MAGAZINDER HÄNDEL-FESTSPIELE 25. MAI BIS 10. JUNI 2018

IM FOKUS FREMDE WELTEN DAS FESTSPIELTHEMA

Händel in 70 Jahre Museum Händel-Haus

Auf einen Blick festspielKalender mit allen terminen

DIE STIFTUNG HÄNDEL-HAUS DANKT IHREN

Förderern und Sponsoren

PARTNERN

MEDIENPARTNERN KULTURPARTNERN INHALT FREMDE WELTEN

GruSSworte 26 „Man wird in Zukunft wissen, dass die Händel- Oper zu den kostbarsten Gütern der musikalischen 2 Dr. Reiner Haseloff Kunst gehört …“ Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt dr. Karin Zauft 3 Dr. Bernd Wiegand Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale), Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus

4 Clemens Birnbaum Direktor der Stiftung Händel-Haus, intendant der Händel-Festspiele Halle

IM FOKUS: FREMDE WELTEN

6 Der Wandernde, der heute kommt und morgen bleibt Annette Markert und Elisabeth Wilke in Händels Oper „“, prof. Dr. Thomas Seedorf Aufführung des Landestheaters Halle (heute Oper Halle) 1984 © Stiftung Händel-Haus 10 So fremd, so nah dr. Konstanze Musketa 30 Alles beginnt mit einer Idee … Fragen an den Grafiker Georg Schütze 14 durch die Welt im Auftrag des Herrn.

Reisen von Pietisten im 18. Jahrhundert

Friederike Lippold IM FOKUS: Händel in Halle

16 Fremde Welten spezial 32 Zukunft braucht Herkunft im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Clemens Birnbaum Katrin Greiner 36 Das Händel-Haus Halle Musikmuseum seit 1948 – 70 Jahre Sammlung IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE und Forschung

18 Joyce DiDonato – Grenzgängerin zwischen Kunst 40 Rekonstruktion statt Spielbarmachung – auf der und Wirklichkeit Spur des originalen Klanges patricia Reese Christiane Barth

… und sein Nachbau © Stiftung Händel-Haus

Alt und Neu - das Ruckers-Cembalo im Händel-Haus …

46 Hören, sehen, informieren, erleben, erinnern

KOMPENDIUM 51 Festspielkalender 60 Künstlerverzeichnis Joyce DiDonato, Foto: Brooke Shaden 61 Impressum 21 Der Händel-Preis der Stadt Halle 62 Veranstaltungsorte 23 Mit Händel in Krieg und Frieden 63 Museumsshop im Händel-Haus ein Interview mit dem Regisseur Ralf Pleger

Händel-Festspiele Magazin 2018 1 GRUSSWORT

Dr. Reiner Haseloff Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt

Sehr herzlich begrüße ich Sie zu den diesjährigen Händel-Fest- Seine Musik hat den europäischen Gemeinsinn befördert. Große spielen. Das Festival in Halle ist etwas Besonderes. An originalen kulturelle Leistungen entstehen stets im friedlichen Zusammenle- Schauplätzen erlebt man die Musik großer Komponisten sehr viel ben und Austausch der Völker und niemals durch eine engstirnige unmittelbarer und intensiver. Die künstlerische Qualität, die Aura Abkapslung. Musikalisch war das Publikum zu Händels Zeit ohne- von Authentizität und nicht zuletzt ihre zentrale Stellung in der hin europäisch gestimmt. Auch daran erinnern diese Festspiele, europäischen Händel-Pflege geben diesen Festspielen ihr unver- die Freunde der barocken Musik aus Europa und der ganzen Welt wechselbares Gepräge. Von Halle aus sind wesentliche Impulse für zusammenbringen. die Händel-Renaissance und –pflege ausgegangen. Die Händel- Festspiele sind das größte Festival klassischer Musik in Sachsen- Mein Dank gilt allen Förderern, Sponsoren und Partnern, deren Anhalt und leisten einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Wahr- Engagement die Festspiele in diesem Umfang ermöglichen. Den nehmung Sachsen-Anhalts weit über die Landesgrenzen hinaus. Händel-Festspielen 2018 wünsche ich Erfolg und eine große Re- In diesem Jahr stehen die Händel-Festspiele unter dem Motto sonanz. „Fremde Welten“. Und wer könnte dieses Motto besser verkör- pern als der Kosmopolit Georg Friedrich Händel? Fremde Welten waren für ihn eine Herausforderung. Händel hat den euro- päischen Gedanken einer ideellen – nicht politischen – Gemein- schaft verkörpert. Er lässt sich keiner nationalen Schule und keiner Nationalität ganz eindeutig zuordnen. Zu Recht gilt er vielen als „der Europäer“, als europäischer Künstler avant la lettre. Dr. Reiner Haseloff Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Händel war überzeugt: „Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen“, und nach dieser Maxime han- delte er. Das klingt nicht nur sehr modern, das ist auch ganz mo- dern gedacht. Würde man nicht vielen jungen Menschen heute raten, zu lernen, zu reisen und Erfahrungen zu sammeln, um den Horizont zu erweitern? Händel war seiner Zeit voraus und sah früh, welche Möglichkeiten ihm Europa bot. Halle, Hamburg, Flo- renz, Rom, Neapel, Venedig, Hannover und natürlich London wa- ren wichtige Stationen in seinem Leben. Er war der Vermittler zwischen der mitteldeutschen und der italienischen, französischen und englischen Musiktradition. Seine Muttersprache war Deutsch, seine Konversationssprache Französisch, seine Alltagssprache Eng- lisch und seine Theatersprache Italienisch. Er schrieb als einer der ganz wenigen Komponisten Musik für die drei großen euro- päischen Glaubensgemeinschaften

2 Händel-Festspiele Magazin 2018 GRUSSWORT

DR. BERND WIEGAND OBERBÜRGERMEISTER DER STADT HALLE (SAALE) UND VORSITZENDER DES KURATORIUMS DER STIFTUNG HÄNDEL-HAUS

Liebe Hallenserinnen und Hallenser, dem großen Abschlusskonzert in der Galgenbergschlucht. Dazwi- liebe Gäste, liebe Musikfreunde, schen wartet ein reich gefülltes Programm, gespickt mit Stars und Neulingen der Barockmusikszene, aufgeführt an authentischen die Händel-Festspiele laden in diesem Jahr zu einer Reise in „Frem- Orten. Hinzu kommt schließlich das umfangreiche Rahmenpro- de Welten“ ein. Fremde Welten mögen uns einerseits neugierig gramm mit Führungen, Ausstellungen, Sonderkonzerten. machen, faszinieren und anziehen – sie können aber auch das Gegenteil bewirken, Ängste und Abwehrreaktionen auslösen. Vertraut sind schließlich die zahlreichen Partner, die erfreulicher- Händel selbst machte sich als junger Mann auf den Weg in Wel- weise wieder mit im Boot sind: die Franckeschen Stiftungen, das ten, die seinerzeit wohl durchaus als fremd empfunden wurden. Stadtmuseum, das Kunstmuseum Moritzburg, das Technische Als 18-Jähriger fuhr er zunächst nach Hamburg, später reiste er Halloren- und Salinemuseum; die Stadtmarketing Halle (Saale) mehrere Jahre durch Italien und zog schließlich nach London. In GmbH bietet diverse spezielle Angebote; als regionale Partner unserer globalisierten Welt mögen das keine bedeutsamen Ent- sind das Goethe-Theater Bad Lauchstädt, das Anhaltische Theater fernungen mehr sein – Anfang des 18. Jahrhunderts dürfte ein in Dessau und das Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg großes Stück Wagemut und Abenteuerlust dazu gehört haben, feste Größen. die Heimat hinter sich zu lassen, in die Fremde zu ziehen und dort im Umkehrschluss selbst ein Fremder zu sein. Nicht zuletzt zeigt sich Händels Beliebtheit auch 333 Jahre nach seiner Geburt in der großen Zahl der Förderer und Sponsoren, der Tatsächlich spielen viele von Händels großen Werke in fremden Medien- und Kulturpartner, denen für ihr Engagement zu danken Welten. Die Festspiele werden in diesem Jahr ausleuchten, wie ist. Als Hauptstifterin der Stiftung Händel-Haus gibt die Stadt sich die Erfahrungen des Komponisten mit und in der Fremde in Halle (Saale) ebenfalls ein klares Bekenntnis zur dauerhaften Pfle- dessen Werk widerspiegeln. Zu den mannigfachen Assoziationen ge von Händels Werk. des Festspiel-Mottos gesellen sich auch sehr aktuelle. Ein weiteres Mal beweist die Festspielleitung ein feines Gespür für die Stim- So darf ich Ihnen allen, liebe Hallenserinnen und Hallenser, liebe mungen und Themen der Zeit und schlägt unerwartete Bögen Gäste, harmonische, beglückende und inspirierende Festspiel- von der Vergangenheit in die Zukunft. Tage wünschen. Erleben Sie Musikerinnen und Musiker der Extraklasse, angeführt in diesem Jahr von der aktuellen Händel- Für Festspiel-Besucher gibt es also viel zu entdecken – nicht zu- Preisträgerin, der US-amerikanischen Mezzosopranistin Joyce letzt im doch eigentlich vertrauten Werk des großen Barockkom- DiDonato. Herzlich willkommen! ponisten. Es mag selbst Kenner erstaunen, aber es gibt immer noch eine Oper, die bislang nie in Halle (Saale) aufgeführt wurde Ihr – eine Lücke, die in diesem Jahr gleich mit der festlichen Eröff- nung geschlossen wird: Erstmals wird die in Ägypten spielende Händel-Oper „Berenice, Regina d‘Egitto“ zu erleben sein, als Neuproduktion am Opernhaus. Erzählt wird eine so packende wie einfallsreiche Geschichte um Irrtümer und Missverständnisse, um Rache, Macht und Liebe. Dr. Bernd Wiegand Freilich taucht im Festspiel-Programm auch Vertrautes auf – begin- Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) nend mit der Feierstunde am Händel-Denkmal und endend mit Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus

Händel-Festspiele Magazin 2018 3 GRUSSWORT

CLEMENS BIRNBAUM DIREKTOR DER STIFTUNG HÄNDEL-HAUS UND INTENDANT DER HÄNDEL-FESTSPIELE

Liebe Musikfreunde, so einer gewissen Beliebtheit. Auszüge aus einigen dieser mit dem vorliegenden Programm der Händel-Festspiele möchten Reiseberichte werden in der Jahresausstellung „So fremd, so wir Sie in fremde Welten entführen. Das Fremde klingt für viele nah“ im Händel-Haus gezeigt bzw. sind auszugsweise zu hören. Menschen spannend und aufregend. Es löst häufig einen unwi- derstehlichen Reiz des Exotischen aus. Man denkt an Reisen, Ur- Weil das Fremde einen so großen Reiz auf die Menschen ausübt, laub, vielleicht auch an Abenteuer. Positive Bilder und Erinnerun- wundert es nicht, dass die Oper diese Faszination nutzt. So spielt gen entstehen im Kopf, ungewöhnliche Gerüche steigen in die die Handlung vieler Opern Händels in fernen oder sogar auch Nase, man hört unbekannte, faszinierende Klänge, ja man kann phantastischen Orten: Im spanischen Sevilla ist „Rodrigo“ ange- sogar das Fremde schmecken. Das Fremde übt auf den Menschen siedelt, in Jerusalem der „“. Ort der Handlungen von „Be- von Heute weiterhin eine große Faszination aus, obwohl uns die renice“ und „“ ist Ägypten, und „Alessandro“ und modernen Medien wie Internet und Fernsehen sowie schnelle und „“ spielen sogar im fernen Indien. „“ treibt ihr Unwe- bequeme Reisemöglichkeiten das Fremde ganz nah bringen. sen auf einer nicht näher bezeichneten Zauberinsel. Und die Schäferspiele wie im „Il Pastor fido“ sind im mythischenA rkadien Zu Händels Zeiten gab es den Reiz des Fremden ebenso, wenn- angesiedelt. gleich Reisen weit beschwerlicher und gefährlicher waren und man zudem hierfür sehr viel Zeit opfern musste. Trotzdem reisten die Das Fremde kann beim Menschen aber nicht nur positive Empfin- Menschen des 18. Jahrhunderts, waren in ganz Europa und darü- dungen, sondern auch Ängste auslösen und abwehrende Reakti- ber hinaus unterwegs - wenn man es sich leisten konnte. Händel onen hervorrufen. Begriffe wie „Fremdenangst“, „Fremdbestim- zählte zu diesem kleinen Kreis der Auserwählten. Sein Weg führte mung“ oder „Fremdkörper“ deuten darauf hin. Diese Angst ist ihn von Halle nach Hamburg, für mehrere Jahre mit einer sehr auch Gegenstand eines Opernlibrettos, das Händel vertont hat: In beschwerlichen Überquerung der Alpen nach Italien und schließ- der Oper „“ schottet König Toante sein Inselreich gegen- lich über Hannover nach England. Doch auch als er in London sein über allen Fremden ab und befiehlt, dass jeder Fremde, der sein neues Zuhause fand, reiste er weiterhin durch Europa. Zum Beispiel Land betritt, hingerichtet wird. Auch die Reaktionen einiger Men- nach Irland, wo sein „“ in Dublin seine erste Aufführung schen bei den Migrationsbewegungen der vergangenen Jahre feierte. Wiederholt kam er, wenn er es einrichten konnte, auch in zeigen, dass man bei gleichzeitiger Faszination gegenüber dem seine Geburtsstadt zurück, beispielsweise im Jahr 1719, als er auf Fremden, wenn die Reise einen freiwillig in andere Länder führt, dem Weg nach Dresden war, um dort im Rahmen einer historisch den Fremden, die in das eigene Land kommen, reserviert gegen- bedeutsamen Hochzeitsfeierlichkeit am kursächsischen Hof Sänger übersteht. Diese Reserviertheit kann letztlich in Fremdenfeindlich- für seine Londoner Oper zu engagieren. keit und Fremdenhass münden. Der Weg in die Fremde findet seit Menschengedenken leider nicht nur aus exotischer Neugierde Der Reiz des Fremden drückt sich im 18. Jahrhundert auch darin statt, sondern auch notgedrungen durch Flucht oder Vertreibung. aus, dass in vielen zeitgenössischen Büchern über fremde Orte Auch hieran erinnert uns die Sprachgeschichte, denn das althoch- berichtet wird. Nicht alles, was in diesen Berichten zu lesen ist deutsche Wort „elilenti“, auf das das heutige Wort „Elend“ zu- und abgebildet wird, stimmt. Dies hängt stark davon ab, ob der rückgeht, bedeutete damals nichts anderes als „anderes Land“. Schreiber selbst vor Ort war und das Beschriebene bzw. Abgebil- dete selbst gesehen hat oder ob er nur laut Hörensagen darüber Das Fremde holt man sich auch gerne nach Hause. Kochbücher berichtet. Hier stimmt der alte Spruch, das Reisen bildet. Die ent- mit Rezepten aus allen Teilen der Welt zeugen hiervon. Exotische standenen und publizierten Reiseberichte, die häufig mit Kupfer- Blumen wie Strelitzien, Amaryllis oder die Flamingoblume ver- stichen illustriert wurden, erfreuten sich im 18. Jahrhundert eben- schönern mit ihren prachtvollen Blüten unsere Räume. Diese Vor-

4 Händel-Festspiele Magazin 2018 liebe für exotische Pflanzen hat es bereits im 18. Jahrhundert klangprächtige und internationale Koproduktion des „Jazziah – gegeben. Dies wissen wir beispielsweise von Händel, der seinem Händels Messiah reloaded“ unterstützt, sondern darüber hinaus Komponistenfreund und leidenschaftlichen Pflanzenliebhaber die Händel-Festspiele mit einem kostenfreien Barockfest auf dem Georg Philipp Telemann exotische Pflanzen („Plantes exotiques“) Domplatz bereichert. Weitere Unternehmen haben Konzertpaten- zum Geschenk machte. Hiervon erfahren wir aus Briefen Hän- schaften übernommen und die Veranstaltungen für Sie möglich dels, die er in den 1750er Jahren in französischer Sprache an gemacht: Hier danke ich der Total Raffinerie Mitteldeutschland Telemann schrieb: „Wenn die Liebhaberei für exotische Pflanzen GmbH, der GP Günter Papenburg AG, der Ströer Media AG, der und dergleichen Ihre Tage verlängern und die Ihnen eigene Leb- Stadtwerke Halle GmbH und der Kathi Rainer Thiele GmbH. In haftigkeit verjüngen könnte, so biete ich Ihnen mit aufrichtiger dieser vertrauten Familie begrüße ich als neues Fördermitglied Freude an, etwas dazu beizutragen. Ich mache Ihnen ein Ge- herzlich die Orbis Real Estate, die uns dankenswerterweise in die- schenk und sende Ihnen ... eine Kiste mit Blumen, von denen mir sem und den kommenden Jahren eine finanzielle Unterstützung Kenner versichern, sie seien auserlesen und von bezaubernder zugesagt hat. Im Hintergrund und für das Publikum nahezu un- Seltenheit.“ sichtbar wirken Mitglieder der Stiftungsgremien, die Mitarbeiter der Stiftung und zahlreiche Helfer mit, die zum Gelingen eines In diesem Zusammenhang hoffe ich, dass auch Ihre „Lebhaftigkeit herausragenden Festes einen wichtigen Beitrag leisten. Auch ih- verjüngt“ wird durch unseren Streifzug durch das Fremde und nen gilt mein Dank. Ohne all dieses Engagement gäbe es die Exotische im diesjährigen Festspielprogramm. „Auserlesen“ ist Händel-Festspiele nicht, die von Thomas Schmoll im Musikmaga- zumindest die Schar der Musiker, die bei den Händel-Festspielen zin Orpheus im vergangenen Jahr „als eines der besten Festivals auftritt. Besonders hervorheben möchte ich dabei Joyce DiDona- für Alte Musik in Europa“ bezeichnet wurde. to, die in diesem Jahr mit dem Händel-Preis der Stadt Halle, ver- geben durch die Stiftung Händel-Haus, geehrt wird. In szenischen Ich wünsche uns interessante Begegnungen mit dem Fremden und konzertanten Opernaufführungen wird das Publikum in bei den Händel-Festspielen 2018. „exotisch-fremde“ Orte wie den Parnass („Parnasso in festa“), in das Jerusalem der Kreuzritter („Rinaldo“) oder in das alte Ägypten Ihr („Berenice“) entführt. Neben Barockmusik werden Brücken zu anderen Genres geschlagen, beispielsweise zur irischen Musik mit der Camerata Kilkenny oder zur Musik des Mittelmeeres mit der türkischen Sängerin Nihan Devecioğlu, zur elektronischen Musik in den Baroque Lounges und zum Jazz oder zur Pop-Rock-Musik (Bridges to Classics). Auch hier kommt es zu spannenden Begeg- Clemens Birnbaum nungen an sich fremder Musikstile und -genres. Direktor der Stiftung Händel-Haus Intendant der Händel-Festspiele Halle Wenig fremd, sondern nah und vertraut sind uns die langjährigen Förderer und Partner der Händel-Festspiele, die sich auch in die- sem Jahr beim größten wiederkehrenden Kulturereignis des Lan- des Sachsen-Anhalt engagieren. Neben der Stadt Halle und dem Land Sachsen-Anhalt danke ich der Bundesregierung, die ein Teil- projekt der Festspiele finanziell fördert und damit auch die über- regionale Bedeutung dieses Musikfestes anerkennt. Wie in den vergangenen Jahren steht uns auch Lotto Sachsen-Anhalt wieder zur Seite und präsentiert die traditionelle Aufführung des „Mes- siah“. In diesem Jahr erklingt das Oratorium aufgrund einer Bau- maßnahme nicht in der Marktkirche zu Halle, sondern im Dom. Dabei handelt es sich ebenso um einen authentischen Händel-Ort, denn der Komponist erhielt seine erste Musikeranstellung an der evangelisch-reformierten Domgemeinde. Mein Dank gilt ferner der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, die gemeinsam mit der Saa- lesparkasse ein Teilprojekt fördert und es uns u.a. ermöglicht, dass unser Publikum im Goethe-Theater Bad Lauchstädt die neu ent- stehende Produktion von „Parnasso in festa“ erleben kann. Vor genau 50 Jahren fand übrigens in diesem Theater, das wiederholt von der Saalesparkasse finanzielle Unterstützung erfährt, die erste Darbietung einer Oper Händels statt. Seit einigen Jahren sind wir dankbar für die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH, die nicht nur in diesem Jahr eine

Händel-Festspiele Magazin 2018 5 IM FOKUS: FREMDE WELTEN FREMDE WELTEN

Der Wandernde, der heute kommt und morgen bleibt Thomas Seedorf

Das Motto der Händel-Festspiele 2018 „Fremde Welten” spiegelt sich nicht nur in zahlreichen Konzerten oder Opernaufführungen wider. Die Jahresausstellung im Händel-Haus, Ausstellungen im Kunstmuseum Moritzburg Halle oder in den Franckeschen Stiftungen laden ein, sich dem Thema auf besondere Weise zu nähern. Kompetente Wissenschaftler aus mehreren europäischen Ländern sowie aus den USA stellen ihre neuesten Forschungsergebnisse zum Thema der musikalischen Migrationsbewegungen in der Wissenschaftlichen Konferenz vor. Am 26. Mai 2018 wird Prof. Dr. Thomas Seedorf mit einem Festvortrag zu „Händel, der vertraute Fremde“ in die Thematik einführen.

„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus“. Der gleich ein Ort, an dem er sich unglücklich, wie verbannt und Wanderer, dessen Geschichte Wilhelm Müller erdichtet und Franz ausgestoßen fühlt – im Wort „Elend“ verbinden sich beide Be- Schubert in Musik gesetzt hat, erreicht auf seiner Winterreise deutungsebenen, von denen im weiteren Verlauf der Sprachge- kein Ziel, nirgendwo fühlt er sich als Gast willkommen, stets schichte nur eine überdauerte. drängt es ihn weiter zu ziehen. Im zwölften Lied („Einsamkeit“) verdichtet sich die Empfindung des Wandernden, an derG emein- Auch der Wanderer Müllers und Schuberts ist ein Fremder, doch er schaft anderer Menschen nicht teil zu haben, einsam, mehr noch: erlebt sein „Elend“ nicht im Ausland. Der Winterreisende ist fremd elend zu sein. im eigenen Land, in der eigenen Gesellschaft, die ihn ausgrenzt. Damit drückt der Wanderer der „Winterreise“ ein Lebensgefühl Zur Zeit Müllers und Schuberts hatte das Adjektiv „elend“ bereits aus, das in der Restaurationszeit des frühen 19. Jahrhunderts viele jene Bedeutungen, die es noch heute besitzt: jämmerlich, bekla- Menschen erfasste. Die Befreiungskriege gegen Napoleon hatten genswert, armselig, schwach. Im frühen 19. Jahrhundert schwang für kurze Zeit die Utopie einer neuen Gesellschaft aufkommen las- aber noch die aus dem Mittelalter stammende Ursprungsbedeu- sen, die sich mit der Rückkehr zu den alten Machtstrukturen in tung des Wortes mit. Das mittelhochdeutsche „ellende“ ist zu Nichts auflöste.D ie politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse übersetzen mit „aus der Fremde kommend“ oder auch „in der haben sich seither grundlegend verändert, die Erfahrung, allein zu Fremde lebend“. Als Substantiv bezeichnete das Wort einen sein inmitten einer Gesellschaft, zu der man eigentlich gehört, ist Fremdling, aber auch einen Vertriebenen oder Verbannten. „Aus- aber vielen Menschen geblieben, was vielleicht nichts drastischer land“ und „Elend“ hängen sprachlich zusammen, wie eines der zeigt als die Tatsache, dass es in Großbritannien künftig ein eigenes bekanntesten Lieder des 16. Jahrhunderts erkennen lässt: „Inns- Ministerium für Einsamkeit geben wird. bruck, ich muss dich lassen, / ich fahr dahin mein Straßen / in fremde Land dahin. / Mein Freud ist mir genommen, / die ich nit Wie die Geschichte des Wortes „Elend“ zeigt, ist die Erfahrung weiß bekommen, / wo ich im Elend bin.“ „Elend“ ist hier das des Fremdseins nicht erst in der jüngeren Neuzeit entstanden. „fremde Land“, in das der Singende ziehen muss, und es ist zu- Und doch gibt es große Unterschiede zwischen jüngerer und äl-

6 Händel-Festspiele Magazin 2018 terer Geschichte. Zum Teil lassen diese sich noch in Gesellschaf- Harlem, Stadtansicht, Stich von Chr. Mel. Roth nach G. A. Gründler, 1749 ten unserer Zeit, die sich einige archaische Ursprünge bewahrt © Stiftung Händel-Haus, BS-IId, 8 haben, beobachten. Dazu gehört etwa das in vielen Gegenden des Orients und Nordafrikas geübte Gastrecht, das Fremden für lichkeiten ist“. Das Fremde musste aber gar nicht aus fernen Welt- eine bestimmte Zeit Unterkunft und Verpflegung gewährt, sofern gegenden stammen, denn auch Europa selbst war so vielgestaltig, sie in friedlicher Absicht kommen. dass es reichen Stoff zur Begegnung mit Fremdem bot. Wer es sich leisten konnte, fuhr in ferne Länder, wie jene Aristokratensöhne, Ein Fremder ist oft ein „Wanderer, der heute kommt und morgen die seit der Renaissance auf einer Bildungsreise, der „Grand Tour“, geht“, wie es Georg Simmel, einer der Pioniere der modernen Mittel- und Südeuropa erkundeten. Andere reisten durch Europa Soziologie, 1908 in seinem „Exkurs über den Fremden“ aus- aus weitaus existenzielleren Gründen. Das Phänomen der Arbeits- drückte. Der Fremde kann aber nach Simmel auch jemand sein, migration, der Wanderung von Menschen, die Arbeit suchen, ist „der heute kommt und morgen bleibt“. Indem er nicht weiter- erst ab dem 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung zu ei- zieht, trägt er neue Qualitäten in eine Gemeinschaft, die nicht nem Massenphänomen geworden. Doch schon in den vorange- aus dieser „stammen und stammen können“. „Die Einheit von henden Jahrhunderten durchquerten Menschen Europa auf der Nähe und Entferntheit, die jegliches Verhältnis zwischen Men- Suche nach einer Anstellung, die sie in ihrem Heimatland nicht schen enthält, ist hier zu einer, am kürzesten so zu formulieren- fanden. Viele dieser arbeitssuchenden Wanderer waren Künstler: den Konstellation gelangt: die Distanz innerhalb des Verhältnisses Maler, Architekten und insbesondere Musiker. Als sich die italieni- bedeutet, daß der Nahe fern ist, das Fremdsein aber, daß der sche Oper im 18. Jahrhundert über ganz Europa verbreitete, waren Ferne nah ist.“ italienische Sänger, Instrumentalisten und Komponisten zwischen Lissabon und St. Petersburg gefragt. Armin Nassehi, einer der bedeutenden Soziologen unserer Zeit, hat Simmels Ideen aufgegriffen und weitergedacht. Erst „die Begeg- Auch Georg Friedrich Händel zählte zu den Musikermigranten. nung mit dem Fremden“ lasse „das Eigene als das Eigene“ erken- Schon seine Anstellung an der Hamburger Gänsemarktoper war nen. Diese Erkenntnis gehöre „zu den Grunderfahrungen Europas, eine Begegnung mit einer fremden Welt. Zu einer lebensprägen- das über die Konfrontation mit dem Fremden, mit fremden Erdtei- den Grunderfahrung wurde für ihn der mehrjährige Aufenthalt len und Lebensformen, Religionen und Kulturen usw., entdeckt in Italien, in London fand er schließlich den Ort, an dem er den hat, dass auch das Eigene nur eine Version unterschiedlicher Mög- größten Teil seines Lebens verbrachte.

Händel-Festspiele Magazin 2018 7 Wir grüßen alle Gäste der Händel- Festspiele und wünschen gute Unterhaltung.

LOTTO fördert Kunst und Kultur in Sachsen-Anhalt.

LOTTO liebt Kultur 8 Händel-Festspiele Magazin 2018

LSA_Anz_210x280_Haendel_RZ.indd 1 07.03.18 10:55 Halle, Stadtansicht, Stich von Chr. Mel. Roth nach G. A. Gründler, 1749 © Stiftung Händel-Haus, BS-IIa, 9

Händel war nicht der erste deutsche Musiker, dem es gelang, in der englischen Hauptstadt Fuß zu fassen. Mitte der 1650er Jahre kam der deutsche Geiger Thomas Baltzar nach England und wur- de dort zu einem hoch geschätzten Mitglied der Chapel Royal. Kurz vor der Jahrhundertwende gelangte Johann Christoph Pe- pusch nach London. Pepuschs Nachruhm gründet vor allem auf seiner Beteiligung an der von John Gay gedichteten „Beggar‘s Opera“, die 1728 als erfolgreiche Alternative zu Händels Auffüh- rungen italienischer Opern im Rahmen der Royal Academy of Music Furore machte. Zu seiner Zeit war Pepusch aber ein über- aus angesehener Komponist, der vor allem durch Instrumental- werke auf sich aufmerksam machte. Die hohe Wertschätzung, die er in seiner Wahlheimat erfuhr, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die Universität Oxford ihn 1713 zum „Doctor of Music“ ernannte. Prof. Dr. Thomas Seedorf absolvierte das Studium der Schulmusik und Germanistik sowie Musikwissenschaft Als der deutsche Komponist Johann Sigismund Kusser sich 1704 und Musikpädagogik in Hannover. Als Wissenschaft- nach London begab, hatte er sich im Vorfeld bei Jacob Greber, licher Mitarbeiter an der Universität Freiburg i. Br. einem in England wirkenden Landsmann, nach den dortigen Ar- (1988–2006) und als Professor für Musikwissenschaft an beitsbedingungen für Musiker erkundigt. Neben Ratschlägen zur der Hochschule für Musik Karlsruhe (seit 2006) hat er Wohnsituation, zur Kleiderordnung und zu juristischen Fragen sich u. a. mit Fragen der Aufführungspraxis und Interpretationsgeschichte und vor allem mit Geschichte gab Greber auch Empfehlungen, die als Maßnahmen zur Annä- und Ästhetik des Kunstgesangs auseinander gesetzt. herung zwischen dem Musiker aus der Fremde und den Kunst- (Foto: privat) freunden des Landes, in dem er sein Glück sucht, zu verstehen sind: Kusser solle so rasch wie möglich Englisch lernen sowie English Songs komponieren und selbst singen, um das Wohlwol- Händel, der vertraute Fremde len der kunstsinnigen Lords zu gewinnen. Auch solle er die Musik Samstag, 26. Mai 2018, 10.00 Uhr, Purcells über alles loben und damit zu verstehen geben, wie hoch Stadthaus am Markt er die englische Musik achte. Festvortrag: Prof. Dr. Thomas Seedorf (Karlsruhe) Eintritt frei – freie Platzwahl Ob Händel Grebers Hinweise kannte oder aus anderer Quelle ähnliche Ratschläge erhielt, ist zwar nicht bekannt, er verhielt sich Musikalische Migrationsbewegungen. Musik und Musiker aus der Fremde 1650–1750 aber ganz in deren Sinne: Er schuf Musik für den englischen Hof, 28. und 29. Mai 2018, 10.00 bis 17.00 Uhr, die unverkennbar auf das Vorbild Purcells verweist, er lernte Eng- Händel-Haus, Kammermusiksaal lisch, das er freilich zeitlebens mit einem Akzent sprach, der ihn Internationale Wissenschaftliche Konferenz, als Ausländer kenntlich machte, und er schaffte es, durch persön- Veranstalter: Institut für Musik, Medien- und liche Beziehungen Teil der englischen Gesellschaft zu werden. Sprechwissenschaft, Abteilung Musikwissenschaft Händel war ein Wanderer, der kam und dann blieb. der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gemeinsam mit der Stiftung Händel-Haus und der TIPP! Im Kalendarium ab Seite 51 finden Sie zahlreiche Veranstaltungen zum Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V., Thema der Händel-Festspiele 2018 „Fremde Welten“ . Eintritt frei – freie Platzwahl

Händel-Festspiele Magazin 2018 9 10 Händel-Festspiele Magazin 2018 IM FOKUS: FREMDE WELTEN FREMDE WELTEN

So fremd, so nah Konstanze Musketa

In der Jahresausstellung „So fremd, so nah“, die bis zum 6. Januar 2019 im Händel- Haus zu sehen ist, erwartet den Besucher manches Fremde, Seltsame, das ganz nah zu erleben ist. Zu den besonders sehenswerten Exponaten zählen handschriftliche Dokumente und Reiseberichte der Händel-Zeit, Noten-Erstdrucke und liebevoll illustrierte Libretti zu Händel-Opern sowie Grafiken und vor allem Musikinstrumente wie ein Schellenbaum oder ein Cembalo mit Chinoiserien, die vom Fernweh ihrer einstigen Besitzer zeugen.

Was für Händel noch ganz reale Lebens- Händel musste sich immer wieder mit welt war, ist für uns heute schon eine Fremdem auseinandersetzen: Sein Auf- fremde Welt geworden. Städte wie Halle bruch in unbekannte Regionen war Wag- waren damals zum Schutz vor Fremden nis und Chance zugleich. Er lernte fremde noch mit einer Stadtmauer umgeben. Wer Sprachen, Länder, Kulturen und Religio- in die Stadt wollte, musste die Torwache nen kennen. Hamburg war für ihn, wie passieren und Gebühren entrichten. Mit für manch anderen auch, zunächst das den so genannten Torzetteln wurde doku- Tor zur Welt. Von hier aus war übrigens mentiert, wer ein- und ausgegangen war auch schon sein Vater, Georg Händel, in und welche Waren ein- oder ausgeführt jungen Jahren als Schiffsarzt bis nach Por- wurden. Mancher Dienstherr nutzte die tugal gereist. Gelegenheit, sein Personal zu kontrollieren, In der weltoffenen Metropole London, seiner indem er sich täglich die Torzettel bringen Wahlheimat, hatte Händel tagtäglich Ge- und vorlesen ließ. Im August 1729 begann legenheit, Menschen aus fremden Kulturen man, Torzettel von ankommenden und ab- zu begegnen und „gar sonderbare“ Dinge reisenden Personen in den Wöchentlichen zu erleben. Als sich 1718 ein Wal in die Hallischen Anzeigen zu veröffentlichen. Themse verirrte, war das eine Sensation. Die- Solche Listen wurden bis 1738 regelmäßig Merckwürdige Nachricht/ Von einen besondern und fast ses überaus große, fremdartige Tier wurde publiziert. Leider war Händel, als die ersten nie erhörten abscheulichen MeerWunder, Wien 1716 an der Londoner Brücke, dem Scheidepunkt Anzeigenblätter erschienen, gerade zum © Franckesche Stiftungen zu Halle an der Saale zwischen Fern- und Nahverkehr, ausgestellt Tor hinaus, nachdem er hier im Juni 1729 und war plötzlich ganz nah zu sehen. seine Mutter zum letzten Mal besucht hatte. Seine Aufenthalte in England profitierte wirtschaftlich von seinen globalen Handelsbe- Halle sind folglich nicht durch veröffentlichte Torzettel dokumen- ziehungen, aber auch von der Ausbeutung der Kolonien und vom tiert. Immerhin finden sich dort aber Spuren von Mitgliedern sei- Sklavenhandel. Wir wissen nicht, ob Händel diese Schattenseite ner Familie. Am 25. September 1733 passierte der Gothaer Hofrat des ökonomischen Aufschwungs bewusst wahrgenommen hat. Johann Ernst Flörcke, der Ehemann von Händels Nichte und Pa- Wie nur wenigen Menschen seiner Zeit war es Händel vergönnt, tenkind Johanna Friederica Flörcke geb. Michaelsen, das Klaustor. zu reisen und dadurch Informationen aus erster Hand zu sammeln. Der Besuch galt ihrem Vater Michael Dietrich Michaelsen, Händels Schwager, der im heutigen Händel-Haus wohnte. Möglicherweise reiste der Hofrat nicht allein, sondern brachte seine Frau und die linke Seite: „Nova Totius Terrarum Orbis Tabula“ von A. J. Bormeester, Niederlande um 1685 einjährige Tochter Ernestine Friederike mit. © Geographicus Rare Antique Maps

Händel-Festspiele Magazin 2018 11 Im Laufe seines Lebens war er in weiten Teilen Europas zwischen Zu Händels Zeit frequentierten Woche für Woche rund zwanzig Hamburg, London, Dublin und Neapel unterwegs. Da er jedoch Schiffe den halleschen Hafen. Sie waren mit Gütern beladen und keine Aufzeichnungen hinterließ, müssen wir uns an seine mitteil- pendelten bis zur Saalemündung, dem so genannten Saalhorn, sameren Zeitgenossen halten, die auf ihren Touren alles „Merkwür- wo große Mengen Salz aus der halleschen Saline zwischengela- dige“ (das heißt, alles Bemerkenswerte und Sehenswürdige) no- gert und später auf Elbkähne verladen wurden. Auf dem Rückweg tierten. Daraus lassen sich vorsichtige Rückschlüsse ziehen. transportierten sie Brennmaterialien wie Steinkohle aus Wettin Reisen war damals noch mehr oder minder beschwerlich und und Holz, die in der Saline zum Beheizen der Siedepfannen ge- gefährlich und kostete ein Vermögen. Das Geld, das man in grö- braucht wurden. ßeren Mengen buchstäblich „mitschleppen“ musste, sollte min- Wäre Händel mit einem Segelschiff bis zum Saalhorn mitgefah- destens so lange reichen, bis der nächste Wechsel eintraf. Wer ren, hätte er von dort weiter auf der Elbe nach Hamburg reisen sich keine Reisen leisten konnte, war auf Berichte und Zeitungs- können. Ob er diese – prinzipiell sogar besonders kostengünstige meldungen angewiesen und machte sich dann sein eigenes, mit- – Reisemöglichkeit nutzte, wissen wir allerdings nicht. unter recht verzerrtes Bild von der fernen Realität. Wer mit der Kutsche unterwegs war, saß dort oft eingezwängt Händels erste Reise führte vermutlich nach Weißenfels. Sein Va- zwischen den Mitreisenden und im Dunkeln – wenn er Glück ter, der sich als herzoglicher Leibchirurg alle acht Wochen am hatte! Es konnte auch sein, dass der Wagen kein Verdeck besaß. dortigen Hof einzufinden hatte, wird ihn gelegentlich mitgenom- Dann war man Wind und Wetter ausgesetzt und froh, wenn man men haben. Wie eine Anekdote berichtet, lief der Junge der be- einen Regenmantel und einen breitkrempigen Hut bei sich trug. reits fahrenden Kutsche hinterher und holte sie ein, was bei der Ungemütlich wurde es auch, wenn die Kutsche keine Federung damals üblichen Fahrtgeschwindigkeit von zwei bis drei Kilome- besaß, denn die Wege waren großenteils noch unbefestigt und tern pro Stunde kein Problem gewesen sein dürfte. voller Schlaglöcher. Bei Regen verwandelten sie sich in eine nahe- Mit der Kutsche ging es in der Regel nur langsam voran, und wer zu unpassierbare Schlammwüste. Aufgrund der schlechten Stra- reisen wollte, musste viel Zeit investieren. Wenn man allerdings ßen und der instabilen Kutschenkonstruktion kam es häufig zu statt der „ordinären“ Postkutsche die „geschwind fahrende Post“ Unfällen, wenn die Achsen brachen, die Kutschen umstürzten (gegen Aufpreis) benutzte, konnte man die Fahrzeit deutlich re- oder die Pferde durchgingen. Dabei wurden nicht selten auch duzieren. Eine andere Möglichkeit, die Reisezeiten zu verkürzen, Passagiere verletzt. Händel erlitt im Sommer 1750 einen solchen war die „Extra-Post“. Ihre Passagiere waren nicht auf den regulä- Verkehrsunfall und hielt sich in der Folge längere Zeit unfreiwillig ren Fahrplan angewiesen und fuhren auch die Nacht hindurch. in der Gegend um Den Haag auf. Eine noch größere Geschwindigkeit als die Kutsche erreichten Se- Überall lauerten Gefahren. Wenn es möglich war, ging man ih- gelschiffe mit fast 20 km/h. Sie galten als echte Alternative gegen- nen aus dem Weg und nahm dafür teils beträchtliche Umwege über dem Reisen auf dem Landweg. in Kauf. Räuber und Banditen, feindliche Soldaten, wilde Tiere,

„So fremd, so nah“ Thematische Sonderführung Jahresausstellung im Händel-Haus im WILHELM-FRIEDEMANN-Bach-Haus Kuratorinnen: Dr. Konstanze Musketa, Christiane Barth, Kurator: Karl Altenburg Sonntag, 27. Mai 2018, 11.30 Uhr „Durch mühsames Reisen erlangtes Thematische Sonderführungen Renommee: Hallesche Musikerbiografien im Händel-Haus zwischen Migration und Sesshaftigkeit“ Sonderführung durch die Ausstellung „Musikstadt Freitag, 1. Juni 2018, 15.00 Uhr Halle“ | Treffpunkt: Wilhelm-Friedemann-Bach- Freitag, 8. Juni 2018, 15.00 Uhr Haus, Museumskasse | Tickets: 7 € | Führung: „Halbmond, Drachen und Chinesenhut“ Dr. Konstanze Musketa (Leiterin der Wissenschaft- Sonderführung durch die Ausstellung „Historische lichen Bibliothek und der musikwissenschaftlichen Musikinstrumente“ und die Jahresausstellung Forschung der Stiftung Händel-Haus) „So fremd, so nah“ zu Chinoiserien und anderen fremden Elementen im europäischen Musikinstru- mentenbau | Treffpunkt: Händel-Haus, Museums- kasse | Eintritt: 7 € | Führung: Christiane Barth (Musemsleiterin Stiftung Händel-Haus)

Samstag, 2. Juni 2018, 11.00 Uhr „Aufbruch in fremde Welten“ Kuratorenführung durch die Jahresausstellung | Treffpunkt: Händel-Haus, Museumskasse | Eintritt: 7 € | Führung: Dr. Konstanze Musketa (Kuratorin)

Halle, Kupferstich von Gottfried August Gründler im ersten Band der „Beschreibung des Saal-Creyses“ von Johann Christoph Dreyhaupt, Halle 1749 Blick in die Jahresausstellung im Händel Haus, © Stiftung Händel-Haus, 200138 Foto: Patricia Reese

12 Händel-Festspiele Magazin 2018 sogar so ein kleines wie die Malariamücke in den Sümpfen um Rom, konnten lebensbedrohlich werden. Die Osmanen, die zu Händels Zeit fast den gesamten Balkan be- herrschten, wurden in unvorstellbar blutigen Schlachten allmäh- lich wieder zurückgedrängt. Im Februar 1716 soll an der dalma- tinischen Küste ein abscheuliches „Meer-Wunder“, ein etwa 15 Fuß (also 4 bis 5 Meter) großes Monster, von vielen tausend Menschen gesichtet worden sein. Dieses Ungeheuer drohte, die Osmanen zu rächen, die während der Türkenkriege auf dem Bal- kan getötet wurden. In Händels Werken spiegelt sich eine Sehnsucht nach fremden Welten. Es gibt so gut wie keine Oper von ihm, deren Handlung nicht in irgendeinem fernen Land und in einer längst vergange- nen Zeit angesiedelt ist. Händel nimmt sein Publikum mit auf Reisen quer durch Europa und Asien – zum größten Teil in Ge- genden, die weder er, noch seine Text-Autoren jemals betreten haben. Mit dem Kreuzritter Rinaldo erobern wir Jerusalem, wir Aus dem Zyklus „Industry and Idleness“ (Fleiß und Faulheit), Anonymer Kupferstich begegnen dem gefürchteten Timur Lenk (Tamerlan), dem Herr- nach William Hogarth, London 1747, © Stiftung Händel-Haus, BS-IV, 38 scher über ein riesiges Reich in Mittelasien, und folgen Alexander dem Großen und anderen Helden an den Bosporus, nach Ägyp- ten und bis nach Armenien, Persien und Indien. lässt uns die heile Welt Arkadiens spüren. Auch die Oratorien Händel entführt uns auch ins antike Rom, wo wir auf Kaiser Nero bewegen sich mit ihren Geschichten aus dem Alten Testament und seine Mutter Agrippina treffen, an Orte der griechischen My- räumlich und zeitlich weit entfernt vom Lebensalltag Europas im thologie oder sogar ins Übersinnliche, Märchenhafte. Und wir 18. Jahrhundert. So fremd und exotisch die Sujets aber auch sein müssen mit ansehen, wie Ritter Roland (Orlando) wahnsinnig mögen: In musikalischer Hinsicht bleibt Händel stets Europäer wird, weil er sich in eine chinesische Prinzessin (mit dem aller- und ein Komponist der Barockzeit. dings so ganz und gar nicht chinesisch klingenden Namen Ange- lica) verliebt hat, die ihrerseits einen afrikanischen Prinzen liebt. TIPP: Die Jahresausstellung „So fremd, so nah“ ist bis zum 06.01.2019 im Händel- Eine Oper wie „Il pastor fido“ und so manche Kantate, die Hän- Haus zu sehen. KuratorInnen der Sonderschau: Dr. Konstanze Musketa, Christiane del im Umfeld der römischen Accademia dell’Arcadia schrieb, Barth und Karl Altenburg Halleluja@Händel Ein besonderer Händel-Abend / 29. September 2018 e .d se.d a

ca Freuen Sie sich auf einen musika- toca ho h Pho P Pho lisch hochkarätigen Abend mit Aus- ey /

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mick mi Anthem, Judas Maccabbaeus, Solo- © i

© mon, Samson, Apollo e Dafne, Serse, Alexander’s Feast, Saul, der Ode for the Birthday of Queen Anne und dem Messiah.

Sara Mengs, Sopran Richard Resch, Tenor Konzert-Chor aus nah & fern Kammerorchester musica juventa

Leitung: Proinnsías Ó Duinn

19:30 Uhr / Moritzkirche Halle Händel-Festspiele Magazin 2018 13 Karten an den bekannten Vorverkaufsstellen Eine Veranstaltung des FÖRDERVEREIN E. V. IM FOKUS: FREMDE WELTEN FREMDE WELTEN

Durch die Welt im Auftrag des Herrn.

Reisen von Pietisten im 18. Jahrhundert Friederike Lippold

Eine Spende von 4 Talern und 16 Groschen war das symbolische Startkapital, mit dem August Hermann Francke um 1700 eine Schulstadt gründete, die sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer der bedeutendsten protestantischen Bildungseinrichtungen Europas entwickelte. Franckes Schulen bildeten Kinder aller Gesellschaftsschichten aus, sie wurden zur Wiege des preußischen Tugendkanons und Vorbild für das preußische Schulwesen. Die blühende Schulstadt verfügte bereits im 18. Jahrhundert über wertvolle Lehrsammlungen, darunter eine bedeutende Bibliothek, Schulgärten sowie eine Kunst- und Naturalienkammer. Weggefährten, Mitarbeiter und Schüler des Stiftungsgründers bereicherten diese barocke Wunderkammer für den Realienunterricht an Franckes Schulen mit rund 3000 Naturalien, Kuriositäten und Artefakten aus aller Welt.

Die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen überrascht mit tenpunkten des sorgsam aufgebauten und intensiv gepflegten dem Ansatz, dass auch die Grundlagen einer modernen Reisekul- Transport- und Kommunikationsnetzwerkes wurden die halle- tur Anfang des 18. Jahrhunderts unter anderem durch den Hal- schen Reisenden, Emissäre oder Missionare versorgt, hier wurden leschen Pietismus gelegt wurden. Ausgesuchte Objekte aus den Informationen ausgetauscht und, ausgestattet mit dem Notwen- hauseigenen Sammlungen – der einzigen, am originalen Standort digsten, machten sie sich wieder auf den Weg. vollständig erhaltenen barocken Wunderkammer, der Bibliothek, Georg Friedrich Händel hat das Wachsen der Schulstadt Franckes die in ihrer Entstehungszeit zu den bedeutendsten ihrer Zeit zähl- erlebt. Als er 1703 Halle Richtung Hamburg verließ, polarisierte Franckesche Stiftungen te, und dem einzigartigen Archiv – liefern die Beweise.2018 Das Franckes kürzlich vollendetes Waisenhaus vor dem Südtor Reisen liegt in der Geschichte des Halleschen Pietis- die Einwohner der Stadt Halle und ihrer Vororte. Bei mus fest verankert. Unter der Leitung von August dem Besuch des inzwischen berühmten Komponis- Hermann Francke (1663–1727) begann man an ten in seiner Heimatstadt im Jahr 1729 war die der Wende zum 18. Jahrhundert systematisch barocke Schulstadt mit ihrem vielgliedrigen Beziehungen bis in den sibirischen Teil Russ- Schulsystem für Jungen und Mädchen, dem lands, nach Südindien und Nordamerika aufzu- praxisorientierten Realienunterricht, den wert- bauen, die sich stabil über Jahrhunderte weiter- vollen Lehrsammlungen und Lehrgärten entlang entwickelten. Amsterdam zählte wie London, der südlichen Stadtmauer Halles rund um den Wien, Venedig oder Archangelsk zu den Relais- heutigen Lindenhof vollendet. Am Londoner Hof stationen des Halleschen Pietismus. An diesen Kno- war das Wirken Franckes längst bekannt, 1710

Jahresausstellung 2018 Durch die Welt 18. März–16. September im Auftrag des Herrn Franckesche Stiftungen Historisches Waisenhaus Reisen von Pietisten Di – So 10 – 17 Uhr 14 im 18. Jahrhundert www. francke-halle.de Händel-Festspiele Magazin 2018 Alltagserlebnisse halfen den halleschen Pietisten, ein reales Bild der Reise und des Zielorts zu zeichnen. Die aufmerksam verfass- ten Berichte kamen einem Reiseführer gleich. Georg Heinrich Neubauer (1666–1725) recherchierte auf einer Reise in die Nie- derlande 1697/98 in einem der fortschrittlichsten Staaten der Zeit Informationen zur Armenfürsorge und lieferte in seinem Bericht umfänglichste Informationen über das Reisen an sich. Die Schiffs- reise sei sehr bequem, doch „solle man in Holland mit dem Glockenschlag pünktlich bei der Schuyte sein, da diese dann nach ungefähr einer Minute des Läutens sofort ablegt. Zwar könne man hinterherrennen, das Boot einholen und noch aufgenom- men werden, allein sei man dann so verschwitzt, dass man sich auf dem Boot eine Erkältung zuziehe, die der Gesundheit einen ‚Stoß‘“ gebe, „den sie ihr Lebtage nicht wieder verwinden“ wer- de. Die Reise von Stephan Schultz (1714–1776) in den Orient Blick in die Ausstellung im Historischen Waisenhaus, Foto: Franckesche Stiftungen deckt in der Ausstellung die Entstehungsgeschichte und Langle- bigkeit einer Reiseroute auf. 1699 war der einflussreiche Diplo- hatte Queen Anne ein Haus für die englischen Schüler errichten mat am Englischen Hof, Heinrich Wilhelm Ludolf (1655–1712), lassen. Möglicherweise bewegte Händel das imposante Projekt in als Pilger in Jerusalem angekommen. Seine Route nahm 40 Jahre seiner Geburtsstadt dazu, 1749 das Anthem „Blessed are they später der hallesche Emissär Stephan Schultz (1714–1776). Mit- that considereth the Poor an Needy“ im Rahmen eines Konzertes bringsel wie der Reisepass des Sultans Mahmud I. (1696–1754) für das Londoner Foundling Hospital HWV 268, das sogenannte und eine erst kürzlich identifizierte Zeichnung der Grabeskirche „Foundling Hospital Anthem“, von Thomas Coram (1668–1751) in der Kunst- und Naturalienkammer belegen das Erreichen sei- aufzuführen. Dieser war mit Franckes Sohn Gotthilf August ner Reiseziele. Der Schutz der Gesundheit komplettierte die Vor- (1696–1769) als Direktor der Stiftungen in seiner Zeit als Treu- bereitung und Durchführung der Reisen hallescher Pietisten. Das händer der neu gegründeten Kolonie Georgia in Nordamerika in Hallesche Waisenhaus bot hier ein Set zur Selbstmedikation mit Kontakt. Die Treuhänder hatten 1732 die aus Österreich vertrie- Handbuch und kleiner Medizinauswahl feil. Diese Grundausstat- benen protestantischen Salzburger in die Neue Welt eingeladen. tung, die körperliches Wohlbefinden und seelische Gesundheit Betreut und begleitet wurden die Glaubensflüchtlinge von in Hal- miteinander verband, verkaufte sich äußerst erfolgreich gerade le ausgebildeten Pastoren. in den weit entfernten Gebieten Russlands und Nordamerikas, Wie das Reisen in fremde Welten das Leben der Menschen des wohin sie von halleschen Emissären transportiert wurde. 18. Jahrhunderts immer stärker prägte, zeigt die Ausstellung im So erzählt die Ausstellung in sieben Räumen anschaulich, wie Historischen Waisenhaus am Beispiel des Halleschen Pietismus. die Fülle an gesammelten Informationen und ein engmaschiges Wörterbücher für gängige und seltene Sprachen, Dialoge für den Netz von Kontakten gezielt und sehr erfolgreich für die Vorbe- Alltag in einer fremden Kultur und vor allem vielfältige authenti- reitung und Durchführung von Erkundungs-, Pilger- und Missi- sche Berichte mit ausführlichen Natur- und Ortsbeschreibungen, onsreisen eingesetzt wurden. Damit trug der Hallesche Pietis- Reflexionen über Religion und Mission, aber auch Beschreibun- mus aktiv zur Optimierung des Reisens auf dem Weg zur gen interessanter Begegnungen und scheinbar nebensächlicher modernen Reisekultur bei.

Weltkarte mit der Reiseroute hallescher Missionare nach Indien, Halle, um 1740 © Franckesche Stiftungen zu Halle an der Saale Durch die Welt im Auftrag des Herrn. Reisen von Pietisten im 18. Jahrhundert Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen und Wunderkammer mit über 3000 Kuriositäten aus der ganzen Welt im Historischen Waisenhaus, Franckeplatz 1, Haus 1

Kuratorenführungen durch die Jahresausstellung „Von Halle in die Welt“ und die barocke Kunst- und Naturalienkam- mer der Franckeschen Stiftungen | Treffpunkt: Franckesche Stiftungen, Infozentrum im Francke-Wohnhaus | Dauer: ca. 45 Minuten | Eintritt: 6 € | zzgl. 2 € | Führungszuschlag Samstag, 26. Mai 2018, 14.00 Uhr Führung: Dr. Claus Veltmann Donnerstag, 31. Mai 2018, 15.00 Uhr Führung: Prof. Dr. Holger Zaunstöck Donnerstag, 7. Juni 2018, 15.00 Uhr Führung: Anne Schröder-Kahnt

Händel-Festspiele Magazin 2018 15 IM FOKUS: FREMDE WELTEN FREMDE WELTEN

Fremde Welten spezial im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Die Moritzburg – gegen Ende des 15. Jahrhunderts erbaut – präsentiert nur wenige Minuten vom Händel-Haus und Marktplatz entfernt, ihre Schätze inmitten der Stadt. Sie steht für 130 Jahre Museumssammlungen und ist eines der wichtigsten deutschen Kunstmuseen. Die „Burg der Moderne“ beherbergt in ihren 7 Sammlungsbereichen über ca. 250.000 Objekte aus dem Zeitraum von der Antike bis zur Gegenwart mit Schwerpunkt auf der Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts, insbesondere der Kunst der Klassischen Moderne. Mit dem neuen Erweiterungsbau ist im Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt einer der wichtigsten Ausstellungsorte für die Klassische Moderne entstanden. 2018 sind vielfältige Zeugnisse „Fremder Welten“ zu finden – sei es in der Dauerpräsentation oder in den Sonderausstellungen.

16 Händel-Festspiele Magazin 2018 Ideale. Moderne Kunst seit Winckelmanns Antike Eine Sonderausstellung ist Johann Joachim Winckelmann (1717– 1768) gewidmet. Anlässlich seines 250. Todestages zeigt das Kunstmuseum Moritzburg unter dem Titel „Ideale. Moderne Kunst seit Winckelmanns Antike“ eine Ausstellung darüber, wie Winckelmann den Blick auf die Antike komplett veränderte und wie er die moderne Kunst prägte. Für die Sonderschau arbeitete Wege der Moderne. KULTUR das Kunstmuseum Moritzburg eng mit der Martin-Luther-Univer- KUNSTMUSEUM STIFTUNG sität Halle-Wittenberg zusammen, um mehr als 200 Jahre Anti- Kunst in Deutschland SACHSEN- 1900-1945, Foto: MORITZBURG ANHALT kenrezeption abzudecken. Zu sehen sind in der Schau Arbeiten HALLE | SAALE Marcus-Andreas Mohr von de Goya, Hans von Marées, Adolph Menzel, Max Klinger, Max Beckmann, Oskar Schlemmer, Arno Breker oder Georg Schrimpf. Sonderausstellung bis 10. Juni 2018 Ideale. Moderne Kunst seit Winckelmanns Europas Utopie – Chinoiserien Antike China eroberte im späten 17. Jahrhundert Europa und drang als In Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universi- „Chinoiserie“-Mode in alle Lebensbereiche ein. Sie verkörpert die tät Halle-Wittenberg. Die Ausstellung dokumentiert utopische Vorstellung von einer heilen Welt. Vor allem der um- und verfolgt die künstlerische Auseinandersetzung fangreiche Import der holländischen Ostindischen Kompanie bot um die Antike vom 18. Jahrhundert bis in die Vorbilder für die Adaption der chinesischen Stilistik. Zunächst Gegenwart. Die Ausstellung deckt mehr als 200 wurde das in Europa noch unbekannte Porzellan mittels Fayence Jahre Antikenrezeption ab. € € nachgeahmt. Der fernöstliche Einfluss zeigt sich besonders im Eintritt: 8 / erm. 6 typisch kobaltblauen Dekor. Vorgestellt werden neben Tellern FREMDE WELTEN SPEZIAL: auch Fächerplatten und Buckelschüsseln sowie wunderschöne Sonderführungen im Kunstmuseum prunkvolle Vasenvariationen und figürliche Darstellungen. Die Moritzburg Halle (SAALE) Formenvielfalt erstaunt und die Dekore versprechen einen regel- rechten Augenschmaus. Montag, 28. Mai 2018, 16.00 Uhr Europas Utopie – Chinoiserien. Eine Überraschend ägyptisch! Ägyptische Einflüsse auf die Mo- Spurensuche im Kunsthandwerk derne Kunst Führung in der Studiensammlung in deutscher Noch bisher wenig beachtet und oft hinter dem bereits besser Sprache | Treffpunkt: Kunstmuseum Moritzburg erforschten Einfluss der sogenannten „Primitiven Kunst“ aus Halle (Saale), Museumskasse | Eintritt: 6 €, erm. € € Ozeanien und Afrika zurücktretend, hatte auch die alt-ägyptische 4 , 3 für Personen mit freiem Museumseintritt | Kunst einen bedeutenden Einfluss auf die Malerei undP lastik der Anmeldung erforderlich bis 25.05.2018 unter Tel. +49 345 212 59 11 Moderne. Gerade zu Beginn des 20. Jahrhunderts lässt sich, her- vorgerufen durch die Ausgrabungen in Ägypten, eine wahre Flut Samstag, 26.05.2018, 16.00 Uhr von Einflüssen feststellen, die Künstler in ihren Werken verarbei- (in deutscher Sprache) teten. Sie interpretierten neu oder schufen Werke in Anlehnung Donnerstag, 31.Mai 2018, 16.00 Uhr an alt-ägyptische Vorbilder. Das, was die Künstler der Moderne (in englischer Sprache) an Formvokabular oder als Ausdrucksmittel aus der alt-ägypti- Überraschend ägyptisch! Ägyptische schen Kunst entwickelten, war Vorbild auch für nachfolgende Einflüsse auf die Moderne Kunst Künstlergenerationen. Führung in der Dauerausstellung. Begeben Sie sich auf eine Spurensuche nach Ägyptischem in Auf den Spuren der griechischen Mythologie. Geschichten modernen und alten Kunstwerken | Treffpunkt: von den griechischen Göttern und Sagengestalten Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Museumskasse | Eintritt: 7 €, erm. 5 €, Eintritt Dass Griechenland einen erheblichen Einfluss auf die Kunst aller zzgl. 2 € Führungsgebühr Zeiten hatte, ist bekannt. Besonders gern wurden die Mythen er- zählt oder genutzt, um zum Beispiel aktuelle politische oder gesell- Montag, 4. Juni 2018, 16.00 Uhr schaftspolitische Situationen antik verkleidet zu umschreiben. In (in deutscher Sprache) der Moderne wurden zwar die bekannten griechischen Figuren Donnerstag, 7. Juni 2018, 16.00 Uhr und Themen oft aus ihrem Kontext herausgelöst, aber dennoch (in englischer Sprache) waren sie stets präsent. Bekanntes wurde in neue Zusammenhän- Auf den Spuren der griechischen Mytho- ge gesetzt, die Mythen damit aber nicht getilgt, denn humanisti- logie. Geschichten von den griechischen sche Bildung verführte immer wieder dazu, sich die Geschichten Göttern und Sagengestalten ins Gedächtnis zu rufen. Auch wenn in der Moderne nicht beab- Führung in der Sonderausstellung. Lernen Sie sichtigt war, die alten Mythen nicht noch einmal nachzuerzählen, einige Sagengestalten in ihrem Wesen, ihrer Erscheinung und über ihre Geschichten kennen | kann man sich dennoch auf ihre Spuren begeben. Treffpunkt: Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Museumskasse | Eintritt: 8 €, erm. 6 €, Eintritt € links: Das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Falk Wenzel zzgl. 3 Führungsgebühr

Händel-Festspiele Magazin 2018 17 Joyce DiDonato, Foto: Brooke Shaden 18 Händel-Festspiele Magazin 2018 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE FREMDE WELTEN

Joyce DiDonato – Grenzgängerin zwischen

KunstPatricia Reese und Wirklichkeit

Im Juni 2005 erlebten die Festspielgäste in Halle eine spektakuläre Kriminacht: Alan Curtis dirigierte sein Ensemble Il Complesso Barocco, die Autorin Donna Leon las aus einem Brunetti-Krimi und die Primadonnen Simone Kermes und Joyce DiDonato lieferten sich spannende Gesangsduelle. Nun endlich ist Joyce DiDonato wieder zu Gast bei den Händel-Festspielen. Diesmal mit ihrem engagierten Projekt „In War & Peace – Harmony through Music“, das am 26. Mai in der Georg-Friedrich-Händel-HALLE zur Aufführung kommt. Begleitet wird die Amerikanerin von ihrem langjährigen Partnerensemble Il Pomo d’Oro unter der Leitung des jungen Dirigenten Maxim Emelyanychev. Im Rahmen des Konzertes wird Joyce DiDonato der Händel-Preis der Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung Händel-Haus, überreicht. Damit ehrt die Stiftung ihr engagiertes Wirken sowie ihre langjährigen und überragenden Händel- Interpretationen.

Joyce DiDonato ist derzeit eine der besten und fesselnden Sänge- gelegt: gefeiert als Opernsängerin an den großen Bühnen in der rinnen. „Egal in welcher Lage, bei welchen Sprüngen, in welcher ganzen Welt, aber auch in renommierten Festspielorten wie Salz- Geschwindigkeit und Lautstärke: Die Sängerin macht ihre Stimme burg, Edinburgh und zu den BBC Proms. Zudem erhielt sie zu einem edlen Instrument, an dessen Wohlklang man sich nicht zwei Ehrendoktortitel und gewann unter anderem zweimal den satt hören kann. Denn sie singt gleichzeitig so klug und ge- „Grammy“ (2012 und 2016). Zum Kernrepertoire Joyce DiDonatos schmackvoll, dass der Wortsinn im Klang aufgeht.“ (Fono Forum, gehören Rollen von Händel, Mozart und die Belcanto-Partien Dezember 2016) Ihr Erfolg zeigt sich nicht nur auf den Bühnen der Rossinis sowie Partien in zeitgenössischen Bühnenwerken. Welt. Sie studierte an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia Im US-amerikanischen Bundesstaat Kansas in einer musikalischen und wurde an den Opernhäusern in San Francisco, Houston und Großfamilie mit irischen Wurzeln aufgewachsen, sang sie im Kir- Santa Fe ausgebildet, die sie mit dem „Outstanding Apprentice chenchor, lernte frühzeitig Klavier spielen und hat als Kellnerin Artist Award“ beendete. Seitdem hat sie eine steile Karriere vor- während des Studiums gearbeitet. Sie erfuhr, dass das Leben kein

Händel-Festspiele Magazin 2018 19 „AN ERSTER STELLE STEHT HÄNDEL.“ JOYCE DIDONATO

Was bedeutet der Händel-Preis für Sie persönlich? JOYCE DIDONATO: Ich betrachte diesen Preis als eine große Ehre angesichts seiner Geschichte und seiner Verbindung zu dem Komponisten, den ich über alles schätze.

Was schätzen Sie an Händels Musik besonders? JOYCE DIDONATO: Ich denke, es sind vor allem ihre Reinheit Joyce DiDonato, Foto: Brooke Shaden und ihre Schönheit. Darüber hinaus schätze ich besonders die psychologische und emotionale Dimension seiner Werke. Neh- Kinderspiel ist. Genau wie in den Opern, in denen es um Macht men Sie beispielsweise die Arie „Scherza infida”:A riodantes Ge- und Ohnmacht, um Liebe, Freundschaft, Treue und Standhaftig- fühle sind in diesem Stück so tief und komplex, dass es wenig keit geht. Als eine der wenigen Opernsängerinnen, die nicht nur Begleittext zu ihrer Veranschaulichung braucht. Man kann sich eine großartige Stimme haben, besitzt sie große Menschlichkeit vollkommen auf die farbenprächtige Harmonie konzentrieren; sie und ein soziales Gewissen, wie ihre Freundin und Schriftstellerin unterstreicht das ganze Ausmaß seines Kummers, Zorns und in- Donna Leon einmal äußerte. Als politisch denkender Mensch fän- neren Aufruhrs. Die Musik gibt uns Zeit, tief ins Herz dieser Figur de die Sängerin es begrüßenswert, wenn eines Tages eine Frau zu blicken. an der Spitze der USA stünde. Bei ihren Auftritten geht es Joyce DiDonato um Wahrhaftigkeit, Sie gelten derzeit als die technisch beste Sängerin der Welt. politische Themen beschäftigen sie. Sie singt an ungewöhnlichen Macht das Druck? Orten wie in Gefängnissen und in Kriegsgebieten. Die Anschläge JOYCE DIDONATO: Wenn ich auf der Bühne stehe, will ich ein- vom 13. November 2015 in Paris haben sie zum Projekt „In War fach nur mein Bestes geben und dem Publikum etwas Substan- & Peace – Harmony through Music“ veranlasst, das bereits in zielles und Tiefgreifendes vermitteln. Sobald ich mit dem Image mehreren großen Musikzentren der Welt aufgeführt wurde und kokettieren würde, das ich beim Publikum habe, bliebe kein auch auf Tonträger nachzuhören ist. Sie möchte die Menschen Raum mehr für Kreativität. Genauso wäre es, wenn ich darüber aufrütteln und ermutigen, in einer Welt voller Chaos und Gewalt nachdächte, wie ich auf die Leute wirke, oder wenn ich mit ei- nach Frieden zu suchen. „Wir müssen lauter singen“, appellierte nem „perfekten“ Abbild von mir konkurrieren würde. Ich bemü- Joyce DiDonato an ihre Musikerkollegen im Oktober 2017. Und he mich daher sehr, solche Dinge auszublenden. die Sängerin stellt ihren Fans in aller Welt auf der „In War & Peace”-Homepage die Frage: „Inmitten von Chaos: Wie finden Was waren wichtige Impulse, die Ihre Karriere als Sängerin ge- Sie Frieden?” prägt haben? JOYCE DIDONATO: An erster Stelle steht Händel, denn seine Werke fordern mir künstlerisch alles ab. Sie bringen all das zutage, was unter der Oberfläche brodelt.A ber ich denke, KURZ UND KNAPP meine Darstellungen auf der Bühne werden von Joyce DiDonato, Händel-Preisträgerin allen Facetten meines Lebens beeinflusst – ich stütze mich also nicht auf eine einzelne Ge- So bin ich zur Musik gekommen … stalt oder Erfahrung. Ich versuche viel- Durch meine Familie. Und im Grunde genommen war es mehr, ein vollkommen lebendiges, mein Herzenswunsch. Ich bin in der Musik zuhause. Sie menschliches Wesen zu verkörpern, ist für mich das Bindeglied zu so vielen Dingen. das mit den anderen Darstellern in- Das schätze ich an meinem Publikum … teragiert und einen Draht zum Publi- Dass es zuhört und mitfühlt. kum findet. Wenn ich gerade nicht arbeite … Ihr Repertoire ist ungeheuer groß. Gibt es … spiele ich oder ich esse, ich lese, ich bewege noch unerfüllte Träume? mich. Ich lache, liebe, lebe. JOYCE DIDONATO: Mir geht es ledig- Mein Rezept gegen Lampenfieber … lich um noch mehr Tiefe und Wahrheit Lächeln. Physiologisch gesehen interpretiert der Kör- als Künstlerin. Das Repertoire ist endlos, per ein Lächeln als Signal, das keine Gefahr droht. und mir ist bewusst, dass das Lernen nie aufhören wird. Was ich schon immer mal sagen wollte … „Madame President …”

Joyce DiDonato, Foto: Brooke Shaden

20 Händel-Festspiele Magazin 2018 Joyce DiDonato: „Mit Händel, Purcell und anderen Meistern an meiner Seite lade ich Sie ein, einen Blick zu werfen auf die ineinander verstrickten Welten äußerer Konflikte und innerer Gelassenheit, Krieg und Frieden – und für sich zu entscheiden, wo Sie selbst sein möchten. Ich habe in dieser Musikauswahl zu vermitteln versucht, dass es letztlich jeder von uns in seiner Macht hat, die Treppenstufen zum Frieden tapfer hinaufzusteigen.“

Die Joyce DiDonato stellt ihren Fans in aller Welt die

Frage auf der „In War & Peace”-Homepage: „Inmitten von Joyce DiDonato, Foto: Brooke Shaden Chaos: Wie finden Sie Frieden?” Hier ein paar Antworten!

Vivienne Westwood Fashion Designer/Activist: András Schiff Pianist: For outer peace each Find a way to overpower our criminal govern- one of us has to find her or his inner peace. Si- Der Händel-Preis ment. That’s what our movement Intellectuals lence is the beginning and the end of all music Der Händel-Preis der Stadt Halle an der Unite (IoU – We owe you a world) is trying to do. and we have to treasure that in this very noisy Saale wird im Rahmen der jährlichen We want to stop the chaos and wrecking, and world of ours. Händel-Festspiele von der Stiftung Hän- find peace. del-Haus vergeben. Der genaue Name (Zitate: https://joycedidonato.com/in-war-peace/) lautet seit 2011: „Händel-Preis der Plácido Domingo Tenor, Spain: By keeping a Stadt Halle, vergeben durch die Stiftung cool head and thinking positive. It is often times Joyce DiDonato, Händel-Haus“. Geehrt werden Einzel- how I reach a serene resolve. Foto: Brooke Shaden persönlichkeiten und Ensembles für Ralf Pleger Filmmaker, director, maverick., Ger- herausragende künstlerische, wissen- many: I create. schaftliche oder kulturpolitische Leis- tungen, soweit diese in einem Zusam- Kaethe Weingarten psychologist, writer, menhang mit der Händel-Pflege stehen. grandmother, dancer, United States: I think Überreicht werden eine Urkunde sowie about how I can be of service to others. I look at eine vergoldeten Anstecknadel, welche water. I consider that I do not have to fix eve- Noten aus Händels „Messiah“ zeigt. rything; I just must do something. I accept that the small is not trivial. Händel-Preisträger seit 1993 Joyce DiDonato (2018) Anna an old woman of 82 years, a former (2017) singer, United States: First, I cry. Next, I think. And think some more. (2016) (2015) Victor Palazzo 11 year old living in Beirut: Magdalena Kožená (2013/14) I spend time with friends, family, and loved (2012) ones, as love is the reason of life and life is (2011) the reason of love. They are the ones who (2010) will turn your chaos into peace. (2009) (2008) Kim Australia: If I can‘t find peace in silence, (2007) I will find it in music. Klaus Froboese (2006) (2005) Donna Leon Writer: In the midst of chaos, it is the contemplation (2004) of the perfection of Nature that brings me (2003) peace. Nature’s had hundreds of millions Jean-Claude Malgoire (2002) of years to get things right, and it has. Sir (2001) Mankind’s made a mess, but Nature will make Donald Burrows (2000) things right again. It might take another hundred (1999) million years, but Nature’s got lots of time. Helmut Gleim (1998) (1997) Sir Simon Rattle Conductor and Father: It‘s a (1996) cliche, but I simply have to observe my children (1995) to know what peace can be, and they remind Axel Köhler (1994) me why we have to fight for it ceaselessly. Simple and banal as that. Nicholas McGegan (1993)

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anzeige_händel_festspiele_2016_magazin.indd 1 02.05.2016 16:11:16 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE FREMDE WELTEN

Mit Händel in Krieg und Frieden Ein Interview mit dem Regisseur Ralf Pleger

Er unterstützt und inspiriert das Projekt aus dem Hintergrund: Der Berliner Regisseur und Filmemacher Ralf Pleger begleitet seit 2016 die Produktion „In War & Peace – Harmony Through Music“ weltweit. In Halle ist er nicht zum ersten Mal. Bereits 2008/09 drehte er für das Erste Deutsche Fernsehen einen Film über Georg Friedrich Händel. Nach seinen filmischen Psychogrammen über Wagner und Tschaikowsky und dem Kinofilm „Die Florence Foster Jenkins Story“ bildet die Bühnen-Inszenierung eine neue Facette in Plegers langjähriger künstlerischer Zusammenarbeit mit Joyce DiDonato. Auf Wunsch von Joyce DiDonato hält Ralf Pleger am 26. Mai die Laudatio bei der Übergabe des Händel- Preises an die großartige Sängerin. Mit dem Festspielmagazin sprach der Regisseur über die Hintergründe der Produktion und die Zusammenarbeit mit Joyce DiDonato.

Herr Pleger, vor zehn Jahren haben wir Sie zum Händel-Jubiläum in Schließlich werden wichtige Teile des Abends von Händels Musik Halle bei der Arbeit an Ihrem Film über Georg Friedrich Händel getragen. Joyce DiDonato und ich haben diese Show – ich benut- unterstützt. Nun sind Sie mit der Bühnen-Inszenierung „In War & ze das Wort ganz bewusst – gemeinsam entwickelt. Anhand einer Peace – Harmony Through Music“ zu Gast in Halle. Diese Produkti- Reihe von Bravour-Arien wird eine Geschichte erzählt, unterstützt on entstand bereits 2016 und ist seitdem international unterwegs. durch visuelle und theatralische Elemente wie Lichtdesign, Video- RALF PLEGER: Ich freue mich sehr, dass unser Projekt „In War & projektionen und Tanz. Peace“, also „In Krieg und Frieden“, nach zwei erfolgreichen Welttourneen nun auch in der Händel-Stadt Halle zu erleben ist. Die Anschläge vom 13. November 2015 in Paris haben die Sänge- rin Joyce DiDonato zu dieser Produktion veranlasst? RALF PLEGER: Joyce hatte sich schon lange mit der Idee beschäf- tigt, eine besondere Art der Konzertpräsentation zu entwickeln, sie hat sie aber bis dahin nicht in die Tat umgesetzt. Die Pariser Anschläge vom 13. November haben sie erschüttert und zugleich aufgerüttelt: Es war ein Signal für sie, nicht zu warten und nicht vor Risiken zurückzuschrecken, wenn es darum geht, künstlerisch etwas zu wagen. Sie empfand es wie einen Weckruf: Jetzt ist die Zeit, wo wir als Künstler reagieren müssen! Dazu müssen wir aus unserer Komfortzone ausbrechen, über uns hinausgehen und Din- ge kreieren, die starke Zeichen setzen. Sie fragte mich, ob ich die Regie übernehmen würde. Die Projektidee stand, und so konnte ich gemeinsam mit allen Beteiligten das Konzept und die Umset- Ralf Pleger, Foto: Tatjana Dachsel zung für die Bühne entwickeln.

Händel-Festspiele Magazin 2018 23 Stadtwerke Halle MITTEN IM KULTURLEBEN

24 Händel-Festspiele Magazin 2018 www.swh.de Wie kam die Stückauswahl zustande? Bis auf zwei Ausnahmen Elemente bündeln sich zu einer Geschichte: Vom Streben nach erklingt Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert? Versöhnung, Schönheit und Harmonie im Gegensatz zu Chaos, RALF PLEGER: Die Zusammenstellung der Arien hat Joyce selbst Krieg und Verzweiflung. Dabei steht der Tänzer als allegorische in Absprache mit dem Dirigenten in die Hand genommen. Hinter Figur für das Schöpferische. Aber diese Interpretation ist offen, der Idee, Stücke zu präsentieren, die die psychischen Zustände der und jeder kann sich dazu während der Aufführung selbst ein Bild Menschen in Zeiten von Krieg und Frieden gegenüberstellen, machen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es gibt in der steckt eine universelle und auch politische Botschaft. Das Thema Show Momente, die mich immer wieder berühren, auch wenn ich ist heute genau so brisant wie im Barockzeitalter, wo die Welt sie schon viele Male gesehen habe. vielerorts von Angst und Schrecken beherrscht wurde. So ent- stand eine Art Pasticcio: Ein kontrastreicher Abend, der alle Sinne Die kammermusikalische Besetzung verlangt doch eher nach ei- anspricht. Übrigens ist das eine übliche Praxis im Barockzeitalter nem kleinen Konzertraum, um akustisch und atmosphärisch op- gewesen, der sich auch Händel bediente. DiDonato trägt die Arien timal zu funktionieren. Die Bühnen-Inszenierung wird jedoch in wie auf der Opernbühne vor: Sie schlüpft quasi in eine Rolle. Ari- vielen unterschiedlichen Häusern weltweit gespielt. en und Instrumentalstücke folgen direkt aufeinander, so dass ein RALF PLEGER: Die Häuser, an denen „In War & Peace“ bisher lief, großer musikalisch-dramatischer Bogen entsteht. Jeder der zwei sind in der Tat sehr unterschiedlich. Das betrifft natürlich auch die Teile ist ein „durchkomponierter“ Akt, wenn man so will. Auch Akustik. Für erfahrene Musiker ist das aber kein Problem. Wichtig die Kostüme von Vivienne Westwood sowie eine ungewöhnliche ist, dass vor jedem Auftritt akustische Proben durchgeführt wer- Körperbemalung sind Teil dieses kleinen „Gesamtkunstwerks“. den. In Absprache mit dem Regieteam wird dann die Position des Orchesters auf der Bühne bestimmt, die für den Klang optimal ist. Sie haben das Konzert mit einem ganzen Team im wahrsten Sinne Lichtaufbau und Video passen sich dieser Aufstellung dann an. Das des Wortes „in Szene“ gesetzt: Mit Manuel Palazzo als Choreograf hat bisher sowohl in kleinen als auch in ausgesprochen großen und Tänzer, dem Ensemble Il Pomo d‘Oro und dem musikalischen Sälen wie der New Yorker Carnegie Hall bestens funktioniert. Leiter Maxim Emelyanychev, mit Henning Blum für das Lichtdesign und mit Videoprojektionen von Yousef Iskandar. Kann diese auf- Stand Ihnen Donna Leon auch bei diesem Projekt beratend zur Seite? wendige Konzeption in jedem Raum aufgehen? RALF PLEGER: Mit Donna Leon verbindet mich eine lange Freund- RALF PLEGER: Die Konzeption eines tourenden Bühnenprojekts schaft. Damals, als wir den Händel-Film 2008 drehten, hat sie mir stellte uns natürlich vor große Herausforderungen. Einerseits hat- Joyce DiDonato vorgestellt, und sofort sprang da ein Funke über. ten wir ganz konkrete Vorstellungen, andererseits muss die Show Mit „In War & Peace“ hat Donna Leon nicht direkt zu tun, sie hat auf jeder Bühne funktionieren. Erfreulicherweise ist das bisher an uns aber ermutigt, dieses Projekt in die Tat umzusetzen und war mehr als 20 Orten weltweit gelungen, darunter an der Carnegie auch schon in einigen Vorstellungen zu Gast. Hall in New York, dem Théâtre du Châtelet in Paris, dem Teatro Real in Madrid, dem Konzerthaus in Wien und der Berliner Phil- Planen Sie weitere Produktionen mit Joyce DiDonato? harmonie, um nur einige zu nennen. Jede Aufführung wird den RALF PLEGER: Mit Joyce habe ich inzwischen vier Filme und eben jeweiligen Gegebenheiten angepasst, vor allem die Projektion der dieses Bühnenprojekt verwirklicht. Es ist immer eine Freude, mit Videos soll mit dem Raum eine Verbindung eingehen. Es sind kei- ihr zusammenzuarbeiten. Soviel kann ich schon verraten: Wir ha- ne bloßen „Filmprojektionen“, sondern eher Bewegungen von ben gerade eine neue Filmreihe für Arte abgedreht. Dort laden wir visuellen Elementen im Raum. Es ist spannend zu erleben, wie das Persönlichkeiten in große Kunstmuseen der Welt ein und beob- Ganze wandelbar am jeweiligen Spielort aufgeht. Jeder Abend ist achten die Reaktionen, die die Bilderwelten bei ihnen auslösen. anders, jeder Raum reagiert anders, aber die emotionale Kraft der Da wird auch Joyce DiDonato dabei sein. Die Serie wird Ende des Geschichte bleibt immer gleich. Jahres auf Arte gesendet.

Reicht die Musik als Botschaft nicht aus? Braucht das Publikum die Joyce DiDonato erhält am 26. Mai 2018 den Händel-Preis der aufwendige Inszenierung? Stadt Halle. Sie werden der Laudator sein. Was werden Sie uns, RALF PLEGER: Die Frage sollte doch eher lauten: Warum sind dem Publikum, und der Preisträgerin auf den Weg geben? klassische Konzerte so nüchtern? In der gesamten Tradition der RALF PLEGER: Es ist eine große Ehre für mich, diesen Preis zu Darbietungskunst haben Musik, Tanz und Bilder viel mehr zusam- überreichen. Joyce DiDonato ist nicht nur eine einzigartige Opern- mengewirkt, als dass sie voneinander getrennt wurden. Das pu- sängerin. Was ich an Joyce so bewundere, ist ihre Integrität, Lei- ristische, rein auf die Musik konzentrierte Konzert ist ja nur eine denschaft, Großzügigkeit und ihr unerschütterlicher Optimismus, kleine Nische in der Kulturgeschichte. Niemand „braucht“ etwas aber auch ihre Wandlungsfähigkeit und ihre Tapferkeit, Dinge of- in der Kunst, und doch brauchen wir alles! Oper ist die sinnen- fen auszusprechen. Anders als viele Opernstars schaut sie weit freudigste Kunstform, die alle Register zieht. Händel als ausge- über den Tellerrand und ist offen für Experimente. Starallüren sind machter Theatermann würde wahrscheinlich eher befremdet sein, ihr gänzlich fremd. Ihr soziales Engagement trägt sie an Orte wie wie ein normales Konzert heute funktioniert – auf einer leeren das Gefängnis „Sing Sing“, wo sie Musik vermittelt, sie unter- Bühne. Wir verabschieden uns mit der Bühnen-Inszenierung vom stützt soziale Projekte mit Kindern oder besucht Flüchtlingslager konventionellen Konzertritual und sehen uns eher in der barocken in Griechenland. Sie besitzt Wagemut und ist eine Pionierin bei Tradition, wobei unser Ansatz zeitgenössisch ist. Lichtdesign, ab- der Planung und Durchführung ihrer Projekte. Als Künstlerin strakte Videoprojektionen, minimalistische Aktion des Tänzers nimmt sie ihre Verantwortung gegenüber Problemen wahr und und die eindringlichen Interpretationen der Sängerin – all diese macht die Welt mit ihrem Gesang zu einem besseren Ort!

Händel-Festspiele Magazin 2018 25 Romelia Lichtenstein sang die Titelpartie in Händels Oper „Alcina“, Aufführung der Oper Halle 2012, Foto:26 Gert Kiermeyer Händel-Festspiele Magazin 2018 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE FREMDE WELTEN

„Man wird in Zukunft wissen, dass die Händel- Oper zu den kostbarsten Gütern der musikalischen Kunst gehört …“ H.-T. Margraf Karin Zauft

Mit den Aufführungen der „Rodelinda“ 1920 in Göttingen und „Orlando“ am 28. Mai 1922 in Halle begann die Händel-Opernrenaissance, die ab 1952 kontinuierlich an der Oper Halle in Zusammenarbeit mit den Händel-Festspielen fortgesetzt wurde. Karin Zauft, lang- jährige Musik- und Chefdramaturgin am Opernhaus Halle sowie Hochschuldozentin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität , wurde von Horst-Tanu Margraf und Heinz Rückert an das Landestheater Halle (heute Oper Halle) in den 1960er Jahren engagiert. Die Musikwissenschaftlerin begleitete zahlreiche Operninsze- nierungen, auch deutsche Textübertragungen zu den Händel-Opern „Poro“, „Partenope“ und „Floridante“ liegen vor. Ihre seit Jahrzehnten aktive Arbeit als Privatdozentin und Autorin sowie im Vorstand der Internationalen Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e.V. weisen sie als Kennerin der Händel-Szene aus. Mit Freude beobachtet sie die internatio- nalen Bemühungen um das Werk Händels. Aber nur bei den Händel-Festspielen in Halle werden in diesem Jahr mit der Premiere von Händels „Berenice, Regina d’Egitto“ erstmals alle seine 42 Opern erklungen sein – fast 100 Jahre nach der ersten neuzeitlichen Auffüh- rung einer Händel-Oper. Insgesamt erklingen bei den diesjährigen Festspielen acht Hän- del-Opern, davon sind fünf szenisch und drei konzertant in Referenzbesetzungen zu er- leben. Wenn das keine Beachtung erfährt!

Händel-Festspiele Magazin 2018 27 Wieder einmal überrascht die Oper Halle ihr Publikum mit einer in der Saale-Stadt bislang nicht aufgeführten Händel-Oper. Die 1736/37 entstandene „Berenice“ vollendet 2018 gleichsam den Reigen der Neuentdeckungen aus Händels musikdramatischem Œuvre für die hallesche Bühne. Und angesichts einer seit den 1950er Jahren über 67 Jahre währenden Zeitspanne, innerhalb derer die 42 Opernwerke aus dem reichen Fundus des Händel‘schen Musikdramas zielstrebig dem jeweils aktuellen The- ater erschlossen wurden, dürften sich nur wenige Opernliebhaber noch der ereignisreichen und von großem Enthusiasmus getrage- nen Jahre erinnern, wo Händels Opern nach dem Krieg vehement zu Hoffnungsträgern für Menschen und zu Leuchtfeuern für neue künstlerische Bahnen avancierten. Eine damals überaus kühne Vision prägte diesen Anfang. Es war die Vision, das gesamte Werk des Meisters ausgehend von seiner Geburtsstadt Schritt für Schritt frei zu legen und allen Interessier- ten nahe zu bringen, gleich welcher Herkunft und Voraussetzung. Ein prachtvolles Festspielhaus sollte – ähnlich dem Bayreuther Vor- bild – mit einem eigens hierfür ausgebildeten Ensemble und mit Maßstab setzenden, glanzvollen Aufführungen Ausgangspunkt und Zentrum werden, um Händels Opern weltweit im Repertoire aller Opernbühnen zu etablieren. Und beflügelt von ihrerI dee gelang es den Initiatoren Horst-Tanu Margraf (1903–1978) und Heinz Rückert (1904–1984) gemein- schaftlich mit ihren enthusiasmierten Mitstreitern aus künstleri- scher Praxis und Musikwissenschaft, 1952 mit den ersten Händel- Festspielen nach dem Krieg einzigartige Akzente zu setzen. „Das

Händelfest 1952 …soll ein wesentlicher Beitrag dazu sein, eine Günther Leib, Margarete Herzberg und Hellmuth Kaphahn in Händels Oper wirklich schöpferische Pflege und Weiterentwicklung des Händel- „Poros“, Aufführung des Landestheaters Halle (heute Oper Halle) 1956 schen Gesamtwerkes einzuleiten…“. Ein Neubeginn, doch keines- © Stiftung Händel-Haus wegs aus dem Nichts geboren. Bereits in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte bekanntermaßen Göttingen mit der Wieder- manifestierten sich nunmehr Stil und Ästhetik eines gänzlich er- entdeckung der „Rodelinda“ deutschlandweite Aufmerksamkeit neuerten Musiktheaters. In der Verknüpfung mit der bislang na- errungen, nicht ohne direkte Beziehung zur Händel-Stadt Halle, hezu unbekannten und eher exotisch anmutenden Händel-Oper die alsbald mit dem „Orlando“ nachzog. ging hiermit von Halle eine ganz neue Initialzündung aus. Doch die verheerenden Kriegsjahre hatten Vieles vernichtet, Wert- Von der Nachwelt zuweilen gerügt und belächelt, versprach aber volles verschüttet. Neue Chancen eröffneten sich gleichermaßen gerade dieser konsequent als Methode verfolgte Weg das Ver- in der allmählichen Neuorientierung musikalischer Aufführungs- ständnis und die Begeisterung des Publikums – einschließlich der praxis wie in der des ästhetischen Anspruchs des gesamten Thea- zwangsläufigenE ingriffe in die Dramaturgie, der deutschen Über- terwesens. „Realistisches Musiktheater“ – über diesen Begriff setzungen bis hin zur freien Nachdichtung sowie auch der wohl überlegten Veränderungen des musikalischen Klangbildes. Dass es namentlich Opern waren wie „Alcina“, „“ spä- Rudolf Heinrich, Heinz Ruckert, Horst-Tanu Margraf, 1956 © Stiftung Händel-Haus ter vor allem „Radamisto“ und „Poro“, die für den damals als „hallesche Schule“ bezeichneten Aufführungsstil standen, war alles andere als ein künstlerischer Zufall. Denn die Auswahl der jeweils zur Aufführung gelangten Opern unterlag nicht allein künstlerischer Subjektivität. Sie erzählt vielmehr ihre eigene Ge- schichte und gibt Auskunft über politische Gegebenheiten, wie über die jeweils aktuelle Theaterästhetik einschließlich der alltäg- lichen Theaterbedingungen von Bühne, Ensemble, Finanzen etc. In den Jahren des Beginns standen oftmals das fehlende Noten- material oder die damals als notwendig erkannte aber nicht vor- handene deutsche Übersetzung einer gewollten Inszenierung entgegen. Und nur dank der Gesamtausgabe von Friedrich Chrysander aus dem 19. Jahrhundert konnten die meisten Werke in mühevoller Schreibarbeit zur Aufführung vorbereitet werden. Mit der eigentlichen Initialzündung 1955/56 – dem „Radamisto“ und dem „Poro“ – aber war dem Regieteam Margraf/Heinrich/

28 Händel-Festspiele Magazin 2018 Rückert bereits mit der Auswahl ein Wurf gelungen, in dem Tyrannen-Willkür geprägtes Sujet versprach eine derartige Chan- alle Faktoren auf ein optimales Ergebnis zuliefen. Obwohl am ce für einen so konsequent neuen ästhetischen und dramaturgi- Metastasianischen Libretto orientiert, garantierte gerade das af- schen Zugang, wie ihn Konwitschny u. a. durch die Anwendung fektgeladene, in exotischem Umfeld angelegte Sujet des „Poro“ von Brechts Dramaturgie erreichte, um dem Publikum engagier- ein farbiges Theatergeschehen von höchster Ausdruckskraft, bes- tes politisches Theater, emotional und von höchster künstlerischer tens geeignet, ein Publikum aus jeglicher Lethargie zu reißen und Wirksamkeit nahe zu bringen. lebendiges, „realistisches“ Theater zu präsentieren. Auch der Wieder öffneten sich neue Bahnen. Und mit der Hallischen Händel- modernen Dramatik entgegen kommende „Radamisto“ (Libretto Ausgabe gelangte eine folgerichtige Systematik auch in die immer Niccolò Francesco Haym) ließ sich adäquat den Vorgaben des breiter werdende Palette der zur Auswahl stehenden Opern. „realistischen Musiktheaters“ zuordnen. „Berenice“ ist wohl nicht zufälligerweise die letzte der in den hal- Je konsequenter im Verlauf der 1960er Jahre auf dramaturgische leschen Reigen aufgenommenen Opern. Mehrfach stand sie schon Eingriffe zugunsten der immer stärker zur Geltung drängenden auf den Prüfstand der Theaterpraktiker. Auch Horst-Tanu Margraf authentischen Aufführungspraxis verzichtet wurde, desto breiter hatte sie einer intensiven Prüfung unterzogen, inspiriert vom wurde der Radius der für den aktuellen Spielplan geeigneten Wer- Charme ihrer reizvollen Musik. Doch den Maximen des realisti- ke. Das sich nur zaghaft durchsetzende Bekenntnis zur nicht-line- schen Musiktheaters konnte dieses vielgestaltige, von Antonio aren Dramaturgie der barocken Oper rückte in den Blickpunkt Salvi verfasste Libretto, nicht standhalten. Widersprechende dra- möglicher Bühnenwirksamkeit und rief zentrale Auseinanderset- maturgische Strukturen – nicht zuletzt der unverkennbare Hang zu zungen um Begriffe wie Barock, Aufklärung, Klassik etc. hervor. heiteren Aspekten – verhinderten die Rezeption des Werkes seitens Insofern erhielten zu Beginn der 1970er Jahre namentlich die letz- der Praktiker. Dem Werk häufig angelastete „Handlungsschwä- ten Opern Händels besondere Beachtung: „Faramondo“, „Ime- chen“ erwiesen sich aber meistens als Folge zeitgebundener Urtei- neo“, „Serse“, „Deidamia“. Diese Werke, „entstanden im Span- le, ähnlich wie anfangs im Falle des „Serse“, „Ariodante“ u. a. nungsfeld zwischen tradierten und neuen Formen“, schienen Derzeit bestimmen andere Prämissen die Spielplanung. Lediglich geeignet, „gesicherte Positionen und Traditionen in der Händel- technische Bühnenräume, Finanzen o. ä. könnten ihren Einfluss Renaissance zu bewahren und zugleich neue Wege auf dem Ge- geltend machen. Ansonsten öffnen sich der Händel-Oper unbe- biet des realistischen Musiktheaters experimentell zu entdecken“. grenzte theaterästhetische Freiräume auf der modernen Bühne. Die So der damalige Intendant Ulf Reiher. besten Sänger aus aller Welt stehen zur Verfügung. Subjektive Nei- Und unter dem zaghaften Zugeständnis, dass Händel ja auch dem gungen der Interpreten finden im Reichtum der Formen undS ujets heiter-ironischen Genre Rechnung getragen hatte, spielten die der ihre vielgestaltigen Ausdrucksmöglichkeiten. Die einstige Vision venezianischen Opernform nahe stehenden Opern „Serse“ und wurde zur Realität: Alle Opern von Händel gehören selbstverständ- auch „Agrippina“ eine jeweilige Schlüsselrolle in der ästhetischen lich zum Repertoire der Musiktheaterbühnen weltweit. Die Händel- (und kulturpolitischen) Auseinandersetzung. Zwar hatte der Xer- Ikone der Pionierzeit, die Sängerin Philine Fischer (1919–2001), xes als „verliebter König“ schon in den 1920er Jahren in Göttin- brachte es kurz vor ihrem Tod in einem Rundfunkinterview auf den gen und 1948 auch in Halle den Spielplan bereichert – allerdings Punkt als sie sagte: „Wir haben den Stein ins Rollen gebracht“. in der umfassenden Bearbeitung von Oscar Hagen. Jetzt aber, 1973, griffen gleich zwei Inszenierungen polarisierend in das all- TIPP: Siehe hierzu Karin Zauft, Faszination Händeloper. Halles Legendäre gemeine Ringen um eine zeitgemäße Händel-Operninterpretation 1950er Jahre. Vorläufer – Tendenzen – Wege, erschienen 2009 in den Schriften des Händel-Hauses ein: das Opernhaus Leipzig in einer durchaus blutvollen und def- tigen Komödie (Regie Joachim Herz), Halle mit einem wohl durch- dachten, eher lyrisch verhaltenen Konzept (Regie Heinz Runge). Aufführung von Händels „Orlando“ (Orlandos Liebeswahn), Aufführung des Landestheaters Halle (heute Oper Halle), mit dieser Aufführung begann Eine ähnlich exponierte Funktion in der Geschichte der Händel- am 28. Mai 1922 die Händel-Renaissance in Halle © Stiftung Händel-Haus Opernrenaissance übernahm die „Agrippi- na“ .1943 (Heinz Rückert), 1967 (Renate Oeser) und 1980 (Martin Schneider) stand sie in völlig unterschiedlichen Versionen im aktuellen Feuer der Kritik ob ihrer neuarti- gen und ungewohnten theatralischen Aus- gestaltung. Das ironische Spiel mit und um Macht berührte unmittelbar sensible Nahtstellen von Kunst und politischer Ge- genwart. Das ganze Ausmaß politischer Brisanz von Händels Opern offenbarte unmissver- ständlich der „Floridante“ in Peter Kon- witschnys Inszenierung zu den Händel- Festspielen 1984. Die Affinität zwischen dem Regisseur und dem zu jener Zeit un- bekannten Werk war sofort hergestellt. Denn kaum ein anderes von extremer

Händel-Festspiele Magazin 2018 29 IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE FREMDE WELTEN

Alles beginnt mit einer Idee … Fragen an den Grafiker Georg Schütze

Ab 2018 gestaltet die Agentur Grafikladen aus Dresden das neue Erscheinungsbild der Händel-Festspiele in Halle. Ihre Arbeiten setzten sich bei einer Agentur- ausschreibung durch, zu dem die Stiftung Händel-Haus 2017 eingeladen hatte. Ziel war es, mit der Erstellung und Umsetzung des umfangreichen Werbe- und Informationsmaterials wie Plakate, Roll Ups, Programmhefte und Broschüren den Händel-Festspielen ein neues gestalterisches Gesicht zu geben und mit einem modernen Erscheinungsbild sichtbar zu werben.

Was waren Ihre ersten Gedanken, als das Thema „Erscheinungsbild Worin besteht die Modernisierung des jetzigen Erscheinungsbildes? für die Händel-Festspiele“ vor Ihnen lag? GEORG SCHÜTZE: Mit dem Logo der Händel-Festspiele Halle GEORG SCHÜTZE: Das Erscheinungsbild sollte ganz klar das The- „Mann im Mond“ hat man ja auf längere Sicht eine großartige ma Händel beinhalten, aber auch die Vielfalt und den Facetten- Marke geschaffen. Wir sehen es als unsere wichtigste Aufgabe reichtum der Festspiele widerspiegeln. Wichtig war uns auch, ein an, das vor 6 Jahren eingeführte Logo noch mehr in den Vorder- stilvolles Aussehen zu prägen, in der sich Internationalität und Of- grund zu rücken und noch stärker als die Marke der Händel- fenheit verdeutlichen. Festspiele zu etablieren. Das bedeutet in erster Linie, das Logo noch deutlicher auf den Werbemedien zu manifestieren und es Was hat dazu geführt ein Erscheinungsbild vorzustellen, das sich im visuellen Bewusstsein der Betrachter klar zu verankern. Kon- vollkommen von den Vorgängern unterscheidet? zeptionell sehen wir es als Aufgabe, die einzelnen Medien durch GEORG SCHÜTZE: Nach einem Zyklus von fünf Jahren ist ein sehr das äußere grafische Erscheinungsbild klar voneinander abzu- guter Zeitpunkt gekommen, um einen zeitgemäßen Akzent zu grenzen. Bisher ist es für den Festivalbesucher auf den ersten setzen. Es ist ein Balanceakt, etwas Neues zu schaffen, aber gleich- Blick nur schwer möglich, die verschiedenen Werbemedien wie zeitig die eingespielte Marke „Händel-Festspiele Halle“ fortzufüh- das Festspielprogramm und die Programmhefte in der Ausfüh- ren bzw. weiter zu etablieren. Das neue Erscheinungsbild muss die rung von dem kleinen Fest „Händel im Herbst“ zu unterscheiden. Kraft besitzen, das Festival für die kommenden fünf Jahre interes- Hier haben wir angesetzt und für die Reihe „Händel im Herbst“ sant und spannungsreich nach außen zu tragen und zu repräsen- ein eigenes, wiedererkennbares Signet geschaffen, welches in- tieren. So ist der Ansatz, den bisherigen Fotorealismus durch eine nerhalb der Marke „Händel-Festspiele Halle“ eine optisch klare mehr künstlerisch geprägte Bildsprache zu ersetzen. Wir wollten Abgrenzung erreicht. Das Konzept der visuellen Unterscheidung das Künstlerische in Szene setzen. Das ist zwar weniger real, aber stand also absolut im Vordergrund für alle Medien, die die Stif- dafür spannungsreich. tung Händel-Haus über das Jahr herausgeben.

30 Händel-Festspiele Magazin 2018 Wie kam es zur Bildsprache, die Sie für das neue Erscheinungsbild entwickelt haben? Daraus soll sich ja auch eine Reihe entwickeln. GEORG SCHÜTZE: Ausgangspunkt war die Entwicklung einer Bildsprache über fünf Jahre hinweg, also von 2019 bis 2023. Folgende Frage stellte ich mir: Wodurch kann ich die musikali- sche Kraft Händels und die damit verbundene Faszination in eine gelungene visuelle Form gießen und für die anstehenden Kampagnen wirksam nach außen tragen? Durch welche bildli- che Metapher kann ich musikalische Faszination schildern? Es 31. MAI – 16. JUN 2019 war klar, dass das Festspielprogramm mit seinen Akteuren im IN HALLE (SAALE) Mittelpunkt steht. Im gestalterischen Prozess fanden wir zu- an authentischen Orten in der Geburtsstadt nächst eine Sängerin bestens platziert. Gerade bei Händel ste- von Georg Friedrich Händel hen die Primadonnen doch im Zentrum der Vokalwerke. Eine Weiterführung dieser Idee ergab sich dann zwangsläufig: Das Motiv „Sängerin – Primadonna“ führt zu einer Motivreihe, was ja eine klar gesetzte Vorgabe war. Man darf also gespannt sein, welches Motiv im Jahr 2020 die Nachfolge der grazilen Sängerin antreten wird!

HINWEIS: Die Programmübersichten im neuen Design zu Händel im Herbst 2018 und Händel-Festspiele 2019 sind bereits erschienen und im Internet abrufbar.

Mann im Mond „Wem, wenn nicht Händel, gebührt die Ehre, Mann im Mond zu sein? Damit bil- dete sich ein Brücken- schlag, der sichtbar darauf anspielt, dass die Verwendung kos- mischer Formen Händel nicht nur regional „verortet“. Sein kosmopoliter Genius wirkt ja in ungebremster Strahlkraft durch die Jahrhunderte musikalischer Kulturräume. Somit ist die kos- misch dimensionierte Formenwahl durchaus legitim.“ Art Director Till Brömme zu dem von ihm gestalteten Händel- Festspiel-Logo (2012)

DIGITAL. RESPONSIV. TO GO.

Portraits, Gespräche, Filme, Kritik Musik sehen. Schauspiel hören. Händel-Festspiele Magazin 2018 31 Film lesen. Tanz verstehen. das-theatermagazin.de IM FOKUS: HÄNDEL IN HALLE FREMDE WELTEN

Zukunft braucht Herkunft Clemens Birnbaum „Was lange währt wird gut.“ Davon ist Clemens Birnbaum überzeugt. Der Direktor der Stiftung Händel-Haus erläutert die zukünftigen Vorhaben und spricht über das Händel-Haus als kulturellen Gedächtnisort.

Für die Hallenserinnen und Hallenser ist der barocke Komponis- tengenius Georg Friedrich Händel seit Ende des 18. Jahrhunderts eine wichtige Persönlichkeit der Identifikation: Es waren die Bür- ger der Stadt, die 1859 das Händel-Denkmal auf dem Marktplatz errichteten und dafür Geld sammelten. Es war die Bürger- schaft Halles, die das originale Geburts- haus Händels im 20. Jahrhundert er- warb und als Gedenkort in Form eines Musikmuseums der Stadt Halle öffent- lich zugänglich machte. Und es waren Bürger der Stadt Halle, die bereits im 19. Jahrhundert Händel-Feste veran- stalteten – Bestrebungen, die schließ- lich nach ersten Händel-Opernauf- führungen ab 1922 zu jährlich veranstalteten, international beach- teten Händel-Festspielen ab dem Jahr 1952 führten. Bis heute verab- reden sich die Hallenserinnen und Hallenser „bei Händel” am Denkmal, heiraten im Händel-Haus und besu- chen zu Tausenden die Veranstaltun- gen „ihrer” Händel-Festspiele.

Dass das Händel-Haus und die Hän- del-Pflege für Halle weiterhin von großer Bedeutung bleiben werden, hat die Stadt in ihren kulturpoliti-

Händels Geburtshaus, älteste bekannte Abbildung anonymer Kupferstich, abgebildet in „The Illustrated London News“ 1859, nach einer Fotografie von C. Klingemann © Stiftung Händel-Haus, BS-IIa, 7

32 Händel-Festspiele Magazin 2018 schen Leitlinien im Juni 2014 festgelegt. Darin wird die „Ausrich- tung des kulturpolitischen Profils auf das Werk Georg Friedrich Händels, die Händelfestspiele und Händelpflege“ definiert. Weiter heißt es: „Die Stiftung Händel-Haus und das Institut für Musik der Universität mit dem Großprojekt der Hallischen Händel-Ausgabe sind Hauptzentren der Händel-Pflege und Händel-Forschung in Europa. Sie verstehen sich als international vernetzte Einrichtun- gen mit exzellenten Arbeitsbedingungen und erfüllen ihren kultu- rellen Auftrag in enger Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Institutionen. Die damit verbundenen hohen Anforderungen zu sichern und auszubauen, bleibt ein zentraler Auftrag.“1

Dieser Aufgabe wird sich die Stiftung Händel-Haus auch weiter- hin intensiv widmen und dabei die enge Verzahnung zwischen Museum, Veranstaltungen und Wissenschaft pflegen. Das Ge-

burtshaus Händels ist und bleibt dabei der Ausgangspunkt aller Halle, Händels Geburtshaus (Zustand 1935), Radierung von O. Graber Überlegungen. Für die zukünftigen Aufgaben und Ziele sollte © Stiftung Händel-Haus, BS-IIa, 24c man sich zunächst bewusst machen, welche gesellschaftlichen Funktionen ein derartiger Gedächtnisort in Form eines Personen- Kulturelle Gedächtnisorte sind geschichtsträchtige Orte, die – um museums hat. Die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann hat als Gedächtnisort wirken und somit seine ureigene Funktion er- diese in vier Punkten treffend zusammengefasst: füllen zu können – eine besondere Authentizität haben müssen. 1. Die Vergangenheit weicht der Zukunft in einem Prozess „kre- Im Ort selbst, d. h. im Gebäude (und nicht durch eine Ausstellung ativer Zerstörung“, d. h. mit der einseitigen Forcierung von Er- im Gebäude), findet die Manifestation des Gedächtnisses statt. neuerungen in der Zukunft stellt sich die Frage nach der Vergan- Dieser bildet für einen Kulturellen Gedächtnisort das Zentrum. genheit unter dem Aspekt der Entsorgung. Dabei können Somit ist für das Händel-Haus ein Schwerpunkt klar definiert: Es Traditionen als ideologische Konstrukte entlarvt und aufgelöst muss stets darum gehen, dass die besondere Aura des Gedächt- werden. Weil sich Erneuern und Veralten gegenseitig bedingen, nisortes in seiner wie auch immer vorhandenen Authentizität bleibt es wichtig, Altes auch im Gedächtnis zu behalten. erhalten und bewahrt bleibt. Manchmal sollte man dabei auch 2. Beschleunigung braucht Stillstand, d. h. der Gedächtnisort überlegen, ob man zur Erreichung dieses Ziels nicht spätere Ein- kompensiert als geschützter Ort des Zeitstillstandes den Vertrau- bauten zurückbaut, wobei dies natürlich nur in Ab- und Zustim- ensschwund einer sich permanent wandelnden Lebenswelt. mung mit der Denkmalpflege erfolgen kann. Diese Prämisse be- 3. Zukunft braucht Herkunft. Veränderungen bedeuten ja nicht steht seit Eröffnung des Händel-Hauses und lässt sich bereits an automatisch, dass damit Verbesserungen hervorgebracht wer- den Umbauplänen 1948 ablesen, die der damalige Stadtbaurat den. Die Herkunft, also das Vergangene und Alte, kann hier als Adolf Heilmann folgendermaßen beschreibt: „Für die Arbeiten Korrektiv eingreifen, denn wer verändern will, trägt die Last der mußte die Bauaufgabe gestellt werden. Ich habe sie wie folgt Begründung dafür, dass das Ändern gegenüber dem Alten auch gefaßt: Möglichst viel im früheren Zustand belassen. Das, was gut ist. Die Beweislast erfolgt in direkter Gegenüberstellung zum unbedingt erneuert und geändert werden muß, zeitlos gestalten Tradierten, eben zur Herkunft. und dem ganzen Haus vom Keller bis zum Boden das einheitliche 4. Kultur ist Gedächtnis und auf ständige Rückgriffe angewiesen. Gesicht wiedergeben, das es früher einmal besessen hat. Darüber hinaus sollte das wieder instandgesetzte Haus etwas von dem Geist ahnen lassen, der auf das Kind und den Jüngling Händel einwirkte und zum Teil für seine Entwicklung als Tondichter be- stimmend gewesen sein mochte.“2

Wie problematisch entsprechende Entscheidungen, dem Authen- tischen möglichst nahe zu kommen, im Einzelfall sein können, sei beispielhaft am Händel-Haus aufgezeigt. Seit die Stiftung 2014 erstmals ein dendrochronologisches Gutachten über die Dachbal- ken in Auftrag gab, ist es erwiesen, dass die verwendeten Hölzer zwar bis in das Jahr 1534 zurückreichen, dass aber das Mansard- dach selbst, wie es heute noch ausschaut, erst nach Händels Zeit, möglicherweise 1771, gebaut wurde. Genauso ist es auch auf der ersten Abbildung des Händel-Hauses aus dem Jahr 1859 zu sehen. Sollte man nun als möglichst authentischer Gedächtnisort Händels das Dach wieder zurückbauen, weil zu Händels Zeiten dieses nicht existierte? Darf man deshalb die Geschichte des Hau- Modell vom Geburtshaus mit seinen angrenzenden Gebäuden: ses nach 1771 einfach tilgen, um dem berühmtesten Hausbe- der ehemaligen Schützei (li), an deren Stelle heute ein Neubau steht wohner authentisch näher zu kommen? Es wäre wohl übertrie- und dem „Grünen Hof“ (oben)

Händel-Festspiele Magazin 2018 33 ben, die Authentizität so zu definieren. Denn die Funktion eines behindertengerechte Toilette geschaffen wurde, muss an der Bar- Gedächtnisortes ist stets auch mit einer lebendigen Rezeption rierefreiheit im Museum weiter gearbeitet werden. Dass dies in verbunden – und dabei sind frühe Bilddokumente ebenso von einem Denkmal nicht einfach ist, in dem, wie bereits skizziert, die Bedeutung wie bauhistorische Erkenntnisse. Authentizität bewahrt bleiben soll, versteht sich fast von selbst. Und dass diese Barrierefreiheit möglicherweise auch nicht zu In einem anderen Fall macht es tatsächlich Sinn über einen Rück- 100% gelingen wird, mag auch sein. Aber wenigstens in großen bau nachzudenken und diesen ins Auge zu fassen: In vielen Fotos Teilen sollen Menschen mit Gehbeeinträchtigungen nicht mehr vom Händel-Haus bis in die 1930er Jahre hinein ist eine Toröff- auf Stufen und Treppen angewiesen sein, um am Kultur-erbe nung dokumentiert, die in den kleinen Hof des Händel-Hauses Händel-Haus teilhaben zu können. führt. Also erst kurz bevor das Händel-Haus von der Stadt Halle für einen Museumsaufbau erworben und ausgebaut wurde, fand Wenn in der Stiftung Händel-Haus das Bewahren der Authentizi- ein Umbau statt, der das prägende äußere Erscheinungsbild des tät am Gebäude groß geschrieben wird, dann bedeutet dies Gedächtnisortes veränderte. Diese erwähnte Toröffnung soll in nicht, dass in der musealen Vermittlungsarbeit nicht auch moder- den kommenden Jahren wiederhergestellt werden, dank des Ein- ne und neue Techniken genutzt werden sollen, beispielsweise werbens von Mitteln der Europäischen Union (EFRE) im Rahmen durch den Aufbau eines WLANs. Bereits 2018 soll dank einer eines landesweiten Wettbewerbs, zu dessen Gewinnern die Stif- Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt das von der Stiftung tung Händel-Haus zählt. Vermutlich 2020 wird man also eine beantragte „Händel-WLAN“ technisch realisiert werden. Dann architektonische Abfolge von Fenstern, Türen und Torbögen wie- können Nutzer von Smartphones, Tablets u. ä. dieses WLAN kos- der zu sehen bekommen, wie man diese bereits 1859 in der ers- tenfrei nutzen, um vor dem Händel-Haus Informationen über die ten bildlichen Darstellung vorfindet. Hausgeschichte und im Haus eine individuelle Führung durch die Ausstellungen zu erhalten. Besonders für die Musikinstrumenten- Allerdings wird dabei das Tor nicht mehr aus Holz verwendet, wie ausstellung ist dies sehr interessant. Dann wird es möglich sein, dies vermutlich seit Errichtung des Torbogens zu sehen war, son- den Klang einzelner gezeigter Musikinstrumente mit Hilfe eines dern mit dem verhältnismäßig neuen Werkstoff Glas soll deutlich Kopfhörers zu vermitteln. Vielleicht ging es Ihnen schon einmal werden, dass es zwar diese Toröffnung einmal gab, aber in der so, dass Sie unser schönes Serpent in der Vitrine betrachteten Geschichte des Hauses nicht durchweg vorhanden war. Eine gro- und sich dabei fragten, wie dieses schlangenförmige Blasinstru- ße Glastür sieht nicht historisch aus – und soll um einer ehrlichen ment eigentlich klingt? Diese Frage (und andere mehr) können Geschichtsschreibung willen auch nicht so aussehen. Die wieder dann mit Hilfe der WLAN-Technik und eines darüber funktionie- entstehende Toröffnung wird einen neuen, lichten und transpa- renden Ausstellungs-Guides beantwortet werden. renten Eingang in das Händel-Haus bilden und darüber hinaus auch noch den Ansprüchen der Barrierefreiheit gerecht werden. Relativ neu ist die Digitalisierungstechnik. Das digitale Zeitalter macht auch bei der Stiftung Händel-Haus nicht Halt. Schon bisher Dies ist übrigens eine weitere Aufgabe für die Zukunft des Händel- finanzierten wir selbstständig die Digitalisierung vieler Exponate Hauses: Nachdem im Jahr 2016 erstmals eine frei zugängliche, und stellten diese u. a. auf unserer Homepage über das Projekt „Museum digital“ des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt online

Hall in Sachsen, Stadtplan von J. Wüsthoff (um 1667), in Chronik von G. Olearius zur Verfügung. Darauf wurde die Stiftung gerade von Muse- © Stiftung Händel-Haus, BS II a umskolleginnen und -kollegen wiederholt mit entsprechenden Leihanfragen angesprochen. In den kommenden Jahren können wir – wiederum mit finanzieller Unterstützung des Landes Sach- sen-Anhalt – die Digitalisierung einer besonderen Sammlung der Stiftung vorantreiben: Die mit dem Händel-Kontext einmalige Grafiksammlung wird dabei nicht nur erfasst und katalogisiert, was bislang nach den Museumskriterien nur rudimentär unter- nommen worden war, sondern diese Sammlung wird für jeder- mann online verfügbar gemacht. Wie bei jedem anderen Museum auch: Die Sammlung ist weit umfangreicher als die Blätter, die in den Ausstellungen gezeigt werden, und in Zukunft werden mittels der Digitalisate die verborgenen, unbekannten Objekte sichtbar.

In der Musikinstrumentenausstellung plant die Stiftung in den kommenden Jahren das weiterzuführen, womit im Jahr 2015 mit der Eröffnung des Klangstudios bereits begonnen wurde: mit der Vermittlung physikalischer und akustischer Gesetzmäßigkeiten in Bezug auf verschiedene Musikinstrumente. Kleine Experimente, die der Besucher durchführt, sollen Funktion und Art der Klang- erzeugung des jeweiligen Instrumentes verständlich machen. Jung und Alt können dann in der Ausstellung ein Diplom als „Klangexperten“ erwerben.

34 Händel-Festspiele Magazin 2018 Ein wesentlicher Kern der Vermittlungstätigkeit des Museums Händel-Haus bleibt erhalten: die umfassende Veranstaltungs- und insbesondere Konzerttätigkeit. Denn neben der Lebensdarstel- lung ist es die Aufgabe eines jeden Personenmuseums, das Le- benswerk zu vermitteln – und dies ist im Fall des Händel-Hauses die Musik unseres Genius loci. Die Musik ist aber im Gegensatz zu anderen Künsten eine rein zeitgebundene Kunstform. Sie er- klingt im Moment des Ausführens – und ist danach nicht mehr zu erleben. Es sei denn, man führt sie ein weiteres Mal auf, sofern man über das entsprechende Notenmaterial verfügt. Dies gilt für alle Musik bis zu dem Zeitpunkt, als es technisch möglich wurde, Klänge und Töne in Form von Schallplatten, Tonbändern oder digitalen Medien zu speichern. Bei der Musik findet die Ausfüh- rung und die Rezeption zeitgleich statt, wohingegen man bei- spielsweise ein Gemälde von Paul Klee, der ja auch ein begnade- ter Musiker war, auch noch Jahrzehnte nach dessen Entstehung rezipieren kann. Ein Musikermuseum muss sich also Gedanken darüber machen, wie man diesem Fakt gerecht wird, wenn man Leben und Werk eines Komponisten vermitteln möchte, was na- türlich das oberste Ziel eines Musikermuseums ist. Vereinfacht gefragt heißt dies: Wie stellt man Musik aus?

Ein Charakteristikum des Händel-Hauses seit seiner Gründung bis heute ist deshalb seine rege Veranstaltungstätigkeit mit Hausmu- siken und die Durchführung eigener Konzertreihen. Was die Hän- del-Pflege in Halle insgesamt betrifft, darf man deshalb die seit 1922 sporadisch und seit 1952 jährlich durchgeführten Händel- Festspiele nicht unerwähnt lassen. Hier erklingt das Gesamtwerk Händels mit Opern, Oratorien, großen Chor- und Instrumental- Das Händel-Haus um 1900 konzerten sowie Kammermusik konzentriert an mehreren Tagen © Stiftung Händel-Haus, BS IV-459 hintereinander. Diese gesamte Händel-Pflege wurde einst vom Händel-Zentrum koordiniert. Händel-Haus und Händel-Festspiele gegenseitig in einen Kontext setzen. Somit manifestiert sich letzt- waren getrennte Bereiche und wurden von verschiedenen Direk- lich der Kulturelle Gedächtnisort Händel in Vergangenheit und toren geleitet, obwohl bei den Festspielen eigentlich die Vermitt- Zukunft gleichermaßen im authentischen Geburtshaus des Kom- lungsarbeit des Museums in ihrer klanglichen Realisierung nur ihre ponisten und in den Veranstaltungen der Händel-Festspiele. Fortsetzung findet. Vermutlich war es aber damals zu ungewöhn- lich, dass eine Museumseinrichtung auch ein Musikfest veranstal- 1 Delf von Wolzogen, Hanna, Volker Probst und Gabriele Rommel (Hrsg.): Leucht- tet, weshalb man hier institutionell getrennte Wege ging. Erst feuer. 20 kulturelle Gedächtnisort, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sach- sen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Wiederstedt 2010 nachdem die Stadt Halle sich entschloss, die privatrechtliche Stif- tung Händel-Haus 2008 zu gründen, wurde dies schließlich in 2 Walter Serauky: Das Händelhaus in Halle an der Saale, Schriftenreihe der Bauhütte ihrer logischen Konsequenz institutionell in einer Stiftung zusam- Roter Turm. Beiträge zur Stadt- und Kulturgeschichte Halles Heft 4, Halle 1949 (?) mengefasst. Ein Weg übrigens, den zuvor die Stiftung Bach-Archiv Leipzig mit dem Museumsbereich Bach-Haus und dem Bachfest gegangen ist, wohingegen im Westen Deutschlands dieses inno- vative, Grenzen überschreitende Modell noch nicht zur Anwendung gekommen ist, blickt man Richtung Beethovenhaus und dem Beethovenfest nach Bonn oder nach Bayreuth mit dem Richard- Wagner-Museum Haus Wahnfried und den Bayreuther Festspielen. Diesen in- novativen Ansatz wird die Stiftung Händel-Haus weiter verfolgen und in allen inhaltlichen Planungen das Hän- del-Haus und die Händel-Festspiele

Geplanter Rückbau Händel-Haus, Bauzeichnung © Johann-Christian Fromme, Architekt (17.04.2018)

Händel-Festspiele Magazin 2018 35 IM FOKUS: HÄNDEL IN HALLE FREMDE WELTEN

Das Händel-Haus Halle Musikmuseum seit 1948 – 70 Jahre Sammlung und Forschung

Die Stiftung Händel-Haus verfügt über einen Gebäudekomplex bestehend aus Georg Friedrich Händels Geburtshaus, erweitert 1985 um das Nachbargebäude (der „Grüne Hof“) und 2001 um das Gelände der ehemaligen Schützei, wo ein Neubau errichtet wurde für die Ausstellung „Historische Musikinstrumente“. Seit 2010 wird zudem eine Etage im historischen Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus museal für die Ausstellung „Musikstadt Halle“ genutzt. Das Museum Händel-Haus ist ein „klingendes Musikmuseum“ mit zwei Dauerausstellungen, Sonderausstellungen und einem umfangreichen Veranstaltungskalender. Im originalen Geburtshaus befindet sich die preisgekrönte Ausstellung „Händel – der Europäer“. Das ehemalige städtische Museum Händel-Haus wurde 2008 in eine Stiftung bürgerlichen Rechts umgewandelt. Seit 1952 steht der Gebäudekomplex auch im Mittelpunkt der jährlich stattfindenden Händel-Festspiele.

Am 30. Juni 1666 erwarb Georg Händel das stattliche Gebäude Die Stadt Halle begann nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges „Zum gelben Hirschen“, Ecke Großer Schlamm/Kleine Ulrich- mit der Restaurierung des baufälligen Geburtshauses von Händel. straße. Vor 333 Jahren wurde hier Georg Friedrich Händel gebo- Am 22. Februar 1948 fand hier das erste Konzert statt, und am ren und lebte hier bis zu seiner Abreise nach Hamburg 1703. Die 13. Juni 1948 erfolgte die Eröffnung des Händel-Museums. Von Familie bewohnte das Anwesen bis 1783, ehe es versteigert wur- Beginn an war die Händel-Gedenkstätte ein universelles Musik- de und eine wechselvolle Geschichte erlebte. Erst 1937 gelang museum, zunächst mit fünf Ausstellungsräumen und einem Teil der Stadt Halle der Kauf des Händel-Hauses für die Summe von des Flures, die Händel gewidmet waren, und mit weiteren fünf 31.710 Reichsmark, um darin ein Händel-Museum einzurichten. Räumen, die sich der regionalen Musikgeschichte widmeten. Ein Das Gebäude befand sich im schlechten baulichen Zustand, eine großer Teil der Musikinstrumentensammlung war ebenfalls hier Instandsetzung wurde durch den zweiten Weltkrieg verzögert. ausgestellt. Der damalige Kulturreferent beim Magistrat in Halle, Dr. Herbert Koch (1894–1979), bemühte sich jedoch um einen Aufbau von Anlässlich der Händel-Festspiele 1952 wurde in Räumen der Sammlungen: So bilden die in der Zeit erworbenen wertvollen Staatlichen Galerie Moritzburg eine nach damals neueren wissen- Einzelstücke noch heute den Grundstock für die Sammlung his- schaftlichen Erkenntnissen und modernen Gesichtspunkten ge- torischer Musikinstrumente der Stiftung Händel-Haus. staltete Ausstellung zum Thema Händel gezeigt. 1953 zog diese

36 Händel-Festspiele Magazin 2018 Blick zum Händel-Haus, Aquarell (?) © Stiftung Händel-Haus, BS-IIa, 149 dann nach inzwischen durchgeführten baulichen Veränderungen Das Händel-Museum wurde 1983-85 anlässlich des 300. Geburts- und Reparaturen am Gebäude in die Ausstellungsräume der ers- tages von Georg Friedrich Händel umfassend rekonstruiert und ten Etage des Händel-Hauses ein, und wurde in den Jahren 1955 durch Einbeziehung historischer Nachbargebäude erweitert. Die bis 1958 inhaltlich weiter profiliert. Seit 1967 werden bis zum Erweiterung diente vor allem der Überarbeitung der alten Ausstel- heutigen Tag Audioführungen über Lautsprecher angeboten, die lung. Von besonderem Vorteil erwies sich die Einrichtung eines kurze Informationen in mehreren Sprachen und ausgewählte Rundganges, der im alten Museum nicht realisiert werden konnte. Musikbeispiele miteinander verbinden. Die Ausstellung blieb bis Anlässlich des 250. Todestages Händels 2009 wurde sein Geburts- 1983 fast unverändert Anziehungspunkt für zahlreiche in- und haus erneut grundlegend umgebaut. Helle und lichte Räume er- ausländische Besucher. warten seitdem die Besucher, die das Händel-Haus nun wieder

Händel-Festspiele Magazin 2018 37 Didone 10.08. 12.08. 14.08. PREMIERE

Oper von Saverio Mercadante Alessandro De Marchi Jürgen Flimm © The State Hermitage Museum / photo by Pavel Demidov / collage by in the headroom in by / collage Demidov Pavel by / photo Museum Hermitage The State ©

Tickets: +43 512 53 56 0, www.altemusik.at

38 Händel-Festspiele Magazin 2018 Die Geschichte des Händel-Hauses im Überblick

1558 Das Haus und sein damaliger Bewohner Christoph Nopel werden erst- mals in den Akten erwähnt.

1595 Johann Neigenfindt,A ssessor beim Schöppenstuhl, erwirbt das Anwesen für 1400 Gulden.

1630 Das mit dem Recht des Ausschanks ausländischer Weine verbundene Haus „Zum Gelben Hirschen“ gehört dem herzoglichen Kammerdiener Georg Bley.

1666 das Gebäude geht für 1310 Gulden in den Besitz des herzoglichen Kam- merdieners und Leibchirurgen Georg Händel über.

1685 am 23. Februar wird Georg Friedrich Händel in dem stattlichen Eckhaus „Am Schlamm“ geboren. Er lebt hier bis zu seiner Abreise nach Hamburg 1703.

1697 Georg Friedrich Händels Vater stirbt und hinterlässt das Anwesen seiner Witwe und seinen Kindern.

1708 Anlässlich der Vermählung von Händels Schwester Dorothea Sophia wird der nördliche Teil des Grundstücks (heute Kleine Ulrichstraße 38, seit 1888 „Schützei“ genannt) „separiert“.

1730 Georg Friedrich Händels Mutter stirbt. Zu den Erben gehört Johanna Friederike Michaelsen, die Tochter seiner Schwester Dorothea Sophia.

1771 Nach dem Tode von Johanna Friederike, verehelichte Flörcke, heiratet deren zweite Tochter, Dorothea Luise, den halleschen Ratsmeister Friedrich Au- Händel-Haus, Romanisches Gewölbe, Foto: Thomas Ziegler gust Reichhelm. Dieser lässt das Händel-Haus „wieder aufbauen, um es zu ei- nem fortdauerndem Denkmal des berühmten Mannes zu weihen“. Die Vollen- durch den ursprünglichen Museumseingang von 1948 betreten. dung dieses Planes scheitert jedoch an seinem „plötzlichen Tod“. Die bisherige Ausstellung wurde durch eine neue mit dem Titel 1783 Das Haus wird mit einem Taxwert von 1885 Talern zur öffentlichen Ver- steigerung angeboten. „Händel – der Europäer“ ersetzt, die das Leben des Komponisten in seiner europäischen Dimension präsentiert. Es werden rund 160 1784 Der Kaufmann Christian Friedrich Pohlmann kauft das Händel‘sche Haus. Er betreibt darin einen Kolonial- und Materialwarenhandel. Exponate – Gemälde, Stiche, Musikinstrumente, usw. – verteilt auf 14 Räume gezeigt. Beliebt sind bei den Gästen weiterhin die Au- 1817 Friedrich Wilhelm Rüprecht übernimmt das Haus und die Materialwaren- dioführungen. Gerne verfolgen Besucher die Entwicklung der handlung und erweitert das Geschäft um eine Destillation, eine Tabakfabrik und eine Niederlassung von Lackfabrikaten. Gesichtszüge Händels mittels einer elektronischen Morphing- Wiedergabe der authentischen Porträts. Besonderer Höhepunkt 1827 Rüprecht erwirbt auch das Nachbargrundstück - eine der Ursachen für die späteren Missverständnisse und Streitigkeiten über das „richtige“ Händel-Haus. der Ausstellung ist ein kleines Theater, in welchem man auf unter- haltsame Weise Opern des Komponisten kurz vorgestellt be- 1872 Der Sohn Rüprechts verkauft das Händel-Haus an den Kaufmann Wil- helm Richard Fuß. kommt. Integriert in die Ausstellung ist eine fast vollständig erhal- tene, prachtvolle Bohlenstube der Renaissance-Zeit. 1896 Dieser veräußert es an das Bankhaus H. F. Lehmann weiter.

Der Gebäudekomplex der Stiftung Händel-Haus verfügt zudem 1922 Das Händel-Haus geht in den Besitz des Kaufmanns Heinrich Lifschütz über ein romanisches Kellergewölbe, einen Kammermusiksaal, über, obwohl sich der Hallische Händel-Verein und der englische Händel-For- eine Glashalle, eine Händel-Forschungsstelle, ein Restaurierungs- scher Newman Flower ebenfalls um den Ankauf bemüht hatten. atelier, eine für museumspädagogische Projekte eingerichtete 1932 im Gebäude wird von einem gewissen Philipp ein Möbelhandel betrieben. KLANGstatt, eine wissenschaftliche Bibliothek und einen Muse- 1937 Die Stadt Halle wird Eigentümer des Händel-Hauses und beginnt mit den umsshop. Vorbereitungen der Einrichtung eines „Musikmuseums der Stadt“, indem sie Sammlungen anlegt und mit der Herausgabe einer „Schriftenreihe des Händel- Hauses“ beginnt.

1948 Nach nur zweijähriger Bauzeit wird das wiederhergestellte und umgebau- te Gebäude am 13. Juni als Musikmuseum der Stadt eröffnet.

1983 Das Händel-Haus wird eine Abteilung des neu gegründeten „Händel- Zentrums“.

1984 Anlässlich des 300. Geburtstages des Komponisten im Jahr 1985 wird das Museum durch Einbeziehung historischer Nachbargebäude erweitert.

1992 Nach Auflösung des „Händel-Zentrums“ wird das Händel-Haus wieder zum Zentrum der halleschen Händel-Renaissance.

2001 anstelle der ehemaligen „Schützei“ wird ein Neubau errichtet und in diesem 2003 eine neu gestaltete Musikinstrumenten-Ausstellung eröffnet.

2008 das Händel-Haus schließt am 4. August aufgrund von Umbauarbeiten für das Festjahr 2009 zu Händels 250. Todestag.

2009 Wiedereröffnung des Händel-Hauses und Eröffnung der neuen Dauer- Händel-Haus, London-Raum in der Ausstellung „Händel - der Europäer“, ausstellung „Händel – der Europäer“ am 14. April 2009. Foto: Thomas Ziegler

Händel-Festspiele Magazin 2018 39 IM FOKUS: HÄNDEL IN HALLE FREMDE WELTEN

Rekonstruktion statt Spielbarmachung auf der Spur des originalen Klanges Christiane Barth

Sie gelten als die Stradivaris unter den Cembalobauern: acht Handwerksmeister der Familie Ruckers. Sie übten vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 17. Jahr- hunderts in Antwerpen über vier Generationen ihre hohe Kunst des Cembalobaus aus und entwickelten Instrumente, die für Jahrhunderte klangliche Maßstäbe setzen sollten. Die heute noch über 100 erhaltenen Ruckers-Instrumente sind herausragende Beispiele für die einmalige flämische Cembalobaukunst. In einem Konzert im Händel-Haus wurde eine kürzlich fertiggestellte Rekonstruktion des Ruckers-Cembalos von 1599, das in der Ausstellung „Historische Musikinstrumente“ im Händel-Haus an exponierter Stelle zu finden ist, vorgestellt. Das neuangefertigte, zweimanualige Cembalo versucht sich dem Urzustand des seit einiger Zeit verstummten Ruckers-Cembalos zu nähern. Dietrich Hein aus Oldenburg hat mit großer Ehrfurcht diese schwierige Aufgabe übernommen. Entstanden ist eine neue klingende Kostbarkeit.

Wertvolle Einzelobjekte in Sammlungen geraten immer wieder in den Fokus von Untersuchungen und Publikationen. Sie bringen nicht nur Renommee fürs Museum, sondern begeistern mit ihrer besonderen Aura des Originalen und Unwiederbringlichen. Im Falle der Stiftung Händel-Haus stammt das besondere Glanzstück der Sammlung aus dem Jahr 1599. Es handelt sich um das welt- weit älteste zweimanualige Cembalo aus der Werkstatt der Ant- werpener Cembalobauerfamilie Ruckers, einer Dynastie von acht Handwerkern, die für ihr Metier genauso berühmt geworden sind wie Antonio Stradivari für den Geigenbau. Für die Stiftung Händel-Haus stand das Instrument auch deswe- gen immer besonders im Mittelpunkt, weil Georg Friedrich Händel in London ein Ruckers-Cembalo besessen haben soll.

Cembalo von Dietrich Hein, Oldenburg 2018 (Rekonstruktion des Ruckers- Cembalos von 1599 in seinem Zustand von 1621), Foto: Patricia Reese

40 Händel-Festspiele Magazin 2018 Die Tasten dieses Instruments, so berichtet John Hawkins (1719– Cembalo von Ioannes und Andreas Ruckers, Antwerpen 1599, 1789), hätten wegen des vielen Gebrauches ausgehöhlt wie Löffel Foto: Stiftung Händel-Haus, MS-65 ausgesehen. Das klingt, als ob Händel tagtäglich mit Vorliebe die- ses eine Instrument traktiert hätte. Händel aber besaß, wie wir aus Sein Freund Burkhard Tschudi (1702–1773), britischer Cembalo- den Zeilen seines Testaments rekonstruieren können, mehrere Tas- bauer schweizerischer Herkunft und Schwiegervater des Grün- teninstrumente. Denn John Christopher Smith erbte sein großes ders der Pianofortefabrik Broadwood & Sons, kam für so ein Cembalo, was zu der Schlussfolgerung führt, dass zu diesem Zeit- Grand Ravalement (Umbau für einen erweiterten Tastenumfang) punkt mindestens noch ein kleineres Cembalo vorhanden war. gut in Frage. Das war gängige Praxis: Denn die Ruckers-Instru- Wie dem auch sei, die beiden in Londoner Sammlungen (im mente besitzen einen so schönen Klang, dass man sie in späteren Fenton-House und im Victoria & Albert Museum) befindlichen Zeiten immer wieder umbaute, reparierte, um sie weiterhin nut- Ruckers-Cembali, die um den Titel „Händel-Cembalo“ konkur- zen zu können. rieren, jedenfalls besitzen ausgesprochen gut erhaltene, um eini- Ist das, was Händel recht war, nicht auch uns noch billig? Ein ge Töne erweiterte neuere Tastaturen aus der Mitte des 18. Jahr- Musikinstrument sollte doch klingen. Sonst ist es doch kein Mu- hunderts. Vielleicht ließ Händel seinen abgespielten „Ruckers“ sikinstrument mehr! Stopp, halt, nein! — Wir sind die Sachwalter überholen, gar modernisieren, damit er für ihn noch taugte? dieser alten historischen Musikinstrumente. — Wir sollen sie so

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SYRIEN ROCKMUSIK Väter des IN KÜRZE Fachleutebetonen BedeutungSYRIEN vonKultur Väter desGrungegeben BERLIN/DPAFachleut-Inteberetonennationale Ex- GrungegebenLeipzig die Ehre perteBedeutungnhaben sichivonBnKerulturlin mit MaßnahmenBERLIN/DPAzum-IntScernationalehutz desEx- Leipzig dieUS-BandEhreDinosaurier Jr. Telefonisch syriscperhentenhKuabenlturerbessichinBbeferasslin t.mit ZumMaßnahmenAbschluss derzumKoSchutznferenzdes US-Band DinosaurgastierierJrta. mDienstag. untersyrstriiscchhenenKudielturTeerbesilnehmerbefasst. Zum Abschluss der Konferenz gastiertamDienstag. die zentrunteralestrichRoenlledievonKTeilnehmerultur VON THILO STREUBEL und Identitdie zenträtalefürRodaslle voLand.nKultur VON THILO STREUBEL Wichundtig seiIdentitdabeiät fürdiedasEinbin-Land. LEIPZIG/MZ -Legende des Indierock, dungWiderchtigZivilgsei dabeiesellscdiehafEinbin-t. Dazu LEIPZIG/MZ -LegendeKudesltbandIndierocundk, Wegbereiter des Al- zähledungmanderaucZivilghdieesellscGeflüchafh-t. Dazu Kultband und Wegberteeitrnerativrocdes Al-kund des Grunge. teten.zähle„SiemansindaucMultiplikhdie Gefatlücorh-en ternativrockund WedesnnGresungume.Dinosaur Jr.geht, spa- für dastetesyrn. „SieischesindKuMultipliklturgut“,atoren Wenn es um DinosaurreJrnd.gieeht,Krspa-itiker nicht mit Superlati- 0345 565 2700 für das syrische Kulturgut“, rendie Kritiker nicht mit Superlati- sagteMsagtareMkuarsHkusHilgerilgt,erDirt, Direktektoror ven. Dabei wird demveAun.toDabeinormal-wird dem Autonormal- des VodesrdeVorardesiatiscrasiatischenhenMuseumsMuseums Musikhörer der NaMusikhörme der Bander der Name der Band in Berinlin.BerDielin. DieZerZerstörstungörungein-ein- vermutlichgar nicvehtsrmutlicsaghgen. ar nichts sagen. maligmaliger KuerlturgütKulturgüter ervovorarallemllem J. Mascis, der Kopf derJ. Mascis,Band, findedert Kopf der Band, findet in derinantikder antiken Oasensen OasenstadttadtPaPal-l- das sicher gut, gedasfällt sichdherergut, gefällt sichder myramydurcra durchdiehdTeierrTeororgrrororgani-ani- Mann dochgernindManner Rolledocdeshgerninder Rolle des sationsation„Islamisc„IslamischerherStaat“Staat“(IS)(IS) Underdogs. Underdogs. hatteweltweit für Schlagzeilen Wieaber kommt die Band zu hattewundeltwEmpöreitungfür Scgesorgt.hlagzeilen dem Legendenstatus,Wiweeannbersie kommt die Band zu und Empörung gesorgt. Wenn Halle seinen Händel feiert, sind auchdie Jüngstenmit vonder Partie -und tragen trotzder Wärmewürdevoll ihreflauschigenPerücken. FOTO: JOHN nicht Stadien füllt wiedemanderLegeLendense- tatus, wenn sie Im Internet LITERATUR Wenn Halle seinen Händel feiert, sind auchdie Jüngstenmit vonder Partie -und tragen trotzder Wärmewürdevoll ihreflauschigenPerücken. genden esFOTO:tun?JOHN1984nicgrhtündeStadientJo- füllt wie andereLe- LITERFürATURth ehrtdie deutsche seph Donald MascisgeJr.,ndender spätes ertun? 1984 gründetJo- FürthAuehrtorintdGilaie deutscLustigerhe nur nochseinen KünssephtlernamenDonaldJ. Mascis Jr., der später Mascis verwendete,dnurie nocBandhsmiteinen Künstlernamen J. AutorFÜRTH/DPAin Gila-DLuie stAuigtoriernund Lou BarlowamBassMascisund Murveparwmendete,die Band mit Journalistin Gila Lustiger (53) Schlagzeug. Rockmusik klang in FÜRTH/DPA -Die Autorinund Viel Musik und ein Hallelujah Lou BarlowamBass und Murpam istmit dem Jakob-Wassermann- den 80ernwie eine Parodie ihrer JournalisLiteraturtin prGilaeisLu2016stigderer St(53)adt Viel Musik und ein Hallelujahselbst. Metalund HardrocSchlagzeug.kdomi- Rockmusik klang in istmFürit demth geJakehrob-tworWaden.sserZumann-Lus- HÄNDEL-FESTSPIELE HALLE Die Ehrung des Barockmeisters in seiner Geburtsstadt niertendie Gitarrenmusikden 80er. nwie eine Parodie ihrer Litertigaturersbpreisekannt2016estedernWSteradtken Dinosaur Jr.warenselbssozusagt. Meen dietalund Hardrockdomi- Fürthzählengeehr„DietworBesden.tandsaufnah-Zu Lus- HÄNDEL-FESTSkommt voran. AbPIELEer wieHALLEläufteDieseigEhrentlicungh? des Barockmeisters in seiner GeburtsstaAnti-Rdtockstars,dieniermoppeligtendieenGitarrenmusik. mz.de/probiermich me“, „So sind wir“ und der 2015 Schuljungen, denen man in der 42 tigersbekanntestenWerken Händel-Festspiele Magazin 2018Dinosaur Jr.waren sozusagen die zählenersc„DiehieneneBestaGesellscndsaufnah-haftsro- koVONmmtJOACHIM LANGvoEran. Aber wie läufteseigentlictrefh?fer. Auch wenn es diesmal nicht ZurückinHalle stand im Opern- Pause die SchulbroAnti-Rte wegnahm.ockstars,die moppeligen me“,man„So „DiesindScwir“huldundder anderder 20en“.15 um den Zauber der Stimmen ging. haus der Händel-Krimi aus dem Mascis, BarlowundScCo.huljungschufen, denen man in der Die Autorin, geboren in Frank- HALLE/MZ -Die Festspiele laufen. Gesungen wurde eher weniger. Vorjahr auf dem Programm: „Lucio gerade mal in den Zwanzigernan- erschienenefurtamMGesellscain, lebt hafin Patsro-ris. Der VONMan JOAsiehtCHIMes inLANGdiesemE Jahr sogar. Obwohl dietrelegeffeantr. Auen,chsehrwennbeweesg-diesmalCornelionichtSilla“. DieseZurückukirznHeaalleber stgeandkommen,im Opereinenn- Sound,PausederdieLedSchulbrote wegnahm. manPr„Dieeis isSctmhuldit 10der000anderEuro doen“.tiert. Das Wetter spielt mit. Der Innenhof lichen undumsouvdeneränZaubergeführtedernMSta-immengepfefging.ferteOperhausüberdereinenHändel-Krziem- Zeppelin,imi ausHardcordem euMascis,nd PunkBarmit-lowund Co. schufen, Die AuDietoStriadtn, geFürborthenverlineihtFrihnankalle- HALLE/MZder Residenz-DieistgFeelungstspieleen. Welaufr en. rionetten voGesungnMarieenLenorwurdemandeherlicwehfiesennigerDikt. Voatorrj,dahrer zwaufardemange-Progeinanderramm: „Lveucioreinte. geHerraausde malkamin den Zwanzigernan- furtazwmMei Jahrain,eilebtnEriinnnerPaungris.anDer Manwill, krsiehtiegt meises intadiesemuchauf Jahrden lesogt- ar. und AlainObBuewotdhlie dieMezzo-elegundantBa-en, sehrschlagbeenweisg-t, aberCordennocneliohdSilla“.en gro-DieseschrkuammeligrzeaerberKrach,gefikoependemmen,Gi-einen Sound, der Led Preisdenistmdorittg10ebor000enenEuroErzählerdotiert. Daszen WeDrücttkeerrnspieltochKmit.arteDern. InnenhofWenn riton-Hilfeblichenekamen,und souvdieeränsiegeführßenteAunMfreißera- gibtgepfundeffertunteOerperdenübertarreinenensoli undziem-zuckeZeppelin,rsüße Melodi-Hardcoreund Punk mit- Die StJakadtobFürWasserth vemannrleiht(187ihn3-1alle934). deram GrReafitti-Händel-sidenz istgWürelungfelaufen.demWer brauchten.rioneAnsonsttententvonMaten ardieie LenorAugensmandeiner EhefrlichfauieseneinemDiktjun-ator,den.erVozwrgaretraanggenve-on einanderMascis nöligveerreinte. Heraus kam zweiDieJahrleeitztnEen Prrieisnnerträgunger waanren will,MarktkrdieiegtInfmeiso-Flyetaraucusghaegufangdenen let- drei StrippenundvirAlaintuosen,Buedietdderie ReMezzo-- genMundädcBa-hen undschlagderenFrisaut, einesaber dennocStimme,hdendiegro-selbssctehrinenammeligNeiler Krach, fiepende Gi- UrsWidmer,Gerhard Roth und sind, dann gibt es vondrinnen we- gisseur Jean-Philippe Desrous- Mitstreitersauf die Pelle rückt. 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Es läuft, wie gesagt. Hornbrille, die bunten Basecaps, FILM dezu. Undwenn Katherine Watson nachBernburg. Ins liebevoll her- Bühne postiertenInstrumentalis- raid of Baroque?“ Skzusammengaterhosen unde-Turnscschenzeitlichuhe trägt,hseine Band auflöste (Sopran), Markéta Cukrová (Mez- ausgeputzte, nur nochfremdbe- tendes französischen Ensemble fassthatten. Am Hallmarkt schließ- und seit 2005 wieder im alten Line- Preis an Sophia Loren bei taugt dochnicht als Legende. Oder? zosopran), Krystian Adam (Tenor) spielteCarl-Maria-von-Weber- PhilidOr runden das Ganze unter lichströmten einemAmnocDienshdieta(trogkamtz manupsiczusammenghinLeip- etrommelt hat, si- Festival in Rumänien und Fulvio Bettini (Bariton) ihre Theater,gleichneben dem Schloss Leitung der Violinistin MiraGlo- Stau-Verspätung deszig selbsRIASteinKam-Bild macchhen.er auch. So konnteerschließlich CLUJ-NAPOCA/AFP -Die italieni- SoloparJourts beistenaluerten, dannismein-tiscmit echehtem BärTren imopGraben,häeim- deanunsammlmit Eifer und ironischemungmerchores) zufriedenenDinosaurBesucierherJr.spielenzuram LegDiensendetag werden.Wobei,ein sche Filmdiva Sophia Loren te man den Trotzdes Genies zu ponierenden Mauern, Türmen und Witz zu einem in sichstimmigen der Händel-Halle entgabeg20en,Uhr imdieTäubc50-Jährhenthal Leipzig,iger,der mit ergrauten lan- (Foto) hat beim Transilvania spüren. Dem wardas Publikum für Giebeln, samt bereits erkennbarer Gesamtkunstwerkder besonderen sichfür „Belshazzar“Markrentscanstädthiedenerstrasse 1;geEinlass:nHaar19 Uhren immer nochdie alte International Die frühereMZ-Chefredakteurin MonikaZimmermann erinnertsichanProminente. Film Festival seine Opernweggebrochen, Hän- Farbenpracht. Als Event ein Voll- Art. hatten. Es läuft, wie gesagt. Hornbrille, die bunten Basecaps, FILM (TIFF) im ru- VON ANDREASMONTAG kopplung sozusagen. Das istnicht frühereBundeskanzler Helmut WELTERBE Skaterhosen und Turnschuhe trägt, Preis an Sophia Lormäniscenhenbei ohne Reiz. Undmancher,der Zim- Kohl (CDU) erwartbar gut, der taugt dochnicht als Legende. Oder? Festival in RumänienCluj-Napoca HALLE/MZ -Sohat man sie in Erin- mermann liveerlebt hat (oder sie Schauspieler PeterSodann, der Sachsen-AnhaltAm Dienstagkam man sichinLeip- einen Son- nerung: Flink bei der Sache, bur- MonikaZimmer- bei „TVHalle“ sah, wo sie im Vor- einmal für die Linkeals Bundes- zig selbstein Bild machen. CLUJ-NAPOCA/AFP -Diederitalieni-preis für schikos, um eine Pointenicht verle- spann ihrer Sendung mit einer Art präsidentenkandidat antrat, mit ei- Journalistischemann: „UnterTrlau- ophäensammlung Dinosaurier Jr.spielen am Dienstag sche Filmdiva SophiaihrLorenLebens- genund gern bereit, lauthals darü- terLeuten“, Mit- doppeltem Rittberger in’s Gesche- nem milden Lächeln und wohlwol- zeigt Schätze werk erhal- ber zu lachen. MonikaZimmer- hen sprang), wird sichanihrezu- lender Sympathie davon. Aller- ab 20 Uhr im Täubchenthal Leipzig, (Foto) hat beim Transilvania teldeutscher Ver- Markranstädterstrasse 1; Einlass: 19 Uhr ten. Die 81-Jährigenahm die mann, langgedientepolitische Kor- lag Halle, 240Sei- packende Arterinnertfühlen. dings auchmit der Feststellung, WITTENBERG/DPA/MZ -Zum Unesco- Auszeichnung amIntSamsernationaltag- Dierespondentinfrüherund ChefreMedaktZ-Chefreurin edakteurin MonikaZEs sindimmerMiniaturen,manndie vondenerinnersie, die Autstorin,icseihaübernPzeugt,rominentSo- Welterbetaghe. at die Stiftung Lu- Film Festival ten, 14,95 Euro abend unter dem Beifall des zahlreicher Blätter,darunter der FOTO: MDV/INES BERGER Eindrückenleben, die die Autorin dann, der sich„betender Kommu- thergedenkstätten Sachsen-Anhalt Publikums entgeg(TIFF)en undimzeigtru-e VONMitteldeutscANDREAhenSMZeitungONTAG in Halle, vondem jekowepplungiligen Promisozusaggewoen.n-Dasnisist“tnnennt,icht seifrühereigentliceBhwundeskeder anzleram SonntHelmutag eine neueWELTERBEInternetsei- sich„sehr gerührmänisct“ überhendie hat in „Unter lauter Leuten“ Erin- zen und bunten Vögeln, vonhohen nen hat undohnefürReweiz.sentlicUndmhhancält,herein,derBeteZim-nder nocKohKhlommunis(CDU)t. erwarttebargestargut,tet.Udernter www.welterbe- „riesigeÜberrascCluj-Nhung“.apocaDas HALLE/MZnerungen -SanohProminentat man easieufgine-Erin-Tieren und Menschenfischern“. All um seine Pemerrsönlicmannhkeitlivzueechrlarebtak-hat (oderVonKohlsiehingSceghauspieleren erfahren wirPete, rSlutherodann,.de gibtderes Informationen da- Werk des rumänischen Regis- schrieben, denen sie im Laufeihrer denen istsie furchtlos entgegenge- terisieren. Dass dabei stets auch dass er als Kind Karnickel züchte- rüber,umwelche weSaciteren Objekthsen-e Anhalt einen Son- nerung: Flink bei der Sache, bur- MonikaZimmer- bei „TVHalle“ sah, wo sie im Vor- einmal für die Linkeals Bundes- seursBogdan Mirderica,pr„Dogs“,eis für scKarhikrieros,ebumegegneeinetiPostint.Denie icführht teverle-treten, auchdem im Vorjahr ver- ein wenigspannGlanz aufihrerdieSendungSchreibe-mitteeiner-aberArnict ht prirgäsidentendwelcenkhe, andidatson- dieantrStat,iftungmitdasei- Unesco-Weltkul- das dieses Jahr schon zum Fes- sie, nachihrem Ausscheiden bei storbenen Kölner Verlegermann:und MZ-„Unterrinzlau-urückfällt, istkaum vermeid- dernDeutsche Riesen. Das hat, wie turerbe erweitertsehen möchte. tival in Cannes inihrderLebens-Sektion gedernuMZ,nd2006gernnocberhieit,ndlautas Amthalsderdarü-Herausgeber Alfred NevenDterLuMonteuten“,barMit.U- nd wodoppelthl aucemhnicRittberght unbeab-er invieles’s Gescinhe-demnemBucmildenh, gewissenLächelnDasundteiltwoedhlwie Stol-iftungzeigtam SonntagSchätze „Uncertain regawerd“zrkuserehenhal- berRegierzuungssprlachen.echerMonikin vonSaZacimmerh- is-tein Kapitel gewidmet. teldeutschersicVehtigt,r- wiehenmansprannehmenang), wirddarsicf. haScnihmiss,hrezohneu- lenderall zu tiefSymgehenpatzuhie indaWivottn.enbergAllermit.- Dazu zählen un- ten. Diewar,81gew-JähranndigenenPrahmeis alsdiebester mann,sen-Anhaltlanggundedientdanaceph,olitisc2011,ihenKor- All diese Begegnungen lagschilderHalle,t 240SOfeite- rschpaceinenkendedie ArBesctehrrieibun-nnertfühlen.wollen. Der Banddingsvereintaucofhmtanekit -derteraFenderststeemllung,das SchlossWITTENBERG/DPA/MZin Witten- -Zum Unesco- AuszeicFilm.hnungDas FeamstivSamsal, einestag-der rediespondentinDresdner Staatskund Chefranzlei.edakteurinMonikaZimmermann austepern, 14sön-,95 Eurgenao ls sehrEszutrsindeffend,Miniatursind aberen, diedotiscvondhgeneprägtsie,eBilderdie ,aAundtorienenn, seiberg,überLuzeugt,thersESo-lternhausWelterbein Mans-taghat die Stiftung Lu- einflussreichstenauf dem Bal- Zimmermann hat ihrem Büch- licher Sicht, wie es in der Natur der natürlich(gerade, wenn es um Poli- man durchaus Freude haben kann. feld und Schloss Hartenfels in Tor- abend unter dem Beifall des zahlreicher Blätter,darunter der FOTO: MDV/INES BERGER Eindrückenleben, die die Autorin dann, der sich„betender Kommu- thergedenkstätten Sachsen-Anhalt Publikkaumsn, fandentgzumeg15en.Mundal stzeigtatt. e Mittlein,eldeutscdas im MittheneldeutscZeitunghen VeinrlagHalle,Sache liegt, wenn man seine jour- tisches geht)vondaucheeminjeAuweswiligeisendes-PromiUm geeinewolegn- endärnise,t“kunennt,riose Anrseie- eiggaentlicu. Auhwch weederitereWamelterbesSonnttättageneine neue Internetsei- sich„Gezeigtsehr gewurdenrührt“mehrüberalsdie hatHalleiner„Uschienennter lautist,ereinenLeutUnen“terti-Erin-nalistisczenheund buntTrophäensammlungen Vögeln, vonhsen,ohenwie Zimmernen hatmannundselbsfürtdweiesentlicde-Floskhhelält,der AueintoriBenatensnderie selbsnocthKinommunisSachsen-t.Anhalt hattte geensteingartetela-.Unter www.welterbe- 250 Filme, einigevon ihnen als telgegeben, der schon die Rich- ausstellen will. Dabei entsteht auch Gretchenfragebeantwortet.So den, darunter das Bauhaus Dessau „riesigeÜberraschung“. Das nerungen an Prominenteaufge- Tieren und Menschenfischern“. All um seine Persönlichkeit zu richcharteakn: -Sag mal,VonKFrauohlZimmerhingeg- en erfahren wir, luther.de gibt es Informationen da- Weltpremieren. FOTO: DPA/ARCHIV tung weist: „Von grauen Eminen- ein Bild der Autorin, in der Rück- kommt der „deutsche Riese“ und mann, so wardas dochgemeint? sowie der Wörlitzer Park. Werk des rumänischen Regis- schrieben, denen sie im Laufeihrer denen istsie furchtlos entgegenge- terisieren. Dass dabei stets auch dass er als Kind Karnickel züchte- rüber,umwelche weiteren Objekte seursBogdan Mirica, „Dogs“, Karrierebegegnetist.Die führte treten, auchdem im Vorjahr ver- ein wenig Glanz auf die Schreibe- te -aber nicht irgendwelche, son- die Stiftung das Unesco-Weltkul- das dieses Jahr schon zum Fes- sie, nachihrem Ausscheiden bei storbenen Kölner Verleger und MZ- rinzurückfällt, istkaum vermeid- dernDeutsche Riesen. Das hat, wie turerbe erweitertsehen möchte. tival in Cannes in der Sektion der MZ, 2006 nochindas Amt der Herausgeber Alfred NevenDuMont bar.Und wohl auchnicht unbeab- vieles in dem Buch, gewissen Das teiltedie Stiftung am Sonntag „Uncertain regard“zusehen Regierungssprecherin vonSach- istein Kapitel gewidmet. sichtigt, wie man annehmen darf. Schmiss, ohne all zu tief gehen zu in Wittenberg mit. Dazu zählen un- war, gewannden Preis als bester sen-Anhalt und danach, 2011,in All diese Begegnungen schildert Ofterscheinen die Beschreibun- wollen. Der Band vereint oftanek- teranderem das Schloss in Witten- Film. Das Festival, eines der die Dresdner Staatskanzlei. MonikaZimmermann aus persön- genals sehr zutreffend, sind aber dotischgeprägteBilder,andenen berg, LuthersElternhaus in Mans- einflussreichstenauf dem Bal- Zimmermann hat ihrem Büch- licher Sicht, wie es in der Natur der natürlich(gerade, wenn es um Poli- man durchaus Freude haben kann. feld und Schloss Hartenfels in Tor- kan, fand zum 15.Mal statt. lein, das im Mitteldeutschen Verlag Sache liegt, wenn man seine jour- tisches geht) auchein Ausweis des- Um eine legendäre, kuriose Anre- gau. Auch weitereWelterbestätten Gezeigt wurden mehr als Halle erschienen ist, einen Unterti- nalistische Trophäensammlung sen, wie Zimmermann selbstdie de-Floskel der Autorinansie selbst in Sachsen-Anhalt hatten eingela- 250 Filme, einigevon ihnen als telgegeben, der schon die Rich- ausstellen will. Dabei entsteht auch Gretchenfragebeantwortet.So zu richten: Sag mal, Frau Zimmer- den, darunter das Bauhaus Dessau Weltpremieren. FOTO: DPA/ARCHIV tung weist: „Von grauen Eminen- ein Bild der Autorin, in der Rück- kommt der „deutsche Riese“ und mann, so wardas dochgemeint? sowie der Wörlitzer Park. erhalten, dass sie keinen Schaden nehmen, denn auch künftige Generationen wollen sie noch erforschen und erleben dürfen. Wenn wir die originalen Instrumente ohne Risiko zum Erklingen bringen können, dann ist dies natürlich ein besonderer Glücks- umstand. Dann schätzen wir die klingende Aura, als etwas, was fast nicht mehr möglich erscheint. Mozarts Musik auf einem Hammerflügel, den vielleicht Mozart selbst gespielt hat …

Das über 400 Jahre alte Ruckers-Cembalo jedoch hat einen Riss in den Seitenwänden, der von den Saitenspannungen her stammt und vom Stimmstock ausgeht. Um den sich immer wieder verdre- henden Stimmstock zu bändigen, müsste man Epoxidharz ver- wenden. Eine Verfestigungsform, die ahistorisch und nicht rever- sibel ist, die daher für ein Museumsstück nicht in Frage kommt. Aus konservatorischen Gründen – damit das Instrument nicht wei- ter reißt – wurde die Saitenspannung heruntergenommen. Das Cembalo bleibt so der Nachwelt mit seinen originalen Bauteilen als bedeutendes Zeugnis erhalten. Nur einmal, im Jahr 2013 für das Projekt der Digitalisierung der Klänge von 15 historischen Tas- Friedrike Chylek am Cembalo von Dietrich Hein, Oldenburg 2018 (Rekonstruktion teninstrumenten, gefördert durch den Bund, kam schonend Re- des originalen Ruckers-Cembalos der Stiftung Händel-Haus), Foto: Patricia Reese gister für Register zum Erklingen. Die gesampelten Töne sind nun für die Ewigkeit gespeichert, und am Yamaha-E-Piano darf jeder Besucher mit den Tönen des Ruckers-Cembalos in der Ausstellung des allerdings spielt die Malerin Elisabeth Engelbrecht aus Winsen „Historische Musikinstrumente“ im Händel-Haus spielen. überraschend mit einigen neuzeitlichen Elementen. So bekommt Und doch bleibt der Wunsch bestehen, so einen „Ruckers“ einmal ein Herr im Renaissancerock eine typisch heutige Geste angedich- live zu hören. Flämische Cembali klingen rauher und großvolumi- tet: Er zückt sein Handy, um sich und seine Partnerin mit einem ger als italienische. So arbeitet die Stiftung Händel-Haus schon Selfie abzulichten. Der besondere Clou aber besteht darin, dass lange an dem Projekt, einen Nachbau des Ruckers-Instruments von sich das zweimanualige Instrument verwandeln kann von einem 1599 zu erschaffen, als Alternative zu dem nicht mehr spielbaren Instrument, dessen Tastaturen ganz normal übereinander liegen, Museumsstück. Dieses Projekt, das mit einer wissenschaftlichen zu einem Instrument, das um eine Quarte versetzte Klaviaturen Konferenz 1996 bereits seinen Anfang genommen hatte, fand nun besitzt, wo die F-Tasten des Untermanuals unter den C-Tasten des im April 2018 seinen Abschluss in der Werkstatt des versierten Obermanuals liegen. Denn solche „verrückten“ Klaviaturen waren Cembalobauers Dietrich Hein in Oldenburg. Als Rekonstruktions- um 1600 üblich. Mit Hilfe dieser Einrichtung kann man sehr schnell ebene wurde der Zustand von 1621 gewählt. In diesem Jahr wurde um eine Quarte bzw. in umgekehrter Richtung um eine Quinte das Cembalo mit einem Landschaftsgemälde auf der Innenseite transponieren. In Kombination mit den damals gebräuchlichen No- des Deckels bemalt. Der Nachbau präsentiert sehr sorgfältig im tenschlüsseln sind auch Transpositionen in Ganztonschritten leich- Dekor die vorgefundenen Spuren dieser frühen Zeit, wie eine rot- ter ausführbar. Hinzu kommt, dass die Doppelbesaitung zu einer braune Marmorierung auf der Außenseite und einen Sinnspruch Erweiterung der Reinheit der mitteltönigen Stimmung in verschie- auf dem vorderen Innendeckel. Bei der Rekonstruktion des Gemäl- denen Tonarten führt.

In Konzerten soll der Nachbau uns klang- lich in eine Zeit zurückversetzen, als die Instrumente der Antwerpener Familie Ruckers wegen ihres besonderen Klanges in ganz Europa und sogar in Übersee bis nach Peru gefragt und hochgeschätzt waren. Die Stiftung Händel-Haus erhofft sich, den Cembalisten ein interessantes Werkzeug geschaffen zu haben für neue Erkenntnisse zur Spielpraxis im 16. und frühen 17. Jahrhundert.

Der Restaurator Roland Hentzschel (li) und der Cembalobauer Dietrich Hein an der Rekonstruktion des Ruckers-Cembalos in der Werkstatt des Instrumentenbauers. Foto: Tobias Barth

Händel-Festspiele Magazin 2018 43 IM FOKUS: HÄNDEL IN HALLE

Bunter Festivalstart 5. sichtbar Kunst- und Designmarkt Mit der Feierstunde am Händel-Denkmal, dem Carillonkonzert und der Orgelnacht Das fünfte Jahr in Folge veranstaltet der starten die Händel-Festspiele am 25. Mai Verein „sichtbar – zeitgenössische für Besucher und Gäste aus aller Welt das Kunst e. V.“ im Zeitraum der Händel- Festspielprogramm. Bunt und vielverspre- Festspiele in Halle (Saale) einen Kunst- chend beginnen sie wie in jedem Jahr im & Designmarkt im Hof des Kunstmuse- Zentrum der Stadt, auf dem Marktplatz. ums Moritzburg Halle (Saale). Am Rund um das Händel-Denkmal bestreiten zweiten Festspielwochenende zeigen das öffentliche Konzert der Stadtsingechor und verkaufen Künstler*innen und zu Halle, das Kammerorchester der Martin- Designer*innen ein facettenreiches Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Spektrum künstlerischen Schaffens: Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle. Schmuck, Porzellan, Mode-Accessoires, Die musikalische Leitung hat Clemens Flä- Keramik, Papierarbeiten, Produktde- mig. Das größte Glockenspiel Europas im sign, Illustration, Textilkunst, Grafik und Roten Turm mit seinen 76 Glocken lässt Malerei! Das ausführliche Angebot un- Marc van Bets aus Mechelen (Belgien) um ter www.sichtbar-halle.de 17 Uhr erklingen. Den Ausklang des Eröff- TIPP! Die kostenfreien Veranstaltungsangebote fin- nungstages gestaltet ab 19 Uhr die 16. kos- den Sie auf der Homepage www.haendelhaus.de und Termine: tenfreie Orgelnacht in drei Kirchen und der im vorliegenden Kalendarium des Magazins der Hän- 2. und 3. Juni 2018, 12.00–17.00 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche. del-Festspiele. Hof des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale)

DOMPLATZ • HALLE (SAALE) 26. Mai 2018 • 15 – 18 Uhr EINTRITT FREI!

Mit den Mitteldeutschen Blechbläsersolisten und großem Festprogramm

Das barocke Familienfest im Rahmen der Händel-Festspiele

44 Händel-Festspiele Magazin 2018 Initiiert durch die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH • Hansering 19 • 06108 Halle (Saale) • www.hwgmbh.de

HWG_barockfest_2018_anz_Haendelfestspielmag_1/2seitig_210x140mm.indd 1 27.03.18 12:46 HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

Händel für die ganze Familie Das Familien-Barockfest lässt den Domplatz in historischem Glanz erstrahlen

Am Eröffnungswochenende der Festspiele findet das 3. Familien- Barockfest der HWG mit einem bunten Mix aus Klassik und Show auf der Open-Air-Bühne auf dem Domplatz statt. Kultur zum An- fassen und ein angenehmes Ambiente verwandeln die Mitte der Stadt in einen offenen Konzertsaal ohne Schwellen. Das Konzert „Handel for Brass“ ist erneut Teil des kostenfreien Familien-Barockfestes der HWG, was seit zwei Jahren Tausende Besucher lockt. Auf dem Domplatz, umrahmt von der Neuen Re- sidenz, dem halleschen Dom und der Zoologie der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg, erblüht ein barocker Kaffeegarten. Eine große Bühne zu Ehren Händels, üppige Blumenarrangements und barocke Hingucker lassen diesen Nachmittag für die ganze Familie zum Erlebnis werden. Eingeladen sind Gäste der Saalestadt sowie gleichermaßen Hallenserinnen und Hallenser. Dabei wollen nicht nur originelle und farbintensive Kreationen der barocken Mode, sondern auch Ring-Akrobat Robbi Robix die Besucher zum Staunen und Schmunzeln bringen. Musikalisch werden bereits am Familien-Barockfest auf dem Domplatz, Foto: Patricia Reese Nachmittag Matthias Erben und das Mitteldeutsche SalonOrches- ter auf Händel einstimmen. Auf einer rasanten, musikalischen TIPP: Samstag, 26. Mai 2018, 12.00 bis 17.00 Uhr, Spazierfahrt von der Saale zur Donau stehen zunächst Im Festspielkalender ab Konzerthalle Ulrichskirche und Markplatz G. F. Händel und G. Ph. Telemann auf dem Spielplan. Danach sind Seite 51 gibt es (Open-Air) Stücke von W. A. Mozart und J. Strauss im Gewand der Salonmu- zahlreiche weitere Barock & Rokoko in Halle Veranstaltungen für die Amüsements und Divertissements in Halles sik zu hören. Für die kleinen Besucher gibt es ebenso verschie- Familie zu entdecken! denste Angebote von SchlossArek. Sie können u. a. königliches Innenstadt mit der Theatergruppe Incanto Schreiten und Knicksen erlernen, Masken basteln und spielerisch Prächtige Stimmung bei Erlebenskunst „Handel for Brass“ , Eintritt frei in die Zeit Georg Friedrich Händels schlüpfen. Foto: Jessen Mordhorst Samstag, 26. Mai 2018, 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Domplatz (Open-Air) Familien-Barockfest 15.15 Uhr Robbi Robix. Akrobatik im rotierenden Ring 15.30 Uhr „Von der Saale zur Donau – eine musikalische Spazierfahrt“. Matthias Erben und das Mitteldeutsche SalonOrchester 16.30 Uhr „GNADENLOS schick“. Barocke Modenschau mit einzigartigen, farbintensiven und originellen Kreationen

17.00 Uhr Handel for Brass im Rahmen des Familien-Barockfestes Sachsen-Anhalt-Brass – Die Mitteldeutschen Bläsersolisten, Veranstalter: Stiftung Händel-Haus in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstüt- zung der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH Eintritt frei

Händel-Festspiele Magazin 2018 45 IM FOKUS: HÄNDEL IN HALLE

Wissenschaftliche Konferenz: HÄNDEL ON AIR Musikalische Migrations- Samstag, 26. Mai 2018, 20.05 Uhr bewegungen MDR Kultur in der Oper Sendung zur Produktion von Händels „Be- Am 28. und 29. Mai 2018 findet im Kam- Chancen, aber auch Konflikte und Heraus- renice“ am Opernhaus Halle, über die mermusiksaal des Händel-Hauses die In- forderungen neu, die aus den musikali- Händel-Festspiele u. a. ternationale Wissenschaftliche Konferenz schen Migrationsbewegungen innerhalb Donnerstag, 31. Mai 2018, 19.30 Uhr, des Instituts für Musik, Medien- und Europas im Zeitraum zwischen 1650 und Konzerthalle Ulrichskirche Sprechwissenschaft, der Abteilung Musik- 1750 hervorgingen. Zugleich soll dazu bei- Festkonzert Magdalena Kožená wissenschaft der Martin-Luther-Universität getragen werden, die Person Händels in (Mezzosopran) Halle-Wittenberg gemeinsam mit der Stif- ihrer Symptomatik und Besonderheit in- Werke von G. F. Händel | Musikalische tung Händel-Haus und der Internationalen nerhalb dieser Bewegungen neu zu ver- Leitung: | La Cetra Barock- Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V. orten. Bereits am 26. Mai wird Prof. Dr. orchester Basel | Das Konzert wird am statt. Das Thema „Musikalische Migrati- Thomas Seedorf mit einem Festvortrag zu 5. Juni 2018 ab 20.00 Uhr gesendet. onsbewegungen. Musik und Musiker aus „Händel, der vertraute Fremde“ in die der Fremde 1650–1750“ ist an das Motto Thematik einführen. der Festspiele angelehnt. Wissenschaftler Die Konferenz wird gefördert von der Samstag, 26. Mai 2018, 15.00 Uhr, aus der ganzen Welt nähern sich dem Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Franckesche Stiftungen Thema der musikalischen Migrationsbe- und dem International Office der Martin- Ormisda HWV A3 wegungen aus verschiedenen Blickwinkeln Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der (Konzertante Aufführung) und stellen ihre neuesten Forschungser- Eintritt ist frei. Pasticcio-Oper in 3 Akten | Musikalische gebnisse vor. Die Konferenz beleuchtet Leitung: Leo Duarte | Opera Settecento | Das Konzert wird am 27. Mai 2018 ab 20.03 Uhr gesendet. WIR GRATULIEREN Dichter- „Das Leben wird geadelt durch die Kunst: sie ist da, um Freude zu bringen.“ Wettstreit vor Helmut Brade (November 2017) Publikum Bereits im November 2017 feierte der Büh- nenbildner, Plakatgestalter und Grafikdesig- Mit einem neuen Format möchten die Hän- ner Helmut Brade seinen 80. Geburtstag. del-Festspiele das junge Publikum beson- National wie international gilt er als einer ders ansprechen: Ein Poetry-Slam unter der wichtigsten deutschen Grafik−Designer. dem Motto „Fremde Welten” findet in Ko- 1937 in Halle geboren, absolvierte er von operation mit dem HALternativ e.V. im 1955 bis 1960 sein Studium der Keramik, Kammermusiksaal des Händel-Hauses statt. Architektur und Grafik an der Burg Giebi- Der Dichter-Wettstreit ist das litera-rische chenstein Hochschule für Kunst und De- Phänomen der letzten Jahre. Die Regeln der sign Halle, wo er 1993 eine Lehrtätigkeit interaktiven und kurzweiligen Literaturver- übernahm und 1994 eine Professur für anstaltung sind denkbar einfach: Nur eige- Kommunikationsdesign erhielt. Seit 1972 ne Texte, sieben Minuten Zeit, keine Kostü- arbeitete der Hallenser als Bühnenbildner me und Requisiten, nur der Künstler und an verschiedenen deutschen Bühnen. Für der Text – und das Publikum entscheidet, Händel-Aufführungen schuf er nicht nur welcher Auftritt ihm am besten gefallen Plakate, sondern auch Bühnenbilder und Helmut Brade, Foto: Igor Fürnberg hat. Da sind Improvisation, Fantasie und Kostüme. Legendär ist die hallesche Auf- Sprachgewalt gefragt, um Emotionen, Ge- führung der Händel-Oper „Rinaldo“ 1987 Fans 2019 freuen: Helmut Brade und Peter danken und Gefühle zu verpacken und mit einem Bühnenbild von Brade und in Konwitschny werden dann Händels „Julius auszudrücken. Am 31. Mai, ab 19.30 Uhr, einer Inszenierung von Peter Konwitschny. Caesar in Ägypten“ zu den Händel-Fest- sind die Slampoeten im Händel-Haus zu Auf einen neuen Händel können sich alle spielen in Halle auf die Bühne bringen. erleben.

46 Händel-Festspiele Magazin 2018 HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

WIR GRATULIEREN Darauf

Der langjährige Bühnen- und Kostümbild- können Sie ner am Opernhaus Halle, Bernd Leistner, sich freuen! feierte im Januar 2018 seinen 75. Geburts- tag. Über 40 Jahre Arbeit für das Theater – zuletzt 17 Jahre als Ausstattungsleiter Das kleine Händel-Festival „Händel im am halleschen Opernhaus – haben einen Herbst“ findet vom 15. bis 18. November Riesenfundus entstehen lassen an Skizzen, 2018 statt. Mit Beginn der Händel-Fest- Zeichnungen, Modellen, Fotoarbeiten, spiele 2018 startet bereits der Vorverkauf, ausgeführten und unausgeführten Ent- das Programm ist im Händel-Haus erhält- würfen. Besonders hervorzuheben sind lich. Informationen auch unter allein 14 Arbeiten für die Aufführungen www.haendelhaus.de. von Händel-Werken. Mit einer Kabinett- Die Händel-Festspiele 2019 ausstellung „Meine Zeit mit Händel“ im finden vom 31. Mai bis Stadtarchiv Halle, das 2009 den Gesamt- Bernd Leistner, Foto: Jürgen Domes 16. Juni unter dem Motto „Empfindsam, heroisch, fundus des halleschen Künstlers übernom- TIPP! „MEINE ZEIT MIT HÄNDEL“. erhaben – Händels Frau- men hatte, werden eine erlesene Auswahl Eine Kabinettausstellung für Bernd Leistner zum 75., der hier befindlichen Händel-Entwürfe und Stadtarchiv Halle, 29. Mai bis 30. August 2018, en“ statt. Ein Flyer mit -Modelle in unterschiedlichen Techniken Eröffnung: 28. Mai 2018,15.30 Uhr, Musik von vielen Höhepunkten ist gezeigt. Dies ist mit Sicherheit für Besu- G. F. Händel | Solisten: Kathleen Ziegner (Sopran), u. a. im Händel-Haus Alexander Steimann (Violine), Markus Händel (Violon- erhältlich. cher der diesjährigen Händel-Festspiele cello), Wolfgang Kupke (Cembalo) | Persönliche Füh- eine interessante Wiederbegegnung. rungen: 6. Juni, 17 Uhr, und 14. August, 17 Uhr.

Gegensätzliche Klangwelten Einblicke Die beiden Open-Air-Veranstaltungen sche Leitung liegt seit 2003 in den bewähr- „Bridges to Classics“ am 9. Juni und das ten Händen des Saxofonisten, Dirigenten Abschlusskonzert am 10. Juni 2018 locken und Dozenten Bernd Ruf, der zu den inno- Der Einblick in die Entstehung von jedes Jahr tausende Besucher in die atem- vativsten Musikerpersönlichkeiten im Be- Musikwerken oder das Wissen um beraubende, atmosphärische Naturkulisse reich Classical Crossover zählt. Höhepunkt Kompositionsweisen kann ein noch der Galgenbergschlucht. Bereits seit 1999 des Abends wird der Auftritt des US-ameri- intensiveres Hören ermöglichen. Die gibt es „Bridges to Classics“. Die musikali- kanischen Rocksängers Jesse Siebenberg Einführungsvorträge mit Dr. Erik sein, der mit der Rockgruppe Supertramp Dremel begleiten die Konzerte am internationale Erfolge feierte. Welthits und 27. und 29. Mai, am 1. und 3. Juni vieles mehr werden das bewährte Team um immer in der Glashalle im Händel- Bernd Ruf rocken: Mit dabei sind Anke Haus, jeweils eine Stunde vor Kon- Sieloff und Gerry Gehring (Gesang), zertbeginn, gemäß dem Motto: Musik A-Gong (Klavier), Benjamin Köthe (Key- entdecken, Hintergründe erfahren, boards und Arrangements), die German- Zusammenhänge verstehen. Selbst- Pops Band & Singers und die Staatskapelle verständlich ist der Besuch der Einfüh- Halle. Von MDR Sachsen-Anhalt präsentiert rungsvorträge für jeden Besucher und von der Stadtwerke Halle GmbH unter- kostenfrei. Nehmen Sie sich die Zeit stützt, endet das Konzert mit einem gran- und lassen Sie sich bei den folgenden diosen Feuerwerk. Veranstaltungen auf einen wissenden Musikgenuss einstimmen! Tipp: Familienticket beim Abschlusskonzert: Ein Kind bis 14 Jahre in Begleitung eines voll zahlenden Er- Termine: 27. Mai 2018, 15.00 Uhr, „Samson” | wachsenen zahlen jeweils nur 10 €. 29. Mai 2018, 18.30 Uhr, „Chandos Te Deum” | 1. Juni 2018, 16.00 Uhr, „Messiah” | 3. Juni 2018, 17.00 Uhr, „Rinaldo” Bernd Ruf dirigiert „Bridges to Classics“ zum 15. Mal. Foto: Thomas Ziegler

Händel-Festspiele Magazin 2018 47 IM FOKUS: HÄNDEL IN HALLE

Das Händelfestspielorchester Halle – seit 25 Jahren ein verlässlicher Partner

Das Händelfestspielorchester Halle musi- ist in der deutschen Musikszene einzigar- immer wieder mit international ausgewie- ziert seit 1993 auf historischen Instrumen- tig. Das Spezialensemble für Alte Musik senen Spezialisten wie Nicholas McGegan, ten und hat in dieser Zeit das Musikleben in setzt die Tradition der Händel-Pflege in Paul McCreesh, Paul Goodwin, Marcus Halle mit Konzerten und Opernvorstellun- Halle fort und repräsentiert die Stadt auf Creed, Michael Schneider, Fabio Biondi, gen überaus bereichert. Seine Zugehörig- Gastspielreisen in der ganzen Welt. In den Andreas Spering, Wolfgang Katschner und keit zu einem auf modernen Instrumenten letzten Jahren trat das Orchester in ver- Enrico Onofri zusammen. Seit 2007 ist spielenden Konzert- und Opernorchester schiedenen deutschen Musikzentren – Bernhard Forck dem Orchester als künstle- u. a. bei den Magdeburger Telemann-Fest- rischer Leiter eng verbunden. Mehrere CD- tagen, den Händel-Festspielen Göttingen, und DVD-Einspielungen liegen vor. Mit dem beim Bachfest Leipzig und zwei Opernpro- Konzert-Abonnement „Händel zu Hause“ duktionen der Semperoper Dresden – so- und der Kammermusikreihe „Händels wie in Spanien, Frankreich, Italien, Belgien, Schätze“ im Händel-Haus ist das Händel- Österreich und Südkorea auf. Seitdem der festspielorchester regelmäßig in Halle prä- englische Dirigent Howard Arman den sent. An der Oper Halle wirkt der Klang- Grundstein für das rasch wachsende inter- körper in der Spielzeit 2017/18 in den nationale Renommee des Ensembles gelegt Inszenierungen des Oratoriums „Jephtha“ hat, arbeitet das Händelfestspielorchester und der Händel-Oper „Berenice“ mit. Die Händel-Festspiele und die Stiftung Händel- Haus gratuliert „ihrem“ Klangkörper auf Händelfestspielorchester Halle, Foto: Falk Wenzel das Herzlichste zum 25. Jubiläum.

Das Konzert Aus Opernhäusern, Philharmonien im und Konzertsälen. Radio Jeden Abend.

Konzert Sonntag bis Freitag 20.03 Uhr

Oper Samstag 19.05 Uhr bundesweit und werbefrei DAB+, Kabel, Satellit, Online, App 48 deutschlandfunkkultur.deHändel-Festspiele Magazin 2018 HÖREN SEHEN INFORMIEREN ERLEBEN ERINNERN

Das Goethe-Theater Bad Lauchstädt – seit 50 Jahren Spielstätte der Händel-Festspiele

26. und 27. Mai 2018, jeweils 14.30 Uhr | 28. Mai 2018, 19.00 Uhr Parnasso in festa HWV 73 Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saalesparkasse

8. Juni 2018, 19.00 Uhr | 9. und 10. Juni 2018, jeweils 14.30 Uhr Muzio Scevola HWV 13 Opern-Pasticcio von F. Amadei, G. Bononcini und G. F. Händel | Mit freundlicher Unterstützung der Mitteldeutschen Barockmusik e. V.

IN EIGENER SACHE

Das Gästebüro der Händel-Festspiele 2018 im Händel-Haus ist vom 23. Mai bis zum 10. Juni täglich von 10 bis

Das Lauchstädter Theater gilt als original Goethe-Theater Bad Lauchstädt, Foto: Jens Schlüter 18 Uhr geöffnet. erhaltenes Theatergebäude der Goethe- Besucher der Händel-Festspiele haben Zeit und ist Museum und lebendige Spiel- gute Chancen noch Tickets für Veran- stätte zugleich. Als Spielstätte ist es fest theater ist der einzige erhaltene Theater- staltungen im Gästebüro des Händel- im Händel-Festspiel-Programm verankert: bau, in dem der Dichter während der mehr Hauses Halle (Große Nikolaistraße 5, 1968, also vor genau 50 Jahren, wurde im als 20 Jahre seiner Tätigkeit als Theater- Großer Hof) und an den Abendkassen historischen Theater die erste Händel- direktor mit der Weimarer Hofschauspiel- zu erwerben. Oper aufgeführt. Horst-Tanu Margraf gesellschaft gewirkt hat. Anlässlich der (Musikalische Leitung), Wolfgang Kersten Eröffnung des Theaters äußerte J. W. von Karten sind auch an allen CTS-Even- (Regie) und Reinhard Zimmermann (Büh- Goethe: „Möge das, was wir bringen, tim-Vorverkaufsstellen, über die Ti- nenbild und Kostüme) brachten Händels einem kunstliebenden Publikum stets ge- ckethotline +49 (0) 345 / 565 27 06 „Deidamia“ auf die Bühne. Seitdem ist die nügen.“ (Montag bis Freitag: 7 bis 19 Uhr, Spielstätte mit den malerischen Kuranla- Samstag: 7 bis 14 Uhr), unter www. TIPP: Das Ticket zur Aufführung berechtigt am Kon- haendelhaus.de und im Gästebüro gen beliebtes Ziel. Das in nur 12 Wochen zerttag von 10.00 bis 18.00 Uhr zum freien Eintritt in unter Goethes Regie errichtete und durch die Dauerausstellungen „Neues Schillerhaus” und „Ba- erhältlich. ihn am 26. Juni 1802 eröffnete Sommer- degeschichte im Douche-Pavillon”.

sitätsbibliothek Wir sind Händel! Hamburg befin- det. Die Maske Mit einer Händel-Maske wirbt die Stiftung ist im Muse- Händel-Haus für den großen Komponisten. umsshop des Vorlage ist eine Grisaille-Malerei von Carl Händel-Hauses Jaeger, die Händel im besten Mannesalter für 2,50 Euro darstellt. Das Bild wurde außerordentlich erhältlich. häufig reproduziert und darf als sehr be- kannt gelten. Es basiert auf einem Gemälde von Thomas Hudson aus dem Jahr 1748, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Händel-Haus werben für Händel, das sich heute in der Staats- und Univer- Foto: Stiftung Händel-Haus

Händel-Festspiele Magazin 2018 49 29./30. JUN 2018 20 UHR OPEN AIR-BÜHNE ROSENTAL EINTRITT FREI Klassik airleben Gewandhausorchester Andris Nelsons Jean-Yves Thibaudet Klavier präsentiert von GROSSES CONCERT

mit freundlicher Unterstützung von

50 Händel-Festspiele Magazin 2018 FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 10. JUNI 2018 FREMDE WELTEN

TÄGLICHE ANGEBOTE

Händel-Haus Halle Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Täglich geöffnet von 10.00 bis 19.00 Uhr Montag, Dienstag, Donnerstag bis Sonntag/Feiertag: 10.00 bis 18.00 Uhr Dauerausstellungen „Händel – der Europäer“ Ideale. Moderne Kunst seit Winckelmanns Antike und „Historische Musikinstrumente“ In Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Jahresausstellung „So fremd, so nah“ Die Ausstellung dokumentiert nicht nur Winckelmanns historische Verdienste, Eintritt: 5 €, erm. 3,50 € sondern verfolgt die künstlerische Auseinandersetzung um die Antike vom 18. Jahr- hundert bis in die Gegenwart. Die Ausstellung deckt mehr als 200 Jahre Antiken- Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus rezeption ab. Freitag bis Sonntag geöffnet von 10.00 bis 18.00 Uhr Eintritt: Dauerausstellung: 6 €, erm. 4 € | Sonderausstellung: Bitte aktuell erfragen | Dauerausstellung „Musikstadt Halle“ Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei! Eintritt: 2,50 €, keine Ermäßigung 25. Mai bis 10. Juni 2018, täglich 12.00 bis 12.30 Uhr, Marktkirche zu Halle Franckesche Stiftungen Original oder Bearbeitungen? Dienstag bis Sonntag, Feiertage: 10.00 bis 17.00 Uhr Orgelmusiken gespielt von Irénée Peyrot an der Reichel-Orgel von 1664 | „Durch die Welt im Auftrag des Herrn. Reisen von Pietisten Veranstalter: Evangelische Marktkirchengemeinde Halle | Eintritt frei im 18. Jahrhundert“ (durch Baumaßnahmen können Einschränkungen erfolgen) Jahresausstellung im Historischen Waisenhaus Schon im frühen 18. Jahrhundert bauten die halleschen Pietisten Beziehungen bis Ab 24. Mai 2018, täglich 10.00 bis 21.00 Uhr, Neue Residenz, Domplatz 5 nach Sibirien, Südindien, Nordamerika und in den Orient auf. Begleiten Sie kühne Traumgarten – Gartentraum Bildungs-, Pilger- und Missionsreisende, verfolgen Sie die weltweiten Handelswege Veranstalter: Berufliches Bildungswerk e. V. Halle-Saalekreis, gefördert durch das der Medikamentenexpedition und erfahren Sie, wie die halleschen Pietisten den Weg Jobcenter Halle (Saale) | Eintritt frei zur modernen Reisekultur ebneten. 25. Mai bis 10. Juni 2018, täglich 11.00 Uhr, Marktschlösschen Altstadtbummel Entdecken Sie die Highlights der mehr als 1.200-jährigen Händel-Stadt Halle bequem zu Fuß (Dauer: ca. 90 Minuten) | Tickets: 8 €, erm. 6,50 €*

25. Mai bis 10. Juni 2018, täglich 13.30 Uhr, Marktschlösschen Hier spielt die Musik – berühmte Komponisten in Halle Der Rundgang entführt Sie zu authentischen Händel-Stätten und gewährt Einblicke in das Leben anderer berühmter Komponisten (Dauer: ca. 90 Minuten) | Tickets: 9 €, erm. 7 €

25. Mai, 28. Mai bis 1. Juni, 4. bis 8. Juni 2018, jeweils 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr, Hausmannstürme, Talamtstraße (Dauer Führung: 45 Minuten) 26. und 27. Mai, 2. und 3. Juni, 9. und 10. Juni, 10.00 bis 15.00 Uhr, Hausmannstürme, Talamtstraße (durchgängig geöffnet, ohne Führung) Hoch hinaus auf die Hausmannstürme Erleben Sie den einmaligen Blick über die Dächer der Stadt und erfahren Sie Interessantes aus dem Alltag der Türmerfamilie (max. 13 Pers.) | Tickets: 6 €, erm. 4,50 € (nur Kinder von 6 bis 12 Jahre) – wochentags* | 3 € – Sa/So, feiertags, ohne Führung

29. Mai bis 20. August 2018, Stadtarchiv Halle „Meine Zeit mit Händel“ Kabinettausstellung für Bernd Leistner zum 75. Geburtstag | Eintritt frei

ML Musikalische Leitung | R Regie | I Inszenierung | A Ausstattung | B Bühne | K Kostüme | CH Choreografie | L Licht | S Solisten | T Tänzer | V Videodesign | Ar Arrangements * Tickets in der Tourist-Information im Marktschlösschen ** Das Ticket für das Goethe-Theater Bad Lauchstädt berechtigt am Konzerttag von 10.00 bis 18.00 Uhr zum freien Eintritt in die Dauerausstellungen Neues Schillerhaus und Badegeschichte im Douche-Pavillon.

Händel-Festspiele Magazin 2018 51 FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 10. JUNI 2018 Hauptprogramm | Beiprogramm

Hörplatz 30 € | Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung Freitag, 25. Mai 2018 gemeinsam mit der Saalesparkasse

16.00 Uhr | Marktplatz (Open-Air) 14.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Infozentrum im Francke-Wohnhaus Feierstunde am Händel-Denkmal Fremde Welten – Nahe Welten ML: Clemens Flämig | Stadtsingechor zu Halle, Pfeiferstuhl Music Halle, Salzwirker- Kuratorenführung mit Dr. Claus Veltmann durch die Jahresausstellung „Von Halle in Brüderschaft im Thale zu Halle | Kammerorchester der Martin-Luther-Universität die Welt“ und die barocke Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Halle-Wittenberg Stiftungen (Dauer: ca. 45 Minuten) | Eintritt: 6 € zzgl. 2 € Führungszuschlag

17.00 Uhr | Marktplatz, Roter Turm 15.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal Carillonkonzert [3] Ormisda HWV A3 (konzertante Aufführung) Carillonneur: Marc van Bets aus Mechelen (Belgien) | Veranstalter: Stadtmuseum Halle Musik von L. Vinci, J. A. Hasse, G. M. Orlandini in der Bearbeitung von G. F. Händel | ML: Leo Duarte | S: Marie Lys (Artenice), Hugo Hymas (Ormisda), Maria Ostroukhova 19.30 Uhr | Oper Halle (Arsace), Nicholas Mogg (Erismeno), Ciara Hendrick (Palmira), Christopher Jacklin Festliche Eröffnung der Händel-Festspiele (Erismeno), Eleanor Minney (Cosroe) | Opera Settecento | In Kooperation mit dem [1] Berenice, Regina d‘ Egitto HWV 38 (Premiere) London Handel Festival | Tickets: 40, 30 € Oper von G. F. Händel | ML: Jörg Halubek | I: Jochen Biganzoli | B: Wolf Gutjahr | K: Katharina Weissenborn | Solisten: Ks. Romelia Lichtenstein (Berenice), Samuel 15.00 bis 18.00 Uhr | Domplatz (Open-Air) Mariño (Alessandro), Filippo Mineccia (Demetrio), Svitlana Slyvia (Selene), Familien-Barockfest Franziska Gottwald (Arsace), Robert Sellier (Fabio), Ki-Hyun Park (Aristobolo) | Veranstalter: Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH | Eintritt frei Händelfestspielorchester Halle | Eine Veranstaltung der Theater, Oper und Orchester € GmbH Halle | Tickets: 75, 60, 45 16.00 Uhr | Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Treffpunkt Museumskasse Überraschend ägyptisch! Ägyptische Einflüsse auf die Moderne Kunst 19.00 bis 23.00 Uhr Öffentliche Führung (in deutscher Sprache) | Begeben Sie sich auf eine Spurensuche 16. Orgelnacht nach Ägyptischem in modernen und alten Kunstwerken | Eintritt: 7 €, erm. 5 € 19.00 Uhr, Dom zu Halle Gerhard Noetzel an der Stephani-Orgel von 1799 zzgl. 2 € Führungsgebühr 20.00 Uhr, St. Moritzkirche Thorsten Pech an der Sauer-Orgel von 1925 21.00 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche Matthias Dreißig an der Sauer-Orgel von 1980 17.00 Uhr | Domplatz (Open-Air) 22.00 Uhr, Marktkirche zu Halle Irénée Peyrot an der Reichel-Orgel von 1664 Handel for Brass Eintritt frei – freie Platzwahl Sachsen-Anhalt-Brass – Die Mitteldeutschen Bläsersolisten | Eintritt frei | Mit freundlicher Unterstützung der Halleschen Wohnungsgesellschaft mbH

Samstag, 26. Mai 2018 19.00 Uhr | Georg-Friedrich-Händel HALLE [4] Festkonzert mit Joyce DiDonato: In Krieg und Frieden – Harmonie 10.00 Uhr | Stadthaus am Markt durch Musik Händel, der vertraute Fremde Musik von H. Purcell, N. Jommelli, C. Gesualdo, A. Pärt, G. F. Händel u. a. | Festvortrag: Prof. Dr. Thomas Seedorf (Karlsruhe) | Eintritt frei ML: Maxim Emelyanychev (Cembalo) | S: Joyce DiDonato (Mezzosopran) | CH, T: Manuel Palazzo | Konzept, R: Ralf Pleger | L: Henning Blum | V: Yousef 11.00 Uhr | Stadthaus am Markt Iskandar | K: Vivienne Westwood | Il pomo d‘oro | Tickets: 55, 40, 30, 25, 20 € Öffentliche Mitgliederversammlung Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien der Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V. 20.00 Uhr | St. Georgen-Kirche 11.15 | Marktplatz, Stadthaus [5] Dieter Ilg: Mein Händel Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn Dieter Ilg (Bass) | Rainer Böhm (Klavier) | Patrice Héral (Drums) | In Kooperation mit Fahrt mit 30-minütigem Altstadtbummel | Erleben Sie Halle von den Schienen den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen | Tickets: 20 €, Studierende 15 € aus und erfahren Sie viel Wissenswertes und Überraschendes (Dauer: ca. 90 – freie Platzwahl Minuten) | Tickets: 13 €, erm. 11 €*

11.15 Uhr | Oberburg Giebichenstein, Treffpunkt Kassenhaus der Oberburg Sonntag, 27. Mai 2018 „War Händel auf dem Giebichenstein?“ Exkursion und Führung auf den Giebichenstein (Dauer: ca. 90 Min.) | Führungs- 10.00 Uhr | Dom zu Halle € gebühr: 2 (zzgl. Eintritt) Festgottesdienst

12.00 bis 17.00 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche und Markplatz (Open-Air) 10.00 bis 17.00 Uhr | Hallesches Salinemuseum, Tageskasse im Museum Barock & Rokoko in Halle Öffentliches Schausieden im Salinemuseum Amüsements und Divertissements in Halles Innenstadt mit der Theatergruppe Eintritt: 5,20 €, erm. 4,20 € (Jugendliche 15 bis 18 Jahre, Auszubildende, Studenten, Incanto Erlebenskunst in Halles Innenstadt | Eintritt frei Halle-Pass, Freiwilligendienst, Schwerbehinderte), Kinder bis 14 Jahre frei

14.30 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt 10.30 Uhr | Marktschlösschen [2] Parnasso in festa HWV 73 (Premiere) Bevor‘s ihn in die Fremde zog … Serenata von G. F. Händel | ML: Wolfgang Katschner | R: Sigrid T’Hooft | A: Niels Georg Friedrich Händels Mutter stellt die Orte seiner Kindheit vor – eine informative Badenhop | S: Riccardo Angelo Strano (Apollo), Hanna Herfurtner (Clio), Julia Böhme und kurzweilige Kostümführung mit dem Courage e. V. (Dauer: ca. 90 Minuten) | (Calliope) u. a. | Lautten Compagney Berlin | In Kooperation mit der Lautten Tickets: 9 €, erm. 7 €* Compagney Berlin und dem Goethe-Theater Bad Lauchstädt | Tickets: 75, 60 €,

52 Händel-Festspiele Magazin 2018 Bitte beachten Sie auch unsere FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 10. JUNI 2018 täglichen Hauptprogramm | Beiprogramm Angebote auf Seite 51.

11.00 Uhr | Löwengebäude (Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) 16.00 Uhr | Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Treffpunkt Museumskasse [6] Festkonzert mit Sophie Karthäuser Europas Utopie – Chinoserien. Eine Spurensuche im Kunsthandwerk Werke von G. F. Händel | ML: Andreas Spering | S: Sophie Karthäuser (Sopran) | Führung in der Studiensammlung in deutscher Sprache | Anmeldung erforderlich bis Capella Augustina | Tickets: 30 € – freie Platzwahl 25.05.2018 unter +49 345 212 59 11 | Eintritt: 6 € / erm. 4 €, 3 € f. Personen mit freiem Museumseintritt 11.30 Uhr | Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus Durch mühsames Reisen erlangtes Renommee: 19.00 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt Hallesche Musikerbiographien zwischen Migration und Sesshaftigkeit [11] Parnasso in festa HWV 73 Sonderführung: Dr. Konstanze Musketa (Stiftung Händel-Haus) | Tickets: 7 €, Serenata von G. F. Händel | Wiederholung vom 26. Juni [2] | Tickets: 75, 60 €, Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn Hörplatz 30 € | Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung möglich Tel. +49 345 500 90 103, [email protected] gemeinsam mit der Saalesparkasse

14.30 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt 19.00 Uhr | MS Händel 2, Rive-Ufer [7] Parnasso in festa HWV 73 [12] WasserMusik Serenata von G. F. Händel | Wiederholung vom 26. Juni [2] | Tickets: 75, 60 €, Skypia Brass | Tickets: 35 €, Boarding 18.30 Uhr – freie Platzwahl Hörplatz 30 € | Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saalesparkasse 19.30 Uhr | Kapelle St. Maria-Magdalena auf der Moritzburg [13] Nostalgia. Das Meer der Erinnerungen 15.00 Uhr | Händel-Haus, Glashalle Werke von F. Cavalli, A. Grandi, D. Ortitz u. a. | Nihan Devecioğlu (Gesang), Samson HWV 57 Friederike Heumann (Viola da gamba), Xavier Díaz-Latorre (Theorbe, Barockgitarre) | Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei – freie Platzwahl, ca. 30 Minuten Tickets: 25 € – freie Platzwahl

16.00 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche [8] Samson HWV 57 Dienstag, 29. Mai 2018 Oratorium von G. F. Händel | ML: John Butt | S: Joshua Ellicott (Samson), Sophie Bevan (Delilah), Jessica Dendy (Micah), Matthew Brook (Manoah) | Dunedin Consort 10.00 bis 17.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal | Tickets: 50, 35, 25 € Musikalische Migrationsbewegungen. Musik und Musiker aus der Fremde 1650–1750 18.00 Uhr | Oper Halle Internationale Wissenschaftliche Konferenz | Veranstalter: Institut für Musik, [9] Berenice, Regina d‘ Egitto HWV 38 Medien- und Sprechwissenschaft, Abteilung Musikwissenschaft der Martin-Luther- Oper von G. F. Händel | Wiederholung vom 25. Mai [1] | Eine Veranstaltung der Universität Halle-Wittenberg gemeinsam mit der Stiftung Händel-Haus und der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle | Tickets: 75, 60, 45 € Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V. | Eintritt frei – freie Platzwahl | Die Kon- ferenz wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Inter- 19.30 Uhr | Händel-Haus national Office der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg [10] Ungeschrieben: Händel und die Improvisation Kantaten und Instrumentalmusik von G. F. Händel | ML: Martin Erhardt (Blockflöte, 18.30 Uhr | Händel-Haus, Glashalle Cembalo) | Ensemble all’improvviso | Tickets: 25 €, Studierende 15 € Chandos Te Deum HWV 281 Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei – freie Platzwahl, ca. 30 Minuten

Montag, 28. Mai 2018 19.30 Uhr | Dom zu Halle [14] Chandos Concert 10.00 bis 17.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal Werke von G. F. Händel | ML: Adrian Butterfield | S: Grace Davidson (Sopran), Musikalische Migrationsbewegungen. Musik und Musiker aus der Charles Daniels (Tenor), Nicholas Mulroy (Tenor), Benedict Hymas (Tenor), Fremde 1650–1750 Edward Grint (Bass) | London Handel Orchestra | Tickets: 45, 35 €, Hörplatz 20 € Internationale Wissenschaftliche Konferenz | Veranstalter: Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaft, Abteilung Musikwissenschaft der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg gemeinsam mit der Stiftung Händel-Haus und der Mittwoch, 30. Mai 2018 Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft e. V. | Eintritt frei – freie Platzwahl | Die Konferenz wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem 18.00 Uhr | Botanischer Garten International Office der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg [15] Europäische Chorimpressionen von Skandinavien bis Iberien Wandelkonzert (keine Sitzplätze) | ML: Jens Lorenz | Universitätschor Halle „Johann 9.30 und 12.00 Uhr | Georg-Cantor-Gymnasium Halle, Torstraße 13 Friedrich Reichardt“, Pfeiferstuhl Music Halle | In Zusammenarbeit mit dem Ungeschrieben. Händel und die Improvisation Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg | Barocke Improvisations- und Musizierpraxis bei G. F. Händel | Ensemble Tickets: 30 € inkl. Picknick all’improvviso | Im Rahmen des Education-Projekt „Händel ex tempore” | In Kooperation mit dem Georg-Cantor-Gymnasium Halle 19.30 Uhr | St. Georgen-Kirche [16] As on a Sunshine Summer’s Day 15.30 Uhr | Stadtarchiv Halle English Songs HWV 228 von G. F. Händel u. a. | ML: Wolfgang Katschner | Meine Zeit mit Händel S: Tora Augestad (Gesang) | Lautten Compagney Berlin | Eröffnung der Kabinettausstellung für Bernd Leistner zum 75. | Laudatorin: Dr. Karin Zauft Tickets: 20 €, Studierende 15 € – freie Platzwahl | Musik von G. F. Handel | Solisten: Kathleen Ziegner (Sopran), Alexander Steimann (Violine), Markus Handel (Violoncello), Wolfgang Kupke (Cembalo) | Eintritt frei

Händel-Festspiele Magazin 2018 53 BAROCKER TREIBSTOFF Bis heute liegt in Händels Kompositionen eine ansteckende Energie, die begeistert und belebt. Deshalb unterstützen wir auch in diesem Jahr die Händel-Festspiele in Halle. ©stokkete/Fotolia

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21.00 Uhr | Kapelle St. Maria-Magdalena auf der Moritzburg Donnerstag, 31. Mai 2018 Nachtkonzert: Begegnungen zwischen den Welten Shen-ju Chang (Viola da gamba), Christian Elin (Sopransaxofon, Bassklarinette) | 15.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Infozentrum im Francke-Wohnhaus Eintritt frei – freie Platzwahl Fremde Welten – Nahe Welten Kuratorenführung mit Prof. Dr. Holger Zaunstöck durch die Jahresausstellung „Von Halle in die Welt“ und die barocke Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Samstag, 2. Juni 2018 Stiftungen (Dauer: ca. 45 Minuten) | Eintritt: 6 € zzgl. 2 € Führungszuschlag 11.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof 16.00 Uhr | Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Treffpunkt Museumskasse [21] Händel und die Musikstadt Halle Überraschend ägyptisch! Ägyptische Einflüsse auf die Moderne Kunst Eine Stadtführung zu Fuß mit Gästeführerin Ingeborg Schulz (Dauer ca. 2 Stunden)| Öffentliche Führung (in englischer Sprache) | Begeben Sie sich auf eine Spurensuche Tickets: 7 € nach Ägyptischem in modernen und alten Kunstwerken | Eintritt: 7 €, erm. 5 € € zzgl. 2 Führungsgebühr 11.00 Uhr | Händel-Haus Aufbruch in fremde Welten 19.30 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche Führung durch die Jahresausstellung: Dr. Konstanze Musketa (Stiftung Händel-Haus) | [17] Festkonzert mit Magdalena Kožená Tickets: 7 €, Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstal- Werke von G. F. Händel | ML: Andrea Marcon | S: Magdalena Kožená (Mezzosopran) | tungsbeginn möglich Tel. +49 345 500 90 103, [email protected] La Cetra Barockorchester Basel | Tickets: 55, 40, 25 € | Mit freundlicher Unter- stützung der GP Günter Papenburg AG 11.00 und 13.30 Uhr | Marktplatz, Stadthaus Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn 19.30 Uhr Händel-Haus Fahrt mit 30-minütigem Altstadtbummel | Erleben Sie Halle von den Schienen [18] Poetry-Slam „Fremde Welten” aus und erfahren Sie viel Wissenswertes und Überraschendes (Dauer: ca. 90 € In Kooperation mit dem HALternativ e. V. | Tickets: 5 Minuten) | Tickets: 13 €, erm. 11 €*

12.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal Freitag, 1. Juni 2018 Lunch-Konzert Preisträger der Handel Singing Competition London 2017 | S: Marcjanna Myrlak 15.00 Uhr | Händel-Haus, Ausstellung Historische Musikinstrumente und (Mezzosopran), Jungkwon Jang (Countertenor), Asako Ogawa (Cembalo) | In Jahresausstellung Kooperation mit dem London Handel Festival | Eintritt frei – freie Platzwahl Halbmond, Drachen und Chinesenhut Eine Führung zu Chinoiserien und anderen fremden Elementen im europäischen 12.00 bis 17.00 Uhr | Hof des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) Musikinstrumentenbau | Christiane Barth (Stiftung Händel-Haus) | Tickets: 7 €, sichtbar – 5. Kunst- und Designmarkt Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn Veranstalter: sichtbar – zeitgenössische Kunst e. V. | Eintritt frei möglich, Tel.: +49 345 500 90 103, [email protected] 15.00 Uhr | Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg 16.00 Uhr | Händel-Haus, Glashalle [22] Oreste HWV A11 Messiah HWV 56 Opern-Pasticcio von G. F. Händel | ML: Rubén Dubrovsky | R: Kay Link | A: Olga von Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei – freie Platzwahl, ca. 30 Minuten Wahl | L: Franz Josef Tscheck | S: Ray Chenez (Oreste), Anna Gillingham (Ermione), Carolina Lippo (Ifigenia), Julian Henao Gonzalez (Pilade), Matteo Loi (Toante), 17.00 Uhr | Dom zu Halle Florian Köfler (Filotete), Gabriel Scheib (Un guardino) | Bach Consort Wien | [19] Messiah HWV 56 Produktion des Theaters an der Wien in der Kammeroper | Tickets: 50, 40, 30 €, Oratorium von G. F. Händel | ML: Andrea Marcon | S: Robin Johannsen (Sopran), Hörplatz 20 € | Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur Carlos Mena (Alt), Rupert Charlesworth (Tenor), Luca Tittoto (Bass) | La Cetra und Medien Barockorchester & Vokalensemble Basel | Tickets: 60, 50, 25 € | Präsentiert von LOTTO Sachsen-Anhalt 16.00 Uhr | Steintor Halle [23] Jazziah – Händels Messiah reloaded (Uraufführung) 19.00 Uhr | Oper Halle Musik von G. F. Händel in Bearbeitungen von D. Caliri | ML: Attilio Cremonesi [20] Jephtha HWV 70 (Wiederaufnahme) (Cembalo, Orgel, Konzept) | AR: Domenico Caliri (E-Gitarre) | S: Carine Tinney Oratorium von G. F. Händel | ML: Christoph Spering | R: Tatjana Gürbaca | (Sopran), Chiara Schönfeld (Vocal), Benedikt Kristjánsson (Tenor), Gianluigi Trovesi B: Stefan Heyne | K: Silke Willrett | S: Robert Sellier (Jephtha), Svitlana Slyvia (Storgé), (Klarinette, Saxofon), Bodek Janke (Perkussion) | Vokalensemble Ardent, Ines Lex (Iphis), Leandro Marziotte (Hamor), Ki-Hyun Park (Zebul) | Händelfest- Camerata Bern | Koproduktion der Händel-Festspiele Halle mit der Camerata Bern | spielorchester Halle | Eine Veranstaltung der Theater, Oper und Orchester GmbH Tickets: 30, 25, 20 € | Mit freundlicher Unterstützung der Halleschen Wohnungs- € Halle | Tickets: 50, 40, 25 gesellschaft mbH

19.00 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt 19.00 Uhr | Oper Halle Leonce und Lena [24] Berenice, Regina d‘ Egitto HWV 38 Lustspiel von Georg Büchner | R: Anna Siegmund-Schultze | B: Moritz Götze | Oper von G. F. Händel | Wiederholung vom 25. Mai [1] | Eine Veranstaltung der K: Susanne Berner | Veranstalter: Theater VAROMODI in Zusammenarbeit mit dem Theater, Oper und Orchester GmbH Halle | Tickets: 75, 60, 45 € Goethe-Theater Bad Lauchstädt | Tickets: 22 €, 15 € erm.

Händel-Festspiele Magazin 2018 55 FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 10. JUNI 2018 Hauptprogramm | Beiprogramm

20.00 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche 19.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal [25] Festkonzert mit Nathalie Stutzmann: Duello Amoroso [31] Corona Aurea. Myths of light Musik aus Opern von G. F. Händel | ML: Nathalie Stutzmann (Alt) | S: Camilla Tilling Musik von G. F. Händel, M. Locke, A. Jarzębski, S. Scheidt, E. de Valderrábano sowie (Sopran) | Orfeo 55 | Tickets: 55, 40, 25 € | Mit freundlicher Unterstützung der Kompositionen aus dem Bezugsrahmen der jüdischen Mystik in Safed (Galiläa) | TOTAL Raffinerie Mitteldeutschland GmbH Concerto Foscari | Tickets: 30 €

Sonntag, 3. Juni 2018 Dienstag, 5. Juni 2018

10.00 Uhr, Marktkirche zu Halle 19.30 Uhr | Leopoldina, Festsaal Festgottesdienst [32] Flammende Rose, Zierde der Erde Musikalische Naturdarstellungen in persischer und europäischer Musik 11.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Freylinghausen-Saal Worte und Musik von G. F. Händel, Saadi, J. Ph. Rameau, Attar, E. Moulinié u. a. | [26] Herkules ML: Sofie Vanden Eynde (Laute, Theorbe) | S: Maryam Akhondy (Gesang), Marie Pasticcio aus Hercules-Vertonungen von G. F. Händel und J. S. Bach | ML: Clemens Friederike Schöder (Sopran), Lucia Froihofer (Violine), Lies Wyers (Viola da gamba), Flämig | S: Christina Roterberg (Sopran), Susanne Langner (Mezzosopran), Kaspar Nariman Hodjati (Tar), Hadi Alizadeh (Daf, Tonbak), Michael Hell (Blockflöte, Kröner (Altus), Tobias Hunger (Tenor) | Stadtsingechor zu Halle, Händelfestspiel- Cembalo) | Imago Mundi in Zusammenarbeit mit Neue Hofkapelle Graz | orchester Halle | In Kooperation mit dem Stadtsingechor zu Halle | Mit freundlicher Tickets: 30 € – freie Platzwahl Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saale- sparkasse | Tickets: 25, 20 € Mittwoch, 6. Juni 2018 12.00 bis 17.00 Uhr | Hof des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) sichtbar – 5. Kunst- und Designmarkt 15.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof Veranstalter: sichtbar – zeitgenössische Kunst e. V. | Eintritt frei [33] Händel und die Musikstadt Halle Eine Stadtführung zu Fuß mit Gästeführerin Ingeborg Schulz (Dauer ca. 2 Stunden) | 15.00 Uhr | Carl-Maria-von-Weber-Theater Bernburg Tickets: 7 € [27] Oreste HWV A11 (Deutsche Erstaufführung) Opern-Pasticcio von G. F. Händel | Wiederholung vom 2. Juni [22] | 17.00 Uhr | Stadtarchiv Halle Tickets: 50, 40, 30 €, Hörplatz 20 € Meine Zeit mit Händel Bernd Leistner führt durch die Kabinettausstellung zu seinem 75. | 15.00 Uhr | Löwengebäude (Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) Eintritt frei [28] Die glückseligen Zwillinge (Premiere) Die Spiegelfreunde J. Milton und G. F. Händel (Szenisches Konzert) mit Musik von 19.00 Uhr | MS Händel 2, Rive-Ufer G. F. Händel | R: Sigrid T’Hooft | K: Niels Badenhop | S: Anne Schneider (Sopran), [34] WasserMusik Julia Kirchner (Sopran), Andrey Akhmetov (Bass) | Barockensemble scenitas | Skypia Brass | Tickets: 35 €, Boarding 18.30 Uhr – freie Platzwahl Tickets: 30 € – freie Platzwahl 19.30 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche 17.00 Uhr | Händel-Haus, Glashalle [35] Festkonzert mit Julia Lezhneva Rinaldo HWV 7 Werke von G. Ph. Telemann, C. H. Graun, A. Vivaldi, A. Corelli und G. F. Händel | Einführungsvortrag: Dr. Erik Dremel | Eintritt frei – freie Platzwahl, ca. 30 Minuten ML: Dmitry Sinkovsky | Solistin: Julia Lezhneva (Sopran) | La Voce Strumentale | Tickets: 55, 40, 25 € | Mit freundlicher Unterstützung der KATHI Rainer Thiele GmbH 18.00 Uhr | Georg-Friedrich-Händel HALLE [29] Rinaldo HWV 7 (Konzertante Aufführung) 19.30 Uhr | Oper Halle Oper von G. F. Händel | ML: Christophe Rousset | S: Jason Bridges (Goffredo), [36] Die Nachtigall des Zaren Sandrine Piau (Almirena), Xavier Sabata (Rinaldo), Christopher Lowrey (Argante), Inszenierte Lesung mit Arien der Barockzeit basierend auf der Autobiografie des Ève-Maud Hubeaux (Armida), Tomislav Lavoie (Mago), Anastasia Terranova (Donna, Star-Kastraten Filippo Balatri | Text: Christine Wunnicke | B: Stefan Oppenländer | La Sirena, Voce di Dentro), Santiago Garzón-Arredondo (Araldo) | Kammerorchester ML: Katrin Wittrisch (Cembalo, Orgel) | R: Veit Güssow | S: Robert Joseph Bartl Basel | Tickets: 55, 40, 30, 25, 20 € (Erzähler), Leandro Marziotte (Altus) | Musiker des Händelfestspielorchesters Halle | Eine Veranstaltung der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle | Tickets: 18 € Montag, 4. Juni 2018 Donnerstag, 7. Juni 2018 16.00 Uhr | Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Auf den Spuren der griechischen Mythologie 15.00 Uhr | Franckesche Stiftungen, Infozentrum im Francke-Wohnhaus Geschichten von den griechischen Göttern und Sagengestalten | Öffentliche Führung Fremde Welten – Nahe Welten (in deutscher Sprache) | Lernen Sie einige Sagengestalten in ihrem Wesen, ihrer Kuratorenführung mit Anne Schröder-Kahnt durch die Jahresausstellung „Von Halle Erscheinung und über ihre Geschichten kennen | Eintritt: 8 €, erm. 6 € in die Welt“ und die barocke Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen zzgl. 3 € Führungsgebühr Stiftungen (Dauer: ca. 45 Minuten) | Eintritt: 6 € zzgl. 2 € Führungszuschlag

18.00 Uhr | Botanischer Garten [30] Europäische Chorimpressionen von Skandinavien bis Iberien Wandelkonzert (keine Sitzplätze) | Wiederholung vom 30. Mai [15] | Tickets: 30 € inkl. Picknick

56 Händel-Festspiele Magazin 2018 Bitte beachten Sie auch unsere FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 10. JUNI 2018 täglichen Hauptprogramm | Beiprogramm Angebote auf Seite 51.

16.00 Uhr | Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Auf den Spuren der griechischen Mythologie Samstag, 9. Juni 2018 Geschichten von den griechischen Göttern und Sagengestalten | Öffentliche Führung (in englischer Sprache) | Lernen Sie einige Sagengestalten in ihrem Wesen, 10.30 Uhr | Marktschlösschen ihrer Erscheinung und über ihre Geschichten kennen | Eintritt: 8 €, erm. 6 € Bevor‘s ihn in die Fremde zog … zzgl. 3 € Führungsgebühr Georg Friedrich Händels Mutter stellt die Orte seiner Kindheit vor – eine informative und kurzweilige Kostümführung mit dem Courage e. V. (Dauer: ca. 90 Minuten) | € € 19.30 Uhr | Oper Halle Tickets: 9 , erm. 7 * [37] Berenice, Regina d‘ Egitto HWV 38 Oper von G. F. Händel | Wiederholung vom 25. Mai [1] | Eine Veranstaltung der Theater, 11.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof Oper und Orchester GmbH Halle | Tickets: 75, 60, 45 € [43] Händel und die Musikstadt Halle Eine Stadtführung zu Fuß mit Gästeführerin Ingeborg Schulz (Dauer ca. 2 Stunden)| € 19.30 Uhr | St. Georgen-Kirche Tickets: 7 [38] Pleasure Gardens Musik aus Vauxhall Gardens | Ulrike Tropper (Gesang) | Quadriga Consort | In 11.00 | Marktplatz, Stadthaus Kooperation mit Women in Jazz | Tickets: 20 €, Studierende 15 € – freie Platzwahl Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn Fahrt mit 30-minütigem Altstadtbummel | Erleben Sie Halle von den Schienen aus und erfahren Sie viel Wissenswertes und Überraschendes (Dauer: ca. 90 Minuten) | Freitag, 8. Juni 2018 Tickets: 13 €, erm. 11 €*

14.00 Uhr | Hort Kinderpark, Wiener Str. 18, 06128 Halle (Saale) 11.00 Uhr | Oberburg Giebichenstein, Treffpunkt Kassenhaus der Oberburg Au clair de la lune oder Die Farben der Nacht War Händel auf dem Giebichenstein? Veranstaltung für Horte, Anmeldung Tel. 0345 50090-216 Exkursion und Führung auf den Giebichenstein (Dauer: ca. 90 Min.) | Führungs- gebühr: 2 € (zzgl. Eintritt) 15.00 Uhr | Händel-Haus, Ausstellung Historische Musikinstrumente und Jahres- ausstellung 14.00 Uhr | Händel-Haus, Kammermusiksaal Halbmond, Drachen und Chinesenhut [44] Au clair de la lune oder Die Farben der Nacht Eine Führung zu Chinoiserien und anderen fremden Elementen im europäischen Ein poetisches Märchen mit Musik und Puppentheater für Kinder ab 7 Jahre | Musikinstrumentenbau | Christiane Barth (Stiftung Händel-Haus) | Tickets: 7 €, Idee: Sarah Schenke, Frank Schenke (Darsteller), Christoph Schenker (Violoncello) | € € Teilnehmerzahl begrenzt, Reservierung bis 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn Tickets: 10 , Kinder 5 – freie Platzwahl möglich, Tel.: +49 345 500 90 103, [email protected] 14.30 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt 19.00 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt [45] Muzio Scevola HWV 13 (Deutsche Erstaufführung) [39] Muzio Scevola HWV 13 (Deutsche Erstaufführung) Opern-Pasticcio von F. Amadei, G. Bononcini und G. F. Händel | Wiederholung vom € € Opern-Pasticcio von F. Amadei, G. Bononcini und G. F. Händel | ML: Marek Štryncl | 8. Juni [39] | Tickets: 65, 50 , Hörplatz 30 | Mit freundlicher Unterstützung der R: Laurent Charoy | Ch: Helena Kazárová | B: Jiří Bláha , Václav Krajc | K: Roman Mitteldeutschen Barockmusik e. V. Šolc | S: Alexis Vassiliev (Muzio Scevola), Markéta Cukrová (Clelia), Michaela Šrůmová (Orazio), Lucia Knoteková (Fidalma), Marta Fadljevičová (Lucio Tarquinio), 15.00 bis 18.00 Uhr | Händel-Haus, Großer Hof Sylva Čmugrová (Irene), Roman Hoza (Porsenna) | Musica Florea, Hartig Ensemble | Fest für die ganze Familie Tickets: 65, 50 €, Hörplatz 30 € | Mit freundlicher Unterstützung der Mittel- Mit freundlicher Unterstützung der KATHI Rainer Thiele GmbH | Eintritt frei deutschen Barockmusik e. V. 16.00 Uhr | Leopoldina, Festsaal 19.30 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche [46] The Piper and the Faerie Queen [40] Festkonzert mit Max Emanuel Cencic: Rivalen: Händel – Porpora Irische Traditionals und Barockmusik von H. Purcell, G. Ph. Telemann, G. F. Händel | ML: George Petrou | St: Max Emanuel Cencic (Countertenor) | Armonia Atenea | S: David Power (Irischer Dudelsack, Uilleann Pipes) | Camerata Kilkenny | € Tickets: 55, 40, 25 € | Mit freundlicher Unterstützung der orbis real estate GmbH Tickets: 30 – freie Platzwahl | Mit freundlicher Unterstützung von Culture Ireland

19.00 Uhr | Anhaltisches Theater Dessau 19.00 Uhr | Konzerthalle Ulrichskirche [41] Giulio Cesare in Egitto HWV 17 (Premiere) [47] Arianna in Creta HWV 32 (Konzertante Aufführung) Oper von G. F. Händel | ML: Markus L. Frank | I: Matthias Oldag Oper von G. F. Händel | ML: Maxim Emelyanychev (Cembalo) | S: Karina Gauvin Solisten und Chor der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn (Arianna), Ann Hallenberg (Teseo), Kristina Hammerström (Carilda), Mary-Ellen Nesi Bartholdy« Leipzig | Anhaltische Philharmonie Dessau | Eine Veranstaltung des (Tauride), Francesca Aspromonte (Alceste), Vitali Rozynko (Harapha), Andreas Wolf € Anhaltischen Theaters Dessau in Kooperation mit der Hochschule für Musik und (Minos) | Il pomo d‘oro | Tickets: 50, 35, 25 Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und in Zusammenarbeit mit den Händel-Festspielen Halle | Tickets: 40, 32, 26, 21 € 19.30 Uhr | Oper Halle [48] Die Nachtigall des Zaren 20.00 Uhr | Halloren- und Salinemuseum, Siedehalle III Inszenierte Lesung mit Arien der Barockzeit basierend auf der Autobiografie des [42] Baroque Lounge: Mr. Handel’s Pocket Operas Star-Kastraten Filippo Balatri | Wiederholung vom 2. Juni [36] | Eine Veranstaltung € Werke von G. F. Händel | DJ Brezel Göring | Elbipolis Barockorchester Hamburg | der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle | Tickets: 18 Tickets: 20 € Studierende 15 € – freie Platzwahl

Händel-Festspiele Magazin 2018 57 ANNA

BOLEOper von Gaetano Donizetti OPEN AIR IM MORITZBURG-HOF NA28.6., 19.30 UHR // 29.6., 18.30 UHR // 1.7., 19.30 UHR

www.buehnen-halle.de

Wir grüßen die Gäste und Freunde der Geburtsstadt Georg Friedrich Händels Halle an der Saale und wünschen Ihnen gute Unterhaltung bei den Händelfestpielen 2018.

58 Händel-Festspiele Magazin 2018 Bitte beachten Sie auch unsere FESTSPIELKALENDER 25. MAI BIS 10. JUNI 2018 täglichen Hauptprogramm | Beiprogramm Angebote auf Seite 51.

20.30 Uhr | Parkplatz Fährstraße 1 Silhouetten der Nacht – der Giebichenstein im Fackelschein INFORMATIONEN Mit einer Fackel in der Hand erkunden Sie den geheimnisvollen Giebichenstein bei Einbruch der Dunkelheit (Dauer: ca. 90 Minuten) | Tickets: 13 €, erm. 11 €* Gästebüro im Händel-Haus 23. Mai – 10. Juni 2018, 10.00–18.00 Uhr, Tel. +49 (0) 345 500 90 444 21.00 Uhr | Galgenbergschlucht (Open-Air) Abendkasse: 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn an den jeweiligen [49] Bridges to Classics mit Feuerwerk Veranstaltungsorten, Ticket-Hotline: +49 (0) 345 565 27 06 Symphonic-Rock-Concert | ML: Bernd Ruf | S: Jesse Siebenberg (Stargast), Anke STIFTUNG HÄNDEL-HAUS Sieloff, Gerry Gehring (Gesang), A-Gong (Piano), Benjamin Köthe (Keyboards) | HÄNDEL-HAUS GermanPops Band & Singers, Staatskapelle Halle | Mit freundlicher Unterstützung Große Nikolaistraße 5, 06108 Halle (Saale), Tel. +49 (0) 345 500 90 221, der Stadtwerke Halle GmbH | Präsentiert von MDR Sachsen-Anhalt | Tickets: 35 € [email protected] / www.haendelhaus.de – freie Platzwahl, gültig als Fahrkarte in der Tarifzone 210, 2 h vor und 2 h nach der Di–So 10.00–18.00 Uhr, Veranstaltung Sonderöffnung während der Händel-Festspiele 2018: täglich 10.00–19.00 Uhr WILHELM-FRIEDEMANN-BACH-HAUS Sonntag, 10. Juni 2018 Große Klausstraße 12 (Eingang Hallorenring), 06108 Halle (Saale) Fr, Sa 10.00–18.00 Uhr, Sonderöffnung während der Händel-Festspiele 2018: Fr–So 10.00–18.00 Uhr 11.00 Uhr | Löwengebäude (Aula der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) [50] Licht und Schatten in der Hirtenwelt Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH: Tourist-Information Werke von M. Uccellini, G. Ph. Telemann, G. F. Händel u. a. | ML: Raimar Orlovsky Marktplatz 13, Marktschlösschen, 06108 Halle (Saale), (Violine) | S: Marie Luise Werneburg (Sopran), Saskia Fikentscher (Oboe, Blockflöte) Ι Tel. +49 (0) 345 122 99 84 Concerto Melante | Tickets: 30 € – freie Platzwahl [email protected], www.halle-tourismus.de Mo–Fr 9.00–19.00 Uhr; Sa/So 10.00–16.00 Uhr 14.30 Uhr | Goethe-Theater Bad Lauchstädt KUNSTMUSEUM MORITZBURG HALLE (Saale) [51] Muzio Scevola HWV 13 (Deutsche Erstaufführung) Friedemann-Bach-Platz 5, 06108 Halle (Saale), Tel. +49 (0) 345 212 5911 Opern-Pasticcio von F. Amadei, G. Bononcini und G. F. Händel | Wiederholung vom (Museumskasse), Fax +49 (0) 345 20 29 990 9. Juni [45] | Tickets: 65, 50 €, Hörplatz 30 € | Mit freundlicher Unterstützung der www.kunstmuseum-moritzburg.de Mitteldeutschen Barockmusik e. V. Mo, Di, Do–So/Feiertag 10.00–18.00 Uhr, Mi geschlossen Eintritt: Dauerausstellung 6 E, erm. 4 E | Sonderausstellung 8 E | 15.00 Uhr | Oper Halle erm. 6 E, Kombiticket für Dauer- und Sonderausstellung 12 E | erm. 8 E | [52] Jephtha HWV 70 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei! Oratorium von G. F. Händel | Wiederholung vom 1. Juni [20] | Eine Veranstaltung der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle | Tickets: 50, 40, 25 € Franckesche Stiftungen Franckeplatz 1, 06110 Halle (Saale) 21.00 Uhr | Galgenbergschlucht (Open-Air) Tickets, Kontakt und Führungsbuchungen im Infozentrum [53] Abschlusskonzert mit Feuerwerk im Francke-Wohnhaus, Tel. +49 (0) 345 212 74 50 Werke von J.-Ph. Rameau, G. F. Händel, W. A. Mozart, E. Elgar und G. Rossini [email protected], www.francke-halle.de Musikalische Leitung: Jan Michael Horstmann | S: Miriam Sabba (Sopran), Dominik Öffnungszeiten Historisches Waisenhaus / Historische Bibliothek / Köninger (Bariton) | Marktkantorei Halle, Robert-Franz-Singakademie Halle, Francke-Wohnhaus: Di–So, Feiertage 10.00–17.00 Uhr Staatskapelle Halle | Tickets: 35 € – freie Platzwahl, Familienticket: 10 € für 1 Kind Eintritt: 6 E, erm 4 E (Schüler und Studenten ab 18 Jahre, Kinder und bis 14 Jahre in Begleitung eines voll zahlenden Erwachsenen, gültig als Fahrkarte in Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei! der Tarifzone 210, 2 h vor und 2 h nach der Veranstaltung Stadtmuseum Halle: Christian-Wolff-Haus Große Märkerstraße 10, 06108 Halle (Saale), Tel.: +49 (0) 345 221 30 30 Außenstelle Burg Giebichenstein, Seebener Str. 1, 06114 Halle (Saale) www.stadtmuseum.halle.de Di–So 10.00–17.00 Uhr, Eintritt: 5.00 E, erm. 3,00 E, Kinder bis 14 Jahre frei TECHNISCHES HALLOREN- UND SALINEMUSEUM Hallesches Salinemuseum e. V., Mansfelder Straße 52, 06108 Halle (Saale), Tel.: +49 (0) 345 20 932316, www.salinemuseum.de, Di–So: 10.00–17.00 Uhr Eintritt: 4,20 E, erm. 2 E (Jugendliche 15 bis 18 Jahre, Auszubildende, Studenten, Halle-Pass, Freiwilligendienste, Schwerbehinderte), Kinder bis 14 Jahre Eintritt frei! STADT HALLE, STADTARCHIV Rathausstraße 1, 06108 Halle (Saale), Tel. +49 (0) 345 2213300 www.stadtarchiv.halle.de Mo–Do 10.00–18.00 Uhr

Änderungen vorbehalten

Händel-Festspiele Magazin 2018 59 kompendium

KÜNSTLERVERZEICHNIS

Dirigenten/Künstlerische Leitung Vokalsolisten Magdalena Kožená (17) Dr. Jens Arndt (15, 30) Andrey Akhmetov (28) Benedikt Kristjánsson (23) John Butt (8) Maryam Akhondy (32) Kaspar Kröner (26) Adrian Butterfield (14) Elias M. Arranz (2, 7, 11) Susanne Langner (26) Attilio Cremonesi (23) Francesca Aspromonte (47) Tomislav Lavoie (29) Leo Duarte (3) Tora Augestad (16) Ines Lex (20, 52) Rubén Dubrovsky (22, 27) Sophie Bevan (8) Julia Lezhneva (35) Maxim Emelyanychev (4, 47) Georg Arssenij Bochow (2, 7, 11) Ks. Romelia Lichtenstein (1, 9, 24, 37) Martin Erhardt (10) Julia Böhme (2, 7, 11) Carolina Lippo (22, 27) Clemens Flämig (Feierstunde, 26) Jason Bridges (29) Matteo Loi (22, 27) Markus L. Frank (41) Matthew Brook (8) Christopher Lowrey (29) Jörg Halubek (1, 9, 24, 37) Margriet Buchberger (2, 7, 11) Marie Lys (3) Jan Michael Horstmann (53) Max Emanuel Cencic (40) Samuel Mariño (1, 9, 24, 37) Wolfgang Katschner (2, 7, 11) Rupert Charlesworth (19) Leandro Marziotte (20, 36, 48, 52) Jens Lorenz (15, 30) Ray Chenez (22, 27) Carlos Mena (19) Andrea Marcon (17, 19) Sylva Čmugrová (39, 45, 51) Filippo Mineccia (1, 9, 24, 37) Raimar Orlovsky (50) Markéta Cukrová (39, 45, 51) Eleanor Minney (3) George Petrou (40) Charles Daniels (14) Nicholas Mulroy (14) Christophe Rousset (29) Grace Davidson (14) Nicholas Mogg (3) Bernd Ruf (49) Jessica Dendy (8) Marcjanna Myrlak (Lunch-Konzert) Dmitry Sinkovsky (35) Nihan Devecioğlu (13) Mary-Ellen Nesi (47) Andreas Spering (6) Joyce DiDonato (4) Maria Ostroukhova (3) Christoph Spering (20, 52) Joshua Ellicott (8) Ki-Hyun Park (1, 9, 20, 24, 37, 52) Nathalie Stutzmann (25) Marta Fadljevičová (39, 45, 51) Sandrine Piau (29) Marek Štryncl (39, 45, 51) Aurélie Franck (2, 7, 11) Maximilian Rößeler (2, 7, 11) Sofie Vanden Eynde (32) Santiago Garzón-Arredondo (29) Christina Roterberg (26) Katrin Wittrisch (36, 48) Karina Gauvin (47) Vitali Rozynkov (8) Gerry Gehring (49) Xavier Sabata (29) Inszenierung/Regie Hans-Dieter Gillessen (2, 7, 11) Miriam Sabba (53) Jochen Biganzoli, (1, 9, 24, 37) Anna Gillingham (22, 27) Gabriel Scheib (22, 27) Laurent Charoy, (39, 45, 51) Julian Henao Gonzalez (22, 27) Anne Schneider (28) Tatjana Gürbaca, (20, 52) Franziska Gottwald (1, 9, 24, 37) Marie Friederike Schöder (32) Veit Güssow, (36, 48) Edward Grint (14) Chiara Schönfeld (23) Kay Link, (22, 27) Ann Hallenberg (47) Philipp Schrade (20, 36, 48, 52) Matthias Oldag, (41) Kristina Hammarstöm (47) Robert Sellier (1, 9, 20, 24, 37, 52) Ralf Pleger, (4) Ciara Hendrick (3) Jesse Siebenberg (49) Sigrid T’Hooft, (2, 7, 11, 28) Hanna Herfurtner (2, 7, 11) Anke Sieloff (49) Roman Hoza (39, 45, 51) Svitlana S. Slyvia (1, 9, 20, 24, 37, 52) Bühnenbild/Kostüme/Ausstattung Ève-Maud Hubeaux (29) Michaela Šrůmová (39, 45, 51) Niels Badenhop (2, 7, 11, 28) Tobias Hunger (26) Nathalie Stutzmann (25) Jiří Bláha (39, 45, 51) Hugo Hymas (3, 8) Riccardo Angelo Strano (2, 7, 11) Wolf Gutjahr (1, 9, 24, 37) Benedict Hymas (14) Anastasia Terranova (29) Stefan Heyne (20, 52) Tae-Young Hyun (20, 36, 48, 52) Camilla Tilling (25) Václav Krajc (39, 45, 51) Christopher Jacklin (3) Carine Tinney (23) Stefan Oppenländer (36, 48) Jungkwon Jang (Lunch-Konzert) Luca Tittoto (19) Roman Šolc (39, 45, 51) Robin Johannsen (19) Ulrike Tropper (38) Olga von Wahl (22, 27) Amin Kachabia (2, 7, 11) Georgia Tryfona (2, 7, 11) Katharina Weissenborn (1, 9, 24, 37) Sophie Karthäuser (6) Alexis Vassiliev (39, 45, 51) Vivienne Westwood (4) Julia Kirchner (28) Marie Luise Werneburg (10, 50) Silke Willrett (20, 52) Lucia Knoteková (39, 45, 51) Andreas Wolf (47) Florian Köfler (22, 27) Dominik Köninger (53)

60 Händel-Festspiele Magazin 2018 Instrumentalsolisten La Voce Strumentale (35) Irene Weber-Froboese (39, 45, 51) A-Gong (49) Lautten Compagney Berlin (2, 7, 11, 16) Ingmanns & Schmiedeknecht, Pyro- Carmen-Otilia Alitei (40) London Handel Orchestra (14) technik GmbH Erkelenz (49, 53) Hadi Alizedeh (32) Musica Florea (39, 45, 51) Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle Rainer Böhm (5) Opera Settecento (3) (Feierstunde) Domenico Caliri (23) Orfeo 55 (25) Shen-ju Chang (Nachtkonzert) Pfeiferstuhl Music Halle (Feierstunde, 15, 30) Attilo Cremonesi (23) Quadriga Consort (38) Xavier Díaz-Latorre (13) Sachsen-Anhalt-Brass – Die Mitteldeut- Händel-Festspiele Magazin 2018 Matthias Dreißig (Orgelnacht) schen Bläsersolisten (Handel for Brass) (8. Jahrgang)

Christian Elin (Nachtkonzert) Skypia Brass (12, 34) Herausgeber: Saskia Fikentscher (50) Staatskapelle Halle (49, 53) Stiftung Händel-Haus Maxim Emelyanychev (4, 47) Clemens Birnbaum, Direktor, Martin Erhardt (10) Chöre/Vokalensemble Intendant der Händel-Festspiele Tobias Fraß (Orgelnacht) Chor der Hochschule f. Musik u. Theater Große Nikolaistraße 5, 06108 Halle (Saale) [email protected] Lucia Froihofer (32) „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (41) www.haendelhaus.de Michael Hell (32) Chor und Extrachor der Oper Halle (1, 9, Redaktion: Patricia Reese, Maria Scheunpflug Patrice Héral (5) 24, 20, 37, 52) Friederike Heumann (13) GermanPops Singers (49) Autoren: Christiane Barth, Stiftung Händel-Haus, Nariman Hodjati (32) La Cetra Vokalensemble Basel (19) Leiterin Museum, Sammlungen, Besucherdienst; Clemens Birnbaum, Stiftung Händel-Haus, Direk- Dieter Ilg (5) Marktkantorei Halle (53) tor / Intendant Händel-Festspiele; Bodek Janke (23) Robert-Franz-Singakademie Halle (53) Katrin Greiner, Referatsleiterin Kommunikation, Theodoros Kitsos (40) Stadtsingechor zu Halle (Feierstunde, 26) Presse, Kunstvermittlung im Kunstmuseum Mo- Benjamin Köthe (49) Universitätschor Halle „Johann Friedrich ritzburg Halle (Saale); Sergiu Nastasa (40) Reichardt“ (15, 30) Friederike Lippold, Franckesche Stiftungen, Kom- munikation, Veranstaltungen, Internationales; Gerhard Noetzel (Orgelnacht) Vokalensemble Ardent (23) Dr. Konstanze Musketa, Stiftung Händel-Haus, Asako Ogawa (Lunch-Konzert) Leiterin Wissenschaftliche Bibliothek. Archiv und Raimar Orlovsky (50) Choreinstudierung Musikwissenschaftliche Forschung; Irénée Peyrot (Orgelnacht) Fabian Pasewald (53) Prof. Dr. Thomas Seedorf, Hochschule für Musik David Power (46) Irénée Peyrot (53) Karlsruhe, Vorstandsmitglied der Internationalen Händel-Akademie Karlsruhe, Sprecher der Fach- Christoph Schenker (44) Rustam Samedov (20, 52) gruppe „Aufführungspraxis und Interpretations- Gianluigi Trovesi (23) forschung“ in der Gesellschaft für Musikfor- Marc van Bets (Carillonkonzert) Tänzer schung, 1. Vorsitzender der Internationalen Lies Wyers (32) Nicolle Klinkenberg (2, 7, 11) Schubert-Gesellschaft e.V.; Sofie Vanden Eynde (32) Manuel Palazzo (4) Dr. Karin Zauft, Privatdozentin, Autorin und Pu- blizistin Katrin Wittrisch (36, 48) Martin Prescha (2, 7, 11) Redaktionsschluss: 24.04.2018 Instrumentalensembles Tanz- und Theatergruppen Anzeigen: Maria Scheunpflug Anhaltische Philharmonie Dessau (41) Hartig Ensemble – Tänze und Ballette aus [email protected] Armonia Atenea (40) drei Jahrhunderten (39, 45, 51) Gestaltung: Jo Schaller, Angela Schubert, Halle Bach Consort Wien (22, 27) Incanto Erlebniskunst (Barock & Rokkoko) (Saale) Barockensemble scenitas (28) Druck: Druckerei Hessel, www.druckerei-hessel.de Camerata Bern (23) Stadtführungen/Sonderführungen Auflage: 1.000 Exemplare Camerata Kilkenny (46) Christiane Barth € Capella Augustina (6) Dr. Matthias H. Hoffmann (15, 30) Einzelheftpreis: 3,00 Concerto Foscari (31) Dr. Konstanze Musketa Die Daten und inhaltlichen Informationenberu- Concerto Melante (50) Ingeborg Schulz (21, 33, 43) hen auf den Angaben des jeweiligen Autoren/ Veranstalters/Agentur. Dunedin Consort (8) Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrecht- Elbipolis Barockorchester (41) Sonstige lich geschützt. Nachdruck, Aufnahme in Online- Ensemble all’improvviso (10) Robert Joseph Bartl (36, 48) dienste bzw. Datenbanken und Internet sowie GermanPops Band (49) Henning Blum (4) Vervielfältigungen dürfen nur nach vorheriger Händelfestspielorchester Halle (1, 9, 20, Dr. Erik Dremel (Einführungsvorträge) schriftlicher Zustimmung des Herausgebers erfol- gen. Zitate aus dem Inhalt der Händel-Festspiele 24, 26, 36, 37, 48, 52) Brezel Göring (42) Magazins 2018 erlaubt der Herausgeber, wenn Il Pomo d’oro (4, 47) Yousef Iskandar (4) die Quelle dabei angegeben wird und erbittet Kammerorchester Basel (29) Helena Kazárová (39, 45, 51) Belegexemplare.

Kammerorchester der Martin-Luther- Frank Schenke (44) Programmänderungen vorbehalten Universität Halle-Wittenberg (Feierstunde) Prof. Dr. Thomas Seedorf (Festvortrag) © Stiftung Händel-Haus La Cetra Barockorchester Basel (17, 19) Franz Josef Tscheck (22, 27)

Händel-Festspiele Magazin 2018 61 KOMPENDIUM

DIE VERANSTALTUNGSORTE

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Magdeburg Berlin Veranstaltungsorte 1 Halloren- und Salinemuseum

Dessau-Roßlau 2 Botanischer Garten 23 Bernburg 3 dom zu Halle/Domplatz Köthen A 14 4 Franckesche Stiftungen A 9 Mansfeld 5 galgenbergschlucht 6 georg-Friedrich-Händel HALLE Bitterfeld Bad Düben mit Salzgrafenplatz Lutherstadt Delitzsch 7 Händel-Haus Eisleben A 143 Halle G öttingen Schkeuditzer Kreuz 8 Konzerthalle Ulrichskirche A 38 9 leopoldina A 14 D resden 10 löwengebäude (Aula der Martin- Bad Lauchstädt 22 Merseburg Leipzig A 9 luther-Universität Halle-Wittenberg)

A 38 11 Marktplatz mit Händel-Denkmal Kreuz Rippachtal 12 Marktkirche zu Halle Weißenfels 13 Moritzburg Halle Nürnberg 14 MS Händel II 14 5 15 neue Residenz

Geiststraße Neuwerk 2 Trotha/B6/Bernburg B100/A14/ Halle-Peißen/Leipzig 16 Oper Halle 18 Steintor 17 stadthaus am Markt 9 Universitätsring 18 steintor Halle Moritzburgring 16 Kleine Ulrichstraße 10 J.-Curie-Platz 19 st. Georgen-Kirche 13 Große Ulrichstraße

Robert-Franz-Ring 20 st. Moritzkirche

Magdeburger Straße 21 Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus Steinstraße 3 22 goethe-Theater Bad Lauchstädt 7 Große Hansering 23 Carl-Maria-von-Weber-Theater, 15 21 Bernburg 12 11 Rathausstraße 1 Talamtstraße Markt E isleben 6 17 Mansfelder Straße 8 Leipziger Straße

Saale Alter

Hallorenring Markt 20 BACHFEST LEIPZIG

L auchstädt Moritzzwinger Glauchaer Platz 8. bis 17. Juni 2018 in Leipzig

Waisenhausring A 14/Halle- P eißen/ L eipzig Bad 19 Franckeplatz Riebeckplatz „Zyklen“ 4 www.bachfestleipzig.de Weißenfels Merseburg/B91 HBF

62 Händel-Festspiele Magazin 2018 1 Seltene Büste nach L.-F. Roubilliac 5 Handfächer MUSEUMSSHOP (Limitierte Auflage), Nachguss einer mit Textilbespannung | 8,00 €

historischen Gipsbüste, Mitte des 18. Jhd., 6 Händel-Haus Memory | 12,00 € IM HÄNDEL-HAUS Größe: 56 x 38 cm | 140,00 €

7 Handel-Bildnisse in den Sammlungen 2 Taschenschirm mit Hülle Ausgewählte Highlights aus dem breitgefächerten Sortiment der Stiftung Handel-Haus weiß, mit Kunststoffgriff (Abb. ähnlich) von Dr. E. Werner, Sonderheft 2013 der „Mit- Maße: Ø ca. 90 x 35 cm | 15,00 € teilungen“ des Freundes- und Förderkreises 3 PVC Dokumententasche des Händel-Hauses zu Halle e. V. | 5,00 €

aus LKW-Plane mit abnehmbarem 8 Händel-Maske | 2,50 € Schultergurt, schwarz | 25,00 €

4 Händel-Uhren (Quarzwerk): Sie können ausgewählte Artikel € Armbanduhr | 79,00 (Lederarmband, auch auf Rechnung bestellen! Limitierte Auflage) Fax: +49 (0) 345 / 500 90-416 € Taschenuhr | 79,00 ( Limitierte Auflage) oder E-Mail: [email protected] Taschenuhr | 99,00 € (Edelstahl, Limitierte Auflage) Hergestellt von Uhren und Schmuck am Hallmarkt

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Verley uns frieden

Dorothee Mields artist in residence

Bad Köstritz | Gera | Weißenfels | Zeitz | Dresden 5. – 14. Das Festivalprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. (03944)Händel-Festspiele 980438 Magazin | www.schütz-musikfest.de 2018 OKTOBER63 www.musikfestspiele.com

ERLEBEN SIE MEHR ALS 60 HOCHKARÄTIGE KONZERTE IN DEN SCHÖNSTEN SPIELSTÄTTEN DRESDENS: Budapest Festival Orchestra, José Cura, Joyce DiDonato, Dresdner Festspielorchester, Hélène Grimaud, Königliche Kapelle Kopenhagen, Yo-Yo Ma, Mischa Maisky, Münchner Philharmoniker, Orchestre des Champs-Élysées, Royal Concertgebouw Orchestra, Royal Scottish National Orchestra, Valer Sabadus, Sächsische Staatskapelle Dresden, Sir Bryn Terfel, Daniil Trifonov u.a.

Die Dresdner Musikfestspiele sind eine Einrichtung der Landeshauptstadt Dresden und werden mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Musik – ein Fest, das ganze Jahr. erleben sie klingende Vielfalt an authentischen Orten!

Von Händel bis Loewe, von Schütz bis Telemann, von mittelalterlichen Gesängen bis Electrosounds. Wandeln Sie auf Klang-Wegen, Ton-Spuren, und Hör-Pfaden! Genießen Sie hochkarätige Interpreten mit einem außergewöhnlichen Repertoire!

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64 Händel-Festspiele Magazin 2018 *Theater- &Konzertkasse TICKETS //+49(0)345 / 5652706 (Kostüme) Jörg Halubek(Leitung), Jochen Biganzoli(Inszenierung), Wolf Gutjahr(Bühne), Katharina Weissenborn Berenice, Reginad’ Egitt Ragna Schirmer(Klavier) 333 –Recital zum333. Gebur Leandro Marziotte(Altus) Der KönigofMusicke Simone Kermes (Sopran) Festk Universitätschor „JohannFriedrich Reichardt“//HändelfestspielorchesterHalle Jens Lorenz(Leitung) or The Power ofMusick Alexander’s Feast onzer // Händelfestspielorchester Halle t // Julia Kirchner(Sopran), Patrick Grahl(Tenor), ClemensHeidrich(Bass)//

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