Oktober 2019 Bis März 2020
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Stark Oberammergau · Bad Kohlgrub · Ettal · Saulgrub-Altenau · Unterammergau · Bad Bayersoien Naturpark Ammergauer Alpen 5. Journal | Oktober 2019 bis März 2020 www.ammergauer-alpen.de „ Verehrte Leser ...” ... die Wälder des Naturparks fichten bilden die Baumgrenze, sich an die Regeln und ver- Ammergauer Alpen sind wahr- und intakte Spirkenmoore las- meiden Sie Störungen so gut haft multifunktional: Die „Grü- sen den Betrachter staunen. es geht! ne Lunge“ unserer Landschaft Die Vielgestaltigkeit der Le- Nicht zuletzt kann man auch speichert Kohlendioxid, schützt bensräume, die hohe natur- die Früchte des Waldes genie- in Steillagen vor Steinschlag schutzfachliche Wertigkeit sucht ßen, wie zum Beispiel das und Lawinen, sorgt für eine Ver- europaweit ihresgleichen. Be- Wildbret von Hirsch, Reh und stetigung des Wasserabflusses ste Voraussetzungen also, um Gams, das regional vermarktet und trägt damit zu einem akti- hier den Wald mit allen Sinnen wird. Probieren Sie es aus! ven Hochwasserschutz bei. zu erleben und den Lärm des Mehr Wissenswertes über Und natürlich liefern die Wäl- Alltags zu vergessen. den Wald und seine Bedeutung der nachhaltig den begehrten, Wir laden Sie ein, die mär- finden Sie hier im Heft, auf © Foto: privat © Foto: hochwertigen und klimaneu- chenhaften Naturschönheiten den einschlägigen Webseiten tralen Rohstoff Holz. auf gut beschilderten Wegen der Privatwaldgemeinschaften Forstleute, Waldbauern und kennen und schätzen zu lernen. und des Forstbetriebs Oberam- Jäger haben über Jahrhunderte Achtung und Respekt vor der mergau oder direkt in den Ge- hinweg dieses Juwel der Natur Schöpfung sind Voraussetzung, schäftsstellen. Nikolaus Stöger gestaltet. Mächtige Tannen, um dieses einmalige, sensible Wir alle freuen uns über Ihr Forstbetriebsleiter Buchen und Bergahorne formen Naturerbe für die Nachwelt zu Interesse und wünschen erhol- Bayerische Staatsforsten AöR naturnahe, urwaldähnliche erhalten. Ich möchte Sie des- same Tage in den Wäldern des Forstbetrieb Oberammergau Strukturen, bizarre Hochlagen- halb darum bitten: Halten Sie Naturparks. Vorstand Naturpark Ammergauer Alpen e.V. Sehr geehrte Gastgeber, wir freuen uns, wenn Sie dieses Journal auch auf Ihren Gästezimmern auslegen. Bestellen könne Sie es kostenlos unter [email protected] Titelseite: Morgenstimmung am Kofel · © Simon Bauer Photography 2 „ Inhalt ” © Foto: Nina Helmschrott © Foto: Gruhle Andreas © Foto: Wikipedia © Foto: Hansermilch © Foto: Projekt Naturpark: Lernen hilft Mein Lieblingsplatz: Der Aubichl Erlebenwertes: Viel los von Okto- Da schau her: Regionales rund zu verstehen ...................... S. 6–11 in Bad Bayersoien ................... S. 12 ber bis März ........S. 16–18 und 38 um die Uhr ....................... S. 22–23 © Foto: Moorsymphonie © Foto: Richter Nicole © Foto: 2020 Oberammergau Passionsspiele © Foto: WellenBerg © Foto: Waldbaden: Kommt da ein Unsere Kräuter, Folge 5: Die Vorfreude: Die Proben für die Nasses Vergnügen: Der Wellen- neuer Trend auf uns zu? ......S. 25 Seifenmanufaktur Wurm ......S. 28 Passion starten ................ S. 32–33 Berg in Oberammergau ....... S. 34 Nehmen Sie doch einfach Kontakt mit uns auf: Ammergauer Alpen GmbH Eugen-Papst-Str. 9a 82487 Oberammergau Tel. +49 (0) 8822-922 740 Fax +49 (0) 8822-922 745 [email protected] www.ammergauer-alpen.de © Foto: jplenio (Pixabay) 3 4 „ Winter hält uns nun gefangen, rauhe Zeit für Mensch und Tier, die Natur braucht ihre Ruhe, später dankt sie dann dafür Bärbel Herfort · 1744 bis 1803 ” (aus dem Gedicht „Wenn die Flocken leise fallen“) © Foto: Ute Oberhauser Ute © Foto: 5 © Foto: Mathias Neubauer © Foto: „ Der Naturpark – fünf Bereiche voller Vielfalt Folge 2 : Unser Wald” Der Naturpark Ammergauer Fichten und Tannen. Das „Klein- schnell wachsender und viel- Wer weiter westlich durch das Alpen gliedert sich in fünf ver- Kanada“ zwischen Graswang, seitig nutzbarer Baum gepflanzt, Sägertal dem Hasentalkopf schiedene Landschaftstypen: Linderhof und der Landesgren- und noch heute dominieren entgegensteigt, wird an der Wiesen, Wälder, Moore, Flüsse ze zeigt sich selten so schön hierzulande Fichtenbestände. Bäckenalm eine junge natürli- und Gebirge. wie im Herbst. Dank einer scho- Erreicht man dann hoch über che Waldentwicklung erleben. In den Ausgaben des Natur- nenden Bewirtschaftung durch Schloss Linderhof die Wald- Denn lange, bis in die 1960er- park-Magazins stellen wir je- die Bayerischen Staatsforsten grenze in etwa 1.650 Metern Jahre, wurde die Alm von Vieh weils einen dieser Landschafts- hat sich hier seit Jahrhunderten Höhe, wandert man vorbei an bestoßen. Seit der Aufgabe räume vor. Nach den Wiesen ein naturnaher Bergmischwald mächtigen alten Einzelbäumen. der Almwirtschaft breitet sich im letzten Magazin widmen erhalten. Schließlich begleiten einen hier junger Laubwald aus – ne- wir uns dieses Mal unserem Hochstaudenfluren aus krauti- ben urwüchsigen Bergahornen, Wald. Im Naturpark finden sich Vom Mischwald in die Stauden gen Pflanzen wie dem Alpen- von denen die ältesten noch unterschiedlichste Typen von und Latschen – eine Wanderung dost und Alpen-Ampfer sowie die spätmittelalterliche Alm- Wäldern. Auf schönen Berg- über viele hundert Höhenmeter alpine Rasen bis an die felsigen wirtschaft auf der „Pecken wanderungen und Spazier- Gipfelstöcke. Die wenige Meter Albn“ miterlebt haben. gängen kann man sie und ihre Wer die aussichtsreichen Gipfel hohe Latschenkiefer findet sich Ein anderes Bild bietet sich teils jahrhundertealten Bäume oberhalb des Graswangtals be- hier oben eher selten. An an- im Norden des Naturparks. An entdecken. steigt, wie die Klammspitze deren Bergmassiven im Natur- den Bergmassiven von Hörnle oder den Hennenkopf, durch- park, wie der Notkarspitze und und Aufacker findet sich auf Langsam färbt sich der Berg- quert viele hundert Höhenme- Scheinbergspitze, bedeckt sie der Grafenaschauer Seite Erlen- wald oberhalb des Graswang- ter des Fichten-Buchen-Tannen- hingegen ganze Gipfelzonen in bruchwald und stets nasser tals. Die Buchen wandeln sich Mischwalds. Selbstverständlich knorrigen dichten Geflechten. Grauerlen-Fichten-Bruchwald. von hellgrün nach orangegelb, ist dieser Wald nicht. Im 19. Jahr- Latschenkiefern halten noch auf Das Grundgestein ist hier der Bergahorne tauchen ihre Blätter hundert und nach dem Zweiten einer Höhe von 2.000 Metern geologisch junge Flysch, ein in goldenes Gelb. Dazwischen Weltkrieg wurde in vielen baye- den oft widrigen Wetterbedin- eher weiches von Sand und die immergrünen Farbtöne der rischen Wäldern die Fichte als gungen stand. Ton durchsetztes Material. 6 Es kann nach starken Nieder- Der Naturpark Ammergauer Spaziergänge zu alten Stämme und Wurzeln, die den schlägen auf großer Fläche ab- Alpen enthält somit sämtliche Baumriesen Boden zusammenhalten, ver- rutschen, wie aktuell am He- Waldstandortstypen, die am hindern die Bäume Lawinen, chendorfer Berg. Einen großen nördlichen Alpenrand vorkom- Im Schlosspark von Linderhof Muren und Hangrutschungen. Kontrast dazu zeigen wiederum men können. Vom Rotwild über sieht man Totholz und abge- Besonders am Hörnle, Auf- die trockenen Süd- und Süd- Birk- und Auerhuhn bis zum storbene Bäume aufgrund der acker und Labermassiv behüten westhänge, wie an der Kieneck- Waldkauz und Uhu fühlen sich Verkehrssicherungspflicht fast Schutzwälder Ortschaften, Sied- spitze und am Kofel, wo sich zahlreiche Tierarten in diesen nicht – immerhin besuchen lungen und Straßen, wie die hohe knorrige Kiefern im steilen Wäldern wohl. Der Dreizehen- jährlich fast eine halbe Million Ettaler Passstraße. Eine Station Gelände festkrallen. An Nord- specht sucht sich vor allem Menschen aus aller Welt König auf dem Ettaler Bergwald-Er- flanken wie an der Notkarspitze ältere Fichten, aus deren Rinde Ludwigs II. ehemaliges Lieb- lebnispfad erklärt ausführlich findet sich hingegen die sehr er Insekten pickt. Vom schäd- lingsschloss und seinen groß- die Funktionen des Schutz- seltene Spirke, auch Haken- lichen Borkenkäfer kann dieser zügigen Park. Dafür kann man walds und wie er abschnitts- kiefer genannt. Man erkennt Vogel über 2.000 Exemplare hier, ohne eine große Bergtour weise auch saniert werden sie auch an den Zapfen, deren am Tag verzehren! unternehmen zu müssen, mehr muss. Schuppen wie Haken zurück- Die größte Vielfalt an Lebe- als 200 Jahre alte Fichten, Tan- Schließlich stehen Bäume gebogen sind. wesen im Wald findet sich je- nen und Buchen bewundern. auch mitten in den Gemeinden Am Weg, der im Schlosspark und Dörfern des Naturparks, zwischen Venusgrotte und so die knapp 300 Jahre alte Maurischem Kiosk nach Norden Dorflinde im Herzen von Bad abzweigt, stehen diese stolzen Kohlgrub oder die mächtige Exemplare. Hoflinde in Kirmesau bei Bad Ähnlich bequem ist ein Spa- Bayersoien. Wie ihre zahlrei- ziergang auf dem Wetzstein- chen Nachbarn in den Berg- rücken bei Saulgrub. Hier sieht wäldern spenden sie Schatten man vom Aussichtspunkt am und ein angenehmes Lüfterl Gipfel des Rückens eine frei- vor Ort und sind unverzichtbare stehende Feldulme, die das Säulen einer intakten Natur – Ulmensterben überlebt hat. Ein besonders im Zeitalter des Kli- durch internationalen Handel mawandels. eingeschleppter Pilz hat den Ulmenbestand in Mitteleuropa über die letzten Jahrzehnte fast ausgerottet. Die Saulgruber Feldulme wurde vom Ulmen- splintkäfer, der den Pilz über- trägt, bis vor ein bis zwei Jah- ren verschont. Gut die Hälfte des Naturparks Ammergauer Alpen ist mit Wald bedeckt, an den Bergen sind es sogar zwei Drittel. Dort er- Bergahorn und Fichten in der Nähe füllt der Wald auch