Echemer Chronik Teil 2

Anlagen um das Jahr 950 gebaut worden. 2. Die Ritter von Echem Archäologische Befunde und die weit und ihre Burg späteren urkundlichen Ersterwähnungen lassen aber auf eine Entstehung der Burgenkette zwischen 1150 und 1250 Das „finstere Mittelalter“ hat sich in der schließen. In diese Zeit fällt der Beginn Elbmarsch seinen Namen redlich verdient, der systematischen Abdeichung und weil diese Zeit für Heimatforscher Urbarmachung des schwierig zu größtenteils im Dunkeln geblieben ist. nutzenden Marschlandes. Denkbar wäre, Nachdem die Römer weitgehend aus dass die Lüneburgischen Herzöge diese Germanien verdrängt wurden, gab es über Projekte befördert haben, indem sie ihren Jahrhunderte kaum schriftliche Dienstleuten und Rittern dazu die hiesigen Überlieferungen. Erst mit Einsetzten der Ländereien übereigneten. Hinzu kommt, christlichen Missionierung wurde in dass ab 1228 die Artlenburger Marsch bis Norddeutschland das eine oder andere für in den Herrschaftsbereich der die Nachwelt aufgeschrieben. Herzöge von Sachsen-Lauenburg war wohl schon sehr früh eine abgetreten wurde, die kleinen Burgen also wichtige Handelsmetropole, dem Namen even-tuell auch zur Grenzsicherung nach schon aus Langobardischer Zeit. ausgebaut worden sind. In Echem war die Schriftlich erwähnt wird der Ort aber erst nördliche Flurgrenze mit Schnedegraben von den Chronisten Karls d. Großen. Als (Grenzgraben) und Wetter noch bis in dieser seine Machtkämpfe mit dem Napoleonische Zeit die Demarkationslinie Sachsenherzog Widukind austrug, könnte zwischen Braunschweig-Lüneburg und das unzugängliche hiesige Marschland ein Sachsen- Lauenburg. Die Lage der ideales Rückzugsgebiet für die Sachsen Echemer Burg ist ziemlich gesichert gewesen sein. überliefert. Sie stand wohl auf dem Erst für das späte Mittelalter gibt es Grundstück von Jens-Peter Hencke. Das erhellende Dokumente, die kleine Dörfer, Hofgrundstück ist heute noch das größte wie unseres ins Licht der regionalen im Dorf, liegt an der höchsten Stelle des Geschichtsschreibung rücken. alten Ortskerns und wird östlich von einer Etwa seit dem 12. Jahrhundert wurde in Bodenvertiefung begrenzt, die noch von unserer Elbmarsch eine dichte Reihe unseren Großeltern als Burggraben kleiner Burgen errichtet. Diese bezeichnet wurde. Wehranlagen standen fast in Sichtweise Im 13. Jahrhundert hatten die Ritter von zueinander von Bütlingen über Horburg, Echem hier ihren Sitz. Urkundlich erwähnt Barum, Lüdershausen, Echem, finden wir 1234 Gerefrido von Echem, Lüdersburg, Karze und Garze bis 1262 Johann von Hechem, 1274 Friedrich Bleckede. Einige hundert Jahre älter wird und Johann von Echem, 1288 Johannes die Erthene-Burg in gewesen von Echchem. 1330 finden wir das Dorf sein. Seit ältester Zeit führte dort die und die Burg im Besitz von Otto Rone, wichtigste Nord-Süd-Handelsroute und Knappe. Sein Sohn Ludolf verkauft das Heerstraße durch die Furt über die Elbe. Echemer Gut am 16. Januar 1368 für In der Tendenz zur „Germanisierung der „vefteynhundert mark Luneborgher Geschichte“ sahen Heimatforscher Ende penninghe“ an Herzog Wilhelm von des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Braunschweig-Lüneburg, der diesen die Elbmarschburgen als Frontlinie des Besitz 5 Tage später an das Kloster Sachsenherzogs Hermann Billung in weiterverkauft (zum gleichen seinem Kampf gegen die vom Osten Preis). einfallenden Wenden. Demnach wären die

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Echemer Chronik Teil 2

Zeichnung (Ausschnitt): Heyno Beddig

Wann die Burg abgebrochen wurde ist uns nicht über die Zeiten retten konnte, wie nicht überliefert. Sie könnte aber in etwa z.B. der „von Meding“ oder „von Estorf“, - so ausgesehen haben, wie die kleine bedeutungslos war der Echemer Kleinadel Elbmarschburg in Bütlingen, die 1654 aber sicher nicht. noch von Mathäus Merian in einem In Urkunden des Klosters Reinhausen von Kupferstich festgehalten wurde und dem 1259 finden wir „Werner und Helmbert von Zeichner Heyno Beddig als Vorlage für die Echem“ als Unterzeichner und im Jahr Abbildung diente. 1250 wird ein „Hugo von Echem“ sogar als Die Herren mit dem Namen „von Echem“ Abt des Kloster Steina erwähnt. hatten zwar nur einen kurzen Auftritt auf unserer heimatgeschichtlichen Bühne und sind sicherlich auch dadurch weniger wertgeschätzt, weil sich ihr Familienname

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