Der Menhir von Reckingen

Wallanlage 3 Wallanlage

Prähistorische Spuren und Zeugnisse Skizze der Wallanlage merschmersch

Wichtelslee Der Menhir von Reckingen

Die „Wichtelslee“ gehört zu den Auf dem „Béisenerbierg“, neben Der 3 m hohe, im Durchschnitt 0.70 m dicke Fliehburgen, die zum Schutz der Bevölkerung der „Änelterkapell“, steht eines der ältesten und etwa 4t schwere Hinkelstein aus Sandstein vor marodierenden und plündernden Kriegs- Monumente Luxemburgs, der Menhir – ist durch sein Eisengehalt gelbbraun gefärbt. horden erbaut wurden. Meistens auf strategisch Hinkelstein von Reckingen. Das Nationalmuseum hat im Jahre 2001 eine gut zu verteidigenden Bergspornen wurden Der Stein, der jahrhundertelang ungeachtet archäologische Grabung an der Fundstelle Gräben und Wälle ausgehoben, Holzpalissaden im Boden einer Wiese der Familie Steichen durchgeführt und konnte den Menhir dem oder Steinmauern errichtet. Bei Gefahren lag, wurde von Maisy und Robert Weyrich- Neolithikum (Jungsteinzeit) zuordnen. Er zogen sich die umliegenden Bauern mit ihrem Fischbach sowie von Roger Kugener, Mitglieder gehört zur Gruppe der anthropomorphen Vieh in diese Anlagen zurück und mussten, der „Amis du Vieux “, 1978 als Menhir (menschenähnlichen) Menhire. Der Hinkelstein um ihr Leben zu retten, den Angreifern ihr erkannt und 30 Meter von seinem Fundort von Reckingen ist der erste archäologisch Hab und Gut überlassen. entfernt aufgerichtet. belegte Menhir in Luxemburg. Die „Wichtelslee“ gehört zu den „Abschnittswall -Befestigungen (éperons barrés). Diese Fliehburgen wurden zu verschiedenen Zeiten der Geschichte benutzt. Andere Fliehburgen in der näheren Umgebung sind der „Burggruef“ bei Marienthal, die Aleburg“ bei und das „Casselt“ bei .

In Sicherheit in der Fliehburg

COMMUNE DE MERSCH Château de Mersch Der Menhir wird aufgerichtet Tel.: 32 50 23 - 1

INFORMATIONS TOURISTIQUES IMPRESSUM Tel.: 32 96 18 (juillet/août) Photos: Geschichtsfrënn Nico Lucas www.mersch.lu

Texte: Geschichtsfrënn Guy Pauly

Illustrations: Geschichtsfrënn Serge Weis

Layout:

Mamerleeën Die Wallanlage Wichtelslee Die Mamerleeën „Recki“ und sein Menhir

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Die Mamerleeën sind ein einzigartiges Höhlensystem im Luxemburger Sandstein. Sie setzen sich sowohl aus natürlichen Sandstein höhlen, als auch aus einem ausgedehnten, Lageplan flach unter der Erdoberfläche verlau-

fenden Netz von künstlichen Stollen Essingen

k uc CR 306 A 7 Alzette br zusammen. el ttt ’E d ue Die natürlichen Höhlen der „Mamerleeën“ R CR 306 CR 306 Pettingen N 7 bach Gla l E 421 e a d h e sind durch die charakteristische r u R Wohnen im Mamerlach e t s in Moesdorf F e d te Kluftbildung im Luxemburger Sandstein u o R entstanden; das verzweigte und in Angelsberg

Alzette nz Rue d’Etttelbruck e el e W e d seiner Ausdehnung sehr beachtliche Ru Huellee Beringen Stollensystem hingegen ist vom Menschen- Ostkante des Sandsteinplateaus, nördlich A 7 Rue de la Gare Reckange hand geschaffen. Sämtliche Höhlen-und der Ortschaft Schönfels. Das Höhlen- und Rue d’Arlon CR 118

N 8 Alzette Stolleneingänge liegen linkseitig der an der Stollensystem erstreckt sich von der „Huellee“ Rue Lohr N 8 Eisch Berschbach Rue Principale Rue de

im Süden über tausend Meter MERSCH Alzette

r ue d’A nsembourg nach Norden, in Richtung Mersch. Rue de Gosseldange Die „Mamerleeën“ sind Rue de Septfontaines Rollingen

CR 120 zweifelsohne als unterirdischen Mamerlach Rue de

Route de Mersch

Alzette Steinbruch zu deuten. Leider Eisch konnte man bis heute weder Höhlen wurden seit jeher von CR 101 den Menschen zu Wohnzwecken benutzt. Gosseldange Rue de den Zeitpunkt noch die Urheber Diekirch CR 101 dieses beachtlichen, historischen In den Wäldern der Gemeinde Mersch CR 101 CR 101

Alzette

R haben noch in der Neuzeit Köhler gehaust oute ch Bergwerks feststellen. Es gilt de Fischba Schoenfels Route Principale Mersch de Rue Prettingen als gesichert, dass in den und gearbeitet, um Holzkohle zu gewinnen. Rue du Village

Eisch Mamerleeën“ einer bestimmten Es ist anzunehmen, dass diese Leute Hollenfels u Chât e d ea CR 102 Ru u Gesteinsader nachgegangen die natürlichen und geräumigsten Sandstein- Marienthal und ein harter Konglomerat- höhlen als Unterkunft oder sogar als sandstein gewonnen wurde. Wohnung benutzten. Wahrscheinlich war der Höhle ein Holzbau Man darf auch annehmen, dass Die Ausgrabungen in der Höhle „Karelslee“ vorgelagert, wie die vielen Einschnitte es die besonderen mechanischen und bei Waldbillig beweisen, dass diese und erkennen lassen, auf denen das Holzgerüst lag. mineralogischen Eigenschaften dieses Steins ähnliche Höhlen vom Mesolithikum (Mittel- Vertikal bestand früher eine Verbindung über eine Doline (trichterförmige Senke). Die Untertageabbau in den Mamerleeën waren, die den Ausschlag für den doch mühevollen steinzeit) bis ins Mittelalter zu Wohnzwecken und aufwendigen Untertageabbau gaben. benutzt wurden. Verbindung zur Höhle ist aber durch Geröll In den sechziger und siebziger Jahren des vorigen Das Mamerlach, obwohl auf demselben verschüttet. Achtung Absturzgefahr! Jahrhunderts haben Speleologen die Höhlen Sandsteinplateau gelegen, gehört nicht Die „Wichtelcherslee“, gegenüber dem ausgemessen und ihnen Namen gegeben. Um unmittelbar zu dem Höhlensystem der Hunnebour, weist ebenfalls Einkerbungen auf, die in den Höhlen überwinternden Fledermäuse „Mamerleeën“, das „Mamerlach“ wurde auch die früher Holzbalken trugen. Einkerbungen zu schützen, sind verschiedene Höhleneingänge nicht als Steinbruch benutzt. Diese natürliche in einer Höhe von zwei Meter lassen sogar vom 15. November bis zum 15. April durch Höhle hat eine Länge von zehn Meter und ein Stockwerk vermuten. Die Felswände Spezialgitter geschlossen. Vom „Claushaff“ sind eine Breite von zwei bis vier Meter. Einige wurden behauen, um die Höhle geräumiger und die Höhlen leicht zu Fuß zu erreichen. Nischen sind an den Felswänden zu erkennen. wohnlicher zu gestalten.

Huellee

Mamerlach, Mamerlach, Innenraum Wichtelcherslee, Wichtelscherslee, Höhleneingang Höhleneingang Innenraum

Schloss Schönfels überragt von den Mamerleeën (um 1930)

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