©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Natur in Tirol Naturkundliche Beiträge der Abteilung Umweltschutz

Band 8: Verbreitung, Bestandssituation und Habitatansprüche von Amphibien im mittleren Tiroler Inntal und angrenzenden Mittelgebirgsterrassen

Amt der Tiroler Landesregierung ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Umschlagbild: Grasfrosch (Foto: A. Landmann)

Impressum:

Medieninhaber und Herausgeber: Amt der Tiroler Landesregierung Abteilung Umweltschutz Altes Landhaus A-6010

1. Auflage: 300; März 2000 Druck: Eigendruck

Schutzgebühr: ATS 120.- (EUR 8,72) ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Verbreitung, Bestandssituation und Habitatansprüche von Amphibien im mittleren Tiroler Inntal und angrenzenden Mittelgebirgsterrassen

Armin LANDMANN Doris FISCHLER ©Amt der Tiroler Landesregierung,VORBEMERKUNG Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Die vorliegende Grundlagenstudie wurde durch das Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz finanziell gefördert und als Projektendbericht im Original im Dezember 1992 vorgelegt. Aus verschiedenen organisatorischen Gründen kann die Arbeit aber erst jetzt in Druck gehen. Aus technischen Gründen konnten die in der Originalstudie enthaltenen Kartenanhänge, die Vorkommens- und Abundanzmuster der wichtigen Arten und Unterschiede in der Artenvielfalt einzelner Standorte auch optisch veranschaulichen, sowie ein Muster des Erhebungsbogens, hier nicht abgedruckt werden. Die beigegebene Karte der Fundpunkte und Kontrollgebiete sollte aber gemeinsam mit dem detaillierten Fundort­ kataster im Anhang, eine räumliche Übersicht ermöglichen. Die Studie wurde ansonsten nur redaktionell, nicht aber inhaltlich überarbeitet. Neuere Literatur wurde in der Regel nicht eingearbeitet. Seit Abschluß der Erhebungen 1992 sind aber über Lurchvorkommen im Untersuchungsraum ergänzende umfangreiche Datensammlungen und Analysen, die teilweise auch auf dem hier präsentierten Material aufbauen, in Typoskripten (Gutachten) niedergelegt bzw. publiziert worden (Landmann 1997, 1998; Landmann et al. 1999). Diese rezenten Quellen wurden neu ins Literaturverzeichnis aufgenommen. ©Amt der Tiroler Landesregierung,INHALT Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Kurzfassung 1. Untersuchungsraum 2. Untersuchungsaufwand 3. Untersuchungsmethoden 4. Ergebnisse I Einleitung 1. Problemstellung 2. Zielsetzungen; Allgemeines zur Bedeutung der Amphibien für Landschaftsbewertung und Naturschutz II Untersuchungsgebiet; Teilräume III Methoden, Materialumfang, kontrollierte Biotope 1. Vollständigkeit der Übersicht, Flächendeckung 2. Kontrollzeitraum, Kontrollintensität. 3. Erfassungsmethoden; Darstellung der Ergebnisse 3.1 Suche und Auffinden von Standorten 3.2 Erhebung der Lurchbestände 3.3 Analysen des Gewässerzustandes, Untersuchungen der Laichplatzstruktur (Erhebungsbögen) 3.4 Analyse der Struktur von Sommerlebensräumen 3.5 Fundortsverzeichnis, Kontrollgebietkataster 3.6 Begriffe, Erläuterungen, Gliederung 4. Methodische Probleme, Geltungsbereich der Aussagen IV Ergebnisse A Generelle Befunde 1. Laichplatzangebot und -nutzung: räumliche Differenzen 2. Gewässerstrukturen und deren Eignung für Lurche: Typisierung der kontrollierten Habitate 3. Zahl von Fundorten, Artenvielfalt pro Fundort 3.1 Gebietsspezifische Differenzen 3.2 Habitatspezifische Differenzen der Altenvielfalt 4. Nachgewiesene Arten 5. Vorkommensfrequenz autochthoner Arten B Spezielle Befunde 1. Grasfrosch (Rana temporaria ) 1.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster 1.2 Lebensraumansprüche 1.3 Gefährdung, spezifische Schutzprobleme 2. Erdkröte©Amt der Tiroler {Bufo Landesregierung, bufo) Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 2.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster 2.2 Lebensraumansprüche 2.3 Gefährdung, spezifische Schutzprobleme 3. Wechselkröte(Bufo viridis) 3.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster 3.2 Lebensraumansprüche 3.3 Gefährdung, spezifische Schutzprobleme 4. Bergmolch ( Triturus alpestris ) 4.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster 4.2 Lebensraumansprüche 4.3 Gefährdung, spezifische Schutzprobleme 5. Gelbbauchunke (Bombina variegatä) 5.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster 5.2 Lebensraumansprüche 5.3 Gefährdung, spezifische Schutzprobleme 6. Laubfrosch (Hyla arbored) 6.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster 6.2 Lebensraumansprüche 6.3 Gefährdung, spezifische Schutzmaßnahmen 7. Wasserfrosch (Rana kl esculenta ) 7.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster 7.2 Lebensraumansprüche 7.3 Gefährdung, spezifische Schutzmaßnahmen 8. Teichmolch {Triturus vulgaris) 8.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster 8.2 Lebensraumansprüche 8.3. Gefährdungsursachen, spezifische Schutzprobleme C Allgemeine Naturschutzprobleme, Schutzvorschläge 1. Analyse der Beeinträchtigung von Gewässern- Gefährdungsursachen 1.1. Methodische Bemerkungen 1.2. Charakter und Dimension der Gewässerbeeinträchtigung 1.3. Aktuelle Gefährdung der Laichgewässer 2. Zusammenfassende Ausweisung besonders wertvoller, vordringlich zu schützender Teilareale, Schutzprobleme V Literatur VI Anhang Kontrollgebiets- und Fundortkataster Bilddokumentation Kartenübersicht: Kontrollgebiete und Fundorte ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at KURZFASSUNG

Im mittleren Tiroler Inntal zwischen und Brixlegg (ca. 67 km Luftlinie) sowie den angrenzenden Hang- bzw. Mittelgebirgsbereichen wurden 1991/1992 umfangreiche Kartierungen potentieller Amphibienlaichgewässer und Lurchlebensräume durchgefiihrt. Verbreitungmuster und Bestandsgrößen der vorkommenden Lurche wurden erhoben.

1) Untersuchungsraum

Das Gesamtuntersuchungsgebiet umfaßt etwa 168 km2 Talbereiche und 107 km2 Hang- und Plateaulagen. Folgende 7 Teilräume werden unterschieden, in den Analysen zum Teil getrennt behandelt bzw. in ihrer Bedeutung für Amphibien verglichen: Talraum 1 (TI): Oberinntal von Telfs bis Innsbruck Talraum 2 (T2): Inntal (mit nördlichen Siedlungsterrassen) von Innsbruck bis Hall/ Talraum 3 (T3): Inntal von Mils/ bis Wiesing/ Straß Talraum 4 (T4): Inntal Zillermündung bis Brixlegg (& äußerstes Zillertal) Mittelgebirgsraum 1 (Ml): Südwestliches Innsbrucker Mittelgebirge Mittelgebirgsraum 2 (M2): Südöstliches Innsbrucker Mittelgebirge Mittelgebirgsraum 3 (M3): Plateauareale von bis Vomperberg. Hangfuß nördlich von Innsbruck bis Absam.

2) Untersuchungsaufwand

Der Talbereich wurde weitgehend flächendeckend nach geeigneten Laichstandorten abgesucht. In den Mittelgebirgslagen konzentrierte sich die Suche auf offene Kultur­ landschaftsbereiche (53 km2), Waldareale (53 km2) wurden stichprobenartig begangen. 330 größere Biotopkomplexe oder isolierte Einzelstrukturen (Kleingewässer) wurden gezielt auf Lurchvorkommen hin untersucht. Von weiteren 29 Lokalitäten liegen Zufallsfunde einzelner Arten vor. Die reine Begehungszeit betrug bei über 600 Einzelbegehungen um 350 Stunden. 42 % aller Gebiete (Objekte) wurden mindestens einmal in der Nacht kontrolliert, 35 % aller Objekte wurden in beiden Untersuchungsjahren mindestens einmal begangen. Im Mittel wurde jedes Areal 2,3 mal besucht, Gebiete mit Lurchvorkommen wurden durchschnittlich 3 mal kontrolliert.

3) Untersuchungsmethoden

Pro Kontrollgebiet wurden folgende Informationen gesammelt

Vorkommmende Amphibienarten. 5 Daten über ©Amtden derReproduktionsstatus Tiroler Landesregierung, Abteilung (Larven, Umweltschutz; Larvendichten, download www.biologiezentrum.at Entwicklungserfolg) Größenordnung des Bestandes der auftretenden Arten Bestandsgrößen wurden dabei abgeschätzt über: + die ungefähre Zahl anwesender (laichaktiver) Alttiere. + die Laichballenzahl (Grasfrosch) bzw. Laichdichte (Erdkröte). An den meisten Fundpunkten von Amphibien und an einigen weiteren potentiellen Laichgewässem wurden darüber hinaus auch detaillierte Habitataufnahmen (auf speziellen Erhebungsbögen) durchgeführt. Festgehalten wurden über 30 Habitatvariable, so unter anderem Details über Lage, Nutzung, Gefährdung und Biotopcharakter (z.B. Gewässertiefen, Struktur der Gewässer-, Ufer- und Umgebungsvegetation). Die wichtigsten Kenndaten pro Fundpunkt sind in einem Fundortkataster im Anhang festgehalten.

4. Ergebnisse:

4.1 Generelle Befunde

Auch die relativ hohe, wohl vor allem durch die Bearbeitungsintensität bedingte Zahl von Fundpunkten einzelner Arten (Abb.l) kann nicht über die kritische Situation der Bestände aller Amphibienarten des Untersuchungsraumes hinwegtäuschen.

Allgemein ist hervorzuheben: ❖ Nur zwei Arten (Grasfrosch, Erdkröte) sind im Untersuchungsraum noch einigermaßen flächig verbreitet und an einer größeren Zahl von Kontrollpunkten nachgewiesen. Die Zahl der Fundorte aller anderen Arten ist zum Teil besorgniserregend klein. Insbesondere sind die früher im Talraum häufigen und weit verbreiteten Arten Gelbbauchunke, Wasserfrosch und Laubfrosch nur noch insular in kleinen Restpopulationen vorgefunden worden. (Abb.l)

6 ©Amt der Tiroler Landesregierung,Amphibienarten Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Anzahl der Fundpunkte

Fundpunktzahl 140 n=124 98 35 30 25 6 5 120

100

80

60

40

20

0 Qraafr. Erdkröte Beram. Wechselkr. Qelbbu. Laubfr. Wasserfr.

Artenvielfalt bzw. Artenarmut

Anzahl Kontrollgebiete n-295 50%

40%

30%

20 %

10%

0% 0 1 2 3 4 5-7 Artenzahl/Kontrollgebiet

Abb. 1 (oben): Anzahl der Fundpunkte pro Amphibienart

Abb.2 (unten): Zahl von Amphibienarten pro Kontrollgebiet (Prozentwerte; 295 Einzelgewässer, Gewässerkomplexe oder Biotopkomplexe mit zumindestens einzelnen Wasseransammlungen).

7 Der Großteil©Amt aller der Tiroler Standorte Landesregierung, mit Amphibienvorkommen Abteilung Umweltschutz; download istwww.biologiezentrum.at artenarm und beherbergt nur eine (56 %) oder zwei (26 %) Arten. Nur in 8 Biotopen (5 % der positiven Objekte) konnten 4 oder mehr Arten nachgewiesen werden (Abb. 2). Die Populationen sind an den meisten Fundorten unbedeutend bzw. auf kaum mehr lebensfähige Restbestände zusammengeschrumpft. Größere, vitale Populationen gibt es selbst bei den häufigen Arten (Abb. 3 und 4) nur noch in maximal etwa 10 % der Vorkommen.

4.2 Regionale Differenzen

Die Ergebnisse spiegeln insgesamt klar die katastrophalen Auswirkungen der Intensivierung der Landnutzung auf freilebende Tiere des Inntales und das Ausmaß der Zerstörung natumaher Landschaftsräume im zentralen Siedlungsraum Tirols wider. Im einzelnen ist dabei festzuhalten:

Im zentralen Talboden zwischen Telfs und Brixlegg ist das Angebot an geeigneten Kleingewässern extrem reduziert und das Vorkommen der meisten Lurcharten auf insuläre, kleine Restbestände zusammengeschrumpft. Besonders verarmt ist der Talabschnitt zwischen Innsbruck und Schwaz. Auenhabitate, normalerweise Zentren der Lurchvorkommen, sind im Inntal für Lurche fast völlig bedeutungslos und über weite Strecken amphibienfrei. In 24 flächiger kontrollierten Restauearealen (80 ha) konnte kein einziges natürliches Laichgewässer mit entsprechenden Amphibienpopulationen mehr gefunden werden. Im Gegensatz dazu entfallen vergleichsweise im Tiroler Lechtal nach eigenen Untersuchungen (LANDMANN & BÖHM 1993) etwa 80% aller Amphibienfunde auf den eigentlichen Flußbereich. Ein im Vergleich zum Flächenanteil überproportional großer Teil (50%) der Lurchvorkommen des Talbereichs konzentriert sich auf unmittelbar am Talrand gelegene Habitate, die direkten Anschluß zu Hangwäldern haben. In diesen Bereichen erfolgt die Wasserversorgung v.a. durch Quellaustritte, Hanggerinne und Stauprozesse am Hangfuß. Die Mittelgebirgsbereiche weisen insgesamt ein noch wesentlich dichteres Netz von geeigneten Kleingewässem auf und bieten vor allem noch wesentlich intaktere Ganzjahreslebensräume. Trotz geringerer Flächendeckung und Intensität der Kartierungen und trotz kleiner Anteile an der gesamten Fläche (20 % des untersuchten offenen Kulturlandes) stammen 43 % aller Lurchfunde aus dem Terrassenbereich, wobei das Gnadenwalder Gebiet besonders hervorsticht. Große Populationen von Erdkröte, Grasfrosch und Bergmolch fanden sich fast ausschließlich im Mittelgebirgsbereich und an Sonderstandorten am Talrand.

4.3 Gewässerspezifische Differenzen

Die wenigen im Untersuchungsraum noch vorhandenen, größeren stehenden Gewässer, sowie Kleingewässer mit Ufer- und Verlandungsvegetation werden zu ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at einem hohen Prozentsatz zumindest von einzelnen Lurcharten genutzt und sind daher von zentraler Bedeutung für den Amphibienschutz. Kleinstgewässer (Pfützen, Wagenspuren, Staulacken etc.) sind für manche Arten wichtig und werden häufig genutzt. Die Verringerung des Anbotes derartiger Kleinstrukturen (Ersatzstandorte) durch zunehmende Grundwasserabsenkung und Bodenversiegelung ist daher problematisch. Besonders wichtige Sekundärstandorte ähnlicher Art sind in Schottergruben im Hangbereich mehrfach aufgefunden worden. Für das Überleben von Arten mit Pionierstrategien (Wechselkröte, Gelbbauchunke) sind derartige Habitate inzwischen lokal wichtig und müssen in Naturschutzerwägungen miteinbezogen werden. Intensiver genutzte Fischteiche und Gewässer mit hohen Fischdichten sind trotz offensichtlichen Laichplatzmangels für die meisten Arten kaum besiedelbar. Fischbesatz ist daher in Kleingewässern wo immer möglich zu unterbinden und die Extensivierung bestehender Fischzuchten anzustreben. Die meist stark denaturierten Wiesenbäche und Gräben des Tales (und zum Teil der Plateaubereiche) sind für die meisten Lurcharten nur mäßig interessant und kein gleichwertiger Ersatz für stehende Kleingewässer. Sie spielen allerdings als Leitlinien für wandernde Tiere immer noch eine Rolle und sind lokal für den Grasfrosch als Laichplatz von Bedeutung. Weitere Verfüllungen und Denaturierungen derartiger Gerinne sind daher auch aus der Sicht des Amphibienschutzes nicht akzeptabel.

4.4 Artspezifische Befunde

Grasfrosch (Rana temporarid)

124 Fundpunkte, aber nur 13 Vorkommen mit größeren Beständen (über 100 ablaich­ ende Weibchen; vgl. Abb.3). Gesamtpopulation mindestens 10.000 Tiere. Vitale Vorkommen aber inzwischen weitgehend auf wenige Hangfuß- und Mittelgebirgslagen beschränkt. Nur etwa 10 % der Gesamtpopulation lebt noch weit zerstreut in zentraleren Talboden, in meist unbedeutenden (Ausnahme -Gaißau) Restpopulationen. Diese in allen Alpentälem ursprünglich wohl häufigste und typischste Lurchart hat somit das zentrale Inntal bereits weitgehend geräumt und steht hier bei Anhalten der Entwicklung auf weiten Strecken vor dem Verschwinden ! Eine erschütternde Bilanz ! Wahrscheinliche Hauptursachen des Bestandseinbruches: Intensivierung der Landnutzung, Auwaldschwund, Verschüttung von Wiesengräben, Fischbesatz von Kleingewässern.

9 Erdkröte (Bufo bufo)©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

98 Nachweise, davon 75 Fundpunkte in aquatischen, und 23 in terrestrischen Habitaten (v.a. Funde überfahrener Tiere an Straßen). Weniger als ein Drittel (29%) aller Nachweise aus dem flächenmäßig dominanten Talboden- und Kulturland der Vorterrassen. Obschon sich die Erdkröte im Talbereich etwas besser gehalten hat als der Grasfrosch, sind auch bei dieser Art hier kaum mehr nennenswerte Bestände vorhanden. Größere Erdkrötenpopulationen gibt es noch im Mittelgebirge, vor allem im Bereich Gnadenwald. Im untersuchten Inntalabschnitt wurden nur noch am Talrand bei Völs und bei Kramsach größere Vorkommen nachgewiesen. Wahrscheinliche Hauptursachen des Bestandseinbruches: Straßenverkehr, Umwandlung und Zerstörung vegetationsreicher Stillgewässer.

Wechselkröte{Bufo viridis)

Vorkommensschwerpunkt im dicht besiedelten Innsbrucker Talraum (T2). 18 der 30 Funde (60%) stammen aus diesem Teilbereich, weitere 4 Funde gelangen in unmittelbar nördlich angrenzenden Hangbereichen (M3). Pionierart offener Rohbodenhabitate (ehemals dynamischer Flußstandorte). Größere Populationen daher ausschließlich im Bereich Rum- an Sonderstandorten (Schottergruben, Retentionsbecken, kiesige Teiche). Wahrscheinliche Hauptursachen der Gefährdung: Eutrophierung von Gewässern, Bodenversiegelung, Intensivierung der Landwirtschaft, Verschüttung von Kleinstgewässern.

10 Anzahl©Amt der Tiroler Fundpunkte Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 60% i------

1-10 11-50 51-99 100-500 >500 Erdkröten-Populationen Verteilung der Größenklassen

Anzahl Fundpunkte 80% -i------

1-10 11-50 51-99 100-500 >500

Abb.3 (oben): Grasfrosch: prozentuelle Verteilung der Funde auf grobe Populations­ größenklassen. (v.a. nach Zahl von Laichballen; in Klasse 1-10 auch einige wenige Funde von Alttieren an Gewässern und in Landlebensräumen inkludiert).

Abb.4 (unten): Erdkröte: prozentuelle Verteilung der Funde auf grobe Populations­ größenklassen (v.a. nach der Zahl von Alttieren an Laichgewässem; zum Teil indirekte Abschätzung über Laichdichte; in Klasse 1-10 auch einige terrestrische Funde inkludiert). Bergmolch ( Triturus©Amt der alpestris) Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Schwierig flächendeckend zu kartieren, da vielfach in Kleinstgewässern und Waldbiotopen lebend. Dennoch sind starke Arealeinbußen und Bestandrückgänge selbst bei dieser anpassungsfähigsten heimischen Lurchart im engeren Talraum schon ganz offensichtlich. Nur drei der 35 Fundpunkte stammen aus dem eigentlichen Talboden, Talvorkommen sind ansonsten auf schmale Talrand- bzw. Hangfußbereiche beschränkt (11 Funde). Deutlicher Vorkommensschwerpunkt im angrenzenden Mittelgebirgsraum (60 % der Funde).

Gelbbauchunke (Bombina variegata )

Nur noch 25 Fundstellen für den Gesamtuntersuchungsraum weisen auf katastrophale Bestandseinbußen dieser noch vor wenigen Jahrzehnten im ganzen Talraum häufigen Art hin. Verbreitungsschwerpunkte im unteren Talabschnitt. Zwei Drittel aller Nachweise aus dem Talraum zwischen Terfens und Brixlegg / Kramsach, eigentliche Mittelgebirgsfünde fehlen. Größere Vorkommen nur noch bei Tratzberg und vor allem linksufrig zwischen Wiesing und Kramsach (Bahngräben; Gewässer um die Kramsacher Loar). Restpopulationen im Talraum Telfs bis Schwaz unbedeutend und wahrscheinlich kurz vor dem Zusammenbruch. Ein hoher Anteil von Funden in Abbaugebieten (Schottergruben: 5 Funde), Gräben (3x) und rohen Lackensystemen an Baustellen und Schüttungsflächen (5x), belegt grundsätzliche Laichplatzflexibiltät Wahrscheinliche Hauptursachen des Bestandseinbruches: Ausräumung der Landschaft; Zerstörung von Kleingewässern deren hohe, kleinräumige Dichte wichtig ist.

Laubfrosch (Hyla arborea)

Im Untersuchungsgebiet, wie wohl in ganz Tirol, akut vom Aussterben bedroht. Nur an zwei Stellen (Völser Teichgebiet, NSG Kramsacher Loar) noch größere, einigermaßen intakte Populationen vorgefunden. Einzelne rufaktive Männchen nur an vier weiteren Stellen. Wahrscheinliche Hauptursachen des Bestandseinbruches: Auwaldzerstörung, Aus­ räumung der Landschaft, großflächiger Gewässerschwund und Grundwasserabsenkung.

12 Wasserfrosch (Rana©Amt derkl. Tiroler esculenta) Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Abgesehen von unbedeutenden Einzelvorkommen (Funde bei Terfens / Weißlahn und Stans / Tratzberger Auen) ist der Wasserfrosch offenbar im gesamten mittleren Tiroler Inntal verschwunden! Nur eine einzige nennenswerte Restpopulation im gesamten Untersuchungsraum (Bereich Münster-Habach / Kramsach Hagau: Bahngräben, Hagauer & Kramsacher Loar). Im zentralen Inntal daher als akut vom Aussterben bedroht einzustufen ! Wahrscheinliche Hauptursachen des Bestandseinbruches: Schwund bzw. Umwandlung stehender Gewässer mit horizontaler und vertikaler Vegetationsdecke, Drainagierung der Talwiesen mit flächiger Verschüttung oder Verrohrung vegatationsreicher Grabensysteme.

Teichmolch (Triturus vulgaris)

Autochthone Vorkommen im Untersuchungsraum 1991/92 nicht mehr bestätigt. Kleine Einzelvorkommen dürften eventuell nach wie vor bestehen (v.a. zwischen Tratzberg und Kramsach: Bahngräben, Kramsacher Loar). Wahrscheinliche Hauptursachen des Bestandseinbruches: Verlust von Kleingewässern.

Die Bestandssituation und Gefährdung der 8 ehemals weit verbreiteten Froschlurche und Molche muß damit für das mittlere Inntal wie folgt zusammengefaßt werden: • Wechselkröte: insuläre Restvorkommen, mit einigen größeren Populationen. Bestandsentwicklung fraglich: stark gefährdet. Bergmolch: Im Talboden nur kleine Restvorkommen, kaum größere Populationen. Bestandsentwicklung negativ: stark gefährdet. Grasfrosch und Erdkröte: zersplitterte Areale, keine geschlossenen Vorkommen mehr im Talraum; vereinzelt noch größere Populationen am Talrand. Bestandsentwicklung im Ballungsraum drastisch negativ, da beide Arten große Raum-ansprüche haben und ökologisch auf geringe Dynamik der Lebensräume voreingestellt sind. Mittelfristig stark gefährdet, langfristig im Talraum vom Aussterben bedroht! Gelbbauchunke, Laubfrosch, Wasserfrosch und Teichmolch: anhaltender Rückgang in Areal und Populationsgrößen. Schwerwiegender Mangel an geeignetem Lebensraum: akut vom Aussterben bedroht.

13 5. Dimension der©Amt Gewässerbeeinträchtigung der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Eine Analyse der Beeinträchtigung potentieller und tatsächlich von Lurchen genutzter Gewässer ergab ein erschreckendes Bild.

Ohne stärke Beeinträchtigung sind nur etwa 10 % der bilanzierten Standorte (n= 288). Mehr als die Hälfte aller stehenden Gewässer und ein Drittel der kontrollierten Bäche und Gräben weist in größerem Umfang naturfeme, stark umgestaltete Abschnitte auf. In der "Hitliste" der lurchrelevanten Beeinträchtigungen sind ansonsten besonders häufig festgestellt worden: + unnatürlich starker Fischbesatz (75 Fälle). Vor allem größere Wasserkörper sind hiervon überproportional betroffen (5o %). + Uferdevastierungen (74 x) + Störungen durch Freizeitnutzung (42x) + Deponie von Müll (37x), Bauschutt (57x) und andere Wasserverschmutzungen (Eutrophierung, Abwässer: 81x). Davon besonders betroffen sind Klein­ gewässer und kleine Fließgewässer. Ein Drittel aller festgehaltenen Beein­ trächtigungsfälle bezieht sich auf derartige, direkte oder indirekte Verschmutzung. Insgesamt zeigen (weitgehend unabhängig vom Gewässertyp) 50-60 % aller Gewässer, die von Lurchen noch besiedelt sind, deutliche bis starke Beein­ trächtigungen. (Abb. 5 a; Details vgl. Tab. 15) Gewässer, an denen keine Lurche mehr festgestellt werden konnten, waren im Mittel doppelt so häufig in ihrer Funktion stark beeinträchtigt (Kategorie 3 - Abb. 5a). Dies zeigt, daß die von uns bilanzierten Beeinträchtigungen in der Summe einen wesentlichen Einfluß auf die Nutzbarkeit der Gewässer für Lurche haben. Die Dimension (und Art) der Beeinträchtigung potentieller und tatsächlicher Laichgewässer ist in allen Teilbereichen des Untersuchungsgebietes prinzipiell ähnlich, jedoch sind Gewässer im Mittelgebirgsbereich insgesamt etwas weniger stark belastet.

Schlußendlich geht aus einer Prognose der künftigen Entwicklung von Laichgewässern (Abb. 5b) hervor, daß

14 etwa die Hälfte©Amt der derTiroler von Landesregierung, Amphibien Abteilung genutzten Umweltschutz; Kleingewässer download www.biologiezentrum.at und Grabensysteme und ein Drittel der größeren Wasserkörper in nächster Zeit unmittelbar in ihrer Existenz bedroht sind. bei einem Drittel der restlichen Standorte in nächster Zukunft der Verlust der Eignung für Lurche (funktionelle Gefährdung) zu befürchten ist. insgesamt nur ein Viertel der Gevvässerobjekte an denen Lurche festgestellt wurden nicht unmittelbar in Funktion und Bestand gefährdet ist. (Abb. 5 b).

a b % j| = ohne Lurche (n= 97) • = 50 50 | = mit Lurchen (n =191) KG (n = 61) ^ □ 40 40 -

30 30 ▲

20 20 • □ 10 10 L

0 I I 0 0 2 3 Beeinträchtigung G c (' < i h)1 cl u n g

Abb.5 Beeinträchtigung (a) bzw. Gefährdung (b) von potentiellen und tatsächlich von Lurchen besiedelten Laich- (Aufenthalts-) gewässem im Untersuchungsgebiet. Klassenzugehörigkeit der Gewässer (n) in Prozent.

a: Beeinträchtigungskategorien: 0 = keine oder unerhebliche Beeinträchtigung 1 = mäßig, 2 = deutlich; 3 = stark beeinträchtigt b: Gefährdungskategorien 0 = Gewässer nicht offensichtlich gefährdet 1 = Gewässer in seiner Funktion (fllr Lurche) gefährdet 2 = Gewässer kurz- bis mittelfristig in Existenz gefährdet 3 = Gewässer innerhalb des Untersuchungszeitraumes zerstört GW, KG = stehende Gewässer über bzw. unter 50 m2; BG= Bäche, Gräben

15 6. Schutzmaßnahmen,©Amt der Tiroler Empfehlungen Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Aus den Befunden ergeben sich eine Fülle von naturschutz- und planungsrelevanten Hinweisen auf den Gefährdungsgrad, auf Gefährdungsursachen und die dringende Notwendigkeit des verstärkten Schutzes der Amphibien des Untersuchungsraumes.

Wichtige Sofortmaßnahmen sind unter anderem:

Flächensicherung und Biotopmanagement in den artenreichsten Schwerpunkt­ räumen. Im Detail werden 24 Areale mit besonders bedeutenden Amphibien­ beständen ("hot spots") vorgestellt, deren lokale Probleme diskutiert und Schutzmaßnahmen vorgeschlagen.

Artspezifische Hilfsprogramme (Spezifischer Schutz; Anlage von Ersatzgewässem, Installation von Wanderhilfen). Generelle Schutzprobleme und spezielle Schutz­ maßnahmen in bestimmten Gebieten werden in einem eigenen Kapitel pro Art erörtert.

Öffentlichkeitsarbeit (Aufklärung über Umgang mit und Bedeutung von Kleingewässem) und administrative Maßnahmen (v.a. Regelung des Fischbesatzes von Freigewässem).

Erhebung der Bestandssituation und des Gefährdungsgrades von Lurchen in anderen zentralen Tiroler Siedlungsräumen als Grundlagen für Maßnahmen.

Bleiben Gegensteuerungsmaßnahmen aus, so muss nach unseren Befunden mittelfristig mit dem flächigen Verschwinden der meisten Amphibienarten im

Inntal gerechnet werden.

16 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at I EINLEITUNG

1. Problemstellung

Das Tiroler Inntal zählt neben einigen Urbanagglomerationen der Niederlande zu den dichtest besiedelten Gebieten ganz Mitteleuropas. Die enorme Besiedlungsdichte in Verbindung mit topografisch bedingtem Raummangel, Intensivierung der Landwirtschaft auf den schwindenden Freiflächen, und eine stete Verdichtung des Verkehrs bzw. Verkehrsnetzes haben in den letzten Jahrzehnten zu einem drastischen Schwund von naturnahen Kleingewässern, Aubiotopen und Feuchtflächen im Talraum und angrenzenden Siedlungsgebieten geführt. Seit Jahrzehnten wird und wurde dabei vor allem die normalerweise für ein abwechslungsreiches Kleingewässerregime in Talräumen hauptverantwortliche Quelle, der Talfluß, zum versiegen gebracht. Im gesamten mittleren und unteren Tiroler Inntal ist die natürliche Abflußdynamik des Inn gebrochen. Direkte und indirekte Auswirkungen sind vor allem der Verlust dynamischer Auen und sinkende Grundwasserstände mit erheblichen Rückwirkungen auf die Kleingewässersituation des gesamten Talbodens (s. z.B. Tiroler Umweltschutzbericht 1986, 1989). Eine überproportional starke Beeinträchtigung von Organismen mit zumindest teilweise aquatischer Lebensweise mußte im Inntal die Folge sein. Über Bestandsentwicklungen, aktuelle Bestandssituation und Lebens­ raumansprüche derartiger Organismen im Inntal sind wir aber völlig unzureichend informiert. Damit fehlen wichtige Unterlagen für die Landschaftsbewertung, die Raumplanung und für den Naturschutz.

17 Eine wegen ihrer©Amt der spezifischenTiroler Landesregierung, Abteilung Lebensraumansprüche Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at besonders sensible Tiergruppe mit hervorragender Eignung als Indikator für Landschaftszustände und mit besonderer Naturschutzrelevanz stellen dabei Lurche (Amphibien) dar (Details s. Kapitel 2).

Während über diese volkstümliche Tiergruppe aus anderen Bundesländern (z.B. TEUFL & SCHWARZER 1984, CABELA et. al. 1986, TIEDEMANN 1991) und selbst aus Osttirol (KOFLER 1978) zumindest grobe Regionalübersichten vorliegen, fehlen aus Nordtirol seit der Zusammenstellung von GREDLER (1872), Übersichten vollständig, (vgl. die sehr allgemein gehaltenen Angaben in WETTSTEIN 1963, PSENNER 1971, PECHLANER 1989). Brauchbare und auch nur einigermaßen flächendeckende, aktuelle Verbreitungsdaten liegen nicht vor (s. aber LANDMANN & BÖHM 1993 für das Lechtal).

Das einzige neuere faunistische Werk mit Bezug auch zu Tirol, der "Atlas der Amphibien und Reptilien Österreichs" (CABELA & TIEDEMANN 1985), weist zum Beispiel für den mittleren Bereich des Inntals zwischen etwa Telfs und Zillermündung für alle 8 Arten des Talraumes nur 24 grobe Fundpunkte aus (Rasterbasis: 5 x 5 Minutenraster; basierend auf Daten aus 39 Einzelgebieten zwischen 1970-1985). Das Tiroler Biotopinventar (SCHATZ 1989, 1992) führt für den genannten Talraum (inklusive Terrassen) nur einige wenige Kleingewässerstandorte an, spezifische Hinweise auf Amphibienvorkommen fehlen im gesamten Biotopinventar völlig.

Internationale Erfahrungen der letzten Jahre haben dementsprechend überdies gezeigt, daß durch vor allem vegetationskundlich orientierte

18 Biotopkartierungen,©Amt der Tiroler wie Landesregierung, sie momentan Abteilung Umweltschutz; auch download in Tirolwww.biologiezentrum.at in Arbeit sind, Laichplätze von Amphibien nur unbefriedigend erfaßt werden (z B. ASSMANN 1977, BEUTLER, 1983).

Vor diesem Hintergrund schienen genauere Daten zum Vorkommen von Lurchen im hoch belasteten Inntal und dem angrenzenden Dauer­ siedlungsraum dringend nötig und eine detailliertere Grundlagenstudie zur Raumnutzung und den Raumansprüchen einzelner Arten angeraten.

In einer zweijährigen Studie, die finanziell vom Amt der Tiroler Landes­ regierung, Abt. Umweltschutz unterstützt wurde, haben wir daher versucht, zumindest für einen Teilbereich Tirols dringendste Wissens­ lücken zu schließen. Wir möchten bereits einleitend daraufhinweisen, daß eine Fortsetzung derartiger Aufnahmen auch für anschließende Talbereiche dringend nötig ist, wenn solide Grundlagen für den Schutz dieser hoch bedrohten Tiergruppe geschaffen werden sollen.

2. Zielsetzungen; Allgemeines zur Bedeutung der Amphibien für Landschaftsbewertung und Naturschutz

Unsere Aufnahmen hatten folgende Hauptziele:

Lokalisierung von Laichgewässem; Feststellung von Dichte­ unterschieden potentieller Laichplätze in Teilabschnitten des Unter­ suchungsgebietes.

Erhebung der vorkommenden Arten und ihrer Verbreitungsmuster

Abschätzung der Populationsgrößen ausgewählter, häufigerer Arten

Ermittlung von Ursachen der Gefährdung von Lurchen.

19 Analyse der©Amt der Gewässerzustände Tiroler Landesregierung, Abteilung und Umweltschutz; Bilanzierung download www.biologiezentrum.at des Ausmaßes der Gewässerbedrohung

Abschätzung des naturräumlichen Potentials und Zustandes des Unter-suchungsraumes (also auch terrestrischer Umfeldhabitate) an Hand der Besiedlung durch Amphibien.

Vergleich und ökologische Bewertung einzelner Teilbereiche anhand der Lurchfauna.

Ausweisung von Arealen, die für den Amphibienschutz besonders bedeutend sind; Erarbeitung von Schutzvorschlägen.

Amphibien eignen sich aus mehreren Gründen hervorragend für eine vergleichende Zustandsbewertung von Landschaften und speziell von Flußtälern.

1) Flußauen sind Urheimat und vielfach letzte Refugien der meisten europäischen Amphibien. Sämtliche heimische Arten können grundsätzlich in Auen auftreten. (z.B BLAB 1986, GERKEN 1988). Die meisten Lurche erreichen in Auen, insbesondere im System der Weichen Au größte Stetigkeit und Dichte (z.B. PINTAR 1984 a, b; PINT AR & STRAKA 1988). Gründe dafür sind vor allem Klein­ gewässerreichtum, günstiges Mikroklima und gutes Nahrungs­ angebot. Dementsprechend ist zu erwarten, daß die Bestandes­ situation von Amphibien ein Maß für den Zustand von Flußtälern und Augebieten darstellt.

2) Allgemein sind Lurche zumindest in der Fortpflanzungsperiode und als Larven eng an kleinflächige, punktuell in der Landschaft verteilte Strukturen (Laichgewässer) gebunden. Die einzelnen Arten stellen 20 dabei oft ©Amtspezifische, der Tiroler Landesregierung, von Art Abteilung zu ArtUmweltschutz; abweichende download www.biologiezentrum.at Ansprüche an den Laichplatz und dessen Umfeld. Eine ausgewogene Kombination geeigneter terrestrischer und aquatischer Lebensräume ist aber für viele Organismen entscheidend. Damit ist diese Tiergruppe als Bioindikator lokal präzise einsetzbar (z.B. FELDMANN 1978, BLAB 1986). Als wichtige Regulatoren der Bodentierwelt haben Amphibien zudem bedeutenden Anteil an den Energie- und Stoffkreisläufen ihrer Lebensräume.

3) Viele Amhibienarten zeigen außerhalb der Fortpflanzungsperiode erhebliche Wanderaktivitäten und stellen gehobene Ansprüche an den Ganzjahreslebenraum. Aus dem Vorkommen, der Bestandsdichte und der Artenzahl von Lurchen in einem bestimmten Gebiet können daher Rückschlüsse auf den Zustand des Naturhaushaltes in einem gewissen Umkreis um die Laichgewässer gezogen, und Auswirkungen von Landschaftseingriffen abgeschätzt werden.

4) Alle 18 österreichischen Lurcharten sind als zumindest potentiell gefährdet auf den ROTEN LISTEN vom Aussterben bedrohter Tiere zu finden (HÄUPL & TIEDEMANN 1983, 1994). Artenvielfalt und Populationsgrößen von Lurcharten sind daher generell wichtige Argumente für die ökologische Wertigkeit und Schutzbedürftigkeit eines bestimmten Areals. Daten über diese Tiergruppe sollten daher auch bei Planungsbehörden verstärkt Beachtung finden.

21 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at II UNTERSUCHUNGSGEBIET; TEILRÄUME

Aus arbeitstechnischen, zeitlichen und finanziellen Gründen beschränkte sich die Untersuchung auf den dichtest besiedelten und intensivst genutzten Talabschnitt, das mittlere Tiroler Inntal mit dem Ballungsraum Innsbruck im Zentrum. Landschaftsbewertung lebt aber vom Vergleich. Schon aus diesem Grund schien es angebracht, die angrenzenden Hanglagen und Mittelgebirgsterrassen zumindest teilweise in die Unter­ suchungen miteinzubeziehen. Die Karte im Anhang gibt eine Übersicht über die Abgrenzung des Gesamtuntersuchungsgebietes und einzelner Teilräume. Das Gesamtuntersuchungsareal erstreckt sich auf den etwa 67 km (Luft­ linie) bzw. 74 km (Flußlauf) langen Talabschnitt zwischen Telfs und Brixlegg. Mit den angrenzend, in die Untersuchungen einbezogenen Hang- und Terrassenbereichen umfaßt das Untersuchungsareal grob 275 km2, wovon jedoch etwa 53 km2 auf nur stichprobenartig kontrollierte Waldgebiete im Hang- bzw. Terrassenbereich entfallen (Details s. Tab.l).

Nicht nur aus naturräumlich-ökologischem Blickwinkel schien eine Unter-gliederung in Teilräume sinnvoll. Auch aus methodischen Gründen war eine teilweise getrennte Analyse der Ergebnisse für Teilabschnitte nützlich, da dadurch Kontraste und raumrelevante Aspekte besser zur Geltung kommen.

Folgende 7 Teilräume werden unterschieden:

22 Talraum 1 ©Amt(TI): der Tiroler Oberinntal Landesregierung, von Abteilung Telfs Umweltschutz; (Ostrand) download bis www.biologiezentrum.at Westrand Innsbrucks (Grenze ÖK 117-Zirl). Talraum 2 (T2): Inntal von Innsbruck bis Hall, Weißenbachmündung inklusive dem dicht besiedelten nördlichen Vorterassen mit den Siedlungsbereichen der Gemeinden Rum, Thaur, Absam. Talraum 3 (T3): Inntal von Mils/ Volders bis Wiesing/ Straß (inklusive kleiner Teilbereiche des äußeren, linksufrigen Zillertales). Talraum 4 (T4): Inntal von Zillermündung bis Mündung Brandenberger Ache, inklusive äußerstes, rechtsufriges Zillertal bis Schiitters unter Einschluß des Hochplateaus von Reith im Alpachtal. Mittelgebirgsraum und Hangregion 1 (Ml): Südwestliches Innsbrucker Mittelgebirge (Hangfuß -Siedlungsgebiet) von bis und Terrasse zwischen Oberperfuß und . Mittelgebirgsraum und Hangregion 2 (M2): Südöstliches Innsbrucker Mittelgebirge (Sill bis Volders). Mittelgebirgsraum und Hangregion 3 (M3): Hangfuß und Hangwald­ bereiche nördlich von Innsbruck bis Absam. Plateauareale von Gnadenwald bis Vomperberg.

Die Kartenübersicht (Anhang) zeigt die vorgenommene Abgrenzung der einzelnen 7 Teilbereiche. Die Abgrenzung Talboden / Mittelgebirgsbereich und die Zuordnung einzelner Fundpunkte im Übergang Talbereich Hangbereich wurden dabei fallweise nach eher pragmatischen Gesichtspunkten vorgenommen und richteten sich nicht immer streng an das Relief.

Tab.l gibt eine gedrängte Übersicht über Flächencharakteristika der einzelnen Untersuchungsräume.

23 Tab.l: Fläche©Amt (inder Tiroler km2), Landesregierung, Ausdehnung Abteilung Umweltschutz; (Länge download =Luftlinie www.biologiezentrum.at in km; bei T4 inklusive Zillertal) und Höhenerstreckung (mNN: H l = Talboden; H2 = Hangfußbereiche und Vorterrassen; bei M1-M3 Höhen­ erstreckung von Talrand bis Bergfuß) der untersuchten 7 Teilräume (Abkürzungen T1-T4, M1-M3 s. Text).

Talabschnitte Mittelgebirgsbereiche TI T2 T3 T4 M l M2 M3 Gesamt Fläche 39 46 61 22 34 36 37 275 Länge 19 15 27 10 13 14 23 71+40 Höhe 1 580- 560- 520- 510- 510- 625 580 560 520 625 Höhe 2 600- 580- 560- 520- 660- 580- 660- 510- 680 700 620 650 1000 1000 860 1000

Innerhalb der Talbereiche (TI bis T4) wurde zudem unterschieden zwischen: a) Zentralen Standorten (TZ), also Arealen im eigentlichen, intensiv besiedelten Talboden (bzw. in zentralen Siedlungsbereichen der Vorterrasse in T2) b) Standorten am Talrand (TR), das heißt Arealen, die funktionell unmittelbaren Anschluß (meist deutlich unter 500 m Distanz) an angrenzende Hangbereiche (meist Wald) aufweisen.

Auf eine Untergliederung nach politischen Verwaltungsgrenzen (z.B. Bezirke) wurde verzichtet.

24 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at III METHODEN, MATERIALUMFANG, KONTROLLIERTE BIOTOPE

1. Vollständigkeit der Übersicht, Flächendeckung

Absolut flächendeckende Amphibien- (Laichplatz-) kartierungen in einem größeren Landschaftsraum, der, wie in unserem Fall, zusätzlich erhebliche Reliefenergie aufweist, wären selbst mit einem größeren, geschulten Mitarbeiterstab kaum möglich und waren daher von vornherein nicht geplant. Dennoch darf festgehalten werden, daß in den beiden Unter­ suchungsjahren 1991 / 1992 durch erheblichen Arbeitseinsatz vor allem eines Bearbeiters (DF), zumindest im Talraum (T1-T4) eine fast 100 %ige Flächendeckung erreicht wurde und es ist unwahrscheinlich, daß größere Lurchpopulationen und wichtige Laichgewässer übersehen wurden (Probleme s. Kap. III.4). In den miteinbezogenen Mittelgebirgsbereichen gilt dies (in etwas geringerem Maße) nur für die entwaldete Kulturlandschaft (Flächenanteil ca. 50 % = 53 km2). Waldgebiete der Hanglagen und Plateaubereiche konnten natürlich nur stichprobenartig bearbeitet werden, wobei Kontrollen sich auf bekannte Waldmoore und Waldgewässer konzentrierten. Lurchvorkommen in diesen Montanlebens­ räumen sind daher nur ansatzweise flächendeckend erfaßt (s. Kap. III. 4). Wenngleich also der Schwerpunkt der Erhebungen 1991/ 92 auf der Erfassung und Kontrolle potentieller Fortpflanzungsgewässer im Talboden lag, so zeigt Tab.2 doch, daß auch die übrigen Bereiche intensiv genug kontrolliert wurden, um räumliche Differenzen in der Lurchbesiedlung und im Angebot von Laichgewässern solide vergleichend zu würdigen.

25 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tab.2: Kontrollaufwand 1991 / 1992 im Gesamtgebiet und in den 7 Teilräumen. KG = Zahl kontrollierter Einzelobjekte oder Gebietskomplexe (z. T. Zusammenfassung mehrerer Einzelobjekte). nB = Gesamtzahl von Einzelbegehungen (Objektbezug). Bx = mittlere Zahl von Begehungen pro Kontrollgebiet (Objekt). KZ = Gesamtkontrollzeit in Stunden (reine KZ; ohne Anfahrten, Zwischenwege) 2J = Prozentsatz der in beiden Jahren kontrollierten Gebiete NK = Prozentsatz der Gebiete mit mindestens einer Nachtkontrolle EB = Gesamtzahl von Objekten mit vollständigen Erhebungsbögen

TI T2 T3 T4 Ml M2 M3 Gesamt

KG 51 32 49 33 21 46 40 272 nB 99 95 111 89 38 82 101 615 Bx 1.9 3.0 2.3 2.7 1.8 1.8 2.5 2.3 KZ 61 54 56 47 23 39 60 340 2J 22 41 27 49 33 28 55 35 NK 43 63 51 64 24 17 35 42 EB 24 30 26 19 17 31 34 181

2. Kontrollzeitraum, Kontrollintensität

Die Kartierungsarbeiten wurden Mitte März 1991 aufgenommen und im September 1992 abgeschlossen. Die Intensität der Kontrollen war naturgemäß in den Perioden der stärksten Laichaktivität (Mitte März bis Mitte Mai) am höchsten. Nachtkontrollen wurden v.a. im Mai und Juni durchgeführt.

Insgesamt wurden 330 Einzelhabitate an 272 räumlich gut voneinander abgrenzbaren Standorten (regionale Verteilung s. Tab. 2) bzw. größere Biotopkomplexe (Tab.3) auf Lurchvorkommen hin kontrolliert.

26 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Neben den in Tab. 6 aufgelisteten Kleingewässer-Einzelobjekten (v.a. Weiher, Teiche, Tümpel, bzw. Teich-/Tümpelkomplexe) wurden in 93 größeren Flächen mit zusammen grob etwa 260 ha gezielt flächendeckend Lurche bzw. Laichplätze gesucht. Dabei handelte es sich um Biotope, in denen erfahrungsgemäß mit Laichgewässern bzw. dem Vorkommen von Lurchen gerechnet werden konnte. Darüber hinaus wurden etwa 36 km Bachläufe, Gräben und Bahngräben abgegangen. Tab. 3 gibt eine detaillierte, auf Teilräume bezogene Auf­ listung und Flächenbilanz dieser Gebiete.

Tab. 3: Zahl und Fläche, überwiegend terrestrischer Habitate bzw. Länge kontrollierter Fließgewässer. AU: = Auwälder, Auwiesen, Auwaldreste und Galeriegehölz­ streifen am Inn. DS: = Schotter-, Tongruben; Deponien, Schüttungsflächen mit potentiellem Anbot von Pfützensystemen, Staulacken, oder Aus­ hubgewässern WM: = Waldgebiete, Moore, Feuchtwiesen, Hangvernässungen. BG:= Bäche, Wiesengräben, Drainagegräben, Gießgänge, Bahn­ gräben. Angegeben sind für AU,DS,WM jeweils die Gesamtkontrollfläche (grobe Abschätzung) in ha und (in Klammer) die Zahl der Gebiete bzw. für BG die Gesamtlänge in km (und Zahl) abgegangener Linearstrukturen.

TI T2 T3 T4 Ml M2 M3 Summe AU 38(10) 4(2) 23 (8) 15(5) 80 (24) DS 12(4) 5(2) 16(10) 2(1) 17(6) 21(6) 73 (29) WM 10(3) 15(3) 2(1) 11(4) 14(4) 30(13) 25(12) 107 (40) BG 8.9 (14) 1.6 (8) 11(18) 7.3 (11) 1(4) 2.5 (13) 3.7(12) 36 (80)

27 Art und Aufwand©Amt der Tiroler der Landesregierung, Kontrollen Abteilung pro Umweltschutz; Objekt download bzw. www.biologiezentrum.at Gebiet variierten selbstverständlich je nach Größe, Bedeutung und Erreichbarkeit. Gebiete, bei denen nach einer einmaligen Begehung mit einer ausreichenden Erfassung der vorkommenden Art(en) zu rechnen war, und vor allem Areale, die offenbar nicht für Lurche geeignet oder offensichtlich nicht von Amphibien besiedelt waren, wurden nur einmal begangen.

Die mittlere Kontrollzahl pro positives Objekt (Flächen mit Lurch­ vorkommen) ist damit um einiges höher als in Tab. 2 angedeutet und dürfte etwa bei 3 Kontrollen liegen, (s. auch Zeitaufwandvergleich Tab.4). Besonders interessante Gebiete wurden nicht nur in beiden Jahren kontrolliert, sondern im Extremfall bis zu 15 x aufgesucht.

Zusätzliche Nachtkontrollen wurden vor allem dort angesetzt, wo von der Geländestruktur und vom Artenbestand her eine unzureichende Erfassung der vorkommenden Arten bzw. Artbestände durch Tagbegehungen zu befürchten war. Da derartige Probleme besonders bei Arten mit Ver­ breitungsschwerpunkten im unteren Talabschnitt (v.a. Wechselkröte, Gelb-bauchunke. Laub- und Wasserfrosch) zu erwarten waren, sind die Frequenzen von Nachtkontrollen in den Mittelgebirgsbereichen (M1-M3) und im obersten Talabschnitt (TI) deutlich geringer als in den Bereichen T2 bis T4 (vgl. Tab. 2). Die Vergleichbarkeit der Daten ist aber dadurch nicht beeinträchtigt.

In Abhängigkeit von Größe, Topografie und zu erwartendem Artenbestand, schwankte auch die Begehungszeit pro Kontrolle zwischen 10 min und mehreren Stunden. Angesichts der Kleinflächigkeit der meisten Biotope konnte aber die Kontrollzeit häufig kurz gehalten werden

28 Tab. 4 gibt ©Amt eine der Tiroler Übersicht Landesregierung, Abteilung über Umweltschutz; die download Häufigkeitsverteilungen www.biologiezentrum.at der Gesamtkontrollzeiten pro Gebiet. Dabei ist deutlich ersichtlich, daß Bereiche mit Lurchnachweisen großteils sehr ausführlich und solide kontrolliert wurden, daß aber in etlichen Fällen auch potentiell geeigneten Arealen (trotz negativem Befund) erhebliche Zeit und mehrfache Begehungen gewidmet wurden.

Die Wahrscheinlichkeit, daß größere Vorkommen übersehen wurden, kann damit als gering eingeschätzt werden; auch andere Fehleinschätzungen wurden dadurch minimiert.

Tab.4: Gesamtzahl (KZ) und Gesamtdauer (KD; min) der Kontrollen pro Gebiet bzw. Gebietskomplex (— mehrere jeweils gemeinsam begangene, direkt benachbarte Einzelhabitate). Unterschiede zwischen Arealen mit (mL) und ohne (oL) Lurchnachweisen Zahl (n) und Prozentsatz (%) von Gebieten in der jeweiligen Klasse.

KD: 10-30 30-60 60-90 90-120 120-180 >180-630 mL oL mL oL mL oL mL oL mL oL mL oL n 29 78 34 27 28 6 19 2 19 3 25 1 % 20 67 22 23 18 5 12 2 12 3 16 1 KZ: 1 2 3 4-5 6-10 >10 mL oL mL oL mL oL mL oL mL oL mL oL n 36 95 47 14 30 4 24 2 15 2 2 % 24 81 30 12 19 3 16 2 10 2 1

Insgesamt kann damit davon ausgegangen werden, daß die vorliegende Studie Vorkommen und Bestandssituation der Lurche bzw. potentieller Fortpflanzungshabitate im Untersuchungsraum in einer auch im überregionalen Vergleich (z.B. Angaben in ASSMANN 1977, BEUTLER 1983) überdurchschnittlichen Genauigkeit wiedergibt. 29 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 3. Erfassungsmethoden; Darstellung der Ergebnisse

Es wurde (wird) wie folgt vorgegangen

3.1 Suche und Aufflnden von Standorten

Bei einem Großteil der für Lurche wichtigen Landschaftsstrukturen handelt es sich um oft isoliert in der Kulturlandschaft oder in Siedlungsbereichen gelegene Klein- bis Kleinstgewässer, die vielfach nicht kartografisch erfaßt sind. Beim Auffinden derartiger Objekte waren daher öfters neben dem Kartenstudium und persönlicher Gebietskenntnis, Hinweise aus der Bevölkerung wesentlich. Darüber hinaus wurden vielversprechende, flächigere Strukturen in der Landschaft, wie Talauen, Galeriegehölze, Hangvemässungen, Moore und Feuchtflächen, vemässte Waldareale, Schottergruben, Deponien und Schüttungsflächen, Retentionsbecken, Gräben und Gießensysteme, gezielt abgegangen (s. oben; vgl. Tab.3).

3.2 Erhebung der Lurchbestände

Soweit möglich, wurde versucht, nicht nur das Vorkommen der Arten festzustellen. Da manche Amphibienarten teilweise mehrere Jahre zäh an funktionell gestörten und für die Fortpflanzung bereits ungeeignet gewordenen Gewässern festhalten können (z.B. HEUS SER 1970 für den Grasfrosch), schien es uns wichtig, durch Daten über den Reproduktionsstatus (Larven, erfolgreiche Metamorphose) und über die Größenordnung des Bestandes, Hinweise auf die Vitalität der einzelnen Arten an den einzelnen Standorten zu erlangen.

Grundsätzlich kamen dabei folgende Methoden zum Einsatz:

30 Direkte Zählung©Amt der Tiroler von Landesregierung, adulten Tieren Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Die Abundanz adulter Tiere wurde wo möglich am Höhepunkt der Aktivitätsperiode der Tiere am Gewässer direkt abgezählt bzw. abgeschätzt (z.B. Mindestzahl simultan rufender Individuen bei Laub-frosch, Gelbbauchunke, Wasserfrosch, Wechselkröte während Nacht-kontrollen; Zahl kopulierender Erdkröten bzw. ablaichender Grasfrösche).

Laichzahl / Laichdichte Eine indirekte Abschätzung zumindest von Größenklassen der Bestände ist über Ermittlungen von Laichballenzahlen bzw. Laichdichten versucht worden. Eine Übersicht über Populationsgrößen ist dabei v.a. für den Grasfrosch gut möglich. Die Zahl der Laichballen entspricht in etwa der Weibchenzahl. Trotz erheblicher Fehlermöglichkeiten im Detail (vgl. z.B. SCHLÜPMANN 1988), läßt sich durch Zählung der Laichballen mit relativ hoher Arbeitseffizienz eine gute Vorstellung über Bestandsgrößen erreichen. Da nach verschiedenen Unter­ suchungen das Geschlechtsverhältnis auch beim Grasfrosch zugunsten der Männchen verschoben ist (mindestens 1: 1.5 bis 1:2 vgl. PINTAR 1984b, SCHUSTER & PINTAR 1987, SCHABETSBERGER et al. 1991), sind die eigentlichen Populationsgrößen in den meisten Fällen wahrscheinlich deutlich höher, als dies aus den reinen Laichballenzahlen hervorgeht. Erdkröten konnten mehrfach am Höhepunkt der Laichaktivität direkt am Gewässer gezählt werden. In vielen anderen Fällen wurde zumindest versucht, aus der Laichschnurdichte und Zahl zumindest eine grobe Mindestgrößenordnung des Bestandes (Paare) abzuschätzen. Dazu wurden grob die von Laichschnüren überdeckten

31 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Wasserflächen in dm2 abgezählt.-Vergleiche mit der Zahl anwesender Adulttiere indizieren, daß etwa ab Laichdeckungen über 20 dm2 mit Populationsgrößenklassen von über 25 Paaren gerechnet werden kann. Feststellung von Larven, Larvendichten Wo dies von der Gewässer,- Ufer- und Vegetationsstruktur her möglich war, wurden Kescherzüge ausgefiihrt, um submers lebende Arten {Molche) und Kaulquappen nachzuweisen. Um zusätzliche Vorstellungen über die Eignung der jeweiligen Standorte als Larvengewässer zu erhalten, wurde überdies (wo dies möglich und sinnvoll erschien) versucht, relative Larvendichten zu ermitteln. Dazu wurden jeweils die pro 10 Kescherzüge erkescherten Larven ausgezählt (s. Daten Fundortkataster- Anhang). Wenngleich wir uns der Problematik und Fehleranfälligkeit derartiger Methoden voll bewußt sind, so waren dadurch doch ergänzende Hinweise auf die grundsätzliche Eignung und Reproduktionspotenz einzelner Standorte möglich. Kontrolle des Entwicklungserfolges Ergänzungskontrollen zum Zeitpunkt fortgeschrittener Larvenentwicklung und Metamorphisierung einzelner Arten (je nach Art Spätfrühling bis Frühherbst) sollten darüber hinaus den Entwicklungserfolg an Standorten dokumentieren (s. Daten Fundortkataster- Anhang).

3.3 Analysen des Gewässerzustandes, Untersuchungen der Laich­ platzstruktur (Erhebungsbögen)

An den meisten Fundpunkten von Amphibien und an einigen weiteren potentiellen Laichgewässern wurden nicht nur Daten über Status und Zahl

32 der angetroffenen©Amt Arten der Tiroler Landesregierung, notiert, sondern Abteilung Umweltschutz; darüber download hinaus www.biologiezentrum.at auch detaillierte Habitataufnahmen durchgeführt. Aus Zeitmangel mußten bei einer Reihe von Fundorten derartige Aufnahmen entfallen. Die Daten wurden auf vorgefertigten Erhebungsbögen festgehalten.

Wir verfügen über Erhebungsbögen von 181 Einzelhabitaten (Tab.l). Diese Bögen enthalten neben genauen Angaben z.B. über Lage, Nutzung, Gefährdung und Biotopcharakter (z.B. Gewässertiefen, Struktur der Gewässer-, Ufer- und Umgebungsvegetation) auch weitere, aus der Sicht der Grundlagenforschung interessante Details.

Das in diesen Bögen enthaltene, außerordentlich umfangreiche Datenmaterial wird in dieser Studie aus Zeitgründen und aus Gründen der Übersichtlichkeit nur soweit mit einbezogen, als wichtige, naturschutz- bzw. planungsrelevante Aspekte (Beeinträchtigung, Gefährdung von Standorten) betroffen sind. Detailanalysen sind einem späteren Auswert­ ungsschritt Vorbehalten.

3.4 Analyse der Struktur von Sommerlebensräumen.

Aus den nachstehenden Auswertungen läßt sich in vielfacher Hinsicht ein allgmeines Bild der Ansprüche einzelner Arten an den Ganzjahreslebensraum ableiten (vgl. Artkapitel). Die differenzierte Darstellung der Lurchbesiedlung einzelner Talabschnitte, und die Herausarbeitung der Schwerpunkte der Lurchvorkommen in den Talrandlagen und Mittelgebirgslebensräumen erlauben tiefergehende Einblicke in Probleme der Raumnutzung. Für die häufigste Art, den Grasfrosch sind überdies spezielle Analysen des Requisitenangebotes in einem größeren Umfeld um die Laichplätze in Ausarbeitung (s. LANDMÄNNet al. 1999).

33 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 3.5 Fundortverzeichnis- Kontrollgebietskataster

Die große Zahl von Kontrollgebieten und Fundpunkten (s. Tab.l, 5, 6; Kartenübersicht- Anhang) läßt eine detaillierte Einzelabhandlung jedes Areals nicht zu. Da die vielfach sehr kleinen, unauffälligen Laichgewässer häufig durch Verschüttung und Umstrukturierung kurzfristig gefährdet sind, ist aber im Anhang eine vollständige Liste der kontrollierten Gebiete bzw. der Fundpunkte (samt Funddaten) von Lurchen beigegeben. Dabei wurde auf eine möglichst genaue Lagebezeichnung geachtet, um der Behörde im Bedarfsfall ein präzises Arbeits- und Argumentationswerkzeug an die Hand zu geben.

3.6 Begriffe, Erläuterungen, Gliederung

Der Terminus "Population" wird in dieser Arbeit nicht im strengen ökologisch populationsgenetischen Sinn, sondern eher pragmatisch (= lokale Individuenbestände) gebraucht. In den diversen Tabellen und Statistiken kann die aufgelistete (benützte) Gesamtstichprobengröße (z.B. Zahl von Fundpunkten, Kontrollgebieten, Gewässern) je nach Thema und Gruppierung von Einzelobjekten jeweils leicht variieren.

Die Studie gliedert sich in drei Ergebnisteile: A: Generelle Befunde mit Bezug auf Lurchvorkommen und Laichplatzangebot. B: Spezielle Befunde: artweise Abhandlung und Diskussion. C: Angewandte Aspekte: Zustandsbilanz der Gewässer, allgemeine Naturschutzprobleme, spezifische Schutzvorschläge.

34 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 4. Methodische Probleme, Geltungsbereich der Aussagen

Trotz der in den vorstehenden Kapiteln aufgezeigten Sorgfalt und Repräsentativität der Aufnahmen, ist die vorliegende Erhebung naturgemäß mit etlichen methodisch bedingten Unschärfen und Fehlerquellen behaftet. Eine absolut vollständige Übersicht über die Verteilung und Abundanz einzelner Arten im Untersuchungsraum war im gegebenen Rahmen aus folgenden Gründen nicht möglich:

(a) Wie erwähnt, wurden Montanwälder nur stichprobenartig kontrolliert. Amphibienarten, die kleine Wasseransammlungen (Waldquellen, Hirschsuhlen, Staulacken etc.) in Montanwäldem regelmäßig nutzen (Grasfrosch und v.a. Bergmolch) sind daher in den umgrenzten Mittel-gebirgsbereichen sicher noch in etlichen zusätzlichen Fundpunkten vorhanden und die entsprechende Verbreitungskarte (Anhang) gibt nur ein Minimalbild der Vorkommen im Raum (Raumdichte).

(b) Auch im Talraum dürften etliche Kleinstgewässer mit Lurchen übersehen worden sein. Dies gilt vor allem für die vielen Privatanlagen (Gartenteiche). Obschon etliche Privatkleingewässer kontrolliert wurden (s. Anhang), ist selbstverständlich hier keine Vollständigkeit zu erreichen. Für das gezeichnete Bild der Verbreitung und Gefährdung der Lurche spielen diese Gewässer aber mit Sicherheit keine Rolle. (c) Etwa die Hälfte aller Kontrollgebiete und ein Viertel der Laichplatzareale konnten mit nur zwei Bearbeitern wegen der Ausdehnung des Untersuchungsgebietes nur einmal und zum Teil nur kurz kontrolliert werden (vgl. Tab.4). Nicht alle Laichgewässer 35 werden von ©Amt Lurchen der Tiroler Landesregierung, jährlich Abteilung aufgesucht Umweltschutz; download und www.biologiezentrum.at neu entstandene Standorte können u.U. rasch besiedelt werden. Zudem können Abundanzen von Amphibienpopulationen bzw. der Anteil fortpflanzungsaktiver Individuen gerade im Gebirge von Jahr zu Jahr in lokal unterschiedlicher Dimension schwanken.(Beispiele s. etwa Gebiete 36-37, 158-160, 242 u.a. -Anhang). Dies kann zu Fehlein­ schätzungen (v.a. Unterschätzungen) führen.

(d) Die Registrierchancen mancher Arten und insbesondere die eruierbaren Abundanzwerte hängen zudem stark von den Witterungsbedingungen ab und variieren je nach Jahres- und Tageszeit der Kontrollen unter Umständen beträchtlich.

(e) Sinnvolle Populationsabschätzungen lassen sich für manche Lurcharten entweder nur mit unverhältnismäßig großem Aufwand (z.B. bei den überwiegend submers lebenden Molchen) oder nur kurzzeitig (bei Explosivlaichern wie Grasfrosch und Erdkröte u.U. nur innert einiger Tage während des Laichens) durchführen. Bei singulären Kontrollen zu fortgeschrittener Jahreszeit kann zwar oft noch der Artnachweis erbracht werden (Larven), eine Abschätzung von Bestandsgrößen ist aber dann höchstens ansatzweise möglich. Für einige der berücksichtigten Standorte wären daher für eine bessere Abschätzung des Populationsstatus (Populationsgrößen) weitere Begehungen zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten nötig gewesen.

Hohe Abundanzwerte sind daher zwar ein guter Hinweis auf gute Bestände, umgekehrt aber ist aus niederen Häufigkeitssymbolen nicht unbedingt immer zwingend ein geringer Bestand abzuleiten.

36 Insbesondere ©Amtbei der Tiroler der Landesregierung, Interpretation Abteilung Umweltschutz; quantitativer download www.biologiezentrum.at Daten ist daher eine gewisse Vorsicht geboten.

37 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at IV ERGEBNISSE

A GENERELLE BEFUNDE

1. Laichplatzangebot und -nutzung: räumliche Differenzen

Die Dichte der potentiell für Lurche geeigneten Laichgewässer schwankt innerhalb des Untersuchungsraumes erheblich.

Ein Blick auf die Übersichtskarte (Anhang) zeigt deutlich, daß im zentralen Inntalboden (abgesehen von einigen wenigen Konzentrations­ punkten; s.unten), Kleingewässer, die als Laichgewässer in Frage kommen, stark ausgedünnt sind. Besonders drastisch ist die Situation im unmittel-baren Flußbereich und den Restauen. Während normalerweise diese Bereiche eines Flußtales Zentren des Amphibienlebens sind (vgl. hierzu LANDMANN & BÖHM 1993 für das Tiroler Lechtal, wo etwa 80% aller Fundpunkte im Bereich des Flußbettes lagen), konnten im Inntal in 24 flächig kontrollierten Augebieten (> 80 ha) praktisch nirgends mehr geeig-nete oder besetzte Fortpflanzungsgewässer gefunden werden. Bei den wenigen Ausnahmen (z.b. Gaißau-Inzing, Kranebitter Aue, Tratzberger Auen), handelt es sich in allen Fällen um Sonder Situationen, wo die Wasserversorgung bzw. das Laichplatzanbot nicht durch den Fluß selbst, sondern durch anthropogen bedingte Zusatzstrukturen (Fischteiche, Bahngräben, zuführende Gießen) bedingt sind, oder die Aureste vom Fluß auch räumlich entkoppelt sind.

38 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Wie aus Tab. 5 ersichtlich, konzentrieren sich in den Talbereichen (Tl- T4) die potentiellen und tatsächlich genutzten Laichgewässer stark unmittelbar am Talrand oder Hangfuß, also auf Bereiche, die ja flächenmäßig nur einen verschwindend geringen Anteil am gesamten Talraum haben.

Darüber hinaus ist aus der Anhangkarte und Tab. 5 klar ersichtlich, daß das Anbot an Standorten, die für Lurchen nutzbar sind, in den extensiver genutzten und weniger dicht besiedelten Mittelgebirgslagen insgesamt wesentlich höher ist als im Talbereich. Die Bilanz wird noch zugunsten der Mittelgebirgsterrassen verschoben, wenn der Anteil von Kontrollgewässern mit Lurchfunden berechnet wird (Tab.5) In den Talabschnitten T1-T4 wurden insgesamt fast die Hälfte aller Gewässer im schmalen Talrandbereich festgestellt und in summa 50 % aller Lurchfundpunkte registriert. (Details s.Tab. 5).

Stellt man die Talrandlagen und die angrenzenden Hang- und Mittel­ gebirgslagen den Talbodenbereichen gegenüber, so ergibt sich, daß der Talboden nur etwa 30 % aller potentiellen Lurchstandorte stellt. Auch die Besetzungsrate kontrollierter Gebiete ist im Talboden etwas niedriger als im Talrandbereich oder in den Mittelgebirgslagen. Dabei sind hier nur reine Fundpunktzahlen bilanziert und Artenvielfalt und Populationsgrößen noch nicht in Rechnung gestellt (Kap. A 3).

Auch die Häufigkeitsverteilung von Zufallsfunden (Totfunde an Straßen; wandernde Tiere) weist tendenziell in die selbe Richtung. Von insgesamt 30 im Anhangkataster aufgelisteten Funden stammen nur 9 aus dem Tal­ boden, 13 vom Übergangsbereich Hangwald zum Tal und 8 aus den eigentlichen Plateaubereichen.

39 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tab. 5: Dichte (Zahl) potentieller (PG) und tatsächlich genutzter Laich­ gewässer (LG; Nachweis mindestens 1 Lurchart) in den einzelnen Teilräumen des Untersuchungsgebiete. (Straßenfunde und fläch­ igere terrestrische Habitate ohne Gewässer nicht inkludiert). TR = Talrandbereiche:= Übergangsbereich Tal zum bewaldeten Hangfuß; TZ = zentralere Talbereiche: = Distanz zum Hangfuß <500 m oder funktionell ohne direkten Anschluß an Hangbereiche. Prozentanteile von Talrand- und Talzentrumsarealen (bei PG) beziehen sich jeweils auf die Gesamtzahl von Gewässern in Talbereichen. Prozentwerte bei LG beziehen sich auf die Gesamtzahl von PG in der jeweiligen Kategorie. Abkürzungen Tl- T2; M1-M3 s. Kap.II.

TI T2 T3 T4 Ml M2 M3 Gesamt TRTZ TRTZTR TZTR TZ

PG 30 23 13 24 18 29 21 13 23 49 52 89 206 % 57 43 35 65 38 62 62 38 30 70

LG 18 14 11 19 9 15 17 7 16 28 40 55 139 % 60 61 85 79 50 52 81 54 70 57 77 62 67

2. Gewässerstrukturen und deren Eignung für Lurche: Typisierung der kontrollierten Habitate

Nicht alle Typen von Gewässern eignen sich gleich gut als Fortpflanzungsgewässer für Lurche. Die Verteilung und das regionale Angebot der einzelnen Gewässertypen ist daher für lokale Unterschiede in der Dichte der Lurchbesiedlung mitverantwortlich.

In der folgenden Bilanz werden folgende groben Haupttypen von Gewässern unterschieden:

40 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at "Größere" Gewässer (GW)\ stehende Gewässer mit über 500 (meist > 1000) m2 freier Wasserfläche (z.B. Bilder 4, 8, 9 - Anhang). Da größere Stillwässer im eigentlichen Sinn im Untersuchungsgebiet praktisch fehlen (Natterer See und Lanser See sind mit 3.8 bzw. 3.1 ha die größten Gewässer), werden Gewässer mit einiger Wasserfläche bereits als "größere" Gewässer definiert. Dazu zählen im Unter­ suchungsraum vor allem Teiche, Weiher mit Verlandungsufern, größere durchwachsene Bahngräben, Badeteiche, Kleinseen. Extensiv genutzte, größere Fischteiche mit deckender Verlandungsvegetation und / oder flach überstauten, Fischen schwerer zugänglichen Seggen­ bultzonen, wurden hierher gerechnet (z.B. Inzinger Fischteich Nr. 36, Karpfenteich Weißlahn Nr. 265; Wiesenhofweiher Nr. 150- vgl. Bild 4- Anhang). Als Kleingewässer (KG) werden kleinere Teiche, Gartenteiche, Tümpel etc. zusammengefaßt, die eine gewisse Mindesttiefe (meist über 30 cm) und freie Wasserflächen meist über 10 m 2 aufweisen (vgl. z.B. Bild 2, 10, 11 - Anhang). Kleinstgewässer (KL) sind, flache temporäre Pfützen, Tümpel Stau­ lacken, Resttümpel in vertrockneten Gräben, Moorschlenken, Wagen­ spuren. (z.B. Bild 1 - Anhang). Schottergrubengewässer (SG) sind künstliche oder durch Regen und Stauprozesse entstandene Wasserkörper in Abbaugeländen. Sie ge­ hören meist zum Typ Kleinstgewässer (flache Staulacken), z.T. handelt es sich auch um größere Aushub- und Klärteiche (Bild 6 Anhang). Fischteiche (FT) werden separat aufgelistet, soweit es sich nicht um größere, extensiv genutzte Gewässer handelt (s. unter GW) (vgl. z.B. Bild 3 - Anhang). In dieser Kategorie wurden auch einige Zierteiche mit hohem Fischbesatz und Fischteichsysteme zusammengefaßt. Retentionsbecken (RG) sind meist kahle, langsam durchströmte Auf­ fangbecken an Bachläufen (Sand,- Schotterfänge, Überlaufstaubecken) mit starken Wasserspiegelschwankungen. Fallweise auch größere Wasserflächen wie im Gebiet Rum- Thaur (Nr. 116, 121, 122 Bild 5 - Anhang). Bäche, Gräben (BG): Bäche mit Bachweitungen und Bachver­ sumpfungen, schmale Wiesengräben (z.B. Bild 7 Anhang), Augi.eßen (z.B. Bild 12 Anhang), verschilfte, verseggte Abflußgräben von Badesseen, Drainagegräben, etc. Manche der hier zusammengefaßten Objekte weisen auch stehende Klein- bis

41 Kleinstgewässer©Amt der Tiroler Landesregierung, auf (Ruhig-Abteilung Umweltschutz; unddownload www.biologiezentrum.atRestwassertümpel, Überflutungslacken etc.).

42 Tab.6. Übersicht©Amt der Tiroler über Landesregierung, die Zahl Abteilung vorhandener Umweltschutz; download (kontrollierter) www.biologiezentrum.at Gewässer­ typen in den einzelnen Teilbereichen des Untersuchungsgebietes. ML = Gewässer mit Lurchnachweis (mindestens 1 Art), OL = ohne Lurche. Abkürzungen der Gewässertypen s. Text.

TI T2 T3 T4 Ml M2 M3 Gesamt ML OL ML OL ML OL ML OL ML OL ML OL ML OL ML (%) OL Typ: GG 4 3 1 8 8 1 1 5 3 32 (94%) 2 KG 11 5 12 2 4 3 7 1 4 13 6 18 2 69 (78%) 19 KL 5 8 1 2 1 2 1 5 2 4 1 5 31 (84%) 6 SG 3 1 4 3 2 2 1 5 2 16(70%) 7 FT 1 2 4 1 3 1 2 1 5 2 1 6(26%) 17 RG 1 4 3 1 1 1 1 5 (42%) 7 BG 7 9 4 3 6 11 4 4 3 1 5 9 6 6 35 (45%) 43 194 (66%)101

Obschon die Gewässertypisierung in Tab. 6 recht grob ist, lassen sich einige interessante Trends ablesen:

Die wenigen, größeren stehenden Gewässerdes Talraumes werden fast zu 100 %, zumindest von einzelnen Lurcharten genutzt. Kleingewässer mit Ufer- und Verlandungsvegetation werden in einem hohen Prozentsatz genutzt, sind aber im Talraum wesentlich dünner verteilt als im Mittelgebirge. Zum Beispiel handelt es sich in T2 bei der Hälfte der besetzten KG bereits um Gartenteiche, bei denen vielfach die Herkunft der Lurche unklar, z.T. sicher anthropogen bedingt ist (ausgesetzte Individuen). Kleinstgewässer (v.a. am Hangfuß und im Mittelgebirge) werden von manchen Arten (s. dort) regional regelmäßig genutzt. Vor allem im Talbereich handelt es sich dabei vielfach um kurzfristig, z.B. im Zuge von Aufschüttungen, Baumaßnahmen etc. entstandene Wasseran­ sammlungen, die meist nur von wenigen Individuen (möglicherweise in Laichnot) genutzt werden.

43 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Sekundärstandorte ähnlicher Art sind in Schottergruben im Hangbereich regelmäßig aufgefunden worden. Die meist sehr flachen Schottergrubengewässer (Staulacken, Lehmpfützen etc.) spielen für manche Arten eine bedeutende Rolle (v.a. Wechselkröte). Intensiver genutzte Fischteiche und kahle Retentionsbecken sind trotz offensichtlichen Laichplatzmangels für die meisten Arten kaum besiedelbar. Nur in wenigen Struktur- und vegetationsreicheren Anlagen können sich kleine Populationen vor allem der Erdkröte halten. Der in der Literatur (z.B. BLAB 1986, CLAUSNITZER 1983; mit weiteren Hinweisen) vielfach dokumentierte, drastisch negative Einfluß von Fischbesatz auf Lurchpopulationen, wird z.B. in den Teichanlagen des Schloßparkes Matzen (Gem. Reith) besonders deutlich. Trotz direktem Anschluß an abwechslungsreich gegliederte Hangwälder, fanden wir dort nur eine einzige Amphibienart (Erdkröten in unbedeutender Zahl) in nur einem der drei großen Teiche. Gerinne sind für die meisten Lurcharten nur mäßig interessant und kein gleichwertiger Ersatz für stehende Kleingewässer. Langsam strömende Bachläufe, insbesonders verseggte Wiesengräben und Gießen mit versumpften Aufweitungen sind aber wichtige Leitlinien für die Wanderung und zumindest für den Grasfrosch lokal nicht ganz unbedeutende (Ersatz ?)-standorte. Bereiche mit überdurchschnittlich hohem Anteil von BG, RG, FT Gewässern an allen Kontrollhabitaten (TI, T3, M2) haben unterdurch­ schnittliche Gesamtbesetzungsraten (Tab.5).

Generell muß aber festgehalten werden, daß die in Tab. 6 ausgewiesene, Nominalskalenbilanz (Besetzung durch Lurche ja oder nein), allein noch relativ wenig über die Bedeutung einzelner Gewässertypen und über

44 Differenzen regionaler©Amt der Tiroler WertigkeitLandesregierung, Abteilung aussagt. Umweltschutz; Wichtigere download www.biologiezentrum.at Kriterien für die Beurteilung von Teilräumen und Einzelgebieten sind selbstverständlich Artenvielfalt und Populationsgrößen. Die folgenden Artkapitel und eine generelle Bilanz der Artenvielfalt pro Kontrollgebiet sollen diese Aspekte etwas näher vertiefen.

3. Zahl von Fundorten, Artenvielfalt pro Fundort

In immerhin 57 % der insgesamt kontrollierten 272 Gebietskomplexe und in zwei Dritteln (66 %) der 295 Einzelobjekte (Biotope) mit Wasseran­ sammlungen konnte 1991 / 92 zumindest eine Amphibienart nachgewiesen werden. Wie aber Tab. 7 und Abb. 2 (Kurzfassung) deutlich machen, beherbergt der Großteil der Fundorte nur eine einzige Art (in zudem vielfach kaum lebensfähiger Populationsgröße) und die Zahl der Biotope mit 3 oder mehr Lurcharten ist im Untersuchungsgebiet bereits sehr gering.

Artenzahlen sind in Tab. 7 nicht immer pro Einzelhabitat bilanziert. In manchen Fällen, wo unterschiedliche Einzelhabitate eng benachbart in einem größeren Biotopkomplex lagen, wurde nur eine Gesamtzahl aller Arten für das jeweilige Landschaftsobjekt in der Bilanz berücksichtigt.

Die mehr zufälligen Funde in terrestrischen Habitaten (n = 30; s. Kataster im Anhang), beziehen sich bis auf drei Ausnahmen (Gebiet Nr. 32 Hatting, Nr. 130, 133 - Hall) immer auf eine Art und sind in Tab. 7 nicht berücksichtigt.

45 Tab.7. Anzahl ©Amt (und der TirolerProzentanteil) Landesregierung, Abteilung von Umweltschutz; Fundorten download mit www.biologiezentrum.at 1, 2, 3, 4 und 5-7 nachgewiesenen Lurcharten (ohne Zufallsfunde in Landhabitaten). T1-T4, M1-M3 = Teilgebiete s. Text.

n-Arten TI T2 T3 T4 Ml M2 M3 Gesamt

1 17 14 13 8 11 17 12 92 (55.4%) 2 9 5 5 5 2 5 12 43 (25.9%) 3 4 6 1 2 4 5 22(13.3%) 4 1 1 3 2 7 (4.2%) 5-7 1 1 2 (1.2%)

Summe 31 25 21 19 13 26 31 166(100%)

3.1 Gebietsspezifische Differenzen

Der Anhangkataster zeigt Artenzahlen an positiven Fundpunkten. Einzelhabitate wurden dabei separat aufgelistet, soweit dies sinnvoll war. Was regionale Differenzen in der Artenvielfalt betrifft, zeigt sich im Detail, daß zwar die Mittelgebirgsbereiche (v.a. M2, M3) häufiger mehr als 1 Art pro Fundpunkt aufweisen, daß aber Artenzahlen über 3 vor allem auf die Talhabitate beschränkt sind (Tab.7). Dies ist allerdings wohl v.a. auf (klimatisch bedingte) allgemeine Verbreitungsmuster der in Frage kommenden Arten zurückführbar, da in den Plateaubereichen, abgesehen von einigen wenigen Sonderstandorten, nur die 3 Arten Grasfrosch, Erdkröte und Bergmolch regelmäßig auftreten. Von 13 Talgewässern mit 3 Lurcharten liegen 8 im Talrandbereich, von den 8 Habitaten mit 4 oder mehr Arten haben 5 Talrand- oder Hanglage. Artenreiche Kleingewässer im zentraleren Talboden finden sich nur noch im Bereich von Bahngräben zwischen Stans/Jenbach (Tratzberger Aue) und Kramsach (Bahngräben Münster). Mit 7 nachgewiesenen Amphibienarten ist das NSG Loar bei Kramsach das artenreichste Lurchgewässer des Untersuchungsraumes (Details s. LANDMANN 1983). 46 Bei einigen Gewässern©Amt der Tiroler Landesregierung, mit höheren Abteilung Umweltschutz; Artenzahlen download www.biologiezentrum.at sind einzelne Arten sicher durch Naturschutzgruppen künstlich eingebracht, bei weiteren Arten bestehen erhebliche Zweifel über die lokale Bodenständigkeit. Dazu zählen die Tratzberger Auen (v.a. Gebiet Nr. 283), das Teichgebiet bei Terfens Weißlahn ((Nr.265-266), die Teiche am Fuchsloch- Innsbruck Mühlau (Nr. 102) und der Völser Teich (Nr.64). Einzelne Arten wurden darüber hinaus auch in anderen Fundorten künstlich eingebracht (z.B. etliche Gartenteiche - Details s. Anhanglisten), so daß die in Tab. 7 und Abb.2 wiedergegebene Bilanz der Artenzahlen bzw. Artenvielfalt pro Standort real sogar noch trister sein dürfte.

3.2 Habitatspezifische Differenzen der Artenvielfalt

Artenarme (1-2 Arten) und artenreichere (3-7 Arten) Lurchstandorte sind ungleich auf die kontrollierten Gewässertypen verteilt. In fast der Hälfte (13) der besetzen, größeren Gewässer mit meist reicher strukturierter Vegetation wurden 3 oder mehr Arten vorgefunden, nur 5 Gewässer diesen Typs beherbergten nur 1 Art. Relativ artenreich waren überraschenderweise auch manche Schottergruben, v.a. dann, wenn unterschiedliche Kleingewässerformen angeboten waren (z.B. Schottergrube Rum Nr. 108 (4 Arten), Tongruben­ bereich (Nr. 164-166; 4 Arten); Tongrube (Nr. 168- 69: 3 Arten). Ein Großteil (ca. 95%) der Kleinstgewässer außerhalb von Abbauflächen war jedoch nur von 1 bis 2 Arten besetzt. Auch in Bach- und Graben­ systemen wurde nur 8 x 2 Arten und 1 x 3 Arten angetroffen. Kleingewässer (Teiche, Weiher, größere Tümpel) mit mehr als 3 Arten (2 Fälle), waren in Biotopkomplexe mit anderen Gewässern integriert (Nr. 102-103,341-344).

47 4. Nachgewiesene©Amt der TirolerArten Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

1991/92 konnten im Untersuchungsareal folgende Arten zumindest an einem Standort nachgewiesen werden

Bergmolch Triturus alpestris Teichmolch Triturus vulgaris Kammmolch Triturus cristatus Gelbbauchunke Bombina variegata Erdkröte Bufo bufo Wechselkröte Bufo viridis Laubfrosch Hyla arborea Grasfrosch Rana temporaria Wasserfrosch Rana kl. esculenta Italienischer Hybridfrosch Rana kl

Die Grünfrösche wurden meist nicht näher zugeordnet, nach Größe und Habitus handelt es sich aber im Untersuchungsgebiet um die Hybridform Rana kl. esculenta.

Sieht man von Feuersalamander {Salamadra salamandra) und

Alpensalamander (S. atrd) ab, die mit den angewandten Erfassungs­ schemata nicht sinnvoll kartierbar sind, so wurden damit alle im Untersuchungsraum zu erwartenden Amphibienarten noch angetroffen. Zwar gibt es aus dem mittleren Inntal auch ältere Hinweise auf Vorkommen von Springfrosch {Rana dalmatina ) und Seefrosch {Rana ridibunda (s. Karten in CABELA & TIEDEMANN 1986), bei diesen Angaben handelt es sich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit um Fehldeterminationen oder um ausgesetzte Tiere. Auch bei den Einzelfunden von Kammmolch (Tratzberger Auen Nr.283), Teichmolch (Fuchsloch-Mühlau; Nr. 102) und Italienischem Hybridfrosch (Gartenteich bei Absam; Nr. 138) handelt es sich um ausgesetzte Tiere.

48 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Vom Teichmolch sind allerdings aus jüngerer Zeit auch autochthone Vorkommen im Untersuchungsgebiet bekannt (z.B. Kramsacher Loar LANDMANN 1983).

Aussetzaktionen, die auch andere Arten betreffen (z.B. Gelbbauchunke) sind uns zusätzlich aus dem Untersuchungsraum bekannt. Derartige unkoordinierte und biologisch wenig hinterfragte Einzelaktvitäten, erschweren zum Teil die Interpretation von Freilanddaten erheblich und sollten in der Regel untersagt werden.

5. Vorkommensfrequenz autochthoner Arten

Erwartungsgemäß sind der Grasfrosch und die Erdkröte die verbreitetsten und häufigsten Arten des Untersuchungsraums. Wie erwähnt, treten der Grasfrosch und Bergmolch allerdings häufig auch an sehr unscheinbaren Kleinstandorten (z.B. Waldtümpel) auf, so daß deren Verbreitung und Abundanz gegenüber anderen Arten in unserer Untersuchung etwas unterschätzt sein dürfte. Alle anderen Arten sind nur noch in sehr geringer Dichte nachgewiesen worden. Abb. 1 (Kurzfassung) und Tab. 8 veranschaulichen diese wenig erfreuliche Bilanz. Ein erheblicher Teil der Fundorte liegt bei den häufigeren Arten im Bereich der Mittelgebirgsterrassen, die insgesamt noch ein dichteres Netz von geeigneten Kleingewässern und bei den verbreiteten Arten offenbar auch noch vergleichsweise größere Populationen beherbergen.

49 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tab. 8 zeigt für die acht primär als autochthon anzusehenden Arten die Zahl der 1991 I 92 entdeckten Standorte, getrennt nach den 7 Teilräumen TI bis T4 und Ml bis M3.

Tab. 8: Anzahl der Fundpunkte pro Lurchart

TI T2 T3 T4 Ml M2 M3 Gesamt

Grasfrosch 24 12 12 10 12 23 31 124 Erdkröte 18 16 17 15 4 9 19 98 Bergmolch 7 2 1 5 8 12 35 Wechselkröte 3 18 2 3 4 30 Gelbbauchunke 1 4 6 11 3 25 Laubfrosch 2 1 3 6 Wasserfrosch - 2 3 4 ? Teichmolch - (1) - - - - (i) ....

Eine Interpretation der aus Tab. 8 grob ersichtlichen Verbreitungs­ schwerpunkte und der aus der Raumdichte ableitbaren Gefährdungs­ situation, ist im Detail den folgenden Artkapiteln zu entnehmen.

50 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at B SPEZIELLE BEFUNDE

1. Grasfrosch (Rana temporaria)

1.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster

Historische Aspekte:

In Tirol war die Art früher "so allgemein verbreitet, dass ich einen speziellen Nachweis für unnöthig erachte" (GREDLER 1872). Noch H. Psenner (Typoskirpt 1991) nannte den Grasfrosch als "damals (v.a. Vorkriegszeit) sehr häufig rund um Innsbruck". Der Grasfrosch dürfte insgesamt in Tirol auch heute noch die weitest verbreitete und häufigste Lurchart sein. Dies äußert sich auch im Gesamtmaterial unserer Studie.

Eigene Befunde: Insgesamt liegen 124 räumlich trennbare Fundpunkte und Funde an 130 einzelnen Wasserkörpem vor (Tab. 9, 11). In summa wurden mindestens 4350 Laichballen (= ~ laichende Weibchen) gezählt (unter Verwendung des jeweils höheren Wertes bei Daten aus 2 Jahren). Entsprechend des Überwiegens von Männchen in Populationen (z.B. SCHWABETSBERGER et al. 1991), muß mit einer Gesamt-opulation von wahrscheinlich deutlich über 10.000 Grasfröschen im Untersuchungsraum gerechnet werden.

Die einzelnen Teilgebiete sind aber sehr unterschiedlich dicht vom Grasfrosch besiedelt. Deutlich ist aus den Daten der Verbreitungs­ schwerpunkt des Grasfrosches in Hangfuß- und Mittelgebirgslagen zu ersehen. Mehr als die Hälfte (53%) aller Fundpunkte stammt aus den Bereichen M1-M3, ein weiteres gutes Viertel (27 %) aus den Talrandlagen, nur 20 % aus dem eigentlichen Talboden. Die Unterschiede werden noch deutlicher, wenn zudem Populationsgrößen in Rechnung 51 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at gestellt werden. Allgemein handelt es sich bei einem ganz überwiegenden Teil der Funde um Kleinstvorkommen mit nur wenigen Laichballen (69 % unter 25 Laichballen; grafische Rohübersicht s. Abb. 3 - Kurzfassung; Details Tab. 9).

Besonders dramatisch ist die Situation der Grasfroschbestände im eigent­ lichen Talboden. Insbesondere zwischen Zirl und Schwaz ist der Grasfrosch im zentralen Inntal bis auf einige winzige, wohl schwerlich überlebensfähige Restvorkommen, bereits vollständig verschwunden. In Tab. 9 wird dieser Befund durch einen Vergleich der Talzentrums-, Talrand- und Hang- bzw. Mittelgebirgspopulationen näher veranschau­ licht.

Tab.9: Größenklassenverteilung von "Populationen" des Grasfrosches in drei Teilbereichen (Talzentrum = TZ-1-4; Talrand= TR 1-4; Mittelgebirge = Ml-MS) des Untersuchungsraumes. Grobe Abschätzung nach der Zahl gefundener Laichballen pro Fundpunkt (fallweise Zahlen eng benachbarter Einzelgewässer vereinigt). In Klasse 1-10 sind 6 Einzelfunde in terrestrischen Lebensräumen inkludiert.

Pop.: 1-10 11-25 26-50 51-99 -199 >200 Gesamt n % n % n % n % n % n % n % TZ 1-4 14 56 4 16 4 16 2 8 1 4 25 100

TR 1-4 18 55 4 12 5 15 3 9 2 6 1 3 33 100

M 1-M 3 31 47 14 21 7 11 5 8 6 9 3 5 66 100

Total 63 51 22 18 16 13 10 8 9 7 4 3 124 100

Wie ersichtlich, sind fast alle Laichpopulationen im Talboden klein und möglicherweise nicht auf Dauer lebensfähig. Nur etwa 12 % (n= 510) aller Laichballen wurden in den zentraleren Talböden zwischen Telfs und 52 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Brixlegg gefunden, wobei etwa die Hälfte davon aus einem einzigen Areal datiert. Nur im Bereich der Inzinger Gaißau (ca. 250 Laichballen, wahrscheinlich über 500 Tiere) hat sich noch eine beachtliche Talpopulation gehalten. Größere Populationen mit um 100 laichaktiven Grasfröschen wurden darüber hinaus nur noch im Bereich der Tratzberger Auen und an den Bahngräben zwischen Münster und Kramsach notiert.

Alle anderen bedeutenderen Vorkommen im Tal sind deutlich als Talrandvorkommen mit mehr oder weniger direktem Anschluß an Hangwaldbereiche (21 % aller Laichballen) zu interpretieren. Zwei Drittel (67 %; n= 2918) aller Laichballen wurden aber in wenigen, flächenmäßig unbedeutenden Teilbereichen der Mittelgebirgslagen, vor allem um Gnadenwald und um (15 % Anteil an der untersuchten offenen Kulturlandfläche) registriert, wobei allein die Population nördlich von Rinn (ca. 1000 Laichballen) ein Drittel ausmacht.

Zusammenfassend muß als wesentlichstes Ergebnis festgehalten werden, daß der Grasfrosch trotz relativ hoher Fundortdichte, weiter Gesamtverbreitung und stellenweise guten Vorkommen in Mittel­ gebirgslagen, im Zentralraum des Untersuchungsgebietes, dem Inntal- boden, über weite Strecken bereits vollständig verschwunden ist. Dieser Befund ist um so erschreckender, als gerade der Grasfrosch allgemein als besonders plastische, euryöke Lurchart gilt und insbesondere in Alpentälern auch heutzutage noch die klassische, häufigste Lurchart darstellt (z.B. für den Pinzgau SCHABETSBERGER et al. 1991, LANDMANN 1992; für das Tiroler Lechtal LANDMANN & BÖHM 1993, für Osttiroler Talschaften KOFLER 1978, für das Drautal WIESBAUER 1991, oder FREY et al. 1985; BORGULA 1991 für Schweizer Alpentäler).

53 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tab. 10 veranschaulicht mit einem Vergleich der Häufigkeitsverteilung einzelner Populationsgrößenklassen zwischen dem Lechtal und Inntal (ohne Mittelgebirge), die starke Auslichtung der Inntalbestände.

Tab. 10: Häufigkeitsverteilung von Populationsgrößenklassen des Gras­ frosches im Tiroler Lechtal zwischen Steeg und Staatsgrenze (ca. 80 km2; 54 km; Daten aus LANDMANN & BÖHM 1993) und dem Tiroler Inntal (ohne Mittelgebirge) zwischen Telfs und Brixlegg (ca. 168 km2; 67 km).

"Population” 1-10 11-50 51-99 > 100 Gesamt n % n % n % n % n % Inntal 32 55 17 29 5 9 4 7 58 100 Lechtal 40 44 25 27 14 15 13 14 92 100

1.2 Lebensraumansprüche

1.2.1 Bevorzugte Laichgewässer

Tab. 11 macht deutlich, daß der Grasfrosch prinzipiell unterschiedlichste Gewässer zum Ablaichen benützen kann. Während aber zum Beispiel im Tiroler Lechtal etwa 80% aller genutzten Laichgewässer vom Lech gestaltet bzw. beeinflußt sind (LANDMANN & BÖHM 1993), werden im Inntal und in den angrenzenden Bereichen ganz überwiegend Klein­ gewässer mit vielfach künstlichem Ursprung (Teiche, Kleinseen) genutzt.

54 Tab.ll: Nutzung©Amt dereinzelner Tiroler Landesregierung, Gewässertypen Abteilung Umweltschutz; durch download den www.biologiezentrum.at Grasfrosch.

Populationsgrößenklassen pro Habitattyp. % = Prozentanteil des jeweiligen Gewässertyps an allen Funden der jeweiligen Größenklasse. Zahl insgesamt kontrollierter Standorte und Laich­ gewässertypen s. Tab. 6, Kap. IV.2). In Klasse 1-10 sind vereinzelt auch offenbar laichwillige adulte Einzelindividuen mitgerechnet, sonst Zahl der Laichballen. Fundpunktzahl gegenüber Tab. 9 erhöht, da z. T. separate Zuordnung nach Einzelgewässern.

Populationsklasse: 1- 10 11-50 51-99 >100 Gesamt Gewässertyp n % n % n % n % n %

Größere Gewässer 8 13 5 12 2 20 5 30 20 15 Kleingewässer 17 25 16 37 6 60 5 46 44 35 Kleinstgewässer 15 24 7 16 1 8 23 18 Fischteiche 2 3 2 5 1 10 5 4 Schottergrubengew. 1 2 1 2 1 8 3 2 Retentionsbecken 4 6 1 2 5 4 Bäche, Gräben 17 27 11 26 1 10 1 8 30 22

Summe 64 100 43 100 10 100 13 100 130 100

Teilweise anthropogen bedingte (z.B. Wagenspuren, s. Bild 1- Anhang; Staupfützen in Abbaugelände), meist aber natürlich gebildete Kleinst­ gewässer (Flutrinnen, Moorschlenken, Überflutungslacken, Waldtümpel), werden vom Grasfrosch regelmäßiger genutzt als von anderen Arten. Allerdings sind die Laichmengen in derartigen Wasseransammlungen meist unbedeutend (78% dieser Funde unter 25 Laichballen). Bedeutungsvoller sind langsam strömende Wiesenbäche mit Bachweitungen, Kleinstgewässer in Gräben und dergleichen. In immerhin etwa 40 % der kontrollierten Bach- und Grabensysteme fanden wir

55 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Grasfrösche. Insgesamt stellen derartige Habitate mehr als ein Fünftel (23%) aller Grasfrosch-Funde. Die auch in der Literatur (z.B. BL AB 1986) mehrfach hervorgehobene Affinität zu leichter Wasserströmung kommt also auch in unserem Material zum Ausdruck. Größere Laichpopulationen in Bächen oder Gräben sind aber im Untersuchungsraum selten und nur bei 6 (20 %) der Grabenvorkommen wurden über 25 Laichballen registriert (Tab. 11).

Intensiver bewirtschaftete Fischteiche (z.B. Bild 3- Anhang) können vom Grasfrosch offenbar kaum erfolgreich besiedelt werden, wenngleich in einem Intensivteich bei Rum- Madleinhof (Gebiet Nr. 113) in beiden Jahren eine größere Zahl von Grasfröschen ablaichte. Im Gegensatz zu ändern Arten (Gelbbauchunke, Wechselkröte) sind auch Schottergruben- habitate für den Grasfrosch kaum attraktiv (vgl. Tab.l 1).

Bei aller Plastizität der Art kommt somit die starke Bevorzugung vegetationsreicher Biotope zum Ausdruck. Obschon nach verschiedensten Untersuchungen (KOLLAR in TIEDEMANN 1990 mit weiterer Literatur) die Größe und Lage der Laichgewässer beim Grasfrosch keine absolut ausschlaggebende Rolle bei der Laichplatzwahl spielen, hat die Art doch spezifischere Ansprüche an die Ablaichstellen. Eine Vorauswertung von Teilen des umfangreichen Erhebungsbogenmaterials zeigt (Abb. 6a, b), daß insbesondere das Vorhandensein von wenige Zentimeter tiefen Flachwasserbereichen wichtig ist.

56 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Wie aus den Abb. 6 a, b (s. S. 58) klar ersichtlich ist, werden vom Grasfrosch zum Ablaichen flache Uferbereiche aufgesucht (Abb. 6a) und überdies auch innerhalb der Uferzone selektiv die flachsten Bereiche als Ablaichstellen ausgewählt. Steile Kunstufer und abrupter Tiefgang (z.B. Bild 3 Anhang) sind daher für den Grasfrosch negativ.

57 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Abb. 6. Präferenz seichter Uferstellen als Ablaichort beim Grasfrosch. a: mittlere Wassertiefe unter Laichballen im Vergleich zur maximalen Wassertiefe bei 32 Laichgewässern, b: Prozentueller Anteil von Laichballen (Mittelwerte) in sehr seichten (< 20 cm) und tieferen (>20 cm) Uferzonen im Vergleich zur Häufigkeitsverteilung der mittleren Uferzonentiefe (je 16 Messungen im Im Distanzbereich) bei 26 Laichgewässern. Differenzen der Verteilungsmuster signifikant (p < 0.001, chi2 Test).

Laichstellentiefe / max. Gewässertiefe

Anzahl Laichgewäs3er n*32 50% y ------

0-10 -20 -30 -40 -50 -60 -70 -90 -100 Tiefe [cm|

■ ■ laichstelle (Mittel) .) Gewässer liefe (Max.) Laichstellentiefe / Uferzonentiefe

Anzahl Laichgewäaaer n-26 8 0% ------

0-20 >20 Tiefe (cm| 1.2.2 Sommer-©Amt Ganzjahreslebensraum der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Obschon eine quantitative Analyse des weiteren Laichplatzumfeldes in dieser Studie nicht vorgenommen wurde (Details s. aber LANDMANN et al. 1999), ist aus der Verteilung und Dichte der Laichplätze im Unter­ suchungsraum klar ersichtlich, daß die Veränderung der gesamten Raumstruktur im Inntal möglicherweise stärker noch als der Verlust von geeigneten Laichgewässem, für den weitgehenden Schwund der einstmals wohl großen Grasfroschpopulationen verantwortlich ist.

Nach verschiedenen Quellen (z.B. BLAB 1986) kann beim Grasfrosch ein Radius von etwa 800m um den Laichplatz als potentieller Ganzjahres­ lebensraum gelten. Studiert man das Umfeld der wenigen zumindest mittelgroßen bis größeren Vorkommen (mehr als 50 Laichballen) so fällt auf, daß in allen Fällen im Umfeld der Laichplätze abwechslungsreicher gegliederte (oft anmoorige) Wiesenlandschaften mit Bächen, Gräbensystemen und vor allem (zumindest einzelne) Waldinseln vorhanden sind. Zudem ist auffällig, daß das Straßennetz bzw. die Verkehrsdichte im unmittelbaren Umfeld dieser Laichplätze unterdurchschnittlich sind (s. LANDMANN et al. 1999 für das Untersuchungsgebiet).

1.3 Gefährdungsursachen, spezifische Schutzprobleme

ROTE LISTE Österreichs: "gefährdet" Spezielle Schutzmaßnahmen sind schwer zu realisieren. Realistischerweise wird der Bestand des Grasfrosches im eigentlichen Talbereich kaum mehr zu verbessern sein. Insgesamt geht es darum, das Ausstreben der Art im Talraum zu verhindern. Die wenigen noch vorhandenen größeren Vorkommen verdienen daher absoluten Schutz,

59 was selbstverständlich©Amt der Tiroler Landesregierung, auch für Abteilung die Umweltschutz; Großpopulationen download www.biologiezentrum.at im Bereich des Mittelgebirges gilt. Eine besonders wichtige Einzelmaßnahme wäre allerdings, Fischbesatz die in guten Grasfroschlaichgewässern zu verhindern oder zu reduzieren, da gerade diese Art durch den Predationsdruck von Fischen rasch lokal ausgemerzt wird (z.B. CLAUSNITZER 1983, BLAB 1986).

Vor dem Hintergrund der starken Bestandseinbrüche des Grasfrosches im Untersuchungsraum, sind die noch größeren Vorkommen (grobe Mindest­ werte ablaichender Weibchen über Laichballenzahlen) vor allem in den folgenden Arealen bzw. Einzel Standorten hervorzuheben und schützens­ wert:

Hangfuß Pfaffenhofen-Hillgräben (Gebiets Nr. 19-24; ca. 150 Laichb.) Talrand Zirl Bahnhof-Blachfeld (v.a. Nr. 45-50; ca. 150 Laichballen) Inzing Gaißau (Nr. 34-39; ca. 250 Laichballen) Wirtsee Grinzens (Nr. 68; 170-200 Laichballen) Bachauen, Teiche südöstlich Götzens (Nr.80-84; > 200 Laichballen) Waldmoor nördlich Rinn (Nr. 189; ca. 1000 Laichballen) Areal um Fischzucht Thaur (Nr. 125-26; ca .170 Laichballen) Wiesenhofareal Gnadenwald: Weiher, Sumpfwiesen, Gräben (Nr. 149-161; ca 400-500 Laichballen. Teich bei Kampfl-Gnadenwald (Nr. 242; ca 230-250) Weiher, Moore, Auen um Schloß Thierburg (Nr.251-53; ca 150) Bruck im Zillertal: Hangmoore, Gräben, Bruchwaldbereiche bei Imming (Nr. 342-347: ca 320-350).

Weitere Details sind dem Anhangskataster zu entnehmen.

60 2. Erdkröte©Amt {Bufo der Tiroler Landesregierung, bufo) Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

2.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster

Historische Aspekte:

Wohl noch bis Mitte des Jahrhunderts im ganzen Inntal häufig und weit verbreitet (GREDLER 1972, PSENNER 1971, 1991; vgl. auch CABELA & TIEDEMANN 1985).

Eigene Befunde:

Die Abb. 4 (Kurzfassung) und Tab. 8 zeigen, daß die Dichte der Erdkrötenfunde nur wenig hinter jener des Grasfrosches zurückbleibt. Obschon auch bei Bufo bufo der Talbereich kaum mehr nennenswerte Bestände beherbergt, hat sich die Art vergleichsweise doch in diesen Abschnitten etwas besser gehalten als der Grasfrosch.

Insgesamt entfallen von 75 Fundpunkten in aquatischen Habitaten 48 (64%) auf den Talbereich und 27 auf die Bereiche M1-M3. Die Hälfte aller Talfunde stammt allerdings schon aus den Talrandbereichen und unter Hinzurechnung der Zufallsfunde wandernder Individuen (22 Fälle; 15 im Tal, 11 davon im Talrandbereich), stammen auch bei der Erdkröte weniger als ein Drittel (29%) aller Nachweise aus den flächenmäßig dominanten Talböden und den dicht besiedelten Vorterrassen.

Auch wirklich größere Erdkrötenpopulationen gibt es nach unseren Befunden im untersuchten Inntalabschnitt praktisch nicht mehr. Selbst die größere Population in der Weißlahn bei Terfens ist funktionell eher dem Talrand (Böschungskante, Nähe zu Waldgebiet am Vomperbach) zuzurechnen. Zwei weitere bedeutende Vorkommen (jeweils über 200 Alttiere) am Völser Teich und im Naturschutzgebiet Kramsacher Loar haben direkten Anschluß zu Hangwaldpartien. Lediglich im Bereich der 61 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Inzinger Gaißau könnte sich möglicherweise eine zumindestens mittelgroße Population mitten im Talboden gehalten haben. Obschon an potentiellen Laichplätzen des (z.T. schwer zugänglichen) Areals nur wenige Alttiere und relativ geringe Laichdichten festgestellt wurden, weisen die Individuenzahlen des Amphibienzauns bei Hatting auf eine einigermaßen kopfstarke Population hin (s. aber GSTADER & MYRBACH 1986, welche die Art nicht für das Gebiet nennen).

Somit ist auch bei der Erdkröte eine Konzentration der Vorkommen auf die Plateaubereiche von Gnadenwald und das südwestliche Mittelgebirge um Lans (z.T. Rinn) sowie das Plateau von Reith im Alpbachtal, festzuhalten. Die kopfstärksten Bestände wurden an wenigen vegetations­ reichen Weihern und Kleinseen des Mittelgebirges registriert:

Wiesenhofareal Gnadenwald: Fischweiher (Nr. 150) und verseggte Bachstaukette (Nr. 153): mindestens 1300 Individuen. Wiesenmoorteiche (Nr. 158-160) bei Speckbacherlift: mind. 500 Ind. Moorweiher bei Lehmoos (Nr. 244) etwa 100 Individuen. Schilfweiher bei Schloß Thierburg (Nr. 251): über 100 Individuen. 2 benachbarte Teiche zw. Lans und Igls (Nr. 216-217): ca. 100 Ind. Eglsee Reith (Nr.356): über 80; wahrscheinlich aber deutlich über 100 Individuen (Biotop schwer zugänglich).

Gesamthaft betrachtet ist aber generell festzuhalten, daß im Untersuchungsgebiet Klein- und Kleinstvorkommen bereits in erschreckendem Ausmaß dominieren (Abb.4- Kurzfassung). Bei 66 % aller aquatischen Funde handelt es sich um Kleinstvorkommen mit wahrscheinlich unter 10 Paaren, wobei sogar echte Fortpflanzungsnachweise oft fehlen (siehe entsprechendes Symbole in

62 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Karte 4). Der grundsätzliche Trend des Überwiegens kleiner Populationen zeichnet sich aber bei der Erdkröte auch über die Abschätzung von Laichschnurdichten ab (vgl. Anhangskataster).

Nur an 10 Vorkommmenspunkten (13%) kann auf Grund direkter Alttierzählungen oder über indirekte Dichteabschätzungen (Laichmasse) auf Laichpopulation von über 50 Tieren geschlossen werden . Zu bedenken ist allerdings, daß in der Abschätzung von Populationsgrößen infolge der oft suboptimalen Kontrolltermine bei der Erdkröte wesentlich größere Unsicherheiten bestehen als beim Grasfrosch und die Populationsgrössenklassen pro Standort nur als grobe Richtwerte aufzufassen sind.

1.2 Lebensraumansprüche

Erdkröten gelten als relativ plastisch in der Wahl ihrer Laichhabitate und besiedeln auch im Untersuchungsraum eine breite Palette von Gewässern (Tab. 12). Auch vegetationslose Schottergrubenlacken, Kleinstgewässer, verschilfte Gräben und kahle Retentionsbecken (wenn größere Freiwasser-flächen vorhanden !) waren fallweise besiedelt, wenngleich diese Gewässer praktisch ausschließlich von Kleinstgruppen genutzt wurden (s. Tab. 12).

Darüber hinaus ist die Erdkröte wohl die einzige Amphibienart, deren Larven auch in stärker genutzten Fischteichen durch spezifische Strategien (giftige Kaulquappen !) regelmäßig aufkommen können (z.B. CLAUSNITZER 1983). Fischteiche und andere Gewässer mit dichtem Fischbesatz waren daher im Untersuchungsgebiet von der Erdkröte eher besetzt als von anderen Arten.

63 Größere Populationen©Amt der Tiroler dieser Landesregierung, Art sind Abteilung aber Umweltschutz; meist download auf www.biologiezentrum.atstabile, bereits ältere Stillgewässer mit stengelartigen Strukturen im Wasser angewiesen. (BLAB 1986). Dies kommt auch in der Verteilung größerer Populationen im Untersuchungsgebiet zum Ausdruck, die überproportional stark an die wenigen größeren Stehgewässer gebunden sind (s. Kap. 2.1, vgl. Tab. 12).

Tab. 12: Nutzung einzelner Gewässertypen durch die Erdkröte. Populationsgrößenklassen pro Habitattyp. % = Prozentanteil des jeweiligen Gewässertyps an allen Funden der jeweiligen Größenklasse Zahl insgesamt kontrollierter Standorte und Laichgewässertypen s. Tab. 6, Kap. IV. 2).

Populationsklasse: 1-10 11-50 51-99 >100 Gesamt Gewässertyp n % n % n % n % n % Größere Gewässer 11 20 7 50 2 40 6 86 26 30 Kleingewässer 24 42 6 43 2 40 1 14 33 40 Kleinstgewässer 5 9 5 6 Fischteiche 3 5 1 20 4 5 Schottergrubengew. 3 5 3 3 Retentionsbecken 3 5 3 3 Bäche, Gräben 8 14 2 7 10 12 Summe 57 100 15 100 5 100 7 100 84 100

2.3 Gefährdungsursachen, spezifische Schutzprobleme

ROTE LISTE Österreichs: "gefährdet" Außerhalb der Ablaichperiode zeigen Erdkröten wenig spezifische Habitatbindungen. Auch Siedlungsbereiche (Gärten, Parks) werden nicht grundsätzlich gemieden. Weniger als andere Arten ist die Erdkröte an krautreiche Landbiotope gebunden, wenngleich Waldgebiete und baum­ heckenreiche Landschaftsabschnitte deutlich bevorzugt werden.

64 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Laichplatz und Sommer- / Winterquartier dieser Art können aber weit aus-einanderliegen. Der Aktionsradius von Erdkröten ist mit 2-3 km Distanz vom Laichplatz erheblich (s. z.B. BLAB 1986 mit weiterer Literatur).

Die oben beschriebene ökologische Plastizität und Mobilität der Erdkröte birgt Vor- und Nachteile für den Schutz der Art. Einerseits ist eine räumliche Trennung von Fortpflanzungshabitat und Ganzjahreslebensraum eher möglich. Auch in intensiver umstrukturierten Landschaften findet die Art daher u.U. ausreichend Nischen zum Überleben vor (vgl. die größere Zahl von Vorkommen im zentralen Talraum gegenüber dem Grasfrosch). Anderseits bringt die Wanderaktivität in Landschaften mit verdichtetem Straßennetz und hohem Verkehrsaufkommen erhebliche, für die ohnehin schon kleinen Restpopulationen vielfach letale, Verluste. Keine andere Lurchart dürfte insgesamt so stark von der Zunahme der Verkehrsdichte beeinträchtigt sein wie die Erdkröte (s. auch BLAB 1986 mit weiteren, im Verhalten der Art begründeten Ursachen).

Akuter Laichplatzmangel (Verschüttung von Kleingewässern; Nutzungs­ und Strukturänderungen vegetationsreicher Stehwässer durch Umwandlung in Fisch- und Badeteiche) in Verbindung mit extremer Laich-platztreue und das erhöhte Verkehrsaufkommen und dichte Straßennetz sind daher die Hauptprobleme der Erdkröte im Untersuchungsgebiet.

Die relativ hohe Zahl von Fundpunkten sollte daher nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Art auch in jüngster Zeit im Untersuchungsraum wohl stetig abgenommen hat.

65 Der starke Bestandsrückgang©Amt der Tiroler Landesregierung, ist Abteilung nicht Umweltschutz; nur download aus unseren www.biologiezentrum.at Daten erahnbar und aus allgemeinen Erwägungen ableitbar, sondern auch an Einzelbeispielen belegbar.

Neben dem Schutz der bestehenden Laichgewässer vor weiterer Intensivierung, können bei der Erdköte die Neuanlage vegetationssreicher Kleingewässer im Umfeld bestehender Populationen und insbesondere die Errichtung und Betreuung von Amphibienzäunen an stark befahrenen Straßen im Umfeld um Laichgewässer wesentliche Hilfsmaßnahmen sein (z.B. Bereich Gnadenwald- Wiesenhöfe, vgl. Gebiets-Nr. 148; Reith- Egelsee vgl. Gebiets-Nr 355).

3. Wechselköte {Bufo viridis)

3.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster

Historische Aspekte:

GREDLER 1872 waren aus Nordtirol noch keine Funde der Wechselkröte bekannt. Aus dem Talraum v.a. zwischen Innsbruck und Hall gibt allerdings H. PSENNER (1971, Typoskript 1991) Bufo viridis als häufig vor allem für den Zeitraum vor dem 2. Weltkrieg an. Im Atlas der Amphibien und Reptilien Österreichs konnten allerdings nur 4 Fundpunkte der Art (Zirl, Völs, 2x Stadtgebiet Innsbrucks) aus dem Zeitraum 1970-85 eingearbeitet werden. (CABELA & TIEDEMANN 1985; Datenbank Naturhistor. Museum Wien). Drastische Bestandsrückgänge lassen sich aus jüngster Zeit auch für das gesamte Völser Gebiet belegen (Angaben in TARMANN 1991). Selbst am Völser Teich, wo noch vor wenigen Jahren "eine der stärksten Populationen Westösterreichs" lebte (TARMANN 1991) ist die Art nach den Befunden unseren ausführlichen Kontrollen der Jahre 1991 und 1992 (s. Anhangskataster) offenbar inzwischen völlig verschwunden !

66 Eigene Befunde:©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Eine positive Überraschung unserer Erhebungen 1991/1992 war daher die Neuentdeckung einer Reihe von Vorkommen der Wechselkröte. Wie aus einem Vergleich der Verbreitungsmuster der einzelnen Lurcharten des Untersuchungsgebietes hervorgeht, ist die Wechselkröte dabei die einzige Art mit klarem Vorkommensschwerpunkt im dicht besiedelten Innsbrucker Talraum (T2). 18 der 30 Funde (60 %) stammen aus diesem Teilbereich, weitere 5 Funde gelangen in unmittelbar nördlich angrenzenden Hangteilen (M3).

Die übrigen Funde verteilen sich auf Talrand- und untere Hangbereiche (höchster Fundort 820m NN bei Itzlranggen) im Talabschnitt zwischen Zirl und Vomp. Das Vorkommen dieser wärmeliebenden Kröte scheint somit weitgehend auf den Bereich des Innsbrucker Föhndeltas beschränkt zu sein. Nur von 60% (18) der 30 Fundpunkte liegen allerdings Fortpflanz­ ungshinweise vor und nur 3 Nachweise betreffen offenbar größere Populationen, wenngleich exakte Populationsabschätzungen bei dieser nachtaktiven Art schwierig sind. Diese wenigen, für das Überleben der Art in Tirol entscheidenden Punkte liegen sämtliche im Bereich Arzl- Rum- Thaur:

Rum Römerpark: Teichanlage (Gebiets-Nr. 115) und angrenzendes Retentionsbecken (Nr. 116); ca 500 Individuen. Rum- Schottergrube Canisiusbründl (Nr. 108): mindestens 100 Indiv. Thaur: "Sickerbecken" (Nr. 121-122) bei Sportplatz: etwa 100 Indiv.

Insgesamt dürfte nach unserer Schätzung im Raum Innbsruck-Hall mit bis zu 1000 Wechselkröten zu rechnen sein.

67 3.2 Lebensraumansprüche©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Als Rohbodenspezialist vegetationsarmer Flachgewässer (ursprünglich Pionierart dynamischer Wildflußabschnitte) ist die hoch bedrohte Wechselkröte in der untersuchten Kulturlandschaft offenbar überwiegend an extreme Standorte gebunden (Schottergruben, u.a. Abbaustellen, Retentionsbecken - vgl. z.B. Bild 5, 6 -Anhang)

Von den 18 Fundpunkten mit Fortpflanzungsnachweisen (Laichfunde, Balzaktivität), betreffen 8 vegetationsarme Pfützensysteme und Absetzbecken in Schottergruben, 2 Fundpunkte sind kahle Auffangbecken bzw. ein angrenzender Flachteich. Die weiteren Vorkommen beziehen sich auf temporäre Pfützensysteme in Deponie- und Gewerbearealen (3x) bzw. auf andere Pionierstandorte (v.a. frisch angelegte Kleingewässer; Gartenteiche, Parkteiche)

Da Wechselkröten als Pionierbesiedler extrem weit (bis über 10 km) wandern, sind sie prinzipiell in der Lage, neu entstehende Pionierstandorte relativ rasch zu besiedeln. Ein hoher Anteil der weiteren mehr oder weniger zufälligen Einzelfunde bezieht sich daher auf terrestrische Habitate (Straßen, Keller, Fugenräume in einem Wasserschloß, etc.).

3.3. Gefährdungsursachen, spezifische Schutzprobleme

Generell ist die Art in allen österreichischen Bundesländern als "stark gefährdet" bis "vom Aussterben bedroht" eingestuft (HÄUPL & TIEDEMANN 1983). Spezielle Schutzmaßnahmen sind wegen der spezifischen Ausbreitungsstrategien und Habitatansprüche der Art schwer zu planen.

68 Insbesondere erschwert©Amt der Tiroler Landesregierung, der Nutzungscharakter Abteilung Umweltschutz; download der www.biologiezentrum.at Hauptlaichgewässer einen wirkungsvollen Schutz. Entscheidend für das Prosperieren von Wechselkröten ist das Anbot offener Rohböden an flachen, besonnten Gewässern. Derartige Gewässer mit großen Wechselkrötenbeständen wurden z.B. im letzten Jahrzehnt im Stadtbereich von Hall mehrfach zerstört (D.FISCHLER pers. Beob.). In diesem Zusammenhang sind vor allem Bepflanzungsaktivitäten wie sie in letzter Zeit am wichtigsten Wechselkrötenstandort (Rumer Teich) vorgenommen wurden, kontraproduktiv. Auch Fischbesatz (in Rum sowohl am Teich als auch am Retentionsbecken) in Wechselkröten­ laichgewässern dürfte drastische Folgen haben, da die Art- (im Gegensatz zur Erdkröte mit giftigen Larven) keine speziellen Schutzstrategien gegen Fischpredation entwickelt hat (z.B. FLINDT & HEMMER 1969). Tatsächlich war der Fortpflanzungserfolg (z.B. geringe Larvendichte, Zahl von Hüpferlingen) in Rum in den letzten beiden Jahren offenbar gering. Auffällig war insbesondere das Fehlen des sonst für gute Wechselkrötenhabitate so typischen Explosivauswandems metamorph- isierter Jungtiere. Derartiger "Krötenregen" wurde noch Mitte der 80er Jahre regelmäßig um die Rumer Teichanlage beobachtet (GSTADER 1991; D.FISCHLER pers. Beob.)

Der Schutz dieses wahrscheinlichen letzten Tiroler Populationszentrums der Wechselkröte, von dem aus Neubesiedlungen umgebender Pionierhabitate erfolgen können, scheint vordringlich. Managementmaßnahmen (z.B. Stop der vollständigen Verfüllung, Neuanlage von Ersatzgewässem) sind auch im von völliger Verfüllung bedrohten Schottergrubengelände am Canisiusbründl dringend ratsam.

69 4. Bergmolch©Amt der (Triturus Tiroler Landesregierung, alpestris) Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

4.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster

Historische Aspekte:

Früher wohl auch im Inntal in allen für ihn geeigneten Gewässern" häufig (PSENNER 1991-Typoskript).

Eigene Befunde:

Wie einleitend erwähnt, sind Molche vor allem quantitativ schwierig zu kartieren. Bei geringen Dichten und stärkerer Verwachsung von tieferen Aufenthaltsgewässern kann sogar der Artnachweis auf Zufälligkeiten angewiesen sein. Überdies ist gerade der Bergmolch in der Lage, extreme Kleinstgewässer zu nutzen, deren Auffindung besonders in Waldlagen des Mittelgebirges Glücksache ist. Trotz geringerer Fundpunktzahl darf daher angenommen werden, daß diese Art in wesentlich größerer Dichte vor allem in den Bereichen M1-M3 vorkommt, als dies aus den Daten in Tab.8 hervorgeht.

Trotz dieser Unschärfen, geht aus unseren Erhebungen deutlich hervor, daß auch dieser anpassungsfähigste heimische Lurch (s. unten) im Inntal selbst bereits katastrophale Bestandseinbußen durchgemacht hat. Nur drei der 35 Fundpunkte stammen aus dem eigentlichen Talboden, wobei wohl nicht zufällig zwei Funde aus weniger intesiv genutzten und unter Schutz stehenden Landschaftsabschnitten (Arzler Kalvarienberg, Tratzberger Auen) herrühren. Auch beim Bergmolch sind Talvorkommen somit vor allem auf schmale Talrand- bzw. Hangfußbereiche beschränkt (11 Funde) und nur der angrenzende Mittelgebirgsraum (60 % der Funde) dürfte solide Populationen beherbergen. (Details s. Anhang und Tab.8).

70 4. 2 Lebensraumansprüche©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Die Konzentration der Vorkommen in Hang- und Mittelgebirgslagen hat beim Bergmolch sicherlich auch mikroklimatischen Gründe, da diese kaltstenotherme Art selbst in den Alpen höhere Lagen wohl leicht bevorzugt. Allerdings ist festzuhalten, daß der Bergmolch insgesamt relativ geringe Ansprüche an das Land-, als auch an das Fortpflanzungshabitat stellt (z.B. KLEWEN 1988). Alle möglichen Wasseransammlungen können als Laichplätze angenommen werden. 70% (24) unserer Funde stammen allerdings von stehenden mittelgroßen bis kleineren Gewässern (Typen GG, KG) mit einiger Wassertiefe. Auch Wasseransammlungen in Gräben (BG) wurden mehrfach genutzt (5 Fälle). Die vom Bergmolch vielfach beschriebene (z.B. TIEDEMANN 1990) Bevorzugung flacher, durchaus auch temporärer Kleinstgewässem, kommt im vorliegenden Datenmaterial hingegen kaum zur Geltung (6 Fälle inklusive Vorkommen in Schottergrubenkleinstgewässern).

4.3 Gefährdungsursachen, spezifische Schutzprobleme

ROTE LISTE Österreichs: "gefährdet" Bergmolche haben einen relativ geringen Aktionsradius und halten sich ganzjährig in einem Umkreis von maximal etwa 400 m um die Laichstellen auf (z.B. BLAB 1986). Trotz hoher ökologischer Valenz ist die Art daher vor allem durch flächige Landschaftsintensivierung mit starkem Schwund von Klein- bis Kleinstgewässern betroffen. Im Inntal dürften vor allem auch die Verfüllung von Gräben, Drainagierung von Feuchtstellen und die allgemeine Absenkung des Grundwasserspiegels für das offenbar großräumige Verschwinden der Art verantwortlich sein. Die Erhaltung auch unscheinbarster Wasseransammlungen und ein Stop

71 weiterer Drainagierungen©Amt der Tiroler Landesregierung, ist Abteilung daher Umweltschutz; für download den www.biologiezentrum.at Bergmolch besonders vordringlich.

72 5. Gelbbauchunke©Amt der Tiroler Landesregierung, (Bombina Abteilung Umweltschutz; variegata download) www.biologiezentrum.at

5.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster

Historische Aspekte:

"Auch die Unke hat eine so allgemeine und zugleich massenhafte Verbreitung durch Tirol, z.B. in den ganzen Flussgebieten des Lech, Inn, Ziller...., daß man von einer Aufzählung der spezielleren Standorte füglich Umgang nehmen kann" Diese Einschätzung GREDLERS (1872) galt offenbar noch bis in die Mitte dieses Jahrhunderts für zumindest weite Teile des Inntals. So bezeichnet PSENNER (1991 Typoskript) für die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg, die Art als rund um Innsbruck überall häufig, "vor allem an Gewässern die das ganze Jahr über Wasser hatten "

Eigene Befunde

Inzwischen ist die Gelbbbauchunke derart lückig verbreitet, daß man mit einer Aufzählung der spezielleren Vorkommenspunkte wenig Arbeit hat. Insgesamt können wir nur 25 Fundstellen für den Gesamtunter­ suchungsraum ausweisen (Tab.8).

Die Art hat dabei offenbar auch in den letzten Jahren noch konstant Lokalareale verloren. So sind seit den 30 er Jahren bekannte (Datenbank Naturhistor. Museum Wien) und von einem Autor (A.L.) noch bis 1985 bestätigte Vorkommen bei Gnadenwald (z.B. St. Michael, Gebiet um Wiesenhöfe (Nr. 150, 158-160) inzwischen offensichtlich verwaist, und auch im Bereich Brixlegg-Kramsach konnten einige Fundpunkte aus dem letzten Jahrzehnt nicht mehr bestätigt werden (Daten A. LANDMANN; CABELA & TIEDEMANN 1985)

Das rezente Verbreitungsmuster spiegelt darüber hinaus auch allgemeine mikroklimatische Präferenzen der Art wieder. Gelbbauchunken haben

73 generell Präferenzen©Amt der Tiroler fürLandesregierung, tiefere, Abteilung wärmebegünstigte Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Lagen (vgl. auch TEUFL & SCHWARZER 1984 für das Vorarlberger Rheintal; LANDMANN & BÖHM 1993 für das Lechtal, wo die Art inzwischen zu fehlen scheint).

Die Gelbbauchunke dürfte daher im Inntal seit jeher Verbreitungs­ schwerpunkte im unteren Talabschnitt gehabt haben und ist (war ?) im östlich angrenzenden Unterinntal bis Kufstein auch deutlich flächiger verbreitet (s. CABELA & TIEDEMANN 1986; eigene Daten A. LANDMANN). Zwei Drittel aller Nachweise während unserer Kartierung stammen denn auch aus dem Talraum zwischen Terfens und Brixlegg/ Kramsach, eigentliche Mittelgebirgsfunde fehlen.

Größere, einigermaßen geschlossene Vorkommen gibt es aber auch hier nur noch linksufrig zwischen Wiesing und Kramsach, wo vor allem Bahngräbenhabitate und die Gewässer um die Kramsacher Loar letzte Refugien der Art darstellen. Alle Vorkommen im Talraum Irmsbruck-

Schwaz sind unbedeutend ( 5. aber Neuentdeckung einer größeren Population am Westrand von Innsbruck 1998 - Landmann 1998), und dürften kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Teilweise sind Kleinvorkommen bereits jetzt künstlicher Natur, das heißt durch unkoordinierte und ökologisch wenig sinnvolle Aussetzaktionen von Tierfreunden bedingt. Dies gilt auch für den einzigen Fundnachweis im untersuchten Abschnitt des Oberinntals, wo die Gelbbauchunke inzwischen weitgehend verschwunden sein dürfte.

74 5.2 Lebensraumansprüche©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Gelbbauchunken sind prinzipiell r-Strategen (Begriffsdefinition s. Lehrbücher der Tierökologie), die auf erhebliche (kleinräumige !) Raumdynamik eingestellt sind und z.B. neu entstehende Kleingewässer rasch besiedeln können. Trotzdem ist der Jahresaktivitätsraum von Populationen normalerweise klein und größere Populationen benötigen daher unter anderem eine hohe Dichte an eng benachbarten Kleingewässern (BLAB 1986).

Der flächige Schwund von Landschaftsausschnitten mit derartigem Angebot, mag der Hauptgrund für das Verschwinden der Art in weiten Teilen des Inntales sein. Es ist daher sicher kein Zufall, daß gerade der Talabschnitt Münster-Kramsach, der als einziger Teilbereich ein einigermaßen dichteres Verbundsystem von Feuchtgebieten über eine längere Strecke aufweist (Bahn- und Wiesengrabensystem Münster- Kramsach mit Talrandfeuchtgebieten, Teichen, Steinbruchgewässern), noch dichtere Unken Vorkommen ausweist.

In ihren Ansprüchen an das Laichgewässer sind Unken zwar relativ flexibel (Detailbeschreibung s. BLAB 1986), besonnte und wenn möglich bodenschlammige Klein- und Kleinstgewässer mit nicht zu starker Verkrautung werden aber bevorzugt. Dazu paßt gut der relativ hohe Anteil unserer Funde in Abbaugebieten (SG 5 Funde), Gräben (3x) und rohen Lackensystemen an Baustellen und Schüttungsflächen (5x).

75 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Detailbeschreibungen der wichtigsten Vorkommenshabitate, nämlich der Bahngräben bei Tratzberg und v.a. Münster bzw. der Kramsacher Loar sind KREWEDL 1988, 1992, bzw. LANDMANN 1983, 1994 zu entnehmen.

76 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 5.3 Gefahrdungsursachen, spezifische Schutzprobleme

Die noch bei HÄUPL & TIEDEMANN (1983) für Tirol als "nur" gefährdet (Kategorie A3) eingestufte Gelbbauchunke ist zwischenzeitlich im Areal und Bestand so stark rückläufig, daß für Tirol eine Einstufung als zumindest "stark gefährdet" (A2) in einer allfälligen neuen "ROTEN LISTE" unumgänglich scheint.

Wichtigste bestandestützende Maßnahmen sind die Erhaltung von Klein - und Kleinstgewässem. Wo Unkengewässer durch Verlandung und andere Nutzung entwertet werden, kann durch Neuanlage von Pionierstandorten (eventuell auch Umsetzaktionen) Ersatz geschaffen werden, solange intakte Populationen im Umfeld gegeben sind. Eine Verfrachtung zur Gründung neuer Kolonien ist zwar infolge der spezifischen Strategien der Art prinzipiell unschwer möglich (BLAB 1986), hat aber nur Sinn, wenn Projekte nicht Charakter und Dimension der Anlage von Freilandterrarien haben und in geeigneten Landschaftsräumen bei gleichzeitiger Sicherung dynamischer Laichplatzvielfalt stattfinden. Symptomatisch ist beispielsweise das rasche Verschwinden von Unken am Völser Teich, wo nach Aussetzaktionen 1986 bereits 2 Jahre später die Art wieder verschwand (TARMANN 1991; näheres zur Problematik s. allgemein z.B. TIEDEMANN 1990).

Vor diesem Hintergrund scheint vor allem der absolute Schutz und u.U. Biotopmanagement in den Zentren der noch bestehenden Vorkommen, die auch für alle anderen Arten des Talraumes Kernräume darstellen, vordringlich.

77 6. Laubfrosch©Amt der (HylaTiroler Landesregierung, arborea) Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

6.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster

Historische Aspekte:

GREDLER (1872) bezeichnet den Laubfrosch noch als im Inntal allgemein verbreitet. Nach H. PSENNER (Typoskript 1991) war der Laubfrosch vor und nach dem 2. Weltkrieg in der Umgebung Innsbrucks (Reichenau, Kranebitter Aue, bei Zirl z.T. noch häufig (in " größten Mengen") und wird vom selben Autor noch später (PSENNER 1971) als " im Tal zahlreich zu finden " eingestuft (vgl. aber Funddichte in CABELA & TIEDEMANN 1986).

Eigene Befunde

Nach den hier vorgelegten eigenen Befunden (ergänzt durch persönliche Beobachtungen aus anderen Landesteilen A.L.), ist der Laubfrosch in Tirol akut vom Aussterben bedroht. Nur an zwei Stellen des Untersuchungsgebietes scheinen noch größere, einigermaßen intakte Populationen zu existieren:

Völser Teichgebiet (etwa 50 rufende Männchen). NSG Kramsacher Loar (wahrscheinlich ebenfalls noch über 50 Männchen, während der Kartierungen aber maximal 20 Individuen; möglicherweise Rückgang in den letzten Jahren (vgl. LANDMANN 1983). Darüber hinaus gelangen nur an drei weiteren Stellen des Unteririntales und an einer Stelle bei Völs Nachweise zumindest einzelner rufaktiver Männchen. Völs- Michlfeld (Gebiets-Nr. 60): 5 rufende Tiere Tratzberger Innauen (Standort Nr. 283) 2 rufende Tiere Bahngräben Münster Nordseite (Nr. 318): 2 rufende Tiere Bahngräben Habach Südseite (Nr. 323) 2 rufende Tiere 78 Ein weiterer, ©Amt im der Anhang Tiroler Landesregierung, nicht Abteilung festgehaltener Umweltschutz; download Fund, www.biologiezentrum.at gelang 1991 knapp außerhalb des Untersuchungsgebietes bei Voldöpp (Schilfniedermoor- Grabensystem) am Talrand.

6.2 Lebensraumansprüche

Wärmeliebende Art. Benötigt sonnenexponierte Habitate mit üppiger Ufervegetation (Strauchwerk) (Details s. z.B. BLAB 1986). Die Fundorte entsprechen weitgehend diesen Ansprüchen.

6.3 Gefährdungsursachen, spezifische Schutzprobleme

ROTE LISTE Österreichs: "stark gefährdet" Diese Charakterart von Talbereichen mit hohem Grundwasserstand und flächigerem Anbot von Feuchtwiesen und Talauen ist langfristig nur durch großräumig wirksame landschaftsplanerische Maßnahmen im Inntal zu erhalten. Lokal sind die letzten Vorkommen einem strengen Schutz zu unterwerfen, wobei insbesondere stärkere Veränderungen in Struktur und Requisitenangebot der Laichgewässer und ihrer weiteren Umgebung (z.B. Strauchschlägerungen, Reduktion der Ufervegetation, Fischbesatz etc.) zu verhindern sind. Beschattung durch zu starken Baumaufwuchs kann mittelfristig lokale Vorkommen gefährden und sollte gemanagt werden.

79 7. Wasserfrosch©Amt der Tiroler {Rana Landesregierung, kl. Abteilung esculenta) Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

7.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster

Historische Aspekte:

" Auch des Teichfroschs Verbreitung scheint eine völlig allgemeine durch ganz Tirol zu sein...So kennen wir ihn allerorten von den Wiesenbächen (s.g. Giessen) des Ober -und Unterinnthales" (GREDLER 1872): Noch H. PSENNERS Eindrücke aus dem dritten bis fünften Jahrzehnt dieses Jahrhunderts belegen eine weite Verbreitung der Art bis in Mittelgebirgslagen: " Er war im gesamten Unterland heimisch, im Oberland sicher bis Zirl " (häufig in der Kranebitter Aue, in der Reichenau, am Aubachl Richtung Hall).

Auch direkte Vergleiche unserer rezenten Erhebungen mit Daten früherer Jahre weisen auf den anhaltenden Rückgang dieses Lurchs.

In folgenden von uns kontrollierten Gebieten mit früheren Wasserfroschvorkommen konnte die Art 1991/92 nicht mehr gefunden werden:

Völser Teich (Gebiet Nr. 65): Funde ab 1988 (TARMANN 1991). Bereich des Waldmoors nördlich von Rinn (Gebiet Nr. 189): PSENNER (1991 Typoskript) fand den Wasserfrosch früher dort "zahlreich" Lanser See (Nr.215): 1982 (pers. Daten A. LANDMANN). Gnadenwald: Funde 1925 - Gebiet unklar (Datenbank Naturhist. Museum Wien). Arzler Kalvarienberg (Nr. 106-107)-vgl. GSTADER 1991. Rückhaltebecken Rum (Nr. 116): Nachweise 1986; GSTADER 1991. Weißlahn bei Terfens.(Nr. 263-265: 1984 dort offenbar noch in größerer Abundanz (Datenbank Naturhistor.Museum Wien). 1991/92 nur in einem Jahr 2 Einzeltiere ! Kramsach, Hagau. Gebiete Nr. (326, 329): eigene Daten A. LANDMANN 1981-1984. Egelsee b. Reith (Nr.356): 1982 (Datenbank Naturhist.Museum Wien).

80 Eigene Befunde©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Entsprechend ernüchternd ist die Bilanz unserer Erhebungen 1991/1992:

Abgesehen von unbedeutenden Einzelvorkommen, wie bei Terfens (Weißlahn) und Stans (Tratzberger Auen), scheint der Wasserfrosch im gesamten mittleren Tiroler Inntal verschwunden zu sein !!

Die einzige Restpopulation des gesamten Untersuchungsraumes fanden wir im Raum Münster-Habach / Kramsach Hagau an Bahngräben bei Habach (Nr. 324: ca 20 Individuen), der Hagauer Loar (Nr. 325: ca 30) und Kramsacher Loar( 1991/92 nur einzelne rufend; Bestand hier wahrscheinlich rückläufig; vgl. LANDMANN 1983).

Obschon der Wasserfrosch im anschließenden Unterinntalabschnitt und den angrenzenden Randbereichen noch weiter verbreitet sein dürfte (15 Fundpunkte zwischen Kramsach und Ebbs 1980-1990 -A. LANDMANN), und die Art auch im Bezirk Kitzbühel und im Walchseer Becken an etlichen Stellen (zumindestens im letzten Jahrzehnt - etwa 10 Fundpunkte A. LANDMANN) auftrat, kann insgesamt kein Zweifel daran bestehen, daß der Wasserfrosch in Tirol akut vom Aussterben bedroht ist. Die bei HÄUPL & TIEDEMANN 1983 für Tirol vorgenommene Einstufung als " gefährdet" ist daher nicht aufrecht zu erhalten und durch die Kategorie "vom Aussterben bedroht" zu ersetzen.

7. 2 Lebensraumansprüche

Wasserfrösche stellen vergleichsweise hohe Ansprüche an die Beschaffenheit der überwiegend ganzjährig genutzten (Fortpflanzungs-)

81 gewässer und des©Amt unmittelbaren der Tiroler Landesregierung, Laichplatzumfeldes Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at (z.B. DORN & BRANDL 1991). Größere stehende Gewässer mit horizontaler und vertikaler Vegetationsdecke (Schwimmblattgürtel, Bruchschilf) werden bevorzugt. Als Zwischenlebensraum, z.B. für Jungtiere und für Kleinpopulationen, werden aber auch Grabensysteme häufig genutzt.

7.3 Gefährdungsursachen, spezifische Schutzprobleme

ROTE LISTE Österreichs: "gefährdet" Hauptursachen des drastischen Bestandseinbruchs des Wasserfrosches im Inntal sind wohl die Drainagierung der Tal wiesen mit flächiger Verschüttung oder Verrohrung vegetationsreicher Grabensysteme (s. Daten Kap. C 1; vgl. z.B. Bild 12- Anhang), sowie der immer noch wachsende Druck auf die wenigen Stillgewässer (Uferbereinigungen; Intensivierung der Nutzung durch Fischerei, Freizeitbetrieb, Deponien).

Momentan ist offenbar das größte Vorkommen im Untersuchungsraum (Hagauer Loar) akut vor Verschüttung bzw. Umwandlung bedroht. Entsprechende Verhandlungen mit dem Besitzer des Gewässers (Sagzahnschmied) scheinen angebracht.

82 8. Teichmolch©Amt der Tiroler(Triturus Landesregierung, vulgaris)Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

8.1 Verbreitungs- und Häufigkeitsmuster

Historische Aspekte:

Verläßliche Angaben über frühere Vorkommensdichten sind wegen der versteckten Lebensweise nicht vorhanden. Immerhin lassen verschiedene Indizien auf eine früher weitere Verbreitung der Art schließen. H. PSENNER (1991 Typoskript) kannte die Art zum Beispiel von Teichen des Ambraser Schloßparks (Nr. 176-177) und aus der Kranebitter Aue (Nr. 14-16, Nr.66). CABELA & TIEDEMANN (1985) konnten im Atlas der Reptilien und Amphibien Österreichs, der v.a. auf Daten aus dem Zeitraum 1970-1985 basiert, etliche Fundpunkte aus dem Unterinntal verarbeiten. 2 ältere Nachweise (1934, 1960) stammen dabei aus der Umgebung Brixleggs (Biotope nicht mehr existent) und ein Fund vom Autor selbst (1984 Kramsacher Loar).

Eigene Befunde:

Autochthone Vorkommen konnten im Untersuchungsraum 1991/92 nicht mehr bestätigt werden. Angesichts der Schwierigkeiten des Artnachweises ist aber damit zu rechnen, daß kleine Einzelvorkommen nach wie vor existieren (v.a. zwischen Tratzberg und Kramsach (Bahngräben, Kramsacher Loar). Ausgesetzte Individuen leben in den Teichen am Mühlauer Fuchsloch (Nr. 102).

8. 2 Lebensraumansprüche

Der Teichmolch gilt als euryöke, wenig anspruchsvolle Art, der bereits in kleinflächigen Wasseransammlungen sein Auslangen findet. (z.B. TIEDEMANN 1990). Dieser Molch ist allerdings wärmeliebend und in Österreich generell auf das Alpenvorland und nieder gelegene Talschaften konzentriert.

83 8.3 Gefährdungsursachen,©Amt der Tiroler Landesregierung, spezifische Abteilung Umweltschutz; Schutzprobleme download www.biologiezentrum.at

ROTE LISTE Österreichs: " gefährdet" Trotz des ungenügenden Kenntnisstandes über historische Vorkommen und einiger Unsicherheiten über die momentane Situation, hat auch diese Art zweifelsfrei im Inntal stark an Boden verloren und steht möglicherweise kurz vor dem Aussterben. Die Einstufung der Tiroler Vorkommen als "gefährdet" in der ROTEN LISTE (HÄUPL & TIEDEMANN 1983), ist jedenfalls nach unserer Einschätzung deutlich zu optimistisch.

Als Schutzmaßnahmen anzuführen sind die Erhaltung und das Fischfreihalten bestehender Kleingewässer und eventuell gut geplanter Wiederbesatz an geeigneten Standorten.

84 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at C ALLGEMEINE NATURSCHUTZPROBLEME SCHUTZVORSCHLÄGE

1. Analyse der Beeinträchtigung von Gewässern - Gefänrdungsursachen

1.1 Methodische Bemerkungen

Im folgenden wird versucht, das Ausmaß der Gefährdung und den Charakter der Beeinträchtigung von Kleingewässern im allgemeinen und speziell von Laichgewässem zu bilanzieren. Wir hoffen, daß mittels einer derartigen Detailanalyse Ursachen und Dimension der Gefährdung der Lurche, bzw. generell von Organismen an Kleingewässerstandorten des Untersuchungsraumes näherungsweise erhellt werden können.

Basis der quantitativen Analyse sind die an Laichgewässern gewonnenen Daten (Erhebungsbögen), ergänzt durch allgemeine Feldnotizen und Beobachtungen. Die Zahl der in die Analysen einfließenden Standorte weicht da und dort leicht von Zahlenwerten der vorstehenden Bilanzen ab (Einzelbilanzierung von Kleingewässern in Komplexen; ungenügendes Datenmaterial für einige Standorte !).

Folgende, für Amphibien relevante Formen der Veränderung und Beeinträchtigung (bzw. Nutzung) stehender und fließender Wasserkörper wurden unterschieden:

85 A = unmittelbare©Amt der TirolerNähe Landesregierung, zu Autobahn Abteilung Umweltschutz; oder stark download befahrener www.biologiezentrum.at Straße. M = Müll: Ablagerung vor allem von Hausmüll in Gewässer. D = Deponie von Auffüllmaterial / Bauschutt; Verfüllungstendenzen. E = Eutrophierung bzw. deutliche andere Wasserverunreinigung. B = stärkere Störung durch Freizeitnutzung (z.B. Badebetrieb). F = Fische: Beeinträchtigung durch künstlich eingebrachte Arten oder unnatürlich hohen Besatz. N = naturfeme Gestaltung größerer Teile (z.B. Beton- Steilufer, Weg­ anlagen). U = Uferdevastierung in größerem Ausmaß (z. B. Vegetationsbeeinträch-tigung, Befahrung, Tritt, Aushub). S = Schotterabbau oder allgemein Werkstellen-, Baustellenbetrieb. V = Verschlammung X = sonstige Beeinflussungen (z.B. Entenhaltung, starke künstliche Wasserspiegelschwankungen, direkte Beeinträchtigung der Amphibien durch Menschen).

Nach der Zahl und Dimension derartiger Beeinträchtigungen und nach dem allgemeinen Eindruck haben wir die Gewässer grob nach dem Grad der Beeinträchtigung wie folgt klassifiziert.:

0 = keine oder unerhebliche Beeinträchtigung 1 = mäßig beeinträchtigt 2 = deutlich beeinträchtigt 3 = stark beeinträchtigt

Schlußendlich haben wir versucht, aus diesen Daten, unterstützt durch zusätzliche Kenntnis lokaler Entwicklungen und Planungen, eine

86 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Prognose der kurzfristigen Gefährdung der einzelnen Standorte abzuleiten. Folgende Gefährdungsklassen werden unterschieden:

0 = Gefährdung in nächster Zeit nicht offensichtlich 1 = Gewässer bei Anhalten der Beeinträchtigung in seiner Funktion (für Lurche) gefährdet. 2 = Gewässer kurz- bis mittelfristig in Existenz gefährdet. 3 = Gewässer wurde innerhalb des Untersuchungszeitraumes teilweise, großteils oder vollständig zerstört.

Wenngleich derartige Einschätzungen und Grobklassifizierungen immer auch teilweise subjektive Elemente enthalten, so kann dadurch doch das Ausmaß der Bedrohung von Gewässerlebensräumen im Inntal und umgebenden Terrassen klar sichtbar gemacht werden.

1.2 Charakter und Dimension der Gewässerbeeinträchtigung

Tab. 13 gibt eine Übersicht über die Häufigkeit der Störungen des Gewässerhaushaltes und über die Frequenz des Auftretens der einzelnen Beeinträchtigungen. Da, je nach Größe und Struktur von Gewässern, einzelne Beeinträchtigungstypen unterschiedlich wichtig sein können, wurden drei Gruppen von Gewässern unterschieden:

GW: stehende Gewässer (Wassseransammlungen) über 50 m2 Fläche KG: Kleingewässer unter 50 m2 BG: Fließgewässer (Bäche Gräben) oder von Fließgewässem geprägte Standorte (Wasseransammlungen in Retentionsbecken; tümpelartige Weitungen in schmalen Gräben).

87 Tab. 13: Art ©Amt (= derA Tiroler bis Landesregierung, X; Abkürzungen Abteilung Umweltschutz; s. Text)download www.biologiezentrum.at und Häufigkeit (Fallzahl) der Beeinträchtigung von Gewässern unterschiedlichen Typs (GW, KG, BG- s. Text). Prozentsätze (gerundet) beziehen sich auf die Gesamtzahl (=nG) beeinträchtigter Standorte (Beein­ trächtigungsgrad 1-3; s. Text).

Beeintr.: A MD E B FNUSV X nG Gew.Typ: GW-n 5 11 15 22 27 52 55 25 12 13 3 105 -% 5 10 14 21 26 50 52 24 11 12 3

K G -n 1 15 21 17 10 17 47 25 8 2 6 76 -% 1 20 28 22 13 22 62 33 11 3 8

B G -n 3 11 21 25 5 6 23 24 7 5 77 -% 4 14 27 32 6 8 30 31 - 9 6

Als wesentliche Befunde sind festzuhalten:

Nur bei einem verschwindend geringen Prozentsatz (ca 10 %; s. Tab. 14) der Standorte wurde keine stärkere Beeinträchtigung notiert. Mehr als die Hälfte aller stehenden Gewässer und ein Drittel der kontrollierten Bäche und Gräben, weist größere naturferne, stark umgestaltete Abschnitte auf. In der "Hitliste" der vor allem lurchrelevanten Beeinträchtigungen führt ansonsten starker Fischbesatz deutlich. Vor allem größere Wasserkörper (5o %) sind hiervon überproportional betroffen, aber auch in fast einem Viertel der KG dürften Fische ein Problem darstellen. Stärkere Uferdevastierungen stellen in allen Gewässertypen einen hohen Prozentsatz der notierten Gewässerbeeinträchtigungen. Erwartungsgemäß sind Störungen durch Freizeitnutzung, die damit vielfach im Zusammenhang stehen, vor allem an größeren Gewässern am stärksten ausgeprägt.

88 Der Einfluß©Amt der derartiger Tiroler Landesregierung, Gewässernutzungen Abteilung Umweltschutz; download auf www.biologiezentrum.at die Lurchbesiedlung ist schwer abzuschätzen, in vielen Fällen (z.B. starke Vegetationszerstörung) kann aber von Auswirkungen auf die Laichgesellschaftsorganisation ausgegangen werden. Trotz jahrzehntelanger Umweltdiskussionen werden Gewässer nach wie vor als willkommene Abfalleimer der Kulturlandschaft aufgefaßt. Ein besonderes Problem stellen Bauschutt und andere Aushub­ materialen dar, die weit verbreitet in kleine Wasserkörper verfüllt werden. Erwartungsgemäß sind davon besonders Kleingewässer und Bäche und Gräben überproportional betroffen. Ein Drittel aller an 288 Standorten festgestellten Beeinträchtigungsfälle (n total= 524; Tab. 13) bezieht sich auf direkte oder indirekte Verschmutzung (Müll, Deponie, Eutrophierung). Nach vielen Untersuchungen (Zusammenfassung z.B. in BLAB 1986) werden vor allem Laich und Larven durch Gewässerverschmutzung bzw. Änderungen des Gewässerchemismus schwer geschädigt. Der anhaltend sorglose Umgang mit Gewässern ist daher nach wie vor ein Hauptproblem des Artenschutzes.

Die ernüchternden Zahlen der vorliegenden Bilanz sollten Anlaß für verstärkte Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit sein.

Faßt man die pro Gewässer festgestellten Beeinträchtigungen wertend zusammen, so ergibt sich das in Tab. 14 im Detail aufbereitete und in Abb. 5 a (Kurzfassung vereinfacht grafisch umgesetzte Bild der Gesamtbe-einträchtigung.

89 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tab. 15: Beeinträchtigungsgrad (0 bis 3) von Gewässern mit Lurch­ vorkommen (ML) im Vergleich mit Standorten ohne Lurche (OL). Abkürzungen der Gewässertypen und Beeinträchtigungsgrade s. Text. Prozentzahlen grob gerundet.

Beeinträchtigungsgrad 0 1 2 3 Summe Gewässertyp n % n % n % n % n %

GW-mit Lurchen 12 14 33 37 28 32 15 17 88 100 GW-oline Lurche 0 0 4 14 9 31 16 55 29 100

KG-mit Lurchen 7 11 19 31 20 33 15 25 61 100 KG-ohne Lurche 1 4 7 31 3 13 12 52 23 100

BG-mit Lurchen 4 10 13 31 20 47 5 12 42 100 BG-ohne Lurche 6 13 10 22 19 43 10 22 45 100

Beachtenswert sind vor allem folgende aus Tab. 14 ersichtliche Trends:

Weitgehend unabhängig vom Gewässertyp, zeigen 50-60 % aller Gewässer, die von Lurchen noch besiedelt sind, deutliche bis starke Beeinträchtigungen, nur etwa ein Zehntel der Laichgewässer kann als weitgehend ungestört betrachtet werden. ❖ Gewässer, an denen keine Lurche mehr festgestellt werden konnten, fallen im Mittel doppelt so oft in die Beeinträchtigungsklasse 3 (stark beeinträchtigt) und sind in geringerem Prozentsatz ohne wesentliche Belastung (Kategorie 0). Besonders deutlich wird dieser Unterschied bei den größeren, normalerweise von Lurchen regelmäßig besiedelten (vgl. Tab. 6) Stehgewässem. Keines der unbesiedelten Gewässer mit über 50 wurde von uns in Kategorie 0 eingestuft, hingegen waren 55 % dieser Gewässer-Gruppe stark beeinträchtigt. Diese Zahlen belegen, trotz des zweifellos groben Analyseansatzes, daß die von uns bilanzierten Beeinträchtigungen in der Summe einen 90 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at wesentlichen Einfluß auf die Nutzbarkeit der Gewässer für Lurche haben. Die Dimension (und Art) der Beeinträchtigung potentieller und tatsächlicher genutzter Laichgewässer ist in allen Teilbereichen des Untersuchungsgebietes prinzipiell ähnlich und kann generell nur als sehr hoch beschrieben werden. Regionale Differenzen sind daher hier nicht näher analysiert. Immerhin ist festzuhalten, daß z.B. Gewässer im Mittelgebirge insgesamt etwas weniger stark belastet sind. Von den Gewässern mit Lurchen fallen z.B. im Talraum (T1-T4) 22, 31 bzw. 19 % (GW, KG, bzw. BG) in die höchste Beeinträchtigungskategorie, im Mittelgebirge (M1-M3) lauten die entsprechenden Prozentwerte jedoch 12, 16, 0 % (GW, KG, BG).

1.3 Aktuelle Gefährdung der Laichgewässer

Trotz mancher Unsicherheiten in der Einschätzung, wird in Tab. 15 versucht, das Ausmaß der aktuellen Gefährdung der noch von Amphibien genutzten Gewässerstandorte zu bilanzieren. Nicht von Lurchen besiedelte Standorte wurden dabei nicht mehr bewertet, obschon die Gefährdung auch bei diesen sich tendenziell kaum von den Gewässern mit Lurchnachweisen unterscheidet. Die Existenzbedrohung ist allerdings bei den größeren Stillgewässern (GW) ohne Lurche wesentlich geringer (ca 80 % in Gefahrdungskategorie 0), da es sich hierbei meist um stark genutzte, für Lurche kaum mehr geeignete Wasserkörper handelt.

91 Tab. 15: Gefährdungsgrade©Amt der Tiroler Landesregierung, von Abteilung Gewässern Umweltschutz; download mit Lurchnachweisenwww.biologiezentrum.at (v.a. Laichgewässer). Vermutete (0-2) bzw. festgestellte (3) Entwicklung des Habitates. Gefährdungsgrade (0 bis 3) und Gewässertypen s. Text.

Gefährdungsgrad 0 1 2 3 Summe Gewässertyp n % n % n % n % n % > GW-mit Lurchen 19 21 35 40 30 34 4 5 88 100 KG-mit Lurchen 19 31 5 8 30 49 7 12 61 100 BG-mit Lurchen 6 14 16 38 20 48 0 0 42 100

Wie ersichtlich, ergeben unsere Einschätzungen ein beunruhigendes Szenario für die ohnehin im Untersuchungsraum stark geschrumpften Amphibienbestände:

Etwa die Hälfte der von Amphibien genutzten Kleingewässer und Grabensysteme und ein Drittel der größeren Wasserkörper sind möglicherweise in nächster Zeit unmittelbar in ihrer Existenz bedroht.

Das Ausmaß der festgestellten Beeinträchtigungen läßt darüber hinaus bei etwa einem Drittel der restlichen Standorte in nächster Zukunft den funktionellen Totalausfall, das heißt den Verlust der Eignung für Lurche, befürchten.

Einige zum Teil wichtige Standorte mit mehreren Arten (z.B. Nr. 108- Schottergrube Canisiusbründl; Nr. 149 altes Wasserbecken bei Gnadenwald; 342-343-Pfutzensysteme bei Imming) wurden zwischen-zeitlich völlig oder teilweise zerstört. Meist handelte es sich

92 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at dabei allerdings um dynamische Pionierstandorte, die im Zuge von Geländeabschub und Bauarbeiten entstanden waren (flache, teilweise größere Wasseransammlungen, wie z.B. Nr. 85, 87 bei Technik Innsbruck; 132-Pfützensysteme bei Hall; 163 Tongrubentümpel bei Baumkirchen; 206 Lehmtümpel bei Vill; 268: Pfützen bei Vomper- bach; 315-Pfützen Schüttungsfläche Münster).

In Summa ist nach unserer Einschätzung momentan nur ein Viertel der Gewässerobjekte, an denen Lurche festgestellt wurden nicht unmittel-bar in Funktion und Bestand gefährdet!!

1. Zusammenfassende Ausweisung besonders wertvoller, vordringlich zu schützender Teilareale; Schutzprobleme

Vorbemerkungen:

Das Ganzjahreslebensraum von Lurchen umfaßt neben dem Laichplatz als zentralen Teil auch größere Umfeldareale, die bei vielen Alten als saisonal unterschiedlich genutzte, räumlich getrennte Teile einer Gesamtheit zu sehen sind. Der Radius um den Laichplatz, indem sich Amphibien-populationen ganzjährig aufhalten, ist je nach Art unterschiedlich, kann aber eine erhebliche Fläche abdecken. Nach Untersuchungen verschiedener Autoren (Zusammenfassung in BLAB 1986, TIEDEMANN 1990), können Laichplatz und Sommerlebensraum bzw. Überwinterungsplatz etwa bei der Erdkröte über 2 Kilometer, beim Grasfrosch über 800 m und beim Bergmolch bis etwa 400 m auseinanderliegen.

Wirkungsvoller Amphibienschutz kann daher nicht an Einzelstrukturen ansetzen, sondern muß landschaftliche Gesamtensembles ins Auge fassen. Aus den vorstehend dargestellten Befunden, lassen sich einige für Amphibien besonders wichtige Einzelobjekte und vor allem Teilareale, die als funktionellen Einheit aufzufassen sind, herausstreichen.

93 Die Sicherung©Amt dieser der Tiroler Landesregierung, 24 Gebiete Abteilung (sozusagen Umweltschutz; download das www.biologiezentrum.at A-Z des Amphibien­ schutzes im Untersuchungsgebiet), ist für die Amphibienbestände des gesamten Untersuchungsraumes besonders vordringlich.

Gleichzeitig wird stichwortartig für jedes Gebiet auf besondere Probleme hingewiesen, welche aktuell lokale Bestände gefährden oder künftig beein-trächtigen können. Besonders abgehandelt sind Areale, die mehrere Arten in z.T. größeren Populationen beherbergen. Dies heißt natürlich nicht, daß hier nicht weiter im Detail aufgeführte Standorte (z.B. solche mit größeren Populationen einzelner Arten, zu vernachlässigen sind. Detailinformationen über weitere Schwerpunkts­ gebiete sind den Artkapiteln sowie dem ANHANGSKATASTER zu entnehmen).

A Oberhofen- Hillgräben (Gebietsnummern: 19-20; 22-24)

Kurzbeschreibung: Grabendurchzogene, feuchtere Wiesen-Waldrandbiotope; Äcker über ehemaligen Feuchtflächen; Quellaustritte am Hangfuß, Bachstaubecken, Teiche in Gewerbegebiet.

Lurchpopulationen: Grasfrosch mindestens 150; Erdkröte zumindest Kleinpopulation; Bergmolch größere Population; Gelbbauchunke (rezent ausgebürgert; früher angeblich im Gebiet autochthon).

Probleme, Schutzvorschläge: Gewerbegebiet Ausdehnung zu befürchten (Flächenwidmung?); Intensivierung der Landwirtschaft; Verfüllung und Belastung der Gräben. Zusätzliche Anlage von Amphibienteichen wäre wünschenswert und möglich. Sicherung der bestehenden Teiche.

B Inzing - Hatting - - Gaißau (Gebietsnummern: 32-40)

Kurzbeschreibung: Gießgänge, Bahngräben, Fischteichanlage mit Verlandungszone; Aureste mit Flutmulden (Detailbeschreibung z.B. GSTADER & MYRBACH 1986).

94 Lurchpopulationen:©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Grasfrosch ca. 250 (Lb); Erdkröte wohl deutlich über 100 (s. Fänge Amphibienzaun Hatting- Gebiet Nr.32); Bergmolch: Vorkommen (Funde Amphibienzaun) sicher gegeben, aber schwer zu kontrollieren.

Probleme, Schutzvorschläge: Im Detail bei GSTADER & MYRBACH (1986) ausgeführt. Intensivierung der Fischzucht, Uferbeeinträchtigungen; Gräben v.a. als Wanderwege und Sommerlebensräume wichtig, werden durch Abwasser belastet (Kläranlage Hatting ?); Beeinträchtigung durch intensive Land­ wirtschaft. Zumindest Erdkröten, in kleinerem Ausmaß auch Bergmolch und Grasfrosch, wandern vom südseitigen Talrand zu. Insgesamt eines der letzten Gebiete im Talboden mit nennenswerten Lurchvorkommen. Auch anderweitig hochwertvoll (s. Gstader & Myrbach l.c.). Die Bedeutung des Gebietes rechtfertigt Überlegungen des Ankaufs (Flächensicherung durch das Land Tirol ?) bzw. der langfristigen Sicherung (Naturschutzgebiet). Kurzfristig sollte die Sicherung der Zuwanderung und der Sommer­ lebensräume (Augebiet; weitere Betreuung, eventuell Optimierung des bestehenden Amphibienzauns bei Hatting; Sicherung der Wiesengräben vor Verfüllung etc.) sichergestellt werden. Eine weitere Intensivierung der fischereilichen Nutzung ist zu verhindern. Eventuell könnte der südlich der Bahn befindliche Teich (Nr. 34) als fischfreier Amphibienteich geplant werden.

C Talrandbereiche östlich Inzing bis Zirl Bahnhof / Blachfeld (Gebietsnummern: 41-43; 45-54)

Kurzbeschreibung: Von Hangquellaustritten gespeiste, ehemalige Niedermoorflächen. Verschilfte Gräben, sumpfige Erlenbrüche, Staulacken, Fischteiche; Gewerbegebiet.

Lurchpopulationen: Grasfrosch: mindestens 130-150; Erdkröte, Bergmolch: kleinere Rest­ populationen; Gelbbauchunke und Laubfrosch wahrscheinlich früher vorkommend.

Probleme, Schutzvorschläge: Anhaltende Ausdehnung der Gewerbezone; Verfüllung und Verschmutzung der Gräben und Staupfützen. Eine Stop weiterer Aufschließungen ist vordringlich. Lokal (Fischteiche Nr. 49) wäre eine Umwandlung bestehender Fischzuchtanlagen in Amphibienteiche möglich (Interesse des Grundbesitzers lt. Gespräch vorhanden !).

95 D Völser Teichgebiet©Amt der Tiroler Landesregierung, (Gebietsnummern: Abteilung Umweltschutz; download64-65) www.biologiezentrum.at

Kurzbeschreibung: Teichanlage mit Verlandungsgürtel, Waldrandhabitate, Gräben; Details s. TARMANN 1991; vgl. Bild 9- Anhang

Lurchpopulationen: Größere Populationen von Erdkröte (>200; größtes Talvorkommen des Untersuchungsraums), Bergmolch, Laubfrosch (letztes größeres Vorkommen im Oberinntal !); Grasfrosch mindestens 50. Früher auch Wechselkröte, Wasserfrosch, Gelbbauchunke (vgl. TARMANN 1991).

Probleme, Schutzvorschläge: Bestand momentan gesichert ?; Offenhalten der Teichränder wichtig (keine zu starke Beschattung zulassen !; Freizeitbetrieb und v.a. Fischbesatzes (Goldfische zahlreich festgestellt) dürften Probleme aufwerfen (Grasfrosch offenbar im Gebiet schon rückläufig; vgl. Daten Angaben TARMANN 1991 mit eigenen Befunden). Fallweises Entfischen ist anzraten. Die Einstufung als nur "lokal wertvoll" (SCHATZ 1992) entspricht nicht der faunistischen Bedeutung des Areals.

E Grinzens- Wirtsee (Gebietsnummern: 68)

Kurzbeschreibung: Staulacke am Grund eines Wiesensenke. Seggenverlandung.

Lurchpopulationen: Mit das wichtigste Grasfroschvorkommen am südwestlichen Mittel- gebirgsplateau. Großpopulation: 170-200 laichende Weibchen; früher und wahrscheinlich noch heute auch Bergmolch vorkommend (AL); Erdkröte möglich.

Probleme, Schutzvorschläge: Eintrag von Gülle durch Senkenlage begünstigt; Eutrophierung und Schwund der freien Wasserfläche. Intensivnutzung umgebender Wiesen. Entwicklung des Biotops (bestehender Schutz: Naturdenkmal § 29 TNSCHG 1991!) beobachten !

96 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at F : Bachversumpfungen östlich Dorf (Gebietsnummern:74-76)

Kurzbeschreibung: Wiesenbach und Grabensystem mit Bachvermoorung (Großseggen; Schilfinseln)- vgl. Bild 1- Anhang.

Lurchpopulationen: Grasfrosch: wohl über 100 laichende Weibchen.

Probleme, Schutzvorschläge: Lokal wichtiger Standort; akut bedroht durch Siedlungsausweitung; Drainage; landwirtschaftliche Intensivierung; Flächensicherung wichtig !

G Hangvernässungen, Bachauen NE Götzens (Gebietsnr.: 77-84)

Kurzbeschreibung: Eine der letzten montanen Bachauen (Grauerlen). Hangquellen, vemässte Wiesen; Bachflutbereiche; Fischteichanlagen vgl. Bild 3- Anhang).

Lurchpopulationen: Großes Grasfroschvorkommen mit ca. 250 laichenden Weibchen; Klein­ populationen von Erdkröte . Wahrscheinlich: Bergmolch.

Probleme, Schutzvorschläge: Anlage von Fischteichen; Deponien im Auwaldareal; Verfüllung von Senken; landwirschaftliche Intensivierung. Verbauung. Das Bachauen- gebiet verdient spezifischen Schutz, da § 8 TNSCHG 1991,- Auwaldschutz, nicht ausreichen dürfte (Vorschlag: Naturdenkmal). Die Einstufung als nur "lokal wertvoll" (SCHATZ 1992) entspricht nicht der Repräsentativität und Seltenheit des Biotoptyps.

H Lans: Waldrand - Wiesengebiet südlich Dorf (Gebietsnr.: 216,217)

Kurzbeschreibung: 2 Teiche (z.T. als Fischteiche genutzt); bachdurchzogenes Wiesenareal, Waldrandhabitate.

Lurchpopulationen: Größte Grasfrosch- (ca 150) und Erdkröten-(über 100) Populationen im westlichen Teil des südöstlichen Mittelgebirges. Bergmolch.

97 Probleme, Schutzvorschläge:©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Versuch, ob Auflassung der Fischhaltung (Teich Nr. 216) möglich. Besitzer auf Bedeutung hinweisen. Biotopmanagement; Zersiedlung und weitere Verkehrserschließung verhindern.

J Rinn: Moorwiesen und Waldgebiet zwischen und Rinn (Gebietsnummern: 185-186,189)

Kurzbeschreibung: Funktionell als Einheit (Ganzjahreslebensraum) zu betrachtende Wiesen­ moore (Flachmoor " Moos", Schilfniedermoor Pestkreuz), Wiesengräben, und Waldgebiete mit Schnabelseggenflachmoor und Teichen .

Lurchpopulationen: Vor allem das Waldmoor ist als Laichplatz überregional bedeutend. Größte Grasfroschpopulation des gesamten Untersuchungsraumes (über 1000 Laichballen 1991!); Bergmolch- und Erdkrötenvorkommen (ca 50) wahrscheinlich in Größe unterschätzt (suboptimaler Wasserstand 1991, geringe Kontrollintensität 1992, schwierige Begehbarkeit von Teilflächen)!

Probleme, Schutzvorschläge: Starke Gefährdung durch landwirtschaftliche Maßnahmen (Wiesennähe; Drainagen, Düngung; Anschub von Teilarealen in den letzten Jahren) und durch Erholungs- Freizeitdruck. Wilde Kleindeponien am Ostrand; Teilbereiche des Waldmoores durch Tennisanlage bereits zerstört bzw. beeinträchtigt. Allgemeiner Feuchtbiotopschutz nicht ausreichend ! Eine spezifische Ausweisung als Schutzgebiet scheint dringend !

K Mühlau-Fuchsloch: Teiche in Feuchtbiotop (Gebietsnr: 102-105)

Kurzbeschreibung: Neuanlage von Teichen in Hangquellmoorfläche; Grabensysteme (Details s. BORTENSCHLAGER et al. 1991, S. VILL Diplomarbeit, Inst. f. Zoologie 1992). Mit angrenzenden Wiesen und Hanggebüschen als Einheit aufzufassen.

Lurchpopulationen: Grasfrosch ca 100; Erdkröte wohl über 50; Teichmolch und Gelbbauch­ unke neuerdings ausgebracht. Vorkommen von Bergmolch möglich bis wahrscheinlich.

98 Probleme, Schutzvorschläge:©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Ruderalisierung; Nährstoffeintrag. Starke Beschattung der Teiche sollte vermieden werden (Schutzvorschläge s. BORTENSCHLAGER et al. 1991).

L Rum: Schottergrube Canisiusweg (Gebietsnummer: 109)

Kurzbeschreibung: Weiträumiges Abraumgelände mit mehreren Teilbereichen. Deponie als Nachnutzung. Thermisch begünstigte, vegetationsarme Flachwasser­ pfützen. Umgebung: montaner Fichtenwald.

Lurchpopulationen: Artenreichster Standort im Innsbrucker Raum. Große Wechselkröten- und Grasfroschlaichpopulationen (je über 100). Fortpflanzung von Erdkröte und Gelbbauchunke in kleineren Populationen. Bergmolch zu erwarten.

Probleme, Schutzvorschläge: Verfüllung, Deponie; Im Sommer 1992 wurden bereits die wichtigsten Flachwasserpfützen überschüttet. Teilareale sollten vor Verfüllung (Müll­ deponie) bewahrt werden. Anlage von Dauergewässern könnte punktuell das Laichplatzangebot verbessern. Die Anlage derartiger Ersatzstandorte ist dringend. Eine klassische Rekultivierung nach Beendigung der Deponiewidmung sollte vermieden werden. !

M Rumer Teich & Absetzbecken (Gebietsnummern: 116-117)

Kurzbeschreibung: Vegetationsarmer Flachteich mit Kiesufer (Erholungsanlage) und kahles, steilufriges Absetzbecken mit stark schwankendem Wasserstand.

Lurchpopulationen: Wichtigster Wechselkrötenstandort ganz Tirols (mindestens 500 Tiere). Daneben kleine Vorkommen von Erdkröte und Grasfrosch.

Probleme, Schutzvorschläge: Freizeitnutzung. Unkoordinierte Naturschutzaktivitäten (Uferbepflan­ zung), Fischbesatz. Wechselkröten benötigen Rohböden und vegetations­ arme Flachwasserbereiche. Eine Bepflanzung der Ufer ist daher kontra­ produktiv. Steter Besatz mit Fischen durch Privatpersonen ist schwer zu unterbinden. Daher sind Abfischaktionen, wie sie auf unsere Anregung

99 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at hin bereits 1992 stattfanden, von Zeit zu Zeit wichtig (weitere Probleme s. Kap.B. 3 Wechselkröte).

N Thaur; Fischzuchtanlage und umgebende Wiesen -Bachläufe (Gebietsnummern: 122-123,125,127-128)

Kurzbeschreibung: Anlage in ehemals ausgedehnten Wiesen-Hangvermoorungen. Größere Intensivbecken neben aus der Nutzung genommenen Amphibienteichen (Betreuung Alpenzoo Innsbruck). Angrenzend Reste von Wiesenmooren. Nähe zu Waldrand. Ein Wiesenbach dürfte Verbindung bis in Bereich der beiden Retentionsbecken (vgl. Bild 5- Anhang) unterhalb der Dörferstraße herstellen. Wanderaktivitäten von Erdkröte und Grasfrosch bis in diesen Bereich sind wahrscheinlich.

Lurchpopulationen: Wahrscheinlich letztes größeres Grasfroschvorkommen im Talraum von Innsbruck (ca. 200 laichaktive Tiere). Größe der Erdkrötenpopulation fraglich, wahrscheinlich unterschätzt. Bedeutendes Laichvorkommen der Wechselköte im Bereich der Sickerbecken !

Probleme, Schutzvorschläge: Fischzuchtanlage momentan durch Pachtverhältnisse gesichert. Gefährdung umgebender Wiesenareale (Drainagierung); Verfüllung der Sickerbecken (Müll). Freizeitnutzung (Motocross) in trockenerem, südlichen Retentionsbecken. Die Notwendigkeit von Amphibienzäunen entlang der Dörferstraße sollte geprüft werden. Im umgebenden, intensiv bewirtschafteten Acker-Wiesenareal (vgl. Bild 5- Anhang) wäre (wo möglich) die Anlage von vegetationsarmen Kleingewässem für Wechsel­ kröten (und Gelbbauchunken, die z.Z. im Fischzuchtgelände ausgesetzt werden), günstig.

O Absam: weitere Umgebung Wiesenhöfe (Gnadenwald) (Gebietsnummern: 149-155; 159-161)

Kurzbeschreibung: Sumpfiges Wiesen-Waldrandgebiet unterhalb Polizeischule bis unterhalb St. Martin. Ausgedehnte Graben-Wiesenbachsysteme, Teichanlagen (vgl. Bild 4 - Anhang), Fischzuchten, Flachmoore mit Moortümpeln.

100 Lurchpopulationen:©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Größte Erdkrötenpopulation des Gesamtgebietes (wahrscheinlich mindestens 2000 Tiere !); Großpopulation des Grasfrosches (mindestens 400-450), größere Bestände des Bergmolchs. Zumindest bis 1985 sind Vorkommen der Gelbbauchunke belegt (Daten A. LANDMANN). Wechselkrötenvokommen in Schottergruben westlich des Areals; Früher auch Vorkommen Wasserfrosch. Insgesamt ein aus der Sicht des Amphibienschutzes überregional bedeutendes Gelände!

Probleme, Schutzvorschläge: Landwirtschaftliche Intensivierung: Drainage der Feuchtwiesen; Düngung; Ausstechen der Moorweiher im Osten. Baumaßnahmen im Westteil geplant ?! Fischzucht: Intensivierungsabsichten für Hauptweiher durch Besitzer / Pächter (Wirt Walderbrücke !). Verfüllung eines guten Laichge-wässers 1992 (Nr. 149). Straßenverkehr. Erdkröten erleiden erhebliche Verluste (s. Nr. 148) bei den Laichwanderungen. Die Anlage und Betreuung eines Krötenzauns bzw. noch besser eines Dauerdurchlasses an der Gnadenwalderstraße wäre wichtig. Dem auch botanisch und entomologisch interessanten Areal gebührt spezifischer Schutz (Biotope des Raumes scheinen nicht im Biotop­ inventar, SCHATZ 1992 auf!).

P Baumkirchen-Fritzens: Areal um Tongruben (Gebietsnr: 164-170)

Kurzbeschreibung: Vegetationsarme Absetzbecken und Lehmpfützen für Pionierbesiedler interessant. Verschilftes Grabensystem und durch Aushub entstandene Waldrandtümpel an Tongrubenzufahrt bereichern das Spektrum an Laichgewässem.

Lurchpopulationen: Grasfrosch: mindestens 5o; Erdkröte und Gelbbauchunke mit kleineren bis mittelgroßen Populationen. Vorkommen Bergmolch und Ringelnatter. Areal für Ansiedlung der Wechselköte geeignet.

Probleme, Schutzvorschläge: Nachnutzung ? Möglichkeiten eines Biotopmanagements prüfen. Klein­ gewässer im Zufahrtsbereich sichern.

101 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at R Gnadenwald: Teich zw. Kampf! und Taltaxer (Gebietsnr: 242)

Kurzbeschreibung: Flachteich mit Verlandungsvegetation (Aushubwälle am Rand).

Lurchpopulationen: Großpopulation des Grasfrosches: ca 250 laichende Weibchen; kleine Bestände von Erdkröte und Bergmolch.

Probleme, Schutzvorschläge: Beeinträchtigung durch Landwirtschaft zu befürchten (Düngung). Freizeitnutzung: Pferdesportanlage; trotz des Sekundärcharakters erhaltenswert; vor Verfüllung sichern, Verhinderung von Fischbesatz; Abklärung ob Zuwanderungsprobleme. Möglichkeiten der Anlage von Ersatz -(Zusatz)-gewässern im Umfeld prüfen.

S Fritzens - Gnadenwald "Lemoos" (Gebietsnummer: 244)

Kurzbeschreibung: Moorteich (jetzt umzäunt- Privatbesitz) mit angrenzender Flach- / Zwischenmoorzone; sumpfiger Bachgraben am Waldrand; Extensivwiesen.

Lurchpopulationen: Erdkröte ca. 100; Grasfrosch durch Erhebungen wahrscheinlich deutlich unterschätzt (Kontrolltermin; Verweigerung des Zugangs !). Größere Population nach eigenen Daten (A.L.) Mitte der 80er Jahre anwesend; Bergmolch.

Probleme, Schutzvorschläge: Besitzverhältnisse! In den letzten Jahren stark umgewandelt. Aushub, Anlage von Entenhäuschen; Fischbesatz ?. Eutrophierung problematisch. Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung des Umfeldes. Straßentod. Ausweisung als Naturdenkmal, zumindest für Bach- vermoorung und Umfeld sollte nicht gescheut werden.

T Gnadenwald - Fritzens: Weiher, Bachauen um Schloß Thierburg (Gebietsnummern: 251-253)

Kurzbeschreibung:

102 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Schilfweiher stark verwachsen südlich Schloß; verlandender (Carex elata) Weiher in Toteisloch (überstaute Moorsenke); dazwischen bach­ durchzogener Erlenbruch mit Quellbiotopen.

Lurchpopulationen: Große Grasfrosch- (mind. 150), Erdkröten- (>100) und Bergmolch­ populationen.

Probleme, Schutzvorschläge: Momentaner Schutzstatus (Geschützter Landschaftsteil § 13 TNSchG) wahrscheinlich unzureichend. Straßenausbau z.T. bereits erfolgt. Deponietendenzen ? Düngung in Moorsenke! Biotopmanagement lang­ fristig v.a. im Südteil (Verlandung als Problem) sinnvoll. Ausweisung als Naturschutzgebiet ?

U Terfens-Weißlahn (Gebietsnummern: 263- 266; 269)

Kurzbeschreibung: Badesee (Erweiterung früherer Bahnausbaggerungen) mit angrenzender Fischteichanlage (Schilfgürtel; Abflußgräben versumpft); Bahngräben; Restbestände von Weichholzauenvegetation. Der angrenzende Böschungs-bereich mit Eichengehölzen und die nahen Tal-Hangwälder (Föhre) sind funktionell mit dem Gebiet verknüpft und sicherlich als Sommerquartier von Bedeutung.

Lurchpopulationen: Grasfrosch mindestens 50; größere Erdkrötenpopulation (> 100). Kleine Restbestände von Gelbbauchunke und Wasserfrosch. Laubfrosch­ vorkommen bis in jüngste Zeit (Bestätigung ausstehend).

Probleme, Schutzvorschläge: Freizeitbetrieb; Uferbeeinträchtigung; Fischbesatz. Während der westliche Badeteich stark an Bedeutung für Amphibien eingebüßt hat, sollte der östliche Teilbereich (Karpfenzucht) stärker als Naturschutzfläche gewidmet werden (Änderung der Pachtverhältnisse anstreben). Momentan von Umweltaktivisten betriebene Krötenzäune sind unfachmännisch installiert, vom Verkehrsaufkommen her eher unnötig und sollten daher aufgelassen werden. Die Beeinträchtigung der Laichplatzorganisation durch derartige Aktivitäten überwiegt hier den eventuellen Nutzen wohl deutlich.

103 V Tratzberger©Amt Auen der Tiroler Landesregierung,(Gebietsnummern: Abteilung Umweltschutz; 277-287) download www.biologiezentrum.at

Kurzbeschreibung: Reich strukturierte Reste einer Auenlandschaft. Weichholzauen, Hecken, ausgedehntes Grabennetz; Quellen im Hangbereich. Bahngräben und im letzten Jahrzehnt angelegte Amphibienweiher stellen die wichtigsten Laichgewässer.

Lurchpopulationen: Von der Artengamitur her noch komplettes Lurchensemble des Talraumes vorhanden. Populationsgrößen angesichts der Flächenausdehnung aller­ dings bereits deutlich suboptimal: Grasfrosch: ca. 150; Erdkröte (unter 50), Gelbbauchunke (< 100), Wasserfrosch, Laubfrosch (unbedeutende Restvorkommen). Bergmolch wenig abundant. Kammolch ausgebürgert (nicht autochthon). Teichmolch möglich.

Probleme, Schutzvorschläge: Landwirtschaftliche Intensivierung (Düngung, Drainage) u.U. durch momentanen Schutzstatus (geschützter Landschaftsteil) unzureichend zu bremsen. Bahngräbenverfüllung, Freizeitdruck (Umwandlung in Fisch­ teiche !). Pläne, die Hangstraße auszubauen, sind unbedingt zu verhindern. Die Laichgewässerdichte im Gebiet sollte erhöht werden (positive Auswirkungen siehe Gewässer Nr. 283). Eine Umwandlung der großen Fischteiche (Nr. 286) böte sich für flächigere Gestaltungsmaßnahmen an.

W Bahngräben zwischen Münster und Kramsach-Habach (Gebietsnummern: 318,321-324)

Kurzbeschreibung: Inzwischen die wichtigsten Feuchtgebiete und Stillgewässer des gesamten Inntales ! Ausgedehnte, durchwachsene Weiher (Carex elata, C. rostrata, Phragmites, Scirpus lacustris, Eleocharis usw.) mit reichem Gehölz­ bestand. Detailbeschreibungen mit Karten sind KREWEDL 1992 zu entnehmen.

Lurchpopulationen: Ursprüngliche Artengamitur des Talbodens noch komplett vorhanden! Große Population von Gelbbauchunke (sicher deutlich über 100). Streckenweise noch relativ gute Wasserfroschvorkommen. Laubfrosch, Erdkröte, Grasfrosch (mindestens 100) in kleinen bis mittelgroßen Beständen, aber im Detail schwer zu kartieren und wahrscheinlich

104 unterschätzt. ©Amt Bergmolch der Tiroler Landesregierung, nicht Abteilung gefunden,Umweltschutz; download aber www.biologiezentrum.at mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anwesend.

Probleme, Schutzvorschläge: Starke Beeinträchtigung in den letzten Jahren durch Verfüllung (Totalverluste von Flächen) und Mülldeponie sowie sinkenden Grundwasserstand. Herbizidanwendung der ÖBB (Auswirkungen ?). Eutrophierung durch Landwirtschaft. Bedrohung durch Ausbau der Bundesbahn. Auch wenn politisch sensibel und administrativ schwierig, scheint uns der Schutz und die Sicherung des Weiterbestandes der Bahngräben als eines der vordringlichsten Probleme des bewahrenden Naturschutzes im Inntal !

X Kramsacher- und Hagauer Loar (Gebietsnummern: 331-333)

Kurzbeschreibung: Das grundwassergespeiste Schilfniedermoor Kramsacher Loar (Details s. LANDMANN 1983, 1985, 1994) ist über Wiesen und Grabensystem mit Restflächen der ehemals ausgedehnten, westlichen Teilbereiche (Hagauer Loar -vgl. PESTA 1938) im Bereich der Sagzahnschmiede verknüpft. Dort heute zunehmend trockene Bruchschilfflächen und stark verschmutze Teichanlagen. Zum Teil Umwandlung in Fisch- und Gartenteiche. Umgrenzende Waldgebiete (Hagauer Wald, Kalkofengelände und Feucht-flächen in diesem Bereich (Gebiete Nr. 326- 329) gehören funktionell zum Loarkomplex und werden von Lurcharten als Sommerquartier genutzt (z.T. auch Laichplätze).

Lurchpopulationen: Alle in Frage kommenden Arten anwesend. Mit 7 Arten stellt die Kramsacher Loar das artenreichste Einzelbiotop des Untersuchungsraumes dar. Möglicherweise größte Population des Laubfrosches in ganz Tirol. Wasserfrosch: v.a. Hagauer Loar mit etwa 30 Individuen größtes Einzelvorkommen im Untersuchungsraum. Große Gelbbauchunken-vorkommen. Erdkröte > 200. Grasfrosch selten wegen später Wasser-Versorgung. Bergmolch, Teichmolch (Nachweise 1985).

Probleme, Schutzvorschläge: Sinkender Grundwasserspiegel als Hauptproblem. Im Bereich NSG Kramsacher Loar Verbindungsgraben zum Inn in den letzten Jahren trocken (Rückstauklappe geschlossen; sollte ständig geöffnet bleiben !). Hagauer Loar akut durch Verschüttung und Umwandlung bedroht. Wasserfrösche brauchen vor allem Bruchschilf als Ersatz für fehlenden 105 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Schwimmblattgürtel. Auch die Restflächen der Hagauer Loar sollten gesichert werden.

106 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Y Imming (Bruck i Zillertal): Bruchwald-Gräben, Hangvernässungen (Gebietsnummern: 342-347)

Kurzbeschreibung: Erlenbruch am Hangfuß mit Quellbiotopen. Wiesengräben und Baustellenpfützen. Am Oberhang Teich mit verschilftem Zuflußgraben. Quellmoorige, steile Hangwiesen.

Lurchpopulationen: Sehr große (> 300) Grasfroschpopulation; Gelbbauchunke mittelgroßes Vorkommen. Kleine Restvorkommen von Erdkröte und Bergmolch.

Probleme, Schutzvorschläge: Wahrscheinlich wichtigster nReliktstandort" für Lurche im heute extrem ausgeräumten äußeren Zillertal (vgl. STEINER 1951, 1953 über Laichplatzverhältnisse vor 40 Jahren). Areal unbedingt erhaltenswert. Aktuell von Zerstörung bedroht (Bauarbeiten im Gang; Abschub, Aushub). Falls irreversible Veränderungen im Gebiet stattfinden, wäre die Anlage von Ersatzgewässern im Umfeld wichtig.

Z Eglsee - Reith im Alpachtal (Gebietsnummer 356)

Kurzbeschreibung: Ringförmiger Weiher (0.45 ha) in tiefer Senke (Toteisloch ?). Ausgedehntere Schilfflächen und Niedermooransätze v.a. auf zentraler Insel. Früher mit Müll aufgefüllt.

Lurchpopulationen: Erdkröte: größere Population; genaue Zahlen aber wegen schwieriger Topografie schwer erhältlich. Grasfrosch und Bergmolch (wahrscheinlich größere Bestände).

Probleme, Schutzvorschläge: Zuwanderung für Erdkröten durch verdichtetes Straßennetz im Umfeld erschwert. Offenbar jährlich größere Straßenverluste (vgl. Gebiet Nr. 355). Möglichkeiten der Installation eines Krötenzauns (z.B. Bereich Cafe Sonnwend) wären zu prüfen. Nach wie vor Ablagerung von Müll und Bauschutt in Weihersenke sowie Einsickern von eutrophierenden Abwässern. Ausweisung als Naturdenkmal und Pflege wäre wichtig

107 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at V LITERATUR

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111 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

VI ANHANG

KONTROLLGEBIETS- UND FUNDORTKATASTER

BILDDOKUMENTATION

KARTENÜBERSICHT KONTROLLGEBIETE

112 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at KONTROLLGEBIETS- UND FUNDORTKATASTER

Erläuterungen zur Liste kontrollierter Biotope und Lurchfunde

In der nachfolgenden Übersicht sind die kontrollierten Gebiete und Fundpunkte (Nr. 1-359) nach den Kartenblattnummern der Österreichischen Karte 1: 50.000 geordnet. Innerhalb der ÖK-Blatt-listen sind zuerst die Biotope nördlich des Inn und dann jene auf der Südseite jeweils von West nach Ost aufgelistet.

Pro Kontrollgebiet wird folgende Information geboten (Abfolge: Zeile 1, 2, etc. = ZI, Z2.):

ZI: Grobe Gebietsbezeichnung (durchlaufende Gebietsnummer; Areale mit Artnachweisen fett und unterstrichen).

Z2: Kontrollierte Biotoptypen (bei größeren Arealen mit groben Abschätzungen der Flächen des abgegangenen Gebietes und der Längen kontrollierter Linearstrukturen).

Z3: Lage in geografischen Minutenfeldern: E Länge / N Breite: (Grad / Minuten - Koordinaten der westlichen bzw südlichen Begrenzung). Die genaue Lage der Fundpunkte ist durch Distanzen (in m) nach Osten bzw. Norden ausgehend vom linken unteren Koordinatenschnittpunkt festgelegt.

113 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Begehungen; + = auch Nachtkontrollen / Kontrollaufwand (Gesamtzeit in min.) / Zahl vorliegender Erhebungsbögen (Ehb.).

Z5 ff Art und Statusangaben: Artkürze], Maximale Zahl bei einer Begehung (pro Jahr) festgestellter Alttiere / Laich / Larven / Hüpferlinge bzw. Jungtiere. Danach folgen bei mehrjährig begangenen Gebieten Angaben über das Jahr der Feststellungen und u.U. bei Fundortkomplexen Spezifizierung des Habiatats. Fallweise sind weitere Informationen (z.B. fürhere Artvorkommen ergänzend angeführt).

Abkürzungen:

Artnamen: BM = Bergmolch EK = Erdkröte GF = Grasfrosch GU = Gelbbauchunke IF = Italienischer Hybridfrosch KM = Kammmolch LF = Laubfrosch TM = Teichmolch WF = Wasserfrosch WK = Wechselkröte.

Statusangaben: m = Männchen w = Weibchen i = geschlechtlich indet. Adulttier Ls = Laichschnur (bei EK: Abschätzung der bedeckten Wasserfl. in dm2) Lb = Laichballen S = Larvensumme D = mittlere Larvenzahl pro standardisiertem Käscherzug + = Stadium nachgewiesen, keine quantitativen Angaben; = Stadium nicht festgestellt # = wahrscheinlich eingesetzte Tiere

114 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at KONTROLLIERTE GEBIETE ÖK 117 ZIRL

A: nördlich des Inn

1 Telfs Ost Sagl: 100m Bachlauf 11°5 / 47°19 300/0 1992/ 1+/ 15 min 2 Telfs Ost bei Fabrik: lha Ruderalgelände 11°6 / 47° 18 100/ 1700 1992/ 1+ / 15 min 3 Telfs Ost südl. der Autobahn: 4.5ha Auwald 11°6 / 47° 18 200/ 1100 1992 / 1 /35 min 4____Telfs bei Autobahnausfahrt Ost: 1300m Gießen 11°6 / 47°18 425/ 1375 91,92/ 2/ 165 Min /-/ Ehb:l GF -/5Lb/S=200/- 5 Pettnau Autobahnraststätte: 2 Teiche 11°9 / 47°17 1000/375 1991 /2 / 40 min / Ehb: 1

6 Pettnau (Leiblfing): 400m Gießen 10°10 / 47°17 300/525 1992/ 1+/20 min 7 Zirl West "Auen": 8Ö0m Gießen 11°14/ 47°16 0/1100 1992 12+/ 45 min 8___Zirl West "Auen": Tümpel (Gießen-Altarm?) 11014 / 47°16 50/950 1992 / 3+ / 75 min / Ehb: 1 EK li/-/-/- 115 9 ©Amt der Tiroler ZirlLandesregierung, West: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 3 ha Auwald, Galeriebestände 11°14/47°16 50/600 1992/2+/25 min

10 Zirl Ehnbach Klamm: 5 Teiche (mit Chara) 11° 15 /47° 16 800/ 1550 1992/ 1 / 15 min 11 Zirl Ost Stein bruch: Pfützensystem; 1.5ha Abbaugelände 11°15 /47° 16 1050/450 1992/2+/55 min/Ehb: 1 WK - / 3Ls / D=4 / - 12-13 Zirl Ost Asphaltwerk: Pfutzensystem (12), Kiesteich (13); 4ha Steinbruchgelände 11°17 / 47°15 800/ 1725 1992/2+/ 145 min/Ehb: 2 EK - / - / D=1 / - Nr. 12 & 13 WK -/ lLs/D=l /- Nr. 12 & 13 14,15, -16 Innsbruck - Kranebitter Innauen Nord: 2 Teiche : West (14- Fischbesatz), Ost(15); 350m Bachlauf (16); 15 ha Auwald, Ufersäume, Schotterbänke 11°18/47°15 1000/ 1800 1991, 1992 / 5 / 350 min / Ehb:2- EK -/49dm2/-/- (1991) Nr. 15 (noch 1982 größere GF- Laichpopulation !) 17 Innsbruck - Kranebitten westlich Kaserne: Pfützen in 1ha Materialdeponie (ehem. Schottergrube) 11° 19 / 47° 16 200/350 1991 / 1 / 60 min 18 Innsbruck - Kranebitten östlich Kaserne: 500m Bachlauf (verbaut) 11°19/47°16 800/200 1991 / 1 / 20 min

116 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

B: südlich des Inn:

19 Oberhofen Hillgräben: Teich 11°5 / 47°17 600/ 1625 1992/ 1+/ 15 min GF - / - / + / -

20 Oberhofen Hillgräben: Traktorspuren, Grabensystem, Flutrinnen; 2ha vernäßte Wiese u. Wald 11°5 / 47°17 750/ 1350 1992/ 1+/30 min GF - / - /- /1 GU(#) 3i / - / - / - 21 Oberhofen Nord: 5.5ha Auwald 11°6 / 47°18 0/ 850 1992/ 1 /35 min

22 Oberhofen bei Firma PrimAS: Teich 11°6 / 47°17 125 / 1500 1991,92/2+/ 120 min / Ehb:l GF -/D< 1 /-/- (1991); - / 33Lb/ - / - (1992) EK 2mlw/14dm2/D=34/- (1991) BM 3 i/-/-/-(1991) 23 Oberhofen östlich Firma PrimAS: Bach-Absetzbecken 11°6 / 47°17 400/ 1400 1992/ 1 / 15 min

24 Oberhofen östlich der Firma PrimAS: Teich 11°6 /47° 17 550/ 1250 1991 /2+/ 75 min/ Ehb: 1 GF -/-/+/- (1991) -/ca. 100Lb/-/- (1992) EK Im2wl2i/+/+/- (1991) BM 20 i/-/-/- (1991)

117 25 ©Amt der Oberhofen Tiroler Landesregierung, entlang Abteilung Bahn: Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 500m Graben (noraseitig) 11°6 / 47°18 875/200 1991 / 1+/60 min/ Ehb: 1 EK lm/2dm2/S=15/- BM li/-/-/- 26 Oberhofen Ost: 7.5 ha Auwald 11°7 / 47° 18 300/300 1992/ 1 /45 min 27 Bahnhof: Sandfangbecken 11°8 / 47°17 275 /400 1992/ 1+/ 45 min/Ehb: 1 28 Flaurling Bahnhof: 200m Graben (teilw. trocken) 11°8 / 47° 17 650/700 1992/ 1 / 15 min 29 Flaurling Bahnhof: Teich 11°8 / 47°17 750/650 2.51992 19.00 25 min Ehb: 1 30-31 Polling Ost: Schotterbecken (30) , verlandende Teichanlage (31) 11°9 / 47°16 500/ 1625 1991, 1992/4+/ 160 min/Ehb: 1 GF - /19Lb/ +/- (1991)- Nr.30 (4 LB); 31 (15) 2-3i / 26Lb / - / - (1992)-Nr.31 32 Hatting / Inzing: Straße (Krötenzaun der Hauptschule Inzing) H°10/47°16 700/ 1100 Frühjahr 1992 (Angaben lt. örtlichem Zaunbetreuer) GF 6i (wandernde Individuen) EK 156i (wandernde Individuen) BM 13i (wandernde Individuen) 33 Hatting westlich Gaisau: 500m Bahnentnahmegraben 11°10 /47° 16 800/ 1700 1991 / 1/20 min

118 34-35©Amt Hatting der Tiroler Landesregierung, Gaisau südlich Abteilung Umweltschutz; der Bahn: download www.biologiezentrum.at Teich (34); 200m Gießen (Gaisau-Zufluß) (35) 11°10 / 47°16 1125/ 1500 1991, 1992/4/ 130min / Ehb: 1 GF - / 5Lb / + / - (1991)-Nr.34 4i / 5Lb / - / - (1992)-Nr.34 EK 2m / 3dm2 / - / - (1991)-Nr.35 36-37 Inzing / Hatting / Pettnau "Gaisau": Fischteich (36), Auwaldtümpel (37), 1.5ha Auwald, Röhricht, Verlandungsmoor H ° ll/4 7 016 100/ 1600 1991, 1992/ 7+/ 335 min / Ehb.l GF Im / 32 Lb / + /1 (1991)-Nr. 36 4i / 217Lb / - / - (1992)-Nr. 36, 37 (40Lb) EK -/10dm 2/-/2 (1991)-Nr. 36 38-39 Inzing / Pettnau östl. Gaisau: überstaute Auwald-Senke (38); 250m Bachlauf (39) 2.5 ha Auwald 11°11 / 47°16 500/ 1500 1991, 1992/5 / 140 min/Ehb. 1 GF Im lw / 43Lb / + / 2 (1991)-Nr.39 / 3Lb / - / - (1992)-Nr.39 EK Im lw 2i / 5dm2 / - / - (1991)-Nr.39 40 Inzing Ziegelstr.: Gartenteicn 11°12 / 47°16 300/300 1991 /1 / 50 min / Ehb:l EK -/-/D=l 8/- 41 Inzing Schärmerhof: 2 Fiscnteiche 11° 12 / 47°16 500/0 15.41991 15.30 15 min GF -/2Lb/-/- 42 Inzing Ost Deponie: Pfützensystem 11 ° 12/47°16 850/ 150 1992/1+/ 15 min GF - / 2Lb/- / - EKod. WK - / ILs / - / -

119 43 ©Amt der Inzing Tiroler Landesregierung, Ost: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Rückhaltebecken 11°12 / 47°16 900/200 1992/ 1 / 10 min 44 Ranggen: ------Staße 11°12 / 47°15 1000/600 25.4. 1992 EK 2 überfahrene Indiv. 45 Inzing Ost Firma BRAMAC: Lehmpfutzen 11° 13 / 47°15 50/ 1800 1992 / 1 /30 min GF - / 32Lb/ - / - BM li / - / - / - 46 Inzing Ost Firma FREUDENTHALER: verschilfter Graben (großteils trocken) 11°13 / 47°15 200/ 1800 1992/ 1 /20 min GF -/18Lb/-/- 47 Zirl Bahnhof: 2ha Schüttungsfläche (ehem. Feuchtwiese) 11013 / 47°16 400/0 1991 /I / 25 min 48 Inzing Firma BINDER: verschilfte Senke; Schüttungsfläche 11°13 / 47°15 450/ 1700 1992/ 1 /25 min GF - / 44Lb/-/- 49-50 Inzing Fa. BINDER: 2 Fiscnteiche (49); Staulacken in Erlenbruch (50) 11°13 / 47°15 550/ 1550 1991, 1992/2/75 min GF - / >50Lb - / - / (1992)-Nr.50 51 Zirl Bhf. Recyclingfirma: Teich 11013 /47° 15 750/ 1750 1991 / 1 / 60 min / Ehb:l EK Im / 9dm2 /+ /-

120 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 52 Zirl Blachfeld bei Firma RÖFIX: 150m Graben (verschilft); 2.5 ha Feuchtwiese (Röhricht), Schüttungsfläche 11°13 / 47°15 1150/ 1550 1992/ 1+/20 min / Ehb: 1 GF - /ILb/-/- 53-54 Zirl / Ranggen Blachfeld: Tümpel (53); 800m Gießen (54); 5ha Feuchtwiesen (Röhricht) 11°14 / 47°15 25/ 1375 1991 / 1 / 125 min/Ehb: 1 GF - / 4Lb / + / - -Nr. 53 EK - / 5dm2 / + / - -Nr. 53 BM 2m 2w /-/-/--Nr. 53 55 Ranggen (Itzlranggen)- Schottergrube DERFESER: Teicn in 2.5ha Schotterabbaugelände 11°14/47°15 100/650 1991 /2+/40 min/Ehb: 1 WK -/-/+/17 56 Zirl Bahnhof Sportplatz: 1.5ha Auwald 11°14/ 47°15 200/ 1850 1992/ 1/30 min 57 Unterperfuß Schottergrube: 2 Schlammbecken, 3 Tümpel, Pfützensystem 4.5 ha Schotterabbaugelände 11 ° 15 /47° 15 350/450 1991/3 /200 min / Ehb:5 WK -/-/S=240 u. D=3.4/2 58 U nterperfuß Nord: 3 ha Auwald 11°15 / 47°15 400/ 1650 1992/ 1/50 min 59 Kematen Michelfeld: Straße 11 ° 17 / 47° 15 650/250 27.5 1992 EK 5 Individuen wandernd

121 60-61 ©AmtKematen der Tiroler Landesregierung, Michelfeld: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Grundwasserteich (Baugrube) (60), Klärbecken (61) 11°17 / 47°15 675 /475 1992/4+/ 115 min EK 2m lw lOi/ - / - / - -Nr.60 WK 5i / + / D=1 / - -Nr.60 LF 5m/-/-/-/- -Nr.60 62 Kematen (Afling): Sandfangbecken 11°17 / 47°15 75 /400 1992 /2+ /20 min 63 Kematen / Völs "Völser Gießen": 3500m Bachlauf, Gräben; 2ha Schüttungsflächen 11018 / 47°15 0/1100 1991, 1992/3 /225 min 64 Völs West: Völser Teich Teichanlage mit Verlandungszone 11°18 / 47°15 1050/325 1991; 1992 / 12+ / 400 min / Ehb. 1 GF -/ 34L b /-/- (1991) Im / 34 Lb / - / - (1992) EK 238i/40dm2/-/2 (1991) 89m 2w3i / - / - / - (1992) BM 40i/ - / - / - (1991) 83m 1 8 w /-/-/- (1992) LF 1 0 m /- /- /1 (1991) ca. 50m / - / - / - (1992) (noch bis Ende der 1980 er Jahre: GU, WF, WK im Areal) 65 Völs Sportplatz: 100m Graben 11°19 / 47°15 50/450 1992/2+/55 min/Ehb. 1 GF - /ILb/-/- EK 5m /-/-/- 66 Völs Kranebitter Innauen Süd: 6.5 ha Auwald, Schotterbänke 11°19 / 47°15 400/ 1600 1992/ 1 /80 min /Ehb: 1 GF - / ILb / - / -

122 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at ______KONTROLLIERTE GEBIETE ÖK 147 AXAMS

67 Oberperfuß Nord: 250m Bachlauf; 5.5ha Wiesen, Deponiegelände 11 ° 14 / 47°14 1100/ 1750 1991 /I / 35 min

6 8____Grinzens: Moortümpel ("Wirtssee") 11015 /47° 13 2 50/ 1750 1991, 1992/5 /200/Ehb: 1 GF 6i/ 23Lb / D:30 / 29 (1991) 22i/ 174Lb / D=43 / - (1992)

6 9 ___ Grinzens / Kematen Sellraintal bei Elektrizitätswerk: Straße 11°15 / 47°14 1000/ 1350 9.8.91 EK 3 überfahrene Indiv.

70 Axams (Pafnitz) Südost: 8.5 ha Hangvemässung 11°16 / 47°13 0/ 1000 1991 / 1 / 45 min

71 Axams (Omes): Pfützen 0.5 ha Schotterabbaugelände 11°16 / 47°14 9 00/800 1991 / 1 / 20 min

7 2____Axams Kristen: Gartenteich 11°17 / 47°14 550/ 1300 1991 / 1 /60 min / Ehb:l WK lm/-/-/-

73 (Birga): Tümpel; 3 ha Mülldeponie, Hangvemässung 11°17 / 47°14 800/750 1991 / 1/30 min

74-76 Axams Ost: Schilftümpel (74), Traktorspuren (75); 300m Bachlauf mit Verlandungszonen (76); 3.5ha Feuchtwiesen, Röhricht 11°17 / 47°13 800/ 1600 1991, 1 9 9 2 /4 / 190 m in/E hb: 2 GF - / 83Lb / D=16 / - (1992)-Nr 74(10Lb), 75(5), 76 (68)

123 77-78©Amt Götzensder Tiroler Landesregierung, Ost: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Karpfenteich (77), Froschteich( 78) 11°19/ 47°14 550/ 150 1991, 1992/2/ 110 min/Ehb: 2 GF - / 5Lb / + / - (1991)-Nr 78 - /29Lb / - / - (1992)-Nr.78 EK - / 4dm2 / - / - (1991)-Nr.77 79 Götzens Ost: Forellenteich 11°19/ 47°14 675 / 150 1991 / 2 /40 min/Ehb: 1 80 Götzens Ost: 200m Bachlauf (Geroldsbach) mit Flutttümpel 11°19 / 47°14 675 /275 1991, 1992/2/35 min/Ehb: 1 GF - / 3Lb / - / - (1991) 81 Götzens Ost: Wagenspuren in 1ha vemäßtem Laubwald 11°19 / 47°14 675/250 1991, 1992/2/35 min/Ehb: 1 GF - / 6Lb / + / - (1991) 82 Götzens Ost: 2 Lehmtümpel, Pfützen; 1 ha Deponiegelände (Bauschutt, Gartenabfälle) 11°19 / 47°14 800/ 175 1991 /3/75 min/Ehb: 1 GF -/ 104Lb/D=6/- 83 Götzens östlich Geflügelhof: Wiesentümpel, wassergefüllte Schlenken in Naßwiese 11°19 / 47°14 850/ 100 1992 / 3 / 35 min / Ehb: 1 GF -/ 15Lb/D=48/- 84 Götzens nordwestlich Geflügelhof: Ententeich 11°19 / 47°14 950/200 1992/3/90min / Ehb: 1 GF - / 75Lb / D=1 / -

124 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

KONTROLLIERTE GEBIETE ÖK 118 Innsbruck

A. nördlich des Inn

85-87 Innsbruck- Technische Universität: 4 Teiche u. Tümpel (85), Pfiitzensystem 86( ), Betonbecken (87) 11°20 /47° 15 550/ 1750 1991,1992 / 5 + / 170 min / Ehb: 4 EK 1 m2w7i/2Ls/D= 18/1 (1991) -Nr. 86, 87 lw /- / + /- (1992)-Nr. 86 WK 3m/2Ls/-/6 (1991)- Nr. 85, 86 GU lm/-/D

125 93 Innsbruck©Amt der Tiroler Landesregierung, Lohbachufer: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Gartenteich 11 °21 /47° 16 0/100 1991 / 2+/20 min EK -/-/ + / - 94 Innsbruck Speckweg 250m Betonrinne entlang Bahn: 11°22 / 47°15 100/ 1750 1991/4 + /110 min/Ehb:2 GU 1 li/3 0Eier/S=15/3 95 Innsbruck Gramartboden: Straße 11°22 / 47° 17 1100/150 19.9.92 GF 1 Jungfrosch wandernd 96 Innsbruck Schottergrube Hötting: Pfützen, 2 Tümpel (großteils trocken); 3.5ha begrünte Fläche, Deponie 11°22 / 47°16 1100/ 1250 1991/ 1/40 min) 97 Innsbruck Hungerburg Kinderfreundehaus: Waldrandteich 11°23 / 47°17 950/275 1992/ 3+ / 55 min / Ehb: 1 EK - / - / D=53 / - 98 Müh lau Erlerweg: 3.5ha Wald 11°24 / 47° 17 175/175 1991 / 1 /50 min 99 Innsbruck Rosnerweg Lawinenverbaung: Löschwasserteich 11°24 / 47° 17 450/ 1200 1992 / 1 / 65 min / Ehb: 1 GF - /- /S=10/- EK Im/-/-/- 100 Innsbruck Mühlau Holzgasse: Straßenrand 11°24 / 47° 17 800/ 125 27.5.92 EK 1 Tier wandernd 126 101 Innsbruck©Amt der Tiroler Mühlau Landesregierung, Josef-Schraffl-Straße: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 5 kleine Wasserbecken in Gartenanlage 11°24 / 47°17 1050/600 1991 /1 /15 min/ GF -/-/+/- EK -/-/+/+ BM -/-/+/- 102-103 Innsbruck Mühlau "Fuchsloch": 14 Teiche und Tümpel (102); 50m Bachlauf (103); lha Hangvernässung 11°24 / 47° 17 1200/300 1991, 1992/ 8 /635 min/Ehb: 8 GF 10m 7i / 78Lb / + / - (1991) 119m / 67Lb / D=1 / 1 (1992) EK 3m lw / 69dm2 / + / - (1991) -/ 16dm2/-/- (1992) TM# -/-/-/1 (1991) GU# - / - / - / 1 (1992) 104 Innsbruck Mühlau südl. Friedhof: 10m Drainagegraben in Quellmoor 11°24 / 47°17 1200/0 1991,1992/2/25 min/ Ehb: 1 GF -/ILb/-/- (1991) 105 Innsbruck Arzl Vereinshaus: Teich 11°25 / 47° 16 1200/ 1750 1991, 1992/5/95 min/Ehb:l GF - / - / D=2 / 7 (1991) GF Im lw li / 3Lb / - / - (1992) 106-107 Innsbruck Arzl Kalvarienberg: Tümpel (trocken) (106); 500m Bachlauf (107); 12ha Hangvernässung 11°26 / 47° 16 150/ 1700 1991; 1992/2/380 min/Ehb: 1 EK lw / 10dm2 / + / - (1991) BM Im lw / - / 4 / - (1991) GF li/-/-/- (1992) (Laich 24.3. 1990- Gstader 1991. 1982-1985 im Gebiet auch WF; Einzelfunde WK (Gstader 1991).

127 108 ©Amt Rum der Tiroler Schottergrube Landesregierung, Abteilung Canisiusbrünnl: Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tümpel-/Pfützensystem; - 1992 überschüttet; 4ha ehem. Abbaugelände (Mülldeponie) 11°26 / 47°17 300/ 1025 1991, 1992 / 4+ und viele Kurzkontr./ Ehb.: WK 2m / 5Ls / D=2 /14 (1991) >100i/ + / + / + (1992) GU 8i / - / - /1 (1991) 5i/Eier/+/+ (1992) GF >100Lb (1992) EK ca. 5i/ Ls /+ / - (1992) 109 Rum Murstr. 77: Gartenteich 11°26 / 47° 17 500/ 850 1991, 1992/2+/ 45 min/Ehb.: 1 GF lw/-/-/- (1991) -/-/-/+ (1992) 110 Rum Parkplatz Forstmeile: Pfütze 11°26 / 47°17 700/ 1000 1992 / 2+ / 20 min WK 2m / - / - / - 111 Rum "Staumauer": Schotterteich 11°26 / 47°17 825 / 1025 1991, 1992/4+/55min/Ehb: 1 EK 4m/-/-/- (1991) - / 3dm2 / - / - (1992) 112 Rum am Adolf-Pichler-Weg: Schlenken in Waldmoor 11°26 / 47°17 850/ 1600 1991, 1992/2 + /40 min/Ehb:l GF - / 3Lb / - / - (1991) Im/-/-/- (1992) 113 Thaur Madleinhof: Fischteich mit etwas Schilf; jährlich abgelassen & gekalkt 11°27 / 47°17 425 / 1200 1991, 1992/ 2 +/ 45 min/ Ehb. 1 GF lmlw/85Lb/+/- (1991) 5m / 55Lb / - / - (1992) EK lmlw/8dm2/-/-

128 114 ©Amt Thaur der Tiroler westlich Landesregierung, vom Abteilung Schloßhof: Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tümpel; 2ha Wald (mit Quellaustritt) 11°27/47°18 500/250 1991 / 1 /30 min 115-116 Rum Römerpark: Teich (115), Absetz-/ Sickerbecken (116) 11°27 / 47° 16 750/ 1675 1991, 1992 / 9+ & viele Kurzkontr./ 460 min / Ehb:2 GF 6i /-/-/- (1991)-Nr. 115, 116 EK 2i/-/-/- (1991)-Nr. 116 WK 462i / 17Ls / D<1 / 59 (1991)-Nr. 115, 116 >100i/+/ + / + (1992)-Nr. 115, 116 117 Thaur Nord "Staumauer": 150m Bachbett (trocken) 11°28 / 47° 18 100/250 1991 / 1 / 20 min 118 Thaur ("Thaurer Felder"): Straße 11°28 / 47° 16 100/ 1650 1991, 1992 -regelmäßig im Sommer WK insgesamt ca. 15 Indiv. und 15. Juv. beobachtet 119 Hall West Firma RAUCH: Tümpel 11°28 / 47°16 675/ 1100 1991, 1992/2+/30 min GU# -/-/-/1 120 Hall Zollfreizone: Pfütze 11°28 / 47°16 800/ 1350 1991 /1 + / 10 min WK - / 2Ls / - / - 121-122 Thaur beim Sportplatz: 2 große Sickerbecken: Nord (121), Süd (122) fast trocken 11°28 / 47°17 1125 /900 1991 /4+ /170 min / Ehb:2 GF 4i/21Lb/+/- -Nr. 121 (13 Lb), 122 (8 Lb) EK 9i/4dm2/-/- -Nr. 121, 122 WK 95i/-/+/6 -Nr. 121 (16i), 122 (79i)

129 123 Hall©Amt derWest Tiroler Landesregierung,Hundeabrichteplatz: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tümpel in Deponiegelände 11°28 / 47° 16 1175/875 1991; 1992/ 2+/ 20 min WK-/-/S=15/- (1991) -/-/+/- (1992) 124 Thaur nördl. Fischzucht: 300m Bachlauf; 1. 5ha Hangvernässung (Röhricht) 11 °29 /47° 18 0 /0 1991 / 1 /30 min 125-126 Thaur Fischzucht: 15 größere, intensiver bewirtschaftete Fischteiche (125), etliche kleinere Amphibientümpel und Grabensystem (126) 11°29 / 47°17 150 / 1550 1991, 1992/2/ 130 min GF - / 2Lb / + / - (1991)-Nr.l26 GF 4i /1 67Lb / - / - (1992)-Nr 126, Nr. 125 (vereinzelt Lb) EK - / 4dm2 / - / - (1991)-Nr 126 127 Hall West: 200m Bachlauf (Kinzachbach) 11°29 / 47°16 275 / 1450 1992/ 1 / 15 min 128 Hall Heiligkreuz: Straße 11°29 / 47° 17 600/ 100 12.5.91 WK lw wandernd 129 Hall West: "Alte Landstraße" 11°29 / 47°16 600/ 1550 1991(2.5.); 1992 (26.4.; 1.7.) WK 2m, 1 Juv. wandernd 130 Hall Südtirolerstraße: Keller, Hohlraum unter Asphalt 11°29 / 47°16 850/ 1650 GF 1 Juv. (beobachtet am: 25.6.92) WK 7 Individuen (kontinuierlich anwesend)

130 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 131-132 Hall Südtirolerstrafie: Gartenteich (131), Pfütze (132) 11°29 / 47° 16 875/ 1625 1991, 1992/9+/ 165 min / Ehb: 1 WK 5m / 2Ls / + / 30 (1991)-Nr. 131, 132 WK lm/2Ls/ + /- (1992)-Nr. 131 133 Hall Schwimmbad: Straße 11°29/47°17 950/75 1991 (31.7, 1.8.91) EK lw wandernd WK Im wandernd 134 Hall Kurpark: Teich 11°30/47°17 750/425 1991 / 3+/65 min / Ehb.: 1 WK lm/lLs/-/- 135 Absam Halltal Klettergarten: Wegrand 11°30/47°19 925 /500 26.7.92 GF 2 Juv. wandernd 136 Absam südl. Schloß Melans: 10m Drainagegraben; 3ha Wald, Wiesen 11°30/47°17 900/ 1525 1991; 1992 /2 + /45 min/ WK Im gehört (vom Wald) 137-138 Absam Melanser Hügel: 2 Gartenteiche 11°30 / 47°17 1050/ 1500 1991, 1992 / 3 + / 100 min / Ehb: 2 WK 7i/ ILs / - / - (1991)-Nr. 137 EK Im / - / + / - (1991)-Nr. 137, 138 IF# 3m/-/-/- (1991)-Nr. 138 IF# 6i /-/-/- (1992)-Nr. 138 139 Hall Untere Lend: Tümpel auf Baugelände; 4.5ha Auwald, Klärwerkgelände 11°31 / 47°16 550/ 1400 1992/ 1 /40 min

131 140-141 Mils©Amt Karwendelweg: der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 2 Gartenteiche 11 °31 /47° 18 750/250 1991, 1992/2/75 min /Ehb.: 2 EK lmlw2i/-/+/- (1991)-Nr.l40, 141 EK - / D=32 / - / - (1992)-Nr.l40, 141 BM 1 i/-/-/- (1991)-Nr.l40 BM# li / - / - / - (1992)-Nr.l40 GF lOi /-/-/- (1992)-Nr.l40, 141 142-143 Mils Moos kreuz: 2 Waldtümpel 11°32 / 47°18 25/425 1991, 1992/2+/ 135 min/Ehb:2 BM 20m4w/-/-/- (1991 )-Nr. 142 BM Im 2w /-/-/- (1992)-Nr.l43 GF -/-/-/ 1 (1992)-Nr.l42 144 Mils Grünegg: 2 Teiche direkt benachbart 11 °31 / 47°17 25 / 500 1991, 1992/2/95 min/Ehb:2 GF -/ 7Lb/-/- (1991) - / 1 ILb / + / - (1992) 145 Mils Turmfeld: Sickerbecken für Milser Bach 11°32 / 47° 17 400/200 1991, 1992/3+/ 55 min 146-147 Absam (Gnadenwald): Schottergrube Fröschl: Kiestümpel(146), Pfutzensystem(147);6 ha Schotterabbaugelände 11°32 / 47°18 500/ 1350 1991, 1992 / 4+ / 205 min / Ehb: 2 WK 6m/lLs/+/- (1991)-Nr. 146, 147 WK Im/-/-/- (1992)-Nr. 146 148 Absam (Gnadenwald) bei Polizeischule: Straße 11°32 / 47°19 1150/75 1991 (24.3, 18.8.) 1992(24.4.) EK ca. 20 überfahrene Individuen.

132 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 149-155: Absam (Gnadenwald): Areal südlich Wiesenhof: Betonbecken (149), Weiher (150), 2 Fischbecken (151), Moortümpel (152), Bachstaukette (153), Wiesentümpel (154) 300m Bachlauf(155); 1ha vernäßte Wiese, Moor 11°32 / 47° 18 1175 / 1675 1991, 1992/7/445min/Ehb. 4 GF 10m / 287Lb / D <1 / 2 (1991)-Nr.l49,l 50,153 GF etl./>350Lb /+ / + (1992)-Nr.l50, 152, 153, 154 EK ca. 1000m 300w/5dm2/D=47/-(1991):-Nr. 149-50,152 EK ca. 800i / + / + /+ (1992):-Nr. 150,152,153 BM 16i/-/-/- (1991): Nr 149 BM Im/-/-/- (1992): Nr.150 156 Baumkirchen / Mils "Baumkirchner Tal": 2000m Bachlauf; 6 ha Wald (vernäßt), Kalkquellmoore 11°33 / 47°18 0/700 1991 / 1 / 100 min 157 Gnadenwald Speckbacherhof: Teich 11°33 / 47°19 375 /375 1991/1/15 min GF -/ILb/ + /- 158-160 Absam (Gnadenwald) Gelände Speckbacherlift: 2 Wiesenmoorteiche (158, 159); 300m Bachlauf, Graben (160) 11°33 / 47°18 400/ 1825 1991, 1992 / 7+ / 255 min / Ehb.: 3 GF 2m / 67Lb / - / - (1991)-Nr. 158-160 GF lw / ILb/-/- (1992)-Nr.l58 EK 460m 40w / 54dm2 / D=2 / - (1991 )-Nr. 15 8-160 EK 200 /+/+/- (1992)-Nr 15 8 BM 3i/-/-/- (1991)-Nr.l58, 159 BM - / - / D=1 / - (1992)-Nr.l58 161 Gnadenwald bei Pulverer: Gartenteich 11°33 / 47°19 850/500 1991/ 1 / 75 min / Ehb:l GF -/34Lb/+/- EK 4i/39dm2/-/- 162 Baumkirchen Süd: Kiesbanktümpel; 3.5ha Aureste, Saumbestand, Kiesbänke 11°33 / 47°17 1000/ 1450 1992/ 1 /70 min/ Ehb: 1 GF -/ILb/-/- 133 163 Baumkirchen©Amt der Tiroler Landesregierung, Tongrube; Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 4 Tümpel; 4ha Tongrubengelände 11°34/47° 18 375 / 850 1991, 1992/4 + / 100 min/Ehb.: 1 GF - / - / S=75 / 5 (1991) -/ ILb / S=100/- (1992) GU 3m/-/+/- (1991) 4m / 30 Eier / S=15 / 3 (1992) 164-166 Baumkirchen Zufahrt zur Tongrube: 4 Teiche (Absetzbecken) (164), 5 Waldtümpel (165) 50m Graben (verschilft) (166) 11°34 / 47°18 600/ 850 1991, 1992/4/270 min/Ehb.: 3 GF - / - / S=55 / - (1991)-Nr.l65 2i / 13Lb / D=1 / - (1992)-Nr.l66 BM 2i / - / - / - (1991)-Nr.l65 GU 10m / - / + /- (1991)-Nr.l64, 166 GU 9m / ca. 100 Eier / - /I (1992)-Nr 164 EK Im / 6dm2 / + / - (1992)-Nr.l66 167 Fritzens südöstl. der Tongrube Baumkirchen: Fischteich 11°34 / 47°18 800/600 1991, 1992/2/55 min/Ehb.: 1 GF 2m/ ILb/-/- (1992) 168-169 Fritzens Tongrube: großer Sickerwasserteich (168), 3 kleine Lehmbecken (169) 11°34 / 47°18 925 / 550 1992/2 + /85 min/Ehb: 1 GF li / 19Lb / + /- -Nr. 168 EK - / 32dm2 / - / - -Nr. 168 GU 7i / - / - / 2 -Nr. 168, 169

B: südlich des Inn: 170 Völs Ost bei Firma MEISINGER: Teich 11°20 / 47°15 500/225 1991, 1992/7 + / 120/ Ehb.:l 171 Innsbruck bei Abzweigung nach Axams: 1.5ha vernäßte Wiese u. Wald 11°20 / 47°15 1025 / 150 1992 / 1 /20 min 134 172 ©Amt Innsbruck der Tiroler Landesregierung, Hofgarten: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Teich; im Winter abgelassen 11°23 /47° 16 1100/650 1991/1+/15 min/ WK Im/-/-/- (WK-Nachweise Hofgarten bereits 1981, AL) 173 Innsbruck Rapoldipark: Teich; starke Predation durch Stockenten 11°24 / 47° 16 500/0 1991 / 1 + & viele Kurzexk. / 15 min 174 Innsbruck Tummelplatzweg: Tümpel (trocken); 6ha Wald, teilweise vernäßt 11°24 / 47° 15 1150 /350 1991 / 1 /50 min 175 Innsbruck (Aldrans) Haltestelle Tantegert: lha Waldmoor; 11°25 / 47°15 600/ 100 1992/ 1 /20 min 176-177 Innsbruck Schloß Ambras: 2 Teiche Nord (176) bzw. Süd (177); Fischbesatz 11°25 / 47°15 1100/750 1991 / 1 /20 min 178 Innsbruck Roßau westl. Badesee: Pfutzensystem (Wagenspuren); 2ha Deponiegelände 11°26 / 47° 16 900/0 1991 /2/75 min/Ehb: 1 GF -/3Lb/S=30/- 179 Innsbruck Roßau: Badesee; Ufer kiesig, nur teilweise schüttere Vegetation 11°26 / 47°16 1100/0 1991 /3 +/90 min/Ehb: 1 EK 28m /-/-/- WK 1 m/-/-/- 180 Innsbruck Roßau Klärwerk: 2.5ha Klärwerkgelände mit Klärschlammbecken 11°26 / 47°15 1100/ 1600 1991 / 1 /25 min

135 181 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Taxerhof: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 2 ha vernäßte Wiese, Schilfniedermoor 11°28 / 47°15 650/950 1992/ 1 /30 min/ 182 Ampass Köglmoos: 350m Graben; 3.5ha Moor 11°28 / 47°15 1050/ 1100 1992/ 1 /90 min 183 Aldrans: Triendlhof: 5 Fischteiche 11°29/47°15 100/150 1991/1/15 min 184 Ampass Zimmertal: 150m Wiesenbach 11°29/47°15 1000/ 1500 1991/1/15 min 185 Rinn Nord: 50m Graben; 1.5ha Röhricht (Schilfniedermoor) 11°30 / 47°15 50/400 1991/1/15min 186 Rinn Nord: Wagenspuren, Pfützen in Feuchtwiese 11°30 / 47°15 175/425 1991 / 3 / 35 min / Ehb.: 1 GF li/12Lb/ + /- 187-188 Rinn Ost: Tümpel (1&7); 150m Bachlauf, Gräben (188); 2ha Feuchtwiesen, Schüttungsfläche H°30/47°15 525/375 1992/ 1 /65 min/ Ehb: 1 GF Im / 31Lb / + / - Nr. 187 (30 Lb); 188 (1 Lb) 189 Rinn Nord: Wald zwischen Judenstein und Rinn Waldmoor -Schnabelseggen; Weiher 11°30 / 47°15 600/700 1991, 1992/7/ 195 min/Ehb.: 1 GF ca.600 /ca. 1000 Lb /- /ca. 100 (1991) - / 510 Lb /- / - (1992) EK 25i/lLs/-/- (1991) BM 1 i/ - / 5 /- (1991)

136 190©Amt der AmpassTiroler Landesregierung, Taschenlehn: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Teich 11°31 / 47°16 0/875 1991 / 1 / 50 min / Ehb:l 191 - NE-Ortsrand bei Gemeindesaal 11°32 / 47° 15 50/ 1000 Parkplatz am Dorfbach GF 1 überfahrenes laichträchtiges w 192-193 Tulfes Reitstall: Wassersammelbecken (192), Ententeich (193) 11 °31 / 47°15 1175/ 1250 1991, 1992/3 /75 min/Ehb.: 1 GF 51 /12Lb/D=55/- (1991)-Nr.192 GF - / 48 Lb / - / - (1992)- Nr.192 194 Tulfes bei Moser: Teich; 3ha Wald, teilw. vemäßt 11°32 / 47°16 800/ 1200 1991 / 1 /25 min 195 Volders (Kleinvolderberg) Lachhof: Waldtümpel (trocken); 3.5ha Wald, teilw. vernäßt 11°32 / 47°16 1075/600 1991 / 1 /30 min 196 Volders West: 11°33 / 47°17 650/ 150 an Autobahn 5.4.92 EK 1 Tier wandernd 197 Volders Karlskirche: Teich 11°33 / 47°17 675 / 125 1991 / 2 + /90 min / Ehb:l GF lm/18Lb/D=4/- EK Im/-/-/-

137 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at KONTROLLIERTE GEBIETE ÖK 148 BRENNER

A Gebiete Südwestliche Mitelgebirgsterrasse (Ml)

198 Götzens-Geroldsbach: ehemalige Fischzuchtanlage (3 Betonbecken) 11*20/47*14 275/700 1991 /1 / 15min 199 Natters: Natterer See Badessemit Fischteich; durch Damm getrennt 11*20/47*14 600/500 1991,1992/2+/55 min/ GF - / lOLb / - / - (1991) EK - / 15dm2 / - / - (1991) 200 Natters (bei Neugötzens): Tümpel, Pfützen auf Deponiegelände 11*20/47*14 800/325 1992/ 1 / 15 min 201 Natters (bei Neu-Götzens) Ost: 150m Graben, Flutrinnen; 2ha Feuchtgebiet (vernäßte Wiesen, Hangmoor) 22*20/47*14 850/ 150 1992/ 1/ 13.40 25 Min GF Im/-/-/- 202 Natters Tiefental: Teich (Sandfang?) 11*21/47*14 0/300 1992/ 1 / 10 min

B: Gebiete Südöstliche Mittelgebirgsterrasse ( M2)

203 Innnsbruck / Natters Sillschlucht: Flutmulden entlang Bachlauf 11*23 /47*14 750/ 1150 1992/ 1 / 15 min

138 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 204 Innsbruck Igls Kurpark: Teich 11*24/47*13 850/ 1300 1991 / 3+/90 min / Ehb:l GF Im/-/-/- EK 2 / - / D=1 / - 205 Innsbruck/ Lans (Vill) "Beim See": 8 Lehmtümpel (Gasleitungsbau!) 11*24/47*14 900/675 1992/ 1/60 min/Ehb: 1 EK - / - / D=3 / - 206 Innsbruck Igls Schloß Taxburg: Fischteich 11*24/47*13 1000/650 1991 / 2+/ 35 min 207 Innsbruck / Lans "Viller Moor": 11*24/47*14 1100/700 200m Bachlauf 1991/1 / 10 min 208 Lans West: 0.5ha Waldmoor 11*24/47*14 1150/950 1991 /1/ 10 min 209 Lans West nördlich des Sees: Moortümpel 11*24/47*14 100/ 1050 1992/2/ 50 min/Ehb: 1 BM lw/-/-/- 210-211 Innsbruck / NSG-Rosengarten-Patsch (Hundesportanlage): 2 Weiher (stark eutrophiert) 11*25 /47*12 100/ 1650 1991 /2/65 /Ehb:2 (früher BM-7.4.1982 A.L.)

139 212-214 Lans©Amt West: der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Lanser See (212), Schilftümpel (213); 100m Bachlauf (See-Abfluß) (214); 1ha Verlandungsmoor (See-Zufluß) 11*25/47*14 200/850 1991,1992/ 6+ /170 min / Ehb: 3 EK Im lwli /-/-/- (1991)-Nr. 213 GF - / 6Lb / - / - (1992)-Nr. 214 Abfluß (Nr.212) ohne Lurche: früher WF, EK (AL) 215 Lans Nordwest: Seerosenweiher 11*25/47*14 250/ 1175 1991,1992/4/160 min/Ehb: 1 GF 13i / ILb / - / - (1991) EK 32i / 12dm2 / - / - (1991) - / - / S=5 / - (1992) 216 Lans West: Fischteich 11*25 /47*14 250/375 1991,1992/2/75 min/Ehb:l GF Im / 17Lb / - / - (1991) EK 32i / 73dm2 / - / - (1991) BM-/-/1/- (1991) 217 Lans West "Ansitz Heimkehr": Teich 11*25 /47*14 525/675 1991,1992 / 4+ / 110 min / Ehb:l GF 3m2i / 102Lb / - / - (1991) - /1 12Lb / - / - (1992) EK 62i / 28dm2 / - / - (1991) Im / - / D=6 / - (1992) BM Im/-/-/- (1991) 218-219 Lans Nord: Mühlsee (218); 50m verschilfter Graben (Zufluß) (219) 11*25 /47*14 1000/ 1175 1991,1992/2/ 120 min/Ehb: 2 GF -/4Lb/ + /- (1992)-Nr.219 EK 3m / - / - / - (1992)-Nr.218

140 220-221 Lans©Amt deröstl. Tiroler Landesregierung,Mühlsee: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Wagenspuren, Flutrinnen (220); 250m Bachlauf, Drainage-graben (221); 3ha Feuchtgebiet u. Schüttungsfläche 11*25/47*14 1175 / 1175 1991 / 1 /20 min/ GF Im / 2Lb / - / - (Nr. 220) 222 Lans Süd: 2 ha Erlenbestand und Schüttungsfläche 11*25 /47*13 1000/ 1500 1991/1/15min 223 Lans / : 1.5ha Hangvernässung (Röhricht) 11*26/47*14 650 1991/1/15min 224 Sistrans Südwest: Maierlacke (Waldtümpel) 11*26/47*13 825/ 1525 1991 / 1 / 40 min/ Ehb:l BM 13i / - / 2 / - 225 Sistrans Südwest: Teich (ehemaliges Fischbecken ) 11° 26/47*14 850/225 1991 / 1 / 40 min /Ehb.: 1 GF Im / D=7 / - / - 226 Aldrans Waldspielplatz: Bachverlandung 11*26/47*14 1200/ 1575 1992 / 1 / 40 min / Ehb: 1 GF - /1 8Lb / - / - 227 Aldrans: Herzsee (Fischteich, 0.8 ha) 11*27/47*41 400/ 1700 1991, 1992/3 +/55 min/Ehb: 1 228 Sistrans Ost: 100m Drainagegraben; 1ha Feuchtwiese, Deponiegelände 11*27/47*14 1200/675 1992/ 1 / 10 min

141 229 ©Amt Aldrans der Tiroler östl. Landesregierung, Gasthof Abteilung Hubertus: Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Waldrandtümpel 11*27/47*14 1200/ 1450 1992/ 1/ 10 min 230 Sistrans südöstlich Starkenhof: 450m Bachlauf; 3.5 ha Hangvemässung (Röhricht, Grauerlenbestände) 11*28/47*14 156/600 1992/ 1 / 30 min 231 Aldrans östlich Starkenhof: Schlenken in Naßwiese; 20m Drainagegraben 11*28/47*14 200/ 1225 1992/ 1 / 15 min/Ehb: 1 GF - / 28Lb / + / - 232 Sistrans südlich Asten: 9 Teiche bzw. Tümpel in Hangvernässung; Neuanlage als" Biotop" 11*28/47*14 550/ 1125 1992/ 1 /30 min/Ehb: 2 GF - / 24Lb / D=6 / - BM Im/-/-/- 233 Sistrans südl. Asten: Tümpelsystem ("Froschtümpel"); Neuanlage 11*28/47*14 650/ 1175 1991, 1992 /2/40min GF 6i / - / - / - (1991) - / 15Lb / D=3 / - (1992) 234 Sistrans südl. Asten: 600m Bachlauf, Gräben; 4ha Hangvernässung (Röhricht, Grauerlenbestände, Moor) 11*28/47*14 650/900 1992 / 1 / 30min 235 Aldrans Golfplatz West: Teich (Neuanlage) 11*29/47*14 100/ 1350 1991, 1992 / 2+/ 55 min / Ehb: 1 GF - / - / D=7 / - (1991) - / 4Lb / D=17 / - (1992)

142 236 Aldrans©Amt der Golfplatz Tiroler Landesregierung, West: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Teich 11*29/47*14 125/ 1225 1991, 1992/3 +/45 min/Ehb.l GF - / 30Lb / - / - (1992) BM Im/-/-/- (1992) 237- 239 Rinn Golfplatz Mitte: 2 Teiche (237, 238); 50m Graben, Bachlauf (239) 11*29/47*14 500/ 1550 1991, 1992/2/85 min /Ehb: 3 GF - / 34Lb / + / (1992) Nr. 237 & 239 EK Im/-/-/- (1992) Nr. 238 BM Im/-/-/- (1992) Nr. 238 240 Rinn Golfplatz Ost: Teich 11*29/74*14 700/ 1625 1991, 1992/3 /65 min/Ehb: 1 GF 1 i / 24Lb / - / - (1991) - / ILb / - / - (1992)

KONTROLLIERTE GEBIETE ÖK 119 SCHWAZ

A : nördlich des Inn

241 Fritzens Süd: lha Saumbestand, Kiesbank 11°35 / 47°18 100/325 1992/ 1 / 10 min 242 Gnadenwald zwischen Kampf! u. Taltaxer: Teich bei Strommast ~ 11°35 / 47°19 675 /500 1991, 1992 / 6 + / 90 min/Ehb: 1 GF -/-/+/1 (1991) GF 7m lOi / 236Lb / D=1 / - (1992) EK 2m/-/ + /- (1991) BM 5i / - / - / - (1991)

143 243 Fritzens©Amt der Tiroler / Landesregierung,Gnadenwald Abteilung bei Umweltschutz; Lemoos: download www.biologiezentrum.at Straße 11°35 /47°19 950/0 18.8.91 EK 3 überfahrene Tiere 244 Fritzens / Gnadenwald Gebiet Lemoos: Moorteich (umzäunt); 1.5ha Moor; versumpfter Bachgraben 11°35 / 47°19 1000/0 1991 /2 / 100 min/Ehb.: 1 GF Im/ILb/-/14 EK 95i/-/-/- BM 3m 3w / - / - / - 245 Gnadenwald südöstlich von Ghf. Gunggl: Bruchwaldschlenken; 2ha Föhrenbruchwald und Niedermoor 11°36 / 47°19 0/800 1991, 1992/3+/90 min GF - / 8Lb / - / - (1991) 246 Fritzens / Gnadenwald östlich Lemoos: 150m Bachlauf 11°36 / 47°19 50/75 1991 /1 / 10 min 247 Fritzens / Gnadenwald Taltaxer Hof: 100m Drainagegraben; 1ha Moor, Feuchtwiese 11°36 / 47°19 100/250 1991 /2/70 min 248-249 Gnadenwald südwestlich von Mairbach: Bachstaubecken (248); 150m Bachlauf (249) 1.5 ha Hangvernässung 11°36/47°19 450/725 1991, 1992/2+/35 min/Ehb.: 1 GF - / 3Lb / + / - (1991)- Nr.248 GF Im / - / - / 1 (1992)- Nr.249 250 Fritzens Ost: Tümpel im Baustellengelände Klärwerk; 2ha Aurest 11°36 / 47°18 550/ 500 1992/ 1 /25 min

144 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 251 Fritzens (Gnadenwald) - Thierburg Süd: Schilfweiher; 1ha Schwarzerlenbrucnwald 11°36 / 47°18 800/ 1650 1991, 1992/7+/ 170 min/Ehb.: 1 GF -/-/-/13 (1991) ca.lOOm lw / 143Lb / - /- (1992) EK 92m 18w 3i / 5Ls / - / - (1992)

252 Fritzens (Gnadenwald) - Thierburg Mitte: Bruchwaldschlenken; 3 ha Schwarzerlenbruchwald, Flachmoor 11°36 / 47°18 850/ 1750 1991, 1992/4/ 115 min/Ehb: 1 GF 15i / ILb / - / 8 (1991) li / - / - / - (1992) EK-/-/-/2 (1991)

253 Fritzens (Gnadenwald) - Thierburg Nord: Tümpelverlandung in Toteisloch; Großseggensumpf 11°36 / 47°19 900/0 1991, 1992/6/ 145 min/Ehb.: 1 GF - / 2Lb / - / 1 (1991) BM 3m 3w / - / D=3 / - (1991)

254 Fritzens /Terfens (Gnadenwald) Eggen: 100m Graben 11°36 / 47°19 1275 /300 1991, 1992/2/45 min/Ehb: 1 GF 1 i / 5Lb / - / - (1991) -/-/-/2 (1992) BM li/-/-/- (1991) 255 Terfens (Gnadenwald) Larchtal: 1500m Bachlauf 11°37 / 47°19 0/700 1992/ 1 / 30 min 256 Terfens (Gnadenwald) Mairbach: 4 Moortümpel; 2ha Feuchtflächen, Quellmoore 11°37 / 47°19 150/ 1000 1992/ 1 / 20 min 257 Terfens (Gnadenwald) Spieltenner: Bachstaubecken; 1.5 ha Hangvernässung 11°37 / 47°19 325 / 150 1991 / 1 /20 min

145 258-259©Amt Terfens der Tiroler Landesregierung, Südost: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Schotterteich (258); 150m Bachlauf (259); 2 ha Deponiegelände 11°38 / 47°18 350 / 1800 1991, 1992/6+/ 135 min/Ehb.: 1 EK 3m/-/-/- (1991)-Nr. 258 WK Im/-/-/- (1992)-Nr. 258 260 Terfens Ost: Straße 11°39 / 47°19 100/1150 23.6.91 EK Im überfahren 261 Terfens / Vomp (Vomperbach): 600m Bachlauf 11°39 / 47°20 300/750 1991 / 1 / 40 min 262 Vomp (Vomperberg) bei Gasth. Karwendelrast: Straße 11°39 / 47°20 500/ 1500 19.7.92 EK 1 überfahrenes Tier 263 Terfens Weißlahn: Badesee; ehemalige Bahnbaggerung 11+39 /47°19 550/700 1991, 1992/5+/65 min/Ehb. 1 EK 5m / - / - / - 264 Terfens Weißlahn: 2ha Auwald, Kiesbänke 11°39 / 47°19 700/600 1992/ 1 /2 0 min

146 265-266©Amt Terfens der Tiroler Landesregierung, Ost Weißlahn: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Karpfenteich mit Verlandungszone und Schilftümpel (265) 200m Gießen (verschilfter Teich-Abfluß) (266) 11°39 / 47°19 800/825 1991, 1992 19 + 1300 min / Ehb. : 2 GF Im/-/-/+ (1991)-Nr.266 & Juv. Schilftümpel - / 32Lb / - / - (1992)-Nr.266 EK 108m 4w / - / + /1 (1991)-Nr.265 5i / - / - / - (1992)-Nr.265 GU 2m /-/-/- (1991)-Nr.265 li / - / - / - (1992)-Nr.265 WF 2m/-/-/- (1991)-Nr.265 267 Terfens (Vomperbach West): Schottergrube: Pfütze; 1.5 ha Abbaugelände, Ruderalfläche 11°39 / 47°19 850/ 1700 1991 / 3 + / 80 min / Ehb:l WK - / - / D=33 / 1 268 Vomp (Vomperbach): Schottergrube Nord: Schlammbecken; 2 ha Abbaugelände 11°39 / 47°20 900/250 1991 /1 /15 min 269 Terfens (Vomperbach Süd): Schottergrube (LANG): Pfutzensystem; 1 ha Schüttungsfläche 11°39 / 47°19 950/ 1700 1991/ 1/15 min 270 Terfens Weißlahn: 250m Bahnentnahmegraben 11°39 / 47°19 1025 /725 1991, 1992/3+/ 105 min GU 4i/-/D=2/-/ (1991) lOi /-/-/- (1992) 271 Vomp (Vomperbach): Schottergrube Ost: 2 Schlammbecken; 3 ha Abbaugelände 11°40 / 47°19 350/ 1700 1991/1/15 min 272 Vomp (Fiecht): 1.5ha Schüttungsfläche 1-1°41 /47°21 100/250 1991 /1 / 10 min

147 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 273 Vomp bei Schloß Mitterhardt (Kasernengelände): Grundwasserteich; Übungsanlage Pioniere, Fischbesatz 11°42 / 47°20 100/450 1992/2 + / 20 Min 274 Stans West: 600m Bachlauf, Graben 11°42 / 47°21 950/ 1575 1991, 1992 /2 + /90min / Ehb:l GF - / ILb / 2 / - (1991) 275 Stans Stutenhof West: Straße H 043/47022 625 / 1000 24.6.91; 20.4.92 EK 1 Individuum wandernd (1991) EK 3 überfahrene Tiere (1992) 276 Stans Ost: Badeteich 11°43 / 47°22 1075/ 175 1991 / 1 /30 min/Ehb:l EK - / - / D=9 / - 277 Stans Stutenhof West: 200m verschilfter Graben 11°44 / 47°22 0 / 1250 1992/ 1 / 10 min

278 Stans Stutenhof West: 500m Bahnentnahmegraben; weiherartige Weitungen II 044/47022 50/650 1991, 1992 / 5 + / 345 min / Ehb: 3 GF - / 78Lb / + / - (1991) - / 29Lb / - / - (1992) EK 6m lw / 20dm2 / - / - (1991) 279 Stans Stutenhof Mitte: Schotterweg H 044/47022 150/ 1500 24.6.91 ; 23.6.92 EK 3 Individuen wandernd (1991) EK 5 Individuen wandernd (1992)

148 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 280 Stans Gelände Stutenhof Nord: 2000m Gießen 11°44 / 47°22 300/ 1500 1992/ 1 /60 min 281 Stans / Buch Stutenhof Ost: 2000m Bahnentnahmegraben; weiherartige Aufweitungen 11°44 / 47°22 500/ 1050 1991, 1992 / 7 + / 240 min / Ehb.: 1 EK Im/-/-/- (1991) 282 Stans Stutenhof Mitte: 2Ö0 m verschilfter Graben 11°44 / 47°22 625 /1650 1992/ 1 /30 min /Ehb 1 IGF -/6Lb/-/- 283 Stans Stutenhof Mitte: 2 Grundwasserteiche; teilw. Ausbaggerungen-Amphibienteiche 11°44 / 47°22 700/ 1200 1991, 1992 / 8 + / 330 min / Ehb: 3 GF -/30Lb/-/- (1991) -/ 2Lb/-/- (1992) BM Im lw / — / — / — (1991) GU 4m / - / - / - (1991) GU 50m / - / - /1 (1992) WF 2m 5w / - / - / 3 (1991) LF 2m/-/-/- (1991) LF 5m/-/-/- (1992) KM# 6m 6w / - / - / - (1991) KM# lw/-/-/- (1992) 284 Stans Stutenhof Nordost: Teich 11°44 / 47°23 1100/375 1991 / 1 / 30mn 285 Stans / Buch Stutenhof Ost: 600m Graben (z.T. trocken) 11°44 / 47°23 1125/0 1991, 1992/2 + /35 min 286 Jenbach Stutenhof Ost: Fischteich- Großanlage 11°45 / 47°23 200/250 1991, 1992 / 4 + / 140 min / Ehb: 1

149 ©Amt287 der Tiroler Landesregierung, Jenbach Abteilung Stutenhof Umweltschutz; Ost: download www.biologiezentrum.at Bachverlandung 11°45 / 47°23 250/500 1991, 1992/4 + /90 min/Ehb:l GF - /- / + /- (1991) - / 4Lb / + / - (1992) 288 Jenbach westlich Achenseekraftwerk: lha Deponiegelände 11°45 / 47°23 300/750 1991/1/15 min 289 Jenbach südlich Achenseekraftwerk: Grundwasserteich (Baugrube) 11°45 / 47°23 450/575 1991 /3 +/95 min/ 290 Jenbach West: 250m Graben (Bahnentnahmegraben?) 11°45 / 47°23 1150/475 1992/ 1 / 40 min 291 Wiesing Erlach: Bachstaukette (weitgehend trocken) 11°47 / 47°24 0/350 1992/ 1 / 15 min 292 Wiesing Steinbruch bei Jenbach: 2.5 ha Steinbruchgelände (ohne Gewässer) 11°47 / 47°23 350/ 1150 1992/ 1 / 15 min 293 Wiesing Steinbruch bei Jenbach: SchotterstralJe 11°47 / 47°23 600/ 1175 13.7.92 EK lw wandernd 294 Wiesing West: Straße 11°47 / 47°24 650/0 24.6.91 EK Im wandernd

150 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 295 Wiesing südlich Steinbruch Jenbach: 800m Gießen (Bahnentnahmegraben?) 11°47 / 47°23 850/ 1200 1992/3 +/ 105 min/Ehb: 1 EK - / - / D=3 / - 296 Wiesing östlich Steinbruch Jenbach: Grundwassertümpel; 2ha Ruderalfläche H 047/47023 9 50/1375 1992/2 + /90 min/Ehb: 1 EK - / - / D=20 / - GU 6i / 60 Eier / D=4 / - 297 Wiesing / Münster Haltestelle: 1ha Aurest 11°49 / 47°24 300/375 1992/ 1 / 15 min 298 Münster Hub: Bahngraben-Resttümpel, Pfützen; 1ha Schüttungsfläche, Baustellengelände H 049/47024 9 5 0/IOOO 1991, 1992/5 + / 95 min/Ehb:l GU 10m 3i / - / + / - (1991)

B : südlich des Inn

299 / : Fischteich; 2 ha Schwarzerlenhangmoor, Röhricht 11°36/47°17 1125 / 1200 1992/ 1 /30 min 300-301 Kolsass westlich Lourdeskapelle: Teich (300); 100m Drainagegraben, Straßenrandgerinne (301) 11°37 / 47°17 175 / 1350 1992 / 1+ / 30 min / Ehb: 1 GF 1 i / 7Lb / - / - Nr. 301 302, 303 304 Kolsass bei Lourdeskapelle: 3 Fischteiche (302), Wagenspuren (303), 200m Bachlauf, Gräben (304) 11°37 / 47°17 325 / 1375 1991, 1992/2/95 min/Ehb: 1 GF - / 2Lb / - / - (1991) - / 5Lb / - / - (1992) 151 305©Amt der Tiroler Kolsass Landesregierung, Nord: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 8.5ha Auwald 11°37 / 47°18 1150/ 1050 1992/2/80 min 306 Weer Autobahnraststation: 3ha Auwald, Kiesbänke 11°39 / 47°19 350/300 1992/ 1 /20 min 307 Schwaz Ost: bei Neuhof alter Fischteich (Grundwasserteich; verschilft) 11°44 / 47°21 225/ 1775 1991, 1992 / 2 + / 40 min/Ehb:l GF -/ 17Lb/ + /- (1991) EK 5m lw / 30dm2 / - / - (1991) 308 Schwaz Ost: 350m Bachlauf (Tufter Bach) 11°44 /47°21 350/ 1775 1991 / 1 /15 min 309 Buch (Schlierbach): 1.5ha Auwald 11°46 / 47°23 800/0 1992/ 1+/20 min 310 Strass im Zillertal - West: 800m Gießen 11°48 / 47°23 1000/ 1500 1992/ 1 /35 min 311 Strass im Zillertal - Hof: 700m Graben, Bachlauf 11°49 / 47°24 700/ 100 1992/ 1 /20 min 312 Schiitters Schottergrube südlich Astholz: Pfützen; 1.5 ha Abbau-/Deponiegelände 11°49 / 47°23 825 /400 1991 /1 /10 Min 313 Strass / Schiitters - Watsch: 1000m Gräben (z. T. trocken) 11°49 / 47°23 950/ 1100 1992/ 1 /40 min

152 314 Schiitters©Amt der Tiroler Schottergrube: Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Pfützen ; 1 ha Deponiegelände 11°49 / 47°23 1150/0 1991 / 1 / 10 min

KONTROLLIERTE GEBIETE ÖK 120 WÖRGL =T4

A: nördlich des Inn

315 Münster Hof: Pfützen auf Schüttungsfläche ll°50/47°24 75/ 1450 1991 / 1 +/20 min GU 5i / - / - / - 316 Münster Nordost: Flutrinnen in Hangvemässung 11°50 / 47°25 300/ 1000 1992/ 1+/ 10 min 317 Münster Kronbichl: 150m Graben 11°50 / 47°26 500/ 100 1992/ 1 / 15 min 318 Münster Bahn N-Seite: 1450m Bahnentnahmegraben 11°50 / 47°25 650/ 100 1991, 1992 / 5+ / 205 min / Ehb.l EK 3m/-/-/- (1991) GU 17m /-/-/- (1991) LF 2m / - / - / - (1991) GF -/11 Lb/ + /-(1992) 319 Münster Asten: 11°50 / 47°25 850/ 1300 15.6.1991 EK 1 überfahrenes Tier

153 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at 320 Münster bei Autobahnrastplatz: 2ha Auwald 11°50 / 47°24 900/ 1400 1992/ 1 /20 min 321 Münster Bahn S-Seite: 950m Bahnentnahmegraben 11°50 / 47°25 925/225 1991, 1992/3+/ 160 min/ EK 5m/-/-/- (1991) GU 6m/-/-/- (1991) GF - / 2Lb/+/ - (1992) 322 Münster Habach südlich der Bahn: 100m Wiesengraben 11 °51 / 47°25 300/725 1991 /1/ 15 min 323 Münster Habach Bahn S-Seite: 1100m Bahnentnahmegraben 11°51 / 47°25 375 / 875 1991, 1992/4+/185 min/ GU 9 m /- / - /- LF Im /-/-/- 324 Münster / Kramsach- Habach Bahn N-Seite: 720 m Bahnentnahmegraben 11°51 / 47°25 500/ 1125 1991, 1992/8+/290 min/Ehb.: 1 EK 8m li/-/-/- (1991) GU 15m 2w/-/-/- (1991) WF 15/-/-/- (1991) GF - / 62 Lb / + / - (1992) 325 Kramsach - Habach Nordost: 2 Waldtümpel 11 °51 / 47°26 675 /50 1992 / 2 / 25 min / Ehb: 1 GU 3i/-/-/- 326-327 Kramsach Steinbruch-Kalkofen Hagau: ca. 5 ha Weidengebüsch mit flachen Lehm lacken (326); Schilffelder, Pfützen; größere Hirschsuhllacke (327) 11 °51 / 47°26 900/650 1991, 1992/3 +/70 min/ EK li/-/-/- (1992)-Nr. 326 GU 5m/-/-/- (1992) Nr. 327 154 328 Kramsach©Amt der Tiroler Hagauer Landesregierung, Wald: Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Große und kleine Grundlacke - Waldsenken mit Grundwasseraufstoß; Phalaris und Carexelata, C. rostrata 11 °51 / 47°26 1100/850 1991 / 1 /30 min BM \ [/-/-/- 329 Kramsach: Waldrandteich bei Steinbruchweg alte Teichanlage mit Tannenwedel 11°52 / 47°26 0/75 1991 / 2/30 min/ ( noch 1984 hier GU, BM, LF, WF ) 330 Kramsach Habachbachmündung: 1.5ha Aurest, Kiesbänke 11°52 / 47°25 100/ 1175 1992/ 1 /20 min 331-332 Kramsach NSG Kramsacher Loar: 5.5 ha Niedermoor, temporäre Weiher (331), 2 Gartenteiche am Ostrand (332) 11°52 / 47°26 250/750 1991, 1992 / 5+ & etl. Kurzkontr./180 / Ehb.l GF 3m / - / S=2 / - (Nr.334) EK >200/ + /-/- (1991)Nr.331; 332 EK 2i / - / - / - (1992) BM 5i,lm /-/-/- (1991)Nr. 331,332 GU >20i /-/-/- (1991) Nr. 331,332 GU 20 i / - / - / 2 (1992) Nr. 331 WF 2-3i /-/-/- (1991),(1992)-Nr.331 LF >10m /-/-/- (1991) Nr.331 LF 5m/-/-/- (1992)Nr.331 333 Kramsach Hagauer Loar Teiche, Schilffelder bei Sagzahnschmiede;Weiher 11°52 / 47°26 250/200 1991, 1992/4+/50 min/Ehb:l WF 28i /-/-/- (1991) 334 Kramsach: Haberbach zwischen NSG Loar und Kanalmündung: 600 m +/- trockener Wiesenbach 11°52 / 47°26 700/750 1991/ 1 /30 min/

155 342-345 Bruck©Amt a. der Ziller: Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Tümpel (Baugrube) (342), Pfützen (343); 500m Gräben (344), Bachlauf (345); 2ha Erlenbestand, Schüttungsfläche ll°5 1 /4 7 °2 3 3 5 0 / 150 1991, 1992/4+/ 180/Ehb: 1 GF -/-/ + /- (1991)-Nr. 343 2i / 252Lb / + / - (1992)- Nr. 342, 343,344 BM 8i /-/-/- (1991)- Nr. 344 GU 16i/-/-/- (1991)-Nr. 343,344 lw/-/-/- (1992)-Nr. 344 EK lw/-/-/- (1992)-Nr. 345

346-347 Bruck a. Ziller: Teich (347); 100m Bachlauf, Graben (verschilft) (348) lha Hangvemässung (Feuchtwiesen, Röhricht) 11°51 / 47°23 4 0 0 /2 5 0 1991, 1992/4+/200/Ehb: 2 GF - / - / D=2 / - (1991)- Nr.346 -/73Lb/Dl/- (1992)- Nr 346, 347 GU 3i / - / - / 2 (1991)- Nr.347 GU 3i / - / - /1 (1992)- Nr.347

348 Münster Innauen bei Lichtwerth: Firma Alpquell grob 9 ha Auwald 11 °51 / 47°25 4 5 0 / 150 1991 / 1/ 60 min

349-350 Münster / Reith i. Alpbachtal: Schloß Lichtwerth: Tümpel (350); 1300m Gießen (351) 11 °51 / 47°27 850/200 1991, 1992/3+/ 155 min/Ehb.: 2 GF -/ - / S=1 / 5 (1991) Nr. 350 - / 48Lb / - / - (1992) Nr. 349,350 EK 4i/-/-/- (1992)Nr. 349

351 Münster Schloß Lichtwerth: Straße 11 °51 / 47°25 950/250 14.8.91 EK 1 überfahrenes Tier

352 Reith i. Alpbachtal: Matzenpark: "Löwenteich"- Fischteich 11 °51 / 47°25 1100/500 1991, 1992 / 6+ / 130 min / Ehb: 1

157 353©Amt der Tiroler Reith Landesregierung, i. Alpbachtal: Abteilung Umweltschutz; Matzenpark: download www.biologiezentrum.at "Schloßteich" -verschilfter Fischteich 11 °51 / 47°25 1200/650 1991, 1992/4+/75 min/

354 Reith i, Alpbachtal: Matzenpark: "Karpfenteich" und "Altes Bad" (Fischaufzuchtbecken) 11 °51 /47°25 1200/450 1991, 1992/4/ 105 m in/E hb: 1 EK 4m /-/-/- (1992)- Karpfenteich

355 Reith i. Alpbachtal: Neudorf: Straße 11°52 / 47°24 200/ 1800 14.8.91 18.00h EK 22 Hüpferlinge wandernd, z. T. überfahren 25.5.92 23.30h EK Im, lw wandernd + 5 überfahrene Indiv.

356 Reith i. Alpbachtal Ost: Egelsee Verschilfter Weiher mit Insel 1991, 1992 15 + 1245 min/Ehb: 1 GF -/2Lb/-/- (1991) ~ 5 /-/-/- (1992) EK 8i/+/D=85/16 (1991) 68m 18w /-/-/- (1992) BM -/-/D<1/- (1991)

357 Reith Alpbachtal: Reither See Badesee; starker Fischbesatz 11°52 / 47°25 7 0 0 /5 0 1991, 1992 / 4+ / 100 min / Ehb: 1 GF - / - / S=50 / - (1992) EK 19m 5w/-/-/- (1992)

358 Reith i. Alpbachtal - Mehrn , Percha: Wiesenteich Resttümpel eines ehemals größeren Wiesenweihers; weitgehend verschüttet, Gülledüngung 11°52 / 47°25 75 0 /6 5 0 1992/2/35 min/Ehb: 1 GU 6i / - / - / 3

359 Reith i. Alpbachtal: Nord: Straße 11°52 / 47°25 850/500 26.5.92 (0.05h) EK lw wandernd 158 ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Bild 1: Traktorenspuren in Feuchtwiese bei Axams (Gebiet Nr. 75; Gewässertyp: Kleinstgewässer - KL). Laichplatz des Grasfrosches. Kleinststandorte ähnlicher Art sind lokal wichtige Ausweichhabitate. Die Erhaltung hoher Grundwasserspiegel und die Verhinderung von Bodenversiegelungen sind wichtigste Voraussetzungen für Entstehung und stete Neubildung der­ artiger Strukturen. (Foto: D. Fischler)

Bild 2: Zum Teil anthropogen gestaltete Kleingewässer in Hangvermoorung bei Sistrans - Asten (Gebiet Nr. 232; Gewässertyp: Kleingewässer - KG). Laichplatz von Grasfrosch und Bergmolch. Die extensivere Flächennutzung im Mittel- gebirgsbereich bedingt höheres Angebot an Laichgewässern und vor allem intaktere Sommerlebensräume. (Foto: D. Fischler) ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Bild 3: Fischteich (Forellenzucht) östlich Götzens (Gebiet Nr. 79; Gewässertyp Fischteich - FT). Keine Lurche. In der Umgebung große Grasfroschpoulation. Selbst im Mittelgebirge sind Gewässer mit hohem Fischbesatz für die meisten Lurcharten kaum nutzbar. (Foto: D. Fischler)

Bild 4: Equisetumweiher bei Wiesenhöfe Gnadenwald (Gebiet Nr. 150; Gewässertyp: größere stehende Gewässer - GG). Größte Erdkrötenpopulation des Untersuchungsgebietes; zweitgrößtes Grasfrosch Vorkommen; gute Bergmolchbe­ stände. Das Wiesenhofareal bedarf flächiger Schutzmaßnahmen. Der Weiher ist durch eine geplante Intensivierung der Fischzucht in seiner Funktion bedroht. (Foto: D. Fischler) ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Bild 5: Asphaltwerk Zirl Ost. (Gebiet Nr. 12-13; Gewässertyp: Schottergrubengewässer - SG). Im abgebildeten Kiesteich laichen vereinzelt Wechselkröte und Erdkröte. Schottergrubenhabitate sind inzwischen im Untersuchungsraum für Arten mit Pionierstrategien wichtige Ersätzlebensräume und daher in Naturschutzerwägungen einzubeziehen. (Foto: D. Fischler)

Bild 6: Sickerbecken bei Thaur (Gebiet Nr. 121; Gewässertyp: Retentionsbecken - RT). Große Population der Wechselkröte; kleinere Vorkommen von Erdkröte und Grasfrosch. Gewässer des Typs RT sind meist durch Verschmutzung, Verschüttung, unregelmäßige Wasserführung und mangelnde Vegetationsentwicklung für Lurche in ihrer Nutzbarkeit eingeschränkt. Pionierarten wie die Wechselkröte benötigen ähnliche Strukturen. In der ausgeräumten Intensivlandschaft stellen aber größere, stabilere Wasserkörper dieser Art u.U. auch für andere Arten wichtige Ersatzlebensräume dar. (Foto: D. Fischler) I

©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at Bild 7: Wiesengraben bei Imming - Schiitters (Gebiet Nr. 344; Gewässertyp: Bäche, Gräben BG). Aufnahme 1991. 1992 höherer Wasserstand. Vorkommen von Gelbbauchunke und Bergmolch; größere Population Grasfrosch. Kleingewässer dieses Typs sind in hohem Maße durch Verschüttung, Verrohrung, Eutrophierung und Uferdevastierung bedroht. Auch im Bereich Imming finden z.Z. starke Habitatveränderun­ gen statt. (Foto: D. Fischler)

Bild 8: Bahngräben im Bereich Münster- Habach (N-Seite). (Gebiet Nr. 324; Gewässertyp größere stehende Gewässer - GG). Habit.at von Laub-, Wasser- und Grasfrosch, Gelbbauchunke, Erdkröte; wahrscheinlich auch Vorkommen von Berg- und Teichmolch. Insgesamt das ökologisch wertvollste Kleingewässersystem des gesamten Inntales. Typologisch als Auwaldaltwässer aufzufassen. Stete Arealverminderung durch Verschüttung. Vernichtung durch Bah'nausbau zu befürchten. (Foto: A. Landmann) ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Bild 9: Völser Teich (Gebiet Nr. 64; Gewässertyp: größere stehende Gewässer - GG). Große Population Erdkröte. Letztes größeres Vorkommen des Laubfrosches im Oberinntal: Habitat von Grasfrosch, und Bergmolch. Eine gelungene Biotopanlage in ehemals ausgedehnten Feuchtgebieten am Talrand. Die Biotopreaktivierung konnte offenbar auf noch gute lokale Restbestände aufbauen. (Foto: D. Fischler)

Bild 10: Teichneuanlage in Autobahnabfahrt Pettnau (Raststätte) (Gebiet Nr. 5; Gewässertyp: Kleingewässer - KG). Ohne Lurche. Ein drastisches Beispiel für ökologischen Unverstand und nutzlose Umweltkosmetik. Die Verinselung des Habitats ist durch allseitige Umzirkelung mit Straßen vollständig. (Foto: D. Fischler) ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

Bild 11: Gartenteich: Absam - Melanser Hügel (Gebiet Nr. 138; Gewässertyp. Kleingewässer - KG). Erdkrötenlarven; ausgesetzte Individuen des Italienischen Hybridfrosches. Nachweise einzelner Lurcharten (Individuen) an Gartenteichen in auch zentraleren Siedlungsbereichen gelangen mehrfach (oft künstlich eingebrachte Tiere). Die Bedeutung derartiger Habitate für die Erhaltung von Amphibienpopulationen ist aber, im Gegensatz zu landläufigen Vorstellungen, insgesamt vernachlässigbar gering. Die weit verbreitete Bepflanzungssucht und Goldfischbesatz zerstören meist auch rasch die Eignung für Pionierarten, wie Wechselkröte und Gelbbauchunke, die noch am ehesten durch Neuanlage von Gartenteichen gefördert werden könnten. (Foto: D. Fischler)

Bild 12: Völser Gießen (Gebiet Nr. 63, Gewässertyp: Bäche, Gräben - BG). 1991/92 trotz intensiverer Mehrfachkontrollen keine Lurchfeststellungen mehr. Noch vor kurzem bedeutend für Wasserfrosch, Laubfrosch, Grasfrosch. Wie viele Kleingewässer im zen­ tralen Inntalboden durch sinkenden Grundwasserstand und anhaltende direkte Eingriffe in seiner ökologischen Funktionsfähig­ keit schwerst beeinträchtigt. Managementmaßnahmen zur Reaktivierung des Habitates sind dringend nötig. (Foto: D. Fischler) ©Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz; download www.biologiezentrum.at

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Verbreitung, Bestandssituation und Habitatansprüche von Amphibien im mittleren Tiroler Inntal und angrenzenden Mittelgebirgsterrassen N Amt der Tiroler Landesregierung Areale mit Lurchvorkommen Abteilung Umweltschutz • Areale ohne Lurchvorkommen Sachbearbeiter: Mag. Otto Leiner Tiroler Raumordnungs-Informationssystem □ Abgrenzung Untersuchungsgebiet A Kartographie: Helmut Guglberger tiris Stand: April 2000 0 6 M www.tinol.gv.at/tiris Datei: /pu/pu2000-03 Hintergrund: ÖK 1 : 50.000 (Bundesamt f. Eich- u. Vermessungswesen Wien) i

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