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aus: verkehrspolitische Zeitschrift SIGNAL 1/2019 (13. April 2019) Berliner Fahrgastverband IGEB www.igeb.org • [email protected] Tel. (030) 78 70 55 11 Berliner Fahrgastverband

Berliner Fahrgastverband IGEB RE 1 – die Mutter aller Regionalexpresse braucht Verstärkung

Er war eine Innovation in der deutschen Auch heute noch ist der Erfolg ungebro- Mehr Sitzplätze durch Taktverdichtung Regionalzuglandschaft. Am 27. Mai 1994 chen. Die Kehrseite dieser positiven Entwick- Aufgrund der aktuellen und prognostizier- ging zwischen Ostbahnhof und lung: Insbesondere zu den Hauptverkehrs- ten Fahrgastzuwächse sollen ab Dezember (Oder) die erste Regionalex- zeiten sind die Züge regelmäßig überlastet. 2022 im Berufsverkehr pro Tag acht zusätz- presslinie Deutschlands in Betrieb. Ziel Verschärft wird die Situation, weil nicht we- liche Zugpaare auf dem Abschnitt Frank- war es, die regionalen Zentren miteinan- nige „Randberliner” den RE 1 ab Potsdam furt (Oder)—Berlin— an der der und mit der Hauptstadt Berlin schnel- bzw. als schnellen S‑Bahn-Ersatz be- Havel verkehren, die nur auf den wichtigs- ler zu verbinden, indem die kleinen Zwi- nutzen. Gegenwärtig wird die Linie täglich ten Bahnhöfen halten, zwischen Frankfurt schenhalte zeitweise ausgelassen werden. von zwei Zugpaaren pro Stunde mit jeweils (Oder) und Berlin Ostkreuz zum Beispiel nur Das Projekt wurde zum Erfolgsmodell, und 5 Doppelstockwagen von DB Regio bedient. in Fürstenwalde (Spree) und Erkner. nachdem der RE 1 ab 24. Mai 1998 über die Das reicht jedoch oft nicht mehr aus. Zu den Im Zusammenhang mit dieser Angebots- Berliner Stadtbahn fahren und somit Ost- Berufsverkehrszeiten erwarten die berlin- ausweitung wurde immer wieder von einem und Westbrandenburg verbinden konn- nahen Zusteiger nur noch Stehplätze. Und 20-Minuten-Takt auf dem RE 1 gesprochen. te, wurde er zur mit Abstand wichtigsten die Fahrgastzahlen werden weiter steigen. Für den Abschnitt Erkner—Berlin Stadt- brandenburgischen Bahnlinie und brach Für 2030 prognostiziert der VBB einen An- bahn—Potsdam Hbf, auf dem die Züge auf alle Fahrgastrekorde. stieg um bis zu 63 Prozent gegenüber 2015. allen Regional- und Fernbahnhöfen halten, trifft das auch annähernd zu – allerdings auch nur in den Hauptverkehrszeiten Mon- tag bis Freitag. Außerhalb dieses Abschnittes fahren drei Züge in einer Stunde, aber nicht in einem „sauberen” Takt. Das ist aufgrund der unter- schiedlichen Haltekonzeptionen für die drei Umläufe auch gar nicht möglich. Und außerhalb der Hauptverkehrszeiten, in denen der dritte Zug pro Stunde nicht verkehrt, aber die Fahrplanlage der beiden verbleibenden Züge wegen der Zugfolge auf der Berliner Stadtbahn erhalten bleiben muss, wird es auf allen Stationen, auf denen beide halten, zu einem „Humpeltakt” von ungefähr 20/40 kommen. Das ist die Kehrseite der Ein- führung des 20-Minuten Taktes zwischen Erk- ner und Potsdam. Nur die RE 1-Fahrgäste, auf deren Station auch ab Dezember 2022 nur ein Zug pro Stunde hält, sind davon nicht betrof- fen und behalten ihren Stundentakt. Die Sorge, ein haltender RE 1 könnte den Güterverkehr behindern, führte dazu, dass DB Netz die Planungen für den vom Land Berlin bestellten Regionalbahnhof Köpenick einstellte. Mehr Sitzplätze durch längere Züge Die Lösung: Der künftige Regionalbahnhof soll auf einem dritten Gleis umfahren werden So attraktiv die zusätzlichen Züge für die können. Endlich geht es weiter mit den Planungen, aber mit der Fertigstellung ist nun nicht Mehrzahl der Fahrgäste sind, so problema- vor 2027 zu rechnen. Foto: BfVst tisch sind sie für einen stabilen Bahnverkehr,

16 • www.signal-zeitschrift.de Mai • SIGNAL 1/2019 aus: i2030 Mehr Schiene für WEST - OST: verkehrspolitische Zeitschrift SIGNAL 1/2019 Magdeburg – MehrBerlin – Schiene Eisenhüttenstadt für WEST - OST: Mögliche Lösungen: (13. April 2019) Mehr Schiene für Magdeburg – Berlin – Eisenhüttenstadt Berliner Fahrgastverband IGEB MöglicheWEST -Lösungen: OST: Birkenwerder Magdeburg – Berlin – Eisenhüttenstadt Berlin & Brandenburg Velten www.igeb.org • [email protected] Mögliche Lösungen: Bernau Strecken- Um- bzw. Neubau ausbauBerlin & Brandenburgvon Stationen Velten Berliner Fahrgastverband Tel. (030) 78 70 55 11 Birkenwerder Bernau Strecken- Um- bzw. Neubau ausbau von Stationen Berlin & Brandenburg Velten Wichtige Knotenpunkte Bernau Strecken- Um- bzw. Neubau Bestehende Station Regionalverkehr Wichtigeausbau Knotenpunkte von Stationen Hennigsdorf Mögliche Station Regionalverkehr WichtigeBestehende Knotenpunkte Station Regionalverkehr Hennigsdorf Halt mit Bahnsteiglänge unter 210m BestehendeMögliche Station Station Regionalverkehr Regionalverkehr Karow Bestehende / bereits in Bau befi ndliche Hennigsdorf MöglicheHalt mit Bahnsteiglänge Station Regionalverkehr unter 210m Strecke Regionalverkehr Karow HaltBestehende mit Bahnsteiglänge / bereits in Bau unter befi 210m ndliche Mögliche Strecke Regionalverkehr Strecke Regionalverkehr Karow BestehendeMögliche Strecke / bereits Regionalverkehr in Bau befi ndliche Strecke Regionalverkehr Mögliche Strecke Regionalverkehr Ahrensfelde Ahrensfelde Wustermark Gesundbrunnen Spandau Ahrensfelde Wustermark Gesundbrunnen Berlin Hbf Spandau Alexanderplatz Wustermark Gesundbrunnen Zoologischer Strausberg Berlin Hbf Garten Fried- Ostbahnhof Spandau Alexanderplatz richstr. Zoologischer Strausberg Potsdamer Lichtenberg GartenBerlin Hbf Fried- Ostbahnhof richstr. Alexanderplatz Charlottenburg Platz Ostkreuz Zoologischer Garten PotsdamerFried- Ostbahnhof Lichtenberg Strausberg Platz Ostkreuz Schöneberg Charlottenburg richstr. RE1 Richtung Magdeburg Potsdamer Lichtenberg RE Schöneberg Platz Ostkreuz Götz 1 RE1 Richtung Magdeburg Charlottenburg Wusterwitz Köpenick R Groß Kreutz E1 Kirchmöser Götz Schöneberg RE1 RE1Wusterwitz Richtung Magdeburg Köpenick Groß Kreutz Kirchmöser > Frankfurt RE RE1 Warschau RE1 1 Brandenburg Potsdam Wusterwitz Götz a.d.H. Hbf. Spindlersfeld Zielona Köpenick > Frankfurt Groß Kreutz RE KirchmöserBrandenburg PotsdamGóra RE1 1 Warschau a.d.H. Hbf. Spindlersfeld Zielona Erkner > FrankfurtGóra RE Wannsee Brandenburg RE Potsdam 1 Warschau a.d.H. 1 Hbf. Spindlersfeld Erkner Zielona Wannsee R Góra Park Sanssouci E 1 Babels- RE1 RE1 Richtung Eisenhüttenstadt Erkner berg Europarc- Park Sanssouci Wannsee RE RE 1 Dreilinden BER Frankfurt (Oder) Babels- RE1 Richtung Eisenhüttenstadt1 Werder (Havel) RE1 Griebnitzsee FFO Rosengarten berg Europarc- Charlottenhof Potsdam Park Sanssouci RE1 BER Frankfurt (Oder) < Magdeburg Hangelsberg Dreilinden Hbf WerderR (Havel) Pillgram Babels- RE1 Richtung Eisenhüttenstadt Braunschweig Potsdam Pirschheide E1 Charlottenhof Griebnitzsee FFO Rosengarten Erkner Potsdamberg Europarc- Hangelsberg < Magdeburg RE1 Hbf Dreilinden BER FrankfurtPillgram (Oder) BraunschweigWerderFangschleuse (Havel)Potsdam Pirschheide Charlottenhof Griebnitzsee Erkner FFOJacobsdorf Rosengarten Fürstenwalde Potsdam Hangelsberg < Magdeburg Berkenbrück Briesen Fangschleuse Pillgram Potsdam Pirschheide Hbf Braunschweig Kraftwerk Finkenheerd Erkner Fürstenwalde Jacobsdorf Berkenbrück Finkenheerd Fangschleuse Blankenfelde FürstenwaldeKraftwerk Finkenheerd BerkenbrückFinkenheerdBriesen Eisenhüttenstadt Blankenfelde Wiesenau Kraftwerk FinkenheerdZiltendorf Finkenheerd Blankenfelde EisenhüttenstadtWiesenau Ziltendorf Königs Eisenhüttenstadt Wusterhausen Königs Wusterhausen Königs © VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH 2018 Wusterhausen

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denn seit dem 18. Dezember 2013 wird die erhöhen zu können. Zur Entlastung des am mehr von DB Regio, sondern© VBB Verkehrsverbund bis Berlin-Brandenburg 2034 GmbHvon 2018 Stadtbahn im Abschnitt Charlottenburg— stärksten genutzten RE 1-Abschnitts Berlin- der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) Ostbahnhof von der DB Netz AG als überlas- Charlottenburg—Potsdam Hbf sollte außer- befahren werden wird. teter Schienenweg definiert. dem die S‑Bahn durch zweigleisigen Ausbau Bereits am 25. März 2019 unterzeichne- Deshalb konzentrieren sich die Untersu- der Strecke zwischen Berlin-Wannsee und ten die ODEG und Siemens einen Vertrag chungen und Planungen für den RE 1 im Rah- Potsdam Hbf beschleunigt und stabilisiert über die Herstellung von 23 Triebzügen men von i2030 auf eine Erhöhung der Sitz- werden. Die Verlängerung des zweigleisi- vom Typ Desiro HC (High Capacity) mit an- platzkapazität durch Verlängerung der Züge. gen Abschnitts von Potsdam Hbf Richtung getriebenen einstöckigen Endwagen und Dies ist gegenwärtig jedoch nicht möglich, Potsdam-Babelsberg, in Betrieb genommen doppelstöckigen, nicht angetriebenen Mit- da zahlreiche Bahnhöfe und Haltepunkte am 25. März 2019, war ein Schritt in die richti- telwagen. Von den bestellten 23 Zügen sind nicht die erforderliche Bahnsteiglänge auf- ge Richtung, ist aber noch nicht ausreichend. 21 sechsteilig und zwei vierteilig. Die sechs- weisen. In Brandenburg sind das die Halte teiligen Züge sind für den Einsatz auf dem Wusterwitz, Kirchmöser, Götz, Groß Kreutz, ODEG erhält Zuschlag ab 2022 RE 1 vorgesehen. Sie sind 157,6 m lang, also Fangschleuse, Hangelsberg, Berkenbrück, Im Rahmen des großen Vergabeverfahrens kaum länger als die DB-Doppelstockzüge Briesen (Mark), Jacobsdorf (Mark), Pillgram, „Netz-Elbe-Spree” war auch der RE 1 neu mit 5 Wagen und Lok, haben aber 637 statt Frankfurt(Oder)-Rosengarten, Kraftwerk ausgeschrieben worden. Am 25. Januar 2019 607 Sitzplätze. Finkenheerd, Finkenheerd, Wiesenau und teilte der VBB mit, dass diese Linie ab dem Bei künftig weiter steigender Nachfrage Ziltendorf. Für sie werden nun Bahnsteig- Fahrplanwechsel im Dezember 2022 nicht auf dem RE 1 hat der VBB die Option, bei verlängerungen auf die Normlänge von 210 Metern geprüft. Vereinbarte Untersuchungen für den Korridor RE 1 Kurios ist, dass das Eisenbahn-Bundesamt derzeit ein Planfeststellungsverfahren für 1. Verkehrsstationen mit heute nicht gegebener Baulänge den Bahnhof Eisenhüttenstadt durchführt, Bahnsteigverlängerung nebst Anpassung der weiteren betroffenen technischen Ge- in dem der Rückbau auf 140 m lange Bahn- werke steige (optional 170 m) vorgesehen ist. Hier 2. Verkehrsstationen mit ausreichender Baulänge kommt i2030 gerade noch rechtzeitig, um 2.1. Bahnsteigverlängerung nebst Anpassung der weiteren betroffenen auf 210 m lange Bahnsteige umzuplanen. technischen Gewerke Das i2030-Teilprojekt „Korridor RE 1” sollte 2.2. Prüfung, ob sicherungstechnische Maßnahmen allein ausreichend sind nach Auffassung des Berliner Fahrgastver- bandes IGEB aber auch eine Überprüfung 3. Bf. Friedrichstraße der Stadtbahn beinhalten, um beispiels- Anpassung der Sicherungstechnik, keine baulichen Maßnahmen an den Bahnsteigen/ weise durch Anpassungen der Leit- und Zugängen Sicherungstechnik die Trassenkapazitäten

SIGNAL 1/2019 • Mai www.signal-zeitschrift.de • 17 i2030 aus: verkehrspolitische Zeitschrift SIGNAL 1/2019 leistung der Barrierefreiheit in den beiden (13. April 2019) Wagen mit barrierefreiem WC jeweils eine Berliner Fahrgastverband IGEB Tür passend für 55 und eine passend für 76 www.igeb.org • [email protected] cm hohe Bahnsteige. Tel. (030) 78 70 55 11 Berliner Fahrgastverband Die unendliche Geschichte: Regio-Bahnhof Köpenick Eigentlich sollte er schon 2007 ans Netz ge- hen, der Regionalzughalt in Berlin-Köpenick. Doch die Deutsche Bahn machte einen ers- ten Rückzieher, als sie die Kosten nicht allein tragen wollte. Als eine Kostendeckung vom Land Berlin zugesichert wurde, ging es mit der Planung weiter. Da bei Wuhlheide die Güterzüge nach Osteuropa vom Berliner Außenring auf die Frankfurter Strecke ein- Diesen Triebzug, den Desiro HC von Siemens, will die ODEG ab Dezember 2022 auf dem RE 1 gefädelt werden, fürchtete DB Netz jedoch, einsetzen. Sie hat im März 2019 zwei vierteilige und 21 sechsteilige Züge bestellt. Die Endwa- durch den Regionalbahnhof könne die Stre- gen sind einstöckig, die Mittelwagen doppelstöckig. Züge dieser Bauart fahren bereits jetzt ckenkapazität beeinträchtigt und der Gü- im Ruhrgebiet als „Rhein-Ruhr-Express“ RE 11 für Abellio. Abb: ODEG terverkehr behindert werden. Sie ließ das Vorhaben erneut ruhen. der ODEG auch Züge mit 800 Sitzplätzen zu Bahnsteighöhe aufweisen sollen. Vater des Nun ist es wieder in den Fokus gerückt. bestellen. Das kann dann durch Kauf wei- Gedankens ist der Bund, der das Bahnsteig- Auch wenn der Halt nicht zu den vordringli- terer vierteiliger Desiro-Züge gewährleistet höhen-Chaos zwischen 38 und 96 Zentime- chen Kernthemen von i2030 gehört, so war werden, die 400 Sitzplätze bieten, beim tern beenden will, um eine genormte Barri- er dennoch ein Bestandteil der Voruntersu- Einsatz in Doppeltraktion also 800, die dann erefreiheit herzustellen. Das Maß aller Dinge chungen und hatte Einfluss auf die RE 1-Pla- allerdings nur dort halten können, wo die soll dann 76 Zentimeter betragen. Warum? nungen. Mittlerweile haben sich Bund, Land Bahnsteige 210 m lang sind. Bereits seit 1905 empfiehlt die Eisenbahn- und Bahn geeinigt, ein drittes Gleis einzu- Dazu äußerte ODEG-Geschäftsführer Ar- bau- und Betriebsordnung EBO diese Höhe, planen, um die Güterzüge von der Frank- nulf Schuchmann im März in einem Inter- die im Fernverkehr großflächig angewendet furter Strecke am künftigen Regionalbahn- view mit der Märkischen Oderzeitung: „Der wird und auf den RE 1-Bahnhöfen in Berlin hof vorbei direkt auf die Abzweigung zum zweite Punkt einer Optionsausübung wäre sowie auf dem östlichen Streckenast nach Berliner Güterring zu lenken. Immer wieder im Dezember 2025. Dort könnten wir auch Frankfurt (Oder) vorhanden ist. kommt es hier schon heute zu Trassenkon- aus Sechsteilern Achtteiler machen. Die Op- Das Ansinnen ist zwar löblich, dessen Um- flikten und gegenseitigen Behinderungen tion haben wir bei Siemens im Vertrag ver- setzbarkeit aber schwierig. Denn im Regio- zwischen dem Regional- und dem Güter- ankert. Dabei muss man abwarten, wie sich nalzugverkehr hat sich mit der Ausbreitung verkehr. die Bahnsteigproblematik entwickelt. Wenn der Doppelstockwagen ab den 1990er die Nach vorsichtigen Schätzungen könnte ich mir vorstelle, wir haben nur noch lange ideale Einstiegshöhe von 55 Zentimetern im Jahre 2020 ein neuer Planfeststellungs- Züge, dann funktioniert das nach jetzigem etabliert. Das entspricht dem Maß der Bahn- beschluss vorliegen und ab 2022 mit dem Stand beim RE 1 nicht. Da wäre ein vernünf- höfe auf dem westlichen Streckenast Wus- Bau begonnen werden. Sofern keine juris- tiger Druck auf die Politik und DB Netz nötig, terwitz—Potsdam. Im Jahre 2011 haben alle tischen Winkelzüge Dritter für zusätzliche Finanzierungsmittel bereitzustellen, damit Bundesländer und die Deutsche Bahn in den Verzögerungen sorgen, kann 2027 mit der eine solche Linie Bahnsteige bekommt, die Regelwerken diese Höhe dann auch festge- Inbetriebnahme gerechnet werden. Dann eben 210 Meter lang sind. Wenn man wollte, schrieben. In vielen Verkehrsverträgen ist werden, so ergaben die Voruntersuchungen, bekommt man das bis Ende 2025 natürlich sie die Maßgabe für die Barrierefreiheit, und etwa 5400 Menschen mehr in Berlin-Köpe- hin.“ Bahnhof für Bahnhof wurde bzw. wird auf 55 nick ein-, aus- oder umsteigen. Noch nicht Zentimeter angepasst. Bundesweit ist Thü- berücksichtigt ist dabei das größte Bauvor- Hoch hinaus – bei den Bahnsteigkanten ringen hierbei mit 95 Prozent seiner Bahn- haben Köpenicks. Der Bezirk will das gesam- So eher nebenbei tauchen in den Präsentati- steige Vorreiter. Daher kommt der Wider- te Areal des alten Güterbahnhofs bebauen. onen zu i2030 Bekenntnisse auf, die verkün- stand von den Ländern nicht von ungefähr. Dann werden hier auf 58 Hektar Fläche den, dass nach ohnehin anstehenden Bahn- Beim RE 1 hat man sich entschlossen, das zwischen den S‑Bahnhöfen Köpenick und steigum-, -aus- und -neubauten auf dem Problem fahrzeugseitig zu lösen. Die neuen Hirschgarten etwa 1700 Wohnungen für bis RE 1 alle Bahnhöfe künftig eine einheitliche Züge vom Typ Desiro HC haben zur Gewähr- zu 5000 zusätzliche Köpenicker entstehen.

Links: 21 Zentimeter Höhenunterschied, die für mobilitätseingeschränkte Reisende eine starke Beeinträchtigung darstellen. Für den „nor- malen” Reisenden mag es „nur” ein großer Schritt sein, für Rollstuhlfahrer beispielsweise ist es ein unüberwindbares Hindernis. Vom Un- tergeschoss zur Tür ist die Steigung schon sportlich, eine weitere Erhöhung des Neigungswinkels durch eine Rampe wäre nicht zu schaffen. Mitte und rechts ist deutlich ersichtlich: Die Bahnsteighöhe mit 55 cm ist optimal an die Einstiegshöhe der Fahrzeuge angepasst. Bei Erhö- hung des Bahnsteigs wäre die Barrierefreiheit nicht mehr gegeben. Fotos:BfVst

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