90 Jahre designaustria! 90 Jahre, Ein Jahr besteht nun der Young in denen wir uns wichtigen Fragen ExpertsCluster. Ein Jahr, in dem zu Design in Österreich widmen wir verstärkt auf die Fragen junger — von den kleinen bis zu den DesignerInnen eingingen. Von „Wie Wer? großen. Von „Wie bewahrst du kann ich mein Portfolio aufbauen?“ dir deine Kreativität?“ bis zu „Was bist zu „Wie erging es anderen muss sich in Österreich zugunsten GestalterInnen bei ihrem Berufs­ des Designs verbessern?“ Die einstieg?“ Einige Fragen, die wir Antworten sind oft nicht leicht. uns stellen, sind hier gesammelt. Um aber auf diese aktuellen und Auf viele haben wir noch nicht Wie? zukünftigen Fragen rechtzeitig die richtigen Antworten gefunden reagieren zu können, braucht es — machen wir das gemeinsam! eine gute Interessen vertretung Schreib uns auf Facebook oder und ein starkesmitteilungen Wissens zentrum. unter [email protected]. Wir freuen uns auf dich! Typografie: Subtext: Typedesign – EineAnna Werkschau Rose, österreichischer Agnes, Nicole, Sebastian Wo? Schriftgestaltung | Österreichisches Grafikdesign: Nicht in Österreich, doch in der Welt weltbekannt | Bücher: »Typojis« von Walter Bohatsch & »Arabic Type-Making in the Machine Age von Titus Nemeth« | Studioporträt: Schriftlabor: Der kleine Riese der österreichischen Schriftgestaltung | Wie bewahrst du dir 90 Jahre designaustria: Young ExpertsCluster | Staatspreis Design & deine Kreativität? Sonderpreis DesignConcepts 2017 | Design Week 2017 1 . 2 . 3 . 4 2017 ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷProkrastination Wem? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷMeditation ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIsolation Was würdest du Wessen? am Lehrplan deiner Ausbildung ändern? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNichts ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch bin Autodidakt ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷEs sollte Leerplan heißen! Wann? Was wärst du Wie vernetzt du geworden, wenn dich? du nicht DesignerIn

Young ExpertsCluster Young ExpertsCluster (Detail) geworden wärst? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Fitnesscenter ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ AstronautIn Gar nicht, ich kenne schon ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ PaläontologIn zu viele Leute ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Wen? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷerwachsen Wodurch wurde dir klar, dass du gestalten Wobei? möchtest? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Ich konnte schon als Kind ཌྷ gut zeichnen ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷBerufsinformationsveranstaltung ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Mama hat gemeint, ich soll Woher? glücklich werden Wo arbeitest du Wie kann man die am liebsten? Design Community ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷWie eh und je: im Café! Was? stärken? Co­working Space ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Speeddating Ich bin ungebunden, ich kann ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Lobbying immer und überall arbeiten! ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNetworking 02 MITTEILUNGEN 03.2017 Inhalt INHALT

TYPOGRAFIE 04 04 Subtext: Typedesign – Rückblick auf eine Werkschau österreichischer Schriftgestaltung 08 Bernhard Denscher: Österreichisches Grafikdesign: Nicht in Österreich, doch in der Welt weltbekannt

BÜCHER MEMBERS@WORK 12 12 Walter Bohatsch: Typojis – 24 24 Sie hab’n a HAUS baut Einige neue Zeichen 24 Da HOCKST di nida! 13 Titus Nemeth: Arabic Type-Making 25 LEIDENSCHAFTLICHES Handwerk in the Machine Age 25 Luftiger Sitz-ALLROUNDER 26 Sitzkomfort mit STIL 26 REGGAE im Plakat DESIGNAUSTRIA- 27 Form im BLICKPUNKT STUDIOPORTRÄT 28 KNOW Your Status 14 28 Wissenschaftskommunikation mit 14 Schriftlabor: Der kleine Riese der THINKING HANDS österreichischen Schriftgestaltung AUSSTELLUNGEN & 90 JAHRE VERANSTALTUNGEN DESIGNAUSTRIA 29 16 29 55 Jahre Staatspreis Design 18 »Wer? Wie? Wo?«: Der Young Experts- 33 VIENNA DESIGN WEEK 2017 Cluster zum 90-jährigen Jubiläum von 34 Workshops und Fortbildungs- designaustria programm September–Dezember 2017 18 Wir feiern: designaustria wird 90! 35 Brainds Markenseminare & Privatissimum 35 Symposium Stadt. Land. Schluss. DESIGNAUSTRIA 37 designaustria-Online-Auktion ACTIVITIES »Contemporary Austrian Design« 19 37 Sign Painting Workshop Vienna 19 Design Your Dream: Now Smart Business Design Labs 20 Henry Steiner – Bridging East and West ERFOLGE 21 Österreich bei der Zagreb Design 38 Das beste Design Europas: Week 2017 38 European Design Awards 2017 40 Informationsdesign im Fokus: IIID Awards 2017 NACHRUFE 42 Nicht nur zum Lesen schön: Die 22 22 Bilder für Vorarlberg: Josef Hofer »Schönsten deutschen Bücher 2017« (1927–2016)

23 Wegbereiter und Namensgeber: 43 MATERIAL & BEDARF Karl Scheiber (1937–2017) Antalis GmbH

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DESIGNAUSTRIA-MITTEILUNGEN & DESIGNAUSTRIA-WEBSITE FÜR DESIGNAUSTRIA-MITGLIEDER Wir freuen uns über Informationen zu Ihren Aktivitäten, Projekten, Veranstaltungen und Erfolgen, über Themenvorschläge und Beiträge in Wort und Bild! [email protected] [email protected]

Follow us on and MITTEILUNGEN 03.2017 03 Editorial EDITORIAL

In dieser Ausgabe geht es weiter mit dem Fokus auf 90 Jahre designaustria: Die junge Generation – der Young ExpertsCluster von designaustria – meldet sich zu Wort und stellt Fragen an unsere Interessen- gemeinschaft und den Designberuf. Wir bedanken uns bei Clusterleiter Sebastian Hierner und seinem Team Anna Rose Ableidinger, Nicole Lichtenegger und Agnes Tatzber für den tollen typografisch aufbereiteten Input (der auch zu unserem Typo- schwerpunkt – siehe unten – passt!) und das große Engagement. Und: Am 1. Dezember ist es so weit: Da wird gefeiert, im designforum Wien, bei guter Stimmung, mit einem abwechslungsreichen Programm und (hoffentlich) möglichst vielen Mitgliedern!

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Ein weiterer Schwerpunkt gehört der Typografie, mit einem Rückblick auf die große von der typo- Während ich diese Zeilen schreibe, liege ich bei brütender graphischen gesellschaft austria (tga) konzipierte Hitze am klaren See, umringt von Schatten spendenden Ausstellung »Subtext: Typedesign«, die im Frühjahr Bäumen. Meine kleine Tochter ist begeistert vom rauschenden im designforum Wien zu sehen war, und einem Blätterdach einer Birke. Leider ist es aber schon so weit: Beitrag von Historiker Bernhard Denscher, mit dem Es ist der 2. August oder Earth Overshoot Day, auf Deutsch er österreichische GrafikdesignerInnen, die – oft »Welterschöpfungstag«. Das Budget der Natur für 2017 gezwungenermaßen – ihren Weg im Ausland machten, ist bereits aufgebraucht. Das exzessive Konsumverhalten würdigt. Viele sind in Vergessenheit geraten und der Menschheit überwältigt die Erneuerungskraft der Erde. wurden von ihm wieder ans Licht geholt. Ins Typo- Oder anders gesagt: Wir fällen unsere Bäume schneller, Thema fügen sich auch zwei soeben erschienene als sie wachsen. Bücher von Walter Bohatsch und Titus Nemeth, das Rainer Scheichelbauer und seinem Schriftlabor Das ist aber erst seit 1971 so. Seither entwickeln wir uns gewidmete Studioporträt und ein von den Type- allerdings kontinuierlich in die falsche Richtung. Einmal jockeys initiierter Workshop im Rahmen der Sign ehrlich, in der Verantwortung stehen wir alle! Wir gestalten Week Vienna. die Welt! Wie sieht die Welt aus, in der wir leben möchten? Ist gutes Design eines, das schnell an möglichst viele Im Herbst erwartet uns ein reiches Veranstaltungs- Kunden verkauft wird? Oder sollte etwas anderes im Fokus programm: designaustria steuert zur Vienna Design bei der Gestaltung und Bewertung von Produkten stehen? Week die Ausstellung zum Staatspreis Design 2017 Ich denke da etwa an umweltfreundliche, gesunde und bei und setzt sein Fortbildungsprogramm mit einer wiederverwertbare Materialien, Ressourcenschonung, Reihe von interessanten Workshops und Vorträgen Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recycling. fort. Workshops speziell für NeugründerInnen und Start-ups bieten die Now Smart Business Design Ich hoffe, dass ich mit diesen gedruckten Worten zum Labs als Kooperationspartner von designaustria an. Nachdenken angeregt habe. Lasst uns aus weniger mehr machen, Bäume pflanzen, den Earth Overshoot Day nach ___ Die Redaktion hinten verschieben und auch nachkommenden Generationen ein befriedigendes Leben ermöglichen.

Abschließend möchte ich noch die Gelegenheit nützen, um den GewinnerInnen des Staatspreises Design zu gratulieren. Die Qualität eurer Leistung zeigt, wie viel kreatives Potential in Österreich liegt.

Alles Liebe, Anna Maislinger stellvertretend für Benno Flotzinger, Martin Fößleitner, Jürgen Schremser und alle DA-Mitglieder

Staatspreis-Design-Jurysitzung im designforum Wien 04 MITTEILUNGEN 03.2017 , Typografie SUBTEXT: TYPEDESIGN – EINE WERKSCHAU ÖSTERREICHISCHER SCHRIFTGESTALTUNG

Was haben Almdudler, ÖMV, »News«, »Salzburger Nachrichten« und Al Jazeera gemeinsam? Sie vertrauen auf österreichische Schriftgestaltung, um ihre Botschaften einprägsam zu vermitteln. Die von der typographischen gesellschaft austria (tga) konzipierte Werkschau von in Österreich lebenden DesignerInnen, die das Schriftbild der letzten Jahre geprägt haben, wurde im April und Mai 2017 im designforum Wien präsentiert. Dazu gab es ein abwechslungs- reiches Begleitprogramm mit Vorträgen und Workshops.

Die heimische Schriftszene hat sich Eine junge Generation von SchriftgestalterInnen hat von null auf hundert entwickelt. nach ersten Erfahrungen an österreichischen Aus- Schriftdesign hoher Schule ist längst – bildungsstätten professionellen Anschluss an inter- und von der breiten Bevölkerung fast nationale Qualität gefunden, sei es in beharrlichem unbemerkt – in Österreich ange- Selbststudium oder durch einen universitären kommen. Hierzulande gab es lange Abschluss an führenden Type-Design-Departments kaum eine typografische Tradition von im Ausland (etwa in Den Haag oder Reading). Einige internationalem Format. Doch seit dieser GestalterInnen sind mittlerweile für ihre etwa zwanzig Jahren hat die Alpen- Entwürfe mit hohen Auszeichnungen bedacht republik eine Schriftenszene, die mit worden und haben sich international einen Namen international beachteten Typo-Gurus gemacht. Zu ihnen zählen etwa Erwin K. Bauer, mehr als mithalten kann. Diesem Yvonne Diedrich, Paulus M. Dreibholz, Günter Eder & Umstand wurde in der Ausstellung Roman Breier, Thomas Gabriel, Markus Hanzer, »Subtext: Typedesign. zeitgenös- Michael Hochleitner, Wolfgang Homola, Roland sisch–lokal: contemporary–austrian« Hörmann, Gabriele Lenz, Titus Nemeth, Fidel Peugeot, 1 in Wien Rechnung getragen. »Wir wollten nicht nur Andreas Pohancenik, Rainer Scheichelbauer, Lisa einem Fachpublikum, sondern auch der breiteren Schultz, Viktor Solt-Bittner, Martha Stutteregger, Öffentlichkeit zeigen, was Schrift alles kann, und vor Nik Thoenen und Stefan Willerstorfer. Mit dieser allem, was die österreichischen SchriftgestalterInnen Ausstellung erhielten sie endlich eine umfassende alles können«, sagt Martin Tiefenthaler, Kurator und Präsentation im eigenen Land, die das Können Mitbegründer der typographischen gesellschaft und die Schaffenskraft der Branche verdeutlichte austria (tga). »Schrift ist in Zeiten der visuellen und spannend inszenierte. Anita Kern und Martin Kommunikation überall – dennoch wird sie kaum Tiefenthaler in ihrer Eröffnungsrede: »Schriftgestal- beachtet. Je besser aber mit Schrift umgegangen tung ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Bis vor wird, desto besser gelingt Kommunikation.« Ein Kurzem wies Österreich beinahe keine typografische zweites wichtiges Motiv für die Ausstellung war das Tradition auf, denn alle wichtigen historischen wirtschaftliche Potenzial, das der Schriftgestaltung Schriften sind nicht im reichen Kulturland Österreich innewohnt – für beide Seiten, SchriftgestalterInnen entstanden. Das hat sich geändert: Österreich und KundInnen. Man wollte Unternehmen dazu verfügt mittlerweile über eine international renom- inspirieren, »Custom Type« bzw. »Corporate Type«, mierte Schriftdesignszene. Es ist Zeit geworden, also eigens gestaltete Firmenschriften, zu nutzen. diese Errungenschaften einem breiteren heimischen Tiefenthaler: »Eine eigene Hausschrift ist kommer- Publikum vorzustellen.« ziell wie visuell identitätsstiftend und bringt zahl- reiche Marketing-Vorteile.« Zudem liefert digitale Begleitet wurde die Ausstellung von einem reich- Schriftgestaltung einen wesentlichen Baustein zur haltigen Begleitprogramm mit einem Schriftlabor- modernen Medienarchitektur. Workshop, geleitet von Rainer Scheichelbauer, dem Gründer der Wiener Schriftenschmiede Schriftlabor Die lange erwartete Werkschau präsentierte Schrif- (siehe das Porträt in dieser Ausgabe). Das Schrift- tentwürfe der letzten beiden Dekaden, die allesamt labor-Büro schlug außerdem für eine Woche seine von österreichischen GestalterInnen stammen. Zelte im MuseumsQuartier auf, wo Interessierte dem Noch liegt es nicht allzu weit zurück, dass es die Schriftdesigner und seinen MitarbeiterInnen bei reiche Kulturgeschichte Österreichs keinen einzigen der täglichen Arbeit live über die Schulter schauen nennenswerten Schriftentwurf für Mengentext konnten. Das Angebot umfasste auch zahlreiche vorzuweisen hatte – trotz der ansonsten herausra- Vorträge, die allesamt in einen in Vorbereitung genden Vergangenheit des Landes als Kulturnation. befindlichen Reader Eingang finden werden. Hier Das hat sich in den letzten Jahren deutlich geändert. ein kleiner Vorgeschmack: MITTEILUNGEN 03.2017 05 Typografie

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Der in Berlin ausgebildete Grafiker In »Schrift als täglich Brot« mischten Dank neuer digitaler Tools ist es für und Typendesigner Elias Hanzer, der sich Einblicke in Diana Ovezeas persön- DesignerInnen einfacher denn je, ein Praktikum bei Dinamo Typefaces liche Geschichte mit Freelancer-Tipps Schriften zu gestalten. Maximilian vorweisen kann, gab mit »Eh normal« und Beispielen aus dem Schriftdesign- Mauracher ging in »Let’s Democratize Schriftgestaltung, Ansätze und Ideen Alltag. Der Gestalterin ging es darum, Type Design« der Frage nach, was für grafische Umsetzungen, Plakate Mut zur Verwirklichung der eigenen passiert, wenn dieser Demokratisie- und weitere aktuelle grafische Neigungen zu machen, dabei Quality rungsprozess auf die Spitze getrieben Arbeiten aus der Berliner Szene zum Work zu liefern und die eigene und die Crowd darum gebeten wird, Besten. Karriere zu fördern, aber auch darum, über das Aussehen einer Schrift zu www.eliashanzer.com Menschen zu inspirieren, die keine entscheiden. Er sprach über Tücken SchriftgestalterInnen sind. und Potenzial von partizipativem In »Helvetica no more: Zeit für www.ovezea.com Design und die Vorstellung der ersten neue Schriften« von Rainer Erich demokratisch gewählten Schrift, des Scheichelbauer und Lisa Schultz vom Mika Mischler und Nik Thoenen berich- Crowdfont. Schriftlabor ging es darum, was teten in »Objects with References« maximilianmauracher.com Schriften heute können, was wir über über Material, das als Initialzündung sie wissen, was Schriftgestaltung heute oder Sinnbild für Schriftentwicklungen Stefan Ellmer und Johannes Lang reflek- vermag und warum die miserable fungierte. Die beiden gründeten tierten und referierten in »But one Helvetica endlich begraben werden 2007 Binnenland, um ihre Schriftent- character to the font. Capable of an sollte – kurz, um den großen Umbruch wicklungen zu veröffentlichen und unlimited variety of combinations — der letzten zehn Jahre, aber auch um ihre eigenen Schriften zu vertreiben. all pleasing and attractive« über Höhe- »Font Gamification«, eine Tour de Angetrieben durch das Interesse punkte und Eindrücke ihrer typo- Force durch die Welt der OpenType- an der Wirkung und Dimension der archivarischen Vertiefungen, bei Features. Zeichen zwischen grafischer Form- denen Insekten, Schrauben, Sterne www.schriftlabor.at gebung und Lesbarkeit, teilen sie und Gevierte digital nachgegossen neben ihrer gestalterischen Arbeit ihre werden. Ekke Wolf sprach in seinem Vortrag phänomenologischen Erkenntnisse im www.ellmerstefan.net »Liebelei etc. – typografische Inspira- Unterricht an mehreren Ausbildungs- tionsquellen und was daraus wird« stätten und in Vorträgen im In- und über seine »Liebelei«-Tetralogie und Ausland. 6 ihre Entstehung, die einsame Tätigkeit www.binnenland.ch des Gestaltens, das Stöbern in Biblio- theken, den Werdegang seiner Schrift »Ermis« und darüber, dass Schrift politisch sein darf. www.typic.at

1 Ausstellungsplakat »Subtext: Typedesign« 2 Ausstellungsansicht 3 Stefan Ellmer: The Pyte Foundry, 2016 4 Roland Hörmann/phospho: AQUUS, 2012 5 Johannes Lang, Stefan Ellmer: Brevier Viennese, 2013 6 Mika Mischler, Nik Thoenen/Binnenland: Korpus-A (Puzzle, 256 Elemente) 06 MITTEILUNGEN 03.2017 Typografie

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Der vielfach ausgezeichnete Schrift- gestalter Titus Nemeth, bekannt als Schöpfer arabischer Schriften, legte in seinem Vortrag »An der arabischen Schrift ist nichts arabisch: Schriftge- staltung zwischen Sprachen, Kulturen 10 und Klischees« sein Verständnis und seine Herangehensweise zur Gestal- tung von Schrift dar und sprach über Clemens Theobert Schedler gab mit Eindrucksvoll vermittelte Historiker das Verhältnis von Sprach- und De- »Was ich vor dreißig Jahren gerne Bernhard Denscher in seinem Vor- signkompetenz. Nemeths Arbeiten über Typografie gewusst hätte« trag »Von Julius Klinger bis Stefan finden weltweit Anwendung in kultu- Einblicke in seine Arbeitsweise. Für Sagmeister – österreichisches Grafik- rellen und kommerziellen Zusammen- ihn ist die Schriftauswahl, die es aus design im internationalen Kontext«, hängen. Zu seinen Kunden zählen einer Fülle an exzellenten Schriften wie österreichische DesignerInnen führende Wissenschaftsverlage und zu treffen gilt, eine der ersten und wesentliche Impulse zur Entwicklung Medienhäuser, Autoproduzenten und wichtigsten Entscheidungen nahezu einer modernen visuellen Massen- Softwarehersteller. Nemeth präsen- jeder Gestaltungsaufgabe. kommunikation geleistet haben. Die tierte Arbeiten, in denen Einflüsse von www.konkretegestaltung.at Wahrnehmung dieser Beiträge liegt semiotischer Analyse bis historischer jedoch weit unter deren Bedeutung: Recherche konkrete Anwendung Ausstellungskurator Martin Tiefenthaler Viele der Kreativen haben erst im finden. zeigte mit seiner Präsentation Rahmen ihrer Auslandstätigkeit die tntypography.eu »Beispielsweise Österreich: Schrift- verdiente Anerkennung erlangt, design, Körper und Politik« exempla- während sie hierzulande kaum Beach- Michael Hochleitner untersuchte in risch auf, welche politischen Verhält- tung fanden. Bedeutende Design- »Lettering vs. Type« Verhältnis und nisse und Weltbilder die Entwicklung kulturen, wie sie etwa in der Schweiz Unterschied zwischen Lettering und von mengentexttauglichen Schriften oder in den Niederlanden zu finden Fonts, die beide ihren Platz und ihre fördern oder verhindern. Dabei sind, definieren sich stark auch aus Berechtigung haben, und erläuterte beschrieb er das Spannungsfeld ihrer Geschichte – eine Strategie, die die Vorteile des einen wie des Hierarchie, Religion, Körper und in Österreichs kulturellem Bewusst- anderen. Körperlichkeit. sein weitgehend fehlt, wobei in www.typejockeys.at www.idiidiiidesign.at jüngerer Zeit diesbezüglich einige positive Ansätze erkennbar geworden sind. (Siehe auch den Beitrag von Bernhard Denscher in dieser Ausgabe.) ÜBER DIE TYPOGRAPHISCHE GESELLSCHAFT AUSTRIA www.austrianposters.at Die 2002 gegründete typographische gesellschaft austria (tga) versteht sich als Interessenvertretung von DesignerInnen, die Typografie schätzen, und bietet dem typografischen Anspruch und Fachwissen Weitere Details zur Ausstellung und in Österreich ein Forum. Ziele der tga sind die Förderung und Pflege der Typografie sowie die Fort- zu den Vorträgen: bildung in Gestaltung und Technik. typographischegesellschaft.at/k_ausstel- typographischegesellschaft.at lung/subtext.html MITTEILUNGEN 03.2017 07 Typografie

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KATALOG & READER Die Begleitpublikation zur Ausstellung »Subtext: Typedesign«, herausgegeben von den Kuratoren Andreas Pawlik und Martin Tiefenthaler, archiviert auf rund 480 Seiten Entwürfe mit nahem bis fernem Österreichbezug von über fünfzig lokal bis weltweit tätigen SchriftgestalterInnen. In einem umfassenden Textteil, der weitere Anwendungen der Schriften zeigt, thematisieren zahl- reiche renommierte AutorInnen aus unterschiedlichen Kultur- und Wissenschaftsbereichen ihr Verhältnis zu Schrift. Erschienen bei Niggli, zweisprachig (D/E), gebunden, 16,9 x 23,3 cm, 478 Seiten, 700 Abbildungen, ISBN 978 372 120 9785, Preis: 41,10 Euro. Der Katalog kann auch über designaustria im designforum Wien bezogen werden. Zusätzlich zum bereits erschienenen Ausstellungskatalog ist ein Reader mit allen im Rahmen der Ausstellung in Wien gehaltenen Vorträgen und Bildessays in Vorbereitung. Der noch für 2017 geplante Erscheinungstermin wird auf den Websites www.designaustria.at und typographischegesellschaft.at bekannt- gegeben.

»SUBTEXT: TYPEDESIGN« IM 7 Typejockeys: Henriette, 2012 DESIGNFORUM VORARLBERG 8 Georg Herold-Wildfellner: Mr Moustache FaceType, Für alle, die die sehenswerte Ausstellung im designforum 2011 Wien versäumt haben: Im Herbst 2018 wird die Werkschau 9 Ausstellungsansicht zur österreichischen Schriftgestaltung voraussichtlich 10 11 Ausstellungseröffnung im designforum Wien: im designforum Vorarlberg in Dornbirn zu sehen sein. Über 450 BesucherInnen haben sich am Abend des Die genauen Termine werden noch verlautbart: 11. April 2017 vom Können österreichischer Schrift- www.designforum.at/v/ gestalterInnen überzeugt. 08 MITTEILUNGEN 03.2017 Typografie

ÖSTERREICHISCHES GRAFIKDESIGN: NICHT IN ÖSTERREICH, DOCH IN DER WELT WELTBEKANNT von Bernhard Denscher

»In Österreich weltbekannt« lautet der Titel eines Beispiel dafür ist Julius Klinger: Er wurde im Jahr 1876 1992 erschienenen Romans von Stephan Eibel in Wien geboren und absolvierte eine technische Erzberg. Das seitdem immer wieder zitierte Paradoxon Ausbildung am sogenannten »Technologischen trifft auf vieles zu, aber sicher nicht auf die Situation Gewerbemuseum« in Wien. 1894 begann er für die des österreichischen Grafikdesigns – denn hier ver- Zeitschrift »Wiener Mode« als Illustrator zu arbeiten. hält sich die Sache eher umgekehrt. Aus Österreich Über Vermittlung von Kolo Moser ging Klinger 1896 stammende Designerinnen und Designer haben nach München und arbeitete dort als Zeichner für zweifellos wesentliche Impulse zur Entwicklung verschiedene Zeitschriften. 1897 übersiedelte er einer modernen, internationalen visuellen Massen- nach Berlin, wo er zu einer Gruppe junger Grafiker kommunikation geleistet, doch die entsprechende stieß, die gemeinsam mit der Berliner Druckerei Anerkennung für diese Leistungen lässt gerade hier- Hollerbaum & Schmidt das neue, wirkungsvolle zulande oft mehr als zu wünschen übrig. »Bekannte »Sachplakat« entwickelten. Unbekannte« habe ich deshalb einmal die österrei- Klinger musste im Ersten Weltkrieg nach Wien chischen Grafikdesigner des 20. Jahrhunderts zurück, wo er dann in der Zwischenkriegszeit sehr genannt, und Nora Stögerer hat unter diesem Zitat- erfolgreich ein Reklame-Atelier sowie eine Schule Titel ein sehr lesenswertes Buch verfasst. In diesem für Grafikdesign führte. Mit einigen Schülern und Sinne könnte man das Eibel’sche Paradoxon um- Mitstreitern, wie etwa Hermann Kosel, Rolf Frey drehen und bezüglich des heimischen Grafikdesigns und Wilhelm Willrab, gab Klinger im Jahr 1923 den sagen: »Nicht in Österreich, doch in der Welt welt- elegant gestalteten Band »Poster Art in Vienna« bekannt«. Denn viele dieser Grafikerinnen und heraus. Die in englischer Sprache veröffentlichte Grafiker haben erst im Rahmen ihrer Tätigkeit im Publikation präsentierte den von Klingers Reduktio- Ausland die ihnen gebührende Anerkennung nismus geprägten »Wiener Stil« einem internationalen erhalten. Publikum. Der Band wurde dabei selbst zu einer Art »Musterbuch« für avantgardistische Buchgestaltung. Anhand einiger ausgesuchter Biografien soll hier Julius Klinger war jedoch nicht nur ein kompetenter der Stellenwert dieser herausragenden Leistungen Buch-, sondern auch ein bemerkenswerter Schrift- exemplarisch dargelegt werden. Gleichzeitig wird gestalter: In den Jahren 1912/1913 hatte er eine dabei erschreckend deutlich, wie viel kreatives eigene Schrift unter dem Namen »Klinger-Antiqua« Potenzial durch Ermordung und Vertreibung durch entworfen, die allerdings erst im Jahr 1920 heraus- die nationalsozialistischen Machthaber für Öster- kam. 1927 veröffentlichte Klinger die gemeinsam mit reich verloren ging. Ein besonders eindrucksvolles Wilhelm Willrab und Otto Frey erarbeitete »Klinger Type«. Klingers letztes in Wien entstandenes Plakat zeigt ebenfalls eine rein typografische Lösung: In aus heutiger Sicht tragischer Weise wurde da mit einem Ankerbrot-Plakat das Jahr 1938 begrüßt. Ab März 1938 war Julius Klinger aufgrund des »Anschlusses« Österreichs an das nationalsozialistische Deutsch- land wie alle Juden den Grausamkeiten des Regimes ausgesetzt. Im Juni 1942 wurde er gemeinsam mit seiner Frau Emilie inhaftiert und bald danach im Vernichtungslager Maly Trostinec ermordet. Die Erinnerung an Klingers Werk wurde und wird außer- halb Österreichs intensiver gepflegt als hierzulande: 1997 gab es in der Berliner Kunstbibliothek eine umfangreiche Personale, 2016 brachte Karen Etingin, die Inhaberin einer Montrealer Plakatgalerie, eine umfangreiche Klinger-Monografie heraus. Und von Oktober 2017 bis April 2018 ist im Wolfsonian in Miami Beach eine vom britischen Designhistoriker Jeremy Aynsley kuratierte Ausstellung über Julius Klinger unter dem Titel »Posters for a Modern Age« zu sehen.

Ein ebenfalls sehr erfolgreicher Vertreter der Wiener Kunstszene war der 1878 in Wien geborene Carl 1 Otto Czeschka. Er arbeitete nach seiner Ausbildung MITTEILUNGEN 03.2017 09 Typografie

2 3 an der Akademie zunächst als Lehrer an der Kunst- Österreich, später dann nach und anschließend gewerbeschule und wurde 1905 Mitarbeiter der in die USA. Wahrscheinlich aufgrund von in Berlin 1 Julius Klinger: Wiener Werkstätte. Daneben war Czeschka auch erhobenen Plagiatsvorwürfen nannte sich Deutsch »Völkerbundanleihe«, ein sehr produktiver Grafiker, der unter anderem die ab 1919 Dryden und startete unter diesem Namen Plakat, 1923 berühmten Illustrationen zu dem 1908 erschienenen in Wien eine neue, erfolgreiche Laufbahn. 1926 2 Carl Otto Czeschka: »Nibelungen«-Buch schuf. 1907 wurde Czeschka als übernahm Dryden die künstlerische Leitung der im »K. u. K. Photochemi- Professor an die Kunstgewerbeschule in Hamburg deutschen Ullstein Verlag erscheinenden Modezeit- graphische Hofkunst- berufen. Dort lehrte er bis 1943 und lebte bis zu schrift »Die Dame«. Aus diesem Grund lebte er von anstalt«, Werbung, seinem Tod im Jahr 1960 in der Hansestadt. Neben da an bis 1933 hauptsächlich in Paris, um von hier um 1904 seiner Lehrtätigkeit entfaltete Czeschka ein reiches aus über die aktuellsten Trends berichten zu können. 3 Ernst Deutsch-Dryden: Schaffen als Gestalter. Sein diesbezügliches Spektrum Neben Modezeichnungen entwarf Dryden Inserate, »Die Dame«, Zeit- reichte von Glasfenstern über Wohnungs- und Plakate, Buchumschläge und Verpackungen. Auch schriftencover, 1927 Geschäftseinrichtungen bis zu einer Vielzahl von viele Titelblätter der populären Schlager der 1920er- grafischen Arbeiten. So zeichnete Czeschka unter und 1930er-Jahre tragen seine Signatur. 1933 ging anderem rund vierzig Jahre lang für die Produkt- und er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Ladengestaltung der Hamburger Zigarrenfirma L. in Deutschland in die USA, wo er nach einem Wolff verantwortlich. Er entwarf auch Schriften, und Zwischenstopp in New York in Hollywood erfolgreich dieses Interesse für Typografie führte zu seiner wohl den Schritt vom Modezeichner zum Modeschöpfer prominentesten Arbeit: Es ist die Titel-Gestaltung vollziehen konnte. So zeichnete er für die Kostüme für die 1946 gegründete Wochenzeitung »Die Zeit«. zahlreicher Filme verantwortlich, unter anderem für Als Vorbild für das Signet sollte die Londoner Times »The Garden of Allah« (1936) mit Marlene Dietrich, dienen, die in der Mitte das Wappen des Vereinigten »Lost Horizon« (1937) oder »The Prisoner of Zenda« Königreiches enthält. Deshalb hatte Czeschka in (1937). Am 16. März 1938 starb Dryden mit 51 Jahren die erste Ausgabe der »Zeit« das leicht veränderte in seiner Villa in Hollywood. Todesursache war Wappen Hamburgs eingefügt. Da jedoch die Stadt Herzversagen, das, so wird berichtet, durch die Hamburg die Verwendung ihres Hoheitszeichens Aufregung über die Nachricht vom »Anschluss« verbot, wurde ab der Nummer 19 das Bremer Stadt- Österreichs an Nazi-Deutschland ausgelöst wurde. symbol mit dem Schlüssel eingefügt und bis heute unverändert beibehalten. Auch Robert Haas war einer jener Künstler, die vor den Nazis fliehen mussten, und auch er fand ein Exil So wie Julius Klinger gehörte der 1887 in Wien gebo- in den Vereinigten Staaten. Haas wurde 1898 in rene Ernst Deutsch, der sich später Dryden nannte, Wien geboren und studierte von 1920 bis 1923 an zu den Protagonisten des modernen Berliner Sach- der Kunstgewerbeschule bei Rudolf Larisch Schrift, plakats. Sein bewegtes Berufsleben und die politi- Typenkunde und Heraldik. 1925 gründete er schen Wirren seiner Zeit führten Deutsch von Wien gemeinsam mit Carry Hauser und Fritz Siegel das nach Berlin, im Ersten Weltkrieg wieder zurück nach grafische Atelier und die Handpresse »Officina 10 MITTEILUNGEN 03.2017 Typografie

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Vindobonensis«, die sich auf bibliophile Buchaus- Director der U.S. Navy und behielt diese Funktion gaben spezialisierte. Daneben gestaltete Robert bis zu seiner Pensionierung bei. 1963 beendete Haas als Kalligraf prunkvolle Urkunden und war Binder seine Karriere als Grafikdesigner und widmete auch als Gebrauchsgrafiker in vielfältiger Weise sich von nun an der sogenannten »freien Kunst«, produktiv. Von 1929 bis 1931 studierte er bei Trude wobei er es auch in diesem Bereich zu hoher Aner- Fleischmann Fotografie und hatte auch in diesem kennung brachte. Im Jahr 1972 verstarb Joseph Bereich bald beachtlichen Erfolg. So war er unter Binder in Wien, wo er gerade mit dem Ausstellungs- anderem von 1936 bis 1937 als offizieller Fotograf aufbau seiner Bilder im Museum für angewandte bei den Salzburger Festspielen tätig. Im September Kunst beschäftigt war. 1938 emigrierte er über eine Zwischenstation in London in die USA. Neben seiner fotografischen Joseph Binders Arbeit hatte einen deutlichen Ein- Arbeit blieb Robert Haas auch in Amerika der Typo- fluss auf den »American Modernism«, der generell grafie und der Kalligrafie weiterhin verbunden und sehr wesentlich von Emigranten aus Deutschland gründete nach dem Vorbild der »Officina Vindobo- und Österreich mitentwickelt worden war und dann nensis« in New York die auf künstlerische Druck- wiederum nach 1945 als »Internationale Moderne« werke spezialisierte »Ram Press«. Zu seinen Kunden in Europa rezipiert wurde. Zu den Protagonistinnen gehörten vor allem renommierte Kulturinstitutionen und Protagonisten dieses »American Modernism« 4 Robert Haas: »Sieben wie das Guggenheim Museum. Im Jahr 1997 ver- zählt auch eine Gruppe von österreichischen Desi- Tage«, Buchcover, 1931 starb Robert Haas 99-jährig in Valhalla bei New York. gnerinnen und Designern, die gar nicht dazu kamen, 5 Joseph Binder: ihren Beruf in ihrem Geburtsland auszuüben, weil sie »Kontakt«, Zeitschriften- Der 1898 in Wien geborene Joseph Binder hatte dazu noch zu jung waren, als sie mit ihren Eltern ins cover, 1932 ebenfalls großen Erfolg in den USA. Nach einer Exil fliehen mussten. Eine beeindruckende Frau 6 Dorrit Dekk: »Join the Ausbildung an der Kunstgewerbeschule war er aus dieser Gruppe war Dorrit Dekk: Als Dorothea Mobile Labour Force«, zunächst in einer Ateliergemeinschaft tätig, bis er Fuhrmann 1917 in Brünn geboren, übersiedelte sie Plakat, 1946 sich 1924 mit einem eigenen Studio selbständig mit vier Jahren mit ihrer Familie nach Wien. Von 1936 7 Susi Hochstimm: »Alegre machte. Schnell hatte er große Erfolge mit Plakaten bis 1938 besuchte sie die Klasse für Bühnenbild bei Alfabeto«, Buchcover für Firmen wie Meinl und Arabia, aber auch im Otto Niedermoser an der Kunstgewerbeschule. 1938 8 Henry Steiner: »Hong Kulturbereich war er ein gesuchter Designer. Bald emigrierte sie nach London und studierte dort an Kong Vienna Opera Ball«, wurden seine Arbeiten international wahrgenommen der Reimann School. Nach dem Ende des Krieges Plakat, 2008 und in angesehenen Fachmagazinen publiziert. So arbeitete Dorrit Dekk zunächst als Plakatgrafikerin vermerkte das deutsche Magazin »Gebrauchsgraphik« für das Central Office of Information. Nach einem im Jahr 1928 über Joseph Binder: »Er ist der gebo- Jahr in Kapstadt als Bühnenbildnerin und Illustratorin rene Plakat-Künstler. Für jede Aufgabe gelang ihm war sie ab 1949 wieder in England als selbstständige die Reduktion einer beherrschten Form, das erste Grafikerin tätig. Bald hatte sie sich einen illustren Gesetz jeder Plakat-Kunst, optische Vereinfachung Kundenkreis aufgebaut, zu dem unter anderem und rasche Erfassungsmöglichkeit.« 1936 gingen Air France, London Transport und Penguin Books Joseph Binder und seine Frau Carla nach New York, gehörten. Als Dorrit Dekk im Jahr 2014 im Alter von wo sie sehr erfolgreich ein Grafikstudio führten. 97 Jahren verstarb, widmete ihr unter anderem der Binder bewies auch da sein breites Gestaltungpoten- »Guardian« einen Nachruf, in dem es hieß: »Her zial, das von Firmenlogos über Inserate und Plakate youthful passion, indomitable spirit and sharp wit bis zu Zeitschriftencovers reichte. 1948 wurde er Art stayed with her until the end. She was indeed a rarity.« MITTEILUNGEN 03.2017 11 Typografie

Susi Hochstimm wurde 1920 in Wien geboren und erhielt ihre Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in der Abteilung Fotografie. Schon ihre frühen Wiener Arbeiten bewiesen ihre künstlerische Begabung. Noch vor Abschluss ihrer Ausbildung musste sie mit ihrer Familie vor den Nazi- Machthabern fliehen. Nach Aufenthalten in Brasilien und Bolivien kam Susi Hochstimm schließlich 1941 nach Argentinien, wo sie bis heute lebt. Über vierzig Jahre lang war Hochstimm in Buenos Aires im Bereich des Zeitschriftendesigns tätig. Eine beson- dere Bedeutung erlangte sie darüber hinaus mit den von ihr verfassten und illustrierten Kinderbüchern, mit denen sie neue künstlerische Akzente für Latein- amerika setzen konnte. Als freie Künstlerin gestaltete sie überdies interessante groteske Collagen, die von der mittlerweile 97-Jährigen nach wie vor auf Facebook, Instagram und Flickr publiziert werden.

Henry Steiner wurde 1934 in Wien geboren und musste im Alter von fünf Jahren mit seinen Eltern aus Österreich flüchten und in die USA emigrieren. Seine Ausbildung als Grafikdesigner erhielt Steiner an der 7 bei und später in Paris an 8 der Sorbonne. Nach seinen beruflichen Anfängen bei einer New Yorker Werbeagentur erhielt er das Angebot, dem in Hongkong erscheinenden »Asia Magazine« ein attraktiveres Erscheinungsbild zu geben. Henry Steiner blieb in Hongkong und grün- dete dort 1964 ein bis heute bestehendes Grafik- studio, mit dem er einer der Pioniere des modernen Grafikdesigns im ostasiatischen Raum wurde. Seine hauptsächlichen Tätigkeitsfelder waren und sind dabei Branding und Corporate Identity sowie Bank- notendesign. In einem Interview mit Jianping He, das auch auf AUSTRIAN POSTERS nachzulesen ist, nannte Steiner als eines seiner Vorbilder Henry Wolf, wegen seiner – wie er meinte – »very weanerisch sensibility« (http://www.austrianposters.at/). Auch Wolf war geborener Wiener, musste als Jugendlicher Österreich verlassen und wurde in New York ein sehr erfolgreicher Zeitschriftendesigner und Fotograf. Doch welches österreichische Museum hat sich – so wie um die meisten anderen hier Genannten – je für ihn und sein Werk interessiert? Biografien wie diese wesentlich stärker wahrzunehmen, als dies in Österreich bislang geschehen ist, sollte im Sinne der geschichtlichen Wahrheit, aber auch eines historisch geschärften gestalterischen Bewusstseins forciert werden. Die von designaustria herausgegebene monografische Serie »|design|er|leben|«, in der Brigitte Willinger gerade einen Band über Henry Steiner herausgebracht hat, liefert dazu einen wert- vollen Beitrag.

ÜBER DEN AUTOR: Dr. Bernhard Denscher war langjähriger Leiter der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) und ist Initiator und Betreiber der Website www.austrianposters.at , die Analysen zum Thema Plakat und Grafik, Interviews, Dokumente, Bildessays und Literaturhinweise bietet. Mit zahlreichen Publikationen, die mittlerweile zu Standardwerken geworden sind, hat sich der Historiker einen Ruf als national und international gesuchter Experte im Bereich der Gebrauchsgrafik bzw. des Grafikdesigns gemacht, u. a. mit »Österreichische Plakatkunst 1898–1938« (1998), »Kunst & Kommerz. Zur Gesichte der Wirtschaftswerbung in Österreich« (1985) und »Tagebuch der Straße. Geschichte in Plakaten« (1981). 12 MITTEILUNGEN 03.2017 Bücher BÜCHER

TYPOJIS – EINIGE NEUE ZEICHEN Als Aldus Manutius, der »König der Drucker«, im 15. Jahrhundert die Satzzeichen erfand, konnte er nicht ahnen, dass sich die schriftliche Kommunikation Typojis – einige hundert Jahre später derart vervielfältigen Einige neue Zeichen / und verdichten würde, wie es heute mit E-Mails, A Few More Glyphs WhatsApp etc. der Fall ist. Doch wie oft kommt es, Walter Bohatsch wo Gestik und Tonalität fehlen, zu Missverständ- Verlag Hermann Schmidt nissen und Fehlinterpretationen? Um diese zu zweisprachig (D/E) vermeiden, »bauen« wir aus Semikolon, Bindestrich fadengehefteter und Klammerzeichen Smileys, nutzen Emojis und Festeinband mit Sieb- werden dennoch missverstanden. Höchste Zeit also druck und zwei Lesebänd- für einen evolutionären Schritt in der Welt der Satz- chen, Format 18,7 x 25 cm zeichen! Er kommt von Walter Bohatsch, nennt sich 240 Seiten, farbig mit Typojis und eröffnet völlig neue Möglichkeiten der zahlreichen Abbildungen schriftlichen Kommunikation. 30 neue Satzzeichen mit kostenlosem machen es nun möglich, Unter- und Zwischentöne Schriftfont inkl. 30 wie Ironie, Neugierde, Optimismus, Übertreibung, Aufmerksamkeit lieferten diese – unvollständige – neuer Satzzeichen Sehnsucht oder Langeweile zum Klingen zu bringen – Liste an Begriffen, durch die der sprachliche ISBN 978-3-87439-849-7 genau so, wie es in der mündlichen Kommunikation Austausch in der direkten Kommunikation bestimmt Euro 20,60 (inkl. 10% USt.) mühelos funktioniert. In Zeiten von Fake News ist. Und so wie jede Schrift über bestimmte Para- bekommen Klarheit und Eindeutigkeit von Aussagen meter verfügt, richten sich die Typojis an Oberlänge, eine besondere Bedeutung. Dabei können die neuen x-Höhe, Grundlinie und Unterlänge aus. Satzzeichen helfen. Noch mögen diese gewöh- Die dazugehörige Typoji-Schrift verfügt über nungsbedürftig wirken, aber den Unterschied 400 Glyphen und unterstützt somit zentral- und zwischen einem Frage- und einem Ausrufezeichen westeuropäische Sprachen. Die Typojis sind über haben wir ja schließlich auch gelernt… das Ligaturen-Feature in jedem gängigen Designpro- Das Buch mit Texten von Walter Bohatsch, gramm abrufbar. Für alle, die die Typojis für andere Gabriele Reiterer und Ernst Strouhal zeigt in symbo- Schriften verwenden möchten, besteht die Möglich- lischen Gegenüberstellungen von Bild und Zeichen keit, mit Walter Bohatsch gemeinsam eine Lösung zu 1 Typojis: Die neuen die semantische Bedeutung der 30 Typojis. entwickeln. Glyphen Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen geben www.typojis.com 2 Typojis: Kapitelseite auf ihre Art und Weise erste Einblicke in den 3 Typojis: Begriff Gebrauch der neuen Satzzeichen. Übungsseiten zu »Sehnsucht« jedem Typoji laden dazu ein, erste Schreibversuche zu wagen. Dadurch wird jedes Buch zum persön- lichen Unikat. Nicht nur die kleine alltägliche Beobachtung, sondern auch die Bereitschaft zur

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1 3 MITTEILUNGEN 03.2017 13 Bücher

ARABIC TYPE-MAKING IN THE MACHINE AGE Technologien haben Lebensweisen, Verhalten, Konventionen und Ästhetik schon immer beeinflusst. Von der Kodex-Form des Buches über verschiedene Arabic Type-Making Schreibwerkzeuge und Druckverfahren bis hin zur in the Machine Age Darstellung von Text mit Pixeln auf Touchscreens The Influence of Technology haben unterschiedliche Technologien Schrift und on the Form of Arabic Type, Lesen geformt. Doch während neue Technologien in 1908–1993 der europäischen Schriftgestaltung meist langsame, Titus Nemeth graduelle Veränderungen in der Kommunikation mit Brill dem geschriebenen Wort auslösten – man denke an Englisch/Arabisch die Epochen überdauernden Schriften der europä- Hardcover ischen Renaissance –, haben sich technologische Format 16 x 24 cm Veränderungen auf die arabische Schrift über radi- ca. 550 Seiten mit kale Brüche ausgewirkt. zahlreichen farbigen In »Arabic Type-Making in the Machine Age« Abbildungen untersucht Titus Nemeth, welche Auswirkungen ISBN 978-9-00430-377-5 verschiedene Satz- und Schriftentwicklungs- Euro 135 (inkl. 10% USt.) techniken auf die Form der arabischen Schrift im auch als E-Book erhältlich 20. Jahrhundert hatten. Basierend auf neuer Archiv- oft technologiekritischen Erzählung stellt Nemeth forschung entwickelt Nemeth eine Erzählung, die Ansätze zur Findung typografischer Formen die Beschränkungen westlicher Technologien als entgegen, in denen anstelle der Beschränkungen maßgeblich bestimmendes Element für die Evolution westlicher Technologien die Charakteristika der der arabischen Typografie identifiziert. Von der arabischen Schrift als Ausgangspunkt für Design- Entwicklung der ersten arabischen Linotype-Zeilen- prozesse gewählt wurden. satzmaschine für eine Zeitung in Brooklyn über die Der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, Erfindung einer vereinfachten Form der arabischen betont die Bedeutung historischen Wissens für Schrift für schnelleren Satz im Beirut der 1950er-Jahre Design. Anhand der Evolution der arabischen Schrift und die fehlgeleiteten Versuche einer ideologisch zeigt Nemeth, dass die Wiederholung von überlie- motivierten Schriftreform über diverse Anwen- ferten Gestaltungsprinzipien oft Kompromisse und dungen früher Computer und Fotosatzmaschinen Schwächen von veralteten Technologien kopierte, bis zur Desktop-Publishing-Revolution in den ohne dafür einen triftigen Grund zu haben. Er plädiert 1980er-Jahren zeigt Nemeth die massiven Einflüsse daher für historisch informiertes Design, in der von Technologien auf, die ursprünglich für die substanzielle Recherche jede Entscheidungsfindung lateinische Schrift konzipiert worden waren. Anhand begleitet. Die Relevanz dieses Ansatzes sollte für detaillierter Fallbeispiele und bisher unveröffent- GestalterInnen jeglicher Disziplin unschwer zu e »Arabic Type-Making lichten Materials – wobei firmeninterne Korrespon- erkennen sein. in the Machine Age«, denz oft als anschauliches Zeugnis herangezogen tntypography.eu www.brill.com Innenseiten wird – zeigt der Autor, wie Designprozesse von ökonomischen und technischen Entscheidungen dominiert wurden, die in der Folge der arabischen Schrift eine kompromittierte Form verliehen. Dieser 14 MITTEILUNGEN 03.2017 , designaustria-Studioporträt SCHRIFTLABOR: DER KLEINE RIESE DER ÖSTERREICHISCHEN SCHRIFTGESTALTUNG

Exklusives Corporate Type oder digitales Stempelschneiden für andere DesignerInnen: Das Wiener Schriftlabor ist für Insider die Anlaufstelle für Font-Fragen. Jetzt bringt die Wiener Schriften- schmiede ihre ersten vier Schriftfamilien auf den Markt.

von Max Dunin

Rainer Erich Scheichelbauer gründete 2015 das Schriftlabor, um mithilfe von fachkundigen Mitarbei- terInnen Unterstützung für seine schriftgestalte- rischen Tätigkeiten zu gewinnen. Scheichelbauer: »Alles, was das Schriftlabor jetzt macht, habe ich früher alleine gemacht.« Doch dafür habe er wegen 9 Letzter Schliff kurz vor dem Release: Type Director Lisa seiner reiseintensiven Workshop- und Vortragsarbeit Schultz und Schriftlabor-Chef Rainer Scheichelbauer bei für den Font-Editor Glyphs nun keine Zeit mehr. der intensiven Arbeit an den neuen Schrifterscheinungen. Mittlerweile ist das Schriftlabor der größte österrei- chische Arbeitgeber in der Branche. Das Schriftlabor- Noch so eine einzigartige Schrift ist die Galata, die Team bewältigte bereits – unter der Artdirektion weltweit erste Schrift mit eingebauten Spielen und von Mucca Design – das bisher größte in Österreich künstlicher Intelligenz. OpenType-Features ermög- abgewickelte Corporate-Type-Projekt für den inter- lichen dem/der AnwenderIn, ein Spiel gegen den nationalen Parfüm- und Kosmetikhersteller Sephora Font zu spielen. Eingebaut in die Schrift sind nicht in Nordamerika. Schriftlabor entwickelte insgesamt nur drei unterschiedliche Spiele – »Tic Tac Toe«, 22 Schrifttypen für den Großkonzern. »Schere Stein Papier« und das Spiel aus dem Film »Letztes Jahr in Marienbad« –, sondern auch Was das Schriftlabor in Österreich einzigartig macht, politische Botschaften: Die Entwicklung der Schrift ist das »digitale Stempelschneiden«. Scheichelbauer: begann während der ISType-Konferenz 2013 in »Die eigentlichen Schriftenmacher waren früher Istanbul. Während der Gezi-Park-Proteste kam die Stempelschneider, etwa August Rosenberger, Scheichelbauer die Idee, die Botschaften in die der die Schriften für Hermann Zapf erstellt hat. Wir Schrift zu integrieren. Schreibt man nun das Wort sind so etwas wie der August Rosenberger für die »Gezi«, werden die Wörter davor und dahinter modernen SchriftgestalterInnen. Sie kommen mit verformt und zur Seite gepresst: Metaphorisch halbfertigen Schriften zu uns – und wir machen die rebellierend verschafft sich der Gezi-Park so seinen Schrift fertig. Bei jeder zweiten österreichischen Platz. Und wenn man versucht, »Erdog˘an« zu Schrift haben wir unsere Finger im Spiel gehabt.« schreiben, ändert die Schrift den Namen des Auch internationale KundInnen wie Sibylle Hagmann türkischen Präsidenten auf »Erdogone«. Die Idee mit ihrer prämierten Schrift Kopius vertrauen auf die dazu hatte Scheichelbauer von einem Graffito in Fachkenntnis der Wiener. Istanbul übernommen.

Seit Juli 2017 verkauft das Schriftlabor seine eigenen Die nächsten Veröffentlichungen sind bereits geplant: Fonts. Mit gleich vier neuen Schriftfamilien – Über die kommenden Jahre bringt das Schriftlabor Attorney, Lawabo, Galata und Traction – wagen die Font-Familien im Halbjahrestakt auf den Markt. Wiener den Einstieg in das Retail-Geschäft. Beson- Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf österreichi- ders viel Wert legt die Foundry auf den Spagat scher Schriftgestaltung. Bei seinen Schrifttechnik- zwischen Funktionalität und Charakter. Meistens Workshops, die Scheichelbauer seit 2004 für die müsse man sich bei einer Schrift fürs eine oder typographische gesellschaft austria leitet, lernte andere entscheiden, aber: »Wir versuchen Schriften Scheichelbauer viele junge ÖsterreicherInnen mit zu gestalten, die in der Vergrößerung besonders guten Schrift-Designs kennen. Stück für Stück auffällig und einzigartig sind und in der Verkleine- gelang es ihm, diese unter Vertrag zu nehmen; im rung trotzdem gut funktionieren.« Eine Schrift, die Gegenzug verpflichtet sich das Schriftlabor, ihre diesen Balanceakt bewältigt, ist die Attorney vom Entwürfe herauszubringen: unter anderem die Text- österreichischen Type-Design-Veteranen Viktor schrift Rosa von TDC- und Joseph-Binder-Preisträger Solt-Bittner, die ursprünglich als Hausschrift für eine Kurt Glänzer oder die Grimmig von Tamara Pilz. Anwaltskanzlei gedacht war. Schriftlabor-Type- Scheichelbauer: »Es ist uns wichtig, einen Impuls Director Lisa Schultz überarbeitete und vervollstän- für die österreichische Schriftenszene zu setzen. digte die Schriftfamilie. Attorney ist Solt-Bittners Deshalb werden wir in den nächsten Jahren viele erster Release seit der Leander Script bei Adobe vor Erstveröffentlichungen sehen.« fünf Jahren. schriftlabor.at MITTEILUNGEN 03.2017 15 designaustria-Studioporträt

Attorney Weights & Styles Glyph Set & OpenType Features extraLight extraLight itaLic AÁĂǍÂÄÀĀĄÅÃÆBCĆČÇĊDÐĎĐEÉĚÊËĖÈĒĘFGĞĢĠHĦIIJÍǏÎÏİÌĪĮJ 1. Idea Is the object of thInkIng. Every their minds several ideas — such as are KĶLĹĽĻL·LŁMNŃŇŅŊÑOÓǑÔÖÒŐŌØÕŒPÞQRŔŘŖSŚŠŞȘẞTŦŤŢȚ man being conscious to himself that he those expressed by the words whiteness, Uppercase thinks; and that which his mind is applied hardness, sweetness, thinking, motion, man, UÚǓÛÜÙŰŪŲŮVWẂŴẄẀXYÝŶŸỲZŹŽŻ aáăǎâäàāąå about whilst thinking being the ideas that elephant, army, drunkenness, and others: it ãæbcćčçċdðďđeéěêëėèēęfgğģġhħiıíǐîïìijīįjȷkķlĺľļl·lłmnńňņŋñ are there, it is past doubt that men have in is in the first place then to be inquired, How oóǒôöòőōøõœpþqrŕřŗsśšşșßtŧťţțuúǔûüùűūųůvwẃŵẅẁxyýŷÿỳ Light Light itaLic zźžż fifl Lowercase aáăǎâäàāąåãæbcćčçċdðďđeéěêëėèēęfgğ he comes by them? I know it is a received suppose what I have said in the foregoing ģġhħiíǐîïìijīįjkķlĺľļl·lłmnńňņŋñoóǒôöòőōøõœpþqrŕřŗsśš doctrine, that men have native ideas, and Book will be much more easily admitted, original characters, stamped upon their when I have shown whence the understand- şșẞtŧťţțuúǔûüùűūųůvwẃŵẅẁxyýŷÿỳzźžż iİ ll· ćńóśź íJ ()[] minds in their very first being. This opinion ing may get all the ideas it has; and by what {} !¡?¿ /\ 00123456789 %‰ $€£¥ƒ smaLLcaps ΔΩμπ ½¼¾ */\·•#.,…: I have at large examined already; and, I ways and degrees they may come into the 繽类� {}[]()—–-_«»‹›„“”‚‘’¤¢$€ƒ£¥+−×÷=≠><≥≤±≈~¬∅∞ ∏∑∂µ∫√ %‰◊@ regULar regULar itaLic &¶§©®™°|¦†‡℮ªº№ s ymboLs and pUnctUation ↑↗→↘↓↙←↖↔↕ arrows mind; for which I shall appeal to every one’s ideas: How comes it to be furnisHed? own observation and experience. 2. All Whence comes it by that vast store which the FigUres ideAs come from sensAtion or reflection. busy and boundless fancy of man has painted proportionaL Lining Let us then suppose the mind to be, white on it with an almost endless variety? Whence 00123456789 paper, void of all characters, without any has it all the materials of reason and �0123456789 proportionaL oLdstyLe tabULar Lining mediUm mediUm itaLic 00123456789 knowledge? To this I answer, in one word, about the internal operations of our minds 00123456789 tabULar oLdstyLe from EXPErIENCE. In that all our knowledge perceived and reflected on by ourselves, is 00123456789 smaLLcap FigUres is founded; and from that it ultimately that which supplies our understandings with inFerior & sUperior derives itself. Our observation employed all the materials of thinking. These Two are 01234567890123456789 either, about external sensible objects, or the fountains of knowledge, from whence all 0123456789⁄0123456789 Fractions ordinaLs semiboLd semiboLd itaLic 1º2º3º4º5º6º7º8º9º0º 1ª2ª3ª4ª5ª6ª7ª8ª9ª0ª №8 the ideas we have, or can naturally have, perceptions of things, according to those spring. 3. the objects oF sensation one various ways wherein those objects affect LangUage speciaLties soUrce oF ideas. First, our senses, conver- them. And thus we come by those ideas we Iıİi>iıİİ tUrkish dotted İ L·Ll·ll·l cataLan eLa geminada sant about particular sensible objects, have of yellow, white, heat, cold, soft, hard, poLish kreska dUtch stressed ij convey into the mind several distinct bitter, sweet, and all those which we call ĆŃÓŚŹćńóśźćńóśź ÍJíjíJ german cap ẞ boLd boLd itaLic ẞẞ sensible qualities; which when I say the have, depending upon our senses, and styListic sets senses convey into the mind, I mean, they derived by them to the understanding, I call from external objects convey into the mind sensation. 4. The operaTions of our minds, aáăǎâäàāąåã singLe storey a kķxyýŷÿỳzźźžż wavy diagonaLs what produces there those perceptions. The oTher source of Them. Secondly, the mnńňņñńuúǔûüùűūųůwẃŵẅẁ roUnd shapes This great source of most of the ideas we other fountain from which experience bLack bLack itaLic furnisheth the understanding with ideas is on and consider, do furnish the under- — the perception of the operations of standing with another set of ideas, our own mind within us, as it is employed which could not be had from things with- about the ideas it has got; — which out. And such are perception, thinking, now avaiLabLe From www.schriFtLabor.at 1 operations, when the soul comes to reflect doubting, believing, reasoning, knowing, SCHRIFTLABOR

1 Attorney Schriftschnitte und Glyph Erdoğa… Erdogan MARIENBAD| D7|��|B�|�� Set: Die Attorney ist Viktor Solt- Bittners erster Release seit fünf Jahren. Die Gestaltung geht auf einen TheQuickBrown ### ###935466 ###456723 ###123874965 Entwurf für eine Rechtsanwaltskanzlei zurück, daher der Name. FoxJumpsOverThe 2 Galata politisch: Versucht man den Namen des türkischen Präsidenten 2 Lazy Gezi Erdog. 3 �� einzugeben, verwandelt sich seine Nachsilbe in den Rücktrittswunsch. Tippt man »Gezi«, nimmt sich der Park typografisch Raum, indem er die ihn umgebenden Buchstaben zur Seite schiebt. 3 Galata spielerisch: Beim »Marienbad- spiel« ist der Font unschlagbar. Mit einem OpenType-Feature lässt sich die künstliche Intelligenz zuschalten, die immer mit dem bestmöglichen Zug antwortet. Bei »Tic Tac Toe« erkennen OpenType-Features Siegeskonstellati- onen und falsche Züge. Bei »Schere Stein Papier« für zwei Spieler meldet der Font, wer gewonnen hat. 4 4 Komplette Sephora-Schriftsippe auf einem Blick: Alle Schriften und Schriftfamilien des neuen Hausschriftsystems von Sephora 5 In Verwendung: In den nordamerika- nischen Sephora-Filialen kommen die Schriften bereits ausgiebig zum Einsatz, hier in Seattle. 6 Mit dem hauseigenen Rotstift werden noch ausstehende Verbesserungen in der Schrift markiert. Die professio- nellen Augen des Teams entdecken 5 6 auch den kleinsten Fehler. 90 Jahre designaustria! 90 Jahre, Ein Jahr besteht nun der Young in denen wir uns wichtigen Fragen ExpertsCluster. Ein Jahr, in dem zu Design in Österreich widmen wir verstärkt auf die Fragen junger — von den kleinen bis zu den DesignerInnen eingingen. Von „Wie Wer? großen. Von „Wie bewahrst du kann ich mein Portfolio aufbauen?“ dir deine Kreativität?“ bis zu „Was bist zu „Wie erging es anderen muss sich in Österreich zugunsten GestalterInnen bei ihrem Berufs­ des Designs verbessern?“ Die einstieg?“ Einige Fragen, die wir Antworten sind oft nicht leicht. uns stellen, sind hier gesammelt. Um aber auf diese aktuellen und Auf viele haben wir noch nicht Wie? zukünftigen Fragen rechtzeitig die richtigen Antworten gefunden reagieren zu können, braucht es — machen wir das gemeinsam! eine gute Interessen vertretung Schreib uns auf Facebook oder und ein starkes Wissens zentrum. unter [email protected].

Wir freuen uns auf dich! Wo? Anna Rose, Agnes, Nicole, Sebastian Wie bewahrst du dir deine Kreativität? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷProkrastination Wem? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷMeditation ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIsolation Was würdest du Wessen? am Lehrplan deiner Ausbildung ändern? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNichts ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch bin Autodidakt ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷEs sollte Leerplan heißen! Wann? Was wärst du Wie vernetzt du geworden, wenn dich? du nicht DesignerIn Young ExpertsCluster geworden wärst? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Fitnesscenter ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ AstronautIn Gar nicht, ich kenne schon ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ PaläontologIn zu viele Leute ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Wen? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷerwachsen Wodurch wurde dir klar, dass du gestalten Wobei? möchtest? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Ich konnte schon als Kind ཌྷ gut zeichnen ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷBerufsinformationsveranstaltung ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Mama hat gemeint, ich soll Woher? glücklich werden Wo arbeitest du Wie kann man die am liebsten? Design Community ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷWie eh und je: im Café! Was? stärken? Co­working Space ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Speeddating Ich bin ungebunden, ich kann ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Lobbying immer und überall arbeiten! ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNetworking 90 Jahre designaustria! 90 Jahre, Ein Jahr besteht nun der Young Welche Design­ in denen wir uns wichtigen Fragen ExpertsCluster. Ein Jahr, in dem gegenstände zu Design in Österreich widmen wir verstärkt auf die Fragen junger — von den kleinen bis zu den DesignerInnen eingingen. Von „Wie magst du in deiner Wer? großen. Von „Wie bewahrst du kann ich mein Portfolio aufbauen?“ Wohnung am Welche? dir deine Kreativität?“ bis zu „Was bist zu „Wie erging es anderen muss sich in Österreich zugunsten GestalterInnen bei ihrem Berufs­ meisten? des Designs verbessern?“ Die einstieg?“ Einige Fragen, die wir Den limitierten Print einer Antworten sind oft nicht leicht. uns stellen, sind hier gesammelt. ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷ Kaffeewerbung aus den 60ern Um aber auf diese aktuellen und Auf viele haben wir noch nicht Kallax, Malm, Billy, Lack zukünftigen Fragen rechtzeitig die richtigen Antworten gefunden ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Wie? Zu viele, ich hätte von Beruf auch Womit? reagieren zu können, braucht es — machen wir das gemeinsam! ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ eine gute Interessen vertretung Schreib uns auf Facebook oder SammlerIn werden können und ein starkes Wissens zentrum. unter [email protected].

Wir freuen uns auf dich! Wann hast du das Wo? Anna Rose, Agnes, Nicole, Sebastian letzte Mal umsonst gearbeitet? Wie bewahrst du dir ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch arbeite gerade dran deine Kreativität? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNichts im Leben ist umsonst ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ„Du machst das ja eh gern …“ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷProkrastination Wem? ཌྷ Warum? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷMeditation ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIsolation Was würdest du Wessen? Worum? am Lehrplan deiner Ausbildung ändern? Was hast du ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNichts heute Wichtiges ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch bin Autodidakt für deinen Beruf ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷEs sollte Leerplan heißen! Wann? Wofür? gelernt? Was wärst du Wie vernetzt du geworden, wenn ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch hasse Multiple­Choice­Tests ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷStrg + S dich? du nicht DesignerIn ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Den Unterschied zwischen ཌྷ brutto und netto Young ExpertsCluster geworden wärst? Woraus? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Fitnesscenter ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ AstronautIn Gar nicht, ich kenne schon ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ PaläontologIn zu viele Leute ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Was war ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷerwachsen dein größter Wen? Wieso? Rückschlag? Wodurch ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ0,01 EUR auf meinem Konto wurde dir klar, Was muss sich ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷMeine Jahresvorsätze 2017 dass du gestalten in Österreich ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch bin unschlagbar Wobei? möchtest? zugunsten des ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Ich konnte schon als Kind Designs verbessern? ཌྷ gut zeichnen Mehr Mut Berufsinformationsveranstaltung ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Bessere Bezahlung Mama hat gemeint, ich soll ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷWeniger Bürokratie Woher? glücklich werden ཌྷ Wovor? Wo arbeitest du Wie kann man die Welche Design­ am liebsten? Design Community klischees erfüllst du? Mindestens einmal im Jahr Wie eh und je: im Café! stärken? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Was? reise ich nach Berlin zu meinen Wohin? Co­working Space ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Speeddating „Bekannten“ Ich bin ungebunden, ich kann ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Lobbying Rollkragen – Sommer wie Winter immer und überall arbeiten! ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNetworking ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Ich trage nur Schwarz 18 MITTEILUNGEN 03.2017 90 Jahre designaustria ,

Wir feiern das Jubiläumsjahr 2017! Die beiden letzten Ausgaben der »designaustria- Mitteilungen« standen ganz im Zeichen der Geschichte unserer Interessengemeinschaft, des Aufbaus ihrer internationalen Vernetzung sowie ihres designpolitischen Engagements. In diesem Heft ergreift die junge Generation das Wort: Die Mitglieder des Young ExpertsClusters unter Leitung von Sebastian Hierner blicken auf den Designberuf und fordern ihre Kolleginnen und Kollegen auf, gemeinsam Antworten auf wichtige Fragen zu finden (siehe Seite 16/17).

WER? WIE? WO? Der Young ExpertsCluster wurde vor ziemlich genau

90 Jahre designaustria! 90 Jahre, Ein Jahr besteht nun der Young Welche Design­ einem Jahr von Anna Maislinger und Sebastian in denen wir uns wichtigen Fragen ExpertsCluster. Ein Jahr, in dem gegenstände zu Design in Österreich widmen wir verstärkt auf die Fragen junger — von den kleinen bis zu den DesignerInnen eingingen. Von „Wie magst du in deiner Hierner gegründet und bietet dem Nachwuchs aller Wer? großen. Von „Wie bewahrst du kann ich mein Portfolio aufbauen?“ Wohnung am Welche? dir deine Kreativität?“ bis zu „Was bist zu „Wie erging es anderen muss sich in Österreich zugunsten GestalterInnen bei ihrem Berufs­ meisten? des Designs verbessern?“ Die einstieg?“ Einige Fragen, die wir Den limitierten Print einer Designdisziplinen eine Plattform: In dem Bestreben, Antworten sind oft nicht leicht. uns stellen, sind hier gesammelt. ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷ Kaffeewerbung aus den 60ern Um aber auf diese aktuellen und Auf viele haben wir noch nicht Kallax, Malm, Billy, Lack zukünftigen Fragen rechtzeitig die richtigen Antworten gefunden ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Wie? Zu viele, ich hätte von Beruf auch Womit? reagieren zu können, braucht es — machen wir das gemeinsam! ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ in ihrem Beruf professionell zu agieren, absolvieren eine gute Interessen vertretung Schreib uns auf Facebook oder SammlerIn werden können und ein starkes Wissens zentrum. unter [email protected].

Wir freuen uns auf dich! Wann hast du das die Mitglieder des Clusters – dem aktuell Anna Rose Wo? Anna Rose, Agnes, Nicole, Sebastian letzte Mal umsonst gearbeitet? Wie bewahrst du dir Ableidinger, Sebastian Hierner, Nicole Lichtenegger ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch arbeite gerade dran deine Kreativität? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNichts im Leben ist umsonst ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ„Du machst das ja eh gern …“ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷProkrastination Wem? ཌྷ Warum? und Agnes Tatzber angehören – noch Ausbildungen ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷMeditation ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIsolation oder Praktika oder stehen am Beginn ihrer beruf- Was würdest du Wessen? Worum? am Lehrplan deiner lichen Laufbahn. Ob Agentur, FreelancerIn oder Ausbildung ändern? Was hast du ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNichts heute Wichtiges Ich bin Autodidakt eigenes Studio: Der Designnachwuchs sieht einer ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ für deinen Beruf ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷEs sollte Leerplan heißen! Wann? Wofür? gelernt? Was wärst du spannenden und herausfordernden Zukunft ent- Wie vernetzt du geworden, wenn ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch hasse Multiple­Choice­Tests ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷStrg + S dich? du nicht DesignerIn ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Den Unterschied zwischen ཌྷ brutto und netto Young ExpertsCluster geworden wärst? Woraus? gegen. In der Gemeinschaft vernetzen sich junge ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Fitnesscenter ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ AstronautIn Gar nicht, ich kenne schon ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ PaläontologIn Was war zu viele Leute ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ GestalterInnen, diskutieren, tauschen Erfahrungen ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷerwachsen dein größter Wen? Wieso? Rückschlag? Wodurch ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ0,01 EUR auf meinem Konto und Ideen aus und bündeln Kompetenzen. Ihr Ziel wurde dir klar, Was muss sich ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷMeine Jahresvorsätze 2017 dass du gestalten in Österreich ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷIch bin unschlagbar ist es, den Designberuf aktiv mitzugestalten und auf Wobei? möchtest? zugunsten des ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Ich konnte schon als Kind Designs verbessern? ཌྷ gut zeichnen Mehr Mut die Relevanz von gutem Design und einer qualifi- Berufsinformationsveranstaltung ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Bessere Bezahlung Mama hat gemeint, ich soll ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷWeniger Bürokratie Woher? glücklich werden ཌྷ Wovor? zierten Ausbildung hinzuweisen. Dabei unterhalten Wo arbeitest du Wie kann man die Welche Design­ am liebsten? Design Community klischees erfüllst du? sie Kontakte zu Bildungseinrichtungen, Interessen- Mindestens einmal im Jahr Wie eh und je: im Café! stärken? ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Was? reise ich nach Berlin zu meinen Wohin? Co­working Space ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Speeddating „Bekannten“ Ich bin ungebunden, ich kann ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ vertretungen und Unternehmen. Wer sich dem ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Lobbying Rollkragen – Sommer wie Winter immer und überall arbeiten! ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷNetworking ཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷཌྷ Ich trage nur Schwarz Young ExpertsCluster anschließen möchte, meldet sich bei Clustermanager Sebastian Hierner: [email protected]

WIR FEIERN: DESIGNAUSTRIA WIRD 90! Aus diesem denkwürdigen Anlass laden wir alle Mitglieder herzlich zu unserer gemeinsamen Jubiläumsveranstaltung am 1. Dezember 2017 ins designforum Wien. Das Motto lautet: »90 vor – 90 zurück«. Wir planen einen kurzweiligen und abwechs- lungsreichen Abend mit Rückblicken und Ausblicken auf unsere Branche in Form von Vorträgen, Vorstellung der neuen Benefits einer Mitgliedschaft, Honorar-Dokumentation, Photo Booth und einem winterlichen Festschmaus… Am frühen Abend geht’s los! Über Details halten wir euch online und per Newsletter auf dem Laufendem: www.designaustria.at Anmeldung: ab sofort per E-Mail mit dem Betreff »designaustria wird 90!« an [email protected] MITTEILUNGEN 03.2017 19 designaustria Activities DESIGNAUSTRIA ACTIVITIES DESIGN YOUR DREAM

Mit den Now Smart Business Design Labs entsteht mit designaus- um gezielt Kundenfeedback auf geplante neue Services und Produktfeatures abzufragen. Interes- tria als Kooperationspartner im Zentrum von Wien, am Bauern- sierte Start-ups oder Unternehmen können ihre markt 9, eine europaweit einzigartige Anlaufstelle für startklare Innovationen bei einem der monatlich stattfindenden Events ihrer Ziel-Community vorstellen und dabei, EntrepreneurInnen, aufstrebende ProduktdesignerInnen und wenn möglich, bereits erste Umsätze durch eigene innovationsbereite österreichische KMUs. Produktverkäufe generieren. Sometimes you win, sometimes you learn!

Selbst noch ein frisch gebackenes Start-up, sind die »In den Now Pop-up Labs sollen interessierte Now-Labs ein Querdenkernetzwerk mit Beratungs-, Start-ups und DesignerInnen nicht nur die Möglich- Begleitungs-, Umsetzungs- und Vermarktungs- keit haben, ihre Produkte auszustellen, sondern mit kompetenzen für Produktdesign und frische dem breiten Know-how von designaustria im Hinter- Unternehmensideen aus und für Österreich – und grund ihre Konzepte auch umfassend überprüfen für ganz Europa. können, um sie kritisch zu beleuchten, alternative Strategien für den Markt zu entwickeln und vor AUFBAU UND STRUKTUR allem erfolgreich zu netzwerken«, erklärt Benno Die Now-Labs sind ein Hybrid aus Präsentations- Flotzinger, Vorstandsmitglied von designaustria. Location, Workshop- und Beratungs-Unit und daran Anmeldung zum nächsten Reality Check: angedockter Serviceagentur, die den Unternehmer- [email protected] geist der boomenden Start-up-Industrie mit der Innovationskraft der Kreativindustrie und den KOOPERATIONEN & EVENTS technischen Umsetzungskompetenzen der besten Neben designaustria kooperieren die Now-Labs europäischen Hersteller verknüpfen will. auch mit dem deutschen Institut für Universal Design, dem IIID-Netzwerk, der Sigmund Freud ZIELGRUPPE Privatuniversität und dem Founder Institute, das ab Zielgruppe sind junge EntrepreneurInnen aus dem Herbst mit seinem Mentorennetzwerk allen interes- e Die Now-Labs am deutschsprachigen Raum, die aktuell möglichst sierten Kreativen und GründerInnen sein Trainings- Wiener Bauernmarkt innovative und nachhaltige Produkte für europäische programm aus dem Silicon Valley anbieten wird. Am EndkonsumentInnen entwickeln. Diese sogenannten 19. September 2017 findet dazu eine erste FAQ-Night »Smart-ups« werden mit NetzwerkpartnerInnen aus statt, bei der das gesamte Programm näher vorge- der Kreativindustrie, den besten Co-KreatorInnen stellt wird. aus der europäischen KMU-Szene und potenziellen InvestorInnen verknüpft. INTERESSE? Wenn du ein spannendes neues Produkt entwickelt REALITY CHECK IN DEN POP-UP LABS hast, das du einem breiteren Publikum vorstellen Die wichtigste Aufgabe der Now-Labs ist ein in möchtest, selbst überlegst, endlich ein eigenes Österreich erstmals möglicher umfassender Reality Start-up zu gründen, oder Hilfe bei Prototyping, Check für neue Produkte. Sei es, um einer breiteren Serienproduktion oder Sales suchst, melde dich beim Öffentlichkeit während einer Crowdfunding- Now-Labs-Team oder schau einfach Mittwoch bis Kampagne den Prototypen eines neuen Produktes Freitag zwischen 15 und 19 Uhr am Bauernmarkt 9, »greifbar« zu präsentieren, sei es, um erstes Feed- 1010 Wien, vorbei. Zusätzliche Infos und alle aktu- back von potenziellen KundInnen auf bereits seriell ellen Veranstaltungen findest du auf: umgesetzte Neuentwicklungen zu bekommen oder www.now-labs.com 20 MITTEILUNGEN 03.2017 designaustria Activities

DIE NOW WORKSHOPS

+ 361° CROWDFUNDING + SMART SERIAL Unter dem Motto »Design Your Dream« WORKSHOP PRODUCTION WORKSHOP by Smartfish-Unlimited Auf dem zeitintensiven und dornen- entwickeln die Macher der Now-Labs FAQ-Night und zweitägiger Workshop reichen Weg vom ersten Prototypen für das Wintersemester 2017/18 eine für ein optimal erfolgreiches, ganz- zur Kleinserie etablieren sich bei heitliches Crowdfunding, initiiert und vielen Start-ups bereits Material- Reihe von neuartigen Entrepreneurship- begleitet von David Dietrich, einem und Produktionszugänge, die beim und Business-Design-Workshops für der erfolgreichsten Crowdfunder Wechsel in die Großserie nicht nur Österreichs. hinderlich, sondern vor allem extrem designaustria-Mitglieder, aber auch für kostenineffizient sind. Wie kommen Nichtmitglieder und zukünftige Start-ups: + SALES STRATEGY wir rasch und effizient zu einem WORKSHOP großserienreifen, marktfähigen by Bejond Strategic Sales for Start-ups Produkt? FAQ-Night und ganztägiger + S/M/A/R/T BUSINESS Marketing & Sales sind oft der blinde Workshop. DESIGN WORKSHOP Fleck neuer Unternehmen. Wirklich (ab Oktober 2017) tolle Idee, tolles Team, tolles Produkt, + RAPID PROTOTYPING FAQ-NIght und zweitägiger Entrepre- aber wie verkaufen? Wie kommen wir UND 3D PRINTING neurship Workshop nach dem Why?/ an unsere Kunden heran? FAQ-Night 3D-Druck ist zwar heute in aller How?/What?-Prinzip von Simon und ganztägiger Workshop. Munde, auskennen tun sich aber Simek. Zielgruppe: GründerInnen und die wenigsten. Daher haben wir Kreative, die noch nicht ganz genau + PR STRATEGY WORKSHOP begonnen, eine Datenbank zu allen wissen, ob und wie sie ihre frische Entwickle Neues und rede gezielt Prototyping- und 3D-Druck-Ange- Unternehmensidee wirklich anpacken darüber. PR ist neben dem Sales- boten, Anbietern und Marker Spaces sollen. Ideal für EntrepreneurInnen, Bereich ein weiterer ganz entschei- in Österreich aufzubauen. Wer die noch unsicher sind, ob sie bereits dender Unternehmensbaustein, der Informationen sucht oder mit erfolg- auf das richtige Pferd setzen. »Frage fast immer unterschätzt wird. Heute reich abgewickelten Projekten oder immer erst warum« ist Standortbe- läuft alles über Social Media und kann Erfahrungen beitragen kann, meldet stimmung und mutiger Startpunkt mit wenig Aufwand selbst gesteuert sich per E-Mail oder kommt in den für jedes neue unternehmerische werden? Leider oft falsch! FAQ-Night Now-Labs vorbei. Abenteuer. und ganztägiger Workshop.

Nähere Infos und Anmeldung zu Workshop: [email protected]

Kontakt: Now Smart Business Design Labs HENRY STEINER – BRIDGING EAST Pop-up Spaces Am Bauernmarkt 9, 1010 Wien AND WEST: |DESIGN|ER|LEBEN| #18 Öffnungszeiten: Mi – Fr 15–19 Uhr

In Hongkong begegnen uns seine Arbeiten fast überall: auf Plakatwänden, auf und in Gebäuden wie Hotels, Banken und Unternehmenszentralen, auf BUCHPRÄSENTATION Briefmarken. In Form von Banknoten trägt man sie Henry Steiner wird am 2. Oktober sogar in der Tasche. Henry Steiner, der in Wien am 2017 in Wien sein und über seine 13. Februar 1934 als Hans Steiner geboren wurde, Tätigkeit als Grafikdesigner gilt zurecht als »Vater des Designs von Hongkong«. zwischen Ost und West sprechen 1939 gelang der in Baden ansässigen jüdischen (Vortrag auf Englisch). Dabei Familie die Flucht in die Vereinigten Staaten. Henry wird es Gelegenheit geben, sich studierte am Hunter College, an der Yale University das Buch signieren zu lassen. und an der Pariser Sorbonne. Anfang der 1960er-Jahre Ort: Hotel Lamée verschlug es ihn durch einen Zufall nach Hongkong. Rotenturmstraße 15, 1010 Wien Seit nunmehr über fünfzig Jahren lebt und arbeitet er Zeit: 17–19 Uhr als Grafikdesigner in der »Perle des Orients«. Mit Anmeldung: bis 24. September seinem als »Cross-Cultural Design« bezeichneten unter [email protected] Gestaltungsansatz, dessen Grundlagen er 1995 auch in seinem gleichnamigen Buch niederschrieb, prägte glied des österreichischen Berufsverbands ist, nach. er nicht nur das Design Ostasiens. Zahllose Aus- Steiner gehört einer Generation von GestalterInnen zeichnungen und Ehrungen belegen die große Aner- an, die das Design des 20. Jahrhunderts bestimmt kennung, die ihm weltweit entgegengebracht wird. haben. Ihre Errungenschaften, Lebensumstände und Der von Brigitte Willinger (in englischer Sprache) Arbeitssituationen auch für jüngere Generationen verfasste Band der von designaustria herausgege- sichtbar zu machen, hat sich diese von Andreas Koop benen monografischen Reihe »|design|er|leben|« initiierte Buchreihe zur Aufgabe gemacht. Wie alle zeichnet den ereignisreichen und faszinierenden Bände der Reihe zum Preis von Euro 9,90 (inkl. Werdegang Henry Steiners, der seit 1997 Ehrenmit- 10% USt.) online zu bestellen: www.designaustria.at MITTEILUNGEN 03.2017 21 designaustria Activities

ÖSTERREICH BEI DER ZAGREB DESIGN WEEK 2017

Innovative Sitzmöbel, beeindruckende Beleuch- »Coming Home / Going there. Successful designers tungsobjekte und spannende Talks: Österreich in and from Austria« sechs erfolgreiche kroatische zeigte im Rahmen der diesjährigen Zagreb Design und österreichische DesignerInnen dem Publikum. Week (#tdzg), was die heimische Designszene zu In spannenden Kurzvorträgen gaben Tomislav bieten hat. Zeitgleich mit der Eröffnung der #tdzg Bobinec (i say no to cheap design), Anna Fahrmaier am 9. Mai fiel auch der Startschuss für die von (Typejockeys), Davor Markovic (markovic-design), designaustria kuratierte Ausstellung »SIT & SEE. Adriano Mudri (RIMAC Automobili), Robert Sabolovic Sitzmöbel und Beleuchtung – designed in Austria«. (Zeitmaß Design) und Julia Schäfer (101 Coding und Die Schau am Festivalgelände LAUBA stand dem Design) Einblick in ihre Arbeitsschwerpunkte. designinteressierten Publikum fünf Tage lang offen. AusstellerInnen: Airture e.U., Hallgrímur Arnason, Zu sehen waren innovative Lösungen jüngerer Zeit Martin Ballendat, Lena Bauernberger, Katharina aus diesen beiden sich dem Wohnsektor widmenden Eisenköck, Thomas Feichtner, Matthias Gumhalter, Bereichen des Produktdesigns, die sich allesamt Michael Holzer, Markus Kerker, Mathias Künzler, durch hervorragende Gestaltung auszeichneten. MarchGut, Martin Mostböck, New Design University, Dabei standen nicht nur die EntwerferInnen, Hedwig Rotter, Johannes Scherr, Soda Designers, Brigitta sondern auch die auftraggebenden Unternehmen Nemeth, Johannes Nigsch, Robert Rüf, Annika Welebny, im Rampenlicht. Festivalgäste und Veranstalter Wiener Silber Manufactur, Bettina Zerza; Organisation 9e »SIT & SEE. Sitzmöbel zeigten sich von der bunten Mischung aus etablierten und Ausstellungskuration: Heidi Resch und Judith Weiß und Beleuchtung – DesignerInnen und jungen, aufstrebenden Talenten www.designaustria.at, tjedandizajna.com/sit-see/ designed in Austria«: beeindruckt. Am Tag nach der Ausstellungseröffnung Ausstellungsansichten präsentierten sich vor Ort bei der Veranstaltung 22 MITTEILUNGEN 03.2017 , Nachrufe

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BILDER FÜR VORARLBERG: JOSEF HOFER (1927–2016) Bereits Ende letzten Jahres ist unser Ehrenmitglied, Ein großer Teil der gebrauchsgrafischen Arbeiten der Künstler und Grafikdesigner Professor Josef Hofers wird seit 1994 vom Wirtschaftsarchiv Hofer, nach einem erfüllten gestalterischen Leben Vorarlberg archiviert und verwaltet. Über 300 verstorben. Hofer trat 1960 dem Bund Österreichi- seiner Plakate wurden digitalisiert und sind seit scher Gebrauchsgraphiker (BÖG), der Vorläufer- 2004 öffentlich zugänglich. Neben der Grafik war organisation von designaustria, bei. Sein vielseitiges auch das Medium Film ein kreatives Standbein des Werk zeugt von einer großen Verbundenheit zu Gestalters. Der langfristige Erhalt seines filmischen seiner Heimat Vorarlberg. In der Hochblüte seines Werks wurde dank Digitalisierung durch das Schaffens – zwischen den 1950er- und 1970er- Österreichische Filmarchiv gesichert. Daneben steht Jahren – wurde er für seine Plakat-, Verpackungs- Hofers umfangreiches künstlerisches Schaffens. und Werbegestaltungen sechs Mal mit dem Staats- Eine besondere Leidenschaft galt dem Holzschnitt. preis ausgezeichnet, und auch das Land Vorarlberg Figürlichen Themen widmete er sich ebenso wie der ehrte ihn wiederholt für seine Verdienste. Als seine Natur und den Wahrzeichen seiner Heimat. Hofer Josef Hofer bekannteste gebrauchsgrafische Schöpfung kann hat die Welt der Werbung Vorarlbergs entschei- wohl das Logo des Wäscheherstellers Huber gelten. dend mitgeprägt. Sein künstlerisches Schaffen ist Zahlreiche Tourismusregionen, Fremdenverkehrs- ebenso unverwechselbar – vieles davon ist zeitlos verbände und in der Region ansässige Kulturveran- in seiner Qualität. Der Kunst Raum Dornbirn ehrte stalter und Wirtschaftsbetriebe – vor allem aus Hofer 1994 mit einer großen Retrospektive seines der im Bundesland stark vertretenen Textilbranche – angewandten grafischen Œuvres. legten ihre visuelle Kommunikation in Hofers bewährte Hände.

1 Josef Hofer: Plakat »Zürs, Arlberg«, 1948 2 Josef Hofer: Plakat »Vorarlberg, Österreich –Austria – Autriche«, 1948 3 Josef Hofer: Plakat »Pinguin – Der elegante Plastikschuh«, 1953 4 Josef Hofer: »Huber Schlüpfer«, 1961 5 Josef Hofer: »Kunert – Internationale Strumpf-Modefarbe, um 1968

4 5 MITTEILUNGEN 03.2017 23 Nachrufe

WEGBEREITER UND NAMENSGEBER: KARL SCHEIBER (1937–2017) von Markus Scheiber und Peter Simlinger Mag. art. Karl Scheiber gründete Anfang der 1960er-Jahre in einem kleinen Geschäftslokal im 10. Wiener Gemeindebezirk ein Studio, das auch seinen Namen trug: das Atelier Scheiber. Dort entwarf er Zeit seines Lebens Etiketten, Schriftzüge, Logos, Plakate und Verpackungen. Als Grafikdesigner 1 war er nicht nur für bekannte Markenartikler wie Rossbacher Wunderlich, Blaschke Kokoskuppeln oder Niemetz Süßwaren tätig, sondern auch – über viele Jahre – für die Bundessportorganisation (BSO), für die er Urkunden, Abzeichen, Logo und Fitness- Kampagnen wie »Fit mach mit« gestaltete, und Logo färbig 2 A B: Schwarz Rot: den weltweit agierenden Bauriesen STRABAG, für &: Rot Pantone Red 032 C Pantone Red 032 C HKS 13 HKS 13 Siebdruck Wiederh. C-Mix RT 102 dessen Tochterfirmen im In- und Ausland er Logos, Siebdruck Wiederh. Grund: Weiß

C-Mix RT 102 Werbeauftritte und Drucksachen konzipierte. In Grund: Weiß den 1970ern redesignte er unter anderem Logo und

Schriftzug der berühmten Schwedenbomben und Farbgestaltung: Farbdefinition: Schrift: Rot Rot: 4c: 100 % y, 100 % m Schwarz: 100 % Balken: Schwarz Pantone Red 032 C entwarf die Verpackung des Schokoriegels Manja. Grund: Weiß HKS 13 Siebdruck auf Folien: C-Mix RT 102 (Wiederhold)

Karl Scheiber Den 1985 vom Bund Österreichischer Gebrauchs- graphiker (BÖG) zu Grafik-Design Austria (GDA) mutierten Berufsverband unterstützte Karl Scheiber bis 1992 maßgeblich: als Kassier, Vorstandsmitglied – und GDA-Namensgeber. Der neue Name unter- strich die vollzogene Wandlung von der Gebrauchs- grafik als ehedem argumentiertem Zweig der bildenden Künste zum Grafikdesign als eigenschöp- ferisch entwerfend ausgeübter – gewerbeschein- und gewerbesteuerfreier – Berufstätigkeit, deren Ergebnisse keine materiellen (Kunst-)Werke, 3 sondern – urheberrechtlich geschützte und dann 4 von Gewerbebetrieben übernommene und ausge- führte – Entwürfe und Pläne (in Form von Layouts) sind. Auf dieser Basis wurde es dem Berufsverband in der Folge auch möglich, die Anliegen der Produkt- designerInnen zu vertreten und seinen Namen 1992 auf Design Austria (DA) bzw. designaustria zu verkürzen. Mit Karl Scheiber ist ein engagierter Schrittmacher des Berufsstandes von uns gegangen. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet.

1 Karl Scheiber: STRABAG-Logo 2 Karl Scheiber: Verpackung Schokoriegel »Manja« 3 Karl Scheiber: Verpackung/Display »Niemetz-Schwedenbomben« 4 Karl Scheiber vor der von ihm gestalteten Werbung für »Rossbacher Magenbitter« von Wunderlich 5 Karl Scheiber: Flaschenetiketten für »Curacao« und »Steinbacher Slibowitz« von Wunderlich 5 24 MITTEILUNGEN 03.2017 Members@Work MEMBERS@WORK

SIE HAB’N A HAUS BAUT Fünf österreichische GestalterInnen waren einge- The Rough One war als ein zum Nachdenken auffor- laden, zum Designmonat Graz 2017 in Zusammen- dernder Ruheplatz in der beschleunigten Welt der arbeit mit dem Holzcluster Steiermark und steirischen Mobiltelefonie gedacht – ein konkretes Objekt in der Holzbaubetrieben unter dem Motto »Smart Urban virtuellen Sphäre, eine Metapher für Privatheit im Privacy« Prototypen für innovative Stadtmöblierung öffentlichen Raum. Die schnell errichtete ephemere aus Holz zu entwickeln. Martin Mostböck, der mit Konstruktion aus Bau- und Sperrholz präsentierte Deutscher 2 & 3D CNC ein Gespann bildete, entschied sich im städtischen Umfeld ihrem Namen gemäß als sich für eine archaische Behausung aus geometrischen im Rohzustand belassener, sicht- und greifbarer Ort. Körpern: Über einem einfachen Kegel erhob sich www.martin-mostboeck.com www.deutscher.at parallel zur Standfläche ein rechteckiger Baldachin. designmonat.at Das auf dem Schlossbergplatz installierte Objekt

t Martin Mostböck: Pavilion »The Rough One«

DA HOCKST DI NIDA! Im Mai 2017 blickte die internationale Designszene auf die steirische Hauptstadt. Mit 120 Programm- punkten und 99 PartnerInnen lud die UNESCO City of Design mit dem Designmonat Graz zu sich ein. eq Thomas Feichtner: Auch Thomas Feichtner war einer jener fünf Gestalte- Hocker/Beistelltisch rInnen, die sich aus diesem Anlass am Werkstoff »Grazer Hocker« Holz versuchten, um einen Rückzugsort der »Smart Urban Privacy« zu schaffen. Sein Grazer Hocker aus Fichte wurde von der Tischlerei Rosenkranz umge- setzt. Die Installation bot im Lesliehof im Joanneums- viertel einen Platz, an dem man sich kurz hinsetzen und eine Pause machen konnte – alleine, zu zweit oder in kleinen Gruppen. Formal besteht der Hocker aus zwei gegengleich versetzten Sechsecken, woraus sich ein Wechselspiel von Flächen, Linien und Kanten ergibt. Ein eigenständiger formaler Zugang mit Identität für die Stadt. www.thomasfeichtner.com www.tischlerei-rosenkranz.at designmonat.at MITTEILUNGEN 03.2017 25 Members@Work

LEIDENSCHAFTLICHES HANDWERK Im Mai wurde die Tischlerei Pühringer, ihres Zeichens designaustria-Mitglied, beim WKO-Galaabend in Wien mit dem Award »Sieger aus Leidenschaft 2017« ausgezeichnet. Klaus Pühringer: »Es ist schön, wenn die tägliche Arbeit mit so viel Anerkennung gewür- digt wird«. Der oberösterreichische Betrieb, dessen Produkte sich durch handwerkliche Perfektion auszeichnen, produziert in Kooperation mit den Designern Christoph March und Marek Gut von MarchGut eine eigene Designlinie, zu der Stühle wie »HOCKN« und »LENTIA«, der Hocker »HOCKA«, der Tisch »MS. YOU«, der Beistelltisch »GUARDA MI«, die Garderobe »GUARDA LA ROBA «, die Sitz- bank »BANKA« und die »ECKEBANK« als Neuinter- 2 pretation eines traditionellen Möbelstücks zählen. Zur Veranstaltung waren Top-Betriebe aus Gewerbe und Handwerk aus ganz Österreich geladen. Alle waren sich einig: »Handwerk schafft Zukunft und sichert Arbeitsplätze.« www.puehringer.at marchgut.com

1 Tischlerei Pühringer/MarchGut: Stuhl »HOCKN« 2 Tischlerei Pühringer/MarchGut: Stuhl »LENTIA« 1 3 3 Tischlerei Pühringer/MarchGut: Hocker »HOCKA«

LUFTIGER SITZ-ALLROUNDER Pünktlich zum Salone Ufficio, der Anfang April im frischen Membranfarben, die mit filigranen Mailänder Salone del Mobile über die Bühne ging, Gestellen in Schwarz oder Lichtgrau markant zur präsentierte der internationale Büromöbelhersteller Geltung kommen. Martin Ballendat: »Mich hat die und Ergonomiespezialist Sedus den neuen Drehstuhl Aufgabe fasziniert, die ergonomische Netzbespan- se:joy von Studio Ballendat, einen vielseitigen Sitz- nung einer Schale mit einer aufs Minimale redu- Allrounder mit durchgehender luftig-leichter und zierten Stützstruktur zu verbinden, die fein, sinnlich dennoch formstabiler Netzbespannung im bionisch- und intelligent ist.« Während der Rückenlehnenbe- futuristischen Design. Moderne Büronomaden sind reich elastische und flexible Eigenschaften aufweist, viel in Bewegung und oft unterwegs zu Terminen, nimmt die Sitzzone ihre stützende Funktion wahr. auf Besprechungen und bei Workshops. Zwischen- Zur technischen Ausstattung gehören eine intuitiv durch halten sie sich bisweilen auch nur kurz an bedienbare Höhenverstellung mit Tiefenfederung, einem Arbeitsplatz auf, der gerade frei ist. Hier ist eine zuschaltbare Wippmechanik und ein Fünffuß- ein einfacher, bequemer und vielseitiger Stuhl gestell auf Schwenkrollen. Optional kann der Stuhl gefragt. Je nach Farbgestaltung kann er bestehende mit Armlehnen aufgerüstet werden. Bürolandschaften erfrischend aufwerten oder www.ballendat.com www.sedus.com harmonisch integriert werden. Er überzeugt mit

9q Design Ballendat: Bürodrehstuhl »se:joy« für Sedus 26 MITTEILUNGEN 03.2017 Members@Work

SITZKOMFORT MIT STIL Eine ganze Reihe von Möbelneuheiten präsentierten einander. Die Schwerpunkte ihres Studios liegen auf Soda Designers (Nada Nasrallah und Christian Horner) Möbeldesign, Innenarchitektur und Elektronik. Zu auf der IMM Cologne und auf der Maison&Objet Paris ihrem Kundenkreis gehören auch Sottsass Associati, 2017, darunter das Sofa Long Island mit passendem Paolo Rizzatto, Philips Design und Sagem. Lehnstuhl, entworfen für Ligne Roset. Es zeichnet www.soda.at www.ligne-roset.com www.wittmann.at sich durch hohen Komfort und außergewöhnliche Eleganz aus und ist in mehreren Farben und Materialien zu haben. Die modulare Sofagruppe Joyce für Wittmann verbindet elegante Leichtigkeit mit hochwertiger Verarbeitung. Stilvoll und reprä- sentativ wirkt das Möbel durch die aufwändig gesteppte Sitzfläche und die schlanken Füße aus Massivholz. Auf Wunsch sorgen eigens gestaltete 1 Soda Designers: Wendekissen (Stoff/Leder) in unterschiedlichen Sofagruppe »Joyce« Größen für farbliche und haptische Spannung. Nada für Wittmann Nasrallah ist ausgebildete Goldschmiedin, Christian 2 Soda Designers: Sofa Horner gelernter Tischler. Die beiden trafen in ihrer und Lehnstuhl »Long Studienzeit an der Universität für angewandte Kunst Island« für Ligne Roset in Wien und an der ENSCI/Les Ateliers in Paris auf- 2 1

REGGAE IM PLAKAT Der International Reggae Poster Contest (IRPC) wurde 2011 ins Leben gerufen, um die in aller Welt ver- breitete Reggae-Kultur und ihre Botschaft zu feiern. Der Wettbewerb geht von einem erweiterten Begriff aus, der alle populären jamaikanischen Musikgenres umfasst: Ska, Rocksteady, Roots Reggae, Dub und Dancehall sowie das einzigartige jamaikanische Sound System. Mit dem Wettbewerb wollte man eine internationale Plattform schaffen, mit dem ferneren Ziel, in Kingston ein Museum – eine »Reggae Hall of Fame« – einzurichten. Außerdem will man Aufmerksamkeit für die Alpha Boys’ School, eine Ausbildungsstätte für unterprivilegierte Jugend- liche, erregen, aus der schon zahlreiche Reggae- Legenden hervorgegangen sind. Der aus Polen q Leszek Wisniewski: stammende und in Österreich tätige Illustrator Leszek Plakat »forever« Wisniewski hat sich mit seinem Plakat forever erfolg- reich am Wettbewerb des Jahres 2016 beteiligt und war diesen Sommer damit bei der 18. Art of Reggae Exhibition in Liverpool vertreten. Die Bildsprache seiner Affiche vermittelt eindrucksvoll die Hingabe und die heißen Rhythmen jamaikanischer Musik. www.leszekwisniewski.com www.reggaepostercontest.com MITTEILUNGEN 03.2017 27 Members@Work

FORM IM BLICKPUNKT Die von 13&9 gemeinsam mit Optiker Martin Lasnik Weitere Herzeigeprojekte der Grazer Design- entwickelte und über Robert La Roche international schmiede entstanden für den belgischen Raum- vertriebene geometrische Brillenkollektion Diamond ausstatter BuzziSpace. Für die erst jüngst auf den Shades wurde von architektonischen Formen ange- Markt gebrachte Licht- und Akustiklösung Buzzi- regt und zeichnet sich durch ein perfektes Zusam- Pleat, die in Zusammenarbeit mit der Modedesig- menspiel von Linien und Flächen und eine hoch- nerin Sabrina Stadlober ersonnen wurde, gab es wertige handwerkliche Verarbeitung aus. Nun auf der NeoCon 2017 in Chicago gleich drei Preise, entstand mit dem deutschen Fotokünstler Sebastian darunter auch Gold. Bei der Herstellung der Hänge- Kapfhammer eine atemberaubend schöne Bildserie, objekte aus klangabsorbierendem Filz für Wand und die durch eine Zwei- und Dreidimensionalität Decke bedient man sich alter Textiltechniken wie zusammenführende Technik den Facettenreichtum Plissieren und Smokarbeit – auch, um die Oberfläche der Brillen ins Licht rückt und sie als Objekte in zu vergrößern. Die skulpturalen Formen aus nur Szene setzt, die zwischen Architektur, Mode und einem Stoffstreifen sorgen für außergewöhnliche Kunst oszillieren. Klangerlebnisse. »Das Fälteln bringt Bewegung in die Objekte und erweckt sie zum Leben«, erläutern Anastasia Su und Martin Lesjak von 13&9. Durch die Kombination mit einer Lichtquelle werden die in mehreren Farben erzeugten Filzkreationen mit Durchmessern von 100 und 150 Zentimetern multi- funktional. Zudem gibt es den bereits 2016 prämierten Schaukelhocker BuzziBalance, der eine Alternative zum statischen Stuhl darstellt, nun in einer höheren Ausführung, die auch an Tischen und Arbeitsplätzen verwendet werden kann. Mit dem Sitzobjekt hat man nicht nur Spaß, sondern trainiert auch sein Gleichgewicht und verbessert seine Haltung. Ideal für Schulen, Bibliotheken, Büros, Kreativwerkstätten etc. www.13and9design.com kapfhammer.com buzzi.space

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1 13&9: Licht- und Akustiklösung »Buzzi- Pleat« 2 13&9: Schaukelhocker »BuzziBalance High« 3 13&9: Brillenkollektion »Diamond Shades«, fotografiert von Sebastian Kapfhammer

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KNOW YOUR STATUS Nach den erfolgreichen Entwürfen des Vorjahrs, für die sich auch Life-Ball-Organisator Gery Keszler stark gemacht hatte, wurden Studierende der New Design University (NDU) heuer bereits zum zweiten e Katharina Fischer: Mal eingeladen, die Etiketten für die Life-Ball-Weine Life-Ball-Weinetiketten zu gestalten. Acht von über sechzig eingereichten »Know Your Status« Entwürfen der Lehrgänge Grafik- und Informations- design und Raum- und Informationsdesign erreichten das Finale. Die Wahl fiel schließlich auf Katharina Fischer, die das Motto »Erkenne die Gefahr« über- zeugend umgesetzt hatte. Der Appell Know Your Status sollte dazu auffordern, weder im persönlichen Umfeld noch im gesellschaftlichen Zusammenleben vor der Gefahr einer HIV-Infektion die Augen zu schließen: Nur wer seinen Status kennt, kann behandelt werden und andere nicht unwissentlich anstecken. In ihren bunten Collagen ging es der jungen Gestalterin darum, negative Gefühle wie Scham und Wut mit positiven Gefühlen wie Stolz und Lebensfreude zu verbinden und auf fantasie- volle Weise die Faszination von Andersartigkeit zu integrieren: »Beenden wir die Diskriminierung, so beenden wir auch AIDS.« Die auffälligen Etiketten kamen auf den vier Weinen zum Einsatz, die zum Ball im Wiener Rathaus und auf Side Events ausge- schenkt und verkauft wurden. Ein Teil des Verkaufs- erlöses ging an den Verein LIFE+, um wichtige HIV-Hilfsprojekte in Österreich zu unterstützen. www.ndu.ac.at lifeplus.org

WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION MIT THINKING HANDS Die Designforscherin Stephanie Guse hat in Zusam- menarbeit mit der Wiener Markenagentur Brainds ein effizientes Produkt in Form von zwei Workshop- Formaten entwickelt: »Wissenschaftskommunikation mit Thinking Hands« und »Wissenschaftskommuni- eq Stephanie Guse: kation für Kinder mit Thinking Hands«. Beide Wissenschafts- kommen dem Anspruch der Wissenschaft entgegen, kommunikation mit ihre Forschung der Öffentlichkeit zugänglich zu »Thinking Hands« machen. Thinking Hands basiert auf gemeinschaft- licher Illustration und hilft Forschungsteam, die eigene Arbeit besser zu visualisieren und verständ- lich zu kommunizieren. Mittels Zeichnung werden Kultur-, Bildungs- und Sprachbarrieren überwunden. Die Mitglieder von interdisziplinären Forschungs- teams gelangen zu einer gemeinsamen Wissens- collage und erwerben mit der Methode eine für sie neue Kommunikationstechnik. Unter fachlicher Anleitung werden Zeichenprinzipien vermittelt, die direkt auf das jeweilige Forschungsthema ange- wendet werden. Das Besondere an der Methode ist, dass die ForscherInnen ihr Spezialwissen selbst illustrieren und sich dabei gegenseitig ergänzen. Daraus ergeben sich auch intuitive Einsichten in das Fachwissen und in die Sichtweise von KollegInnen sowie die Förderung von Zusammenarbeit und Teamgeist. Ziel ist eine Visualisierung von Wissen- schaft, die sowohl einem erweiterten Expertenkreis als auch Laien verständlich ist. www.stephanieguse.com www.brainds.com MITTEILUNGEN 03.2017 29 Ausstellungen & Veranstaltungen AUSSTELLUNGEN & VERANSTALTUNGEN 55 JAHRE STAATSPREIS DESIGN

Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft verleiht im Zweijahresrhythmus den Staatspreis Design für hervorragende Gestaltungsleistungen von österreichischen Unternehmen und Designe- rInnen. Die Organisation und Durchführung liegt bei designaustria, dem Wissenszentrum und der Interessenvertretung für Design in Österreich.

derart breite Öffentlichkeit bekommen – in Form einer Ausstellung und eines Katalogs.

Im Jahr 2017 waren 205 GestalterInnen mit 266 Einreichungen in den Kategorien »Produktdesign | Konsumgüter« (91), »Produktdesign | Investitions- güter« (43), »Räumliche Gestaltung« (66) und »DesignConcepts« (66) angetreten. Nach der ersten Bewertungsrunde verblieben insgesamt 53 Beiträge von 45 EinreichernInnen für die Vor-Ort-Jurierung, die am 30. Juni im designforum Wien stattfand. In ihrer Gesamtheit boten die vorliegenden Projekte einen exzellenten Überblick über das breite Spektrum österreichischen Designschaffens. Doch es ist nicht so einfach, ein Wasserglas mit einem Kajak, ein Türschloss mit einer Brechanlage oder das Leitsystem einer Schule mit einem Sakralraum zu vergleichen, und auch der Zusammenbau eines zerlegbaren Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung Stuhls oder Tisches und das Ausprobieren eines 9 Jurysitzung im design- und Wirtschaft vergibt zurzeit insgesamt 14 Staats- Sportgeräts kann einem einiges abverlangen. Der forum Wien preise. Einer der ältesten ist der Staatspreis Design, herausfordernden Aufgabe der Bewertung stellten der 1962 zum ersten Mal als »Staatspreis für gute sich Designerin Kathrina Dankl (Studio Dankl), Form« ausgeschrieben wurde. Österreichs höchste Chefredakteurin und Herausgeberin Anna M. Del Auszeichnung für dreidimensionale Gestaltung hat Medico (morethandesign, Möbel & Design Guide), somit bereits 55 Jahre auf dem Buckel. Im vorigen Geschäftsführer Reinhard Kepplinger (Grüne Erde) Jahrhundert fand der Staatspreis Design jährlich und der in London stationierte Studiogründer und statt, in den Jahren 1966 und 1969 sogar zweimal. Creative Director Michael Tropper (forpeople Ltd.), Von 1998 bis 2000 pausierte er gezwungenermaßen unterstützt von Ausloberseite durch Stefanie Grüssl aufgrund der Schließung der damals mit der Abwick- (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung lung beauftragten Organisation, des Österreichischen und Wirtschaft) und Doris Fröhlich (Austria Wirt- Instituts für Formgebung (ÖIF). Seit 2001 findet der schaftsservice GmbH). Staatspreis Design im Zweijahresrhythmus statt; und ebenfalls seit diesem Jahr liegt seine Durchführung Die Mitglieder der Jury attestierten den eingereichten in den Händen von designaustria, der österreichischen Projekten ein insgesamt hohes Niveau und setzten Interessengemeinschaft für Design. Eine einiger- 28 Beiträge auf die Shortlist. In den drei Haupt- maßen komplizierte Rechnung ergibt somit, dass kategorien »Produktdesign | Konsumgüter«, 2017 der 47. Staatspreis Design über die Bühne geht. »Produktdesign | Investitionsgüter« und »Räumliche Zum zweiten Mal war der Juryprozess in diesem Jahr Gestaltung« kommt jeweils ein Staatspreis zur zweigeteilt: Nach einer Online-Vorauswahl wurden Vergabe; insgesamt neun Projekte erhalten eine die aufgrund ihrer herausragenden Qualität in die Nominierung, 13 Projekte eine Auszeichnung. In der zweite Runde gewunkenen Projekte im designforum Sonderkategorie »DesignConcepts«, einem Pool für Wien am realen Objekt bewertet, sofern es ihre noch nicht verwirklichte Produkte und Gestaltungs- Dimensionen zuließen (alternativ lagen Modelle, konzepte, werden drei mit jeweils 3.000 Euro ausführliche Text- und Bilddokumentationen und dotierte Geldpreise vergeben, die als Förderung Videos vor). Der Staatspreis Design ist übrigens junger GestalterInnen und finanzielle Unterstützung einer der wenigen Staatspreise, deren Einreichungen bei der Weiterentwicklung gedacht sind. Ganz ein so aufwändiges Beurteilungsverfahren durch- besonders beeindruckt zeigten sich die Jurore- laufen; und er ist der einzige, dessen Ergebnisse eine nInnen von der überdurchschnittlichen Qualität, 30 MITTEILUNGEN 03.2017 Ausstellungen & Veranstaltungen

9  Die Jury des Staats- hohen Relevanz und großen Vielfalt der Beiträge in preis Design 2017: der Disziplin Raumgestaltung: Der Bogen spannt Anna M. Del Medico, sich von der Einrichtung eines Ladenrestaurants STAATSPREIS DESIGN 2017 – Stefanie Grüssl, über einen revitalisierten Gutshof bis hin zu einem AUSSTELLUNG UND KATALOG Kathrina Dankl, Severin Rundweg, der zugleich Gedenkstätte ist. Eine nicht Die Ausstellung »Best of Austrian Design« mit den Filek (Moderation), minder große Bandbreite weisen die ausgewählten 28 prämierten Projekten des Staatspreises Design Doris Fröhlich, Beiträge aus dem Konsumgüterbereich auf, die sich 2017 wird am 27. September 2017 im Anschluss an die Reinhard Kepplinger, nahezu allesamt durch den Einsatz hochwertiger Preisverleihung um ca. 20.30 Uhr im designforum Michael Tropper Technologien auszeichnen, welche in den Dienst der Wien im MuseumsQuartier feierlich eröffnet. Die Erleichterung und Verschönerung des Lebensalltags Schau läuft von 28. September bis 22. November und sowie einer anspruchsvollen Freizeitgestaltung ist gleichzeitig der Beitrag von designaustria zur gestellt werden. Ausgereifte Systemlösungen stehen Vienna Design Week 2017. Sie präsentiert die aus- naturgemäß im Bereich der Investitionsgüter im gewählten Beiträge aus den Kategorien »Produkt- Vordergrund und finden ebenso Anwendung bei design | Konsumgüter«, »Produktdesign | Investiti- komplexen Anlagen und Geräten wie bei einem onsgüter«, »Räumliche Gestaltung« und »Design- ausgeklügelten multifunktionalen Büromöbelsystem. Concepts« und veranschaulicht damit eindrucksvoll das breite Spektrum und die vielseitige Relevanz Das Geheimnis, wer einen der prestigeträchtigen dreidimensionaler Gestaltung in Österreich. Eine Staatspreise oder einen der begehrten Design- Übernahme der Ausstellung durch die Designforen Concepts-Sonderpreise gewonnen hat, wird bei der Bundesländer im Jahr 2018 ist vorgesehen. Zur der Preisverleihung am 27. September 2017 im Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog Wiener MuseumsQuartier gelüftet (Anmeldung (D/E), der alle Projekte in Wort und Bild dokumen- erforderlich). tiert, die Auswahl der Jury begründet und deren www.staatspreis-design.at Mitglieder vorstellt

eröffnung 27. Sep. 2017 20.30 Uhr MITTEILUNGEN 03.2017 31 Ausstellungen & Veranstaltungen SHORTLIST STAATSPREIS DESIGN 2017 Projekt

PRODUKTDESIGN | KONSUMGÜTER Design | Auftraggeber | Hersteller

→ »Mikme Microphone« Kabelloses Studiomikrofon Mikme GmbH | Philipp Sonnleitner | Mikme GmbH mit integriertem Audiorekorder und App-Anbindung → »Ottobock Runner« Sportprothesenfuß AWS Designteam | Otto Bock HealthCare GmbH | Otto Bock HealthCare GmbH → »BORA Professional 2.0« Kochfeldabzugssystem BORA Vertriebs GmbH & Co KG | BORA Vertriebs GmbH & Co KG | BORA Vertriebs GmbH & Co KG → »Betonkapsel« Flächenbündiges Lichtmontage- Georg Bechter Architektur + Design | Georg Bechter Licht | Georg Bechter Licht system → »BTX Okularmodul« Teleskopsystem formquadrat gmbh | Swarovski Optik KG | Swarovski Optik KG → »Vöslauer Mineralwasser« Gastronomiekollektion POLKA | Vöslauer Mineralwasser AG → »Manta Carving Kayak« Wildwasser-Slalomkajak Aberjung OG | Ed Wolffhardt | die Wölfe → »Orchid« Modulare Leuchtenfamilie Studio Rainer Mutsch | Axo Light S. r. l. | Axo Light S. r. l.

PRODUKTDESIGN | INVESTITIONSGÜTER Design | Auftraggeber | Hersteller

→ Mobile Punktzugwinde für Theatertechnik Peschkedesign | Waagner-Biro Austria Stage Systems AG | Waagner-Biro Austria Stage Systems AG → »PIXEL« Modulares Möbelsystem Bene GmbH | Bene GmbH | Bene GmbH → »AGILOX« Vollautonomer Transportroboter formquadrat gmbh | AGILOX Services GmbH | AGILOX Services GmbH → »BWT Corporate Product Design Line« formquadrat gmbh | BWT AG | BWT Austria GmbH Produktlinie zur Wasseraufbereitung → »E-Force 2« Hydraulisches Bergegerät formquadrat gmbh | Weber-Hydraulik GmbH | Weber-Hydraulik GmbH → Fertigungsmethode für Freiformgebäude- Institut für Tragwerksentwurf TU Graz | FFG Austria/ABB AG/BASF SE/SGL hüllen aus Beton Carbon SE/Max Bögl GmbH/Nomotec Automation GmbH | Institut für Tragwerksentwurf TU Graz/LKI TU Graz/IMB TU Graz/IBB TU Graz → »GAT ECO« Spindtürschloss toka OG | Gantner Electronic GmbH | Gantner Electronic GmbH → »dsb innocrush Rock Crusher« Mobile Brech- Industrial Design Attersee | dsb Maschinenbau GmbH | dsb Maschinenbau GmbH und Siebanlage

RÄUMLICHE GESTALTUNG Design | Auftraggeber | Hersteller

→ »Loft Panzerhalle« Innenraumgestaltung smartvoll | Panzerhalle Betriebs GmbH | Spiluttini Bau GmbH/Glas + Metall Weissofner GmbH & Co KG/Inform Tischlerei|Innenausbau GmbH → »Georunde Rindberg« Rundweg & Mahnmal Super – Büro für Gestaltung/Innauer Matt Architekten ZT GmbH | Gemeinde Sibratsgfäll | Waldmetall Dietmar Bechter/Fetzcolor/Stadelmann Bau/ Hermann Brändle/Hölzl Gravuren GmbH/Seilerei Wüstner GmbH → »Lingenhel« Shop- und Restaurantgestaltung destilat Design Studio GmbH | Johannes Lingenhel → »Interieur Heimat Wien« Büro- bE – Design Studio OG | Heimat Wien Einrichtungskonzept → »Volksschule Edlach« Signaletik Sägenvier DesignKommunikation | Stadt Dornbirn | Dietrich|Untertrifaller Architekten ZT GmbH/Monika Heiss → »The Happy Show« Ausstellungskonzept und Sagmeister & Walsh | MAK Wien | ICA Philadelphia -gestaltung → »Virgilkapelle« Erschließung eines Sakralraums BWM Architekten und Partner ZT GmbH | Wien Museum | Stahleinbauten Heidenbauer → »Meierhof Trausdorf« Revitalisierung AllesWirdGut Architektur ZT GmbH/Mobimenti Innenraumgestaltung | Esterházy historischer Bausubstanz Wein GmbH → »Farb Werkraumschau« Ausstellungssystem atelier stecher | Werkraum Bregenzerwald/ Thomas Geisler, Martin Bereuter | Fetzcolor/Jürgen Raid/Tischlerei Bereuter/Tischlerei Dür/Tischlerei Kühne/Kaufmann Zimmerei

DESIGNCONCEPTS Design | Ausbildungsstätte

→ »eve« Armatur mit integrierter Rebecca Daum | Umeå Institute of Design Wasserverbrauchsanzeige → »In Touch with the Illusion« MO:YA VISUALS | FH Joanneum Graz Spatial Augmented Reality → »Fingerschinder« Ganzkörpertrainingsgerät Jakob Glasner | Universität für angewandte Kunst Wien | Tischlerei Fadenberger für Kletterer 32 MITTEILUNGEN 03.2017 Ausstellungen & Veranstaltungen

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Eine Selektion der gelisteten Projekte: 1 formquadrat gmbh: hydraulisches Bergegerät »E-Force 2« 2 Bene GmbH: modulares Möbelsystem »PIXEL« 3 AWS Designteam: Sportprothesenfuß »Ottobock Runner« 4 atelier stecher: Ausstellungssystem »Farb Werkraumschau« 5 destilat Design Studio GmbH: Shop- und Restaurantgestaltung »Lingenhel« 6 MO:YA VISUALS: Spatial Augmented Reality »In Touch with the Illusion« 7 POLKA: Gastronomiekollektion »Vöslauer Mineralwasser« MITTEILUNGEN 03.2017 33 Ausstellungen & Veranstaltungen

VIENNA DESIGN WEEK 2017

Österreichs größtes Designfestival geht in die Auch in diesem Jahr dürfen die »Passionswege« als 11. Runde. Von 29. September bis 8. Oktober 2017 eines der ältesten Formate des Festivals nicht fehlen: machen mehr als 100 Veranstaltungen Wien wieder Internationale und österreichische Designschaffende zur »City Full of Design«. Gastland ist in diesem Jahr sind eingeladen, mit Wiener Unternehmen und Rumänien, Fokusbezirk – abseits touristischer Pfade – Handwerksbetrieben zu arbeiten und auf Basis eines Rudolfsheim-Fünfhaus, in dem sich auch die Festival- intensiven Wissensaustauschs gemeinsam Projekte zentrale befindet. Das Festivalteam ist mit seinem zu entwickeln. Das Format »Stadtarbeit« bietet Office in die Mahlerstraße gezogen, und Festival- Designschaffenden die Möglichkeit, Projekte aus leiterin Lilli Hollein wird ab diesem Jahr von Julia dem Bereich Social Design zu verwirklichen. Jährlich Hürner als stellvertretender Direktorin unterstützt. werden bis zu fünf Konzepte von einer Fachjury für Auch die Formate sind – wie es sich für ein Festival die Realisierung ausgewählt, die zum Teil mit der gehört – in ständigem Wandel begriffen. Ein thema- Caritas Wien stattfindet. Das neue von design- tischer Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Industrial austria-Mitliged Erwin K. Bauer kuratierte Format Design, wobei der Wunsch besteht, einem breiten »Graphic Cooperation Cup« hat spielerisches Publikum die Innovationskompetenz der österreichi- Arbeiten in Teams zum Thema: Acht junge Grafik- schen Industrie- und Wirtschaftsbetriebe im Zusam- büros haben Gelegenheit, sich in einem Live- menspiel mit Designschaffenden näherzubringen. Challenge zu erproben. Bei dem Format »Debüt« Die diesjährige Festivalgrafik aus der Schmiede sind eine österreichische und eine internationale von Bueronardin knüpft an die Ausgangspunkte Universität eingeladen, ihre Projekte vorzustellen. von Design an: Farbe, Material und Form. Das Studierenden wird hier eine Plattform geboten, ihre Kreiselement steht als geometrische Grundform Arbeiten einem internationalen Publikum zu präsen- für Kooperation, Kollektivität und das Aufeinander- tieren. Auch der Vermittlung von Design wird mit treffen unterschiedlicher Menschen im Rahmen einem Angebot für alle Altersgruppen in Form von eines Festivals, das Design nicht nur in seiner ästhe- geführten Touren Genüge getan. Unterstützt wird tischen Funktion, sondern als elementaren Bestand- das Festival inhaltlich durch zahlreiche Programm- teil unseres Alltags vermitteln will. Dazu wird eine partner – Unternehmen, Museen, Institutionen, Vielzahl an Ausstellungen, Workshops, partizipa- Galerien und Designbüros –, zu denen auch design- tiven Projekten, Talks, Kooperationen und Touren in austria zählt, das die Ausstellung »Best of Austrian ganz Wien beitragen. Zu sehen sind nationale und Design« mit den prämierten Projekten des Staats- internationale Projekte, Positionen, Entstehungs- preises Design 2017 (siehe den vorangegangenen und Produktionsprozesse sowie experimentelle Beitrag) beisteuert. Alle Programmhinweise und Ansätze in Architektur, Grafik-, Produkt-, Möbel-, mehr gibt’s online! Industrie- und Social Design. Die VIENNA DESIGN www.viennadesignweek.at WEEK zeichnet sich durch ihre kuratierten Inhalte und ihren innovativen Charakter aus und bemüht sich um das Zusammenführen verschiedener Disziplinen. q Festivalkampagne zur Vienna Design Week 2017 von Bueronardin 34 MITTEILUNGEN 03.2017 Ausstellungen & Veranstaltungen DESIGNAUSTRIA: WORKSHOPS UND FORTBILDUNGSPROGRAMM SEPTEMBER–DEZEMBER 2017

Als Wissenszentrum bietet designaustria laufend ein Fortbildungs- und Veranstaltungs- programm für Mitglieder und Designinteressierte an. Diese haben nicht nur die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern und neues Know-how zu erwerben, sondern auch Gelegenheit, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und sich von neuen Ansätzen und Ideen inspirieren zu lassen. Ganz nach dem Motto: »Move yourself! Improve yourself!« Im zweiten Halbjahr 2017 gibt es erneut ein vielfältiges Angebot an Workshops, Vorträgen und Infoabenden, bei denen diskutiert, ausprobiert, kommuniziert und reflektiert wird. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

VORTRAG VORTRAG GRÜNDUNGSCOACHING: ICH WEISS NICHT – 50 EURO? BASISWISSEN FÜR Christian Büning & Severin Filek SELBSTSTÄNDIGE designforum Wien Severin Filek Freitag, 17. November 2017, 16–18 Uhr WEI SRAUM designforum Tirol Selbstständige DesignerInnen müssen Mittwoch, 18. Oktober 2017 , 16–18.30 Uhr alle Entscheidungen selbst treffen. Der Studienabschluss ist in Sicht oder Das betrifft auch die Vergütung der schon geschafft. Der Sprung in die eigenen Leistungen. Es ist verführe- Arbeitswelt wird von vielen Fragen risch, sich reich zu rechnen oder begleitet, von denen hier einige beant- Dumpingpreise anzubieten. Der wortet werden. Designstudierenden Mittelweg heißt »logische Kalkula- und AbsolventInnen, die am Beginn tion«. Es wird erklärt, wie man Stun- ihrer Berufslaufbahn stehen, wird densätze ermittelt, nachvollziehbare relevantes Praxiswissen vermittelt. Angebote schreibt oder mit dem 45 Euro Normalpreis Finanzamt umgeht, was Nutzungs- 20 Euro für Studierende rechte sind und wie Aufträge zu kostenlos für Mitglieder von kalkulieren sind. Der Vortrag richtet designaustria und WEI SRAUM sich an alle, die als selbstständige VORTRAG Anmeldung bis 6. Oktober 2017 KommunikationsdesignerInnen BASISWISSEN arbeiten (möchten). DESIGNMANAGEMENT 45 Euro Normalpreis Peter Schreckensberger VORTRAG 20 Euro für designaustria-Mitglieder designforum Wien ZUTATEN FÜR GELUNGENES und Studierende Montag, 16. Oktober 2017, 17–19 Uhr SERVICEDESIGN Anmeldung bis 8. November 2017 Design vermittelt die Sicherheit Rudolf Greger konstanter Qualität einer Marke, designforum Wien liefert Kaufargumente und unterstützt Mittwoch, 8. November 2017, 16–18 Uhr WORKSHOP KonsumentInnen, sich auf gesättigten Design muss zentraler Bestandteil SCHUTZ VON IDEEN Produktmärkten zu orientieren. jeder Unternehmensstrategie sein, DDr. Meinhard Ciresa Zudem gewinnt es durch seine absatz- wenn ein Betrieb langfristig erfolg- designforum Wien fördernde Wirkung zunehmend an reich sein will. Das Zeitalter der Indus- Montag, 4. Dezember 2017, 15–19 Uhr strategischer Bedeutung für Wirt- trialisierung wurde mittlerweile vom Thematisiert wird die rechtliche schaftsunternehmen. Wie sich dies in Dienstleistungszeitalter abeglöst, in Absicherung von DesignerInnen, Form von Designmanagement steuern dem Servicedesign im Vordergrund beginnend mit der Kundenakquisition lässt, wird hier in unterschiedlichen steht. Hier geht es darum, wie Unter- über die Leistungserstellung bis hin Facetten beleuchtet. Der Vortrag nehmerInnen und DesignerInnen zur Abrechnung. Einen Schwerpunkt wendet sich an Studierende und diese Form von Design nutzen bzw. bilden rechtliche Aspekte im digitalen künftige ProfessionistInnen unter- als Leistung erbringen können. Bereich (Internet, soziale Netzwerke). schiedlicher Designdisziplinen. 45 Euro Normalpreis Themen: Kostenvoranschläge, rechts- 45 Euro Normalpreis 20 Euro für designaustria-Mitglieder wirksame Vereinbarung von allge- 20 Euro für designaustria-Mitglieder und Studierende meinen Auftragsbedingungen und und Studierende Anmeldung bis 30. Oktober 2017 Honoraren, Werkvertrag/freier Anmeldung bis 6. Oktober 2017 Dienstvertrag, Schutz von Ideen und geistigem Eigentum, Absicherung MITTEILUNGEN 03.2017 35 Ausstellungen & Veranstaltungen

BRAINDS MARKENSEMINARE & PRIVATISSIMUM

In den von Markenexperten Thomas Hotko und managerInnen und den Nachwuchs im Brand Oliver Heiss von Brainds geleiteten Markenseminaren Management. profitieren TeilnehmerInnen von den Erfahrungen der Consulting-Agentur aus über 15 Jahren Marken- Termine: beratung. Die Seminare basieren auf den neuesten Wien: 19. September 2017 Studien und Erkenntnissen aus dem akademischen Salzburg: 26. Januar 2018 Umfeld und orientieren sich am wissenschaftlichen Linz: 19. März 2018 Modell der identitätsbasierten Markenführung Wien: 3. April 2018 nach Burmann und Meffert, das darauf fokussiert, designaustria-Mitglieder können das Seminar zum Identität und Innovation als wichtige Nährstoffe Freundschaftspreis von Euro 490 (statt Euro 790; zeitgemäßer Unternehmensführung zu erkennen zzgl. 20% USt.) buchen. und erfolgreich in die Markenarbeit zu integrieren. Das Seminar richtet sich an UnternehmerInnen, Brainds ist es darüber hinaus gelungen, Christoph Führungskräfte, Marketing- und Kommunikations- Burmann als einen der renommiertesten Marken- experten Europas für ein eintägiges Privatissimum nach Wien zu holen, das am 10. Oktober 2017 statt- finden wird. TeilnehmerInnen erwartet ein Tag und Risiken bei Wettbewerbspräsen- geballten Know-how-Transfers von theoretischem tationen. Wissen ebenso wie von konkreten Erkenntnissen aus 190 Euro Normalpreis Beratungsprojekten für Topmarken im kleinen Kreis. 110 Euro für designaustria-Mitglieder Kosten: Euro 790 (zzgl. 20% USt.) und Studierende Anmeldung bis 24. November 2017 Detaillierte Infos zu den Seminaren und zum Privatissimum sowie Kontaktdaten gibt’s online: www.brainds.com WHAAAT?!? VON UN- GLÜCKEN, MISSGESCHICKEN & STOLPERFALLEN designforum Wien Donnerstag, 14. Dezember 2017, ab 18.30 Uhr Vielleicht machen Niederlagen ja nicht nur härter, sondern auch erfolg- STADT. LAND. SCHLUSS. reicher. Fehler machen wir alle. GründerInnen, UnternehmerInnen Das von designaustria- und Kreative erzählen von ihrem Mitglied Andreas Scheitern, ihren Fauxpas und was sie Koop initiierte und daraus gelernt und für sich mitge- konzipierte transdiszi- nommen haben. Keine Erfolgsge- plinäre Symposium schichten, keine Bilderbuch-Storys, beschäftigt sich von sondern eine Spur mehr Realität. 8. bis 10. November 2017 freier Eintritt in der Bayerischen beschränkte Teilnehmerzahl Musikakademie Markt- Anmeldung unter oberdorf im Allgäu mit designaustria.at/whaaat der Gestaltung eines guten Lebens auf dem Land. Auf dem Programm stehen neben Vorträgen aus unter- schiedlichsten Bereichen (Design und Designforschung, Archi- tektur, Tourismus, Landwirtschaft, Philosophie etc.) moderierte Detaillierte Informationen sind Ideenwerkstätten für Kommunen, Institutionen und Unternehmen, den Websites und dem Folder zu in denen konkrete Aufgabenstellungen bearbeitet werden; ein entnehmen, der der letzten Ausgabe Pecha-Kucha-Format, dessen beste Präsentation prämiert wird; der »designaustria-Mitteilungen« Live-Musik (Kofelgschroa), Party, gute Gespräche, gute Laune und beigelegt war. Wenn nicht anders gutes Essen (regional!). Die TeilnehmerInnen erwarten drei inten- angegeben, bitten wir um sive Tage zum Austauschen, Zuhören, Mitmachen, Kennenlernen, rechtzeitige Anmeldung unter Ideen-Entwickeln, Tanzen und Diskutieren. Die Unterbringung [email protected]. Anmel- direkt in der Musikakademie, in Hotels und Pensionen wird auf dungen gelten als verbindlich (die Anfrage organisiert. Kosten (Programm, Informationsmaterial, Nennung einer Ersatzperson ist Unterhaltung und Rundum-Verköstigung): Euro 290 für Professio- möglich). Alle Preise inkl. 20% USt. nals, Euro 180 für Studierende. Detaillierte Infos und Anmeldung www.designaustria.at/fortbildung online! Nicht versäumen! www.designforum.at www.stadt-land-schluss.eu SEIT 1707

Palais Dorotheum, Wien DESIGN AUKTION NOVEMBER 2017

Expertenberatung und Übernahme zur Auktion Tel. +43-1-515 60-242, [email protected] www.dorotheum.com

Melting Chair, Entwurf Philipp Aduatz 2011, erzielter Preis € 20.500

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DESIGNAUSTRIA-ONLINE-AUKTION: CONTEMPORARY AUSTRIAN DESIGN

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten: Das Und so funktioniert’s: Dorotheum lädt die ProduktgestalterInnen und – Senden Sie Fotos der Objekte, die Sie IndustriedesignerInnen von designaustria ein, einbringen möchten, bis 30. September 2017 an die eigenen Arbeiten zu einer ihnen exklusiv Dorotheum-Designexperten Mathias Harnisch: gewidmeten Online-Auktion einzubringen, die [email protected] Anfang Dezember 2017 stattfinden wird: Zur Verstei- – Legen Sie pro Objekt folgende Informationen gerung kommen ausschließlich Objekte, die von bei: Name/Bezeichnung des Produkts, Entwurfs-/ designaustria-Mitgliedern gestaltet wurden. Thema- Produktionsjahr, ggf. Hersteller, Materialien, tisch sind keine Grenzen gesetzt: Vom Möbeldesign Maße, evtl. Referenzpreise, ggf. Kurzbeschreibung über gestaltete Gebrauchsgegenstände bis hin stilistischer/funktionaler Besonderheiten (max. 500 zur angewandten Kunst ist alles willkommen, egal Zeichen) ob industrielles Serienprodukt, Objekt aus einer – Schätzwert und Einbringergebühr werden limitierten Kleinserie oder Einzelstück, aktuelle oder in Absprache mit Mathias Harnisch festgelegt. ältere Entwürfe, Künstlerisch-Experimentelles oder – Die Objekte müssen 1 Monat vor Auktions- Funktionales. Die Auktion ist eine wunderbare termin (etwa Ende Oktober) ins Palais Dorotheum Gelegenheit, um das breite Spektrum des Design- nach Wien angeliefert werden. schaffens aus den Reihen von designaustria zu versammeln! Als besonderer Benefit zur Premiere In Sachen Design ist das Dorotheum Pionier: Es zählt kommt für designaustria-Mitglieder kein Fotobeitrag zu den ersten Auktionshäusern, die der Sparte eigene zur Verrechnung, und es besteht kein Kostenrisiko Auktionen gewidmet haben, und führt seit Jahren bei Nicht-Verkauf. viel beachtete Designauktionen durch. Entsprechend groß und international sind das Netzwerk des Dorot- heums und das zu erwartende Bieterinteresse. Besondere Aufmerksamkeit ist Ihren Produkten also gewiss. Und BieterInnen haben die Möglichkeit, vor Weihnachten ein besonderes Geschenk zu ersteigern… SIGN PAINTING Rückfragen an: [email protected], WORKSHOP VIENNA [email protected]

Vier Tage voller großer Buchstaben und satter Farbe. Im Rahmen der Sign Week Vienna organisieren die Typejockeys in Zusammenarbeit mit Better Letters einen Workshop (in englischer Sprache) mit Mike Meyer, einer amerikanischen Legende des Signpainting. Es wird lustig! Es wird schmutzig! Die TeilnehmerInnen lernen die Grundlagen der Arbeit mit dem Pinsel, des Buchstabenzeichnens und Letterings. Danach geht’s an die Effekte. Gezeigt werden unterschiedliche Techniken, um die gemalten Schriften mit kleinen Extras und großer Wirkung in Szene zu setzen: Shadows, Shades, Outlines, Convex-, Concave- und Trick-Lettering. Von Pinsel bis Schürze wird alles bereitgestellt. Termin: 27.–30. September 2017, 10–17 Uhr Ort: Garage am Brillantengrund, Bandgasse 4, 1070 Wien Kosten: Euro 700 (zzgl. 20% USt.) inkl. Lunch www.typejockeys.at www.signweek.com 38 MITTEILUNGEN 03.2017 Erfolge ERFOLGE

DAS BESTE DESIGN EUROPAS EUROPEAN DESIGN AWARDS 2017

Die GewinnerInnen der diesjährigen European Design Österreich holte sich mit dem Plakat Gürtel Night- Awards wurden im Juni in Porto bekannt gegeben. walk XIX von 3007 Silber. Ausgangspunkt für das Die Jury hatte eine Rekordzahl von Einreichungen illustrierte Sujet, das vom lauten Verkehr, dem aus 34 Ländern zu sichten, die sich auf 41 Wettbe- ständigen Auf und Ab und einem permanenten werbskategorien verteilten. Sie vergab 32 Mal Gold, Kommen und Gehen inspiriert ist, war die Straßen- 49 Mal Silber und 49 Mal Bronze an Arbeiten aus karte des Veranstaltungsbezirks. Ebenfalls Silber 24 Ländern. Zur Agentur des Jahres wurde – als ging an designaustria-Mitglied Andreas Koop von erstes Büro zum zweiten Mal nach 2010 – Silo aus der designgruppe koop (Deutschland) für die den Niederlanden gekürt, die sich als innovative Broschüre Anti-Öde-Heft, die für das Wartezimmer menschenzentrierte Designschmiede versteht, die eines Kieferorthopäden entwickelt wurde und sich über den Tellerrand hinausblickt. Den Sonderpreis somit an ein jüngeres Publikum wendet. Vier Best of Show gab es für die Schriftenfamilie Cymru Auszeichnungen in Bronze gab es für den ob seiner Wales Sans von Smörgåsbord (Großbritannien), deren Zeitungsoptik modern anmutenden Folder und Zeichen Wales in authentischer und kreativer Weise Produktkatalog Made by Skilled Hands für die noch repräsentieren und die ein ausgezeichnetes Beispiel junge Fahrradmarke Fortuna Cycles von Haselwanter dafür darstellt, was Typografie im öffentlichen Raum Grafik und Design; für die Bachelor-Arbeit Ansichts- leisten kann. Der Sonderpreis der Jury ging an die sache – Über Lesbarkeit und die Details in der Typografie von Rob van Hoesel (Niederlande) gestaltete Edition von Sabrina Öttl (FH Joanneum), bei der es um Typo- Like a Pearl in My Hand, die sehbehinderten Kindern grafie als Visualisierung von Sprache – um einen in China gewidmet ist und durch ein multisenso- Balanceakt zwischen Gestaltung und Kommunika- risches Erlebnis zur sozialen Bewusstseinsbildung tion – geht; für die reduzierte, zeitlose und zugleich beiträgt. Hier wird eindrucksvoll gezeigt, wie Grafik- innovative Verpackungslösung Ringana: Pure Ingre- design in der Lage ist, wichtige Botschaften allein dients, True Effect von moodley brand identity, deren durch Visualität und Haptik zu vermitteln. Gestaltungsphilosophie die Frische und Natürlichkeit des Inhalts widerspiegelt und die selbstverständlich zu 100 Prozent aus wiederverwertbaren Materialien besteht; und für die kommunikativen Welcome Post- cards von René Andritsch, Katharina Gattermann und Irene Persché, die nicht nur den verbalen Austausch zwischen Arabisch sprechenden Flüchtlingen und Einheimischen in Gang bringen sollen.

Alle prämierten und ausgezeichneten Projekte des Jahres 2017 werden ausführlich in einer Online- Galerie vorgestellt. europeandesign.org 1

2 1 Smörgåsbord: Schriftenfamilie »Cymru Wales Sans« 2 Silo ist Agentur des Jahres der ED Awards 2017 MITTEILUNGEN 03.2017 39 Erfolge

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3 Rob van Hoesel: Edition »Like a Pearl in My Hand« 4 Sabrina Öttl: Bachelor-Arbeit »Ansichtssache – Über Lesbarkeit und die Details in der Typografie« 5 designgruppe koop: Broschüre »Anti-Öde-Heft« 6 Haselwanter Grafik und Design: Produktkatalog »Made by Skilled Hands« 7 3007: Plakat »Gürtel Nightwalk XIX« 8 8 moodley brand identity: Verpackungsrange »Ringana: Pure Ingredients, True Effect« 9 9 René Andritsch, Katharina Gattermann und Irene Persché: »Welcome Postcards« 40 MITTEILUNGEN 03.2017 Erfolge

INFORMATIONSDESIGN IM FOKUS: IIID AWARDS 2017

Mit den IIID Awards des in Wien stationierten Gold – in der Kategorie »Corporate Design & International Institute for Information Design werden Communications« für das dynamische Erscheinungs- der von Informationsdesign gelieferte Mehrwert für bild des Tiroler Dialekt Archivs und in der Kategorie Kommunikation gewürdigt und die große Bandbreite »Editorial« für das eigens für das Germanistikinstitut der Anwendungsbereiche der Sparte ins Schaufenster der Universität Innsbruck entwickelte Lautalphabet gestellt. Hier wird das Schaffen von Informations- Taiga – sowie Silber in der Kategorie »Didactics« designerInnen sichtbar gemacht, die sich in ihrer für Pocket Tune, einen chromatischen Tuner, der es Arbeit mit den Bedürfnissen von Menschen rund einem erlaubt, sein Instrument rasch und präzise zu um den Globus intensiv auseinandersetzen. Beim stimmen. Ebenfalls Gold ging an das Studierenden- diesjährigen Wettbewerb, zu dem Beiträge aus projekt Eye to Ear von Verena Blöchl & Katharina 20 Ländern aus vier Kontinenten eintrafen, wurden Götzendörfer von der Universität für angewandte 53 Projekte ausgezeichnet: 11 erhielten Gold, Kunst Wien, eine App, die Bilder für Sehbehinderte 18 Silber, 9 Bronze; 15 weitere schafften es auf wahrnehmbar macht. Viermal Silber sicherte sich die die Shortlist. designgruppe koop aus dem Allgäu: für das Anti-Öde- Heft, mit dem sich junge PatientInnen die Zeit im Der Grand Prix ging an Alpaca (Italien) für das Projekt Wartezimmer verkürzen können, sowie für die hand- Dante’s Inferno, das sich Dante Alighieris Text auf werkliche Techniken vermittelnde Weihnachtskarte eine ganz neue Art und Weise annähert, indem es der Schreinerei Freudig (beide in »Corporate Design & sich einer nicht-linearen Darstellung von Information Communications«); in der Kategorie »Healthcare« bedient und dabei die Möglichkeiten digitaler für den Auftritt der kieferorthopädischen Praxis Werkzeuge ausschöpft. Eine stattliche Anzahl der Dres. Fourné und in der Kategorie »Universal Design« prämierten Beiträge stammt aus Österreich bzw. aus für das barrierefrei konzipierte Heimatmuseum den Reihen der Mitglieder von designaustria. Die Wagnerhäusl. Das Dornbirner Studio Sägenvier Design- Innsbrucker Agentur florianmatthias holte zweimal Kommunikation erhielt Silber in den Kategorien

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1 Alpaca: Textaufbereitung »Dante’s Inferno« 2 florianmatthias: Erscheinungsbild »Tiroler Dialekt Archiv« 3 florianmatthias: Lautalphabet »Taiga« 4 florianmatthias: Stimmhilfe »Pocket Tune« 5 designgruppe koop: Weihnachtskarte »Schreinerei Freudig« MITTEILUNGEN 03.2017 41 Erfolge

»Wayshowing« und »Social Affairs«: für die offenen Unterrichtsmethoden gerecht werdende Signaletik der Volksschule Edlach bzw. eine grafische Interven- tion am Leonhardsplatz in Feldkirch, mit deren Hilfe eine Begegnungszone geschaffen wurde. Eine 6 weitere Auszeichnung in Silber gab es für das First Aid Kit von buero bauer, eine kostengünstige und sofort einsatzbereite Kommunikationshilfe für Flüchtlingszentren. Weitere Nominierungen gingen an florianmatthias, Sägenvier DesignKommunikation und Stefanie Schöffmann. Ausstellungen der prämierten Projekte im In- und Ausland sind in Planung. Alle Termine sowie ausführliche Informati- onen zu allen Beiträgen sind auf der Veranstalter- website einsehbar: www.iiidaward.net

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6 designgruppe koop: kieferorthopä- dische Praxis »Dres. Fourné« »First Aid Kit« 7 Sägenvier DesignKommunikation: Signaletik »Volksschule Edlach« 8 buero bauer: Kommunikationshilfe »First Aid Kit« 9 Sägenvier DesignKommunikation: grafische Intervention »Leonhards- platz«

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9 42 MITTEILUNGEN 03.2017 Erfolge

NICHT NUR ZUM LESEN SCHÖN: DIE »SCHÖNSTEN DEUTSCHEN BÜCHER 2017«

Analog zum Hauptverband des Österreichischen Buchhandels hierzulande kürt in Deutschland die Stiftung Buchkunst die schönsten und innovativsten Bücher des Jahres. 727 Einsendungen konkurrierten 2017 um die begehrten Auszeichnungen. Zwei Expertenjurys wählten in einem aufwändigen Verfahren die 25 »schönsten deutschen Bücher« aus, die sich durch eine vorbildliche Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung auszeichnen und eine große Bandbreite gestalterischer und herstellerischer Möglichkeiten zeigen. Katharina Hesse, Geschäfts- führerin der Stiftung Buchkunst: »Ob opulenter Bildband, Roman, schmaler Reiseführer oder Bilder- buch – herausragende Buchgestaltung ist in allen Sparten und Genres zu finden. Wir zeichnen Bücher aus, bei denen sich Design und Inhalt aufs Beste verbinden und die Gesamtwirkung überzeugt. Der Farbschnitt schmückte zahlreiche Einsendungen. Auffällig oft wurden außerdem die Farben Rot und Schwarz verwendet. Dies spiegelt sich auch bei unseren Ausgezeichneten wider.« Auch im zweiten Wettbewerb, dem »Förderpreis für junge Buchge- staltung«, stehen die Gewinner fest. Um die drei mit je 2.000 Euro dotierten Preise konkurrierten 139 Einsendungen. Ausgezeichnet werden hier besonders innovative und zukunftsweisende Konzepte. Die prämierten Bücher der diesjährigen Wettbewerbe, die Shortlist sowie weitere Informati- onen finden sich online. www.stiftung-buchkunst.de

q Die »Schönsten deutschen Bücher« 2017

IMPRESSUM HERAUSGEBER UND VERLEGER: designaustria, DA, gegründet 1927, ist die Berufs- Binder), Imperial War Museums (Denscher/Dorrit Dekk), Max Dunin (Schriftlabor/Rainer und Interessenvertretung sowie das Informations- und Wissenszentrum für Design Scheichelbauer & Lisa Schultz), Wirtschaftsarchiv Vorarlberg (Josef Hofer), und engagiert sich für Österreich als Designnation. designaustria vertritt nationale Robert Maybach, Helga Traxler (MarchGut), Miriam Körösi (Grazer Hocker/Lesliehof), Interessen in internationalen Organisationen und ist Mitglied des International Uwe Dettmar (Schönste deutsche Bücher 2017) Council of Design (Ico-D), der World Design Organization (WDO) und des Bureau of LAYOUT UND ARTDIREKTION: Sandra Steiger, zeitmaß, Kandlgasse 16, 1070 Wien European Design Associations (BEDA). PAPIER: Cover: Gmund No Color No Bleach 300 g/m 2, Kern: Print Speed Laser Jet VORSTAND: Benno Flotzinger, Martin Fößleitner, Anna Maislinger, Jürgen Schremser 120 g/m2, zur Verfügung gestellt von Antalis Austria GmbH, Businesspark GESCHÄFTSSTELLE: designaustria im designforum Wien, MQ, Museumsplatz 1/Hof 7, Marximum, Modecenterstraße 17/Objekt 2, 1110 Wien, www.antalis.at 1070 Wien, Telefon (01) 524 49 49-0, Fax (01) 524 49 49-4, E [email protected], BELICHTUNG, DRUCK UND ENDFERTIGUNG: Bösmüller Print Management GesmbH & www.designaustria.at. Managing Director: Prof. Severin Filek. Team: Birgit Gartner Co KG, Obere Augartenstraße 32, 1020 Wien, Josef-Sandhofer-Straße 3, (Members & Finance), Tamara König (EU Projects, Press & Social Media), Heidi Resch 2000 Stockerau, www.boesmueller.at (Project Management), Sibel Sermet (Web Management), Bettina Steindl (Leitung Prospektbeilagen sind nur für den Inlandsversand vorgesehen, nach Maßgabe der designforum Wien), Katrin Weber (Internship), Judith Weiß (Project Management), uns zur Verfügung gestellten Stückzahl. Wir bitten um Verständnis. Brigitte Willinger (Managing Editor) ISSN 1022-9566 REDAKTION: Brigitte Willinger und Severin Filek, Museumsplatz 1, 1070 Wien FOTOS: Die Rechte liegen bei den beitragenden DesignerInnen, AutorInnen, Institutionen, VeranstalterInnen, Verlagen etc. bzw. bei deren FotografInnen. Namentlich wurden mit Unterstützung der Kunstsektion im Bundeskanzleramt genannt: Pascal Petignat (Subtext: Typedesign/Korpus-A), Johannes Raimann, Rafael Schlager & Leo Mühlfeld (Ausstellungsansichten Subtext: Typedesign), Museum für Kunst und Gewerbe (Denscher/Carl Otto Czeschka), Dr. Christoph Belousek (Denscher/Joseph das sind

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