Habe Dem Lieben Gott Gedankt, Daß Er Wieder Einmal So Wunderbar Bei Mir War.“
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Friedrich-Schiller-Universität Jena Philosophische Fakultät Historisches Institut „Habe dem lieben Gott gedankt, daß er wieder einmal so wunderbar bei mir war.“ Soldaten der Wehrmacht im Kessel von Stalingrad und ihr Schreiben über Gott dargestellt anhand von Feldpostbriefen von November 1942 bis Januar 1943. Magisterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades MAGISTER ARTIUM (M.A.) vorgelegt von David Schmiedel geboren am 31. Oktober 1986 in Jena Erstgutachterin: Prof. Dr. Silke Satjukow Zweitgutachter: PD Dr. Dietmar Süß Jena, 15. Februar 2012 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ............................................................................................................................................ 4 2. Historische Rahmenbedingungen ...................................................................................................... 13 2.1 Die Generationen und ihre Sozialisationen ................................................................................. 13 2.1.1 Die Frage nach einer Kriegsgeneration in Bezugnahme auf das verwendete Korpus .......... 13 2.1.2 Die Sozialisation der Soldaten in den verschiedenen politischen Systemen ........................ 17 2.2 Die Propaganda gegen die Sowjetunion ...................................................................................... 18 2.2.1 Durch das Regime ................................................................................................................ 18 2.2.2 Durch die Kirchen ................................................................................................................ 21 2.2.3 Die „Janusköpfigkeit“ im „Dritten Reich“ ........................................................................... 22 2.3 Die Gottgläubigkeit versus der Glaube an Gott........................................................................... 23 2.4 Die „drei Gesichter Gottes“ und aus ihnen entstehende kommunikative Diskrepanzen ............. 27 3. Der Weg nach Stalingrad .................................................................................................................. 29 4. Der Umgang des Regimes mit der Institution Feldgeistlichkeit ........................................................ 36 5. Schreiben an der Front ...................................................................................................................... 39 5.1 Die thematische Schwerpunkte in den Feldpostbriefen .............................................................. 39 5.2 Die Problematik von Selbst- und Postzensur .............................................................................. 39 5.3 Die kriegslagenbedingte Verschiebung der Sekundärthemen ..................................................... 42 5.4 Die Erwähnung Gottes in institutionellen Briefen ...................................................................... 45 6. Das Schreiben über Gott .................................................................................................................... 47 6.1 Hinwendung zu Gott ................................................................................................................... 47 6.1.1 „Heute ist Allerseelen. Hier ein strahlend schöner Sonntag“ – Die Armee an den Vorabenden der Einschließung...................................................................................................... 47 6.1.2 „Ein dunkler Totensonntag“ – Die Armee ist eingeschlossen! ............................................ 55 6.1.3 „Wir [haben] nun in unserem Loch Advent gefeiert,...“ – Die Armee wartet auf ihre Rettung ....................................................................................................................................................... 61 6.1.4 „Heute am Heiligabend sind mein ganzen Gedanken wieder bei Euch“ – Das Weihnachtsfest im Kessel.............................................................................................................. 76 6.1.5 „[Ich] wünsche euch allen Glück, Segen und die Gnade Gottes im Neuen Jahr“ – Im Kessel werden die letzten Flaschen geöffnet ............................................................................................ 89 6.1.6 „Die göttliche Allmacht kann noch ein Wunder wirken“ – Die Armee ist verloren ............ 94 6.1.7 Die Korrelation zwischen den kirchlichen Feiertagen und der Kriegslage ........................ 102 6.2 Abwendung von Gott ................................................................................................................ 104 6.3 Sühne ......................................................................................................................................... 106 7. Resümee .......................................................................................................................................... 111 8. Quellen- und Literaturverzeichnis ................................................................................................... 117 8.1 Quellen ...................................................................................................................................... 117 8.2 Literatur ..................................................................................................................................... 121 9. Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................... 144 10. Anhang .......................................................................................................................................... 146 10.1 Anhang Jahrgangsübersicht des Korpus: ................................................................................. 146 10.2 Anhang Durchschnittsalter: a) Ebert ....................................................................................... 147 10.3 Anhang Durchschnittsalter: b) Rass/ Rohrkamp ..................................................................... 148 10.4 Anhang Durchschnittsalter: c) Overmans ............................................................................... 149 10.5 Anhang Konfessionen ............................................................................................................. 150 10.6 Anhang Auszüge aus den Feldpostbriefen des Oberleutnants Hans Joachim Martius aus Stalingrad 1942................................................................................................................................ 151 11. Selbstständigkeitserklärung ........................................................................................................... 154 1. Einleitung „Ohne Gottesglauben können die Menschen nicht sein. Der Soldat, der drei und vier Tage im Trommelfeuer liegt; braucht einen religiösen Halt. Gottlosigkeit ist Leerheit.“1 Diese Worte äußerte Adolf Hitler gegenüber dem Kardinal Michael von Faulhaber2 am 04. November 1936 auf dem Obersalzberg. Der Feldzug gegen die Sowjetunion 3 und die verlustreichen und harten Kämpfe, die seinen Soldaten ab dem Winter 1941/42 – der sogenannten Winter Schlacht vor Moskau4 – bevorstanden, lagen noch eine halbe Dekade entfernt. Seit den 1960er Jahren haben sich zahlreiche Veröffentlichungen mit den beiden großen Konfessionen im Nationalsozialismus beziehungsweise dem Umgang des Regimes mit den Kirchen beschäftigt.5 Dabei weist die meiste Forschungsliteratur bis in die heutige Zeit eine Fixierung auf eine Konfessionen auf.6 Ebenso wurden der Glaube und der Umgang mit Gott an der „Heimatfront“ in der Forschung umfangreich dokumentiert.7 Doch wie sah es an der deutschen Ostfront, im Schatten des rassischen Vernichtungskrieges, aus? 8 Wie gingen die Mitglieder der militärischen Großorganisation Wehrmacht mit Gott um, was und wie schrieben sie über ihn? War Gott der einzige Halt der Soldaten oder vermischten sich in den 1 Zit. nach VOLK, Ludwig: Akten Kardinal Michael von Faulhabers. 1917-1945. II 1935-1945. (= MORSEY, Rudolf: Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte. Reihe A: Quellen. Band 26.) Zweite durchgesehene Auflage; Mainz 1984. S. 192. 2 Faulhaber war der Kardinalerzbischof von München-Freising. (Vgl. KLEE, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main 2005. S. 144f.) 3 Die endgültige Entscheidung die Sowjetunion zu überfallen verkündete Hitler am 31. Juli 1940 seinen Generälen. (Vgl. KERSHAW, Ian: Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg. Zweite Auflage; München 2010. S. 77.) 4 Zur Winterschlacht von Moskau siehe den Aufsatz von UEBERSCHÄR, Gerd R.: Das Scheitern des „Unternehmens Barbarossa“. Der deutsch-sowjetische Krieg vom Überfall bis zur Wende vor Moskau im Winter 1941/42. In: UEBERSCHÄR, Gerd R./ WETTE, Wolfram (Hrsg.): Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion. „Unternehmen Barbarossa“ 1941. Frankfurt am Main 2011. S. 85-122. 5 Jüngst erschien eine Herausgeberschrift mit einer Reihe von Aufsätzen, welche sich unter anderem mit Fallbeispielen oder der Religiosität an der „Heimatfront“ beschäftigten. Siehe dazu GAILUS, MANFRED/ NOLZEN, ARMIN (Hrsg.): Zerstrittene „Volksgemeinschaft“. Glaube, Konfession und Religion im Nationalsozialismus. Göttingen 2011. 6 Vgl. OELKE, Harry/ BRECHENMACHER, Thomas: Kirchen und NS-Verbrechen. Überlegungen zu einem bikonfessionellen Ansatz. In: OELKE, Harry/ BRECHENMACHER, Thomas (Hrsg.): Die Kirchen und die Verbrechen im Nationalsozialismus. (= SCHOßIG, Bernhard (Hrsg.): Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte. Band 11.) Göttingen 2011. S. 7. 7 Siehe dazu beispielhaft SÜß, Dietmar: Tod aus der Luft. Kriegsgesellschaft