Der Sozialdemokratische Kämpfer
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ERSCHEINUNGSORT WIEN/P.B.B./VERLAGSPOSTÄMTER 1150 WIEN, 2700 WR. NEUSTADT/GZ 02Z03355M NUMMER 4-5-6/2011, 2 EURO 1934–1945 DER SOZIALDEMOKRATISCHE KÄMPFER Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer/innen, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschist/inn/en Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft aktiv gestalten Von Bundeskanzler Werner Faymann, SPÖ Bundesparteivorsitzender or 66 Jahren, am 27. wenn es uns in Österreich gut listisch übernommen, und ihre dass wir uns mit sozialen Fra- April 1945, ist dieses geht, so dürfen wir uns nicht in bedenkliche Weltanschauung gen auseinandersetzen und uns Österreich als Repu- Sicherheit wiegen. Es gibt auch hat Einzug in Teile unserer Ge- deutlich von jenen distanzieren, V blik wiedererrichtet in unserem Land Kräfte, die mit sellschaft gehalten. welche den Sorgen der Bürger worden. Fast sechs Jahre Krieg, einfachen und rechtspopulisti- und Bürgerinnen mit leeren Pa- sieben Jahre NS-Diktatur, zwölf schen Parolen letztendlich die Demokratie und Freiheit sind rolen begegnen. Jahre der Ausschaltung des Par- Demokratie bedrohen. Mehr als die höchsten aller Güter Dass der FPÖ die Nöte und Sor- laments, der Ausschaltung von zwei Generationen später droht Antifaschistische Arbeit darf nie- gen der Menschen egal sind, Demokratie und der Verfolgung diese furchtbare Periode unse- mals aufhören. Sie ist eine der kann man aus dem neuen Par- haben das Land und die Men- rer Vergangenheit vielfach in Stärken der Sozialdemokratie. teiprogramm herauslesen. Dem schen geprägt. Vergessenheit zu geraten. Die soziale Lage in Europa ist Bereich Sozialpolitik ist nicht Auch heute noch kämpfen Men- Populistische Hetzreden und beunruhigend – steigende Ar- einmal ein eigenes Kapitel ge- schen auf der ganzen Welt für Verharmlosung der NS-Verbre- beitslosenzahlen und wachsen- widmet. Im FPÖ-System set- politische Freiheit und Demo- chen stehen in der heutigen Zeit de Armut sind kennzeichnend zen sich die Starken durch, die kratie. Die österreichischen Frei- zunehmend an der Tagesord- für unsere Zeit. Um diesen Ent- Schwächeren gehen unter, So- heitskämpfer wissen, dass dieser nung. Die stete Hetze, auch von wicklungen entgegenzuwirken, lidarität ist für diese Partei ein Kampf nie zu Ende geht. Auch einer politischen Partei popu- ist es unbedingt notwendig, Fremdwort. Die Aufgabe der DER SOZIALDEMOKRATISCHE KÄMPFER Sozialdemokratie ist es, hier sa Grasser entwickelt sich im- hem Einkommen profitieren. Schaffung eines Bundesamtes gegenzusteuern und sicherzu- mer mehr zu einem nicht enden Kurzum, die FPÖ steht für ein für Asyl und Migration, Stärkung stellen, dass der erfolgreiche wollenden Albtraum, der Hypo- Gesellschaftsbild, gegen das des effizienten Förderwesens, Weg Österreichs – auf der Ba- Alpe-Adria-Skandal hat ein Bun- die Sozialdemokratie immer an- e-Government bis zu anderen sis von Chancengleichheit und desland an den Rand des Ruins gekämpft hat. Für uns ist klar: Projekten zur Effizienzsteige- Chancengerechtigkeit – wei- getrieben und die zahlreichen Fortschritt, sozialer Zusammen- rung in der Bürokratie und tergegangen werden kann. Ein Privatisierungen verschleuder- halt, Gleichberechtigung und noch viele weitere. Mit diesem Weg, der uns befähigt hat, den ten unser Staatsver mögen. Wir Demokratie sind die Aspekte, Fahrplan wird die sozialdemo- Herausforderungen der Wirt- müssen dafür sorgen, dass sich die unser Land auch in Zukunft kratische Handschrift deutlich schaftskrise bedeutend besser das nicht wiederholen kann – prägen sollen. sichtbar. Der Grundstein für den als andere europäische Länder die Politik der FPÖ bedeutet ein Erfolg dieser Projekte wurde zu begegnen. Österreich der Vergangenheit Österreich weiterbringen bereits in der ersten Hälfte der das durch anti-soziale Politik 90 Projekte für eine sozialere Amtsperiode gelegt, jetzt heißt Aus der Vergangenheit lernen geprägt ist und in dem ein alt- Zukunft: Vom Ausbau der neu- es konsequent weiterarbeiten, Aus der jüngeren Vergangenheit modisches Familienbild vor- en Mittelschule, Ganztagesschu- für Österreich und seine Bürge- wissen wir, welche negativen herrscht. Frauen zurück an den len und Kinderbetreuung, der rinnen und Bürger. Für soziale Folgen eine Regierungsbeteili- Herd – das wäre das Modell, grundlegenden Änderung der Gerechtigkeit, Demokra tie und gung der FPÖ für das Land mit das dann belohnt werden wür- Oberstufe in ein Kurssystem bis Freiheit – für eine Zukunft, in sich bringt. Die Auswirkungen de, gefördert durch das von der zu zusätzlichen Investitionen in der Rechtsextremismus und der Misswirtschaft dieser Zeit FPÖ propagierte Steuersplitting, Jugendausbildung, von einer Spi- Rechtspopulismus keinen Platz spüren wir heute noch. Die Cau- von dem nur Menschen mit ho- tals- und Gesundheitsreform, der mehr haben. n Generalversammlung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes 2011 ei der Generalversamm- eines mit dem Hauptverein und Präsidiumsmitglieder sind: KR rich Keller, Mag.a Hannah Lessing, lung des Dokumentati- eine Aktion zur Gewinnung von Dr. Gerhard Kastelic, Prof. Hugo Willi Mernyi, Dr. Ariel Muzicant, B onsarchiv des österrei- neuen Mitgliedern. Mit großem Pepper und Präsident Edlinger. Hon.-Prof. Dr. Wolfgang Neuge- chischen Widerstandes konnten Bedauern musste zur Kenntnis Als Kassier wurde Prof. Moser bauer, Univ.-Doz. Dr. Bertrand Präsident BM a. D. Rudolf Edlin- genommen werden, dass zwei und als stellv. Kassier Othmar Perz, Prof. Rudolf Sarközi, Dr. ger und, in Vertretung der wissen- Gründungsmitglieder nicht mehr Burian wiedergewählt. Richard Schmitz, Dr. Kurt Scholz, schaftlichen Leiterin des DÖW, kandidierten, und zwar die Vize- Der weitere Vorstand besteht aus Mag.a Terezija Stoisits, Univ.-Prof. Dr.in Brigitte Bailer, Dr. Wolfgang präsidenten Dr. Ludwig Steiner folgenden Mitgliedern: Sr. Dr. in Dr.in Erika Weinzierl, MR Mag. Neugebauer, einen unfassenden und Prof. Alfred Ströer. Es wurde M. Edith Beinhauer, Univ.-Prof. Manfred Wirtitsch, MR Dr. Hel- Erfolgsbericht vorlegen, der von beiden der besondere Dank aus- Dr. Ernst Berger, Albert Dlabaja, mut Wohnout. der Generalversammlung mit gesprochen und sie wurden zu Univ.-Prof. Dr. Hubert Christian Als Rechnungsprüfer wurden großer Zustimmung zur Kenntnis Ehrenmitgliedern bestellt. Ehalt, Prof. Rudolf Gelbard, DDr.in Mag.a Eva Blimlinger, Helma genommen wurde. Die General- Als neue Vizepräsidenten wurden Barbara Glück, Sekt.-Chef i.R. Dr. Straszniczky und neu unser OÖ- versammlung beschloss eine Zu- Dkfm. Dr. Claus J. Raidl und Ing. Wilhelm Grimburg, Univ.-Prof. Landesvorsitzender Peter Weid- sammenlegung des Förderver- Ernst Nedwed gewählt. Weitere Dr. Clemens Jabloner, Dr. Hein- ner gewählt. n Ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gesucht! Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) informiert in seiner Dauerausstellung über die Vorgeschichte des Nationalsozialismus, Widerstandskampf und Verfolgung sowie auch über den Umgang mit der NS-Vergangenheit nach 1945. Zur Beaufsichtigung dieser Ausstellung sowie für den damit verbundenen Buchverkauf, aber auch für diverse andere Tätigkeiten sucht das DÖW zeitgeschichtlich interessierte ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für jeweils einige Stunden pro Woche. Die dadurch erwachsenen Spesen werden selbstverständlich ersetzt. Interessierte mögen sich an das Sekretariat der Sozialdemokratischen Freiheitskämpfer/innen, Löwelstraße 18, 1014 Wien, Telefon 01/534 27-277 oder E-Mail: [email protected] wenden. Der Kontakt mit dem DÖW wird sodann hergestellt. 2 DER SOZIALDEMOKRATISCHE KÄMPFER Opferverbände bei der offiziellen Erinnerung an die Gründung der Zweiten Republik mit dabei Vertreter der Opferverbände und der Israelitischen Kultusgemeinde wurden vom Bundeskanzler zur Präsentation der Regierungsarbeit nach der ersten Hälfte der Legislaturperiode und der Erinnerung an die Gründung der Zweiten Republik am 27. April 1945 als Gäste eingeladen. So ergab sich nach dem offiziellen Teil auch die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit den Mitgliedern der Bundesregierung. Warum wir nicht zu allen politischen Fragen Stellung nehmen ines unserer Mitglieder zu internationalen Konflikten terreich 2020“ (www.oe2020.at), Vereine veranlasst, auch unseren sagte uns sinngemäß: Stellung nehmen, obwohl wir es in der politischen Meinungen an sozialdemokratischen Beitrag zu E Warum befasst ihr euch gerne täten. Denn jeder von uns die zentralen Gremien weiterge- leisten. Vor allem stehen wir vor nur mit der Vergangenheit und hat auch dazu seine Meinung. reicht werden können. Das Beste der Tatsache, dass die Zeitzeu- mit dem doch nicht mehr so ge- Aber wir würden uns überschät- aber ist, sich an allen Diskussio- gen des Widerstandes und der fährlichen Rechtextremismus. zen, wenn wir diese oft auch nen in jenen Organisationen zu Verfolgung durch das NS-Regime Heute gibt es viel größere Ge- kontroversiellen Meinungen in beteiligen, die dafür zuständig immer weniger werden. Die letz- fahren und Probleme in der Welt, unserer Zeitschrift transportieren sind: zum Beispiel in der SPÖ- ten Zeitzeugen müssen befragt zum Beispiel: der religiöse und würden. Bildungsorganisation und im werden, um über ihre Erlebnisse politische Terror, die diversen Weder unsere finanziellen noch Renner-Institut. und Erfahrungen Zeugnis abzu- politischen Bewegungen, die unsere personellen Ressourcen Im Besonderen sind auch die legen. Heute sind das nur mehr Diktaturen und der Hunger in sind so gestaltet, dass wir sowohl Parteisektionen, Bezirkskonfe- jene, die damals in der Zeit vor der Welt. Vor