Gesetzblatt Für Baden-Württemberg
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ISSN 0174-478 X 81 GESETZBLATT FÜR BADEN-WÜRTTEMBERG 2009 Ausgegeben Stuttgart, Freitag, 6. März 2009 Nr. 4 Tag INHALT Seite 3. 3. 09 Gesetz zur Änderung des Landesnichtraucherschutzgesetzes . 81 3. 3. 09 Gesetz zum präventiven Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Baden- Württemberg (Kinderschutzgesetz Baden-Württemberg) . 82 3. 3. 09 Gesetz zur Änderung des Kindertagesbetreuungsgesetzes und des Finanzausgleichsgesetzes . 83 3. 3. 09 Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2005/36/EG (Berufsqualifikationsrichtlinie) in das Bau- berufsrecht . 87 2. 2. 09 Verordnung des Finanzministeriums zur Änderung der Verordnung zur Durchführung des Gemeinde- finanzreformgesetzes . 90 12. 2. 09 Verordnung des Umweltministeriums zur Änderung der Gebührenverordnung Umweltministerium . 117 18. 2. 09 Verordnung des Wissenschaftsministeriums über die Ämter für Ausbildungsförderung für Studie- rende (Zuordnungsverordnung BAföG) . 122 Diesem Gesetzblatt liegt das Sachverzeichnis nebst zeitlicher Übersicht zum Jahrgang 2008 bei. Gesetz zur Änderung des werden, Personen mit nicht vollendetem 18. Le- Landesnichtraucherschutzgesetzes bensjahr der Zutritt verwehrt wird und die Gast- stätten am Eingangsbereich in deutlich erkennba- Vom 3.März 2009 rer Weise als Rauchergaststätten, zu denen Perso- nen mit nicht vollendetem 18. Lebensjahr keinen Der Landtag hat am 18. Februar 2009 das folgende Ge- Zutritt haben, gekennzeichnet sind.« setz beschlossen: b) Nach Absatz 2 wird folgender Absatz 3 eingefügt: Artikel 1 »(3) In Diskotheken ist abweichend von Absatz 1 Änderung des Landesnichtraucherschutzgesetzes das Rauchen in vollständig abgetrennten Neben- räumen ohne Tanzfläche zulässig, wenn der Zutritt 1. § 7 wird wie folgt geändert: zur Diskothek auf Personen ab vollendetem 18. Le- a) Absatz 2 erhält folgende Fassung: bensjahr beschränkt ist und die Nebenräume in deutlich erkennbarer Weise als Raucherräume ge- »(2) Abweichend von Absatz 1 ist das Rauchen kennzeichnet sind.« zulässig c) Der bisherige Absatz 3 wird Absatz 4. 1. in vollständig abgetrennten Nebenräumen, wenn und soweit diese Räume in deutlich erkennbarer 2. § 9 wird wie folgt geändert: Weise als Raucherräume gekennzeichnet sind a) In Absatz 1 Satz 1 wird der Punkt am Satzende und die Belange des Nichtraucherschutzes da- durch ein Komma ersetzt und folgende Nummer 7 durch nicht beeinträchtigt werden, angefügt: 2. in Gaststätten mit weniger als 75 Quadratmetern »7. entgegen § 7 als Betreiber seiner Kennzeich- Gastfläche und ohne abgetrennten Nebenraum, nungspflicht nicht nachkommt oder als Betrei- wenn keine oder lediglich kalte Speisen einfacher ber Verstöße gegen das Rauchverbot nicht ver- Art zum Verzehr an Ort und Stelle verabreicht hindert.« 82 GBl. vom 6. März 2009 Nr. 4 b) Absatz 2 erhält folgende Fassung: (2) Sämtliche Behörden des öffentlichen Gesundheits- »(2) Die Ordnungswidrigkeit nach Absatz 1 Satz 1 dienstes schützen und fördern die Gesundheit von Kin- Nr.1 bis 6 kann mit einer Geldbuße bis zu 40 Euro dern und Jugendlichen. und im innerhalb eines Jahres erfolgenden Wieder- (3) Die Gesundheitsämter führen nach § 8 des Gesund- holungsfall mit einer Geldbuße bis zu 150 Euro heitsdienstgesetzes (ÖGDG) Einschulungsuntersuchun- geahndet werden. Die Ordnungswidrigkeit nach gen sowie Maßnahmen zur Erkennung und Verhütung Absatz 1 Satz 1 Nr. 7 kann mit einer Geldbuße bis von Zahnerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu 2500 Euro und im innerhalb eines Jahres erfol- durch. Sie informieren und beraten nach § 7 ÖGDG zur genden Wiederholungsfall mit einer Geldbuße bis gesundheitlichen Prävention und Gesundheitsförderung. zu 5000 Euro geahndet werden.« Hierbei weisen sie auch auf die nach Absatz 1 beste- hende Verpflichtung zur Teilnahme an Früherkennungs- Artikel 2 untersuchungen für Kinder und Jugendliche hin und be- raten über Personen, Einrichtungen und Stellen, die Inkrafttreten vorsorgende, begleitende und nachsorgende Hilfen an- bieten und gewähren können. Dieses Gesetz tritt am Tag nach seiner Verkündung in Kraft. (4) Die Gesundheitsämter arbeiten im Rahmen ihrer Auf- gaben mit anderen Stellen und öffentlichen Einrichtun- Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt und ist gen, insbesondere mit Trägern der öffentlichen und zu verkünden. freien Jugendhilfe, zusammen. stuttgart, den 3. März 2009 (5) Werden Beschäftigten der Gesundheitsämter im Rah- men ihrer Amtsausübung oder sonstigen Personen, die Die Regierung des Landes Baden-Württemberg: Schweige- oder Geheimhaltungspflichten im Sinne von Oettinger § 203 des Strafgesetzbuchs (StGB) unterliegen, gewich- tige Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Wohls eines Prof. Dr. Goll Prof. Dr. Reinhart Kindes oder Jugendlichen bekannt und reichen die eige- Rech Rau nen fachlichen Mittel nicht aus, die Gefährdung abzu- Prof. Dr. Frankenberg Stächele wenden, sollen sie bei den Personensorgeberechtigten Pfister Hauk auf die Inanspruchnahme der erforderlichen weiter- gehenden Hilfen hinwirken. Ist ein Tätigwerden drin- Dr. Stolz Gönner gend erforderlich, um die Gefährdung abzuwenden, und Drautz Prof’in Dr. Hübner sind die Personensorgeberechtigten nicht bereit oder in der Lage, hieran mitzuwirken, sind die in Satz 1 genann- ten Personen befugt, dem Jugendamt die vorliegenden Erkenntnisse mitzuteilen; hierauf sind die Betroffenen Gesetz zum präventiven Schutz vorab hinzuweisen, es sei denn, damit wird der wirksame der Gesundheit von Kindern und Schutz des Kindes oder Jugendlichen infrage gestellt. Unter den Voraussetzungen des Satzes 2 steht eine Jugendlichen in Baden-Württemberg Schweige- oder Geheimhaltungspflicht im Sinne von (Kinderschutzgesetz Baden-Württemberg) § 203 StGB einer Mitteilung an das Jugendamt nicht ent- gegen. Vom 3.März 2009 § 2 Der Landtag hat am 18. Februar 2009 das folgende Ge- Nachuntersuchung bei versäumter Teilnahme an den setz beschlossen: Früherkennungsuntersuchungen § 1 (1) Werden Früherkennungsuntersuchungen entgegen Präventiver Schutz der Gesundheit § 1 Abs. 1 nicht innerhalb der in den Kinder-Richtlinien von Kindern und Jugendlichen festgesetzten Toleranzgrenzen durchgeführt, gelten sie als versäumt. Werden Früherkennungsuntersuchungen (1) Die Personensorgeberechtigten sind verpflichtet, die versäumt und kann die nächste reguläre Früherken- Teilnahme ihrer Kinder an den Früherkennungsunter- nungsuntersuchung nach den Toleranzgrenzen der Kin- suchungen im Sinne der Richtlinien des Gemeinsamen der-Richtlinien erst in einem Monat oder später erfolgen, Bundesausschusses (Kinder-Richtlinien) nach § 26 Abs. 2 sind die Personensorgeberechtigten verpflichtet, die in Verbindung mit § 25 Abs. 4 Satz 2 des Fünften Buches letzte für die Altersstufe des Kindes vorgesehene Früher- Sozialgesetzbuch (SGB V) sicherzustellen. Die Verpflich- kennungsuntersuchung nachholen zu lassen. Sie können tung nach Satz 1 besteht unabhängig vom Versicherten- hierzu ihr Kind dem für sie zuständigen Gesundheitsamt status der Personensorgeberechtigten oder ihrer Kinder. vorstellen. Nr. 4 GBl. vom 6. März 2009 83 (2) Das nach Absatz 1 von den Personensorgeberechtig- lichen Trägern, die die rechtlichen und fachlichen ten aufgesuchte Gesundheitsamt führt nach seiner Wahl Voraussetzungen für den Betrieb der Einrichtung entweder durch eigenes qualifiziertes Personal die Nach- erfüllen,« eingefügt. holung der versäumten Früherkennungsuntersuchung b) In Absatz 3 werden nach dem Wort »Zweckverbän- selbst durch oder beauftragt einen Dritten mit der Nach- den« die Worte »sowie von privat-gewerblichen holung der versäumten Früherkennungsuntersuchung, Trägern, die die rechtlichen und fachlichen Voraus- wenn der Dritte die Gewähr für eine sachgerechte Wahr- setzungen für den Betrieb der Einrichtung erfül- nehmung der Aufgabe bietet. Für den Fall der Beauftra- len,« eingefügt. gung eines Dritten erstattet der Träger des aufgesuchten c) Absatz 6 erhält folgende Fassung: Gesundheitsamts dem Dritten die für die Nachunter- suchung entstandenen Kosten in der Höhe, wie sie der »(6) Die Kleinkindbetreuung im Sinne dieses Ge- Dritte bei einer termingerecht wahrgenommenen Früher- setzes (Betreuung in Kinderkrippen) erfolgt in kennungsuntersuchung im Sinne der Kinder-Richtlinien Einrichtungen von Trägern der Jugendhilfe, Ge- nach § 26 Abs. 2 in Verbindung mit § 25 Abs. 4 Satz 2 meinden und Zweckverbänden sowie von privat- SGB V von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet gewerblichen Trägern, die die rechtlichen und bekommen hätte. fachlichen Voraussetzungen für den Betrieb der Einrichtung erfüllen, zur Förderung der Entwick- § 3 lung von Kindern bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres, die über eine Erlaubnis nach § 45 Inkrafttreten Sozialgesetzbuch Achtes Buch (SGB VIII) ver- Dieses Gesetz tritt am Tag nach seiner Verkündung in fügen.« Kraft. d) In Absatz 7 Satz 1 wird die Angabe »gemäß § 23 Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt und ist des Achten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VIII)« zu verkünden. durch die Angabe »nach § 23 SGB VIII« ersetzt. stuttgart, den 3. März 2009 2. § 2 wird wie folgt geändert: Absatz 2 wird wie folgt geändert: Die Regierung des Landes Baden-Württemberg: Nach Satz 1 wird folgender Satz eingefügt: Oettinger »Dies ist auch im Rahmen der kommunalen Bedarfs- Prof. Dr. Goll Prof. Dr. Reinhart planung nach § 3 Abs. 3 angemessen zu berücksich- Rech Rau tigen.« Prof. Dr. Frankenberg Stächele 3. § 2 a wird wie folgt geändert: Pfister Hauk a) In Absatz 1 wird die Angabe »gemäß § 69 Abs. 5 Dr. Stolz Gönner SGB VIII« gestrichen. Drautz Prof’in Dr. Hübner b) Absatz 2 Satz 2 wird gestrichen. 4. § 3 wird wie folgt geändert: