Die Freie Hansestadt Bremen Ansprache des Präsidenten des Senats, Bürgermeister Jens Böhrnsen, anlässlich der Trauerfeier für Annemarie Mevissen, Bürgermeisterin a.D. und Ehrenbürgerin der Freien Hansestadt Bremen, am 24.7.2006 im Bremer Rathaus Redaktion: Werner Wickx Verantwortlich: Klaus Schloesser Senatskanzlei x Rathaus, Am Markt 21 x 28195 Bremen x Telefon (0421) 3 61 2193 x Fax (0421) 4 96 2193 und 4 96 4406 x E-Mail
[email protected] Rede Bürgermeister Böhrnsen am 24.Juli 2006 Liebe Ulrike, lieber Edmund, liebe Patricia, liebe Angehörige, meine Damen und Herren, als Annemarie Mevissen 1975, als erster Frau, die Senatsmedaille in Gold überreicht wurde, die höchste Auszeichnung, die der Senat vergeben kann, sagte sie in ihrer Dankesrede: „Ich wurde, wie viele andere auch, durch das Ende der Weimarer Republik, durch den Terror der Nazizeit und den Zusammenbruch 1945 politisch geprägt. Unser Bestreben war es, menschliche Werte und geistige Normen, die durch den Faschismus und den Krieg zerstört oder verschüttet waren, wieder glaubwürdig zu machen.“ Diese menschlichen Werte, Solidarität, Fürsorglichkeit, Gerechtigkeitssinn, Offenheit und Zivilcourage hat sie immer gelebt. Annemarie Mevissen war fast drei Jahrzehnte das soziale Gewissen unserer Stadt und unseres Bundeslandes. Als Senatorin für Jugend, Soziales und Sport, später auch als Vertreterin des Regierungschefs, hat sie viele Jahre das politische, soziale und gesellschaftliche Klima unseres Landes entscheidend mitgeprägt. Sie war die erste und bisher einzige Bürgermeisterin unserer Stadt. Und man spricht bis heute von ihr als der großen Dame der bremischen Nachkriegspolitik. Ihr Engagement, ihre Kompetenz und ihre Menschenfreundlichkeit haben sie zu einer politischen Persönlichkeit gemacht, die bei allen demokratischen Parteien Respekt und Anerkennung gefunden hat.