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Ausgabe Nr. 53 Dezember 2013 Die Dorfzeitung der Gemeinschaft der Selbstständigen (G.d.S) live

Aktuell Info Info Christkindlmarkt Bunte Wege in 20 Fragen an: in Martfeld Martfeld Tobias Büscher Erste Seite Inhaltsverzeichnis / Das Wort vorweg MartfeldMartfeld Moin Moin. Alte Bremer Straße 1 · 27327 Martfeld · Tel. 04255-277 AKTUELL Christkindlmarkt 2 Nun ist das Jahr 2013 schon wieder fast zu Ende. In dieser letzten Martfeld Live Ausgabe für dieses Jahr, Plattdeutsches Theater 4 berichten wir unter anderem über den Christkindlmarkt Spielzeug Traum 5 ip: in Martfeld, das Martfelder Theater und die Neueröff- Alle Winter wieder 6 er T nung vom Spielzeug Traum. Aber auch die Martfelder Liebe dein Bier 7 unseruns Tip: Literaturtage und was Geschichtliches ist wieder da- Lebendige Literatur 8 bei. 25 Jahre GdS Martfeld 10 Weihnachtsgeschenke Auch der Martfeld Live Kalender darf natürlich nicht fehlen. Dort sind wieder viele Termine aus der Gemein- INFO aus Ihrer Apotheke! de Martfeld abgedruckt. Rechtstext 11 Wir wünschen allen eine Frohes Weihnachtsfest und 20 Fragen: Tobias Büscher 12 z. B. Blutdruckmessgeräte einen guten Start im neuen Jahr 2014. Zwei Runde Geburtstage 13 von Aponorm Adolesco 14 € Bunte Wege 15 Ihre Martfeld Live-Redaktion Neue Türen in der Mühle 16 39,90 Sie dreht sich wieder 17 HVV Martfeld 18 Spaßtrauungen 20 einfach Gesundheit schenken! AMC 22 DAMALS Wieder zurück in Hoya 24 Informationen aus Kirchenbüchern 26

UNTERHALTUNG Videotipp 28 Impressum

Auflage: Redaktion: 1000 Stück Dirk Bröer Verteilung: Mallenweg 3 Kostenlos 27327 Martfeld/Hustedt Tel.: 04255/9838888 Herausgeber: Fax: 04255/9838878 GdS Martfeld Mobil: 0160/97979493 eMail: [email protected] Herstellung: Druckpartner Coels Henns Harries Jessica Coels Schwarmer Weg 34 Otto-Hahn-Str. 6 27327 Martfeld 27283 Verden Tel.: 04255/982058 Martfeld Tel.: 04231/95480 Mobil: 0172/4689366 F a c e b o o k s e i t e Fax: 04231/954820 eMail: [email protected] Internet: www.martfeld.de Facebook: www.facebook.com/MartfeldLive Schaut vorbeilive auf Der Redaktionsschluss für die nächste www.facebook.com/ Martfeld Live Ausgabe ist der 26. März 2014. MartfeldLive 1 Aktuell Aktuell

1 Knirsch Niklas Mar�eld 28 Tobeck Sebas�an Mar�eld 2 Tobek Heinrich Mar�eld 29 Wachendorf Ben Miha Mar�eld Christkindl Markt 3 Siebrands H. 30 Blome Heike Hilgermissen 4 Noack Angelika Hilgermissen 31 Rabing Karin Balge Zahlreiche Besucher fanden auch in diesem Jahr 5 Wunder Ralf Mar�eld 32 Wi�wer Helga Mar�eld wieder den Weg zum Martfelder Christkindlmarkt. 6 Sudholz Heike Mar�eld 33 Hoffmann Chris�an Mar�eld Nachdem ein paar Tage vorher Orkantief „Xaver“ 7 Geils H. Mar�eld 34 Wöste Chris�na Em�nghausen übers Land zog, war das Wetter am Sonntag 8 Köster Karin Mar�eld 35 Casare�o Sylvia Verden ideal, wenn auch für einen Christkindlmarkt zu 9 Rubino Kers�n Mar�eld 36 True Ilse Mar�eld warm. 10 Lässig Familie Mar�eld 37 Wedekamp Paula Mar�eld 11 Meier Rieke Mar�eld 38 Tobeck&Wedemeyer Wolfgang&Gerd Mar�eld Doch an den vielen dekorativ gestalteten Buden 12 Meyer Vera Morsum 39 Sudholz Heike Mar�eld und Stände kam bei jedem Besucher dann doch 13 Siemer Leon Mar�eld 40 Diers Stefan Hilgermissen die vorweihnachtliche Stimmung. Auch an den 14 Schmidt Sabine 41 Bergmann Sarah Mar�eld Glühweinbuden tummelten sich die Menschen 15 Borcherding Ralf Bruchhausen-V. 42 True Edelgard Blender um in weihnachtliche Stimmung zu kommen. 16 Knüppel Mariechen Mar�eld 43 Oetjen Andreas Mar�eld 17 Staack Timo Mar�eld 44 Ehlers Hermann Mar�eld Der Höhepunkt war wie in jedem Jahr wieder die 18 Mi�ag Frank Mar�eld 45 Bauer Anne�e Mar�eld Ziehung der Gewinner der Tombola. Hier gilt es 19 Meyer Bernd Mar�eld 46 Cordes Colin Mar�eld möglichst viele Lose zu bekommen, auf denen 20 Decker Hans-H. Mar�eld 47 Bielefeld Gisela Mar�eld drei Mühlen zu sehen sind. Aber auch das Sam- 21 Mell Michael Dörverden 48 Süllow Helga Schwarme meln von zehn Weihnachtsmännern führt zu ei- 22 Meyer Gesa Bruchhausen-V. 49 Brunssen Michaela Verden nem Platz in der Lostrommel. 23 Hagedorn Annika Mar�eld 50 Schmidtke Lothar Schwarme 24 Jaschke Ella Mar�eld 51 Masemann Ina Schwarme Der Hauptpreis in diesem Jahr war ein hoch- 25 Speer Asaria Mar�eld 52 Ulhhorn Friedrich Asendorf wertiges Notebook, der zweite Preis ein Fahrrad 26 Böhlke&Morgan Bernd&Robert Blender 53 Kirschner Brigi�e Mar�eld und der dritte Sieger konnte sich über ein Tablett 27 Wessel-Goras Heidi Schwarme 54 Kayser Carolin Mar�eld freuen. Die Liste der Gewinner ist auf der nächs- 55 Henkel Torsten Hilgermissen te Seite zu sehen.

Grünkohlzeit Das Gasthaus Soller bietet im kommenden Jahr ein Grünkohlbuffet und einen Kohlball an. - Kegelbahn Das Grünkohlbuffet findet am Sonntag, den 26. - Clubräume Januar 2014 um 12:00 Uhr statt. Eintritt 16,- € pro - Saalbetrieb Person. Anmeldung bis zum 19. Janaur 2014. Telefon: Der Kohlball startet am Samstag, den 1. Febru- ar 2014 um 18:00 Uhr. Hier sind im Preis von empfiehlt sich für 04255/206 40,- € pro Person ebenfalls Getränke und Mu- sik bis 24:00 Uhr inklusive. Anmeldung bis zum Familien-, Vereins- 26. Janaur 2014 vor Ort oder telefonisch unter und Betriebsfeiern aller Art. 04255/206 möglich. Inh.: Familie Gruß Fotos (3) Friedrich Holtorf 2 3 Aktuell Neueröff nung „Spielzeug Traum“ De verkehrte Kuffer Neuer Dreiakter der pla� deutschen Theatergruppe des HVV

Seit einigen Wochen Bis zur ersten Auffüh- bereits arbeiten sich die rung bleibt noch genü- Laienschauspieler des gend Zeit und die Thea- HVV in das neue The- tergruppe ist sich sicher, aterstück „De verkehrte dass die Zuschauer auf Kuffer“ von Rinje Bernd ihre Kosten kommen Behrens (aus dem The- werden. aterverlag Mahnke in Verden) ein. Nach einer Der Kartenvorverkauf reiflich überlegten und findet am Samstag, Am 14. September 2013 feierte der zeitintensiven Stück- den 25.01.14 bei Kööp Spielzeug-Traum die Neueröffnung auswahl finden sich nun In statt; anschließen- in der Hauptstraße 20 in Martfeld. zweimal wöchentlich die der Verkauf dann bei Der bisherige Geschäftsraum hatte sieben Akteure und die Schreibwaren/Toto-Lotto eine Größe von 60 m², mit zusätzli- Souffleuse auf dem Saal von Hollen. cher Lagerfläche von 60 m². Durch im Gasthaus Soller ein. die Integrierung einer ehemaligen Die Theatergruppe freut Wohnung konnte die Ladenfläche „De verkehrte Kuffer“ be- sich auf viele Besucher, um weitere 62 m² vergrößert werden. inhaltet alle Elemente eines Lustspiels. Die Gauner verlie- wünscht bereits jetzt viel Spaß bei den Vorstellungen, Um den zusätzlichen Raum ausnut- ren den prall mit Euros gefüllten Koffer. Ein hübsches Ding schöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins zen zu können, wurde das bisheri- nimmt ihn versehentlich mit. Aus dem Krimi wird Zimmer- neue Jahr! ge Sortiment wesentlich erweitert. Theater. Mit einer kleinkarierten Pensionswirtin, einem verliebten Hausdiener, einem schlitzohrigen Großvater, Neben der vergrößerten Verkaufs- einem smarten jungen Kripomann – und einem ziemlich fläche wurden auch ein Sozialraum dusseligen Gaunerpärchen. und ein Büro mit zwei Arbeitsplät- zen für Online-Verkäufe eingerich- Hier ein kleiner Vorgeschmack zum Inhalt: tet. Gerade dieser Online-Shop für Leni (Jana True), die ihren Opa Edu (Torsten Tobeck) be- Spielzeug bildete die Basis des Ge- suchen will, greift sich bei der Anreise im Bus einen fal- schäfts. Denn dieser Shop wurde schen Koffer, weil der in Farbe und Bauart ihrem aufs Haar 2007 von Kerstin und Michael Flander gleicht. gegründet, woraus zwei Jahre spä- Mit der Folge, dass ihr beim Auspacken in Opas Pensi- ter in der Martfelder Heide zusätzlich ein Garagenverkauf erwuchs. 2010 wechselte das Geschäft letztendlich in das on statt ihrer erwarteten Wäsche, dicke Geldpakete in die heutige Verkaufsgebäude. Noch heute werden täglich zwischen 20 und 30 Pakete über den Online-Shop versendet. Hände fallen. Opa Edu wittert Morgenluft und Reichtum – zumindest einen fetten Finderlohn. Also unterschlägt er Mit der Neueröffnung wurde auch ein Geburtstagsclub eingerichtet. Sollte sich ein Kind registrieren las- erst einmal den Fund. sen, erhält es rechtzeitig vorm Geburtstag eine individuelle Einladung, um eine Geburtstagskiste aufzufül- Das Gaunerpärchen Hermine (Marion Hoffmann) und len. Die schenkenden Personen suchen sich aus dieser Geburtstagskiste dann das passende Geschenk aus. Oskar Lieblich (Rolf Bröer) ist ihrer verlorenen Beute aus Henns Harries einem Bankraub immer auf der Spur geblieben und mie- tet sich in die gleiche Pension ein. In das Reich von Til- le Mücke (Änne Soller) und ihrem Hausdiener Max (Jan Lindemann), der seine Chefin wie ein verliebter Kater um- Die Aufführungstermine: schwärmt. Und noch einer hat sich bei Tille einquartiert: Hans-Hein- Sonntag, 23.02.14 – 11.00 Uhr, vorab Frühstück rich Hörmann (Dirk Bröer), ein verdeckter Ermittler der Kri- po und schnell in Leni verliebt. Samstag, 08.03.14 – 20.00 Uhr, vorab Essen (Hühner- Ans Geld wollen alle. Wer aber nach einem furiosen Finale suppe u. Frikasse) was und wen bekommt, bleibt die Frage, die sich auch die Besucher in den Vorstellungen stellen werden. Sonntag, 09.03.14 – 15.30 Uhr, vorab Kaffeetafel Die Zuschauer können sich also auf eine schöne und hu- morvolle Komödie freuen. Als Souffleuse steht wieder Sil- Samstag, 15.03.14 – 19.00 Uhr, im Anschluss Disco ke Meyer zur Verfügung; hinter der Bühne werden Torsten Bomhoff und Enno Siebs agieren.

4 5 Aktuell Aktuell Alle Winter wieder Liebe dein Bier! Die Theatergruppe des JuHaMa probt Eine kleine Bierbrauerei in Martfeld Viel Spaß aber auch harte Ein Jeder kennt Beck’s, Herforder, Arbeit erwartet die Mitglieder Warsteiner, Jever und wie sie alle der neuen Theatergruppe des heißen, die vielen hundert verschie- JuHaMa in den kommenden denen Biersorten. Doch in unse- Wintermonaten. rem Ort gibt’s auch den Martfelder Unter der Leitung von Heide Hausbräu. Genaugenommen wird –M. Kasper treffen sich jeden er in der Elbinger Straße 3 A in der Montag 15 Kinder und Ju- Martfelder Heide von Torsten Jinc- gendliche zwischen 8 und 16 zek gebraut. Und das zwanzig Mal Jahren im Mehrzweckraum im Jahr zu je 300 Liter. der Grundschule um ein neu- es Theaterstück vorzuberei- Um das Bier bekannter zu machen, ten. hatte er am 31. August 2013 von 10 Uhr bis 18 Uhr zu einem Brau- Die jetzige Theatergruppe ereifest im eigenen Garten eingela- besteht nicht mehr nur aus den. Neben dem eigenen Gebräu Grundschülern. Die meisten wurden noch andere Getränke und Mitglieder besuchen inzwi- auch kleine Speisen gereicht. Ob- schen weiterführende Schu- wohl das Wetter wegen des häufi- len – die ältesten unter ihnen gen Regens nicht unbedingt zur Gemütlichkeit beitrug, fanden doch nicht nur viele Martfelder Bürger den Weg zum bereits die cken mitgewirkt. Sie wissen, wie der Hase läuft Fest, sondern auch so manche Leute aus Hannover, Oldenburg, und weiter nördlich gelegenen Orten. 10. Klasse des Gymnasiums. Mit Frau Kasper als und sind begeistert und zuverlässig dabei. Henns Harries Klassenlehrerin haben sie schon in der Grund- schule oft und sehr gerne Theater gespielt und Die wenigen Kinder, die ganz neu in der Gruppe freuen sich auf eine Fortsetzung unter neuen Be- sind, freuen sich über die gute Stimmung und ar- dingungen. Für Frau Kasper sind sie eine wert- beiten sehr gut mit. volle Hilfe bei der Arbeit am Stück und mit den jüngeren Kindern. Ihre Einwände und Anregun- Das ist auch notwendig, denn in dem aktuellen gen nimmt sie gerne an. Stück gibt es keine Nebenrollen. So ist jedes Mit- glied des Ensembles gleichermaßen gefordert. Auch von den jüngeren Mitgliedern des En- Neben einer guten Portion Text, die gelernt wer- sembles haben einige bereits an mehreren Stü- den muss, wird an der Sprache, dem Auftreten, an der Mimik und dem Zusam- menspiel gearbeitet. „Manch- mal mute ich den Kindern auf der Bühne einiges zu, aber wer sich auf die Übungen einlässt, hat viel davon- nicht nur beim Theaterspiel.“, meint Frau Kas- per.

Die Premiere ist für den Früh- ling vorgesehen. Der genaue Termin wird festgelegt und be- kannt gegeben, wenn abzuse- hen ist, wann das Stück steht.

Ein neues Konzept: Nicht nur Grundschüler sondern auch Jugendliche.

Sven Böhm

6 7 Aktuell Aktuell

sind die grausigen Erlebnisse der Überlebenden eines weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt und Schiffsunglücks. Weil aber der Autor darum herum ausge- ein ganz wichtiger ‚Pfeiler‘ in der Martfelder Szene. Seit 16 sprochen seltsame Charaktäre rankt, die in einer von Kin- Jahren wird dort Kulturarbeit geboten. Für die Lesung hat- Lebendige Literatur der geführten Pension am Meer zusammen treffen, konnte te Erwing Rau zusammen mit Davy (vom Duo …) ein ganz ausreichend gelacht werden. neues Programm auf die Beine gestellt. „Eine tolle Sache. Am gleichen Abend wurde auf dem Hof von Meyer-Toms Die Leute waren sehr begeistert und ich auch“, freute sich Drei Tage volles Programm in Martfeld das neue Cafe zum Leseraum. Hermann Meyer Toms hat- Erwing Rau. te sich skurrile Geschichten ausgesucht und das Publikum Wenn der November kommt, dann bringt der nicht nur hörte in der schönen Atmosphäre zum Beispiel der son- Zur selben Zeit am Sonntagabend traf sich am kuschelig Nebel oder schlechtes Wetter mit sich, sondern auch die derbaren Geschichte vom sprechenden Geldautomaten warmen Grundofen im Wohnzimmer von Thomas Denker Martfelder Literaturtage mit den gemütlichsten Leseorten. Das oder einer Geschichte aus dem Morgenland bis weit nach eine kleine Fangemeinde. Auch Thomas Denker ist ein be- Zum vierten Mal fanden die Literaturtage in diesem Jahr moderne Bad 22 Uhr gebannt zu. kannter Kulturschaffender in der Region. Er bot jüdische statt und die Organisatorinnen, Sylvia Giese und Algeth Ein „Klassiker“ der Literaturtage ist die Plattdeutsche Le- Literatur, unter anderem die „Seelenwanderung einer Me- Weerts, sind einer Meinung: Das läuft jetzt! Veranstalter sung. In diesem Jahr wurde am Sonntagnachmittag im lodie“, die Publikum und Vorleser schier atemlos werden ist die Martfelder Kulturplattform. Das Konzept ist aber Schützenhaus in Loge gelesen. Die Geschichte aus dem ließ, mit ihrer Rasanz und Leidenschaft. eine gemeinsame Entwicklung derer, die die Literaturtage - Planung Leben von Heinrich Schmidt Barrien vom Ende des 19. Die Lesungen für und von Erwachsenen sind gut besucht. mit ihrem Einsatz tragen. Es lesen Martfelder Bürger und Jahrhunderts gab einen interessanten Einblick in damali- Über zwanzig Personen, die sich an den verschiedenen Bürgerinnen und dazu laden sie in ihre Wohnzimmer oder ges Alltagsleben. Wussten Sie zum Beispiel, das Stricken Leseorten zusammen fanden. Die Martfelder Literaturtage machen ganz ungewöhnliche Orte zu Leseorten. - Renovierung Männersache war? Richard Klausen hatte nicht nur den haben in ihrem vierten Jahr Fahrt aufgenommen. Und alle Neben mehreren Lesungen für Erwachsene stehen an leckeren Butterkuchen gebacken, sondern gab rühren- Vorlesenden gestalten ihre Lesungen mit viel Einsatz und jedem der Nachmittage auch Veranstaltungen für Kinder. de Geschichten aus seinem Leben zum Besten. Algeth sind mit großer Freude dabei. Das Glas Wein oder auch Zum Beispiel das Bilderbuchkino, das seinen festen Platz - Neugestaltung Weerts, gebürtige Ostfriesin, stellte die Zuhörenden wie- ein zum Thema passender Snack rundet die Lesungen zu während der Literaturtage hat, in diesem Jahr am Sams- der auf die harte Hörprobe für ihr ostfriesische Platt. Das einem Gesamtgenuss für Ohren und Gaumen. Ein sinnli- tagnachmittag. Ausgesucht hat die Geschichten Susann Dreierteam der Vorlesenden ist jetzt im zweiten Jahr gut ches Erlebnis, das in Martfeld mitten im beginnenden Win- Wicke und gelesen hat diesmal Susanne Hohberg. Oder aufeinander eingespielt und hat sichtlich Spaß am Lesen, terdunkel des Novembers geboten wird. Und eine schöne am Sonntag die Kindergeschichten von Ursula Wölfel, die wie auch die große Zuhörerschaft. Tradition, die sich da entwickelt. Barbara Hache vorgelesen hat. Obwohl Kinder begeis- terte Zuhörende sind, fehlt es jedoch den Nachmittags- Neu dabei war diesmal Erwing Rau. Er hatte am Sonntag- lesungen an Publikum. Für die, die dabei waren, war es AEW abend in die Kastanie geladen. Die Kastanie ist ja bereits eine gelungene Sache. Die erste Veranstaltung am Freitag waren Märchen zum Zuhören und Mitmachen. Eine spannende Sache! Milena, Fenja und Helen sind seit mehreren Jahren in der Thea- tergruppe von Heidi Kasper. Die Kinder haben gelesen, und anders als jeder Erwachsene mussten sie gründlich proben, um deutlich, mit guter Betonung und Blickkontakt zum Publikum lesen zu können. Und vor allem auch den Mut haben, sich zu zeigen. Gelesen wurde „Schneewitt- chen“, dabei werden die junge Königin, die Stiefmutter, der Spiegel, der Jäger, Schneewittchen, und schließlich Auch der Weg ist das Ziel. Die Mitmachgeschichten haben der Prinz gezeigt. Und die Kinder aus dem Publikum ha- Spaß gemacht, die Mädchen haben einiges gelernt und an ben Mäuse, Bienen und Vögel eine Stimme gegeben, ge- Sicherheit im Vortrag gewonnen und ich habe mal wieder piepst, gesummt und geflötet Die Schulkinder sollten die einige neue Erfahrungen gesammelt“, sagt Heidi Kasper. Zwerge sprechen, mit Mützen und je einer Karte, die be- Im Wohnzimmer von Axel Hillmann gab es am Freitaga- reit lag mit dem Text. Hier mussten auch einige Erwach- bend Geschichten aus den Romanen von Max Frisch. Axel sene Zwergenrollen übernehmen, mangels Kindern. Alle Hillmann löste dabei einzelne Geschichten heraus, die sich Anwesenden waren begeistert und selbst die Unruhigs- innerhalb der Texte von Max Frisch finden lassen. Und wie ten waren ganz gebannt. so häufig, müssen solche Spuren erst gelegt werden, dass „Natürlich ist es schade, dass die Kinderveranstaltungen die Zuhörenden auf sie aufmerksam werden. Eine span- nicht so gut besucht waren, aber wie es so schön heißt: nende Bereicherung für die zuhörenden Literaturliebhaber! Ganz anders ging es zur selben Zeit am Freitag auf dem Literatursofa zu, das von Irina Hilbich organisiert wird. Dort treffen sich Menschen, die spontan lesen, die Texte mit- bringen, die sie spannend finden oder schön und beglei- tet wird der Abned auch musikalisch. „Das war wieder so eine schöne Atmosphäre. Und so spannend, welche Texte die Mitmachenden da hervorzaubern. Wirklich erstaunlich!“ das sagte Irina Hilbich und war ganz begeistert. Am Samstagnachmittag hatte Robert Söffker zum vierten Mal seine Werkstatt gefegt und kuschelig warm eingeheizt. Hier las Algeth Ernestine Weerts Auszüge aus dem Buch Viele weitere Fotos zu den Martfelder Literaturtagen „Oceano Mare“. Der eigentliche Fixpunkt der Geschichte finden Sie unter www.hvv-martfeld.de 8 9 Aktuell Info 25 Jahre GdS Mar�eld § 1988 mit 21 Mitglieder gegründet § Rechtstext Qualifiziertes Arbeitszeugnis Am 15. November feierte die GdS Martfeld e. V. im Gasthaus Dunekack in Kleinenborstel ihr 25jäh- Ein „Buch mit sieben Siegeln“ ist für Arbeitnehmer häufig das = sehr gut riges Bestehen. Umrahmt vom Martinsgansessen, dem ungefähr 90 eingeladenen Teilnehmer gefolgt Zeugnis, das sie von ihrem Arbeitgeber erhalten. Im Folgenden - „Ihr Verhalten zu Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei.“ sind, präsentierten der Vorsitzende Friedrich Holtorf, Herbert Wulf und Heiner Rahlmann die Geschich- sollen einige Grundsätze skizziert werden, wie ein Arbeitszeug- = gut te, die Gegenwart und Zukunftsaussichten des Vereins und des Service-Busses. Von Seiten des Gemein- nis aufgebaut und formuliert werden sollte. - „Sein Verhalten zu Kollegen und Vorgesetzten war einwand- derates hielt Michael Albers eine Laudatio. frei.“ = befriedigend Der Arbeitnehmer hat bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses Die Herabstufung gegenüber „gut“ resul�ert hier daraus, dass Der 20. Januar 1988 war ein denkwürdiger Tag. Dann wurde auf Initiative von Hans-Jürgen Böse und Anspruch auf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Dieses ist auf ei- die „Kollegen“ einigen anderen Gewerbetreibenden die Gemeinschaft der Selbständigen in Martfeld gegründet. Vor- nem mit dem Firmenlogo versehen DIN A4 Bla� auszustellen. unüblichweise vor den „Vorgesetzten“ genannt werden genannter wurde dann auch von den übrigen 21 Mitgliedern zum ersten Vorsitzenden gewählt. Grund Der Arbeitnehmer sollte auf den Erhalt eines ungeknickten - „Ihre Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Vorgesetzten war der Gründung war es, gemeinsam gegenüber der Politik und Verwaltung aufzutreten und sich in der Zeugnisses achten. zufriedenstellend.“ Gemeindeentwicklung einzubringen. Dies praktizieren sie auch heute noch u. a. durch die Teilnahme an = ausreichend der Arbeitsgruppe Wirtschaft und Marketing des Gemeinderates Martfeld. Einleitend hat das qualifizierte Arbeitszeugnis den vollständi- - „Sein Verhalten gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten gen Namen des Arbeitnehmers, dessen Geburtsdatum sowie war insgesamt Schon ein Jahr nach der Gründung wurde die erste Gewerbeschau im Echterkamp durchgeführt. Dies die exakte Bezeichnung und Dauer seiner Tä�gkeit im Betrieb zufriedenstellend.“ = mangelha�. wiederholte sich alle zwei Jahre bis 1995. Dann zog die Veranstaltung von 1997 bis 2002 zur Bremer zu enthalten. Straße/Am Seniorenheim um. Die 8. und 9. Gewerbeschau (auch Schaufenster der Region) fand dann Sodann ist in dem Zeugnis darauf hinzuweisen, weshalb das schlussendlich im Gewerbegebiet Freesenstraße statt. Aufgrund des zu hohen Aufwandes wurde sie Hiernach erfolgt die Aufgabenbeschreibung des Arbeitnehmers. Zeugnis ausgestellt wird (Ausstellungsgrund). Man kann zum eingestellt. Der Verein schloss sich 2010 mit den übrigen drei Gewerbevereinen der Samtgemeinde und An dieser Stelle hat der Arbeitgeber alle Tä�gkeiten, welche der Beispiel wie folgt formulieren: „Auf seinen eigenen Wunsch der WOMO GbR zur regiolife GbR zusammen, um 2011 die erste Regiolife in Bruchhausen-Vilsen Arbeitnehmer im Zeitraum des Arbeitsverhältnisses ausgeübt scheidet Herr … zum … aus unserem Unternehmen aus.“ Auch durchzuführen. hat, vollständig und detailliert zu beschreiben. Der Arbeitgeber die Schlussformel ist üblich und sollte in das qualifizierte Ar- ist grundsätzlich frei in seiner Formulierung. beitszeugnis aufgenommen werden. Diese besteht regelmäßig Weiteres Aushängeschild neben der Gewerbeschau ist der seit 1990 jährlich stattfindende aus der Formulierung des Bedauerns über das Ausscheiden des Christkindlmarkt in der Alten Bremer Straße. Nebenher wurden auch weitere Veranstaltungen organi- Es folgt die Leistungsbeurteilung, die sich wie folgt unterglie- Arbeitnehmers und den guten Wünschen für seinen weiteren siert, wie z. B. der Herbstmarkt 2001, der Mai-Markt 2003 oder die Martfelder Meile. dert: Arbeitsbefähigung (Können), Arbeitsbereitscha� (Wollen), Berufs- und Lebensweg. Arbeitsvermögen (Ausdauer), Arbeitsweise (Einsatz), Arbeitser- Ein weiteres Jubiläum hat auch der Service-Bus. Dieser besteht seit nunmehr 10 Jahren. Ehrenamtliche gebnis (Erfolg), Arbeitserwartung (Poten�al) und Führungsleis- Das qualifizierte Arbeitszeugnis ist abschließend mit dem Da- Fahrer transportieren u. a. Fahrgäste für Einkaufstouren. Finanziert wird er von 24 Sponsoren, die in tung (bei Führungskrä�en). Um diese Kategorien zu bewerten, tum zu versehen, welches dem Austri�sdatum entspricht. Es den zehn Jahren ungefähr 55.000 € gegeben haben. An den Betriebskosten beteiligt sich auch die Ge- sind unterschiedliche Formulierungen üblich und möglich. muss von dem Arbeitgeber oder einer vertretungsberech�gten meinde Martfeld, ohne dessen Zuschuss die laufenden Kosten nicht zu tragen wären. Heiner Rahlmann Person unterschrieben sein und zwar mit voll ausgeschriebe- dankte in seiner Rede neben den unermüdlichen Fahrern auch Berit Kirschner für ihren Einsatz und Beispielha� sind folgende Formulierungen für die Bewertung nem Namen und maschinenschri�licher Wiederholung des Rolf Bröer für die Finanzverwaltung. denkbar: Namens. Ist ein Arbeitnehmer mit Form oder Inhalt des ihm ausgestellten Zeugnisses nicht einverstanden, so kann er beim Henns Harries - „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ = sehr gut Arbeitsgericht eine Zeugnisberich�gungsklage erheben. - „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ = gut - „zu unserer vollsten Zufriedenheit“ = befriedigend - „zu unserer vollen Zufriedenheit“ = ausreichend Martin Tolksdorf - „zu unserer Zufriedenheit“ = mangelha� - „im allgemeinen zu unserer Zufriedenheit“ = ungenügend. freischaffender Architekt Rechtsanwaltskanzlei An die Beurteilung der Leistung schließt sich im Zeugnis sodann • Neubau von Wohn- und Geschäftshäusern • Umnutzungskonzepte / Denkmalpflege die Beurteilung des Verhaltens an, d.h., des Sozialverhaltens Tobias Büscher • Sanierung historischer Bauernhäuser gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden. Auch hier sind • Energiesparmaßnahmen, EnEV-Nachweis unterschiedliche Formulierungen zur Bewertung möglich und • Bauen mit Lehm- und Naturbaustoffen üblich. Beispielsweise kann die Bewertung des Verhaltens wie Bremer Str. 9 Tel. 04255/98 29 99 Öffnungszeiten Hofladen: folgt erfolgen: 27327 Martfeld Fax. 04255/98 29 88 Mittwoch u. Freitag von 7 - 18 Uhr Hoyaer Str.9, 27327 Martfeld,Tel.04255 982273 Samstag von 7 - 13 Uhr E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Fax: 04255 982271 - „Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war im- Qualität - Frische - Fachliche Beratung mer vorbildlich.“ Homepage: www.rechtsanwalt-buescher.de

10 11 Info Info Zwei runde Geburtstage 20 Fragen Tischtennissparte freut sich über langjährige Mitglieder an: Tobias Büscher, geboren am 14.05.1972 Willy Hermann und Udo Bode feierten in diesem Jahr jeweils einen runden Geburtstag und sind beide lang- in Thedinghausen, eine Tochter jährige Mitglieder beim TSV Mar� eld, genauer gesagt in der Tischtennissparte. Willy Hermann wurde in diesem Jahr 80 Jahre alt und hat bis zur letzten Saison (2012/2013) noch an Punkt- 1. Was gefällt Dir an Dir besonders? worte Nudelgerichte aller Art spielen für den TSV Mar� eld erfolgreich teilgenommen. Seit 1949 gehört er dem Verein an und ist damit Nie den Humor zu verlieren Rekordhalter in Sachen Tischtennis beim TSV Mar� eld. Aktuell trainiert er immer noch und genießt jeden 11. Was ist Dein Leibgericht? Moment an der Tischtennispla� e. Aus diesem besonderen Anlass überreichte Jan-Christoph Menke, Spar- 2. Welches Projekt in Martfeld (Gemeinde) wür- Ente mit Rotkohl dest Du gerne beschleunigen? tenleiter Tischtennis des TSV Mar� eld, ihm einen großen Präsentkorb zu seinem Jubiläum. Zuzug von Neubürgern, insbesondere jungen Fami- 12. Deine Lieblingskneipe/-restaurant? Udo Bode feierte im Oktober seinen 70. Geburtstag. Er ist unverzichtbar für die Tischtennissparte. Auch er lien mit Kindern Ich freue mich, dass das Stevens weitergeführt wird erhielt von Menke einen großen Präsentkorb überreicht. und sich ein neuer Inhaber gefunden hat Der TSV Mar� eld dankt beiden für die langjährige Zusammenarbeit und wünscht beiden für die Zukun� 3. Was treibt Dich an? weiterhin ein „Gut Spiel“. Aus jedem Tag das Beste zu machen 13. Mit wem würdest Du gerne einen Monat tau- schen? 4. Wem würdest Du mit welchem Grund einen Or- Mit dem Dackel meiner Eltern den verleihen? Jedem Ehrenamtlichen, der sich ohne in der Zeitung 14. Wo bleibst Du beim Zappen hängen? zu stehen, gemeinnützig engagiert Geschichtsdokumentationen auf ZDFInfo und Phö- nix, Fußball auf Sport1 und Sky 5. Auf welche eigene Leistung bist Du besonders stolz? 15. Wo zappst Du immer weg? Dass meine Anwaltskanzlei in Martfeld bereits seit Jedwede Reality-Dokus des Privatfernsehens über 10 Jahren besteht, am 03.11.2013 waren es ge- nau 10 Jahre 16. Deine Lieblingsschauspieler/in? Früher Hugh Grant, aktuell schaue ich kaum Filme 6. Als Kind wolltest Du sein wie...? Je nach Alter irgendein Spitzensportler, Rudi Völler, 17. Für welchen Verein engagierst Du sich beson- Boris Becker, Stefan Edberg ders? GdS Martfeld 7. Wie kannst Du am besten entspannen? Inlineskaten, Spaziergänge 18. Dein Lieblingsfußballverein? 1. Werder Bremen 8. Welches Lied hörst Du am liebsten? 2. VfL Osnabrück (noch aus alten Studientagen) Ziemlich viel deutschen Schlager, meine von Dieter- Thomas Heck geprägte Kindheit ist schuld… Udo 19. Was sagt man Dir nach? Jürgens, Helene Fischer aber auch Pop-Musik aller Einen fragwürdigen, nicht altersgemäßen Musikge- Art schmack

9. Wo hättest Du gerne eine Zweitwohnung? 20. Was magst Du an Dir gar nicht? Bild 1: Willy Hermann, Bild 2: Udo Bode; jeweils mit Jan-Christoph Menke In den Alpen oder auf Mallorca Dass ich mich einfach zu selten aufraffen kann, Sport zu treiben 10. Was kannst Du besonders gut kochen? Ich streiche mal das Wörtchen „besonders“ und ant- Tischtennistraining:

Jeden Montag und Freitag ab 18:00 Uhr

in der Mar� elder Sporthalle.

12 13 Info Info ADOLESCO Bunte Wege macht Eine neue Schüleraustauschorganisa�on Mar�eld bunter Familie Krzikalla aus Hustedt hat Besuch aus Frankreich. nika wird nächstes Jahr in den Sommerferien nach Dijon Matthieu, 16 Jahre alt, hat sich im Frühjahr bei der neuen gehen. Mir scheint, dass dies eine vernünftige Lösung Austauschorganisation „Adolesco“ für einen Schüleraus- auch für ältere Schüler ist, die sich längere Fehlzeiten in Seit gut einem Jahr ist die Arbeitsgruppe Bunte zu günstigen Preisen decken konnten, rundet tausch beworben. Er wollte unbedingt nach Deutschland. der Schule nicht erlauben wollen oder können. Wege des HVV aktiv und hat in dieser Zeit eini- die Gruppe Bunte Wege ihre diesjährigen Akti- Jetzt lebt er für 6 Wochen statt in seiner Wohnung in Dijon ges bewegt. vitäten ab. bei Annika auf dem Land in einem ehemaligen Bauern- Weil ich so überzeugt bin von dem Konzept und vielen haus und besucht mit ihr das Gymnasium in Bruchhau- Kindern und Jugendlichen die Chance geben möchte, die- sen-Vilsen. Ein ganz anderes Leben und eine tolle Erfah- se tolle Erfahrung zu machen, bin ich deutsche Ansprech- Auf ihre Initiative hin wurden Obstbäume am Für das kommende Jahr hoffen die Mitglieder rung für ihn! partnerin für „Adolesco“ geworden. Mühlenweg und Vogelbeerbäume an Wirt- auf eine Zusammenarbeit mit Gruppen, die sich schaftswegen bei den Windrädern gepflanzt. ebenfalls für die ökologischen Belange Martfelds Wie es dazu gekommen ist? Mich begeistert besonders, dass es ein echter Austausch Diese Pflanzaktionen wurden durch die Spende und seiner Umgebung einsetzen. Erste Kontakte ist. der Sparkasse, die günstigen Konditionen der mit den Landfrauen wurden bereits geknüpft. Ende 2012 hat Jacques Pinault, der vor über 30 Jahren die Austauschorganisation „EnFamille International“ ge- Der Austauschgedanke garantiert ein persönliches Enga- Baumschule Wolters und die Hilfe vieler Martfel- gründet und sie bis vor kurzem geleitet hat, einen neuen gement der beteiligten Familien. Unser Auswahlverfahren derinnen und Martfelder möglich. Die Arbeitsgruppe freut sich über Anregungen gemeinnützigen Verein ins Leben gerufen und ihn „Ado- ist umfangreich und beinhaltet auf jeden Fall ein persönli- und weitere Mitglieder und bedankt sich bei allen, lesco“ genannt. Das bedeutet ungefähr „ich wachse“ und ches Kennenlernen der gesamten Familie. In allen betei- Mit der Planung und Realisierung einer Sam- die die Arbeit der Gruppe unterstützt haben. genau darum geht es vor allem bei diesen Austauschen ligten Ländern. melbestellung, über die Gartenbesitzer ihren zwischen Frankreich, Spanien, England, Kanada, USA und Deutschland. Wenn Sie sich also für einen Austausch bewerben möch- Bedarf an Obstbäumen und Heckensträuchern Heide-M. Kasper ten kontaktieren Sie mich gerne unter sabine@adolesco. Die Kinder und Jugendlichen (zwischen 9 und 17 Jahren) org oder telefonisch unter 04255-92043. Wir lernen uns leben bis zu 3 Monate in einem anderen Land und in einer sicherlich persönlich kennen beim Informationstreffen der neuen Familie. Sie besuchen die Schule und erleben den Organisation und/oder meinem Besuch in Ihrer Familie. Alltag ihrer Gastfamilie. Sie blicken „über den Tellerrand“, entdecken neue Perspektiven und Möglichkeiten. Sie ler- Informieren Sie sich unter www.adolesco.org oder bei fa- nen sich selbst besser kennen – und nebenbei verbes- cebook www.facebook.com/adolesco.org. Dort finden Sie sern sie auch noch ihre Sprachkenntnisse oder lernen die neben weiteren Informationen auch Fotos und Berichte Grundlagen einer neuen Sprache. von Jugendlichen, die in diesem Jahr schon einen Aus- tausch mit uns gemacht haben. Natürlich sind auch wel- Genau diese Erfahrung hat Annika vor einigen Jahren che von Annika und Matthieu dabei. mit „EnFamille International“ gemacht. Sie ist für 6 Mo- Sabine Krzikalla nate in die Bretagne gegangen und ihre französische Schwester Illiona hat uns im Anschluss besucht. Die beiden Mädchen haben bis heute Kontakt und treffen sich jedes Jahr für ein paar Wochen. Ganz sicher unterstützt dies ihre persönliche Entwicklung. Und vielleicht nützt es ihnen auch später einmal auf dem Arbeitsmarkt. Wer weiß…

Diese Möglichkeit bietet „Adolesco“ nun Kindern und Jugendlichen, die nicht für ein halbes Jahr weggehen möchten. Die Partnerfamilien be- sprechen miteinander, wie lange man dieses Abenteuer jeweils ausdehnen möchte. Zwischen 3 Wochen und 3 Monaten ist alles möglich. Matthieu hat sich entschieden, seine Herbstfe- rien bei uns zu verbringen und noch ein paar Wochen dranzuhängen. An- 14 15 Info Info Neue Türen Sie dreht sich wieder.... Es passierte auf einer Vorstandssitzung des HVV -Erinnert Ihr Euch noch an den Katzenstein?-

Die sieben Türen der Fehsenfeld’schen Mühle In der ‚Martfeld live‘, Dezemberausgabe 2011, berichteten Am 20. November 2012, war es dann soweit. Mit Hilfe eines sind sehr schlecht; das war uns allen klar. Es wir über Schäden an der Flügelwellenlagerung der Feh- Autokrans, wurden die Demontage der alten Balken und der senfeld’ schen Mühle. Einbau der neuen Tragkonstruktion durchgeführt. war aber auch kein Geld in der Kasse, um sie zu Das Lager (der sogenannte „Katzenstein“) war gebrochen Wie die Bilder zeigen, war das eine Arbeit bei der es um erneuern. und die Tragkonstruktion stark in Mitleidenschaft gezo- Zentimeter ging und die den ganzen Einsatz der Zimmerer Das war einer der Tagesordnungspunkte auf der gen. erforderte. Juli Sitzung des HVV-Vorstandes, die, wie im- Die Mühle musste stillgelegt werden, um weitere Schäden Zwei Tage später konnte die Flügelwelle wieder auf das La- mer, in der Mühle stattfand. und mögliche Unfälle zu vermeiden. ger abgesenkt werden. Die Haube wurde neu verkleidet und Handwerklich war der Ausbau des Lagers und der Lager- kurz vor Weihnachten baute man das Gerüst ab. Da ja gerade erst die große Reparatur an der balken eine Herausforderung, zumal die Aktion in 28 m Ein erfahrener Mühlenbauer begutachtete die Arbeit und am Flügelwelle und der Einbau der neuen Treppen Höhe stattfinden musste, aber auch finanziell stand hinter 27. Dezember 2012 drehten sich die Flügel der Windmühle, abgeschlossen waren und noch größere Ausga- der Aktion ein großes Fragezeichen, da der Heimatver- nach 18 Monaten Stillstand, wieder. Ein gutes Gefühl für alle ben für andere Projekte anstehen, ging die Mei- ein die Finanzierung aus Eigenmitteln nicht gewährleisten Beteiligten. nung dahin, die Erneuerung der Türen zunächst konnte. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden, bis zum März 2013, So wurde erst im Oktober 2012 mit den Arbeiten begon- auch die Treppen in der Mühle erneuert, so dass Besucher zu verschieben. nen. die oberen Stockwerke nun wieder betreten können. Mitten in der Diskussion gab es draußen plötz- Um die Verkleidung der Haube über der Flügelwelle ab- lich einen lauten Krach. Ein großes Stück der Tür nehmen zu können, musste ein Gerüst aufgebaut werden, Der Heimatverein Martfeld bedankt sich bei den Mitarbei- des ersten Mühlenbodens hatte sich, ohne er- das leicht genug war, um es auf der unteren Galerie ab- tern der ausführenden Firma für die kompetente Planung sichtlichen Grund, gelöst und lag nun direkt vor stützen zu können und ausreichend stabil, den Höhenun- und Durchführung der Arbeiten. terschied bis zur Flügelwelle zu überwinden. Da die Mühle Die Renovierungsmaßname kostete ca. 26.000 €, ein Be- der Eingangstür. Es dauerte keine fünf Minuten, sich im oberen Teil verjüngt, musste es auch noch schräg trag, den der Heimatverein aus eigenen Mitteln natürlich bis der Beschluss gefasst war, sofort neue Türen nach oben geführt werden und einen Flügel umschließen. nicht aufbringen konnte. einbauen zu lassen. Das machen Gerüstbauer auch nicht jeden Tag. Wir danken dem Landesamt für Geoinformation und Land- Die Arbeiten wurden von der Fa. Jürgen von En- Damit sich der Mühlenkopf nicht drehen konnte, was au- entwicklung Niedersachsen, für die Bereitstellung von geln, Schwarme, zeitnah und fachgerecht aus- tomatisch passiert, wenn sich die Windrichtung ändert, Mitteln aus dem Dorferneuerungsprogramm sowie dem legte Cord Fehsenfeld die Windrose vor Beginn der Ar- Landschaftsverband Weser-Hunte e.V. und der Gemeinde geführt, wobei die alten Beschläge und zum Teil auch die alten Klaspen wieder verwendet werden beiten still. Martfeld für die großzügige Förderung der Maßnahme. konnten. Die Firma ‚Fach und Werk‘, Wechold, demontierte die Ver- Ein besonderer Dank gilt Frau Gluschak, Samtgemeinde Statt Weichholz, wie bei den alten, wurde als Material für die neuen Türen Eichenholz gewählt, das kleidung der Haube und bereitete neue Tragbalken vor. Bruchhausen-Vilsen, ohne deren freundliche und kompe- nicht so schnell verwittert. Ein Problem tauchte auf, als es um die Beschaffung eines tente Hilfe die Erstellung der Förderanträge und das Einho- neuen „Katzensteins“ ging. Es konnte keine Lieferfirma len der erforderlichen Genehmigungen nicht so reibungslos Dank einer großzügigen Unterstützung durch den Landschaftsverband Weser-Hunte e.V., konnte für den entsprechenden Ölschiefer gefunden werden. möglich gewesen wäre. die Finanzierung gesichert werden. Glücklicherweise stolperte man dann über den alten Stein, der noch in einer Ecke des Mühlenbodens stand und (Für den Heimat- und Verschönerungsverein Martfeld, (Für den Heimat- und Verschönerungsverein Martfeld, Heinrich Gräpel) von dem niemand wusste, woher er stammte (im oben Heinrich Gräpel) e r w ä h n t e n ‚Martfeld live‘

• •     Artikel ist er ab- gebildet). Ob-   wohl die Maße  nicht ganz exakt    passten, waren  Mühlenbauer                        der Ansicht,   dass er ver- wendbar sei. Er  wurde auf eine    Stahlplatte ge-   stellt und mit ei-    nem Metallkorb    umgeben, um  •  •  die Stabilität zu erhöhen.                        16 17 Info Info

2. Schritt: Möglichst lautlos „ran pirschen“ und mit Martfelder Erntewagen wird in einer kleinen Gesandtschaft ohne schweres Gerät mit Schwarme positiv begrüßt einer weißen Fahne ausgestattet bei der Umzugsleitung vorstellig werden. HVV Mar�eld Es war schon eine „historische Operation“, die drei 3. Schritt: Den Überraschungseffekt ausnutzen, su- Martfelder am 8. September im Jahre 2013 durchführten. per positiv ankommen und die volle Akzeptanz erreichen. Wald. So brachte die neue Linie lange keinen Frieden, „Historisch“ wegen der Erstmaligkeit und wegen der noch 4. Schritt: Das schwere Gerät nachziehen, in den Neuer Grenzstein erinnert der musste fast ein Jahrhundert später durch einen neu- nicht mal drei Stunden zurückliegenden Grenzsteinenthül- Umzug integrieren, Stärke durch das Zünden alter Syl- en, scharfen Vertrag herbeigezwungen werden. Dieses lung (siehe Artikel dazu). vester Böller symbolisieren und sich von ausgelassenen an die Grenze von 1613 Friedensdekret vom 31. Mai 1704 haben die beiden Ge- 1. Schritt: Spontan wurden 24 Stunden vorher Wagen Schwarmerinnen und Schwarmern feiern lassen. meinden bereits Pfingsten 2004 mit der Enthüllung eines und Trecker geschmückt. Eine Nachbildung des Grenz- Diese Aktion hat sehr viel Spaß gemacht. Auf dem Fest- Findlings mit der Aufschrift „300 Jahre Frieden-Martfeld- steins aus Styropor auf dem Geräteträger, einen echten platz kauften sich die Martfelder ein Bier und unterstützen Die heutigen Gemeindegrenzen zwischen Martfeld und Schwarme“ gewürdigt. Schlagbaum und einen Grenzbeamten (Schaufensterpup- dadurch auch die Schwarmer Wirtschaft. Den Zoll an der Schwarme sind nur noch auf der Karte zu erkennen, sie pe) auf dem Anhänger. Das Motto war auch schnell ge- Grenzen hatten sie ja gespart. spielten aber über viele Jahrhunderte zwischen den Mit- Der Wunsch des bremischen Landesherrn, Erzbischof funden: „Martfeld liebt Schwarme grenzenlos“ und für die gliedern der Gemeinden und den jeweiligen Herrschern Johann Friedrich von Schleswig- Holstein-Gottorf, zum andere Seite „Schwarme liebt Martfeld grenzenlos“. Die eine gewichtige Rolle. Frieden in seinem Amt Thedinghausen hatte einen pikan- Geheimhaltungsstufe „Top Secret“ funktionierte! ten Hintergrund. Dort war ihm seine große Liebe begeg- Wenn am 8. September 2013, dem Tag des Denkmals, net, für Gertrud von Heimbruch ließ er auf dem Erbhof nach 400 Jahren ein reproduzierter Grenzstein aufge- ein Schloss errichten. Es waren wohl die gleichen Stein- Radtour des HVV zu Werders stellt wurde, hat das in erster Linie Erinnerungsfunktion. metzen, die den heute noch bewunderten Prachtbau Alles andere wäre in einem Europa ohne Grenzen auch schmückten und die Wappenbilder in die 33 Grenzsteine Straußenfarm absurd. Gedacht wird dabei an 400 Jahre Geschichte schlugen. zweier kleiner niedersächsischer Gemeinden, die über Die Fahrradtour des Heimat- und Verschönerungsvereins (HVV) Martfeld am 03.10.2013 startete um 14:00 Uhr auf Jahrhunderte durch kleinstaatliche, nationale und in- Die zeigten auf der einen Seite korrekt die gekreuzten dem Schulhof der Grundschule Martfeld und führte über ternationale Grenzen getrennt waren und mit der Ent- Schlüssel des Erzstifts Bremen. (Die Stadt Bremen, mit Schwarme und Thedinghausen auf Nebenstrecken nach stehung der großen Nationalstaaten die Möglichkeit zu nur einem Schlüssel, war hier nicht beteiligt.) Auf der an- Werder. Dort gab es auf Werders Straußenfarm Torte, einem „grenzenlosen“ Miteinander fanden. Auch wenn deren Seite hätten aber, wie an der Verdener Grenze, die Butterkuchen und Tee und Kaffee. Anschließend erfolgte heute- ab und zu mit einem Augenzwinkern- an alte Zei- Hoyaer Bärenklauen gezeigt werden müssen. Die Graf- unter fachkundiger Führung der Familie Haake die Be- ten erinnert wird. Der neue Grenzstein wird als Denkmal schaft wurde zwar von den Welfen regiert, war aber nicht sichtigung der Farm. Über Morsum ging es dann zurück für aktuelle und zukünftige Generationen-nicht nur in Teil ihrer Herzogtümer. Die Celler Regierung setzte sich nach Martfeld, wo die Tour gegen 19:00 Uhr zu Ende ging. Schwarme und Martfeld-ein Sinnbild für ein friedliches jedoch darüber hinweg und ließ das welfische Löwen- Das Wetter war aufgrund des stürmischen Windes zwar Miteinander sein. wappen anbringen. nicht optimal, dafür blieb es aber – im Gegensatz zur ver- regneten Tour im Mai dieses Jahres – trocken. Vorschläge Im Juni 1613 trafen sich erzstiftisch-bremische und hoy- Als Ergebnis des Dreißigjährigen Krieges wurde 1648 für die Touren im nächsten Jahr sind herzlich willkommen aische Beamte, um endlich die genaue Grenze zwischen das Erzstift Bremen an Schweden abgetreten. Und die (Tel. 04255-92161). Martfeld und Schwarme zu bestimmen. An einer umstrit- Schweden beobachteten die Grenze peinlich genau. tenen Stelle in der Heide trat ein Martfelder vor und be- 1659 wurden von den Beamten beider Seiten alle 33 hauptete, dass es hoyaisches Land wäre, worauf er stün- Steine einzeln geprüft, ausgebessert und neu aufgerich- de, im widrigen Fall wolle er des Todes sein. Gleich traf tet. Doch schon zwanzig Jahre später, nach einem neuen ihn der Schlag, er stürzte tot nieder: Von Gott gestraft, da Krieg, endete die schwedische Herrschaft. Das Amt The- waren sich die Schwarmer ganz sicher. dinghausen wurde zwischen den welfischen Verwandten in Celle und Braunschweig-Wolfenbüttel geteilt. Schwar- Der Vorfall machte die übrigen Zeugen wohl vorsichtiger, me wurde der Grafschaft Hoya angeschlossen, wohin und die Beamten konnten sachlich ihre Arbeit tun. Nach- es zu Lebzeiten der Grafen nie gehört hatte. Die Stei- dem bereits 1575 die Grenze zwischen der Grafschaft ne markierten nun keine Staatsgrenze mehr. Als sie ihre Hoya und dem Stift Verden festgelegt und bald danach Bedeutung verloren, beachtete sie niemand mehr. Sie mit Steinen markiert worden war, sollte die gleiche Aufga- stürzten um, wurden zweckentfremdet und fortgetragen. be auch zwischen dem hoyaischen und bremischen Ter- Der Stein Nummer 26 versank in „Müggen Wassermase“. Herr Haake mit seinen Straußen ritorium in Angriff genommen werden. Der frühe Tod des Von dort brachte der Grundbesitzer das Fundstück auf letzten Hoyaer Grafen, Otto VIII., im Jahre 1582 verzö- seinen Hof und stellte den Grenzstein dort auf, ohne sei- gerte das Werk. Dafür war nun die welfische Regierung ne Be¬deutung zu kennen. in Celle als Erbe der Grafschaft zuständig. Längst hatten sich zwischen den beiden Dörfern aus „Missverständnis- Nun wurde er als Muster von Robert Söffker genommen, sen“ jetzt „gefährliche Tathandelungen“ entwickelt, wie um den Stein Nummer 25 wieder herzustellen. Der hat der Grenzvertrag berichtet. Nur unmittelbar an der Stra- seinen früheren Platz an der Straße wieder erhalten, erin- ße von Martfeld nach Schwarme war die Lage geklärt. nert an das Heck und die Zollstelle und an die alte, längst Ein Schnedegraben querte den Weg, ein Heck versperr- überwundene Staatsgrenze. Möglich war diese Aktion nur te die Durchfahrt, es war eine Zollstelle. Sonst aber gab durch eine hohe zweckgebundene private Spende, die es überall entlang der unbestimmten Grenze uralte sich Unterstützung der Volksbank , den HVV Martfeld überschneidende Rechte an Weide, Heide, Wasser und und die EULE Schwarme. Besichtigung der Farm 18 19 Info Info

Spaß zwei aus ihren Reihen zu verheiraten. Alle waren da daß Regina und Angela statt des versprochenen, nor- - nur nicht der potentielle Ehegatte. Kurzerhand wurde ein malerweise ruhigen Nachmittags bei ihrem Standdienst Spaßtrauungen auf dem Brokser Markt anderer „verdonnert“ und der Jux konnte losgehen. Inzwi- stramm zu arbeiten hatten. schen sind diese beiden schon seit Jahren offensichtlich ...somit sind sie nun für die Dauer des Brokser Marktes verehe- glücklich und offiziell verheiratet. Glückliche Fügung oder Am nächsten Morgen wurde „Anke aus Verden“ noch abgekartetes Spiel der Freunde, ich weiß es nicht. Auf je- einmal auf lustige Weise zu der Ehe und deren automati- licht und dürfen das mit einem Marktkuss besiegeln... den Fall freue ich mich immer noch, an dieser Kuppelei schem Ablauf zum Marktende interviewt - noch mehr Wer- beteiligt gewesen zu sein. bung, die hoffentlich bis zum nächsten Jahr im Gedächt- Für eine Spende von 10 € in die Kasse des HVV gibt‘s eine kann immer wieder interessante Menschen kennenler- nis bleibt. „Trauzeremonie“. Die Heiratswilligen werden mit Zylinder, nen. Häufig erzählen die Paare auch, daß sie dank Internet Schleier und Brautstrauß ausgestattet und bekommen ei- oder Radiowerbung extra wegen der Spaßtrauung von ...und dann war da noch der Mann, der nur nochmal er- nen lustigen Trauspruch vorgetragen. Nach dem Jawort In diesem Jahr am Freitagnachmittag zur erste Spaßtrau- weither gekommen sind, z.B. Hannover, Goslar o.ä. zählen wollte, daß ihm aufgrund seiner alten Spaßtrau- bekommen sie ihre Heiratsurkunde, den Trauspruch und ung des Marktes erschienen fünf junge Männer, heraus- In diesem Jahr hatten wir da gute Gratis-Unterstützung ungsurkunde, die eine Mitarbeiterin der Arbeitsagentur ein Honigkuchenherz ausgehändigt, Aufschrift „just mar- geputzt vom Feinsten mit Anzug, Weste und Anstecker am von Radio Bremen4. Der Redakteur der Morgensendung bei ihm gesehen hatte, Hartz-4-Gelder gekürzt wurden, ried“, und dürfen mit Sekt oder O‘saft auf die „Marktehe“ Revers. Zwei von ihnen waren anscheinend als Paar aus- hatte sich ausgedacht, den Moderator Jens-Uwe Krause weil er ja seine „Heirat“ mit seiner (immer noch) Lebens- anstoßen. Mit dem Marktende löst sich die „Ehe“ von al- erkoren worden, mit Ringen und „Brautstrauß“ bewaffnet, am Dienstag mit einer Hörerin zu „verheiraten“ und frag- gefährtin verheimlicht hatte. Den offiziellen Bescheid hatte lein wieder auf. Als dann im Text die Stelle mit dem Marktkuss vorbei war te an, ob ich dazu ins Studio kommen würde. Hilfsbereit er dabei. Das Problem konnte von ihm zwischenzeitlich rief einer von den anderen hinter mir „Haben sie, haben (und zugegeben neugierig, wie es in solch einem Studio geklärt werden... Das gibt es jetzt schon seit weit über 20 Jahren, zuerst als sie? Mensch, jetzt hab ich grad nicht hingesehen!“ - gro- zugeht) hab ich gleich zugesagt und bin mit Zylinder usw. Teil des Martfelder Standes der GdS auf dem Zelt „Schau- ßes Gelächter... ausgestattet morgens zu 9.00 Uhr nach Bremen gefahren. fenster der Gemeinden“, jetzt als Einzelstand auf dem Zelt Während der ganzen Sendung seit 6.00 Uhr wurde stän- der „Hochzeitsmesse“. Wurde diese Schnapsidee an- Samstags erschien ein Pärchen mittleren Alters in Beglei- dig auf die Spaßtrauung hingewiesen. Mehr oder weniger Annelene Rosenhagen fangs teils zwiespältig betrachtet (Mit Heiraten treibt man tung eine Menge Freunde und Bekannter. Nach der Spaß- verzweifelt wurde nach einer Braut gesucht, von JUK und keine Scherze!), so sollte es doch nur eine lustige Wer- trauung, zu der die „Braut“ Strauß, Anstecker und Scham- seiner Kollegin Daniela Sadri witzig ausgeschmückt, bis bung für den Trauort Fehsenfeldsche Mühle in Martfeld pus usw. auch noch selbst mitgebracht hatte, machte sich „Anke aus Verden“ zu einer „Ferntrauung“ bereit er- sein. Inzwischen wird von allen, auch offiziellen Seiten sie ihrem überraschten Partner einen Heiratsantrag. Die klärte. Die lief dann auch ganz lustig ab - für mich etwas kräftig Werbung für den Brokser Markt damit betrieben, nachfolgende Verlobungsfeier für 50 Leute Zuhause war ungewohnt - mit einem Telefonhörer als Braut verkleidet. aber der Hinweis auf den HVV Martfeld als Ausrichter ist auch schon vorbereitet. -Ich glaube, er hat „Ja“ gesagt - Ergebnis dieser vierstündigen „Dauerwerbesendung“ war, meist mit dabei. Wir sind ein großes Team von „Standesbeamten“. Eine Vor Jahren traf sich eine Clique bei uns am Stand um aus gute Gelegenheit, mal Danke zu sagen, denn sie sind teil- weise von Anfang an ehrenamtlich beteiligt, aber wir freu- en uns über jeden, der in Zukunft mitmachen möchte. In diesem Jahr gab es außerdem tatkräftige Hilfe von Manuela Brauner bei der Standdekoration. Danke für die Ideen, (seitdem haben meine Bettbezüge einen ganz an- deren Verwendungszweck gefunden) für die Mithilfe und die Zusage wieder zu helfen.

Hilfe gab es auch von der Fa. Vilsa, die extra ihr Stand- konzept etwas geändert haben, damit wir eine Arbeitsecke abbekommen konnten. Außerdem gab es kräftige Unterstützung bei der Ausstat- tung von Carola Schwecke vom Tourismusbüro als Orga- nisatorin des Zeltes, die sich auch als „Standesbeamtin“ mit einbrachte. Zu Weihnachten ein fest für Wir wünschen allen ein ge- In diesem Jahr haben sich 133 Paare auf Probe trauen den Gaumen! segnetes Weihnachtsfest und lassen. Ursprünglich dachten wir, unsere Zielgruppe wä- ren die jungen Partygänger, die sich aus der Feierlaune Es erwartet Sie an beiden Weihnachtstagen einen guten Rutsch ins neue heraus mal einen Spaß gönnen wollen. Natürlich gibt‘s ein festliches Buff et! die, aber ein großer Teil der „Heiratswilligen“ kommt auch Um Reservierung wird gebeten. Jahr ! mit weitaus ernsteren Gedanken zu uns, da wird schon mal ein Tränchen der Freude und Rührung weggedrückt, Frohe Weihnachten und ein gesundes Neues weil es die Generalprobe für die echte Trauung sein soll, Jahr wünschen Fam. Dunekack und Mitarbeiter weil er oder sie vom Partner nett überrascht wurde oder Familie Holste auch weil eine richtige Heirat - aus welchen Gründen auch immer - nicht stattfinden kann. Einige kommen jedes Jahr und wieder, die Altersspanne reicht von 17 bis 70 Jahren und auch das äußere Erscheinungsbild reicht vom „normalen“ Mitarbeiter. bis zum metallbehängten Leder- oder Gruftie-Outfit. Man 20 21 Info Info Starke Saisonfinals „Er ist unser erster Bundessieger“ Jugend-Fahrer des AMC Asendorf verbuchen Neunjähriger aus Hilgermissen wird Bundessieger beim zum Saisonfinale mehrere Top-Platzierungen Die abgelaufene Saison ist eine ganz besonde- Wettbewerb „Mit Sicherheit ans Ziel“ re in der bisherigen Vereinsgeschichte, auf die „Gut, sehr gut.“ Wer Florian Görtmüller fragte, wie er sich die Jugend-Kartslalom-Fahrer des Automobil- denn als Sieger fühlt, erhielt eine kurze und knappe Ant- und Motorsportclubs (AMC) Asendorf zu recht wort. Der Neunjährige macht nicht viel Aufhebens um stolz sein können. Mit drei Wettbewerben be- seine Person und seine Leistung. Dabei ist er der beste schlossen sie überaus erfolgreich ihre Saison. Radfahrer seines Alters in ganz Deutschland. Denn der In Jever fanden jetzt die Norddeutschen Meis- Viertklässler wurde in Bremen Bundessieger beim Wett- terschaften statt. Dort krönte Florian Ahner sei- bewerb „Mit Sicherheit ans Ziel“, den ADAC und Capri- ne Saison mit dem Norddeutschen Meistertitel Sonne ausgeschrieben hatten. Da war der Jubel nicht nur in der Starter-Klasse K 4. Marit Lemke (K1), Da- bei seiner komplett anwesenden und begeisterten Familie rius Nitu (K2) und Christian Lemke (K3) wurden groß. Sondern auch bei den Helfern des Automobil- und jeweils hervorragende Drittplatzierte. Damit war Motorsportclubs (AMC) Asendorf, die vor Ort waren. Denn auch ihnen ein Platz auf dem Siegerpodest si- der AMC Asendorf betreut die Schulturniere in der Region, cher. Zugleich sicherten sie so dem ADAC We- über die sich Florian Görtmüller und auch Lea Habekost ser-Ems zum ersten Mal in seiner Geschichte aus Martfeld letztlich für die Teilnahme am Bundeswettbe- Rang eins in der Mannschaftswertung. Auf die werb qualifizierten. Allein das war schon ein großer Erfolg Norddeutschen Meisterschaften folgte mit dem für den AMC Asendorf, der seit 25 Jahren die Fahrrad- turnier an den Start ging. Die Nerven behalten, sich nicht Bundesendlauf des ADAC der Höhepunkt der turniere auf die Beine stellt. „Er ist unser erster Bundes- ablenken lassen, die volle Konzentration in die Pedale le- Saison in Schleswig. Dorthin hatten die 17 Re- sieger“, freuten sich Hartmut Winter und Heiner Schulze, gen: Das tat die Martfelderin. Dennoch schlugen am Ende gionalverbände des ADAC ihre jeweils besten die Organisatoren der Fahrradturniere, sichtlich. Im Ein- drei Fehlerpunkte zu Buche. Zuviel, um ganz vorne mitzu- drei Fahrer der 5 Altersklassen entsandt. Dort satz für den AMC Asendorf waren in Bremen nicht nur die fahren. Qualifiziert hatte sich Lea Habekost in mehreren regnete es fast ohne Unterlass - kein gutes beiden, sondern auch weitere fleißige Helfer, die vor Ort Turnieren für die Teilnahme am Bundesentscheid. Damit Wetter für Kartsportler. Die Talente des AMC mit anpackten: Margrit und Bernd Pehl, Corinna und Uwe war die Gymnasiastin, die in ihrer Freizeit dem Kartsport Asendorf ließen sich davon indes nicht beein- Steffens, Henning Horstmann sowie Renate Habekost, im AMC Asendorf frönt, ziemlich zufrieden. „Seit der drit- drucken. Beim Hustedter Christian Lemke reichten zwei im saarländischen Neunkirchen bei den Deutschen Meis- die auf dem Parcours aufmerksam Fehler zählten. Uwe ten Klasse habe ich immer bei den Turnieren mitgemacht.“ schnelle Wertungsrunden zu einem guten 28. Platz, ein terschaften der Deutschen Motor Sport Jugend (DMSJ). Williges kümmerte sich um die Zeitnahme, Regine Suling Soweit wie jetzt indes war sie noch nie gekommen. Zu den Pylonenfehler verhinderte eine bessere Platzierung. Mit Über die Meisterschaft des Niedersächsischen Fachver- bereitete die Auswertung vor. besten der 320.000 Kinder zu gehören, die alljährlich bun- Florian Ahner folgte in der Klasse K4 das nächste AMC- bandes für Motorsport (NFM) hatten sich die AMC-Fahrer Alle freuten sich über den Erfolg von Florian aus Hilger- desweit bei dem Turnier mitmachen, ist schließlich eine Talent. Er wusste nach seinem Meistertitel in Jever erneut Darius Nitu, Christian Lemke und Florian Ahner qualifiziert. missen, der lässig in den Wettbewerb gegangen war: ganz besondere Leistung. zu überzeugen und fand sich nach zwei famosen Durch- Das Trio spielte hier seine ganze Erfahrung aus und trat Zügig und konzentriert durchfuhr er den Parcours, meis- gängen auf dem elften Platz wieder. Die Youngsterin Ma- selbstbewusst auf. „Lasst es krachen“, motivierten ihre terte Spurbrett, Kreisel, Achter, Slalom, Bremstest und rit Lemke erreichte schließlich das beste Ergebnis der Betreuer die Jugendlichen. Die nahmen ihre Unterstützer Spurwechsel mit Bravour. „Am AMC-Kartsportler: Sie landete auf einem hervorragenden beim Wort: Darius Nitu und Christian Lemke wurden jeweils schwierigsten finde ich immer achten Platz. Ganz klar: Alle mitgereisten Fans des ADAC Siebtplatzierte ihrer Klassen, für Florian Ahner sprang ein das Zeitfahren“, erzählte er vor- Weser-Ems waren aus dem Häuschen und warteten ge- hervorragender vierter Platz heraus. Das Bonbon: Mit ih- her. Er trat gegen 17 andere spannt auf die letzte Klasse, die K2. Darius Nitu lieferte ren Leistungen sicherten sie der NFM den Bronzerang in Jungen aus ganz Deutschland dort eine gute Leistung ab und erreichte den 39. Platz in der Mannschaftswertung. an – und schloss Runde eins seiner Klasse. Zuletzt krönten die Kartsportler ihre Saison fehlerfrei als Dritter der Ge- samtwertung ab. Damit kam er in die Endrunde und blieb hier- bei so cool und im Gegensatz zu seinen Konkurrenten ohne Fehler, dass er schließlich auf den ersten Platz fuhr. Auf einem ansehnlichen 15. Platz in ihrer Startergruppe landete Lea Ha- bekost. „Ich finde das Schräg- brett am schwierigsten. Da bin ich schon oft abgerutscht“, er- zählte sie vor dem Wettbewerb. Gerade dieses Brett lag zwar nicht im Parcours, dennoch fuhr die Zwölfjährige drei Fehler ein, als sie beim Bundesfahrrad- 22 23 Damals Damals

Personen, die vielleicht ein eigenes Privat=Interesse verfolgt haben, aus- Wieder zurück in Hoya gegangen. Die Gemeinden selbst sind bei jener Veranlassung gar nicht zu Bi�gesuch jährt sich zum 150. Mal einer Kundgebung ihrer dasfallsigen Wünsche aufgefordert, und durch die Jahrhunderte gehörten die damaligen Gemeinden im Kirch- ist jedoch, dass eine Änderung der verordneten Amtszugehö- Publication ihrer Abtrennung von Hoya spiel Martfeld zur Grafschaft Hoya bzw. zum Amt Hoya. Dies rigkeit nicht vorgenommen wurde. und ihrer Beilegung an das Amt und änderte sich erst mit der Königlichen Verordnung, die zum 1. Amtsgericht Bruchhausen gänzlich Oktober 1852 eine Trennung von Justiz und Verwaltung vor- Für interessierte Leser ist das 150 Jahre alte Bittgesuch nach- überrascht worden. sah. Hieraus folgte die Bildung eines eigenen Amtes Martfeld, folgend in Gänze abgedruckt: das seinen Amtssitz in Hoya hatte. Das Amtsgebiet umfasste Zuerst haben die Gemeinden des Asendorf, Brebber, Essen, Graue, Haendorf, Kampsheide, Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König! Kirchspiels Martfeld nicht zu überse- Kuhlenkamp, Altenbücken, Calle, Dedendorf, Duddenhau- Allergnädigster König und Herr! hen vermagt, ob und welchen Einfluß sen, Helzendorf, Holtrup, Nordholz, Stendern, Schwerin- die eingeführte neue Verbindung mit gen, Warpe, Windhorst, Eitzendorf, Hoyerhagen, Magelsen, Das Kirchspiel Martfeld, bestehend aus den fünf Gemeinden Bruchhausen auf ihre Interessen ha- Martfeld, Hustedt, Kleinenborstel, Loge, Tuschendorf, Oiste, Martfeld, Loge, Tuschendorf, Hustedt und Kleinenborstel, hat ben werden. Nach und nach haben Wechold, Heesen, Hilgermissen, Mehringen, Ubbendorf und von alters her zum Amte Hoya gehört, und ist im May 1859 sie sich indeß davon überzeugt, und Wienbergen. Doch weiterhin gehörte das Amt Martfeld zum durch Anordnung der Königlichen Regierung aus dieser alt- es ist deshalb der Wunsch, die neu Amtsgericht Hoya. Mit Königlicher Verordnung vom 27. März gewohnten Verbindung gerissen, und dem Amte und Amts- eingeführte Verbindung mit Bruch- 1859 wurde das Kirchspiel Martfeld nach nur sieben Jahren gerichte Bruchhausen einverleibt. hausen wieder aufgelöset zu sehen, dem Amt Bruchhausen beigelegt. und an das Amt und Amtsgericht Hoya Ob dieses lediglich aus freier Entschließung der Königli- zurückverlegt zu werden, immer lebhafter geworden. Es ha- es durch seine Beiträge die Landstraßen dieses Amtes bauen Aus dem nachfolgenden Bittgesuch der Gemeinden im Kirch- chen Regierung oder auch mit auf Rücksicht eingereichter ben deshalb die Gemeinden Martfeld, Loge, Tuschendorf und geholfen, und ist zu der Erwartung berechtigt gewesen, daß spiel Martfeld vom 11. Dezember 1863 wird ersichtlich, dass Petitionen geschehen ist, wissen wir nicht. Sollten desfalls Hustedt in förmlichen Gemeinde=Versammlungen beschlos- die in Angriff genommene Straße von Hoya nach Bremen auch den Einwohnern die Folgen des Amtswechsels erst vier Jahre eingereichte Gesuche jene Maßregel hervorgerufen haben, sen, alle möglichen Schritte zur Zurückverlegung an das Amt durch Loge und Martfeld in Stand werde gesetzt werden, um später bewusst wurden und baten daher um Zurücklegung so sind dieselben entweder von der Gemeinde Kleinenbors- und Amtsgericht Hoya zu thun, und sie haben hierzu den dem Kirchspiel nach beiden Seiten gute Verkehrswege zu ge- an das Amt Hoya. Etwaige Stellungnahmen der Ämter Bruch- tel, – deren Lage ihr die Verbindung mit Bruchhausen wün- Vorsteher Meyer und den Beigeordneten Runde zu Martfeld währen. Seit unserer Verbindung mit dem Amte Bruchhausen hausen und Hoya liegen meines Wissens nicht vor. Ergebnis schenswerth macht – oder von einzelnen nicht legitimierten beauftragt. müssen wir aber sehen, daß die von Hoya bis vor Loge fertige Strasse durch das Kirchspiel Martfeld nicht fortgebauet wird, An Ew: Königliche Majestät wenden die unterzeichneten und wir müssen fortwährend unsere Landstraßen=Beiträge Bevollmächtigten sich daher Namens der vorgenannten Ge- zahlen, ohne voraussichtlich irgend welchen Nutzen für uns meinden in tiefster Ehrfurcht, und bitten allerunterthänigst um davon zu haben, da in dem jetzigen Amtsbezirke Bruchhau- Zurückverlegung des Kirchspiels Martfeld an das Amt und sen noch viele Wegestrecken in Stand zu setzen sind, wel- Amtsgericht Hoya. che man für wichtiger hält, als die Strasse von Hoya über Martfeld nach Bremen. Insbesondere müssen wir seit meh- Nicht allein die Jahrhunderte alte lieb gewordene Zusammen- reren Jahren zu der Landstrasse von Thedinghausen nach gehörigkeit zieht das Kirchspiel Martfeld mit voller Zuneigung Neddernhude beitragen, welche für uns ohne Interesse ist, nach Hoya, sondern auch die wichtigsten Interessen knüpfen und welche durch Feldmarken führt, die, wie es heißt, nächs- es daran. tens dem Amte Verden incorporiert werden sollen, so daß wir hier abermals für Gemeinden contribuirt haben werden, von Nach Hoya finden die Bewohner des Kirchspiels Martfeld denen wir keine Gegenleistung zur Instandsetzung der Land- den Absatz ihrer Producte, und aus Hoya beziehen sie ihre strasse durch unser Kirchspiel zu erwarten haben. Bedürfnisse, welche der eigene Boden nicht bietet. Mit Hoya stehen sie rücksichtlich der Weserdeiche in engster Verbin- Bei unserer Wiedervereinigung mit dem Amte Hoya würde si- dung, indem sie gewisse Deichstrecken gemeinsam mit den cherlich die Fortführung der Landstraße von Hoya nach Bre- Eingesessenen des Amts Hoya zu unterhalten haben, auch men durch unser Kirchspiel der erste Straßenbau sein, der durch die jetzt projectierte neue Provinzial=Deichordnung zur Ausführung gelangte. zu einem Deichverbande mit einem großen Theile des Amts Hoya werden vereinigt werden. Unseres allergnädigsten Königs Majestät bitten wir deshalb mit vollem Vertrauen und in tiefster Ehrfurch, aus allerhöchs- Mit den Bewohnern des Amts Bruchhausen dagegen hat das ter landesherrlicher Macht und Gnade verfügen zu wollen, Kirchspiel Martfeld keinerlei Interessen gemein, und ein Ver- daß das Kirchspiel Martfeld von dem Amte und Amtsgerichte kehr nach Bruchhausen findet aus unseren Gemeinden so Bruchhausen gelöset und wieder mit dem Amte und Amtsge- gut wie gar nicht statt. Bloß der nothwendige Verkehr mit dem richte Hoya vereinigt werde, und verharren in Demuth Ew: Amte und dem Amtsgerichte zwingt uns jetzt, unsere Schritte Königlichen Majestät allerunterthänigste nach Bruchhausen zu lenken, während wir weit lieber nach Hoya gingen, wo wir sonstige Zwecke mit den Amtswegen (gez.) J. H. Meyer Gemeindevorsteher verbinden könnten. Runde Beigeordneter

Als das Kirchspiel Martfeld noch zum Amte Hoya gehörte, hat Martfeld am 11. Decbr: 1863 24 25 Damals Damals

mann Johann Daniel Dahlheim aus Bruchhausen am fand er auf dem Friedhof auf dem sogenannten Pilger- 26. August 1763. Dieser wurde beim Aufrichten des platz an der Mauer. Informa�on aus Kirchenbüchern neuen Pfarrhauses in Oiste von einem Balken getrof- fen, fiel daraufhin zu Boden und verstarb sofort. Erst Es war anscheinend üblich, Personen am Rand des Teilweise schockierende Nachrichten in Begräbniseinträgen drei Monate vorher hatte er in Vilsen geheiratet. Tragi- Kirchhofs zu bestatten, die gesündigt oder ein unbot- scher war jedoch der Tod von Margarete Alheit Wolters mäßiges Leben geführt hatten. So wurde die Schwes- Wer sich nicht mit der Genealogie (Ahnenforschung) chen von Kuhlenkamp in Blender begraben, da es im in Intschede. Bei der Getreideernte sprang sie am 31. ter des Wilke Büßenschütt aus Seestedt, deren Namen auskennt, denkt sicherlich, dass ein Forscher nur einige See ertrunken ist. Auf gleicher Art starb am 25. März August 1766 von einer »Kornfienen« herunter direkt in nicht einmal im Eintrag genannt, sie aber als Hure be- »nackte Daten« aus Kirchenbüchern oder anderen Ak- 1720 auch Johann Kohte im Blender See. eine für sie nicht sichtbare Forke, die ihre Eingeweide zeichnet wird, am 28. April 1711 auf Befehl des kurfürst- ten zieht wie z. B. Namen, Lebensdaten, Orte. Doch weit zerriss. Sie starb daraufhin nach acht Stunden im Alter lichen Konsistoriums des Abends ohne Gesang und gefehlt. Glücklicherweise schrieben einige Pastoren in Aber nicht nur Kinder oder Unachtsame ertranken, son- von achtzehn Jahren und zwei Monaten. Geläut »auff einen abort auff dem Kirchhoff« begraben. den letzten Jahrhunderten noch weitere Daten, Namen dern auch Betrunkene. So beschreibt das Kirchenbuch Ähnlich erging es am 19. Februar 1721 Dieterich Beer- oder Ereignisse bei den einzelnen Eintragungen nieder. von Blender, wie Conrath Beermann aus Einste am Tag Diese Heftigkeit des Todes widerfuhr auch übervorsich- manns Frau aus Seestedt, die in der Nacht ebenfalls Bei Heiraten teilweise, ob die Braut »unter der Haube« nach Ostern 1714 (4. April) bei Hochwasser in seinem tigen Eltern. Margarethe Adelheid von Hollen starb am ohne Gesang und Geläut beigesetzt wurde, weil sie mit oder »unter dem Kranz« getraut wurde, was bedeute- Backtrog(!) fahrend nahe Einste Johann Friedrich Bluh- 5. Oktober 1809 in Martfeld um 9 Uhr an Erstickung ihrem Mann in sieben Jahren nur ein einziges Mal in die te, dass sie noch nicht schwanger war. Im negativen me von Holtum überholen will und beide zusammen im Alter von einem halben Jahr, da ihre Mutter sie zu Kirche gegangen war. Sinne aber auch, ob die Braut schon ein- oder mehr- ersaufen, da der Backtrog umkippt. Beim nachfolgen- unvorsichtig hingelegt und der Kälte wegen zu stark zu- mals »beschlafen wurde«. Was hieß, dass sie bereits den Eintrag über das Begräbnis von ebenjenem Johann gedeckt und eingewickelt hatte. Auch andere Kleinkin- Kuriose Auswüchse bei Bestattungen konnten aber ein oder mehrere uneheliche Kinder hatte. Bei einem Friedrich Bluhme steht weiterhin, dass dieser das Hei- der verstarben durch Außeneinwirkung unerwartet. So auch Folgen von Amtshandlungen sein. Im Kirchenbuch Heiratseintrag im Kirchenbuch von Hoya habe ich auch lige Osterfest in Blender »gar übel und liederl: mit sauf- wurde die siebenjährige Kleinenborstelerin Dorothee von Dörverden ist unter dem 10. Oktober 1757 notiert, schon sehen können, dass der Bräutigam unter Bewa- fen im hiesigen Kruge Zugebracht hatte« und dann auf Elisabet Köster am 6. Juni 1778 durch einen unvorsich- dass aufgrund der grassierenden Ruhr vom Amt verfügt chung vor dem Altar erscheinen musste, damit die Ehe dem Heimweg mit Conrath Beermann jämmerlich ver- tigen Schuss getötet. Gesche Haryes aus Varste wurde wurde, dass keine öffentlichen Beerdigungen, Leichen- geschlossen werden konnte. stirbt. Aus heutiger Sicht ist kaum vorstellbar, wieso die am 25. Juli 1710 in Blender begraben, nachdem sie von predigten und größere Zusammenkünfte stattfinden beiden Männer ertranken. Wenn man jedoch bedenkt, einem Schlagbaum erschlagen wurde. sollen. Daraufhin wurde eine namenlose alte Jungfer In diesem Artikel möchte ich mich mit Kirchenbuchein- dass die Menschen damals kaum schwimmen konnten, aus Ahnebergen im Alter von 64 Jahren am 12. Oktober tragungen bei Begräbnissen beschäftigen, damit der ist das tragische Ende nachvollziehbar, vor allem, wenn Schwere Schicksale mussten auch Wölcke Wolters 1757 in Dörverden statt in Verden beerdigt, weil der dort geneigte Leser erkennt, dass die Ahnenforschung sehr der Alkohol sein Übriges tat. und seine Frau Alheidt Lackmann in Varste hinnehmen. befindliche französische Kommandant die Leiche nicht interessant sein kann. Sie kann neben Erstaunen aber Fünf ihrer acht Kinder starben als Kleinkind. Bei vieren nach Verden überführen lassen wollte, weil er glaubte, auch Betroffenheit hervorrufen. Der Trunk war auch beim nächsten Beispiel mit im sind zwar nicht die Todesursachen aufgeführt, jedoch dass »es die Pest sey, woran die Leute auf den Dörfern Spiel. Der 25jährige Hermann Lohmann aus Magelsen ihr bedauernswerter körperlicher Zustand. Sie wurden stürben.« Dasselbe geschah auch dreizehn Tage spä- In den Kirchspielen nahe der Weser erscheint es nicht fiel beim Lehmfahren zwischen Stedorf und Gestefeld, als »lahm und ungesund« (Lüer Wolters † 1740), »elen- ter bei der Beerdigung des 73jährigen Johann Henrich sehr verwunderlich, wenn so manche Person in jenem da er zu viel getrunken hatte, vom Pferd und wurde da- dig ungesund« (Wölicke Wolters † 1747), »an allen Barnstedt aus Wahnebergen, dessen Leiche die Fran- Fluss zu Tode kommt. Sei es, weil er als Schiffer in die raufhin vom Wagen überfahren. Glieden fast lahm und dazu sprachlos gewesen« (Mette zosen auch nicht nach Verden lassen wollten. Die Ver- Weser gefallen und ertrunken oder weil man in den Win- Alheit Wolters † 1756) und »von Kindheit an, an allen fügung wurde Anfang Dezember 1757 übrigens wieder termonaten übers Eis ans andere Flussufer wollte und Bei der Arbeit sind noch unzählige Unfälle als Todesur- Gliedmaßen, und auch am vordersten, ganz schwach aufgehoben. durch Unachtsamkeit eingebrochen ist. Ein Fall jedoch sache aufgeführt. So starb Helmer Müllenfeld aus dem gewesen« (Wölcke Wolters † 1753) beschrieben. Wie zeigt uns, dass man auch ins Wasser gezwungen wer- Kirchspiel Blender im November 1710, da er in Verden aufopfernd mussten die Jahre für die Familie gewesen Dieser Artikel könnte noch um viele weitere Beispie- den kann. Im Kirchenbuch von Intschede ist vermerkt, von der Leiter gefallen war und alle Gliedmaßen zer- sein? le ergänzt werden, doch reicht das Heftformat hierfür dass der Langwedeler Johann Diedrich Borchers am schmettert wurden. Ähnlich erging es dem Zimmer- nicht aus. Es gibt in den Kirchenbüchern eine ganze 24. Juni 1761 in der Nähe Verdens Auch griff manchmal der Suizid um sich. Johann Albert Reihe solcher Eintragungen. Vielleicht sollte man sich seine Zuflucht im Wasser gesucht Tecklenburg aus Martfeld wurde am 20. Juni 1814 tot die Mühe machen und sie wortgetreu in einem eigenen hat, weil ihm etliche Bauern aufge- am Baum hängend in der Herren Weide bei Kleinen- Buch zusammenfassen und veröffentlichen. Es würde griffen und »dem königl. Amte als DIAKONIE borstel gefunden. Der Pastor vermerkte dabei, dass sicherlich eine spannende Lektüre abgeben, die nicht einen Recruten stellen wollen«. er seit Jahr und Tag kränklich und daher wahrschein- nur für den Familienforscher interessant wäre. Er ist also aus Verzweiflung in die BRUCHHAUSEN-VILSEN lich melancholisch sei. Neben Erhängen gab es auch Aller gesprungen, um sein Leben andere Formen des Selbstmordes bzw. Todesfolgen Henns Harries zu retten, dabei jedoch umgekom- Zuhause gepflegt leben durch Selbstmordversuche. So wird im Kirchenbuch men und in Intschede bei Browie- von Blender berichtet, dass Anna Linderkampffs sich im de angeschwemmt worden. April 1727 in Berend Meyers Haus in Einste mit einem Messer die Gurgel fast abgeschnitten hatte und danach CLASSIC Tankstelle Durch Ertränken sind so manche - Individuelle, kostenlose Beratung - Senioren-Einkaufsdienst noch 24 Stunden lebte. Wegen dieser Tat wurde sie an Autohaus Bernd Wiechmann gestorben. Als Ort ist jedoch nicht - Häusliche Kranken- und Altenpflege - Betreuungsangebote einer abgelegenen Stelle auf dem Friedhof begraben. immer nur ein Fluss zu suchen. - Leistungen der Pflegeversicherung für Demenzkranke Johan August König schoss sich am 9. Mai 1787 durch Anna Alheit Blome ist am 22. Ok- - Urlaubsvertretung / Pflegevertretung - Pflegekurse / Seminare den Kopf. Im Kirchenbuch von Dörverden ist vermerkt, tober 1751 in Tuschendorf im Alter - Haus- und Familienpflege dass er vorher sämtliche Sachen ordentlich in einen von drei Jahren und acht Monaten Koffer verstaut und darauf die aufgeschlagene Bibel vor ihrem Hause ersoffen, Timcke (Hiob, Kapitel 7) und das Lüneburger Gesangbuch ge- Bluhme aus Holtum im April 1719 legt hatte. Kurz vor seinem Selbstmord hatte der Schä- Alte Bremer Str. 13 im Alter von knapp zwei Jahren Homfelder Str. 6 - 27305 Bruchhausen-Vilsen fer in seinem Auftrag dem Vogt einen Brief überbracht, 27327 Martfeld gar in der Mistpfütze. Am 20. Au- worin festgehalten war, dass der Inhalt des Koffers für gust 1710 wurde ein kleines Mäd- Telefon: 0 42 52 / 28 96 - Fax: 0 42 52 / 9 20 07 den Schuldenabtrag zu nutzen sei. Seine Ruhestätte Tel. (04255) 457

26 27 Unterhaltung Die Schlümpfe 2 Elysium

In der Fortsetzung der 2154: Es gibt zwei Sor- überaus erfolgreichen ten von Menschen. Die Familienkomödie er- Superreichen, die auf schafft der böse Zaube- der Raumstation Elysi- rer Gargamel unartige, um leben, und den Rest, schlumpfähnliche Kre- der auf der überbevöl- aturen – die Lümmel. kerten und vollkommen Er hofft, dass er durch heruntergewirtschafte- sie endlich in den Be- ten Erde tipphaust. sitz der allmächtigen, magischen Schlumpf- Die Menschen auf der Essenz kommen kann. Erde setzen alles dar- Doch schon bald muss er feststellen, dass nur an, der Kriminalität und Armut zu entkommen und ein echter Schlumpf ihm das geben kann, was er sie benötigen dringend den hohen medizinischen will. Da die Lümmel nur durch einen geheimen Standard, den es nur auf Elysium gibt. Doch die Zauberspruch, den nur Schlumpfine kennt, in Bewohner Elysiums schrecken vor nichts zurück, richtige Schlümpfe verwandelt werden können, um den luxuriösen Lebensstil Elysiums zu bewah- entführt Gargamel Schlumpfine nach Paris. ren und keine Einwanderer aufzunehmen.

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