2. Zwischenbericht Zum IKZ-Prozess Im Kreis GG (Stand: Oktober 2015)
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Interkommunale Zusammenarbeit im Kreis Groß-Gerau 2. Zwischenbericht zum Sachstand des kreisweiten Prozesses der interkommunalen Zusammenarbeit im Kreis Groß-Gerau (Stand: Oktober 2015) Die 14 Städte und Gemeinden des Kreises Groß-Gerau und der Kreis Groß-Gerau haben sich im Herbst 2013 in einem gemeinschaftlichen Prozess auf den Weg gemacht, ihre interkom- munale Zusammenarbeit (IKZ) nachhaltig auszubauen. Über die Inhalte der ersten Projekte, Art und Umfang der Beteiligung der Kreiskommunen, Einzelheiten der Arbeitsmethodik, die Steuerung des Prozesses u.a.m. wurde im 1. Jahresbericht im Herbst 2014 bereits schriftlich berichtet. Der nachfolgende 2. Zwischenbericht informiert über die wesentlichen Aktivitäten und Ergebnisse im zweiten Jahr des IKZ-Prozesses im Zeitraum von Herbst 2014 bis Herbst 2015. Im Fall von Rückfragen steht Ihnen für die IKZ-Lenkungsgruppe gerne zur Verfügung: Marion Götz - c/o Stadt Raunheim Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste und Finanzen [email protected] - 06142 / 402-216 Inhalt 1. Überblick über die kreisweiten IKZ-Projekte 1.1 Sachstand der fünf Pilot-Projekte ………………………………………………………… 2 1.2 Beispiel für standardisierten Projektablauf ……….……………………………………… 7 1.3 Weitere Kennzahlen zum Projektgeschehen …………………..………………………… 8 1.4 Ausblick ……………………………………………………………………………………… 8 2. IKZ-projektunterstützende Maßnahmen 2.1 Steuerung des IKZ-Prozesses ……………..……………………………………………….9 2.2 Organisation von Fortbildungen für Projektmanagement …….………………………… 9 2.3 „Arbeitsgruppe IKZ“ der Amtsleitungen …..………………...…..……………............... 10 2.4 Informationsmanagement ………………………………………..………………………. 10 2 1. Überblick über die kreisweiten IKZ-Projekte 1.1 Sachstand der fünf Pilot-Projekte IKZ-Projekt Strom- und Gaseinkauf Projektstart: Oktober 2014 Projektende: November 2015 projektbeteiligte Kommunen: 13 von 15 Kreiskommunen (Stand: Projektstart Okt. 2014) Biebesheim am Rhein, Bischofsheim, Büttelborn, Gernsheim, Ginsheim-Gustavsburg, Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Raunheim, Riedstadt, Stockstadt am Rhein, Trebur, Kreis Groß-Gerau Ergebnisse: Das Projekt Strom- und Gaseinkauf hat es ermöglicht, die umfangreichen Voraussetzun- gen für eine gemeinsame Beschaffung der Strom- und Gasbedarfe von 12 Kommunen und 11 kommunalen Unternehmen einheitlich und zentral koordiniert zu erarbeiten. Auf dieser Basis konnte im Oktober 2015 erstmalig eine gemeinsame europaweite Ausschreibung der Strom- und Gasbedarfe durchgeführt werden. Folgende 12 Kommunen haben ihre Strom- und Gasbedarfe in die gemeinsame Aus- schreibung eingebracht: Biebesheim am Rhein, Bischofsheim, Büttelborn, Gernsheim, Ginsheim-Gustavsburg, Kelsterbach, Nauheim, Raunheim, Riedstadt, Stockstadt am Rhein, Trebur, Kreis Groß-Gerau. Die Stadt Rüsselsheim am Main hat sich mit ihren Stadtwerken auf der Anbieterseite an der Ausschreibung beteiligt. Darüber hinaus haben folgende 11 kommunale Unternehmen ihre Bedarfe in die Beschaf- fungsgemeinschaft eingebracht: Abwasserverband Rüsselsheim/Raunheim, AVM Ausbil- dungsverbund Metall, EnergieTechnik Rhein-Main, Jobcenter Groß-Gerau, Lokale Nahver- kehrsgesellschaft, Stadtwerke Raunheim, Stadtwerke Riedstadt, TIGZ Technologie-, Inno- vations- und Gründerzentrum GmbH, Zweckverband Riedwerke, AWS Abfall-Wirtschafts- Service GmbH (nur Strom), Servicebetrieb Bauhof Ginsheim-Gustavsburg (nur Gas). In der gemeinsamen europaweiten Ausschreibung konnten hervorragende Preise für alle Teilnehmer erzielt werden. Die Werte für die einzelnen Lose liegen im Gasbezug zwischen 1,897 Ct/kWh und 1,924 Ct/kWh. Die Stromausschreibung führte zu Ergebnissen zwischen 3,297 Ct/kWh und 3,3985 Ct/kWh. Diese Preise führen in den beteiligten Kommunen und Kommunalunternehmen zu teilwei- se sehr erheblichen jährlichen Einsparungen. Die Gesamteinsparung aller Projektbetei- ligten wird bis Ende November 2015 vorliegen. Die Laufzeit der Verträge beginnt unter Berücksichtigung der seither vor Ort bestehenden Vertragslaufzeiten zwischen dem 1.1.2016 und dem 1.1.2017 und endet einheitlich am 31.12.2017. Mit den Vorarbeiten für die gemeinsame Ausschreibung, die in enger Zusammenarbeit zwischen der Projektgruppe und den örtlichen Ansprechpartnern der projektbeteiligten Kommunen und Unternehmen durchgeführt wurden, konnte 2015 zugleich der Grundstein für künftige weitere Synergien gelegt werden: o Alle projektbeteiligten Kommunen und Unternehmen haben einen aktuellen und voll- ständigen Überblick über ihre beschaffungsrelevanten Daten gewonnen sowie ihre Datenbestände aktualisiert und ergänzt. Diese Daten sind bei konsequenter Pflege sowohl für künftige weitere Ausschreibungen als auch für andere kommunale Aufga- ben nutzbar (z.B. kommunales Energiemanagement, Benchmarking usw.). 3 o Die gemeinsame Ausschreibung ermöglicht ein künftig einheitlich strukturiertes und getaktetes Vertragsmanagement aller projektbeteiligten Kommunen und Kommunal- unternehmen. Auf dieser Grundlage können künftig auch weitere gemeinsame Aus- schreibungen durchgeführt werden, für die dann – im Vergleich zur ersten Ausschrei- bung - nur noch ein relativ geringer Aufwand entsteht. Strom- und Gasbeschaffungen erfolgen rechtskonform durch öffentliche Ausschreibung. Damit die o.g. Vorteile nicht nur einen einmaligen Effekt darstellen, sondern dauerhaft wir- ken können, wird von der Projektgruppe eine Verstetigung und Institutionalisierung der im IKZ-Projekt aufgebauten Arbeitsstrukturen empfohlen. Ziel ist auch künftig die zentrale Durchführung und fachliche Begleitung der komplexen Beschaffungsvorgänge und des Vertragsmanagements für den Strom- und Gaseinkauf im Auftrag von und in enger Ab- stimmung mit den örtlichen Ansprechpartnern in den Kommunen und Kommunalunter- nehmen. Dies ermöglicht die Etablierung effizienter Beschaffungsprozesse und –strukturen und die Einsparung erheblicher Kosten. Die Projektgruppe wird hierfür im November 2015 einen Organisationsvorschlag vorlegen, über den die Kreiskommunen anschließend zu entscheiden haben. IKZ-Projekt Prüfung elektrischer Anlagen Projektstart: Oktober 2014 Projektende: November 2015 projektbeteiligte Kommunen: 12 von 15 Kreiskommunen Biebesheim am Rhein, Bischofsheim, Ginsheim-Gustavsburg, Groß-Gerau, Kelster- bach, Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Raunheim, Riedstadt, Rüsselsheim am Main, Trebur, Kreis Groß-Gerau Ergebnisse: In ihrem Zwischenbericht vom Mai 2015 hat die Projektgruppe festgestellt, dass eine künf- tige interkommunale Organisation der Prüfung elektrischer Anlagen u.a. aus folgenden Gründen vorteilhaft wäre: o Kostenreduzierungen im Vergleich zur Durchführung der Aufgabe in Eigenregie durch . bessere Auslastung von spezialisiertem Personal und erforderlichen Prüfgeräten . Einsparung von Arbeitsplatzausstattung und Fahrzeugbedarfen . Möglichkeit eines differenzierten Prüfstandards je nach Anlagengruppe . evtl. günstigere Angebotspreise bei Einkauf externer Dienstleistungen durch größe- res Anlage- und Gerätevolumen o Erhalt eines aktuellen und vollständigen Datenbestands der elektrischen Anlagen, der auch für andere kommunale Aufgaben nutzbar ist (z.B. kommunales Energiema- nagement, Gebäudemanagement) o Erleichterung rechtskonformer Aufgabenwahrnehmung (Betreiberverantwortung) unabhängig von den örtlichen Voraussetzungen zur Aufgabenerfüllung Auf Basis der o.g. Ergebnisse hat die Projektgruppe geprüft, welche organisatorische Form der interkommunalen Aufgabenerfüllung die meisten Vorteile verspricht: a) zentralisiert in kommunaler Hand oder b) gemeinsame Beauftragung einer externen Firma. Der Projekt-Schlussbericht mit einer Handlungsempfehlung für die künftige Aufgabenor- ganisation wird den Dienststellenleitungen der projektbeteiligten Kommunen Ende Novem- ber 2015 vorgelegt. 4 IKZ-Projekt Standesamtswesen Projektstart: Oktober 2014 Projektende: 2016 projektbeteiligte Kommunen: 12 von 14 (ohne Kreis) (Stand: Projektstart Okt. 2014) Biebesheim am Rhein, Bischofsheim, Büttelborn, Gernsheim, Ginsheim-Gustavsburg, Groß-Gerau, Kelsterbach, Mörfelden-Walldorf, Nauheim, Raunheim, Rüsselsheim am Main, Trebur Ergebnisse: In ihrem Zwischenbericht vom Mai 2015 hat die Projektgruppe festgestellt, dass die Frage der Vorteilhaftigkeit einer Zusammenarbeit im Standesamtswesen und deren geeignetste Form u.a. abhängig ist von den jeweiligen örtlichen Verhältnissen. Beispiele von 35 hessi- schen Kommunen beweisen, dass eine Kooperation im Standesamtswesen unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit, Leistungsfähigkeit, Bürgerorientierung und Mitar- beiterorientierung vielfältige Vorteile bieten kann. Deren Klärung im konkreten Einzelfall bedarf einer vertieften Betrachtung der Verhältnisse und Bedarfslage in den Kom- munen vor Ort. Bei den Aufgaben des Standesamtes wurde in früheren Projektkommunen zwischen „klassischen“ Verwaltungstätigkeiten und unmittelbaren Trautätigkeiten unterschie- den. Für die Ersteren wurde regelmäßig festgestellt, dass eine zentrale Aufgabenwahr- nehmung zur Bildung einheitlicherer Leistungsstandards und zu Effizienzgewinnen führen kann. Die Trautätigkeiten hingegen werden auch im Rahmen der Kooperationen regelmä- ßig weiterhin in allen beteiligten Kommunen vor Ort angeboten. Eine Abfrage bei allen Städten und Gemeinden des Kreises Groß-Gerau auf Basis des Zwischenberichts im Juli 2015 hat ergeben, dass ein breites Interesse besteht, das Ziel einer Kooperation im Standesamtswesen weiter zu verfolgen. Mit Ausnahme von Mör- felden-Walldorf und Riedstadt haben alle Städte und Gemeinden einen Teilnahmewunsch an einer vertieften IKZ-Prüfung mitgeteilt. Folgende regionale Gruppen haben sich dabei