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Sonderbeilage hot rocks - cold ice - big walls Juli / August 2004

DIE WELT DES KLETTERNS VON A BIS Z GLOSSAR VERTIKAL

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON Glossar Der große Rockhaus von A bis Z

Abalakov-Schlinge Sicherungspunkt A im Eis, wobei mit >Eisschrauben eine >Sanduhr gebohrt wird, durch die man ei- ne Reepschnur fädelt. Kommt vor allem beim „Dynamo von der Leiste an den ange- >Abseilen an Eisfällen zum Einsatz. chalkten Sloper mit Tickmark ...“ Wie Ablassen Herunterlassen des im Seil in jeder anderen Sportart gibt es beim hängenden Partners auf den Boden oder zum Klettern eine Menge von Fachbegriffen letzten >Standplatz durch Seil ausgeben. und Szeneausdrücken. Anfängern und Abseilen Abstieg am fixierten Seil. Dieses Außenstehenden mutet der Kletterjargon wird doppelt genommen oder zwei >Halb- oft wie ein Buch mit sieben Siegeln an. seile werden durch den Abseilhaken gezogen Damit das in Zukunft nicht mehr vor- und zusammengeknotet. Mit Hilfe einer kommt, haben wir euch dieses kleine Seilbremse gleitet man am Seil nach unten. Nachschlagewerk zusammengestellt: die Absprunggelände Fläche unter einem wichtigsten Begriffe aus der Welt der Ver- >Boulder, auf der die Landung erfolgt. tikalen vom Boulderblock bis zum Bigwall. Afterwork-Route Wettkampfroute, in der Damit ihr bei der Lektüre rund ums Klet- sich die Akteure vor dem Wertungsdurch- tern nie wieder im Dunkeln tappt. gang versuchen dürfen. Viel Spaß beim Lesen und am Fels! Ägypter auch „drop-knee“ genannt; starkes die klettern-Redaktion >Eindrehen, das wandnahe Knie wird nach innen heruntergedrückt. IMPRESSUM Akklimatisation sukzessive Anpassung des Kostenlose Beilage zu klettern 7+8/04 Körpers an große Höhen (auf Expeditionen, bei Gipfeln ab 3500 Meter zu empfehlen). Chefredakteur: Volker Leuchsner (verantwortl.) Alpines Sportklettern Übertragung des Redaktion: Ralph Stöhr, Steffen Kern Layout: Frank Majer-Koenicke (klettern) Sportklettergedankens auf alpine Wände. Redaktionsanschrift: klettern Team GmbH + Co., Meist Absicherung durch >Bohrhaken. Zieglergasse 11, D - 70372 Stuttgart, Telefon Alpinstil sportlich hochwertiger Stil in mehr- 0711/9547926, Internet: http://www.klettern.de tägigen Routen. >Hochlager oder >Fixseile Fotos: Klaus Fengler (Titelbild), Volker Leuchsner werden nicht verwendet, die Route wird in (S. 3), Ralph Stöhr (S. 4, 7, 8, 12) einem Zug (mit >Biwaks) durchstiegen. Leitung des Geschäftsbereichs: Adi Kemmer am kurzen Seil Sicherungsmethode, die auf Anschrift von Verlag, Anzeigenabteilung und Gletschern, von routinierten Bergsteigern allen Verantwortlichen: Sport + Freizeit Verlag auch auf Graten angewandt wird. GmbH & Co. KG, Leuschnerstr. 1, 70174 Stuttgart, Telefon 0711/18201 am laufenden Seil zur Zeitersparnis klettern die Partner gleichzeitig, wobei das Seil durch

KLETTERN GLOSSAR 2004 3 >Zwischensicherungen läuft. Nur für Exper- flacherem Gletscher zu steiler (Eis-) Wand. ten, da riskant (vor allem für den Vorsteiger). Bigwall sehr hohe Wand, meist mit >tech- aper schneefrei (verwendet für Gletscher nischer Kletterei. Für eine Durchsteigung sind sowie Eis- und Felswände). in der Regel mehrere Tage nötig. auschecken (auch ausbouldern) die einzel- Bigwall-Technik der >Nachsteiger klettert nen Passagen einer >Route probieren mit nicht, sondern steigt mit Hilfe einer >Steig- dem Ziel, die richtigen Bewegungsabläufe klemme am Seil nach oben (>jumarn) und herauszufinden und einzustudieren. sammelt das Material ein (>cleanen). Ausgleichsverankerung Alternative Be- Biwak meist frostige Freiluftübernachtung. zeichnung für >Kräftedreieck. Biwakschachtel kleine, alpine Notunter- Band mehr oder weniger schmaler, kunft, meist mit Matrazen und Decken. B langgezogener Absatz in einer Wand. Blankeis wadenmordender Untergrund, in Bandschlinge flaches, nicht elastisches Eiswänden ohne Schneeauflage zu finden. Band aus Nylon mit Haltekräften von meist blockieren 1. den Arm in spitzem Winkel mehr als zwei Kilonewton. Zu Schlingen fixieren. 2. das Seil im Sicherungsgerät arre- vernäht, aber auch von der Rolle erhältlich. tieren (gegen Durchrutschen sichern). Baseclimb kurze Sportkletterroute, die nur Blumenkohleis Wassereis mit knollenartiger den unteren Teil einer höheren Wand nutzt. Struktur und Lufteinschlüssen. Basislager bei Expeditionen Ausgangspunkt Bohrhaken Haken, der in zuvor gebohrtem für die eigentliche Besteigung eines Berges. Loch befestigt wird. Man unterscheidet Begehungsstile siehe Kasten S. 4 zwischen >Expansionsbohrhaken, zemen- Bergschrund Spalten am Übergang von tierten Haken und >Klebehaken. Ersterer

DIE WICHTIGSTEN BEGEHUNGSSTILE rotpunkt gängiger Freikletterstil, niemand anderer beim Durchstieg bei dem eine Route von unten nur oder Versuch beobachtet werden). an Griffen und Tritten und ohne solo Durchstieg einer Sportklet- Ruhen in Zwischensicherungen ter- oder Alpinroute ohne Partner. sowie sturzfrei geklettert wird. Seilsicherung ist dennoch möglich. Nach strenger Definition sind die free solo Durchstieg einer Zwischensicherungen im Vorstieg Sportkletter- oder Alpinroute ohne einzuhängen Partner und ohne Seilsicherung. en libre oder pinkpoint quasi Nach strengen Maßstäben darf eine rotpunkt-Begehung, bei der der free-solo-Kletterer außer die Expressschlingen schon in den Kletterschuhen und Chalkbag Zwischensicherungen hängen. nichts dabei haben. Wird heute meist mit rotpunkt vorheriges Auschecken. Infos und toprope Begehung einer Route gleichgesetzt, ist aber leichter. Tipps sind aber zulässig. mit Seilsicherung von oben; der flash rotpunkt-Begehung einer onsight wie flash, jedoch ohne Sichernde steht am Boden, das Route oder Durchstieg eines jegliche Vorkenntnisse der Route Seil läuft oberhalb des Kletterers Boulders im ersten Anlauf ohne oder des Boulders (es darf auch durch eine Umlenkung.

KLETTERN GLOSSAR 2004 3 wird nur im Loch verdübelt, der zweite mit Verletzungsprävention bei der Landung. Zement, der dritte mit Zwei-Komponentenkle- Crux schwierigste Stelle oder Passage einer ber fixiert und versiegelt. Kletterroute >Schlüsselstelle) (engl.) >Bohrhaken. Dach Überhang mit horizontaler Bouldern klettern ohne Seil in Absprung- D Neigung. höhe. Eigenständige Disziplin mit kurzer Klet- deadpointen (im toten Punkt greifen) den terstrecke, aber höchsten Anforderungen an nächsten Griff am Scheitelpunkt einer dyna- Maximalkraft, Körperspannung und Motorik. mischen Hin-Bewegung erwischen. Brustgurt Ergänzung zum >Sitzgurt, die Kletterroute, deren Verlauf bei unkontrollierten Stürzen ein Kippen des annähernd der Gipfelfalllinie folgt. Oberkörpers nach hinten verhindern soll. Doppelseil Oberbegriff für alle Seiltypen, bei Buildering klettern an Gebäuden, Bushalte- denen zwei Seilstränge verwendet werden. stellen und Baustellenkränen. Drytooling das Klettern mit >Steigeisen Campusboard überhängende Holz- und >Eisgeräten auf nacktem Fels. C platte mit Griffleisten, von Wolfgang Dynamo schwungvolle, schnellkräftige Güllich erstmals zum spezifischen Krafttrai- Bewegung des Körpers hin zum nächsten ning eingesetzt. Griff (vom kurzen Anziehen bis zum Mega- Cams englischer Begriff für >Klemmgeräte sprung). Wird mit beiden Händen gleichzeitig Chalk >Magnesia. losgelassen, heißt es Doubledyno. Chalkbag umschnallbarer Beutel zur Aufbe- Eindrehen Bewegungstechnik, bei der wahrung von Chalk. E durch Drehen der Hüfte zur Wand in Chalkball durchlässiges, mit Chalk gefülltes steilem Gelände eine bessere Hebelwirkung Stoffsäckchen zur sparsameren Dosierung. und eine größere Reichweite erreicht wird. Clean zur Absicherung werden Außerdem ist so der >Körperschwerpunkt einzig mobile Sicherungsmittel eingesetzt näher am Fels. (>Klemmkeile, >Friends etc.). Einfachseil einziger Seiltyp, der für den cleanen Einsammeln der Metallwaren durch >Vorstieg im Einzelstrang ausgelegt ist. den >Nachsteiger beim >technischen einhängen (auch >klippen oder klinken) Klettern an >Bigwalls. das Seil an >Zwischensicherungen in die Cliff gebogenes Häkchen zur Fortbewegung >Expressschlingen einführen. beim >technischen Klettern (auch >Hook, Eisgerät kurzer Pickel für steile Eis- und Skyhook). >Mixedklettereien, oft gebogener Schaft. Clippstick Teleskopstock mit Halterung Eisschraube röhrenförmiges Sicherungs- für >Karabiner zum >Klippen von weit mittel im Eis: innen glatt gefräst, außen entfernten >Haken. ein scharfes Gewinde und an der Spitze Copperheads kleine Kügelchen aus Weich- mehrere scharfe Zacken. Die Haltekraft einer metall plus Drahtkabel, die beim >techni- Eisschraube hängt von der Eisqualität ab. schen Klettern in Felsvertiefungen gehäm- Expeditionsstil Vorgehensweise an hohen mert werden. Bergen, bei der einzelne Etappen einer Couloir franz. Ausdruck für enge steile Rin- >Route mit >Fixseilen präpariert und nen, die oft mit Eis oder Firn gefüllt sind. >Hochlager eingerichtet werden. Sportlich Crashpad gepolsterte Bouldermatte zur weniger wertvoll als >Alpinstil.

4 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 5 Expressschlinge (auch Express, Runner, >Körperschwerpunkt, indem die Knie nach Exe) Bindeglied zwischen Seil und >Haken außen gedreht werden und der Oberkörper (zwei >Karabiner, verbunden durch eine über den Füßen „absitzt“. kurze, abgenähte >Bandschlinge). Gletscherbruch durch starkes Gefälle Fangstoß die bei einem Sturz über das G des Untergrunds bedingter, stark F Seil auf den Kletterer und die >Siche- zerklüfteter Abschnitt eines Gletschers. rungskette einwirkende Bremskraft. Gouttes d‘eaux >Tropflöcher Fiffi Häkchen zum Einhängen einer >Trittlei- Grat nach beiden Seiten steil abfallender, ter in >Haken. scharf geschnittener Bergkamm. Figure of Four Kletterposition, bei der das Griff siehe Kasten S. 7 entgegengesetzte Bein über einen Arm Griffwechsel Wechsel der Greifhand an gelegt wird (eine Art absitzen), um statisch einem Griff. eine größere Reichweite zu erzielen. Grounder Sturz mit Bodenkontakt oder Auf- Firnanker Sicherungsmittel im Schnee prall auf einem zwischengelagerten Band. (langer, schlanker Metallwinkel mit Bohrun- Gurt Kurzform für >Sitzgurt, >Hüftgurt. gen) für den Expeditionseinsatz. In den Alpen Haken Oberbegriff für alles, was einen kaum üblich. H Schaft und eine Öse besitzt und in den Fixieren einen Griff während einer Bewe- Fels geschlagen oder gebohrt wird. gungssequenz unter Belastung halten. Halbseil zweisträngiges Seil mit einer Stärke Fixpunktsicherung das >Sicherungsgerät von acht bis neun Millimeter. Anders als ist direkt in einen >Haken oder sonstigen beim dünneren >Zwillingsseil darf an jedem fixen Punkt (>Sanduhrschlinge) eingehängt. Strang ein > gesichert werden. Fixseil fix befestigtes Seil, das vor allem Halbseiltechnik vor allem im angelsächsi- bei Expeditionen als Auf- und Abstiegshilfe schen Raum praktizierte Seiltechnik, bei der fungiert (Sicherung mit >Steigklemmen). jeweils nur ein Strang in eine >Zwischensi- Foothook (auch >Hook) Einsatz des Fußes cherung eingehängt wird. als Hangelhilfe, indem man in steilem hängende Finger Gegenteil von >auf- Gelände entweder mit der Ferse (>Heel- gestellten Fingern. Die Hand ist offen, die hook) oder mit der vorderen Fußinnenseite Finger sind relativ gestreckt. (>Toehook) am Fels einhakt, zieht oder den Hardware in der Regel wird damit die gesam- Fuß nach unten drückt. te Kletter- und Outdoorausrüstung außer der Freiklettern (engl. Freeclimbing) zur Fort- Bekleidung bezeichnet. bewegung werden ausschließlich natürliche Haulbag robuster, schlanker Sack, in dem Strukturen benutzt. In Abgrenzung zum bei >Bigwalls das Gepäck transportiert und >technischen Klettern, bei dem >Haken der an einem Seil nachgezogen wird. und sonstige Sicherungsmittel auch zur Heelhook siehe >Foothook Fortbewegung verwendet werden. Oft fälsch- Helm vor Stein- oder Eisschlag schützende licherweise als seilfreies Klettern verstanden. Kopfbedeckung, die auch bei unkontrollier- Friends mobile, in vielen Größen erhältliche ten Stürzen den Kopf vor größeren Blessuren >Klemmgeräte, zugleich der Name des bewahrt. In alpinem Gelände Pflicht. ersten Geräts dieser Art auf dem Markt. Hexcentric >Klemmkeil mit sechseckiger Froschtechnik ermöglicht einen wandnahen Form, meist für breitere Risse.

4 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 5 Highball sehr hoher >Boulder, bei dem ein einem fixierten Seil aufsteigen. Der Name Abspringen ziemlich gefährlich sein kann. leitet sich von der ersten Klemme dieser Art HMS Abkürzung für >Halbmastwurfsiche- namens „Jumar“ ab. rung (siehe Kasten S. 12) Kamin schmaler Felsspalt, in den der HMS-Karabiner >Verschlusskarabiner K gesamte Körper des Kletterer hinein (>Schrauber, >Twistlock oder Mehrfachsi- passt und wo dieser sich je nach Breite mit- cherung), der durch birnenförmige Konstruk- tels >Stemmtechnik oder >Spreiztechnik tion ein gutes Handling und Umspringen der höherarbeitet. >Halbmastwurfsicherung gewährleistet. Kante einem >Grat ähnliche Geländeform, Hochlager Stützpunkt am Berg bei Bestei- aber steiler bis hin zu überhängend (quasi gungen von hohen Bergen im >Expeditions- das Gegenstück zu einer >Verschneidung). stil, der im Vorfeld der eigentlichen Bestei- Karabiner rundliches Metallkonstrukt mit gung eingerichtet wird. Gelenk, das durch seine Öffnung die Verbin- Holzkeil antiquiertes Sicherungsmittel mit dung zwischen Seil und >Haken herstellt. geringer Haltekraft, bestehend aus einem Kevlarschlinge kevlarverstärkte und relativ Holzstück mit Schlinge, das in den Riss steife >Reepschnur mit hohen Haltekräften, geschlagen wird. gut zum Fädeln von >Sanduhren geeignet. Hook 1. >Foothook, 2. >Cliff. Klebehaken siehe >Bohrhaken. Hüftgurt >Sitzgurt Klemmblock Felsklotz in jeder möglichen jumarn > mittels zweier >Steig- Größe, der sich in einem >Riss, >Kamin J klemmen (in der Regel mit Griff ) an oder einer >Verschneidung verklemmt hat. DIE WICHTIGSTEN GRIFFARTEN

1 2 3 4 5 6 ➊ Aufleger oder Sloper flacher, häufig mit hängenden Fingern der Daumen abwärts weisend mehr oder minder günstig gegriffen. durch Gegendruck die Finger geneigter Felsabsatz, der meist ➍ Zangengriff meist vertikale unterstützt. mit offener oder halboffener Hand Griffform, bei der zum Halten ➏ Untergriff Griffform, bei der gegriffen wird. des Griffs zwischen Daumen und die Finger nach unten zeigen. ➋ Leiste schmaler Absatz für Fingern ordentlich Kraft aufgebaut Kann ansonsten jede Form haben die Fingerkuppen, je nach Größe werden muss. Ohne Daumen bei und lässt sich mit Körperspannung halboffen oder (im Bild) mit aufge- entsprechender Gewichtsverlage- oft erstaunlich weit durchziehen. stellten Fingern gegriffen. rung oft auch als Seitgriff haltbar. Henkel unabhängig von der Form ➌ Fingerloch kommt in ➎ Seitgriff wird auf seitlichen werden sehr große Griffe gerne verschiedenen Größen vom Einfin- Zug gehalten. Sonderform eines als Henkel oder gar Bierhenkel ger- bis zum Dreifingerloch. Wird Seitgriffs ist der Gaston, bei dem bezeichnet.

6 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 7 Klemmer beim >Rissklettern essentielle Knotenschlinge im Elbsandstein verwendetes Halteform. Je nach Rissbreite vom Finger- Sicherungsmittel, das anstelle von >Klemm- über den Hand- bis zum Faustklemmer. keilen oder >Klemmgeräten in Risse gelegt Klemmgeräte mechanische >Klemmkeile wird, wobei der Knoten klemmen soll. mit beweglichen Segmenten, die qua Kniehe- kombiniertes Gelände Wechsel von Fels belprinzip auch in parallelen Rissen halten. und Eis, ggf. auch Schnee in einer Seillänge, Klemmkeil Metallklötze in unterschiedlichen meist im alpinen Umfeld. Größen zur mobilen Absicherung (beim Körperschwerpunkt liegt in der Nähe des >technischen Klettern auch zur Fortbewe- Bauchnabels und sollte sich möglichst über gung), die in sich nach unten verjüngenden der Standfläche befinden. Rissen platziert und vom Nachsteiger wieder Körpersicherung das >Sicherungsge- eingesammelt werden. rät ist direkt am >Gurt des Sichernden Klemmkeilentferner (auch >Nutkey) dün- angebracht, dessen Körper beim Sturz ner, etwa 15 Zentimeter langer Metallstab mit des >Vorsteigers einen Teil der Energie gebogenem Haken an der Spitze zum leichte- abbekommt. Beim >Sportklettern übliche ren Entfernen festsitzender >Klemmkeile. >Sicherungsmethode. Klettergarten Sportkletterfels mit meist Körperspannung vor allem in überhängen- niedriger Wandhöhe und guter Absicherung. dem Gelände erforderliche Anspannung Klettertechniken Oberbegriff für alle er- eines Großteils der Körpermuskulatur, um denklichen Bewegungsmuster beim Klettern. Druck auf die Füße zu bringen. Klippen >Einhängen des Seils in eine Zwi- Kräftedreieck Verbindung von mindestens schensicherung. Auch als Klinken bezeichnet. zwei >Haken oder sonstigen Sicherungen Knoten siehe Kasten S. 8. mittels Schlinge, in die ein Zentralkarabiner

DIE WICHTIGSTEN KNOTEN

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➊ Sackstich einfacher Knoten ➌ Mastwurf ideal zur Selbstsi- als doppelter Bulin schwer zu zum Verbinden von Seilen oder cherung am Standplatz. Vorteil: knüpfen, daher heute nur noch gesteckt auch zum Einbinden. Abstand zum Fixpunkt kann ver- wenig verbreitet. ➋ Achter kommt meist nur als ändert werden, ohne den Knoten ➎ Prusik wird mit einer dünne- gesteckter Achter zum Einbinden aus dem Karabiner auszuhängen ren Reepschnur ums Seil geknüpft. in den Gurt zur Anwendung. Nach zu müssen. Dient mit zwei Prusikschlingen Belastung leichter zu öffnen als ➍ Bulinknoten einfach geknüpft zum Aufstieg am Seil, nach Stür- der Sackstich. unsicher, in der gezeigten Fassung zen auch zur Seilfixierung.

6 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 7 eingehängt wird und an dem >Selbstsiche- (Norm-) Stürze ein Seil aushält. rung und >Sicherungsgerät angebracht Nutkey >Klemmkeilentferner werden. Vorteil: gleichmäßige Lastverteilung, Nuts >Klemmkeile deshalb gut bei schlechten >Haken. objektive Gefahren von der Kompetenz des Kratzer winzige Griffleiste. Kletterers unabhängige Gefahren wie Stein- Kreuzzug Klettersequenz, bei der eine Hand oder Eisschlag, Wettersturz, etc. über die andere greift (im waagrechten Sinn). offwidth unangenehm zu kletternde künstliches Klettern >technisches O Rissbreite zwischen Faustriss und Klettern. Kamin. Linie durch die Strukturen von Fels, Eis offene Tür Problem, dass der Körper seitlich L oder Schnee vorgegebene Wegführung von der Wand wegdreht, bedingt durch für eine >Route oder einen >Boulder. ungünstigen >Körperschwerpunkt. Magnesia (auch >Chalk genannt) Pfeiler vertikal hervorstehende Fels- M wirkt schwach basisch und neutrali- P struktur ähnlich einer abgerundeten siert dadurch den sauren Handschweiß. >Kante. Mantle >Klettertechnik, bei der eine meist piazen (bei den Franzosen dülfern) sich auf dynamische Zugbewegung in eine Handbal- Gegendruck höherarbeiten, indem man mit lenstützbewegung überleitet. Oft nötig am den Beinen stemmt, mit den Armen zieht und Übergang von steilem in flacheres Gelände. sich mit Schulter und Hüfte zum Fels dreht. Mixedklettern Fortbewegung mit >Steig- Oft in Granitrissen erforderlich. eisen und >Eisgeräten abwechselnd in Fels Placement 1. Felsstruktur, die das Legen und Eis mit eigener Mixed-Bewertungsskala eines >Klemmkeiles oder >Klemmgerätes (siehe Kasten S.11) erlaubt. 2. Möglichkeit, beim technischen Move denglisch für einen Zug oder eine Klettern einen >Hook oder beim Mixedklet- einzelne Bewegungssequenz. tern das >Eisgerät zu verankern. Mover denglisch für Kletterer. Plaisir-Klettern auf Jürg von Känels Nachsteigen dem Vorsteiger folgen, Kletterführer-Reihe „Schweiz Plaisir“ N ergo mit Seilsicherung von oben und zurückgehender Begriff für gut abgesichertes daher ohne Sturzgefahr. Eine Spezialform ist Klettern mit geringen >objektiven Gefahren. das >Toprope-Klettern. Platte mehr oder weniger geneigte, relativ Nähmaschine (auch Elvis) unkontrolliertes glatte und griffarme Wandstruktur. Zittern der Beine beim Klettern durch Kraft- Pof (eigentlich Kollophonium) spezielles mangel, Aufregung oder Angst. Harz, das an den Bouldern Fontainebleaus No hand rest Rastposition in einer >Route, anstelle von Magnesia verwendet wird. bei der man mit beiden Händen gleichzeitig Portaledge quasi ein stabiles Feldbett (meist längere Zeit loslassen kann. inklusive Zelt), das bei >Bigwalls in der Normalhaken alle >Haken, die nicht Wand fixiert wird und als Nachtlager dient. gebohrt, sondern in >Risse oder Löcher ge- Problem schwieriger Boulder. schlagen werden. Gängige Typen: Längs- und Projekt noch nicht >rotpunkt gekletterte Querhaken, Ring-, Profil-, Drehmomenthaken. >Route oder nicht gekletterter >Boulder. Normsturz Sturz mit definiertem Fallgewicht prusiken mittels zweier >Prusikknoten am und >Sturzfaktor zur Ermittlung, wieviele Seil aufsteigen.

8 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 9 Quergang horizontal verlaufende Rissklettern erfordert spezielle Techniken Q Kletterpassage. wie >klemmen, >piazen etc. Häufig im Rack sämtliche Metallwaren, die ein Granit oder Sandstein. R Kletterer mit sich trägt. Rocks gebräuchlichste, vierkantige Rampe steil ansteigendes Band. >Klemmkeile. Randkluft Spalt zwischen Gletscher und Fels Route gängigste Bezeichnung für alle Klet- am Fuß einer Wand. terwege, die mit Seil begangen werden – von Reepschnur dünnes Seilmaterial (ca. 4 bis 8 zehn Meter bis zur 1000-Meter-Wand. Millimeter). Die Festigkeit muss laut CE-Norm Runout weiter Abstand zwischen zwei Durchmesser2 x 20 betragen. >Zwischensicherungen. Reibungsplatte quasi grifflose, geneigte Rurp kleiner Winkelhaken für schmalste Platte, bei der mit möglichst viel Sohlenflä- >Risse beim >technischen Klettern. che „auf Reibung“ gestanden wird. Sanduhr zwei Löcher im Fels, die in Reihenschaltung Methode zum Stand- S dessen Innern verbunden sind. platzbau bei guten >Haken. Partner- und Sanduhrschlinge bei ausreichender Festig- >Selbstsicherung werden direkt in einen keit des Stegs einer >Sanduhr Möglichkeit, Haken eingehängt und dieser mit weiteren eine zuverlässige Sicherung zu basteln. „in Reihe“ verbunden. Sanierung Nachrüstung von >Routen mit Rinne vertikale, schmale und langgezogene neuen (Bohr-) Haken. Einbuchtung die durch Erosion entsteht. Sauschwanz kringelförmiger >Umlenker, in Rippe stumpfer Grat, der zwei >Rinnen den das Seil direkt eingelegt wird. voneinander trennt. Scharte schmale Einbuchtung zwischen zwei Riss schmaler Felsspalt, vom Finger- über Gipfeln. Hand-, Faust-, Schulter- bis zum Körperriss. Schlüssellänge schwierigste Länge einer

DIE WICHTIGSTEN SICHERUNGSGERÄTE UND -METHODEN

1 2 3 4 ➊ Achter die Sicherung mit Ab- setzbar (auch mit Doppelseil). Sie viele Sicherungsplatten sowie seilachter ist beim Sportklettern benötigt kein zusätzliches Gerät, sogenannte Tubes und ATCs. häufig. Nachteil ist ihre geringe verursacht aber beim Ablassen ➍ Grigri halbautomatisches Bremswirkung. Krangel im Seil. Sicherungsgerät für Einfachseile. ➋ HMS die Sicherung mit dem ➌ Stichtprinzip nach dem Beim Sportklettern weit verbreitet, Halbmastwurf ist universell beim Prinzip der Stichtbremse da es bei Belastung selbsttätig Sportklettern und Bergsteigen ein- (Knicksicherung) funktionieren klemmt. Nur zur Körpersicherung.

8 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 9 >Route mit mehreren >Seillängen. die einen weichen, textilen Grip besitzt und Schlüsselstelle schwierigste Stelle oder Wetterschutz mit Isolation bei gleichzeitiger Passage einer >Route (>Crux). Atmungsaktivität verbindet. Schnapper Schenkel eines >Karabiners, der Speedklettern Wettkampfdisziplin, bei der sich mittels eines Scharniers öffnen lässt. einzig die Klettergeschwindigkeit zählt und Schwierigkeitsgrade siehe Kasten S. 10. zwei Starter parallel zum Ausstieg sprinten. Seillänge wichtigstes Längenmaß beim Klet- Spindrift in der Wand befindlicher Schnee, tern. Distanz zwischen zwei >Standplätzen der vom Wind aufgewirbelt wird und durch respektive zwischen Boden und >Umlenker. Bekleidungsöffnungen eindringt. Seilschaft das Team beim Klettern besteht Sportklettern >Freiklettern in gehobe- in der Regel aus zwei, öfter auch aus drei, nen Schwierigkeitsgraden mit meist guter selten aus vier oder gar mehr Personen. Absicherung. Selbstsicherung Befestigung des Sichern- spotten aktives Aufpassen auf den den am >Standplatz. Boulderer, wobei der Spotter den Kletterer Serac Gletscherabbruch in steilem Gelände. bei einem Sturz so abfängt, das dessen Füße Oberhalb von >Routen sehr gefährlich, da zuerst den Boden oder die Matte erreichen. weiteres Abbrechen kaum zu berechnen ist. Spreiztechnik vor allem in >Verschneidun- sichern die Tätigkeit des Seilausgebens und gen und >Kaminen zum Einsatz kommende Einholens und im Falle eines Sturzes das Hal- >Klettertechnik, bei der die Beine weit ten des Stürzenden mit Hilfe eines >Seils ausgespreizt werden (oft auf Gegendruck). und eines >Sicherungsgeräts. Standplatz Ort, an dem bei Routen mit Sicherungsgeräte / Sicherungsmethoden mehreren >Seillängen der >Vorsteiger den siehe Kasten S. 12. >Nachsteiger sichert und von wo aus der Sicherungskette alle mechanischen Be- Vorsteiger in die nächste Länge startet. standteile wie >Gurt, >Seil, >Standplatz, Steigeisen gezackter Schuhuntersatz zum >Zwischensicherungen. sicheren Fortbewegen in flachem ebenso wie Sicherungsplatte >Sicherungsgerät, mit in steilem Eis. Man unterscheidet zwischen dem zwei >Nachsteiger parallel gesichert Leichtsteigeisen für Gletscherwanderungen werden können, und das einen „Nachstiegs- und Skitouren, Allroundsteigeisen, die sturz“ selbsttätig blockiert. robuster sind, und Extremsteigeisen fürs Sika spezieller Kleber für Stein und Beton. Wasserfallklettern oder steiles alpines Eis. Sinter längliche, vertikale Felsstrukturen, die Steigklemme in eine Richtung selbsttätig durch Kalkablagerungen (Tropfsteinprinzip) blockierende Metallkonstruktion für den entstehen. Aufstieg am Seil (siehe auch >jumarn). Sitzgurt feste Textilkonstruktion aus zwei Stemmtechnik Klettertechnik für >Kamine, Beinschlaufen, mit einem Gurt um die Hüfte bei man sich mit Füßen und Rücken auf verbunden. In diese Verbindung wird das Seil Gegendruck höherarbeitet. eingebunden (>Gurt, >Hüftgurt). Stopper >Rocks. Sitzstart häufiger Beginn von Bouldern. Das Sturzfaktor physikalische Größe, welche Gesäß verlässt dabei den Boden zuletzt. die Härte eines Sturzes angibt (Sturzhöhe Skyhook >Cliff, >Hook. dividiert durch Länge des ausgegebenen Softshell denglisch für Kleidungsschicht, Seils gleich Sturzfaktor).

10 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 11 subjektive Gefahren Risiken, die aus man- Verhauer unbeabsichtigtes Abweichen gelndem Können oder individuellen Fehlern V von einer alpinen Route. resultieren. Verschlusskarabiner >Karabiner, bei dem T-Anker (auch Toter Mann) Sicherung der >Schnapper durch einen Verschluss- T im Schnee, bei der ein länglicher mechanismus gegen selbsttätiges Öffnen Gegenstand (Pickel, Ski etc.) im 90-Grad- gesichert werden kann (Schrauber etc.). Winkel zur zu erwartenden Sturzrichtung Verschneidung zwei aufeinanderstoßende eingegraben wird. Felswände, die eine „Ecke“ im Fels ergeben. Tasche großes, länglich geformtes (horizon- Vorsteigen Klettern „am scharfen Ende des tal) Loch, das als >Griff dient. Seils“; das Seil läuft vom Vorsteiger nach technisches Klettern (engl. ) im unten und wird von diesem in >Zwischensi- Gegensatz zum Freiklettern werden hier nicht cherungen eingehängt. natürliche Strukturen, sondern >Haken und Waben vor allem im Sandstein auftre- andere Hilfen zur Fortbewegung benutzt. W tende Felsstruktur aus vielen kleinen, Tickmark Kennzeichnung von >Griffen mit nebeneinanderliegenden Löchern. Chalkstreifen, um diese leichter zu treffen. Wasserrillen durch Erosion entstehende Toehook siehe >Foothook. vertikale „Wellen“ im Fels. top klettern Wettkampfjargon für den Aus- Wechselführung (auch überkreuz oder stiegsgriff einer Route erreichen und halten. überschlagend klettern) die Partner einer Topo Anstiegsskizze, die den Verlauf einer Zweierseilschaft wechseln sich in einer Mehr- >Route mithilfe von Symbolen verdeutlicht. seillängenroute mit dem >Vorsteigen ab. Topout >Boulder mit Ausstieg auf einen Wechte auf der windabgewandten Seite Felsblock. eines Grats angehäufte, überhängende Tradclimbing (von traditional) angelsächsi- Schneemassen. sche Spielform des Kletterns, bei der nur mo- Whiteout völliges Verschwimmen der Gelän- bile Sicherungsmittel zum Einsatz kommen. dekonturen bei Schneefall oder Nebel. Tricam kaum noch gebräuchliche Sonder- Workout-Route >Afterwork-Route. form eines >Klemmkeils. Zackenschlinge (auch Köpflschlinge) Tritt steht für alles, worauf die Füße Platz Z Schlinge, die über einen schmalen finden, ob riesengroß oder winzig klein. Felszacken oder ein „Felsköpfl“ gelegt wird. Trittleiter flexible, kurze Sprossenleiter, die Zonengriff Griff bei einem Wettkampfboul- beim >technischen Klettern in >Haken und der, für den der Kletterer wenigstens einige sonstiges eingehängt wird, um darauf ein Punkte bekommt, falls er den Ausstiegsgriff Stück höher zu gelangen. nicht erreicht. Tropflöcher (>Gouttes d‘eaux) durch Erosi- Zwillingsseil dünnes Doppelseil (7,5 bis 8 on im Kalk entstandene, nach oben offene, Millimeter stark), das auch im Nachstieg nur kleine Löcher, oft als >Griff bauchbar. im Doppelstrang verwendet werden darf. Umlenker >Haken (teils mit Zwischensicherung jede Sicherung (>Ha- U >Karabiner, >Sauschwanz oder ken, >Klemmgerät >Sanduhrschlinge), ähnlichem) am Ende einer >Route, an dem die einen Sturz des Vorsteigers halten soll man das Seil umlenkt und wieder zum Boden (in Abgrenzung zu Sicherungspunkten am hinabschwebt. >Standplatz).

10 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 11 DIE WICHTIGSTEN BEWERTUNGSSYSTEME Die Schwierigkeitsgrade Weltweit gibt es eine Vielzahl von Bewertungsmöglichkeiten, hier die wichtigsten. Freikletterbewertungen Bestandteilen zusammen: Die es wird aber bei der Gradangabe Freikletterbewertungen gelten Ziffer 5 bezeichnet Klettereien, die meist ein Fb (wie Fontainebleau, meist ausschließlich für eine üblicherweise ein Seil verlangen, Bouldermekka bei Paris) vorge- Rotpunktbegehung. Üblicherweise die Zahl nach dem Dezimalpunkt setzt, also zum Beispiel Fb 7a. dürfen dabei heute auch die gibt die technische Schwierigkeit Die Angaben berücksichtigen die Expressschlingen vogehängt sein an. Diese reicht derzeit bis etwa Kürze der Kletterei, die Bewertung (eigentlich en libre oder pink- 14 oder 15 und wird je nach Gebiet ist härter als Sportklettergrade . point). Die meisten Bewertungen entweder durch + oder - oder duch Amerikanische Skala von John beziehen sich nur auf die Schwie- die Buchstaben a bis d verfeinert. Sherman (Spitzname „vermin“ = rigkeit und sagen nichts über Australische Skala Down under Ungeziefer, Gesindel) eingeführ- Absicherung oder Gefährlichkeit liebt man es einfach: Die te Skala in Anlehnung an die einer Route aus. werden in arabischen Ziffern von Dezimalwerte des YDS. Die Ziffern UIAA-Skala im deutschprachigen 1 bis 34 angegeben. Eine weitere reichen von 0 bis 16 und haben ein Raum und den Alpen gebräuchlich. Unterteilung existiert nicht. V wie „vermin“ vorgestellt. Wird mit arabischen, manchmal Britische Skala zweigeteilte auch römischen Ziffern angege- Skala mit einer Gesamtwertung Technisches Klettern ben und reicht von 1 bis ungefähr (von VD bis E10) und einem „Tech- A-Bewertung vom englischen 11+. Eine Feingliederung erfolgt nical Grade“ von 4a bis 7b. Die Aidclimbing abgeleitete Bewer- durch + (schwerer) und - (leichter). Gesamtwertung beinhaltet Länge, tung fürs technische Klettern. Sächsische Skala entstammt Ausgesetztheit, Absicherbarkeit Gradangabe durch Ziffer von 0 dem Elbsandsteingebirge in Sach- und Schwierigkeit einer Route, der bis 5 mit vorgestelltem A. A0 sen. Grade werden in römischen Technical Grade ist eine Angabe bedeutet Griff in den Haken, ab A1 Ziffern von I bis XII angegeben, der schwersten Kletterstelle. sind Trittleitern erforderlich, ab A2 Feingliederung durch Buchstaben Gilt für Trad-Climbs; bei reinen sind Fortbewegungspunkte selbst von a bis c. Sportklettereien greift der Brite anzubringen. Ab A3 wird dieses Französische Skala ist in ganz zur Franzosenskala. sehr schwierig, und bei A4 und Südeuropa gebräuchlich und brei- E-Skala in Anlehnung an die A5 zunehmend gefährlich, da die tet sich beim Sportklettern weiter britische Gesamtbewertung Fortbewegungspunkte kaum noch aus. Grade werden in arabischen der Ernsthaftigkeit einer Route das Körpergewicht, sicher aber Ziffern von 1 bis 9 angegeben, die existieren in den Alpen regional keinen Sturz mehr halten. Feingliederung erfolgt durch die Systeme mit E-Bewertung, die sich Buchstaben a bis c. Eine einfache aber von Region zu Region und je Eis-und Mixedklettern Umrechnung in UIAA ist nicht nach Kletterführer unterscheiden. Eisklettern beim reinen möglich. Eisklettern (u.a. an Wasserfällen) Amerikanische Skala das Boulderbewertungen existiert eine Bewertung, die von 1 sogenannte Yosemite Decimal Fontainebleau-Skala lehnt sich bis 7 mit vorgestellten WI (für „wa- System (YDS) setzt sich aus zwei an die Sportkletterbewertung an, ter ice“) reicht. Ab Grad WI 4 ist

12 KLETTERN GLOSSAR 2004 KLETTERN GLOSSAR 2004 13 mit kurzen senkrechten Passagen Grad WI 7 bringt Überhänge und Ziffer derzeit von 1 bis 14, teils zu rechnen, ab Grad WI 5 auch mit Eisvorhänge, viel mehr geht im mit + oder - verfeinert. Der Bezug längeren solchen Passagen, und reinen Eis physikalisch nicht. zu anderen Skalen ist schwer ab Grad WI 6 mit sehr langen und Mixedklettern eigene Skala mit aufzustellen, die Regelungen zur heiklen vertikalen Abschnitten. vorgestelltem M und arabischer Klettertechnik sind noch im Fluss.

DIE SCHWIERIGKEITSGRADE IM VERGLEICH FREIKLETTERGRADE BOULDERGRADE

UIAA- Frank- Frank- Elbsand- USA AUS Groß- USA Skala stein reich britannien reich

1 - 3 I - III 1 - 3 5.0-5.2 10-12 Fb 1-2 4 IV 4 5.3 VD Fb 3 Vb- 4+ 5.4 13 HVD 4+ 5- V 5.5 14 MS 5 VI 5a 5.6 S 4a Fb 4a Vb 5+ VIIa 5.7 15 VS 4b 5b 6- 5.8 16 4c VIIb 6 5c 5.9 17 HVS 5a Fb 4b V0- 6+ VIIc 6a 5.10a 18 E1 7- VIIIa 6a+ 5.10b 19 5b 5.10c 20 7 VIIIb 6b E2 Fb 4c V0 5.10d 21 7+ VIIIc 6b+ 5c Fb 5a V1 6c 5.11a 22 E3 8- IXa 5.11b Fb 5b V2 6c+ 23 6a 8 IXb 7a 5.11c 24 Fb 5c V3 5.11d E4 8+ IXc 7a+ 25 Fb 6a V4 7b 5.12a 26 6b Fb 6b 9- Xa 5.12b E5 V5 7b+ 27 Fb 6c 9 Xb 7c 5.12c Fb 7a V6 5.12d 28 E6 6c Fb 7a+ V7 9+ Xc 7c+ 5.13a 8a 29 Fb 7b V8 10- XIa 5.13b 30 Fb 7b+ 8a+ E7 7a Fb 7c V9 5.13c 31 10 XIb 8b 5.13d E8 Fb 7c+ V10 8b+ 32 Fb 8a V11 10+ XIc 5.14a E9 7b 8c 5.14b 33 Fb 8a+ V12 11- XIIa 8c+ 5.14c E10 Fb 8b V13 34 Fb 8b+ V14 11 9a 5.14d Fb 8c V15 11+ 9a+ 5.15a Fb 8c+ V16

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