestands für den Siedlungskörper der Gemeinde Bubsheim keine erhebliche Rolle. Durch die Heckenpflanzungen verringert sich 30 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht die Beeinträchtigung für den Umweltbelang Klima/Luft zusätzlich. Die sich infolge des Verlus- tes ergebenden Beeinträchtigungen für die Luftregeneration und die Klimapufferung sind als mittel und der Eingriff als unerheblich einzustufen.

Tabelle 15: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Luft/Klima Umweltauswirkungen der Planung und ihre Erheblichkeit unter Berücksichtigung der Vermei- dungs- und Verminderungsmaßnahmen für den Umweltbelang Luft/Klima

Ausmaß der Erheblichkeit Wirkungsbe- Wirkungs- Funkionsbe- (unter Berück- Art der Umweltauswirkung reich dauer einträchtig- sichtigung der Bestandsbewert- ung ung) bau- und anlagebedingt Beeinträchtigung der Luftqualität durch Ab- Eingriffsbereich temporär, gering gase und Staub der Transport- und Baufahr- und Umfeld beschränkt zeuge auf Bauzeit

Verlust an kaltluftproduzierenden Grünland- Eingriffsbereich dauerhaft sehr gering und Ruderalflächen

Verlust an Gehölzbeständen, die der Luftre- Eingriffsbereich dauerhaft mittel generation und Klimapufferung dienen betriebsbedingt

Betriebsbedingte Schadstoffemissionen (z. B. Eingriffsbereich dauerhaft gering durch zu- und abfahrende Fahrzeuge) und Umfeld Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen

Vermeidungs- oder Verminderungsmaßnahmen vorgesehen • Eingrünung des Plangebiets mittels Heckenpflanzung

4.5 Umweltbelang Landschaft 4.5.1 Bestandsaufnahme 4.5.1.1 Bestandsbeschreibung Der Vorhabensbereich befindet sich auf einer Höhe von ca. 933 - 936 ü. NN in der naturräum- lichen Einheit der „Hohen Schwabenalb“ (Naturraum-Nr. 93), welche der Großlandschaft „Schwäbische Alb“ (Großlandschaft-Nr. 9) zugeordnet wird (vgl. udo.lubw.baden-wuerttem- berg.de A, Karte der Naturräumlichen Gliederung des Daten- und Kartendienst der LUBW). Die Hohe Schwabenalb ist eine verkarstete Hochfläche, welche nach Osten und Süden abfällt und durch zwei ehemalige Durchbruchstäler der Donau gegliedert wird. Im Norden wird die Landschaft durch den stark zerklüfteten Albtrauf und im Süden durch das Tal der Donau be- grenzt. Das Erscheinungsbild der „Hohen Schwabenalb“ dominieren typische Karstformen wie flachmuldige Trockentäler, Höhlen, Blockhalden und Dolinen. Die Landschaft zeichnet sich durch eine hohe Verzahnung von Magerrasen, Felsbiotopen, Steppenheiden, Hutungen und Trockenwäldern aus (www.bfn.de). Großräumig befindet sich das Plangebiet auf dem westlichen Heuberg, welcher aus weitläufi- gen Grünlandflächen mit Restbeständen von Wacholderheiden besteht. In näherer Umgebung zum Plangebiet befinden sich überwiegend Grünlandflächen an der Ortsrandlage mit einzel- nen Gehölzstrukturen. Das Plangebiet liegt auf einer ehemaligen Erddeponie, auf welcher ein kleinflächiger Wald aus ca. 20 Jahre alten Laubbäumen stockte. Zu diesem Zeitpunkt ist der

31 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Wald bereits gerodet (Abbildung 4). Im Norden wird das Vorhabensgebiet durch die Anton- Häring-Straße begrenzt, im Süden durch Konversionsflächen der Erddeponie und im Westen durch einen in etwa parallel der L 435 verlaufenden Feldweg. Nördlich des Plangebiets liegt eine Wohnbausiedlung der Gemeinde Bubsheim, östlich des Plangebiets liegen Gewerbeflä- chen. Dies führt zu einer anthropogenen Überprägung. Das Plangebiet ist vor allem von Osten einsehbar. Im Süden wird das Plangebiet durch den Deponiekörper der Erddeponie, im Westen von Gehölzbeständen und im Norden von einem Wohngebiet abgeschirmt.

Blick auf die bereits gerodete Fläche des Plange- Blick in Richtung Osten auf die bereits gerodete biets. Blickrichtung: Westen. Aufnahme des Fo- Plangebietsfläche. An das Plangebiet grenzt tos am 16.09.2020. nördlich eine Ruderalfläche, welche bereits im Zuge von Rodungen für Kanalarbeiten entlang der Anton-Häring-Straße entstanden ist. Auf- nahme des Fotos am 16.09.2020.

Blick auf die südlich des Plangebiets liegenden Plangebiet im Februar 2020 mit noch existentem Konversionsflächen der Erddeponie. Blickrich- Baumbestand. Blick Richtung Nordwesten. Foto tung: Osten. Aufnahme des Fotos am wurde aufgenommen im Zuge von Erhebungen 16.09.2020. zum Winterlebensraum des Raubwürgers.

Abbildung 4: Fotodokumentation des Plangebietes

32 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

4.5.1.2 Bestandsbewertung Die Beurteilung des Landschaftsbildes erfolgt nach dem Bewertungsrahmen der LFU 2005. Das Bewertungsmodell wurde in Anlehnung an die Bewertungsverfahren von Leitl 1997 und Menz O.J. erarbeitet. Hauptkriterien für die landschaftliche Beurteilung stellen die Bewert- ungsparamenter Vielfalt und Eigenart/Historie dar. Tabelle 16: Bestandsbewertung für den Umweltbelang Landschaft Bestandsbewertung unter Berücksichtigung der Vorbelastungen für den Umweltbelang Land- schaft Bedeutung gemäß LFU 2005 Landschaftsräume

sehr hoch

hoch • Laubbaumbestand auf einer ehemaligen Erddeponie, welche in ei- mittel ner typischen Kulturlandschaft der Schwäbischen Alb mit Magerwie- senflächen und offenen Grünlandbeständen liegt. gering

sehr gering

Vorbelastungen

Vorbelastungen vorhanden • Angrenzende Anton-Häring-Straße • Erddeponie • Wohngebiet, Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe (Sichtbezug)

4.5.2 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung Durch die Überplanung des Plangebiets wird eine anthropogen vorbelastete Fläche baulich in Anspruch genommen. Hierdurch wird einem Flächenneuverbrauch unbelasteter Flächen ent- gegengewirkt. Mit der baulich-technischen Überprägung des mittelwertigen Landschaftsberei- ches ergeben sich Auswirkungen auf das Landschaftsbild mit einem mittleren Beeinträchti- gungsmaß. Weitere Beeinträchtigungen für das Landschaftserleben ergeben sich durch betriebsbedingte Störeinflüsse. Hierbei ist vor allem mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch Anliefe- rungsverkehr und den Zustrom von Kunden zu rechnen. Vorbelastungen bestehen durch den gegenüber des Plangebiets liegenden, bestehenden Supermarkt. Weiterhin ist das Plangebiet weitestgehend abgeschirmt, sodass die Einsehbarkeit sehr gering ist. Es bestehen lediglich Sichtbeziehungen zwischen dem Wohngebiet im Norden, welche durch die Heckeneingrünung gemindert werden können. Die Beeinträchtigungen in den Umweltbelang Landschaft über- schreiten das bestehende Maß nicht. Unter Berücksichtigung der geplanten Gebietseingrünung und der Vorbelastungen des Gebie- tes können die Eingriffe in das Landschaftsbild in ihrer Gesamtwirkung auf ein unerhebliches Maß reduziert werden.

33 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Tabelle 17: Umweltauswirkungen für den Umweltbelang Landschaft Umweltauswirkungen der Planung und ihre Erheblichkeit unter Berücksichtigung der Vermei- dungs- und Verminderungsmaßnahmen für den Umweltbelang Landschaft

Ausmaß der Erheblichkeit Wirkungsbe- Wirkungs- Funkionsbe- (unter Berück- Art der Umweltauswirkung reich dauer einträchtig- sichtigung der Bestandsbewert- ung ung) bau- und anlagebedingt Flächeninanspruchnahme und Überformung Eingriffsbereich dauerhaft mittel eines Landschaftsausschnittes und Umfeld mit Sichtbezug

Beeinträchtigung von Sichtbeziehungen Eingriffsbereich dauerhaft gering und Umfeld mit Sichtbezug betriebsbedingt

Beeinträchtigung durch Nutzung des geplan- Eingriffsbereich dauerhaft mittel ten Betriebsgeländes (z.B. durch parkierende und Umfeld Autos/Anlieferungsverkehr) Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen

Vermeidungs- oder Verminderungsmaßnahmen vorgesehen • Eingrünung des Plangebiets mittels Heckenpflanzung • Anlage von Grünflächen

4.6 Umweltbelang Fläche Die städtische Entwicklung der Kommunen und die Realisierung von umfangreichen Baumaß- nahmen der technischen Infrastruktur haben in der Vergangenheit zu einem erheblichen Flächenverbrauch geführt. Um dieser Problematik entgegen zu wirken ist ein nachhaltiges Flächenmanagement erforderlich. Der planerische Handlungsauftrag zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme zielt im Wesentlichen auf ein nachhaltiges Flächenmanagement ab, welches die gezielte Förderung von Innenentwicklung vorsieht. Neben einem kommunalen Flächenmanagement, das eine Gesamtflächenbilanzierung der Brachflächen und Baulücken umfasst, werden als maßgebliche Erfolgsfaktoren vor allem die Wiedernutzung von Brachflächen und die Erschließung von Bauflächenpotentialen im Sied- lungsbestand benannt (Ulmer et al. 2007). In der Gesetzgebung selbst ist die Zielsetzung einer zielgerichteten Erschließung von Innenentwicklungspotenzialen in § 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG und § 1a Abs. 2 BauGB verankert. Die im Plangebiet vorgesehene Betriebserweiterung führt zur Inanspruchnahme von ca. 0,5 ha Waldfläche, welche sich auf einer ehemaligen Erddeponie befindet. Bei maximaler Ausnut- zung des durch den Bebauungsplan geschaffenen Baurechts kann das ganze Plangebiet überbaut bzw. versiegelt werden. Da sich das Vorhabensgebiet auf einer ehemaligen Erddeponiefläche befindet, weist es starke Vorbelastungen auf. Auf der Fläche wurde Anfang der 1970er Jahre Hausmüll, Bauschutt und Erdaushub aus der Gemeinde Bubsheim abgelagert. Die Inanspruchnahme der Fläche ist daher als positiv zu werten, da dadurch der bebauungs- druck auf noch unbelastete Flächen sinkt.

34 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

4.7 Umweltbelang Mensch (Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen, seine Gesundheit und die Bevölk- erung insgesamt) Der Umweltbelang Mensch, insbesondere die menschliche Gesundheit wird in die Teilbelange „Wohnen“ und „Erholung“ gegliedert. Im Vordergrund steht die Erhaltung der Gesundheit und des Wohlbefindens des Menschen. Im Hinblick auf den Teilbelang „Wohnen“ stellt die Erhaltung gesunder Lebensverhältnisse durch Schutz des Wohn- und Wohnumfeldes sowie der dazugehörigen Funktionsbeziehungen das wesentliche Schutzziel dar. Bezüglich des Teilbelang „Erholen“ ist vor allem auf die Erhalt- ung von Flächen für die Naherholung, Ferienerholung und sonstige Freizeitgestaltung zu achten.

4.7.1 Bestandsaufnahme 4.7.1.1 Bestandsbeschreibung Wohnen Unmittelbar südlich des Plangebiets befindet sich der ein wohnbaulich genutzter Siedlungs- körper der Gemeinde Bubsheim. Nach der 1. Änderung der 2. Fortschreibung des Flächen- nutzungsplans (2010) des Gemeindeverwaltungsverbandes Heuberg liegen die nächsten Wohngebäude direkt nördlich angrenzend der Anton-Häring-Straße. Eine Sichtbeziehung zwi- schen den bewohnten Siedlungsbereichen und dem Eingriffsort besteht. In östlicher Richtung liegt in ca. 100 m Entfernung ein Gewerbegebiet der Gemeinde Bubsheim. Eine Sichtbezie- hung besteht ebenfalls.

(unmaßstäblich) Bebauungsplangebiet (rote Fläche, siehe Pfeil) Abbildung 5: Auszug aus der 2. Fortschreibung des Flächennutzungsplanes des Gemeinde- verwaltungsverbandes Heuberg (2010)

35 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Erholung Das Plangebiet gehört zum Naturraum der „Hohen Schwabenalb“. Dieser zeichnet sich grund- sätzlich aufgrund seiner hohen natürlichen Erholungseignung sowie seiner hervorragenden Eignung als Lebensraum für zahlreiche seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten als Ge- biet für die naturbezogene Erholung besonders aus. An Naherholungsinfrastruktur weist das Planungsumfeld vor allem verschiedenen Rad- und Wanderwege auf. Entsprechend der Freizeitkarte Nr. 526, Sigmaringen, Tuttlingen, Naturpark Obere Donau (Maßstab 1:50.000) verläuft ein ausgewiesener Radweg ca. 660 m östlich des Plangebietes. In einer Entfernung von etwa 250 m in östlicher Richtung liegen ein Spielplatz und eine Inline-Anlage. Des Weiteren ist eine Feuerstelle auf der Freizeitkarte dargestellt. In- nerhalb des Plangebiets finden sich keine Erholungseinrichtungen. Jedoch erfüllte der Wald- bestand des Plangebiets die Funktion eines Erholungswaldes der Stufe 2.

4.7.2 Bestandsbewertung Wohnen Die Bedeutung der betroffenen Siedlungsfläche wird in ihrer Wohnfunktion nach dem Grad ihrer Schutzbedürftigkeit (Wohnbaufläche, gemischte Baufläche, Gewerbefläche) beurteilt. Dementsprechend kommen allen Wohnbauflächen eine hohe, den gemischten Bauflächen eine mittlere und den Gewerbeflächen eine geringe Bedeutung für den Umweltbelang Mensch zu. Die Bedeutung der im Umfeld des Plangebietes liegenden Siedlungsflächen wird nachfolg- end zusammengefasst. Tabelle 18: Bestandsbewertung für die Wohnfunktion Bestandsbewertung unter Berücksichtigung der Vorbelastungen für die Wohnfunktion

Bedeutung Wohnfunktion Lage/Bezug zum Plangebiet

hoch • Wohngebiet: nördlich angrenzend an die Anton-Häring-Straße

mittel

gering • Gewerbegebiet: ca. 100 m östlich

Vorbelastungen

Vorbelastung vorhanden • Anton-Häring-Straße • Gewerbegebiet in östlicher Richtung • bestehender Supermarkt

Erholung Die Beurteilung der Erholungsfunktion erfolgt zwangsläufig unter Berücksichtigung der land- schaftlichen Gegebenheiten. Eine ruhige, wenig überformte und der naturräumlichen Eigenart entsprechende Landschaft, stellt hierbei eine elementare Voraussetzung für eine hochwertige, landschaftsbezogene Erholung dar. Neben der landschaftlichen Ausprägung hängt die Attrak- tivität und Erholungswirksamkeit einer Landschaft vom Angebot an Erholungseinrichtungen ab. Für die Erholungsansprüche der in den umgebenden Ortschaften ansässigen Bewohner sind darüber hinaus die Nähe zum Wohnort sowie die Erreichbarkeit und Erschließung des Gebietes von entscheidender Bedeutung (LFU 2005).

36 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Bei der Beurteilung der Empfindlichkeit eines Gebietes in seiner Erholungsfunktion wird nach dem Grundsatz verfahren, dass mit steigender Erholungseignung eines Raumes auch seine Empfindlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen und Störungen zunimmt. Die Erholungseignung des Plangebietes erfolgt nachfolgend in Anlehnung an die Bewert- ungsempfehlungen der LFU 2005.

Tabelle 19: Bestandsbewertung für die Erholungsfunktion Bestandsbewertung unter Berücksichtigung der Vorbelastungen für die Erholungsfunktion (angelehnt an LFU 2005)

Bedeutung Erholungsfunktion/ Bewertungskriterien Erholungseignung (gesamt)

Bedeutung des Landschaftsbildes (siehe Kapitel 4.5) sehr hoch sehr ge- sehr hoch hoch mittel gering ring Erholungsinfrastrukturausstattung des Gebietes (z.B. Sitzbänke, Grill- stellen, Gaststätten u. a. Erholungseinrichtungen) hoch sehr ge- sehr hoch hoch mittel gering ring Siedlungsnähe/Nähe zum Wohnort und Erreichbarkeit des Gebietes

mittel sehr ge- sehr hoch hoch mittel gering ring

Erschließung des Gebietes (z. B. Rad- und Wanderwegenetz) gering sehr hoch hoch mittel gering sehr ge- ring

sehr gering

Vorbelastungen

Vorbelastungen vorhanden • landschaftliche Überprägung durch die angrenzende Anton-Häring-Straße • ehemalige Erddeponie • bestehender Supermarkt

4.7.3 Prognose über Umweltauswirkungen der Planung Wohnen Der Teilbelang Wohnen kann im Wesentlichen durch Emissionen beeinträchtigt werden, die durch die Bautätigkeiten entstehen. Weiterhin entstehen Immissionsbeeinträchtigungen in Form von Parkplatzlärm, Anlieferverkehr und aufgrund von Lärmquellen wie Kühlaggregaten. Durch den gegenüber des Plangebiets liegenden bestehenden Supermarkt bestehen bereits Vorbelastungen. Die Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten sind zeitlich begrenzt und finden voraussichtlich nur Werktags, d. h. zu Zeiten geringer Frequentierung der Umgebung statt. Sie sind somit als unerheblich einzustufen. Durch die Nähe zum Wohngebiet bringt der Lebensmittelmarkt den Vorteil mit sich, dass er für die Bubsheimer Bevölkerung fußläufig erreichbar ist. Somit trägt der geplante Lebensmittel- markt zu einer Vermeidung von Versorgungsfahrten und damit der Verkehrsminderung bei.

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Weiterhin kann durch die ausreichende Grundversorgung die Attraktivität der Gemeinde Bubs- heim erhalten bleiben und gestärkt werden. Der im Vorhabensbereich vor der Rodung anstehende Wald erfüllte eine Funktion als Sicht- schutz, welcher nun wegfällt. Stattdessen fällt der Blick der Bubsheimer Bevölkerung nun auf den im Vorhabensgebiet geplanten Lebensmittelmarkt. Durch die Heckeneingrünung inner- halb des Plangebiets soll der Lebensmittelmarkt geringfügig abgeschirmt werden (geringfügig, da max. Höhe der Hecken: 80 cm). Somit entsteht ein geringfügiger Sichtschutz. Unter Einbezug der randlichen Heckeneingrünung, sowie der Vorteile, die sich durch die Pla- nung des Lebensmittelmarkts ergeben, kann die durch den Lebensmarkt entstehende Lärm- belästigung abgewogen werden. Weiterhin bestehen bereits Vorbelastungen durch den ge- genpber des Plangebiets liegenden Supermarkt. Für den Umweltbelang Wohnen entsteht so- mit eine mittlere Beeinträchtigung.

Erholung Der Teilbelang Erholung kann, wie der Teilbelang Wohnen, durch die bau- und betriebsbe- dingten Emissionen beeinträchtigt werden. Außerdem hat die Veränderung des Landschafts- bildes Einfluss auf die Erholungsqualität. Die vom Vorhaben ausgehenden baubedingten Emissionen sind zeitlich begrenzt und finden voraussichtlich nur Werktags, d. h. zu Zeiten geringer Frequentierung der Umgebung durch Erholungssuchende statt. Die betriebsbedingten Emissionen beschränken sich im Wesentli- chen auf den Anlieferungsverkehr, sowie den durch Kunden verursachten Verkehr. Vorbelas- tungen bestehen durch den gegenüber des Plangebiets liegenden Supermarkt. Da der Le- bensmittelmarkt vor allem für die Bubsheimer Bevölkerung von Relevanz ist, trägt er jedoch insgesamt zu einer Vermeidung von Versorgungsfahrten und damit der Verkehrsminderung bei. Auch aus touristischer Sicht führt die Ansiedlung des Lebensmittelmarktes zu einer Ver- besserung der Versorgungsmöglichkeiten und hilft weite Wege zum Einkaufen zu vermeiden. Das Plangebiet weist weiterhin keinerlei Erholungseinrichtungen auf. Lediglich die nähere Um- gebung weist verschiedene Freizeiteinrichtungen und einen Rad- und Wanderweg auf, welche von dem Vorhaben nicht tangiert werden. Die Überplanung des Vorhabensgebiets geht mit dem Verlust eines Erholungswaldes einher. Dieser Verlust soll durch einen forstrechtlichen Ausgleich kompensiert werden (siehe Kapitel 0). Die mit dem Vorhaben verbundene landschaftliche Überformung einer landschaftlich und er- holungstechnisch mittelwertigen Waldfläche, abseits der Ortslage von Bubsheim führt unter Berücksichtigung der vorgesehenen Eingrünungsmaßnahme, sowie dem Pflanzen von Einzel- bäumen innerhalb des Plangebiets zu keiner erheblichen Verschlechterung der Erholungs- funktion im Planungsumfeld. Die Beeinträchtigungen für den Umweltbelang Mensch werden insgesamt als mittel und damit als unerheblich eingestuft.

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4.8 Umweltbelang Kultur- und sonstige Sachgüter Das Plangebiet liegt auf einem bereits verfüllten Teilbereich der „Erddeponie Schnarz“. Wei- terhin war der Teilbereich als Verdachtsfläche „Altablagerung Schnarz“ ausgewiesen. Nach einer orientierenden Untersuchung Im Jahre 2012 wurde für die „Altablagerung Schnarz“ kein weiterer Handlungsbedarf festgestellt. Sonstige Kultur- und Sachgüter (nicht als Denkmal ausgewiesene Zeugen der Industrie, Ge- werbe- und Zeitgeschichte – Lagerstätten, bergrechtlich genehmigte Felder und Rohstoffsi- cherungsflächen – sonstige Ressourcen hoher Nutzungsfähigkeit, Barsch et al. 2003) sind im Planungsgebiet nicht bekannt.

4.9 Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen Neben den einzelnen Umweltbelangen sind im Rahmen der Umweltprüfung auch die Wech- selwirkungen zwischen den Umweltpotenzialen zu berücksichtigen (vgl. § 1 Abs. 6 Nr. 7 a und i). Diese beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. In der nachfolgenden Tabelle wird das Wirkungsgefüge zwischen den betroffenen Umweltbelangen dargestellt:

39 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Tabelle 20: Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen

WIRKFAKTOR ► Tiere/Pflanzen Boden Wasser Luft/Klima Landschaft Fläche Mensch Kultur- und (inkl. biologische Viel- (inkl. Gesundheit des sonstige Sach- WIRKT AUF ▼ falt, Natura 2000) Menschen sowie die güter Bevölkerung insge- gesamt) Tiere/Pflanzen ▪ Lebensraum für ▪ Niederschlagsrate ▪ Klima- und Wet- ▪ Vernetzung von ▪ Lebensraum für ▪ Bauliche Inanspruch- ▪ Keine nen- (inkl. biologische Bodenfauna beeinflusst Pflanz- terbedingungen Lebensräumen Pflanzen und nahme von Lebens- nenswerte Vielfalt, Natura ▪ Bodeneigen- enwachstum beeinflussen Tiere räumen Wechselwir- 2000) schaften beeinflus- Vegetation und ▪ Anthropogene Ein- kung sen Pflanzen- Tierwelt flüsse stören natür- wachstum liche Entwicklung

Boden ▪ Bodenfauna dient ▪ Einfluss auf Boden- ▪ Einfluss auf ▪ Relief beeinflusst ▪ Standort für na- ▪ Menschliche Aktivi- ▪ Keine nen- Bodengenese entwicklung Bodenentwickl- Bodenentwickl- türliche Böden täten beeinträchtigen nenswerte ▪ Vegetation schützt ung ung Bodeneigenschaften Wechselwir- vor Erosion kung

Wasser ▪ Wasserspeicher- ▪ Einfluss auf Grund- ▪ Einfluss auf ▪ Keine nennens- ▪ Standort für ▪ Menschliche Aktivitä- ▪ Keine nen- und Wasserfilter- wasserneubildung Grundwasser- werte Wechsel- natürliche Ge- ten beeinträchtigen nenswerte funktion der Vege- ▪ Wasserspeicher- neubildungsrate wirkung wässer Wasserqualität und Wechselwir- tation funktion des (Niederschläge, Wasserhaushalt kung Bodens Verdunstung

▪ Filterfunktion des

Bodens

Luft/Klima ▪ Vegetation trägt ▪ Boden als Filter ▪ Niederschlags- und ▪ Einfluss für die ▪ Klimatische ▪ Menschliche Aktivi- ▪ Keine nen- zur Luftregenera- und Puffer für Verdunstungsrate Ausbildung des Wirkräume täten beeinträchtigen nenswerte tion und zur Kalt- Schadstoffe bestimmen lokales lokalen Klimas lokales und globales Wechselwir- luftentstehung bei Klima Klima kung ▪ Vegetation besitzt bioklimatische Aus- gleichs- und Filter- funktion

40 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

WIRKFAKTOR ► Tiere/Pflanzen Boden Wasser Luft/Klima Landschaft Fläche Mensch Kultur- und (inkl. biologische Viel- (inkl. Gesundheit des sonstige Sach- WIRKT AUF ▼ falt, Natura 2000) Menschen sowie die güter Bevölkerung insge- gesamt) Landschaft ▪ Bewuchs und ▪ Relief beeinflusst ▪ Bäche, Flüsse, ▪ Klima- und Wet- ▪ Landschafts- ▪ Landschaftsgestalt- ▪ Einfluss auf Artenreichtum als den Charakter der Seen und Meer als terbedingungen räume ung durch mensch- Schönheit und Charakteristikum Landschaft prägende Land- beeinflussen liche Aktivitäten Vielfalt der für Natürlichkeit, schaftselemente Vegetationsaus- Landschaft Schönheit und Viel- stattung der falt der Landschaft Landschaft

Fläche ▪ Vegetation und ▪ Geologie und ▪ Grundwasserver- ▪ Klima als Stand- Keine nennens- ▪ Mensch gestaltet ▪ Keine nen- Fauna als Stand- Boden als Stand- hältnisse als ortfaktor werte Wechselwirk- Fläche nenswerte ortfaktor ortfaktor Standortfaktor ung Wechselwir- kung

Mensch ▪ Bewuchs und ▪ Nahrungsmittelpro- ▪ Wasserversorgung ▪ Luftqualität be- ▪ Landschaft dient ▪ Wohn- und Er- ▪ Einfluss auf Er- (inkl. Gesundheit Artenreichtum ver- duktionsstandort einflusst Gesund- Menschen als Er- holungsräume holungswir- des Menschen bessern Erholungs- ▪ Standort für Infra- heit und Erhol- holungsraum kung sowie die Be- funktion struktur ungsfunktion völkerung insge- ▪ Lokales Klima als

gesamt) Einflussfaktor auf menschliches Wohlbefinden

Kultur- und ▪ Beeinträchtigung ▪ Standort für Kultur- ▪ Einfluss auf Erhol- ▪ Beeinträchtigung ▪ Landschaft be- ▪ Standort für ▪ Pflege und Erhalt sonstige Sach- durch Sukzession und Sachgüter ungswirkung durch Witterung einflusst Er- Kultur und durch Menschen güter und Extremwet- scheinungsbild Sach-güter terereignisse

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4.10 Vermeidung von Emissionen / Umgang mit Abfällen und Ab- wässern Die einschlägigen rechtlichen Regelwerke bestimmen die ordnungsgemäße Errichtung und den Betrieb der Gebäude sowie den sachgerechten Umgang mit Abfällen und Abwässern. Flächen, auf denen wassergefährdende Stoffe gelagert werden oder mit ihnen umgegangen wird, sowie ggf. Bereiche, in denen Fahrzeuge gewaschen werden, sind wegen der Lage in der Wasserschutzzone II nicht zulässig. Baufahrzeuge dürfen nur außerhalb der Wasser- schutzzone II betankt werden, um die Gefahr einer Verunreinigung des Grundwassers zu mi- nimieren. Stellplatzflächen für PKW dürfen auf Grund der gegebenen Standortbedingungen nicht in einer wasserdurchlässigen Oberflächenbefestigung ausgeführt werden. Alternativ dazu kann die Oberfläche wasserdurchlässig ausgeführt werden soweit sichergestellt ist, dass die zu befes- tigenden Flächen mit einer unterliegenden Abdichtung flächig eine Versickerung von Nieder- schlagswasser in den Untergrund unterbindet. Die Grundstücksentwässerungen sind im Trennsystem auszuführen.

4.11 Nutzung erneuerbare Energien / sparsame und effiziente Nutz- ung von Energie Anlagen zur Photovoltaischen und thermischen Solarnutzung sind zulässig und werden emp- fohlen.

4.12 Anfälligkeit für Unfälle oder Katastrophen Während der Bautätigkeiten und dem anschließenden Betrieb des Lebensmittelmarktes kann es aufgrund austretender Treib- und maschineller Betriebsstoffe zu Unfällen mit temporär er- heblichen Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt kommen. Die eingesetzten Baufahrzeuge und Maschinen unterliegen einer regelmäßigen technischen Wartung. Der Umgang mit be- trieblichen Maschinen und Baufahrzeugen obliegt ausschließlich geschultem und sachkundi- gem Personal. Baufahrzeuge dürfen nur außerhalb der Wasserschutzzone II betankt werden, um die Gefahr einer Verunreinigung des Grundwassers zu minimieren. Die geplante Nutzung durch den Lebensmittelmarkt ist nicht anfällig für Unfälle oder Katastro- phen.

4.13 Prognose über Entwicklung des Umweltzustandes bei Durch- führung und bei Nichtdurchführung der Planung Bei Durchführung der Planung werden die in Kapitel 4.1 bis 4.9 dargestellten Beeinträchtig- ungen und Risiken für die Umweltbelange mit großer Wahrscheinlichkeit eintreten, der Um- weltzustand wird sich verschlechtern. Durch die Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen können die negativen Auswirkungen teilweise abgemindert und über die vorgesehenen Aus- gleichsmaßnahmen kompensiert werden. Bei Nichtdurchführung des Vorhabens bliebe die gegenwärtige Nutzung bestehen. Damit würden die in den vorangegangenen Kapiteln ermittelten Auswirkungen auf die Umweltbe- lange unterbleiben.

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5 Planinterne Maßnahmen 5.1 Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen V 1: Baugrund und Boden

- Das Plangebiet befindet sich auf Grundlage der am LGRB vorhandenen Geodaten im Aus- strichbereich der Gesteine des Dolomits und zuckerkörnigen Kalksteins im Unteren Mas- senkalk (Oberjura). Verkarstungserscheinungen (offene oder lehmerfüllte Spalten, Hohl- räume, Dolinen) sind nicht auszuschließen. Der Standort liegt auf Flächen, die als Erdde- ponie genutzt wurden. Die oberflächennahen Schichten sind mit regionalem Auffüllmaterial belegt. Die Besonderheit des Standortes ist bei den Gründungen / Tragewerksplanung zu berücksichtigen.

- Baugrunduntersuchungen mit analytischer Bewertung sind vor Bauausführung durchzu- führen. Dabei sind auch die Wirkungspfade Boden-Grundwasser und Boden-Mensch (Auf- enthaltsraum bzw. Lagerraum für Lebensmittel) zu berücksichtigen.

- Erdarbeiten sollen bei trockener Witterung und trockenem, bröseligem Boden ausgeführt werden. Der Oberboden und der kulturfähige Unterboden sind bei Erdarbeiten getrennt auszubauen, zu sichern und, soweit für die gärtnerische Gestaltung der Grundstücke not- wendig, sachgerecht zu lagern. Nach Abschluss der Bauarbeiten sind Unter- und Oberbo- den wieder lagenweise auf den Baugrundstücken aufzubringen. Vor Aufbringen des Bo- dens ist der verdichtete Untergrund (z.B. Fahrspuren) aufzulockern.

- Überschüssiger Bodenaushub ist möglichst zu vermeiden, nicht vermeidbarer Bodenaus- hub möglichst wieder zu verwerten. Zur Geländegestaltung ist soweit möglich der anfal- lende Bodenaushub zu verwenden. Die geplanten Geländeveränderungen (Abtrag / Auf- trag) sind in den Bauvorlagen darzustellen.

- Die Erdbewegungen sind auf ein unumgängliches Maß zu beschränken, wobei insbeson- dere die sinnvolle Wiederverwendung des anfallenden unbelasteten Bodenmaterials anzu- streben ist.

- Anfallender Oberboden (Humus) und Unterboden, falls vorhanden, soll soweit wie möglich auf den Baugrundstücken selber verbleiben.

- Anfallendes überschüssiges und unbelastetes Erdmaterial ist ordnungsgemäß auf einer zugelassenen Erddeponie/Steinbruch zu entsorgen oder zu verwerten. Das Erdmaterial muss frei von bodenfremden Beimengungen sein. Die Verwertung bzw. Beseitigung von Erdmaterial hat auf der Grundlage der VwV – Bodenmaterial / Deponieverordnung (DepV) zu erfolgen. Es sind Haufwerke zu bilden und Deklarationsanalysen zu erstellen, um den Entsorgungsweg festlegen zu können. Das Untersuchungsergebnis ist dem Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt vorzulegen.

- Die Verwendung von anfallendem Bauschutt (z.B. für evtl. Auffüllvorhaben im Bereich des Baugeländes, zum Verfüllen von Baugruben, zum Anlegen von Wegen) ist nicht zulässig.

- Wird für Auffüllungen zusätzliches Erdmaterial angefahren, darf nur unbelastetes Erdma- terial, welches die Zuordnungswerte Z 0 des VwV-Bodenmaterials einhält, verwendet wer- den. Die Herkunft des Materials muss bekannt sein. Schädliche Bodenveränderungen und Bodenverunreinigungen (u.a. Verfüllen der Baugruben mit Bauschutt und Bauabfall) sind nicht zulässig. Für die evtl. Verwendung von qualifizierte, Recyclingmaterial ist die schrift- liche Zustimmung des Landratsamtes einzuholen.

- Für den Umgang mit dem Schutzgut Boden (unbelastetes Erdmaterial) sind die Ausführun- gen des Bodenschutzmerkblattes / Erdaushubmerkblattes des Landratsamtes Tuttlingen zu beachten. 43 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

- Bei der Bauabwicklung und dem Betrieb ist die Lage der Fläche in Wasserschutzzone II zu berücksichtigen. Eine Betankung von Baufahrzeugen ist innerhalb der WSZ II nicht zuläs- sig.

V 2: Entwässerung Zur Dämpfung des Regenwasserabflusses werden Regenwasserzisternen empfohlen. Falls das Regenwasser als Brauchwasser genutzt werden soll, ist die Errichtung der Zisterne bzw. die Nutzung des Regenwassers der Gemeinde gesondert anzuzeigen. Dies gilt, auch wenn die Brauchwassernutzung im Nachhinein erfolgt. Bei den Grundstücksentwässerungen sind die Vorgaben der Verordnung des Ministeriums für Umwelt und Verkehr über die dezentrale Beseitigung von Niederschlagswasser in der derzeit gültigen Fassung zu beachten.

V 3: Hinweise zum Maß der baulichen Nutzung / überbaubare Grundstücksfläche Das Maß der baulichen Nutzung wird im Einzelnen durch die ausgewiesenen Parameter be- stimmt, die jeweils – jeder für sich – als maximal zulässige Höchst- bzw. Grenzwerte angege- ben sind. Es kann kein Anspruch dahingehend abgeleitet werden, dass jeweils alle Maximal- werte gleichzeitig möglich sind.

V 4: Anbindung an die öffentliche Verkehrsfläche Die Anbindung an die öffentliche Verkehrsfläche über die Anton-Häring-Straße ist mit der Ge- meinde abzustimmen und nach deren Vorgaben auszuführen.

V 5: Denkmalschutz (§9 Abs. 6 BauGB i.V.m §20 Denkmalschutzgesetz) Falls Bodenfunde bei Erdarbeiten in diesem Gebiet zutage treten, ist das Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 26 – Landesamt für Denkmalpflege, unverzüglich fernmündlich und schrift- lich zu benachrichtigen. Auch ist das Regierungspräsidium, Referat 26 hinzuzuziehen, wenn Bildstöcke, Wegkreuze, alte Grenzsteine oder ähnliches von den Baumaßnahmen betroffen sein sollten.

V 6: Artenschutz V-1: Bauzeitenbeschränkung für die Baufeldfreimachung Um eine Tötung oder Schädigung von Fledermausindividuen und Vögeln während der Bauphase zu vermeiden, soll die Baumfällung im Winterhalbjahr stattfinden. Der Zeitraum liegt außerhalb der Vogel-Brutzeit, sodass keine Schädigung von bebrüteten Nestern und Jungvögeln von Gehölzbrütern zu erwarten ist. Mit dem späteren Beginn soll auch die Ab- wesenheit von Fledermäusen sichergestellt werden.

V-2: Zielgerichtete Beleuchtung im Außenbereich Um die Irritation durch Licht für die Fledermäuse zu minimieren, sollen Außenbeleuchtun- gen so ausgerichtet werden, dass eine zielgerichtete Beleuchtung erfolgt, so dass neu geschaffene Grünflächen und Gehölzpflanzungen ausreichend „Dunkelbereiche“ aufwei- sen, um als Jagdhabitat durch Fledermäuse genutzt werden zu können.

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5.2 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB)

M 1: Oberflächenbefestigung Stellplatzflächen für PKW dürfen auf Grund der gegebenen Standortbedingungen nicht in einer wasserdurchlässigen Oberflächenbefestigung (z.B. Schotterrasen, Rasenfugen – Pflaster, Schotterrasen) ausgeführt werden. Die Oberflächen sind wasserundurchlässig auszuführen. Alternativ dazu kann die Oberfläche wasserdurchlässig ausgeführt werden soweit sicherge- stellt ist, dass die zu befestigenden Flächen mit einer unterliegenden Abdichtung flächig eine Versickerung von Niederschlagswasser in den Untergrund unterbindet.

M 2: Wasserschutz Grundstücksflächen, auf denen wassergefährdende Stoffe gelagert werden oder mit ihnen um- gegangen wird sowie ggf. Bereiche, in denen Fahrzeuge gewaschen werden, sind wegen der Lage in der Wasserschutzzone II nicht zulässig.

M 3: Dachbedeckungen Kupfer-, zink- oder bleigedeckte Dächer sind im Plangebiet nur zulässig, wenn sie beschichtet oder in ähnlicher Weise behandelt sind, so dass keine Kontamination des Bodens durch Me- tallionen zu erwarten ist.

M 4: Rodungsarbeiten Rodungsarbeiten im Plangebiet dürfen nur außerhalb der Brutzeit der Vögel von Oktober bis Ende Februar durchgeführt werden. Um eine Tötung oder Schädigung von Fledermausindivi- duen zu vermeiden soll der Beginn weiter eingeschränkt werden und erst Anfang November erfolgen.

5.3 Maßnahmen der Grünordnung Die im Bebauungsplan ausgewiesenen Maßnahmen der Grünordnung sind entsprechend ihrer Zweckbestimmung als Grünflächen anzulegen und zu gestalten. Die Bepflanzungen sind spät- estens in der ersten Pflanzperiode durchzuführen, die nach Fertigstellung der baulichen An- lagen folgt. Alle Neupflanzungen sind ordnungsgemäß zu pflegen und dauerhaft zu unter- halten. Pflanzausfälle sind in der Regel in der gleichen Qualität zu ersetzen. Sämtliche Nutz- ungen, die einer ungestörten Vegetationsentwicklung entgegenwirken, wie das Errichten von Baukörpern, die Anlage von Holzlagerplätzen, die Ablagerung organischen Materials, das Ab- stellen von Geräten oder Maschinen etc. sind untersagt. Die entsprechend den nachfolgenden Festsetzungen zu verwendenden Pflanzen sind den Pflanzlisten im Anhang zu entnehmen.

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Pflanzgebote § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB Pflanzgebot 1 (PFG 1) Eingrünung des Plangebietes Die innerhalb der Planzeichnung als Pflanzgebot 1 (PFG 1) gekennzeichneten Flächen sind auf mindestens 50 % der Fläche heckenartig zu begrünen. Die Flächen sind vorzugsweise mit standortgerechten, heimischen, flachwurzelnden Laubbäumen der Pflanzliste 1 (Solitär, Min- deststammumfang 14-16, 3 x verpflanzt mit Ballen) und/oder flachwurzelnden Sträuchern (Qualität: 60 – 100, 2 x verpflanzt, mind. 3 Triebe) der Pflanzliste 2 zu bepflanzen. Die gehölz- freien Flächen sind mit einer Kräuter-Gras-Mischung für trockene bis frische Standorte ein- zugrünen und zu pflegen (z.B. Frischwiese, Fettwiese, Nr.02 von Rieger-Hofmann GmbH, Ausaatstärke mind. 2 g/m², 20 kg/ha, Blumen + Gräser). Die Pflanzgebotsflächen dürfen nicht als Lagerflächen genutzt werden. Die Grundstückseinfahrten bzw. Straßeneinmündungen sind so anzulegen, das ausreichende Sichtverhältnisse in den öffentlichen Verkehrsraum gegeben sind. 3 m tiefe Sichtfelder sind von jeder Bepflanzung ab einer Höhe von 80 cm Höhe über Fahrbahnoberkante freizuhalten.

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6 Gegenüberstellung von Bestand und Planung Die Eingriffs-/Ausgleichsbilanz erfolgt nach der Ökokontoverordnung des Landes Baden-Würt- temberg. Hierbei ist die Bewertung des Umweltbelangs Tiere/Pflanzen maßgeblich.

6.1 Eingriffs- /Ausgleichsbilanz innerhalb des Gebietes 6.1.1 Umweltbelang Tiere/Pflanzen Die Ermittlung des Kompensationsbedarfs für den Umweltbelang Tiere/Pflanzen wurde gemäß der Biotopwertliste der Anlage 2 der Ökokontoverordnung durchgeführt.

Tabelle 21: Bilanzierung des Umweltbelangs Tiere/Pflanzen innerhalb des Plangebiets Bewertung Tiere/Pflanzen Bestand Biotoptypsnr. Wertstufe Flächengröße Grundwert Flächenwert Nutzungsart gemäß nach LFU in m² in ÖP in ÖP Datenschlüssel 2005 Laubbaum-Bestand 59.10 5.000 C 14 70.000 Summe: 5.000 70.000

Plan Biotoptypsnr. Wertstufe Flächengröße Grundwert Flächenwert Nutzungsart gemäß nach LFU in m² in ÖP in ÖP Datenschlüssel 2005 Überbaubare Flächen, Parkplätze, Fahrflächen und sonstige 60.10, 60.21 4.016 E 1 4.016 Flächen (vollversiegelt) Kleine Grünflächen 60.50 578 E 4 2.312 PFG 1: Eingrünung des Plangebiets Sträucher, Feldhecke 41.22 492 C 14 6.888 Fettwiese 33.41 492 C 13 6.396 Summe: 5.000 19.612 Gesamtbilanzierung Gesamtbilanzwert in ÖP Differenz in ÖP Bestand 70.000 Plan 19.612 -50.388 Ergänzung zur Bilanzierung des Umweltbelanges Tiere/Pflanzen Um die Einschätzung der Biotopbewertungen zu erleichtern und zur Verbesserung der Übersichtlichkeit, wurde das Bewertungsmodell der Ökokontoverordnung auf das fünfstufige Bewertungsverfahren der LFU 2005 übertragen und durch die Angabe der Wertstufe ergänzt.

6.1.2 Planinterne Gesamtbilanz Unter Berücksichtigung der Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen ver- bleibt innerhalb des Geltungsbereiches für den Umweltbelange Tiere/Pflanzen ein Kompensa- tionsdefizit von 50.388 Ökopunkten, welches Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plange- bietes notwendig macht.

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6.2 Planexterne Kompensation Die Ausführung von planexternen Kompensationsmaßnahmen dient dem Ausgleich der durch das Vorhaben beeinträchtigten und innerhalb des Gebietes nicht ausgleichbaren Funktionen von Naturhaushalt und Landschaft. Die Art der planexternen Kompensationsmaßnahmen hat sich vorrangig an den betroffenen Umweltbelangen mit besonderer Bedeutung zu orientieren. Die Kompensation soll möglichst durch Maßnahmen erfolgen, die gleichzeitig für mehrere Um- weltbelange positive Auswirkungen besitzen (Küpfer 2010). Die Kompensation hat möglichst zeitgleich oder vor dem Eingriff zu erfolgen, da bis zur voll- ständigen Funktionserfüllung der Kompensationsmaßnahmen naturgemäß eine Entwicklungs- dauer erforderlich ist (z.B. Bildung von Bodengefüge, Entstehung bestimmter Vegetations- strukturen etc.). Für den Eingriff durch das Planungsvorhaben in den Wald muss weiterhin ein forstrechtlicher Ausgleich gebracht werden. Mit diesem sollen die nachteiligen Wirkungen einer Waldumwand- lung für den Schutz- und Erholungswald ausgeglichen werden. Weiterhin können durch die forstrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen die Eingriffe in den Umweltbelang Tiere/Pflanzen aus- geglichen werden und alle Funktionen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes ver- bessert werden. Zum Ausgleich der Eingriffswirkungen außerhalb des Plangebiets sind nach- folgende Kompensationsmaßnahmen vorgesehen:

Legende: Rote Fläche = Eingriffsbereich Lebensmittelmarkt K 1 = Waldrandmaßnahme, K 2 = Waldrandmaßnahme, K 3 = Umwandlung von Fichtenwald in Laubmischwald mit vorgelagertem Waldrandbereich, K 4 = Auszug der Fichte und Förderung, sowie Pflanzung von standortgerechtem Laubholz zur Entwicklung eines stabilen, standortgerechten Buchen-Laubbaum-Mischwald (55.20) Abbildung 6: Kompensationsmaßnahmen (Übersicht)

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Tabelle 22: Beschreibung der Kompensationsmaßnahme K 1 Gemeinde Bubsheim Maßnahmenbeschreibung Bebauungsplan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Hä- Maßnahmen-Nr.: K 1 (CEF-1, ring-Straße“ CEF-4) Flurstück-Nr. 2354, 2355 Eigentümer: Gemeinde Bubsheim 2853, 2866/1, 2866/2 Flächengröße: ca. 14.700 m² Gemarkung: Bubsheim Status: geplant bereits umgesetzt Art der Maßnahme: Entwicklung eines Halboffenlandbereiches durch starkes Auslichten der Gehölzbestände und regel- mäßige Pflege. Schaffung eines naturnahen Waldaußenrandes. Ziel / Begründung der Maßnahme: CEF-1 und CEF-4: Sicherung der ökologischen Funktion der Lebensstätten des Neuntöters und der Goldammer im räumlichen Zusammenhang. Die Maßnahme erfolgt aus forstlicher Sicht im Rahmen des Umbaus von Fichtenforsten. Auslichtung bestehender Waldbereiche schafft ebenso zusätzlichen Lebensraum für den Bluthänfling. K 1: Durch die Entfernung der Fichten soll ein naturnaher, lückiger Waldrand entstehen, welcher zahl- reichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dient und eine Verbesserung aller Funktionen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes mit sich bringt. Standort/Lage: Die geplante Maßnahme soll auf den Flurstücken mit den Nummern 2354 und 2355 ca. 2,3 km nord- westlich des Plangebiets und auf den Flurstücken Nr. 2853, 2866/1 und 2866/2 ca. 1,4 km nördlich des Plangebiets stattfinden.

CEF-1

Legende: weiß umgrenzte Flächen = Flurstücke mit Nr., orangefarbene Flächen = CEF-Maßnamenflächen (CEF- 1 und CEF-4), türkis-schraffierte Fläche = Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 1 Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 1 (Flurstück 2354, 2355 und 2853)

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Ausgangszustand: Die Flurstücke mit den Flurstücks-Nr. 2354 und 2355 sind aktuell überwiegend mit Fichten bestockt. Aus forstlicher Sicht wird ein Umbau in Laubmischwald mit ausgebildeter Strauchschicht aus Weiß- dorn, Pfaffenhütchen und Wolliger Schneeball angestrebt, der nun im Zuge der Umsetzung der CEF- Maßnahmen (CEF-1 und CEF-4) sehr lückig erfolgen muss. Der westliche Teilbereich auf Flurstück Nr. 2853 zwischen den beiden kartierten Wacholderheidenbi- otopen ist inzwischen stark mit Bäumen bestockt. Hier ist eine starke Reduzierung der Gehölze bis in den Wald hinein angedacht, die nun ebenfalls durch intensive Baumentnahme erfolgen muss.

Biotopentwicklungs- und Pflegekonzept: Umbau des geschlossenen Waldcharakters in einen halboffenen Bereich: • Entnahme der Bäume (vorwiegend Fichten) bei Schonung und Freistellung der vorhandenen Strauchvegetation • Auslichtung dicht stehender Bereiche, insbesondere an den Rändern zum Weg bzw. zum Offenland hin • Abräumen des Materials möglichst rasch nach den Fällarbeiten. • Der Deckungsanteil der Gehölze soll etwa 15 % der Fläche betragen Pflege durch regelmäßige Entfernung starker Gehölzsukzession oder Aufnahme einer Beweidung (vorzugsweise durch Ziegen).

Durch die Entnahme der Bäume, welche vorwiegend Fichten darstellen, soll ein naturferner Wald- bestand aufgelöst werden. Durch die Schonung und Freistellung der Strauchvegetation und die Auslichtung dicht stehender Bereiche kann sich hier lückiger naturnaher Waldrandbereich entwi- ckeln, welcher aus standorttypischer Strauchvegetation besteht.

Tabelle 23: Beschreibung der Kompensationsmaßnahme K 2 Gemeinde Bubsheim Maßnahmenbeschreibung Bebauungsplan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Hä- Maßnahmen-Nr.: K 2 (CEF-2 ring-Straße“ und CEF-4) Flurstück-Nr. 2885, sowie kleine Flächenanteile von: Eigentümer: Gemeinde Bubsheim 2883, 2884 Flächengröße: insg. ca. 5.700 m², davon ca. 3.800 m² Gemarkung: Bubsheim (CEF 2) Status: geplant bereits umgesetzt Art der Maßnahme: Auslichtung des Waldes im Randbereich, Schaffung von sehr offenem Lichtwald (Einzelbaumstruktu- ren). Zurücknahme eines von Fichten dominierten Nadelbaum-Bestands (59.40) und Entwicklung eines stabilen, standortgerechten Buchen-Laubbaum-Mischwaldes (55.20) mit vorgelagertem, sehr lichten Waldrandbereich (auf dem Flächenanteil der CEF-Maßnahmen 2 und 4).

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Ziel / Begründung der Maßnahme: CEF-2 und CEF 4: Sicherung der ökologischen Funktion der Lebensstätten des Baumpiepers im räumlichen Zusammenhang. Auslichtung bestehender Waldbereiche schafft ebenso zusätzlichen Le- bensraum für den Bluthänfling. K 2: Ökologische Aufwertung eines naturfernen Waldstandortes. Verbesserung der Lebensraumqua- lität für heimische Tier- und Pflanzenarten der naturnahen Wälder. Weiterhin soll ein naturnaher, sehr lichter Waldrandbereich entwickelt werden, welcher zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebens- raum dient. Die Auflichtung des Waldes kommt zusätzlich den FFH-Mähwiesen durch zusätzliche Be- sonnung entgegen und verbessert die Funktionen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes. Standort/Lage: Die geplante Maßnahme soll auf den Flurstücken mit den Nummern 2853, 2883 und 2884 ca. 1,4 km nördlich des Plangebiets stattfinden.

CEF-2

K 2

Legende: Weiß umgrenzte Flächen = Flurstücke mit Nr., rote Fläche = = CEF-Maßnamenflächen (CEF-2 und- CEF-4), türkis-schraffierte Fläche = Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 2 Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 2 (Flurstück 2853, 2883 und 2884) Ausgangszustand: Der heutige Nadelbaum-Bestand (59.40) ist vorwiegend mit Fichten bestockt. Vereinzelt finden sich Weißtannen und am Waldrand teilweise Buche, Mehlbeere und sonst. Laubbäume. Aus forstwirt- schaftlicher Sicht ist eine Umwandlung in Laubmischwald wünschenswert. Maßnahmenbeschreibung: CEF-2 und CEF-4: Der Funktionsausgleich für den Baumpieper und Bluthänfling soll durch die Schaf- fung von Einzelbaumstrukturen im Sinne eines halboffenen „Heidewaldes“ im Übergang zum Offen- land erfolgen, das als Nahrungsraum als Teil des Brutrevieres genutzt werden kann.

K 2: Durch die Entnahme des hauptsächlich aus Fichten bestehenden Nadelwalds und die Schonung von am Waldrand stehenden Laubbäumen soll ein lockerer aus Einzelstrukturen bestehender Wald- rand entstehen (Fläche der CEF-Maßnahme 4). Auf der restlichen Fläche soll der vorhandene natur- ferne Nadelbaum-Bestand aus Fichten in einen stabilen, standortgerechten Buchen-Laubbaum- Mischwald umgebaut werden. Der Waldumbau soll mit Hilfe eines Buchenvorbaus erfolgen. Nähere Hinweise zur Umsetzung des Vorbaus können der Richtlinie landesweiter Waldentwicklungstypen (z.B. Labile Fichte Ziel Buchen-Mischwald) (Forst BW 2014) entnommen werden.

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Biotopentwicklungskonzept: Waldrand/CEF-Maßnahmenfläche: • Der überwiegend aus Fichten bestehende Nadelwald soll stark ausgelichtet werden (Schaf- fung von locker stehenden Einzelbaumstrukturen). • Die am Waldrand stehenden Laubbäume, insbesondere Mehlbeere sollen dabei geschont werden.

Umwandlung des Waldbereichs: • Sukzessive Rücknahme der Fichten durch mehrere Lichtungshiebe. Durchforstungsintervall 5 – 10 Jahre • Erhalt und Förderung vorhandener Rotbuchen (Fagus sylvatica) und Mischbaumarten, wie Weißtanne (Abies alba), Mehlbeere (Sorbus aria) und sonst. Laubbäume wie Bergahorn (A- cer pseudoplatanus), Spitzahorn (Acer platanoides), Gewöhnliche Esche (Fraxinus excel- sior) und Bergulme (Ulmus glabra) in einem Mischungsverhältnis von 0 – 30 % Nadelbäu- men und 20 – 40 % sonstigen Laubbäumen. • Pflanzung von Rotbuchen (geplante Hauptbestandsart, 40 – 70 %) gruppen- bis horstweise, möglichst beginnend an der Abrückscheide • Wildverbissschutz durch Zäunung oder Einzelschutzmaßnahmen bis zur gesicherten Kultur (Brusthöhe) • Kontinuierliches Nachlichten über gesicherter Rotbuchen-Verjüngung

Pflege des Biotops/Biotoppflegekonzept: Waldrand/CEF-Maßnahmenfläche: • Aufkommende Gehölzsukzession soll durch wiederholte Pflege zurückgedrängt und vermie- den werden.

Umwandlung des Waldbereichs: • Jungbestandspflege durch Rücknahme von aufwachsendem Fichtenjungwuchs • Auswahl und Belassen von Habitatbaumgruppen

Tabelle 24: Beschreibung der Kompensationsmaßnahme K 3 Gemeinde Bubsheim Maßnahmenbeschreibung Bebauungsplan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Hä- Maßnahmen-Nr.: K 3 (CEF-3) ring-Straße“ Flurstück-Nr. 228/3, 3133, 3134 Eigentümer: Gemeinde Bubsheim

Flächengröße: ca. 4830 m² Gemarkung: Bubsheim Status: geplant bereits umgesetzt Art der Maßnahme: Entwicklung eines geeigneten Lebensraumes für den Fitis durch Reduzierung hoher Bäume und Um- bau in einen durch Gebüsche, Weiden und Hochstaudenflur dominierten Waldbereich. Schaffung eines naturnahen Waldaußenrandes.

52 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Ziel / Begründung der Maßnahme: CEF-3: Dauerhafte Sicherung der ökologischen Funktion der Lebensstätte für den Fitis im räumli- chen Zusammenhang.

K 3: Entwicklung eines naturnahen, reich strukturierten und lichten Waldrandbereichs, welcher zahl- reichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dient und eine Verbesserung aller Funktionen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes mit sich bringt. Standort/Lage: Die geplante Maßnahme soll auf den Flurstücken mit den Nummern 228/3, 3133 und 3114 ca. 1 km nordöstlich des Plangebiets stattfinden.

Legende: Weiß umgrenzte Flächen = Flurstücke mit Nr., gelbe Flächen = CEF-Maßnamenflächen (CEF-3), tür- kis-schraffierte Fläche = Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 3 Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 3 (Flurstück 228/3, 3133, 3134) Ausgangszustand: Der heutige Bestand ist vorwiegend mit Eschen und Nadelwald bestockt. Eine Entfernung der hohen Eschen ist hier auch aus forstwirtschaftlicher Sicht wünschenswert, ebenso wird der Auszug der Fichte angestrebt. Maßnahmenbeschreibung: Schaffung eines mit reichlich Gebüsch durchsetzten, niederwüchsigen Waldbereiches durch: • Entfernung der hohen Eschen und Fichten unter Schonung randlicher Sträucher und kleiner Laubbäume • Schaffung einer Hochstaudenflur durch Duldung aufkommender krautiger Pflanzen wie Brennnessel, Distel, Wasserdost u.a. sowie Brombeergebüsche • Ggf. notwendige Ergänzungspflanzung von Sträuchern (Weißdorn, Weide, Hasel u.ä.)

Durch die Entnahme der hohen Eschen und Fichten unter Schonung randlicher Sträucher und kleiner Laubbäume kann sich hier ein lichter, naturnaher und strukturreicher Waldrandbereich entwickeln. Pflege des Biotops/Biotoppflegekonzept: • Hoch aufwachsende Bäume sollten regelmäßig entfernt werden, um den lichten Waldcharak- ter zu erhalten. Die wiederholte Baumentfernung soll sich dabei an der Wüchsigkeit der Gehölze orientieren.

53 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Tabelle 25: Beschreibung der Kompensationsmaßnahme K 4 Gemeinde Bubsheim Maßnahmenbeschreibung Bebauungsplan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Hä- Maßnahmen-Nr.: K 4 ring-Straße“ Flurstück-Nr. 314, 228/3 Eigentümer: Gemeinde Bubsheim

Flächengröße: ca. 2,35 ha Gemarkung: Bubsheim Status: geplant bereits umgesetzt Art der Maßnahme: Auszug der Fichte aus einem standortfernen Waldbereich aus einem Mischbestand aus Laub- und Nadelbäumen (59.20) und Förderung, sowie Pflanzung von standortgerechtem Laubholz zur Entwick- lung eines stabilen, standortgerechten Buchen-Laubbaum-Mischwald (55.20) Ziel / Begründung der Maßnahme: Ökologische Aufwertung eines naturfernen Waldstandortes. Verbesserung der Lebensraumqualität für heimische Tier- und Pflanzenarten der naturnahen Wälder. Weiterhin soll ein lichter Waldrandbereich entwickelt werden, welcher zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dient und eine Ver- besserung aller Funktionen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes mit sich bringt. Weiterhin fungiert er als Biotopverbund. Standort/Lage: Die geplante Maßnahme soll auf den Flurstücken mit den Nummern 314 und 228/3 ca. 800 m nord- westlich des Plangebiets stattfinden.

Legende: Weiß umgrenzte Flächen = Flurstücke mit Nr., türkis-schraffierte Fläche = Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 5 Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 5 (Flurstück 314, 228/3)

54 FRITZ & GROSSMANN / Gemeinde Bubsheim – B-Plan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Häring-Straße“ Umweltbericht

Gemeinde Bubsheim Maßnahmenbeschreibung Bebauungsplan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Hä- Maßnahmen-Nr.: K 4 ring-Straße“ Ausgangszustand: Der Wald besteht aus einem Mischbestand aus Nadel- und Laubbäumen mit der Fichte als dominie- rende Baumart. Maßnahmenbeschreibung: Der derzeit von Fichte dominierte Mischwald (59.20) soll in einen stabilen, standortgerechten Buchen- Laubbaum-Mischwald (55.20) umgewandelt werden. Der Waldumbau soll mit Hilfe eines Buchenvor- baus erfolgen. Nähere Hinweise zur Umsetzung des Vorbaus können der Richtlinie landesweiter Waldentwicklungstypen (z.B. Labile Fichte Ziel Buchen-Mischwald) (Forst BW 2014) entnommen wer- den.

Legende: Lila hinterlegte Flächen = Maßnahmenflächen der Kompensationsmaßnahme K 5, dunkel gefärbte Bäume = Fichten, rot gefärbte Bäume = Laubbäume Infrarotbild der Waldflächen für die Kompensationsmaßnahme K 5 (Flurstück 314, 228/3)

Biotopentwicklungskonzept: Umwandlung des Waldbereichs: • Sukzessive Rücknahme der Fichten durch mehrere Lichtungshiebe. Durchforstungsintervall 5 – 10 Jahre • Erhalt und Förderung vorhandener Rotbuchen (Fagus sylvatica) und Mischbaumarten, vor allem die vorhandenen Ahornarten (Acer spec.), Mehlbeere, Kirsche und Linde (Nadel- bäume: 0 – 30 %, sonstige Laubbäume: 20 – 40 %) • Die weitere Entwicklung kann über natürliche Sukzession erfolgen • Ggf. Pflanzung von Rotbuchen (geplante Hauptbestandsart, 40 – 70 %), sowie weiterem standortgerechten Laubholz wie Ahornarten (Acer pseudoplatanus, Acer platanoides), Mehl- beere (Sorbus aria), Kirsche (Prunus spec.), Linde (Tilia spec.), Gewöhnliche Esche (Fraxi- nus excelsior) und Bergulme (Ulmus glabra)

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Gemeinde Bubsheim Maßnahmenbeschreibung Bebauungsplan „SO Lebensmittelmarkt Anton-Hä- Maßnahmen-Nr.: K 4 ring-Straße“ • Wildverbissschutz durch Zäunung oder Einzelschutzmaßnahmen bis zur gesicherten Kultur (Brusthöhe) • Kontinuierliches Nachlichten über gesicherter Rotbuchen-Verjüngung

Waldrandgestaltung: • Entwicklung eines ca. 8 m schmalen Waldmantels entlang des vorgesehenen Waldrandes durch gelenkte Sukzession und Schonung randlicher Sträucher und Laubbäume • Ggf. notwendige Ergänzungspflanzung von heimischen Sträuchern und standortgerechten, heimischen Edelbaumarten • Weitere Hinweise zur Waldrandentwicklung können dem Merkblatt „Lebensraum Waldrand“ der FVA 1996 entnommen werden

Pflege des Biotops/Biotoppflegekonzept: Umwandlung des Waldbereichs: • Jungbestandspflege durch Rücknahme von aufwachsendem Fichtenjungwuchs • Auswahl und Belassen von Habitatbaumgruppen

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6.3 Eingriffs-/Ausgleichsbilanz mit Berücksichtigung der Kompen- sationsmaßnahmen außerhalb des Gebietes Die Bewertungen der nachfolgenden Eingriffs-/Ausgleichsbilanz erfolgten nach den Vorgaben der Ökokontoverordnung des Landes Baden-Württemberg vom 19.12.2010.

Tabelle 26: Eingriffs-/Ausgleichsbilanz mit Berücksichtigung der Kompensationsmaßnahme außerhalb des Gebietes

Tiere/Pflanzen Boden/Grundwasser erheblicher Eingriff erheblicher Eingriff Flächen- Maßnahmen- Ausgleichs- und Wert- Komp.wert Wert- Komp.wert in größe Bestand Plan Bestand Plan Nummer Ersatzmaßnahmen steigerung in ÖP steigerung ÖP (m²)

Kompensationsdefizit je Umweltbelang -50.388 0

Schutzgutübergreifendes Kompensationsdefizit -50.388

K 1 (CEF-1, Entwicklung eines lückigen 13.750 14 16 2 27.500 CEF-4) Waldrandbereichs Entwicklung eines reich K 2 (CEF-3) strukturierten und lichten 4.830 14 16 2 9.660 Waldrandbereichs Umwandlung von Fichtenwald (59.40) in standortgerechten 1.900 14 21 7 13.300 K 3 (CEF-1, Buchen-Laubbaum-Mischwald CEF-4) (55.20) Vorgelagerter, sehr lichter 3.800 14 16 2 7.600 Waldrandbereich Auszug der Fichte aus einem von Fichten dominierten Mischwald (59.20) und Entwicklung eines 23.460 14 21 7 164.220 K 4 stabilen, standortgerechten Buchen-Laubbaum-Mischwald (55.20)

Verbleibendes Kompensationsdefizit/-überschuss je Umweltbelang 171.892 0

Verbleibendes schutzgutübergreifendes Kompensationsdefizit/-überschuss 171.892

Summe: 47.740 Ausgleich in % 441

Mit der vorgeschlagenen planexternen Kompensationsmaßnahme kann der erhebliche Eingriff in die Umweltbelange Tiere/Pflanzen ausgeglichen werden. Es verbleiben keine erheblichen negativen Auswirkungen für die Gesamtheit der Umweltbelange bestehen. Durch den gefor- derten Waldausgleich kommt es zu einem Überschuss von Ökopunkten. Dieser Überschuss kann für weitere Planungen innerhalb der Gemarkung Bubsheim zum Beispiel für das kom- mende Gewerbegebiet „Steintaler Bühl“ herangezogen werden.

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7 Planungsalternativen Von der Ausweisung des Bebauungsplans ist Wald im Sinne §2 Landeswaldgesetz betroffen. Es handelt sich um Gemeindewald der Gemeinde Bubsheim. Der Wald besteht aus einem etwa 20-jährigen Laubbaumbestand aus Bergahorn, Roterlen, Vogelbeere und Buche. Die Umwandlungsfläche beträgt etwa 0,5 ha und wurde bereits gerodet. Ein Waldumwandlungs- antrag wird im Zuge des Bebauungsplanverfahrens gestellt. Das Plangebiet liegt auf einer bereits verfüllten Teilfläche der „Erddeponie Schnarz“ und ist somit als Konversionsfläche einzustufen. Hierdurch ergeben sich somit vor allem für den Um- weltbelang Boden erhebliche Vorbelastungen. Es ist somit als vorteilhaft zu bewerten, dass die Konversionsfläche für den Bebauungsplan genutzt wird und somit ein wesentlicher Beitrag zur Vermeidung der Eingriffe in unverletzte Kulisse erbracht wird. Derzeit entwickelt sich der Bebauungsplan nicht aus dem Flächennutzungsplan (2. Fortschrei- bung FNP, GVV Heuberg, 2010). Dieser soll im Parallelverfahren angepasst werden. Der Be- bauungsplan, welcher einen Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von < 800 m² fest- setzt, ist mit den Zielen des Regionalplanes des Regionalverbandes Schwarzwald-Bar-Heu- berg, Fortschreibung vereinbar. Es handelt sich um einen Einzelhandel, welcher ausschließ- lich der Grundversorgung dient. Dieser ist auch in Kleinzentren oder Gemeinden ohne zent- ralörtliche Funktion zulässig. Durch die naturschutzrechtlichen Gegebenheiten ist die Gemeinde Bubsheim in der Flächen- entwicklung deutlich eingeschränkt. Unter Einbezug, dass es sich bei dem Vorhabensgebiet um eine stark vorbelastete Fläche handelt und der Waldbestand noch sehr jung ist, ist die Ausweisung als positiv zu werten und ein alternativer Standort als nicht vorteilhaft zu sehen.

8 Monitoring (Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen) Das Monitoring dient dazu die Durchführung und Entwicklung der im Bebauungsplan festge- legten Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen zu überwachen, so dass keine erheblichen Umweltauswirkungen verbleiben. Werden die im Bebauungsplan festge- legten Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichmaßnahmen nicht oder nur unzureichend durchgeführt, wäre der Bebauungsplan mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden.

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Tabelle 27: Darstellung der Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen Umweltbelange Prüfung Zeitpunkt nach Bau- beginn [a]

Tiere/Pflanzen • Sind die randliche Heckeneingrünung und 1+4 die Einzelbaumpflanzungen wie festge- setzt umgesetzt und wirksam?

• Haben sich die vorgesehenen Entwick- 4 + nach jeweils 8-10 lungsziele für die planexterne Kompensa- Jahren tionsmaßnahme eingestellt?

Boden • Wurde der abgetragene Oberboden sach- 1 gemäß wiederverwendet?

• Wurden alle Oberflächen im Plangebiet 1 wasserundurchlässig ausgeführt, bzw. wurden so abgedichtet, dass kein Nieder- schlagswasser in den Untergrund versi- ckert?

Wasser • Wurden alle Oberflächen im Plangebiet 1 wasserundurchlässig ausgeführt, bzw. wurden so abgedichtet, dass kein Nieder- schlagswasser in den Untergrund versi- ckert?

• Wird das anfallende Niederschlagswasser 1 unter Vorbehandlung in den Regenwas- serkanal der Gemeinde eingeleitet?

Luft/Klima • Sind die randliche Heckeneingrünung und 1+4 die Einzelbaumpflanzungen wie festge- setzt umgesetzt und wirksam?

Landschaft • Sind die randliche Heckeneingrünung und 1+4 die Einzelbaumpflanzungen wie festge- setzt umgesetzt und wirksam?

Fläche • ------

Mensch • Sind die randliche Heckeneingrünung und 1+4 Einzelbaumpflanzungen wie festgesetzt umgesetzt und wirksam?

Kultur- und sonstige Sachgüter • ------

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9 Fazit

Abschließend kann festgestellt werden, dass nach derzeitigem Kenntnisstand mit Realisierung der Planung und der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Kom- pensation der Eingriff in die Umweltbelange ausgeglichen ist. Es verbleiben keine erheblichen negativen Auswirkungen für die Gesamtheit der Umweltbelange bestehen.

Balingen, den 29.10.2020

Simon Steigmayer

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10 Quellenverzeichnis

Literatur: Barsch, H., Bork, H-R. & Söllner R. 2003: Landschaftsplanung – Umweltverträglichkeitsprüf- ung – Eingriffsregelung. - Klett-Perthes-Verlag BauGB: Baugesetzbuch vom 01.01.2018. BBodSchG: Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten (Bundes-Bodenschutzgesetz - BBodSchG) vom 27.09.2017. BImSchG: Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinig- ungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissions-schutzge- setz - BImSchG) vom 19.06.2020. BNatSchG: Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 19.06.2020. DSchG: Gesetz zum Schutz der Kulturdenkmale vom 23.02.2017. FFH-Richtlinie: RICHTLINIE 92/43/EWG DES RATES vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Küpfer, C. 2010: Methodik zur Bewertung naturschutzfachlicher Eingriffe und zur Ermittlung von Art und Umfang von Kompensationsmaßnahmen in der Bauleitplanung. – Online-Veröf- fentlichung: http://www.stadtlandfluss.org/fileadmin/user_upload/content_images/Metho- dik_Eingriffsregelung_BLP_SLF.pdf Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) 2009: Arten, Biotope, Landschaft - Schlüssel zum Erfassen, Beschreiben, Bewerten. – Online-Ver- öffentlichung: https://fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/127474/2019- 01-08_Internet_Datenschluessel.pdf?command=downloadContent&filename=2019-01- 08_Internet_Datenschluessel.pdf&FIS=200 Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) 2012: Das Schutzgut Boden in der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung. – Eigenverlag LUBW, Karlsruhe. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LFU) 2002: Gebietsheimische Gehölze in Baden-Württemberg. – Eigenverlag LfU, Karlsruhe. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LFU) 2005: Empfehlungen für die Be- wertung von Eingriffen in Natur und Landschaft in der Bauleitplanung sowie Ermittlung von Art und Umfang von Kompensationsmaßnahmen sowie deren Umsetzung. – Eigenverlag LfU, Karlsruhe. Leitl, G. (1997): Landschaftsbilderfassung und –bewertung in der Landschaftsplanung – dar- gestellt am Beispiel des Landschaftsplanes Breitungen-Wernshausen., in: Natur und Land- schaft, 72.Jg. (1997) Heft 6, 282-290 Menz, N. (O.J.): unveröff. Manuskript „Analyse und Bewertung der Landschaft“ NatSchG Baden-Württemberg: Gesetz zur Neuordnung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom 23.07.2020. Ökokontoverordnung des Landes Baden-Württemberg vom 19.12.2010

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Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB): In- tegrierte Geowissenschaftliche Landesaufnahme. Ulmer, F., Renn, O., Ruther-Mehlis, A., Jany, A., Lilienthal, M., Malburg-Graf, B., Pietsch, J. & Selinger, J. 2007: Erfolgsfaktoren zur Reduzierung des Flächenverbrauchs in Deutschland. Online-Veröffentlichung: https://www.nachhaltigkeitsrat.de/wp-content/uploads/migra- tion/documents/Broschuere_Evaluation_30_ha_02.pdf WHG: Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG) vom 19.06.2020.

Elektronische Quellen: www.bfn.de: Bundesamt für Naturschutz: Landschaftssteckbrief - 9300 Hohe Schwabenalb. https://www.bfn.de/landschaften/steckbriefe/landschaft/show/9300.html?tx_lspro- file_pi1%5Bbundesland%5D=1&tx_lsprofile_pi1%5Bback- Pid%5D=13857&cHash=4893a87bb856bfed8cc76144db137d7b www.dwd.de: Deutscher Wetterdienst: Langjährige Mittelwerte. https://www.dwd.de/DE/leis- tungen/klimadatendeutschland/langj_mittelwerte.html udo.lubw.baden-wuerttemberg.de A: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Daten- und Kartendienst. udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/pa- ges/map/default/index.xhtml udo.lubw.baden-wuerttemberg.de B: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg: Synthetische Windstatistik. http://udo.lubw.baden-wuerttem- berg.de/public/pages/map/default/index.xhtml maps.lgrb-bw.de: RP Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB): LGRB-Kartenviewer - Geowissenschaftliche Übersichtskarten

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11 Anhang 11.1 Pflanzlisten

Pflanzliste 1: Flachwurzelnde Laubbäume (erstellt nach der Liste Gebietsheimi- scher Gehölze in Baden-Württemberg, LFU 2002)

Acer campestre Feldahorn Betula pendula Hänge-Birke Salic caprea Sal-Weide

Pflanzliste 2: Flachwurzelnde Sträucher mittlerer Standorte (erstellt nach der Liste Gebietsheimischer Gehölze in Baden-Württemberg, LFU 2002)

Cornus sanguinea Roter Hartriegel Corylus avellana Gewöhnlicher Hasel Euonymus europaeus Pfaffenhütchen

Ligustrum vulgare Gemeiner Liguster Lonicera xylosteum Gemeine Heckenkirsche Prunus spinosa Schlehe

Sambucus nigra Schwarzer Holunder Sambucus racemosa Traubenholunder Viburnum lantana Wolliger Schneeball

Viburnum opulus Gemeiner Schneeball

11.2 Pläne

Plan Nr. 1: Bestandsplan Plan Nr. 2: Maßnahmenplan

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