1.Einleitung Im September 1990 Hatten Zwei Absolventen Einer Päd
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1.Einleitung Im September 1990 hatten zwei Absolventen einer päd. Fachhochschule die Idee, einen kleinen Kindergarten zu gründen. Vorbild bildeten die alternativen Kindergärten in Westdeutschland und es sollte eine Alternative zu den bestehenden DDR-Einrichtungen geschaffen werden. Durch die fleißige und engagierte Arbeit der Beteiligten konnte der Kindergarten im September 1991 mit 12 Kindern eröffnet werden. Die vorliegende Konzeption berücksichtigt den sächsischen Bildungsplan, gleichzeitig auch die rechtliche, verwaltungstechnisch, sozial und landschaftlich spezifische Situation in Dresden. 2. Rahmenbedingungen Der Kindergarten befindet sich im Dresdner Stadtteil Trachau –Wilder – Mann. Der von Gründerzeitvillen geprägte , grüne Stadtteil ist ein beliebtes Zuzugsgebiet für junge Familien. In der Kinderoase werden derzeit 22 Kinder im Alter von 1,5 Jahren bis zum Schuleintritt in einer altersgemischter Gruppe betreut . Nach Möglichkeit werden gleich viele Mädchen und Jungen in die Gruppe aufgenommen.In der Kinderoase sind 3 Mitarbeiterinnen ( staatlich anerkannte Erzieherinnen und Diplompädagogin) beschäftigt. Das Team arbeitet basisdemokratisch zusammen. Außerdem sind in der Kinderoase eine Praktikantin im Freiwilligen Sozialen Jahr und ein Bundesfreiwilliger tätig. Zudem besteht die Möglichkeit, soziale Praktika zu absolvieren, um sich im Berufsleben zu orientieren. Der Kindergarten ist ganzjährig geöffnet. Ausnahmen sind die Weihnachtsferien, der Gründonnerstag, Brückentage und die Klausur der Pädagogen an welchen die Kinderoase geschlossen bleibt. Die Eltern werden darüber rechtzeitig informiert. Die Kinder können Montag bis Freitag zwischen 7.30 Uhr und 16.30 Uhr betreut werden. Räumlichkeiten und Orte: Dem Kindgarten steht eine Fläche von insgesamt 120 m2 auf zwei Etagen zur Verfügung. Im Erdgeschoss befindet sich ein heller großer Gemeinschaftsraum mit Teeküche und von diesem abgehend ein kleines Spielzimmer. Im Eingangsbereich sind Garderobe und ein Bad mit Toilette zu finden. Im ersten OG befinden sich ein größerer und kleinerer Mehrzweckraum sowie ein Bad mit Dusche, Wickeltisch und Toiletten. Ca. 400m2 bilden die Außenanlage des Kindergartens. Hier stehen den Kindern Sandkasten, Klettergerüst , Schaukeln und Wiese zum Spielen zur Verfügung. Außerdem haben wir eine Holzwerkstatt im Hof. Ausflugsorte für unsere Kinder sind ein gepachteter fußmarschnaher Garten (in dem die Kinder Obst und Gemüse anbauen), die nahe Radebeuler Heide, und die Elbwiesen. Im Hof des Kindergartengeländes befindet sich das separate Küchenhaus, in dem unsere Mahlzeiten von den Mitarbeitern der Küche frisch zubereitet werden. 3. Pädagogisches Konzept 3.1 Leitbild Die Würde und Seele eines Kindes sind unantastbar. ES ahnt - ICH bin - WIR sind (In Anlehnung an S. Freud) 3.2. Pädagogische Grundlagen Das Konzept beugt sich keinem theoretischen Rahmen sondern ist das praktische Ergebnis des ständigen Dialoges zwischen allen PartnerInnen. Als PartnerInnen im und am Konzept sollen sich Kinder, Eltern und Erzieher verstehen. Grundlage der pädagogischen Arbeit bildet der situationsorientierte Ansatz. Das heißt der SoA. stellt die Lebenswelten der Kinder, ihrer besonderen Biografien und ursprünglichen Lebensbedingungen in den Mittelpunkt. Im SoA. Beteiligt sich das Kind aktiv, es versteht durch begreifen, lernt durch verstehen. Der Pädagoge setzt Reize durch Materialien und sich selbst. Er muss davon überzeugt sein was er tut. Der SoA. ist Grundlage für eine menschliche und professionell gestaltete Elementarpädagogik. Kommunikation ist Grundbaustein für die Harmonie zwischen Weg und Ziel. Kinder lernen zu lernen, sich zu öffnen und ihren Stärken zu wachsen – nicht an ihren Schwächen zu scheitern. Kinder haben Raum und Zeit, um sich zu entwickeln und der Erwachsene ist Begleiter, Helfender und Reizgeber für die wichtigen sensiblen Phasen eines jeden Kindes. Sensible Phasen sind bestimmte, innerlich feststehende Zeitpunkte, in denen die Aufnahme für bestimmtes Lernvermögen besonders hoch ist (z.B. hat jedes Kind seine sehr individuell sensible Phase für das Lesenlernen zwischen dem 4. und 9. Lebensjahr). Wird Kindern außerhalb dieser sensiblen Phase Wissen antrainiert , erlebt es unter Umständen große Frustrationen. Jedes gesunde Kind entwickelt seine sensiblen Phasen. Der SoA. zeigte nach Auswertungen von Studien, dass Kinder im leben mutig, offen, ehrlich, zwischenmenschlich, bereitschaftlich und glücklich sind, dass sie frühzeitig fähig sind für sich und andere Entscheidungen zu treffen. Zum Nachlesen empfehlen sich Texte von Armin Krenz und Prof. Manfred Spitzer. Um dieses Konzept und dessen Umsetzung lebendig zu halten, ist Gespräch und Mitwirkung zwischen allen PartnerInnen nicht nur gewollt, sondern gefordert. Die begrenzte Anzahl von Familien gibt der Kinderoase ihre spezielle Prägung. Die Kinderoase strebt eine familiäre Atmosphäre an , möchte das Familienleben zu Hause ergänzen und nicht ersetzen. Wie in der Familie sollen die Kinder ein sanftes kennen lernen der Welt draußen erfahren. Die Kinderoase will den Kindern dabei helfen, ein sicheres Fundament für die Auseinandersetzung mit der Welt aufzubauen. 3.3. Tagesablauf Den MitarbeiterInnen ist ein sinnvoller Wechsel zwischen Wiederholungen im Tages- und Wochenablauf und spontanen Aktivitäten wichtig. Einige feste Punkte wie der Morgenkreis, Mittagessen, Vesper und Mittagsruhe bilden den Rahmen des Kindergartentages. Sie helfen den Kindern Vertrauen zu ihrer Umgebung zu finden und sich auf Liebgewonnenes zu freuen. In diesem Rahmen soll jedoch genügend Raum für spontane Aktionen sein und wenn die Ruhe nach dem Mittagessen erst eine halbe Stunde später einkehrt, weil es in “Olegs -Garten” so schön war, so ist das in unserem Sinne. 3.3 1. Tagesplan: 7.30 Uhr bis 8.30 Uhr Ankommen der Kinder und Frühstücken 9.00 Uhr bis 9.30 Uhr Morgenkreis 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr Aktivitäten nach Wochenplan 11.15 Uhr bis 12.00 Uhr Mittagessen 12.30 Uhr bis 14.00 Uhr Mittagsruhe 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr Vesper 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr Abholen der Kinder 3.3.2. Wochenplan: Am Montag finden Ausflüge statt. Am Dienstag tanzt und musiziert ein vertraglich gebundener Musikpäd. mit den Kindern. Am Mittwoch kochen und backen die Kinder. Am Donnerstag findet die Vorschule statt. Am Freitag ist gemeinsames Frühstück (1 mal im Monat mit den Eltern) und danach finden Bewegungsspiele statt. 3.3.3. Morgenkreis Der Morgenkreis ist unser Start in den Tag . Hier begrüßen wir uns, erzählen Neuigkeiten und treffen Absprachen. Der Morgenkreis bietet Raum und Zeit Rituale zu pflegen (Freie Assoziation , Geburtstagsfeiern, Jahreszeitenkreis). Es wird gesungen, erzählt, an- und eingeleitet, gespielt , entdeckt . Unsere Morgenkreise finden zumeist in den oberen Räumen der Kinderoase statt, im Sommer auch im Garten. 3.4. Beschäftigung - Freiraum Eines der Grundbedürfnisse der Kinder ist es, Reize zu verarbeiten. Die Kinderoase bietet ihnen die Möglichkeit, dies im Miteinander einer größeren Gemeinschaft zu tun. Regelmäßig sollen von den Mitarbeitern Themen aus dem Alltag der Kinder (Jahreszeit, Feste sowie Konflikte, Ängste und Wünsche) aufgegriffen und beim Singen, Basteln, Töpfern, Malen und Lauschen bearbeitet werden. Für die Beschäftigung ist es wichtig, dass die MitarbeiterInnen feinfühlig die Themen der Kinder erfassen. Die Kinder werden zur Mitarbeit aufgefordert, aber nicht gezwungen. Angebote sollen Impulse für eigene kreative Ideen sein. Einen ebenso wichtigen Stellenwert erhält das freie Spiel, das den Kindern ermöglicht, Raum und Zeit nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Dafür ist es notwendig, das Angebot an Materialien und Spielzeug auf die Vielseitigkeit ihrer Verwendung zu prüfen und den Umfang begrenzt zu halten, und das selbständige kreative Spiel zu fördern. Im Gegensatz zu gezielten Beschäftigungen sollen die Kinder beim freien Spiel ohne Angebot, selbst ihr Spiel, dessen Inhalt und Ablauf bestimmen können. Die Mitarbeiter tragen Sorge, dass Rhythmus und Menschlichkeit ihren Platz behalten. 3.5. Lebensnähe – Phantasie Uns ist wichtig, dass die Kinder etwas vom Leben erfahren. Wir stellen uns die Kinderoase nicht als Insel vor, die ihr Umfeld ausgrenzt. Unser Ziel ist ein gegenseitiger Austausch zwischen Kindern, Eltern, Erzieherinnen und der Welt draußen. Was sie aus ihren Elternhäusern kennen, soll auch bei uns seinen Platz finden, so Aufräumen, Betten machen, Tisch decken etc. Im Gegensatz dazu wollen wir die Chance zur Pause vom Alltag nicht vergessen. Die Kinderoase betrachten wir als Oase, in der sich die Kinder hinsetzen und träumen können. Wir achten darauf, dass sie Freiraum haben, in dem sie ihren eigenen Ideen nachgehen können, die Chance bekommen, Spiele zu erfinden, sich Geschichten auszudenken, zu formen und zu gestalten. 3.6. Zusammensein – Alleinsein Grundsätzlich sind alle Kinder in einer Gruppe. Das Zusammensein von älteren und jüngeren Kindern soll einerseits zu einer familiären Atmosphäre beitragen und andererseits soziales Verhalten spielerisch fördern. Dabei gibt es aber auch Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder, um allein oder zu zweit zu spielen, da der Aufenthalt nicht nur auf einen Raum begrenzt ist. Sie können dadurch die Nähe zu den Mitarbeitern selbst bestimmen. 3. 8.Schulvorbereitung Die Vorbereitung auf die Schule beginnt mit dem ersten Tag in der Kinderoase. Dabei stehen ICH-, Sach- und Sozialkompetenz im Vordergrund. Was zu Beginn der Kindergartenzeit die Schulung der Sinne ausmacht trägt sich in die Ebene, dass sich Gleichaltrige große Kinder individuell einem gemeinsamen Ziel