Friendship« Brahms – Joachim
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»FRIENDSHIP« BRAHMS – JOACHIM Klavier SIMONE Viola LENA Mezzosopran SOPHIE WOLFF ECKELS HARMSEN »FRIENDSHIP« Johannes Brahms (1833–1897) Zwei Gesänge Op. 91 [01] Gestillte Sehnsucht – Adagio espressivo ................ 05:55 [02] Geistliches Wiegenlied – Andante con moto ............. 05:55 LENA ECKELS Joseph Joachim (1831–1907) VIOLA Hebräische Melodien. Nach Eindrücken der Byron’schen Gesänge, Op. 9 SOPHIE HARMSEN [03] Sostenuto ................................................. 03:44 [04] Grave ........................................................ 06:39 SIMONE WOLFF MEZZOSOPRAN [05] Andante cantabile ........................................... 05:41 KLAVIER Johannes Brahms (1833–1897) Sonate f-Moll für Viola und Klavier Op. 120 Nr. 1 [06] Allegro appassionato .......................................... 07:54 [07] Andante un poco Adagio ........................................ 04:56 [08] Allegretto grazioso .............................................. 04:17 [09] Vivace ............................................................ 05:19 total ................................................................... 50:22 VIOLALENA ECKELS Über die Kammermusik entdeckte Lena Eckels, die Zehn Jahre war die Bratschistin Mitglied des Ama- Music Festival/NYC, den Schwetzinger Festspielen, in einer Musikerfamilie in Detmold aufwuchs, mit ryllis Quartetts, mit dem sie u. a. den 1. Preis und im Wiener Musikverein, in der Alten Oper Frankfurt zehn Jahren die Bratsche für sich. Charlotte Hauser den Grand Prize in Melbourne bei der International und im Melbourne Recital Centre. unterrichtete sie in Detmold, nach dem Abitur stu- Chamber Music Competition und den Finalistenpreis dierte sie bei Prof. Barbara Westphal in Lübeck beim Premio Paolo Borciani in Italien gewann. 2012 Seit 2018 ist Lena Eckels Professorin für Viola und Prof. Lars Anders Tomter in Oslo. Von Kim bekam das Quartett den Kammermusikpreis der an der Musikhochschule Lübeck und Mitglied im Kashkashian, Nobuko Imai und Yuri Bashmet erhielt Jürgen Ponto-Stiftung, den höchstdotierten Kam- deutsch-israelischen Else Ensemble. Sie spielt auf sie künstlerische Anregungen, 2007 war sie für die mermusikpreis Deutschlands. Im selben Jahr wurde einer Bratsche von Haat-Hedlef Uilderks nach Verbier Festival Academy ausgewählt. das Ensemble für seine CD White mit Streich- Gasparo da Salò. quartetten von Haydn und Webern mit dem ECHO Lena Eckels gewann den 1. Preis beim Johannes Klassik für die beste Kammermusikeinspielung des Brahms Wettbewerb in Pörtschach und den GWK- Jahres ausgezeichnet. Mit dem Amaryllis Quartett Förderpreis in Münster, gemeinsam mit ihrer Duo- war Lena Eckels regelmäßig bei großen Konzert- partnerin Simone Wolff war sie Stipendiatin der reihen und Festivals zu Gast, u.a. beim Lucerne Yehudi-Menuhin-Stiftung „Live Music Now“. Festival, dem Heidelberger Frühling, dem Chelsea SOPHIEMEZZOSOPRAN HARMSEN Sophie Harmsen wurde als Kind deutscher Diplomaten chester (Constantinos Carydis), das Royal Stock- Internationalen Händelfestspielen Göttingen und in Kanada geboren und wuchs in Südafrika auf. Sie holm Philharmonic Orchestra (Daniel Harding), das Halle und dem Bachfest Leipzig ist sie gern gesehener studierte an der University of Cape Town und danach Helsinki Philharmonic Orchestra (Andreas Spering) Gast. Auf der Opernbühne arbeitete sie u.a. mit den bei Prof. Dr. Edith Wiens. sowie das Rotterdams Philharmonisch Orkest (Jos Regisseuren Andreas Dresen, Abbas Kiarostami, van Veldhoven) und das Orchestre National de France Ursel und Karl-Ernst Herrmann, William Kentridge Konzerte und Opernproduktionen ermöglichen es ihr, (Václav Luks) oder musicAeterna (Teodor Currentzis), und Robert Wilson zusammen. die schönsten Konzertsäle und Opernhäuser der Welt das Konzerthausorchester Berlin (Iván Fischer), die zu erleben, z. B. das Teatro Colón in Buenos Aires, Düsseldorfer Symphoniker (Ádám Fischer), das NDR Sophie Harmsen ist im barocken und romantischen das Teatro Real in Madrid, den Palau de la Música Elbphilharmonie Orchester (Thomas Hengelbrock), Repertoire zuhause. Etliche ihrer CD-Einspielungen Catalana in Barcelona, die Wigmore Hall in London, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (Manfred sind prämiert worden, etwa Bruckners Missa das Concertgebouw Amsterdam, das Konzerthaus Honeck) und das Freiburger Barockorchester (Jérémie Solemnis mit dem RIAS Kammerchor (Diapa- Wien, die Philharmonie de Paris, das Shanghai Rhorer) laden sie immer wieder gerne ein. son d’Or) oder die Gesamtaufnahme von Grand Theatre oder die Elbphilharmonie Hamburg. Bachs Luther Kantaten unter Leitung Bei Festivals wie den Salzburger Festspielen, der von Christoph Spering (ECHO 2017). Das Gewandhausorchester Leipzig, das SWR Sym- Mozartwoche Salzburg, dem Schleswig-Holstein phonieorchester und das Deutsche Symphonie Or- Musik Festival, dem Rheingau Musikfestival, den SIMONE WOLFFKLAVIER Simone Wolff, in Braunschweig geboren, studierte Dimitri Bashkirov, Rudolph Kehrer, Bruno Leonardo Von 2003 bis 2011 war sie Lehrbeauftragte für Kor- an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover Gelber und Leonard Hokanson. Schon während repetition an der Musikhochschule Lübeck und ist und der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Konstanze ihrer Studienzeit galt ihr besonderes Interesse der bis heute als Dozentin (Korrepetition) bei Meister- Eickhorst sowie Prof. Konrad Elser. Kammermusik. Maßgeblich gefördert und geprägt kursen tätig. wurde sie hier durch Unterricht bei Walter Levin Wichtige Impulse für ihre pianistische Ausbildung (LaSalle Quartett) sowie ein Stipendium der Kam- Neben ihrer Konzert- und Lehrtätigkeit absolvierte erhielt sie außerdem von Ian Fountain (Klavier) mermusikstiftung Villa Musica in Mainz. Zusammen Simone Wolff von 2004 bis 2011 ein Studium der und Michael Dussek (Kammermusik) im Rahmen mit ihrer langjährigen Duopartnerin Lena Eckels Humanmedizin an der Universität zu Lübeck, promo- eines Postgraduate Performance Diploma an der war sie Stipendiatin der Yehudi-Menuhin-Stiftung vierte 2018 zu Parkinson-assoziierten Bewegungs- Royal Academy of Music in London sowie durch die „Live Music Now“ und konzertierte im Rahmen des störungen und schloss 2020 ihre Facharztausbildung Teilnahme an zahlreichen Meisterkursen bei u. a. GWK-Förderpreises. Allgemeinchirurgie ab. »FRIENDSHIP« Freundschaft ist in der Romantik Kult. Im hohen Schon die erste, noch einseitige Begegnung ist eine Blick in einen Brief, der sich im Brahms-Institut an der Ideal der Freundschaft bündeln sich romantische „Sternstunde der Musikgeschichte“. Im März 1848 Musikhochschule Lübeck erhalten hat. Das Schrei- Sehnsüchte: Innerlichkeit, Empfindsamkeit, Zwei- konzertiert das gerade 17-jährige Wunderkind ben gehört zu einem umfangreichen Konvolut von samkeit. Die Vertrautheit aus freiwilligen Stücken Joachim in Hamburg. Auf dem Programm steht Briefen, die der große Geiger zwischen 1846 und ist nicht nur eine Lebensform, sondern auch etwas Beethovens Violinkonzert, das zu den Paradestücken seinem Todesjahr 1907 an seinen in London lebenden künstlerisch Produktives. Seelenverwandt entwickeln des fulminanten Geigers ungarisch-jüdischer Her- Bruder Heinrich richtet. In dem Brief heißt es: „Mein sich zwei Menschen nebeneinander und: durch ein- kunft gehört. Für den zwei Jahre jüngeren Brahms einziger Umgang ist hier jetzt ein junger Hamburger, ander. Eine solche exklusive Freundschaft verbindet ist es ein einprägsames Erlebnis, an das er sich noch namens Brahms, ein 20jähriges gewaltiges Talent Johannes Brahms und Joseph Joachim. Schon die Jahre später erinnert: „Ich war gewiß Dein begeis- in Komposition und Klavierspiel, das der Dunkelheit Brief-Anreden spiegeln seismographisch den Zustand tertster Hörer. Es war eine Zeit, in der ich noch recht zu entreißen, mir das Glück ward. Nächstens ein- dieser außergewöhnlichen Künstler-Freundschaft. chaotisch schwärmte und es mir gar nicht darauf mal mehr darüber ...“. Was für ein Zeugnis. Durch In jungen Jahren der Schwärmerei heißt es da: ankam, Dich für Beethoven zu halten.“ Joseph Joachim betritt Brahms tatsächlich die „Mein geliebter Johannes“ oder „Herzlieber Freund“, Bühne der Musikgeschichte, Joachim jedenfalls stellt „Geliebtester Joseph!“ oder „Lieber Herzensfreund“. Auf Augenhöhe begegnen sich die beiden dann in die Weichen für die weitere Entwicklung: Er vermit- Später gerät diese Freundschaft in eine Krise, dann Hannover, wo Joseph Joachim bereits eine erstaun- telt ein Hofkonzert in Hannover, empfiehlt Brahms lesen wir nur noch ein distanziertes „Verehrter liche Stellung erobert hat: als königlicher Konzert- und seinen Tournee-Begleiter Remenyi an Franz Liszt Meister!“ oder „Verehrtester“, doch am Ende siegt meister. Um die musikhistorische Dimension dieser in Weimar. Doch als Brahms von dort ernüchtert zu- wieder der „Teure Freund“. Begegnung vom April 1853 zu erfassen, lohnt der rückkehrt, ermuntert Joachim ihn, nach Düsseldorf Brief von Joseph Joachim, Ende 1853 zu reisen, zu Clara und Robert Schumann: „Brahms ist ein ganz ausnahmsweises Kompositionstalent. In seinem Spiele ist ganz das intensive Feuer, ich Tagebuch verrät möchte sagen, fatalistische Energie und Präzision Clara, Joachim sei des Rhythmus, welche den Künstler prophezeien, ihr „ein ebenso teurer und seine Kompositionen zeigen schon jetzt so viel Freund wie Brahms“, und auch Bedeutendes, wie ich es bis jetzt noch bei keinem zu ihm fühle sie „das tiefste Ver- Kunstjünger seines Alters getroffen“. Brahms kom- trauen“. Joachims Gemüt, sein Empfinden poniert in diesen Sommerwochen aber nicht nur sei so zart, dass