Zeit/Raum/Natur-Erfahrung Im Werk Von Richard Long DISSERTATION
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Zeit/Raum/Natur-Erfahrung im Werk von Richard Long DISSERTATION zur Erlangung des akademischen Grades doctor philosophiae (Dr. phil.) eingereicht an der Philosophischen Fakultät III der Humboldt-Universität zu Berlin von Marie-Louise Geiseler M. A. geb. am 16. Juli 1974 in Berlin Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. Ingeborg Baldauf, Dekanin der Philosophischen Fakultät III Gutachter: 1. PD Dr. Michael Diers 2. Prof. Dr. Horst Bredekamp Tag der Einreichung: 20. Mai 2003 Tag der mündlichen Prüfung: 19. Dezember 2003 2 Abstract deutsch Meine Dissertation stellt den 1945 geborenen britischen Künstler Richard Long nicht nur in den Kontext der Land Art, der Minimal und der Concept Art, sondern zeigt darüber hinaus Parallelen zur Tradition der englischen Landschaftsgärten und der Landschaftsmalerei des 18. Jahrhunderts auf. Im Anschluß an eine detaillierte Kategorisierung und Analyse der von ihm verwendeten Medien (Photographien, Skulpturen, Kartenarbeiten, Textarbeiten) und Materia- lien (Stein, Holz, Erde/Schlamm, Wasser, Wind) steht Longs Auseinandersetzung mit rah- menden Blicken, mit der Bewegung durch die Natur, mit dem Aufsuchen geschichtsträchtiger Orte und mit Landschaftsphysiognomie, mit der Erfahrung von Raum, Zeit und Natur im Mit- telpunkt. Zu Longs Leitgedanken gehört das Moment der Transformation. Long wandelt Natur in Kunst; er stellt Naturmaterialien dahingehend neu zusammen, daß sie durch Anordnung zum Kunstwerk werden. Er thematisiert die Umwandlung von Dingen und von Aggregatzuständen sowie den Wandel der Zeit (Jahreswechsel, aber auch den Tempowechsel der eigenen Bewe- gung). Darüber hinaus ist seine eigene Körperbewegung wesentliche Voraussetzung für die skulpturalen Arbeiten, seine Bewegung wird zum Werk. Die Wechselwirkung von persönli- chem Empfinden und Natur prägt Longs Werk. Natürliche Gegebenheiten veranlassen ihn zur Erschaffung von Skulpturen oder er expliziert seine Sinneswahrnehmungen auf Wanderungen in Wort-Bildern. Schlagwörter: Land Art, Landschaftsgestaltung, Landschaftsgarten, Fotografie, Concept Art Abstract englisch In my PhD-thesis, the oeuvre of the British artist Richard Long (born 1945) is dealt with in the context of Land Art, Minimal Art and Concept Art. Additionally, the tradition of eight- eenth-century landscape gardens and landscape painting is discovered as another important influence on his artistic work. After giving a detailed analysis of Long’s artistic media (pho- tography, sculpture, maps, textworks, film) and materials (stone, wood, turf, mud, water, wind), the study concentrates on the artist’s working methods based on his personal experi- ence of space, time and nature. Moving through nature or visiting historic sites, Long not only discovers framed vistas in his surroundings, but also gets involved with nature’s „physiog- nomy”. Transformation is Long’s main topic: he changes nature into art, his arrangements trans- forming natural materials into works of art. These visualize the transformation of things or physical states as well as the change of time (e. g. the change of speed of his own movement or astronomical events such as the turn of the year). Generally, the movement of Long’s own body is turned into sculpture when he expresses either the characteristics of certain places or his perceptions during his walks by sculpture or textworks. Key Words: Land Art, Landscape Art, Landscape Garden, Photography, Concept Art 3 Inhalt Danksagung.............................................................................................................................. 6 I. Einleitung......................................................................................................................... 7 1. Fragestellung.............................................................................................................................. 7 2. Quellen und Forschungsstand .................................................................................................. 10 II. Konzept: Natur – Transformation – Kunst..................................................................... 13 1. Medien ..................................................................................................................................... 13 Skulptur-Photo (Außenskulptur) ....................................................................................... 14 Innenskulptur..................................................................................................................... 22 Karten und Windpfeile ...................................................................................................... 32 Textarbeiten....................................................................................................................... 39 Künstlerbücher ..................................................................................................................45 Film ................................................................................................................................... 58 Medienbegriff.................................................................................................................... 61 2. Material.................................................................................................................................... 69 Stein .................................................................................................................................. 72 Holz................................................................................................................................... 77 Erde/Schlamm ................................................................................................................... 79 Wasser/Schnee .................................................................................................................. 82 Wind.................................................................................................................................. 86 Materialbegriff .................................................................................................................. 90 III. Zeit/Raum/Natur ............................................................................................................ 92 1. Der Blick auf die Landschaft ................................................................................................... 92 Rahmen: Einstieg in das Bild ............................................................................................ 92 Standpunkte....................................................................................................................... 97 Perspektive ...................................................................................................................... 103 Blickfang im Gartentheater ............................................................................................. 105 Rahmen: Distanzierung und Annäherung........................................................................ 110 2. Der Weg in die Landschaft .................................................................................................... 114 Wandern .......................................................................................................................... 114 Bewegung durch ein Landschaftsportrait........................................................................ 118 Wegführung..................................................................................................................... 120 Lebensweg.......................................................................................................................123 3. Erinnerung an die Natur-/Kultur-Geschichte ......................................................................... 127 Landschaftsphysiognomie............................................................................................... 127 Britische Geschichte........................................................................................................ 132 Fremde Kulturen ............................................................................................................. 135 Erinnerung....................................................................................................................... 138 4. Raum-Form und Zeit-Form.................................................................................................... 140 Bewegung........................................................................................................................140 Raum-Zeit .......................................................................................................................143 Zeit-Form ........................................................................................................................ 149 5. Naturerfahrung....................................................................................................................... 152 Pittoresk, Erhaben, Schön ............................................................................................... 152 Atmosphären und Natur-Sinn.......................................................................................... 155 Distanz............................................................................................................................. 161 IV. Transformation............................................................................................................. 164 1. Wandel..................................................................................................................................