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Buntes Band Bruchhausen-Vilsen

Der Rückgang der Artenvielfalt und das viel zitierte Insektensterben ist in aller Munde und oft wird in diesem Zusammenhang die Landwirtschaft und unsere moderne Lebensweise genannt. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken hat sich inzwischen auch die öffentliche Hand zur Aufgabe gemacht, die Biodiversität zu fördern. Ein positives Beispiel in diesem Zusammenhang ist die Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen im Landkreis . Hier wurde das Projekt „Buntes Band Bruchhausen-Vilsen“ ins Leben gerufen. Dabei geht es darum im gesamten Gebiet der 4 Mitgliedsgemeinden Bruchhausen-Vilsen, , und ein Konzept zu entwickeln, in dem alle Flächen berücksichtigt werden die einen Beitrag zu dem oben genannten Ziel leisten können: Öffentliche Flächen der Kommunen und des Gewässerunterhaltungsverbandes, landwirtschaftliche Flächen und Flächen von Privatleuten, wie größere Gärten oder Baulücken. Dies alles wird von der Samtgemeinde gebündelt und finanziert. Für die konzeptionelle und fachliche Begleitung des Projektes wurde die Bezirksstelle Nienburg der LWK beauftragt.

Nachdem 2020 erste Schritte in diesem Projekt gegangen sind soll es nun weitergehen um ein möglichst weiträumig verlaufendes Netzwerk an Strukturen für die Artenvielfalt zu schaffen.

In der Praxis sieht das so aus, das Landwirte die sich bereit erklären sich mit ca. 6 m breiten Blühstreifen auf einer oder mehreren ihrer Ackerflächen an dem Projekt zu beteiligen, dafür eine Entschädigung von 500 €/ha bekommen. Zusätzlich kann das Saatgut zur Verfügung gestellt werden oder sogar die Aussaat durch die Samtgemeinde organisiert werden. D.h. teilnehmende Landwirte müssen die Aussaat nicht zwingend selber vornehmen. Nur die Vorbereitung der Fläche sollte vorher schon passiert sein.

Aktuell bieten sich dafür Flächen an, die gerade für die Aussaat von Sommerungen vorbereitet werden. Man könnte die gesamte Fläche einheitlich bewirtschaften und lediglich einen entsprechenden Streifen bei der Aussaat liegen lassen. Aber auch bei Ackerschlägen die im kommenden Herbst für die Ernte 2022 bestellt werden, wäre eine Teilnahme denkbar. Dann könnte man ebenso die entsprechende Fläche von der Aussaat aussparen und diese würde dann im Frühjahr 2022 als Blühfläche angelegt.

Zwar ist die Entschädigung von 500 €/ha nicht dazu geeignet mit der Blühfläche Gewinne zu generieren, aber es ist eine Möglichkeit mit relativ geringem Aufwand und Schaden für den Einzelnen einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten und zudem noch das Image der Landwirtschaft im Allgemeinen, sowie des eigenen Betriebes zu verbessern. Darüber hinaus bietet die Teilnahme an dem Projekt viele Vorteile:

- Der Zuschuss von 500 €/ha ist nicht prämienrelevant. Dieser Zuschuss ist unschädlich bei allen Regelungen wie Cross Compliance, NAU, etc. Die Codierung im GAP-Antrag kann z.B. als Wildäsungsfläche erfolgen oder auch als Bejagungsfläche, dann müsste sie nicht gesondert eingezeichnet werden. - Es werden keine Verträge abgeschlossen und alles beruht auf Freiwilligkeit. Eine mehrjährige Teilnahme an dem Projekt ist wünschenswert aber keine Pflicht.

Bitte nehmt das Angebot der Samtgemeinde zum „Bunten Band“ zahlreich an. Viele kleine Flächen als vernetzte Struktur sind mindestens genauso wertvoll wie wenige Große.

Für die Aussaat im Frühjahr 2021 müssen die Flächen kurzfristig festgelegt werden. Aber auch über die Flächen für 2022 (auf Flächen mit Winterrungen) kann / sollte man im Laufe dieses Sommers schon nachdenken.

Wer jetzt oder später an dem Projekt „Buntes Band Bruchhausen-Vilsen“ teilnehmen möchte kann sich dafür bei folgenden Ansprechpartnern melden:

- Insa Twietmeyer / Samtgemeinde Br.-Vilsen, 04252/391-420 / [email protected] oder

- Andreas Wicke / LWK Nienburg, 05021/9740-122 / [email protected]