Informationsvorlage zum Stand der Entwicklung eines Kooperationsmodells im Leistungsbereich §§ 11-14 SGB VIII

SozialraumVerbundJugendförderung Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

0 Auftrag gem. Jugendhilfeplanung Teil I Jugendförderung mit Stand vom 24.04.2014

 „Ein Kooperationsmodell im Leistungsbereich §§ 11 ff. SGB VIII "Sozialräumliche Netzwerke (Jugendagentur) der Kinder- und Jugendförderung" im LK MSE soll mittelfristig entwickelt und erprobt werden. Eine zeitweilige AG "Sozialräumliches Netzwerk der Kinder- und Jugendförderung" aus Vertretern der freien und öffentlichen Jugendhilfe wird im III. Quartal 2014 gegründet. Aufgabe dieses Gremiums wird es sein, ein spezielles Konzept für einen Sozialraum modellhaft zu erarbeiten.

 Dieses Konzept wird weitreichend im Jugendhilfeausschuss diskutiert und abschließend zur Beschlussfassung vorgelegt. Entsprechend der konzeptionellen und zeitlichen Ausrichtung werden alle sozialräumlich Beteiligte und alle fachlich Interessierten durch eine Auftaktveranstaltung in das modellhafte Vorhaben eingebunden.

 Beginn der Erprobungsphase des Modells in einem Sozialraum: I. Quartal 2016.“

1 Sozialräume gem. Jugendhilfeplanung Region Müritz Mecklenburg-Strelitz Neubrandenburg * Amt Demmin-Land Amt Amt Innenstadt

Amt Malchin am Amt Amt Mecklenburgische Stadtgebiet West

Kummerower See Kleinseenplatte

Amt Amt Röbel-Müritz Amt Neustrelitz-Land Vogelviertel

Amt Treptower Amt Seenlandschaft Amt Reitbahnviertel Tollensewinkel Waren

Hansestadt Demmin Stadt Waren (Müritz) Amt Datzeviertel Stadt Dargun Amt Industrieviertel

Gemeinde Feldberger Stadtgebiet Ost Seenlandschaft

Stadt Neustrelitz Katharinenviertel Sozialraum (Ämter/Stadtteile) Sozialraum Stadtgebiet Süd Lindenbergviertel

* Auf Grund fehlender kleingliedriger Daten für die Stadtviertel von Neubrandenburg konnte keine Indikatorenauswertung erfolgen. Neubrandenburg als ein Sozialraum wurde ausgeschlossen.

2 Indikatorenauswahl

● Bevölkerung nach Altersgruppen (Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern zum Stichtag 31.12.2013)

● Geburtenrate (Anzahl der Lebendgeborenen pro Jahr auf 1.000 Einwohner bezogen auf die Geburten in den Jahren 2011, 2012 sowie 2013 jeweils zum Stichtag 31.12.)

● Minderjährige unter 18 Jahren in Bedarfsgemeinschaften (Bundesagentur für Arbeit Zeitraum 09/2012 bis 08/2013)

● Fallzahlen im Bereich Hilfen zur Erziehung (Daten LK MSE mit Stichtag 31.12.2013)

● Fallzahlen im Bereich Jugendgerichtshilfe (Daten LK MSE mit Stichtag 31.12.2013)

● Betreuung von Kindern in Kindertageseinrichtungen (Hort) (Daten LK MSE Belegzahlen mit Stichtag 31.12.2013)

3 Auswertung für Demmin und Stavenhagen

Stadt Demmin Amt Stavenhagen

Bevölkerung 6 bis unter 10 (31.12.2013) 357 375 Bevölkerung 10 bis unter 26 (31.12.2013) 1.410 1.574 Bevölkerung gesamt (31.12.2013) 11.393 11.650 Minderjährige in BG (09/2012 – 08/2013)/ 696 / 392 / Anteil der unter 18-Jährigen 44,4% 22,9% Schulen und Schüler Förderschulen 2 / 96 0 Regionale Schulen 3 / 684 0 Grundschulen 2 / 429 3 / 368 Gesamtschulen 0 1 / 609 Gymnasien 1 / 487 0

4 Ergebnis der Analyse

Fazit: Im ländlichen Raum hat das Amt Stavenhagen, bei den städtischen Sozialräumen die Stadt Demmin den höchsten Punktwert verzeichnet. Diese beiden Sozialräume wurden auf Grund der Analyse für das Kooperationsmodell ausgewählt.

5 Jugendarbeitslosigkeit

Regionen Bestand an Arbeitslosenquote Arbeitslosenquote in den Arbeitslosen in % Regionen in % Demmin Geschäftsstellenbezirk Altentreptow 67 9,9 Geschäftsstellenbezirk Demmin 142 18,1 13,9 Geschäftsstellenbezirk Malchin 161 13,4 Mecklenburg-Strelitz Geschäftsstellenbezirk Neustrelitz 251 13,6 Geschäftsstellenbezirk 12,2 139 10,3 Neubrandenburg Umland Müritz Geschäftsstellenbezirk Röbel 76 9,9 10,2 Geschäftsstellenbezirk Waren 229 10,4 Neubrandenburg Geschäftsstellenbezirk Neubrandenburg 429 12,5 12,5 Gesamt 1.494 12,2 12,2 Quelle: Arbeitsmarktreport der Bundesagentur für Arbeit; Stand: Dezember 2013

6 Schulabbrecher/ -abgänger

Als Schulabbrecher bezeichnet man einen Schulabgänger ohne Berufsreife (Hauptschulabschluss) bzw. ohne Abschlusszeugnis einer besonderen Schule. Ein Abschlusszeugnis erhält man in der Regel nach Ablegen einer Abschlussprüfung. Beim Verlassen der Schule ohne Abschluss wird ein Abgangszeugnis erteilt.

Schuljahr 2012/2013

7 Ausgangssituation: Fachkräfte RL I-III

Fachkräfte Stadt Demmin Träger Jugendarbeit Jugendhaus Demmin Ev. Kirchgemeinde Demmin Regionale Schule Pestalozzi Schule mit FSP Lernen Schulsozialarbeit (ESF) TWSD M-V Goethegymnasium Beruflichen Schule Demmin Jugendsozialarbeit Knotenpunkt ABG e. V.

Fachkräfte Amt Stavenhagen Träger KJFZ Stavenhagen Jugendarbeit AWO Sozialdienst gGmbH KJFZ Basepohl Schulsozialarbeit (ESF) Gesamtschule Stavenhagen AWO Sozialdienst gGmbH

8 Fazit

1. Weniger Kinder und Jugendliche 2. Weniger finanzielle Mittel 3. Einrichtungsbezogener Ansatz der Förderung von Fachkräften

Herausforderung

Die sich verschlechternden Rahmenbedingungen als Chance nutzen!

9 Zielstellung Phase 1 – 2015

 die vorhandene Ressourcen der Jugendförderung vor Ort/im Sozialraum bündeln  kommunale Träger und Träger der Jugendhilfe bewusst und verbindlich beteiligen  Mehrwert für alle Beteiligten herausarbeiten  Verbindlichkeit durch „Kooperationsvereinbarung“ schaffen  Rahmenbedingungen und feste Strukturen für das Projektvorhaben „SozialraumVerbundJugendförderung MSE“ durch Rahmenkonzept  fachpolitische Begleitung durch den JHA

10 SozialraumVerbundJugendförderung Mecklenburgische Seenplatte

Rahmenkonzept Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

11 Konstituierende Sitzung der zeitweiligen AG sozialräumliche Netzwerke am 10.11.2014

1. Feststellung der Mitglieder der zeitweiligen AG: • 2 Vertreter des Jugendamtes: Cornelia Kühl, Steffi Rumpel (Vorsitzende) • Reg. AG Neubrandenburg: Cornelis Meid, Stefan Lauterbach • Reg AG Demmin: Rica Düde-Grandke (stellvertr. Vorsitzende), Anke Schlüter • Reg AG Müritz: Thomas Hetzel • Reg AG Mecklenburg-Strelitz: Saskia Schilke • beratende Mitglieder: Marion Schild, stellvertr. Jugendamtsleiterin und Mario Reppschläger, Jugendhilfeplaner

2. Zielstellung und Aufgaben der zeitweiligen AG „Sozialräumliche Netzwerke“

3. Auswahl der Modellsozialräume

4. Meilensteinplanung

12 13 Mehrwert

 Mehr Kinder und Jugendliche erreichen  Mehr Ehrenamtliche einbeziehen durch ein transparentes Netzwerk  Mehr Kooperation der Fachkräfte ermöglicht flexibles Reagieren auf Bedarfe  Mehr Wahrnehmung der Jugendförderung durch eine bekannte Anlaufstelle im Sozialraum  Mehr Ressourcen durch gemeinsame Sachmittel  Mehr ….

14 Zentrale Elemente

Koordinierungsrunde des Sozialraumverbundes Fachstelle Die Koordinierungsrunde wird i.d.R. vier mal jährlich einberufen und besteht aus Vertretern der Kommunen und Träger der im Verbund beteiligten  berät und Einrichtungen und Angebote, der Fachstelle und 2 Vertretern des unterstützt die Sozialraumteams. Die Mitglieder der Koordinierungsrunde steuern die Koordinierungs- Verbundarbeit auf Grundlage einer Kooperationsvereinbarung. runde und das Sozialraumteam Sozialraumteam im Prozess der Das Sozialraumteam besteht aus den geförderten Fachkräften aller Umsetzung des im Verbund beteiligten Einrichtungen und Angebote und ist zentrale Rahmen- Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche und das sozialräumliche konzeptes Netzwerk zu allen Fragen der Jugendförderung  organisiert Sozialraumkonferenz Fortbildungen für Die Sozialraumkonferenz wird i.d.R. zwei mal jährlich einberufen und bezieht den Verbund alle für Kinder und Jugendliche relevanten Akteuren und Institutionen im Sozialraum ein (Schulen, Feuerwehr, Sportvereine, …)  dokumentiert und evaluiert den Umsetzungs- prozess

15 Sozialraumteam

Das Sozialraumteam ist zentrale Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche und das sozialräumliche Netzwerk zu allen Fragen der Jugendförderung mit folgenden Aufgaben:

 regelmäßige Bedarfsfeststellung, als Grundlage für die Sozialraumanalyse  Umsetzung des Sozialraumkonzepts  flexibles Reagieren auf aktuelle Bedarfe  Mitwirkung in der Koordinierungsrunde  Berichterstattung zum Arbeitsstand des Sozialraumverbundes in der RegAG

16 Sozialraumteam als zentrale Anlaufstelle

Die zentrale Anlaufstelle soll folgende Funktionen ermöglichen:

 Bereitstellung einer Telefonnummer, Emailadresse und Postadresse, unter denen das Sozialraumteam erreichbar ist  Bereitstellung von Informationsmaterial zu allen Themen der Jugendförderung im Sozialraum  Bereitstellung von Bürotechnik für Mitarbeiter des Verbundes, die über keine eigenen Ressourcen verfügen  Bereitstellung von Mobilitätsressourcen zur Umsetzung mobiler, sozialraumorientierter Arbeitsinhalte

17 Koordinierungsrunde

Die Koordinierungsrunde hat folgende Aufgaben:  den Bedarf an Angeboten der Jugendförderung im Sozialraum festzustellen und Arbeitsschwerpunkte festzulegen.  Sozialraumanalyse auszuwerten und ein Sozialraumkonzept zu entwickeln und fortzuschreiben  über die Verwendung eines Sozialraumbudgets zur Umsetzung von Einzelprojekten zu entscheiden  die im Verbund geleistete Arbeit und die Entwicklung im Sozialraum auszuwerten

Die Prozess- und Ergebnisverantwortung für die Koordinierungsrunde obliegt der Fachstelle.

18 Sozialraumkonferenz

Die Sozialraumkonferenz hat folgende Aufgaben:  Schwerpunkte der Sozialraumanalyse werden besprochen sowie die Durchführung und Zusammenarbeit vorbereitet  das Sozialraumkonzept wird durch die Weiterentwicklung und/oder Festigung von vielfältigen Kooperationsbeziehungen in Form von gemeinsamen Projekten mitgestaltet  der Informationsfluss und die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt wird optimiert  Stärkung des Ehrenamtes (z. B. durch Material, Fortbildungen)

19 Fachstelle

Die Fachstelle ist landkreisweit für jeden Sozialraum tätig und hat folgenden Aufgaben  Beratung und Moderation der Koordinierungsrunde  Begleitung des Sozialraumteams und der Prozesse im Sozialraum  Bindeglied zwischen allen für Kinder und Jugendliche relevanten Akteuren und Institutionen im Sozialraum  gezielte Förderung der Zusammenarbeit/Beteiligung/Engagement  Qualitätssicherung  Informationsschnittstelle (“Informationsdrehscheibe”)  Organisation von Fortbildungen für Sozialraumteams, Fachtagungen und Exkursionen  regelmäßige Berichterstattung in der AG §78  Dokumentation und Evaluation

20 Fachstelle

Anforderungen an den Träger der Fachstelle:

 Neutralität und Transparenz in der Umsetzung des Konzeptes unabhängig von Trägerinteressen  Fachlichkeit im Bezug auf sozialräumliches Arbeiten  Transferkompetenz aufgrund bestehender Netzwerke  zentrale Interessenvertretung der Kinder und Jugendlichen auf Grundlage lebensweltlicher Analysen  Beförderung von Lobbyarbeit

21 Finanzierung

 Förderprogramme der EU (z. B. LEADER, ESF)

 Förderprogramme des Bundes (z. B. Demokratie Leben)

 Förderprogramme des Landes M-V (z. B. Landesjugendplan)  Richtlinien I - III des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zur Förderung der Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit sowie des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes  Kommunen  private Förderorganisationen (z. B. Aktion Mensch)

22 Finanzierungssäulen der Jugendförderung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

23 Ausblick

• Antrag des Trägers der Fachstelle des „SozialraumVerbundesJugendförderung“ über die „Richtlinie zur Förderung der Weiterentwicklung der Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes (LJP-1)“ beim Landesamt für Soziales und Gesundheit M-V

 Modellprojektdauer: 01.01.2016 – 31.12.2018  Antragsfrist 30.09.2015

• Klausurtagung Jugendförderung im September/Oktober 2015 - Zwischenbericht

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