Der Händel-Festspiele 25. Mai Bis 10. Juni 2018

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Der Händel-Festspiele 25. Mai Bis 10. Juni 2018 MAGAZINDER HÄNDEL-FESTSPIELE 25. MAI BIS 10. JUNI 2018 IM FOKUS FREMDE WELTEN DAS FESTSPIELTHEMA HÄndel IN HAlle 70 JahRE Museum HÄNdel-Haus AUF EInen BLICK festspielKaleNdeR mit alleN teRmiNEN DIE STIFTUNG HÄNDEL-HAUS DANKT IHREN FÖRDERERN UND SPONSOREN PARTNERN MEDIENPARTNERN KULTURPARTNERN INHALT FREMDE WELTEN GruSSWorTE 26 „Man wird in Zukunft wissen, dass die Händel- Oper zu den kostbarsten Gütern der musikalischen 2 Dr. Reiner Haseloff Kunst gehört …“ Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Karin Zauft 3 Dr. Bernd Wiegand Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale), Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus 4 Clemens Birnbaum Direktor der Stiftung Händel-Haus, Intendant der Händel-Festspiele Halle IM FOKUS: FREMDE WELTEN 6 Der Wandernde, der heute kommt und morgen bleibt Annette Markert und Elisabeth Wilke in Händels Oper „Floridante“, Prof. Dr. Thomas Seedorf Aufführung des Landestheaters Halle (heute Oper Halle) 1984 © Stiftung Händel-Haus 10 So fremd, so nah Dr. Konstanze Musketa 30 Alles beginnt mit einer Idee … Fragen an den Grafiker Georg Schütze 14 Durch die Welt im Auftrag des Herrn. Reisen von Pietisten im 18. Jahrhundert Friederike Lippold IM FOKUS: HÄNDEL IN HALLE 16 Fremde Welten spezial 32 Zukunft braucht Herkunft im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Clemens Birnbaum Katrin Greiner 36 Das Händel-Haus Halle Musikmuseum seit 1948 – 70 Jahre Sammlung IM FOKUS: HÄNDEL-FESTSPIELE und Forschung 18 Joyce DiDonato – Grenzgängerin zwischen Kunst 40 Rekonstruktion statt Spielbarmachung – auf der und Wirklichkeit Spur des originalen Klanges Patricia Reese Christiane Barth … und sein Nachbau © Stiftung Händel-Haus Alt und Neu - das Ruckers-Cembalo im Händel-Haus … 46 Hören, sehen, informieren, erleben, erinnern KOMPENDIUM 51 Festspielkalender 60 Künstlerverzeichnis Joyce DiDonato, Foto: Brooke Shaden 61 Impressum 21 Der Händel-Preis der Stadt Halle 62 Veranstaltungsorte 23 Mit Händel in Krieg und Frieden 63 Museumsshop im Händel-Haus Ein Interview mit dem Regisseur Ralf Pleger HÄNDEL-FESTSPIELE MAGAZIN 2018 1 GRUSSWORT Dr. REINER HasELoff MINISTERPRÄSIDENT DES LANDES SAchSEN-ANHALT Sehr herzlich begrüße ich Sie zu den diesjährigen Händel-Fest- Seine Musik hat den europäischen Gemeinsinn befördert. Große spielen. Das Festival in Halle ist etwas Besonderes. An originalen kulturelle Leistungen entstehen stets im friedlichen Zusammenle- Schauplätzen erlebt man die Musik großer Komponisten sehr viel ben und Austausch der Völker und niemals durch eine engstirnige unmittelbarer und intensiver. Die künstlerische Qualität, die Aura Abkapslung. Musikalisch war das Publikum zu Händels Zeit ohne- von Authentizität und nicht zuletzt ihre zentrale Stellung in der hin europäisch gestimmt. Auch daran erinnern diese Festspiele, europäischen Händel-Pflege geben diesen Festspielen ihr unver- die Freunde der barocken Musik aus Europa und der ganzen Welt wechselbares Gepräge. Von Halle aus sind wesentliche Impulse für zusammenbringen. die Händel-Renaissance und –pflege ausgegangen. Die Händel- Festspiele sind das größte Festival klassischer Musik in Sachsen- Mein Dank gilt allen Förderern, Sponsoren und Partnern, deren Anhalt und leisten einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Wahr- Engagement die Festspiele in diesem Umfang ermöglichen. Den nehmung Sachsen-Anhalts weit über die Landesgrenzen hinaus. Händel-Festspielen 2018 wünsche ich Erfolg und eine große Re- In diesem Jahr stehen die Händel-Festspiele unter dem Motto sonanz. „Fremde Welten“. Und wer könnte dieses Motto besser verkör- pern als der Kosmopolit Georg Friedrich Händel? Fremde Welten waren für ihn eine Herausforderung. Händel hat den euro- päischen Gedanken einer ideellen – nicht politischen – Gemein- schaft verkörpert. Er lässt sich keiner nationalen Schule und keiner Nationalität ganz eindeutig zuordnen. Zu Recht gilt er vielen als „der Europäer“, als europäischer Künstler avant la lettre. Dr. Reiner Haseloff Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Händel war überzeugt: „Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seinen eigenen Weg gehen“, und nach dieser Maxime han- delte er. Das klingt nicht nur sehr modern, das ist auch ganz mo- dern gedacht. Würde man nicht vielen jungen Menschen heute raten, zu lernen, zu reisen und Erfahrungen zu sammeln, um den Horizont zu erweitern? Händel war seiner Zeit voraus und sah früh, welche Möglichkeiten ihm Europa bot. Halle, Hamburg, Flo- renz, Rom, Neapel, Venedig, Hannover und natürlich London wa- ren wichtige Stationen in seinem Leben. Er war der Vermittler zwischen der mitteldeutschen und der italienischen, französischen und englischen Musiktradition. Seine Muttersprache war Deutsch, seine Konversationssprache Französisch, seine Alltagssprache Eng- lisch und seine Theatersprache Italienisch. Er schrieb als einer der ganz wenigen Komponisten Musik für die drei großen euro- päischen Glaubensgemeinschaften 2 HÄNDEL-FESTSPIELE MAGAZIN 2018 GRUSSWORT DR. BERND WIEGAND OBERBÜRGERMEISTER DER STADT HALLE (SAALE) UND VORSITZENDER DES KURATORIUMS DER STIFTUNG HÄNDEL-HAUS Liebe Hallenserinnen und Hallenser, dem großen Abschlusskonzert in der Galgenbergschlucht. Dazwi- liebe Gäste, liebe Musikfreunde, schen wartet ein reich gefülltes Programm, gespickt mit Stars und Neulingen der Barockmusikszene, aufgeführt an authentischen die Händel-Festspiele laden in diesem Jahr zu einer Reise in „Frem- Orten. Hinzu kommt schließlich das umfangreiche Rahmenpro- de Welten“ ein. Fremde Welten mögen uns einerseits neugierig gramm mit Führungen, Ausstellungen, Sonderkonzerten. machen, faszinieren und anziehen – sie können aber auch das Gegenteil bewirken, Ängste und Abwehrreaktionen auslösen. Vertraut sind schließlich die zahlreichen Partner, die erfreulicher- Händel selbst machte sich als junger Mann auf den Weg in Wel- weise wieder mit im Boot sind: die Franckeschen Stiftungen, das ten, die seinerzeit wohl durchaus als fremd empfunden wurden. Stadtmuseum, das Kunstmuseum Moritzburg, das Technische Als 18-Jähriger fuhr er zunächst nach Hamburg, später reiste er Halloren- und Salinemuseum; die Stadtmarketing Halle (Saale) mehrere Jahre durch Italien und zog schließlich nach London. In GmbH bietet diverse spezielle Angebote; als regionale Partner unserer globalisierten Welt mögen das keine bedeutsamen Ent- sind das Goethe-Theater Bad Lauchstädt, das Anhaltische Theater fernungen mehr sein – Anfang des 18. Jahrhunderts dürfte ein in Dessau und das Carl-Maria-von-Weber-Theater in Bernburg großes Stück Wagemut und Abenteuerlust dazu gehört haben, feste Größen. die Heimat hinter sich zu lassen, in die Fremde zu ziehen und dort im Umkehrschluss selbst ein Fremder zu sein. Nicht zuletzt zeigt sich Händels Beliebtheit auch 333 Jahre nach seiner Geburt in der großen Zahl der Förderer und Sponsoren, der Tatsächlich spielen viele von Händels großen Werke in fremden Medien- und Kulturpartner, denen für ihr Engagement zu danken Welten. Die Festspiele werden in diesem Jahr ausleuchten, wie ist. Als Hauptstifterin der Stiftung Händel-Haus gibt die Stadt sich die Erfahrungen des Komponisten mit und in der Fremde in Halle (Saale) ebenfalls ein klares Bekenntnis zur dauerhaften Pfle- dessen Werk widerspiegeln. Zu den mannigfachen Assoziationen ge von Händels Werk. des Festspiel-Mottos gesellen sich auch sehr aktuelle. Ein weiteres Mal beweist die Festspielleitung ein feines Gespür für die Stim- So darf ich Ihnen allen, liebe Hallenserinnen und Hallenser, liebe mungen und Themen der Zeit und schlägt unerwartete Bögen Gäste, harmonische, beglückende und inspirierende Festspiel- von der Vergangenheit in die Zukunft. Tage wünschen. Erleben Sie Musikerinnen und Musiker der Extraklasse, angeführt in diesem Jahr von der aktuellen Händel- Für Festspiel-Besucher gibt es also viel zu entdecken – nicht zu- Preisträgerin, der US-amerikanischen Mezzosopranistin Joyce letzt im doch eigentlich vertrauten Werk des großen Barockkom- DiDonato. Herzlich willkommen! ponisten. Es mag selbst Kenner erstaunen, aber es gibt immer noch eine Oper, die bislang nie in Halle (Saale) aufgeführt wurde Ihr – eine Lücke, die in diesem Jahr gleich mit der festlichen Eröff- nung geschlossen wird: Erstmals wird die in Ägypten spielende Händel-Oper „Berenice, Regina d‘Egitto“ zu erleben sein, als Neuproduktion am Opernhaus. Erzählt wird eine so packende wie einfallsreiche Geschichte um Irrtümer und Missverständnisse, um Rache, Macht und Liebe. Dr. Bernd Wiegand Freilich taucht im Festspiel-Programm auch Vertrautes auf – begin- Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale) nend mit der Feierstunde am Händel-Denkmal und endend mit Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Händel-Haus HÄNDEL-FESTSPIELE MAGAZIN 2018 3 GRUSSWORT CLEMENS BIRNBAUM DIREKTOR DER STIFTUNG HÄNDEL-HAUS UND INTENDANT DER HÄNDEL-FESTSPIELE Liebe Musikfreunde, so einer gewissen Beliebtheit. Auszüge aus einigen dieser mit dem vorliegenden Programm der Händel-Festspiele möchten Reiseberichte werden in der Jahresausstellung „So fremd, so wir Sie in fremde Welten entführen. Das Fremde klingt für viele nah“ im Händel-Haus gezeigt bzw. sind auszugsweise zu hören. Menschen spannend und aufregend. Es löst häufig einen unwi- derstehlichen Reiz des Exotischen aus. Man denkt an Reisen, Ur- Weil das Fremde einen so großen Reiz auf die Menschen ausübt, laub, vielleicht auch an Abenteuer. Positive Bilder und Erinnerun- wundert es nicht, dass die Oper diese Faszination nutzt. So spielt gen entstehen im Kopf, ungewöhnliche Gerüche steigen in die die Handlung vieler Opern Händels in fernen oder sogar auch Nase, man hört unbekannte, faszinierende
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