„WER SORGEN HAT, DER LESE DADAGLOBE“ Zum 100. Dada-Jubiläum Erscheint Erstmals Die Rekonstruktion Der Geheimnisumwitterten Anthologie „Dadaglobe“

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

„WER SORGEN HAT, DER LESE DADAGLOBE“ Zum 100. Dada-Jubiläum Erscheint Erstmals Die Rekonstruktion Der Geheimnisumwitterten Anthologie „Dadaglobe“ „WER SORGEN HAT, DER LESE DADAGLOBE“ Zum 100. Dada-Jubiläum erscheint erstmals die Rekonstruktion der geheimnisumwitterten Anthologie „Dadaglobe“ „Was dada ist, wissen nicht einmal die Dada- kannten Ägyptologen Georg Moritz Ebers isten, sondern nur der Oberdada, und der sagt stammt. Ebers, Vertreter des deutschen Pro- es niemand“, heißt es beim selbsternannten fessorenromans, publizierte 1885 seinen Oberdada Johannes Baader, und ob die regel- Roman Serapis, der 1893 bereits seine 10. rechte Dada-Hype des Jahres 2016, in dem der Auflage erlebte (Georg Moritz Ebers: Serapis. 100. Dada-Geburtstag gefeiert wurde, bei der Historischer Roman. Stuttgart und Leipzig: Beantwortung dieser Frage wirklich geholfen Deutsche Verlags-Anstalt 1885). Der Roman hat, sei dahin gestellt. Schon die Herkunft des spielt im Jahr 391, als Theodosius I. im römi- Namens Dada bleibt umstritten – die Dadais- schen Reich das Christentum zur Staatsreligi- ten selbst, stets auf die Deutungshoheit über on erhoben hatte und handelt von Konflikten ihre Bewegung bedacht, haben bekannterma- mit den heidnischen Traditionen. Dabei steht ßen unterschiedliche und mit einander konkur- eine aus Rom gerade in Alexandria angelangte rierende Erklärungen geliefert: Dada ist das wandernde Sängerfamilie im Mittelpunkt – französische Wort für Steckenpferd, Dada gilt und zu dieser Familie gehört eine Tochter als Zufallsfund im Lexikon, als kindlicher namens Dada. Dada ist eine der tragenden Lall-Laut, als Name einer seinerzeit in Zürich Handlungsfiguren, sie ist Heidin, hübsch, erhältlichen Seife. kann gut singen – und niemand stößt sich an Aber: „Bevor Dada da war, war Dada da“, ihrem merkwürdigen Namen Dada. Womit dekretierte wiederum der Dada-Mitbegründer nicht behauptet werden soll, dass dieser mit Hans Arp, und auch das ist nicht von der den Zürcher Dadaisten etwas zu tun haben Hand zu weisen. So machte jüngst ein Avant- müsste. gardeforscher darauf aufmerksam, dass bereits Was auch für jenen „Dada“ gelten mag, der der Anarchist Pjotr Kropotkin in seinen Me- nun zeitlich ganz nah an das Zürcher Spekta- moiren eines Revolutionärs, die 1899 in engli- kel reicht und von dem indischen Philosophen scher Sprache und bald darauf auch in deut- und Dichter Rabindranath Tagore in die Welt scher Übersetzung erschienen sind, einmal gesetzt wurde. 1915 erschien bei Kurt Wolff, von Dada die Rede ist: Als „grand dada“ ein Verlag, der bekanntermaßen die Creme titulierte der französische Hauslehrer Kropot- der deutschen Avantgarde verlegte, in deut- kins gelegentlich dessen begriffsstutzigen scher Übertragung Tagores Skizzensammlung Bruder. Und da Hugo Ball sich im Zürcher Der zunehmende Mond, und zwar bereits im Exil mit dem Anarchismus beschäftigt hat, 17.-21. Tausend. Darin begegnet einmal die scheint ein Einfluss nicht ganz ausgeschlossen Figur eines Dada, der sich mit seinem jünge- (Thomas Keith: Dada Kropotkin. In: vpod ren Bruder streitet: „Dada, wie närrisch Du bildungspolitik Nr. 199, November 2016, S. bist!“ (Naja, wie im Kommentar mitgeteilt 32). wird, stammt Dada aus dem Hindustani, wird Dabei scheint es, dass das 19. Jahrhundert eigentlich „Dādā“ geschrieben und meint durchaus von Dadas bevölkert war, zumindest ursprünglich einen Großvater väterlicher- seine Literatur. Der Verfasser dieser Zeilen seits.). könnte auf ein Fundstück aus dem Jahr 1885 Dass bis heute nicht einmal die Herkunft der verweisen, das von dem seinerzeit recht be- Selbstbezeichnung dieser Avantgardebewe- Schafott/ Über den grünen Klee gung, die, obwohl gerade mal fünf Jahre aktiv, bis 4 schwarz-weisse Zeichnungen einsenden wie keine andere die Künste im 20. Jahrhun- und 2 bis 3 Photos nach Werken von Ihnen“, dert beeinflusst hat, schlüssig ermittelt worden zudem war „ein deutliches Photo Ihres Kopfes ist, verweist auf eine paradoxe Forschungsla- (nicht Figur)“ erwünscht, „dessen freie Bear- ge: Auf den ersten Blick scheint es kein dada- beitung bei gewahrter Deutlichkeit Ihnen istisches Werk, keine Dada-Aktion, keine überlassen bleibt.“ Biographie eines Dadaisten oder einer Dadais- Tatsächlich gab es einen erstaunlichen Rück- tin zu geben, die nicht im Rahmen einer völlig lauf von 40 Autoren, die ihre Bilder, Fotos unüberschaubar gewordenen internationalen und Texte schickten. Dass die Publikation Forschung traktiert und oft auch zurecht vor dennoch nicht zustande kam, hatte verschie- dem Vergessen bewahrt worden wäre. Die dene Gründe, der Dissens mit dem finanzkräf- Dada-Sekundärliteratur füllt ganze Bibliothe- tigen Picabia war wohl ein ganz entscheiden- ken der großen und kleinen Nationalphilolo- der. Damit war das Projekt erledigt, und Dada, gien, der Kunst- und Musikgeschichte, der in Paris dem Surrealismus weichend und Medien- und Filmwissenschaft sowie der Anfang der zwanziger Jahre bereits auf dem Avantgardeforschung insgesamt, und die Rückzug, war es bald auch. Und weil sich die Feuilletons waren 2016 voll der Dada- im Nachlass von Tzara dazu erhaltenen Do- Erinnerungen und Dada-Erörterungen zum kumente mit deren Versteigerung 1968 ver- 100. Geburtstag der Bewegung. Ob man als streuten, dauerte es lange, bis die einschlägi- Ergebnis dieser regelrechten Dada-Industrie gen Aufzeichnungen, Briefe, Werklisten tatsächlich ein vermehrtes Wissen darüber, u.a.m. gesammelt und das Projekt rekonstru- „was dada ist“, hat bekommen können, sei iert werden konnte. Dies ist nun geschehen. dahin gestellt. Eine Publikation aber ist aus Unter Leitung der Kuratorin Adrian Sudhalter, der Fülle der Wortmeldungen hervorzuheben: die auf einschlägige Vorarbeiten des 2015 Dadaglobe Reconstructed. Sie zeigt an, dass verstorbenen französischen Dada-Forschers wir über Dada längst noch nicht ‚alles‘ wis- Michel Sanouillet zurückgreifen konnte, sen. präsentierte das Kunsthaus Zürich im Frühjahr Dadaglobe ist der Titel eines Buchprojektes, 2016 und später im Sommer das MoMA New das der Dada-Mitbegründer Tristan Tzara York rund 200 Dadaglobe-Arbeiten. Das 1921 im Pariser Verlag La Sirène herausgeben Katalogbuch dazu besteht aus zwei Teilen von wollte, das aber nie erschienen ist: „Wer unterschiedlichem Format, der kleinere wis- Sorgen hat, der lese Dadaglobe. Dadaglobe: senschaftliche mit einschlägigen Aufsätzen, jetzt im Druck“, lautete eine durchaus irrefüh- der etwas größere präsentiert dann auf 160 rende Ankündigung in der von den Avantgar- Seiten den auf der Basis der aufgefundenen disten Marcel Duchamp und Man Ray in New Dokumente rekonstruierten Dadaglobe. York herausgegeben Zeitschrift New York Diese 160 Seiten nun haben es in sich. Sie Dada. Tzara plante eine großangelegte bieten Texte, Zeichnungen, Fotografien, Dadaschau, und dies zu einem Zeitpunkt, als Fotomontagen, Filmstreifen, Abbildungen von Dada in Zürich längst Geschichte war, sich in Skulpturen und andere Kunstformate, die von der Spätphase dieser kurzlebigen Bewegung der Weite und Vielfalt avantgardistischer und Dada-Filialen aber weltweit, von Berlin bis dadaistischer Kunstformen und Formtrans- New York, von Paris bis Barcelona und gressionen zeugen (dass Dada nicht allein aus Rostow am Don und auch in der Provinz, sei Negation und Nihilismus bestand, sondern es in Hannover, Groningen oder Tirol ausge- ganz produktiv darauf bedacht war, ‚Werke‘ breitet hatte. Im November 1920 lud Tzara zu produzieren, hat sich mittlerweile wohl zusammen mit Francis Picabia 52 Künstler, herumgesprochen). Vertreten sind rund 50 darunter auch einige Künstlerinnen, „höf- Dadaisten, darunter mit Gabrielle Buffet, lichst“ zur Mitarbeit ein: „Wollen Sie bitte 3 Suzanne Duchamp, Elsa von Freytag- 2 Schafott/ Über den grünen Klee Loringhausen, Hannah Höch und Sophie Taeuber auch Künstlerinnen, die lange Zeit im Schatten der Dada-Männer standen und erst in letzter Zeit angemessen gewürdigt worden sind. Vertreten sind dabei die bekannten, großen und längst kanonisierten Namen – von Arp, dem Oberdada und André Breton über Marcel Duchamp und Max Ernst bis hin zu George Grosz, Raoul Hausmann, John Heart- field, Richard Huelsenbeck, Man Ray, Pica- bia, Kurt Schwitters und Tzara selbst, aber auch zumindest in Deutschland weniger pro- minenten Dadaisten wie I. K. Bonset (Pseu- donym für Theo van Doesburg), Jacques Edwards, Jacques Rigaut, Guillermo de Torre oder auch Theodor Baargeld, Alfred Vagts oder Melchior Vischer. Ein glänzend recher- chierter und reichhaltig illustrierter Beitrag von Adrian Sudhalter erläutert (neben weite- ren Beiträgen) Konzept, Genese und Ge- schichte des Projektes, eine illustrierte Werk- liste verzeichnet penibel und übersichtlich alle Informationen zu den Autoren und Werken, soweit diese zu recherchieren waren. Nach fast einem Jahrhundert liegt also nun Dadaglobe vor – angesichts dieser Großtat möchte man mit einem der Protagonisten aus dem erwähnten Serapis-Roman ausrufen: „Danke, ich danke Dir, Dada!“ Dadaglobe Reconstructed. Hrsg. vom Kunsthaus Zürich. Zürich: Scheidegger und Spiess 2016. 304 Seiten, Euro 58,00. Walter Fähnders Diese Besprechung erscheint vorab auf der Website des JUNI-Magazins: www.juni- magazin.de. Sie wird im Druck im kommen- den Heft des JUNI-Magazins Nr. 53/54 er- scheinen. 3 .
Recommended publications
  • The Authenticity of Ambiguity: Dada and Existentialism
    THE AUTHENTICITY OF AMBIGUITY: DADA AND EXISTENTIALISM by ELIZABETH FRANCES BENJAMIN A thesis submitted to The University of Birmingham For the degree of DOCTOR OF PHILOSOPHY Department of Modern Languages College of Arts and Law University of Birmingham August 2014 University of Birmingham Research Archive e-theses repository This unpublished thesis/dissertation is copyright of the author and/or third parties. The intellectual property rights of the author or third parties in respect of this work are as defined by The Copyright Designs and Patents Act 1988 or as modified by any successor legislation. Any use made of information contained in this thesis/dissertation must be in accordance with that legislation and must be properly acknowledged. Further distribution or reproduction in any format is prohibited without the permission of the copyright holder. ii - ABSTRACT - Dada is often dismissed as an anti-art movement that engaged with a limited and merely destructive theoretical impetus. French Existentialism is often condemned for its perceived quietist implications. However, closer analysis reveals a preoccupation with philosophy in the former and with art in the latter. Neither was nonsensical or meaningless, but both reveal a rich individualist ethics aimed at the amelioration of the individual and society. It is through their combined analysis that we can view and productively utilise their alignment. Offering new critical aesthetic and philosophical approaches to Dada as a quintessential part of the European Avant-Garde, this thesis performs a reassessment of the movement as a form of (proto-)Existentialist philosophy. The thesis represents the first major comparative study of Dada and Existentialism, contributing a new perspective on Dada as a movement, a historical legacy, and a philosophical field of study.
    [Show full text]
  • Before Zen: the Nothing of American Dada
    Before Zen The Nothing of American Dada Jacquelynn Baas One of the challenges confronting our modern era has been how to re- solve the subject-object dichotomy proposed by Descartes and refined by Newton—the belief that reality consists of matter and motion, and that all questions can be answered by means of the scientific method of objective observation and measurement. This egocentric perspective has been cast into doubt by evidence from quantum mechanics that matter and motion are interdependent forms of energy and that the observer is always in an experiential relationship with the observed.1 To understand ourselves as in- terconnected beings who experience time and space rather than being sub- ject to them takes a radical shift of perspective, and artists have been at the leading edge of this exploration. From Marcel Duchamp and Dada to John Cage and Fluxus, to William T. Wiley and his West Coast colleagues, to the recent international explosion of participatory artwork, artists have been trying to get us to change how we see. Nor should it be surprising that in our global era Asian perspectives regarding the nature of reality have been a crucial factor in effecting this shift.2 The 2009 Guggenheim exhibition The Third Mind emphasized the im- portance of Asian philosophical and spiritual texts in the development of American modernism.3 Zen Buddhism especially was of great interest to artists and writers in the United States following World War II. The histo- ries of modernism traced by the exhibition reflected the well-documented influence of Zen, but did not include another, earlier link—that of Daoism and American Dada.
    [Show full text]
  • Lacing up the Gloves: Women, Boxing and Modernity Irene Gammel Ryerson University, Toronto
    Lacing Up the Gloves: Women, Boxing and Modernity Irene Gammel Ryerson University, Toronto Abstract This article explores women’s early twentieth-century engagement with boxing as a means of expressing the fragmentations and contradictions of modern life. Equally drawn to and repelled by the visceral agonism of the sport, female artists and writers of the First World War and post- war era appropriated the boxer’s virile body in written and visual autobiographies, effectively breaching male territory and anticipating contemporary notions of female autonomy and self- realization. Whether by reversing the gaze of desire as a ringside spectator or inhabiting the physical sublime of boxing itself, artists such as Djuna Barnes, Vicki Baum, Mina Loy and Clara Bow enlisted the tropes, metaphors and physicality of boxing to fashion a new understanding of their evolving status and identity within a changing social milieu. At the same time, their corporeal and textual self-inscriptions were used to stage their own exclusion from the sport and the realm of male agency and power. Ultimately, while modernist women employ boxing to signal a radical break with the past, or a reinvention of self, they also use it to stage the violence and trauma of the era, aware of limits and vulnerabilities. Keywords: boxing, women, modernity, self-representation, gender 1 Lacing Up the Gloves: Women, Boxing and Modernity No man, even if he had earlier been the biggest Don Juan, still risks it in this day and age to approach a lady on the street. The reason: the woman is beginning to box! - German boxing promoter Walter Rothenburg, 19211 Following Spinoza, the body is regarded as neither a locus for a consciousness nor an organically determined entity; it is understood more in terms of what it can do, the things it can perform, the linkages it establishes, the transformations and becomings it undergoes, and the machinic connections it forms with other bodies, what it can link with, how it can proliferate its other capacities – a rare, affirmative understanding of the body.
    [Show full text]
  • Kunsthaus Zürich Dadaglobe Reconstructed
    5. Februar – 1. Mai 2016 Führungen und Gespräche Diese Ausstellung ist Teil eines This exhibition is part of an umfassenden Programms des extensive programme at the Die Ausstellung versammelt rund 200 Kunstwerke und Texte, ↓ ↓ Kunsthauses anlässlich 100 Kunsthaus to mark 100 years welche Tristan Tzara 1921 für sein Buchprojekt ‹Dadaglobe› Donerstag 4. Februar 2016 Donnerstag, 7. April 2016 Jahre Dada: Besuchen Sie uns of Dada: join us at our Dada von über 40 Künstlern aus aller Welt zugeschickt worden waren. � 18.30 Uhr � 18.30 Uhr wieder zum Dada-Kostümball costume ball (13.2.2016), visit Die Publikation kam nicht zustande. Zum 100. Geburtstag von Vortrag, Gespräch, Dialogische Führung durch die (13.2.2016), zu «Francis Picabia ‘Francis Picabia – A Retrospec- Dada sind die heute verstreuten Originale für kurze Zeit wieder Performance Ausstellung – Eine Retrospektive» (3.6.- tive’ (3.6.-25.9.2016) or discover vereint. ‹Dadaglobe Reconstructed› ist ein Meilenstein der Dr. Adrian Sudhalter (Kuratorin Cathérine Hug (Kuratorin) und 25.9.2016) oder entdecken Sie the digitized Dada collection Dadaforschung – eine beeindruckende Rundumschau über die der Ausstellung) und Martina Pfister die digitalisierte Dada-Sammlu- at www.kunsthaus.ch. ← künstlerische Vielfalt, gesellschaftspolitische Relevanz und Dr. Sarah Burkhalter (Leiterin (Projektassistentin) ng auf www.kunsthaus.ch. ← kunsthistorische Schlagkraft der Dada-Bewegung. Mit Beiträgen SIK-ISEA, Antenne Romande). Ort: Kunsthaus Zürich, von Hans Arp, André Breton, Max Ernst, Hannah Höch, Sophie Einleitung Cathérine Hug. Heimplatz 1 Taeuber-Arp und rund 30 weiteren Künstlerinnen und Künstlern. Performance von Denis Savary Sie vereinigten sich nicht etwa zu einem ‹Spasstrupp›, sondern und Freunden. ↓ Allgemeine Informationen → Vorverkauf: machten mit ihrer in Guerillataktik gegen das Establishment Sprache: Englisch.
    [Show full text]
  • Black Humour” at French and Greek Writers
    International Journal of Social and Educational Innovation (IJSEIro) Volume 2 / Issue 3/ 2015 The Concept of “Black Humour” at French and Greek Writers NIKA Maklena University of Tirana, Albania E-mail: [email protected] Received 29.01.2015; Accepted 12.02. 2015 Abstract In the article in question, it will be analyzed the concept of “black humour”, one of the four main pillars, which sustained the surrealist creativity. In more specific terms, they are: automat writing, insane love and objective chance. As one of the strongest expressive means of surrelist writers, black humour turned into their symbol in order to better convey the objection against the reality of time. Colorations of black humour will be analyzed in comparative platform at the following writers: Francis Picabia, Jacques Rigaut and Nikos Engonopoulos, who converge into a common thematic point – death. Through the analysis of several parts selected by them, I will also reveal the similarities in expression, poetical images used, but on the other side, their particularities as well. Keywords: Surrealism, black humour, poetical image, death, unaware. 1. Introduction The first resource of this term’s origin in English humour derives from the theory of Hippocrates on "body liquids". According to such medical theory, there are four mixtures in the human body, where each of them is related to the prevalence of one of these four liquids. When a hamonic mixture of such liquids exists, the man is healthy and in good mood (humour)... Several people cannot fairly perceive what role jokes and humour play in their lives, even though Freud called it a display of the unawareness (Z.I.
    [Show full text]
  • Saturday Purpose, Generating Explorations of Altered States of Consciousness Through Art and Sound
    MORE details AND Updates CAN BE Uncovered at 8p Cesar Vallejo. KBOO poet Barbara LaMorticella reads from the 9p Cable Access Dada/Surrealist Film Simulcast. As we 10:30p Antonin Artaud’s Artaud the Momo. After It’s 1918. You’re young and living in Berlin. You’re a works of this great Peruvian poet who helped to invent surrealism, pronounced it go to press, KBOO has coordinated time with Portland Cable Access for Channel 23 spending 8.5 years in insane asylums, Artaud reemerged to literary Paris in 1946 www.kboo.fm/dada little dazed to have survived the mass-slaughter of World War I. dead, and then produced a body of passionate Communist/Surrealist work. from 9p-3a. We plan to show silent Dada and Surrealist films and invite any and all to with this account of his Phoenix-like rise after receiving massive electro-shock You feel sorrow and anger that so many of your friends and fam- come to our radio station at 20 SE 8th to help us provide soundtracks for the films. treatments. “In Artaud the ancient, black springs of poetry are graspable, like a ily were killed, mutilated, driven mad by the first mechanized 9p provide music and spoken word. writhing piece of star gristle. Antonin Artaud is the stamina of poetry to enact in maginewar with weapons of mass slaughter, the first with a new mental damage called “shell shock.”• The Dead Air Fresheners a machine-gunned hearth the ember of song.” A radio-theater dramatization of Like your surviving friends, you have only contempt for your “civilization” and its masters whom 11p Naughty Bits: Ubu Roi by Alfred Jarry.
    [Show full text]
  • Lacing up the Gloves: Women, Boxing and Modernity
    03 Gammel Cash 9.3:02Jackson 6/7/12 10:16 Page 369 LACING UP THE GLOVES WOMEN, BOXING AND MODERNITY Irene Gammel Ryerson University, Toronto ABSTRACT This article explores women’s early twentieth-century engagement with boxing as a means of expressing the fragmentations and contradictions of modern life. Equally drawn to and repelled by the visceral agonism of the sport, female artists and writers of the First World War and post-war era appropriated the boxer’s virile body in written and visual autobiographies, effectively breaching male territory and anticipating contemporary notions of female autonomy and self-realization. Whether by reversing the gaze of desire as a ringside spectator or inhabiting the physical sublime of boxing itself, artists such as Djuna Barnes, Vicki Baum, Mina Loy and Clara Bow enlisted the tropes, metaphors and physicality of boxing to fashion a new understanding of their evolving status and identity within a changing social milieu. At the same time, their corporeal and textual self-inscriptions were used to stage their own exclusion from the sport and the realm of male agency and power. Ultimately, while modernist women employ boxing to signal a radical break with the past, or a reinvention of self, they also use it to stage the violence and trauma of the era, aware of limits and vulnerabilities. Keywords: boxing, women, modernity, self-representation, gender No man, even if he had earlier been the biggest Don Juan, still risks it in this day and age to approach a lady on the street. The reason: the woman is beginning to box! German boxing promoter Walter Rothenburg, 1921 1 Following Spinoza, the body is regarded as neither a locus for a consciousness nor an organically determined entity; it is understood more in terms of what it can do, the things it can perform, the linkages it establishes, the transformations and becomings it undergoes, and the machinic connections it forms with other bodies, what it can link with, how it can proliferate its other capacities – a rare, affirmative understanding of the body.
    [Show full text]
  • Contents #26-27
    Sumar #26-27 Contents #26-27 4 EDITORIAL 108 „Dada în turneu” Inventarierea orașelor în declin 4 EDITORIAL 109 “Dada on Tour” 175 Albano Morandi. Manifesto per un Magda Cârneci Adrian Notz Alexandra Manole Magda Cârneci Adrian Notz dadaismo ludico lirico Igor Mocanu 6 CERCETÂND AVANGARDA 112 Muzeul Janco Dada din Ein Hod 174 Albano Morandi. Manifesto per un 6 RESEARCHING THE 113 Muzeul Janco Dada in Ein Hod Raya Zommer-Tal dadaismo ludico lirico AVANT-GARDE Raya Zommer-Tal 177 An invitation signed by Costa-Foru 8 Celebrând avangarda. Igor Mocanu Andreea Grecu Cercetând avangarda 116 Arhiva Internațională Dada a 9 Celebrating the Avant-Garde. 117 International Dada Archive at the Igor Mocanu Universității din Iowa 176 O invitație semnată Costa-Foru Researching the Avant-Garde University of Iowa 178 EXHIBITIONS ABROAD Timothy Shipe Andreea Grecu Igor Mocanu Timothy Shipe 12 Art Safari București, mereu în 181 Vienna Design Week. A festival with avangardă 120 Dada Roots 178 EXPOZIȚII ÎN STRĂINĂTATE 15 Art Safari Bucharest, always in the 121 Dada Roots living room Ioana Ciocan Radu Stern Avant-Garde Radu Stern Denise Parizek 180 Vienna Design Week. A festival Ioana Ciocan 16 Dada în România și spiritul 122 PORTOFOLII with living room 122 PORTFOLIOS 183 Mad About Surrealism avangardei Denise Parizek 17 Romanian Dada and the Spirit of Timea Andrea Lelik Raya Zommer-Tal 123 Liviu Russu the Avant-Garde 123 Liviu Russu Adrian Guță 182 Mad About Surrealism Raya Zommer-Tal Adrian Guță 185 Je doute, donc je suis 20 Identidada Timea Andrea Lelik Andreea Grecu Dan Gulea 126 Viorel Cosor 20 Identidada 127 Viorel Cosor Ciprian Radovan 184 Je doute, donc je suis Dan Gulea Ciprian Radovan 187 Daniel Spoerri.
    [Show full text]
  • Raoul Hausmann and Berlin Dada Studies in the Fine Arts: the Avant-Garde, No
    NUNC COCNOSCO EX PARTE THOMAS J BATA LIBRARY TRENT UNIVERSITY Digitized by the Internet Archive in 2019 with funding from Kahle/Austin Foundation https://archive.org/details/raoulhausmannberOOOObens Raoul Hausmann and Berlin Dada Studies in the Fine Arts: The Avant-Garde, No. 55 Stephen C. Foster, Series Editor Associate Professor of Art History University of Iowa Other Titles in This Series No. 47 Artwords: Discourse on the 60s and 70s Jeanne Siegel No. 48 Dadaj Dimensions Stephen C. Foster, ed. No. 49 Arthur Dove: Nature as Symbol Sherrye Cohn No. 50 The New Generation and Artistic Modernism in the Ukraine Myroslava M. Mudrak No. 51 Gypsies and Other Bohemians: The Myth of the Artist in Nineteenth- Century France Marilyn R. Brown No. 52 Emil Nolde and German Expressionism: A Prophet in His Own Land William S. Bradley No. 53 The Skyscraper in American Art, 1890-1931 Merrill Schleier No. 54 Andy Warhol’s Art and Films Patrick S. Smith Raoul Hausmann and Berlin Dada by Timothy O. Benson T TA /f T Research U'lVlT Press Ann Arbor, Michigan \ u » V-*** \ C\ Xv»;s 7 ; Copyright © 1987, 1986 Timothy O. Benson All rights reserved Produced and distributed by UMI Research Press an imprint of University Microfilms, Inc. Ann Arbor, Michigan 48106 Library of Congress Cataloging in Publication Data Benson, Timothy O., 1950- Raoul Hausmann and Berlin Dada. (Studies in the fine arts. The Avant-garde ; no. 55) Revision of author’s thesis (Ph D.)— University of Iowa, 1985. Bibliography: p. Includes index. I. Hausmann, Raoul, 1886-1971—Aesthetics. 2. Hausmann, Raoul, 1886-1971—Political and social views.
    [Show full text]
  • P40 Layout 1
    NY Fashion Week: Wang goes to church, Siriano goes for knits MONDAY, FEBRUARY 15, 2016 38 A Palestinian woman looks at red teddy bears displayed at a gift shop on Valentine’s Day in Gaza City. — AFP ‘Monday Afternoon Fever’ in S Korea’s old-age discos s the mercury outside plunges to 6:00pm opening hours which, Lee says, work minus 10 degrees on an ice-cold well because most “feel too tired at night.” A A century after AMonday afternoon, the dance floor well-stocked medicine cabinet contains inside the Kukilgwan Palace is packed with remedies for a host of possible emergencies, grey-haired Korean couples moving to the including a sudden drop in sugar levels. “If a ‘Dada’, Zurich museum rhythms of high-volume disco. “I come here regular suddenly stops coming, it usually every day of the week, except for Saturday means he or she has died,” said Lee, who recreates lost work and Sunday,” said 81-year-old Jun Il-Taek as feels attending funerals of loyal customers is he danced beneath the giant disco balls part of his job. century after Dadaism was founded in Zurich, a presti- and brightly-coloured string lights decorat- gious museum in the city is hosting an exhibit that aims to ing the venue in central Seoul. Jun was one Turning away the under 60s Arecreate one of the rebellious artistic movement’s great of around 200 men and women on the Many are widows or widowers looking but unfinished projects. Dadaism was born in 1916 at the floor-all engaged in the same, rather static, for some company and mild flirtation, and famous Cabaret Voltaire in Zurich’s old town, where artists pro- knee-bobbing dance routine, with the odd anyone under 60 is turned away as they duced work partly inspired by the devastation of World War I that slow-motion twirl to liven things up.
    [Show full text]
  • November/Dec Galley 4/9/15 16:59 Page 1
    Duchamp and the Fountain:November/Dec galley 4/9/15 16:59 Page 1 THE JACKDAW WHO DID IT? NOT DUCHAMP! Duchamp and the Fountain:November/Dec galley 4/9/15 16:59 Page 2 2 A CONCEPTUAL INCONVENIENCE Former museum director Julian Spalding and academic Glyn Thompson published an important article in The Art Newspaper in November 2014 (available online at the paper’s website and also in a longer version on the Scottish Review of Books website) proposing that the object we know as Marcel Duchamp’s Fountain , the urinal, was in fact the work of someone else: dadaist artist and poet Elsa von Freytag-Loringhoven. The original Fountain was famously lost. In 1999 the Tate bought a 1964 copy for $500,000: it is one of 16 replicas made between 1951 and 1964. In 2004 ‘art experts’ declared Fountain the most influential work of art of the 20th century. Spalding and Thompson have asked for Fountain to be reattributed to its true author. What follows is a correspondence between the authors and Sir Nicholas Serota, director of the Tate Gallery. An exhibition, ‘A Lady’s not a Gent’s’, about the history of Fountain will take place at Summerhall, 1 Summerhall, during the Edinburgh Festival from August 5th to October 5th. www.summerhall.co.uk Duchamp and the Fountain:November/Dec galley 4/9/15 16:59 Page 3 3 November 10th, 2014 consultation must be in the public domain. Dear Nick, We would, therefore, be grateful if you A call to reattribute Marcel Duchamp’s Fountain would supply us with a list of these specialists and a summary of the cases e write following our argument made in the November issue of they have made.
    [Show full text]
  • Download Download
    Vol 1 (2011) | ISSN 2155-1162 (online) | DOI 10.5195/contemp.2011.27 http://contemporaneity.pitt.edu “The Man of these Infinite Possibilities” Max Ernst’s Cinematic Collages Abigail Susik Abstract On more than one occasion in his critical writings of the 1920’s, surrealist leader André Breton compared Max Ernst’s collages to cinema. In his first essay on the artist in 1921, Breton aligned Ernst’s collages with cinematic special effects such as slow and accelerated motion, and spoke of the illusionistic ‘transformation from within’ that characterized Ernst’s constructed scenes. For Breton, Ernst’s collages employing found commercial, scientific and journalistic images approximated the naturalistic movement of film, and thereby contributed to the radical obsolescence of traditional two-dimensional media such as painting and drawing, which remained frozen in stillness. Thus, Ernst’s images were provocative witnesses to the way in which modern technology fundamentally altered the perspectivally-ordered picture plane. But at the same time that Ernst’s collages rendered painting obsolete, they likewise depended upon fragments of outmoded popular culture themselves. For Breton, Ernst was a magician, “the man of these infinite possibilities,” comparable to cinematic prestidigators like turn-of-the-century filmmaker Georges Méliès. By drawing on the influence of recently outmoded popular culture such as early trick films, Ernst provides a crucial early example of the post-war fixation on counter-temporalities and anti-production. At once technologically advanced and culturally archeological, Ernst’s collages cannily defy strict categorization as “Modernist.” About the Author Abigail Susik is the 2009-2011 Postdoctoral Teaching Fellow in Art History at Millsaps College in Jackson, Mississippi.
    [Show full text]