Newsletter 06/10 DIGITAL EDITION Nr
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ISSN 1610-2606 ISSN 1610-2606 newsletter 06/10 DIGITAL EDITION Nr. 269 - April 2010 Michael J. Fox Christopher Lloyd LASER HOTLINE - Inh. Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Hannemann, MBKS - Talstr. 11 - 70825 K o r n t a l Fon: 0711-832188 - Fax: 0711-8380518 - E-Mail: [email protected] - Web: www.laserhotline.de Newsletter 06/10 (Nr. 269) April 2010 editorial Hallo Laserdisc- und DVD- wird sich erst noch herausstellen. Fans, liebe Filmfreunde! So schreiben wir diese wenigen Sind Sie nicht auch der Meinung, Zeilen quasi auf einer Baustelle. dass nur zwei Arme einfach zu we- Denn das alte Büro ist nur noch Unsere Anschrift nig sind? Wer sich auch immer das rudimentär vorhanden und die neu- Design des Homo Sapiens ausge- en Geschäftsräume bislang nur an- hat sich dacht hat, der hat vermutlich nie deutungsweise eingerichtet. Aber geändert! damit gerechnet, dass ein solches in der Kürze liegt die Würze. Im- Geschöpf auch einmal umziehen merhin hat uns unsere Kolumnistin Ab sofort sind muss. Und dafür dürften es schon Anna einen schönen Bericht aus wir wie folgt zu ein paar Arme mehr sein, mit de- dem tschechischen Krnov mitge- nen man kräftig zupacken kann. bracht. Sehr gerne wären wir in erreichen: Sie merken schon, dass wir mo- diesem Jahr auch dorthin gereist, mentan von muskelbildender Um- um das traditionelle 70mm-Festival zugsakrobatik vereinnahmt wer- zu unterstützen, doch die zuvor LASER HOTLINE den. Aber so ganz ohne einen neu- erwähnten “Baustellen” haben das Talstr. 11 en Newsletter wollten wir uns aus leider verhindert. Aber Annas Be- den alten Räumlichkeiten dann richt von dort heizt unseren Appe- 70825 Korntal doch nicht verabschieden. Zumal tit noch mehr an: 2011 werden wir die dafür notwendige Infrastruktur dabei sein! nach wie vor fabelhaft funktioniert. Unsere Ob das in den neuen Räumen auch Ihr Laser Hotline Team Telefonnummern von Anfang an so sein wird, das haben sich nicht geändert Ein kleiner Teil unserer unzähligen Umzugskartons.... Aufgrund der Umzugsaktivitäten ist unser Büro erst wieder ab Montag, den 03. Mai 2010, besetzt. Wir bitten um Beachtung und danken für Ihr Verständnis. LASER HOTLINE Seite 2 Newsletter 06/10 (Nr. 269) April 2010 Krnov Calling Hollywood liegt bekanntlich westwärts, doch vom 9. bis 11. April 2010 lag es eindeutig im Osten: in Krnov, in der Tschechischen Republik. Dort fand das fünfte KRRR! Filmfestival statt. Dieses 70mm-Festival ist eine Schöp- fung von Pavel Tomešek, dem Chef-Vorführer des Mir 70 Kinos in Krnov, und Jakub Klíma, einem genauso jungen wie leidenschaftlichen Filmstudenten. Krnov liegt an der Grenze zu Polen. Als ich die Anreise plante, stellte sich schnell heraus, dass man einfacher nach Australien kommt als in diese kleine Stadt von schauen müssen, um die Untertitelung zu überprüfen”. 25000 Seelen. Schließlich brachte das Auto meine Fa- Am Ende haben sich alle den ganzen Film reingezogen. milie und mich dorthin. In Krnov erwartete uns eine ku- Diese ersten Momente im Mir 70 waren überwältigend! riose, mahnende Mischung aus verfallenden, verlasse- Schon im Vorführraum quietschte ich vor Freude; beim nen Sowjet-Bauten und renovierten, quietschbunten ersten Betreten des Kinosaals kriegte ich Gefühle, die Häusern, die an Zuckerbäckerei erinnerten. Das Kino ich besser nicht näher benenne. Jakub und die anderen Mir 70 hat eine buttercremefarbene Fassade, die nach kriegten einen Lachanfall, aber im Ernst: Der Saal ist Hochzeitstorte aussieht. atemberaubend. Er ist riesig, mit einer Kaskade von ge- Am Vorabend trafen wir uns zum Essen mit den wichtig- polsterten, geräumigen Sitzreihen – danach werden Sie sten Festivalleuten: Jakub Klíma, Pavel Tomešek und nie wieder in Bradford sitzen wollen – und einer hinter François Carrin (der mehr als 1500km mit der Kopie von grünem Samt verborgenen, leicht gekrümmten, 14m Operation Crossbow gereist war). Die Runde, ergänzt breiten Leinwand. Der Saal ist gänzlich grün: lindgrün, von alten und neuen Freunden, war lustig. In Karlsruhe ist das Abendessen im Wolfsbräu vor dem Festival im- mer eines meiner Highlights des Wochenendes, hier war es das fröhliche, aber nicht sehr kulinarische Abendes- sen im Hotel Pepa. Wir Ausländer hatten uns alle “tschechische Spezialitäten” ausgesucht: Wildschwein- schnitzel ohne Beilage und Lendenbraten mit püriertem Kürbis, süßem Sahnehäubchen und Marmelade. Jakub und seine Freunde aßen alle Steak mit Pommes. Kom- mentar meiner Frau Mama: “Steak mit Pommes. Tja, die sind halt nicht blöd.” Das Bier schmeckte aber allen. Ich selbst hatte allen Grund zum Lachen, da ich von Fran- çois das LaserHotline T-Shirt mit dem “70mm, we love it!”-Aufdruck bekommen hatte. Dieses T-Shirt ist von den heiligen LaserHotline-Hallen nach Bradford gereist, von dort nach Valenciennes und schließlich nach Krnov. Da es im Oktober ebenfalls noch nach Karlsruhe reisen soll, wird es am Ende des Jahres alle wichtigen 70mm Stationen Europas besucht haben! Vielleicht sollte ich das T-Shirt mal eine Kolumne schreiben lassen. Für mich begann das Festival schon am Donnerstagabend: Ich wurde von Jakub und François ins Mir 70 mitgenom- men, wo ich den Vorführraum besichtigen durfte und wir “nur mal die erste Spule von Operation Crossbow an- LASER HOTLINE Seite 3 Newsletter 06/10 (Nr. 269) April 2010 flaschengrün, tannengrün. Herrlich. führungen vor jedem Film. Diejenigen, die des Tschechi- schen nicht mächtig waren, wurden nicht ausgeschlos- Am nächsten Tag holten wir so früh wie möglich unsere sen. Alles wurde ins Englische übersetzt. Da lachte der Wochenendpässe, was sich als sehr weise herausstell- Saal bei den zahlreichen Witzen immer zweimal! Die te, da eine Stunde später plötzlich Horden von Film- Filme hatten alle tschechische Untertitel, welche aber studenten mit Dreadlocks und Campingausrüstung diskret und professionell auf die Leinwand projiziert wur- Schlange standen. Meine gänzlich festivalunerfahrene den. Und das sagt Ihnen jemand, der Untertitel eigent- Frau Mama: “Übernachten die im Kino?” Nein, Jakub lich hasst. Diese Lösung mit den Untertiteln war sehr Klíma hatte die Idee gehabt, mit einer benachbarten schön: in den letzten Jahren hat es sowohl in Bradford Schule eine Vereinbarung zu treffen: Die Schule stellte als auch in Karlsruhe zu viele synchronisierte Kopien ihre Sporthalle als Campingplatz für die Filmstudenten gegeben. Von KRRR! könnte man sich da in Zukunft ger- aus Brno zur Verfügung. Genial, denn so hat man auf ne etwas abgucken. einen Schlag circa 100 Gäste mehr und die jungen Leu- Am Sonntagmorgen um 2 Uhr war das Festival für mich te, auf deren Schultern irgendwann die Weiterführung zu Ende, da wir am Sonntag zurückfuhren, um am Mon- der 70mm-Tradition lasten wird, können das beste aller tag wieder arbeiten zu können. Dennoch habe ich kei- Filmformate ganz unkompliziert kennen- und liebenler- nen Film verpasst: KRRR! ist so programmiert, dass nen. Kurz vor dem offiziellen Festivalbeginn gab es als man am Samstag etwas ausfallen lassen kann, das Schmankerl für meinen Vater und mich die Premiere des man am Sonntag nachholt. So kann man sich ein paar KRRR! Trailers, der dann auch vor jedem Film lief. Der Pausen gönnen und etwas essen gehen. Diese Kolumni- Trailer ist kurz, knackig und sehr lustig. Jakub ist zu stin hatte diesen Luxus nicht und ging für zwei Nächte Recht stolz darauf. mit bös‘ knurrendem Magen zu Bett. Wir starteten ins KRRR! mit einem meiner Lieblings- Alles in allem war das fünfte KRRR! Festival eine wun- filme: Superman. Die Kopie war gefadet, aber das tat derbare Erfahrung, die ich sicher wiederholen werde. dem Film keinen Abbruch. Ich war so glücklich, ihn end- Alle waren liebenswürdig, geradezu fürsorglich und wie lich auf einer Kinoleinwand sehen zu können! Meine bei jedem 70mm-Festival ist es herrlich, alte Freunde ganze kindliche Verliebtheit für Christopher Reeve spru- wiederzufinden und neue in der Gemeinschaft willkom- delte wieder aus mir heraus: ich heulte Rotz und Was- men zu heißen. Hut ab, Pavel und Jakub, für ein über- ser bei der Rede, mit der Jor-El seinen Sohn auf die aus gelungenes, wenn auch taubmachendes, Festival. Reise schickt. Nur der Ton war in den Höhen nicht opti- Na shledanou (auf Wiedersehen)! mal geregelt, was dazu führte, dass das ganze Kino Anna Rudschies sich plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Ohren fasste, als Lex Luthor eine Spezialfrequenz be- nutzt, um mit Superman zu reden. Der Ton war auch das ganze Wochenende über nicht perfekt, es war im- mer ein wenig zu laut. Nach Aliens war ich fast taub. Wir müssen Clemens Scherer, der für den wunderbaren Ton in der Schauburg mitverantwortlich ist, mal an die Regler im Mir lassen. Das filmische Wochenende bestand hauptsächlich aus 70mm Blowups, was aber dem Charme und der Energie des Festivals nichts nahm. Mit einer Ausnahme: Am Freitagabend war Patton der Star. Das Bild bei dieser Kopie ist jedes Mal so scharf, dass ich fast weinen muss. Vor Freude, versteht sich. À propos weinen: ich musste bei diesem Festival sehr darauf achten, nicht zu dehydrieren. Jor-El, Patton, Ghandi, Ripley, Hicks und Anna freut sich über Ihr Feedback: Vasquez – ich habe mehrere Packungen Taschentücher [email protected] verbraucht. Ebenfalls Teil des Charmes waren die Ein- LASER HOTLINE Seite 4 Newsletter 06/10 (Nr. 269) April 2010 Wolfram Hannemanns Film-Blog Dienstag, 23. März 2010 USA, um sein Vorbild auf einem Kongress eine Stunde zu lange geratene Film beginnt Das Leben geht weiter und David Lynch wird für TM zu treffen. Der versichert ihm irgendwann extrem zu nerven, was sicher demaskiert schließlich, dass er all seine Kreativität zum großen Teil an der Fahrstuhlsäusel- Zwei spannende Geschichten hatte der dem Guru Maharishi Mahesh Yogi, dem musik liegt, die den Film fast nonstop un- Dienstag für mich im Gepäck... Begründer der TM, zu verdanken hat. Der termalt. Untermalen ist hier genau das rich- Filmstudent unterzieht sich einem Selbst- tige Wort, denn eine dramaturgische Funk- DIE BESCHISSENHEIT DER DINGE studium und beginnt eine teure TM-Aus- tion nimmt der Score leider nicht wahr! (1:2.35, DD 5.1) bildung.