Arzteblatt Sachsen

Inhalt 7/2003

Berufspolitik Der neu gewählte Vorstand der Sächsischen Landesärztekammer für die Wahlperiode 2003/2007 Wiederwahl des Kammerpräsidenten Professor Dr. med. habil. Jan Schulze 312 Neuer Vizepräsident Dr. Stefan Windau 313 Weitere neu gewählte Vorstandsmitglieder der Sächsischen Landesärztekammer 314 13. Sächsischer Ärztetag/ 28. Kammerversammlung 315 14. erweiterte Kammerversammlung Sächsische Ärzteversorgung 327 Beschlüsse des 13. Sächsischen Ärztetages 329 Geschlechtersensible Medizin und Gesundheitspolitik330

Impressum 331

Mitteilungen der Geschäftsstelle Korrektur Tätigkeitsbericht 2002 332 Ausstellungen 332 Samariter – Arzt und Patient 332 Mitteilung der Bezirksstelle Chemnitz 332

Mitteilungen der KVS Ausschreibung und Abgabe von Vertragsarztsitzen 333

Originalien U. Kalinka, J. Kleditzsch Ambulante wohnortnahe Rehabilitation bewirkt gute Ergebnisse und zufriedene Patienten 334 A. Tönjes, Ch. A. Koch, R. Paschke Aktuelle Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie des Nebennieren-Inzidentaloms 337

Verschiedenes Forschungsprojekt zur Sterbebegleitung in Sachsen 339

Leserbriefe Dr. Eberhard Kreßner 340 Antwort: Prof. Dr. med. habil. Siegwart Bigl 340 PD Dr. med. Joachim Richter 341

Medizingeschichte Bedeutende Mediziner der Universität Breslau 342

Personalia Totentafel 343 Unsere Jubilare im August 344

Beilage Fortbildung in Sachsen – September 2003

Die Sächsische Landesärztekammer und das „Ärzteblatt Sachsen” sind im Internet unter http://www.slaek.de, per E-Mail: [email protected], die Redaktion: [email protected] und der „Sächsische Gesundheitslotse“ unter www.gesundheitslotse-sachsen.de zu erreichen/abrufbar.

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 311 Berufspolitik

Der neu gewählte Vorstand der Sächsischen Landesärztekammer für die Wahlperiode 2003/2007

Wiederwahl des Kammerpräsidenten 1992 erfolgte die Berufung zum a.o. Profes- Sein engagiertes Bemühen richtet sich auf die Professor Dr. med. habil. Jan Schulze sor, 1994 zum Universitäts-Professor mit den Herstellung einer Einigkeit der Sächsischen Schwerpunkten Endokrinologie und Diabe- Landesärztekammer mit den angrenzenden tologie. Von 1991 bis 1994 war Herr Profes- Körperschaften und Verbänden in Sachsen. sor Dr. Schulze Mitglied der Fakultät und stell- Das Bündnis ist für die gesamte Bundesrepu- vertretender Ärztlicher Direktor, seit 1996 ist blik vorbildhaft. er stellvertretender Direktor der Medizinischen Seit dem 12. Juni 1999 ist Herr Professor Dr. Klinik III des Universitätsklinikums Dresden. Schulze Präsident der Sächsischen Landes- ärztekammer und geachtetes Vorstandsmit- Schwerpunktthemen der Arbeitsgebiete und glied der Bundesärztekammer sowie Leiter des Projekte seiner bisherigen wissenschaftlichen Ausschusses Arzt und Hochschule. Tätigkeit sind: Berufspolitische Ziele – Klinische Studien zur Regulation des Koh- Die berufspolitischen Ziele und standespoli- lenhydrat- und Fettstoffwechsels tische Anliegen des Kammerpräsidenten wa- – Versorgungsforschung zur dualen Betreu- ren und sind: ung des Diabetikers im „Modell Sachsen“ – Maßgebliche Erarbeitung Sächsischer – ein hohes Maß an Geschlossenheit der Leitlinien Diabetes, die in das Nationale Ärzteschaft zu erreichen, die durch zahl- Leitlinienprogramm der Bundesärztekam- reiche politisch gewillte Individualinteres- mer aufgenommen sind sen ständig gefährdet ist, – Forschungsarbeiten zur Genetik des Typ- – tradierte und aktuelle berufsethische, berufs- 2-Diabetes mellitus rechtliche und berufsständische Probleme in der Ärzteschaft und in der Öffentlich- Herr Professor Dr. Schulze war bis zum heu- keit deutlich zu machen, Wege zu deren Präsident tigen Tag an der Erarbeitung von mehr als Überwindung zu finden und konstruktiv Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze Facharzt für Innere Medizin 140 Publikationen und an über 300 Vorträgen darzustellen, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus im In- und Ausland beteiligt. – sich für eine unabhängige initiativreiche der TU Dresden, Medizinische Klinik III ärztliche Berufspolitik einzusetzen, Berufspolitisches und – eine vertrauensvolle kooperative Zusam- Auf dem 13. Sächsischen Ärztetag wählten standespolitisches Curriculum menarbeit mit allen medizinischen und die 88 anwesenden Mitglieder der konstituie- Herr Professor Dr. Schulze ist seit 1989 berufs- angrenzenden Körperschaften, Berufsver- renden Kammerversammlung mit eindrucks- politisch aktiv. Nach der politischen Wende bänden und Fachgesellschaften zum voller Mehrheit Herrn Professor Dr. med. war er Mitinitiator vom „Unabhängigen Do- Wohle der sächsischen und gesamtdeut- habil. Jan Schulze für die Wahlperiode 2003/ zentenrat“ und Vorsitzender vom „Unabhän- schen Ärzte zu führen, 2007 erneut zum Präsidenten der Sächsischen gigen Verband der Ärzte und Zahnärzte Sach- – ein intensives Zusammenwirken und eine Landesärztekammer. sens“. Herr Professor Dr. Schulze ist Grün- Interaktion mit der Kammerversammlung, dungsmitglied der Sächsischen Landesärzte- dem Vorstand, den Vorsitzenden der Kreis- Berufliches und kammer und wurde seit 1990 kontinuierlich in ärztekammern, den Ausschüssen, der Kam- wissenschaftliches Curriculum den Vorstand gewählt. Im Zeitraum 1991 bis merverwaltung der Sächsischen Landes- Herr Professor Dr. Schulze, geboren 1942, 2000 bestimmten ihn die Ärzte der Stadt ärztekammer und der Sächsischen Ärzte- studierte von 1962 bis 1968 an der Humboldt- Dresden zu ihrem ehrenamtlichen Vorsitzen- versorgung zu erreichen. Universität Berlin und an der Medizinischen den der Kreisärztekammer. Seit 1991 ist er Mit- Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden. Nach glied der Ausschüsse „Satzungen“, „Ambulante Dem Präsidenten der Sächsischen Landes- dem Staatsexamen im Jahr 1968 promovierte Schwerpunktbehandlung und Schwerpunkt- ärztekammer wünschen wir für die ehrenamt- er 1969, erhielt 1973 die Anerkennung zum betreuung chronisch Erkrankter“ der Sächsi- liche, zeit- und kraftintensive Tätigkeit wei- Facharzt für Innere Medizin und 1976 die schen Landesärztekammer und Mitglied des terhin eine glückliche Hand und integrative eines Subspezialisten für Diabetologie. Seine Redaktionskollegiums „Ärzteblatt Sachsen“. Kraft zum Wohle unseres Berufsstandes, vor 1985 abgeschlossene Habilitation hatte das allem berufspolitische Erfolge und beste Ge- Thema „Stoffwechselkinetische Charakteri- Professor Dr. Schulze ist Sprecher des Bünd- sundheit für die nächste Amtsperiode 2003 sierung von Fettstoffwechselstörungen“. nisses Gesundheit 2000 im Freistaat Sachsen. bis 2007. klug

312 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Berufspolitik

Neuer Vizepräsident – seit 1986 bis dato permanente Teilnahme davon noch übrig ist)? Wären wir nicht schon Dr. med. Stefan Windau am Notarztdienst, seit 1994 Mitglied der längst und in noch viel stärkerem Maße als Leitenden Notarztgruppe der Stadt Leipzig bisher im Dirigismus und in der Staatsmedi- – 1999 Wahl in die Kammerversammlung und zin gelandet? Körperschaften des öffentli- in den Vorstand der Sächsischen Landesärzte- chen Rechts – wie die Sächsische Landesärz- kammer sowie in den Ausschuss Satzungen tekammer – haben aufgrund ihres Status – 1999 Wahl zum stellvertretenden Vor- Grenzen, müssen doch staatliche gesetzlich sitzenden der Kreisärztekammer Leipzig vorgeschriebene Aufträge umgesetzt werden. – 1999 Gründungsmitglied der Vereinigung Die Chance aber dieser alle Ärzte umfassen- Hausärztlicher Internisten Sachsens und den Körperschaft besteht eben in der Vertre- deren 1. Vorsitzender sowie 2. Vorsitzen- tung unseres Berufsstandes in toto. Wir sind der und ab 2003 1. Vorsitzender des Bun- sehr wohl nicht nur zur Erfüllung uns über- desverbandes Hausärztlicher Internisten tragener Aufgaben verpflichtet, sondern ge- – 2000 Wahl in die Vertreterversammlung der radezu aus unserem Selbstverständnis her KVS und Vorsitz des Beratenden Fachaus- aufgefordert und auch dazu autorisiert, uns schusses für die Hausärztliche Versorgung zur Wehr zu setzen, wenn an den Grundpfei- und stellvertretendes Mitglied dieses Aus- lern des Systems gerüttelt wird, dies mit har- schusses auf Bundesebene ter Kritik einerseits und konstruktiven Alter- – Delegierter Sachsens zum Deutschen Ärz- nativen andererseits. tetag seit 1999. Bei aller Notwendigkeit von Interessenver- tretung verschiedener Gruppierungen muss Liebe Kolleginnen und Kollegen, noch aus die Sächsische Landesärztekammer Interes- DDR-Zeiten herrührend, damals wie auch sen nach innen bündeln und nach außen ge- heute keiner politischen Partei angehörend, schlossen vertreten. Natürlich bin ich mir des hatte ich ein tiefes Misstrauen gegenüber jeg- sich daraus ergebenden Spannungsfeldes und Vizepräsident lichen politischen Organisationen. Die Über- mancher Fehler bewusst. Ich bin immer dafür Dr. med. Stefan Windau Facharzt für Innere Medizin zeugungsarbeit eines benachbarten Kollegen eingetreten, und dies nicht nur mit Worten, Niedergelassener Arzt, Leipzig führte 1999 bei mir zu einem Umdenken und berufsverbandliche und gesamtberufständische zum berufspolitischen Engagement. Seither Vertretung zu trennen. Dies werde ich auch habe ich mich der Berufspolitik mit Leib und in Zukunft tun. Die Ärzteschaft wird als freie Die Kammerversammlung wählte mich am Seele verschrieben, dies allerdings bei vollem Berufsgruppe nur dann überleben können, 27. Juni 2003 zum Vizepräsidenten der Säch- Betrieb in der Praxis eines Einzelkämpfers siehe Gefahren des Gesundheitssystemmoder- sischen Landesärztekammer. Im Folgenden und Familie mit zwei Kindern. nisierungsgesetzes, wenn sie berechtigte Par- möchte ich Ihnen einen kurzen Abriss meiner tialinteressen dem großen Ganzen unterordnet. beruflichen und berufspolitischen Entwick- In den vergangenen vier Jahren der Mitarbeit Es gibt viele Facetten in der Kammerarbeit. lung geben: im Vorstand der Sächsischen Landesärztekam- Ich habe in den letzten Jahren versucht, die mer konnte ich in menschlich angenehmer konsentierten Positionen der Ärzteschaft – Jahrgang 1960 Atmosphäre Erfahrungen auf verschiedens- sachfundiert zu begründen und zu vertreten, – Praktisches Jahr im St. Elisabeth-Kranken- ten Gebieten der Berufspolitik sammeln und in den Parteien, in den Fachausschüssen und haus Leipzig 1979/80 zunehmend auch aktiv gestaltend tätig wer- in den Ministerien etc. Dies wird auch wei- – Studium an der Karl-Marx-Universität in den. Jeder auf diesem Gebiet tätige wird sich terhin einer der Schwerpunkte meiner Arbeit Leipzig bis 1986 wohl nicht nur einmal gefragt haben, ob die- bleiben und ich hoffe, dadurch den Präsiden- – Promotion bei Prüfer Prof. Dr. Rolf Haupt ses Engagement denn überhaupt einen Sinn ten und den Vorstand unterstützen zu können. in Leipzig 1987 macht, betrachtet man im physikalischen den Die Aufgabe des Vizepräsidenten ist es auch, – Facharztausbildung Innere Medizin am Wirkungsgrad. Konsequenterweise müsste alle Arztgruppen gleichermaßen zu vertreten, Bezirkskrankenhaus St. Georg Leipzig/ hier die Bewertung negativ ausfallen. Aber Haus- und Gebietsärzte, niedergelassene und Städt. Klinikum St. Georg Leipzig man sollte sich des Problems auch einmal Krankenhausärzte, dazu werde ich stehen. – 1992 bis 1997 internistische Wachstation von der anderen Seite her nähern. Wo stände Es ist mir klar, dass sich niemand überall glei- Städt. Klinikum St. Georg Leipzig der Arztberuf denn, wenn es das berufspoliti- chermaßen einbringen kann. Die Kammerar- – seit 1. Juli 1997 niedergelassen als haus- sche Engagement nicht gäbe? Wo stünde beit stand und steht für mich im Vordergrund ärztlich tätiger Internist in Leipzig denn der Freiberufler Arzt (bzw. dass, was des berufspolitischen Wirkens.

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Weitere neu gewählte Vorstandsmitglieder der Sächsischen Landesärztekammer für die Wahlperiode 2003/2007

Dr. med. Lutz Liebscher Dr. med. Rudolf Marx Prof. Dr. med. habil. Otto Bach Facharzt für Kinderheilkunde, Facharzt für Kinderheilkunde Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Angestellter Arzt Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen, Arzt im Ruhestand Helios Krankenhaus Leisnig Angestellter Arzt Landratsamt Mittweida

Dr. med. Claus Vogel Erik Bodendieck Dr. med. Gisela Trübsbach Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Facharzt für Allgemeinmedizin, Fachärztin für Radiologie, Niedergelassener Arzt, Leipzig Niedergelassener Arzt, Wurzen Niedergelassener Ärztin, Dresden

Dr. med. Günter Bartsch Dr. med. Steffen Liebscher Dr. med. Dietrich Steiniger Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Chirurgie, Niedergelassener Arzt, Neukirchen Niedergelassener Arzt, Aue Angestellter Arzt, Rodewisch/Obergöltzsch

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13. Sächsischer Ärztetag Dresden 28. Kammerversammlung 27./28. Juni 2003

des der Sächsischen Landesärztekammer über Gestaltung eines freien Arztberufes mitzu- die Tätigkeit in der Wahlperiode 1999 bis 2003 wirken. Das ist Anspruch und Anforderung unter Einbeziehung der aktuellen gesundheits- zugleich. Nun gilt es, die eigenen Präferen- und berufspolitischen Schwerpunkte. zen hinter ein ärztliches Gesamtinteresse zu stellen. Ich baue auf ihre Unterstützung, wenn Die Zukunft der Medizin im es darum geht, die Sächsische Landesärzte- Spannungsfeld von Selbstverwaltung kammer als eine wichtige Berufsvertretung und Fremdbestimmung in den politischen Diskussionen und unter den (Auszug aus der Rede des Kammerpräsidenten) sächsischen Ärzten zu positionieren.

Mandatsträger – Aufgabenvielfalt Anspruch und Anforderung Ein Blick in den Tätigkeitsbericht 2002 Wieder sind vier Jahre vergangen in denen macht die Vielfalt unserer Aufgaben deutlich. sich über 1.000 ehrenamtliche Ärzte für die Die 40 Ausschüsse, Arbeitsgruppen und Kom- Belange der sächsischen Ärzteschaft einge- missionen haben auch im vergangenen Jahr setzt haben. Und jetzt sind auch Sie als neu eine enorme Vielzahl an schwierigen Themen gewählte Mandatsträger angetreten, um sich bearbeitet. Ohne diese Gremien wäre eine in deren Dienst zu stellen und aktiv an der funktionierende Standesvertretung nicht denk- Präsident Prof. Dr. Jan Schulze hält die Eröffnungsrede

Pünktlich 14 Uhr eröffnete der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Herr Prof. Dr. Jan Schulze, den 13. Sächsischen Ärztetag.

Er begrüßte herzlich die durch die Wahl zur Kammerversammlung 2003 anwesenden und insbesondere die erstmalig gewählten Man- datsträger der Sächsischen Ärzteschaft und alle Gäste. Besonders willkommen hieß der Präsident die Herren vom Sächsischen Staats- ministerium für Soziales, Herrn Ministerial- dirigent Dipl.-Med. Albrecht Einbock, Leiter der Abteilung Gesundheitswesen, Herrn Jür- gen Hommel, Leiter des Referates Recht des Gesundheitswesens, den Stellvertreter des Dekans der Medizinischen Fakultät der Uni- versität Leipzig, Herrn Prof. Dr. Christoph Josten, die Vertreter der Medizinischen Fakul- tät der Technischen Universität Dresden, Herrn Prof. Dr. Michael Laniado und den Studien- dekan, Herrn Professor Dr. Peter Dieter, die Träger der Hermann-Eberhard-Friedrich- Richter-Medaille, die Geschäftsführung und die Mitarbeiter der Sächsischen Landesärzte- kammer, Herrn Diplomkaufmann Wulf Frank, Wirtschaftsprüfer der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Bansbach, Schü- bel, Brözstl und Partner. Zum Zeitpunkt der Eröffnung der konstituie- renden Kammerversammlung waren 83 der gewählten 101 ärztlichen Mandatsträgern an- wesend. Die Kammerversammlung war be- schlussfähig. Ein Höhepunkt der Kammerversammlung war der Bericht des Präsidenten und des Vorstan-

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 315 Berufspolitik

bar. In vielen Beratungen und Gesprächen wur- konzentrieren sich auf die Ausgabenseite, ob- den wegweisende Entscheidungen wie die wohl die Einnahmen das eigentliche Problem (Muster-)Weiterbildungsordnung, die Ände- sind. 93 % der Bevölkerung würden Wahl- rung der Approbationsordnung in Verbindung leistungen in der Gesetzlichen Krankenversi- mit der Abschaffung der Arzt-im-Praktikum- cherung akzeptieren und 60 % wollen am Phase und berufsrechtliche Angelegenheiten medizinischen Fortschritt teilhaben, doch eine vorbereitet. In Sachen Qualitätssicherung wur- Resonanz in den Plänen der Politik finden de ebenfalls eine ganze Palette erarbeitet und diese Einstellungen der Bevölkerung nicht. Re- für die Nutzung zugänglich gemacht. Dies ist form kommt von „Erneuerung“ oder „Verbesse- insbesondere vor dem Hintergrund einer rung des Bestehenden“. Erneuerung bedeutet staatlich geplanten Qualitätssicherung beson- eben nicht die Schaffung einer Staatsmedizin. ders wichtig, um die eigenen Aktivitäten deut- Rege Diskussion im Saal: Dr. Thomas Lipp zur lich zu machen. Gesundheitsreform Qualität der medizinischen Versorgung erhalten Die Sächsische Akademie für Fort- und Wei- Die sozialen Systeme stehen vor der wohl gra- Diagnoseorientierte Fallpauschalen (DRG) an terbildung hat mit ihren Veranstaltungen und vierendsten Veränderung. Neben dem Ren- Krankenhäusern und die geplanten Disease- der Vergabe eines Fortbildungszertifikates tensystem muss auch das Gesundheitssystem Management Programme (DMP) werden ebenfalls einen wichtigen Beitrag dazu geleis- an die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts verstärkt dazu führen, dass Maßstäbe verän- tet, dass der 106. Deutsche Ärztetag eine flä- angepasst werden. Demografische Entwick- dert und von ökonomischen Interessen geprägt chendeckende Einführung der Fortbildungszer- lung und Massenarbeitslosigkeit, gekoppelt werden. Schon heute stehen Ärzte immer öfter tifikate an allen Landesärztekammern emp- an wirtschaftliche Stagnation, sind die Haupt- unter finanziellem Entscheidungsdruck. Die fohlen hat. Doch auch die jungen Ärzte und ursachen für das Versagen der Systeme. rein ökonomische Betrachtungsweise führt Ärztinnen fanden immer eine offene Tür in Trotz Nullrunde und Beitragsanhebungen zu verwerflichen Denkansätzen, nach denen unserem Haus. hatten die Krankenkassen bereits im 1. Quar- zum Beispiel teure medizinische Behandlun- tal 2003 ein Defizit von 630 Millionen Euro. gen nach dem 75. Lebensjahr nicht mehr er- Rückblick 1999 – 2003 80 % der Strukturmaßnahmen von Rot-Grün folgen sollten. Die sächsischen Ärzte lehnen Auch die vergangenen vier Jahre waren von einer gleichbleibenden Intensität an Aufgaben und Arbeitsschwerpunkten gekennzeichnet. Die Tätigkeitsberichte aus dieser Zeit sind immer von den jeweiligen aktuellen berufs- und ge- sundheitspolitischen Themen geprägt. Bereits 1999 waren die ersten Anzeichen einer Ge- sundheitsstrukturreform sichtbar. Auch damals war die Kammerarbeit von den aktuellen Entwicklungen dominiert, ähnlich wie heute. Es ging unter anderem um die Weiterbildungs- ordnung, um Qualitätssicherung und Berufs- freiheit. Der Ärztemangel folgte und die Pla- nung von Diagnoseorientierten Fallpauschalen an Krankenhäusern begann. Um Kräfte und Stimmen zu bündeln, wurde auch auf unsere Initiative hin das Bündnis Gesundheit 2000 im Freistaat Sachsen gebildet. Im Bündnis Gesundheit sind 32 Vertreter der sächsischen Heilberufe und Verbände der Leistungserbrin- ger im Gesundheitswesen zusammengeschlos- sen. Dieses Bündnis existiert als eines der wenigen in Deutschland auch heute noch.

Kritische Begleitung der Reformvorhaben Mittlerweile ist Deutschland in eine Krise ge- raten, die auf Versäumnisse der letzten Jahr- zehnte zurückgeht und nicht erst seit heute existiert. Die Entwürfe für eine notwendige Reform des Gesundheitswesens liegen vor.

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13. Sächsischer Ärztetag Dresden 28. Kammerversammlung 27./28. Juni 2003

während wir Leitlinien entwickeln, um Pati- enten langfristig besser Betreuen zu können, versucht die Politik mit Katalogvorgaben Geld zu sparen. Trotzdem wurden die DMP per Rechtsverordnung und gegen fachliche Be- denken auf den Weg gebracht. Zugelassen wur- de in Sachsen noch kein Programm, obwohl die Rechtsverordnung bereits seit einem Jahr gültig ist. Dass die Versorgung von zum Bei- spiel Diabetes-Patienten mit der Einführung von DMP schlechter wird, war allen Vertrags- partnern bewusst, deshalb hat man in den Ver- handlungen versucht zu retten, was noch zu retten war. Inzwischen mussten auf „Wunsch“ des Bundesversicherungsaufsichtsamtes wich- tige medizinische Zielwerte aus den Verträ- Prof. Dr. Peter Leonhardt setzt sich für die Prof. Dr. Rolf Haupt fordert gemeinsame Aktionen Erhaltung des freien Arztberufes ein aller Ärzte für die Palliativmedizin gen gestrichen werden, damit Aussicht auf Zulassung besteht und das Geld aus dem RSA diese Betrachtungsweisen ab. Wir wollen hel- die Maßstäbe in der gesundheitspolitischen fließt. Auch das ein Sieg der Bürokratie über fen, heilen und Schmerzen lindern. Debatte sein? Im Wesentlichen vier: unseren medizinischen Sachverstand. – fachliche Kompetenz der gesundheitspo- Reformwillen der Ärzteschaft litischen Maßnahmen, Diagnoseorientierte Fallpauschalen Der 106. Deutsche Ärztetag in Köln war geprägt – Sicherung der medizinischen Qualität auf Die diagnoseorientierten Fallpauschalen an vom Reformwillen der deutschen Ärzteschaft. hohem Niveau und Krankenhäusern bedürfen ebenfalls einer Kranke Menschen haben noch immer keine – Schutz der Berufsfreiheit vor staatlichen dringenden fachlichen Nachbesserung. Die wirkliche Vertretung, wenn es um die medizi- Eingriffen jetzt auftretenden Probleme hinsichtlich Zeit- nische Versorgung geht, außer einzelne „Kämp- – qualifizierte ärztliche ethische Zuwendungs- plan und Krankheitsbildern hatten wir früh- fer“ und den Fachleuten – eben uns Ärzte. medizin zeitig und noch vor der Einführung dieser Fall- Die Einführung neuer Abrechnungsmodelle pauschalen dargelegt, doch war die Politik und Versorgungskonzepte führen leider nicht Disease-Mnagement-Programme nicht bereit, sich darauf einzulassen. Damit dazu, dass die medizinische Versorgung ver- Ein schlechtes Beispiel sind die Disease- Krankheitsbilder besser abgebildet werden kön- bessert wird. Die Menschen sind bereit, für Management Programme. Fachlich vollkom- nen und damit am Krankenhaus zum Beispiel ihre Gesunderhaltung das Notwendige zu be- men unterentwickelt, in den Erfolgen nicht auch die Palliativmedizin adäquat bezahlt und zahlen. Kostensparmaßnahmen und ein paar validiert und mit der Kopplung an den Risiko- Schwerstverletzte umfassend behandelt wer- Strukturveränderungen lösen die Probleme strukturausgleich (RSA) bilden diese Program- den können, müssen Nachbesserungen erfol- nicht. Eine Diffamierung der Ärzteschaft un- me einen Höhepunkt an fachlicher Inkompe- gen. Weiterhin ist die Einführungsphase auf ter dem Deckmantel einer „Qualitätsoffensive“ tenz in der Politik. Grundsätzlich sind wir für fünf Jahre zu verlängern, um den beteiligten ist keine Lösung. Was also müssen für uns die integrierte Versorgung mittels DMP. Doch Krankenhäusern und vor allem den Ärzten

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die Umstellung ohne negative Auswirkungen Sprechstundenzimmern führen werden. Ein von Landarztzulagen bis hin zu zinslosen auf die Patienten möglich zu machen. Politi- Nutzen durch das Qualitätszentrum ist nicht Praxiskrediten. Nur auf Bundesebene sieht sche Schnellschüsse, wie wir sie in letzter zu erwarten. In Großbritannien entstehen dem man das Problem nicht. Unsere älteren Kolle- Zeit täglich finden, gehen immer zu Lasten Staat Kosten von jährlich 930 Millionen Euro gen sind ausgebrannt. Rund 47 leerstehende der Patienten und unseres Berufes. Ärztliche nur für die Bewertung von Arzneimitteln durch Arztpraxen haben wir bereits in Sachsen. Leistungen lassen sich nicht nach Checklisten das dortige Institut. Der Zugang zu innovati- definieren. Wir sind keine Gesundheitsmana- ven Medikamenten wird für Patienten erheb- Rahmenbedingungen einfordern ger oder Checklistenmediziner und Patienten lich erschwert. Wir brauchen endlich eine gleichwertige Ver- sind keine Autos. Eine unannehmbare Einmischung in die ärzt- gütung und angemessene Arbeitszeiten damit liche Berufsfreiheit ist auch die geplante Vor- die jungen Ärzte in Sachsen bleiben. Es ist an Verminderung der Bürokratie gabe von Fortbildungsinhalten sowie die da- der Zeit, das Arbeitszeitgesetz an das euro- Eine ganzheitliche Medizin und mehr Be- mit verbundene Rezertifizierung. Alles, was päischen Recht anzupassen. Es ist an der Zeit, handlungszeit werden verstärkt auch von den das erwähnte Zentrum leisten soll, wird bereits 14 Jahre nach der politischen Wende, für Patienten eingefordert. Doch die Bürokratie durch Fachgremien der Bundes- und Landes- mehr Leistung eine angemessene finanzielle braucht mehr Zeit, als die Behandlung selbst. ärztekammern sowie angeschlossener Einrich- Vergütung zu erhalten. Die Abschaffung der Das Deutsche Krankenhausinstitut hat kürz- tungen, aber auch durch die medizinischen Arzt im Praktikum Phase ab 2004/2005 und lich in einer Untersuchung ermittelt, dass zum Fachgesellschaften und ärztlichen Berufsver- die praxisorientierte Modernisierung des Stu- Beispiel ein Chirurg an einem Krankenhaus bände geleistet. Berufsbegleitende Fortbildung diums sind nur kleine Schritte, die wir bei der pro Tag 162 Minuten und ein Facharzt für ist ein zentraler Bestandteil unserer Berufs- Politik durchgesetzt haben. Es bedarf sehr Innere Medizin 195 Minuten (drei Stunden) ordnung, Qualitätssicherung auch. Und wäh- viel mehr Anstrengungen, damit wir in weni- nur mit Dokumentationsaufgaben verbringt. rend in der Medizin von Qualitätssicherung ger als zehn Jahren keinen Versorgungsnot- Was leidet unter der Bürokratie zuerst: Das durch staatliche Stellen gesprochen wird, wer- stand in Sachsen verzeichnen müssen. Kontra- Patienten-Arzt-Verhältnis. den auf der anderen Seite in 60 von 80 Hand- produktive Studien, die von falschen Annah- werksberufen die Meisterbriefe als Qualitäts- men ausgehen, täuschen die Bürger über die Berufsfreiheit sichern siegel durch die gleiche Regierung abgeschafft. wahre Situation hinweg. Nicht nachgeben werden wir in den Reform- Ein Beauftragter gegen Korruption im Ge- bestrebungen dann, wenn die ärztliche Berufs- sundheitswesen soll ebenfalls installiert wer- Weiterbildungsordnung der Zukunft freiheit auf dem Spiel steht. Die geplanten Maß- den. Der Beauftragte soll sozialgesellschaft- Eine wegweisende Entscheidung wurde auf nahmen im Gesundheitssystemmodernisie- liches Missverhalten rügen dürfen. Eine der- dem 105. Deutschen Ärztetag in Rostock rungsgesetz (GMG) zielen genau darauf ab. art weitgehende Befugnis lässt nicht nur den getroffen und jetzt in Köln noch einmal Zugleich sollen die Selbstverwaltungskörper- Datenschützern die Haare zu Berge stehen. bestätigt. In Zukunft wird es einen Facharzt schaften in ihren Kompetenzen beschnitten Gegen sozialgesellschaftliches Fehlverhalten für Innere und Allgemeinmedizin geben. Da- werden. Zu weiteren strittigen Punkten der kann sich auch kein angegriffener Arzt wirk- mit wird den Entwicklungen der Europäischen angestrebten Gesundheitsreform gehören: lich zur Wehr setzen, weil ein solches Verhal- Union und den Vorgaben der Politik Rechnung – der Ausstieg aus der flächendeckenden ten immer von parteipolitischen Vorstellun- getragen und gleichzeitig die hohe Qualität fachärztlichen Versorgung mit einer im Um- gen des Beauftragten und der Regierung ge- der Weiterbildung gegenüber dem Europrak- kehrschluss wegfallenden freien Arztwahl, prägt wird. tiker gesichert. Die Entscheidung ist den Ärz- – die Stärkung der Krankenkassen, tevertretern auf dem letzten Deutschen Ärzte- – der Aufbau poliklinischer Strukturen sowie Ärztemangel in Sachsen tag schwer gefallen, auch uns sächsischen Ärz- – enge Vorschriften für die medizinische Die Situation vor allem in ländlichen Gebieten ten. Mit der Änderung der Weiterbildungs- Behandlung. ist in Sachsen jetzt schon schwierig ist. Ärzte ordnung war zu befürchten, dass die interni- gehen in den Ruhestand und finden keinen stische Fachkompetenz und die hausärztliche Qualität in der Medizin Nachfolger. Die Praxis schließt, die Patienten Weiterbildung qualitativ leiden könnten. ist unsere Aufgabe müssen sich in immer größerer Entfernung Letztendlich stellt der Änderungsbeschluss Ein „Deutsches Zentrum für Qualität in der einen neuen Arzt suchen. Aus fast allen Kreis- ein Kompromiss für alle Seiten dar. Medizin“ ist weiterhin ein fester Bestandteil ärztekammern erhalten wir ähnliche Meldun- des Gesundheitssystemmodernisierungsgeset- gen oder persönliche Briefe. Auch unsere Arbeit in Kreisärztekammern zes. Dieses Zentrum soll Maßstäbe für die me- eigenen Statistiken sprechen eine deutliche besonders wichtig dizinische Behandlung entwickeln und über- Sprache. Die sogenannten Reformen werden Die Vermittlung von Entscheidungen und die prüfen. Gleichzeitig sollen verbindliche Emp- die Situation verschärfen. Seit Jahren bemü- Zusammenarbeit auf Kreisärztekammerebene fehlungen für die ärztliche Fortbildung gege- hen wir uns auf allen politischen Ebenen um ist für eine funktionierende Standespolitik un- ben werden, welche dann einzuhalten und auch die Lösung dieser Generationenaufgabe. Hier verzichtbar. Die Kreisärztekammervorsitzen- nachzuweisen sind, sonst droht der Entzug im Freistaat haben sich 2001 Politik, Kran- den leisten auf ganz unterschiedliche Art und der Zulassung. Damit werden zahlreiche staat- kenkassen und Körperschaften in Arbeits- Weise ihren Beitrag dazu. Und die Wahl zur liche Vorgaben verbunden sein, die zu einem gruppen zusammengefunden, um Strategien Kammerversammlung wäre ohne die Hilfe weiteren anwachsen der Bürokratie in den zu erarbeiten. Lösungsmöglichkeiten reichen der Kreisärztekammern undenkbar. Deshalb

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13. Sächsischer Ärztetag Dresden 28. Kammerversammlung 27./28. Juni 2003 möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei prüfung 2002 mit dem Ergebnis und der Be- den Vorsitzenden für ihr berufsständisches stätigung: Engagement zu bedanken. – das Rechnungswesen wurde ordnungsge- mäß geführt, Kammerarbeit ist nicht Lobbyarbeit – die Aktenführung war und ist korrekt, Abgrenzen möchte ich den Einsatz für die – die Ertrags- und Vermögenslage der Interessen der sächsischen Ärzte von der häu- Kammer ist im Jahresabschluss 2002 fig unterstellten Lobbyarbeit. Die Sächsische korrekt und ordnungsgemäß dargestellt, Landesärztekammer ist die Vertretung eines – das interne Kontrollsystem ist gut organi- ganzen Berufsstandes und vertritt dessen siert Gesamtinteresse. Wer uns also Lobbyarbeit – der Vorstand der Kammer wird regelmä- unterstellt, kennt die Aufgaben der Kammern ßig durch die Verwaltung über die aktuel- nicht. Und wer uns Ärzte von den gesund- le Entwicklung informiert. heitspolitischen Beratungen ausschließt, dis- kreditiert seine spätere Entscheidung von Der Kammerpräsident bedankte sich bei der vornherein. Das aktuelle Misstrauen der Po- Hauptgeschäftsführerin, Frau Dr. Verena litik gegenüber den Heilberufen wird weder Diefenbach, und allen Mitarbeitern der Kam- Die Mandatsträger an den Wahlurnen diesen Anforderungen noch der im Grundge- mer für die geleistete Arbeit in der Wahlpe- setz verankerten Aufgabe gerecht, welche im riode 1999 bis 2003. Von den 88 anwesenden Mandatsträgern vo- wesentlichen die Ärzteschaft zu erfüllen hat. tierten 84 für Herrn Prof. Dr. Jan Schulze bei Ein Richter am Bundesverfassungsgericht for- Konstituierende einer Gegenstimme und drei Stimmenenthal- mulierte es so: „Der Arzt ist, …, der wichtigs- Kammerversammlung tungen. Herr Prof. Dr. Schulze nahm die Wahl te Garant für die Volksgesundheit. (...) Damit Unter Leitung des neuen Alterspräsidenten, mit den Worten „ich werde weiterhin für eine steht er an erster Stelle bei der Erfüllung einer Herrn Dr. Bernhard Ackermann, Geburtsjahr geeinte Ärzteschaft in Sachsen meine Aufgabe, die das Grundgesetz mit Verfassungs- 1934, , Facharzt für Allgemeinme- ganze Kraft einsetzen und bündeln“ sichtlich rang ausgestaltet hat“. dizin, erfolgte in Einzelwahlgängen auf den gerührt unter langanhaltendem Beifall an. Ich fordere die Politik deshalb nachdrücklich geltenden rechtlichen und organisatorischen Dieses Wahlergebnis bedeutet Vertrauensbe- auf, das Fachwissen der Ärzte stärker in den Grundlagen für die durchzuführenden Wahl- weis und Anerkennung für die vier Jahre politischen Entscheidungen zu berücksichti- handlungen – § 13 Abs. 2 Sächsisches Heil- Kammerarbeit. gen, damit wir in Zukunft noch eine hoch- berufe-Kammergesetz und § 7 Hauptsatzung Zur Wahl für das Amt des Vizepräsidenten wertige medizinische Versorgung in Sachsen der Sächsischen Landesärztekammer – die wurden durch Herrn Prof. Dr. Jan Schulze und Deutschland haben, sächsische Patienten Wahl des Präsidenten, des Vizepräsidenten, Herr Dr. Stefan Windau, Facharzt für Innere keine Defizite durch DRG und DMP hinneh- des Schriftführers und der weiteren acht Mit- Medizin, Leipzig, niedergelassener Arzt vor- men müssen und der freie Arztberuf eine Zu- glieder des Vorstandes. geschlagen. Von den anwesenden 89 stimm- kunft hat. Für das Amt des Präsidenten der Sächsi- berechtigten Mandatsträgern stimmten 74 für schen Landesärztekammer stellte sich auf Herrn Dr. Windau bei sechs Gegenstimmen Jahresabschlussbilanz 2002 Vorschlag von Herrn Prof. Dr. Otto Bach, und neun Stimmenthaltungen. Dr. med. Claus Vogel, Vorstandsmitglied Dresden, als einziger Kandidat der bisherige Herr Dr. Stefan Windau, Leipzig, niederge- Vorsitzender des Ausschusses Finanzen Kammerpräsident, Herr Prof. Dr. Jan Schulze, lassener hausärztlich tätiger Internist, dankte Dresden. allen, die für seine Person gestimmt hatten Herr Dr. Vogel erläuterte den Jahresabschluss und nahm mit der Aussage „ich kann Ver- der Sächsischen Landesärztekammer für das bandsinteressen hinter Kammerinteressen Jahr 2002 und begründete ausführlich die zurückstellen“ unter Applaus „sehr erfreut, Entwicklung der einzelnen Einnahmen- und erleichtert und gern“ die Wahl an. Ausgabenpositionen. Die 28. Kammerversamm- Für das Amt des Schriftführers wurde durch lung hat den Jahresabschluss 2002 bestätigt. Herrn Prof. Dr. Rolf Haupt, Leipzig, Herr Dr. Die Ergebnisse des Jahresabschlusses 2002 Lutz Liebscher, Hochweitzschen, als einziger sind im Tätigkeitsbericht 2002 der Sächsischen Kandidat vorgeschlagen. Alle 89 Stimmbe- Landesärztekammer im„Ärzteblatt Sachsen“, rechtigte entschieden sich für den Facharzt Heft 6/2003, Seite 259 veröffentlicht. für Kinderheilkunde. „Ich werde auch weiter- Jedes beitragspflichtige Kammermitglied hat hin alle Protokolle schnell, lesbar und wahr- die Möglichkeit, in der Geschäftsstelle der Säch- heitsgetreu erstellen.“ sischen Landesärztekammer in den Bericht Die Wahlleitung für den Neuen Vorstand hat Als 4. Vorstandsmitglied wurde von Herrn Dr. Bernhard Ackermann inne (l.). Er wird von des Wirtschaftsprüfers Einsicht zu nehmen. der Landeswahlleiterin und Hauptgeschäfts- Dr. Günter Bartsch, Neukirchen, Herr Dr. Herr Diplomkaufmann Wulf Frank, Wirtschafts- führerin der Sächsischen Landesärztekammer, Rudolf Marx, Mittweida, und von Herrn Dr. prüfer, erläuterte den Bericht der Wirtschafts- Frau Dr. Verena Diefenbach unterstützt Ulrich Lehmann, Reichenbach, Herr Dr.

320 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Berufspolitik

13. Sächsischer Ärztetag Dresden 28. Kammerversammlung 27./28. Juni 2003

Dietrich Steiniger, Rodewisch, und von Frau aktive und konstruktive Arbeit des „Bündnis stellter Arzt, 24 Mandatsträger stimmten für Dr. Claudia Kühnert, Chemnitz, Frau Dr. Hella Gesundheit 2000“ in Sachsen einsetzen. Herrn Dr. Norbert Grosche und 21 für Frau Wunderlich, Großhartmannsdorf, vorgeschla- Dr. Hella Wunderlich. Vier Mandatsträger ent- gen. Ergebnis: Von den 89 anwesenden Man- 9. Vorstandsmitglied: hielten sich der Stimme. datsträgern gaben 57 Herrn Dr. Rudolf Marx, Den von Herrn Dr. Roland Endesfelder, Nach der Wahl fand die Verpflichtung des Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen, Chemnitz, vorgeschlagene Kandidat, Herr neuen Vorstandes durch den Alterspräsiden- 16 Mandatsträger Frau Dr. Hella Wunderlich Dr. Günter Bartsch, Neukirchen, Facharzt ten statt. Alle gewählten Vorstandsmitglieder und 15 Herrn Dr. Dietrich Steiniger ihre Stim- für Kinder- und Jugendmedizin, niedergelas- nahmen mit einem deutlich hörbaren „Ja“ me. Ein Delegierter enthielt sich der Stimme. sener Arzt erhielt von den abgegebenen 84 ihre Wahl in den Vorstand der Sächsischen Stimmen 71, sechs Gegenstimmen, sieben Landesärztekammer an. Sie erhielten von den Resultate der Wahl der sieben weiteren Stimmenthaltungen. Herr Dr. Bartsch will anwesenden Mandatsträgern und Gästen zu- Mitglieder des Vorstandes der Sächsischen weiterhin „zielgerichtet und sachgerecht stimmenden und aufmunternden Beifall. Landesärztekammer seine Vorstandsarbeit fortsetzen“. Bildung von Ausschüssen und Wahl der Aus- 5. Vorstandsmitglied: 10. Vorstandsmitglied: schussmitglieder gemäß Paragraph 12 der Von Herrn Prof. Dr. Jan Schulze wurde Herr Von Herrn Dr. Rudolf Marx, Mittweida wurde Hauptsatzung Prof. Dr. Otto Bach, Dresden, Facharzt für Herr Dr. Steffen Liebscher, Aue, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Arzt im Ruhe- Innere Medizin, niedergelassener Arzt, vor- Folgende Ausschüsse hatten weniger als zehn Bewerber stand, vorgeschlagen. Herr Prof. Dr. Otto geschlagen. Von den 84 abgegebenen Stim- und konnten deshalb per Akklamation gewählt werden: Bach wurde von 87 der anwesenden 89 Man- men erhielt Herr Dr. Steffen Liebscher 84. datsträgern gewählt, zwei enthielten sich der Herr Dr. Liebscher will sich für eine gute und Ausschuss Satzungen Stimme. Herr Prof. Bach bedankte sich mit den konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem Prof. Dr. sc. med. Wolfgang Sauermann, Radebeul Worten: „Als Ruheständler habe ich mehr Zeit Vorstand der Sächsischen Landesärztekam- FA für Neurologie und Psychiatrie, A und Muse für die Kammerarbeit. Es macht aus- mer und dem Verwaltungsausschuss der Frau Kornelia Kuhn, Dresden gesprochenen Spaß in der Kammer zu arbeiten.“ Sächsischen Ärzteversorgung als „Brücken- FÄ für Innere Medizin, N mitglied“ einsetzen. Dr. med. Lutz Liebscher, Leisnig FA für Kinder- und Jugendmedizin, A 6. Vorstandsmitglied: Dr. med. Winfried Rieger, Ebersbach Für den von Herrn Prof. Dr. Rolf Haupt vor- FA für Innere Medizin, A geschlagenen einzigen Kandidaten, Herr Dr. Dr. med. Stefan Windau, Leipzig Claus Vogel, Leipzig, Facharzt für Hals-Nasen- FA für Innere Medizin, N Ohrenheilkunde, niedergelassener Arzt, stimm- ten von 87 Mandatsträgern 80, Gegenstimmen Ausschuss Berufsrecht drei, Stimmenthaltungen vier. Herr Dr. Vogel Dr. med. Andreas Prokop, Döbeln stellt sich die Aufgabe, die Verbindung zwi- FA für Rechtsmedizin, schen der Kassenärztlichen Vereinigung Sach- FA für Öffentliches Gesundheitswesen, A sen und der Sächsischen Landesärztekammer Dr. med. Christa Artym, Dresden zu festigen. FÄ für Innere Medizin, R Dr. med. Roland Endesfelder, Chemnitz 7. Vorstandsmitglied: FA für Chirurgie, R Der von Herrn Prof. Dr. Peter Leonhardt, Dr. med. Rainer Kluge, Kamenz Leipzig, vorgeschlagene Kandidat, Herr Erik FA für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, A Bodendieck, Wurzen, Facharzt für Allgemein- Dr. med. Michael Neubauer, Freiberg medizin, erhielt von den abgegebenen 87 Stim- FA für Chirurgie, FA für Kinderchirurgie, A men 80, Gegenstimmen drei, Stimmenthal- Dr. Rudolf Marx schlägt Dr. Steffen Liebscher für Dr. med. Bettina Prager, Dresden tungen vier. Herr Bodendieck will sich be- den neuen Vorstand vor FÄ für Humangenetik, N sonders für die Belange und die Probleme der Dr. med. Michael Teubner, Burgstädt FA für Innere Medizin, N jungen Ärzte in Sachsen einsetzen. 11. Vorstandsmitglied: Dr. med. Kirsten Nowack, Torgau Frau Dr. Irmgard Murad, Chemnitz, schlug FÄ für Allgemeinmedizin, N 8. Vorstandsmitglied: Frau Dr. Hella Wunderlich, Großhartmanns- Als Kandidatin wurde von Herrn Dr. Claus dorf; Herr Dr. Rainer Weidhase, Dresden, Ausschuss Ärzte im Öffentlichen Dienst Vogel Frau Dr. Gisela Trübsbach, Dresden, schlug Herrn Dr. Norbert Grosche, Dresden, Dr. med. Rudolf Marx, Mittweida niedergelassene Fachärztin für Diagnostische und Herr Dr. Günter Bartsch, Neukirchen, FA für Öffentliches Gesundheitswesen, A Radiologie vorgeschlagen. Sie erhielt von 85 Herrn Dr. Dietrich Steiniger, Rodewisch, als Dr. med. Wilfried Oettler, Dresden abgegebenen Stimmen 69, Gegenstimmen Vorstansmitglied vor. Von den abgebenen 84 FA für Öffentliches Gesundheitswesen, A neun, Stimmenthaltungen sieben. Frau Dr. gültigen Stimmen entfielen 35 auf Herrn Dr. Dr. med. Regina Petzold, Dresden Gisela Trübsbach wird sich weiterhin für die Dietrich Steiniger, Arzt für Chirurgie, ange- FÄ für Kinder- und Jugendmedizin, R

322 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Berufspolitik

Dr. med. Antje Bergmann, Dresden FÄ für Allgemeinmedizin, A Thomas Heidler, Dippoldiswalde Arzt im Praktikum, A Uta Katharina Schmidt-Göhrich, Dresden Ärztin in Weiterbildung, A Lars Schirmer, Aue Arzt im Praktikum, A Dr. med. Wolfram Lieschke, Leipzig Die Ärztevertreter stimmen über die Ausschussmitglieder ab FA für Augenheilkunde, N

Dr. med. Reinhard Schettler, Niederdorf Dr. med. Marina Selbig, Chemnitz Ausschuss Ärztinnen FA für Arbeitsmedizin, FÄ für Arbeitsmedizin, A Dr. med. Brigitte Güttler, Aue FA für Öffentliches Gesundheitswesen, A Dr. med. Egon Gentsch, Chemnitz FÄ für Radiologie, N Dr. med. Regine Krause-Döring, Grimma FA für Arbeitsmedizin, A Dr. med. Irmgard Kaschl, Stollberg FÄ für Öffentliches Gesundheitswesen, A FÄ für Augenheilkunde, R Dipl.-Med. Petra Albrecht, Meißen Ausschuss Notfall- und Katastrophenmedizin Dr. med. Jutta Kellermann, Plauen FÄ für Öffentliches Gesundheitswesen, Dr. med. Michael Burgkhardt, Leipzig FÄ für Allgemeinmedizin, N FÄ für Hygiene und Umweltmedizin, A FA für Allgemeinmedizin, FA für Urologie, N Dr. med. Katharina Pollack, Dresden Dipl.-Med. Ilona Grabe, Dresden Dr. med. Matthias Czech, Radeberg FÄ für Augenheilkunde, A FÄ für Kinder- und Jugendmedizin, A FA für Innere Medizin, A Dr. med. Berit Diettrich, Dresden Dr. med. Ulrike Thieme, Dresden Prof. Dr. med. habil. Fritjoff König, Leipzig Ärztin in Weiterbildung, A FÄ für Kinder- und Jugendmedizin, A FA für Anästhesiologie, A Franca Noack-Wiemers, Leipzig Dr. med. Sylvia Hebestreit, Niederdorf Dr. med. Hasso Neubert, Ärztin in Weiterbildung, A FÄ für Öffentliches Gesundheitswesen, A FA für Anästhesiologie, A Dr. med. Antje Bergmann, Dresden Dr. med. Uwe Krause, Grimma Dr. med. Rainer Weidhase, Dresden FÄ für Allgemeinmedizin, A FA für Anästhesie, A FA für Chirurgie, A Dr. med. Heidemarie Clausnitzer, Heidenau Dr. med. Gottfried Hanzl, Niederoderwitz FÄ für Allgemeinmedizin, N Ausschuss Hygiene und Umweltmedizin FA für Allgemeinmedizin, N Prof. Dr. med. habil. Siegwart Bigl, Chemnitz Dr. med. Peter Schnabel, Dresden Ausschuss Senioren FA für Kinder- und Jugendmedizin, FA für Anästhesiologie, A Dr. med. Irmgard Kaschl, Stollberg FA für Mikrobiologie und Dr. med. Thomas Zeidler, Grimma FÄ für Augenheilkunde, R Infektionsepidemiologie, A FA für Anästhesiologie, A Dr. med. Helmut Knoblauch, Geringswalde Dipl.-Med. Petra Albrecht, Meißen Ute Taube, Berthelsdorf FA für Allgemeinmedizin, N FÄ für Öffentliches Gesundheitswesen, FÄ für Allgemeinmedizin, N Dr. med. Gisela Unger, Dresden FÄ für Hygiene und Umweltmedizin, A Steffen Seiler, Bautzen FÄ für Allgemeinmedizin, R Dr. med. Barbara Kirsch, Leipzig Arzt in Weiterbildung, A Dr. med. Ute Göbel, Leipzig FÄ für Allgemeinmedizin, N FÄ für Sozialhygiene, R Dr. med. Anita Tilch, Auerbach Ausschuss Ärztliche Ausbildung Dr. med. Eberhard Hempel, Burkhardtsdorf FÄ für Öffentliches Gesundheitswesen Prof. Dr. med. habil. Peter Wunderlich, Dresden FA für Allgemeinmedizin, R FÄ für Hygiene und Umweltmedizin, A FA für Kinder- und Jugendmedizin, R Dr. med. Lothar Hilpert, Torgau Dr. med. Dietmar Beier, Chemnitz Erik Bodendieck, Wurzen FA für Innere Medizin, R FA für Hygiene und Umweltmedizin, A FA für Allgemeinmedizin, N Doz. Dr. med. habil. Gottfried Hempel, Dr. med. Marlen Suckau, Leipzig Dr. med. Friedemann Reber, Dresden Saupsdorf FÄ für Hygiene und Umweltmedizin, A Arzt in Weiterbildung, A FA für Innere Medizin, R Dipl.-Med. Anke Protze, Chemnitz Prof. Dr. med. habil. Christoph Baerwald, Leipzig Dr. med. Karl-Friedrich Breiter, Bautzen FÄ für Öffentliches Gesundheitswesen, A FA für Innere Medizin, A FA für Innere Medizin, R Dr. med. Ulrich Taubner, Zwickau Prof. Dr. med. habil. Jan Gummert, Leipzig Dr. med. Helga Mertens, Großpösna FA für Kinder- und Jugendmedizin, A FA für Herzchirurgie, A FÄ für Innere Medizin, R Dr. med. Axel-Rüdiger Jendral, Dresden Ausschuss Arbeitsmedizin FA für Allgemeinmedizin, N Ausschuss Sächsische Ärztehilfe Dr. med. Norman Beeke, Chemnitz Dipl.-Med. Siegfried Heße, Dresden FA für Arbeitsmedizin, FA für Innere Medizin, A Ausschuss Junge Ärzte FA für Orthopädie, N PD Dr. med. habil. Manfred Grube, Chemnitz Kornelia Kuhn, Dresden Dr. med. Uta Anderson, Radebeul FA für Arbeitsmedizin, N FÄ für Innere Medizin, N FÄ für Innere Medizin, R Dr. med. Gert Herrmann, Königstein Dr. med. Friedemann Reber, Dresden Dr. med. Mathias Cebulla, Leipzig FA für Arbeitsmedizin, A Arzt in Weiterbildung, A FA für Innere Medizin, A Prof. Dr. med. habil. Klaus Scheuch, Dresden Mascha Lentz, Dresden Dr. med. Ulrich Kraft, Leipzig FA für Arbeitsmedizin, A Ärztin in Praktikum, A FA für Allgemeinmedizin, A

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 323 Berufspolitik

13. Sächsischer Ärztetag Dresden 28. Kammerversammlung 27./28. Juni 2003

Dipl.-Med. Andreas Koch, Delitzsch Dr. med. Brigitte Güttler, Aue Ausschuss Schwerpunktbehandlung und -betreuung FA für Allgemeinmedizin, N FÄ für Radiologie, N chronisch Erkrankter in Praxis und Klinik Dr. med. Karl-Friedrich Breiter, Bautzen Prof. Dr. med. habil. Christoph Josten, Leipzig Prof. Dr. med. habil. Jan Schulze, Dresden FA für Innere Medizin, R FA für Chirurgie, A FA für Innere Medizin, A Dr. med. Frauke Höhn, Chemnitz Dr. med. habil. Hans-Joachim Verlohren, Leipzig Ausschuss Finanzen FÄ für Allgemeinmedizin, N FA für Innere Medizin, N Dr. med. Claus Vogel, Leipzig Prof. Dr. med. habil. Wolfgang Leupold, Dresden Dr. med. Franz-Albert Hoffmann, Leipzig FA für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde FA für Kinder- und Jugendmedizin, A FA für Innere Medizin, N Dr. med. Mathias Cebulla, Leipzig Prof. Dr. med. habil. Peter Joraschky, Dresden Dr. med. Anne-Kathrin Tausche, Dresden FA für Innere Medizin, A FA für Psychotherapeutische Medizin, A FÄ für Haut- und Geschlechtskrankheiten, A Dr. med. Thomas Fritz, Dresden Prof. Dr. med. habil. Regine Kluge, Leipzig Dr. med. Michael Nitschke, Dresden FA für Innere Medizin, A FÄ für Nuklearmedizin, A Arzt in Weiterbildung, A Herbert Hilbert, Knappensee Groß Särchen Prof. Dr. med. Derk Olthoff, Leipzig Dr. med. Kirsten Papsdorf, Leipzig FA für Allgemeinmedizin, N FA für Anästhesiologie, A FÄ für Strahlentherapie, A Dipl.-Med. Ingolf Schmidt, Oßling Dr. med. Thomas Lipp, Leipzig FA für Allgemeinmedizin, N Ausschuss Prävention und Rehabilitation FA für Allgemeinmedizin, N Dr. med. Hans-Jürgen Schuster, Plauen PD Dr. med. habil. Uwe Häntzschel, Bad Schandau Dipl.-Med. Ingrid Pawlick, Lunzenau FA für Urologie, N FA für Innere Medizin, A FÄ für Allgemeinmedizin, N Dr. med. Stefan Thiel, Pirna Dr. med. Dirk Ermisch, Dr. med. Kristina Krahmer, Leipzig FA für Allgemeinmedizin, N FA für Kinder- und Jugendmedizin, A FÄ für Anästhesiologie, A Dr. med. Torsten Wolf, Leipzig Dr. med. Cornelia Lohs, Leipzig Dr. med. Marc Grundeis, Chemnitz FA für Anästhesiologie, N FÄ für Physikalische und Rehabilitative Medizin, A FA für Innere Medizin, N Christian Liebisch, Bischofswerda Dr. med. habil. Gudrun Fröhner, Leipzig Arzt in Weiterbildung, A FÄ für Physikalische und Rehabilitative Medizin, A Ausschuss Ambulante Versorgung Dr. med. Christoph Altmann, Bad Gottleuba Dr. med. Bernhard Ackermann, Zwickau FA für Innere Medizin, A FA für Allgemeinmedizin, N Nachfolgende Ausschüsse hatten mehr als zehn Bewerber Dr. med. Klaus Müller, Leipzig Erik Bodendieck, Wurzen und mussten durch Abstimmung gewählt werden: FA für Physikalische und Rehabilitative Medizin, N FA für Allgemeinmedizin, N Dr. med. Rolf Käßner, Kreischa Dr. med. Klaus Heckemann, Dresden Ausschuss Qualitätssicherung FA für Physikalische und Rehabilitative Medizin, A FA für Allgemeinmedizin, N in Diagnostik und Therapie Dr. med. Roland Müller, Bad Schandau Dr. med. Bernd Flade, Chemnitz Dr. med. Maria Eberlein-Gonska, Dresden FA für Sportmedizin, A FA für Chirurgie, N FÄ für Pathologie, A Dr. med. Dietmar Laue, Dresden Dr. med. Claus Vogel, Leipzig PD Dr. med. habil. Karl-Werner Degen, Dresden FA für Hygiene und Umweltmedizin, R FA für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, N FA für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, A Dipl.-Med. Helmut Schubarth, Dresden Dr. med. Jörg Hammer, Leipzig Doz. Dr. med. habil. Roland Goertchen, Görlitz FA für Allgemeinmedizin, N Fa für Chirurgie, N FA für Pathologie, A Dr. med. Stephan Mager, Cossebaude Prof. Dr. med. Lothar Beier, Chemnitz Ausschuss Krankenhaus FA für Innere Medizin, N FA für Laboratoriumsmedizin, A Dr. med. Thomas Fritz, Dresden Dr. med. Torsten Wolf, Leipzig Prof. Dr. med. habil. Gerhard Metzner, Leipzig FA für Innere Medizin, A FA für Anästhesiologie, N FA für Immunologie, FA für Innere Medizin, A Dr. med. Ulrich Kraft, Leipzig Dr. med. Thomas Rothe, Dresden Prof. Dr. med. habil. Rüdiger Franz, Dresden FA für Allgemeinmedizin FA für Allgemeinmedizin FA für Orthopädie, R Dr. med. Wolf-Dietrich Kirsch, Leipzig Dr. med. Norbert Grosche, Dresden Dipl.-Med. Gabi Marschke, Rodewisch FA für Innere Medizin, R FA für Radiologie, N Ärztin in Weiterbildung, A Dr. med. Dietrich Steiniger, Rodewisch A = Angestellt, N = Niedergelassen, R = Ruhestand Dr. med. Irmgard Murad, Aue FA für Chirurgie, A FÄ für Allgemeinmedizin, N Dr. med. Dietrich Heckel, Rodewisch Abendveranstaltung Dr. med. Norbert Grosche, Dresden FA für Innere Medizin, A Zu der festlichen Abendveranstaltung begrüßte FA für Radiologie, N Dr. med. Brigitte Güttler, Aue der Präsident, Herr Professor Dr. Schulze, Dr. med. Brigitta Krosse, Dresden FÄ für Radiologie, N FÄ für Innere Medizin, N Dr. med. Eberhard Huschke, Ebersbach herzlich die Abgeordneten des Deutschen Bun- FA für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, A destages, Frau Christa Reichard, CDU, und Ausschuss Weiterbildung Dr. med. Birger Path, Chemnitz Frau Dr. Marlies Volkmar, SPD, die Abge- Prof. Dr. med. habil. Gunter Gruber, Leipzig FA für Anästhesiologie, A ordneten des Sächsischen Landtages, Herrn FA für Innere Medizin, A Dipl.-Med. Sylvia Gütz, Leipzig Andreas Grapatin, CDU, und Herrn Dr. Jürgen Prof. Dr. med. habil. Rolf Haupt, Leipzig FÄ für Innere Medizin, A Dürrschmidt, PDS, die Gäste der Polnisch- FA für Pathologie, R Dr. med. Alexander Schmeißer, Dresden Niederschlesischen Ärztekammer, Herrn Dr. Jan Prof. Dr. med. habil. Uwe Köhler, Leipzig FA für Innere Medizin, A Adamus und Frau Dr. Radiszewska, die Trä- FA für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, A ger der Herrmann-Eberhard-Friedrich-Richter-

324 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Berufspolitik

Medaille, den Vertreter der Medizinischen Fa- Totenehrung Dr. med. Günter Bartsch kultät der Universität Leipzig, Herrn Profes- Der Sächsische Ärztetag gedachte wie in Herr Dr. med. Günter Bartsch wurde am sor Dr. Christoph Josten, die Vertreter der Me- jedem Jahr denjenigen Ärztinnen und Ärzte 25. Dezember 1940 in Preußisch-Eylau geboren. dizinischen Fakultät der Technischen Univer- sowie den Mitgliedern unserer Sächsischen Dr. med. Günter Bartsch, geprägt durch eine sität Dresden, Herrn Professor Dr. Michael Landesärztekammer, die seit dem letzten Ärz- entbehrungsreiche Kindheit, hat dem Streben Laniado und den Studiendekan Herrn Prof. tetag verstorben sind. Die sächsischen Ärzte nach Gerechtigkeit und Harmonie stets eine Dr. Peter Dieter, den Präsidenten der Tier- werden diese Verstorbenen in guter Erinnerung zentrale Rolle zugeordnet. Er gehörte über ärztekammer Sachsen, Herrn Dr. med. vet. behalten und ihnen ein ehrendes Andenken 12 Jahre bis 1991 der Synode der evangelisch- Hans-Georg Möckel, die Herren vom Sächsi- bewahren. Auf der Seite 343 dieses Heftes lutherischen Landeskirche an. Er fungierte schen Staatsministerium für Soziales, Herrn sind die Namen der seit dem 16. Juni 2002 als stellvertretender Vorsitzender des sozial- Ministerialdirigent Dipl.-Med. Albrecht Ein- verstorbenen Kammermitgliedern genannt. ethischen Ausschusses, der sich vor allem bock, Herrn Dr. Dietmar Kasprik und Herrn mit den schwierigen Beziehungen zwischen Jürgen Hommel, die Vertreterin des Regie- Verleihung der „Hermann-Eberhard- Staat und Kirche befasste und später als Vor- rungspräsidiums, Frau Angelika Reichelt, Friedrich-Richter-Medaille“ sitzender des Wirtschaftsausschusses. Aus dem Herrn Klaus Budewig, Präsident des Sächsi- Die großen Verdienste des in Leipzig gebore- Glauben schöpfte er Hoffnung, Kraft und Mut. schen Oberlandesgerichtes, Herrn Ulrich Zeh, nen und in Dresden tätigen Chirurgen Prof. Diese Attribute bestimmten sein Verhalten und Vorsitzender Richter des Landesberufsgerich- Dr. Hermann Eberhard Friedrich Richter Tun in der Zeit des Niederganges der DDR. tes, Herrn Rechtsanwalt Dr. Kröber, Präsi- bestand darin, im Jahre 1872 für das deutsche Dr. med. Günter Bartsch trat als Mitorganisa- dent der Rechtsanwaltkammer Sachsen, Frau Reichsgebiet die entscheidenden Impulse für tor und Redner der ersten Demonstrationen Simone Hartmann, Geschäftsführerin der Ge- die Vereinigung aller ärztlichen Vereine ge- in Chemnitz in Erscheinung, gehörte zu den schäftsstelle Dresden der Techniker Kranken- geben zu haben. Es ist eine mittlerweile acht- Mitbegründern des Neuen Forums und agier- kassen, Herrn Günther Verhees, stellvertreten- jährige Tradition, Mitglieder unserer Sächsi- te in dessen Sprecherrat. der Vorstandsvorsitzender der AOK Sachsen, schen Landesärztekammer, die sich um die Mit dem gleichen Enthusiasmus übernahm er Herrn Klaus Tröger, Geschäftsführer der Lan- Ärzteschaft Sachsens und die ärztliche Selbst- nach der Wende berufspolitische Aufgaben in desgeschäftsstelle Sachsen – Thüringen der verwaltung besonders verdient gemacht haben, der ärztlichen Selbstverwaltung. Als Vorstands- DAK, Herrn Dr. Stefan Helm, Geschäftsfüh- mit der Hermann-Eberhard-Friedrich-Richter- mitglied von Anbeginn an, leitete er außer- rer der Krankenhausgesellschaft Sachsen, Medaille auszuzeichnen. Auch Beschluss des dem bis 1999 die Bezirksstelle Chemnitz der Herrn Dr. Johannes Baumann, Vorstandsmit- Vorstandes der Sächsischen Landesärztekam- Sächsischen Landesärztekammer. glied der Kassenärztlichen Vereinigung Sach- mer verlieh der Kammerpräsident am 27. Juni Dr. med. Günter Bartsch leistet als Mitglied sen, Herrn Prof. Dr. Leonhard, Vorsitzender des 2003 diese hohe Auszeichnung an des Redaktionskollegiums des Ärzteblattes Landesverbandes Sachsen und Sachsen-Anhalt Sachsen ebenso hervorragende Arbeit, wie im Hartmannbund, Herrn Dr. Dieter Kamprad, Dr. med. Günter Bartsch, als Vorsitzender der AG „Multimedia in der Vorsitzender des Marburger Bundes, Landes- Neukirchen Medizin“ oder im Gesprächskreis Ethik in der verband Sachsen, Frau Müller-Deckert, Direk- Dozent Dr. med. habil. Roland Goertchen, Medizin. torin der Inter Versicherung, die Vorsitzenden Görlitz Sein unermüdliches Wirken für die Belange der Kreisärztekammern im Freistaat Sachsen, Dr. med. habil. Oswald Petter, sächsischer Ärzte gipfelte schließlich in der die Vorsitzenden der Ausschüsse und Kommis- Torgau Übernahme der Vizepräsidentschaft unserer sionen der Sächsischen Landesärztekammer. Kammer. Mit reicher Erfahrung und Stetig- Alle Gäste hieß Herr Professor Dr. Jan Schulze keit erfüllte er diese Anforderungen in hohem im Namen der Sächsischen Landesärztekam- Maße. Seine Diskussionen und kritischen An- mer herzlich willkommen. Die Abendveran- merkungen wiesen und weisen ihn als soli- staltung eröffnete der Kammerpräsident mit den Kenner der berufspolitischen Materie aus. seinem Vortrag „Probleme und Entwicklung Mit wacher Aufmerksamkeit und scharfem des Gesundheitswesens in Deutschland“. Verstand verfolgt Herr Dr. Bartsch die aktu- Dieser Vortrag über die dringliche Reform- ellen gesundheitspolitischen Geschehnisse notwendigkeit im Gesundheitswesen wird im und setzt entsprechende Akzente. Ärzteblatt Sachsen, Heft 8/2003, publiziert. Dozent Dr. med. habil. Roland Goertchen Festvortrag Dozent Dr. med. habil. Roland Goertchen Das Arztbild in der Bevölkerung wurde am 22. September 1939 in Riga geboren. Frau Professor Dr. med. Dr. phil. Ortrun Riha, Seine berufspolitische Laufbahn ist gekenn- Universität Leipzig, Direktorin des Karl- zeichnet durch sein Bemühen um Qualität im Sudhoff-Institutes für Geschichte der Medi- Dr. Günter Bartsch, Doz. Dr. Roland Goertchen, Dienst und zum Wohl des Patienten. Abzei- zin und der Naturwissenschaften Dr. Oswald Petter erhalten von der Sächsischen Landesärztekammer die Herrmann-Eberhardt- chen, Plaketten, wohl formulierte, jedoch in- Dieser hochinteressante Vortrag wird im Friedrich-Richter Medaille für Verdienste in der haltsleere Phrasen interessieren ihn nicht, nein, „Ärzteblatt Sachsen“, Heft 8/2003, abgedruckt. Standespolitik Herr Dozent Dr. med. habil. Goertchen be-

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 325 Berufspolitik

13. Sächsischer Ärztetag Dresden 28. Kammerversammlung 27./28. Juni 2003 müht sich seit den vielen Jahren seiner Kam- chotherapie ging, stand Herr Prof. Dr. Bach mertätigkeit darum, den Funken der tatsäch- der Sächsischen Landesärztekammer stets mit lichen Philosophie von Qualitätsmanagement hohem fachlichen Wissen beratend zur Seite. sowohl beim Einzelnen bis hin zu den Selbst- Neben seinen Verdiensten um die Weiterbil- verwaltungspartnern zu zünden. Und dies dung von jungen Ärzten ist die Fortbildung äußert sich in einem ausgesprochenen berufs- ein Gebiet, dem sein besonderes Engagement politischen Engagement sowohl im eigenen galt und gilt. Nach seiner Wahl 1997 zum Land, als auch über die Grenzen hinaus. Bei Vorsitzenden der Sächsischen Akademie für insgesamt 25 Sitzungen des Lenkungsaus- Fort- und Weiterbildung kam neues Leben schusses und Lenkungsgremiums hielt er den und Schwung in dieses wichtige Gremium. Vorsitz und war maßgeblich an der Vertrags- Als Beispiel seien genannt das von ihm ge- neugestaltung des jetzigen Lenkungsgremiums meinsam mit den Mitgliedern der Akademie beteiligt, bei dem er bis Ende dieses Jahres inaugurierte „fachübergreifende Fortbildungs- erneut den Vorsitz innehat. Über die Grenzen semester“, das von den Ärzten sehr gut ange- hinaus war und ist Dozent Dr. Goertchen enga- nommen und gut besucht wird. giert bei der Bundesärztekammer als Mitglied Sein besonderes Verdienst ist die Einführung der ständigen Konferenz „Qualitätssicherung“ Die Grußworte von der Polnisch-Niederschlesischen der freiwilligen zertifizierten Fortbildung für und der Arbeitsgruppe „Qualitätssicherung in Ärztekammer überbringt Dr. Jan Adamusz die Ärzteschaft Sachsens. Auf überschaubare der Pathologie“. und vor allem machbare Art haben hier die Verleihung der sächsischen Ärzte die Möglichkeit, ihre kon- Dr. med. habil. Oswald Petter „Ernst von Bergmann-Plakette“ tinuierlichen Fortbildungsaktivitäten unter Herr Dr. med. habil. Oswald Petter wurde am Der Präsident der Sächsischen Landesärzte- Beweis zu stellen und dokumentieren zu lassen. 12. Juni 1940 in Laubendorf, Kreis Zwittau kammer verlieh im Auftrag des Präsidenten Wegen seinem großen Engagement für die (CSSR)ˇ geboren. der Bundesärztekammer und des Deutsche Ärz- Fortbildung wurde Herr Prof. Dr. Bach in den Herr Dr. med. habil. Oswald Petter stammt tetages, Herr Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe Vorstand des Deutschen Senats für ärztliche aus einer gläubigen katholischen Familie und auf Beschluss des Vorstandes der Bundesärzte- Fortbildung berufen. In dieser ehrenvollen hat versucht, in den zurückliegenden Jahren kammer die Ernst von Bergmann-Plakette we- Funktion ist er an der Weichenstellung der diesen Glauben zu leben und zu praktizieren. gen seiner Verdienste um die ärztliche Fort- Fortbildung für die deutsche Ärzteschaft be- Er ist seit über 30 Jahren Diakonatshelfer, das bildung an Herrn Prof. Dr. Otto Bach, Fach- teiligt und die Ergebnisse können sich sehen heißt, Beauftragter des Bischofs von Magde- arzt für Neurologie und Psychiatrie. lassen. Auch als Mitglied im Vorstand der burg, für die Durchführung von Wortgottes- Sächsischen Landesärztekammer leistet er diensten in Dörfern und Kleinstätten tätig. Prof. Dr. med. habil. Otto Bach wurde am eine hervorragende und konstruktive Arbeit Seine christliche Prägung hat ihn zu jederzeit 21. Mai 1937 in Borsdorf bei Leipzig geboren. in der ärztlichen Selbstverwaltung. eine klare Orientierung und Sicherheit gegeben. Ob als vollbefugter Weiterbilder für das Ge- Frau Mirella Petrova, Dresden, spielte zum Berufspolitisch hat er in seiner 12-jährigen biet Psychiatrie und Psychotherapie oder als Ausklang der festlichen Abendveranstaltung Amtszeit als bisheriger Vorsitzender der Vorsitzender der Prüfungskommission dieser Klaviermusik von Frederic Chopin. Dieses Kreisärztekammer Torgau-Oschatz hervorra- Gebiete, hat er Vieles für den ärztlichen Nach- Klavierkonzert wurde von den Gästen der gende Arbeit geleistet. Mit Geschick, Einfüh- wuchs getan und manchen jungen Arzt von Abendveranstaltung begeistert aufgenommen. lungsvermögen, Engagement hat er den der AiP-Phase bis zum Facharzt begleitet. Kreis Oschatz und Kreis Torgau trotz unter- Wenn es um Fragen der Psychiatrie und Psy- klug, köhler schiedlicher Landesherkunft auf medizini- schem und ärztlichem Gebiet problemlos zu- sammenwachsen lassen. Besonders zu danken ist ihm, dass zwischenmenschliche Differen- zen im Arzt- und Patientenverhältnis stets überbrückt wurden, ohne dass höhere Instan- zen in Anspruch genommen wurden. Dieses Geschick begründet sich in seiner christlichen Lebenshaltung. Der Aufbau und die Entwick- lung der ärztlichen Selbstverwaltung im Be- reich der Kreisärztekammer Torgau-Oschatz ist sein Verdienst. Herr Dr. Petter ist in Sachsen einer der Ga- ranten für verdienstvolle Leistungen als Arzt aus Leidenschaft, Wissenschaftler und Berufs- Prof. Dr. Otto Bach erhält die Ernst-von- Frederik Chopin wird von der Pianistin politiker. Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer Mirella Petrova vorgetragen

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Dresden 14. erweiterte Kammerversammlung 28. Juni 2003

Bericht des Vorsitzenden des uns trotzdem nicht zurücklehnen. Denn: Im Verwaltungsausschusses der gegliederten System der Rentenversorgung Sächsischen Ärzteversorgung gehören die gesetzliche Rentenversicherung, Herr Dr. med. Helmut Schmidt die Beamtenversorgung, die Altershilfe für (Auszug) Landwirte und die Berufsständischen Versor- gungseinrichtungen zur ersten – und damit Sehr geehrter Herr Präsident, tragenden – Säule der originären Regelsiche- meine sehr geehrten Mandatsträger, rung in Deutschland. Wir können kein Interes- Ärzte wie Tierärzte, se daran haben, dass dieses etablierte und bis- meine Damen und Herren! her funktionierende System gestört oder schwer beeinträchtigt wird. Der Strudel könnte auch Es ist mir eine große Freude, Herrn Professor uns erfassen. Nun zu den Zahlen: Die Säch- Dr. Jan Schulze zu seiner Wiederwahl zum sische Ärzteversorgung vereinte im abgelau- Präsidenten unserer Sächsischen Landesärz- fenen Geschäftsjahr 2002 12.596 aktive Mit- tekammer ganz herzlich zu gratulieren. Es ist glieder und 1.069 Versorgungsempfänger. nicht meine Aufgabe, die Auswirkungen die- ser Wiederwahl und vor allem den Gewinn Der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses, Der Bruttozugang lag mit 541 Personen we- aus ihr für die Landesärztekammer zu kommen- Dr. med. Helmut Schmidt sentlich höher als im Vorjahr (430 Personen). tieren. Aber aus der Sicht der Ärzteversorgung Die Anzahl der Abgänge entsprach mit 344 bewerte ich dies gern und – nochmals – mit Personen etwa der des Vorjahres (375 Perso- großer Freude. Ich bin dankbar, dass der neue nen). Infolge dessen erhöhte sich der Endbe- Präsident der alte ist, weil es unter seiner Füh- stand an beitragsleistenden Mitgliedern mit rung gelungen ist, die Zusammenarbeit zwi- 12.596 Personen im Vergleich zum Vorjahr schen den verschiedenen Etagen in diesem (12.399 Personen) deutlich. Auch im Berichts- schönen Hause mit immer geringer werden- jahr 2002 zeigt die Überleitungsbilanz, dass den Reibungsverlusten und nahezu geräusch- die Sächsische Ärzteversorgung zu den Ver- los zu gestalten. Ärztekammer und Ärztever- sorgungswerken gehört, die mehr Mitglieder sorgung haben durch ihre Satzungen und die abgaben als aufnahmen. Die Abwanderung Beschlüsse ihrer Gremien unterschiedliche aus Sachsen in andere Bundesländer erreich- Aufgaben und dadurch auch unterschiedliche te mit 108 Personen und über 2,7 Mio EUR Sichtweisen, letztere ist nach dem Sächsischen Der Versicherungsmathematiker, Dipl.-Math. einen etwas niedrigeren Stand als im Vorjahr Hans-Jürgen Knecht, der Wirtschaftsprüfer Heilberufekammergesetz auch eine rechtlich Dipl.-Kfm. Wulf Frank (115 Personen und 3,1 Mio EUR). Neben der unselbständige Einrichtung der ersteren. Dass Überleitung bietet die Satzung auch die Mög- wir trotzdem – quasi auf gleicher Augenhöhe Meine sehr verehrten Damen und Herren, die lichkeit der freiwilligen Mitgliedschaft. Die- – alle anstehenden Fragen kollegial besprechen, Altersversorgung als Teil der sozialen Siche- se Form der Fortsetzung der Zugehörigkeit nicht deckungsgleiche Standpunkte sachlich rungssysteme ist in unserem Land ins Gerede zur Sächsischen Ärzteversorgung nach dem diskutieren, konsensfähige Entscheidungen gekommen, weil eine Implosion droht. Dadurch, Ausscheiden aus der Sächsischen Ärztekam- gründlich vorbereiten und dann treffen konn- dass 1. die Menschen heute älter als früher wer- mer wurde bisher von 637 Ärztinnen bzw. ten – daran haben natürlich beide Seiten ihren den (und morgen noch älter), so dass immer Ärzten und 117 Tierärztinnen bzw. Tierärzten Anteil, aber: Heute geht es um den wiederge- weniger Beschäftigte eine wachsende Zahl gewählt. Neben dem Mitgliederzuwachs stel- wählten Präsidenten und seine großen Ver- von Ruheständlern versorgen müssen, 2. sich len die veranlagten und gezahlten Beiträge dienste bei dieser Entwicklung. die Arbeitslosigkeit und die Verschlechterung wichtige Einflussgrößen für die Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen be- eines Versorgungswerkes dar. Meine Damen und Herren, auch wenn es zu- merkbar machen und 3. die gesetzlichen Ren- künftig graduelle Veränderungen bei der recht- tenversicherungsträger ohne Bundeszuschüsse Nachdem die Bemessungsgrenze für die lichen Konstruktion geben sollte, bin ich sicher: nicht auskommen, die Leistungsfähigkeit des neuen Bundesländer vom Gesetzgeber für die Die Ärzteversorgungen brauchen die Ärzte- Staates aber ständig abnimmt, droht das Ge- gesetzliche Rentenversicherung und damit kammern, insbesondere im Kontext der Be- samtsystem durch äußeren Überdruck beein- nach unserer Satzung gleichlautend für die gehrlichkeiten der Politik unterschiedlichster trächtigt, wenn nicht gar zertrümmert zu wer- Mitglieder der Sächsischen Ärzteversorgung Coleur und: Die Ärzteversorgungen sind ein den. Dieses Menetekel gilt in seiner ganzen im Jahr 2002 auf 45.000 EUR pro Jahr, bei Schmuckstück der Ärztekammern, auf das Schärfe nur für die – umlagefinanzierten – gleichbleibendem Beitragssatz, nur leicht an- sie stolz sein können. Dass dieses Bekenntnis gesetzlichen Rentenversicherungen und nicht gehoben wurde, war aus diesem Einflussfak- auch in Sachsen weiter gilt, dafür ist der wie- für unser Versorgungswerk, welches nach dem tor allein kaum eine Einnahmesteigerung zu dergewählte Präsident Garant, deshalb freue offenen Deckungsplanverfahren arbeitet. Ob- erwarten. Innerhalb der verschiedenen Beitrags- ich mich, deshalb gratuliere ich und wünsche wohl die Versorgungswerke für die zukünftige gruppen kam es jedoch zu Verschiebungen: ihm alles erdenklich Gute. Entwicklung besser gerüstet sind, dürfen wir Die Gruppe der Mitglieder, die Einkünfte un-

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 327 Berufspolitik

Dresden 14. erweiterte Kammerversammlung 28. Juni 2003

tieren konnte. Den außerordentlich starken Kurs- abschwung an den Aktienmärkten (EURland – 36 %, Deutschland – 42 %) konnte das je- doch bei weitem nicht kompensieren. Obwohl die Sächsische Ärzteversorgung mit einer deutlichen Aufstockung des Rentenfonds so- wie mit einer vor allem im 2. Halbjahr verstärkt betriebenen Direktanlage in Schuldscheindar- lehen/Namenstitel, gezielten Zuführungen zu den Immobilienfonds und dem Verzicht auf weitere Zuführung zu den Aktienfonds seit August 2001 versucht hat, dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, hinterließ die- ses dritte schlechte Aktienjahr in Folge deut- liche Spuren in der Gewinn- und Verlustrech- Die Mandatsträger nung 2002, wiederum in Form von Buchver- lusten. Zur Reduzierung der Anfälligkeit ge- genüber Schwankungen bei einzelnen Anlage- klassen hat eine weitere Diversifizierung der Vermögensanlage unseres Versorgungswerkes Priorität. Der Verwaltungsausschuss hat sich durch den Abschluss eines Beratungsvertrages hierbei professionelle Unterstützung gesichert. Das bis dahin als langfristige Investition gedachte Aktienengagement (in bisher 3 Spezialfonds) musste unter dem Aspekt der mit der Aktien- anlage verbundenen kurzfristigen Risiken deutlich reduziert werden und könnte erst wieder nach dem Aufbau eines Risikopuffers in Form stiller Reserven erneut ausgebaut werden. Das Präsidium: Dr. med. Hans-Dieter Simon, Dr. med. Manfred Halm, Dr. med. Helmut Schmidt, Die Mittel der Sächsischen Ärzteversorgung Präsident Prof. Dr. med. Jan Schulze, Frau Angela Thalheim, Dr. med. Steffen Liebscher, PD Dr. med. Ulf Herrmann, Prof. Dr. med. vet. Hans-Peter Schwerg wurden entsprechend § 7 der Satzung aus- schließlich zur Bestreitung der satzungsgemä- terhalb der Beitragsbemessungsgrenze erziel- Die Sicherung der Anwartschaften und Leis- ßen Leistungen und der notwendigen Verwal- ten, verringerte sich bei den Angestellten und tungen kann nur in Verbindung mit einer pro- tungskosten verwendet. Die Rentenbemessungs- Niedergelassenen um 4,1 % bzw. 7,5 %. Da- fessionellen Anlagepolitik für die laufend grundlage betrug wie im Vorjahr 36.397 EUR. gegen stieg die Zahl der angestellt tätigen eingehenden und damit auch zu verzinsenden Im Geschäftsjahr erfolgten 10 Einweisung Höchstbeitragzahler um 11,3 %. Bei den Nie- Mitgliedsbeiträge einhergehen. Die Vermögens- für Ruhegeld bei Berufsunfähigkeit. dergelassenen erhöhte sich insbesondere die anlagen der Sächsischen Ärzteversorgung Zum Jahresultimo belief sich die Anzahl der Gruppe der 9 %-Zahler um 20,9 %. Im Jahr gliedern sich zu 67 % in Renten-Direktanlage Versorgungsempfänger auf 1.069, darunter 2002 wurden Beiträge in Höhe von 91,8 Mio und Termingelder, zu 32 % in 6 Spezialfonds, 124 Witwen/Witwer und 110 Waisen. 769 Per- EUR im Soll festgesetzt (etwa 4 % mehr als darunter 3 gemischte Fonds, Renten/ Aktien, sonen erhielten Altersruhegeld, darunter 37 im Vorjahr) und 89,5 Mio EUR im Ist an 2 Immobilienfonds, einen Rentenfonds und Tierärztinnen/Tierärzte. Von den 769 Alters- Beiträgen gezahlt. Letzteres bedeutet einen zu 1 % in einer direkt gehaltenen Immobilie. ruhegeldempfängern erhielten 304 Personen Anstieg um 1,5 Mio EUR im Vergleich zu Nachdem schon das Jahr 2001 als sehr obligatorisches Altersruhegeld mit vollende- 2001. Somit lag der Durchschnittsbeitrag mit schwieriges Jahr für die Kapitalmärkte be- tem 65. Lebensjahr, 390 Ärztinnen und Tier- 7.160,00 EUR wesentlich über dem des Vor- zeichnet wurde, muss das Jahr 2002 dann ärztinnen Altersruhegeld für Frauen nach § 45 jahres – 6.891,70 EUR. Die Differenz zwi- wohl als ein äußerst schwieriges Jahr für alle der Satzung und 75 Personen vorgezogenes schen Soll und Ist beruht auf Beitragsrück- Kapitalanleger angesehen werden. Die im Altersruhegeld ab vollendetem 62. Lebensjahr. ständen durch Beitragsschuldner. Im Berichts- Jahresverlauf nach mehreren Zinssenkungen Insgesamt zahlte die Sächsische Ärzteversor- jahr mussten 62 Zwangsvollstreckungen eige- deutlich gesunkenen Zinsen brachten bei fest- gung seit ihrer Gründung 20,4 Mio EUR an leitet und eine wachsende Anzahl von Insol- verzinslichen Wertpapieren ganz erfreuliche Versorgungsleistungen im Falle der Berufs- venzverfahren beobachtet werden. Zum 31. De- Kursgewinne mit sich, von denen auch der unfähigkeit, des Todes oder als Altersruhe- zember 2002 waren 35 Stundungen registriert. Rentenspezialfonds unserer Versorgung profi- geld aus.

328 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Berufspolitik

Auszug aus dem Bericht des Vorsitzenden zum Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr, Beschluss Nr. SÄV 1/03 des Aufsichtsausschusses der u. a. zur Kapitalanlage- und Finanzsituation, Jahresabschluss 2002 Sächsischen Ärzteversorgung zur Statistik über Versorgungsleistungen, zur Die Tätigkeitsberichte des Verwaltungsaus- Herr Dr. med. Hans-Dieter Simon Beitragsüberleitung und zu den Auswirkun- schusses und des Aufsichtsausschusses der gen der Flutkatastrophe auf die Mitglieder Sächsischen Ärzteversorgung 2002 werden Nach der erweiterten Kammerversammlung und die Verwaltungsarbeit. Weitere Informa- bestätigt. 2002 fanden drei Sitzungen des Aufsichts- tionen und Diskussionen gab es über die bevor- Der Bericht über die Prüfung der Rechnungs- ausschusses, jeweils im November 2002, im stehenden Änderungen des Sächsischen Heil- legung für das Rechnungsjahr 2002 wird be- Januar 2003 und im Mai 2003 statt. An den berufekammergesetzes sowie die Auslegung stätigt. monatlichen Beratungen des Verwaltungsaus- der neuen Insolvenzordnung und deren Be- Dem Verwaltungsausschuss, dem Aufsichts- schusses nahm immer ein Mitglied des Auf- deutung für die Beitragserhebung. In der Sit- ausschuss und der Verwaltung der Sächsischen sichtsausschusses teil. Die teilnehmenden Ver- zung am 28. Januar 2003 erhielten wir wich- Ärzteversorgung wird Entlastung für das Ge- treter informierten dann im Aufsichtsaus- tige Informationen zum Jahresabschluss 2002. schäftsjahr 2002 erteilt. schuss über die Entscheidungen, die Diskus- Die wichtigste Sitzung fand am 20. Mai 2003 Die Mitglieder der Sächsischen Ärzteversor- sionen und Informationen des Verwaltungs- in Vorbereitung auf die erweiterte Kammer- gung können bei der Geschäftsstelle den Ge- ausschusses. versammlung statt. Alle dieser Versammlung schäftsbericht für das Jahr 2002 anfordern. Der Aufsichtsausschuss hat nach der Satzung zur Entscheidung vorgelegten Beschlüsse wur- Beschluss Nr. SÄV 2/03 der Sächsischen Ärzteversorgung wichtige Auf- den ausführlich dargestellt und kommentiert Die Rentenbemessungsgrundlage für das gaben wahrzunehmen: und neben der Bestellung des Wirtschafts- Jahr 2004 beträgt 36.397 EURO. prüfers einstimmig verabschiedet. Die am 31. Dezember 2003 laufenden Versor- 1. Überwachung der Geschäftstätigkeit gungsleistungen werden zum 01. Januar 2004 2. Prüfung der Rechnungsabschlüsse Beschlüsse der nicht dynamisiert. 3. Erteilung von Richtlinien für die Kapital- 14. erweiterten Kammerversammlung anlage der Sächsischen Ärzteversorgung Die Mandatsträger der 14. erweiterten Kam- Dr. med. Helmut Schmidt Angela Thalheim 4. Die vorläufige Vornahme dringlicher Än- merversammlung fassten am 28. Juni 2003 Verwaltungsausschuss Geschäftsführerin derungen des Geschäftsplanes mit Geneh- folgende Beschlüsse: Vorsitzender migung der Aufsichtsbehörde. Beschluss Nr. SÄV 1/03 Jahresabschluss 2002 (bestätigt) An den Aufsichtsausschusssitzungen nahmen Beschluss Nr. SÄV 2/03 regelmäßig der Vorsitzende des Verwaltungs- Rentenbemessungsgrundlage/ Der Präsident der Sächsischen Landesärzte- ausschusses, die Geschäftsführerin und die lei- Rentendynamisierung 2004 (bestätigt) kammer beendete am Sonnabend den 28.6.03 tenden Mitarbeiter der Verwaltung sowie sat- Beschluss Nr. SÄV 3/03 gegen 16.00 Uhr den 13. Sächsischer Ärzte- zungsmäßig auch Vertreter der Rechts- und Haushaltplan 2004 (bestätigt) tag mit den Worten „Wir brauchen eine ge- der Versicherungsaufsicht teil. Nachfolgend werden die zur Veröffentlichung einte Ärzteschaft, die die Richtung bestimmt In der Sitzung am 12. November 2002 erfolgte vorgesehenen Beschlüsse im vollen Wortlaut und konstruktiv, zielstrebig und transparent seitens der Verwaltung die Berichterstattung wiedergegeben: standespolitisch und berufspolitisch arbeitet“.

Beschlüsse des 13. Sächsischen Ärztetages/ 28. Kammerversammlung

Die Mandatsträger der Sächsischen Landes- Dem Vorstand der Sächsischen Landes- Bekanntmachung der Termine ärztekammer fassten am 27./28. Juni 2003 ärztekammer und der Geschäftsführung folgende Beschlüsse: wird für das Geschäftsjahr 2002 Entlas- Die 29. Kammerversammlung findet am Beschlussvorlage Nr. 1: tung erteilt. Sonnabend, dem 15. November 2003, und Tätigkeitsbericht 2002 der Sächsischen der 14. Sächsische Ärztetag/30. Kammer- Landesärztekammer (bestätigt) Beschlussvorlage Nr. 3: versammlung am Freitag/Sonnabend, dem Beschlussvorlage Nr. 2: Bekanntgabe der Termine für die Kammer- 25./26. Juni 2003, statt. Jahresabschluss 2002 der Sächsischen Lan- versammlung der Sächsischen Landesärzte- desärztekammer (bestätigt) kammer (bestätigt)

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 329 Berufspolitik

Geschlechtersensible Medizin und Gesundheitspolitik

Für die qualitätsgesicherte medizinische Ver- dizin auch tatsächlich praktizieren zu können, dem Modell des ständig präsenten Arztes, sorgung der Bevölkerung und zur Verhinde- ist es notwendig, dass die Erfahrungswerte, dem jemand den Rücken in Haushalt und rung eines weiter zunehmenden Ärztinnen- Sichtweisen und Kompetenzen von Ärztin- Kindererziehung freihält. Dies aber entspricht und Ärztemangels ist es notwendig, die un- nen auf allen Entscheidungs- und Hierarchie- weder den modernen partnerschaftlich ausge- terschiedlichen Bedürfnisse und Interessen ebenen gleichberechtigt vertreten sind (2). richteten Paarbeziehungen noch dem gesell- von Frauen und Männern zielführend zu inte- 2001 waren aber nur 2,8 % der Lehrstühle in schaftlichen Modell in der früheren DDR, in grieren. Hier einige Anregungen. bettenführenden Abteilungen mit Ärztinnen dem selbstverständlich beide Partner berufstätig Gender Mainstreaming und besetzt (3), insgesamt lag also nur sehr selten waren. Ähnliches gilt für die Klinik. Zitat eines medizinische Forschung und Versorgung Delegations- und Entscheidungskompetenz Ordinarius für Chirurgie auf die Frage, warum so Der neue Terminus technicus für dieses Instru- bezüglich der Versorgung und der Forschungs- wenige Frauen in der Chirurgie tätig seien: ment zur Nutzung aller Ressourcen und Be- inhalte im Aufgabenbereich von Frauen. Die „Arbeitsinhalte, Organisationsstrukturen und rücksichtigung der Vielfalt beider Geschlech- Universitäten Leipzig und Dresden stehen nach Kommunikationsformen sind von Männern ter ist das in Europa bereits gängige Schlag- einer Umfrage des Deutschen Ärztinnenbundes geprägt und werden von ihnen definiert“ (6). wort „Gender Mainstreaming“. „Mainstrea- vorne an vierter bzw. fünfter Stelle in Deutsch- Die Realität in Gesamtdeutschland ist, dass ming“ bedeutet „vorherrschende Richtung“, land, was die Anzahl der mit Ärztinnen be- 2001 bereits 51 % der Berufsanfänger und Gender berücksichtigt zusätzlich zum biolo- setzten Lehrstühle anbelangt (4). rund 60 % der Studienanfänger weiblich waren gischen Geschlecht auch die soziokulturellen Gender Mainstreaming und (3). Wir brauchen also zukünftig familien- Unterschiede, also die Geschlechterrollen, die Ärztinnen- und Ärztemangel freundlichere und insgesamt attraktive Struk- Männern und Frauen in einer Gesellschaft zu- Zu den aktuell dringendsten Problemen in turen in Klinik und Praxis, um den überwie- geordnet werden. Bei Gesundheit und Krank- unserem Beruf gehört der Nachwuchsman- gend weiblichen Nachwuchs auch im ärztli- heit können Genderrollen große Unterschie- gel. Auch in den neuen Bundesländern wirkt chen Beruf zu halten. de bewirken. Sie haben ihre Grundlagen in sich die Flucht aus dem Beruf in den Kliniken Hier müssen Verbesserungen greifen: somatischen Aspekten, in der soziale Situa- und speziell im hausärztlichen Bereich in den 1. Frauenförderung als Leistungskriterium bei tion, familiären Verantwortlichkeiten und fin- ländlichen Gebieten schon gravierend aus. der Vergabe von Geldmitteln an Universitäten. den vielfachen Ausdruck in Körperwahrneh- Die von der Bundesärztekammer und der Kas- 2. Die Zusammensetzung von Berufungs- mungen, Emotionen und Bewältigungsstrate- senärztlichen Bundesvereinigung herausge- kommissionen darf nicht mehr ausschließlich gien. Durchgesetzt hat sich diese Erkenntnis gebenen Zahlen zeigen deutlich, dass bereits in männlich sein, sondern zusätzlich zur stimm- bereits in bezug auf die Symptomatik, Diag- wenigen Jahren speziell viele der niedergelas- berechtigten Frauen- oder Gleichstellungsbe- nostik, Therapie und Rehabilitation beim Herz- senen hausärztlich Tätigen in den Ruhestand auftragten müssen weitere Kommissionsmit- infarkt. Neue Medikamente werden nicht mehr gehen werden (5). Wie können diese Lücken glieder weiblich sein, mindestens 20 bis 30 %. fast nur an Männern getestet, sondern Frauen aufgefüllt werden? Bei der jungen ärztlichen 3. Forschungsförderung muss auch bedeu- und Männer sollen in entsprechender Anzahl Generation erleben wir einen Wertewandel in ten, dass tatsächlich geschlechtersensibel in in die Studien einbezogen und die Studiener- bezug auf die sogenannte Life-Balance, dass der Medizin geforscht wird, und die Forsche- gebnisse auch geschlechtsdifferent evaluiert heißt den Anspruch auf eine ausgeglichenere rinnen mit Handlungskompetenz in Kompe- werden. (1) In die Disease Management-Pro- Kombination von Berufs-, Familien- und Pri- tenznetze einbezogen werden. gramme (DMP) muss der Gender-Aspekt noch vatleben. Die klassische haus- oder fachärzt- 4. Arbeitsplatznahe und dienstzeitgerechte eingeführt werden. Um Gender basierte Me- liche Praxis in Deutschland basiert aber auf Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder aller Altersstufen. 5. Individuelle statt pauschale Umsetzung der Mutterschutzrichtlinienverordnung. 6. Stärkere Vernetzung der Ärztinnen und Wis- senschaftlerinnen wie zum Beispiel im Mentorin- nennetzwerk des Deutschen Ärztinnenbundes (8). Gesetzliche Grundlagen eines Gender basierten Gesundheitswesens 1. Verankerung von Gender basierter Medi- zin in der Approbationsordnung in allen klini- schen Fachgebieten und der Pharmakologie, Physiologie etc. Auch Prävention und Reha- bilitation bedürfen einer geschlechtsdifferen- ten Herangehensweise wie zum Besipiel bei der Thematik „Gewalt in der Familie“ und der besseren Ansprache von Männern zur Teil- nahme an Früherkennungsuntersuchungen. 2. Auch für das Gesundheitssystemmoderni- sierungsgesetz (GMG) gibt es viele Ansätze.

330 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Berufspolitik Impressum

Ärzteblatt Sachsen Offizielles Organ der Sächsischen Landesärztekammer mit Publikationen ärztlicher Fach- und Standesorgani- sationen, erscheint monatlich, Redaktionsschluss ist je- weils der 10. des vorangegangenen Monats.

Herausgeber: Zum Beispiel sollte auch die Prävention von Trotz sich rechnender Vorteile wie geringerer Sächsische Landesärztekammer, Haushaltsunfällen entsprechend der Berufsun- Fluktuation und größerer Effizienz bei gleich- Schützenhöhe 16, 01099 Dresden, Telefon 0351 8267-0 fälle Berücksichtigung finden. Frauen tragen zeitig höherer Arbeitszufriedenheit werden Telefax 0351 8267-412 häufiger Verantwortung für pflege- und be- bisher zu selten arbeitsplatznahe und dienst- Internet: http://www.slaek.de treuungsbedürftige Familienangehörige und zeitkompatible Kinderbetreuung für alle Al- E-Mail: [email protected] sie leben länger und im Alter häufiger alleine. tersstufen angeboten. Die heute bis zu 40 % Redaktionskollegium: Diese unterschiedliche soziale Situation soll- kinderlosen berufstätigen Ärztinnen würden Prof. Dr. Jan Schulze Prof. Dr. Winfried Klug (V.i.S.P.) te bei den Fallpauschalen (DRG) Berücksich- auch oft gerne alle Lebensbereiche kombinie- Dr. Günter Bartsch tigung finden – Entlassung nur, wenn Selbst- ren, statt sich zwischen Karriere oder Familie Prof. Dr. Siegwart Bigl Prof. Dr. Heinz Diettrich versorgung gewährleistet. entscheiden zu müssen. Dr. Hans-Joachim Gräfe Ärztliche Selbstverwaltung und Familien orientierte Ärztinnen und Ärzte Dr. Rudolf Marx Gender Mainstreaming sollten auch während der vorübergehenden Prof. Dr. Peter Matzen Dr. jur. Verena Diefenbach 1. Um-Denken und Neu-Handeln für den Elternzeit am gewohnten Klinikarbeitsplatz Knut Köhler M.A. niedergelassenen Bereich auf Wunsch eingebunden bleiben, zum Bei- Redaktionsassistenz: Ingrid Hüfner Zum Verbleib junger Ärztinnen und Ärzte in spiel durch Fortbildungsteilnahme, Gutach- Anschrift der Redaktion der kurativen Medizin müssen politische Ver- tentätigkeit und Urlaubsvertretungen. Schützenhöhe 16, 01099 Dresden änderungen angestoßen werden. Bundesweit Der positive Umgang mit Famulant/innen und Telefon 0351 8267-351 gesehen sind Ärztinnen eine wichtige Zukunfts- Praktikant/innen bietet für Kliniken die Telefax 0351 8267-352 perspektive für die Medizin. Der Altersgipfel Chance, deren Enthusiasmus auf den ärztli- Verlag, Anzeigenleitung und Vertrieb bei den niedergelassenen Ärztinnen liegt ca. chen Dienst am kranken Menschen in ihrem Leipziger Verlagsanstalt GmbH Käthe-Kollwitz-Straße 60, 04109 Leipzig 10 Jahre später als der der männlichen Kol- Wunschberuf zu erhalten und sie ggf. als zu- Postfach 90 11 23, 04358 Leipzig legen, dass heißt 57 % der Ärzte sind älter als künftige Mitarbeiter/innen zu gewinnen (10). Telefon 0341 22555-0, Telefax: 0341 22555-15 Internet: www.leipziger-verlagsanstalt.de 50 Jahre, aber nur 42 % der Ärztinnen (7). Strukturierte Weiterbildungscurricula ver- E-Mail: [email protected] Für die ärztliche Tätigkeit in der vertragsärzt- stärken beim ärztlichen Nachwuchs ebenfalls Verlagsleitung: Thomas Neureuter lichen Praxis bzw. in der ambulanten Tätig- die Leistungsmotivation. Herstellungsleitung: Elma Böttcher keit sind neue und weniger restriktive Modelle 3. Wiedereingliederung nicht berufstätiger Anzeigenleitung: Kristin Böttger zu entwickeln. Die junge Generation hat andere Ärztinnen und Ärzte Anzeigendisposition: Silke El Gendy Abonnementservice: Steffen Lochmann Ansprüche an einen attraktiven Beruf und an Die Zahlen zeigen, dass ca. 20.000 Ärztinnen Z. Zt. ist die Anzeigenpreisliste Nr. 6 vom 1.1.2003 gültig. das Ausmaß von Verfügbarkeit und Freizeitmög- bis zum Alter von 59 Jahren nicht berufstätig Druck: Druckhaus Dresden GmbH, lichkeiten. Dem gilt es Rechnung zu tragen, sind (7) und dass sie vor allem „in der Wei- Bärensteiner Straße 30, 01277 Dresden wenn die ärztliche Versorgung aufrechterhal- terbildungszeit abhanden kommen“ (5). Hier Titelgestaltung: Hans Wiesenhütter, Dresden ten werden soll. Beispielhaft sollten die Ärzte- liegt ein großes Potential an aufwändig aus- Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an die Re- ZV und § 101 im SGB V, in dem das Job- und weitergebildeten Ärztinnen, die zu einem daktion, Postanschrift: Postfach 10 04 65, 01074 Dresden, zu richten. Für drucktechnische Fehler kann die Redaktion sharing geregelt ist, neu durchdacht werden. großen Teil gerne wieder berufstätig wären. keine Verantwortung übernehmen. Die Zeitschrift und alle Heute dürfen zwei Jobsharing-Partner/innen Ende 2002 erneut eingeführte Wiedereinglie- in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheber- rechtlich geschützt, Nachdruck ist nur mit schriftlicher nur unwesentlich mehr Leistung erbringen derungskurse mit Praxis- und Klinikpraktika Genehmigung des Herausgebers und Verlages statthaft. als vorher der Praxisumfang betrug. Es könnte wie in der Landesärztekammer Westfalen- Mit Namen oder Signum des Verfassers gezeichnete Ar- auch an die Teilung von Praxissitzen und be- Lippe, zeigten bereits eine große Nachfrage. tikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Re- daktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte über- fristete Teilzeitzulassungen gedacht werden, Eine bessere Vereinbarkeit der berufllichen, nehmen Redaktion und Verlag keine Haftung. bei denen sich auch der Bereitschaftsdienst familiären und privaten Lebenswelten käme Es werden nur unveröffentlichte Manuskripte angenom- men. Mit der Annahme von Originalbeiträgen zur Veröf- entsprechend reduziert. In einer zukünftigen allen vollzeit- und teilzeittätigen Ärztinnen fentlichung erwerben Herausgeber und Verlag das unein- Weiterbildungsordnung könnte darauf geach- und Ärzten zugute. Die immer komplexeren geschränkte Verfügungsrecht. Die Redaktion behält sich tet werden, dass möglichst wenige Zusatzwei- Anforderungen an eine qualitätsgesicherte Me- Änderungen redaktioneller Art vor. terbildungen an eine abgeschlossene fachärzt- dizin mit großem Dokumentations- und Fort- Bezugspreise/Abonnementpreise Inland: jährlich 89,00 € incl. Versandkosten liche Weiterbildung gekoppelt sind. In den Be- bildungsaufwand setzt sonst eine zunehmend Einzelheft: 7,40 € zzgl. Versandkosten reitschaftsdienstordnungen sollte die Freistel- große Anzahl von ihnen dem Risiko des Aus- Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Die Kündigung lung vom Notdienst bei allein verantwortlicher gebranntseins aus. Vorbildfunktion kann auch des Abonnements ist mit einer Frist von drei Monaten Versorgung kleiner Kinder und die Vertretungs- durch eine eigene gesündere Lebensführung möglich und schriftlich an den Verlag zu richten. Die Abonne- möglichkeit nach der Geburt eines Kindes ge- und eine gute Balance zwischen Berufs- und mentsgelder werden jährlich im Voraus in Rechnung gestellt. regelt werden. Privatleben ausgeübt werden. Erste Untersu- Die Leipziger Verlagsanstalt ist Mitglied der Arbeitsge- 2. Um-Denken und Neu-Handeln für den chungen haben gezeigt, dass Ärztinnen be- meinschaft Leseranalyse Medizinischer Zeitschriften e. V. klinischen Bereich sonders vorbildlich abschneiden (9). Auch in vielen Kliniken können Stellen nicht ISSN: 0938-8478 Anschrift der Verfasserin mehr besetzt werden. Zuallererst sollte die Dr. med. Astrid Bühren, Präsidentin des Deutschen ÄiP/AiP-Phase abgeschafft bzw. adäquat be- Ärztinnenbundes, Vorstandsmitglied der Bunde- zahlt werden. särztekammer, Hagener Str. 31, 82418 Murnau

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 331 Mitteilungen der Geschäftsstelle

Korrektur Tätigkeitsbericht 2002

Im Tätigkeitsbericht 2002 der Sächsischen Peri- und Neonatalerhebung – erreicht wurde Die Säuglingssterblichkeit konnte nahezu Landesärztekammer sind unter dem Punkt bzw. wo zukünftig gezielte Anstrengungen halbiert werden (von 6,6 auf 3,4 ‰) (1). Qualitätssicherung, Arbeitsgruppe Perinato- erforderlich sind. Gegenübergestellt sind Die Klinikmortalität der sehr kleinen Früh- logie / Neonatologie (5.5.2.1) durch ein Ver- jeweils die Jahre 1992 und 2001 [Daten des geborenen (< 1500 g) konnte von 15,9 % auf sehen der Druckerei vier Wertangaben falsch Statistischen Landesamtes Sachsen (1), 9,2 % gesenkt werden (2). wiedergegeben worden. Deshalb drucken wir Daten der sächsischen Peri-/Neonatalerhe- Schwere Hirnblutungen (Grad III und IV) bei den betreffenden Abschnitt mit den richtigen bung (2)]: sehr unreifen Frühgeborenen (< 32 Schwan- Angaben an dieser Stelle noch einmal ab. Die Totgeborenenrate konnte nicht gesenkt gerschaftswochen), die als Indiz für eine werden, sondern ist sogar leicht angestiegen dauerhafte ZNS-Schädigung gelten, konnten Ergebnisse: (1992 2,9 ‰; 2001 3,2 ‰) (1) ebenfalls deutlich zurückgedrängt werden Einige Zahlen sollen zeigen, was in 10 Jah- Die Frühsterblichkeit (1.- 7. LT) konnte hal- (von 15,7 auf 10,4 %) (2). ren – u. a. mit Unterstützung der sächsischen biert werden (von 2,8 auf 1,4 ‰) (1).

Ausstellungen Samariter – Arzt und Patient

Der barmherzige Samariter, der seinen Ursprung Foyer der als Gleichnis im Neuen Testament hat, durch- Sächsischen Landesärztekammer zieht als Leitfigur die Bilder dieser Ausstel- lung. Prof. Dr. Albrecht Scholz: „Die Haltung der vorurteilsfreien Hilfsbereitschaft hat ihr Christiane Latendorf Symbol im Bild des barmherzigen Samariters Wiederkehr gefunden. Dieses Symbol ist in vielen Kunst- Scherenschnitte und Malereien werken wiederzufinden und war für mich die bis 14. Juli 2003 Anregung, eine thematische Ausstellung zu konzipieren“. Innerhalb der Ausstellung wer- Samariter – Arzt und Patient den mehrere Sichtweisen auf das Thema deut- in der Kunst lich: Der Arzt als Helfer, der Arzt als Maler Der barmherzige Samariter (Max Liebermann, 1910) und der Maler als Patient. Grafische Arbeiten Prof. Dr. med. habil. Albrecht Scholz ist Direk- aus der Sammlung des Eine bedeutende Ausstellung macht vom 15. tor des Instituts für Geschichte der Medizin an Instituts für Geschichte der Medizin Juli bis 15. September 2003 in der Sächsi- der Medizinischen Fakultät der Technischen der Technischen Universität Dresden schen Landesärztekammer Station: „Samari- Universität Dresden. Die Arbeiten stammen und aus Hamburger Privatbesitz ter – Arzt und Patient“ ist eine Exposition aus Hamburger Privatbesitz und vom Institut 15. Juli bis 15. September 2003 bedeutender Werke überschrieben, welche das für Geschichte der Medizin. Verhältnis vom Helfenden und Leidenden um- Gesprächsabend schreiben. Zu den Künstlern der Ausstellung Sächsische Landesärztekammer Donnerstag, 14. August 2003, gehören grafische Arbeiten von Ernst Bar- 15. Juli bis 15. September 2003 19.30 Uhr lach, Max Liebermann, Käthe Kollwitz, Max Einführung und Gespräch mit Einführung: Prof. Dr. med. habil. Oppenheimer und Josef Hegenbarth. Aber Prof. Dr. Albrecht Scholz am 14. August 2003, Albrecht Scholz, Dresden auch Dottore, Anatoli Kaplan, Herta Günther, 19.30 Uhr Horst Janssen, Alfred Hrdlicka und HAP Katalog zur Ausstellung erhältlich! Grießhaber sind vertreten. kö Foyer der Sächsischen Ärzteversorgung Mitteilung der Bezirksstelle Chemnitz Susanne Kiesewetter Malerei und Grafik Die Bezirksstelle Chemnitz ist wegen Urlaub wenden Sie sich bitte an die Hauptgeschäfts- „Augen-Blicke“ vom 31. 7. 2003 bis einschließlich 22. 8. 2003 stelle in Dresden, PF 10 04 65, 01074 Dresden, geschlossen. In dringenden Angelegenheiten Telefon: (03 51) 82 67-0.

332 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Mitteilungen der KVS

Ausschreibung von Vertragsarztsitzen

Von der Kassenärztlichen Vereinigung Sach- Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Löbau-Zittau sen werden gemäß § 103 Abs. 4 SGB V in Reg.-Nr. 03/C043 Facharzt für Allgemeinmedizin*) Gebieten für die Zulassungsbeschränkungen Reg.-Nr. 03/D042 angeordnet sind, auf Antrag folgende Vertrags- Freiberg arztsitze der Planungsbereiche zur Übernah- Facharzt für Innere Medizin*) Schriftliche Bewerbungen sind bis zum 8. 8. me durch einen Nachfolger ausgeschrieben: (Hausärztlicher Versorgungsbereich) 2003 an die Kassenärztliche Vereinigung Sach- Bitte beachten Sie folgende Hinweise: Reg.-Nr. 03/C039 sen, Bezirksstelle Dresden, Schützenhöhe 12, *) Bei Ausschreibungen von Fachärzten für 01099 Dresden, Tel. (03 51) 8 82 83 30 zu Allgemeinmedizin können sich auch Fach- Zwickau-Stadt richten. ärzte für Innere Medizin bewerben, wenn sie Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin als Hausarzt tätig sein wollen. Reg.-Nr. 03/CO40 ■ Bezirksstelle Leipzig Bei Ausschreibungen von Fachärzten für 2 Fachärzte für Allgemeinmedizin*) Innere Medizin (Hausärztlicher Versorgungs- (in Gemeinschaftspraxis) Leipzig-Stadt bereich) können sich auch Fachärzte für All- Reg.-Nr. 03/C041 Facharzt für Neurologie und Psychiatrie gemeinmedizin bewerben. Bitte geben Sie bei Reg.-Nr. 03/C042 Reg.-Nr. 03/L018 der Bewerbung die betreffende Registrier- Nummer (Reg.-Nr.) an. Schriftliche Bewerbungen sind bis zum 7. 8. Leipziger Land 2003 an die Kassenärztliche Vereinigung Sach- Facharzt für Allgemeinmedizin*) Wir weisen außerdem darauf hin, dass sich sen, Bezirksstelle Chemnitz, Postfach 11 64, Reg.-Nr. 03/L019 auch die in den Wartelisten eingetragenen 09070 Chemnitz, Tel. (03 71) 2 78 94 06 oder Ärzte bei Interesse um den betreffenden Ver- 2 78 94 03 zu richten. Schriftliche Bewerbungen sind bis zum 4. 8. tragsarztsitz bewerben müssen. 2003 an die Kassenärztliche Vereinigung Sach- ■ Bezirksstelle Dresden sen, Bezirksstelle Leipzig, Braunstraße 16, ■ Bezirksstelle Chemnitz 04347 Leipzig, Telefon-Nr. (03 41) 2 43 21 Dresden-Stadt 53 zu richten. Plauen-Stadt/Vogtlandkreis Facharzt für Orthopädie Facharzt für Allgemeinmedizin*) (in Gemeinschaftspraxis) Reg.-Nr. 03/C032 Reg.-Nr. 03/D036 Facharzt für Allgemeinmedizin*) Reg.-Nr. 03/C033 Löbau-Zittau Facharzt für Urologie Abgabe von Chemnitz-Stadt Reg.-Nr. 03/D037 Facharzt für Allgemeinmedizin*) Vertragsarztsitzen Reg.-Nr. 03/C034 Weißeritzkreis Facharzt für Diagnostische Radiologie Von der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen Schriftliche Bewerbungen sind bis zum 24. 7. (in Gemeinschaftspraxis) werden für Gebiete, für die keine Zulassungs- 2003 an die Kassenärztliche Vereinigung Sach- Reg.-Nr. 03/D038 beschränkungen angeordnet sind, folgende sen, Bezirksstelle Chemnitz, Postfach 11 64, Vertragsarztsitze in den Planungsbereichen 09070 Chemnitz, Tel. (03 71) 2 78 94 06 oder Schriftliche Bewerbungen sind bis zum 24. 7. zur Übernahme veröffentlicht. 2 78 94 03 zu richten. 2003 an die Kassenärztliche Vereinigung Sach- sen, Bezirksstelle Dresden, Schützenhöhe 12, ■ Bezirksstelle Dresden Mittweida 01099 Dresden, Tel. (03 51) 8 82 83 30 zu 2 Fachärzte für Allgemeinmedizin*) richten. Riesa-Großenhain (in Gemeinschaftspraxis) Facharzt für Allgemeinmedizin Reg.-Nr. 03/C035 Dresden-Stadt geplante Praxisabgabe: 1. 7. 2004 Reg.-Nr. 03/C036 Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Reg.-Nr. 03/D039 Interessenten wenden sich bitte an die Kassen- Chemnitz-Stadt Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ärztliche Vereinigung Sachsen, Bezirksstelle Facharzt für Allgemeinmedizin*) Reg.-Nr. 03/D040 Dresden, Schützenhöhe 12, 01099 Dresden, Reg.-Nr. 03/C037 Facharzt für Haut- und Tel. (03 51) 88 28 330. Facharzt für Urologie Geschlechtskrankheiten Reg.-Nr. 03/C038 Reg.-Nr. 03/D041 KVS Landesgeschäftsstelle

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 333 Originalien

U. Kalinka, J. Kleditzsch Ambulante wohnortnahe Rehabilitation bewirkt gute Ergebnisse und Rehazentrum zufriedene Patienten Dresden-Strehlen

Zusammenfassung

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Evaluierung im Reha-Zentrum Weiterhin wurden aus 173 Patientenfragebögen verschiedene Para- Dresden-Strehlen wurde die Effizienz der ambulanten wohnortnahen meter der Patientenzufriedenheit ermittelt und den objektiven Ergeb- Rehabilitation „awR“ untersucht. Die „awR“ entspricht dabei inhalt- nissen gegenübergestellt. lich der „Erweiterten ambulanten Physiotherapie“ (EAP) und der von Die Rehabilitationsziele wurden in ca. 80% der Fälle erreicht, die Be- den Berufsgenossenschaften bezeichneten „Ambulanten orthopädisch- urteilung der Behandlungsergebnisse aus Patientensicht erfolgte in traumatologischen Rehabilitation“ (AOTR). mehr als 85% mit gut bzw. sehr gut. Es werden in einer retrospektiven Kohortenstudie 432 Patientenunter- Der Stellenwert der ambulanten Rehabilitationsmethode und Pro- lagen ausgewertet, um Aussagen zum Therapieerfolg der ambulanten blemfelder aus Sicht der Autoren werden erörtert. Rehabilitation bei 379 orthopädisch- traumatologischen und 53 neu- rologischen Indikationen in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Schlüsselwörter: Rehabilitation, EAP, AOTR, ICIDH Krankheitsbild treffen zu können.

Methode und Ergebnisse In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden im Rehabilitationszentrum Dresden-Strehlen 432 Rehabilitationsfälle ausgewertet.

Dabei handelte es sich in 11,4% (n = 53) um neurologische Indikationen und in 88,6% (n = 379) um orthopädisch/ traumatologi- sche Krankheitsbilder, die zur systematischen Auswertung in weitere acht Diagnosegrup- Abb. 1: Zusammensetzung der Behandlungsindikationen zur „awR“ (Diagnosecodierung siehe unten) pen unterteilt wurden (siehe Abb. 1). Das Durchschnittsalter der Patienten betrug Die Beurteilung der Rehabilitationsergebnisse Bezogen auf die Anzahl der Behandlungs- 44,4 (7-85) Jahre, das Verhältnis der männli- erfolgte an Hand der dokumentierten klini- tage gab es zwischen den Indiktionsgruppen chen 48,3%) und weiblichen (51,7%) Reha- schen Parameter zu Beginn und am Ende der (s.o.) und den Altersgruppen geringe, jedoch bilitanden war ausgeglichen. Rehabilitation und durch Einbeziehung des keine statistisch signifikanten Unterschiede. Auffällig war ein signifikant geringeres Durch- ärztlichen Abschlußberichtes. Insgesamt waren durchschnittlich 21,6 (zwi- schnittsalter in der Diagnosegruppe 5 (Ver- Im Ergebnis der Auswertung wurden die ge- schen 10 und 50) Behandlungseinheiten not- letzungen der unteren Extremität) von 31,4 Jah- stellten Rehabilitationsziele von 80.3% der wendig. ren, was jedoch erwartungsgemäß erscheint, Patienten erreicht, von 17,1 % teilweise er- da jüngere Patienten (sportlich) aktiver sind reicht und in 2,6% nicht erreicht (Abb.2). * Erläuterung der Diagnose-Codes: und sich dementsprechend häufiger derartige (Indikationsgruppen) Verletzungen (v.a. am Knie- und Sprungge- In der Betrachtung hinsichtlich des Alters lenk) zuziehen. waren die Patienten mit guten Behandlungs- 1 Neurologische Erkrankungen ergebnissen durchschnittlich ca. 2,5 Jahre 2 konservativ behandelte degenerative Wir- jünger als die Vergleichsgruppe mit teilweise belsäulenerkrankungen erreichten Rehabilitationszielen und um 12,8 3 operativ behandelte degenerative Wirbel- Jahre jünger als die Patienten, die das Reha- säulenerkrankungen Ziel nicht erreichten (Abb.3). Diese Alters- 4 operativ behandelte degenerative Erkran- differenz ist statistisch signifikant (p = 0,025) kungen der unteren Extremität Abb. 2: Diagramm Ergebnisse aller 432 auswert- und erscheint erwartungsgemäß, da mit zu- 5 operativ behandelte (post)traumatische baren Rehabilitationsfälle nehmendem Alter naturgemäß Heilungs- und Erkrankungen der unteren Extremität 6 konservativ behandelte degenerative Er- krankungen d. unteren Extr. 7 operativ behandelte (post)traumatische Erkrankungen d. oberen Extr. 8 konservativ behandelte (post)traumati- sche Erkrankungen d. ob. Extr. 9 Sonstige Erkrankungen (Amputation, rheumat. Erkrankungen, etc.) Abb. 3: Diagramm zur Darstellung des Durchschnittsalters der Patienten in Bezug auf das Reha-Ergebnis.

334 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Originalien

Regenerationsverläufe langsamer und pro- Ein weiterer Ausdruck für die hohe Patien- Erfolges der Rehabilitation etwas besser aus, blematischer sind. Die, gemessen an der Zahl tenakzeptanz der ambulanten wohnortnahen als die befundbezogene objektive Auswertung. der Therapieeinheiten, nicht erfolgte Mehr- Rehabilitation ist deren Einschätzung in 78,6 Gründe dafür können in einer weiteren Stabi- behandlung älterer Patienten (s.o.) hätte die- Prozent, wieder die ambulante Rehabilitations- lisierung bzw. Besserung auch nach Ab- sen Trend ggf. verhindern können. form einer stationären Kur vorzuziehen (Abb. 5). schluss der Rehabilitation gefunden werden. Hier stellen aber sicher auch der persönliche Die Bezeichnung „wohnortnahe Rehabilita- Diskussion Eindruck des Patienten, Dankbarkeit für er- tion“ hat bei der Mehrzahl der Patienten ihre 1. Es war eine relativ starre Verordnungs- zielte Verbesserungen, die Zuwendung des Berechtigung, da 85 % der Patienten in einer weise der Überweiser hinsichtlich der Anzahl Personals und die Ausstrahlung der Einrich- Entfernung von bis zu 10 km vom Reha- der Behandlungstage erkennbar. Eine indivi- tung wichtige Einflussfaktoren dar. Zentrum wohnen. Die Untersuchung der Pa- duelle und dem Rehabilitationsfortschritt an- tientenzufriedenheit erfolgte durch die Aus- gepasste Therapie sollte angestrebt werden. Bei einer Vergleichsstudie zwischen stationä- wertung von 173 Fragebögen. Der Nachbe- In der Praxis könnten, z.B. ähnlich wie im rer und teilstationärer Rehabilitation in der obachtungszeitraum betrug durchschnittlich Krankenhaus die „DRG´ s“, Fallpauschalen Fachklinik Ichenhausen (Haase et al. 1998) 19 Monate und erlaubt damit auch Aussagen einen Anreiz schaffen (ggf. auch Sonderent- konnten ähnlich gute Erfolge aus Patienten- zur Nachhaltigkeit einer solchen Rehabilita- gelte bei schweren Verlaufsformen). sicht festgestellt werden. Für den teilstatio- tionsmassnahme. Den Rehabilitationserfolg nären Bereich fiel der Rehabilitationserfolg beurteilten 85,5 Prozent der befragten Patien- 2. Bei einer Erfolgsquote von 80,3 % und bei der Mehrzahl der Variablen sogar etwas ten mit „gut“ bzw. „sehr gut“, was die klinische weiteren 17,1% Teilerfolgen kann von einer besser als für den stationären Bereich aus. Bewertung (s.o.) noch übertrifft (Abb. 4). hohen Effizienz der „awR“ gesprochen werden. Auch hier wurde ein subjektiver Gesundheits- Weitere, vorzugsweise prospektive, Studien zuwachs durch die Rehabilitation und der Ver- Als wesentliche Erfolge der Rehabilitation wur- werden notwendig sein, um eine allgemein bleib im alltäglichen Lebensumfeld als we- den durch die Patienten vor allem folgende (vor- gültige Aussage treffen zu können und die sentlicher Vorteil festgestellt. gegebene) Aussagen als zutreffend bezeichnet: hier aufgezeigten Trends zu bestätigen. Die Besserung des allgemeinen Wohlbefindens Erarbeitung einheitlicher Bewertungsinstru- Gute Ergebnisse werden auch in einer Diplom- (n = 90), Linderung von Schmerzen (n = 86), mente, die einrichtungsübergreifend Verwen- arbeit der Deutschen Sporthochschule zu Köln Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit dung finden, ist dazu erforderlich. berichtet. (Ch. Schulz, 1998) Hier wurde die (n = 76), Wiederherstellung der Arbeitsfähig- ambulante mit der stationären Rehabilitation keit (n = 54) und Steigerung des seelischen Bei chronisch Kranken bestehen häufig ne- in einem Kölner Krankenhaus im Rahmen Wohlbefindens (n = 48). Dies belegt, dass ben Schädigungen der Körperstrukturen und einer Fragebogenauswertung untersucht und neben rein somatischen Aspekten auch psy- Funktionen deutliche subjektive und psycho- festgestellt, dass u.a. 88,5 Prozent der ambu- chische und soziale Faktoren eine wesentli- soziale Beeinträchtigungen, für die ebenfalls lant rehabilitierten Patienten das Therapie- che Rolle für die Patienten spielen. Die Wohn- günstige Rehabilitationseffekte nachweisbar programm als sehr effektiv erlebten, während ortnähe und der Verbleib im familiären und sind. Deshalb sollte bei zukünftigen Untersu- es bei der stationären Rehabilitation nur 54,5 sozialen Umfeld wurde von 65 % der Pa- chungen auch eine Verlaufsdokumentation Prozent waren. Die überwiegende Mehrheit tienten als nennenswerter Vorteil der „awR“ und -auswertung von Fähigkeitsstörungen und der ambulanten Patienten hielt auch hier den aufgeführt. Beeinträchtigungen entsprechend der ICIDH- Kontakt zu Familie und Freunden für wich- Klassifikation der WHO erfolgen. Entspre- tig. Anfahrtsweg und die Rehabilitationsmass- chende Instrumente existieren bereits, wie nahmen selbst wurden von den ambulanten z.B. der IRES- Fragebogen (Indikatoren des Patienten nicht als Belastung empfunden. Reha- Status) oder der FFBH (Funktionsfra- gebogen Hannover) an einzelnen Einrichtun- 4. Die Wohnortnähe als Bestandteil des Re- gen (Merkesdal, Mau 1999). habilitationskonzeptes wird von den meisten Patienten sehr positiv aufgenommen und von 3. Die subjektive Einschätzung der Patien- 65% der Befragten auch als nennenswerter Abb. 4: Bewertung des Rehabilitationserfolges ten die den Fragebogen zur durchgeführten Vorteil aufgeführt. In unserer Untersuchung aus Patientensicht „awR“ beantwortet haben, lässt den Rück- war die Entfernung zwischen Reha-Zentrum schluss auf eine hohe Patientenzufriedenheit und Wohnort in 85% der Fälle nicht grösser zu. Die individuell angepasste Behandlung als 10 km. Als tolerierbar werden von Exper- und die Wohnortnähe wurden besonders ten für die ambulante Rehabilitation Entfernun- häufig positiv hervorgehoben, die subjektiv gen von ca. 30 km oder 45 Minuten Fahrzeit empfundene Besserung des Gesundheitszu- angesehen (Bürger, Koch 1999). Die Erreich- standes und damit der Lebensqualität und des barkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Aktivitätsgrades der Patienten wurden sehr ausreichende Parkmöglichkeiten für Selbst- Abb. 5: Entscheidung der Patienten zur Wahl: deutlich zum Ausdruck gebracht. Die Ein- fahrer spielen ebenfalls eine sehr wichtige ambulante Reha oder stationäre Kur schätzung der Patienten fällt hinsichtlich des Rolle.

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 335 Originalien

5. Die Vorteile der Ambulanten wohnortna- stätig. Weitere 23 Prozent bleiben mit Unter- Fazit hen Rehabilitation passen auch in das Kon- brechungen erwerbstätig, ohne aus dem Er- Es kann festgestellt werden, dass die ambulan- zept des Gesundheitsstrukturgesetzes, welches werbsleben vollständig auszuscheiden. Damit te wohnortnahe Rehabilitation überwiegend unter anderem („Reha vor Rente“/„ambulant verbleiben mehr als zwei Drittel aller Reha- gute Behandlungsergebnisse erreicht, was vor stationär“) fordert, mehr Behandlungsmaß- bilitanden nach Durchführung von Maßnah- auch die hohe Patientenzufriedenheit wider- nahmen aus dem stationären in den ambulan- men noch im Erwerbsleben, obwohl ihnen spiegelt. Die vorgemerkte Therapie ist geeig- ten Bereich zu verlagern, um auf diesem bei der Bewilligung der medizinischen Reha- net, in kürzester Zeit bessere funktionelle Er- Wege Kosten einzusparen, ohne auf medizi- bilitationsmassnahmen die Arbeitsmarktsitu- gebnisse herzustellen sowie die Gefahren von nischem Gebiet Nachteile für den Patienten ation nicht gerade entgegenkommt und wegen Wiederholungsverletzungen und Spätschäden hinnehmen zu müssen. einer geminderten Erwerbsfähigkeit immer zu mindern. (Peil, 1996) mehr in die Erwerbsunfähigkeit überwechseln Seitens des Gesetzgebers rückt die ambulante oder den Vorruhestand antreten (Clade 2000). Eine Fortführung dieser Rehabilitationsme- Rehabilitation und ihre Evaluierung stärker thode ist gerechtfertigt. Die weitere Optimie- in den Fokus des Interesses. Im Gesetzent- 6. Der Bedarf für ambulante Formen der rung des Prozessmanagements, insbesondere wurf zur Gesundheitsreform 2000 wurden in Rehabilitation, nicht nur in der Orthopädie eine enge Verknüpfung zwischen Klinik und den §§ 40ff und 137 d des Sozial-Gesetz- und Traumatologie ist derzeit noch nicht kon- Reha-Einrichtung sowie des administrativen buches V (SGB V) Rechtsgrundlagen für die kret definiert und der Aufbau eines entspre- Umfeldes sollten erfolgen. Gewährung und verstärkte Durchführung am- chenden Versorgungsangebotes befindet sich bulanter Rehabilitationsmassnahmen und die in der Bundesrepublik Deutschland noch im Die mittlerweile erfolgte und in diversen Ver- damit verbundene Notwendigkeit von Quali- Entwicklungsstadium. Er stösst z.T. auch auf trägen zwischen Kostenträgern und Leistungs- tätssicherungsmassnahmen formuliert (Albrecht Widerstände, vermutlich u.a. auch deshalb, weil erbringern verankerte Neukonzeptionierung et al. 2000). Eine schlüssige Einbindung in er, insbesondere in Zeiten rückläufiger An- hat die ehemalige „EAP“ bzw. „awR“ inhalt- die medizinische Versorgungskette und die tragseingänge und Minderbelegungen in vie- lich erweitert und beinhaltet jetzt auch Kom- Schnittstellendefinition für die teilstationäre len Reha-Kliniken, die Interessen der bereits ponenten der sozialen und beruflichen Reha- und ambulante Rehabilitation stehen jedoch bestehenden Anbieter von rehabilitativen Leis- bilitation. Diese sind in den Rahmenempfeh- noch aus (Finkbeiner 2000). tungen berührt (Bürger, Koch 1999). lungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) vom 20.Oktober 2000 Es liegen bisher noch keine sicheren und 7. Eine isolierte Kostenermittlung der eigent- für die ambulante muskuloskelettale, neuro- konkreten Ergebnisse über die finanziellen lichen Rehabilitation ist sicherlich rechne- logische und kardiologische Rehabilitation Dimensionen einer möglichen Kostenerspar- risch immer möglich, aber ohne Einbeziehung ebenfalls verankert. Mit diesem Ansatz wird nis mit der „awR“ vor. Verglichen mit einer der Ausgaben für Arbeitsunfähigkeiten (Kran- dem Paradigmenwandel von der ehemals allein stationären Rehabilitation ist eine Verringerung kengeld), evtl. resultierende Berentungen, indikationsbezogenen Wiederherstellung von der Kosten (s.u.) zu erwarten. Andererseits Hausarzt- und Facharztkonsultationen, Medi- Funktionsstörungen zur umfassenden Reha- besteht die Möglichkeit, dass dieses Behand- kamente, ggf. Krankentransporte und Folge- bilitation von Fähigkeitsstörungen und sozia- lungsangebot Patienten erreicht, die bisher behandlungen (der Reha-Diagnose) über einen len Beeinträchtigungen der Patienten Rech- keine solch umfangreiche Rehabilitationsmaß- definierten Zeitraum nicht vollständig. Wei- nung getragen. nahme bekommen hätten und damit u.U. so- terhin müssten die weitere Mortalität und gar Mehrkosten für die Versicherungen ent- Morbidität Berücksichtigung finden. Eine Neukonzeptionierung des Qualitäts- stehen. Die Kostendiskussion sollte allerdings nicht managements durch Erstellung einheitlicher zur Folge haben, dass angesichts leerer Kassen Bewertungsinstrumente in Anlehnung an die Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kosten- Quantität und Qualität der Therapie schlech- ICIDH 2 und weitere Multicenterstudien ersparnis durch Reduktion von Arbeitsun- ter werden, sondern dass durch Optimierung sollten erfolgen, um umfassende und stati- fähigkeitszeiten und Vermeidung von Früh- von Therapie- und Administrationsprozessen stisch hinterlegbare Ergebnisse vorzulegen. berentungen bei im Erwerbsleben stehenden das hohe Niveau der Rehabilitationsmedizin Patienten. Wie BfA-Experte Schillinger be- erhalten und verbessert werden kann. richtete, sind die Ausgaben für die medizini- sche Rehabilitation für die Rentenversiche- Der Patient sollte vor dem ethischen Hinter- Literatur beim Verfasser rungsträger eine „lohnende Investition“. So grund unseres Handelns im Zentrum unserer sind z.B. die bei der BfA versicherten Reha- Bemühungen stehen und nicht zum Verlierer Anschrift des Verfassers: Uwe Kalinka bilitanden zu 44 Prozent in einem Zeitraum im Abwägungsprozess zwischen dem gesund- Facharzt für Allgemeinmedizin von fünf Jahren nach Abschluss der Reha- heitspolitisch Wünschenswerten und dem fi- Am Wasserwerk 13 F Massnahme noch ununterbrochen erwerb- nanziell Machbaren werden (Geißler 1998). 01109 Dresden

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A. Tönjes, Ch. A. Koch, R. Paschke Aktuelle Empfehlungen Universität Leipzig zur Diagnostik und Therapie des Medizinische Fakultät Nebennieren-Inzidentaloms Medizinische Klinik und Poliklinik III

Zusammenfassung

Nebenniereninzidentalome (NNI) werden im Zeitalter hochauflösen- Ein Kontroll CT wird nach 6-12 Monaten empfohlen. Falls keine der Bildgebungsverfahren immer häufiger diagnostiziert und stellen Größenzunahme vorliegt, sind keine weiteren CT Kontrollen nötig. den behandelnden Kollegen vor Herausforderungen, die eine gute in- Als endokrinologische Tests kommen der Dexamethason-Hemmtest, terdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Radiologen, Endokrinologen, die Bestimmung der Urinkatecholamine einschließlich von Metane- und endokrinen Chirurgen erfordern. Dabei sind etwa 70% dieser phrinen, und die Messung von Serum Kalium sowie des Plasma Al- NNI nichthormonsezernierend. Etwa 20% aller Individuen mit NNI dosteron/Reninaktivitäts-Quotienten zur Anwendung. Bei Tumoren haben eine sog. subklinische hormonelle Dysfunktion vom NNI, das mit über 3 cm Größe sollten der Dexamethason-Hemmtest und die in ca. 10% eine subklinische autonome Glukokortikoidhypersekre- Bestimmung der Urinkatecholamine und/oder freien Metanephrine tion verursachen kann. Etwa 4% aller NNI sind Phäochromozytome. im Plasma jährlich erfolgen über einen Zeitraum von 4 Jahren. Kon- Bei einer Größe über 6 cm liegt das Karzinomrisiko bei 25%. Daher trollierte klinische Studien sollen das diagnostische und therapeuti- ist das diagnostische Procedere auf die Bestimmung von Hormon- sche Vorgehen bei Individuen mit NNI sowie das Langzeit-Outcome exzess und radiologische Kriterien des Karzinomrisikos ausgerichtet. klären.

Unter einem Nebenniereninzidentalom (NNI) Grundlage für die folgenden Ausführungen bil- logische Diagnostik anschließen. Es wird nach versteht man einen Nebennierentumor, der zu- det das State-of-the-science conference state- den Richtlinien der DGE ein Dexamethason- fällig im Rahmen einer nicht auf die Neben- ment der National Institutes of Health „Ma- Hemmtest empfohlen, der als pathologisch niere (NN) zielenden Diagnostik entdeckt nagement of the clinically inapparent adrenal beurteilt wird, wenn bei Applikation von 1 mg wird. Patienten, die mit bildgebenden Verfah- mass“, das im August 2002 veröffentlicht keine Suppression unter 138 nmol/l und bei ren im Rahmen eines Tumorstaging oder einer wurde. Weitere Informationen sind unter Applikation von 2 mg unter 80 nmol/l erreicht Tumorsuche untersucht werden, sind davon http://consensus.nih.gov verfügbar. werden kann. Weiterhin sollte die Analyse ausgeschlossen. In Autopsiestudien wurde in der Katecholamine und/oder (fraktionierten) etwa 9% aller Fälle ein NNI nachgewiesen Diagnostik Metanephrine im 24-h Urin erfolgen (Tabelle (Hedeland et al., 1968). Sonographische Un- Bei jedem Patienten mit einer unklaren Raum- 2). Trotz guter Sensitivität und Spezifität der tersuchungen unter anderen Fragestellungen forderung der NN sollte sich eine endokrino- Bestimmung der Katecholamine im Samme- zeigen bei 0,1-0,4% der Patienten eine Raumforderung der NN. Mit der verbesser- Tab. 1: Ätiologie und relative Häufigkeit adrenaler Inzidentalom ten Qualität der Bildgebung (zum Beispiel Prävalenz (%) hochauflösende Computertomographie) ist in den letzten Jahren eine steigende Prävalenz Tumortyp Mantero et. al. 1997 Kloos et. al. 1995 von NNI zu verzeichnen. Diese primär radio- logische Diagnose stellt Herausforderungen Nicht sezernierende adrenale Adenome 67 70 - 94 Hypersekretorische Tumore 3 - 8 0 - 11 für die weiterbehandelnden Kollegen dar, die Phäochromozytome 1 - 4 0 - 7 in erster Linie eine gute interdisziplinäre Zu- Aldosteronome 8 - 4 0 - 12 sammenarbeit zwischen Radiologen und En- Kortisol-sezernierende Adenome 4 0 - 25 dokrinologen erfordern. Maligne Tumoren 10 0 - 10 andere adrenale Tumoren: 1 - 5 4 - 22 Etwa 70% der NNI sind nicht-hormonsezer- Zysten 2 - 7 7 - 15 nierende adrenale Adenome (Tabelle 1). Deut- Myelolipome lich seltener treten hypersekretorische Tumore Metastasen: 1 - 6 0 - 21 (Phäochromozytome, Aldosteronome oder kor- unselektierte Patienten 32 - 73 onkologische Patienten 0 - 10 tisolproduzierende Adenome) auf. Differen- Pseudoadrenale Tumoren tialdiagnostisch müssen auch immer Zysten, Karzinome, Metastasen, und Myelolipome in Tab.2: Hormondiagnostik bei NN-Inzidentalom Betracht gezogen werden. Im Kindesalter sind androgen- und/oder kortisolproduzierende Initial Verlaufskontrolle NN-Tumore am häufigsten. Etwa 20% aller – 1 mg Dexamethason-Hemmtest – Dexamethason-Hemmtest jährlich über 4 Jahre Individuen mit NNI haben eine sog. subklini- genügende Supression bei Abfall < 138 nmol/l bei Tumoren > 3 cm sche hormonelle Dysfunktion vom NNI, das in (bzw. < 80 nmol/l bei Applikation von 2 mg) – Urinkatecholamine und/oder freie Metanephrine ca. 10% eine subklinische autonome Gluko- – 24-h Urin-Katecholamine/Metanephrine im Plasma jährlich über einen Zeitraum von – freie Metanephrine im Plasma 4 Jahren bei Tumoren > 3 cm kortikoidhypersekretion verursachen kann. Pro- – bei Hypertonie: bleme im diagnostischen und therapeutischen – Serum-Kalium Vorgehen bei Individuen mit NNI ergeben sich – Plasma Aldosteron/Reninaktivitäts-Quotient aus dem Mangel an kontrollierten klinischen (Ratio >30 plus Plasma-Aldosteron > 20 ng/dl spricht für Conn-Syndrom) Studien, vor allen zum Langzeit-Outcome.

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Tab.3: Bildgebende Diagnostik bei NN-Inzidentalom abnahme zeigte, war bei 5-25% der Fälle ein Wachstum um mehr als 1 cm zu verzeichnen. Initial Verlaufskontrolle Bis zu 20 % der Patienten entwickelten eine CT oder MRT Kontroll-CT nach 6-12 Monaten bei Tumoren < 4 cm Hormonüberproduktion (meist Kortisol), bei oder 4-6 cm initial ohne Karzinomkriterien falls keine NN Tumoren bis 3 cm Durchmesser ist eine Größenzunahme, keine weitere Größenkontrolle erfor- Hypersekretion allerdings eher unwahrschein- derlich lich. Tab. 4: Beispiele für eine medikamentöse Beeinflussung der Ergebnisse von Hormonuntersuchungen (weitere Informationen sind erhältlich bei OA Koch) Therapie Alle Patienten mit klinisch symptomatischen Medikament Wirkung hormonaktiven NN-Rindentumoren sowie Spironolakton Anstieg der Plasmareninaktivität (PRA) alle Patienten mit laborchemisch und in der ACE-Hemmer Senkung von Plasmaaldosteron, PRA Bildgebung nachgewiesenem Phäochromo- AT1 Rezeptorblocker Senkung von Plasmaaldosteron zytom sollten operativ therapiert werden. Die BetaBlocker Senkung der Plasmareninaktivität operative Mortalität in Bezug auf eine Adre- Progesteron Aldosteronantagonismus Alkohol Falsch hohe Katecholamine/Metanephrine nalektomie liegt bei weniger als 2 Prozent in Labetalol Falsch hohe Katecholamine/Metanephrine den Händen eines erfahrenen Chirurgen. Lapa- Metyrosin (Tyrosinhydroxylaseblocker) Falsch niedrige Katecholamine/Metanephrine raskopische Techniken sind dabei möglicher- weise kostengünstiger und patientenfreundli- lurin ist die Messung der freien Metanephri- für die Abgrenzung maligner von benignen cher, jedoch relativ kontraindiziert bei einer ne im Plasma mit einer Sensitivität von 99% Läsionen und ist somit als Routineverfahren Verdachtsdiagnose auf ein invasives Neben- und einer Spezifität von 89% der Test der nur für Patienten zum Beispiel mit Kontrast- nierenkarzinom oder großen (> 5 cm) Tumo- Wahl zur Diagnosestellung bzw. zum Aus- mittelallergie oder eingeschränkter Nierenfunk- ren, die die Operation technisch erschweren. schluss eines Phäochromozytoms (Lenders et tion indiziert. Als weniger etablierte Metho- Unabhängig von dem Ergebnis der Hormon- al. 2002). In Deutschland ist die Bestimmung den stehen szintigraphische Untersuchungen diagnostik sollte aufgrund des deutlich er- der freien Plasmametanephrine bislang nicht (NP59 für NN-Rindentumore bzw. MIBG für höhten Karzinomrisikos bei NN-Tumoren möglich, so dass hier hauptsächlich Urinme- NN-Marktumore) sowie die Positronenemis- mit einer Größe von über 6 cm eine Adrenal- tanephrinebestimmungen erfolgen. sionstomographie (PET) zur Verfügung. Diese ektomie angestrebt werden. Bei einem Durch- Bei Vorliegen einer arteriellen Hypertonie wird Methoden werden in Deutschland insgesamt messer von 4-6 cm bei Diagnosestellung neben der Serum-Kalium-Erfassung zusätzlich sehr selten angewandt und bleiben speziellen kann eine abwartende Haltung eingenommen die Bestimmung des Plasma Aldosteron/Reni- Fragestellungen und Problemkonstellationen werden. Es ist allerdings bei einer schnellen naktivitätsquotienten empfohlen. Liegt dieser vorbehalten bzw. befinden sich noch in der Größenzunahme, einem verminderten Fett- Quotient über 30 bei einer Plasmaaldosteron- Entwicklungsphase. gehalt, sowie einer Hormonüberproduktion konzentration über 20 ng/dl besteht der drin- Die Feinnadelbiopsie, die nur nach Ausschluss ebenfalls eine Adrenalektomie anzuraten. Bei gende Verdacht (Sensitivität 90%, Spezifität eines Phäochromozytoms durchgeführt werden Stellung der OP-Indikation sind weitere Fak- 91%) auf das Vorliegen eines Conn-Syndroms sollte, ist mit einer hohen Rate falsch negati- toren wie das Alter des Patienten (im jünge- (Weinberger et al. 1993). ver Ergebnisse verbunden und stellt auch auf- ren Alter ist eher eine Adrenalektomie durch- Bei jeder hormonellen Diagnostik ist der Ein- grund der wenigen verfügbaren Daten zur Zu- zuführen) sowie das Vorliegen anderer Be- fluss von parallel applizierten Medikamenten verlässigkeit keine Methode für die Routine- gleiterkrankungen (Diabetes, Osteoporose) zu beachten. Diese sollten wenn möglich ab- diagnostik der NN-Inzidentalome dar. zu berücksichtigen. gesetzt bzw. bei der Interpretation der Tester- Bei Patienten mit besonderen Risikofaktoren gebnisse berücksichtigt werden (Seifarth et al. Verlauf oder mit Kontraindikationen für eine operative 2002, Tabelle 4). Dabei sollten insbesondere Liegt bei Diagnosestellung des NNI der Therapie stellt die medikamentöse Therapie Schleifendiuretika und Aldosteronantagonis- Durchmesser der Raumforderung bei maxi- mit Inhibitoren der Steroidhormonsynthese ten 4 Wochen vor Bestimmung von Plasma mal 4 cm, so ist in 2% der Fälle ein maligner bzw. mit Aldosteronantagonisten die Behand- Aldosteron und Reninaktivität abgesetzt sein. Prozeß (Nebennierenkarzinom) zu erwarten. lung der Wahl dar. Viele NNI werden im Rahmen einer Compu- Bei einem Durchmesser von 4,1-6 cm steigt tertomographie (CT) – Untersuchung entdeckt. das Karzinomrisiko auf 6% und liegt bei Verlaufsbeobachtung Eine homogene Struktur mit glatter Abgren- einer Größe über 6 cm bei 25 %. Daraus lei- Für NN-Inzidentalome mit einem Durchmes- zung und einem Absorptionswert unter 10 HU tet sich die bisher gängige Operationsindika- ser unter 4 cm sowie von 4-6 cm ohne Vorlie- (Hounsfield units) sowie einer Größe unter tion (ab einer Größe von 6 cm) für NNI ab, gen von Karzinomkriterien sollte eine Wieder- 4 cm sprechen deutlich für einen gutartigen obwohl zu bedenken bleibt, dass NN-Kar- holung der CT nach 6-12 Monaten erfolgen. NN Tumor, so dass bei Vorliegen dieser Kri- zinome als NNI bei einer Größe von 1.7 cm Zeigt sich keine Größenzunahme ist keine terien ein Monitoring ausreicht. Gleiches gilt entdeckt wurden (Barnett CC et al. 2000). erneute Größenkontrolle erforderlich. Nach- für 4-6 cm große, hormoninaktive Tumore. Während sich bei Verlaufsbeobachtungen le- beobachtungsstudien über 10 Jahre zeigten, Eine MRT zeigt keine besseren Ergebnisse diglich bei 3-4 % der Patienten eine Größen- dass weniger als 30% aller NNI an Größe zu-

338 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Originalien Verschiedenes

nehmen. Als Verlaufsuntersuchungen bezüg- lich der hormonellen Aktivität wird die Durchführung eines Dexamethason-Hemm- tests sowie die Urinkatecholaminbestimmung jährlich über einen Zeitraum von 4 Jahren, jedoch nur bei Tumoren mit einem Durchmes- ser von mehr als 3 cm empfohlen. Nach 3-4 Jahren ist ein Plateau bezüglich der Hormon- produktion zu erwarten (Tabellen 2 und 3). Nachbeobachtungsstudien über 10 Jahre zeig- ten, dass weniger als 20% aller NNI Zeichen einer hormonellen Hypersekretion aufweisen.

Ausblick Um eine optimale Versorgung von Patienten mit NNI zu gewährleisten, bedarf es nicht nur einer guten interdisziplinären Zusammenarbeit von Radiologen, Endokrinologen, und Chirur- gen, sondern vor allem der Klärung folgen- der Fragen: 3. Wie lange bedürfen Individuen mit NNI Anschrift des Verfassers: eines Verlaufsmonitorings, um dieses einstellen 1. Was ist der natürliche Verlauf von klinisch zu können basierend auf der Schlussfolgerung, Prof. Dr. med. Ralf Paschke unauffälligen Nebennierentumoren? dass kein Risiko zur Nebennierenkrebsentwick- Universitätsklinikum Leipzig Zentrum für Innere Medizin 2. Können Individuen mit einem hohen lung bzw. hormonellen Hypersekretion besteht? Medizinische Klinik und Poliklinik III Risiko für ein Nebennierenkarzinom frühzei- 4. Was ist die optimale Nachuntersuchungs- Philipp-Rosenthal-Straße 27 tig identifiziert werden? strategie für Individuen mit NNI? 04103 Leipzig

Forschungsprojekt zur Sterbebegleitung in Sachsen

Am Zentrum für Arbeits- und Organisations- toren aus den 76 Krankenhäusern. Dem Bei- Situation Sterbender als auch die Bedingun- forschung e.V. in Leipzig begann am 1. No- spiel der ersten Projektphase folgend, hoffen gen für die Arbeit der Ärzte und Pflegenden vember 2002 die Arbeit an der zweiten Phase die Wissenschaftler auch jetzt auf ein großes verbessern können. eines Forschungsprojektes „Zur Praxis der Interesse und vielfache Teilnahme bei den an- Gefördert wird dieses Forschungsprojekt vom Sterbebegleitung in Sachsen“. In der ersten geschriebenen Personengruppen. Bundesministerium für Familie, Senioren, Phase, die von Dezember 1999 bis November Zentrale Fragen richten sich auf Bedingungen, Frauen und Jugend, dem Sächsischen Staats- 2001 durchgeführt wurde, waren die Pflegen- Faktoren und den Stellenwert der Sterbebeglei- ministerium für Soziales sowie der Berufsge- den der sächsischen Krankenhäuser und sta- tung im häuslichen Bereich und im Kranken- nossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohl- tionären Pflegeeinrichtungen flächendeckend haus. Jedoch auch Fragen der Belastung, der fahrtspflege. Durch die ideelle Unterstützung im gesamten Freistaat befragt worden. Die Bewältigung von schwierigen Situationen im verschiedener sächsischer Institutionen und zweite Phase wendet sich nun weiteren Berufs- beruflichen Alltag für Ärzte und Pflegende Berufsverbänden sowie engagierten Ärzten gruppen zu, die mit Sterben und Tod häufig spielen eine Rolle. Spezielle Fragen zur und Pflegenden wird im Projektverlauf ein konfrontiert sind. Im Juni 2003 werden alle Schmerzbehandlung und Einweisungspraxis enger Praxisbezug gewährleistet. Im Herbst derzeit bestehenden 1.026 ambulanten Pflege- sterbender Menschen oder der Qualität fach- 2003 ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen, dienste und Sozialstationen (jeweils Leitung übergreifender Zusammenarbeit werden eben- die wie bisher praktiziert, in unterschiedlich- und Pflegekräfte) schriftlich befragt. Zum wei- falls thematisiert. sten Formen einem Fachpublikum aber auch teren Kreis der angeschriebenen Personen und Die Ergebnisse der Untersuchung sollen ge- einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt Institutionen gehören alle 2.793 sächsischen sundheitspolitische und sozialplanerische werden. Internet: www.zarof.de. Hausärzte sowie Ärzte und Ärztlichen Direk- Entscheidungen unterstützen, die sowohl die kö

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 339 Leserbriefe

Leserbriefe

Dr. med. Eberhard Kreßner – Gibt es bereits einen in der Praxis an- Da in den 1970er Jahren keinerlei Belastung Clara-Zetkin-Straße 50 wendbaren risikoarmen Pockenimpfstoff zu mit Pockenviren vorlag, lässt sich auch keine 08058 Zwickau 14. April 2003 Massenanwendung? Aussage über die epidemiologische Wirksam- Herr Prof. Dr. med. habil. Bigl – Wie lange würde eine belastbare Immu- keit des Impfstoffes treffen. Sächsische Impfkommission nität nach einer Pockenschutzimpfung vorlie- Ein Expertenteam des Robert Koch-Institutes Vizepräsident und Abteilungsleiter gen: 3 Jahre ...? (RKI) und des Paul Ehrlich-Instituts (PEI) Humanmedizin Landesuntersuchungsanstalt für – Aufgrund des medizinischen Wissens- sieht deshalb zurzeit den Einsatz dieses das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen Zschopauer Straße 87, 09111 Chemnitz standes ist heute die Anzahl chronisch Kran- Impfstoffes zur Abwehr möglicher bioterrori- über ker (Risikogruppen) bedeutend größer als vor stischer Anschläge mit Pockenvirus nicht vor. Sächsische Landesärztekammer 20 bis 30 Jahren. Sind sanitärbehördliche Herrn Prof. Dr. med. habil. Klug Maßnahmen (Aufklärung der Bevölkerung 2. Frage: Wie lange würde eine belastbare Schützenhöhe 16, 01099 Dresden über das Krankheitsbild der Pockenerkrankung, Immunität nach Pockenimpfung vorliegen? rechtzeitige Isolierung Erkrankter u. a.) nicht Sehr geehrter Herr Prof. Bigl, wesentlich wirksamer? Menschen, die früher gegen Pocken geimpft die Ausführungen der Staatsministerin, Frau worden sind, haben noch Jahre danach einen Weber, in Nr.4 des Ärzteblatt Sachsen zur Mit freundlichen kollegialen Grüßen gewissen Impfschutz. Nur so ist es zu erklä- Vorsorge vor bioterroristischen Anschlägen Dr. Eberhard Kreßner ren, dass es trotz nur 2-maliger Impfung nach mit Pockenviren wurden vom Amt für den dem Reichspockenimpfgesetz vom 8. April Öffentlichen Gesundheitsdienst der Stadt 1874 und trotz zahlreicher Einschleppungen Zwickau in Erarbeitung eines Seuchen- nicht zu Pockenepidemien in Deutschland schutzplanes bereits logistisch nachbereitet gekommen ist. Der Schutz ist aber relativ. (Amtsblatt Nr.12 vom 26. März 2003). Antworten Bei akuter Exposition zu Pockenkranken/ Aus Mitteilungen (WHO, Literatur) ist be- Pockenviren ist eine erfolgreiche Pockenimp- kannt, die weltweit durchgeführten Schutzimp- Nachdem eine allgemeine Übersicht im fung klassischer Natur zu fordern. Laborpa- fungen gegen Pocken haben zur Ausrottung „Ärzteblatt Sachsen“, Heft 4 und 5/2003 rameter sind unsicher und nur Anhaltspunkte der Pocken geführt, Schutzimpfungen wurden veröffentlicht wurde, sollen die Fragen nur (NT-Titer ≥ 1 : 200 wurde 1977 als Individual- deshalb 1980 eingestellt. Die Schutzimpfung kurz beantwortet werden. schutz angesehen). vermittelte gleichzeitig eine belastbare Immu- nität gegen Erreger von Tierpocken. In den 1. Frage: Gibt es bereits einen in der Praxis 3. Frage Da die Zahl chronisch Kranker we- letzten Jahren wurden Kasuistiken und Stel- anwendbaren risikoarmen Pockenimpfstoff sentlich höher ist als vor 20-30 Jahren, wieso lungnahmen dazu veröffentlicht (unter ande- zur Massenanwendung? orientiert man dann auf die Impfung der ge- rem Mayr, München). Bei verschiedenen Tier- samten Bevölkerung statt auf wesentlich wirk- spezies (Kamel, Nager, Katze und u.a.) kom- In der bayerischen Landesimpfanstalt war in samere sanitärbehördliche Maßnahmen (Auf- men „Kuhpocken – ähnliche Viren“ vor, der den 1970er Jahren der sogenannte MVA-Impf- klärung, Isolierung Erkrankter usw.) Mensch ist letztlich das Endglied des Infek- stoff (Modifiziertes Vacciniavirus Ankara) ent- tionsgeschehens. wickelt worden. Das Vacciniavirus Ankara war Die Frage ist völlig berechtigt. Die Ursache durch mehr als 500 Zellkulturpassagen mo- der auch nach meiner Auffassung falschen Ich gehöre zur Generation, die im ersten Le- difiziert und in seiner Virulenz abgeschwächt Prioritätssetzung der Impfung der gesamten bensjahr und 12. Lebensjahr Pocken-pflicht- worden (attenuiert). In einem 2-Stufenmodell Bevölkerung statt einer straffen („paramilitä- geimpft wurde. In den 60er/70er Jahren wur- war es als Vorimpfung (1. Stufe) empfohlen rischen“) Organisation einer effektiven Herd- den bei besonders gefährdeten Personen im worden (1. Stufe: Induktion der vaccinalen bekämpfung liegt in der Rechtsauffassung des Gesundheitswesen Impfungen (Erst- und Grundimmunität durch die MVA-Impfung auf Staates und der Gesundheitspolitiker begründet. Wiederholungsimpfung) ausgeführt. Als Impf- harmlose und angenehme Weise – subcutane Ich zitiere eine Stellungnahme des Sächsi- arzt hatte man wegen möglicher postvakzina- oder intramusculäre Applikation; 2. Stufe: Auf- schen Staatsministeriums für Soziales (SMS) ler Komplikationen gewisse Befürchtungen bau des vollen Pockenschutzes auf dieser vom 05.03.2003: besonders bei überalterten Erstimpflingen. Basis mit dem üblichen Impfstoff mittels epi- „Zuständige Behörden im Sinne des Infek- Der geplante Impfturnus von drei Jahren wur- cutaner [konventioneller] Impfung [Schnitt- tionsschutzgesetzes sind in Sachsen unter an- de nicht eingehalten, wie überhaupt die Impf- impfung]). derem die Landkreise bzw. Kreisfreien Städte beteiligung bei nur etwa 50 v.H.lag, obwohl Es wurden etwa 150.000 Personen nach die- (§ 54 IfSG i. V. m. der Verordnung der Säch- die Impfung gesetzlich verordnet worden war. sem Schema seinerzeit geimpft. Da sich das sischen Staatsregierung zur Regelung von In der Zwickauer Amtsblattveröffentlichung Impfvirus des MVA nicht in menschlichen Zuständigkeiten nach dem Infektionsschutz- steht u.a.: „...sollte in Deutschland ein Zellen vermehrt, sind die Nebenwirkungen gesetz – IfSGZuVO vom 19.03.2002, Pockenfall auftreten, muss die gesamte Be- wesentlich seltener. Ob auch die Häufigkeit der SächsGVBl. S. 114). Daneben werden noch völkerung geimpft werden“. postvakzinalen Encephalopathie und Ence- Pflichten für die Landesuntersuchungsan- Ich bitte Sie, aus fachlich kompetenter Sicht phalitis abnimmt, lässt sich erst nach wesent- stalt, die Ämter für Familie und Soziales, für einige Fragen zur Situation zu beantworten: lich größeren Impfzahlen sicher beurteilen. die Regierungspräsidien und nicht zuletzt für

340 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Leserbriefe

das Sächsische SMS selbst begründet. Die Persönliche Erinnerungen an den reicht wurde, grinsend einem anderen Mann Kreise und kreisfreien Städte nehmen die 17. Juni 1953 im Schlosseranzug, der an der Balkonbrüs- Aufgaben nach dem Infektionsschutzgesetz tung stand, weitergab und unbekümmert zu- als Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung In der Zeit vom 15. Juni bis zum 10. August sah, wie dieser das Bild unter dem tosenden wahr; das Weisungsrecht ist unbeschränkt 1953 war ich als 24jähriger Medizinstudent Beifall der Zuschauer in hohem Bogen auf (§ 1 IfSGZuVO). Die Ausübung des Weisungs- zu einer Famulatur in der Kinderklinik des die Straße warf. rechtes (Fachaufsicht) obliegt ausschließlich Stadtkrankenhauses meiner Heimatstadt Gör- Inzwischen hatten andere Abteilungen von den Regierungspräsidien (Gesundheitsabteilun- litz. Schon am 16. Juni war bei der abendli- Arbeitern das Gerichtsgebäude und das Ge- gen) und dem SMS. Alle für die Gefahren- chen Klinikbesprechung über die Rundfunk- fängnis erstürmt. Unter Hinzuziehung zweier abwehr zuständigen Behörden und Einrich- nachrichten gesprochen worden. Der RIAS Görlitzer Rechtsanwälte ging man rasch da- tungen des Gesundheitsdienstes haben ihre hatte über Arbeitsniederlegungen der Bau- ran, die politischen Gefangenen zu entlassen gesetzlichen Aufgaben wahrzunehmen. Eine arbeiter in der Stalinallee in Berlin berichtet. und sie zunächst in Hotels der Innenstadt Ersatzzuständigkeit der allgemeinen Inneren Unter allen Gesprächsteilnehmern herrschte unterzubringen. Verwaltung oder des Katastrophenschutzes die übereinstimmende Auffassung, dass es Auch am großen HO-Kaufhaus (vormals Kar- besteht nicht. Derzeit wird auch nicht davon höchste Zeit sei, die kommunistischen Macht- stadt) waren die revolutionären Ereignisse ausgegangen, dass die Durchführung einer haber zum Teufel zu jagen. nicht spurlos vorübergegangen. Insbesondere Massenimpfung mit der Feststellung eines die Waggonbauer, von denen die Initiative zum Katastrophenfalls einhergeht. Die Zuständig- Als am Morgen des 17. Juni 1953 die Chef- Aufstand ausgegangen war, hatten hier das keit und Verantwortung für alle Schutzmaß- arztvisite beginnen sollte, stürzte eine Schwes- Verkaufspersonal animiert, ebenfalls die nahmen einschließlich der Durchführung ter ins Stationszimmer und berichtete aufge- Arbeit niederzulegen und sich den Demonstra- einer Massenimpfung obliegt aus fachlichen regt: „In der Stadt ist Revolution!“. Die Chef- tionen anzuschließen. Ich sah hier, wie vom Gründen der Federführung des SMS“. ärztin stellte mich als „Beobachter“ ab, mit Dachgeschoss eine Leninbüste auf die Straße Ohne Einsatz von Ordnungskräften einschließ- dem strikten Auftrag, in regelmäßigen Abstän- zwischen Kaufhaus und der benachbarten lich Polizei ist die Abriegelung einer Ortschaft den in die Klinik zurückzukehren, um über Frauenkirche hinabgestürzt wurde, die, da aus bei Pockenausbruch aber nicht möglich. die Entwicklungen zu berichten. So habe ich Gips gefertigt, auf dem Pflaster unter dem Die gesamtgesellschaftlichen Folgen sind an allen Brennpunkten des Geschehens meine Jubel einer großen Zuschauermenge zer- Kosten von mehreren 100 Millionen € und Eindrücke sammeln können. schellte. All dies geschah jedoch gesichert eine starke Verunsicherung der Bevölkerung Die Bevölkerung der ganzen Stadt, welche da- und ohne die geringste Gefährdung von Pas- einschließlich des Personals des Gesundheits- mals 100 000 Einwohner zählte, war in Be- santen. Auch gab es keinerlei Plünderungen, wesens (zum Beispiel Bevorratung und La- wegung. Aus allen großen Industriebetrieben was angesichts der doch insgesamt noch mi- gerung von Pockenimpfstoff von zumindest zogen in geschlossenen Kolonnen die Arbei- serablen Versorgungslage sogar verständlich teilweise verminderter Qualität bzw. nicht ge- ter durch die Straßen der Stadt, wobei man gewesen wäre. prüfter Effektivität; immenser Arbeitsauf- aber bald den Eindruck gewann, dass es eine Am frühen Nachmittag sammelten sich so wand im Öffentlichen Gesundheitsdienst, der klare Führung nicht gab. Einig war man sich viele Menschen auf dem Obermarkt, wie ich oft eine Zurückstellung von Standardaufgaben in dem klaren Bekenntnis: „Das herrschende sie weder davor noch danach dort je gesehen bedingt; übereilte Einführung einer nicht evi- System muss beseitigt werden!“ habe. Von einer eilig errichteten Tribüne aus denzbasierten Impfmethode usw.). Folgerichtig erfolgte zunächst die Besetzung wurde die Eroberung des Rathauses und Ab- In Zeiten knapper Kassen und Reduzierung der SED-Kreisleitung. Hier flogen Aktenber- dankung des Oberbürgermeisters verkündet. von Arbeitsplätzen muss an die Politiker ge aus den Fenstern und der 1. Sekretär der Ein Elektromeister hatte ein Mikrophon an zwingend die Frage gerichtet werden, wieso SED-Kreisleitung wurde von aufgebrachten das Netz des Stadtfunks angeschlossen, sodass die Bekämpfung des Bioterrorismus keine Arbeitern aus dem Hause gejagt und mit einer alle Ansprachen, die gehalten wurden, in der gesamtstaatliche Aufgabe ist, sondern entge- leichten Kopfverletzung, aus der er geringfü- ganzen Stadt gehört werden konnten. Man gen fachlichen und ökonomischen Argumen- gig blutete, von den Demonstranten durch die diskutierte, wie rasch eine neue und demo- ten allein auf das Gesundheitswesen abge- Straßen geführt. Nahezu zeitgleich war die Er- kratisch legitimierte Stadtregierung errichtet wälzt wird. stürmung der Kreisdienststelle der Staatssicher- und die Einheit Deutschlands wiederherge- heit abgeschlossen. Die Stasi-Leute hatten noch stellt werden könnte. Als diese Kundgebung die Hilfe der Sowjetischen Ortskommandan- noch in vollem Gang war, hörte man von den Korrespondenzadresse: Prof. Dr. med. habil. Siegwart Bigl tur anfordern können, denn man sah im Vor- auf den Platz zulaufenden Straßen das Dröh- Vizepräsident und Abteilungsdirektor garten des Hauses bewaffnete Rotarmisten, nen von Panzermotoren. Der Ruf: „Die Rus- Humanmedizin die aber nichts gegen die Arbeiter unternahmen. sen kommen!“ ging durch die Reihen. Spon- Landesuntersuchungsanstalt für das Teilweise hatte man sogar den Eindruck, dass tan wurde das Deutschlandlied angestimmt, Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen Zschopauer Str. 87, 09111 Chemnitz die Soldaten mit den Demonstranten sympa- das noch laut über den Platz hallte, als bereits Tel.: 0371 6009 100, Fax: 0371 6009 109 thisierten. Wie wäre es sonst zu deuten, dass sowjetische Panzer und Einheiten der Kaser- eMail: [email protected] ein Sowjetsoldat, der auf einem Balkon dieses nierten Volkspolizei auf den Obermarkt auf- Gebäudes stand, ein Stalinbild, das aus dem fuhren. Warnschüsse peitschten durch die Luft. Haus von einem deutschen Arbeiter herausge- Über die Lautsprecher wurde dazu aufgefor-

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 341 Leserbriefe Medizingeschichte

dert, keinen Widerstand gegen die Besatzungs- scharf geschossen würde. Ein Schleier der munistische Regime nur auf den Bajonetten macht zu leisten und sie nicht zu provozieren, Angst legte sich über die Stadt. der Besatzungsmacht ruhte und in unserem sondern in Ruhe nach Hause zu gehen. Im Am 18. Juni erfuhren wir, dass es bereits in Volk keinen ernstzunehmenden Rückhalt Innersten aufgewühlt, jedoch geordnet und der vergangenen Nacht zu zahlreichen Ver- hatte. Aus dieser Gewissheit schöpfte ich all nicht hoffnungslos verließen die Versamm- haftungen gekommen sei. Unter den Verhaf- die folgenden Jahre hindurch die Kraft und lungsteilnehmer den Platz. teten befand sich ein väterlicher Freund, von den Mut, trotz aller Repressalien, denen wir An strategisch wichtigen Punkten, insbeson- dem ich nie wieder etwas gehört habe. Der ausgesetzt waren, hier zu bleiben und meinen dere auf den Plätzen des Stadtzentrums, waren perfide Unterdrückungsapparat der SED- Dienst für die Menschen in großer innerer Panzer und gepanzerte Fahrzeuge der Besat- Machthaber funktionierte wieder. Einigen Freiheit zu tun. Ich blieb immer erfüllt von zungsmacht und der Kasernierten Volkspolizei aktiven Akteuren war es noch in der Nacht dem festen Glauben, dass ich dieses Unrechts- in Stellung gebracht worden. Hin und wieder gelungen, auf abenteuerlichen Wegen unter system überleben würde. Dass dieses Ende hörte man Feuerstöße aus Maschinenwaffen. großen Schwierigkeiten und mit Unterstützung erst in den Herbsttagen des Jahres 1989 durch Der Stadtfunk verkündete einen Befehl des zuverlässiger Freunde in den Westen unseres unsere Friedensgebete eingeläutet wurde, lag Kommandeurs der Besatzungstruppe, durch Vaterlandes zu fliehen und sich so der Rache damals außerhalb meiner Vorstellung. den eine nächtliche Ausgangs sperre verhängt der geschmähten Unterdrücker zu entziehen. sei und dass ab sofort auf Ansammlungen Für mich blieben die Erfahrungen des 17. Juni PD Dr. med. Joachim Richter von mehr als drei Personen ohne Vorwarnung 1953 der sichere Beweis dafür, dass das kom- Augustastraße 26, 02826 Görlitz

Bedeutende Mediziner der Universität Breslau

Die Universität Wroclaw beging 2002 in An- methode“ genannt. Diese Operationsmethode um die Färbemethodik zur mikroskopischen wesenheit des Bundespräsidenten Johannes wurde bei schmerztherapieresistenten Krank- Beurteilung von histologischen Präparaten. Rau sein 300jähriges Jubiläum. Die Landes- heiten praktiziert; unter anderem bei inoperab- Zu den bedeutenden Persönlichkeiten der Uni- hauptstadt Schlesiens, Breslau, ist Partnerstadt lem Unterleibs-, Vorsteherdrüsen- oder Rek- versität Breslau gehört Jan Mikulicz Ra- von Dresden. In Niederschlesien im Freistaat tumkrebs. Förster verfasste ein Standard- decki. Ihm sind eine Vielzahl von Opera- Sachsen erhielt das Klinikum Görlitz im No- lehrbuch der Neurologie, war Arzt von Lenin tionstechniken in der Unterleibschirurgie zu vember 2002 den Status eines Akademischen und untersuchte als Neuropathologe das Ge- verdanken. Er ist Erfinder des Ösophagoskops. Lehrkrankenhauses der Universität Wroclaw hirn dieses Staatsmannes auf mögliche anato- Ferdinand Sauerbruch war gemeinsam mit (Breslau). Diese Ereignisse sind Anlass, um mische bzw. pathologisch-anatomische Ver- Mikulicz Radecki an der Chirurgischen Uni- auf bedeutende Mediziner der Universität Bres- änderungen. Einige Ärzte, die nach ihrer Ver- versitätsklinik in Breslau tätig. Während die- lau aufmerksam zu machen. Zu ihnen gehört treibung aus Schlesien ihre zweite berufliche ses Zeitraums entwickelte Sauerbruch die pneu- Alois Alzheimer. Er erforschte krankhafte Heimat in Niederschlesien zwischen Ruh- matische Kammer. Sie ermöglichte, Opera- Veränderungen des Gehirns und war maß- land, Hoyerswerda, Bad Muskau und Görlitz tionen an der eröffneten Brustfellhöhle aus- geblich an der Systematisierung der Hirnana- fanden und an der Universität Breslau studiert zuführen. Zweifelsfrei bringt sich die Uni- tomie und Hirnpathologie beteiligt. Er erkann- hatten, waren Schüler von Förster. Friedrich versität Breslau mit diesen hervorragenden te die Hirnatrophie als Ursache für die dege- Cohn, Direktor des Institutes für Pflanzen- Persönlichkeiten, die das Leistungsbild der Uni- nerative Demenz. Diese Geisteskrankheit führt physiologie an der Universität Breslau, gilt versität Breslau maßgeblich bestimmten, in seinen Namen. Zu nennen ist weiterhin Frei- als Pionier der Bakteriologie. Cohn berief einzigartiger Weise in die Medizingeschichte herr Viktor von Weizsäcker, ein Verwandter Robert Koch an sein Institut an der Univer- Niederschlesiens ein. Umso erfreulicher, dass des Physikers, Philosophens und Friedens- sität Breslau. Während dieses Zeitraumes ent- in Niederschlesien im Freistaat Sachsen im forschers Prof. Freiherr von C. F. Weiz- deckte Robert Koch 1876 die Ursachen des November 2002 dank hervorragender säch- säcker und ehemaligen Bundespräsidenten Milzbrandes und den Milzbranderreger. Der sisch-schlesischer Zusammenarbeit im Be- Dr. Richard von Weizsäcker. Viktor von Weiz- Direktor der Dermatologischen Universitäts- reich des Gesundheitswesens das Klinikum säcker war von 1941 bis 1946 an der Uni- klinik Breslau, Albert Neisser, schenkte der Görlitz den Status eines Akademischen Lehr- versität Breslau als Neurologe tätig, begrün- Gonorrhoe besondere Aufmerksamkeit. Er ist krankenhauses der Universität Wroclaw erhielt dete auf anthropologischer Grundlage die ganz- Entdecker des Erregers dieser Geschlechts- und dadurch das Klinikum Görlitz, die Stadt heitliche Medizin und vertrat in Orientierung krankheit: Neisseria gonorrhoeae. Hinzu- Görlitz und das Gebiet Niederschlesien im an der Psychoanalyse und Tiefenpsychologie weisen ist auf den Pathologen Julius Cohn- Freistaat Sachsen deutlich aufgewertet wurde. die Psychosomatik. Weltbekannt ist als Neu- heim. Er ist der Begründer der Emigrations- rologe Otfrid Foerster, Direktor der Neuro- und Entzündungstheorie. Sie sagt aus, dass Literatur beim Verfasser logischen Universitätsklinik in Breslau. Er sich durch entzündliche Noxen die Blutgefäß- Dr. med. Jürgen Wenske führte die Beschäftigungstherapie ein und ist wand verändern und dadurch die Leukozyten Biesnitzer Straße 32 Begründer der Chordotomie, auch „Förster- auswandern. Cohnheim machte sich verdient 02826 Görlitz

342 Ärzteblatt Sachsen 7/2003 Personalia

Verstorbene Kammermitglieder seit dem 14. Juni 2002

Außer der Zeit gehört mir nichts. Seneca

Dr. med. Thea Berner Dr. med. Peter Kandzia Dr. med. Volker Papperitz Zwickau Zschauitz Dresden Prof. Dr. med. habil. Gerhard Bittersohl Dr. sc. med. Karl-Heinz Karbe Dipl.-Med. Ulrich Peterlein Oberlauterbach Leipzig Freiberg Dr. med. Johannes Bugal Volker Keilig Dr. med. Heinz Roßberg Glauchau Boxdorf Wechselburg Dr. med. Barbara Bühler Dr. med. Ulrich Knape Dr. med. Claus Rösler Riesa Chemnitz Meißen Dr. med. Else Danner Dr. med. Kurt Köhler Dr. med. Horst Rudolph Görlitz Reichenbach Zittau Dr. med. Elfriede Dennhardt Dr. med. Irmgard König Dr. med. Albert Schaufuß Markkleeberg Sebnitz Breitenbrunn Dr. med. Hans Eckelt Ronny Köppel Dr. med. Peter Schawohl Leipzig Plauen Dresden Dr. med. Annemarie Eger Dr. med. Thomas Krause Dr. med. Günter Schmechtig Holzhausen Leipzig Leisnig Dr. med. Ursula Ermisch Dr. med. Hanna Krawczyk Dipl.-Med. Claus Schmiedel Colditz Markkleeberg Freiberg Margarete Faron Dr. med. Ursula Kretschmar Prof. Dr. med. habil. Dr. med. h.c. Bischofswerda Dresden Werner Schmincke Dr. med. Erika Fink Dr. med. Carmen Kripylo Dresden Radebeul Leipzig Dr. med. Heinz Schreyer Dr. med. Rudolf Frank Dr. med. Paul Krüger Radebeul Chemnitz Großenhain Dr. med. Franziska Seefried-Hahn Dr. med. Wolfgang Frank Elisabeth Lange Dresden Radebeul Leipzig Dr. med. Otto Sieblist Dr. med. Lieselotte Frydetzki Dr. med. Karen Lehmann Leipzig Leipzig Radebeul Dr. med. Alfons Staufenbiel Dr. med. Bernd Gleißner Dr. med. Elisabeth Leistner Leipzig Niederau Falkenstein Dr. med. Heinz Steglich Dipl.-Med. Kerstin Grohmann Priv.-Doz. Dr. med. habil. Schkeuditz Pulsnitz Friedrich Liebold Dieter Steinhausen Dr. med. Maria Güttler Leipzig Dresden Dresden Christoph Martin Dr. med. Eva Stiller Dr. med. Albrecht Handmann Geyer Döbeln Dr. med. Helmut Mauler Dr. med. Herbert Stölzer Dr. med. Karl-Heinz Hartmann Dresden Görlitz Bautzen Dr. med. Manfred Melde Dipl.-Med. Hans-Dieter Teweleit Dr. med. Gertraude Heckemann Meißen Johanngeorgenstadt Dresden Prof. Dr. med. habil. Bernd Melzer Dr. med. Werner Uhlmann Dr. med. Franz Helwig Dresden Marienberg Schwarzenberg Dr. med. Athos Merkel Dr. med. Andreas Ungewiß Dr. med. Wolfgang Hempel Chemnitz Lichtenstein Sebnitz Dr. med. Ursula Merkl Dr. med. Hans-Günther Weiland Dipl.-Med. Elisabeth Heusinger Naunhof Zittau Hohenstein/Ernstthal Jörn Mittelstraß Dr. med. Gerhard Weißgerber Dr. med. Helmut Hofmann Freital Oschatz Leipzig Dr. med. Klaus Müller Dr. med. Andreas Weitzel Dr. med. Harry Hoppe Oppach Dresden Marienberg Dipl.-Med. Thomas Müller Reiner Wenisch Prof. Dr. med. Albert Irmscher Lauchhammer Horka Chemnitz Dipl.-Med. Lydia Neumann Dr. med. Uta Wihsgott Dr. med. habil. Günter Jacob Dresden Boxdorf Chemnitz Dr. med. Günther Nitzschke Dr. med. Frithjof Zenker Michael Just Löbau Werdau

Ärzteblatt Sachsen 7/2003 343 Personalia

Unsere Jubilare im August Wir gratulieren

60 Jahre 12. 08. Dr. med. Bollwahn, Gotthard 80 Jahre 01. 08. Dr. med. Karl, Hartmut 04657 Narsdorf 06. 08. Dr. med. Grimm, Sonja 09423 Gelenau 14. 08. Dr. med. Göbel, Ute 04157 Leipzig 01. 08. Dr. med. Schauzu, Hans-Günter 04105 Leipzig 11. 08. Dr. med. Heller, Annemarie 04105 Leipzig 17. 08. Dr. med. Eckardt, Reiner 01259 Dresden 02. 08. Dr. med. Tomesch, Hans-Werner 01277 Dresden 08427 17. 08. Dr. med. Salomon, Helmut 81 Jahre 03. 08. Dr. med. Paschke, Peter 01814 Krippen 26. 08. Dr. med. Bormann, Richard 04838 Eilenburg 17. 08. Dr. med. Schröfel, Günter 08058 Zwickau 05. 08. Dr. med. Gräßler, Wolfgang 01587 Riesa 27. 08. Dr. med. Reichelt, Manfred 09669 Frankenberg 18. 08. Dr. med. Angerhöfer, Isolde 08058 Zwickau 06. 08. Priv.-Doz. Dr. med. habil. Standke, Ehrenfried 04849 Bad Düben 31. 08. Dr. med. Kayser, Wolfgang 08527 Straßberg 18. 08. Dr. med. Jacobi, Helga 01920 Elstra 07. 08. Dr. med. Hasenfelder, Wolfgang 01326 Dresden 02826 Görlitz 18. 08. Dr. med. Pfeifer, Ursula 83 Jahre 08. 08. Dr. med. Sauermann, Karin 04155 Leipzig 02. 08. Dr. med. Thomas, Erich 01445 Radebeul 18. 08. Dr. med. Wilhelm, Klaus 01640 Coswig 09. 08. Dr. med. Rieger, Winfried 04509 Löbnitz 03. 08. Dr. med. Brückner, Brunhilt 02730 Ebersbach 20. 08. Dr. med. Knoppik, Hubert 09113 Chemnitz 11. 08. Dr. med. Fischer, Ulf 09557 Flöha 10. 08. Dr. med. Burkhardt, Karl 04703 Leisnig 21. 08. Leichsenring, Johannes 01169 Dresden 12. 08. Dr. med. Neumann, Jürgen 09618 Brand-Erbisdorf 14. 08. Dr. med. Scheibner, Karl 01277 Dresden 23. 08. Dr. med. Matz, Raglind 09114 Chemnitz 13. 08. Dr. med. Schneider, Brigitte 08412 Werdau 29. 08. Bley, Eberhard 01855 Sebnitz 23. 08. Dr. med. Müller, Gisela 08468 Reichenbach 14. 08. Werker, Walther 01277 Dresden 30. 08. Dr. med. Perschke, Otfried 02994 Bernsdorf 24. 08. Dr. med. Erben, Angela 08141 Reinsdorf b. Zwickau 18. 08. Dr. med. Langer, Raimund 01109 Dresden 08289 Schneeberg 25. 08. Dr. med. Henning, Gert 84 Jahre 18. 08. Dr. med. Soukup, Gottfried 04849 Kossa 15. 08. Knauer, Heini 02763 Zittau 26. 08. Dr. med. Braun, Karl 08606 Oelsnitz 20. 08. Dr. med. Dinger, Winfried 08058 Zwickau 25. 08. Dr. med. Fischer, Eberhard 08060 Zwickau 26. 08. Dr. med. Jetter, Hans 04107 Leipzig 21. 08. Dr. med. Kaps, Jutta 04329 Leipzig 26. 08. Dr. med. Seyferth, Hans-Wolfgang 09423 Gelenau 26. 08. Dr. med. Leeder, Uta 09573 Leubsdorf 22. 08. Dr. med. Hellmich, Gunter 09599 Freiberg 29. 08. Dr. med. Klöppel, Heinzdieter 01217 Dresden 26. 08. Dr. med. Schwarzbauer, Edelburg 04275 Leipzig 23. 08. Dipl.-Med. Großmann, Friedrun 04680 Colditz 01589 Riesa 26. 08. Dr. med. Spann, Brigitte 85 Jahre 24. 08. Dr. med. Bolomsky, Dieter 09599 Freiberg 04. 08. Dr. med. Hötzel, Werner 09405 Zschopau/Krumhermersdorf 28. 08. Dr. med. Berger, Reinhart 08523 Plauen 24. 08. Dr. med. Liebscher, Lutz 04668 Grimma 25. 08. Dr. med. Müller, Horst 04720 Döbeln 28. 08. Dr. med. Walter, Annemarie 01705 Freital 24. 08. Dr. med. Reuther, Bernd 08129 Mosel 09126 Chemnitz 31. 08. Dr. med. Busch, Heinz 86 Jahre 25. 08. Dr. med. Jaeckel, Matthias 09599 Freiberg 18. 08. Dr.med. Dewald, Ursula 08228 Rützengrün 02828 Görlitz 27. 08. Dr. med. Böhme, Ursula 70 Jahre 04347 Leipzig 05. 08. Dr. med. Schönlebe, Ulrike 87 Jahre 27. 08. Dr. med. Grahl, Lothar 04157 Leipzig 06. 08. Dr. med. Dörfler, Robert 04289 Leipzig 06. 08. Dr. med. Reichel, Manfred 04317 Leipzig 28. 08. Dr. med. Baumann, Gunter 08228 Rodewisch 13. 08. Dr. med. Pingel, Christian 09117 Chemnitz 11. 08. Dr. med. Hirche, Margot 01277 Dresden 28. 08. Dr. med. Bley, Uta 01277 Dresden 16. 08. Dr. med. Gruner, Gerhard 09117 Chemnitz 13. 08. Dr. med. Hofmann, Hans 02797 Kurort Oybin 28. 08. Dr. med. Dunsch, Monika 01809 Röhrsdorf 04207 Leipzig 14. 08. Dr. med. Wichmann, Erika 88 Jahre 29. 08. Dr. med. Wolf, Dieter 01328 Dresden 03. 08. Dr. med. Schaeffer, Wolf 01445 Radebeul 16. 08. Dr. med. Schmidt, Christian 01705 Freital 30. 08. Dr. med. Amenda, Gisela 08541 Plauen-Großfriesen 04564 Böhlen 24. 08. Doz. Dr. sc. techn. Dr. med. 89 Jahre Grohmann, Werner 16. 08. Dr. med. Dittmann, Alfred 65 Jahre 09224 Mittelbach 09337 Callenberg 02. 08. Bohlmann, Ingrid 27. 08. Dr. med. Langer, Heinz 09117 Chemnitz 01217 Dresden 91 Jahre 04. 08. Dr. med. Arndt, Wilhelm 30. 08. Prof. Dr. med. habil. 24. 08. Dr. med. Ose, Hans 04205 Leipzig Schwarzer, Rudolf 04229 Leipzig 04. 08. Prof. Dr. med. habil. Kunze, Dietmar 08060 Zwickau 31. 08. Dr. med. Asmussen, Arnold 01189 Dresden 31. 08. Dr. med. Hartmann, Hannelore 04107 Leipzig 05. 08. Dr. med. Hahn, Rosemarie 01279 Dresden 04229 Leipzig 93 Jahre 07. 08. Dr. med. Rüger, Klaus 30. 08. Dr. med. Rolle, Friedrich 09350 Lichtenstein 75 Jahre 04886 Beilrode 10. 08. Dr. med. Haselhoff, Bärbel 05. 08. Prof. Dr. med. habil. Müller, Martin 04416 Markkleeberg 04425 Taucha 10. 08. Dr. sc. med. Hubrich, Walter 20. 08. Dr. med. Wenger, Gerd 01259 Dresden 04277 Leipzi 11. 08. Dr. med. Croy, Ingeburg 04178 Leipzig

344 Ärzteblatt Sachsen 7/2003