Unabhängige Monatszeitschrift Für Die Gemeinde Nuthetal Mit Den Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund Und Tremsdorf

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Unabhängige Monatszeitschrift Für Die Gemeinde Nuthetal Mit Den Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund Und Tremsdorf nuthe_06_09_druck.qxp 26.05.2009 11:55 Uhr Seite 1 Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetal mit den Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf 19. Jahrgang Juni 2009 Preis 1,30 € Der Löwenzahn, einer der vier Frühlingsboten im „Erlebten Frühling 2009“, sollte von einem besorgten Gartenbesitzer in Bergholz- Rehbrücke zum Buhmann gemacht werden. Der beschwerte sich nämlich beim Ordnungamt über das Vorkommen des bekannten Blü- meleins im öffentlichen Raum, was dort allerdings auf Unverständnis stieß. Zu Recht. (Lesen Sie dazu die Glosse auf Seite 10.) Der Löwenzahn, alias Pusteblume, Hunds- oder Kuhblume, aber auch wegen seiner harntreibenden Wirkung Bettnässer, Bettseecher und Pisser genannt, ist Bienenweide, Hasenfutter, Salatzutat, und seine Wurzel hat in Notzeiten die Zichorie (als Kaffeestrecker) ersetzt. Auch Sirup und Gelee aus seinen Blüten sollen gut schmecken. Ein vielseitiger Bursche ist der Löwenzahn und zäh. Ein schönes Sinnbild. Und so was soll man vorzeitig köpfen??? Foto: Kaupke Ausstellung „Wendezeiten“ Teil 5 – Geschäftsleben Geschichte der Arthur-Scheunert-Allee Freie Bahn den Kettensägen? Kinder-Jugend-Sport-Vereinsleben Dorf- und Kirchenjubiläum in Nudow und viele andere Tipps für Veranstaltungen in Nuthetal Neue Dienstleistungen nuthe_06_09_druck.qxp 26.05.2009 11:55 Uhr Seite 2 1989 – 1999 – 2009 Rückblick auf die Ausstellung „Wendezeiten 1989–1999“, Teil 5 Wochenmarkt mit vielen Angeboten Getränkemarkt Bus Bäckerei Holzvoigt Friedhofsgärtnerei Regina Gimbatschki Ristorante San Remo Auto-Teile-Unger Fotos (14): Haenel Geschäftsleben Zu unserer Ausstellungstafel „Geschäftsleben“ aber bereits zur Selbstverständlichkeit geworde- Nach 10 weiteren Jahren können wir eine posi- schrieb damals unser Mitbürger Professor Die- nen Erleichterungen des Alltags, zum Beispiel tive Bilanz ziehen, was das Zusammenwachsen trich Ebener: „Man sollte bei den unbestreitba- auf den Gebieten des Einkaufs von Waren, der anbelangt. Von den auf den Fotos gezeigten Ge- ren Nachteilen (die die Wende mit sich gebracht Nutzung von Gaststätten. Es zeigt sich ein an- schäften haben allerdings manche nicht über- hat, Anm. d. Red.) die Fülle der Vorteile, die der bahnendes Gefühl der Zusammengehörigkeit, lebt oder haben den Besitzer gewechselt. Alles Ort in den vergangenen 10 Jahren gewonnen das für ein Zusammenwachsen von Ost und in allem ist das Angebot in den letzten 10 Jahren hat, nicht übersehen. Zu ihnen gehören nicht West nach meiner Überzeugung sehr positiv gewachsen und bietet den Bergholz-Rehbrü- nur die für das alte Rehbrücke undenkbaren, ist.“ ckern eine gute Infrastruktur. el Autohaus Opel-Röhr Auch sie gab es hier Fahrradwerkstatt Hinz Allerlei Christian Schlüter: Sanitär und Heizung Obst und Gemüse Jürgen Teubener Blumenecke Thomas Ebersbach Schreiben - Spielen - Schenken S. Schultz 2mmDer Nuthe-Bote 6/2009 nuthe_06_09_druck.qxp 26.05.2009 11:55 Uhr Seite 3 brückern getragen, die diesen Ort genauso lieben wie wir. Man erfährt Liebe Leserinnen, es dadurch, dass viele Leute hoch sensibilisiert sind, wenn die Ketten- liebe Leser, säge röhrt, wenn sie manche Fällung als unverständlich ansehen. Mancher Baum wird sicher noch weichen müssen, aber es sollte behut- heute muss ich mich an dieser Stelle mit einem sam geschehen. Und dazu brauchen wir ein Regelwerk in Form einer lokalpolitischen Thema befassen und mal mein Baumschutzsatzung. Ich bin nicht überzeugt davon, dass „Gartenbesit- Herz ausschütten. Ziemlich viel Aufruhr gab es zer (immer) die besten Experten für ihren Garten“ sind, wie Frau Zeeb nämlich neulich bei denjenigen Mitgliedern der behauptet. Das beweisen zahlreiche Gärten, in denen kein Platz für Vo- Redaktion des „Nuthe-Boten“, die seit Jahren gelbrut, Igel, Fledermäuse und Schatten spendende Bäume ist, alles, ihre redaktionelle Arbeit im Sinne des Erhalts was wir so erlabend finden am Leben auf dem Lande. Die Ausführun- der guten Naturausstattung unserer Gemeinde tun. gen von Frau Zeeb im Bürgertelegramm der SPD klingen für mich sehr Im Bürgertelegramm der SPD auf Seite 7 dieser Ausgabe bezeichnet populistisch, sprich auf Zustimmung und Wählbarkeit abzielend. (Es die Vorsitzende Monika Zeeb eine eigene Baumschutzsatzung für un- ist ja Wahljahr!) sere Gemeinde für überflüssig und bürokratisch. Sie möchte sie ab- Unser ehemaliger Bürgermeister Hans-Joachim Christ – auch SPD – schaffen. Diese Meinung vertrat sie auch im letzten Hauptausschuss. hat mir Anfang der 90er Jahre bei unseren vielen Gesprächen einmal Das hat uns, ehrlich gesagt, entsetzt. Ebenfalls auf Seite 7 haben wir gesagt: „In 10 Jahren werden ganz andere Leute in Bergholz-Rehbrü- den offenen Brief an Frau Zeeb von Ute Kaupke abgedruckt, den sie cke das Sagen haben. Bis dahin wird sich die Bevölkerungsstruktur bereits auf der besagten Hauptausschusssitzung verlesen und verteilt massiv verändert haben.“ Nun ja, es hat ein bisschen länger gedauert, hatte. bis jetzt Ansichten in der Lokalpolitik auftauchen, die unserem Ort Seit 1991, seit ich Gemeindevertreterin bin und diese Zeitschrift mit schaden könnten. Möglicherweise aus der nicht vorhandenen Verbun- Rehbrücker Bürgern zusammen herausgebe, setze ich mich und setzen denheit mit Bergholz-Rehbrücke. Wobei ich viele andere Leute kenne, wir „Nuthe-Boten-Leute“ uns für den Erhalt der Attraktivität unserer die auch noch nicht lange in diesem Ort leben und genau so denken wie Gemeinde ein. Wir zeigen Schönes und Problematisches, versuchen wir. unsere Leser mit naturkundlichen Themen für unseren Ort zu interes- Auch ich rufe, wie Ute Kaupke, die Gemeindevertreter auf, sich für ein sieren und zu sensibilisieren. Regelwerk, sprich Baumschutzsatzung einzusetzen. Denn sie tragen die Viel hat Bergholz-Rehbrücke an Naturausstattung zu bieten, hat wun- Verantwortung für die Gestaltung unseres Lebensraumes. derschöne Waldgärten, die von ihren Besitzern gehegt und gepflegt (Schauen Sie bitte auch auf unsere farbige Seite 31). werden. Es gibt aber auch (zu) viele Fälle, wo Grundstücke leer „sa- Eigentlich wollte ich an dieser Stelle über etwas anderes schreiben, was niert“ wurden, manchmal mit, manchmal ohne Zustimmung der Ge- mich vor zirka 14 Tagen genauso erschreckt hat, wie das oben Be- meinde. Zu viel Baumbestand ist schon in den 20 Jahren seit der Wen- schriebene. Ich dachte immer, wir in Bergholz-Rehbrücke leben doch de durch Bebauung verloren gegangen. Klar, wo ein Haus hin soll, da eigentlich im Paradies. Aber hier kann es einem als Frau passieren, dass müssen Bäume gefällt werden. Aber man kann dabei auch behutsam man von einem Autofahrer geohrfeigt wird, so geschehen zweimal. Das mit dem restlichen Baumbestand umgehen, wie jetzt in der Jean-Paul- eine Mal ohrfeigte der Mann die Frau sogar vor den Augen des eigenen Straße oder bei meinem Nachbarn, der gekonnt sein Haus in einen vor- Kindes. Ein gutes Vorbild? Ein anderer Fall: Ein Radfahrer fährt abends handenen Baumbestand gesetzt hat. Und er hat die Vogelkästen und auf dem Radweg vom Bahnhof Richtung Ortsmitte. Von einem auf dem Hecken voller Vogelbrut, Hornissenpopulationen und bestimmt noch Fußweg gehenden Pärchen springt der Mann auf den Radfahrer zu und andere Lebewesen, die im Verborgenen um uns leben, die Teil sind des will ihn vom Rad stoßen. Dieser war Gott sei dank schneller... großen Kreislaufs der Natur. Was geht eigentlich in diesen Menschen vor? Unsere jahrelangen Bemühungen um den sorgsamen Umgang mit un- Schreiben Sie uns doch mal Ihre Meinung. Wir sind darauf gespannt. seren Ressourcen haben bereits gute Früchte bei vielen Bergholz-Reh- Nun wünsche ich Ihnen schöne Pfingsttage! Ihre Erika Haenel Mondnacht Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst, dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst. Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht. Es rauschten leis die Wälder, so sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus. Flog über die stillen Lande, als flöge sie nach Haus. Joseph von Eichendorff (1788–1857) Zeichnung: W. Partke (1884–1944) Rehbrücker Arzt und Maler Der Nuthe-Bote 6/2009mm3 nuthe_06_09_druck.qxp 26.05.2009 11:55 Uhr Seite 4 Zur Geschichte der heutigen Arthur-Scheunert-Allee Die heutige Arthur-Scheunert-Allee ist Teil der bäude. So entstand 1871 an der Ecke Buchhorst Die Chaussee im Wandel der Zeiten Landstraße zwischen Potsdam und Saarmund. ein Chausseehaus, das dem Potsdamer Gutsbe- Die hier beschriebene Durchgangsstraße hat Erkennbar ist diese Verbindung bereits 1682 auf zirk als Wohnplatz diente. Es wurde etwa 1895 mehrfach den Namen gewechselt. Der erste of- der Karte des Topographen Samuel de Suchodo- wieder abgerissen. 1875 wurde bereits eine fizielle Name ab 1910 lautete „Chaussee- letz. Damals war es allerdings nur ein Wirt- Gaststätte an der Rehbrücke eröffnet, was auf ei- straße“. In den 20er Jahren wurde die Straße schaftsweg. Die eigentliche Verbindung zwi- nen regen Verkehr hindeutet. Nach der Volks- wahrscheinlich an der Einmündung der Wil- schen Potsdam und Saarmund verlief durch die zählung vom 2.12.1895 lebten damals an der helm-Busch-Straße geteilt. In Richtung Bahn- Potsdamer Heide über die heutige Ravensberg- Rehbrücke 81 Personen in 17 Haushaltungen. hof hieß sie „Bahnhofstraße“, in Richtung Saar- straße und die Eosanderstraße. Sie erreichte Außerdem gab es einen „Abbau“ bei Saarmund mund „Saarmunder Straße“. Nach der Macht- beim Torfgraben in Saarmund die heutige Stre- mit 52 Personen in 13 Haushaltungen. übernahme durch das NS-Regime 1933 wurde ckenführung. sie „zur Erinnerung an den Tag von Potsdam“
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