GEMEINDE FRASDORF

LANDKREIS

BEBAUUNGSPLAN

"SONDERGEBIET CAFÉ UND REGIONALMARKT FRASDORFER ANGER"

BEGRÜNDUNG

Fertigstellungsdaten:

Vorentwurf: 06.11.2019 Entwurf: 15.07.2020 Entwurf: 18.08.2020 Entwurf: 17.11.2020

Entwurfsverfasser:

Huber Planungs-GmbH Hubertusstraße 7, 83022 Rosenheim Tel. 08031 381091, Fax 37695 [email protected]

Gemeinde Frasdorf | Bebauungsplan "Sondergebiet Café und Regionalmarkt Frasdorfer Anger" Begründung 2

TEIL I PLANUNGSBERICHT

Rechtliche Grundlagen

Im bisherigen Flächennutzungsplan ist die überplante Fläche als Fläche für die Landwirt- schaft dargestellt. Im Rahmen der Bebauungsplanaufstellung wird gleichzeitig der Flächen- nutzungsplan geändert (26. Änderung) und die Fläche als Sondergebiet Café und Regional- markt mit umgebenden Grünflächen dargestellt.

Bestand

Bei der Planungsfläche handelt es sich um eine intensiv genutzte landwirtschaftliche Fläche, die im Wesentlichen frei von Baum- und Strauchbewuchs ist. Die Landschaftshecke entlang der St 2093 liegt nicht mehr in der Planungsfläche und wird von der Planung nicht beein- trächtigt.

Umgebung

Die Planungsfläche grenzt im Norden an die bestehende Bebauung von Frasdorf an. Im Os- ten führt die BAB A8 München - Salzburg mit der Anschlussstelle 105 Frasdorf und die St 2093 nach Aschau i.Ch. mit einem überörtlich bedeutendem Geh- und Radweg an (Teil des Bodensee-Königssee-Radwegs). Im Süden und Westen grenzen Flächen für die Landwirt- schaft an.

Erschließung

Verkehr Die Verkehrserschließung erfolgt durch einen Anschluss an die Feuerhausstraße, die in die Staatsstraße nach Aschau i.Ch. mündet. Dabei wurde der Anschluss so geplant, dass er sowohl an den jetzigen Bestand möglich ist, als auch an den bereits in Planung befindlichen Kreisverkehr (neuer Knotenpunkt Staatsstraße und Autobahnanschluss). Von der bestehen- den Feuerhausstraße führt ein Privatweg in das Sondergebiet SO1. Die Ausbaubreite beträgt 5,0 m plus 1,0 m Bankett zur Versickerung von Oberflächenwasser.

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Regenwasser Regenwasser soll in den privaten Grünflächen über den belebten Oberboden breitflächig in flachen Mulden versickert werden.

Trinkwasser, Schmutzwasser, sonstige Erschließung Für die Versorgung mit Trinkwasser bzw. die Entsorgung von Schmutzwasser und sonstige Erschließungseinrichtungen erfolgen Anschlüsse an die bestehenden Leitungen im An- schluss an das Planungsgebiet.

Denkmalschutz

Der Bayerische Denkmalatlas weist im Planungsbereich keine Baudenkmäler oder Boden- denkmäler aus. Auch Ensembles oder landschaftsprägende Denkmäler sind hier nicht ver- zeichnet. Damit ist durch die vorliegende Planung kein Denkmal betroffen. Sichtbeziehungen zu Baudenkmälern werden durch die Planung nicht beeinträchtigt. Eine Besonderheit der Planung ist jedoch die Umsetzung eines denkmalgeschützten Stadls aus einer anderen Fläche, der nun im Bereich des künftigen Cafés rekonstruiert wird. Dazu erfolgten bereits umfangreiche Besprechungen mit den zuständigen Behörden.

Die nächstgelegenen Denkmäler sind an der Kruggasse 4 und 5 (Einhäuser), Hauptstraße 7 (Wohnhaus), Hauptstraße 6 / 6a (Getreidekasten) und die kath. Pfarrkirche St. Margaretha mit einer Friedhofskapelle (beide Hauptstraße 24) sowie der ehemalige Pfarrhof (Hauptstra- ße 9). Ein Bodendenkmal (untertägige mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde und Funde) liegt im Bereich der katholischen Pfarrkirche St. Margaretha in Frasdorf und ihrer Vorgängerbauten. Der Abstand zwischen Planungsgebiet und den Denkmälern beträgt rund 400 m. Der Ortskern von Westerndorf, mit zahlreichen Baudenkmälern, an der kaum mehr wahr- nehmbaren Grenze zu Frasdorf ist als Ensemble E-1-87-132-1 in der Denkmalliste erfasst (Abstand über 600 m in westlicher Richtung).

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Schutzgebiete nach dem Naturschutzrecht / Wasserschutzgebiete / Vorranggebiete der Regionalplanung

Das Planungsgebiet und seine nähere Umgebung sind von keinen Schutzgebieten des Na- turschutzes oder von Wasserschutzgebieten betroffen. In ca. 900 m südlicher Entfernung ist das FFH-Gebiet 8239-371 Hochriesgebiet und Hang- wälder im Aschauer Tal (Teilfläche 02) ausgewiesen. Nördlich der Autobahn verläuft der Südrand des Landschaftsschutzgebietes LSG-00134.01 / RO-16 Inschutznahme des Prientales als LSG.

Etwa 450 m südlich des Planungsgebietes ist ein wasserwirtschaftliches Vorranggebiet für Trinkwasser südlich von Frasdorf ausgewiesen.

Östlich der Staatsstraße 2093 und ca. 600 m südlich des Planungsgebietes zählen die Flä- chen zum Landschaftlichen Vorbehaltsgebiet Nr. 05 Hochriesgruppe und (Regio- nalplan 18 Südostoberbayern).

Östlich der Staatsstraße (östlich der dort bestehenden Abbaufläche) ist ein Vorranggebiet für Bodenschätze - Kies und Sand Nr.: 418 K1 ausgewiesen.

Biotopkartierung Bayern Flachland

In ca. 300 m südlicher Entfernung ist die Ebnater Achen bei Bäckermühle als Biotop kartiert (8239-0018-001).

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Art der Planung

Aufgrund der Besonderheit der Planung und der Lage des Planungsgebietes hat die Ge- meinde beschlossen, die Fläche als Sondergebiet Café und Regionalmarkt nach § 11 BauNVO auszuweisen. Die Lage ist für die vorgesehene Nutzung ideal - direkt an der Autobahnausfahrt und an ei- ner wichtigen Geh- und Radwegeverbindung. In Übereinstimmung mit dem gemeindlichen Entwicklungskonzept soll hier eine Möglichkeit geschaffen werden, Produkte aus der heimi- schen Umgebung zu vermarkten und gleichzeitig die Produktion und den Anbau dieser Pro- dukte den Kunden und interessierten Besuchern näher zu bringen (Naturlehrpfad mit alten Obstsorten, Bienenstand, Felder mit verschiedenen Getreidesorten, gemeinsames Brotba- cken, Hofladen). Aufgrund der exponierten Lage und des feststehenden Konzepts wurden dabei die Bindungen für das geplante Café bereits sehr eng gefasst.

Höhenlage

Da das Gelände bewegt ist (Hanglage), wurde ein detailliertes Höhenaufmass und Höhen- modell erstellt, um die einzelnen Gebäude optimal in die Landschaft einplanen zu können. Die Ausgangshöhen für die Wandhöhen wurden in Meter über Normalnull angegeben. Damit ist die Höhenlage der Gebäude eindeutig definiert.

Werbeanlagen

Um auffällige und landschaftsstörende Werbeanlagen zu vermeiden, wurden diesbezüglich detaillierte Festsetzungen getroffen (z.B. Größe der Werbeanlagen, Pylone und Beleuchtun- gen).

Planung

Geplant ist die Ausweisung eines zweigeteilten Sondergebietes mit umgebenden Grünflä- chen. Die Nutzung soll jedoch ausschließlich auf die von der Gemeinde gewünschte Ent- wicklung beschränkt bleiben. Die Aufteilung lautet wie folgt ° SO 1, Café, Produktions- und Verkaufsflächen für Bäckerei- und Konditoreiwaren sowie Kaffeeprodukten ° SO 2, Produktions- und Verkaufsflächen für Obst und Gemüse, Milch- und Fleischwaren sowie örtliche Produkte (Regionalmarkt) Gemeinde Frasdorf | Bebauungsplan "Sondergebiet Café und Regionalmarkt Frasdorfer Anger" Begründung 6

Die Gestaltung wurde detailliert durch die vorliegenden Planungen und Geländeschnitte, die Bestandteil des Bebauungsplanes sind, festgelegt.

Immissionsschutz

Im Rahmen des Bebauungsplanaufstellungsverfahrens wurde eine schalltechnische Unter- suchung durchgeführt (Pr.Nr. 1780-2020, C.Hentschel Consult vom 15.06.2020) und deren Ergebnis in die Festsetzungen und Hinweise des Bebauungsplanes eingearbeitet. Die Schalltechnische Untersuchung liegt der Begründung bei.

In der Untersuchung wurde der auf das Plangebiet einwirkende Verkehrslärm und die vom Vorhaben innerhalb des B-Plan in der Nachbarschaft zu erwartende Immissionsbelastung berechnet und beurteilt sowie ein Geräuschkontingent nach DIN 45693 „Geräuschkontingen- tierung“ für die beiden SO-Flächen ermittelt.

Einwirkender Verkehrslärm Im Beiblatt 1 zur DIN 18005 werden Orientierungswerte abhängig von der Gebietseinstufung genannt. Der Orientierungswert für ein Sondergebiet soll abhängig von der Nutzung festge- legt werden. Im vorliegenden Fall handelt es sich um zwei gewerbliche Nutzungen, Be- triebswohnungen werden ausgeschlossen, so dass für die Beurteilung der Orientierungswert für ein Gewerbegebiet von 65 dB(A) am Tag und 55 dB(A) herangezogen wurde.

Die schalltechnische Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass im nördlichen SO 2 der anzustrebende Orientierungswert der DIN 18005 für ein Gewerbegebiet nicht durchgehend erreicht wird. Die Berechnung zeigt auch, dass im gesamten Gebiet zumindest der Immissi- onsgrenzwert der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung (Verkehrslärmschutzverordnung), welche streng genommen ausschließlich für den Neubau und die wesentliche Änderung von Verkehrswegen gelten, eingehalten werden kann. Auf Grund der Nutzung (keine Wohnräu- me) müssen keine gesonderten Schallschutzmaßnahmen festgesetzt werden.

Verkehrszunahmen Die Untersuchung zeigt auf, dass die Zunahme der Immissionsbelastung durch die öffentli- chen Verkehrsanlagen unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegt (< 1 dB(A)). Die grund- rechtliche Zumutbarkeitsschwelle von 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts wird weder erstma- lig noch weitergehend überschritten.

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Neubau Erschließungsstraße Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass aus dem Neubau der Erschließungsstraße kein Anspruch auf Schallschutz resultiert.

Vom Vorhaben ausgehende Lärmbelastung Zum Schutz der Nachbarschaft wird für die beiden SO – Flächen ein Geräuschkontingent nach DIN 45693 „Geräuschkontingentierung“ festgesetzt, d.h. die zulässige Immissionsbe- lastung in der Nachbarschaft definiert. In der Untersuchung wurde bereits eine Abschätzung zu den geplanten Vorhaben getroffen und aufgezeigt, dass diese irrelevant nach TA Lärm sind.

Allgemein Die DIN 4109 ist eine bauliche DIN-Norm, „Stand der Baukunst“ und damit bei der Bauaus- führung generell eigenverantwortlich durch den Bauantragsteller im Zusammenwirken mit seinem zuständigen Architekten umzusetzen und zu beachten. In Bezug auf den Tagzeit- raum liegt das Plangebiet nach der baurechtlich eingeführten Fassung 2016-07 im Lärmpe- gelbereich IV bis V.

saP Prüfung

Bereits im Vorfeld der Planung wurde eine saP Prüfung durchgeführt. Dabei wurde festge- stellt, dass durch die Planung keine geschützten Pflanzen- und Tierarten betroffen sind. Die saP liegt der Begründung bei.

Altlasten

Auf der Planungsfläche sind keine Altlasten bekannt.

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Eingriffsregelung in der Bauleitplanung

Eingriffsschwere Die Eingriffsfläche wird eingestuft in Kategorie II, Gebiete mittlerer Bedeutung: intensiv genutzte Wiesenfläche Typ B, niedriger bis mittlerer Versiegelungsgrad: festgesetzte GRZ < 0,35 also in das Feld BII mit einem Kompensationsfaktor von 0,5 bis 0,8.

° Eingriffsfläche nördliches Sondergebiet SO2 Die Eingriffsfläche beträgt 2.983 qm (incl. genützter Grünflächen, jedoch ohne nutzbare Grünfläche im Osten) x 0,7 Ausgleichsfaktor [mittlerer Wert] = ca. 2.088 qm notwendige Aus- gleichsfläche : Aufwertungsfaktor der Ausgleichsfläche von 0,5 = 4.176 qm Ausgleichsfläche. Der Aufwertungsfaktor wurde mit 0,5 angesetzt, da die Fläche im Wesentlichen nur extensi- viert wird, mit ökologischen Aufwertungsmaßnahmen.

Der Ausgleich erfolgt auf Fl.Nr. 2730 Gemarkung Frasdorf - siehe Darstellung im Plan. Die Fläche wird gegenwärtig als intensiv genützte Wiese bewirtschaftet und ist von drei Sei- ten von Wald umgeben. Sie liegt ca. 1.200 m südlich des Eingriffsortes, südlich der St 2093, an der Grenze des FFH-Gebietes 8239-371.02 Hochriesgebiet und Hangwälder im Aschauer Tal, im wasserwirtschaftlichen Vorranggebiet für Trinkwasser südlich von Frasdorf und im Landschaftlichen Vorbehaltsgebiet Nr. 05 Hochriesgruppe und Samerberg. Sie soll nach 5jähriger Ausmagerungsphase mit 3 bis 5 Mähgängen bei Abfuhr des Mähgu- tes, ohne Düngung und ohne Spritzmitteleinsatz nur noch 1x pro Jahr gemäht werden, wei- terhin mit Abfuhr des Mähgutes und ohne Düngung und Spritzmitteleinsatz. Alternativ kann auch eine extensive Beweidung mit Schafen oder Ziegen erfolgen. Außerdem werden einige Steinschüttungen und Wurzelstockflächen angelegt. Ziel ist die Entwicklung einer artenreichen Blumenwiese und Schaffung von Rückzugsflächen für die Tierwelt.

° Eingriffsfläche südliches Sondergebiet SO1 Die Eingriffsfläche beträgt 5.972 qm x 0,7 Ausgleichsfaktor = ca. 4.180 qm notwendige Aus- gleichsfläche. Der Ausgleich erfolgt auf Fl.Nr. 4866 Gemarkung Söchtenau nahe der St 2095 auf einer bis- her intensiv genutzten Wiesenfläche im Anschluss an bereits bestehende Ausgleichsflächen (ÖFK ID 92480 und 138713) im Landschaftlichen Vorbehaltsgebiet Nr. 24 Seen und Feucht- gebiete nördlich von - siehe Anlage zur Begründung. Gemeinde Frasdorf | Bebauungsplan "Sondergebiet Café und Regionalmarkt Frasdorfer Anger" Begründung 9

Der Ausgleich erfolgt durch die Extensivierung der Wiesenfläche. Die Fläche soll nach 5jähriger Ausmagerungsphase mit 3 bis 5 Mähgängen pro Jahr bei Abfuhr des Mähgutes und ohne Düngung nur noch 1x pro Jahr gemäht werden, weiterhin ohne Düngung und ohne Spritzmitteleinsatz. Zusätzlich soll die Fläche mit verschiedenen Elementen weiter ökolo- gisch aufgewertet werden. Dies sind die Pflanzung heimischer standortgerechter Sträucher, die Anlage von Grobkies- und Steinflächen, teilweise mit Altholz, sowie die Anlage wechsel- feuchter Mulden. Ziel ist die Entwicklung einer artenreichen Blumenwiese und Schaffung von Rückzugsflächen für die Tierwelt.

Flächenbilanz

Gesamtfläche des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplanes (ohne Ausgleichsflächen) 10.896 qm davon SO-Flächen 6.974 qm Grünflächen 3.427 qm Verkehrsflächen (öffentlich und privat) 495 qm

Ausgleichsfläche in Frasdorf 4.176 qm Ausgleichsfläche in Söchtenau 4.180 qm

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TEIL II UMWELTBERICHT

1.0. Einleitung

1.1. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans

Geplant ist die Ausweisung eines Sondergebietes zur Errichtung eines Cafés mit Lehrpfad und Einrichtungen zur Produktion und Vermarktung heimischer Produkte.

1.2. Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes und ihrer Berücksichtigung

Berücksichtigung des Landesentwicklungsprogrammes Bayern und des Regional- plans 18 Südostoberbayern, wobei v.a. das Anbindegebot des LEPs intensiv mit der Höheren Landesplanungsbehörde besprochen wurde und festgestellt wurde, dass die Anbindung gegeben ist. Außerdem wurden umfangreiche Gespräche mit dem Denkmalamt bezüglich der An- siedlung eines denkmalgeschützten Stadels auf der Planungsfläche geführt. Bezüglich der Anbauverbotszone entlang der Staatsstraße wurde der 20 m breite Streifen als Grünfläche ohne Bebauung festgesetzt. Die Immissionsschutzgesetze wurden mittels einer schalltechnischen Untersuchung beachtet. Zum Artenschutz wurde eine spezielle artenschutzrechtliche Untersuchung durchge- führt. Der Eingriff wird durch umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen entsprechend dem Leit- faden Bauen im Einklang mit der Natur ausgeglichen.

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2.0. Bestandsaufnahme und Bewertung der Umweltauswirkungen einschließlich der Prognose bei Durchführung der Planung

Schutzgut Mensch Die Planungsfläche hat gegenwärtig für das Schutzgut Mensch, insbesondere die Gesundheit, keine Bedeutung. Mit der Planung wird der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben, regionale Produkte zu erwerben, sich über deren Entstehung zu informieren und im Café und dessen Um- gebung zu entspannen. Die Eingriffsschwere ist gering.

Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Für das Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt hat die Fläche gegenwärtig wenig Bedeutung. Durch die Planung entstehen externe Ausgleichsflächen, die die biologische Vielfalt erhöhen. Außerdem werden auf der Planungsfläche historische Nutzpflanzen und Bienen angesiedelt. Zudem entstehen durch die Eingrünung zusätzlich Baum- und Strauchpflanzungen. Die Eingriffsschwere ist gering.

Schutzgut Klima und Luft Die Planungsfläche hat gegenwärtig nur eine geringe Bedeutung für das Klima und die Luft. Es handelt sich um kein Kaltluftentstehungsgebiet und keine Kaltluftschnei- se. Die Eingriffsschwere ist gering.

Schutzgut Landschaft Es handelt sich bei der Planungsfläche um einen sicherlich schönen Höhenrücken; durch die umfangreichen Eingrünungen und die landschaftsgebundene Bauweise wird jedoch der Eingriff in das Landschaftsbild minimiert. Die Eingriffsschwere ist mittel.

Schutzgut Boden und Fläche Durch die Planung wird zwar zusätzliche Fläche versiegelt; durch geeignete Festset- zungen im Bebauungsplan wird der Eingriff jedoch minimiert. Zudem werden Boden- flächen durch die Anlage von Ausgleichsflächen ökologisch aufgewertet. Der Boden ist gut tragfähig und zur Bebauung geeignet. Gemeinde Frasdorf | Bebauungsplan "Sondergebiet Café und Regionalmarkt Frasdorfer Anger" Begründung 12

Die Eingriffsschwere ist mittel.

Schutzgut Wasser Durch die Planung sind keine Gewässer betroffen, der Flurabstand zum Grundwasser ist sehr groß. Oberflächenwasser wird wieder versickert. Die Eingriffsschwere ist gering.

Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Durch die Planung sind keine bestehenden Kulturgüter betroffen. Ein denkmalge- schützter Getreidestadl wird hier neu aufgestellt. Die Eingriffsschwere ist gering.

3.0. Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung

Bei Nichtdurchführung der Planung würde die Fläche weiterhin intensiv landwirt- schaftlich genützt.

4.0. Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen

4.1. Vermeidung und Verringerung

o genaue Geländevermessung, um die Gebäude höhenmäßig optimal in das Gelände einfügen zu können o strenge gestalterische Festsetzungen durch den Bebauungsplan des Sonder- gebietes o umfangreiche Grünflächen mit Pflanzgeboten von heimischen Laubbäumen und Sträuchern sowie Obstbäumen o Versickerung von Oberflächenwasser in flachen Mulden o Parkplätze mit wasserdurchlässigen Belägen o Beachtung der saP o Einarbeitung der Schalltechnischen Untersuchung in den Bebauungsplan

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4.2. Ausgleich

o Anlage von Ausgleichsflächen entsprechend der Berechnung nach dem Leit- faden zur Eingriffsregelung in der Bauleitplanung in Frasdorf und in Söchte- nau

5.0. Alternative Planungsmöglichkeiten

Die Planungsfläche ist für die gewünschte Nutzung ideal, da sie sowohl an einem be- deutenden überörtlichen Geh- und Radweg liegt, als auch unmittelbar an der Auto- bahnein- und -ausfahrt. Damit ist sichergestellt, dass kein weiterer Verkehr von der Autobahn in den Ort geleitet wird. Zudem sind von der Planung keine ökologisch wertvollen Bereiche betroffen. Es stehen keine Alternativflächen zur Verfügung.

6.0. Beschreibung der verwendeten Methodik und Hinweise auf Schwierigkeiten und Kenntnislücken

Es wurde keine besondere Methodik angewendet. Schwierigkeiten oder Kenntnislücken ergaben sich nicht.

7.0. Maßnahmen zur Überwachung (Monitoring)

Die Ausgleichsflächenkontrolle erfolgt durch die Gemeinde, die auch die Überprüfung der Eingrünung kontrollieren wird.

8.0. Allgemein verständliche Zusammenfassung und Fortführung des Umweltberichts

Es sind keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Schutzgüter Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, Klima und Luft, Landschaft, Boden und Fläche, Wasser, kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter sowie deren Wechselbeziehungen zueinander erkennbar. Zudem sind zahlreiche Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen geplant. Gemeinde Frasdorf | Bebauungsplan "Sondergebiet Café und Regionalmarkt Frasdorfer Anger" Begründung 14

Im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit wird der weitere Umfang und Detaillierungsgrad des Umwelt- berichts falls erforderlich festgelegt, die Erkenntnisse aus den Verfahren eingearbeitet und die Begründung und der Umweltbericht falls erforderlich fortgeschrieben.

Frasdorf, Rosenheim, 17.11.2020

Daniel M a i r Erster Bürgermeister Huber Planungs-GmbH

Anlagen

1 Abb. Ausgleichsfläche in Söchtenau ……………………………………….. Seite 15 2 Schalltechnische Untersuchung (C. Hentschel Consult, Juni 2020) ……. Seite 16 - 55 3 Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) (Biologie Chiemgau, 17.04.2018).56-81 4 Sondergebiet SO1 - Lageplan, Grundrisse und Schnitt des geplanten Gebäudes und des Geländes (Architekturbüro Schleburg, 17.11.2020) ……………..……. Seite 82-83 5 Sondergebiet SO2 - Lageplan, Schnitt und Ansichten des geplanten Gebäudes (Architekturbüro Schindler, 17.11.2020) ………………………………………Seite 84-85

Gemeinde Frasdorf

Bebauungsplan „Sondergebiet Frasdorf Anger“ Gemeinde Frasdorf, Landkreis Rosenheim

Schalltechnische Untersuchung Juni 2020

Auftraggeber: Gemeinde Frasdorf Hauptstr. 32 83112 Frasdorf

Auftragnehmer: C. Hentschel Consult Ing.-GmbH Oberer Graben 3a 85354 Freising

Projekt-Nr.: 1780-2020 / Bericht V01

Projektleiter: Dipl.-Ing.(FH) Claudia Hentschel Tel. 08161 / 8069 249 Fax. 08161 / 8069 248 E-mail: [email protected]

Seitenzahl: I-IV, 1-30

Anlagenzahl: Anlage 1 (1 Seite) Anlage 2 (2 Seiten) Anlage 3 (1 Seite) Anlage 4 (1 Seite) Anlage 5 (1 Seite)

Freising, den 15. Juni 2020

C. HENTSCHEL CONSULT ING-GMBH

Messstelle § 26 BImSchG Akkreditiert nach

DIN EN ISO/IEC 17025:2005

für die Ermittlung von

Geräuschen (Gruppe V)

gez. Claudia Hentschel gez. i.A. Katharina Viehhauser

Dieser Bericht darf nur in seiner Gesamtheit - einschließlich aller Anlagen - vervielfältigt, gezeigt oder veröffent- licht werden. Die Veröffentlichung von Auszügen bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch die C.Hentschel Consult Ing.-GmbH.

1780-2020 Bericht V01.docx Seite II

INHALTSVERZEICHNIS

1 AUFGABENSTELLUNG ...... 1

2 GRUNDLAGEN ...... 1

3 VORHABEN INNERHALB DES BEBAUUNGPLANS ...... 2

4 BEURTEILUNGSGRUNDLAGEN ...... 3

4.1 Bauleitplanverfahren ...... 3 4.2 Geräuschimmissionen durch Gewerbe ...... 4 4.3 Neubau einer öffentlichen Straße...... 5 4.4 Verkehrszunahme auf der öffentlichen Straße ...... 6

5 ÖRTLICHE GEGEBENHEIT UND MAßGEBLICHE IMMISSIONSORTE ...... 7

6 EINWIRKENDER VERKEHRSLÄRM ...... 9

6.1 Schallemissionen ...... 9 6.2 Schallimmissionen und Beurteilung ...... 10

7 GEPLANTE VORHABEN INNERHALB DES BP ...... 13

7.1 Schallemissionen ...... 13

7.1.1 SO 1 ...... 13

7.1.2 SO 2 ...... 17 7.2 Schallimmissionen und Beurteilung ...... 18

8 NEUBAU ERSCHLIEßUNGSSTRAßE / VERKEHRSZUNAHME ...... 18

8.1 Schallemissionen Erschließungsstraße ...... 19 8.2 Beurteilung Neubau Erschließungsstraße ...... 19 8.3 Beurteilung Verkehrszunahme durch das Vorhaben ...... 19

9 GERÄUSCHKONTINGENTIERUNG ...... 21

9.1 Planwert...... 22

9.2 Emissionskontingent LEK ...... 22

9.3 Immissionskontingent LIK und Beurteilung ...... 23

1780-2020 Bericht V01.docx Seite III

10 BEGRÜNDUNGS- UND FESTSETZUNGSVORSCHLAG ...... 24

10.1 Begründungsvorschlag ...... 24 10.2 Festsetzungsvorschlag ...... 25 10.3 Hinweise ...... 25

11 ZUSAMMENFASSUNG ...... 27

12 LITERATURVERZEICHNIS...... 29

13 ANLAGENVERZEICHNIS ...... 30

1780-2020 Bericht V01.docx Seite IV

1 AUFGABENSTELLUNG

Die Gemeinde Frasdorf beabsichtigt südlich der Anschlussstelle Frasdorf der Bundesautobahn BAB A8 am geplanten Kreisverkehr (Staatsstraße St 2093 / Ein- und Ausfahrt A8) den Bebau- ungsplan „Gewerbegebiet Frasdorfer Anger“ für ein Café und einer Verkaufsfläche für einheimi- sche Produkte aufzustellen. Das Plangebiet wird in zwei Teilflächen gegliedert und als Sonder- gebiet (SO) festgesetzt. Schutzbedürftige Aufenthaltsräume von Wohnungen werden nicht zuge- lassen.

Die C. HENTSCHEL CONSULT Ing.-GmbH wurde von der Gemeinde Frasdorf mit der schall- technischen Untersuchung für das Vorhaben beauftragt. Folgendes ist zu beurteilen:  Die zu erwartende Immissionsbelastung aus dem Straßenverkehr der nördlichen BAB A8 sowie der angrenzenden Staatsstraße St 2093) auf dem Plangebiet  Die zu erwartende Immissionsbelastung durch die geplanten Vorhaben innerhalb des BP in der Nachbarschaft  Die zu erwartende Verkehrszunahme durch die Vorhaben in der Nachbarschaft  Festlegung von Geräuschkontingenten für die SO-Flächen

2 GRUNDLAGEN

Die vorliegende Begutachtung beruht auf den unten genannten Besprechungen und Unterlagen. Auf Kopie der Unterlagen im Anhang wurde verzichtet.

/a/. Ortstermin und Vorbesprechung mit Auftraggeber und Planer, 10.12.2019 /b/. Bebauungsplanentwurf, Stand 06.11.2019 (mit dem Hinweis, dass anstelle eines GE ein SO festgesetzt wird) Verfasser: Huber Planungs-GmbH /c/. Betriebsbeschreibung Konditorei – Bäckerei Miedl GmbH, 28.04.2020/08.06.2020 /d/. Entwurfsplanung Neubau Café und Translozierung Troadkasten, Stand 04.11.2019 Verfasser: SAI Schleburg Generalplanung /e/. Bebauungsplan „GE Aschauer Straße“, 2004 /f/. Bebauungsplan „Frasdorf Süd“ (WA), 2005 /g/. Flächennutzungsplan (FNP), Gemeinde Frasdorf /h/. Digitale Flurkarte als dxf Datei /i/. Digitales Geländemodell mit 1 m Rasterweite, Landesvermessungsamt /J/. Feststellungsunterlagen zum Ausbau der BAB A8 Quelle Internet https://www.abdsb.bayern.de/imperia/md/content/stbv/abdsb/projekte/plan- feststellungsunterlagen/a8_ambb

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3 VORHABEN INNERHALB DES BEBAUUNGPLANS

Der Bebauungsplan „Frasdorfer Anger“ setzt ein Sondergebiet auf zwei Teilflächen (SO 1 und SO 2) fest. Beide Grundstücke werden von der ST 2093 erschlossen, welche von Süden entlang der östlichen Grenze des B-Plans geführt wird. Die Zufahrt schließt an die bestehende Kreuzung im Bereich ST 2093 / Zufahrt zur Autobahn BAB A8 an und wird mit dem Ausbau der Autobahn zukünftig an den geplanten Kreisverkehr anschließen. Die Erschließungsstraße wird öffentlich gewidmet und laut Planer für Lkws und Busse gesperrt. Für die Busse steht ein öffentlicher Park- platz am Sportplatz, etwa 290 m südlich, an der ST 2093 zur Verfügung. Eine Bushaltestelle auf Höhe des Plangebiets ist nicht vorgesehen.

Für das SO 1 im Süden liegt bereits ein konkretes Konzept vor, siehe hierzu Tabelle 1. Auf der Fläche SO 2 im Norden ist ein Laden für den Verkauf von lokalen Produkten geplant, konkrete Angaben hierzu liegen noch nicht vor. In Abstimmung mit dem Auftraggeber wird für die Test- rechnen für SO 2 die Ansätze wie für SO 1, angepasst an die Grundstücksgröße herangezogen.

Tabelle 1 Zusammenfassung Betriebsangaben Baufenster Vorhaben Anlieferung SO 1 Konditorei – Bäckerei Miedl GmbH Anlieferung über den Eingang 4.568 m² 250 bis 350 Kfz pro Tag an der Westseite Öffnungszeit: Lieferung mittels Sprinter Kunden: 06 bis 21 Uhr Verladung von Hand und mit Backstube: ab 05 Uhr, 3 Mitarbeiter Hubwagen. Stellplätze: Anzahl = 49 für Pkw Fahrgassen evtl. mit Betonsteinpflaster Gebäude: Grundfläche: 810 m² Wandhöhe: 4,5 m (I+D) Troadkasten: 46,2 m² Flächen: Gastraumfläche im Gebäude: ca. 600 m² auf der Terrasse: 730 m² Verkaufsfläche: ≈ 200 m²: Backstube: ohne Lärmemission Klima- und Lüftung: über Dach SO 2 Käsespezialitäten Anderlbauer 2.405 m² es liegen keine konkreten Angaben vor. In der Untersuchung werden entspre- chend der Fläche 52 % der Schallemissionen von SO 1 herangezogen. Allgemein: Zufahrt nur für Pkw und Sprinter möglich. Für Busse steht ein öffentlicher Parkplatz am Sportplatz zur Verfügung.

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4 BEURTEILUNGSGRUNDLAGEN

4.1 Bauleitplanverfahren

Gemäß § 1 Abs. 5 Baugesetzbuch sind in der Bauleitplanung unter anderem die Belange des Umweltschutzes zu berücksichtigen. Der Schallschutz wird dabei für die Praxis durch die DIN 18005 [1] "Schallschutz im Städtebau" konkretisiert.

Nach DIN 18005 [1] sind bei der Bauleitplanung nach dem Baugesetzbuch und der Baunutzungs- verordnung (BauNVO) in der Regel für die verschiedenen schutzbedürftigen Nutzungen (z.B. Bauflächen, Baugebiete, sonstige Flächen) folgende Orientierungswerte den Beurteilungspegeln zuzuordnen.

Ihre Einhaltung oder Unterschreitung ist wünschenswert, um die mit der Eigenart des betreffen- den Baugebietes oder der betreffenden Baufläche verbundene Erwartung auf angemessenen Schutz vor Lärmbelastung zu erfüllen.

Tabelle 2 Orientierungswerte (ORW) nach DIN 18005 [1] Tags Nachts Gebietsnutzung (6.00-22.00 Uhr) (22.00-6.00 Uhr) Gewerbegebiete (GE) 65 dB(A) 50 dB(A) / 55 dB(A) Mischgebiete (MI) 60 dB(A) 45 dB(A) / 50 dB(A) Allgemeine Wohngebiete (WA) 55 dB(A) 40 dB(A) / 45 dB(A) Sondergebiet (SO) 45 - 65 dB(A) 35 - 65 dB(A)

Bei den jeweils zweifach angegebenen Nachtwerten soll der niedrigere für Industrie-, Gewerbe- und Freizeitlärm sowie für Geräusche von vergleichbaren öffentlichen Betrieben gelten und der höhere für Verkehrsgeräusche.

Der Orientierungswert für ein Sondergebiet soll abhängig von der Nutzung festgelegt werden. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine gewerbliche Nutzung zudem sind Wohnräume ausge- schlossen, so dass für die Beurteilung der Orientierungswert für ein Gewerbegebiet herangezo- gen wird.

Wo im Rahmen der Abwägung mit plausibler Begründung von den Orientierungswerten abgewi- chen werden soll, weil andere Belange überwiegen, soll ein Ausgleich durch andere geeignete Maßnahmen vorgesehen und planungsrechtlich abgesichert werden.

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4.2 Geräuschimmissionen durch Gewerbe

Allgemeine Verwaltungsvorschrift für Messungen und Beurteilungen von Geräuschimmissionen, die durch Gewerbe- und Industriebetriebe erzeugt werden, ist die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm, [2]).

Die TA Lärm [2] gilt auch für die Beurteilung der von einem Vorhaben ausgehenden und auf die Nachbarschaft einwirkenden Immissionsbelastung und findet Anwendung bei der Auslegung der Geräuschkontingente.

In der TA Lärm [2] werden Immissionsrichtwerte (IRW) festgesetzt, welche 0,5 m vor dem geöff- neten Fenster eines schutzbedürftigen Aufenthaltsraums eingehalten werden müssen. Der Im- missionsrichtwert lautet abhängig von der Gebietseinstufung:

Tabelle 3 Immissionsrichtwerte (IRW) gemäß TA Lärm [2]

IRWTA Lärm Gebietsnutzung Tags Nachts (6.00-22.00 Uhr) (22.00-6.00 Uhr) Gewerbegebiete (GE) 65 dB(A) 50 dB(A) Urbanes Gebiet (MU) 63 dB(A) 45 dB(A) Dorf- und Mischgebiete (MD/MI) 60 dB(A) 45 dB(A) Allgemeine Wohngebiete (WA) 55 dB(A) 40 dB(A) Reine Wohngebiete (WR) 50 dB(A) 35 dB(A)

Der Immissionsrichtwert muss von allen im Einflussbereich stehenden Gewerbebetrieben ge- meinsam eingehalten werden. Nach der TA Lärm, Abschnitt 3.2.1 [2] kann auf die Untersuchung der Gesamtbelastung verzichtet werden, wenn nachgewiesen wird, dass die Zusatzbelastung den angegebenen Immissionsrichtwert um 6 dB(A) unterschreitet und somit als nicht relevant angesehen werden kann. Wenn der Immissionsrichtwert um mehr als 10 dB(A) unterschritten wird, liegt der Immissionsbeitrag außerhalb des Einwirkungsbereichs im Sinne der TA Lärm, Ab- schnitt 2.2 [2] und ist vernachlässigbar.

Folgende Punkte müssen bei der Berechnung des Beurteilungspegels bzw. bei der Beurteilung der Geräuschimmission gemäß TA Lärm [2] beachtet werden:

 Bezugszeitraum während der Nacht ist die volle Nachtstunde mit dem höchsten Beurteilungs- pegel

 einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen dürfen den Immissionsrichtwert außen am Tag um nicht mehr als 30 dB(A), bei Nacht um nicht mehr als 20 dB(A) überschreiten

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 für folgende Teilzeiten ist in Allgemeinen und Reinen Wohngebieten (WA + WR) sowie in Kurgebieten ein Zuschlag von 6 dB(A) wegen erhöhter Störwirkung für Geräuscheinwirkun- gen bei der Berechnung des Beurteilungspegels zu berücksichtigen:

an Werktagen: 06.00 bis 07.00 Uhr 20.00 bis 22.00 Uhr

an Sonn- und Feiertagen: 06.00 bis 09.00 Uhr 13.00 bis 15.00 Uhr 20.00 bis 22.00 Uhr

Fahrzeuggeräusche auf dem Betriebsgrundstück sowie bei der Ein- und Ausfahrt, die im Zusam- menhang mit dem Betrieb der Anlage entstehen, sind der zu beurteilenden Anlage zuzurechnen.

4.3 Neubau einer öffentlichen Straße

Grundlage für die Beurteilung des Verkehrslärms ist § 41 Bundesimmissionsschutzgesetz (BIm- SchG [11], wonach beim Bau oder der wesentlichen Änderung von öffentlichen Straßen sowie von Eisenbahnen und Straßenbahnen sicherzustellen ist, dass durch diese keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche hervorgerufen werden, die nach dem Stand der Technik vermeidbar sind.

In der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (16. BIm- SchV [3]) werden die Immissionsgrenzwerte (IGW) festgelegt, die wesentliche Änderung definiert sowie das Verfahren für die Berechnung der Beurteilungspegel geregelt.

Eine Änderung ist wesentlich, wenn  eine Straße um einen oder mehrere durchgehende Fahrstreifen für den Kraftfahrzeugver- kehr oder ein Schienenweg um ein oder mehrere durchgehende Gleise baulich erweitert wird, oder  durch einen erheblichen baulichen Eingriff der Beurteilungspegel des von dem zu ändern- den Verkehrsweg ausgehenden Verkehrslärms um mindestens drei Dezibel (A) oder auf mindestens 70 Dezibel (A) am Tag oder mindestens 60 Dezibel(A) in der Nacht erhöht wird.

Eine Änderung ist auch wesentlich, wenn der Beurteilungspegel des von dem zu ändernden Ver- kehrsweg ausgehenden Verkehrslärms von mindestens 70 Dezibel(A) am Tag oder 60 Dezi- bel(A) in der Nacht durch einen erheblichen baulichen Eingriff weiter erhöht wird, dies gilt nicht in Gewerbegebieten. Für die Bemessung von Schallschutzmaßnahmen sind die in aufgeführten Immissionsgrenzwerte einzuhalten.

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Tabelle 4 Immissionsgrenzwerte (IGW) gemäß 16.BImSchV [3]

IGW16.BImSchV Gebietsnutzung Tags Nachts (6.00-22.00 Uhr) (22.00-6.00 Uhr) Gewerbegebiete (GE) 69 dB(A) 59 dB(A) Dorf- und Mischgebiete (MD/MI) 64 dB(A) 54 dB(A) Allgemeines/Reines Wohngebiet (WA/WR) 59 dB(A) 49 dB(A)

4.4 Verkehrszunahme auf der öffentlichen Straße

Die Beurteilung der Verkehrszunahme durch das Planungsgebiet erfolgt in Anlehnung an § 41 BImSchG [11].

Gemäß Entscheid des BVerwG vom 17.03.2005 „Berücksichtigung der Verkehrszunahme auf vorhandener Straße durch Straßenbauvorhaben im Rahmen der Abwägung; Auswirkung der Lärmzunahme auf ausgewiesene Baugebiete“ soll der als Folge des Straßenbauvorhabens zu- nehmende Verkehr auf einer anderen, vorhandenen Straße, berücksichtigt werden, wenn dieser mehr als unerheblich ist und ein eindeutiger Ursachenzusammenhang zwischen dem Straßen- bauvorhaben und der zu erwartenden Verkehrszunahme auf der anderen Straße besteht.

Für die Frage, ob ein abwägungsrelevanter Sachverhalt besteht, wird im o.g. Entscheid auf die 16. BImSchV [3] verwiesen. „Werden die in § 2 Abs. 1 Nr. 3 der 16. BImSchV für Dorf- und Misch- gebiete festgelegten Werte eingehalten, sind in angrenzenden Wohngebieten regelmäßig ge- sunde Wohnverhältnisse (vgl. § 1 Abs. 5 Satz 2 Nr. 1 BauGB a.F. und § 1 Abs. 6 Nr. 1 BauGB n.F.) gewahrt und vermittelt das Abwägungsgebot keinen Rechtsanspruch auf die Anordnung von Lärmschutzmaßnahmen.“

Nach Rechtsprechung des VGH München (Urteil vom 16.05.2017, Az.: 15 N 15.1485) ist grund- sätzlich jede vorhabenbedingte Erhöhung des Immissionspegels abwägungsbeachtlich. Die Ba- gatellgrenze der Pegelerhöhung wird dabei mit etwa 1 dB(A) angenommen, da Pegeländerungen in dieser Größenordnung unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegen. Führt die Pegelerhöhung hingegen dazu, dass die Immissionspegel die Schwelle der Gesundheitsgefährdung (Tag 70 dB(A) / Nacht 60 dB(A)) erstmals erreicht oder oberhalb dieser Werte weitergehend er- höht werden, sind auch Pegel von weniger als 1 dB(A) abwägungsbeachtlich und können regel- mäßig nur hingenommen werden, wenn sie durch geeignete Maßnahmen kompensiert werden.

Entsprechend werden die folgenden Kriterien in Anlehnung an die 16. BlmSchV [3] geprüft:

a) ob sich der Beurteilungspegel um mehr als 1 dB(A) erhöht und

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b) der Immissionsgrenzwert für ein Dorf- und Mischgebiet von IGW16.BImSchV 64 dB(A) tags und 54 dB(A) nachts überschritten wird oder c) durch das Vorhaben der bereits vorliegende Beurteilungspegel auf oberhalb 70 dB(A) am Tag oder 60 dB(A) in der Nacht ansteigt oder d) durch das Vorhaben der bereits vorliegende Beurteilungspegel oberhalb von 70 dB(A) oder 60 dB(A) in der Nacht erhöht wird

5 ÖRTLICHE GEGEBENHEIT UND MAßGEBLICHE IMMISSIONSORTE

Der Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplans umfasst ein Teilstück des Flur- stücks 60 der Gemarkung Frasdorf und liegt am östlichen Ortrand von Frasdorf. Das Grundstück grenzt im Osten an die Aschauer Straße (ST 2093) und ist ansonsten von landwirtschaftlichen Flächen umgeben.

Das Untersuchungsgebiet ist topografisch bewegt und steigt von der Einfahrt ab der ST 2093 im Norden bis zum höchsten Punkt von 605 müNN auf 614 müNN an. Mit dem Vorhaben wird die Kuppe auf 612 müNN abgetragen. Der Ausbreitungsrechnung liegt das Höhenmodell mit 1 m Rasterweite des Landesvermessungsamts zugrunde, wobei im Geltungsbereich des B-Plans die genannten Höhen angewendet werden.

Die für die Beurteilung der vom Vorhaben verursachten ausgehenden Immissionsbelastung maß- geblichen Immissionsorte liegen nach TA Lärm Abschnitt A.1.3 [2] bei bebauten Flächen 0,5 m vor dem geöffneten Fenster des am stärksten betroffenen schutzbedürftigen Raumes oder bei unbebauten Flächen, am Rand der Fläche, auf der nach Bau- und Planungsrecht Gebäude mit schutzbedürftigen Räumen erstellt werden dürfen.

Dementsprechend wurden in Abstimmung mit dem Auftraggeber im Einflussbereich 8 Immission- sorte (IO) in der Nachbarschaft ausgewählt, wobei mit IO 5 eine mögliche Erweiterung des Allge- meinen Wohngebiet WA (I+D) berücksichtigt wurde. Für IO 1 und IO 5 erfolgt die Gebietseinstu- fung gemäß B-Plan, alle weiteren Immissionsorte können laut Auftraggeber als Misch-Dorfgebiet eingestuft werden.

Einen Überblick über das Untersuchungsgebiet zeigt der Lageplan in Anlage 1 und zum Überblick Abbildung 1.

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Abbildung 1 Untersuchungsgebiet und maßgebliche Immissionsorte (IO)

Tabelle 5 Maßgebliche Immissionsorte (IO)

Immissionsort IRW(TA-Lärm) / dB(A) Nutzung Tag Nacht NR. Adresse 06 bis 22 Uhr 22 bis 06 Uhr

IO 1 Aschauer Str.3 GEBPlan 65 50

IO 2 Feuerhausstr. 3 MIFNP 60 45

IO 3 Wiesenweg 4 MIFNP 60 45

IO 4 Wiesenweg 6hkf MIFNP 60 45

IO 5 mgl. Erweiterung WA WABPlan 55 40

IO 6 Kapellenweg 8 MIFNP 60 45

IO 7 Lederstubenstr. 13 MIFNP 60 45

IO 8 Lederstubenstr. 2 /östlicher Anbau MIFNP 60 45

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6 EINWIRKENDER VERKEHRSLÄRM

Das Planungsgebiet steht im Einflussbereich der Bundesautobahn BAB A8 im Norden und der Staatsstraße ST 2093 (Aschauer Straße) im Westen.

Die BAB A8 soll in den nächsten Jahren 6-streifig ausgebaut werden. Für das Vorhaben existieren Planfeststellungsunterlagen im Internet. Aus den Unterlagen (Blatt Nr. 17.1.2.(j)) geht hervor, dass mit der neuen Trassierung und den vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen die Immissions- belastung abnehmen wird, vgl. Anlage 2.2.

Da der Ausbau noch nicht feststeht, wird für die Beurteilung der derzeitige schalltechnisch kriti- schere Trassenverlauf der BAB A8 herangezogen.

6.1 Schallemissionen

Die Emission durch den Straßenverkehr wird nach der Richtlinie für Lärmschutz an Straßen RLS-

90 [4] berechnet. Für den untersuchten Streckenabschnitt werden die Emissionspegel Lm,E für die Beurteilungszeiträume Tag (6:00 bis 22:00 Uhr) und Nacht (22:00 bis 6:00 Uhr) berechnet (Mit- telungspegel in 25 m Abstand von der Straßenachse).

Ausgangsgrößen für die Berechnung sind die über ein Kalenderjahr gemittelte Verkehrsstärke, der Lkw-Anteil, die zulässige Höchstgeschwindigkeit, die Steigung sowie die Fahrbahnart. Der Emissionspegel errechnet sich gemäß RLS-90 [4] nach folgender Gleichung:

 Lm,E = 37,3 + 10•lg [M (1 + 0,082 • p)]+ DV + DStro + DStg + DE (1) mit:

M Stündliche Verkehrsstärke DStro Einfluss der Straßenoberfläche p Lkw-Anteil in % DStg Einfluss der Steigung Dv Einfluss der Geschwindigkeit DE Korrektur bei Spiegelschallquellen

Die Verkehrsbelastung auf der BAB A8 ist in der Zählstelle der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST), Stand 2015, westlich der Ausfahrt mit 62.700 Kfz/24 h bei einem Lkw-Anteil von 8,4 % tags und 16,1 % nachts angegeben und östlich mit 56.200 Kfz/24 h bei einem Lkw-Anteil von 9,9 % tags und 19,9 % nachts. In den Planfeststellungsunterlagen zum 6-streifigen Ausbau zw. AS Rosenheim und Achenmühle (j) ist für den Prognosehorizont 2030 mit dem Ausbau ein Ver- kehrsaufkommen von 65.000 Kfz/24 h westlich und 62.400 Kfz/24 östlich mit einem Lkw-Anteil von 10 % am Tag und 21 % nachts angegeben (Grundlage Verkehrsgutachten von Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak, Stand 08.05.2013), siehe Anlage 2.2.

Im Verkehrsmengenatlas, Ausgabe 2015, ist das Aufkommen für die Staatsstraße ST2093 mit 6.238 Kfz/24 h bei einem Lkw-Anteil von 2 % tagsüber und 2,5 % nachts angegeben. In der Verkehrsuntersuchung von Prof. Dr.-Ing. H. Kurzak ist für die Prognose 2030 ein Verkehrsauf- kommen von 6.500 Kfz/24 h mit einem Lkw-Anteil von 5 % genannt.

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In der vorliegenden schalltechnischen Untersuchung werden die Prognosezahlen 2030 aus den Planfeststellungsunterlagen für eine 5-jährige Wachstumsrate mit 5 % auf 2035 hochgerechnet und der derzeitige Trassenverlauf berücksichtigt. Der Lkw-Anteil wird unverändert beibehalten und auf der ST 2093 Tag und Nacht gleich angesetzt. Die Aufteilung der Kfz Tag / Nacht erfolgt auf Grundlage der RLS-90 [4] entsprechend der Straßeneinstufung.

Für die Zufahrt zum Gelände wird der Rechenansatz nach Kapitel 7.1 herangezogen.

Die Steigung liegt im Einflussbereich unter 5 %, so dass der Zuschlag DStg mit 0 dB(A) angesetzt wurde. Als Fahrbahnbelag wurde für die „BAB A8 heute“ ein lärmmindernder Fahrbahnbelag mit

DStro = -2 dB(A) gemäß den Angaben in der Untersuchung [j] angesetzt, für die ST2093 wird kein lärmmindernder Fahrbahnbelag berücksichtigt. Die Geschwindigkeiten entsprechen den derzeit zulässigen Höchstgeschwindigkeiten bzw. der Richtgeschwindigkeit auf der BAB A8.

In Tabelle 6 und Anlage 3 sind die Emissionspegel in 25 m Entfernung gemäß RLS-90 [4] aufge- führt.

Tabelle 6 Emissionspegel Lm,E gemäß RLS-90 [4] Prognose 2035 (BAB A8 4-streifig)

Kfz/h p / % Dstro v / km/h Lm,E / dB(A) Straßen DTV dB(A) Tag Nacht Tag Nacht Pkw LKW Tag Nacht A8 West AS 68.250 4095 956 75,8 69,0 10 21 -2 130 80 A8 Ost AS 65.520 3931 917 75,6 70,6 Einfahrt A8 3.885 233 54 5 5 0 50 50 57,6 51,3

ST2093 0 70 70 62,3 53,6 6.825 410 55 5 5 RI Süd 0 100 80 64.9 56.1 neue Zufahrt 2.100 132 2 1 0 0 30 30 50,5 31,6

6.2 Schallimmissionen und Beurteilung

Auf Grundlage der berechneten Schallemissionen in Abschnitt 6.1 liefert die Ausbreitungsrech- nung gemäß RLS-90 [4] die in Form einer Isophonenkarte auf Höhe von 2 m über Geländeober- kante (GOK =Aufenthaltsbereich auf der Terrasse) dargestellte Immissionsbelastung für den Prognosehorizont 2035 mit der derzeitigen Trassierung der BAB A8. Aus den Karten ist ersicht- lich, in welchem Abstand der Orientierungswert für ein Gewerbegebiet eingehalten werden kann. Die Berechnung erfolgt bei freier Schallausbreitung ohne Berücksichtigung einer abschirmenden Bebauung auf dem Gelände und bildet die kritischere Situation ab.

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Abbildung 2 Immissionsbelastung auf Höhe von 2 m über GOK / BAB A8 4-str. Tag: ORW = 65 dB(A) Rot und Orange = eingehalten

Wie das Ergebnis zeigt, kann der ORWDIN18005 [1] von 65 dB(A) mit Ausnahme eines einem klei- nen Bereich im SO 2 entlang der Baugrenze eingehalten werden. Der IGW16.BImSchV [3] von 69 dB(A) wird im gesamten Geltungsbereich sicher eingehalten.

Die Berechnung zeigt auch, dass auf Höhe der geplanten Terrasse im SO 2 bereits der OR-

WDIN18005 [1] für ein Mischgebiet von 60 dB(A) eingehalten werden kann.

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Abbildung 3 Immissionsbelastung auf Höhe von 2 m über GOK / / BAB A8 4-str Nacht: ORW = 55 dB(A) Braun ist eingehalten

Wie das Ergebnis zeigt, kann der ORWDIN18005 [1] von 55 dB(A) für ein Gewerbegebiet im SO 1 erreicht werden. Auf Höhe des SO 2 ist mit einer Immissionsbelastung von bis zu 57 dB(A) zu rechnen. Der ORWDIN18005 [1] wird um 2 dB(A) überschritten, der IGW16.BImSchV [3] von 59 dB(A) wird eingehalten.

Resümee: Der B-Plan setzt ein Sondergebiet für ein Café und einer Verkaufsfläche für einheimi- sche Produkte fest. Betriebswohnungen sind nicht geplant und werden nicht zugelassen, d.h. gesonderte schutzwürdige Schlaf- oder Kinderzimmer sind nicht vorhanden. Da der IGW16.BImSchV [3] eingehalten und keine Betriebswohnungen zugelassen werden, sind keine gesonderten Schallschutzmaßnahmen in Bezug auf den Straßenverkehrslärm notwendig.

Das Plangebiet liegt im Lärmpegelbereich IV bis V nach DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ [9] unter Berücksichtigung Verkehr Prognose 2035 und des Immissionsrichtwerts der TA Lärm für ein Gewerbegebiet.

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7 GEPLANTE VORHABEN INNERHALB DES BP

7.1 Schallemissionen

7.1.1 SO 1

Folgende schalltechnisch relevante Tätigkeiten finden auf dem Gelände statt:  Parkplatzverkehr  Außengastronomie  Warenlieferung  Betrieb technischer Anlagen (Kühl- und Lüftungseinrichtungen)

Die Schallemissionen aus dem Betrieb im Gastraum, in der Backstube und Laden können bei den Abständen zu den Immissionsorten gegenüber den o.g. Schallquellen vernachlässigt wer- den.

Im Folgenden wird die Erfassung der Schallemissionen erläutert, die Eingabedaten in das Re- chenmodell sind in Anlage 3 zusammengestellt.

7.1.1.1 Parkplatz

Die Berechnung der Schallemissionen auf dem Pkw-Parkplatz mit 49 Stellplätzen erfolgt gemäß der Parkplatzlärmstudie des Bay. Landesamtes für Umweltschutz (Heft 89) [6] nach dem sog. „zusammengefassten Verfahren“.

 Lw Lwo + KPA + KI + KD + Kstro + 10 log (B x N) (2) mit: Lwo = 63 dB(A) =Ausgangsschallleistungspegel für eine Bewegung / h KPA = Zuschlag für Parkplatzart KI = Taktmaximalpegelzuschlag KD = Anteil am Fahrverkehr = 2,5lg (f*B-9) f = Stellplätze je Einheit der Bezugsgröße Kstro = Fahrbahnbelag B = Bezugsgröße (Anzahl der Stellplätze, Nettogastraumfläche / N = Bewegungen / (Stunde * B) BxN = Anzahl der Bewegungen / Stunde auf dem Parkplatz

Die Zuschläge KPA = 3 und KI = 4 wurden gemäß Parkplatzlärmstudie [6] Tab. 34 für Gaststätten zugewiesen. Damit sind auch Unterhaltungen am Parkplatz und vermehrtes Türenschlagen be- reits berücksichtigt. Der Zuschlag Kstro = 1 für den Fahrbahnbelag der Fahrgassen wurde vorsorg- lich mit Betonsteinpflaster >3mm Fugen zugewiesen.

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Laut Betreiber ist mit 250 bis 350 Kfz (Kunden, Mitarbeiter und Warenlieferung) tagsüber während der Öffnungszeit zu rechnen und vor 6:00 Uhr mit der Anfahrt von 3 Mitarbeitern.

Für die Prognose wird im Sinne einer Worst-Case-Betrachtung mit der doppelten Frequentierung gerechnet, d.h. tagsüber mit 700 An- und 700 Abfahrten auf dem Parkplatz (BxN = 88) und in der kritischsten Nachtstunde mit BxN = 6. Der Immissionsanteil aus dem Parkplatzsuchverkehr wird mit f=1 über die Anzahl der Stellplätze abgeleitet.

Tabelle 7 Schallemissionen Parkplatz

7.1.1.2 Terrasse im Außenbereich

Für die Berücksichtigung der Emissionen auf den Terrassenflächen im Außenbereich wird das Schreiben des Landesamts für Umweltschutz LfU-2/3 Hai, Geräusche aus „Biergärten“ - ein Ver- gleich verschiedener Prognoseansätze [10] herangezogen. Dort wird zwischen den folgenden Nutzungen unterschieden:

Tabelle 8 Gegenüberstellung der Emissionsansätze aus dem Schreiben LfU [10]

LwA/Gast LwA“ Maximalpegel Einstufung Nutzung dB(A) dB(A)/m² LwA,max /dB(A) Gruppe 1 Gastgarten zum Einnehmen von 60 57 86 Speisen, ruhige Unterhaltung Gruppe 2 Gastgarten, normale Unterhaltung, 63 61 92 häufige Serviergeräusche Gruppe 3 Biergärten, angeregte Unterhaltung 71 70 102 mit Lachen (Gästegruppen) leiser Restaurant, Gastgarten mit gedeck- 63 61 92 Biergarten ten Tischen und Service lauter Biergartencharakter mit ungezwun- 71 70 102 Biergarten gener Atmosphäre

Für die Prognose wird auf der ca. 730 m² großen Terrassenfläche rund um das Gebäude der flächenbezogene Schallleistungspegel für einen leisen Biergarten, bzw. Gastgarten der Gruppe 2 für den gesamten Tagzeitraum (06:00 – 22:00 Uhr) herangezogen. Darüber hinaus wird ge- mäß [10] ein Zuschlag von 3 dB(A) für die Informationshaltigkeit berücksichtigt.

Daraus resultiert ein Mittelungspegel für den Tagzeitraum von Lwr = 93 dB(A).

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7.1.1.3 Warenlieferung

Nennenswerter Lieferverkehr findet laut Planer nicht statt. Die Ware wird mit Sprinter geliefert und die Verladung erfolgt von Hand bzw. mittels Handhubwagen.

Die Schallemissionen aus der An- und Abfahrt der Springer ist in den Schallemissionen „Park- platzverkehr, Kapitel 7.1.1.1“, bereits enthalten. Für die Verladung wird für 1 Stunde das Schieben eines Handhubwagens vor dem Eingang im Norden angesetzt. Die Verladung der Ware per Hand ist demgegenüber schalltechnisch vernachlässigbar.

Im technischen Bericht der Hessischen Landesanstalt für Umweltschutz zur Untersuchung der Lkw- und Ladegeräusche auf Betriebsgeländen von Frachtzentren, Auslieferungslagern und Spe- ditionen, Ausgabe 2005 [5] wird für eine Leerfahrt auf gepflastertem Untergrund (lauter als bela- den) ein Schallleistungspegel von LwATeq = 95 dB(A) angegeben. Gemittelt über den Beurteilungs- zeitraum Tag resultiert ein Mittelungspegel von Lwr = 82 dB(A).

7.1.1.4 Klima und Lüftungsanlagen

Unter Umständen werden Kühl- und Lüftungsanlagen installiert, die ggf. 24 Stunden in Betrieb sein werden. Angaben hierzu liegen zum derzeitigen Planungsstand noch nicht vor. Für die Prog- noseuntersuchung wird auf dem Dach im Bereich der Backstube eine Punktquelle simuliert (Höhe

2 m) mit einem Schallleistungspegel von Lw = 85/80 dB(A) Tag/Nacht. Der Immissionsbeitrag liegt damit auch nachts außerhalb des Einwirkungsbereichs.

7.1.1.5 Geräuschspitzen

Einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen dürfen die Immissionsrichtwerte am Tag um nicht mehr als 30 dB(A) und in der Nacht um nicht mehr als 20 dB(A) überschreiten. Spitzenpegel können im vorliegenden Fall durch das Türenschließen am Parkplatz hervorgerufen werden.

Mit Überschreitungen ist nachts zu rechnen, wenn abhängig von der Gebietseinstufung folgende Mindestabstände unterschritten werden:  Reines Wohngebiet: 43 m  Allgemeines Wohngebiet: 28 m  Misch/Dorfgebiet/Urbanes Gebiet: 15 m  Gewerbegebiet 6 m

Im vorliegenden Fall liegt der Abstand zwischen dem kritischsten Immissionsort IO 2 im Misch- gebiet und dem Grundstück SO 2 bei 50 m. Es ist mit keinen Überschreitungen des Spitzenpe- gelkriteriums der TA Lärm [2] zu rechnen.

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7.1.1.6 Zusammenstellung

In Tabelle 9 sind die Schallemissionen für die Fläche SO 1 zusammengestellt, die Eingabedaten im Rechenmodell sind in der Anlage 4 zusammengestellt. Die Lage der Schallquellen ist in Ab- bildung 4 dargestellt. Die Zuschläge von Impulshaltigkeit oder Ton- und Informationshaltigkeit sind soweit erforderlich bereits im Emissionspegel enthalten.

Tabelle 9 Schallemission inkl. Zuschläge in der Beurteilungszeit Tag / Nacht Schallleistungspegel / dB(A) Quelle Tag Nacht SO 1  Parkplatz (700 An- und 700 Abfahrten)  94,4  82,8  16 Std. Außengastronomie 730 m²  93,0  -  1 Std. Verladung mit Hubwagen  83,0  -  24 Std. technische Anlagen  85,0  80,0

Abbildung 4 Lage der Schallquellen im SO 1

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7.1.2 SO 2

Für das Vorhaben auf SO 2 liegen keine konkreten Angaben vor. In der Prognose wird in Abstim- mung mit dem Auftraggeber entsprechend der Fläche 52 % der Schallemissionen von SO 1 an- gesetzt (52 % -2,8 dB(A)). Die Lage der Schallquellen ist Abbildung 5 zu entnehmen.

≙ Tabelle 10 Schallemission inkl. Zuschläge in der Beurteilungszeit Tag / Nacht Schallleistungspegel / dB(A) Quelle Tag Nacht SO 2 (52 % von SO 1)  Parkplatz (364 An- und364 Abfahrten)  91,6  80,0  16 Std. Gastgarten 380 m²  89,9  -  1/2 Std. Verladung mit Hubwagen  80,2  -  24 Std. technische Anlagen  85,0  80,0

Abbildung 5 Lage der Schallquellen im SO 2

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7.2 Schallimmissionen und Beurteilung

Auf Grundlage der in Kapitel 7.1 aufgeführten Schallemissionen wird getrennt für die beiden Vor- haben sowie die Summenbelastung aus den beiden Vorhaben berechnet.

Die Ausbreitungsrechnung erfolgt gemäß ISO 9613-2 [7] mit dem Berechnungsprogramm Cad- naA. Es handelt sich um eine detaillierte Prognose unter Berücksichtigung des A-bewerteten

Schallleistungspegels bei 500 Hz, TA Lärm A 2.3 [2]. Die meteorologische Korrektur Cmet wurde mit -2 dB(A) in der Ausbreitungsrechnung angesetzt. Im allgemeinen Wohngebiet wurde ein Ru- hezeitenzuschlag gemäß TA Lärm für einen Sonn- und Feiertage berücksichtigt.

Die Berechnungsergebnisse sind in Tabelle 11 für das kritischste Geschoss zusammengestellt, die Teilpegel sind Anlage 4 zu entnehmen.

Tabelle 11 Immissionspegel im kritischsten und Beurteilung

Wie das Ergebnis zeigt, unterschreitet die Summenbelastung der Immissionsrichtwert der TA Lärm [2] um mehr als 10 dB(A). Der Immissionsbeitrag in Summe beider Vorhaben liegt außer- halb des Einwirkungsbereichs nach TA Lärm, Abschnitt 2.2 [2].

8 NEUBAU ERSCHLIEßUNGSSTRAßE / VERKEHRSZUNAHME

Im Folgenden wird die durch die neue Erschließungsstraße bzw. durch das Vorhaben verursachte Verkehrszunahme im Umfeld des B-Plans untersucht. Maßgeblich für die Beurteilung ist der nord- westlich angrenzende Immissionsort IO 2 (Gebietseinstufung MI), siehe Abbildung 1 und Tabelle 5.

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8.1 Schallemissionen Erschließungsstraße

In Kapitel 7.1 wurde folgendes Verkehrsaufkommen aus den beiden Vorhaben abgeleitet:

SO 1 1.400 Fahrten 06-22 Uhr 88 Kfz/h tagsüber 6 Fahrten in der kritischsten nachts 1 Kfz/h nachts ≙ ≙ SO 2 728 Fahrten 06-22 Uhr 46 Kfz/h tagsüber 3 Fahrten in der kritischsten nachts 1 Kfz/h nachts ≙ ≙ Daraus resultiert auf der Zufahrt gemäß RLS-90 [4] ein Emissionspegel von Lm,E = 50,5 dB(A) tagsüber und Lm,E = 31,6 dB(A) nachts, siehe auch Anlagen 3. Der Berechnung liegt zugrunde, dass auf der Zufahrt 30 km/h wird, der Steigungszuschlag wird automatisch über das Rechenmo- dell berücksichtigt.

8.2 Beurteilung Neubau Erschließungsstraße

Der Beurteilungspegel, welcher sich aus dem Neubau der Erschließungsstraße an der kritischs- ten Bestandsbebauung IO 2 ergibt ist in Tabelle 12 aufgeführt.

Tabelle 12 Beurteilungspegel aus dem Neubau der Erschließungsstraße

IGW16.BImSchV Beurteilungspegel Überschreitung Nut- IO / dB(A) dB(A) dB(A) zung Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht IO 2 MI 64 54 47 26 - -

Aus dem Neubau der Erschließungsstraße ergibt sich im Sinne der 16. BImSchV [3] kein Lärm- schutzanspruch. An der Einmündung zur Aschauer Straße (ST 2093) wurde tagsüber vorsorglich eine Ampel mit dem entsprechenden Zuschlag berücksichtigt.

Aus Rücksicht auf die Nachbarschaft empfehlen wir die Geschwindigkeit auf der Zufahrt auf 30 km/h zu beschränken und bereits an der Abzweigung der Aschauer Straße (ST 2093) eine Beschilderung anzubringen, die anzeigt wie viele freie Stellplätze auf SO1 und SO2 zur Verfü- gung stehen, so dass überflüssiger Parkplatzsuchverkehr verhindert wird.

8.3 Beurteilung Verkehrszunahme durch das Vorhaben

Wird das in Kapitel 7.1 genannte Verkehrsaufkommen (06 bis 22 Uhr Summe SO 1 und SO 2 = 134 Kfz/h) gleichmäßig zu je 1/3 45 Kfz/h auf die ST 2093 in Richtung Aschau und Richtung Prien sowie Richtung BAB A8 aufgeteilt ist tagsüber mit den folgenden Zunahmen zu rechnen, ≙ siehe Tabelle 13.

Die Verkehrszunahme nachts ist nicht relevant und kann vernachlässigt werden.

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Tabelle 13 Verkehrsaufkommen ohne Vorhaben (null) und mit Vorhaben (plan) Verkehrsaufkommen DTV (in Straßenabschnitt LmE / dB(A) 24 h) Kfz/h T SV / % ST 2093 null 62,1 6.500 390 5% Richtung Aschau + Vorhaben 62,6 7.210 435 5% Zunahme 0,5 710 45 2 ST2093 null 63,5 8.200 492 6% Richtung Prien + Vorhaben 63,9 8.910 537 6% Zunahme 0,4 710 45 3 ST 2093 null 57,4 3700 222 5% Zufahrt BAB A8 + Vorhaben 58,2 4410 267 5% Zunahme 1,2 710 45 2

Wie die Aufstellung zeigt, liegt die Zunahme im Bereich der ST 2093 mit < 1 dB(A) unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Entlang der Zufahrt zur BAB A8 existiert keine Wohnbebebauung. Das Kriterium a) und b) nach Kapitel 4.4 trifft nicht zu.

Im Folgenden wird geprüft ob im Mischgebiet entlang der ST 2093 Richtung Prien ( = IO 2) die Immissionsbelastung von 70 dB(A) tagsüber erreicht oder weiter überschritten wird, d.h. ob Kri- terium c) und d) nach Kapitel 4.4 zutrifft. Der Verkehr auf der BAB A8 wird hierbei mitberücksich- tigt.

Abbildung 6 Immissionsbelastung an IO 2 mit der Verkehrszunahme aus dem B-Plan

Wie das Ergebnis zeigt, liegt die Immissionsbelastung auch mit dem Vorhaben unter 70 dB(A). Das Kriterium c) und d) nach Kapitel 4.4 trifft nicht zu. Maßnahmen organisatorischer Art sind nicht notwendig.

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9 GERÄUSCHKONTINGENTIERUNG

Zur rechtlichen Regelung des Immissionsschutzes soll ein Geräuschkontingent im Bebauungs- plan für die beiden SO-Flächen festgesetzt werden. Dies bedeutet, dass jeder Betrieb geeignete technische und/oder organisatorische Maßnahmen zu treffen hat, dass die alleine von seinen Anlagen (einschließlich Verkehr auf dem Betriebsgelände) in seinem Einwirkungsbereich außer- halb des SO verursachten Geräusche keinen höheren Beurteilungspegel erzeugen, als bei un- gehinderter Schallausbreitung mit dem Geräuschkontingent abgestrahlt würden.

Gemäß Rechtsprechung ist bei der Formulierung der textlichen Festsetzungen und der Darstel- lung im Plan das Bestimmtheitsgebot zu beachten. Es muss aus dem Bebauungsplan eindeutig hervorgehen, auf welche Flächen sich die Emissionskontingente beziehen, welchen Betrag sie besitzen, auf Grundlage welcher Ausbreitungsrechnung die immissionsseitigen Pegelanteile der einzelnen Teilflächen (sogenannte Immissionskontingente) ermittelt werden sollen und wie in späteren Genehmigungsverfahren die Verträglichkeit von Vorhaben mit den Emissionskontingen- ten überprüft werden soll.

Die Geräuschkontingentierung erfolgt gemäß DIN 45691 [8] und wird in Form eines Emissions- kontingents (LEK in dB(A)/m²) angegeben. Das SO ist in zwei Parzellen unterteilt. Kontingentiert wird die Grundstücksfläche abzüglich der Grünflächen und der öffentlichen Erschließung. Die Flächen entsprechen der im Bebauungsplan grau dargestellte Fläche.

Abbildung 7 Kontingentierte Flächen SO 1 und SO 2

Bauraum BP Fläche für Lek

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9.1 Planwert

In einem ersten Schritt muss gemäß DIN 45691 [8] Immissionsanteil (= Planwert LPL) festgelegt werden, der durch den BP an den maßgeblichen Immissionsorten verursacht werden darf. Ge- mäß TA Lärm [2] muss der Immissionsrichtwert von allen im Einflussbereich existierenden Be- trieben und Anlagen gemeinsam eingehalten werden, der Planwert ist nach folgendem Zusam- menhang zu ermitteln:

0,1 LGI,j 0,1 Lvor,j  LPL,j = 10 lg (10 – 10 ) (3)

mit:

LPL,j = Planwert am Immissionsort j

LGI,j = IRW am Immissionsort j

Lvor,j = Vorbelastung am Immissionsort j

Die Berechnung in Kapitel 7 zeigt bereits, dass beiden Vorhaben gemeinsam den zulässigen Immissionsrichtwert um mehr als 10 dB(A) unterschreiten, d.h. beide Vorhaben außerhalb des Einwirkungsbereichs nach TA Lärm [2] liegen und somit schalltechnische irrelevant sind. Dieser Ansatz wird auch für die Geräuschkontingentierung herangezogen. Der Planwert lautet:

Tabelle 14 Planwert

Immissionsort IRW(TA-Lärm) / dB(A) Nutzung Tag Nacht NR. Adresse 06 bis 22 Uhr 22 bis 06 Uhr

IO 1 Aschauer Str.3 GEBPlan 55 40

IO 2 Feuerhausstr. 3 MIFNP 50 35

IO 3 Wiesenweg 4 MIFNP 50 35

IO 4 Wiesenweg 6hkf MIFNP 50 35

IO 5 mgl. Erweiterung WA WABPlan 45 30

IO 6 Kapellenweg 8 MIFNP 50 35

IO 7 Lederstubenstr. 13 MIFNP 50 35

IO 8 Lederstubenstr. 2 /östlicher Anbau MIFNP 50 35

9.2 Emissionskontingent LEK

Die Emissionskontingentierung erfolgt gemäß DIN 45691 [8] bei freier Schallausbreitung aus- schließlich unter Berücksichtigung der geometrischen Ausbreitungsdämpfung. Abschirmungen in Form von Bebauung oder dergleichen werden nicht berücksichtigt.

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 ∆ Li,J = - 10 log (SK / 4πs²k,j) (4)

mit

∆ Li,J = Differenz zwischen Immissions- und Emissionspegel

SI = Σ SK = Flächengröße der Teilfläche in m² (k = kleine Flächenelemente, mit Rechenmodell CadnaA)

s²k,,j = horizontaler Abstand zwischen Immissionsort und dem Teilflächenanteil in m

Mit dieser Bedingung und dem Planwert gemäß Tabelle 14 kann folgendes Emissionskontingent festgesetzt werden.

Tabelle 15 Emissionskontingent LEK

Emissionskontingent Schallleistungspegel kontingentierte LEK dB(A)/m² Lw dB(A) Fläche / m² TAG NACHT Tag Nacht SO 1 63 48 99,6 84,6

SO 2 64 49 97,8 82,8

9.3 Immissionskontingent LIK und Beurteilung

Die Tabelle 16 ist der aus dem Emissionskontingent nach Formel 4 resultierende Immissionsan- teils (Lik) dem Planwert gegenübergestellt.

Tabelle 16 Gegenüberstellung Immissionskontingent / Planwert

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Wie das Ergebnis zeigt, kann der Planwert im kritischsten Fall (IO 2) eingehalten werden. An allen weiteren Immissionsorten wird der Planwert zum Teil deutlich unterschritten. Aus schalltechni- scher Sicht könnte gemäß DIN 45691 [8] in diesen Richtungen ein entsprechendes Zusatzkon- tingent LEK,zus vorgesehen werden, d.h. in einem definierten Sektor kann der Betrieb mehr Schall emittieren.

Da die Berechnung in Kapitel 7 zu dem Ergebnis kommt, dass das Emissionskontingent für die geplanten Vorhaben ausreichend bemessen ist, wird darauf verzichtet. Der Nachweis ist in An- lage 5 beigelegt.

10 BEGRÜNDUNGS- UND FESTSETZUNGSVORSCHLAG

10.1 Begründungsvorschlag

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wurde eine schalltechnische Untersuchung erstellt, Pr.Nr. 1780-2020, C.Hentschel Consult vom 15.06.2020. In der Untersuchung wurde der auf das Plangebiet einwirkende Verkehrslärm und die vom Vorhaben innerhalb des B-Plan in der Nach- barschaft zu erwartende Immissionsbelastung berechnet und beurteilt sowie ein Geräuschkon- tingent nach DIN 45693 „Geräuschkontingentierung“ für die beiden SO -Flächen ermittelt.

Einwirkender Verkehrslärm Im Beiblatt 1 zur DIN 18005 werden Orientierungswerte abhängig von der Gebietseinstufung ge- nannt. Der Orientierungswert für ein Sondergebiet soll abhängig von der Nutzung festgelegt wer- den. Im vorliegenden Fall handelt es sich um zwei gewerbliche Nutzungen, Betriebswohnungen werden ausgeschlossen, so dass für die Beurteilung der Orientierungswert für ein Gewerbegebiet von 65 dB(A) am Tag und 55 dB(A) herangezogen wurde.

Die schalltechnische Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass im nördlichen SO 2 der anzu- strebende Orientierungswert der DIN 18005 für ein Gewerbegebiet nicht durchgehend erreicht wird. Die Berechnung zeigt auch, dass im gesamten Gebiet zumindest der Immissionsgrenzwert der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung (Verkehrslärmschutzverordnung), welche streng genommen ausschließlich für den Neubau und die wesentliche Änderung von Verkehrswegen gelten, eingehalten werden kann. Auf Grund der Nutzung (keine Wohnräume) müssen keine ge- sonderten Schallschutzmaßnahmen festgesetzt werden.

Verkehrszunahmen Die Untersuchung zeigt auf, dass die Zunahme der Immissionsbelastung durch die öffentlichen Verkehrsanlagen unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegt (< 1 dB(A)). Die grundrechtliche Zu- mutbarkeitsschwelle von 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts wird weder erstmalig noch weiter- gehend überschritten.

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Neubau Erschließungsstraße Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass aus dem Neubau der Erschließungsstraße kein Anspruch auf Schallschutz resultiert.

Vom Vorhaben ausgehende Lärmbelastung Zum Schutz der Nachbarschaft wird für die beiden SO – Flächen ein Geräuschkontingent nach DIN 45693 „Geräuschkontingentierung“ festgesetzt, d.h. die zulässige Immissionsbelastung in der Nachbarschaft definiert. In der Untersuchung wurde bereits eine Abschätzung zu den geplan- ten Vorhaben getroffen und aufgezeigt, dass diese irrelevant nach TA Lärm sind.

Allgemein Die DIN 4109 ist eine bauliche DIN-Norm, „Stand der Baukunst“ und damit bei der Bauausführung generell eigenverantwortlich durch den Bauantragsteller im Zusammenwirken mit seinem zustän- digen Architekten umzusetzen und zu beachten. In Bezug auf den Tagzeitraum liegt das Plange- biet nach der baurechtlich eingeführten Fassung 2016-07 im Lärmpegelbereich IV bis V.

10.2 Festsetzungsvorschlag

Emissionskontingent

 Auf dem Planungsgebiet sind nur Vorhaben (Betriebe und Anlagen) zulässig, deren Geräuschemissionen die in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Emissionskon-

tingente LEK gemäß DIN 45691:2006-12, weder tags (6:00 bis 22:00 Uhr), noch nachts (22:00 bis 6:00 Uhr) überschreiten.

Emissionskontingent [dB(A)/m²]

Teilfläche Fläche / m² LEK,tags LEK,nachts 6-22 Uhr 22 -6Uhr SO 1 4.568 63 48 SO 2 2.405 64 49

 Die Prüfung der Einhaltung hat nach DIN 45691:2006-12, Abschnitt 5 für Immissions- orte außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplans zu erfolgen.

10.3 Hinweise

 Die in der Festsetzung genannten Normen und Richtlinien sowie die schalltechnische Unter- suchung können zu den üblichen Öffnungszeiten in der Gemeinde Frasdorf eingesehen wer- den.

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 Bei Antrag auf Genehmigung bzw. bei Änderungsanträgen von bestehenden Betrieben ist von jedem anzusiedelnden Betrieb nachzuweisen, dass die von dem Emissionskontingent plus Zusatzkontingent verursachten und gemäß DIN 45691:2006-12 berechneten Immissi- onspegel eingehalten werden.  Kontingentiert wird die Grundstücksfläche abzüglich der Grünflächen und der öffentlichen Er- schließung. Die Flächen entsprechen der im Bebauungsplan grau dargestellte Fläche.  Die Berechnung und Beurteilung des Vorhabens hat gemäß TA Lärm:1998 unter Berücksich- tigung der Schallausbreitungsverhältnisse zum Zeitpunkt der Genehmigung zu erfolgen. Fahrzeuggeräusche auf dem Betriebsgrundstück, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der Anlage entstehen, sind nach TA Lärm:1998 der zu beurteilenden Anlage zuzurechnen.  Sind einer Anlage mehrere Teilflächen zugeordnet, so ist der Nachweis für die Teilflächen gemeinsam zu führen, d.h. es erfolgt eine Summation der zulässigen Immissionskontingente aller zur Anlage gehörigen Teilflächen.  Ein Vorhaben erfüllt auch dann die schalltechnischen Festsetzungen des Bebauungsplans, wenn der Beurteilungspegel Lr den Immissionsrichtwert nach TA Lärm:1998 um mindestens 15 dB(A) unterschreitet.  Die DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ ist eine bauaufsichtlich eingeführte DIN-Norm und damit bei der Bauausführung generell eigenverantwortlich durch den Bauantragsteller im Zu- sammenwirken mit seinem zuständigen Architekten umzusetzen und in der zum Zeitpunkt des Bauantrags gültigen Fassung zu beachten.

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11 ZUSAMMENFASSUNG

Die Gemeinde Frasdorf beabsichtigt am geplanten Kreisverkehr der BAB A8 Ein- / Ausfahrt Fras- dorf einen Bebauungsplan für ein Café und einer Verkaufsfläche für einheimische Produkte auf- zustellen. Das Plangebiet wird in zwei Teilflächen gegliedert und als Sondergebiet (SO) festge- setzt. Schutzbedürftige Aufenthaltsräume von Wohnungen werden nicht zugelassen.

In der schalltechnischen Untersuchung wurde folgende berechnet und beurteilt:  Die zu erwartende Immissionsbelastung aus dem Straßenverkehr auf dem Plangebiet.  Der Neubau der Erschließungsstraße  Die zu erwartende Verkehrszunahme aus den Vorhaben  Die zu erwartende Immissionsbelastung durch die Vorhaben in der Nachbarschaft.  Festlegung von Geräuschkontingenten für die SO-Flächen.

Einwirkender Verkehrslärm Im Beiblatt 1 zur DIN 18005 werden Orientierungswerte abhängig von der Gebietseinstufung ge- nannt. Der Orientierungswert für ein Sondergebiet soll abhängig von der Nutzung festgelegt wer- den. Im vorliegenden Fall handelt es sich um gewerbliche Nutzungen, Betriebswohnungen wer- den ausgeschlossen, so dass für die Beurteilung der Orientierungswert für ein Gewerbegebiet von 65 dB(A) am Tag und 55 dB(A) herangezogen wurde.

Die schalltechnische Untersuchung kommt im Kapitel 6 zu dem Ergebnis, dass im nördlichen SO 2 der anzustrebende Orientierungswert der DIN 18005 für ein Gewerbegebiet nicht erreicht wird. Die Berechnung zeigt auch, dass im gesamten Plangebiet zumindest der Immissionsgrenz- wert der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung (Verkehrslärmschutzverordnung), welche streng genommen ausschließlich für den Neubau und die wesentliche Änderung von Verkehrs- wegen gelten, eingehalten werden kann. Auf Grund der Nutzung (keine Wohnräume) müssen keine gesonderten Schallschutzmaßnahmen festgesetzt werden.

Neubau Erschließungsstraße Die Untersuchung kommt in Kapitel 8.2 zu dem Ergebnis, dass aus dem Neubau der Erschlie- ßungsstraße kein Anspruch auf Schallschutz resultiert.

Aus Rücksicht auf die Nachbarschaft empfehlen wir die Geschwindigkeit auf der Zufahrt auf 30 km/h zu beschränken und bereits an der Abzweigung der Aschauer Straße (ST 2093) eine Beschilderung anzubringen, die anzeigt wie viele freie Stellplätze auf SO1 und SO2 zur Verfü- gung stehen, so dass überflüssiger Parkplatzsuchverkehr verhindert wird.

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Verkehrszunahmen Die Untersuchung in Kapitel 8.3 zeigt auf, dass die Zunahme der Immissionsbelastung durch die öffentlichen Verkehrsanlagen unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle liegt (< 1 dB(A)). Die grund- rechtliche Zumutbarkeitsschwelle von 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts wird weder erstmalig noch weitergehend überschritten.

Vom Vorhaben ausgehende Lärmbelastung Für die Beurteilung wurde in Abstimmung mit dem Auftraggeber acht Immissionsorte (IO 1 bis IO8) in der Nachbarschaft ausgewählt, siehe Anlage 1. Hierbei wurde auch eine mögliche Erwei- terung des Allgemeinen Wohngebiets im Westen berücksichtigt (IO 5).

Für die Fläche SO 1 liegen bereits konkrete Planungen vor. An Hand der zur Verfügung gestellten Betriebsbeschreibung zeigt die Untersuchung in Kapitel 7.2 auf, dass der Immissionsbeitrag in der Nachbarschaft außerhalb des Einwirkungsbereichs nach der TA Lärm [2] liegt. Für die Fläche SO 2 wurde entsprechend zur Fläche 52 % der Schallemissionen von SO 1 angesetzt und eben- falls die Irrelevanz festgestellt.

Geräuschkontingentierung Zum Schutz der Nachbarschaft wird für die beiden SO – Flächen ein Geräuschkontingent nach DIN 45693 „Geräuschkontingentierung“ festgesetzt, d.h. die zulässige Immissionsbelastung in der Nachbarschaft definiert.

Dies bedeutet, dass jeder Betrieb geeignete technische und/oder organisatorische Maßnahmen zu treffen hat, dass die alleine von seinen Anlagen (einschließlich Verkehr auf dem Betriebsge- lände) in seinem Einwirkungsbereich außerhalb des SO verursachten Geräusche keinen höheren Beurteilungspegel erzeugen, als bei ungehinderter Schallausbreitung mit dem Geräuschkontin- gent abgestrahlt würden.

Die Geräuschkontingentierung erfolgt gemäß DIN 45691 [8] und wird in Form eines Emissions- kontingents (LEK in dB(A)/m²) angegeben. Kontingentiert wurde die Grundstücksfläche abzüglich der Grünflächen und der öffentlichen Erschließung, siehe Kapitel 8.1. Die Gerschäukontingente wurde so ausgelegt, dass der Immissionsbeitrag außerhalb des Einwirkungsbereichs nach TA Lärm [2] liegt. In Anlage 5 ist ein Nachweis beigelegt, dass das Vorhaben SO 1 das zulässige Immissionskontingent einhalten kann.

C. Hentschel

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12 LITERATURVERZEICHNIS

[1] DIN 18005-1, Schallschutz im Städtebau, Juli 2002 mit Beiblatt 1 zur DIN 18005-1, Schallschutz im Städtebau; Berechnungsverfahren; Schalltechnische Orientierungswerte für die städtebauliche Planung, Mai 1987

[2] Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm), 6. AVwV vom 26.08.1998 zum BImSchG gemeinsames Ministerialblatt herausgegeben vom Bundesministerium des Inneren, 49. Jahrgang, Nr. 26 am 26.08.1998

Geändert durch Verwaltungsvorschrift vom 01.06.2017 (BAnz AT 08.06.2017 B5) und korrigiert mit Schreiben vom 07.07.2017 (Aktz. IG I 7 – 501/2) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit

[3] 16.BImSchV, Sechzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutz- gesetzes , Verkehrslärmschutzverordnung vom 12. Juni 1990 (BGBl. I S. 1036), geän- dert durch Artikel 1 der Verordnung vom 18.Dezember 2014 (BGBl. I S. 2269)

[4] RLS-90, Richtlinie für den Lärmschutz an Straßen, Bundesbaugesetzblatt Teil I Nr. 8 1990

[5] Technischer Bericht zur Untersuchung der Lkw- und Ladegeräusche auf Betriebsgelän- den von Frachtzentren, Auslieferungslagern und Speditionen, Hessische Landesanstalt für Umwelt, 1995 und 2005

[6] Parkplatzlärmstudie, Schriftreihe des bay. Landesamt für Umweltschutz, Heft 89, 6. Auflage, 2007

[7] ISO 9613-2, Dämpfung des Schalls bei der Ausbreitung im Freien, 1997

[8] DIN 45691, Geräuschkontingentierung, Dezember 2006

[9] DIN 4109-1: 2016-07, Schallschutz im Hochbau - Teil 1: Mindestanforderungen, Juli 2016

[10] LfU-2/3 Hai, Geräusche aus „Biergärten“ – ein Vergleich verschiedener Prognosean- sätze, 1999

[11] „Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnlichen Vorgängen“ (Bundes-Immissionsschutzge- setzt BImSchG), in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771)

§ 41 Bundesimmissionsschutzgesetz Straßen und Schienenwegen

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13 ANLAGENVERZEICHNIS

1 Lageplan

2 Verkehrszahlen

3 Schallemissionen

4 Schallimmissionen geplantes Vorhaben Tag/ Nacht

5 Geräuschkontingent

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745900 746000 746100 746200 746300 746400 746500 746600 746700 746800 746900 Anlage 1 BAB A8 Lageplan Ausfahrt 105 Frasdorf Projekt: Bebauungsplan 5299700 5299700 traße A upts s Ha c „Sondergebiet Frasdorf Anger“ h

a

u

e r Gemeinde Frasdorf

S

t r a ß Landkreis Rosenheim e GE

Unger Weine

Tankstelle

5299600 IO 1 5299600 Feu Auftraggeber: erh aus str aße Gemeinde Frasdorf A sc ha Haupstraße 32 ue r S tr aß 83112 Frasdorf IO 3 e IO 2 mgl.WA S Auftragnehmer:

5299500 T 5299500 2.405 m² 2 C.HENTSCHEL CONSULT Ing.-GmbH SO 2 0 IO 4 9 Oberer Graben 3a WA 3 4.568 m² 85354 Freising B-Plan Nr.3 IO 5 SO 1 SO 1 Fläche Lek 5299400 SO 1 = 4.568 m² 5299400 SO 2 = 2.405 m² Maßstab: 1 : 5000 70 Bebauungsplan (DIN A4) "Sondergebiet Frasdorfer Anger" 100

5299300 Gemeinde Frasdorf 5299300 Landkreis Rosenheim

IO 6 5299200 5299200 5299100 5299100

Parkplatz am Sportplatz IO 7 5299000 5299000

Freising, den 14.06.20 Programmsystem: Cadna/A für Windows IO 8 1780-20 C2020_175 lek.cna, 745900 746000 746100 746200 746300 746400 746500 746600 746700 746800 746900

Anlage 2 / Verkehrszahlen Anlage 2.1 Verkehrsaufkommen aus /e/

1780-2020 Bericht V01.docx Anlagen

Anlage 2.2 Pegeldifferenz Ausbau BAB A8 Nullfall – Planfall aus /e/

1780-2020 Bericht V01.docx Anlagen

Anlage 3 Schallemissionen

Strassen Bezeichnung M. ID Lme genaue Zähldaten zul. Geschw. RQ Straßenoberfl. Steig. Tag Abend Nacht M p (%) Pkw Lkw Abst. Dstro Art (dBA) (dBA) (dBA) Tag Abend Nacht Tag Abend Nacht (km/h) (km/h) (dB) (%) A 8 Prognose 2030 (Kurzak) +5% ~ 2035 75.8 1.1 70.6 4095.0 0.0 955.5 10.0 0.0 21.0 130 RQ 26 -2.0 0.0 A 8 Prognose 2030 (Kurzak) - OST + 5% ~ 2035 75.6 1.1 70.4 3931.2 0.0 917.3 10.0 0.0 21.0 130 RQ 26 -2.0 0.0 St2093 2035 ~ 2035 62.3 -3.9 53.6 409.5 0.0 54.6 5.0 0.0 5.0 70 RQ 12 0.0 0.0 St2093 2035 ~ 2035 64.9 -0.1 56.1 409.5 0.0 54.6 5.0 0.0 5.0 100 RQ 12 0.0 0.0 St2093 2035 nördlich ~ 2035 63.7 -3.9 55.0 516.6 0.0 68.9 6.0 0.0 6.0 70 RQ 12 0.0 0.0 Zufahrt zur Autobahn ~ 2035 57.6 -6.6 51.3 233.1 0.0 54.4 5.0 0.0 5.0 50 RQ 7.5 0.0 0.0 Neubau Straße SO1+SO2 ~ neu 50.5 -8.8 31.6 132.0 0.0 2.0 1.0 0.0 0.0 30 RQ 7.5 0.0 auto VA St2093 2035 - null 62.1 -3.9 53.3 390.0 0.0 52.0 5.0 0.0 5.0 70 RQ 12 0.0 0.0 St2093 2035 + B-Plan ~ plan 62.6 -3.9 53.3 435.0 0.0 52.0 5.0 0.0 5.0 70 RQ 12 0.0 0.0 St2093 2035 nördlich - null 63.5 -3.9 54.7 492.0 0.0 65.6 6.0 0.0 6.0 70 RQ 12 0.0 0.0 St2093 2035 nördlich + Bplan ~ plan 63.9 -3.9 55.0 537.0 0.0 68.9 6.0 0.0 6.0 70 RQ 12 0.0 0.0 Zufahrt zur Autobahn - null 57.4 -6.6 51.1 222.0 0.0 51.8 5.0 0.0 5.0 50 RQ 7.5 0.0 0.0 Zufahrt zur Autobahn ~ plan 58.2 -6.6 51.1 267.0 0.0 51.8 5.0 0.0 5.0 50 RQ 7.5 0.0 0.0

Ampeln Bezeichnung M. ID Aktiv Höhe Koordinaten Tag Abend Nacht Anfang X Y Z (m) (m) (m) (m) ~ neu x x 0.00 r 746540.44 5299526.92 605.36

Punktquellen Bezeichnung M. ID Schallleistung Lw Lw / Li Korrektur Einwirkzeit K0 Freq. Richtw. Höhe Tag Abend Nacht Typ Wert norm. Tag Abend Nacht Tag Ruhe Nacht (dBA) (dBA) (dBA) dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) (min) (min) (min) (dB) (Hz) (m) Klima/Lüftung so1 85.0 85.0 80.0 Lw 85 0.0 0.0 -5.0 540.00 420.00 480.00 0.0 500 (keine) 2.00 g Klima/Lüftung so2 85.0 85.0 80.0 Lw 85 0.0 0.0 -5.0 540.00 420.00 480.00 0.0 500 (keine) 2.00 g

Flächenquellen Bezeichnung M. ID Schallleistung Lw Schallleistung Lw'' Lw / Li Korrektur Einwirkzeit K0 Freq. Tag Abend Nacht Tag Abend Nacht Typ Wert norm. Tag Abend Nacht Tag Ruhe Nacht (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) (dBA) dB(A) dB(A) dB(A) dB(A) (min) (min) (min) (dB) (Hz) Parkplatz - 49 Stellplätze so1 94.4 94.4 82.8 62.2 62.2 50.6 Lw 94.4 0.0 0.0 -11.6 540.00 420.00 480.00 0.0 500 Terrasse 730 m² so1 92.9 92.9 92.9 64.0 64.0 64.0 Lw" 61+3 0.0 0.0 0.0 540.00 420.00 0.00 0.0 500 Handhubwagen leer so1 83.0 83.0 83.0 62.8 62.8 62.8 Lw 95-12 0.0 0.0 0.0 540.00 480.00 0.00 0.0 500 Parkplatz - 52 % so2 91.6 91.6 80.0 60.6 60.6 49.0 Lw 94.4-2.8 0.0 0.0 -11.6 540.00 420.00 480.00 0.0 500 Terrasse so2 89.9 89.9 89.9 64.0 64.0 64.0 Lw" 61+3 0.0 0.0 0.0 540.00 420.00 0.00 0.0 500 Handhubwagen leer so2 80.2 80.2 80.2 60.0 60.0 60.0 Lw 83-2.8 0.0 0.0 0.0 540.00 480.00 0.00 0.0 500

Anlage 4 Teilpegel geplante Vorhaben

Quelle Teilpegel Tag / dB(A)

ID Bezeichnung IO 1 2.OG IO 2 2.OG IO 3 2.OG IO 4 2.OG IO 5 1.OG IO 6 2.OG IO 7 2.OG IO 8 2.OG

Klima/Lüftung 27,7 28,1 20,1 19,6 21,3 15,3 11,2 15,4

Parkplatz - 49 Stellplätze 37,4 38,4 30,0 29,3 30,9 24,7 20,5 24,7 so1 Terrasse 730 m² 32,5 32,6 27,0 25,9 27,7 22,3 19,0 22,8 Handhubwagen leer 25,9 26,3 18,2 17,1 19,2 13,1 9,1 12,5 Summe SO 1 39,2 39,9 32,2 31,4 33,1 27,2 23,3 27,3

Klima/Lüftung 31,2 31,6 21,0 20,2 21,7 15,4 10,9 15,1

Parkplatz - 52 % 38,8 41,1 28,1 27,2 28,6 22,1 17,7 20,8 so2 Terrasse 35,3 36,6 26,2 25,4 26,9 20,5 16,0 19,9

Handhubwagen leer 26,7 27,3 16,1 15,4 17,0 10,8 6,3 7,5

Summe SO 2 41,1 42,9 30,9 30,0 31,5 25,1 20,6 24,1

Gesamtsumme 43,2 44,7 34,6 33,8 35,4 29,2 25,2 29,0

IRW - TA Lärm 65 60 60 60 55 60 60 60

Über / Unterschreitung -21,8 -15,3 -25,4 -26,2 -19,6 -30,8 -34,8 -31,0

Quelle Teilpegel Nacht / dB(A)

ID Bezeichnung IO 1 2.OG IO 2 2.OG IO 3 2.OG IO 4 2.OG IO 5 1.OG IO 6 2.OG IO 7 2.OG IO 8 2.OG

Klima/Lüftung 22,7 23,1 15,1 14,6 12,7 10,3 6,2 10,4 so1 Parkplatz - 49 Stellplätze 25,8 26,8 18,4 17,7 15,7 13,1 8,9 13,1

Summe SO 1 27,5 28,3 20,1 19,4 17,5 14,9 10,8 15,0

Klima/Lüftung 26,2 26,6 16,0 15,2 13,1 10,4 5,9 10,1 so2 Parkplatz - 52 % 27,2 29,5 16,5 15,6 13,4 10,5 6,1 9,2

Summe SO 2 29,7 31,3 19,3 18,4 16,3 13,5 9,0 12,7

Gesamtsumme 31,8 33,1 22,7 22,0 19,9 17,3 13,0 17,0 IRW - TA Lärm 50 45 45 45 40 45 45 45

Über / Unterschreitung -18,2 -11,9 -22,3 -23,0 -20,1 -27,7 -32,0 -28,0 Anlage 5 Gegenüberstellung Immissionsbeitrag Vorhab und zulässiges Immissionskontingent

Immissionspegel / dB(A) SO 1 SO 2 Lr Vorhaben SO Über / Lr Vorhaben Über / Immissionsort Lik für SO 1 Lik für SO 2 1 Unterschreitung SO2 Unterschreitung Nr. Ntz. Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht Tag Nacht IO 1 GE 39,2 27,5 43,3 28,3 -4,1 -0,8 41,1 29,8 45,3 30,3 -4,2 -0,5 IO 2 MI 39,9 28,4 44,0 29,0 -4,1 -0,6 42,9 31,3 46,7 31,7 -3,8 -0,4 IO 3 MI 32,3 20,1 38,0 23,0 -5,7 -2,9 30,9 19,3 37,7 22,7 -6,8 -3,4 IO 4 MI 31,4 19,5 37,5 22,5 -6,1 -3,0 30,1 18,5 36,9 21,9 -6,8 -3,4 IO 5 WA 33,1 17,5 36,2 21,2 -3,1 -3,7 31,5 16,3 35,3 20,3 -3,8 -4,0 IO 6 MI 27,2 15,0 34,2 19,2 -7,0 -4,2 25,1 13,5 32,7 17,7 -7,6 -4,2 IO 7 MI 23,3 10,8 30,8 15,8 -7,5 -5,0 20,7 9,1 29,0 14,0 -8,3 -4,9 IO 8 MI 27,3 15,0 31,9 16,9 -4,6 -1,9 24,1 12,7 29,9 14,9 -5,8 -2,2 Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim

Relevanzprüfung

zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl-Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Gemarkung Frasdorf im Landkreis Rosenheim, Oberbayern

Änderungen vorbehalten

17. April 2018 Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim

Auftraggeber

Gemeinde Frasdorf Hauptstraße 32 83112 Frasdorf

Auftragnehmer und Bearbeiter

Stefanie Mühl (MSc. Biologie) Kampenwandstraße 3 D-83112 Frasdorf 08052-909076 www.biologie-chiemgau.de

Frasdorf, 17.04.2018 Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim

Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG 2

1.1. Anlass und Aufgabenstellung 2 1.2. Beschreibung des Vorhabens 2 1.3. Methodisches Vorgehen und Datengrundlagen 3 2. CHARAKTERISIERUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETES UND DER NÄHEREN UMGEBUNG 4

2.1. Beschreibung und Lage 4 2.2. Schutzgebiete und Biotope 5

3. WIRKUNGEN DES VORHABENS 6

3.1. Baubedingte Wirkfaktoren 6 3.2. Anlagenbedingte Wirkfaktoren 6 3.3. Betriebsbedingte Wirkfaktoren 6

4. VERMEIDUNGS- UND MINIMIERUNGSMAßNAHMEN 6 4.1. M1: Verminderung von betriebsbedingten Störungen für Brutplätze, Quartiere, Jagdhabitate und Verbundlebensräumen von Fledermäusen und Brutvögeln 7 4.2. M2: Zeitliche Festsetzung zur Rodung 7 4.3. M3: Schutz von ökologisch wertvollen Biotopen bzw. Bäumen im Plangebiet und im direkt Umfeld 7 5. ARTENSCHUTZRECHTLICHE EINSCHÄTZUNG UND PROGNOSE ÜBER ZU ERWARTENDE VERSTÖßE GEGEN DIE VERBOTSTATBESTÄNDE GEM. § 44 ABS. 1 I.V.M. ABS. 5 BNATSCHG 8

5.1. Säugetiere 8 5.2. Vögel 8 5.3. Reptilien 9 5.4. Sonstige Arten 9

6. ZUSAMMENFASSUNG 9

7. LITERATURVERZEICHNIS 11

8. ABBILDUNGSVERZEICHNIS 11 9.1. Anhang I: saP- relevante Arten im Datenblatt 189 (Lkr. Rosenheim; LfU 2015; bearbeitet) 12 9.2. Anhang II: Auszug aus der Artenschutzkartierung (LfU 2017; bearbeitet) 17 9.3. Anhang III: Auswertung der Artenschutzkartierung (Auszug; LfU 2017; bearbeitet in QGIS 2015) 22

10. FOTODOKUMENTATION 23

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Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim

1. EINLEITUNG

1.1. Anlass und Aufgabenstellung Gegenstand der vorliegenden Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) ist die vorhabenbezogene Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl-Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf im Landkreis Rosenheim in Oberbayern.

Das Vorhaben beschreibt den Bau eines Regionalmarkts und einer (Schau-)Bäckerei mit Kundenparkplätzen an der Aschauer Straße (St 2093) in der Gemeinde Frasdorf. Die Erschließung der Gewerbegebäude erfolgt über den Abzweig „Feuerhausstraße“ und läuft dann an der Westseite des Plangrundstückes entlang. Das Untersuchungs- gebiet soll vollständig überplant werden.

Mit der Realisierung des geplanten Vorhabens sind erhebliche Eingriffe in Natur- und Landschaft verbunden. Demzufolge kann es zu erheblichen Beeinträchtigungen streng und/oder europarechtlich geschützter Tier- und Pflanzenarten bzw. ihrer Lebensräume kommen, sodass für diese Arten die Vereinbarkeit der Planung mit den artenschutzrechtlichen Bestimmungen des BNatSchG zu untersuchen ist (siehe § 44 BNatSchG; vgl. Kap.1.4).

Demzufolge soll durch diese artenschutzrechtliche Vorabschätzung, geklärt werden, ob durch das geplante Vorhaben mit Verstößen gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG bezüglich der europäischen Vogelarten, sowie der Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie zu rechnen ist 1.

Folgende Verbotstatbestände werden dabei geprüft:

• Tötungs- und Verletzungsverbot: § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG • Störungsverbot: § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG • Schädigungsverbot für Tierarten: § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG • Schädigungsverbot für Pflanzenarten: § 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG Sollte es durch die geplante Maßnahme zu Verstößen gegen die genannten Verbote kommen können, werden bereits vorab Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen vorgeschlagen.

1.2. Beschreibung des Vorhabens In der Gemeinde Frasdorf, Gemarkung Frasdorf, im Landkreis Rosenheim ist die vorhabenbezogene Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl-Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 an der Aschauer Straße vorgesehen. Das Planungsgebiet befindet sich im bauleitplanerischen Außenbereich am östlichen Ortsrand der Gemeinde Frasdorf auf einer Höhe von 448 m über NN. Es besitzt eine Größe von ca. 1,14 ha. Das Vorhaben beschreibt den Bau eines Regionalmarkts und einer (Schau-)Bäckerei von zwei in der Gemeinde bzw. der Region ansässigen Unternehmen. Auf einem Teil des Grundstücks soll durch die Miedl GmbH eine Konditorei- Bäckerei- Café- Verkaufsstelle mit Theken-, Backstube- und einem Sitzbereich innen und außen entstehen. Die benötigte Gesamtfläche beläuft sich auf etwa 430 m². Ebenso sind zusätzliche überdachte Terrassenflächen mit etwa 450 m2 vorgesehen. Die Baukörper und Parkplätze sollen so gestaltet bzw. angeordnet werden, dass sie möglichst gut in das Orts- und Landschaftsbild integriert werden. Die Zufahrt erfolgt über den Abzweig Feuerhausstraße und läuft dann an der Westseite des Plangrundstückes entlang.

Zur Realisierung des Bauvorhabens ist die vollständige Überbauung, Versiegelung und gegebenenfalls Reliefveränderung der bestehenden landwirtschaftlich genutzten Grünfläche notwendig. Die Gebüschgruppen auf

1 Die grundsätzlich ebenfalls zu berücksichtigenden „Verantwortungsarten“ nach § 54 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG müssen erst in einer neuen Bundesartenschutzverordnung bestimmt werden. Wann diese vorgelegt werden wird, ist derzeit nicht bekannt. Derzeit sind diese Arten noch nicht Gegenstand der saP. Für diese Arten gelten bei zulässigen Eingriffen nach § 44 Abs. 5 Satz 5 BNatSchG die Zugriffsverbote des Absatzes 1 nicht. 2

Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim dem Flurstück 61/1 sind vom Vorhaben nicht betroffen. Die neun Einzelbäume am westlichen Rande des Plangebietes sollen im Zuge des Vorhabens gefällt werden

1.3. Methodisches Vorgehen und Datengrundlagen Im Zuge von Genehmigungs- oder Zulassungsverfahren sind die artenschutzrechtlicheren Vorschriften zu prüfen. Demzufolge darf auch bei der Realisierung von Vorhaben nicht gegen die gesetzlichen Verbote des Artenschutzrechts (insbes. § 44 BNatSchG) verstoßen werden. Die Prüfung, ob einem Vorhaben die artenschutzrechtlichen Verbote nach § 44 BNatSchG, insbesondere die Zugriffsverbote nach § 44 Abs. 1 BNatSchG, entgegenstehen, wird in Bayern als spezielle artenschutzrechtliche Prüfung – saP – bezeichnet (vgl. § 18, 44 und 45 BNatSchG).

Das methodisches Vorgehen und die Begriffsabgrenzungen der durchgeführten Untersuchung stützen sich auf die mit Schreiben der Obersten Baubehörde vom 19. Januar 2015 Az.: IIZ7-4022.2-001/05 eingeführten „Hinweise zur Aufstellung naturschutzfachlicher Angaben zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung in der Straßenplanung (saP)“ mit Stand 01/2015. Der Prüfungsablauf zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP), die Bestimmung des zu untersuchenden Prüfspektrums (Relevanzprüfung), sowie die Regelungen zur Anwendung von Vermeidungs,- Minimierungs- und sogenannten "vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen, continuous ecological functionality measures, vgl. § 44 Abs. 5 Satz 3 BNatSchG)“ sind auf der Homepage des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) unter https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/index.htm im Detail erläutert (siehe LfU 2017a-c). Zur Erarbeitung der Relevanzprüfung wurde das Datenblatt 189 (Landkreis Rosenheim) des Landesamtes für Umwelt (LfU) herangezogen. Die vollständige Liste der saP-relevanten Arten ist im Anhang zu finden (siehe Kapitel 9, Anhang I). Die Prüfung bzw. korrekte Anwendung einzelner ökologischer Parameter, sowie die Erklärung unbestimmter Rechtsbegriffe stützen sich auf die „Hinweise zu zentralen unbestimmten Rechtsbegriffen des Bundesnatur- schutzgesetzes“ der „Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz“ der Landesumweltministerien (LANA 2010). Bei Bauvorhaben im Außenbereich greift der § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG sowie der § 44 Abs. 1 Nr. 3 ebenso für „besonders geschützte“ Arten wie beispielsweise Erdkröte, Grasfrosch, Teich- und Bergmolch, Kreuzotter, Ringelnatter usw..

Folgende Datengrundlagen wurden zur Erarbeitung der Relevanzprüfung für die vorhabenbezogene Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl-Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 an der Aschauer Straße herangezogen:

• Gebietsbegehungen am 17.04.2018 • Datenaufnahmen zur Artengruppe „Vögel“ am 17.4.2018 • Daten der Artenschutzkartierung (ASK) im Umkreis von 2,0 km um das Plangebiet. Die Daten wurden vom Landesamt für Umwelt (LfU) zur Verfügung gestellt und durch den Bearbeiter ausgewertet. Es wurden nur Nachweise ab dem Jahr 1998 berücksichtigt. • Arteninformationen des Landesamtes für Umwelt (LfU 2015a,b) zum Datenblatt 189 (Landkreis Rosenheim) und zum TK-Blatt 8239 (): saP- relevante Arten (Online-Abfrage) • Bayerische Alpen-Biotopkartierung (Geobasisdaten des Bayrischen Landesamt für Umwelt (LfU 2017d im FIS-Natur Online-Viewer) • Daten des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (Online-Abfrage im BayernAtlas- Plus 2018) • Rote Listen gefährdeter Tierarten Bayerns und Deutschlands (Rudolph B.-U. et a. (2016); Rudolph B.-U (2017); Voith et al. (2016); Winterholler et al. (2017); NABU (2016)) • Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV), Anlage 1 (Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz & JURIS 2005)

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Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim

• Betriebsbeschreibung zum BV „Konditorei - Bäckerei Miedl GmbH“ in Frasdorf Aschauerstrasse (Miedl GmbH; Stand: 3.11.2017) • Besprechungsnotiz: vorhabenbezogene Bauleitplanung an Aschauer Straße, Fl-Nr. 60, Gemeinde Frasdorf, RO- Voranfrage (Regierung von Oberbayern; Stand: 07.02.2018) • Bauleitplanung an der Aschauer Straße (Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung; Rosenheim; Stand: 02.02.2017)

2. Charakterisierung des Untersuchungsgebietes und der näheren Umgebung

2.1. Beschreibung und Lage Das Planungsgebiet hat eine Größe von ca. 1,14 ha und befindet sich am östlichen Ortsrand der Gemeinde Frasdorf, im Landkreis Rosenheim (siehe Abb. 1 und 2). Die Bauflächen befinden sich vollständig auf dem Flurstück 60.

Im Norden und Nordosten wird das Plangebiet durch die „Aschauer Straße“ begrenzt. Im Süden, Westen und Nordwesten schließen landwirtschaftlich genutzte Grünflächen an. Zudem befinden sich Wohnbebauungen an der nordwestlichen Grenze.

Das zu überplanende Flurstück schließt derzeit unmittelbar an die Einmündung der Feuerhausstraße in die St 2093 an. Die im nördlichen Bereich ebene Fläche steigt in Richtung Süden leicht an und wird als landschaftlich nicht unempfindlich bewertet. Bei Verwirklichung des derzeit im Planfeststellungsverfahren befindlichen Ausbaus der A8 zwischen Achenmühle und Bernauer Berg wird das Plangebiet unmittelbar am geplanten Kreisverkehrsplatz für die Anschlussstelle Frasdorf liegen.

Das Untersuchungsgebiet besteht zum Großteil aus einer intensiv landwirtschaftlich genutzten Grünfläche (Fettwiese) mit neuen Obstbäumen an seiner westlichen Grenze. Eine Gebüschgruppe mit Einzelbäumen ist an der östlichen Grenze auf dem Flurstück 61/1 zu finden. Weitere Gehölzstrukturen sind nicht vorhanden.

Abbildung 1: Plangebiet (rote Umrandung; ca. 1,14) in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim (Quelle: Topographische Karte (TK25): Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung; FIS-Natur-Online Viewer: LfU 2017d)

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Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim

Abbildung 2: Plangebiet (rote Umrandung; ca. 1,14 ha) in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim (Quelle: Luftbild: Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung; FIS-Natur-Online Viewer: LfU 2017d)

2.2. Schutzgebiete und Biotope Das Plangebiet liegt in keinem internationalen oder nationalen Schutzgebiet. Das Landschaftsschutzgebiet „Innschutznahme des Prientals als LSG (ID: LSG-000134)“ befindet sich etwas 280m nördlich des Plangebietes. Überdies sind keine als Biotop kartierten Flächen im Untersuchungsgebiet vorhanden. Einige Biotopflächen (Biotopkartierung des Landesamtes für Umwelt (LfU): Flachland) sind im näheren Umgriff des Plangebietes (< 0,5 km) zu finden (siehe Abb. 3). Das zu untersuchende Gebiet befindet sich in der kontinentalen biogeographischen Region im Alpenvorland und liegt in Naturraum Voralpines Moor- und Hügelland (D66; nach Ssymank 1994).

Abbildung 3: Plangebiet (rote Umrandung; ca. 1,14 ha) und Umgebung in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim; rosa Flächen: kartierte Biotope; hellgrüne Flächen: Landschaftsschutzgebiet (Teilbereiche; Quelle: Luftbild: Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung; FIS-Natur-Online Viewer: LfU 2017d)

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3. WIRKUNGEN DES VORHABENS Nachfolgend werden die Wirkfaktoren aufgeführt, die vom Vorhaben ausgehen und in der Regel Beeinträchtigungen und Störungen der streng und europarechtlich geschützten Tier- und Pflanzenarten verursachen können. Es wird zwischen bau-/ anlagen-/ und betriebsbedingten Wirkfaktoren unterschieden.

3.1. Baubedingte Wirkfaktoren

• erhöhte Lärmentwicklung • Erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Baufahrzeuge • Temporär begrenzte Bodenerschütterungen durch Baumaschinen und (Baustellen-) Verkehr • Optische Störungen und Scheucheffekte durch Baumaschinen und (Baustellen-) Verkehr • Staub- und Abgasemission durch Baumaschinen und (Baustellen-) Verkehr • Flächeninanspruchnahme In Folge der genannten Wirkprozesse kann es zu temporären Verlusten bzw. Störungen von potentiellen Ruhe- und Fortpflanzungsstätten, Nahrungssuchgebieten oder Verbundhabitaten von störungs-empfindlichen Tierarten im Plangebiet und im weiteren Umgriff kommen. Die Auswirkungen der Wirkprozesse werden als mittelmäßig eingestuft.

3.2. Anlagenbedingte Wirkfaktoren

• Flächenumwandlung, Versiegelung und Reliefveränderungen Durch die genannten Wirkprozesse sind negative Auswirkungen auf potentielle Ruhe- und Fortpflanzungsstätten, Nahrungssuchgebieten oder Verbundhabitaten von störungsempfindlichen Tierarten im Plangebiet und im weiteren Umgriff zu erwarten. Diese werden als mittelmäßig eingestuft.

3.3. Betriebsbedingte Wirkfaktoren

• Erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Kunden und Personal • Erhöhte Lärmemission • Gewerbenutzung • Störung durch Beleuchtung Durch die genannten Wirkprozesse kann es zu Vermeidungsverhalten und Scheucheffekten von störungsempfindlichen Tierarten gegenüber dem neu entstandenen Gebiet kommen. In weiterer Folge kann es dadurch zu einem möglichen Verlust potentieller Funktionsbeziehungen im Gefüge von potentiellen Ruhe- und Fortpflanzungshabitaten, Nahrungs- und Jagdgebieten und Verbundhabitaten für sensible Tierarten im Plangebiet und im weiteren Umgriff kommen. Die Auswirkungen werden ebenfalls als gering eingeschätzt.

4. VERMEIDUNGS- UND MINIMIERUNGSMAßNAHMEN Folgende Vorkehrungen zur Vermeidung werden vorgesehen, um Gefährdungen (Tötungen, Schädigungen und Störungen) der nach den hier einschlägigen Regelungen geschützten Tier- und Pflanzenarten zu vermeiden oder zu mindern.

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4.1. M1: Verminderung von betriebsbedingten Störungen für Brutplätze, Quartiere, Jagdhabitate und Verbundlebensräumen von Fledermäusen und Brutvögeln

Ziele der Maßnahme M1:

Die genannte Maßnahme reduziert die Anlockwirkung von nachtaktiven Insektenarten und minimiert demnach das Kollisionsrisiko von Fledermäusen und Vögeln mit Baumaschinen, Fahrzeugen oder anderen neu im Plangebiet befindlichen Gerätschaften. Lichtbedingte Irritationen, die zu einem Orientierungsverlust führen, können weitestgehend minimiert werden. Störungen von Brut- und Aufzuchthabitaten, sowie Nahrungs- und Verbundlebensräumen durch die betriebsbedingt ansteigenden Lichtemissionen können ebenfalls auf ein Minimum reduziert werden.

Beschreibung der Maßnahme M1:

• Verbindlicher Einsatz von UV-armen Leuchtmitteln (LED-Leuchten oder Natriumdampflampen) • Verbindlicher Verzicht auf Kugelleuchten und Beleuchtungseinrichtungen mit ungerichtetem frei strahlendem Beleuchtungsbereich • Verbindlicher Einsatz von Beleuchtungseinrichtungen mit einem Hauptstrahlwinkel von unter 70° zur Straßenbeleuchtung • Die Beleuchtung der angrenzenden Wiesenflächen ist unzulässig

4.2. M2: Zeitliche Festsetzung zur Rodung

Ziele der Maßnahme M2:

Die Maßnahme reduziert Verluste durch direkte Tötung und Verletzung, sowie Störungen von europarechtlich geschützten Vogelarten, so weit wie möglich auf ein Minimum.

Beschreibung der Maßnahme M2:

• Rodungsarbeiten (Bäume) sind nur außerhalb der im §39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG festgelegten Brut-, Nist-, Lege- und Aufzuchtzeiten der Brutvögel und somit nur außerhalb der Zeit zwischen 1. März und 30. September durchzuführen

4.3. M3: Schutz von ökologisch wertvollen Biotopen bzw. Bäumen im Plangebiet und im direkt Umfeld

Ziele der Maßnahme M3:

Die Maßnahme minimiert die Zerstörung von wertvollen Biotopen bzw. Bäumen im Plangebiet und in direkter Umgebung. Ferner können Beeinträchtigungen der Arten- und Biotopausstattungen, sowie des Landschaftsbildes reduziert werden. Störungen, die zur Aufgabe von Fortpflanzungs- und Ruhestätten führen können somit weitestgehend vermieden werden.

Da sich auf dem direkt im Osten angrenzenden Flurstück 61/1 naturschutzfachlich wertvolle Gebüschgruppen für Tierarten, vor allem Vögel und Reptilien, befinden, sind Maßnahmen zum Schutz dieser Strukturen ebenfalls notwendig

Beschreibung der Maßnahme M3:

• Erhalt der neun Bäume im Westen des Plangebietes -> Ist dies nicht möglich, so sind Ersatzpflanzungen zu tätigen • Absperrung der Biotopbereiche auf dem Flurstück 61/1 und der Bäume im Westen durch Bauzaun gemäß dem Baum- bzw. Biotopschutz nach DIN 18920 (VOB Teil C) 7

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• Minimalabstand von mind. 10 Meter zwischen der Grenze des Flurstücks 61/1 und dem Plangebiet zum nachhaltigen Schutz von Tierarten, v.a. Vögeln und Reptilien und deren Fortpflanzungs- und Ruhestätten

5. ARTENSCHUTZRECHTLICHE EINSCHÄTZUNG UND PROGNOSE ÜBER ZU ERWARTENDE VERSTÖßE GEGEN DIE VERBOTSTATBESTÄNDE GEM. § 44 ABS. 1 i.V.m. ABS. 5 BNATSCHG

5.1. Säugetiere Im Plangebiet sind keine geeigneten Strukturen, die sich als Fortpflanzungs- oder Nahrungshabitate für die saP- relevanten Arten Castor fiber (Biber), Muscardinus avellanarius (Haselmaus) oder Lutra lutra (Fischotter) eignen, vorhanden.

Fledermäuse

Aufgrund fehlender Strukturen auf der Grünfläche können dort Vorkommen von Fledermausquartieren mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Fehlende Spechthöhlen und Baumspalten lassen auch Baumhöhlen bewohnenden Fledermausarten im Plangebiet nicht erwarten.

Angesichts der Lage des Plangebiets zwischen Siedlungsbereichen und offenen Grünlandflächen sind in jedem Fall fliegende und jagende Fledermäusen im Plangebiet zu erwarten. Ebenso stellt das Plangebiet mit Sicherheit einen kleinen Teilbereich des Jagd- und Nahrungshabitats von Fledermäusen dar.

Unter Berücksichtigung der Maßnahme M1 können jedoch Verstöße gegen das Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Durch das Vorhaben sind keine Verstöße gegen die Verbotstatbestände (Schädigungsverbot von Lebensstätten nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG und Tötungs- und Verletzungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG) zu erwarten.

Im vorliegenden Fall sind Bestandserfassungen zum Vorkommen Fledermausquartieren im Plangebiet entbehrlich.

5.2. Vögel Das Plangebiet erweist sich aufgrund der Nähe (<50m) zu vertikalen Strukturen (Bäume, Bebauungen) nicht als potentieller Brutplatz für die Bodenbrüterart Alauda arvensis (Feldlerche). Im direkten Wirkraum des Vorhabens (ca. 200m Umkreis) sind jedoch einige geeignete Potentialflächen (Grün- und Ackerflächen) zur Brut für die genannte Art dar. Bei der Ortsbegehung und Datenaufnahme am 17.04.2018 konnte die Art, auch unter zur Hilfenahme von Klangatrappen, weder im Plangebiet noch an den angrenzenden Wiesen nachgewiesen werden.

Demnach kann sie mit hoher Wahrscheinlichkeit im Plangebiet und im Wirkraum ausgeschlossen werden.

Aufgrund der strukturellen Gegebenheiten kann auch die Bodenbrüterart Emberiza citrinella (Goldammer) im Plangebiet ausgeschlossen werden. Potentielle Habitate könnte jedoch die saP-relevante Art, sowie weitere störungsunempfindlichere „Allerweltsarten“ (vgl. STMI 2015), wie beispielsweise Drossel oder Meisen- und Finkenarten, in der Gebüschgruppe auf der Flurnummer 61/1 finden. Zum Schutz vor Störungen und Schädigungen von Lebensstätten dieser Arten sind die Maßnahmen M1 und M3 notwendig.

Geeignete Brutplätze können in den Bäumen im Plangebiet ausgeschlossen werden.

Mit Sicherheit bietet das Untersuchungsgebiet geeignete Nahrungs- und Jagdhabitate für saP-relevante Vogelarten, wie beispielsweise Buteo buteo (Mäusebussard), Milvus migrans (Schwarzmilan) oder Milvus milvus (Rotmilan). Aufgrund seiner geringen Größe kann wird es als Teilhabitat zur Nahrungssuche betrachtet. Die Art Falco tinnunculus

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Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim

(Turmfalke) konnte am 17.4.2018 bei der Nahrungsjagd beobachtet werden. Als Ansitzwarte dienten unter anderem die Gehölzstrukturen auf dem Flurstück 61/1.

Durch das geplante Vorhaben ist, unter Berücksichtigung der Maßnahmen M1, M2 und M3 nicht mit Verstößen gegen die Verbotstatbestände (Tötungs- und Verletzungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG, Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG, Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG) zu rechnen.

Im vorliegenden Fall ist eine Bestandserfassung zum Vorkommen von saP-relevanten Brutvögeln im Plangebiet entbehrlich.

5.3. Reptilien Das Plangebiet kann aufgrund seiner strukturellen Gegebenheit aus Habitat für saP-relevante Reptilienarten ausgeschlossen werden. Im Wirkraum des Vorhabens sind jedoch Gehölzstrukutren vorhanden, die auf ein Vorkommen von „streng“ und „besonders“ geschützten Reptilienarten schließen lassen. Insbesondere ist hier die Gebüschgruppe an der Aschauer Straße (Flnr. 61/1) zu erwähnen. Da Reptilien einen sogenannten „Bewegungsraum“ nutzen, in dem sie sich zwischen verschiedenen arttypischen Kleinhabitaten hin und her bewegen (Sonnenplätze, Fortpflanzungsstätte, Schatten- und Ruheplätze, Nahrungs- und Jagdhabitate, Winterstätten) reicht dieser Raum mit Sicherheit mit ein paar Metern in das Plangebiet hinein.

Demnach sind Vorkehrungen zum Schutz potentiell vorkommender Reptilienarten notwendig. Die Maßnahme M3 verhindert, dass Tiere durch das Vorhaben getötet oder verletzt oder essentielle Lebensstätte geschädigt werden. Unter Berücksichtigung der Maßnahme M3 ist nicht mit Verstöße gegen die Verbotstatbestände (Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG, Schädigungsverbot von Lebensstätten nach § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG und Tötungs- und Verletzungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG) zu rechnen.

5.4. Sonstige Arten Aufgrund fehlender Strukturen, die sich als Brut- und Fortpflanzungsstätte oder Nahrungs- und Jagdhabitat erweisen, können weitere saP- relevante Amphibien-, Schmetterlings-, Käfer- und Weichtierarten im Plangebiet ausgeschlossen werden.

Mit einem Vorkommen von saP- relevanten Pflanzenarten ist aufgrund fehlender Standortbedingungen nicht zu rechnen.

6. ZUSAMMENFASSUNG Gegenstand der vorliegenden Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) ist die vorhabenbezogene Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl-Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf im Landkreis Rosenheim in Oberbayern.

Im Zuge dieser Prüfung wird abgeschätzt, ob durch das geplante Vorhaben mit Verstößen gegen die Verbotstat- bestände (§ 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG) zu rechnen ist.

Das Plangebiet weist eine Gesamtfläche von ca. 1,14 ha auf und befindet sich am östlichen Ortsrand der Gemeinde Frasdorf. Die Fläche besteht überwiegend aus einer landwirtschaftlichen Intensivwiese mit neun Bäumen am westlichen Rande. Internationale oder nationale Schutzgebiete, sowie als Biotop kartierte Flächen sind nicht vorhanden.

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Relevanzprüfung zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP) zur vorhabenbezogenen Bauleitplanung für das Bauvorhaben „Regionalmarkt und Miedl- Bäckerei“ auf dem Flurstück 60 in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim

Nach fachlicher Einschätzung und Ortseinsicht am 17.04.2018 können saP-relevante Säugetier- und Vogelarten im Planbereich ausgeschlossen werden. Da das Grundstück jedoch als Jagd- und Nahrungshabitat erachtet wird, sind die Maßnahmen M1 und M2 zum Schutz vor Störungen und Tötungen von Tierarten notwendig.

Im Wirkraum des Vorhabens, insbesondere in der Gebüschgruppe entlang der Aschauer Straße finden sich geeignete Fortpflanzungs-, Jagd- und Winterruhestätten für Reptilienarten und einigen Vogelarten. Demzufolge ist zusätzlich die Maßnahmen M3 zur Vermeidung und Minderung von Gefährdungen der genannten Artengruppen durchzuführen.

Unter Berücksichtigung der Maßnahmen M1- M3 sind durch das Vorhaben keine Verstöße gegen die Verbotstatbestände (§ 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG) zu erwarten. Das weitere Vorgehen ist mit der unteren Naturschutzbehörde Rosenheim abzustimmen.

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7. LITERATURVERZEICHNIS

Bauer, H.-G., Fiedler, W., & Bezzel, E. (2012). Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Wiebelsheim: AULA- Verlag. Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU). (2015a). Vorkommen im Datenblatt 189 (Landkreis Rosenheim). Abgerufen am 26. 03 2018 von http://www.lfu.bayern.de/natur/sap/ arteninformationen/ort/suche? nummer=189&typ=landkreis Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU). (2015b). Vorkommen im TK-Blatt 8239 (Aschau im Chiemgau). Abgerufen am 13. 04 2018 von http://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/ort/suche?nummer=8239&typ=tkblatt&ortSuche=Suche Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU). (2017a). Prüfungsablauf und Berücksichtigung von sonstigen Artenschutzbelangen. Abgerufen am 10. 01 2018 von http://www.lfu.bayern.de/ natur/sap/ pruefungsablauf/index.htm Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU). (2017b). Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) bei der Vorhabenszulassung – Internet- Arbeitshilfe. Abgerufen am 10. 01 2018 von http://www.lfu.bayern. de/natur/sap/index.htm Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU). (2017c). Verfahrenshinweise. Abgerufen am 10. 01 2018 von http://www.lfu.bayern.de/natur/sap/ verfahrenshinweise/index.htm Bayerisches Landesamt für Umwwelt (LfU). (2017d). Bayerisches Fachinformationssystem Naturschutz (Fin-Web- Online Viewer). Abgerufen am 11. 01 2018 von http://fisnat.bayern.de/finweb/ Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) & JURIS (2005): Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung - BArtSchV). Abgerufen am 28. 03 2018 von https://www.gesetze-im-internet.de/bartschv_ 2005/anlage_1.html Bundesamt für Naturschutz (BfN). (2011). Regelung des § 44 Abs. 5 BNatSchG für Eingriffe und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF- Maßnahmen). Abgerufen am 12. 01 2017 von https://www.bfn.de /0306_eingriff-cef.html Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz (LANA). (2010). Hinweise zu zentralen unbestimmten Rechtsbegriffen des Bundesnaturschutzgesetzes“. Abgerufen am 31. 01 2017 von https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/ documents/themen/eingriffsregelung/lana_unbestimmte %20Rechtsbegriffe.pdf. Liegl, A., Rudolph, B.-U., & Kraft, R. (2003). Rote Liste gefährdeter Säugetiere (Mammalia) Bayerns. Abgerufen am 15. 11 2016 von www.lfu.bayern.de/natur/rote_liste_tiere/2003/ doc/tiere/mammalia.pdf Meschede A. & Rudolph B.-U. (2004). Fledermäuse in Bayern. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.,. Nagel, P.-B. (2016). Die ständige Rechtsprechung zum besonderen Artenschutz in Stichpunkten. (Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, Hrsg.) ANLiegen Natur (38 (1)), S. 114-117. Naturschutzbund Deutschland (NABU). (2016). Rote Liste der Brutvögel Deutschlands (Stand 08/16). Abgerufen am 03. 11 2017 von https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz /rote-listen/10221.html Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern für Bau und Verkehr. (2015). Hinweise zur Aufstellung naturschutzfachlicher Angaben zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung in der Straßenplanung (saP)- Anlage zum IMS v. 19. Januar 2015; Az.: IIZ7- 4022.2-001/05. Rudolph B.-U., Schwandner J. & Fünfstück H.-J. (2016). Rote Liste und Liste der Brutvögel Bayerns. (Landesamt für Umwelt (LfU), Hrsg.) Augsburg. Rudolph B.-U (2017). Rote Liste und kommentierte Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Bayerns. (Landesamt für Umwelt (LfU, Hrsg.) Augsburg Ssymank, A. (1994). Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands (Bde. Natur und Land-schaft 69 (Heft 9): 395- 406.). Münster. Südbeck et al. (Hrsg.). (2005). Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands. Radolfzell Stone, E. (2013). Bats and Lighting: Overview of current evidence. Abgerufen am 19. 09 2017 von http://www.bats.org.uk/ pages/bats_and_lighting.html Voith J., Bräu M., Dolek M., Nummer A. & Wolf W. (2016). Rote Liste und Gesamtartenliste der Tagfalter (Lepidoptera: Rhopalocera) Bayerns. (Landesamt für Umwelt (LfU)., Hrsg.). Augsburg Winterholler M., Burbach J., Krach J.E., Sachteleben J., Schlumprecht H., Suttner G., Voith J. & Weihrauch F. (2017). Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen (Odonta) Bayerns. (Landesamt für Umwelt (LfU)., Hrsg.). Augsburg

8. ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Plangebiet (rote Umrandung; ca. 1,14) in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim (Quelle: Topographische Karte (TK25): Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung; FIS-Natur-Online Viewer: LfU 2017d ...... 4

Abbildung 2: Plangebiet (rote Umrandung; ca. 1,14 ha) in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim (Quelle: Luftbild: Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung; FIS-Natur-Online Viewer: LfU 2017d)...... 5

Abbildung 3: Plangebiet (rote Umrandung; ca. 1,14 ha) und Umgebung in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim; rosa Flächen: kartierte Biotope; hellgrüne Flächen: Landschaftsschutzgebiet (Teilbereiche; Quelle: Luftbild: Geobasisdaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung; FIS-Natur-Online Viewer: LfU 2017d) ...... 5

Abbildung 4: Teilbereich des Plangebietes in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim; Blick in Richtung Süden (Mühl 17.04.2018) ...... 23

Abbildung 5: Westlicher Teilbereich des Plangebietes mit Baumreihe (9 Obstbäume) in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim; Blick in Richtung Westen (Mühl 17.04.2018) ...... 23

Abbildung 6: Östlicher an das Plangebiet angrenzender Bereich mit Gebüschgruppen und Einzelbäumen (Flnr. 61/1) in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim; Blick in Richtung Süden (Mühl 17.04.2018) ...... 24

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9. ANHANG 9.1. Anhang I: saP- relevante Arten im Datenblatt 189 (Lkr. Rosenheim; LfU 2015; bearbeitet) Die nachfolgenden Tabellen zeigen die saP-relevanten Arten im Datenblatt 189 (Landkreis Rosenheim). Für die fett markierten Arten ist die Empfindlichkeit (E) gegenüber dem Vorhaben zu prüfen, da das Plangebiet für die jeweilige Art ein faktisches oder potentiell relevantes Ruhe- und Fortpflanzungshabitat und/oder Nahrungs- und Jagdhabitat darstellt. Die Angaben stammen aus LfU (2015a), Rudolph B.-U. et al. (2016), Rudolph B.-U (2017), Voith et al. (2016), Winterholler et al. (2017) und NABU (2016).

Säugetiere L Art Rote Liste E EZK

NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD

0 0 Barbastella barbastellus Mopsfledermaus 3 2 u 0 0 Castor fiber Biber * V g 0 0 Dryomys nitedula Baumschläfer 1 R -

0 0 Eptesicus nilssonii Nordfledermaus 3 G u 0 0 Eptesicus serotinus Breitflügelfledermaus 3 G u 0 0 Lutra lutra Fischotter 3 3 u 0 0 Muscardinus avellanarius Haselmaus * G u 0 0 Myotis bechsteinii Bechsteinfledermaus 3 2 u 0 0 Myotis brandtii Große Bartfledermaus 2 V u

0 0 Myotis daubentonii Wasserfledermaus * * g 0 0 Myotis emarginatus Wimpernfledermaus 1 2 u

0 0 Myotis myotis Großes Mausohr * V g

0 0 Myotis mystacinus Kleine Bartfledermaus * V g

0 0 Myotis nattereri Fransenfledermaus * * g 0 0 Nyctalus leisleri Kleinabendsegler 2 D u 0 0 Nyctalus noctula Großer Abendsegler * V u

0 0 Pipistrellus nathusii Rauhhautfledermaus * * u 0 0 Pipistrellus pipistrellus Zwergfledermaus * * g 0 0 Pipistrellus pygmaeus Mückenfledermaus V D u 0 0 Plecotus auritus Braunes Langohr * V g 0 0 Rhinolophus hipposideros Kleine Hufeisennase 2 1 s 0 0 Vespertilio murinus Zweifarbfledermaus 2 D ?

Vögel L Art Rote Liste EZK E

NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD B R D S W

X 0 Accipiter gentilis Habicht V * u

X 0 Accipiter nisus Sperber * * g g 0 0 Acrocephalus arundinaceus Drosselrohrsänger 3 * s 0 0 Acrocephalus Schilfrohrsänger * * s schoenobaenus 0 0 Acrocephalus scirpaceus Teichrohrsänger * * g 0 0 Actitis hypoleucos Flussuferläufer 1 2 s 0 0 Aegolius funereus Raufußkauz * * g X 0 Alauda arvensis Feldlerche 3 3 g

0 0 Alcedo atthis Eisvogel 3 * g

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0 0 Anas clypeata Löffelente 1 3 s g 0 0 Anas crecca Krickente 3 3 s 0 0 Anas penelope Pfeifente 0 R g 0 0 Anas querquedula Knäkente 1 2 s ? 0 0 Anas strepera Schnatterente * * g g 0 0 Anser anser Graugans * * g g g 0 0 Anthus pratensis Wiesenpieper 1 2 u 0 0 Anths spinoletta Bergpieper ?

0 0 Anthus trivialis Baumpieper 2 3 s

0 0 Apus apus Mauersegler 3 * u 0 0 Aquila chrysaetos Steinadler R R u 0 0 Ardea cinerea Graureiher V * g 0 0 Ardea purpurea Purpurreiher R R u

0 0 Asio otus Waldohreule * * u 0 0 Anthene noctua Steinkauz 3 3 s 0 0 Aythya ferina Tafelente * * g g g 0 0 Aythya cyroca Moorente 0 1 s 0 0 Bonsasa bonasia Haselhuhn 3 2 u 0 0 Botaurus stellaris Rohrdommel 1 3 s g 0 0 Branta canadensis Kanadagans * * g g g

0 0 Bubo bubo Uhu * * s 0 0 Bucephala clangula Schellente * * g g

X 0 Buteo buteo Mäusebussard * * g g

0 0 Carduelis cannabina Bluthänfling 2 3 s 0 0 Caruelis flammea Birkenzeisig * * g g g

0 0 Carpodacus erythrinus Karmingimpel 1 * s

0 0 Casmerodius albus Silberreiher * * g g 0 0 Charadrius dubius Flussregenpfeifer 3 * u 0 0 Chlodonias niger Trauerseeschwalbe 0 1 g 0 0 Ciconia ciconia Weißstorch * 3 u u 0 0 Ciconia nigra Schwarzstorch * * g ?

0 0 Cinclus cinclus Wasseramsel * * g 0 0 Circus aeruginosus Rohrweihe 3 * g 0 0 Circus cyaneus Kornweihe 0 1 g 0 0 Circus pygargus Wiesenweihe R 2 s 0 0 Coleus monedula Dohle V * s 0 0 Columba coenas Hohltaube V * g 0 0 Corvus corax Kolkrabe * * g 0 0 Corvus frugilegus Saatkrähe * * g g 0 0 Coturnix coturnix Wachtel 3 V u 0 0 Crex crex Wachtelkönig 2 2 s

0 0 Cuculus canorus Kuckuck V V g 0 0 Cygnus olor Höckerschwan * * g g g

0 0 Delichon urbicum Mehlschwalbe 3 3 u 0 0 Dendrocopus leucotus Weißrückenspecht 3 2 s

0 0 Dendrocopos minor Kleinspecht V V u

0 0 Dryocopus martius Schwarzspecht * * u 0 0 Egretta garzetta Seidenreiher - s g 0 0 Emberiza calandra Grauammer 1 * s

0 0 Emberiza citrinella Goldammer * V g 0 0 Falco peregrinus Wanderfalke * * u

X 0 Falco subbuteo Baumfalke * 3 g

X 0 Falco tinnunculus Turmfalke * * g

0 0 Ficedula hypoleuca Trauerschnäpper V 3 g 0 0 Ficedula parva Zwergschnäpper 2 V u 0 0 Gallinago gallinago Bekassine 1 1 s u 0 0 Gallinula chloropus Teichhuhn V V u 13

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0 0 Glaudidium passerinum Sperlingskauz * * g 0 0 Grus grus Kranich 1 * u g 0 0 Hippolais icterina Gelbspötter 3 * u 0 0 Hirundo rustica Rauchschwalbe V 3 u 0 0 Ixobrychus minutus Zwergdommel 1 2 s 0 0 Jynx torquilla Wendehals 1 2 s

0 0 Lanius collurio Neuntöter V * g 0 0 Lanius excubitor Raubwürger 1 2 s ? 0 0 Larus canus Sturmmöwe R * u g 0 0 Larus cachinnans Steppenmöwe R g 0 0 Larus michahellis Mittelmeermöwe * * g g 0 0 Larus ridibundus Lachmöwe * * g g 0 0 Limosa limosa Uferschnepfe 1 1 s s 0 0 Locustella fluviatilis Schlagschwirl V * g 0 0 Locustella luscinioides Rohrschwirl * * u 0 0 Locustella naevia Feldschwirl V 3 g 0 0 Luscinia svecica Blaukehlchen * * g 0 0 Megellus albellus Zwergsäger g 0 0 Mergus merganser Gänsesäger * V u g X 0 Milvus migrans Schwarzmilan * * g g X 0 Milvus milvus Rotmilan V V u g 0 0 Motacilla flava Wiesenschafstelze * * u 0 0 Netta rufina Kolbenente * * g g g 0 0 Numenius arquata Großer Brachvogel 1 1 s s u 0 0 Oenanthe oenanthe Steinschmätzer 1 1 s 0 0 Oriolus oriolus Pirol V V g 0 0 Pandion haliaetus Fischadler 1 3 s g

X 0 Passer montanus Feldsperling V V g 0 0 Perdix perdix Rebhuhn 2 2 s

0 0 Pernis apivorus Wespenbussard V 3 g 0 0 Phalacrocorax carbo Kormoran * * u g 0 0 Philomachus pugnax Kampfläufer 0 1 u

0 0 Phoenicurus phoenicurus Gartenrotschwanz 3 V u

0 0 Phylloscopus bonelli Berglaubsänger * * g 0 0 Picoides tridactylus Dreizehenspecht * * g

0 0 Picus canus Grauspecht 3 2 s

0 0 Picus viridis Grünspecht * * u 0 0 Podiceps cristatus Haubentaucher * * g g g 0 0 Podiceps nigricollis Schwarzhalstaucher 2 * u g 0 0 Porzana porzana Tüpfelsumpfhuhn 1 3 s 0 0 Rallus aquaticus Wasserralle 3 V g g 0 0 Remiz pendulinus Beutelmeise V * g 0 0 Riparia riparia Uferschwalbe V V U 0 0 Saxicola rubetra Braunkehlchen 1 2 S 0 0 Saxicola rubicola Schwarzkehlchen V * G

0 0 Scolopax rusticola Waldschnepfe * V G

X 0 Spinus spinus Erlenzeisig * * G g g 0 0 Sterna hirundo Flußseeschwalbe 3 2 S 0 0 Streptopelia turtur Turteltaube 2 2 G

0 0 Strix aluco Waldkauz * * G 0 0 Sylvia communis Dorngrasmücke V * G

0 0 Sylvia curruca Klappergrasmücke 3 * ? 0 0 Tetrao tetrix Birkhuhn 1 1 s 0 0 Tetrao urogallus Auerhuhn 1 1 s 0 0 Tichodroma muraria Mauerläufer R R 0 0 Tringa glareola Bruchwasserläufer * 1 g 0 0 Tringa ochropus Waldwasserläufer R * ? g 14

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0 0 Tringa totanus Rotschenkel 1 3 s 0 0 Turdus iliacus Rotdrossel - g 0 0 Turdus torquatus Ringdrossel * * ? 0 0 Tyto alba Schleiereule 3 * u 0 0 Upupa epops Wiedehopf 1 3 s 0 0 Vanellus vanellus Kiebitz 2 2 s u Kriechtiere L Art Rote Liste E EZK

NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD

0 0 Coronella austriaca Schlingnatter 2 3 u

0 0 Lacerta agilis Zauneidechse V V u 0 0 Podarcis muralis Mauereidechse 1 V u Lurche L Art Rote Liste E EZK NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD 0 0 Bombina variegata Gelbbauchunke 2 2 u 0 0 Bufo viridis Wechselkröte 1 3 s 0 0 Hyla arborea Laubfrosch 2 3 u 0 0 Pelophylax lessonae Kleiner Wasserfrosch D ? ? 0 0 Rana dalmatina Springfrosch 3 * g 0 0 Salamandra atra Alpensalamander * * u 0 0 Triturus cristatus Kammmolch 2 V u Käfer L Art Rote Liste E EZK NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD 0 0 Cucujus cinnaberinus Scharlach-Plattkäfer R 1 g Schmetterlinge L Art Rote Liste E EZK NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD 0 0 Coenonympha hero Wald-Wiesenvögelchen 2 2 s 0 0 Lopinga achine Gelbringfalter 2 2 s 0 0 Parnassius apollo Apollo 2 2 s 0 0 Parnassius mnemosyne Schwarzer Apollo 2 2 s 0 0 Phengaris arion Thymian- Ameisenbläuling 2 2 s Dunkler Wiesenknopf- 0 0 Phengaris nausithous V V u Ameisenbläuling Libellen L Art Rote Liste E EZK NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD 0 0 Leucorrhinia albifrons Östliche Moosjungfer 1 1 u 0 0 Leucorrhinia caudalis Zierliche Moosjungfer 1 1 u 0 0 Leucorrhinia pectoralis Große Moosjungfer 2 2 u 0 0 Ophiogomphus cecilia Grüne Flussjungfer V 2 g 0 0 Sympecma paedisca Sibirische Winterlibelle 2 2 s Weichtiere L Art Rote Liste E EZK NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD 0 0 Anisus vorticulus Zierliche Tellerschnecke 1 1 u 0 0 Unio crassus (Gesamtart) Gemeine Flussmuschel 1 1 s

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Gefäßpflanzen L Art Rote Liste E EZK

NW PO Wissenschaftlicher Name Deutscher Name RLB RLD 0 0 Cypripedium calceolus Europäischer Frauenschuh 3 3 u 0 0 Gladiolus palustris Sumpf-Siegwurz 2 2 u 0 0 Helosciadium repens Kriechende Sellerie 2 1 u 0 0 Liparis loeselii Sumpf-Glanzkraut 2 2 u 0 0 Spiranthes aestivalis Sommer-Wendelähre 2 2 u

Erläuterungen zur Tabelle

Erhaltungszustand in der kontinentalen biogeographischen Region (EKZ) Deutschlands bzw. Bayerns (Vögel) mit Brut -und Zugstatus (LfU 2015a) EZK s ungünstig/schlecht u ungünstig/unzureichend g günstig ? unbekannt Brut- und Zugstatus B Brutvorkommen R Rastvorkommen D Durchzügler S Sommervorkommen W Wintervorkommen Nachweis (= NW) Lebensraum (=L) X Nachweis der Art durch Bestandserfassung im Untersuchungsgebiet festgestellt (X) Nachweis der Art im Umkreis (gesichtet oder gehört) ASK Nachweis der Art durch Artenschutzkartierung im Untersuchungsgebiet vorhanden (ASK) Nachweis der Art durch Artenschutzkartierung in weniger als 2,5 km Umkreis vorhanden 0 kein Nachweis der Art im Untersuchungsgebiet Potentielles Vorkommen (= PO) Potentielles Vorkommen der Art im Untersuchungsgebiet aufgrund der Habitatstruktur als Fortpflanzungs- und/oder X Nahrungshabitat möglich Potentielles Vorkommen der Art im Untersuchungsgebiet aufgrund der Habitatstruktur und Lebensweise der Art mit 0 hoher Sicherheit auszuschließen Wirkungsempfindlichkeit der Art (= E) X Wirkungsempfindlichkeit gegeben, oder nicht auszuschließen, dass Verbotstatbestände ausgelöst werden können Wirkungsempfindlichkeit (sehr) gering, sodass mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Verbotstatbestände ausgelöst 0 werden. Eine Beeinträchtigung der lokalen Population ist auszuschließen Rote Listen gefährdeter Arten Bayerns (RLB 2003, RLB 2016, RLB 2017) bzw. Deutschlands (RLD 1996 Pflanzen und 2009 ff. Tiere) Kategorie Beschreibung * nicht gefährdet - nicht bewertet 0 Ausgestorben oder verschollen 1 Vom Aussterben bedroht 2 Stark gefährdet 3 Gefährdet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R Extrem seltene Arten und Arten mit geografischer Restriktion V Arten der Vorwarnliste D Daten defizitär

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9.2. Anhang II: Auszug aus der Artenschutzkartierung (LfU 2017; bearbeitet) Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Auszug aus der Artenschutzkartierung des Landesamtes für Umwelt (LfU) mit Artnachweisen aller Tierarten und saP-relevanten Pflanzenarten im Umkreis von 2 km um das Untersuchungsgebiet (LfU 2017; bearbeitet). Die fett und gelb markierten Arten sind prüfungsrelevant (saP-Arten). Die graphische Darstellung ist im Anhang III zu finden.

X Y ID Objekt Lebensraum Deutscher Name Wissen. Name NW-S NW-M STA AN M W Jahr Quelle Teich 150 m westlich 4521510 5296621 81390078 Teich (ablaßbar!) Erdkröte Bufo bufo AD R WB 1 2006 Lipsky Harry Stelzenberg FRASDORF, Kirche St. Fledermäuse 4521607 5296141 81390552 Kirche S 0 0 2012 Unbekannt N.N. Margaretha (unbestimmt) FRASDORF, Kirche St. 4521607 5296141 81390552 Kirche Großes Mausohr Myotis myotis KS S 1 2000 Hehl Ines Margaretha Frasdorf, Hauptstr., Bartfledermäuse Zahn Dr. 4521794 5296195 81390568 Gebäude (-teil) TA S EF 1 2002 Bauernhof (unbestimmt) Andreas Frasdorf, Hauptstr., Fledermäuse Zahn Dr. 4521794 5296195 81390568 Gebäude (-teil) OA S 4 2007 Bauernhof (unbestimmt) Andreas Frasdorf, Erlenweg, Fledermäuse Zahn Dr. 4521429 5295920 81390570 Gebäude (-teil) S YY 0 2007 Wohnhaus (unbestimmt) Andreas Frasdorf, Erlenweg, Fledermäuse Zahn Dr. 4521429 5295920 81390570 Gebäude (-teil) OA AZ RH 20 2008 Wohnhaus (unbestimmt) Andreas Frasdorf, Erlenweg, Fledermäuse Zahn Dr. 4521429 5295920 81390570 Gebäude (-teil) OA AZ RH 60 2009 Wohnhaus (unbestimmt) Andreas Frasdorf, Erlenweg, Fledermäuse Zahn Dr. 4521429 5295920 81390570 Gebäude (-teil) KS S RH 1 2010 Wohnhaus (unbestimmt) Andreas Frasdorf, Erlenweg, Zahn Dr. 4521429 5295920 81390570 Gebäude (-teil) Gatt. Pipistrellus KS S 1 2002 Wohnhaus Andreas Frasdorf, Erlenweg, Zahn Dr. 4521429 5295920 81390570 Gebäude (-teil) Großes Mausohr Myotis myotis KS S 1 2002 Wohnhaus Andreas Hendenham; 83112 Gebäude, ein- bis Fledermäuse Zahn Dr. 4522349 5297215 81390571 S YY 0 2007 Frasdorf, Wohnhaus zweistöckig (unbestimmt) Andreas Hendenham; 83112 Gebäude, ein- bis Zahn Dr. 4522349 5297215 81390571 Gatt. Pipistrellus KS S 1 2001 Frasdorf, Wohnhaus zweistöckig Andreas Hendenham; 83112 Gebäude, ein- bis Zahn Dr. 4522349 5297215 81390571 Gatt. Pipistrellus KS S 1 2002 Frasdorf, Wohnhaus zweistöckig Andreas

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Sonstiges / ohne 83112 Frasdorf, Fledermäuse Meiswinkel 4521498 5296045 81390601 Lebensraumangabe S 0 0 2005 Schulstr., Alte Schule (unbestimmt) Brigitte (ASK) Sonstiges / ohne 83112 Frasdorf, Fledermäuse Meiswinkel 4521498 5296045 81390601 Lebensraumangabe S 0 0 2014 Schulstr., Alte Schule (unbestimmt) Brigitte (ASK) Sonstiges / ohne Hangquellmoor bei Kriechender 4522280 5296798 81390617 Lebensraumangabe Helosciadium repens S 1 2015 Mayr Christiane Lochen, Quellbach Sellerie (ASK) Sonstiges / ohne nördlich Stelzenberger 4521792 5297107 81390647 Lebensraumangabe Schwarzstorch Ciconia nigra AD S C 2 1 1 2016 Heel Veronika Filze (ASK) FELLERER BERG- Blindschleiche, Rudolph Bernd - 4522490 5294100 82390210 Mischwald Anguis fragilis TA S 1 1998 S,BERGWALD CA.900M Nominatform Ulrich OBSTGÄRTEN EBNAT, S Rudolph Bernd - 4521900 5295100 82390241 Streuobstbestand Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus AD S C 2 1 1 1998 FRASDORF Ulrich OBSTGÄRTEN EBNAT, S Rudolph Bernd - 4521900 5295100 82390241 Streuobstbestand Grauschnäpper Muscicapa striata AD S B 2 1 1 1998 FRASDORF Ulrich OBSTGÄRTEN EBNAT, S Rudolph Bernd - 4521900 5295100 82390241 Streuobstbestand Stieglitz Carduelis carduelis AD S B 2 1 1 1998 FRASDORF Ulrich BERGWALD NW ASCHAUER Lohmann 4521575 5294050 82390256 Mischwald Grünspecht Picus viridis AD S A 1 1 1998 KOPF,CA.2KM W Michael ASCHAU BERGWALD NW ASCHAUER Lohmann 4521575 5294050 82390256 Mischwald Schwarzspecht Dryocopus martius AD S A 1 1 1998 KOPF,CA.2KM W Michael ASCHAU BERGWALD NW ASCHAUER Lohmann 4521575 5294050 82390256 Mischwald Weißrückenspecht Dendrocopos leucotos AD S A 1 1 1998 KOPF,CA.2KM W Michael ASCHAU Bergmischwald 0,5 km sw Fellerer bei Aschau Zahn Dr. 4522970 5293950 82390299 Mischwald Erdkröte Bufo bufo AD S 1 2000 im Chiemgau, bei Andreas Pölchinger Klufthöhle Bergmischwald 0,5 km sw Fellerer bei Aschau Zahn Dr. 4522970 5293950 82390299 Mischwald Feuersalamander Salamandra salamandra AD S 5 2000 im Chiemgau, bei Andreas Pölchinger Klufthöhle 18

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Bergmischwald 0,5 km sw Fellerer bei Aschau Hildenbrand 4522970 5293950 82390299 Mischwald Feuersalamander Salamandra salamandra AD S 1 2012 im Chiemgau, bei Andrea Pölchinger Klufthöhle Braches Quellmoor östl. des Weihers Stöblach mit Nasswiesen, 4520780 5294350 82390366 Kalkflachmoor und Quellmoor Feuersalamander Salamandra salamandra LK S SB 3 2004 Mayr Christiane einem Bachlauf, der in den n angrenzenden Wald führt. Braches Quellmoor östl. des Weihers Stöblach mit Nasswiesen, 4520780 5294350 82390366 Kalkflachmoor und Quellmoor Ringelnatter Natrix natrix AD S SB 1 2004 Mayr Christiane einem Bachlauf, der in den n angrenzenden Wald führt. Phengaris alcon Lungenenzian- Stadelmann 4523444 5295271 82390478 Streuwiese N Aschau Pfeifengraswiesen EI S SB 1 2006 alcon Ameisenbläuling Herbert Umgebung der Kahlschlag / Zahn Dr. 4523062 5294150 82390630 Bergeidechse Lacerta vivipara AD S 1 2009 Pölchinger Klufthöhle Schlagflur Andreas Umgebung der Kahlschlag / Zahn Dr. 4523062 5294150 82390630 Feuersalamander Salamandra salamandra AD S 1 2008 Pölchinger Klufthöhle Schlagflur Andreas Mayr Christiane; Garten Abergstra?e 2, 4521130 5295649 82390631 (Haus-)Garten Grasfrosch Rana temporaria AD S 1 2012 Melder Umfrage 83112 Frasdorf A+R in G?rten X Sonstiges / ohne Schafelbach westl. 4523714 5295115 82390632 Lebensraumangabe Biber Castor fiber BB S 1 2009 Schwab Gerhard Grünwald bei Aschau (ASK) 8201 FRASDORF, Kleine Holzhaider 4521620 5295240 82390661 SÄGEWERK, Gebäude (-teil) Myotis mystacinus AD S 1 1998 Bartfledermaus Jenny LEDERSTUBE 8202 FRASDORF, Kleine Meiswinkel 4521620 5295240 82390661 SÄGEWERK, Gebäude (-teil) Myotis mystacinus S YY 0 2014 Bartfledermaus Brigitte LEDERSTUBE Weide bei Grünwald im Sonstiges / ohne Zahn Dr. 4523973 5295026 82390806 Nordosten von Aschau Lebensraumangabe Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus OA S JH 1 2015 Andreas im Chiemgau (ASK)

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Sonstiges / ohne Streuobstwiesen 4521396 5295385 82390831 Lebensraumangabe Steinkauz Athene noctua AD R OA 1 2013 Mayr Christiane südlich Frasdorf (ASK) Sonstiges / ohne Streuobstwiesen 4521396 5295385 82390831 Lebensraumangabe Steinkauz Athene noctua AD R OA 1 2014 Mayr Christiane südlich Frasdorf (ASK)

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Erläuterungen zur Tabelle

ID ID vom Fundort RW Rechtswert (Gauss-Krüger-Koordinatensystem Zone 4) HW Hochwert (Gauss-Krüger-Koordinatensystem Zone 4) AN Anzahl M Männchen W Weibchen Jahr Jahr der Datenerfassung NW-Stadium (NW-Sta) AD Adult, Imago JU Juvenil, Jungtier, Hüpferling KS Kotspur, Kotauswurf OA ohne Angabe PU Puppe SA Subadult TA Totfund Adult TJ Totfund Juvenil Nachweismethode (NW-M) AZ Ausflugszählung BD Bat Detector LA Lautanalyse nach LfU-Kriterien NF Netzfang OA ohne Angabe R Ruf S Sicht SR Sicht und Rufe SS Selektive Suche Status (Sta) 0 potentieller Fledermausfundort AA Art angetroffen A mögliches brüten/Brutzeitfeststellung B wahrscheinlich brütend C sicher brütend EF Einzelfund außerhalb Quartier JH Jagdhabitat N Nahrungssuche

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9.3. Anhang III: Auswertung der Artenschutzkartierung (Auszug; LfU 2017; bearbeitet in QGIS 2015) Die nachfolgende Abbildung zeigt die Auswertung der Artenschutzkartierung (Auszug) im Umkreis von 2 km um das Plangebiet (siehe Tabelle Anhang II für Details; LfU 2017; bearbeitet in QGIS 2015).

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10. FOTODOKUMENTATION

Abbildung 4: Teilbereich des Plangebietes in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim; Blick in Richtung Süden (Mühl 17.04.2018)

Abbildung 5: Westlicher Teilbereich des Plangebietes mit Baumreihe (9 Obstbäume) in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim; Blick in Richtung Westen (Mühl 17.04.2018)

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Abbildung 6: Östlicher an das Plangebiet angrenzender Bereich mit Gebüschgruppen und Einzelbäumen (Flnr. 61/1) in der Gemeinde Frasdorf, Lkr. Rosenheim; Blick in Richtung Süden (Mühl 17.04.2018)

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A

+618.55 +616.60 A Grundstücksgrenze Nord Grundstücksgrenze Süd

+611.21 +612.00 +610.73

Gelände Bestand Fl.Nr. 61 +608.75 +608.945

2.20

Grundstück- Anderlbauer Nord Grundstück- Miedl Grundstück- Anderlbauer Süd SCHNITT A-A 1,0

1,0

1,0 5,0 1,0 5,0 OK NN 606,00 Geplante Zu- und Abfahrt WH 4,0 m

3,0

GSt 1700 St