Das größte Fachmagazin für Österreichs Gemeinden

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes Wir sind 06 · 2014 · Juni Österreich

25 Jahre für Österreichs Gemeinden Vom Mitteilungsblatt für Bürgermeister zum Fachmagazin für Kommunalpolitik

ab SEITE 10

DRV: 0390 432

P.b.b. Verlagspostamt · 1010 Wien 02 · Z 032902M · ISSN: 1605-1440 haftlich rsc e e Lö tn s r u a n P g

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Wenn’s um meine Gemeinde geht, ist nur eine Bank meine Bank.

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Immer mehr Bürokratie statt Entlastung in der Verwaltung Wo bleibt die Vernunft?

Jeder spricht davon, jeder macht diese rein buchhalteri- fordert ihn, jeder sieht ihn als sche Maßnahme einen zusätz- großes Einsparungspotenzial. lichen Investitionsbedarf von Gemeint ist der Abbau von un- rund 220 Millionen Euro aus, nützer Bürokratie und Verwal- mit jährlich wiederkehrenden tung, aber von der Umsetzung Kosten von rund 28 Millionen sind wir meilenweit entfernt. Euro. haftlich Wir erleben in den Gemeinden rsc e genau das Gegenteil. Es gibt Nun ist uns schon klar, dass alle e Lö tn s kaum einen Tag, an dem nicht Institutionen nach möglichst r u a n eine neue Verordnung, ein neues einheitlichen Regeln ihre Bud- P g Gesetz oder ein neuer Auftrag gets und Jahresrechnungen e n kommt, der uns in den Gemein- erstellen sollen. Aber es ist eben KOMMUNAL destuben mehr Arbeit bringt, ein Unterschied, ob der Bund für Helmut Mödlhammer der kaum aber ein Nutzen ent- sich und sein dreistelliges Mil- Präsident des Österreichischen f ü SERVICE gegensteht. Im Gegenteil: neben liarden-Budget eine derartige Gemeindebundes r mehr Arbeit sind es auch mehr Vorgabe hat oder ob die 2350 d i n Kosten, die den Gemeinden er- Gemeinden mit Durchschnitts- e o Z i wachsen. Erst kürzlich flatterte budgets von ein paar Millionen u g ku Re ein Erlass ins Haus, wonach die mit diesem Verwaltungsmonster nft der Gemeinden als Schulerhalter die beschäftigt werden. Alle sind Waagen in den Schulen einer sich einig, dass der Verwal- Wo bleibt die Vernunft in ständigen Eichung unterziehen tungsaufwand weniger werden diesem Land, wo gibt es müssen, und angedroht wurde soll, aber der Aufschrei der mutige Politikerinnen und im Fall der Nichteinhaltung ein Gemeinden gegen diese Büro- saftiges Strafausmaß. Drei Mi- kratie-Keule blieb bisher unge- Politiker, die diesem Treiben nisterien haben sich zwei Jahre hört. Dabei haben wir Lösungen der Bürokraten ein Ende lang mit der Thematik befasst präsentiert, die mit einfachen und kamen dann zu diesem un- Mitteln zum selben Ergebnis, oder Schranken setzen? sinnigen Ergebnis. Und trotz ei- nämlich einer vergleichbaren Wir werden die Diskussion nes öffentlichen Aufschreis über Budgetierung, kommen. diesen Schildbürgerstreich gibt darüber führen, wir werden es bis heute keine vernünftige Wo bleibt die Vernunft in die- uns das nicht gefallen Lösung; die Gemeinden sollen sem Land, wo gibt es mutige zahlen, nämlich rund drei Mil- Politikerinnen und Politiker, die lassen und auch dagegen lionen Euro und das alle zwei diesem Treiben der Bürokraten mit allen uns zur Verfügung Jahre. Wir werden dies nicht ak- ein Ende oder Schranken set- zeptieren, weil wir keinen Sinn zen? Wir werden die Diskussion stehenden Mitteln kämpfen. darin sehen, sondern lediglich darüber führen, wir werden uns ein Geschäft für die Firmen, die das nicht gefallen lassen und dann die Eichung durchführen. auch dagegen mit allen uns zur Wenn’s um meine Gemeinde geht, Verfügung stehenden Mitteln Noch viel schlimmer ist die kämpfen. ist nur eine Bank meine Bank. VRV-Novelle, die das Haushalts- recht der öffentlichen Hände neu regeln soll. Aber allein der Nur wer in der gleichen Region lebt, weiß auch, mit welchen Vergleich der gegenwärtig gülti- gen VRV aus dem Jahr 1997 und Maßnahmen man Gemeinden gestaltet und kann dabei auf dem jetzt vorgelegten Entwurf individuelle Bedürfnisse eingehen. Deshalb ist Raiffeisen der beste spricht ein klares Signal. Sieben Partner bei sämtlichen Finanzgeschäften. www.raiffeisen.at Seiten und 18 Paragraphen mit sechs Anlagen auf 52 Seiten haben wir heute, künftig sollen es 25 Seiten mit 44 Paragraphen und 45 Anlagen auf 127 Seiten sein. Über die Mehrkosten hat sich kaum jemand Gedanken ge- macht. Allein für die Gemeinden

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THEMEN Jubiläum: 25 Jahre KOMMUNAL

10 Überparteilich und überregional: Vom Mitteilungsblatt zum größten Fachmagazin für Bürgermeister

Gemeindebund 24 Forderungsmanagement: Abgaben müssen eingehoben werden. Egal wie! 32 Trau, schau, wem! Bürgermeister „retten“ Vertrauensranking für „Politiker“

Recht und Verwaltung 26 Ganztagsbetreuung; Die Mittel wurden nicht ausgeschöpft 28 Urheberrechtsverletzung im Internet: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

Finanzen 22 Haushaltsrecht: Gemeindebund fordert Verhandlungen und Ausnahmen

Europapolitik 34 Partnerschaften: Es wird eng mit den Fristen 36 Studienreise nach Athen

IMPRESSUM

Herausgeber: Fotos: Mag. Georg Möstl (BM für Wirt- Hersteller: Österreichischer Gemeindebund, www.bilderbox.at; schaft, Familie & Jugend) www.photos.com; www.istock.com Leykam Druck, 7201 Neudörfl Löwelstraße 6, 1010 Wien Mag. Arnold Obermayr Anzeigenberatung: (BM für Europa. Integration. Inter- PEFC zertifiziert: Medieninhaber: nationales) Dieses Produkt stammt Tel.: 01/532 23 88 Österreichischer Kommunal-Verlag Mag. Johannes Pasquali aus nachhaltig bewirt- GmbH., Löwelstr. 6, 2. Stock, Mag. Sabine Brüggemann - DW 12 (BM für Finanzen) schafteten Wäldern und 1010 Wien, Tel. 01/532 23 88, [email protected] kontrollierten Quellen – Fax 01/532 23 77, E-Mail: Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte [email protected] Mag. Alexander Palaschke - DW 14 des Österreichischen Gemeinde- www.pefc.at [email protected] bundes) Geschäftsführung: Druckauflage:36.001 Mag. Michael Zimper Mag. Christian Rupp (Durchschnitt Redaktionsbeirat: (Geschäftsführer IKT-Board im BKA) 2. Halbjahr 2013) Mag. Ewald Buschenreiter www.kommunal.at Univ.-Prof. Dr. Reinbert Schauer (Verbandsdirektor der sozialdemo- (Johannes-Kepler-Universität Linz) Redaktion: kratischen Gemeindevertreter NÖ) Persönlich gezeichnete Artikel fallen Mag. Andreas Wallner unter die Verantwortlichkeit des Autors Tel.: 01/ 532 23 88 Mag. Nicolaus Drimmel (Österreichischer Gemeindebund) (BM für Inneres) und müssen sich nicht unbedingt mit Mag. Hans Braun - DW 16 der Meinung von KOMMUNAL decken. Dr. Gustav Fischer Mag. Michael Zimper (Geschäfts- (Chefredaktion & Layout) führer Österreichischer Kommunal- Mit „entgeltliche Einschaltung“ [email protected] (BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) verlag) gekennzeichnete oder unter der Mag. Helmut Reindl - DW 15 Bezeichnung „Service“ oder „Informa- [email protected] Dr. Clemes Hüffel (BM für Wissenschaft und For- tion“ laufende Artikel sind bezahlte Katharina Lehner- DW 37 schung) Informationen und fallen nicht in die [email protected] Daniel Kosak (Pressereferent des Verantwortlichkeit der Redaktion. Adressverwaltung: Österreichischen Gemeindebundes) Hinweis zu Gender-Formulierung: Bei Elisabeth Leitner - DW 18 Dr. Walter Leiss (Generalsekretär des Österr. Gemeindebundes) allen Bezeichnungen, die auf Perso- [email protected] nen bezogen sind, meint die gewähl- Mag. Alexander Marakovits (BM.I) Beilagenhinweis: Teilen dieser te Formulierung beide Geschlechter, DTP & Grafik: Bgm. Helmut Mödlhammer Ausgabe liegen Beilagen der Fir- auch wenn aus Gründen der leichte- Thomas Max (Präsident des Österreichischen men Denios GmbH und Neuhauser ren Lesbarkeit die männliche Form [email protected] Gemeindebundes) Verkehrstechnik GmbH bei. verwendet wird. KOMMUNAL 06 | 2014 5

PRAXIS

48 Österreichischer Gemeindetag & Kommunalmesse: Die umfassende Vorschau

Thema „Sicherheit“ 52 Need statt Speed: Sicherheit durch kommunale Radarüberwachung

59 Cybercrime: Die unterschätzte Gefahr 62 Motorradlärm: Des Bikers Freud’, des anderen Leid

CHRONIK

72 Erfolgreiche Gemeindekooperation: Der „Smart Mödling“ zeigt’s vor

74 Salzburg: Verkehrsgestaltung muss das Gemeindebudget nicht belasten

76 Lehrgang: Standortfaktor Kreativität 77 Soziales: Kinderschutzzentren bitten um finanzielle Hilfe 78 Aus den Bundesländern

82 Info-Mix, Personalia, Buch-Tipps Begegnungszone Thalgau Grubinger Johann Copyright Foto:

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser! Mit dem Magazin bekommen Sie jeden Monat alle wichtigen Hätten Sie gedacht, dass es Themen aus Politik, Recht und schon wieder 25 Jahre zurück- Praxis frei Haus geliefert. Das liegt, dass das erste KOMMU- hervorragende Feedback in NAL erschienen ist? unserer Leserumfrage bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Damals noch schwarz-weiß un- Weg sind: Für 98 Prozent ist ter dem Titel „kommunal jour- KOMMUNAL glaubwürdig, für nal“, aber mit dem gleichen Ziel Michael Zimper bieten. KOMMUNAL sieht sich 95 Prozent ist es ein nützlicher wie heute: Gemeinden stärken. Geschäftsführer als Drehscheibe zwischen den Arbeitsbehelf. Das ist für uns Gemeinden und der Wirtschaft. ein großer Ansporn, weiter mit Wir sind stolz darauf, die Mit- So werden wichtige Impulse voller Kraft und in höchster arbeiterinnen und Mitarbeiter gegeben, Ideen vernetzt und Qualität für Sie zu arbeiten. in den Gemeinden in ihrer Partnerschaften angestoßen. täglichen Arbeit zu unterstützen Wir bedanken uns herzlich und gemeinsam mit ihnen den Es ist darüber hinaus unser für das große Vertrauen, das Lebensraum für über acht Mil- Anspruch, die starke Stimme der Sie uns entgegenbringen, und lionen Menschen zu gestalten. Gemeinden zu sein und deren hoffen, auch im nächsten Vier- Dementsprechend vielfältig Anliegen gegenüber Bund und teljahrhundert die bewährte sind die kommunalen Aufga- Ländern zu vertreten. Dazu Zusammenarbeit mit Erfolg ben, die bestmöglich erfüllt trägt vor allem die sehr gute weiterzuführen! werden müssen. Dafür brau- Zusammenarbeit mit dem Öster- chen die Gemeinden Partner, reichischen Gemeindebund bei, die ihnen Ideen und praktische der KOMMUNAL als offizielles Umsetzungsmöglichkeiten Magazin nutzt. 6 KOMMUNAL 06 | 2014 THEMEN

Neues Gesetz: Gemeinden müssen ÖBB-Funddienst übernehmen Gemeinden nicht gefragt – Enormer Arbeitsaufwand zusätzlich Fundämter in Städten Städte und Gemeinden an und Gemeinden haben Bahnstrecken sind mit einem bundesweit nun noch mehr Schlag zuständig. Das schafft zu tun. Ein neues Gesetz 25 Prozent mehr Arbeit für de- zwingt laut einem Bericht ren Fundämter. auf ORF-Online Städte und Gemeinden an Eisenbahn- Haushaltsrechtsreform: Bundes-Vorschlag nicht sinnvoll strecken, dass sie in Zügen Leiter des Fundamtes der vergessene Gegenstände Stadt Salzburg: „Die Ge- Länder befürworten Anpassungen übernehmen. Die ÖBB genstände werden meistens übernehmen nur noch das im Endbahnhof bei der Rei- Im Beisein von Gemeinde- Bedeutung, da der Gemein- Abliefern bei diesen Stellen. nigung gefunden. Mit der bund-Präsident Helmut deebene ein Überstülpen Bis zur Gesetzesänderung neuen Regelung haben die Mödlhammer fassten die des Bundeshaushaltsrechts durch den Nationalrat Gemeinde natürlich keine Landesfinanzreferenten am weder personell noch finan- mussten die Bundesbahnen Freude.“ 9. Mai 2014 im burgenlän- ziell zugemutet werden darf selbst die vergessenen Der Aufwand steigt auch dischen Bad Tatzmannsdorf und gleichzeitig der Nutzen Gepäck-, Ausrüstungs- oder deswegen deutlich, weil den Beschluss, dass „der einer solchen Reform für Kleidungsstücke verwalten, von allen gefundenen und gegenständliche Vorschlag die Gemeindeverwaltung aufbewahren und sie gege- von den ÖBB abgegebenen für eine VRV-Neu bei der und die Gemeindepolitik benenfalls rückerstatten. Reisekoffern bzw. Taschen Umsetzung in den Städten etwa im Hinblick auf die Nun sind mit einem Schlag die gesamten Inhalte aufge- und Gemeinden spezifi- Steuerung und Kontrolle die Städte und Gemeinden listet werden müssen: „Das scher Anpassungen für die aufgrund der Komplexität an Bahnstrecken zuständig. muss alles EDV-technisch kommunale Ebene bedarf.“ des vorgeschlagenen Sys- Das schafft 25 Prozent mehr erfasst werden.“ Diese Unterstützung von tems zu verneinen ist. Arbeit für deren Fundämter. Im Ranking bei den Fund- Länderseite ist in den Und auch der Platzbedarf ämtern Österreichs führt kommenden Verhandlun- Siehe zu diesem Thema steige dadurch deutlich, Wien vor Sankt Pölten, gen über die Haushalts- auch den Beitrag auf Seite sagt Franz Schefbaumer, Salzburg, Linz und Graz. rechtsreform von großer 30 dieser Ausgabe.

Gemeindekooperationen: Schulterschluss KOMMUNALE Bund wird sich für SOMMERGESPRÄCHE 2014 Umsatzsteuerfreiheit einsetzen Top-Thema „Jugend in der Gemeinde – was will die Yolo*-Generation“ Nach dem am 7. April 2014 Bundesministerium für erfolgten Schulterschluss in Finanzen akkordierten Sachen Umsatzsteuerpflicht Lösungsvorschlag für die Neue Diskussionsrunde im Stil bei Gemeindekooperatio- Umsatzsteuer-Problematik des legendären „Club 2“ nen (das EU-MwSt-Recht rund um den Leistungsaus- samt der EuGH-Judika- tausch zwischen Körper- tur lassen derzeit kaum schaften öffentlichen Rechts Vom 23. bis 25. Juli finden App? Soziale Medien als Spielraum zu) konnte der vorlegen. Der Vorschlag in Bad Aussee wieder die Sprachrohr zwischen Jugend Österreichische Gemeinde- empfiehlt die Anwendung Kommunalen Sommerge- und Gemeinde“ sollen her- bund in seiner Ende April des Wettbewerbskonzepts spräche statt. Diskussionen ausarbeiten, welche Rolle erfolgten Stellungnahme des Vergaberechts unter von Experten aus Industrie, die Jugendlichen für die an die EU-Kommission gewissen Voraussetzungen Wirtschaft mit Jugendfor- Gemeinden spielen können – (diese legte ihre Reform- auch im MwSt-Recht. Das schern und Jugendlichen und umgekehrt. vorschläge zu den Mehr- BMF hat zugesagt, diese sowie Workshops zu Themen Mehr in Kürze. wertsteuer-Vorschriften für Position in den kommenden wie „Gebt der Jugend Raum den öffentlichen Bereich Verhandlungen auf europäi- – Raumordnung aus Sicht * Yolo – Jugendwort, steht vor) bereits einen mit dem scher Ebene zu vertreten. der Jungen“ oder „Alles für „You only live once“ KOMMUNAL 06 | 2014 7

Steiermark: Bald um eine Gemeinde kleiner? Urban Agenda auf Euronews Dürnstein will zu Kärnten „Stadt“ ist ab 5000 Einwohnern Der europäische TV-Sender Mittelstädte sind. Die Steiermark könnte nach Bund für die Wünsche der Euronews sendete kürzlich Ansonsten skizziert der – einem Bericht auf ORF-On- Kommune einsetzen. eine Reportage über städti- u. a. in Graz gedrehte – Be- line bald um eine Gemeinde Für eine Veränderung der sche Herausforderungen in richt die gängigen Heraus- kleiner sein: Dürnstein Landesgrenzen müsste aller- Europa. Positiv hervorzuhe- forderungen, allen voran in der Steiermark, an der dings der Nationalrat Geset- ben ist, dass Euronews die die Suche nach effizienten Grenze zu Kärnten gelegen, zesänderungen beschließen, Städtelandschaft in Europa Verkehrslösungen. will zur Kärntner Gemeinde ebenso die betroffenen korrekt darstellt und darauf werden. Grund für diese Bundesländer, also die Stei- verweist, dass man gemäß http://de.euronews.com/ Pläne, die von einer Bürger- ermark und Kärnten. EU-Definition bereits ab 2014/03/25/staedte-in-der- initiative forciert werden, ist Der Wunsch der Bevölke- 5000 Einwohnern „Stadt“ ist eu-trend-zur-urbanisierung/ die bevorstehende Fusion rung allein reicht dafür nicht sowie dass der Großteil eu- http://www.ccre.org/en/ mit der Gemeinde Neu- aus. ropäischer Städte Klein- und actualites/view/2837 markt. 84 Prozent der Dürnsteiner sprachen sich in einer Volks- befragung gegen die Zu- sammenlegung aus. Lothar Deutz, Obmann der Bürger- initiative „Pro Dürnstein“, erklärte gegenüber der „Kleinen Zeitung“: „Meine Kinder gehen in Kärnten in die Schule.“ Schon deshalb könne er sich nicht vorstel- len, dass sein Heimatort zu Neumarkt kommt. Deutz’ Alternativen: „Zu Kärnten gehen und eigen- ständig bleiben. Oder zu Kärnten gehen und mit Friesach fusionieren.“ Deutz will nun eine Postwurf-Be- fragung unter den Bürgern durchführen. Parallel dazu hat die Gemeinde, wie andere in der Steiermark auch, gegen die Fusion Be- schwerde beim Verfassungs- gerichtshof eingebracht. Unterstützung gibt es aus der Politik: Neben dem Kärntner FPÖ-Landtagsab- geordneten Franz Pirolt will auch der ÖVP-Nationalrats- abgeordnete Fritz Grillitsch den Dürnsteinern helfen – obwohl er damit gegen die Linie der steirischen ÖVP handelt. Gesetzesänderung? Für den Judenburger dürfen „Ländergrenzen bei den Bedürfnissen der Menschen keine Rolle spielen“. Das Leben der Dürnsteiner spiele sich in Friesach ab, daher werde er sich bei den Bundesländern und beim 8 KOMMUNAL 06 | 2014 THEMEN

Verkehrte Welt Multi-Level-Governance Amt für AdR legt Charta Bürokratieabbau zur Signatur auf soll 2016 kommen Der Ausschuss der Regionen Im Pressefoyer des Mi- legte „seine“ Charta der Die Diskussionen gingen auch nach dem offiziellen Teil weiter: Prof. nisterrates vom 13. Mai Multi-Level-Governance zur Iris Saliterer von der Uni Klagenfurt, Moderator Erich Thewanger von 2014 kündigten Bundes- Signatur auf. Zielgruppe der KPMG Alpen-Treuhand und Dr. Friederike Schwarzendorfer von kanzler Werner Faymann sind lokale und regionale der Sektion II im BMF im Gespräch. und Vizekanzler Michael Gebietskörperschaften, de- Spindelegger für 2016 die ren repräsentative Verbände Konferenz: Finanzforum der öffentlichen Hand Schaffung eines „Amtes der und Netzwerke, politische Bundesregierung zum Bü- Persönlichkeiten sowie Ver- rokratieabbau“ an. Ob man treter anderer Regierungs- „Es fehlt der politische Wille“ Bürokratie mit Bürokratie und Verwaltungsebenen. bekämpfen kann, sei dahin Ziel ist ein funktionierendes Intensive Diskussionen Kommunen ändern. Der gestellt, aus Sicht der Ge- Mehrebenensystem, in fanden beim 2. Finanz- Wiener Finanzdirektor meinden könnte der Bund welchem das Subsidia- forum der öffentlichen Dietmar Griebler wiederum in vielen Bereichen für ritätsprinzip respektiert, Hand, organisiert vom sprach dem Bund schlicht- Verwaltungsentlastungen Entscheidungen transparent Business-Circle, am 14. Mai weg die Zuständig für einen sorgen, man denke nur an und nachvollziehbar getrof- in Wien statt. Vor allem die „VRV-Entwurf für die Kom- die Vollziehung des Gebüh- fen werden und Bürgerbe- Themen „VRA-Neu“ und munen“ ab. Durch die Bank rengesetzes oder an die teiligung groß geschrieben „Haushaltsreform“ wurden forderten die anwesenden immer höheren Standards wird. Die Unterzeichner der kontrovers diskutiert. So Kommunalpolitiker vor egal in welchem Bereich. Charta sollen: brach der Wiener Neustäd- einer Haushaltsumstellung Geleitet werden soll das • die Multi-Level-Gover- ter Bürgermeister Bernhard eine Aufgabenreform ein. Amt vom Kulturminister Jo- nance zur Stärkung einer Müller ein Lanze für die Eine Position, die auch sef Obermayer und Staats- europäischen Gesinnung kleinen Gemeinden und die zahlreichen Experten sekretär Jochen Danninger. in ihrer Region/Stadt forderte, dass diese durch vertraten. Allerdings kamen nutzen, indem sie mit eine Systemumstellung die meisten zum Schluss, Nachzuhören unter: politischen Gremien nicht „überfordert und dass es schon genügend http://tvthek.orf.at/topic/ und Verwaltungen von fremdbestimmt werden Vorschläge und Exper- Inland/6909379/Zeit-im- der kommunalen bis dürften“ – und eine solche tisen gäbe, es aber „am Bild/7910851/ zur europäischen Ebene Umstellung würde überdies politischen Willen, die Vor- Buerokratie-Abbau-soll- zusammenarbeiten, „nichts an der magelhaften schläge auch umzusetzen“, Steuerreform-finanzieren/ und umgekehrt; Finanzausstattung“ der fehlen würde. 7910877 • die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit anderen Regionen/ EU-Parlament: Richtlinie verabschiedet Städten voranbringen und damit administrative Kostenreduktion beim Breitbandausbau Hürden und geografische Grenzen überwinden; Das EU-Parlament einigte Zugang zu bestehenden • ihre Verwaltungen mo- sich in der letzten Plenarsit- Netzen und Infrastruktur zu dernisieren, indem sie zung vor dem Intensivwahl- öffnen. Dazu zählen etwa digitale und innovative kampf auf einen Gesetzes- Kanalnetze, Strom- und Lösungen in vollem text für das Vorhaben, die Gasleitungen, Fernwärme Umfang nutzen, für mehr Kosten beim Breitbandaus- sowie Masten, Leitungs- Transparenz und Offen- bau durch vorausschauende rohre, Einstiegsschächte heit sorgen und ihren Planung von Bau- und oder Verteilerkästen. Trink- Bürgern hochwertige und Infrastrukturarbeiten zu wassernetze werden vom leicht zugängliche Dienst- reduzieren. Positiv ist, dass Anwendungsbereich der leistungen anbieten; der zwischen Rat und Par- Richtlinie explizit ausge- • die Beteiligung der Bürger lament akkordierte Text die nommen. und der Zivilgesellschaft Rechtsform des Kommissi- Die Richtlinie tritt nach am Beschlussfassungspro- onsvorschlags änderte und ihrer Veröffentlichung im zess fördern und damit somit dem nationalen Ge- Amtsblatt in Kraft, die Mit- Breitbandunternehmen sollen die partizipative Demo- setzgeber Umsetzungsspiel- gliedstaaten müssen sie bis Zugang zu bestehenden Netzen kratie weiterentwickeln. raum einräumt. Der Richt- 1. Jänner 2016 in nationa- und Infrastruktur bekommen, Nähere Infos unter: linienvorschlag dient dazu, les Recht umsetzen. ausgenommen Trinkwasser- http://cor.europa.eu/de/ Breitbandunternehmen den www.europarl.europa.eu netze. http://www.cor.europa.eu Für über 80 Gemeinden rund um

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007762T3_WE_Gemeinde_Traiskirchen_210x297_Kommunal_iWC.indd 1 29.04.14 22:00 10 KOMMUNAL 06 | 2014 25 JAHRE KOMMUNAL Überparteilich, überregional

25 Jahre KOMMUNAL sind ein Anlass für einen Blick zurück, „woher wir kommen“. Und es ist Gelegenheit für ein paar Gedanken, wohin der Weg geht. Aber das ist nicht so einfach: Schon die „Gründerväter“ hatten verschiedene Motivationen für ihren Schritt. Gefragt waren einerseits eine Informationsschiene und ande- rerseits ein juristisches Fachblatt. Wie es mit diesen nicht gerade kleinen Anfor- derungen weitergegangen ist, lesen Sie auf den folgenden Seiten. 25 JAHRE KOMMUNAL KOMMUNAL 06 | 2014 11

Vom Mitteilungsblatt für Bürgermeister zum Fachmagazin für Kommunalpolitik Überparteilich, überregional

HANS BRAUN, KATHARINA LEHNER, HELMUT REINDL

Schon 1989 wurde – und wird beit für die Öffentlichkeit sicht- Stärke von KOMMUNAL heraus. heute immer noch – die Frage bar gemacht wird.“ Jordan kan- Mit den Worten von Hermann aufgeworfen, was der Kern didiert mit einer Einheitsliste, Grassl, seit 1986 Bürgermeister des Magazins ist. Jedenfalls die zur Volkspartei gerechnet von Hartl in der Steiermark: mehr als „nur“ ein juristisches wird, aber ähnliche Stimmen „Sehr gerne lese ich über Best- Fachblatt oder ein Mittei- gibt es auch von der Sozialde- practice-Beispiele aus anderen lungs-Organ. Der Auftrag von mokratie. „Es ist enorm wichtig, Gemeinden. Viele Gemeinden KOMMUNAL war von Anfang dass wir mit dem Gemeinde- haben sich ja auf ein bestimm- an klar: Es sollte die Entschei- bund eine starke Vertretung tes Gebiet spezialisiert. Wenn dungsträger der Kommunal- haben. Und genauso wichtig ist man liest, welche interessanten politik informieren – und zwar es, dass wir mit KOMMUNAL Lösungen es gibt, dann kommt unabhängig von der Partei oder ein Sprachrohr haben. Denn es man manchmal auf Ideen, auf der Region. Dieser Grundsatz würde nichts nützen, wenn nur die man von alleine nicht ge- stand von Anfang an über allem im Vorstand diskutiert wird und kommen wäre.“ und war (und ist) einfach: Kom- Resolutionen verfasst werden. Diese Art der Berichterstattung munalpolitik ist Sachpolitik und Man braucht auch ein Medium, hat es zwar in den ersten Aus- kein parteipolitisches „Gezänk“. das die Positionen auch nach gaben auch schon gegeben, Dieses Bemühen um die gemein- außen transportiert. Das hat aber so richtig losgegangenen samen Interessen, dieses „die man zuletzt bei der Diskussion ist es erst 1993 mit Walter Sachpolitik in den Vordergrund über die Eisenbahnkreuzungs- Zimper. Der Vollblutjournalist stellen“, wurde von den Lesern verordnung gesehen. Kurzum: und Kommunalpolitiker wusste auch von Beginn an anerkannt, Ich möchte KOMMUNAL nicht genau, was die Kollegen lesen wie sich Norbert Jordan, schon missen!“ So Fritz Knotzer, lange wollen. Und als er sich im 1977 Bürgermeister von Sell- Jahre Bürgermeister von Trais- Sommer 1996 zum großen und rain in Tirol, an die Anfänge kirchen in Niederöstereich. gewagten Schritt „monatliche erinnert: „Was ich für sehr Für diese Ausgabe haben wir Erscheinung“ entschloss, legte wichtig erachte, ist, dass im einige der Bürgermeister be- er großen Wert auf diese „Bei- KOMMUNAL die Anliegen und fragt, die 1989 schon im Amt spiele aus anderen Gemeinden“. die gemeinsamen Interessen der waren – zum Leidwesen der Re- Im Sommer 1996 anzusetzen, Gemeinden vertreten werden. daktion haben wir keine Frauen würde aber zu kurz greifen. Neben der Stärkung des Ge- gefunden, die damals schon Frei nach einem weisen Spruch: meinschaftskeitsgefühls ist aus aktiv gewesen wären. So gut „Man muss wissen, woher man meiner Sicht besonders wichtig, wie alle, mit denen wir gespro- kommt, um zu wissen, wohin dass die kommunalpolitische Ar- chen haben, heben eine weitere man geht.“ Also zurück ins  12 KOMMUNAL 06 | 2014 25 JAHRE KOMMUNAL

ES BEGINNT ...  Jahr 1988, als die Bemühungen die mit Fug und Recht als eu- von zwei Gemeindebund-Prä- ropa- und weltweit einzigartig sidenten begannen, Früchte zu anzusehen ist. Ein Sprachrohr für tragen. Ferdinand Reiter war Umso unverständlicher musste der eine, der die Mühsal der es erscheinen, dass eine so die Gemeinden vorbereitenden Verhandlungen schlagkräftige Organisation über Nach mehr als 40 Jahren getragen hatte, und Franz Ro- kein eigenes mediales Sprach- Überzeugungsarbeit gelang es meder der andere, der KOMMU- rohr verfügte. Der Wunsch im Jahr 1988 dem damaligen NAL dann auch aus der Taufe danach wurde jedenfalls schon Präsidenten des Gemeindebun- heben konnte. viel früher, nämlich 1948, des, Franz Romeder, das OK der formuliert, als Regierungsrat Landesverbände zur Gründung Turbulente Anfänge Alfred Sponner (Generalsekretär eines eigenen Informations- Im März 1989 erschien die des Gemeindebundes in den mediums zu erhalten. Die Idee erste Ausgabe von „kommu- Jahren von 1947 bis 1952) der des Geschäftsführers des nö. nal-journal“, dem periodisch Hoffnung Ausdruck gab, dass Gemeindevertreterverbandes erscheinenden offiziellen Organ „es dem Vorstand in absehbarer der VP, Roman des Österreichischen Gemein- Zeit gelingen wird, auch diesem Häußl, war, debundes. Zuvor hatte es Programmpunkt des Österrei- dass sich lediglich die äußerst sporadisch chischen Gemeindebundes zur KOMMU- erscheinende „Österreichische Verwirklichung zu verhelfen“. Gemeinde Rundschau“ gegeben, Bei dieser Hoffnung blieb es die erstmals im März 1963 dann mehr als vier Jahrzehnte, erschienen war und mit der obwohl das Thema immer der Gemeindebund seine „Bür- wieder aufs Tapet gebracht germeister und Gemeinderäte“ wurde. Aber am 24. Jänner informieren und den „kommu- 1989 beschloss der Vorstand des nalen Erfahrungsaustausch in Gemeindebundes nach langen den Gemeindestuben“ steigern und schwierigen Verhandlungen wollte. Aber das war zu wenig schließlich doch die Heraus- und wurde mehr und mehr als NAL von Anfang Manko empfunden. an selbst durch 1989 war für die Gemeinden den Verkauf von Inse- überhaupt ein mehrfach bedeu- rate trägt. tendes Jahr. Mit der Veranke- Als Redakteur wird in diesen rung in der Bundesverfassung turbulenten Anfangsjahren Karl- hatten Österreichs Gemeinden heinz „Ali“ Richter gewonnen und ihre Interessenvertretungen – ein guter Journalist. eine rechtliche Stellung erlangt, Ein Geschäftsmodell, das ab 1993 bis heute äußerst erfolg- reich umgesetzt wird, wurde damit in ersten Grundzügen festgelegt. 1988 1989 Jänner März Mai Als Außenminister Alois Mock und sein ungarisches Pendant Gyula Horn im Mai 1989 den Grenzzaun durchschnitten, war der „Eiserne Vorhang“ Ge- schichte. Die Gemeinden hatten das Ihre dazu beigetragen und die Grenze mit ihren Gemeide- partnschaften schon viel früher überschritten – ein Thema, dem VERANKERT: sich der 61. Österreichische Der Gemeindebund Gemeindentag 2014 besonders Zu Beginn des Jahres in der Bundes- widmet. 1989 übernimmt Ro- verfassung ist Hilfe bei einer Ka- bert HInk den Posten der erste Top- tastrophe war das des Generalsekretärs Aufmacher des Titelthema der ersten Zum Zeitpunkt Mai 1989 des Gemeindebun- „kommunal- Ausgabe: Infolge des betrug der Umfang von des. Er wird einer journals“ verheerenden Erdbe- Mit einem Bericht über „kommunal-journal“ 32 Sei- der wesentlichen bens in Armenien 1989 den (teuren) Weg nach ten, färbig waren praktisch Förderer von KOM- spendeten Österreichs Europa begann im sel- nur die Inserate (wie damals MUNAL. Gemeinden in Rekord- ben Monat die normale durchaus üblich). Das Maga- zeit mehrere Häuser. Berichterstattung. zin erschien viermal jährlich und hatte eine geprüfte Auf- lage von 10.000 Stück. 25 JAHRE KOMMUNAL KOMMUNAL 06 | 2014 13

gabe einer eigenen Zeitung, des „kommunal-journals“. Als Partner und Verleger konnte der Journalist Karl-Heinz Richter gewonnen werden. Über die mehr oder weniger ZÄSUR 1995 turbulenten Anfangsjahre sprach KOMMUNAL mit Franz Romeder, damals Präsident des Mit Jahresbeginn Gemeindebundes (von 1987 1995 ist Österreich bis 1999): „Ich kann mich vor bei der EU, die Auf- allem an die jahrzehntelangen lage des Kommu- Diskussionen erinnern, die der nal-Magazins wird ersten Ausgabe vorausgingen. um 3000 auf 16.500 Der Österreichische Gemeinde- Stück erhöht, was bund hatte keine Zeitschrift – nach gängiger vor allem die Finanzierung war Rechnung rund ein Knackpunkt. Ich habe dann 50.000 Leser bedeu- mit meinem Freund Roman tet. Der Umfang Häußl, damals Geschäftsführer steigt auf bis zu 68 des niederösterreichischen Ge- (64+4) Seiten meindevertreterverbandes der VP, Rücksprache gehalten, und Im Sommer 1995 wir haben eine Linie gefunden, findet im Rahmen die das möglich machte. Nach des Gemeindeta- seinem Vorschlag wurde der Re- ges die erste Kom- dakteur Karlheinz „Ali“ Richter munalmesse im mit der Herausgabe betraut. Die burgenländischen Zeitung selbst wurde mit Inse-  Oberwart statt. 1996 ist das Jahr, in dem der Österreichische Gemeinde- bund sein Büro in Brüssel Um das Jahr 1993 eröffnet. Verleger Walter abzuschließen, Zimper nutzte die Chance wird eine Aus- und begründete mit den gabe des „Öster- „Haberzettl-Cartoons“ eine reich-Kommunal“ langjährige Tradition. Aber herausgegeben. nicht nur der Gemeindebund „übersiedelte“, auch ...

19891989 19931993 1994 1995 1996 Die Handschrift des Vollblutjournalisten Walter Zimper war sofort ab 1994 In diesem Jahr wird deutlich spürbar. Nicht nur die Debatte um die die Berichterstattung erfuhr „Getränkesteuer“ einen Qualitätssprung, auch losgetreten. Diese die Optik wurde schlagartig Causa zieht sich – moderner. Das Kommu- je nach Lesart – nal-Magazin erscheint – zumindest bis ins durchgehend vierfärbig – in Jahr 2008. Herbst 1993: Nach einer kontrollierten Auflage Detailentscheidun- dem Tod „Ali“ Richters von 13.500 Stück. Die „EU HERBST 1995 ... der NÖ Zeitschriftenverlag gen fallen noch kommt es rasch zu Eini- und die Folgen für Öster- In der österreichi- eröffnet in der Löwelstraße 6, später. gung zwischen dem Ös- reich“ waren das beherr- schen Politik gibt 1010 Wien, ein Büro. terreichischen Gemein- schende Thema. es Einigkeit über KOMMUNAL residiert heute debund unter Franz den Konsultations- immer noch hier, der Gemein- Romeder und dem NÖ mechanismus. debund zog kurz darauf an Zeitungsverlag unter diese Adresse. Walter Zimper (Bild): Zur Eröffnung kamen auch Ab jetzt erscheint das Vizepräsident Anton „Toni“ „Kommunal-Magazin“ Koczur, Präsident Franz Rome- in der NÖ Zeitschriften- der, hier mit Verleger Walter verlagsgmbH. Zimper im Jahre 2003. 14 KOMMUNAL 06 | 2014 25 JAHRE KOMMUNAL

 raten finanziert, für die ich eine schon direkt mit der Öffentlich- Dieser Meilenstein wurde in Menge Firmen angeschrieben keitsarbeit zusammenhing und der zweiten Ausgabe des „Kom- habe. Leider war Ali Richter mittlerweile immer wichtiger munal-journals“ gebührend aber kein Unternehmer, daher geworden ist. In diesem Sinn gefeiert. In den kommenden war ich sehr froh, als sich nach war KOMMUNAL immer schon Jahren etablierte sich das Richters Tod Walter Zimper be- ein wichtiges Instrument.“ „kommunal-journal“ bei den reit erklärte, aktiv zu werden. Er März 1989: Die erste Ausgabe österreichischen Gemeinden, sorgte in Folge für die redaktio- des „kommunal-journals“ wurde die Zusammenarbeit mit dem nellen und unternehmerischen „aus dem Boden gestampft“, Gemeindebund entwickelte sich Belange. eine Sondernummer, die sich sehr gut. Die Umfänge blieben So war es dann ab 1994 mög- mit einer großen Hilfsaktion des bei 32 Seiten pro Ausgabe, nur lich, das heutige KOMMUNAL, Gemeindebundes befasste: Nach einzelne Seiten wurden, wie das sich immer mehr bewährt, einem verheerenden Erdbeben damals durchaus üblich, färbig herauszugeben. Mit Hilfe des in Armenien mit rund 25.000 gedruckt, vornehmlich Inserate. Magazins konnte und kann der Toten und rund einer Million Nach dem Tod Karl-Heinz Rich- Österreichische Gemeindebund Obdachlosen ermöglichte es ters 1993 schien ein frühes Ende entsprechende Informationen die Spendenfreudigkeit der des offiziellen Organs des Ös- an die Gemeinden weitergeben österreichischen Gemeinden, terreichischen Gemeindebundes und damit auch an Ansehen zu- im Rahmen einer Aktion der im Bereich des Möglichen zu legen.“ Vor allem diesem letzten Tageszeitung „Kurier“ im Katas- sein, wie sich Zeitzeuge Franz Satz stimmt Anton „Toni“ Koc- trophengebiet in kürzester Zeit Oswald erinnert. Glücklicher- zur, damals Erster Vizepräsident vier Wohnhäuser zu errichten. weise kam es im Herbst 1993 des Gemeindebundes und Präsi- Viel wichtiger für die Gemein- zu einem Abkommen zwischen dent des nö. Gemeindevertreter- den und ihre Vertretung war dem Österreichischen Gemein- verbandes der SP, zu: „Ich habe allerdings, dass nach langen debund unter Präsident Franz es allerdings für sehr wichtig ge- und zähen Verhandlungen im Romeder und dem NÖ Zeitungs- halten, dass der Gemeindebund Dezember 1988 die Gemeinden verlag unter Walter Zimper ein Sprachrohr hat, weil die ihre Verankerung in der Bun- – und hier setzt die Story des politische Einflussnahme damals desverfassung feiern konnten. KOMMUNAL wirklich ein.

Im Sommer 1996 die nächste Premiere: Mit dem Engagement des deut- Erstmals produziert das Kommunal-Ma- schen „Layout-Gurus“ Norbert gazin eine tagesaktuelle Ausgabe zu Küppers schritt KOMMUNAL einem Gemeindetag. Seither ist das fixer 1997 endgültig in moderne Bestandteil des größten kommunalpoli- Zeiten. tischen Events Österreichs und aus dem Programm nicht mehr wegzudenken.

1996 1996 1997 1997 1998 Sommer

Der Kommunal- Verlag organi- siert zum Jubilä- Im Februar 1998 umsgemeindetag konstituiert sich in zum zweitem Mal Brüssel der AdR, eine KOMMUNAL- der Gemeindebund MESSE. Der Erfolg stellt (gemeinsam mit dem Städte- Eine der letzten Ausga- 1997 kommt alles neu: gab dem Konzept Küppers KOMMUNAL- bund) 3 Mitglieder ben des „alten“ Kom- KOMMUNAL hat einen Recht. Layout wurde mit der – ab jetzt berichtet munal-Magazins 1996 (nicht ganz glückli- September-Ausgabe Kommunal regel- schaffte mit der Organi- chen) Relaunch hinter 1997 vorgestellt. Es ist mäßig aus Brüssel. sation eines Härtetests sich, die Auflage wur- im wesentlichen bis für Kommunalfahrzeuge de auf 30.000 erhöht, heute so geblieben. eine veritable Sensati- beglaubigt von Anfang on. 12 Seiten Sonderbe- von der ÖAK, der Öster- richt inklusive. reichischen Auflagen- kontrolle. 25 JAHRE KOMMUNAL KOMMUNAL 06 | 2014 15

Die Ära Walter Zimper über aktuelle Anliegen, die Walter Zimper, damals Bür- die Gemeinden als größten germeister der Gemeinde öffentlichen Investor, aber Markt Piesting und ehemaliger auch die Wirtschaft inklusive Landtagsabgeordneter, war der Werbewirtschaft berühren. Medien-Profi durch und durch Das Magazin ist ein Bindeglied und zugleich ein erfahrener zwischen dem Gemeindebund Kommunalpolitiker sowie als und den Kommunalpolitikern, Vizepräsident des NÖ Gemein- ein Vermittler zugleich der devertreterverbandes der ÖVP Wünsche der Gemeinden und auch in der kommunalen Inter- der Möglichkeiten und An- essenvertretung „zu Hause“. gebote der Wirtschaft. Nicht Eine erste Probenummer des zuletzt ist dieses Magazin aus neuen „Kommunal-Magazins“ bundesstaatlicher Sicht wichtig, Der Start von erschien noch im Dezember wird es doch der Bedeutung der EIN «SCHWESTERMAGAZIN» KOMMUNAL 1997 1993 unter dem Namen „Öster- Gemeinden als gleichrangiger in der Wiener reich kommunal“ und konnte Gebietskörperschaft neben Bund SCHULE & SPORTSTÄTTE Löwelstraße gleich mit einer Erfolgsmeldung und Ländern gerecht.“ Ab 1998 kommt ein neuer Schwer- und das Team „aufmachen“. Die Titelstory Verleger Walter Zimper legte punkt zum Tragen: die allmähliche rund um Walter lautete nämlich „Kommunaler sich und seinem Mitarbeiter- Umstellung auf den Euro. Auch Zimper. Weihnachtsfriede im letzten Mo- team die Latte gleich ziemlich die Volkszählung ment: Bürde der Steuerreform hoch: „Als Medieninhaber 2001 wirft re- entschärft“. Noch knapp vor In- und Verleger wollen wir eine daktionell ihre krafttreten der Steuerreform mit sinnvolle Symbiose gestalten Schatten voraus. dem Wegfall der Gewerbesteuer zwischen den publizistischen Mit dem Österrei- war es in harten Verhandlungen Anforderungen an ein zeit- chischen Institut gelungen, einen Härteausgleich gemäßes Magazin und den für Schul- und in Höhe von einer Milliarde objektiven, überparteilichen Sportstättenbau Schilling zu erreichen. Grundsätzen, denen sich der (ÖISS) folgt eine Im Februar 1994 erschien dann Österreichische Gemeindebund enge Kooperati- die erste Ausgabe des „Kom- als gesetzliche Interessenver- on, künftig wird munal Magazins“ als offizielles tretung der Kommunen und sechsmal im Jahr Organ des Österreichischen als Herausgeber verpflichtet das Fachmedium Gemeindebundes. In seinem fühlt. Die fachkundige Infor- „Schule und Editorial meinte Präsident mation aus erster Hand ist ein Sportstätte“ in 12.500 Exempla- Franz Romeder: „Das neue unentbehrlicher Behelf für die ren KOMMUNAL beigelegt. Kommunal-Magazin ist, das sei verantwortlichen Entschei- in aller Bescheidenheit gesagt, dungsträger über mehr als 40 zweifellos eine Top-Information Milliarden Schilling jährlicher 

1998 1999 1999 2000 2002 2003

Aufsehen erregt ein KOMMUNAL- Im Juli 1999 präsentiert Interview mit dem damaligen Sturm- Graz-Trainer Ivica Osim. Beim Gemeindetag KOMMUNAL erstmals eine 1998 verkündet Homepage. In der Folge ge- Franz Romeder, dass hen aber durch die Insolvenz er nicht mehr als der Partnerfirmen im Zuge Präsident des Öster- des Platzens der „Cyber-Bla- reichischen Gemein- se“ große Datenmengen un- debundes kandidiert wiederbringlich verloren. – Helmut Mödlham- mer übernimmt 1999 das Ruder. KNALLEFFEKTE 2000: Österreich verliert den Beim Jahrhunderthochwasser Rechtsstreit um die Geträn- 2002 war KOMMUNAL als ein- kesteuer, und KOMMUNAL ziges Fachmagazin mit einem steigert seine Auflage auf Team vor Ort und konnte Kaum jemand wusste, dass der rund 34.000 Stück. Und authentisch über die beeindru- Erfolgscoach Vizebürgermeister der ist damit Europas größtes ckende Solifdarität unter den bosnischen Stadt Sarajewo war, die deutschsprachiges kommu- Gemeinden berichten. unter dem Krieg schwer gelitten nales Fachmagazin. hatte. 16 KOMMUNAL 06 | 2014 25 JAHRE KOMMUNAL

2001

PROFESSOR WALTER ZIMPER

Kaum etwas hat den „Boss“ so gefreut wie diese Ehrung, als Bun- despräsident Thomas Klestil dem Verlagschef Walter Zimper den Eh- rentitel „Professor“ verliehen hatte. Noch mehr freute er sich dann, als Niederösterreichs Landeshaupt- mann Erwin Pröll die Überreichung der Urkunde zu einem speziellen Ereignis machte. Einer der Hauptgründe für die Ehrung war das „Verdienst Walter Zimpers um die Etablierung einer qualitativen Kommunalpresse“. Die Tatsache, dass er diese Leistung auf eigenes Risiko und ohne wirtschaft- liche Rückendeckung vollbracht hatte, ließ seine Leistung in noch hellerem Licht erstrahlen. Helmut Mödlhammer schrieb denn auch in einem „Spezial- Editorial“: „Walter Zimper ist ein Professor der edlen Journalistik, die Information, Ausgewogenheit und Korrektheit in den Mittelpunkt stellt, die sich nicht den Entwick- lungen des Auflagenmarktes und des brutalen Verkaufs beugt“. Ihm ist es gelungen, KOMMUNAL zu einer unüberhörbaren Stimme der Gemeinden zu machen.“ Hans Braun

2003 2003 2004 Im April 2003 feierte der Verlag das zehnjährige Bestehen Im August 2003 wird Großer Festakt im In Paris findet im des KOMMUNAL (1993 hatte der NÖ Verlag das Medium die Niederösterreichi- Oktober 2003: Der April 2004 der Grün- übernommen). Im Rahmen dieser Feier gab es auch einige sche Zeitschriften-Ver- Gemeindebund und Spit- dungskongress von Änderungen im Verlag zu verkünden. Zum lags- zenvertreter des Staa- „United Cities and ersten beteiligte sich die P&V-Holding des gmbH offiziell in tes (Bundespräsident Local Governments“ Josef Taus mit 35 Prozent am Verlag. „Österreichischer Thomas Klestil kommt statt, die Vereini- Als zweiten Geschäftsführer nominierte der Kommunal-Verlag“ trotz eines gebroche- gung der bisherigen Industrielle niemand geringeren als Walter umbenannt. nen Knöchels) feiern drei global tätigen Zimper, den ältesten Sohn des KOMMU- das 15-Jahr-Jubiläum kommunalen Inter- NAL-Professors. der Verankerung des essenvertretungen „Mit dieser neuen Gemeindebundes in der IULA, UTO und Me- starken strategi- Bundesverfassung. tropolis. Österreich schen Partnerschaft ist im 318-köpfigen soll es gelingen, Weltbeirat vorhandene Res- durch Gemein- sourcen für eine debund-Vizeprä- dynamische Wei- sident und KOM- terentwicklung des MUNAL-Verleger ehrgeizigen Fachverlages zu nutzen Prof. Walter und weitere Marktführer-Medien an Bord zu holen“, so Zim- Zimper und Städ- per damals. Um dann anzudeuten, das „Modell KOMMU- tebund-Präsident NAL“ auch in andere Länder exportieren zu wollen. Dr. Michael Häupl vertreten. 25 JAHRE KOMMUNAL KOMMUNAL 06 | 2014 17

 Investitionen in 2300 Gemein- der nö. Gemeindevertreterver- Verbreitung sucht ihresgleichen, den der Republik.“ band der VP. Vier Jahre später jede österreichische Gemeinde, Das ehrgeizige Konzept ging übersiedelte der Verband nach Bürgermeister, Vizebürgermeis- auf. Nach zwei Jahren hatte St. Pölten, und der Österrei- ter, Vorstandsmitglieder der das sechsmal jährlich erschei- chische Gemeindebund zog Gemeinden, leitende Stadt- und nende „Kommunal-Magazin“ an der Adresse Löwelstraße Gemeindebeamte, Kassenver- bereits eine Auflage von 16.500 6, 1010 Wien, ein. walter, Bauhofleiter, Bade- und erreicht, was nach den Erfah- Erstmals versuchte sich 1996 Wassermeister, Gemeindever- rungswerten der Medienwis- das Kommunal-Magazin auch an bände, Spitzenleute aus mit senschaft rund 50.000 Leser einer tagesaktuellen Sonderaus- den Gemeinden verwandten aus dem kommunalen Bereich gabe zum Gemeindetag – seit Bereichen), redaktionell ist bedeutete. Das offizielle Organ damals fixer und nicht mehr KOMMUNAL jetzt dreigeteilt: des Gemeindebundes war da- wegzudenkender Bestandteil in einen allgemeinen Teil, einen mit tatsächlich zu Österreichs jedes Österreichischen Gemein- Praxis- und einen Chronikteil. größtem Fachmagazin für die detages. Das offizielle Organ des Ge- Kommunalpolitik geworden. Ach ja: Nicht nur ein neues Lay- meindebundes ist zum größten 1996 passierte dann wieder out war 1997 in Vorbereitung, Fachmagazin Österreichs ge- einiges: Der Gemeindebund es sollte „dicker“ kommen ... worden, mit einem neuerlichen eröffnete ein Büro in Brüssel, grafischen und redaktionellen KOMMUNAL erhielt damit Zäsur 1997: KOMMUNAL Re-Launch, einem erweiterten sozusagen direkten Zugriff auf erscheint monatlich Team und – absolute Rarität – Nachrichten aus erster Hand aus einer eigenen Karikaturen-Seite. der Hauptstadt Europas. Der NÖ Mit „KOMMUNAL“ ein neuer Das Rezept von Walter Zimper Zeitschriftenverlag eröffnete im Titel, Umstellung auf monat- ging voll auf: Schon der Jubi- Spätsommer ein Verlagsbüro in liches Erscheinen, Auflagen- läumsgemeindetag (50 Jahre Wien – im selben Haus saß auch steigerung auf 30.000 (die Gemeindebund) samt Kommu- 

Die Ausgabe Im November 10/2005 von 2007 verpasst sich KOMMUNAL zum KOMMUNAL ein Gedenkjahr er- „Face-lifting“. Die reicht mit einem neue Optik basiert Umfang von 136 wieder auf den Vor- Seiten neue Di- schlägen von Nor- mensionen für bert Küppers – und eine Monats- sollte die letzte ausgabe eines sein, die von Prof. kommunalen Walter Zimper ini- Mediums. tiiert worden ist.

2004 2005 2005 2006 2007 2007

Der Bericht über die Kommunalen Zum Jahreswechsel Sommergespräche erregt großes Auf- 2004/2005 fegte ein Tsuna- sehen. Grund: Erstmals wird von Ex- Die im November 2004 mi durch den Indischen perten vor Publikum laut über die Ab- gemeinsam mit der Ozean und riss mehr als Eine wissenschaftliche schaffung der Landtage nachgedacht. Reed Messe veranstal- 100.000 Menschen in den Studie in KOMMUNAL KOMMUNAL ist exklusiv vor Ort. tete Kommunalmesse/ Tod. Die Westküste von zeigt erstmals das public services wird Ceylon wurde kurz vor halb Missverhältnis zwi- Auf dem Podium diskutieren Kapazi- zum Top-Erfolg und zehn Uhr getroffen und hin- schen persönlicher An- täten wie der Industrielle Josef Taus, zum 2. Kommunalen terließ Tod und Zerstörung. forderung und sozialer Verfassungsjurist Georg Lienbacher, Highlight neben dem Die Spendenaufrufe unter Absicherung der Bür- IHS-Professor Bernhard Felderer und Gemeindetag. Die anderem in KOMMUNAL germeister auf: Studie Salzburgs Bürgermeister Heinz Top-Nachricht war hatten sensationelle Erfol- über „Die soziale Situ- Schaden. allerdings, dass just ge unter den Gemeinden. ation von Österreichs am Tag der Eröffnung Innerhalb kürzester Zeit Bürgermeistern“ des eine Einigung in den kam ein ganzes Dorf für die renommierten Ar- FAG-Verhandlungen leidgeprüfte ceylonesische beits- und Sozialrecht- erzielt wurde. Bevölkerung zusammen. lers Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal. 18 KOMMUNAL 06 | 2014 25 JAHRE KOMMUNAL

 nalmesse im Austria Center des KOMMUNAL, folgt der Salz- Zeitungsverlagsgesellschaft in Wien war Anlass für eine 88 burger Helmut Mödlhammer, Wien 1., Löwelstraße 6. Seiten starke Sonderausgabe nicht nur führender Landes- und 2000 weist die meistverbreitete des KOMMUNAL. Die darauf- Kommunalpolitiker, sondern deutsche Kommunalzeitung folgende Normalausgabe weist beruflich selbst Journalist. Er ist 25.000 Stück Auflage auf, KOM- erstmals 104 Seiten auf. Mit am weiteren Ausbau des KOM- MUNAL nähert sich dagegen einem „Offert-Service“ für Ge- MUNAL höchst interessiert und schon 34.000 Exemplaren. meinden wird KOMMUNAL zum ab nun – wie auch sein Vorgän- Allein die Sondernummer vom Anbieter täglichen kommunalen ger – regelmäßiger Kolumnist Österreichischen Gemeindetag Bedarfs – heute funktioniert das mit starken An- und Aussagen. 2000 in Dornbirn ist 128 Seiten im Internet über Kommunalbe- KOMMUNAL-Verleger Zimper stark – bisheriger Rekord. darf.at. wird Vizepräsident des Österrei- Im Herbst 2001 feiert das Ab 1998 kommt ein neuer chischen Gemeindebundes. Da- neue, Ende 1996 aus der Taufe Schwerpunkt zum Tragen: die mit steht ein schwergewichtiges gehobene KOMMUNAL seinen allmähliche Umstellung auf den journalistisches Doppel an der fünften Geburtstag, Gemeinde- Euro. Auch die Volkszählung Spitze des größten Fachmaga- bund-Präsident Mödlhammer 2001 wirft redaktionell ihre zins. feierte seinen Fünfziger und Ver- Schatten voraus. Mit dem Öster- 1999: Eine wissenschaftliche lagschef Zimper, nunmehr Pro- reichischen Institut für Schul- Medienanalyse und Fragebogen- fessor, steigt als Vizepräsident und Sportstättenbau (ÖISS) aktion ergibt: KOMMUNAL ist des RGRE (Rat der Gemeinden folgt eine enge Kooperation, 93 Prozent der österreichischen und Regionen Europas) und in künftig wird viermal im Jahr das Kommunalpolitiker bekannt, für weiteren Funktionen (Mitglied Fachmedium „Schule und Sport- 75 Prozent bietet KOMMUNAL des EU-Ausschusses der Regio- stätte“ in 12.500 Exemplaren die beste Fachinformation. nen) in die Europapolitik ein. KOMMUNAL beigelegt. Die lange vorbereitete Home- Im Oktober 2002 beginnt Im Februar 1999 kommt es page des KOMMUNAL wird im KOMMMUNAL mit sensatio- zum Wechsel an der Spitze des Juli präsentiert. nellen 144 Seiten Umfang an Gemeindebundes: Auf Franz Seit Anfang 2000 befindet sich Grenzen zu stoßen. So meldet Romeder, einen großen Förderer der gesamte Betrieb der NÖ sich die Druckerei in der Redak-

2008 2010 2008 2009 Schwerer Schlag für den Die Bürgermeister-Fußball-EM Ein neuer Schicksalsschlag Verlag, die Familie Zimper 2008: Ein kurzer Aufruf in trifft die Familie Zimper und die ganze kommunale KOMMUNAL hat eine Begeiste- und den Kommunal-Verlag: Familie: Prof. Walter rungslawine losgetreten, sodass Walter Zimper jun. stirbt Zimper stirbt am 13. Jänner Österreich gleich mit zwei Mann- nach schwerer Krankheit erst mit 66 Jahren. schaften antreten konnte (durf- 48jährig. te). Gary Linekers Fußball-Spruch Die Geschäftsführung bewahrheitete sich auch hier: übernimmt sein ältester Gewonnen haben das Turnier die Sohn Walter. Deutschen.

Die 150. Ausgabe von KOM- MUNAL wird gedruckt. Beim Im Mai 2008 gibt es einen endgül- Fest mit Freunden (unter an- tigen Schlusstrich unter der Causa derem sind Umweltminister Getränkesteuer. Ein 18jähriger Josef Pröll und Innenminis- Rechtsstreit geht damit zu Ende. terin Maria Fekter mit dabei) wird bekanntgegeben, dass mit Michael Zimper der dritte Sohn des Professors in den Verlag eintritt. 25 JAHRE KOMMUNAL KOMMUNAL 06 | 2014 19

tion und wies darauf hin, dass Abschaffung der Delegiertenver- In dieser Zeit berichtet KOM- „so ab 152, 160 Seiten Schluss sammlung sind die Eckpunkte. MUNAL beispielsweise über den mit Heftklammern ist“. „Wenn’s Der dritte „Schlag“ des Jah- Schlussstrich unter der Causa noch dicker wird, werden wir res 2007 wird in Bad Aussee „Getränkesteuer“ und über die binden müssen!“ geführt. Erstmals wird dort in Bürgermeiser-Fußball-EM in St. Im Oktober 2005 publizierte einem Tagungs-Rahmen die Johann im Pongau sowie über KOMMUNAL mit einer 136 Forderung nach der Abschaffung „160 Jahren freie Gemeinde“. Seiten starken Spezialausgabe der Landtage erhoben. Im Sommer 2009 wird die 150. eine der meist beachteten Pu- Im Dezember 2007 findet Ausgabe von KOMMUNAL gefei- blikationen des Gedenkjahres dann erneut ein Relaunch des ert, und Michael Zimper, dritter 2005 (60 Jahren Ende des Zwei- Layouts statt.Zum Zeitpunkt Sohn des „Professors“, tritt in tenWeltkriegs, 50 Jahre Freiheit des Erscheinens liegt Walter den Verlag ein. Im Frühjahr für Österreich und 20 Jahren Zimper I. schwer krank im Spi- 2010 trifft den Verlag allerdings Österreich in der EU). tal, was ihn nicht daran hindert, ein neuer Schicksalsschlag: Wal- 2007 ist dann wieder ein Jahr, die Redaktion zu sich zu zitieren ter Zimper II. verliert den Kampf in dem es für KOMMUNAL – und die Ausgabe durchzugehen. gegen den Krebs und stirbt mit und damit auch für die Gemein- Er verstirbt 66-jährig im Jänner nur 48 Jahren viel zu früh. den – Schlag auf Schlag geht: In 2008. der Jänner-Ausgabe analysiert Der Weg in die Zukunft KOMMUNAL das SP-VP-Regie- Eine Ära geht zu Ende Seit 2010 ist Michael Zimper rungsprogramm. Fazit: Noch nie Nach dem Tod Walter Zimpers neuer Geschäftsführer des Kom- wurde die Rolle der Gemeinden übernimmt sein ältester Sohn munal-Verlags und entwickelte in einem Regierungsprogramm Walter, der bereits seit 2003 das Magazin mit zahlreichen so deutlich und ausführlich an- mit „an Bord des Verlags“ ist, neuen Ideen weiter, immer am gesprochen. die Geschicke des KOMMUNAL, Puls der Gemeinden. So wurden Nur drei Monate später „krem- auch er ein Medien-Profi durch 2013 mit dem IMPULS-Gemein- pelt“ der Bundesvorstand des und durch. deinnovationspreis erstmals Gemeindebundes die Strukturen Unter seiner Führung stellt sich die innovativsten Gemeinden um: Ein kleineres Führungsteam der Verlag deutlich breiter auf. Österreichs geehrt. In den Ka- mit einer dreiköpfigen Führung Mit der Übernahme des Kärnt- tegorien Verwaltung, Soziales (Helmut Mödlhammer und ner „Studio V“ setzt er erste Engagement, Klima und Um- die beiden – statt bisher fünf Schritte in Richtung spezieller welt, Infrastruktur sowie Inno- – Vizepräsidenten Alfred Riedl Angebote nur für Gemeinden vation verdeutlichten die vielen und Bernd Vögerle bilden das (Studio V produzierte in der eingereichten Projekte, dass erste Präsidium) und ein auf Hauptsache Verkehrsschilder). Gemeinden die Impulsgeber des 65 Personen erweiterter Bun- Zu den Stammmedien des täglichen Lebens sind. Auf der desvorstand bei gleichzeitiger Verlags holte er auch neue an Kommunalmesse 2013 in Linz Bord und schlägt den Weg in konnte sich die Marktgemeinde Richtung eines verstärkten On- Moosburg für ihren Bildungs- line-Angebots ein. campus eine Trophäe, 10.000 

2013 2014

Michael Zimper übernimmt die Leitung des Verlags.

Die Marktge- meinde Moos- KOMMUNAL initiiert den Innovationspreis IMPULS. Dabei burg wird im werden Zukunftslösungen für Gemeinden in den Bereichen September 2013 Ab Herbst 2014 wird Infrastruktur, Bildung, Verwaltung, Soziales Engagement als erster Ge- KOMMUNAL seinen On- und Innovation ausgezeichnet. samtsieger mit lineauftritt verstärken. Zu diesem „Innovationspreis“ kreiert KOMMUNAL eine Son- dem Gemeindein- KOMMUNAL ist damit derausgebe, deren Nachfragepotenzial immer noch unge- novationspreis auch weiterhin am Puls brochen ist. Die best-practice-Beispiele aus den Gemeinden IMPULS ausge- der österreichischen hatten einen Schwung an Nachahmern zur Folge. zeichnet. Gemeinden. 20 KOMMUNAL 06 | 2014 25 JAHRE KOMMUNAL Bürgermeister zu 25 Jahre KOMMUNAL  Euro und 100 Fußball-Länder- spieltickets abholen. In den letzten Jahren hat sich der Kommunal-Verlag auf die Fahnen geschrieben, stets nahe bei den Gemeinden zu sein. Die Kommunalmesse wurde „Immer etwas Interessantes zu bieten“ erfolgreich weiterentwickelt und hat sich als Österreichs größte Leistungsschau für Gemeinden etabliert. Der „Praxistag“ auf der Kommunalmesse zeigt, dass die Helmut Mödlhammer zu 25 Jahre KOMMUNAL Vernetzung von Kommunen und kommunaler Wirtschaft sowie die Plattform für innovative „Gratulation und Respekt Ideen ein Erfolgskonzept ist. Kommunalbedarf.at wurde zu einer umfangreichen Ein- zu dem Mut und Einsatz“ kaufsplattform für Österreichs Gemeinden weiter entwickelt. Sie haben Ihr Amt 1986 angetreten. pflichtet gefühlt und auch die journalis- Mittlerweile umfasst der Katalog Drei Jahre später kamen die ersten tische Freiheit hochgehalten. gut 950 Produkte, darunter Ver- Ausgaben des – damals so genannten kehrszeichen und Achtung-Kin- – „kommunal-journals“ heraus. Kön- Welche Themen/Themenkreise fehlen der-Tafeln. Mit Greenice bietet nen Sie sich an diese Ausgaben des oder sollten mehr beachtet werden? Kommunalbedarf.at eine einfach KOMMUNAL erinnern? Unsere große Aufgabe im KOMMUNAL zu verlegende und energiespa- HELMUT MÖDLHAMMER: Ehrlicher Weise ist es, komplizierte Vorgänge so zu rende Kunststoffeisbahn an. kann ich mich an die Start-Ausgaben gestalten, dass sie nicht nur die Ent- Immer mehr Gemeinden fahren des „kommunal-journals“ nicht mehr scheidungsträger, sondern alle Gemein- auf Greenice (ab), darunter Kla- erinnern. Ich war damals im „Hauptbe- debürger verstehen. Es soll nicht nur genfurt, Wiener Neustadt, Bad ruf“ Journalist und habe mich gefreut, Informationsquelle für alle Mandatare Schallerbach oder Breitenfurt. dass es ein neues Gemeinde-Magazin in den Gemeinden sein, sondern auch KOMMUNAL hat sich vorge- gibt. Aber gleichzeitig habe ich mir die vielfältige Arbeit der Gemeinden nommen, auch in Zukunft im Sorgen gemacht, ob dieses Magazin den Bürgerinnen und Bürgern näher Arbeitsalltag der Bürgermeister auch langfristig bestehen kann, weil es bringen. Je mehr die Menschen über und Gemeindebediensteten eine einerseits nicht einfach ist, ein neues die Gemeinden wissen, desto mehr Ver- entscheidende Rolle zu spielen. Magazin zu finanzieren, und es ander- ständnis haben sie für ihre Gemeinden Im Herbst 2014 werden die seits nicht überall Freude über das neue und die Verantwortlichen. nächsten 25 Jahre mit einem Produkt gegeben hat. Aber dank eines eigenen KOMMUNAL-On- enormen Einsatzes des Verlegers und Wie nutzen Sie persönlich lineauftritt eingeläutet. Statt Journalistenkollegen Walter Zimper ist KOMMUNAL? der bislang statischen Website es gelungen, dieses Journal zu einer KOMMUNAL ist für mich von vorne bis macht KOMMUNAL somit einen lauten Stimme der österreichischen hinten eine Pflichtlektüre, ein Ratgeber großen Schritt ins Onlinezeital- Gemeinden zu machen. Gratulation und oder Helfer bei Entscheidungen, sei es ter. Inhalte werden aktuell und Respekt zu diesem Mut und gewaltigen in der Verwaltung oder bei der Beschaf- fachlich fundiert aufbereitet Einsatz! fung. und Gemeinden sollen auf der neuen Plattform die Möglichkeit Welche Themen von KOMMUNAL sind Ganz generell: Wie wichtig ist es für haben, sich interaktiv zu ver- Ihnen im Laufe der 25 Jahre besonders eine Interessendsvertretung wie den netzen. Das Magazin stellt sich in Erinnerung geblieben? Gemeindebund, ein Sprachrohr zu damit auch auf die neuen Anfor- Es gab kein größeres kommunalpoliti- haben? derungen einer heranwachsen- sches Thema, das nicht im KOMMUNAL Für jede Interessensvertretung ist eine den Nachwuchsgeneration an abgehandelt wurde. Aber natürlich Stimme nach außen notwendig. Gerade Bürgermeistern und Amtsleitern hat das Tauziehen um einen gemein- für den Österreichischen Gemeinde- ein und wird versuchen, mit defreundlichen Finanzausgleich immer bund, der nicht mit Millionen-Beträgen Print und Online auch weiterhin eine große Rolle gespielt oder der für Öffentlichkeitsarbeit jonglieren die erste Adresse für kommu- Ausgleich für die abgeschaffte Geträn- kann, ist es unerlässlich und von exis- nale Themen zu sein.  kesteuer. Und viel Unmut hat zum tenzieller Bedeutung, ein Sprachrohr Beispiel die Juristenmeinung ausgelöst, zu haben, das die Sorgen, Anliegen und dass man zum Maibaumaufstellen Arbeit der Kommunalpolitikerinnen eigentlich eine baurechtliche Genehmi- und -politiker sowie deren tausenden Quellen gung bräuchte. Die Kritik am Vorgehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Herbert Waldhauser in „Chronik eines unterschiedlicher Bundesregierungen kundtut, und KOMMUNAL macht das Erfolges“, Gemeindebund, 1996 hat so manchen Parteivorstand be- ganz hervorragend, weshalb ich nicht schäftigt und Interventionen höchster nur den Eigentümern, sondern auch Franz Oswald in KOMMUNAL 4/2003, „10 Jah- Politiker ausgelöst. Aber KOMMUNAL den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern re KOMMUNAL – eine Erfolgsgeschichte“ hat sich immer den Gemeinden ver- ein ganz herzliches Danke sage. 25 JAHRE KOMMUNAL KOMMUNAL 06 | 2014 21 Bürgermeister zu 25 Jahre KOMMUNAL „Immer etwas Interessantes zu bieten“ Zum Jubiläum hat KOMMUNAL nicht nur die Fakten seiner Geschichte zusammengetragen, es hat natürlich auch die Bürgermeister befragt. Zum einen jene, die 1989 schon im Amt waren – einer davon war „Österreichs oberster Bürgermeister“ Helmut Mödlhammer –, und zum anderen jene, die um dieses Jahr geboren wurden und heute Bürgermeister sind. Ihre Statements lesen Sie zusammen- gefasst auf den folgenden Seiten.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten Hans Ferlitsch, St. Stefan im Gailtal, Kärnten (seit 1985) ist KOMMUNAL für Österreichs An die allererste Ausgabe kann ich mich so aus dem Stand nicht mehr Kommunen und kommunale Ent- erinnern. Aber ich habe so gut wie alle Ausgaben in meinem Archiv scheidungsträger engagiert und aufbewahrt – bei Bedarf kann ich darin nachlesen. Darin liegt ja auch schafft somit Wissensvorsprung. eine Bedeutung eines offiziellen Organs, wie auch die Bedeutung so Informativ und vielschichtig eines Sprachrohrs für die Wirtschaft oder den Tourismus unbestritten – wie auch die Aufgaben der ist. Ohne ein Sprachrohr geht gar nichts Die größte Bedeutung für Leserschaft – werden monatlich mich hat die Fülle an Ideen anderer Gemeinden, über die ich lese die wichtigsten The- kann und die ich dann eventuell auch bei mir umsetze. Auch im Um- menschwerpunkte kehrschluss profitieren andere Gemeinden von meinen Erfahrungen. auf den Punkt ge- Es ist zudem auch für den Gemeinderat und die diversen Gremien bracht. eine hervorragende Ergänzung im Informationsstand. Als Beratungs-, Finanzierungs- und Förderungsdienstleis- ter für Österreichs Kommunen sowie für Projektsponsoren und -errichter ist KOMMUNAL für die Kom- munalkredit ein bedeutender Partner. Wir wünschen dem KOM- MUNAL-Verlag und all seinen Mit- Die Kommunalkredit war schon arbeiterinnen und Mitarbeitern 1989 ein Inserent der ersten viel Erfolg und Freude auch für Stunde (siehe Inserat links). das nächste Viertel Jahrhundert. Damals zwar noch schwarz-weiß, Kommunalkredit/Spiola Foto: Vorstandsvorsitzender aber inhaltlich top. Mag. Alois Steinbichler Für die Treue bedanken wir uns. und das gesamte Die Redaktion Kommunalkredit-Team

UNSERE PROJEKTBERATUNG FÜR ÖSTERREICHS INFRASTRUKTUR. Investitionen in öffentliche Infrastruktur sind ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung und die Sicherung der Zukunft. Die Expertinnen und Experten der Kommunalkredit Austria sorgen mit ihrem Know-how und ihrer Erfahrung dafür, dass Ihr Vorhaben nachhaltig erfolgreich wird – ob im Segment soziale Infrastruktur, Energie und Umwelt oder Verkehr. Von der Strukturierung über die ideale Finanzplanung bis hin zum Projektmanagement stehen wir Städten, Gemeinden und Unternehmen verlässlich zur Seite.

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Fritz Knotzer, Traiskirchen, Niederösterreich (seit 1985) Ich weiß noch sehr gut, wie die Präsidenten Reiter und Ro- meder die Verankerung des Gemeindebundes in der Bundes- verfassung gefordert haben. Auch für mich als langjährigen Bürgermeister sind die Fachbeiträge in KOMMUNAL immer sehr interessant. Es gibt ständig neue Gesetze und Verord- nungen, und man muss immer auf dem aktuellen Stand sein. Ein aktuelles Beispiel sind die Landesverwaltungs- gerichte, deren Einführung den Ablauf ja stark verändert hat. Wenn ich das Heft gelesen habe, dann gebe ich es an die Gemeinderäte weiter. Wichtige Artikel werden bei uns fotokopiert und an die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt. Es ist enorm wichtig, dass wir mit dem Hermann Grassl, Hartl, Steiermark (seit 1986) Gemeindebund eine starke Vertretung haben. Es ist wichtig, dass man Informationen gut aufbereitet Und genauso wichtig ist es, dass wir mit KOMMUNAL ein bekommt. Ich denke da beispielsweise an Entscheidungen Sprachrohr haben. Das hat man zuletzt bei der Diskussion der Höchstgerichte, die ja nicht leicht zu lesen sind. Das Heft über die Eisenbahnkreuzungsverordnung gesehen. wird bei uns auf der Gemeinde durchgeschaut, ob etwas Kurzum: Ich möchte KOMMUNAL nicht missen! Interessantes drinnen steht, und kommt dann in die Ablage. Sehr gerne lese ich über Best-Practice-Beispiele aus anderen Gemeinden. Wenn man liest, welche interessanten Lösungen es gibt, dann kommt man manchmal auf Ideen, auf die man von alleine nicht gekommen wäre.

Günther Kellnreiter, Gaflenz, Oberösterreich (seit 1985) Ich schätze KOMMUNAL als die Zeitung, die mir für meine Arbeit am meisten bringt und wo ich mich wirklich gut infor- mieren kann. Enorm geholfen hat mir der Artikel über die Eisenbahnkreuzungen, weil Gaflenz sehr davon betroffen ist. Aufgrund des Artikels in Wolfgang Schaller, Brückl, Kärnten (seit 1975) KOMMUNAL bin ich auf die KOMMUNAL greift immer wieder heiße Themen an, die Rechtsanwaltskanzlei Eisenber- die Gemeinden betreffen. Etwa Anfang des Jahres die Pos- ger in der Steiermark aufmerk- tenschließungen bei der Polizei. Ich lese das Magazin sehr sam geworden, die mir sehr gerne. Unsere Amtsleiterin nimmt es sogar mit nach Hause. geholfen hat. Ich glaube fast, dass sie es sich unter das Kopfpolster legt! Sehr oft werden wir durch das Heft besser informiert als durch andere Informationsquellen. Gerne lese ich auch die Leitartikel von Präsident Mödlhammer. Das ist ein guter Bursche, der uns sehr gut vertritt.

Johann Giefing, Schwarzenbach, NÖ (seit 1984) Ich kann mich noch gut erinnern, dass 1989 die Diskussion über den EU-Beitritt ein großes Thema war. Ich finde KOMMUNAL schon alleine deswegen sehr wichtig, weil vor allem Gemein- deräte sonst kaum eine Möglichkeit haben, sich über aktuelle kommunale Themen zu informieren. Ich blättere das Heft jedes Mal durch und markiere Geschichten, die ich vielleicht brauchen kann, mit einem Posting. Ich würde es gut finden, wenn man mehr über Änderungen bei Gemeindeordnungen und Bauordnun- gen berichten könnte. Mir ist aber klar, dass das schwierig ist, weil diese Materien ja in die Kompetenz der Länder fallen. 25 JAHRE KOMMUNAL KOMMUNAL 06 | 2014 23

Walter Rauch, Dünserberg, Vorarlberg (seit 1985) Es mag sein, dass jüngere Menschen heute ihre Infor- mationen lieber aus dem Internet holen, aber ich bin noch von der „alten Garde“ und habe lieber ein Heft vor mir. Als ich das Amt übernommen habe, hatten wir ja noch nicht einmal einen PC. Heute leiden wir unter der Informationsflut, und es wird immer schwieriger zu filtern, welche Informationen wirklich wichtig sind. Da ist es gut, ein Medium zu haben, das diese Filter- funktion erfüllt. Peter Nindl, Neunkirchen am Großvenediger, Salzburg (seit 1979) Ich sehe das Magazin als Fachpublikation, die alle Themen abdeckt, die für Gemeinden wichtig sind. Ein Heft, das man in der Hand halten kann, ist mir lieber als im Internet nachzuschauen. Besonders intensiv lese ich Beiträge zu Finanz- und zu Rechtsthemen. Wenn es da etwas Interessantes gibt, dann reiße ich Andreas Beer, Gmünd, auch oft Beiträge heraus und hebe sie mir auf. Niederösterreich (1985 geboren) Als Bürgermeister bekommt man viele Zusendungen, aber das KOMMUNAL nehme ich immer gerne zur Hand. Manche Ausga- ben hebe ich mir auch auf, um darin nach- zuschlagen und für meine tägliche Arbeit Argumente zu finden. Als ich vor 1,5 Jahren Bürgermeister geworden bin, gab es zum Beispiel in unserer Gemeinde eine Baum- problematik. Ich kann mich erinnern, dass ich mich hier in Themen wie zum Beispiel Baumkataster eingelesen habe.

Rudolf Puecher, Brixlegg, Tirol (seit 1988) Da ich Mitglied des Bundesvorstandes bin, ist es mir wichtig, dass der Gemeindebund mit KOMMUNAL ein Sprachrohr hat, mit dem die Stefan Pischler, Graden, Bürgermeister und Gemeindevertreter über die Steiermark (1989 geboren) Arbeit des Gemeindebundes informiert werden. Ich bin beruflich bei der Betriebsfeuerwehr und Ich habe noch keine Ausgabe in den Händen zusätzlich Bürgermeister. Ich habe zwar leider kaum gehabt, wo es nicht irgendetwas Interessantes Zeit, blättere aber immer gerne immer KOMMUNAL. für mich zu lesen gegeben hätte. Mich interessiert vor allem, wie andere zu bestimm- ten kommunalen Themen stehen, und zu erfahren, was in den anderen Gemeinden passiert. Somit be- kommt man gute Vergleichsmöglichkeiten.

Otto Weinberger, Schlüßlberg, Oberösterreich (seit 1979) Jürgen Marx, Mörbisch, Ich erinnere mich vor Burgenland (1986 geboren) allem noch an die Diskus- KOMMUNAL gehört zu jenen Zeitungen, sion über den EU-Beitritt. die ich für meine Arbeit verwende. Es KOMMUNAL ist die ein- ist hilfreich, sich mit anderen Gemein- zige ernst zu nehmende den zu vernetzen und sich auch über Stimme, die die Gemein- Fachmedien weiterzubilden. Auch wenn den haben. Ich bin noch natürlich Onlinemedien immer wichtiger aus einer Generation, die werden, bin ich trotzdem einer, für den viel liest, und so es ist für ein Heft immer ein Heft bleibt und der mich selbstverständlich, gerne in Heften stöbert. das Heft jedes Mal sehr intensiv zu lesen. Die The- men gehen ja sehr in die Breite, und so ist immer etwas Interessantes dabei. 24 KOMMUNAL 06 | 2014 RECHT & VERWALTUNG

Effizientes Forderungsmanagement auch für Gemeinden notwendig Egal wie, aber Abgaben müssen eingehoben werden

Gemeindeeinnahmen in Höhe von mehr als fünf Milliarden Euro aus Entrichtung der Abgaben zu treffen. Kommunalsteuern und sonstigen Gemeindeabgaben müssen durch die Abgaben werden unbeschadet der in Abgabenvorschriften ge- Gemeinde selbstverantwortlich eingehoben werden. Ob die Kommune troffenen besonderen Regelun- gen mit Ablauf eines Monates das selbst macht oder jemanden beauftragt, ist zweitrangig – aber die nach Bekanntgabe des Abgabe- bescheides fällig (§ 210 BAO). Abgabebehörde erster Instanz ist der Bürgermeister. Ein nicht gerade Wird eine Abgabe nicht spätes- tens am Fälligkeitstag entrichtet, angenehmer Job, aber er muss gemacht werden. so sind Säumniszuschläge (zwei Prozent des nicht zeitgerecht entrichteten Abgabenbetrages) Walter Leiss desgesetze inhaltlich geregelt. zu entrichten (§ 217 BAO). Zu- Die Festsetzung der Hebe-, Ein- dem sind nicht entrichtete Abga- Die Gesamteinnahmen der heits- oder Steuersätze obliegt benschulden vollstreckbar. Gemeinden (ohne Wien) er- den Gemeinden. Die Gemeinden reichten im Jahr 2012 rund 17 sind auch für die Einhebung Besonderheiten Milliarden Euro. Davon betra- dieser Abgaben und Gebühren Eine Besonderheit des Abgabe- gen die Ertragsanteile rund 5,5 selbst verantwortlich. Abga- wesens ist der Rückstandsaus- Milliarden Euro, die Einnahmen benbehörde erster Instanz ist weis. Der Rückstandsausweis ist aus gemeindeeigenen Abgaben der Bürgermeister. Die vielfach Exekutionstitel für das finanz- geforderte Zusammenführung behördliche und gerichtliche von Einnahmen- und Ausgaben- Vollstreckungsverfahren (§ 229 Bei der Einhebung von Abgaben und verantwortung liegt bei den Ge- BAO). Das bedeutet, dass die Gebühren handelt der Bürgermeister als meinden daher Großteils vor. Abgabenbehörde fällige Abga- Welche Aufgaben hat nun die benschulden nicht einklagen Behörde. Er ist dabei an die materiell- Gemeinde bzw. der Bürgermeis- muss, sondern unmittelbar auf- rechtlichen (inhaltlichen) Gesetze gebunden. ter als Abgabenbehörde? grund des Rückstandsausweises Bei der Einhebung von Abga- Exekution führen kann. Damit ben und Gebühren handelt der ist die Gemeinde im Rahmen der rund drei Milliarden Euro und Bürgermeister als Behörde. Er Hoheitsverwaltung wesentlich aus sogenannten wirtschaft- ist dabei an die materiell-recht- besser gestellt als vergleichbare lichen Tätigkeiten resultieren lichen (inhaltlichen) Gesetze Privatrechtsubjekte. rund 5,1 Milliarden Euro. Der gebunden. Bei der Einhebung Natürlich ist die Einhebung von Hauptanteil der Gemeindeabga- der Abgaben und Gebühren sind Abgaben keine „angenehme ben entfällt auf die Kommunal- die entsprechenden Verfahrens- Aufgabe“. Nicht nur die Vor- steuer mit fast zwei Milliarden vorschriften der Bundesabga- schreibung, sondern auch die Euro und die Grundsteuer mit benordnung einzuhalten. Für zwangsweise Einbringung ist 525 Millionen Euro. Der Rest die Durchführung der Verfahren aber im Sinne der Sicherung entfällt auf sonstige ausschließ- gilt, dass die Abgabenbehörden der Abgabenerträge und der liche Gemeindeabgaben. Ein darauf zu achten haben, dass „Gleichbehandlung aller Abga- weiterer wichtiger Bereich sind alle Abgabenpflichtigen nach bepflichtigen“ eine notwendige die Einnahmen aus Gebühren dem Abgabenvorschriften er- Aufgabe. Vielfach haben die die sich auf ca. 1,76 Milliarden fasst und gleichmäßig behandelt Gemeinden diese Aufgabe auch Euro belaufen. Das heißt, dass werden (§ 114 BAO). Die Ab- auf sogenannte „Abgabeneinhe- die gemeindeeigenen Abgaben gabenbehörden sind daher zur bungsverbände“ übertragen, da und Gebühren in Summe fast Erfassung aller abgabepflich- diese eine höhere Effizienz bei die Höhe der Ertragsanteile tigen Fälle verhalten, haben in der Abgabeneinhebung aufwei- ausmachen. Die Erträge aus der Folge auf die Vorschreibung sen. diesen Abgaben und Gebühren Hofrat Dr. Walter oder die Durchführung einer Das Ergebnis einer vom Kredit- sind den Gemeinden aus dem Leiss ist General­ Selbstbemessung (z. B. Kommu- schutzverband (KSV) bei den Finanzausgleich zugewiesen. Sie sekretär des nalsteuer) zu achten und Vor- Gemeinden durchgeführten sind durch Bundes- oder Lan- Österreichischen sorge für die ordnungsgemäße Erhebung hat nun ergeben, Gemeindebundes RECHT & VERWALTUNG KOMMUNAL 06 | 2014 25

dass rund 50 Prozent der Ab- zu entnehmen ist, dass die bei der Vollstreckung von Abga- gabepflichtigen innerhalb des Beauftragung eines Rechtsan- ben Dritter bedient und die da- gesetzlichen Zahlungszieles ihre waltes durch eine Gemeinde als raus erwachsenden Kosten dem Abgaben entrichten. Bei zwei Abgabenbehörde ausdrücklich Abgabepflichtigen anlastet. Prozent der offenen Abgaben vorgesehen ist und Artikel 118 Die Frage ist jedoch durchaus werden Einbringungsmaßnah- Abs.1 BVG auch auf dem Ge- berechtigt, ob dies auch dann men gesetzt. Interessant ist biete der Selbstverwaltung gilt, gilt, wenn für den Abgabe- auch festzustellen, dass sich die ist die Übertragung von Aufga- pflichtigen keine Mehrkosten Gemeinden häufig auch Dritter ben der Abgabeneinhebung an erwachsen. Wenn also für (Rechtsanwälte, Inkassobüro, einen Rechtsanwalt durch die den Abgabepflichtigen keine etc.) bedienen, um fällige Abga- Gemeinde rechtswidrig. Speziell Mehrkosten erwachsen, sich die benforderungen einzubringen. Gemeinde allerdings eine frü- Daher ist es auch nicht verwun- here oder bessere Entrichtung derlich, dass mehr als die Hälfte Rund 50 Prozent der Abgabepflichtigen der Abgaben dadurch erwartet, der befragten Gemeinden die entrichten ihre Abgaben innerhalb des dass durch einen Dritten Mahn- Weitergabe von offenen und schreiben formuliert werden, bestrittenen Forderungen an ex- gesetzlichen Zahlungszieles. Bei zwei weshalb sollte dies unzulässig terne Dritte begrüßen würden. Prozent der offenen Abgaben werden sein? Oder wäre es auch als unzulässig anzusehen, wenn Darf eine Gemeinde Einbringungsmaßnahmen gesetzt. sich die Gemeinde in einem ge- jemanden beauftragen? richtlichen Exekutionsverfahren vertreten lässt und im Exekuti- Diese Frage ist schon des Öfte- wurde auch angemerkt, dass die onsverfahren Verfahrenskosten ren zwischen den Gemeinden, Vorschreibung von Kosten für zugesprochen werden? Auch der Gemeindeaufsichtsbehörde, eine unzulässige Rechtsvertre- wenn damit zu rechnen ist, der Volksanwaltschaft und dem tung als Grundrechtsverletzung dass das Einschreiten Dritter Rechnungshof diskutiert wor- anzusehen ist. im Innenverhältnis zwischen den. So hat beispielsweise die Dem ist insofern zuzustimmen, Gemeinde und Drittem Kosten Volksanwaltschaft in ihrem 22. als es sicherlich nicht zulässig verursacht, sind diese am Erfolg und 23. Bericht an den nieder- ist, wenn sich die Behörde bei derartiger Vorgangsweisen zu österreichischen Landtag (2002 der Erhebung von Abgaben Drit- messen. Es kann fast als allge- – 2003) festgestellt, dass die ter bedient und die Kosten für mein bekannt angesehen wer- Beiziehung eines Rechtsanwal- dieses Einschreiten dem Abga- den, dass Zahlungsverpflichtun- tes für Aufgaben der Hoheits- benschuldner anlastet. Ebenso gen gegenüber der Gemeinde verwaltung – weil gesetzlich wenig erscheint es zulässig, zuletzt beglichen werden. Wenn nicht ausdrücklich vorgesehen dass sich die Abgabenbehörden es hier zu einer Verbesserung – unzulässig sei. „Da keiner der Situation kommt, kann dies gesetzlichen Norm doch nicht als Missstand der Verwaltung angesehen werden. Wo bliebe sonst die Gleichstel- lung mit der Vielzahl von Ab- gabepflichtigen, die ihre Abgaben rechtzeitig entrichten? Der Einhebung von Abgaben ist daher in  Foto: iStock/alexsl Foto:

Wird eine Abgabe nicht spätestens am Fälligkeitstag entrichtet, so sind Säumniszuschläge (zwei Prozent des nicht zeitgerecht entrichteten Abga- benbetrages) zu entrichten (§ 217 BAO). Zudem sind nicht entrichtete Abgabenschulden vollstreckbar. 26 KOMMUNAL 06 | 2014 RECHT & VERWALTUNG

Ausbau der Ganztagesbetreuung  Zukunft vermehrt Beachtung Eine Heranziehung von darauf zu schenken. Ob durch eigene spezialisierten Einrichtungen Organe oder durch Dritte sei wie dem Kreditschutzverband dahingestellt. Jedenfalls sollte sollte jedenfalls ermöglicht Mittel wurden nicht ausgeschöpft auch überlegt werden, ob nicht werden. Als Beispiel kann hier mit klaren Vorgaben Dritte mit Deutschland herangezogen der Forderungseinbringung werden, wo unter genauen beauftragt werden könnten. An- Voraussetzungen derartige Der Einsparungsbedarf des Bildungs- zustreben wäre eine rechtliche Vorgangsweisen zulässig Klarstellung. sind.  ministeriums beträgt in den Jahren 2014 und 2015 insgesamt 117 Millionen Euro.

INKASSO UNTERNEHMEN ALS VERWALTUNGSHELFER Ein guter Teil davon soll aus dem Budget für den Ausbau der ganztägigen Schul- Wiesbadener Modell formen entnommen werden, jedoch nur Voraussetzungen ❱ Für das Inkassobüro darf nicht ❱ Die jeweilige Verwaltung des ersichtlich sein, worauf die vorübergehend. Eine Einsparung, die gar Landes/der Kommune bleibt Forderung basiert. Herrin des Verfahrens. ❱ Aktenzeichen sind so zu keine Einsparung ist. gestalten, dass daraus nicht ❱ Beim Einzug öffentlich-rechtli- auf ein bestimmtes Amt cher Forderungen ist ein Inkas- geschlossen werden kann. So- sounternehmen lediglich mit weit es sich um Forderungen der Auftragsdatenverarbeitung aufgrund von Sozial- oder Ab- in seiner Eigenschaft als Verwal- gaberecht handelt, ergibt sich tungshelfer tätig. Sämtliche Pro- dies aus dem bundesrechtlich zessschritte werden im Vorfeld in geschützten Sozial- und einem Pflichtenheft festgelegt. Steuergeheimnis. Der Landes- Bernhard Haubenberger gesetzgeber hätte nur bei an- ❱ Keine Übernahme hoheitlicher ders begründeten Forderun- Höhere Klassenteilungszahlen, Aufgaben (wie etwa die Zwangs- gen (Leistungen aufgrund von weniger Unterstützungsper- vollstreckung) durch private Landesrecht) die Möglichkeit, sonal, weniger Stunden für Dienstleister möglich. eine Übermittlungsbefugnis die Neue Mittelschule. Viele hinsichtlich des Forderungs- Sparvorschläge lagen bereits auf ❱ Die Auftragsdatenverarbeitung grundes und der Nennung dem Tisch, teils sogar kurz vor und die damit verbundene des anordnenden Amtes zu deren Umsetzung. Ob berechtigt Unterstützungsleistung durch regeln, wie dies bereits in oder nicht, spätestens als die privatwirtschaftliche Inkasso- Baden-Württemberg für den Unterrichtsministerin mit dem unternehmen ist an enge Be- Bereich der Justizkosten im Vorschlag aufhorchen ließ, dingungen geknüpft, die auch Rahmen eines befristeten Pro- den Ländern die tatsächlichen so im 38. Tätigkeitsbericht des jekts geschehen ist. Hessen Kosten für zu viele – über den Hessischen Datenschutzbeauf- will diesem Beispiel offenbar Stellenplan hinausgehend – an- tragten (auf Grund des Beispiels folgen. gestellte Pflichtschullehrer in Wiesbaden) formuliert sind: ❱ Externe Dienstleister dürfen Rechnung zu stellen, musste sie im Rahmen der Auftragsda- zurück an den Start. ❱ Das beauftragende Amt, die tenverarbeitung tätig werden Sehr rasch wurde man aber Behörde bleibt in jedem Fall für bei: Ende April am gemeinsamen die Forderung verantwortlich. - Führung der Korrespondenz Schulgipfel mit den Ländern ob ❱ Bei Schreiben an den Zah- - Bonitätsprüfung der richtigen Einsparungsmaß- lungspflichtigen muss aus - Adress-/Arbeitgeberermitt- nahme fündig. Nachdem die dem Briefkopf hervorgehen: lung Schulerhalter nicht alle Mittel, Name des Inkassounterneh- - Ratenzahlungsvereinbarung die bislang für den Ausbau der mens, Auftraggeber. - Vergleiche ganztägigen Schulformen bereit- ❱ An das Inkassounternehmen - Zahlungseingangsüberwa- gestellt wurden, ausgeschöpft übermittelte Daten dürfen chung haben, sollen in diesem Jahr 50 ausschließlich zum Zwecke Millionen Euro weniger für den der Forderungseinziehung ❱ Es muss ein zentraler An- Ausbau zur Verfügung stehen. genutzt werden. Alle weiteren sprechpartner bei dem be- Zugesichert wurde, dass diese Nutzungen sind ausnahmslos auftragten Amt benannt und 50 Millionen den im Jahr 2018 ausgeschlossen. ansprechbar sein. vorgesehenen Mitteln aufge- schlagen werden. KINDERBETREUUNG KOMMUNAL 06 | 2014 27

Ausbau der Ganztagesbetreuung GLOSSE Mittel wurden nicht ausgeschöpft Das Paradoxon Ausschließlich Bund und Ländern ist es vorbehalten, Art. 15a B-VG-Vereinbarungen abzuschließen. Auch in jenen Angelegenheiten, die unmittelbar die Gemeinde- ebene tangieren. Der Österreichische Gemeindebund ist daher nicht Vertragspartner, er ist Zaungast. So kommt es, dass da und dort Dinge beschlossen werden, die zumindest aus Gemeindesicht nicht nachvollziehbar sind: Gemäß Art. 2 der im letzten Jahr abgeschlos- senen Vereinbarung über den weiteren Ausbau der ganztägigen Schulformen werden nunmehr auch alle Privatschulen (mit Öffentlichkeitsrecht) von der Verein- barung mit umfasst. Damit erhalten auch Privatschulen für infrastrukturelle Maßnahmen bis zu 55.000 Euro pro Gruppe und einen Personalkostenzuschuss von bis zu 9000 Euro pro Gruppe. Das Ministerium ließ wissen, dass es sich um eine Forderung der Länder handelte. Das wiederum wussten die Länder nicht. Weshalb Privatschulen aufgenommen wurden, ist daher nicht geklärt. Aber: Irrtümer werden erst dann zu Fehlern, wenn man sie nicht korrigiert.

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Änderung der abgerufenen Mittel in das Folge- Schulerhalter unter anderem für Vereinbarung notwendig jahr übertragen werden, jedoch die Finanzierung des Freizeitteils nur bis zum Ende der Laufzeit im Rahmen des ganztägigen Be- Abgesehen davon, dass es sich der jeweiligen Vereinbarung. Da treuungsangebots zuständig und hierbei nicht um eine Einspa- die erste Vereinbarung mit Ende erhalten im Wege der Art. 15a rung handelt, ist fraglich, wie des Schuljahres 2014/15 aus- B-VG-Vereinbarungen vom Bund trotz der anhaltenden Budgetre- läuft, müssen bis zu diesem Zeit- Zuschüsse für den Ausbau der striktionen im Jahr 2018 die im punkt nicht verbrauchte Mittel notwendigen Infrastruktur sowie Jahr 2014 abgezweigten Mittel aus dieser Vereinbarung an den Zuschüsse für das Freizeitperso- aufgebracht werden können. Bund wieder zurückgezahlt wer- nal – befristet. Dabei verursacht Zurzeit gelten parallel zwei den. Eine Übertragung von Mit- der Ausbau der ganztägigen Art. 15a B-VG-Vereinbarungen, teln von der einen Vereinbarung Schulformen gerade im Bereich jene aus dem Jahr 2011 über auf die andere Vereinbarung der Personalbereitstellung fort- den „Ausbau“ und jene aus dem ist nicht zulässig. Da die zweite währende Kosten. Jahr 2013 über den „weiteren Vereinbarung für das Jahr 2014 Neben den Personalkosten sehen Ausbau“ der ganztägigen Schul- einen bestimmten Betrag vor- sich die Kommunen zunehmend formen im Pflichtschulbereich. sieht (78 Millionen Euro), muss mit dem Problem konfrontiert, Erstere Vereinbarung sah für die infolge der Verschiebung von be- mangels attraktiver Berufsbedin- Jahre 2011 bis inklusive 2014 reits zugesagten Mitteln für den gungen kein ausreichendes und Mittel im Ausmaß von rund Ausbau im Jahr 2014 in das Jahr bereitwilliges Personal für den 200 Millionen Euro vor, letztere 2018 die zweite Vereinbarung Freizeitbereich zu rekrutieren. Vereinbarung für die Jahre jedenfalls angepasst werden. Fehlende Auslastung, Urlaubs- 2015 bis inklusive 2018 Mittel zeitenregelung, Bereitstellung im Ausmaß von 375 Millionen, Anforderungen von Ersatzpersonal im Urlaubs- zuzüglich 78 Millionen Euro für überfordern und Krankheitsfall erschweren das Jahr 2014. zudem die Personaladministra- Tatsache ist, dass seitens der Was vor vielen Jahren als Schul- tion. Ein weiterer Punkt, den es Schulerhalter ein Teil jener versuch begann, soll nun flächen- im Rahmen eines Ausbaus der Mittel nicht abgeholt wurde, die deckend eingeführt werden, eine ganztägigen Schülerbetreuung aufgrund der ersten Vereinba- ganztägige Betreuung der Schü- zu berücksichtigen gilt, betrifft rung für den Ausbau bereitge- ler – wenn möglich bis 18.00 den Schülertransport, dessen stellt und den Ländern zwecks Mag. Bernhard Uhr, in der verschränkten Form, Organisation und Finanzierung Abwicklung der Kofinanzierung Haubenberger mit individuellen Förderungen vor allem im Bereich der schul- überwiesen wurden. Zwar ist Jurist im und einer Vielfalt an Freizeitan- artenübergreifenden Betreuung können die in einem Jahr nicht Österreichischen geboten. Gemeinden sind als kaum zu bewältigen ist. Gemeindebund 28 KOMMUNAL 06 | 2014 INTERNET & RECHT

Urheberrechtsverletzungen im Internet Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

Kaum etwas ist komplizierter als das Urheberrecht und das Internet gebühren, inklusive Neben- kosten, in Rechnung gestellt. kombiniert. Vor allem, wenn Gemeinden Texte, PDF oder Bilder Gemeinde C: Über die Home- fremder Websites kopieren und auf der eigenen Seite platzieren. Das page der Gemeinde haben Bür- germeister, Vizebürgermeister, zeigen einige Fälle aus der Beratungspraxis der Kanzlei des Verbands- Gemeinderäte und Gemeinde- bedienstete den Bürgern und anwalts des niederösterreichischen Gemeindevertreterverbandes (VP). Lesern der Homepage Oster- wünsche entboten. Illustriert wurden diese mit dem Foto Rainer Parz eines Osternestes. Die Verwer- page geschrieben wurde und tungsrechte wurden offenbar Es passiert schneller als ge- dafür nach einem „passenden“ zuvor nicht geklärt, es wurde dacht: Unverhofft sehen sich Foto oder Text zur Auflockerung auch keine Nennung des Foto- Gemeinden immer wieder mit im Internet gesucht wurde: grafen beim Bild beigefügt. Mit anwaltlichen Abmahnschreiben umfangreichem Abmahnschrei- konfrontiert, sie hätten durch Beispiele aus der Praxis ben eines deutschen Anwaltes Inhalte der Gemeinde-Home- wurde eine Unterlassungserklä- page in unzulässiger Weise in Gemeinde A: Zur Illustration ei- rung verlangt (in welcher die Urheberrechte von Autoren, nes Homepage-Beitrags über die Klausel enthalten war, dass bei Künstlern, Fotografen und Möglichkeit, Forstpflanzen zu Verstoß gegen die Unterlassung sonstiger Rechteinhaber einge- erwerben, wurde das Bild eines eine Vertragsstrafe von mindes- griffen. Diese Abmahnschreiben Baum-Setzlings veröffentlicht. tens 5001 Euro als vereinbart enthalten die Aufforderung, Dies offenbar ohne zuvor die gilt), sowie die Bezahlung eines – oft erhebliche – Schadener- Verwertungsrechte an diesem pauschalierten Schadenersatzes satzbeträge und Anwaltskosten Foto zu klären; es erfolgte zu- zuzüglich Anwaltskosten von zu bezahlen sowie umfangreiche dem keine Angabe des Fotogra- gesamt rund 1150 Euro als Ver- Unterlassungserklärungen abzu- fen. Mit Abmahnschreiben einer gleichsvorschlag geboten, darü- geben. Dies alles binnen kurzer renommierten österreichischen ber hinausgehende Ansprüche, Fristsetzung, widrigenfalls Klage Anwaltskanzlei begehrte ein in- so ein gerichtliches Vorgehen eingebracht wird. ternational, auch in Österreich, erforderlich wäre, wurden vor- Betrachtet man die konkreten tätiges Bildarchiv die Unterlas- behalten. Fälle, sind die Betroffenen sung Beseitigung der Veröffent- oftmals versucht zu sagen, es lichung, Rechnungslegung und Gemeinde D: Zu einem Artikel kann doch nicht sein, dass die Schadenersatz, Urteilsveröf- über Informationen zu sozialen Gemeinde bzw. ihre Home- fentlichung sowie Zahlung von Dienstleistungen wurde ein Foto page-Verantwortlichen Urhe- Kosten, insgesamt 1800 Euro. zweier sich haltender Hände berrechte verletzt haben. Es veröffentlicht. Die Verwertungs- handelt sich doch „nur um ein Gemeinde B: Die Gemeinde in- rechte wurden offenbar zuvor unscheinbares, unbedeutendes formierte seinerzeit aktuell über nicht geklärt, es war auch keine Bild(chen), um einen kurzen die Hunde-Chip-Regelungen. Urheberbezeichnung beim Bild „Allerwelts-Text“, die zwar in Über die bekannteste Suchma- beigefügt. Auch hier erging ein der Homepage der Gemeinde schine fand sich ein Bild eines Abmahnschreiben eines deut- verwendet wurden, aber doch Hunde-Babys zur Ergänzung schen Anwalts mit Aufforderung keine so hohe eigenständige Mag. Dr. Rainer des Textes. Der Beitrag wurde zur Abgabe einer Unterlassungs- geistige Leistung darstellen kön- Parz ist Rechtsan- nach rund drei Wochen samt erklärung samt Vertragsstrafe nen, dass bei deren Verwendung walt und Kanzlei- Bild offline gestellt. Jahre spä- sowie zur Zahlung von gesamt Rechte verletzt werden können. partner der Kanzlei ter sah sich die Gemeinde mit rund 1350 Euro als außerge- Nachstehende Beispiele aus Nistelberger & einem Abmahn- und Aufforde- richtliche Vergleichssumme. der Anwaltspraxis zeigen das Parz, rungsschreiben einer deutschen Dies bei Vorbehalt weiterer Gegenteil. Die Beispiele sind rainer.parz@ Bildrechte-Agentur konfrontiert. Forderungen im Falle einer er- insofern ähnlich, als jeweils ein np-rechtsanwaelte. Insgesamt wurden rund 1360 forderlichen Klage oder weiterer aktueller Beitrag für die Home- at Euro an nachträglichen Lizenz- Korrespondenz. INTERNET & RECHT KOMMUNAL 06 | 2014 29

schaft, das Recht auf Namens- der Erstellung redaktioneller Gemeinde E: Berichtet wurde nennung/Urheberbezeichnung/ Beiträge für Internet-Auftritte über aktuelle Rechtsprechung Herstellerbezeichnung. Bei Ver- vorzugehen. Fremde Inhalte zur Haftung im Kindergarten, letzung dieser Rechte kann eine (wie z. B. Fotos, Texte, Skizzen) illustriert wurde der Artikel mit Fülle an Ansprüchen und somit sollten, um Rechtsstreitigkeiten dem Bild eines Mädchens, das Verfahren, Unannehmlichkeiten auszuschließen, schlicht nicht auf einem Baumstamm balan- und vor allem Kosten entstehen. verwendet werden, oder allen- ciert. Mit Abmahnschreiben Dabei handelt es sich zum einen falls erst, nachdem die damit einer (anderen) renommierten um zivilrechtliche Ansprüche verbundenen Rechte mit den Ur- österreichischen Anwaltskanzlei (z. B. auf Unterlassung, Be- hebern bzw. den sie vertretenden wurden die Unterlassung der seitigung, Rechnungslegung Rechteinhaber zuverlässig und Verwendung des Lichtbildes ge- und Urteilsveröffentlichung nachvollziehbar geklärt wurden. fordert sowie – als außergericht- sowie Zahlung des – doppel- Dies mag mitunter aufwändig licher Vergleichsvorschlag – die ten – Schadenersatzbetrages sein und Lizenzgebühren bedeu- Bezahlung von knapp 1000 Euro und Herausgabe des Gewinnes ten, aber nur so sind (allfällige) verlangt. samt Gerichtsgebühren und Abmahnungen und Rechtever- Anwaltskosten), zum anderen letzungen zu vermeiden. Im Fall F: Zur Auflockerung von sind bestimmte Eingriffe sogar Zweifel dürfen auf gar keinen Osterwünschen wurde ein Ge- mit gerichtlicher Strafdrohung Fall fremde Inhalte verwendet dicht veröffentlicht, welches im bewehrt. Dazu kommt, dass das werden. Sollten Gemeinden Internet gefunden und in die Risiko von Immaterialgüter- von Abmahnschreiben betroffen Homepage „kopiert“ wurde, dies und Urheberrechtsverletzungen sein, ist jedenfalls zu empfehlen, ohne den Autor zu nennen bzw. durch Rechtsschutzversicherun- diese von einer Anwältin/einem die Verwertungsrechte zuvor gen in der Regel nicht versichert Anwalt prüfen zu lassen, bevor abzuklären. ist. der Aufforderung Folge geleistet Es empfiehlt sich sohin wird, weil die Praxis zeigt, dass Umfangreiche Judikatur jedenfalls mit einem im Einzelfall durchaus gute Fakt ist: Schon seit den ersten hohen Bewusstsein Gründe bestehen können, die höchstgerichtlichen Entschei- für fremde (Urhe- Forderung nicht oder nicht im dungen in Österreich vor mehr ber-)Rechte bei geforderten Ausmaß zu als 15 Jahren ist geklärt, dass erfüllen.  das Internet keinen rechtsfreien Raum darstellt, im Gegenteil, es besteht mittlerweile eine Fülle an differenzierter Judikatur zu Fragestellungen des Inter- netrechts- und dessen Entwick- lungen. Auch auf europäischer Ebene sind Normen hinzu- getreten, die die Verfolgung behaupteter Rechteverletzungen innerhalb der Europäischen Union regeln. Generell gilt, dass jeder Einzel- fall individuell zu beurteilen ist. So konnte in den oben ge- nannten Fällen durch Prüfung, Recherche und anwaltliche Abwehrschreiben eine oftmals deutliche Reduktion der Ansprü- che erreicht werden, manchmal sogar, dass nach anwaltlicher Foto: iStock/vaeenma Intervention auf Seiten der Gemeinde die Angelegenheit Es empfiehlt sich von der Gegenseite nicht mehr jedenfalls, mit weiterverfolgt wurde. Daraus einem hohen Sicherheiten oder gar Freibriefe Bewusstsein abzuleiten, wäre jedoch fatal: es für fremde bestehen zahlreiche Rechte für (Urheber-) Urheber bzw. Rechteinhaber an Rechte bei geschützten Werken. der Erstellung Bei den oben genannten Fällen redaktioneller handelt es sich insbesondere um Beiträge für Inter- das Vervielfältigungsrecht, das net-Auftritte vorzugehen. Verbreitungsrecht, das Recht auf Fremde Inhalte sollten schlicht Inanspruchnahme der Urheber- nicht verwendet werden. 30 KOMMUNAL 06 | 2014 FINANZEN

Das Haushaltsrecht vor dem Umbruch Gemeindebund fordert Verhandlungen und Ausnahmen

Über die Form des Rechnungswesens öffentlicher Haushalte ist in den zierungsrechnung und Vermö- gensrechnung) soll dies erreicht letzten Jahren viel diskutiert und geschrieben worden. Die Diskussion werden. Der Bund hat für sich bereits die Haushaltsrechtsre- hat zu einer veritablen Auseinandersetzung zwischen „Kameralistik form umgesetzt. Bereits 2009 wurde ein neues und Doppik“ geführt. Bundeshaushaltsgesetz beschlossen. Mit 1. Jänner 2013 trat die Walter Leiss speziell mit Deutschland als Vor- zweite Etappe der Haushalts- bild, überlegt man auf Bundes- rechtsreform in Kraft. Erstmals Während der Kameralismus als ebene seit mehreren Jahren eine wurde mit Stichtag 1. Jänner deutsche Variante des Merkanti- Haushaltsrechtsreform auch auf 2013 eine Eröffnungsbilanz lismus durch Maria Theresia Ein- Länder- und Gemeindeebene. des Bundes erstellt und somit gang in das Rechnungswesen der Speziell unter dem Eindruck der das bundeseigene Vermögen öffentlichen Körperschaften in internationalen Finanzkrise, die bewertet. Der österreichischen Österreich gefunden hat, basiert sich auch in nationalen Budgets Reform wird auch international das doppische Haushaltssteu- widerspiegelt, oder speziellen als Best-Practice-Beispiel große erungs- und Rechnungswesen Aufmerksamkeit zuteil. – das auf der Rechnungslegung Das Rechnungswesen kann ja nicht Selbstzweck Auch einige Länder wie die Stei- in der Privatwirtschaft und in- ermark, Kärnten und Salzburg ternationalen Standards basiert sein. Die Gemeinden sind bereit, die haben schon die Absicht bekun- – auf der neoliberalen Verwal- notwendigen Daten zur Transparenz zu liefern. det, das neue Rechnungswesen tungsreform des New Public des Bundes übernehmen zu wol- Managements. Fraglich ist, ob dies mit dem Rechnungswesen len. Natürlich wird auch darauf Das kamerale Rechnungswesen der Privatwirtschaft besser gelingen kann. gedrängt, dass die Gemeinden bildete sohin über Jahrhunderte das neue Rechnungswesen über- die Grundlage für das öffentliche nehmen sollen. Haushaltswesen. Es ist selbstre- Vorkommnissen in einigen Bun- dend, dass dieses Rechnungswe- desländern wurde die Reform Was Gemeinden wollen sen über die Jahre ständig verän- des Haushaltswesens diskutiert dert und angepasst wurde. Ziel und auch schon teilweise umge- Um vorweg klarzustellen: Die war, für die drei Gebietskörper- setzt. So als ob mit einem neuen Gemeinden wehren sich nicht schaften Bund, Länder und Ge- Rechnungswesen die Krisen ver- gegen mehr Transparenz und meinden eine weitgehende Ver- meidbar oder die Vorkommnisse Offenheit. Die Frage ist nur, ob gleichbarkeit der Voranschläge verhinderbar gewesen wären. dies ausschließlich mit den Mit- und Rechnungsabschlüsse zu er- Als Schwächen des kameralen teln erzielt werden kann, die der zielen. Um diesem Ziel Rechnung Haushaltswesens werden an- Bund vorgibt, oder ob es nicht zu tragen, wurde bereits 1974 geführt, dass das Budget nicht andere Wege gibt, wie diese zwischen Bund, Ländern und mehrjährig ausgerichtet sei, der Ziele erreicht werden können Gemeinden vereinbart, die Form Input und nicht die Wirkung und insbesondere den Bedürfnis- und Gliederung der Voranschläge im Vordergrund stehe und eine sen der vielen kleinen und mitt- und Rechnungsabschlüsse der bloße Einnahmen-Ausgaben- leren Gemeinden entsprechen. Länder, der Gemeinden und Rechnung allein für ein moder- Die Einführung der Doppik von Gemeindeverbänden ein- nes Verwaltungsmanagement ist EU-rechtlich nicht verbind- vernehmlich zu gestalten. An nicht ausreichend sei. Wirksame lich. Die Übernahme der IAS-, diese Vereinbarung hat man Steuerungsinstrumente würden IFRS- und IPSAS-Standards ist sich bis dato gehalten und die fehlen. Die Transparenz soll ver- äußerst komplex und damit aktuell gültige Voranschlags- und bessert und Anreize zur effizien- ein sehr teures Regelwerk. Für Rechnungsabschlussverordnung teren Mittelverwendung gesetzt die Gemeinden ist mit Umstel- (VRV) 1997 erlassen. werden. Mit Globalbudgets und lungs- und Schulungskosten in Nach internationalen Beispielen, einer Dreikomponenten- Rech- dreistelliger Millionenhöhe zu nung (Ergebnisrechnung, Finan- rechnen, die jährlichen Kosten FINANZEN KOMMUNAL 06 | 2014 31

Die Einführung der Doppik ist EU-rechtlich nicht ver- liche externe Unterstützung und bindlich. Die Übernahme der IAS-, IFRS- und IPSAS- Abhängigkeit umsetzbar wird. Standards ist äußerst komplex und damit ein sehr Es bleibt nur zu hoffen, dass teures Regelwerk. Nicht nur die Verwaltung sondern sich der Bund an diese Vorgaben auch die Politik wäre mit dem neuen Rechnungswe- bei der Umsetzung der VRV neu sen überfordert. In einer Informationsveranstaltung hält und für die Gemeinden wurde selbst von Vertretern großer Gemeinden (Landes- ein umsetzbares – praktikables hauptstädte) auf diesen Umstand hingewiesen. und verwaltungsökonomisches – Rechnungswesen vorsieht. nungswesen bilden. Wenn eine Vor der Umsetzung sind die Vermögensrechnung als unbe- Evaluierungsergebnisse dreier dingt erforderlich gesehen wird, Jahre des Vollbetriebs auf so ist sie so zu gestalten, dass sie Bundes- und Länderebene zu für die Gemeinden ohne wesent- berücksichtigen. 

POSITION DES GEMEINDEBUNDES ZUM ARBEITSPAPIER FÜR EINE VRV 2014

Konrad Gschwandtner des wurde auch in aller Deutlichkeit auf die Bedeutung der getrennten Darstellung im or- Das Bundesministerium für Finanzen hat am dentlichen und außerordentlichen Haushalt 12. März 2014 den Ländern und Gemeinden und damit einhergehend etwa auch auf die nicht eingerechnet. Nicht nur einen von der Alpen Adria Universität Klagen- Darlehenstilgung aus laufenden Einnahmen die Verwaltung sondern auch furt erarbeiteten Vorschlag für eine VRV 2014 (im Gegensatz dazu finanzieren Bund und die Politik wäre mit dem neuen samt umfangreicher Anlagen übermittelt, Länder ihre endfälligen Darlehen mit immer Rechnungswesen überfordert. In der sich sehr stark am Bundesdeshaushalts- neuen endfälligen Darlehen) hingewiesen. einer Informationsveranstaltung recht, also einem 3-Komponenten-System Dass auf Landes- und Gemeindeebene ein wurde selbst von Vertretern gro- bestehend aus Finanzierungs- sowie Ergeb- gewisser Nachholbedarf bei der Darstellung ßer Gemeinden (Landeshaupt- nis- und Vermögensrechnung, orientiert. Zu des materiellen und immateriellen Ver- städte) auf diesen Umstand diesem Arbeitspapier des Bundes über eine mögens besteht, ist nicht von der Hand zu hingewiesen. Und dass den Reform des Haushaltswesens der Länder- und weisen, aber auch hier muss praktikabler Gemeinden ja „nur ein wirksa- Gemeindeebene hat der Österreichische und verwaltungsschonender als im Vorschlag mes Steuerungsinstrument in die Gemeindebund dem BMF am 12. Mai 2014 des Bundes vorgegangen werden. Es ist Hand gegeben werde“ – mit dem seine Position für die in den nächsten Mona- etwa die Möglichkeit der Bewertung nach die Gemeinden nichts anfangen ten kommenden Verhandlungen im zuständi- Wiederbeschaffungskosten (neben den können – muss auch erst einmal gen Gremium, dem seine Beschlüsse einver- Anschaffung- und Herstellungskosten) sowie erklärt werden. nehmlich fassenden VR-Komitee, dargelegt. höhere Flexibilität bei der Festsetzung der Das Rechnungswesen kann Festgehalten wurde, dass zur Erfüllung na- Nutzungsdauern zu schaffen und es ist die ja nicht Selbstzweck sein. Die tionaler und internationaler Meldepflichten Anwendung von regionalen oder länderwei- Gemeinden sind bereit, die not- und Transparenzbedürfnisse eine Weiter- sen Referenzwerten für die Bewertung gewis- wendigen Daten zur Transparenz entwicklung der wohlerprobten VRV 1997 ser Anlagegüter (statt Einzelbewertung) ein- zu liefern. Fraglich ist, ob dies vollkommen ausreichend ist. Es ist dem Bund zuräumen. Betreffend Gemeindevermögen mit dem Rechnungswesen der unbenommen, sich ein hochdiffiziles System wurde ganz allgemein angeführt, dass nicht Privatwirtschaft besser gelingen zur Steuerung seines Verwaltungsapparats der Eindruck vermittelt werden darf, dass die kann. Haben nicht Konzerne wie zu implementieren, doch ein derart komple- Gemeinden über enorme Werte zur freien die Hypo-Alpe-Adria, die Alpine xes System, das sowohl für den Steuerzahler Disposition verfügen. Das Arbeitspapier oder die BauMax-Kette auch als auch für die Verwaltungssteuerung selbst sieht hier lediglich eine Trennung zwischen Bilanzen zu erstellen gehabt? kontraproduktiv ist, darf den Gemeinden kurz- und langfristigem Vermögen vor. Diese Das Rechnungswesen kann nicht aufoktroyiert werden. Darstellung ist aus Sicht des Österreichischen Misswirtschaft oder kriminelle Die geltende VRV 1997 berücksichtigt die Gemeindebundes nicht ausreichend um zu Vorgänge nicht verhindern. Und vorhandenen Unterschiede zwischen Bund, dokumentieren, dass das Gemeindevermö- die Eröffnungsbilanz des Bundes Ländern und Gemeinden durch eigenstän- gen fast ausschließlich dafür erforderlich ist, löst nicht die Finanzprobleme dige Regelungen für die jeweiligen Bedürf- um gesetzliche Verpflichtungen erledigen zu des Bundes. nisse. Dies ist im Arbeitspapier des Bundes können. nicht der Fall. Nicht zuletzt aus Gründen Abschließend wurde im Schreiben des Ös- Die nächsten Schritte der Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit terreichischen Gemeindebundes an das BMF und Sparsamkeit und dem für eine solche festgehalten, dass die im Arbeitspapier ent- Zu fordern sind daher – wie dies Reform nicht vorhandenen Personal müssen haltenen Vorgaben betreffend die wirkungs- der Österreichische Gemeinde- mögliche Spielräume, wie etwa der aus den orientierte Mittelverwendung ein Thema bund schon mehrfach getan hat vielzitierten IPSAS ableitbare Grundsatz der der Selbstverwaltung und nicht einer Voran- – Verhandlungen und Ausnah- Wesentlichkeit, genützt werden, beispiels- schlags- und Rechnungsabschlussverordnung men. Die VRV 1997 ergänzt um weise in der Vermögensbewertung oder sind und dass nicht vor dem Haushaltsjahr die Meldeverpflichtungen des auch dahingehend, dass eine Ergebnis- und 2021 an ein Inkrafttreten zu denken ist. Österreichischen Stabilitätspak- Finanzierungsrechnung auch aus der VRV tes und des ESVG soll weiterhin 1997 abgeleitet dargestellt werden kann. Konrad Gschwandtner, Bakk. BA, die Grundlage für das Rech- Seitens des Österreichischen Gemeindebun- ist Referent beim Österr. Gemeindebund 32 KOMMUNAL 06 | 2014 UMFRAGE

Studie über Vertrauen: Bürgermeister „retten“ Ranking für Politiker Für die Bürgermeister: Vertrauen kommt mit der Nähe

Während die Menschen „den Politikern“ österreichweit das geringste Vertrauen schenken, sieht es bei „den Bürgermeistern“ ganz anders aus. Sie liegen noch vor Journalisten, Profisportlern oder Schauspielern. Das höchste Vertrauen genießen die Sozialberufe. Soweit eine aktuelle internationale Studie von Fessel-GfK.

VERTRAUEN IN BERUFSGRUPPEN IN ÖSTERREICH

Ich vertraue komplett/generell ... 100 %

94 90% 93 89 80% 79 70%

60% 65

54 50% 53 52 48 40% 43

30% 34

20% 20 10%

0% Ärzte Sportler Politiker Polizisten Journalisten Marktforscher Rechtsanwälte Bürgermeister Werbemanager Feuerwehrleute TV-Moderatoren

Sample: 1120 Krankenschwestern, Sanitäter UMFRAGE KOMMUNAL 06 | 2014 33

Studie über Vertrauen: Bürgermeister „retten“ Ranking für Politiker Für die Bürgermeister: Vertrauen kommt mit der Nähe

VERTRAUEN IN BERUFSGRUPPEN IN ÖSTERREICH

Feuerwehrleute mit 94 Prozent, sprechen dieser Gruppe ihr Ver- Ergebnis, das vermutlich auch gefolgt von Sanitätern mit 93 trauen aus – in Spanien sind es auf die Nähe der Ortschefs und Prozent Zuspruch führen das beispielsweise nur 28 Prozent. -chefinnen zu den Menschen Ranking der aktuellen Fessel- Dort liegen die Geistlichen sogar zurückzuführen ist. GfK-Studie an. Den geringsten noch hinter den Versicherungs- Schauspieler und interessanter- Zuspruch erhalten demnach vertretern. weise auch Profisportler(-fuß- in Österreich und 22 weiteren baller) liegen leicht hinter den Ländern laut der Studie des Bürgermeister vor Bürgermeistern mit 50 bzw 48 Marktforschungsinstituts GfK Sportlern und Journalisten Feuerwehrleute Prozent. die „Politiker“ mit lediglich 20 und medizinisches Prozent. Dass es mit dem politischen Personal genie- Nicht in diese Kategorie gehören Klima in Österreich nicht zum ßen höchstes Bürgermeister genießen für die Menschen in Österreich besten steht, ist bekannt. Neu Vertrauen in der gegenüber allen anderen jedoch die Bürgermeister. Ihnen ist aber die Tatsache, dass dies Bevölkerung, Politikern laut dieser Umfrage einen vertrauen 54 Prozent der Ös- auch auf den Journalismus Politiker müssen terreicher voll und ganz bezie- abfärbt: Nur 43 Prozent der angesichts der erheblichen Vertrauensvorschuss hungsweise überwiegend. Österreicher vertrauen dieser erhobenen Werte Aber nicht nur in Österreich, Berufsgruppe voll und ganz bzw. verzweifeln. sondern auf allen Kontinenten überwiegend. Noch schlech- Diese Ergebnisse sind ein Aus- genießen helfende Berufe das ter sind Werbefachleute (34 zug aus der Studie „GfK Trust in höchste Vertrauen bei den Men- Prozent) und Politiker (20 Pro- Professions 2014“ und basieren schen. Dazu zählen Feuerwehr- zent). Bürgermeistern hingegen auf rund 28.000 Verbraucher- leute, Sanitäter, Pflegekräfte scheint es gelungen zu sein, interviews, die im Auftrag des und Ärzte. sich das Vertrauen der Bevölke- GfK-Vereins im Zeitraum Sep- Interessant auch das Ergebnis rung zu erhalten: Mehr als die tember bis November 2013 in bei Pfarrern und Geistlichen: Hälfte der Österreicher baut auf insgesamt 25 Ländern durchge- 55 Prozent der Österreicher die Kommunalpolitiker – ein führt wurden.  34 KOMMUNAL 06 | 2014 EUROPA

EU-Gemeindepartnerschaftsförderung – zahlt sich der Aufwand noch aus? Es wird knapp: Einreich-Fristen am 4. Juni und 1. September

Anfang Mai konnte das EU-Programm „Europa für Bürgerinnen und gewartet werden, Gemeinden, Partnerschaftsausschüsse oder Bürger“ mit enormer Verspätung endlich starten. Das Programm Partnerschaftsvereine in Vertre- tung der Gemeinde sollten sich umfasst u. a. die Förderung von Gemeindepartnerschaften und rechtzeitig mit dem elektroni- schen Antragsformular vertraut kommunalen Netzwerken, aber auch die Förderung des europäischen machen. Mittlerweile wurde komplett Geschichtsbewusstseins sowie Förderungen für Vereine und andere auf elektronische Antragstellung umgestellt, Papieranträge wer- zivilgesellschaftliche Organisationen. den nicht mehr akzeptiert. Dies hat einerseits den Vorteil, dass Formalfehler vom System sofort Daniela Fraiss aufgezeigt werden, bringt aber Gemeinden, die auf EU-Unterstützung andererseits mit sich, dass die Kurz: Der Kuchen ist nicht grö- Antragstellung länger dauern ßer geworden – für die nächsten für ihr Partnerschaftsprojekt oder die kann als erwartet. sieben Jahre stehen rund 18,5 Einrichtung eines langfristigen Netzwerks Was ist auf jeden Fall zu tun? Millionen Euro zur Verfügung –, Die einladende Gemeinde, es werden aber mehr Gäste mit mehreren Partnergemeinen hoffen, die auch für den Antrag ver- eingeladen. Eine Konsequenz sollten bereits sehr konkrete Vorstellungen antwortlich ist, muss sich im daraus ist, dass jene Gemeinden, von Inhalten, Zielen und Programm- Identitätsüberprüfungssystem die einen Förderantrag stellen ECAS anmelden, erst damit ist wollen, schon fast professionell abläufen haben. der Zugang zum eigentlichen an die Planung herangehen Antragsformular freigeschaltet. müssen und dies mit sehr langen Neu ist, dass sich auch alle Gäste Vorlaufzeiten. und 31. Dezember 2015 gibt es elektronisch registrieren lassen Denn abgesehen von der ver- heuer noch eine weitere Frist, müssen. Jeder Gast muss einen kürzten Antragsfrist für Bürger- nämlich den 1. September. sog. PIC (Teilnehmeridentifikati- begegnungen, die in den nächs- Das bedeutet: Projekte, die für onscode) beantragen, der dann ten 15 Monaten stattfinden, den heurigen oder nächsten dem Gastgeber für die Antrag- muss auch insgesamt langfristig Sommer und Frühherbst geplant stellung bekannt zu geben ist. geplant werden. sind, müssen bis spätestens Ohne PIC der eingeladenen Ge- 4. Juni, 12.00 h eingereicht meinde kann die Antragstellung Antragsfristen werden! nicht abgeschlossen werden! Aufgrund der verzögerten An- Ab 2015 gelten folgende An- nahme des Programms und der tragsfristen für Gemeindepart- Blick zurück Veröffentlichung der notwendi- nerschaften: Man muss zugeben, dass die An- gen Unterlagen erst im Mai, gibt • 1. März für Projekte ab 1. Juli tragstellung in den letzten sie- es für Projekte, die innerhalb desselben Jahres bis 31. März ben Jahren weniger kompliziert der nächsten 15 Monate statt- des darauffolgenden Jahres; war und immerhin 68 österrei- finden sollen, nur mehr eine An- • 1. September für Projekte ab chische Projekte im Rahmen von tragsfrist, nämlich den 4. Juni. 1. Jänner bis 30. September Europa für Bürgerinnen und Diese Frist gilt für Begegnungen des darauffolgenden Jahres. Bürger mit nicht unerheblichen im Rahmen von Gemeindepart- Summen gefördert wurden. nerschaften und für kommunale Die Einreichfristen für Netz- Einen interessanten Überblick Netzwerke gleichermaßen und werke sind die gleichen wie darüber bietet eine Broschüre betrifft Aktionen zwischen für Gemeindepartnerschaften, des Europe for Citizen Point 1. Juli 2014 und 30. September allerdings gibt es Abweichungen Austria mit einem „Best-of“ der (bzw. 30. Juni für Netzwerke) Mag. Daniela Fraiss beim Förderzeitraum. geförderten Projekte. 2015. ist Leiterin des Für Begegnungen im Rahmen Brüsseler Büros des Antragstellung Blick nach vorn von Gemeindepartnerschaften Österreichischen Mit der Antragstellung sollte auf Gemeinden, die auf EU-Un- zwischen 1. September 2015 Gemeindebundes keinen Fall bis zum letzten Tag terstützung für ihr Partner- EUROPA KOMMUNAL 06 | 2014 35

Es braucht aber jedenfalls sehr motivierte und möglichst des Englischen mächtige Personen für die Koordinierung der Partner, die detaillierte Ausar- beitung des Programms und schließlich die Antragstellung. Hier sei noch einmal darauf hin- gewiesen, dass für jeden Tag der Bürgerbegegnung bereits bei der Antragstellung ein Stunden- plan der geplanten Aktivitäten vorzulegen ist. Außerdem muss die europäische Komponente des Programms deutlich sein, Besuchspro- gramme zur reinen Freund- schaftspflege sind chancenlos. Fördersummen Potenzielle Antragsteller sollten schaftsprojekt oder die Einrich- Unter europäischen Entschei- zwischen 5000 auf jeden Fall von den Service- tung eines langfristigen Netz- dungsprozessen sind natürlich und 25.000 Euro angeboten der Programmkon- werkes mit mehreren Partnerge- auch solche auf lokaler Ebene zu für Gemeindepart- taktstelle in Österreich, des meinden hoffen, sollten bereits verstehen, wobei für 2014 gilt, nerschaften sowie Österreichischen Gemeindebun- sehr konkrete Vorstellungen dass aufgrund der Europawah- zwischen 12.500 des und zum Beispiel des Stei- von Inhalten, Zielen und Pro- len doch besonderes Augenmerk und 150.000 Euro ermärkischen Gemeindebundes grammablauf ihrer Veranstal- auf den europäischen Gesetzge- für mehrjähri- Gebrauch machen und sich auch tung(en) besitzen. bungsprozess bzw. Bürgerbetei- ge Netzwerke individuell beraten lassen. Fördersummen zwischen 5000 ligung auf europäischer Ebene winken jenen und 25.000 Euro für Gemeinde- gelegt werden sollte. Gemeinden, die Fazit partnerschaften sowie zwischen ein ausgefeiltes Gemeindepartnerschaften und 12.500 und 150.000 Euro für Zahlt es sich noch aus? und detailliertes Netzwerke von Gemeinden mehrjährige Netzwerke winken Gemeinden, die sich die Frage Programm rund erhalten weiterhin nicht un- jenen Projekten, die ein aus- stellen, ob sich der Aufwand für um die Ziele und erhebliche Förderungen für gefeiltes und detailliertes Pro- die Antragstellung noch aus- Prioritäten von ausgezeichnete Projekte mit gramm rund um die Ziele und zahlt, kann eigentlich nur geant- Europa für Bürge- europäischen Inhalten. Prioritäten von Europa für Bür- wortet werden, ja, aber. In den rinnen und Bürger Die Antragsfristen für Projekte gerinnen und Bürger vorlegen. letzten sieben Jahren gab es für vorlegen. bis Dezember 2015 sind aber Für Gemeindepartnerschaften Gemeindepartnerschafts- und äußerst kurz, weshalb im ersten bedeutet dies, dass sich die Teil- Netzwerkanträge Erfolgsquoten Anlauf wohl nur Gemeinden nehmer mit der Europäischen von 41 bzw. 60 Prozent. Damit zum Zug kommen werden, die Union, ihrer Geschichte und liegen österreichische Anträge fixfertige Projekte bereits in der Vielfalt oder mit der Verbesse- über dem EU-Schnitt, weshalb Schublade haben.  rung der Bürgerbeteiligung in es sich noch immer lohnt, einen europäischen Entscheidungs- Antrag für ein gutes Projekt ein- prozessen befassen müssen. zubringen. Links:

Allgemeine Informationen und Programmleitfaden: FACT-BOX „GEMEINDEPARTNERSCHAFTEN“ http://eacea.ec.europa.eu/ europe-for-citizens_en https://eacea.ec.europa.eu/sites/eacea-site/ • Antragsteller sind Kommunen, deren Kriterien für Gemeindepartnerschaften files/COMM-2013-00367-00-00-DE-TRA-00.pdf • Partnerschaften von Gemeinden oder Partnerschaftsverbände oder Netzwerke, deren Partnerschaftsausschüssen, bzw. lokale Gemeindeverbände, Organisatio- ECAS-Anmeldung: Organisationen ohne Erwerbszweck, die nen in Vertretung lokaler Behörden; http://ec.europa.eu/education/participants/ lokale Behörden vertreten; • Partner können auch Vereine ohne Er- portal/desktop/en/home.html#collapseOne • Partner aus mindestens zwei Ländern; werbszweck sein; • Mindestens 25 internationale Gäste; • Mindestens vier Partner aus unterschied- Programmkontaktstelle in Österreich und • Maximale Dauer: 21 Tage lichen Ländern; Broschüre mit den besten Projekten der • Finanzhilfe: 5000 bis 25.000 Euro, abhän- • Mindestens 30 Prozent internationale letzten sieben Jahre: gig von der Zahl der Teilnehmer; Teilnehmer pro Projekt; http://www.europagestalten.at/ http://www.europagestalten.at/ • Mindestens vier Veranstaltungen pro index.php?article_id=81 Kriterien für Netzwerke Projekt; Gemeinden, die ein bestimmtes Thema dau- • Maximale Laufzeit: 24 Monate; Zusammenfassung des Programmleitfadens: erhaft und intensiv gemeinsam verfolgen • Maximale Finanzhilfe: 150.000 Euro; http://www.gemeindebund.at/rcms/upload/ wollen, können ein Netzwerk aufbauen, das • Vorfinanzierung von 50 Prozent der Pro- Europa/EU-Info1-2014_EuropafrBrgerinnen- folgende Kriterien erfüllen muss: jektsumme möglich; undBrger.pdf 36 KOMMUNAL 06 | 2014 FACHREISE ATHEN

Fach- und Bildungsreise des Gemeindebundes nach Athen „Von kommunalen Strukturen in Österreich lernen“

Im Rahmen der Fach- und Bildungsreise des Österreichischen Organe der Zentralregierung in Athen“, klagte Askounis. „Un- Gemeindebundes besuchte eine Delegation von rund 40 Ortschefs sere Spielräume sind nicht nur finanziell, sondern auch gesetz- Griechenland, um sich ein Bild von der Lages des Landes zu machen, lich sehr, sehr eng. Viele kleine Dinge des Alltags bedürfen in aber auch, um Hilfe anzubieten. Griechenland der Unterschrift von bis zu drei Ministern. Eine Umwidmung dauert daher im Durchschnitt so um die neun bis Daniel Kosak die österreichischen Gemein- zehn Jahre“, erzählt der griechi- devertreter bei ihrem Besuch sche Bürgermeister. „Wenn man die Vielfalt und feststellten. Formell haben die griechischen die Menge der Probleme in „Die Zustände hier sind zum Teil Gemeinden ähnliche Kompe- Griechenland betrachtet, dann wirklich katastrophal“, berichtet tenzen, wie die österreichischen weiß man erst, wie gut es uns Mödlhammer. „Von funktionie- Kommunen. Wasser, Abwasser in Österreich geht“, resümierte render Müllabfuhr, kommunalen und Müll sind ebenso in kom- Gemeindebund-Präsident Mödl- Wasser- oder Abwassersystemen munaler Zuständigkeit wie Kin- hammer die Reise. oder auch Gebühreneinhe- dergärten, Pflege, Schulbauten Doch der Reihe nach. Rund 11,5 bungsssystemen kann hier oder soziale Aufgaben. „Der Millionen Einwohner hat Grie- teilweise keine Rede sein. Hier Unterschied ist aber, dass wir chenland. Bis 1997 gab es eine müsste man oft wirklich bei Null kaum über eigene Einnahmen kommunale Struktur mit mehr anfangen, um die Dinge einiger- verfügen, wir sind abhängig von als 6.000 Gemeinden. Mit einem maßen sinnvoll aufzusetzen.“ den Zahlungen aus Athen und ersten Reformschritt wurde auf Bei einem Treffen mit Kostas die sind in den letzten Jahren rund 1.000 Kommunen redu- Askounis, dem Chef des grie- aufgrund der Krise natürlich ziert, heute gibt es nur noch 325 chischen Gemeindebundes drastisch gesunken.“ Gemeinden, die im Durchschnitt (KEDE) und Bürgermeister von Johannes Luchner, Chef der EU- 33.000 Einwohner haben. Kallithea hatten die heimischen Task-Force in Griechenland weiß Bürgermeister Gelegenheit, sich genau, wovon Askounis spricht. Katastrophale Zustände über die griechischen Probleme Der gebürtige Tiroler hilft mit aus erster Hand zu informieren. seinem Team im Auftrag der EU Die Probleme haben sich da- „De facto sind die Gemeinden in den Griechen bei Pilotprojekten durch aber kaum reduziert, wie Griechenland nur ausführende für Verwaltungsreform oder den technischen Aufbau der Infra- struktur. „Wir arbeiten derzeit mit fünf Modellgemeinden sehr Gemeindebund- unterschiedlicher Größe zusam- Vizepräsident men“, erzählt Luchner. „Da ist Alfred Riedl, Bot- eine Großstadt dabei, genauso schafterin Melitta wie ein Bergdorf oder eine In- Schubert, der Prä- selgemeinde. Die Probleme sind sident des grie- aber überall ähnlich. Nicht exis- chischen Gemein- tente oder nicht funktionierende debundes und Verwaltungsabläufe, Korruption Bürgermeister wohin man schaut und die von Kallithea, mit fehlende Einsicht der Griechen Kostas Askounis, zur Notwendigkeit von Steuern. Präsident Helmut Die Menschen hier sind über Mödlahmmer und Jahrzehnte gewohnt, dass sie Generalsekretär vom Staat ohnehin nichts zu Walter Leiss erwarten habe, daher sehen sie den Steuerbetrug auch nicht als Fehler, sondern als logische FACHREISE ATHEN KOMMUNAL 06 | 2014 37

Die Gemeindebund-Gruppe auf der Akropolis in Athen.

Konsequenz für das Nicht-Funk- „Insgesamt war diese Reise un- tionieren staatlicher Strukturen“, glaublich lehrreich für uns“, be- so Luchner. Mit einem Budget tonte Mödlhammer. „Und unser von rund 15 Mio. Euro pro Jahr Know-how auf der kommunalen leistet der Task-Force-Chef Pio- Ebene wird hier dringend ge- nierarbeit. „Man darf gar nicht braucht. Wir werden überlegen, daran denken, dass bislang mehr ob wir im Rahmen eines grie- als 100 Milliarden Euro hierher chisch-deutschen Projekts zur geschickt wurden, die sehr oft konkreten Hilfe, auch unsere bei den Menschen gar nicht Erfahrungen einbringen und zur angekommen sind, sondern dem Verfügung stellen können“, so Systemerhalt dienen“, so Mödl- Mödlhammer. „Im Herbst gibt es hammer. „Besser wäre konkrete eine entsprechende Tagung, wo Aufbauhilfe, wie Luchner und der Grundstein für den Erfah- sein Team sie hier leisten. Das ist rungsaustausch gelegt werden nachhaltiger.“ könnte.“ Auch Bürgermeisterin Juliana Günther aus Kematen Beim Abendempfang in der an der Ybbs reiste nach Griechenland mit, um sich österreichischen Botschaft in vor Ort ein Bild von der Lage zu machen Athen ergänzte Botschafterin „Brauchen Erfahrung und Melitta Schubert das Bild, das operative Hilfe“ die Gemeindevertreter bis Bürgermeister Josef Mair aus Außervillgraten im dahin gewonnen hatten. „Hier Entsprechend leidenschaftlich Gespräch mit dem Geschäftsführer des Tiroler geht ein ganzes Volk über seine auch der Appell des griechischen Gemeindeverbandes, Peter Stockhauser Grenzen hinaus“, so Schubert. Bürgermeisters und Gemeinde- „Die Armut ist oft nicht sichtbar, bund-Chefs Askounis: „Wir brau- aber inzwischen ein riesiges chen nicht nur Geld, sondern vor Problem. Würde man in Öster- allem Erfahrung und operative reich die Löhne und Pensionen Hilfe, auch im kommunalen Be- um 30 oder 40 Prozent reich. Nur dort können kürzen, dann gäbe es wir auch beginnen, einen Volksaufstand. das Vertrauen der Die Griechen haben das Menschen in politische einigermaßen ruhig Entscheidungen wieder hingenommen, weil zurückzugewinnen“, die meisten ja wissen, so Askounis, der dem- dass an Reformen nächst auch nach Ös- und Einschnitten kein terreich kommen will, Weg vorbei führt“, so Daniel Kosak ist um von den hiesigen Schubert, die seit zwei Pressesprecher Abläufen und der Ar- Jahren Österreich in der Österreichi- beit der Gemeinden zu Griechenland vertritt. schen Gemeinde- lernen.  bunds Die Betrugsbekämpfungs- einheiten des Bundesministeriums für Finanzen

Für die Gewährleistung eines stabilen und berechenbaren Aufkommens sind gerade in Zeiten der Budgetkonsolidierung der Schutz von Steuergeldern und eine hohe Abgabenmoral unerlässlich. Eine effektive und effiziente Betrugsbekämpfung erhöht die Steuergerechtigkeit und beseitigt Wettbewerbsverzerrungen.

Ziele der Betrugsbekämpfung Finanzpolizei kräfte, vor allem in Hinblick auf die Entwicklung der österreichischen ■■ Gerechtigkeit für ehrliche Aufgabe der Finanzpolizei ist, durch Arbeitsmarktlage. Steuerzahler/innen Kontrollen faire und gleiche Bedin- ■■ Schutz der redlichen Wirtschaft gungen für alle Teilnehmer/innen Kernaufgaben: ■■ Gewährleistung eines fairen am Wirtschaftsleben zu gewähr- Wettbewerbs leisten und somit den Schutz der ■■ Feststellung steuerlich relevanter ■■ Stärkung des Wirtschafts- finanziellen Interessen der Republik Sachverhalte standortes Österreich zu sichern. Die präven- ■■ Verhindern der Nichterklärung ■■ Sicherung des Abgaben- tive Arbeit der Finanzpolizei soll im getätigter Umsätze und erzielter aufkommens Interesse des Arbeitsmarktes und Einkünfte sowie der Nichtmeldung ■■ Schutz der finanziellen Interessen des Wirtschaftsstandortes Öster- bzw. -abfuhr von Lohnabgaben der Republik Österreich und der reich unfaire Konkurrenzverhältnisse ■■ Aufdecken steuerlich nicht er- Europäischen Union in Folge von Wettbewerbsvorteilen fasster Unternehmen bzw. von ■■ Global Engagement – Stärkung durch Schwarzarbeit, Sozial- und Ab- Unternehmen ohne Betriebsstätte der multilateralen und bilateralen gabenbetrug verhindern. Dies dient im Bundesgebiet Kooperation auch der Sicherung der Lohn- und ■■ Sicherung von Besteuerungs- ■■ Schutz und Sicherheit der Arbeitsbedingungen inländischer und grundlagen (z.B. Aufdecken und Bevölkerung integrierter ausländischer Arbeits- Erkennen von risikobehafteten Unternehmen und Vorgängen sowie Kommunikation der Risiko- einstufung) ■■ Sicherung von Ababenansprüchen, Einbringung von Abgabenrück- ständen Foto: BMF/citronenrot BMF/citronenrot Foto: ■■ Kontrolle von und in Unterneh- men, Betriebsstätten und auswär- tigen Arbeitsstellen zur Überprü- fung der korrekten Anmeldung ■■ Aufdeckung von Verletzungen des in besonderen Finanzstraffällen ge- ■■ Bekämpfung des grenzüber- aller Dienstnehmer/innen vor Glücksspielgesetzes schaffen wurde, die sowohl nationale schreitenden Abgaben- und Arbeitsantritt sowie auf Falsch- ■■ Vorläufige Beschlagnahme von Koordinationsaufgaben als auch den Sozialbetruges und Scheinanmeldungen illegalen Glücksspielapparaten, internationalen Kontakt in großen ■■ Fahndung, Ermittlung und Auf- ■■ Kontrolle von Tätigkeiten auf sonstigen Eingriffsgegenständen grenzüberschreitenden Fällen von deckung von Hinterziehungsfällen Vorliegen einer entsprechenden und technischen Hilfsmitteln Mehrwertsteuerbetrug wahrnimmt. ■■ Durchführung von Maßnahmen Gewerbeberechtigung behördlicher Zwangs- und ■■ Kontrolle von und in Unterneh- Steuerfahndung Kernaufgaben: Befehlsgewalt men, Betriebsstätten und auswär- ■■ Vertretung vor Gerichten, jeweils tigen Arbeitsstellen zu Überprü- Das Bundesministerium für Finanzen ■■ Bekämpfung des systematischen im Auftrag der zuständigen fung der korrekten Anmeldung trägt der zunehmenden Internationa- und organisierten Abgabenbetrugs Finanzstrafbehörde der überlassenen Arbeitskräfte lisierung des Abgabenbetrugs Rech- ■■ Entdeckung gewerbsmäßiger und der ihnen zustehenden nung, indem diese Spezialeinheit für Schwarzunternehmer Weitere Aufgabenschwerpunk- Foto:BMF/Schneider Entlohnung die Angelegenheiten der Ermittlung ■■ Bekämpfen von Betrugsmustern te stellen die Forcierung der ▶ Die Betrugsbekämpfungs- einheiten des Bundesministeriums für Finanzen

Für die Gewährleistung eines stabilen und berechenbaren Aufkommens sind gerade in Zeiten der Budgetkonsolidierung der Schutz von Steuergeldern und eine hohe Abgabenmoral unerlässlich. Eine effektive und effiziente Betrugsbekämpfung erhöht die Steuergerechtigkeit und beseitigt Wettbewerbsverzerrungen.

Ziele der Betrugsbekämpfung Finanzpolizei kräfte, vor allem in Hinblick auf die Entwicklung der österreichischen ■■ Gerechtigkeit für ehrliche Aufgabe der Finanzpolizei ist, durch Arbeitsmarktlage. Steuerzahler/innen Kontrollen faire und gleiche Bedin- ■■ Schutz der redlichen Wirtschaft gungen für alle Teilnehmer/innen Kernaufgaben: ■■ Gewährleistung eines fairen am Wirtschaftsleben zu gewähr- Wettbewerbs leisten und somit den Schutz der ■■ Feststellung steuerlich relevanter ■■ Stärkung des Wirtschafts- finanziellen Interessen der Republik Sachverhalte standortes Österreich zu sichern. Die präven- ■■ Verhindern der Nichterklärung ■■ Sicherung des Abgaben- tive Arbeit der Finanzpolizei soll im getätigter Umsätze und erzielter aufkommens Interesse des Arbeitsmarktes und Einkünfte sowie der Nichtmeldung ■■ Schutz der finanziellen Interessen des Wirtschaftsstandortes Öster- bzw. -abfuhr von Lohnabgaben der Republik Österreich und der reich unfaire Konkurrenzverhältnisse ■■ Aufdecken steuerlich nicht er- Europäischen Union in Folge von Wettbewerbsvorteilen fasster Unternehmen bzw. von ■■ Global Engagement – Stärkung durch Schwarzarbeit, Sozial- und Ab- Unternehmen ohne Betriebsstätte der multilateralen und bilateralen gabenbetrug verhindern. Dies dient im Bundesgebiet Kooperation auch der Sicherung der Lohn- und ■■ Sicherung von Besteuerungs- ■■ Schutz und Sicherheit der Arbeitsbedingungen inländischer und grundlagen (z.B. Aufdecken und Bevölkerung integrierter ausländischer Arbeits- Erkennen von risikobehafteten Unternehmen und Vorgängen sowie Kommunikation der Risiko- einstufung) ■■ Sicherung von Ababenansprüchen, Einbringung von Abgabenrück- ständen Foto: BMF/citronenrot BMF/citronenrot Foto: ■■ Kontrolle von und in Unterneh- men, Betriebsstätten und auswär- tigen Arbeitsstellen zur Überprü- fung der korrekten Anmeldung ■■ Aufdeckung von Verletzungen des in besonderen Finanzstraffällen ge- ■■ Bekämpfung des grenzüber- aller Dienstnehmer/innen vor Glücksspielgesetzes schaffen wurde, die sowohl nationale schreitenden Abgaben- und Arbeitsantritt sowie auf Falsch- ■■ Vorläufige Beschlagnahme von Koordinationsaufgaben als auch den Sozialbetruges und Scheinanmeldungen illegalen Glücksspielapparaten, internationalen Kontakt in großen ■■ Fahndung, Ermittlung und Auf- ■■ Kontrolle von Tätigkeiten auf sonstigen Eingriffsgegenständen grenzüberschreitenden Fällen von deckung von Hinterziehungsfällen Vorliegen einer entsprechenden und technischen Hilfsmitteln Mehrwertsteuerbetrug wahrnimmt. ■■ Durchführung von Maßnahmen Gewerbeberechtigung behördlicher Zwangs- und ■■ Kontrolle von und in Unterneh- Steuerfahndung Kernaufgaben: Befehlsgewalt men, Betriebsstätten und auswär- ■■ Vertretung vor Gerichten, jeweils tigen Arbeitsstellen zu Überprü- Das Bundesministerium für Finanzen ■■ Bekämpfung des systematischen im Auftrag der zuständigen fung der korrekten Anmeldung trägt der zunehmenden Internationa- und organisierten Abgabenbetrugs Finanzstrafbehörde der überlassenen Arbeitskräfte lisierung des Abgabenbetrugs Rech- ■■ Entdeckung gewerbsmäßiger und der ihnen zustehenden nung, indem diese Spezialeinheit für Schwarzunternehmer Weitere Aufgabenschwerpunk- Foto:BMF/Schneider Entlohnung die Angelegenheiten der Ermittlung ■■ Bekämpfen von Betrugsmustern te stellen die Forcierung der ▶ Foto: BMF/citronenrot BMF/citronenrot Foto:

Zusammenarbeit mit ausländischen erfordern besondere Strategien für operativen Kontrolleinheiten folgende Betrugsbekämpfungseinheiten und einen risikogerechten Einsatz der Aufgaben: der Intensivierung des Austausches vorhandenen Kontrollressourcen. von betrugsrelevanten Informationen Diese Tätigkeit wird durch entspre- ■■ Durchführung von risiko- und er- insbesondere innerhalb der Europäi- chend geschulte Bedienstete (ope- folgsorientierten Schwerpunktakti- schen Union dar. rative Zollaufsicht/OZA), mit nach onen sowohl im fließenden Güter- außen hin erkennbarer Bekleidung und/oder Reiseverkehr als auch Die Steuerfahndung selbst ist keine und teilweise bewaffnet, durchge- stationär Finanzstrafbehörde, sondern un- führt. Der zu vollziehende Aufgaben- ■■ Selektion genau zu untersuchen- terstützt die Finanzämter in deren kreis zum Schutz der Bevölkerung der Fahrzeuge und Transportmittel Finanzstraffällen einschließlich in den und der österreichischen Wirtschaft aller Art und der von diesen mit- von der Justiz beauftragten Ermitt- sowie der nationalen und europäi- geführten Waren lungsverfahren in Gerichtsfällen. schen Interessen in finanzieller Sicht ■■ Kontrolle verbrauchsteuerpflichti- umfasst: ger Waren im Steuergebiet Zollfahndung ■■ Mitwirkung an Schwerpunktaktio- ■■ Bekämpfung des Schmuggels nen und projektierten Maßnahmen In jedem der neun Zollämter in Ös- (Zigaretten) der Betrugsbekämpfung Steuer/Zoll terreich gibt es Zollfahndungsteams ■■ Verbrauchsteuerkontrollen (Alko- (ZOFA) deren Hauptaufgabe die hol, Mineralöl) Diese Arbeit wird in Grenznähe und Bekämpfung des Schmuggels und ■■ Verbote und Beschränkungen im übrigen Bundesgebiet mobil oder der damit verbundenen Vollziehung (Produktfälschungen, Waffen- stationär wahrgenommen. Dienst- des Finanzstrafgesetzes ist. und Kriegsmaterial, Arzneimittel, fahrzeuge mit Blaulicht, Folgeton- Drogen usw.) horn und Büroausstattung, zwei Tausende Verkehrsmittel befördern ■■ Artenschutz von Pflanzen und mobile LKW-Scanner, ein Röntgen- täglich Personen und Waren nach, Tieren fahrzeug und Diensthunde für Tabak, durch und innerhalb von Österreich Artenschutz und Drogen stehen und der gesamten Europäischen Den Bediensteten der Operativen den Bediensteten für ihre Arbeit zur Union. Der Wegfall der Zollkontrol- Zollaufsicht obliegt die Erarbeitung Verfügung. Der Ausschnitt an den len unmittelbar an den Grenzen zu von Risikoanalysen und Risikoprofilen zu vollziehenden Tätigkeiten lässt den neuen Mitgliedstaaten, die nicht aufgrund eigener Erfahrungswerte erkennen, welche wichtige Rolle der harmonisierten Verbrauchsteuersät- und auch nationaler, sowie interna- Zoll auch in Zeiten der offenen Gren- ze, die unterschiedlichen Regelungen tionaler Trends. Primär haben die zen noch zu vollziehen hat. der Verbote und Beschränkungen hinsichtlich des Besitzes, der Ver- bringung oder der Verwendung von Informationen und Tipps finden Sie aufwww.bmf.gv.at Waren im Verkehr über die Grenzen sowie auf www.facebook.com/finanzministerium KOMMUNAL 06 | 2014 41 42 KOMMUNAL 06 | 2014 INFOS AUS DEM BMLFUW

Lokale Agenda 21 Langfristig planen, gemeinsam eine lebenswerte Zukunft gestalten

Viele österreichische Städte und Gemeinden setzen darauf, ihre Weitere interessante Einblicke in lokale Nachhaltigkeitsprozesse, zukünftige Entwicklung unter breiter Einbindung der Bevölkerung zu insbesondere aus einer europä- ischen Perspektive heraus, gibt gestalten. Der „Königsweg“ für solche Zukunftsgestaltungsprozesse das Anfang März geführte In- terview mit Stefan Kuhn, einem nennt sich Lokale Agenda 21 (kurz: „LA21“). bei ICLEI – Local Governments for Sustainability in leitender Position tätigen, international Mehr als 500 Kommunen in renommierten Experten im Österreich haben bereits ei- Die Durchführung eines LA21- Prozesses stellt Bereich kommunaler Manage- nen LA21-Prozess im Laufen eine beträchtliche Herausforderung dar. ment- und Governance- und leisten damit wichtige Richtig angegangen lohnt sich der Aufwand Instrumente für nachhaltige Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung. Entwicklung der ländlichen aber allemal. Die Bundesländer wie auch das und urbanen Räume. Natürlich Bundesministerium für Land- stellt die Durchführung eines Herausforderungen und Pro- und Forstwirtschaft, Umwelt LA21-Prozesses für die jeweilige blemen sie beim Start und im und Wasserwirtschaft unterstüt- Kommune bzw. Region wie auch Verlauf dieser Beteiligungs- zen Lokale Agenda 21-Prozesse für engagierte Bürgerinnen prozesse konfrontiert waren, – mit Wissen, Beratung, Pro- und Bürger, die sich an einem worin ihrer Meinung nach die zessbegleitung, Kommunikation solchen Zukunftsprozess betei- „Knackpunkte“ liegen, die es zu und Förderungen. Da die Lokale ligen, auch eine beträchtliche meistern gilt, und in welcher Agenda 21 wesentliche Beiträge Herausforderung dar. Richtig Weise die involvierte Gemeinde, zur Stärkung der ländlichen angegangen und mit professio- sie selbst und ihr Lebensumfeld Regionen leistet, ist sie auch im neller Begleitung durch externe von der Lokalen Agenda 21 pro- Förderprogramm zur Ländlichen ModeratorInnen, lohnt sich der fitiert haben. Entwicklung verankert. Aufwand aber allemal. Die neue Rubrik „Stimmen zur LA21“ von nachhaltigkeit.at, LINKS / MEHR ZUM THEMA dem österreichischen Nach- haltigkeitsportal, versammelt Alle Hintergrundinformationen Stimmen zur LA21: in Interviews die Praxiserfah- und News zur LA21: www.nachhaltigkeit.at/la21/ rungen von LA 21-engagierten www.nachhaltigkeit.at/la21 stimmen-zur-la21 Personen. Lokale Agenda 21 in den Bun- In diesen Interviews berichten desländern (Kontaktpersonen, Interview mit Stefan Kuhn (ICLEI) LA21-Aktivbürgerinnen und Länder-News,...): zur lokalen Nachhaltigkeit: -bürger, LA21-Kernteam- und www.nachhaltigkeit.at/la21/ www.nachhaltigkeit.at/ Arbeitsgruppenmitglieder sowie bundeslaender thema/interviews-und- LA21-Expertinnen und Experten LA21-Prozesse des Monats: statements/im-interview- unter anderem, mit welchen www.nachhaltigkeit.at/la21/ stefan-kuhn-ueber-lokale- prozess-des-monats nachhaltigkeit naturschutzbund.at bmlfuw.gv.at derat unterstützt werden. germeister oder Umwelt-Gemein- Die Nominierung muss vom Bür lich. Tel.: 0662/64 29 09-16 winken tolle Preise! persönlich ausgezeichnet. Ihnen weltminister Andrä Rupprechter werden im Herbst 2014 von Um- auf Einreichungen sind ganz einfach selbstverständlich. in der Natur – ist jedoch nicht Beitrag für den Erhalt der Vielfalt Einsatz ist ein ganz wesentlicher sekten basteln. Dieser besondere oder mit Kindern Nisthilfen für In- naturnahen Gärtnern organisieren zen, Infoveranstaltungen zum für Vögel und Kleinsäuger pflan- über die Straße tragen, Hecken im Frühjahr tausende Amphibien einsetzen. Jene, die beispielsweise für die Natur und die Artenvielfalt nen, die sich in besonderem Maße Nominiert werden können Perso Wettbewerb anzumelden. auf, engagierte Personen für den hang holen und rufen Gemeinden diese „Helden“ nun vor den Vor und Naturschutzbund wollen weltministerium, Gemeindebund auch andere zum Umdenken. Um- logische Vielfalt ein und bringen schen setzen sich deshalb für bio voraussetzung dafür. Viele Men- und artenreiche Natur die Grund- Vielfalt ist Leben – eine intakte Erhalt der Natur einsetzen. aus, die sich besonders für den gne vielfaltleben jene Menschen Rahmen der Biodiversitäts-Kampa - wertes Österreich zeichnet im Das Ministerium für ein lebens Mail: DI Stefanie Glantschnig, Naturschutzbund, Tel.: 01/515 22/1407 Mail: DI Gabriele Obermayr, Österreich, Ministerium für ein lebenswertes Rückfragen: 2014. Einreichschluss ist der 30. Juni Champion? Wer hat den Vielfaltleben-Gemeinde www.vielfaltleben.at Die Sieger und Siegerinnen stefanie.glantschnig@ gabriele.obermayr@

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mög------gemeinsam: sieerhöhenKom schutzmaßnahmen immer konzept –eineshabenKlima ein genau definiertes Gesamt Ob einzelneMaßnahmenoder klimaaktiv-Angeboten profitieren Klimaschutz als Chance – mit AUSSCHNEIDEN UND MITBRINGEN • • • • • • • und Schwerpunkte: klimaaktiv-Angebote zahlreichen Services. unterstützt Gemeindenmit ein lebenswertesÖsterreich, initiative desMinisteriumsfür klimaaktiv, dieKlimaschutz- abhängig vonEnergieimporten. zieren Kosten undmachenun zum Umweltschutzbei,redu fort undLebensqualität,tragen BürgerInnen aktivieren Strom sparen gieträger nutzen Erneuerbare Ener- Neubau undSanierung linie für energieeffizienten Gebäudestandard als Richt mieren mitdemklimaaktiv Gemeindegebäude opti- erbaren Energiequellen gieversorgung auserneu- Umstieg auf autarke Ener- Gemeinden ausgezeichnet gramm für energieeffiziente werden mitdeme5-Pro- Energievorreitergemeinden tiv mobil Investitionsoffensive Förderung durch die klimaak- Mobilität inGemeindenund Beratung für klimafreundliche

------Consulting, derKlima-und Die Kommunalkredit Public informieren aufderKommu Energiefonds undklimaaktiv www.klimafonds.gv.at www.umweltfoerderung.at www.e5-gemeinden.at www.klimaaktiv.at/gemeinden Sie auf: Weitere Informationen finden meldung erforderlich. Halle 1,1.OGstatt.Keine An 13 UhrimSeminarraum1, findet am 12. 6. von 11.30 bis zungsanlagen. DerWorkshop Contracting beineuenHei über Kostenreduktion durch rungen fürGemeindensowie nalmesse zuaktuellenFörde rungen – Neue Förderungen“ Workshop „Neue Herausforde- • MitarbeiterInnen schulen Gutschein Gutschein einlösen. Sie können den beiliegenden Gespräche zur Verfügung und BeraterInnen für persönliche Dort stehen Ihnen unsere Messestand Nr. 176 in Oberwart am Kommunalmesse Besuchen Sie uns bei der !

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- % Entgeltliche Einschaltung des BMLFUW 44 KOMMUNAL 06 | 2014 PRAXIS

Sanierungsoffensive 2014: Heizkosten sparen und Klima schützen Foto: © BMWFJ/HOPI-Media/Bernhard J. Holzner J. BMWFJ/HOPI-Media/Bernhard © Foto: 100 Millionen sind im Topf Wirtschafts- und Energiemi- Auf Initiative von Wirt- den CO2-Ausstoß und verpflichtet, die Sanie- nister Reinhold Mitterlehner schafts- und Energieminis- schafft durch zusätzliche rungsmaßnahmen ohne und Umweltminister Andrä ter Reinhold Mitterlehner Aufträge ein höheres Wirt- Mietzins-/Entgelterhöhung Rupprechter stellen die För- und Umweltminister schaftswachstum und mehr durchzuführen, benötigt derungsoffensive 2014 für die Andrä Rupprechter wird Arbeitsplätze. Eine thermi- man für die Antragstellung thermische Sanierung vor. die Förderungsoffensive für sche Sanierung schafft also nur mehr die Zustimmung die thermische Sanierung eine Win-win-win-Situation der Mietermehrheit. unter dem Motto „Heiz- für Wirtschaft, Umwelt und Unternehmen können ihre kosten sparen und Klima Sanierer. Förderungsanträge online orientiert sich an der Sa- schützen“ seit dem 3. März Neue Förderungsanträge bei der Kommunalkredit nierungsqualität und dem fortgeführt. Auch heuer für Private können direkt Public Consulting (KPC) – sinkenden Heizwärme- und stehen wieder 100 Millio- bei den Bausparkassen und www.publicconsulting.at Kühlbedarf. Einen Zuschlag nen Euro für die Sanierung in den Bankfilialen einge- stellen. Die Förderung für gibt es für die Kombination von Häusern, Wohnungen reicht werden. Sanierungen von über 20 von Sanierungsmaßnahmen und Betriebsgebäuden zur Erleichtert wurde die ther- Jahre alten Gebäuden be- mit technischen Verbesse- Verfügung. Jeder investierte mische Sanierung im mehr- trägt bis zu 35 Prozent der rungen zur effizienteren Förder-Euro hilft beim geschossigen Wohnbau. förderungsfähigen Kosten. Nutzung von Energie. Energiesparen, reduziert Wenn sich der Vermieter Die Höhe der Auszahlungen www.sanierung2014.at

Moderne Gemeinde: Verwaltungsvereinfachung Präsenzmelder: Mehr Komfort und Sicherheit Helmut Mödlhammer forciert die Und Stromkosten werden auch noch „duale Zustellung“ gespart – bis zu 70 Prozent www.hyponoe.at

In einem Interview sprich den BürgerInnen und der Steigende Ener- ligkeit jedoch sich Gemeindebund-Chef Gemeinde. Aus diesen giekosten und aus oder er- Helmut Mödlhammer für Gründen ist es unumgäng- wachsendes kennt er keine WER STEHT HINTER IHNEN? die Verwendung der dualen lich, diesen Weg in Zukunft Umweltbewusst- Anwesenheit Zustellung durch die Ge- zu gehen.“ sein im modernen mehr, schaltet der UND IHREN ERFOLGREICHEN meinden aus. So antwortet Die Herausforderung liegt Gebäudemanagement Argus-Präsenzmelder er auf die Frage, warum laut Mödlhammer einer- fordern heute mehr denn kostensparend das Licht PROJEKTEN? Gemeinden – egal welcher seits darin, die BürgerInnen je innovative Lösungen für wieder aus. So können Größe – die duale Zustel- dazu zu gewinnen, gemein- den effizienten Energieein- Heizungs- und Stromkosten HYPO NOE PUBLIC FINANCE. lung verwenden sollen: sam mit den Gemeinden satz. Die Argus PlusLink in Gebäuden um bis zu 70 „Auf der einen Seite verein- diesen Weg zu beschreiten Präsenzmelder von Merten Prozent reduziert werden. Als Spezialist für Finanzierungen der öffentlichen Hand bietet facht die duale Zustellung und sie andererseits von by Schneider Electric setzen Präsenzmelder eignen sich die HYPO NOE maßgeschneiderte und individuelle Lösungen. Verwaltungsprozesse, auf den Vorteilen zu überzeu- genau hier an. vor allem für Büros und Der ganzheitliche Ansatz für öffentliche Auftraggeber beginnt der anderen Seite ist sie ein gen. Unter der Raumdecke Räume mit längerer tägli- besonderes Service für die montiert, erfasst der Argus- cher Nutzung und hohem bei einer umfassenden Bedarfsanalyse mit kompetenter Bera- BürgerInnen. Es geht rasch, Präsenzmelder die An- Tageslichtanteil. Die Kom- tung und reicht bis zur professionellen Abwicklung inklusive ist unkompliziert und spart wesenheit von Personen bination aus Unterputz- zuverlässiger Projektrealisation. Über effektive Finanzie- für beide Seiten Kosten. Gemeinde- und misst gleichzeitig die einsatz und Sensor-Modul rungskonzepte aus einer Hand – für die öffentliche Hand – Zusätzlich spart es den Weg bund-Chef Intensität des natürlichen bestimmt die Funktion informiert Sie der Leiter Public Finance, Wolfgang Viehauser, zum Postamt, wenn zum Helmut Lichts. Wird eine vorher Argus-Präsenzmelders. An- unter +43(0)5 90 910-1551, [email protected] Beispiel Poststücke nicht Mödlhammer festgelegte Lichtschwelle ders als ein Bewegungsmel- zugestellt werden können. unterschritten, genügen der schaltet er das Licht bei Die duale Zustellung ist kleine Bewegungen im ausreichender Helligkeit innovativ, kostensparend Raum, um die Beleuchtung trotz Bewegung im Raum und vereinfacht die Ge- automatisch zu aktivieren. aber auch wieder aus. schäftsgebarung zwischen Reicht die Umgebungshel- www.schneider-electric.at KOMMUNAL 06 | 2014 45

Breitband-Resolution: Versorgungslücken bei Telefon und Internet schließen 17 neue Research-Studios 15,8 Millionen Schwertberger Abgeordnete fordert Euro Fördermittel Die vierte Ausschreibung gleich drei zum Handeln auf zum BMWFW-Programm

Foto: © BMWFJ/HOPI-Media/Bernhard J. Holzner J. BMWFJ/HOPI-Media/Bernhard © Foto: Die Mühlviertler National- komverbindung gibt es eine hat?“ so die Schwertberger „Research Studios Austria“ ratsabgeordnete Marianne Fülle von anderen Gründen, Abgeordnete. stand ganz im Zeichen Gusenbauer-Jäger nahm die dafür sprechen: „Lücken Gefragt sind ihrer Ansicht wichtiger Zukunftsthemen: sich Ende April der un- im Breitbandnetz sind nach Ministerin Doris Bu- Von den 17 neu geförderten tragbaren Lage mancher immer noch ein deutlicher res, Reinhold Mitterlehner Research-Studios, an die Gemeinden an, die keinen Hemmschuh für innovative und Andrä Rupprechter. insgesamt 15,8 Millionen oder nur unzureichenden Entwicklungen in ländli- Euro an Fördermitteln flie- Telekommunikationsan- chen Räumen, denn in der ßen werden, sind neun dem schluss haben. Am Beispiel Informationsgesellschaft Schwerpunkt „Energie- und St. Georgen am Walde zeige des 21. Jahrhunderts ist Ressourceneffizienz“ und sich, wie dramatisch das Breitband eine wichtige Vo- acht dem Schwerpunkt Fehlen von Telefon und raussetzung für Betriebsan- „Life Sciences & Medizin- Internet sein kann. „Gerade siedlungen und die Schaf- technologie“ zuzurechnen. ältere Menschen, die bewe- fung neuer Arbeitsplätze, „Mit den Research-Studios gungseingeschränkt sind, ebenso wie der Teilhabe am unterstützen wir den Weg brauchen Telefon und Inter- gesellschaftlichen Leben von innovativen Prototypen net als Verbindung zu ihrer und dem Zugang zu sozia- in Richtung Marktreife. Außenwelt“, beschreibt die len und gesundheitlichen Gefördert wird die Anwen- Abgeordnete die Situation. Dienstleistungen. Und wo dung und Umsetzung von Neben dem Aspekt der per- bleibt der Versorgungsauf- Forschungsergebnissen“, so sönlichen, gesundheitsbe- trag, den die Telekom für Minister Reinhold Mitter-

dingten Notwendigkeit ei- alle Österreicherinnen und Simonis Photo / Foto:Parlamentsdirektion © lehner. ner funktionierenden Tele- Österreicher zu erfüllen Marianne Gusenbauer-Jäger www.bmwfw.gv.at

www.hyponoe.at

WER STEHT HINTER IHNEN? UND IHREN ERFOLGREICHEN PROJEKTEN? HYPO NOE PUBLIC FINANCE.

Als Spezialist für Finanzierungen der öffentlichen Hand bietet die HYPO NOE maßgeschneiderte und individuelle Lösungen. Der ganzheitliche Ansatz für öffentliche Auftraggeber beginnt bei einer umfassenden Bedarfsanalyse mit kompetenter Bera- tung und reicht bis zur professionellen Abwicklung inklusive zuverlässiger Projektrealisation. Über effektive Finanzie- rungskonzepte aus einer Hand – für die öffentliche Hand – informiert Sie der Leiter Public Finance, Wolfgang Viehauser, unter +43(0)5 90 910-1551, [email protected] 46 KOMMUNAL 06 | 2014 PRAXIS

Innovation: Innsbruck hat die erste LED-Bim Österreichs Umweltinitiative Bis zu 90.000 Euro Reinwerfen statt wegwerfen Ersparnis für die Flotte Seit April 2012 engagiert sich die Umweltinitiative Innsbrucks erste zur Gänze „Reinwerfen statt Wegwer- mit umweltschonender fen“ gegen Littering, das LED-Technologie ausgestat- achtlose Wegwerfen von tete Straßenbahn hat den Müll auf die Straße, in Betrieb aufgenommen. die Landschaft oder in Ge-

IVB-Geschäftsführer DI Berger Foto Fotocredit: wässer. In der jüngsten Martin Baltes: „Diese IVB-Geschäftsführer DI Martin Baltes und Christian Diewald, Director Gallup-Studie, die von Premiere ist auf die gute Sales Austria, Bombardier Transportation, präsentieren die erste „Reinwerfen statt Wegwer- Zusammenarbeit zwischen LED-Bim Österreichs, den Bombardier FLEXX. fen“ in Auftrag gegeben den IVB und Bombardier wurde, reihen die 1000 zurückzuführen. bis zu 44 Megawattstunden Großraum Innsbruck. Befragten den „Abfall auf Die LED-Lampen haben (= 44.000 kW/h), was wie- Die FLEXITY-Fahrzeuge sind der Straße“ noch vor „Auto- eine um 100mal längere derum dem Jahresstrom- eigens für den Betrieb mit abgasen“ an die erste Stelle, Lebensdauer. In einem Jahr verbrauch von etwa elf 600 und 750 Volt ausgelegt, wenn es um das Thema Um- ist bei der gesamten Flotte Haushalten entspricht.“ sodass sie im städtischen weltverschmutzung geht. mit einer Einsparung von Die 32 FLEXITY Straßen- Netz sowie auf der 18 „Der Schlüssel zum Erfolg bis zu 5722,08 Euro und 27 bahnen sind seit 2008 in Kilometer langen Strecke heißt Bewusstseinsbildung“, Tonnen CO2 zu rechnen, das Innsbruck erfolgreich im der Stubaitalbahn fahren so „Reinwerfen statt Weg- entspricht dem CO2 Aus- Einsatz und ein wichtiger können. werfen“-Mastermind Werner stoß von mehr als 170.500 Baustein für einen kon- Knausz. Mehr Infos unter: Pkw-Kilometern. Die Ener- tinuierlich optimierten, Mehr Infos online unter www.reinwerfen.at und auf gieeinsparungen liegen bei öffentlichen Nahverkehr im http://ir.bombardier.com facebook.com/reinwerfen Sanierung des Gmünder Gymnasiums verzögert sich: Jetzt informieren! Containermodule sichern Schulbetrieb! [email protected] Schnell reagieren musste www.diekommunalmesse.at die Bundesimmobilien- gesellschaft sowie der Di- rektor des BRG Gmünd, als festgestellt wurde, dass der Zeitplan für die Sanierung des Schulgebäudes nicht Lebenswerte Gemeinden eingehalten werden kann. Die verspätete Anlieferung von Innenausbau-Mate- rialien verursachte eine Containerklassen erleichtern den Umbau des BRG Gmünd und sorgen für einen guten Unterricht. zweimonatige Verzögerung des ursprünglichen Fertig- stellungstermins. Spezialist für mobile Raum- Feldbach verantwortlich. Errichtung beeindruckt, gestalten Um die entstandene Ver- lösungen, beauftragt. Er Ein Highlight für die sondern auch vom gebote- spätung aufzuholen und konnte eine prompte Liefe- Gmünder Kinder war die nen Komfort. die Fertigstellung bis zum rung und sofortige Montage Anlieferung und Entladung 12.-13. Juni 2014, Messezentrum Oberwart Schulstart im September zusagen. Das Wiener Neu- der Container. Mit einem 2014 einhalten zu können, dorfer Unternehmen hat in großen Mobilkran wurden Im Rahmen des 61. Österreichischen Gemeindetages entschieden sich BIG und der Errichtung von Ersatz- die Einzelcontainer wie INFORMATION Direktor Günter Czetina, gebäuden für Schulen und Spielzeug vom Lkw-Chas- vier Schulklassen in mobile Kindergärten hinreichend sis auf den Aufstellplatz CONTAINEX Container- Ersatz-Schulräume aus Bü- Erfahrung. CONTAINEX gehoben, aneinander und Handelsgesellschaft m.b.H. rocontainermodulen auszu- war im Sommer 2013 für übereinander gestellt und AT-2355 Wiener Neudorf, • 9.000 m² Ausstellungsfl äche • Partner und Experten für lagern. Mit der Errichtung die Errichtung Österreichs verschraubt. Schuldirektor IZ NOE-Sued, Straße 14 • mehr als 140 Aussteller erfolgreiche Kommunalprojekte der neuen Ersatzklassen größtem Schulzentrum aus Günter Czetina zeigte sich Tel.: +43 2236 601 wurde CONTAINEX, der 450 Containermodulen in nicht nur von der raschen www.containex.com aus allen Branchen • Hoher Praxisbezug Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche Jetzt [email protected] www.diekommunalmesse.at

Lebenswerte Gemeinden gestalten 12.-13. Juni 2014, Messezentrum Oberwart Im Rahmen des 61. Österreichischen Gemeindetages

• 9.000 m² Ausstellungsfl äche • Partner und Experten für • mehr als 140 Aussteller erfolgreiche Kommunalprojekte aus allen Branchen • Hoher Praxisbezug 48 KOMMUNAL 06 | 2014 KOMMUNALMESSE & GEMEINDETAG

Gemeindetag, Kommunalmesse und FLGÖ-Tagung In Kürze startet das Highlight des Jahres

In wenigen Wochen starten der Österreichische Gemeindetag und die Kommunalmesse im Messezentrum Oberwart. Bis zu 4000 Besucher werden am 12. Und 13. Juni 2014 erwartet. KOMMUNAL bietet erstmals einen detaillierten Einblick in das spannende Programm.

Der nun mittlerweile 61. 25 Jahren gedacht. Die Kom- Open Space für Österreichische Gemeindetag munalmesse, die 2014 an ihren offene Gespräche und die Kommunalmesse sind Ursprungsort Oberwart zu- zusammen mit der FLGÖ- rückkehrt, beschäftigt sich mit Erstmals werden kurze Vorträge Fachtagung das Jahres- dem Thema „Lebenswerte Ge- zu aktuellen Themen im Rahmen highlight der Kommunen. meinden gestalten.“ Auch der von „Open Space“-Präsentationen Dieses Jahr öffnet der Gemein- FLGÖ hat für die zahlreichen abgehalten. Damit sollen ein detag im burgenländischen Amtsleitern und Amtsleiterin- offenes Gesprächsklima und der Oberwart seine Pforten mit nen ein spannendes Programm Gedankenaustausch zwischen dem Motto „Gemeinden öffnen zusammengestellt. (Lesen Sie Vertretern der Gemeinden und Grenzen“. Damit wird an den das Detailprogramm auf Seite Experten gefördert werden. Die Fall des Eisernen Vorhangs vor 50!) Themen reichen von Österreichs Breitbandinfrastruktur über Ju- DAS RAHMENPROGRAMM:

Do. 12. Juni 10.00 Uhr Do. 12. Juni 11.00 Uhr und Do., 12. Juni 11.30 bis 13.00 Uhr Do. 12. Juni 15.00 Uhr Österreichs Förderworkshop „Neue Herausforderungen - neue Förderungen“ Breitbandinfrastruktur Einblicke in Ing. Armin Themessl, AEE DIin Angelika Müller, Klima- Natürlich benötigt die Teil- den Spielerschutz Arbeitsgemeinschaft ERNEUER- und Energiefonds: „112 Klima- nahme an der modernen BARE ENERGIE Kärnten, klima- und Energiemodellregionen Wissensgesellschaft die Als lizenzierter Anbieter tritt akiv erneuerbare wärme: „Mit mit 1165 Gemeinden zeigen, Lebensader NOVOMATIC mit seiner Tochter dem Umstieg auf erneuerbare dass durch die forcierte Nut- Breitband. ADMIRAL Casinos & Entertain- Energieträger alleine werden zung heimischer Ressourcen, Wie sonst ment AG den Beweis an, dass wir die Energiewende nicht dem Ausbau erneuerbarer soll man z.B. ein modernes Unterhaltungs- schaffen, aber in Kombination Energien und mit Effizienz- innovative angebot mit der konsequenten Opti- steigerung bzw. Ensparung Betriebe und höchste mierung der Effizienz unserer das Ziel der Unabhängigkeit ansiedeln?? Jugend- und Anlagen kommen wir dem Ziel von fossilen Energieträgern Trotzdem, Manfred Moor- Spielerschutz- in großen Schritten näher.“ möglich ist und zum Wettbe- Breitband ist mann, A1 Tele- standards DIin Karin Schweyer, Kommu- werbsvorteil wird.“ schon allein kom Austria Hand in Hand nalkredit Public Consulting Mag. Dr. Roland Hierzinger, deshalb kein gehen. Es (KPC): „Durch Investitionen in Österreichische Energieagen- Allheilmittel für die Kommu- wird darge- Mag. Georg Energiesparen, Energieversor- tur, klimaaktiv gemeinden: nen, weil es nicht alle haben stellt, was Witting, gung und umweltfreundliche „Von der Raumplanung und können. Die Fördermittel sich Standort- Novomatic Mobilität können Gemeinden Architektur über Energielösun- reichen nicht. Nicht zuletzt Gemeinden das Budget entlasten und gen bis zur Mobilität: das dank Hypo-Alpe-Adria. Wie erwarten dürfen, mit welchen gleichzeitig auch einen Beitrag e5-Programm für energieeffi- findet man als Gemeinde Zutrittskontrollsystemen Ju- zum Umwelt- und Klimaschutz ziente Gemeinden beinhaltete heraus, ob man es braucht? gendschutz sichergestellt wird leisten. Die Kommunalkredit alle erprobten Maßnahmen, Dieser Vortrag von Manfred und auf welche Präventions- Public Consulting GmbH prä- die eine Gemeinde ergreifen Moormann soll helfen, das und Schutzmaßnahmen die sentiert mögliche Unterstüt- kann, und unterstützt bei der herauszufinden. Besucher bauen dürfen. zungen für diese Projekte. “ Umsetzung.“ KOMMUNAL 06 | 2014 49

Bis zu 4000 Besucher werden im Messe- zentrum Oberwart erwartet.

Auch bei der letztjährigen Kommunalmesse gend- und Spielerschutz, innova- Um 9.00 Uhr wird die Kommu- in Linz waren tive Beleuchtungslösungen, kom- nalmesse offiziell eröffnet. neben Gemein- munales Facility Mangagement Um 10.30 wird eine Hundestaf- debund-Präsi- INFORMATION sowie Unternehmensberatung. fel auf dem Freigelände ihr dent Helmut Klima:aktiv wird in einem Förder- Können präsentieren. Am Nach- Mödlhammer workshop über neue Herausfor- mittag folgt eine Einsatzübung zahlreiche be- Österreichischer derungen und neue Förderungen von Polizei und Feuerwehr. kannte Politiker Kommunal-Verlag GmbH für Kommunen informieren. Um 16.45 werden Gemeinde- anwesend. Messeleitung: bund-Chef Mödlhammer und Mag. Irmgard Butter und Sissy Seidl Polizei hautnah erleben Dr. Kurt Weinberger, General- Tel.: +43 (0) 1/532 23 88 direktor der Österreichischen Mail: [email protected] Doch auch weitere Hightlights Hagelversicherung, erstmals den www.diekommunalmesse.at warten auf die Besucher. 1. Bodenschutzpreis verleihen.  DAS RAHMENPROGRAMM:

Do., 12. Juni 11.30 bis 13.00 Uhr Do. 12. Juni 12.00 Uhr Do. 12. Juni 13.00 Uhr Do. 12. Juni 14.00 Uhr Förderworkshop „Neue Herausforderungen - neue Förderungen“ Open Space: Kommunales Gemeinde-Check – Philips Facility Management Breitbandausbau

Im Vortrag wird CityTouch, FMA und IFMA Austria, das Breitband ist die zentrale Infra- die innovative Lichtmanage- Netzwerk für Facility Ma- struktur des 21. Jahrhunderts. ment-Software von Philips, nagement (FM) in Österreich, Netzbetreiber bauen diese vorgestellt. Weiters werden haben es sich Infrastruktur aber nur sehr die Vorteile durch die auto- zur Aufgabe zögerlich aus. Im matischen Updates mittels gemacht, das ländlichen Bereich ist eines web- FM zu fördern. die Wirtschaftlichkeit basierten Auch für Kom- nicht immer gege- Ing. Armin DIin Angelika Steuerungs- munen ge- ben. Was kann eine Themessl, AEE AG, Müller, Klima- und systems winnt das FM Gemeinde tun, damit klimaaktiv Energiefonds erläutert. immer mehr Ing. Reinhard der Netzausbau „CityTouch an Bedeu- Poglitsch, trotzdem vorange- erfüllt alle tung. „Eine IFMA trieben wird? Wie Dr. Ernst-Olav Anforderun- Mischung werden die aktuelle Ruhle, SBR- gen an das aus neuen, Versorgung und der net Consulting Lichtma- Gerd Wiese- nachhaltigen Bedarf ermittelt? AG nagement mann, Philips Technologien, All dies beantwortet mit einem Hausverstand der Gemeinde-Check, ein Höchstmaß an Bedienungs- und Ökonomie Beratungsprodukt der SBR-net komfort, Effizienz, Flexibilität ist die opti- Consulting AG, für Gemeinden und Erweiterbarkeit“, betont male Basis“, Ing. Peter und Gebietskörperschaften in DIin Karin Mag. Dr. Roland Gerd Wiesemann, Develop- so die Vor- Kovacs, FMA Österreich. Denn die Gemein- Schweyer, KPC Hierzinger, klma ment Manager Lighting DACH tragenden den sind wichtige Träger des aktiv gemeinden Outdoor. Kovacs und Poglitsch. Breitbandausbaus. 50 KOMMUNAL 06 | 2014 KOMMUNALMESSE UND GEMEINDETAG

FLGÖ-PROGRAMM FLGÖ-Bundesfachtagung „Verwaltungsreform ohne Gren- zen“: Univ.-Prof. Dr. Peter Filz- maier, Politikwissenschafter In der Alpenrepublik, wo eine Partei Die Zukunft der stellvertretend für alle Parteien einst mit dem Slogan „Alles bleibt bes- ser!“ Wahlwerbung betrieb, ist das Wörtchen Reform ein sehr schwierig Verwaltung zu verstehender Begriff. Ist eine Ver- waltungsreform eine „mission impos- sible?“ Sie erfahren es im Vortrag. Der Termin für die 16. Bundesfachtagung naht in großen Schritten. „Kommunale Verwaltung im digi- Das Thema „Verwaltungsreform ohne Grenzen“ trägt der Tatsache talem Zeitalter als gesamtstaat- liche Herausforderung“ Rechnung, dass groß angelegte Reformen immer gesamtstaatlich Mag. Dr. Peter Parycek MAS, Donau-Universität Krems gewollt und mit allen Beteiligten gemeinsam „organisiert“ werden Die ersten Open Government-Projekte haben vielfach die hochgesteckten Er- müssen. wartungen nicht gehalten. Im Referat wird diskutiert, wo die vorhandenen Auch heuer wird die FLGÖ-Ta- Potenziale für österreichische Gemein- gung gemeinsam mit dem Ge- den liegen und welche Erwartungen meindetag (Freitag, 13. 6.) und im Hinblick auf die Gemeinden über- der Kommunalmesse abgehalten bewertet bzw. auch nicht gegeben und findet am Donnerstag, den sind. 12. 6. 2014 im Messe & Event- zentrum (MEZO) in Oberwart, „Wie funktioniert Wissenstransfer Burgenland, statt. Das Thema ist in der Zukunft?“ „Verwaltungsreform ohne Gren- Dr. Thomas Auinger, act Manage- zen“. Politikwissenschafter Dr. ment Consulting GmbH Peter Filzmaier wird im Rahmen Anhand von drei Themenbereichen seines Vortrags bei der Tagung wird dargestellt, wie der Transfer von die Frage beantworten, ob es in Wissen derzeit erfolgt und wie er in Österreich Rahmenbedingungen Zukunft erfolgen könnte. Dabei wird gibt, die eine Reform unmöglich Auch bei der FLÖG-Tagung 2013 in Linz wurden spannende auf Methoden und Technologien ver- machen. Weitere Vortragende Diskussionen geführt. wiesen, welche bereits zur Verfügung werden Dr. Peter Paryczek (Uni stünden bzw. vereinzelt auch bereits Krems), Dr. Thomas Auinger eingesetzt werden. (act Management) und DI Peter Auch das Rahmenprogramm Reichstädter (Bundeskanzler- bietet sich für Diskussionen „Handy-Signatur – so einfach wie amt) sein. In diesen Vorträgen und Gespräche an, so sind alle Telefonieren!“ DI Peter Reichstäd- wird es um die kommunale Ver- Teilnehmer zum Galaabend in ter, Bundeskanzleramt waltung im digitalen Zeitalter die Burgenlandhalle eingela- Die Handy-Signatur ist die elektro- als gesamtstaatliche Herausfor- den. Am Freitag findet der 61. nische Unterschrift, die mit dem derung gehen. Österreichische Gemeindetag Mobiltelefon geleistet wird – dabei statt und während der gesamten ist ein ‚einfaches‘ Mobiltelefon ge- Was muss die Verwaltung Veranstaltungszeit gibt es die meint mit NUR SMS-Empfang/KEIN in Zukunft leisten? größte österreichische Kommu- Smartphone. Das Handy wird somit nalmesse.  zum virtuellen Ausweis. Die Nutzung Erstmals wird es einen thema- ist bequem und bietet BürgerInnen tischen Bogen der inhaltlichen viele Anwendungsmöglichkeiten – Schwerpunkte am Vormittag von der Beantragung der Wahlkarte, (Reform als gesamtstaatliche Strafregisterbescheinigung, Einstieg Herausforderung) und der am Ich freue mich auf ein ins Pensionskonto (ab Juni), Einstieg Nachmittag gemeinsam mit dem in ELGA … Gemeindebund stattfindenden Wiedersehen in Oberwart Diskussionsrunde geben. Bei am 12. und 13. Juni! Diskussionsrunde: „Entwicklung der Frage nach „Verwaltungsre- der modernen Verwaltung seit form ohne Grenzen“ geht es am Franz Haugensteiner MSc, der Wende“ mit BM Mag. Johanna Nachmittag um die Frage, was Bundesobmann des FLGÖ Mikl-Leitner (angef.), Helmut die öffentliche Verwaltung leis- Mödlhammer, Univ.-Prof. Dr. Peter ten muss, um die Gemeinde als Filzmaier, CTO Marcus Grausam Wirtschaftsstandort zu stärken. und Franz Haugensteiner WIRTSCHAFTSINFO KOMMUNAL 06 | 2014 51

Flotten: Mit Erdgas sparsam unterwegs

Der NOVA-Bonus für alternativ betriebene Autos und die niedrigen Emissionszahlen sprechen für den Kraftstoff Erdgas.

Erdgas im Tank, auch Compres- sed Natural Gas (CNG) genannt, verbindet Wirtschaftlichkeit und Umweltbewusstsein. Erdga- sautos verursachen wesentlich weniger Schadstoffe als Benzin- oder Dieselautos. Verglichen mit konventionellen Fahrzeugen

emittieren Erdgasautos bis zu 85 Prammer Energie/ Wien Foto: Prozent weniger Stickstoffoxide, die zur Ozonbildung beitragen, bis zu 20 Prozent weniger Koh- In Österreich lendioxid und bis zu 90 Prozent gibt es mit schutz auf vier Rädern. Mehr Liter Benzin und 1,3 Liter Die- weniger Partikel. derzeit 175 Erd- als 800.000 Fahrzeugen sind in sel. Außerdem ist der CNG-Preis gastankstellen Italien zugelassen; 100.000 in im Gegensatz zu Benzin und eine durchgän- Deutschland registriert. Rund Diesel – mit rund 1,1 Euro pro Sauber und sicher gige Versor- 8.500 Erdgasautos sind derzeit Kilogramm – konstant niedrig. Wer ein Taschentuch an den gung. auf Österreichs Straßen unter- Die Anschaffungskosten eines Auspuff eines diesel- oder ben- wegs. Laut aktuellen Zahlen der Erdgasautos entsprechen jenen zinbetriebenen Fahrzeugs hält, Statistik Austria wurden 2013 in eines vergleichbaren Dieselmo- hat nach Sekunden Rußpartikel Österreich 858 Erdgasfahrzeuge dells und rechnen sich rasch. darauf. Beim Erdgas bleibt es neu zugelassen. sauber. Bei der Verbrennung fällt Seit 1. Juli 2008 erhalten neu- außerdem kein gesundheits- zugelassene PKW mit einem schädlicher Feinstaub an. Erdga- Gut versorgt CO2-Ausstoß unter 120 g/km sautos sind im täglichen Betrieb In Österreich bieten derzeit einen Bonus von 300 Euro sowie mindestens genauso sicher wie 175 Erdgastankstellen eine einen 200 Euro Bonus für die Benzin- oder Dieselfahrzeuge. durchgängige Versorgung mit Unterschreitung bestimmter Die Zündtemperatur von Erdgas Erdgas. CNG ist eine günstige NOx-Grenzwerte. Alternativ be- ist fast doppelt so hoch wie jene Alternative zu Benzin und Die- triebene Fahrzeuge bekommen von Benzin oder Diesel. Und sel, denn: ein Kilogramm CNG einen generellen Bonus von 500 auch die Einfahrt in Tiefgaragen hat den Energieinhalt von 1,5 Euro.  ist - anders als bei Flüssiggasau- tos - möglich. UMWELTBONUS & FÖRDERUNGEN INFORMATION Steigende Zulassungszahlen Seit 1. Juli 2008 erhalten neuzugelassene PKW mit E-Mail: erdgasfahrzeuge@ einem CO2-Ausstoß unter 120 g/km einen Bonus wienenergie.at Weltweit sind derzeit mehr von 300 Euro sowie einen 200 Euro Bonus für die Aktuelle Liste der Tankstellen im als 15 Millionen Erdgas-Fahr- Unterschreitung bestimmter NOx-Grenzwerte. Internet auf: zeuge unterwegs. Österreichs Alternativ betriebene Fahrzeuge bekommen einen www.wienenergie.at Nachbarländern Italien und generellen Bonus von 500 Euro. Deutschland sind europäische Pioniere in Sachen Umwelt- Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche 52 KOMMUNAL 06 | 2014

Radarüberwachung durch Gemeinden Need statt Speed

Überhöhte Geschwindigkeit ist die häufigste Ursache für Straßenverkehrsunfälle mit Todesfolge. Zwei Drittel aller Unfälle ereignen sich im Ortsgebiet mit teils fatalen Folgen. Lange waren Gemeinden bei Rasern die Hände gebunden. Das Innenministerium kündigte nun an, dass Gemeinden wieder blitzen dürfen. RADARMESSUNGEN IN GEMEINDEN KOMMUNAL 06 | 2014 53

Katharina Lehner

Rasen im Ortsgebiet ist in vielen Gemeinden ein drängendes Pro- blem. Seit 2008 dürfen Gemein- den jedoch keine Geschwindig- keitsmessungen mehr durchfüh- ren. Der Verfassungsgerichtshof hatte in zwei Entscheidungen den Einsatz der Radarüberwa- chung und der videogestützten Geschwindigkeits- und Abstands- messung durch Gemeinden für rechtswidrig erklärt. Nach einer Ankündigung von Bundesinnen- ministerin Johanna Mikl-Leitner Mitte April soll es den Gemein- den bald wieder erlaubt sein, die Geschwindigkeit auf ihren Straßen zu überwachen. Kooperation von Gemeinde und Polizei

Der Vorschlag beinhaltet, dass Gemeinden Verkehrssicher- heitskonzepte erarbeiten und neuralgische Punkte festlegen, die künftig mit einem Radarge- rät überwacht werden sollen. Die zuständige Verkehrsbehörde prüft und genehmigt das Kon- zept. Voraussetzung ist jedoch, dass die Gemeinden selbst die nötigen Geräte und Infrastruk- tur am Standort anschaffen. Der Betrieb und die Abarbeitung der Strafanzeigen wird von den zuständigen Behörden, Polizei und Bezirkshauptmannschaft, geregelt. Die Einnahmen aus den Strafanzeigen sollen vor- rangig an die Straßenerhalter zurückfließen. „Der entschei- dende Punkt ist diesmal die Kooperation mit der Polizei“, hält Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer fest, der den Vorstoß der Innenministerin begrüßt. Ein Wunsch wird wahr

Die Gemeinden reagieren durch- wegs positiv auf den Vorstoß. „Ich persönlich finde es sehr gut, dass Gemeinden jetzt wieder die Möglichkeit haben sollen, Radarüberwachungen durchzu- Foto: istock.com Foto: führen. Die Polizei hat in der  54 KOMMUNAL 06 | 2014 RADARMESSUNGEN IN GEMEINDEN

Vergangenheit einfach nicht das Geschwindigkeits- Toten 2013 gegenüber dem Jahr Personal und die Ressourcen übertretungen steigen davor um durchschnittlich fast gehabt, flächendeckend und sechs Prozent zurückgegangen regelmäßig zu überwachen“, so Die Erfahrungen aus den Ge- ist. Die Altersgruppe der Ju- Franz Lindner, Amtsleiter der meinden lassen sich an den gendlichen und jungen Erwach- oberösterreichischen Gemeinde Verkehrsüberwachungsbilanzen senen ist jedoch für einen trauri- Attnang-Puchheim. und der Verkehrsunfallstatistik gen Rekord verantwortlich. Seit Schließlich hat wohl fast jede der Statistik Austria verdeut- 2006 gab es in keiner anderen Gemeinde Schwierigkeiten mit lichen. Nach Angaben der Gruppe mehr verunglückte Ver- Rasern im Ortsgebiet. Die Bür- Bundespolizei wurden 2013 kehrsteilnehmer. ger beschwerten sich zu Recht, 4,87 Millionen Strafen wegen den Gemeinden fehlte jedoch bis Geschwindigkeitsübertretungen It’s all about the money? jetzt eine schlagkräftige Hand- ausgesprochen, um ein Prozent habe. „In unserer Gemeinde gibt mehr als im Vorjahr. Experten Gemeindebund-Präsident Hel- es laufend Beschwerden, dass betonen, dass die Hauptun- mut Mödlhammer betonte in vor allem in Siedlungsgebieten fallursache bei Unfällen mit einer Stellungnahme, dass es zu schnell gefahren wird. Auf Verletzten Unachtsamkeit ist, den Gemeinden bei der Radar- der einen Seite werden immer für Unfälle mit Todesfolge sind überwachung nicht um das mehr verkehrsberuhigte Zonen jedoch meist Geschwindigkeits- Abkassieren der Bürger, sondern geschaffen, andererseits kommt übertretungen verantwortlich. um die Sicherheit im Straßen- es jedoch regelmäßig zu Ge- Laut Statistik Austria geschahen verkehr geht. „Es geht darum, schwindigkeitsübertretungen, zwei Drittel aller Unfälle 2012 dass wir endlich eine Handhabe weil diese Zonen bislang kaum und 2013 im Ortsgebiet und nur gegen Raser im Ortsgebiet ha- überwacht werden“, schildert jeweils ein Drittel auf Freiland- ben wollen“, so Mödlhammer. Bürgermeister Karl Schlögl straßen. Die positive Nachricht Auch GVV-Präsident Alfred Riedl aus der niederösterreichischen jedoch ist, dass laut Statistik betont: „Es geht hier nicht ums Gemeinde Purkersdorf im Ge- Austria sowohl die Zahl der Ver- Abkassieren, sondern um die spräch mit KOMMUNAL. kehrsunfälle, der Verletzten und Sicherheit unserer Bevölkerung.

VERKEHRSUNFÄLLE VERUNGLÜCKTE

531 455 51.426 48.499

40.831 38.502

15.019 FREILAND 13.918

VERKEHRSTOTE

50.895 VERLETZTE 48.011 25.812 ORTSGEBIET 24.584

2012 2013 2012 2013 RADARMESSUNGEN IN GEMEINDEN KOMMUNAL 06 | 2014 55

Es wird auch niemand nach 100 Prozent an die Gemeinde DAS SAGEN DIE GEMEINDEN: Belieben oder willkürlich Radar- gehen“, so Lindner. geräte aufstellen.“ Dadurch, dass Gemeinden laut Unabhängig bleiben In unserer Gemeinde gibt es Vorschlag der Innenministerin laufend Beschwerden, dass die Kosten für die Gerätean- Hallein hat sich in der Radar- vor allem in Siedlungsge- schaffung stemmen müssen, überwachung bereits vor Jahren bieten zu schnell gefahren wird es kaum möglich sein, selbstständig gemacht. Hier wird. Ich halte daher vom beliebig viele Radarboxen ist eine eigene, neunköpfige Vorschlag der Innenmi- aufzustellen. Die Gemeinde Stadtpolizei auf Streife, die von nisterin sehr viel. Wir als Purkersdorf will mobile Radar- der Gemeinde auf die bundes- Gemeinde können besser geräte anschaffen. „Ziel muss polizeilichen Schulen geschickt auf die Wünsche unserer es natürlich sein, dass wir die wird. „Wir haben nur die besten Bürger eingehen und die Anschaffungskosten wieder Erfahrungen gemacht“, zeigt Polizei wird entlastet. hereinwirtschaften können, aber sich Bürgermeister Gerhard leider mache ich mir in diesem Anzengruber überzeugt. Die Bgm. Karl Schlögl, Gemeinde Purkersdorf Punkt keine großen Sorgen“, Geschwindigkeit in der Stadt so Schlögl. In der Gemeinde wird durch flexible Lasertechnik Attnang-Puchheim will Amts- überwacht. Somit kann auf leitner Lindner noch abwarten, negative Entwicklungen – an- bis alle Details feststehen und ders als bei stationären Boxen geklärt ist, dass die Gemeinden – schnell eingegangen werden. Ich persönlich finde den Vor- die ihnen zustehenden Gelder Für Hallein ist der Vorschlag des schlag sehr gut. In unserer bekommen. „Weil eine Radarbox Innenministeriums somit keine Gemeinde kommt es gerade immerhin 80.000 Euro kostet, Option. „Wir setzen weiterhin auf den überregionalen müssen wir erst die hundertpro- auf unsere Stadtpolizei“, so Durchfahrtsstraßen immer zentige Sicherheit haben, dass Anzengruber gegenüber wieder zu Geschwindigkeits- die Einnahmen auch wirklich zu KOMMUNAL.  übertretungen und Unfällen. Die Polizei hat in der Vergan- genheit zu wenig Personal GESCHWINDIGKEITSÜBERTRETUNGEN und Ressourcen für die Radar- überwachung gehabt.

Franz Lindner, Amtsleiter Attnang-Puchheim

4,80 Mio. 4,87 Mio. In der Stadtgemeinde Hal- lein haben wir mit unserer eigenen Stadtpolizei nur die besten Erfahrungen gemacht. Wir werden diesen Weg auch weiter be- schreiten und haben für die Zukunft auch personell auf

3,75 Mio. RADARMESSUNG 3,89 Mio. Aschauer Adi | Hallein Stadtamt Foto: neun Leute aufgestockt.

Bgm. Gerhard Anzengruber, Stadtgemeinde Hallein

Ein Blick in die Statistik zeigt: Radarmessungen sind die häufigste Methode, um Raser auf frischer Tat zu ertappen. 2013 wurden 4,87 Millionen Geschwindigkeitsübertretungen über Radar gemessen. LASERTECHNIK 782.000 754.000 2013 gab es zwar mit 38.500 Verkehrsunfälle weniger Unfälle als 2012, nach wie vor ereignen sich aber zwei Drittel aller Umfälle im Ortsgebiet. 275.000 SECTION CONTROL 221.000 Die gute Nachricht: Die Zahl der Verletzten und Verkehrs- 2012 2013 toten ist gegenüber 2012 zurückgegangen. 56 KOMMUNAL 06 | 2014 WIRTSCHAFTSINFO

Aktion „Lesende Gemeinde“ von Gas Connect Austria Nachwuchsforscher in den Volksschulen

Gas Connect Austria leistet Geschichte erleben, einen wichtigen Beitrag zur wie sie Spaß macht sicheren Erdgasversorgung Österreichs und setzt als Einen Vormittag lang wurde Partner der Gemeinden auf an mehreren Stationen nachhaltige Zusammenar- gezeigt, was alte Scherben beit in Sachen Bildung. und Knochen heute noch erzählen können. Die Mit Neugier gegen „Nachwuchs-Archäolo- Leseschwäche gInnen“ dokumentierten Knochenfunde, rekonstru- Um Kindern Freude am ierten alte Tonvasen und Lesen zu vermitteln, wurde versuchten sich als mittel- gemeinsam mit dem Kindern soll mehr Freude am Lesen vermittelt werden. alterliche Tänzer, Gaukler Österreichischen Buchklub und Jongleure. der Jugend 2010 ein be- 850 Schüler erforschen sagt Stefan Wagenhofer, sonderes Projekt ins Leben ihre Geschichte Geschäftsführer von Gas gerufen, das die Neugier Connect Austria. 850 Schü- INFORMATION der Kinder wecken und ihre 2013 wurde das Projekt um lerinnen und Schüler der Lesefreude fördern soll. Im den Aspekt Erforschung Volksschulen von Partnerge- Rahmen der Aktion „Le- der eigenen Ortsgeschichte meinden begaben sich mit Gas Connect Austria sende Gemeinde“ wurden erweitert. „Bei Grabungs- zwei Museumspädagogen Floridsdorfer zahlreiche Aktivitäten wie arbeiten für neue Erd- des Österreichischen Buch- Hauptstraße 1 Lesetheater, Workshops und gasleitungen stoßen wir klubs der Jugend auf eine 1210 Wien Buchpakete für Volksschu- immer wieder auf Spuren spannende Spurensuche in www.gasconnect.at

len umgesetzt. vergangener Kulturen“, die Vergangenheit. Einschaltung Entgeltliche SRS Frühbestellaktion ab 1. 6. 2014 bis zu 5% Neuhauser Verkehrstechnik auf der Kommunalmesse rabatt sichern! Beanspruchen Sie Kompetenz!

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Seit knapp einem Jahr ist k5 Finanzmanagement in den Gemeinden im Echtbetrieb und damit praxiserprobt. Das grundlegende Konzept für die Entwicklung dieser umfassenden Softwarelösung für österreichische Gemeindeverwaltungen, nämlich „den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen“, hat sich bewährt.

Bis heute haben sich ös- erfreuen die Anwender terreichweit bereits über dabei ebenso wie die 960 Gemeinden, Städte, übersichtliche, moderne Gemeindeverbände und Oberfläche sowie der hohe Fotolia.com - Rido Foto: gemeindenahe Betriebe Bedienungskomfort. Schon 960 Gemeinden, Städte und Verbände in Österreich haben sich bereits für k5 Finanzmanagement nach kürzester Einschu- für k5 entschieden. entschieden. Die Umstel- lungszeit können die Mit- lung auf die neue Software arbeiter in den Gemeinden Consulting wird k5 öster- ist bereits voll im Gange. effektiv und intuitiv mit reichweit angeboten. Somit INFORMATION Rund 150 Gemeinden ar- k5 arbeiten. Durch die Zu- arbeiten künftig mehr als beiten mittlerweile mit k5 sammenarbeit der fünf Ent- 1500 Gemeinden mit der Informieren Sie sich bei im Echtbetrieb. Diese sind wicklungspartner Gemdat neuen Software, was den uns auf der Kommunal- begeistert und attestieren Niederösterreich, Gemdat Erfahrungsaustausch von messe: k5 einen Quantensprung Oberösterreich, Gemeinde- den kleinsten bis zu großen 12. und 13. Juni in der kommunalen IT. Die informatik, Kufgem-EDV Kommunen erheblich Halle 1, Stand Nr. 40-43 problemlosen Umstellungen und PSC Public Software & erleichtert. Einschaltung Entgeltliche

DIE NEUE GENERATION IM KOMMUNALMANAGEMENT

k5 Finanzmanagement (Kameralistik, kommunale Doppik) k5 Bauamt- & Grundstücksverwaltung k5 E-Gov – Elektronische Verwaltung k5 Wirtschaftshof k5 Lohn k5 Gästemeldewesen

5Partner,9Länder, Lösung für mehr als 1.500 1 Gemeinden.

www.k-5.at

5 selbstständige Unternehmen als starke Partner.

Jeder der oben angeführten Partner hat uneingeschränkt Zugriff auf das gemeinsam entwickelte k5-Produkt und ist in der Vermarktung des Produktes in jeder Hinsicht frei. 58 KOMMUNAL 06 | 2014 AUS DEM INNENMINISTERIUM

Innenministerium installiert Expertengruppe Migrationsrat für Österreich

Expertinnen und Experten terreich auch im internationalen Kontext Verantwortung trägt, aus der Wissenschaft und wird sich ein Arbeitsfeld mit den Auswirkungen unseres Handelns dem öffentlichen Leben und unserer Systeme auf die Herkunftsregionen der Migran- erarbeiten im neuen ten beschäftigen. Aufbauend auf den ersten Ergebnissen, „Migrationsrat für Öster- wird in einem der Arbeitsfelder untersucht, wie ein modernes reich“ die Grundlagen österreichisches Migrationssys- tem gestaltet werden soll. Erste einer umfassenden Migra- Ergebnisse werden in eineinhalb bis zwei Jahren erwartet. tionsstrategie. Zehn Arbeitsfelder

In Österreich leben über 1,5 Prof. Lendvai ist Leiter des Millionen Menschen mit Migra- „Migrationsrats für Österreich“; tionshintergrund. Allein im Jahr folgende Expertinnen und 2012 sind 140.400 Menschen Experten leiten die zehn Arbeits- nach Österreich zugezogen und felder: 96.600 abgewandert. • Wirtschaft, Finanz, Umwelt, Die Migration ist eine zentrale Infrastruktur (Energie, Herausforderung für Österreich Verkehr, Kommunikation): und für die Europäische Union. Prof. Dr. Bernhard Felderer. Zur Bewältigung dieser Heraus- • Arbeit, Pensionen und forderung ist eine umfassende Soziales: Univ.-Prof. Dr. Migrationsstrategie erforderlich, Walter Schrammel, deren Erarbeitung auch im Diana Radulovski, BSc. aktuellen Arbeitsprogramm der • Bildung und Forschung: Regierung vorgesehen ist. Univ.-Prof. Dr. Markus Menschen verlassen aus unter- Hengstschläger, Univ.-Prof. schiedlichen Motiven und Ur- DDr. Christine Spiel. sachen ihre Heimat. Die Arbeit, • Gesundheit und Pflege: ein Studium, familiäre Gründe Dr. h. c. Franz Küberl. wie Familienzusammenführung • Demografie und Gesell- oder Verfolgung im Heimatland schaftswandel: Univ.-Prof. können die Gründe sein. Im Dr. Heinz Fassmann, Dr. Wesentlichen wird zwischen Stephan Marik-Lebeck. drei Arten der Migration unter- Weissheimer BMI/Egon Copyright: Foto • Öffentliche Sicherheit und schieden: legale Zuwanderung, staatliche Institutionen: illegale Zuwanderung sowie weisungsfrei. Leiter und Koor- Der Migrations- ao. Univ.-Prof. MMag. Asyl, wobei eine Verwobenheit dinator des Migrationsrats ist rat wurde von DDr. Christian Stadler, zwischen den Bereichen besteht. Autor und TV-Moderator Prof. der Innen- Univ.-Prof. MMag. Dr. Eva Paul Lendvai. Der Rat setzt sich ministerin Schulev-Steindl, LL.M. Umfassende aus zehn Arbeitsfeldern zusam- einberufen. • Politisches System und Migrationsstrategie men, die von Fachleuten und Medien: Gerald Groß Persönlichkeiten des öffentli- • Diversität: Arabella Kiesbauer. Zur Erarbeitung dieser Fragen chen Lebens geleitet werden. Sie • Auswirkungen der Migration wurde der „Migrationsrat für werden in ihren Arbeitsfeldern in den Herkunftsregionen: Österreich“ eingerichtet. Seine untersuchen, welchen Beitrag Univ.-Prof. Dr. Michael Arbeit soll die Grundlage für die Migration leisten kann, Landesmann, Priv.-Doz. Dr. die Erarbeitung einer modernen welche positiven oder negativen Belachew Gebrewold. und umfassenden Migrations- Auswirkungen Migration auf • Gestaltung des Migrati- strategie der Bundesregierung ihren jeweiligen Bereich hat onssystems in Österreich: bilden. Der Migrationsrat ist bei und welche Bedürfnisse, Risiken Sektionsleiter-Stellvertreter

seiner Tätigkeit unabhängig und oder Chancen bestehen. Da Ös- Mag. Peter Webinger.  Inneres für Bundesministeriums des Einschaltung Entgeltliche SICHERHEIT KOMMUNAL 06 | 2014 59 Cybercrime – die unterschätzte Gefahr

Othmar Thann

Bis zu 400.000 Euro Schäden richten E-Crimes in Behörden oder Unternehmen im Durch- schnitt an, in Einzelfällen kön- nen die Schadenssummen auch in die Millionenhöhe gehen. Die Gefahr aus dem Netz wird dennoch gerade in Österreich Die Internetkriminalität in Österreich steigt. Von noch immer stark unterschätzt, denn durch gezielte Angriffe der zunehmenden Kriminalität im Netz sind mitt- können auch ganze Städte oder Gemeinden betroffen sein – mit lerweile potenziell alle betroffen – Einzelpersonen weitreichenden Folgen. gleichermaßen wie Städte, Gemeinden oder Wirt- Risiken im Internet schaftsunternehmen. Experten des KfV (Kuratorium werden unterschätzt für Verkehrssicherheit) warnen vor neuen Gefahren: Um Risiken überhaupt richtig einschätzen zu können ist es Während die Methoden der Cyberkriminellen immer wichtig, die Gefahren im Inter- net auch zu erkennen. Doch wie raffinierter werden, wird viel zu sorglos mit der hoch ist der Wissensstand der Österreicher, wenn es um die zunehmenden Bedrohung umgegangen. Gefahren im Internet geht? Von welchen Delikten ist die Bevöl- kerung betroffen und werden geeignete Schutzmaßnahmen getroffen? Wie eine aktuell durchgeführte Erhebung des KfV zeigt, haben bereits rund 71 Prozent der befragten Internet- nutzer persönliche Erfahrungen mit Internetkriminalität in verschiedenen Ausprägungen Dr. Othmar Thann gemacht. In jeder dritten Familie ist Direktor des war der/die Betroffene ein Kind. Kuratoriums für 58 Prozent der Befragten waren  Verkehrssicherheit 60 KOMMUNAL 06 | 2014 SICHERHEIT

Mehr als 62 Prozent der Befragten stufen die Gefahr, selbst einmal Opfer von Internetkriminalität zu werden als „gering“ oder „sehr gering“ ein. Dementsprechend leichtfertig ist auch der Umgang mit Schutzmaßnahmen und sensiblen Daten.

selbst schon Opfer von Compu- fertig ist auch der Umgang mit und E-Mail-Accounts sind be- terviren oder anderen Schad- Schutzmaßnahmen und sensib- sonders wichtig. Je länger ein programmen. 22 Prozent der len Daten: Rund 59 Prozent der Passwort ist, desto schwieriger Befragten gab an, selber schon Befragten stellen regelmäßig ist es zu knacken. Es sollte einmal Opfer von Internetbetrug Urlaubsfotos ins Netz. Nur 33 mindestens acht Zeichen lang (Online-Shopping, Trickbetrug Prozent der User haben eine sein und aus einer zufälligen u. v. m) geworden zu sein. Firewall installiert und rund 31 Reihenfolge von Groß- und Prozent der Befragten schützen Kleinbuchstaben, Zahlen und „Hoher Wissensstand, ihren Computer mit einem Sonderzeichen bestehen, rät aber Gefahr wird nicht Passwort. Passwörter werden das KfV. Es ist besonders wich- ernst genommen!“ gerne auf Zetteln oder Post-It tig, sich frühzeitig mit den (7 Prozent) oder im Computer möglichen Bedrohungs- Trotz eines relativ hohen Wis- abgespeichert bzw. griffbereit szenarien vertraut zu machen, senstandes (Bekanntheitsgrad in der direkten Umgebung des die erforderlichen Schutzmög- der Gefahren z. B.: Computervi- Computers (17 Prozent) aufbe- lichkeiten zu erkennen und ren 88 Prozent, Identitätsdieb- wahrt. Maßnahmen zu ergreifen! stahl 63 Prozent, Phishing 52 Technische Sicherheitslösun- Prozent) gehen die befragten Risiko durch gen sind nur ein Baustein zu Österreicher von keiner sehr Prävention verringern einem umfassenden Sicher- großen Bedrohung durch Cy- heitskonzept. berkriminalität aus: Mehr als 62 Eigeninitiative und einfache Das KfV empfiehlt: Lassen Prozent der Befragten stufen die Präventionsmaßnahmen können Sie sich von Experten zur Gefahr, selbst einmal Opfer von das Risiko, Opfer von Internet- Abwehr von Straftaten und Internetkriminalität zu werden, kriminalität zu werden, deutlich bei der Entwicklung von IT- als „gering“ oder „sehr gering“ verringern. Sichere Passwörter Sicherheitskonzepten für Ihre ein. Dementsprechend leicht- für alle Computeranwendungen Gemeinde beraten. 

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Laut Wikipedia umfasst der Begriff Die Gemeinde Computerkriminalität „alle Straftaten, Scheibbs ist stolz die unter Ausnutzung der Informations- auf ihr neues und Kommunikationstechnik (IuK) Kommunalfahr- oder gegen diese begangen werden“. zeug. Cybercrime im engeren Sinne des deutschen Bundeskriminalamts bezieht Fünf Einsatzmöglichkeiten werden abgedeckt sich auf „spezielle Phänomene und Ausprägungen dieser Kriminalitätsform, bei denen Elemente der elektronischen Neuer Multicar von Stangl Datenverarbeitung (EDV) wesentlich für die Tatausführung sind“. Der Begriff wird umgangssprach- für Scheibbs lich im weiteren Sinne auch für im Zusammenhang mit Anfang Mai hat die Stadtge- Wendig, sparsam und Computern stehende Hand- meinde Scheibbs ihr neues Kom- umweltbewusst: lungen verwendet, die zwar munalfahrzeug übernommen. Der keine Straftaten, jedoch rechts- „Multicar Tremo“, vom österrei- Der Tremo ist speziell für widrige Handlungen darstellen. chischen Reinigungstechnik- und den Arbeitseinsatz mit einem Dabei hängt die Zuordnung zu den Kommunalmaschinen-Anbieter benutzerfreundlichen Hydro- jeweiligen Bereichen insbesondere davon STANGL ist universell einsetzbar stat-Antrieb ausgestattet, was ab, ob am entsprechenden Tatort ein- und ein echter Alleskönner. vor allem bei den häufigen schlägige Strafvorschriften existieren. Wendemanövern und bei kons- Das österreichische Bundeskriminalamt fünf Einsatzbereiche mit tantem Fahren im Arbeitseinsatz sieht sich im Kampf gegen die Cyberkri- einem Fahrzeug große Vorteile und einen hohen minalität auf einem guten Weg. „Wir Bedienerkomfort mit sich brin- sehen eine deutliche Abflachung bei der In Scheibbs können künftig mit gen. Dank seiner 4-Rad-Lenkung Zahl der Opfer“, sagte der Direktor des dem neuen Multicar fünf Ein- ist das Fahrzeug äußerst wendig, BK, Franz Lang, in einem APA-Gespräch satzbereiche abgedeckt werden. die Komfortkabine bietet zwei im Jänner. „Das große, naive, verwund- Neben Transportarbeiten wird Personen Platz und eine gute bare Cyberopfer sind wir nicht mehr.“ das Fahrzeug zum Kehren und Übersicht. Alle wesentlichen Dennoch werde auch 2014 der Kampf durch einfache Umrüstung auch Bedienelemente der Maschine gegen Cybercrime einer der Schwer- zum Mähen der Grünflächen sind ergonomisch angeordnet. punkte bleiben. und Spielplätze eingesetzt. Der neue Multicar Tremo ist Durch einen speziellen Auslege- aber nicht nur 365 Tage im Jahr Die Schäden in Österreich mäher mit einer Auslegeweite universell einsetzbar, er zeichnet Das Jahr 2009 beinhaltet zwei Inter- von 4 Metern können mit dem sich auch durch einen äußerst netbetrugsfälle mit insgesamt 6.624 neuen Multicar auch Böschun- sparsamen und umweltfreund- Einzeldelikten. gen und Straßenbankette lichen Antrieb aus. Gestiegen sind auch Internetbetrüge- gemäht werden. Auch für den reien, hier wurden im Vorjahr 7670 An- professionellen Winterdienst in zeigen erstattet. Bei dieser Deliktsform Scheibbs ist das neue Fahrzeug INFORMATION mit einem Schaden bis 3000 Euro wird gerüstet. Dazu wurde neben die Bezahlung mit gestohlenen Kredit- einem Schneepflug auch ein Stangl Reinigungstechnik GmbH karten immer bedeutender. Betrugsde- Streuautomat in Edelstahlbau- A-5204 Straßwalchen likte im Internet haben so wie klassische weise angeschafft, damit können www.stanglreinigung.at

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Motorradlärm: Des Bikers Freud’– der anderen Leid

Über 730.000 zugelassene Motorräder und Mopeds brettern über Österreichs Straßen und gerade bei schönem Frühlingswetter zeigen sie sich vermehrt auf dem Asphalt. Von A nach B zu fahren ist jedermanns gutes Recht. Nicht in Ordnung ist es aber, wenn die kraftvollen Maschinen dazu missbraucht werden, um vor allem eines zu tun: aufzufallen. SICHERHEIT & LÄRMSCHUTZ KOMMUNAL 06 | 2014 63

Lisa Strebinger den, während das Auto kaum keine Überlegungen, diese zu auffällt.“ Laut Reuter müsste von ändern“, so die ernüchternde Wenn der Motor aufheult, fahrenden Motorädern korrek- Auskunft des Verkehrsministeri- schlägt ein Bikerherz höher, den terweise die Tonhöhe und deren ums. Ein wenig Hoffnung gibt es Preis dafür zahlen andere. All Verlauf über die Zeit gemessen jedoch, denn kaum hörbare Elek- jene Leute, deren Wohnungen werden. tromotoren befinden sich im Vor- oder Grundstücke an stark befah- renen Straßen oder gar an einer deklarierten Motorradstrecke Eine Schallpegel- und eine Lautheitsmessung, wie sie derzeit auf liegen, wissen wovon die Rede den Straßen stattfindet, sagt rein gar nichts darüber aus, ob ein ist. Die gängigen Maßnahmen im Kampf gegen die jaulenden Geräusch als unangenehm wahrgenommen wird. Kawasakis, Harleys und Co sind: Erlass von Geschwindigkeits- Prof. Dr. Christoph Reuter vom Institut für Musikwissenschaft der Uni Wien beschränkungen, Einbau von Verkehrsinseln und Bodenwellen, die Verwendung von lärmmin- Eine Maschine, die langsam marsch. Beispielsweise hat erst dernden Bodenbelegen, Bau beschleunigt, fällt wenig auf. vor wenigen Wochen das Land von Lärmschutzwänden und Einige Fahrer neigen dazu, ihre Niederösterreich eine neue Kam- Geschwindigkeitsmessungen. kraftvollen Geräte ausgerechnet pagne gestartet unter dem Motto Gemeinden haben auch die Mög- hochtourig zu fahren und sehr „e-mobil in Niederösterreich“. lichkeit Lärmmessungen durch- schnell zu beschleunigen, damit Jene richtet sich speziell an Pri- zuführen. In § 8 der Kraftfahrge- die typischen heulenden Geräu- vatpersonen, mit folgendem Ziel: setz-Durchführungsverordnung sche entstehen. Diese sind recht- Durch die Förderung des Ankaufs ist festgelegt, welche Grenzwerte lich gesehen nicht unerlaubt, von neuen Elektrokrafträdern der Schalldruckpegel des Be- dafür extrem unangenehm. „Aus sowie der Umrüstung von triebsgeräusches eines Kraftfahr- Sicht der Wissenschaft wäre es Krafträdern auf Elektromotoren zeuges nicht übersteigen darf. möglich, aussagekräftige Lärm- soll die Marktentwicklung der Die maximal erlaubten Grenz- messungen zu machen. Dazu e-Mobilität in Niederösterreich werte für einspurige Krafträder können auch die bestehenden stärker forciert werden. Bis zu betragen, je nach Hubraum- Messgeräte verwendet werden, 1000 Euro steuert das Bundes- größe, zwischen 75 und 80 De- aber die richtige Software müsste land bei. Interessierte sollten zibel. Diese Werte entsprechen programmiert werden. Dafür jedoch schnell agieren, denn dem Pegel eines 30 Meter ent- sind vorher diverse psycho- derzeit sind nur maximal 180 fernten Presslufthammers. akustische Versuche notwendig“, Förderungen vorgesehen.  Manchen Bikern ist diese Laut- erklärt Dr. Matthias Frank vom stärke nicht genug. Die unleug- Institut für Elektronische Musik Mehr Infos gibt es im Web unter: bare Wahrheit ist, dass einige und Akustik der Kunst-Uni Graz. http://www.noe.gv.at/Umwelt/ Auspuffanlagen manipuliert „Die Kriterien des Messverfah- Klima/Foerderungen-Private/ sind, die das Motorengeräusch rens sind jedoch in den EU-Richt- eKraftraeder.html. durchdringender erklingen las- linien vorgegeben. Es gibt derzeit Lisa Strebinger ist freie Journalistin sen. „Werden diese im Zuge einer Lärmmessung erwischt, dann beträgt der Strafrahmen bis zu RECHTSMEINUNG 5000 Euro. Ob Strafen verhängt werden und wie hoch diese sind, entscheiden die vollziehenden Gemeinden so gut wie hilflos Behörden, das sind die Länder, die Bezirkshauptmannschaften Während man sich bei Lärmerre- unangenehm empfunden werden. und die Landespolizeidirektio- gung in der Nachbarschaft etwa In kurzen Worten: rechtlich ist der nen“, so die Stellungnahme des durch eine Unterlassungsklage Einzelne und auch die Gemeinde Österreichischen Verkehrsminis- wehren kann, ist dies beim Lärm so gut wie hilflos, eine Lösung ist teriums. im Straßenverkehr rechtlich nur über die Gesetzgebung mög- Prof. Dr. Christoph Reuter vom nicht möglich. Bei besonders lich. Das Problem darf nicht unter- Institut für Musikwissenschaft auffälligen Motorrädern besteht schätzt werden, die Einschränkung der Universität Wien macht auf- die Möglichkeit der Anzeige an im Fremdenverkehr und Abwan- merksam: „Eine Schallpegel- und Polizei oder Bezirkshauptmann- derung aus Landgemeinden ist eine Lautheitsmessung, wie sie schaft, die die Vorführung zu zu einem erheblichen Teil auf derzeit auf den Straßen stattfin- einer Überprüfungswerkstätte Freizeitlärm, dem man als Staats- det, sagt rein gar nichts darüber veranlassen kann. Dies wird nicht Dr. Viktor Strebinger, bürger hilflos gegenübersteht, aus, ob ein Geräusch als unan- zur Lösung des Problems führen, Rechtsanwalt zurückzuführen. Die Diskussion genehm wahrgenommen wird. zumal die Dezibelwerte bei Mo- darf keinesfalls gegen Motorräder Es kann sein, dass ein Motorrad torrädern derart hoch bemessen sind, dass generell geführt werden, sondern lediglich zu gleich laut ist wie ein Auto, das die entsprechenden Zulassungsbewilligungen technischen Vorgaben in Bezug auf Lärmemis- höhertourige Motorradgeräusch auch in jenen Fällen vorliegen, die bereits als sionen durch den Gesetzgeber erfolgen. wird als unerträglich empfun- 64 KOMMUNAL 06 | 2014 WIRTSCHAFTSINFO

Platzsparend & funktionell: Flächenversickerung mit Grünmuldensteinen

Regenwasser an Ort und Stelle reinigen und versickern, ohne dafür zusätzlichen Platz opfern zu müssen. Wie das geht, zeigt das Beispiel des Feuer- wehrdepots der Gemeinde Pasching in Oberösterreich.

Oberflächenwasser reinigen, an Die belebte Bodenzone sorgt für eine Reinigung des Wassers, das an Ort und Stelle versickert. Ort und Stelle versickern und Die Fläche kann so als Parkplatz genutzt werden. die dafür erforderliche Fläche auch für andere Zwecke (z. B.

als Parkplatz) benutzen können legte Grünmulden- Einsatz am Feuerwehr- Arthofer Fotos: – diese Anforderung stellt sich stein mit Pkw oder depot in Pasching relativ häufig in dicht bebautem Lkw befahren wer- Gebiet oder wenn Platz aus den – abhängig von Beim Neubau des Feuerwehrde- anderen Gründen knapp ist. Die der Wahl des Produk- pots in der Gemeinde Pasching Lösung für diese Herausforde- tes. Somit kann die verlangte eine behördliche rung heißt „Grünmuldenstein“. Versickerungsfläche Auflage die Versickerung der an- Das innovative Produkt aus dem als Parkplatz oder fallenden Niederschlagswässer Sortiment von Pipelife Austria Zufahrt genutzt werden, im eigenen Grund. Rasch wurde ist in der Versickerung so etwas was ein erheblicher klar, dass dies mit konventio- wie der „Stein der Weisen“, auch Vorteil ist, wenn die nellen Methoden nicht möglich wenn es sich genaugenommen Platzverhältnisse war. Die vorhandenen Flächen nicht um einen Stein, sondern beschränkt sind. mussten als Feuerwehrzufahrt um ein durchdachtes Kunst- und Parkplatz erhalten bleiben. stoff-Produkt handelt. Insgesamt 415 m² Versicke- Die 30 cm hohen Grünmul- Einsatzbereiche rungsfläche wurden mit dem densteine (GMS) werden auf des Pkw-befahrbaren Grünmulden- einer Schicht aus Granitbruch Grünmuldensteins stein ausgeführt und weitere und Kies ausgebracht. Die Ver- 301 m² mit der Lkw-befahrbaren bindung untereinander erfolgt Der Grünmuldenstein Variante. Der Grünflächenanteil durch einfaches Zusammen- wird für die Versickerung von beträgt bei beiden Produkten 79 stecken. Die Blöcke werden Der Grünmul- Oberflächenwasser zum Beispiel Prozent – das unterscheidet die mit einem Erde-Sand-Gemisch denstein ist in auf Parkplätzen bei Einkaufs- Kunststoff-Steine von herkömm- befüllt, eingeschlämmt, noch- zwei Ausfüh- zentren und Wohnbauten, in lichen Grünmuldensteinen. mals aufgefüllt und dann mit rungen erhält- Wohnstraßen sowie Park- & Architekt Mag. Erich Schlager Rasen begrünt. Das Ergebnis lich: PKW- und Ride-Anlagen eingesetzt. Da er ist positiv überzeugt: „Die ist eine sogenannte „belebte LKW-befahrbar. keinen zusätzlichen Platz be- Verlegung der GMS Grünmul- Bodenzone“, die das Wasser fil- nötigt, kommt das Produkt vor densteine erfolgte schnell und tert, wodurch eine Vorreinigung allem in Ballungsräumen zum zuverlässig und die Versickerung im Regelfall nicht erforderlich Einsatz. Aber auch in ländlichen funktioniert bestens.“  ist. Höhe und Bauart des GMS Gebieten punktet das System, entsprechen den Anforderungen wenn aufgrund der örtlichen der ÖNORM B 2506. Gegebenheiten kein Platz für INFORMATION Im Gegensatz zu herkömmli- eine herkömmliche Grünmulde

chen Grünmulden kann der ver- zur Verfügung steht. www.pipelife.at Einschaltung Entgeltliche Fotos: Arthofer 22. ATGA Facility Kongress 2014 – powered by FMA Markus Aschauer, ATGA, austausch zufördern.“ formations- undErfahrungs- besonders wichtig,denIn- IFMA Austria.„Esistuns Claudia Laubner, FMAund einander zuverbinden“,so Aufgabe, Kompetenzen mit- „Wir sehenesalsunsere standteil derVeranstaltung. Träger auch 2014 fixer Be Austria, ist alsneutraler nagement, FMAundIFMA Netzwerk fürFacility Ma- Das österreichische 26. Juni 2014 im floridotower inWien widmet. Facility Kongress – powered by FMA am 25. und nehmenserfolg? Fragen, denen sich der ATGA schäft? Welchen Beitrag leistet FM zum Unter Wie unterstützen bessere Gebäude das Kernge Unterstützung Kerngeschäft - senstransfer geschaffen.“ eine DrehscheibefürWis- Erfahrungsaustausch und Kongress eine Plattform zum erklärt: „Wir habenmitdem „Was leistetFM?“DieAnt- „Was genauistFM?“und seinen UrsprunginderFrage: Zufall überlassen, findet es Kongresses wirdnichtdem Das Mottodesdiesjährigen Besseres Management Bessere Gebäude - -

Bessere Gebäude unterstützen das Kerngeschäft des Unternehmens. „Austrian FM Awards“ als werden erstmalsdie 2014 lichen Austausch. vor undladenzumfach- Trends undEntwicklungen Management.“ neueste „Bessere Gebäude.Besseres dem Themenschwerpunkt und Referentenin stellen Mehr als30Referentinnen Wahrnehmungen vonFM. spielen derverschiedensten unglückliches Zusammen- worten sindnichtseltenein WIRTSCHAFTSINFO

und neueIdeen“. bessere Zusammenarbeit lysator fürKommunikation, als Kata reichten Projekte ATGA. „Ichsehedieeinge- viert“, soMarkusAschauer, fixer Programmpunkt invol- www.fma.or.at www.facilitykongress.at INFORMATION KOMMUNAL 06 | 2014 - 65 Entgeltliche Einschaltung 66 KOMMUNAL 06 | 2014 WIRTSCHAFTSINFO

Bis 2020 sollen 70 Prozent der nicht gefährlichen Bauabfälle recycelt werden Baustoff-Recycling – ein effektiver Kreislauf

Im Baubereich fällt mehr als die Hälfte des gesamten Abfallaufkom- Warum Recycling- Baustoffe? mens in Österreich an. Mit 6,6 Millionen Tonnen stellen Baurest- Bauen bedingt stets die Bereit- massen den größten Teil des Abfallaufkommens dar. Bereits mehr als stellung von Rohstoffen für die Herstellung von hochwertigen fünf Millionen Tonnen Recycling-Baustoffe werden derzeit schon im Baustoffen. In der Regel werden diese Rohstoffe aus natürlichen Bauwesen verwendet. Lagerstätten der Umwelt ent- nommen. Diese sind jedoch geologisch bedingt und durch Unser Wohlstand beruht auf gesellschaftlich unterschied- Nutzung natürlicher Ressour- liche Nutzungsinteressen nicht cen. Mit jedem Produkt hält unbegrenzt nutzbar. Die na- man unsichtbar auch ein Stück türlichen Rohstoffquellen auch Natur in der Hand, dieses ist zur Herstellung von Baustoffen meist viel größer als das Pro- sind also endlich. Ohne die dukt selbst. Aus diesem Grund Kreislaufwirtschaft wären sie sind der ressourcenschonende unwiederbringlich verloren. Umgang mit unserer Natur und Durch die Wiederaufbereitung das Recycling von Rohstoffen von Bauabfällen, Bauteilen und von immenser Bedeutung. Abbruchmaterialien zu neuen Heutzutage sind sich alle füh- Baustoffen und durch deren renden Industrieunternehmen Wiederverwendung können die der Bedeutung der Abfallent- natürlichen Rohstoffressourcen sorgung bewusst. Es ist das geschont und somit für die Zu- zentrale Problem und die große kunft länger verfügbar gehalten Herausforderung im Rahmen werden. des Umweltschutzes. Viele Un- ternehmen engagieren sich mit großem Einsatz für nachhaltiges Wie entstehen Recycling und sind auch Pio- Recycling-Baustoffe? niere der Branche, deren Tätig- keiten einen unmittelbaren Ein- Gebrauchte Baustoffe, die fluss auf die Umwelt ausüben. beim Rückbau, Umbau oder Dabei stehen Abfallbehandlung, der Sanierung von Bauwerken Bauschutt-, Altasphalt- und Alt- zum Beispiel als Bauschutt (aus betonrecycling im Mittelpunkt. Beton und Mörtel, Kies, Sand Auf jeder Baustelle, egal ob groß und Splitt, Ziegel, Kalksandstein oder klein, fällt Bauschutt an. und Keramik), als Straßen- Diesen sinnvoll zu verwerten, ist aufbruch oder Bodenaushub eines der Ziele vieler Unterneh- anfallen, sind zu wertvoll für die men, die im Bereich von Recy- Entsorgung auf einer Deponie. cling-Baustoffen tätig sind. Sie bilden die Rohstoffe für die Mit einer Recycling-Quote von erneute Herstellung von Baus- über 70 Prozent liegt Österreich toffen, die vergleichbare Eigen- bereits heute im Spitzenfeld. schaften besitzen wie solche aus Primärrohstoffen. In speziellen Voraussetzung für eine Anwendung ortfesten Aufbereitungsanlagen von Recycling-Baustoffen ist in je- und zum Teil mit mobilen Auf- dem Fall die Gleichwertigkeit ihrer bereitungsmaschinen werden bautechnischen Eigenschaften im diese durch Brechen zerkleinert, Vergleich zu Baustoffen aus Primär- sortiert und durch Sieben nach rohstoffen. Ein weiteres Kriterium ist Korngrößen klassiert. Moderne ihre Umweltverträglichkeit. Aufbereitungsverfahren wie WIRTSCHAFTSINFO KOMMUNAL 06 | 2014 67

Der Großteil der Baurestmassen entfällt mit 3,1 Millionen Tonnen auf Bauschutt, gefolgt von Betonab- bruch mit 1,8 Millionen Tonnen.

Windsichtung, Wäsche, Mag- netscheider, Dichtetrennung und Sortierbänder sorgen für eine gezielte Abtrennung von unerwünschten Störstoffen wie z. B. Holz, Kunststoff, Metallen und Papier. Damit steigt die Qualität für die vorgesehene Wiederverwendung deutlich. Die so hergestellten „rezyklier- ten Gesteinskörnungen“ werden in vielfältigen Anwendungsge- bieten wieder als hochwertige Baustoffe eingesetzt.

Wie und wo werden sie leicht aus falsch verstandenem wertigkeit von Recycling-Bau- wieder verwendet? Sicherheitsdenken – aus meh- stoffen gegenüber solchen aus reren grundsätzlich geeigneten Primärrohstoffen kann nur dann Mineralische Recycling-Bau-stoffe Bauweisen nur die vermeintlich nachgewiesen werden, wenn sie bestehen in der Regel aus Gra- beste und in der Regel teuerste die gleichen bautechnischen An- nulaten, die zum überwiegenden ausgewählt wird. Das heißt, forderungen erfüllen wie natür- Teil im Straßenbau, in zahlrei- es wird nicht mehr, wie bisher liche Gesteinsbaustoffe, bezogen chen Erdbauanwendungen üblich, bedarfsorien- auf das jeweilige (z. B. Bauwerkshinterfüllungen, tiert ausgeschrieben, Anwendungs- Lärmschutzwällen), im Garten- sondern nach dem Mit einer Recycling-Quote von über gebiet. Nur so und Landschaftsbau (z. B. als Motto verfahren, dass 70 Prozent liegt Österreich bereits kann das am Vegetationsbaustoff) und zuneh- das Beste gerade gut Markt erforderli- mend als Gesteinskörnungen für genug ist“, so Mag. Ro- heute im Spitzenfeld. che Vertrauen in die Herstellung von Beton (Be- bert Wasserbacher vom diese Baustoffe tonwerksteine, Beton für nicht Forum mineralische geschaffen und konstruktive wie konstruktive Rohstoffe. ausgebaut werden und damit Bauteile) verwendet werden. ein realer Beitrag zur Schonung Voraussetzung für eine bestimmte der natürlichen Ressourcen Anwendung von Recycling-Bau- Qualitätssicherung für sowie Erhalt der natürlichen stoffen ist in jedem Fall die Bautechnik und Umwelt Schutzgüter Wasser und Boden Gleichwertigkeit ihrer bautechni- erreicht werden. Darüber hinaus schen Eigenschaften im Vergleich Welche physikalischen oder ist bei Recycling-Baustoffen die zu Baustoffen aus Primärrohstof- chemischen Eigenschaften Unbedenklichkeit hinsichtlich fen. Ein weiteres wesentliches ein Baustoff in welcher Weise potenzieller Auswirkungen auf Kriterium ist ihre Umweltverträg- erfüllen muss, hängt von den die Umwelt, speziell Boden und lichkeit. Recycling-Baustoffe dür- Rahmenbedingungen seines vor- Grundwasser, nachzuweisen.  fen keine Schadstoffe freisetzen, gesehenen Verwendungszwecks die die Qualität von Boden und ab. Aus diesem Grunde existiert Grundwasser nachhaltig negativ eine Vielzahl unterschiedlicher INFORMATION beeinflussen. Solche Stoffe Normen und Regelwerke, die können z. B. in der ersten anwendungsbezogene Anforde- Nutzungsphase in die Bauteile rungen an Recycling-Baustoffe Forum mineralischer Rohstoffe gelangt sein, die zu neuen Bau- formulieren. Auch dabei gilt Mag.iur. Robert Wasserbacher stoffen rezykliert werden. im Grundsatz das Prinzip der Wiedner Hauptstraße 63 Deshalb werden diesbezüglich Gleichwertigkeit – das heißt im 1045 Wien besondere Qualitätssicherungs- Falle von Anforderungen der Tel.: 05 90 900 3534 maßnahmen angewendet. gleiche Maßstab wie bei den E-Mail: [email protected] „Leider ist jedoch festzustellen, Anforderungen an Baustoffe aus www.ForumRohstoffe.at

dass immer häufiger – viel- Primärrohstoffen. Die Gleich- Einschaltung Entgeltliche 68 KOMMUNAL 06 | 2014 WIRTSCHAFTSINFO

Gefahrenzonen normgerecht mit LED beleuchten Licht schafft Sicherheit

Gute Sichtbarkeit der Fußgänger, die Aufmerksamkeit der Pkw-Lenker als helles Objekt vor dunklerem Hintergrund (Positivkontrast). erhöhen und so mehr Sicherheit zu schaffen, sind die Hauptfunktionen Zur Erhöhung der Auffälligkeit des Schutzweges empfiehlt sich einer guten Schutzwegbeleuchtung. die Verwendung einer von der durchgehenden Straßenbeleuch- tung abweichenden Lichtfarbe. In den letzten Jahren steigen Normgerechte Zweckmäßig ist auch, die Be- Unfälle mit Fußgängern auf Beleuchtung schilderung des Schutzweges ungeregelten Schutzwegen konstruktiv mit den besonderen immer weiter an. Speziell in der Die Ausführung der Beleuchtung Beleuchtungseinrichtungen zu Dämmerung und in der Nacht von Schutzwegen erfolgt nach verbinden. ist die richtige Beleuchtung des der Norm Önorm O 1051 (Stra- Schutzweges ein wesentliches ßenbeleuchtung – Beleuchtung LED für sichere Wege Sicherheitskriterium. von Konfliktzonen). Wenn die in Um den Fuß- den Normen geforderten Vorrangig für die Wahl der gänger im Werte durch die vorhan- Leuchte ist die Lichtstärkever- nächtlichen Die Installation von effizienten dene Straßenbeleuch- teilung. Zur örtlich begrenzten Straßenverkehr tung nicht ausreichen, ist Beleuchtung von Schutzwe- beim Überque- LED-Leuchten spart Energie und eine zusätzliche ortsfeste gen bewähren sich Leuchten, ren für den ermöglicht Fußgängern ein sicheres Beleuchtung des Schutz- die den Fußgänger aus der Autofahrer Queren des Schutzweges. weges erforderlich. Diese Verkehrsrichtung schräg von frühzeitig er- soll so angeordnet wer- oben anleuchten. Philips bietet kennbar zu ma- den, dass der Schutzweg hierfür normgerechte Auf- und chen, müssen und die angrenzenden Ansatz-LED-Leuchten mit einer der Bereich des Zebrastreifens Warteflächen aus der jeweiligen schräg-strahlenden Spiegeloptik und dessen Umgebung ausrei- Verkehrsrichtung beleuchtet an. Einer unserer ersten Schutz- chend angestrahlt werden. Ins- werden. Weiters sollte in diesen wege mit LED wurde in Tirol besondere bei Dunkelheit und Bereichen eine hohe vertikale Be- umgesetzt. Die Gemeinde Fiss regennasser Fahrbahn sollte der leuchtungsstärke herrschen. Die rüstete Ende 2013 auf Philips Fußgänger auf dem Schutzweg Zusatzbeleuchtung muss ortsfest Luma-LED-Leuchten mit Schutz- und der Wartefläche am Stra- sein und den lichttechnischen wegoptik um. Diese Leuchten ßenrand aus beiden Richtungen Vorgaben entsprechen. Fahrer erhöhen signifikant die verti- deutlich erkennbar sein. erkennen Fußgänger am besten kalen Beleuchtungsstärken für eine bessere Sichtbarkeit der Fußgänger. „Die Installation von Aus alt (links) mach neu (rechts): Das effizienten LED-Leuchten spart LED-Licht erscheint heller und die nicht nur Energie, sondern er- Farbwiedergabe ist qualitativ besser möglicht Fußgängern aufgrund – für mehr Sicherheit auf der Straße. der besseren Sichtbarkeit ein sicheres Queren des Schutz- weges“, so Norbert Kolowrat, Sales Manager Philips Lighting Outdoor. „Viele Gemeinden haben bereits festgestellt, dass die Investition in moderne, energieeffiziente Lichtlösungen sich auszahlt, einerseits für die Sicherheit der Bevölkerung, andererseits für das kommunale Budget“, betont Kolowrat.  INFORMATION

Philips Austria GmbH Kranichberggasse 4 1120 Wien www.philips.at/licht Entgeltliche Einschaltung Entgeltliche WIRTSCHAFTSINFO KOMMUNAL 06 | 2014 69

LED-Technologie für kommunale Verkehrswege und Einrichtungen Wirtschaftlich ist … unsere Ressourcen zu schützen!

Wärmerückgewinnung ist 130 lm/W und die Reflek- ein Teil unserer Aufgabe, toren zeichnen sich durch Effizienzverbesserung von eine bis zu 35% höhere elektrischen Verbrauchern Beleuchtungseffizienz im die andere. Nach heutigem Vergleich zu anderen Pro- Stand der Technik führt die dukten aus. POLY-LICHT LED-Techno- Zur Steuerung werden logie zu einer Verbrauchs- POLY-LICHT-Vorschaltgeräte reduzierung von 70 bis mit einem Wirkungsgrad 85 Prozent. Für Straßen, von 98% eingesetzt, welche Gehwege und Radwege, eine Halblastschaltung oder Parkanlagen und andere stufenlosen Regelung ent- kommunale Einrichtungen Bis zu 85 Prozent des Verbrauchs können mit LED reduziert werden. halten. Mit Dämmerungs- werden die herkömmlichen oder Bewegungsmeldern, Hochdruck-Dampf-Lampen auf einer COB-Trägerplatte Lebensdauer. Andererseits Zeit- oder Laststeuerungen ersetzt und so die Umwelt (chip on board) zu platzie- erzeugt das Lichtfeld mit lassen sich weitere Einspa- entlastet. ren, wodurch die Wärme- der flächigen phosphorhal- rungen verwirklichen. übertragungsfläche mehr tigen Vergussmasse eine ... jedoch LED als zehnfach größer als bei homogene Lichtverteilung. ist nicht LED! den ansonsten verwendeten Die Formgebung der Reflek- INFORMATION LEDs ist. Eine wesentlich toren ermöglicht eine POLY-LICHT hat die bessere Temperaturabfüh- asymmetrische Ausleuch- POLY-LICHT GmbH Lichtfeldtechnik mit hoch- rung mit Kühlkörpern ist tung, Tief- oder Weitwurf- Kantstraße 5 verspiegelten Reflektoren die Folge. Die LED erreicht strahlung mit kleinen 67663 Kaiserslautern kombiniert. Lichtfeld heißt, 30 bis 40 °C und gewähr- Öffnungswinkeln. Beides, Tel.: +49 (0) 631 / 35 77-100 www.polylicht.de eine Vielzahl von Dioden leistet somit eine hohe die Lichtfeldtechnik mit Einschaltung Entgeltliche 70 KOMMUNAL 06 | 2014 CHRONIK Foto: Mike Sinclai, Jonathan Moreau, Marnox1 Moreau, Jonathan Sinclai, Mike Foto: 22 riesige Buchtitel zieren die Fassade der Kansas City Public Library im amerikani- Öffentliche Bibliothek als Highlight der Stadt schen Missouri. Augenfreude für Leseratten KANSAS CITY ziert. Diese spiegeln einer- ebenso dazu wie „Romeo Die Bibliothek wurde Die öffentliche Bibliothek seits die breite Ausrichtung und Julia“ von Shakes- bereits 1873 gegründet in Kansas City im ameri- der Bibliothek wider, zeigen peare, „Eine Geschichte aus und zuletzt 2004 im kanischen Missouri ist ein jedoch auch das Interesse zwei Städten“ von Charles neuen Gewand wieder er- besonderes Highlight. Die der vielen Leserinnen und Dickens und „Die Aben- öffnet. Die Bibliothek Südfassade des Bauwerks Leser. Der „Herr der Ringe“ teuer des Huckleberry Finn“ besitzt über eine Million wurde mit 22 Büchern ver- von J.R.R. Tolkien zählt von Mark Twain. Werke.

Umfrage: Jede dritte Frau in der EU Opfer von Gewalt Altlastensanierungsbeitrag Vertrag zum Gewaltschutz tritt in Kraft Entlastung

BRÜSSEL auch als „Istanbul-Konven- gefordert Ein wegweisender europä- tion“ bekannt, ist der erste ischer Vertrag zu Gewalt europäische Vertrag, der WIEN gegen Frauen steht kurz sich ausdrücklich gegen FPÖ-Abgeordneter Norbert vor seinem Inkrafttreten, Gewalt gegen Frauen und Hofer beantragt, Gemein- nachdem Andorra ihn als häusliche Gewalt richtet. Er den, Verbände und Private zehntes Land ratifiziert hat. setzt Minimalstandards für vom Altlastensanierungs- Damit hat der Vertrag die Prävention, Schutz, Straf- beitrag zu befreien, wenn letzte Hürde genommen verfolgung und staatliche sie bei der Abwehr von und wird am 1. August Leistungen. Die Vertrags- Hochwässern, Lawinen 2014 rechtlich verbindlich. staaten müssen Dienste und Muren oder bei der Alle Länder, die ihn ratifi- wie Telefon-Hotlines, Not- (Wieder-)Herstellung zieren, sind dazu verpflich- unterkünfte, medizinische von Einrichtungen gegen tet, von Gewalt betroffene Versorgung und Rechtshilfe Naturgefahren Abfälle Frauen zu schützen und zu einrichten. Einer Umfrage wie Geschiebe, Sedimente unterstützen. Die „Konven- der EU-Grundrechteagentur oder Murgänge deponieren tion des Europarates zur zufolge hat jede dritte Frau müssen. Eine Ausnahme Verhütung und Bekämpfung in der EU seit ihrem 15. Le- gilt bisher nur, wenn die von Gewalt gegen Frauen bensjahr körperliche und/ Abfälle auf Katastrophen-

und häusliche Gewalt“, oder sexuelle Gewalt erlebt. NÖVOG/Weinfranz Fotos ereignisse zurückzuführen sind. KOMMUNAL 06 | 2014 71

Komitee Interpol fahndet Gemeinsam „Pharmaceutical frisch vernetzt crimes“ bekämpft LE HAVRE BRDO/SLOWENIEN Fälschungen von Arznei- Nach zehnjähriger Pause mitteln durch kriminelle fand in Brdo in Slowenien Netzwerke nehmen der- wieder das „Gemeinsame maßen überhand, dass Komitee Kärnten – Slowe- von Interpol ein eigener

nien“ statt. Ziel des Komi- Kärnten Gemeindebund Foto: Fachausdruck dafür kreiert tees ist die grenzüberschrei- wurde: „Pharmaceutical tende Zusammenarbeit und Neue Runde nach zehn Jahren Pause: Der slowenische Gemeinde- crime“ beschreibt das Ver- der Erfahrungsaustausch bundpräsident Anton Stihec, LH Dr. Peter Kaiser, Slowenischer Au- brechen, Arzneimittel zu sowie die gemeinsame ßenminister Karl Erjavec, Präsident des Kärntner Gemeindebundes fälschen und in Verkehr zu Projektabwicklung in fast Bgm. Ferdinand Vouk. bringen. Gesundheitsorga- allen Referatsbereichen der nisationen, Zoll und Polizei Landesregierung. Erfreulich ter der Kärntner Gemein- Kärnten und Slowenien, als arbeiten eng zusammen, aus Kärntner Sicht war, dass den war auch der Kärntner auch deren Gemeinden pro- um den mafiösen Struktu- insgesamt fünf von sieben Gemeindebund-Präsident fitieren werden“, so Vouk ren der Arzneimittelfälscher Regierungsmitglieder an- Bgm. Ferdinand Vouk an- weiter. das Handwerk zu legen. wesend waren. Dies ist, wie wesend. Im Rahmen dieses Komitees Ein aktueller Coup gelang Kaiser „Es freut mich sehr, dass es sollen gemeinsame Projekte im französischen Le Havre, betonte, ein Zeichen, dass zu einer Wiederbelebung umgesetzt werden. Alle wo im Februar 2014 ein sich Vertrauen zwischen dieses Komitees gekommen Kooperationen, die inner- Frachtschiff mit 2,4 Milli- den Ländern gebildet hat. ist und ich glaube, dass halb der EU-Fördermög- onen als Tee deklarierten An der Seite des Landes- von der Intensivierung der lichkeiten liegen, wurden Arzneimittelfälschungen im hauptmanns und als Vertre- Zusammenarbeit sowohl festgelegt. Hafen einlief. 72 KOMMUNAL 06 | 2014 KOOPERATION

Erfolgreiche Gemeindekooperation: Der „Smart District Mödling“

Vor einem Jahr hat der „Smart District Mödling“ – ein Kooperations- Thema „Verkehr“ besonders wichtig. So wurde gemeinsam projekt von 20 Gemeinden im Süden von Wien – die Kategorie „Verwal- mit dem Mödlinger Gemeinde- verband GVA eine Radwege- tung“ des Gemeinde-Innovationspreises IMPULS gewonnen. Während netz-Karte geschaffen. Anfang Mai wurde ein „E- ähnliche Projekte in Österreich, der Schweiz oder Deutschland oft Bike-Day“ veranstaltet. Dabei präsentierten Anbieter aus der schon nach wenigen Monaten sanft entschlafen, hat sich der „Smart Region in Perchtoldsdorf ihre Fahrzeuge, sodass man sich District Mödling“ prächtig entwickelt. einen guten Marktüberblick verschaffen konnte. „Wir haben festgestellt, dass die Nutzer und Helmut Reindl Interessenten von einspurigen Elektrofahrzeugen total andere Vor zwei Jahren wurden 40 Pro- sind als das Publikum für mehr- jekte festgelegt, die allmählich spurige“, erläutert Krammer. abgearbeitet werden. Bisher wurden 18 umgesetzt. Damit ist Photovoltaik-Kapazitäten aber das Ende der Fahnenstange nutzen noch nicht erreicht. Bei den re- gelmäßigen Bürgermeisterkon- Bereits umgesetzt wurde auch ferenzen und Amtsleiter-Treffen eine Erhebung der Photovol- stellt Projektleiter Eugen Kram- taik-Kapazität auf gemeinde- mer immer wieder mögliche eigenen Flächen. In den 17 an neue Projekte vor, die dann dem Projekt teilnehmenden diskutiert werden. Kommunen wurde eine mög- „Wir reagieren rasch auf neu liche Kapazität von 1200 kWp auftauchende Probleme“, sagt eruiert. 75 Prozent davon Krammer, der als ehemaliger konnten mittlerweile tatsächlich Bürgermeister von Gießhübl realisiert werden. Auch eine die Situation im Bezirk sehr gut Photovoltaik-Roadshow im Juni kennt. Aktuell wird beispiels- soll dazu beitragen, Potenziale weise über eine Reaktivierung Bgm. Martin Schuster (Perchtoldsdorf), Bgm. Peter Wim- in diesem Bereich zu nutzen. des Schienenverkehrs diskutiert. mer (Laab am Walde), Projektleiter Eugen Krammer, Bgm. Angedacht ist z. B. eine „Tram Christian Wöhrleitner (Wiener Neudorf), Vz.Bgm. Robert Bietergemeinschaften on demand“, die auf derzeit Weber (Guntramsdorf), GVA-Geschäftsführer Werner helfen sparen nicht benutzten Gleisen – etwa Tippel (Maria Enzersdorf). der Kaltenleutgebener- oder Insgesamt stehen für 2014 14 der Breitenfurter-Linie – fahren Großprojekte auf der Agenda. könnte. Auch die Verlegung nur noch Verkehr an sich ziehen. Mitte Mai lud man gemeinsam neuer Schienen auf Haupt- Mit dem Bau einer Straßenbahn mit der Wirtschaftskammer zu verkehrsrouten wird überlegt. könnte das verhindert werden.“ den Veranstaltungen „Regionale Krammer: „Der Ausbau von der- In dem dichtbesiedelten Bezirk Vergabe – regionale Wertschöp- zeit überlasteten Straßen würde am Rand von Wien ist das fung“ und „Bietergemeinschaf- KOOPERATION KOMMUNAL 06 | 2014 73 PITTERS KOMMUNALTREND Die Pragmatik der Gemeindepolitik

Erfolgreiche Gemeindekooperation: Der „Smart District Mödling“ Foto: iStock/Creativemarc iStock/Creativemarc Foto:

ten der regionalen Wirtschaft“. Ziel war dabei, Vergabeprojekte im Bezirk zu halten. „Gerade bei großen Projekten ist das nicht einfach. Wir wollen Firmen Plumo iStock/Mr. Foto: dazu animieren, sich zu Bieter- Es gibt keine parteipolitische Art, den Müll aufzusammeln oder Abwasser zu gemeinschaften zusammenzu- kanalisieren. schließen“, sagt Krammer. Ein großes Projekt ist LED in der öffentlichen Beleuchtung. Klimawandel, Finanzkrisen, Arbeits- ist es, Probleme möglichst rasch Krammer: „Auch hier wäre es losigkeit, demographische Verän- und bevölkerungsnah zu lösen. Der sinnvoll, wenn sich mehrere derungen: Die großen Probleme aktuelle Pitters KOMMUNALTREND Gemeinden zu einer Einkaufsge- unseres Jahrhunderts kennen keine stützt diese Forderung an Kommu- meinschaft zusammenschließen. klassischen Grenzen. Daher können nalpolitiker und auch in interna- Wenn mehrere die gleichen Regionen und ihre tionalen Rankings Leuchtentypen verwenden, Entscheidungsträger besitzen sie für ihre kann sich die einzelne Ge- diese deswegen viel Der Job ist es, Zunft erstaunliche meinde viel Geld ersparen, weil treffsicherer lösen als Probleme rasch und Vertrauenswerte. nicht nur der Einkauf, sondern beispielsweise nati- Oder wie es ein auch die Ersatzteilhaltung und onale Regierungen, bevölkerungsnah Betroffener einmal Wartung einfacher werden. Man glaubt der Politikwis- zu lösen. präzisierte: Es gibt braucht dann auch nicht in jeder senschafter Benjamin keine parteipoliti- Gemeinde einen Experten, son- R. Barber. „Städte sche Art, den Müll dern es genügt, wenn man eine und Gemeinden haben keine Mau- aufzusammeln oder Abwasser zu Person hat, die sich auskennt.“ ern, sie sind vielschichtig, sie bauen kanalisieren. Hierbei sei auch noch Auch ein Kindergartenprojekt auf diversen Netzwerken auf, sie auf eine zuletzt vernommene ex- hat man im Programm. Das passen viel besser zur modernen terne Expertise verwiesen, in der es „Piano per pedes“ – ein Riesen- Welt“, lautet sein Credo. Und tat- sinngemäß hieß, „Österreich wird klavier zum Spielen mit den sächlich: Politiker auf nationaler gemeinhin mit schöner Landschaft, Füßen – ist in acht Gemeinden Ebene verstehen sich Geschichte und Kultur im Einsatz. Im ersten Quartal häufig als Repräsentan- gleichgesetzt: für mich 2014 wurde mit dem „Bunte- ten einer Ideologie oder bedeutet es aber in ho- Tasten-Ballett“ eine dazugehö- einer nationalen Partei. hem Maße auch regionale rige „Lernschule“ für Musik und Dagegen sehen sich Verantwortung und sicht- Bewegung entwickelt. Kommunalpolitiker in der bare, gelebte Solidarität.“ Regel als pragmatische Die kommunalpolitischen Die Förderung des Projekts Problemlöser. Einige füh- Entscheidungsträger soll- durch das Land Niederöster- len sich gar nicht an eine ten sich jedenfalls ihrer reich wurde aufgrund der Partei gebunden, und vitalen Verantwortung positiven Ergebnisse bis Ende selbst wenn sie einen Dr. Harald Pitters bewusst sein und auch 2014 verlängert. Danach wird festen ideologischen Hin- ist Trendexperte die Bürger haben mit das Projekt von den Gemeinden tergrund haben, müssen und Kommunikati- einem sorgsamen und selbst finanziert. Die Kosten hal- sie als Bürgermeister onsforscher verantwortungsvollen ten sich mit monatlich 750 bis Augenmaß in alle Rich- E-Mail: office@ Umgang untereinander 1000 Euro in Grenzen.  tungen wahren. Ihr Job pitters.at beizutragen. www.pitters.at 74 KOMMUNAL 06 | 2014 SALZBURG SPEZIAL

Mobilitätsalternativen verbessern die Lebensqualität in den Gemeinden Verkehrsgestaltung muss das Gemeindebudget nicht belasten

Stau, hohe Lärmbelastungen und Schadstoffe – das sind Faktoren, Um das herauszufinden stehen die Berater von umwelt service mit denen Gemeinden heutzutage immer öfter konfrontiert sind. Der salzburg den Städten und Ge- meinden aus dem Bundesland Verkehr verursacht rund ein Drittel der klimaschädlichen Emissionen. Salzburg gerne zur Verfügung. Mit ihrem Know-how erar- Aber auch hohe Energiekosten machen den Städten und Gemeinden zu beiten die Mobilitätsexperten gemeinsam mit Vertretern aus schaffen. Darum sind der bewusste und effiziente Einsatz von Energie den Städten und Gemeinden individuelle Lösungen für eine sowie die richtigen Mobilitätsalternativen zu einem Erfolgsfaktor für klimafreundliche Mobilität. Gemeinden geworden. Mobilitätsberatung hat viele Gesichter

Verkehr und seine negativen Mobilitätsberatung besteht da- Konsequenzen sind gerade für Städte und Gemeinden können durch bei nicht nur aus einer einfachen Städte und Gemeinden ein zent- individuelle Mobilitätsberatungen erste Beratung. Dieses Gebiet ist um- rales Thema. Denn Zersiedlung, fangreich und bietet eine große gesellschaftliche Veränderungen wichtige Schritte in Richtung Vielfalt an möglichen Maßnah- und öffentliche Verkehrsverbin- klimafreundliche Mobilität setzen. men. umwelt service salzburg dungen machen ein Umdenken unterstützt dabei Städte und notwendig. Besonders in peri- Gemeinden aus dem Bundes- pheren Gebieten schätzt die hei- ratungen erste wichtige Schritte land Salzburg bei der Planung, mische Bevölkerung ihre mobile in Richtung klimafreundliche Förderung und Umsetzung Unabhängigkeit und wünscht Mobilität setzen. Sie verbessern maßgeschneiderter, vertiefender sich gleichzeitig ein möglichst so nicht nur die Lebensqualität Mobilitätsalternativen. belebtes Ortszentrum – jedoch ihrer Einwohner deutlich, son- ohne Abgase oder Lärm. Um den dern reduzieren auch umwelt- Kostenloser Basis-Check: Ein Wünschen der Bürgerinnen und schädliche Emissionen, schützen Mobilitätsexperte erarbeitet Bürger gerecht zu werden, hilft das Klima und stärken das gemeinsam mit Vertretern aus vor allem eines: die richtigen positive Image der Gemeinde“, Mobilitätsalternativen. Sie er- fasst Mag. Sabine Wolfsgruber, halten mit nur kleinen Verände- Koordinatorin von umwelt ser- INFORMATION I rungen die mobile Unabhängig- vice salzburg, die Vorteile der keit der Bürgerinnen und Bürger Mobilitätsberatungen für Städte, Daten und Fakten umwelt und verbessern gleichzeitig die Gemeinden und Regionen zu- service salzburg Lebensqualität in der Gemeinde. sammen. Das Beratungsprogramm Die eigenständige Institution „klima:aktiv mobil“ des Le- Klimafreundlich mobil und umwelt service salzburg orga- bensministeriums bietet einen kostengünstig nisiert und fördert Umweltbe- erste, kostenlose Mobilitätsma- ratungen für Unternehmen und nagement-Beratung für Städte, Für eine klimafreundliche und Gemeinden in vier Bereichen: Gemeinden und Regionen. Im umweltschonende Verkehrsge- Energie, Mobilität, Abfall- und Bundesland Salzburg fördert das staltung muss das Gemeinde- Ressourcen sowie Umwelt. Als umwelt service salzburg darüber budget nicht unnötig belastet einzige Institution im Bundes- hinaus noch weiterführende, werden. Vielmehr geht es um land übernimmt umwelt service vertiefende Mobilitätsberatun- Bewusstseinsbildung, Koordina- salzburg auch einen Teil der gen für Städte, Gemeinden und tion und die passenden Mobili- Kosten für Umweltberatungen. Regionen rund um Mikro-ÖV, tätsangebote. Denn schon kleine Getragen wird dieses Kooperati- Carsharing, Begegnungszonen Verhaltensänderungen bewirken onsprojekt vom Land Salzburg, oder „Gemeinden als Betrieb“. bereits Großes. Doch woher der Wirtschaftskammer Salz- „Städte und Gemeinden können weiß man, wo man beginnt und burg, dem Lebensministerium durch individuelle Mobilitätsbe- welcher Weg der richtige ist? und der Salzburg AG. SALZBURG SPEZIAL KOMMUNAL 06 | 2014 75

gemeinschaftliche Nutzung von Autos. Die Bürgerinnen und Bürger teilen sich Autos, ohne sie zu besitzen. Dabei entlasten sie die Umwelt, schaffen Platz für den öffentlichen Verkehr und verbessern die Lebensqualität in der Gemeinde. umwelt service

Foto. Copyright Atelier Wolf Atelier Copyright Foto. salzburg hilft den Städten und Gemeinden Salzburgs durch den „Carsharing-Check“ auf der Suche nach der idealen Form der Gemeinde Vorschläge für für eine Mikro-ÖV Beratung von Carsharing und übernimmt weniger Verkehr und klima- bildet eine Befragung nach dem Die Stadtgemein- rund 50 Prozent der maximal freundlichere Mobilität. Dieser Bedarf und der Bereitschaft der de Bischofshofen 20-stündigen Beratungskosten. Basis-Check ist ein Angebot von Bevölkerung. Zusammen mit ei- ist ein Vorzei- umwelt service salzburg in Ko- nem Berater des umwelt service gebeispiel für Ausgezeichnet für operation mit klima:aktiv mobil salzburg erarbeiten Vertreter der klimafreundliche erfolgreiches Handeln des Lebensministeriums. Er Gemeinden individuelle Mög- Mobilität. Durch umfasst etwa 16 Beratungsstun- lichkeiten, um den öffentlichen ein 2008 realisier- Klimafreundliche Mobilität und den und ist für jede Gemeinde Verkehr zu ergänzen. Die Bera- tes Mobilitätskon- Energieeffizienz in Gemeinden kostenlos. Das Ergebnis ist ein tung umfasst 40 Beratungsstun- zept, bei dem der ist wie jedes Jahr eines der Abschlussbericht, der eine Über- den, wobei das umwelt service Radverkehr im großen Themen der umwelt sicht der nächsten klimafreund- salzburg 50 Prozent der Kosten Fokus stand, spart service salzburg gala. Unter lichen Mobilitätsschritte bietet. für jede Gemeinde übernimmt. die Gemeinde dem Motto „Taten statt warten. Er ist die Grundlage für eine jährlich 115 Ton- Umwelteffizient investieren. weiterführende, vertiefende Be- Erfolgsbeispiel: Bürgerbus nen CO2. Sofort profitieren.“ zeichnete ratung oder der Umsetzung von in St. Georgen das umwelt service salzburg Maßnahmen. Längere Wege innerhalb der darum auch heuer wieder zehn Gemeinde oder Nachbarge- Unternehmen, Gemeinden und Erfolgsbeispiel: Bischofshofen meinde, wie zum Beispiel für Institutionen mit dem umwelt Die Stadtgemeinde Bischofsho- Arztbesuche oder Fahrten zur blatt salzburg aus. Denn mit ih- fen ist ein Vorzeigebeispiel für Lokalbahn, sind für die St. Ge- ren vorbildlichen Investitionen klimafreundliche Mobilität. orgener nun kein Thema mehr. in den Umweltschutz sparen die Durch ein 2008 realisiertes Mit einer Mirko-ÖV-Beratung Vorbilder Energie, Ressourcen Mobilitätskonzept, bei dem der von umwelt service salzburg und Betriebskosten, vermeiden Radverkehr im Fokus stand, haben sie die passende Lösung Abfall, sind klimafreundlich spart die Gemeinde jährlich 115 gefunden – einen siebensitzigen mobil, handeln effizient und Tonnen CO2. Zusätzlich wurden Bürgerbus. Das Prinzip des umweltfreundlich.  mit der Ortskernumfahrung und Bürgerbus-Projekts ist einfach: der Umgestaltung des Bahn- die Gemeinde St. Georgen least hofes die Verkehrsströme neu einen Kleinbus und stellt diesen INFORMATION II geregelt. Flächendeckend wur- der Bevölkerung für Fahrten zu den Tempo-30-Zonen eingeführt Verfügung. Freiwillige engagie- Geförderte Mobilitätsangebote und Einbahnen für Radfahrer ren sich bei diesem Projekt als für Gemeinden geöffnet, außerdem wurde das Chauffeure oder helfen bei der Zentrum verkehrsberuhigt, der Organisation. Neben Senioren Das Beratungsprogramm kli- Citybus auf einen 30-Minu- profitieren auch Schülerinnen ma:aktiv mobil des Lebensminis- ten-Takt verdichtet und die Öf- und Schüler von diesem Bus, teriums bietet in ganz Österreich fentlichkeitsarbeit intensiviert. denn eine Fahrt kostet nur etwa ein kostenloses Mobilitätsma- Mit jedem Schritt erhält die einen Euro und ist somit für nagement für Städte, Gemein- Lebensqualität weiter Vorfahrt Jung und Alt leistbar. den und Regionen (Basis-Check). in Bischofshofen. Nicht einsam, sondern gemein- Im Bundesland Salzburg fördert Beratung rund um den sam: der Carsharing-Check: das umwelt service salzburg auf- Mikro-ÖV: Mikro-ÖV heißt öf- Ein Privat-Pkw fährt durch- bauend auf den Basis-Check von fentlicher Verkehr im Kleinen, schnittlich nur eine Stunde klima:aktiv mobil noch weitere, dezentral und regional orga- täglich. Dieser Luxus kostet vertiefende Mobilitätsberatun- nisiert. Das bedeutet, Gebiete die Bürger viel Geld und hohe gen für Städte, Gemeinden und mit Linientaxi, Bürgerbus, Investitionen: in das Auto, Regionen: Anruf-Sammeltaxi und vielem einen Stellplatz, Service und • bedarfsorientierter Mikro-ÖV mehr zu erschließen, die im Mo- Wartung. Aber das ist noch • Carsharing-Check ment noch nicht vom öffentli- nicht alles. Dazu kommen hohe • Begegnungszonen-Check chen Verkehr abgedeckt werden. Kraftstoffkosten, Vignette und • „Gemeinde als Betrieb“: Das betrifft vor allem die länd- Reparaturkosten. Eine Lösung Mitarbeiter-Mobilität und lichen Regionen. Die Grundlage hierfür bietet CarSharing – die gemeindeeigener Fuhrpark 76 KOMMUNAL 06 | 2014 SALZBURG SPEZIAL

Standortfaktor Kreativität

Ein neuer Lehrgang, speziell zugeschnitten auf die Anforderungen von Kenntnisse zu professionellem Innovationsmanagement im Gemeinden, vermittelt Kompetenzen zur professionellen Umsetzung Kontext kommunaler Kreativ- projekte. Die abschließende von Kultur- und Kreativwirtschaftsprojekten in den Regionen. Projektpräsentation findet vor einer ExpertInnen-Runde aus Gemeindewesen, Kreativwirt- Ein Coworking-Space im Orts- knüpfungen. Dabei kann es um schaft und Innovationsma- zentrum, ein neues Mobilitäts- Projekte gehen wie den Bau nagement statt. „Am Ende des konzept oder eine alternative des neuen Gemeinde-Zent- Lehrgangs steht ein innovatives Strategie für den Tourismus: rums, eine Veranstaltungsserie Wenn Gemeinden kommunale zum Thema Sprachenvielfalt, Der Lehrgang richtet sich an Gemeinden, die für Zukunftsthemen mit professio- Bürgerbeteiligungsprojekte neller, kreativer Unterstützung zur Belebung des Ortskerns Projekte die Motivations- und Innovationskraft angehen, können Projekte oder eine Markenentwicklung von Kunst- und Kreativwirtschaft nutzen wollen. entstehen, die das Ortsbild für die Gemeinde. „Die Positi- wörtlich und im übertragenen onierung als ‚Kreativstandort‘ Lehrgang-Initiator Christof Isopp, Sinn nachhaltig verändern. durch gelungene Projekte zieht Büro für Verknüpfungen Der neue Lehrgang „Standort- interessante Menschen und Un- faktor Kreativität“ am Institut ternehmen in eine Gemeinde. für Kulturkonzepte vermittelt Kreativprojekte setzen neue Projekt, das kontinuierlich ab Herbst 2014, wie sich das Impulse im Gemeindeleben von Fachleuten begleitet und Beste aus der Zusammenarbeit und unterstützen die Identi- evaluiert wurde. Mit den zwischen Gemeinde und Krea- fikation der Bürgerinnen und erworbenen Kompetenzen kön- tivwirtschaft herausholen lässt. Bürger mit ihrer Gemeinde“, nen die Teilnehmerinnen und „Der Lehrgang richtet sich an so Isopp. Teilnehmer in weiterer Folge Gemeinden, die für Projekte In vier kompakten Modulen – Projekte dieser Art selbststän- die Motivations- und Inno- „Von der Idee zum Konzept“, dig entwickeln, präsentieren vationskraft von Kunst- und „Planung und Durchführung“, und umsetzen“, erläutert Karin Kreativwirtschaft nutzen „Kommunikation 2.0“ und Wolf, Leiterin des Instituts für wollen“, so Lehrgang-Initiator „Präsentation und Evaluie- Kulturkonzepte, das Ziel des Christof Isopp, Büro für Ver- rung“ – vermittelt der Lehrgang Lehrgangs.  FACT-BOX Lehrgang Standortfaktor Kreativität

Am Lehrgang „Standortfaktor die im Bewerbungsformular Christof Isopp (landinger.at/ für Kulturkonzepte“ ist nicht Kreativität“ können Entschei- skizziert wird. Die Lehrgangs- Büro für Verknüpfungen) umsatzsteuerpflichtig.) dungsträgerInnen aus Gemein- leitung wählt fünf bis sieben Ort: Wien (3 Module) und depolitik und -verwaltung, ak- Gemeinden für die Teilnahme Hinterstoder (OÖ; 1 Modul) Informationen und tive GemeindebürgerInnen oder am aktuellen Lehrgang aus. Dauer und Umfang: Anmeldeunterlagen: impulsgebende Organisationen Jede Gemeinde entsendet ein 4 Module; 1. Modul im Oktober Institut für Kulturkonzepte wie Tourismusverbände oder Projektteam von maximal drei 2014, 4. Modul im Februar 2015 T: +43 (0)1 58 53 999 Zukunftsforen teilnehmen. Vor- Personen in den Lehrgang. (Die genauen Termine werden E-Mail: office@ aussetzung für die Teilnahme ist noch bekannt gegeben.) kulturkonzepte.at eine bereits identifizierte Frage- Lehrgangsleitung: Karin Wolf Kosten: 3500 Euro pro Ge- Web: www.landinger.at/ stellung bzw. eine Projektidee, (Institut für Kulturkonzepte) & meinde (Der Verein „Institut standortfaktor-kreativitaet SOZIALES KOMMUNAL 06 | 2014 77

Kinderschutzzentren bitten um finanzielle Hilfe Finanzierung zum Schutz der Kinder nicht vorhanden

Kinderschutzzentren sind in Österreich zu einer nicht mehr wegzudenkenden Einrichtung geworden. Sie helfen Kindern und Jugendlichen, Gewaltsituationen zu verarbeiten. Damit weiterhin alle, die Hilfe brauchen, unterstützt werden können, brauchen die Kinderschutzzentren selbst Spenden.

In Österreich ist jedes vierte jedem Kind zu helfen, das Hilfe Kind von physischer, psychischer braucht. Aufgrund des akuten oder gar sexueller Gewalt be- Personalmangels müssen viele troffen. Jedes vierte Mädchen Zentren mit Wartelisten für und jeder siebente Bursche Opfer arbeiten. Dies führt dazu, ist von sexuellem Missbrauch dass nicht jedes von Gewalt be- betroffen. Die Kinderschutzzen- troffene Kind zeitnah jene Hilfe In Österreich werden von tren haben sich als verlässliche bekommt, die es tatsächlich insgesamt 20 Trägerverei- Institution für Opfer in diesem braucht. nen 30 Kinderschutzzent- Bereich etabliert. Um die einzelnen Trägerorga- ren mit acht Außenstellen 1985 wurde in Linz das erste nisationen beim Sichern und betrieben. Allein 2013 leis- Kinderschutzzentrum als am- Erhöhen der Dienstleistungszu- teten die Österreichischen bulante Anlaufstelle für von wendungen durch die Kinder- Kinderschutzzentren über Gewalt betroffene Kinder und und Jugendhilfe der Länder zu 70.000 Beratungsstunden. Jugendliche gegründet. 1987 unterstützen, wurde im Mai folgten die Kinderschutzzent- 2011 ein eigener unabhängiger ren Wels und Salzburg. Schon Bundesverband Österreichi- damals wäre die Gründung scher Kinderschutzzentren der genannten Zentren ohne gegründet. Dieser finanziert Unterstützung der Sitzgemein- sich bis dato ausschließlich den nicht möglich gewesen. In durch Mitgliedsbeiträge seiner INFORMATION FACT-BOX der Zwischenzeit werden von Trägerorganisationen, durch insgesamt 20 Trägervereinen 30 Dienstleistungserträge, Spenden Kontodaten für eine einmalige Kinderschutzzentren mit acht und Sozialsponsoring. Um die finanzielle Zuwendung für die Außenstellen betrieben. Allein zwei Ziele – die Erreichung Kinderschutzzentren, lautend 2013 leisteten die Österreichi- einer Basisfinanzierung des auf Bundesverband Österreichi- schen Kinderschutzzentren über Verbands durch das zuständige scher Kinderschutzzentren: 70.000 Beratungsstunden. Familienministerium, sowie eine IBAN: AT763200000000305235 höhere Mittelzuteilung aus der BIC: RLNWATWW Lange Tradition – keine Kinder- und Jugendhilfe der finanzielle Absicherung Bundesländer – zu erreichen, Bei Fragen wenden Sie sich bitte bitten die Kinderschutzzentren an Stephan Schimanowa Trotz der langen Tradition ein weiteres Mal um die finanzi- Geschäftsführer des Bundes- der Kinderschutzzentren ist elle Hilfe der Gemeinden.  verbands der Österreichischen eine Ausfinanzierung bis dato Kinderschutzzentren nicht erreicht. Es fehlen über Mehr auf Ballgasse 2, 1010 Wien 1500 Mitarbeiterstunden, um www.oe-kinderschutzzentren.at Tel : +43 664 887 364 62 istock/YazulinoGirl 78 KOMMUNAL 06 | 2014 AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Burgenland

Weniger Standorte Spannendes Programm Schlankere Kultursommer in Schulverwaltung Kittsee

EISENSTADT KITTSEE

Burgenland krempelt seine Fotolia.com - Seybert Gerhard Foto: Seit 2013 gibt es den Kul- Schulverwaltung um. tursommer Kittsee, initiiert Statt neun Behörden wird von der Marktgemeinde und es künftig nur noch vier Alle 18 Gemeinden im Ökoenergieland werden angeschlossen. dem örtliche Kulturverein. geben. Neben den Städten Nach erfolgreicher erster Eisenstadt und Rust werden Ökoregion Südburgenland wird zum Pionier Saison setzt man auch heuer die Bildungsregionen Nord auf einen bunten Veranstal- und Süd eingeführt. Die tungsmix im ehemaligen Bezirksschulräte werden Eigenes Netz für Biogas Batthyany-Schloss. Neben als eigenständige Behörden einer Konzertreihe mit musi- aufgelöst. Stattdessen soll es SÜDBURGENLAND unmittelbar bevor. Alle 18 kalischen Darbietungen aus vier Pflichtschulinspektoren Im Südburgenland soll Gemeinden im Ökoener- unterschiedlichen Genres geben. Außerdem sollen nach dem Vorbild des gieland sollen erschlossen wird es im August vier mehrere Pflichtschulen Erdgasnetzes ein eigenes werden, denn auch Bewoh- Workshops zu den Themen unter einer Leitung stehen erstes Biogasnetz errichtet ner von Streusiedlungen Theater, Zeichnen und Ma- können. Durch diese Um- werden. Das Gas soll aus und entfernteren Ortsteilen lerei, Schreiben sowie künst- strukturierungsmaßnahmen den regionalen Biogasanla- wollen energiefreundlich lerische Fotografie geben. schaffe man eine effiziente, gen stammen. Die Planung heizen. Im Endausbau soll Die Ausstellung „Grenzfälle“ schlanke Verwaltung im und Finanzierung sind das Biogasnetz eine Länge hat den Fall des Ei- Schulbereich, so der burgen- mittlerweile abgeschlossen von rund 250 Kilometern sernen Vorhangs zum ländische Landesschulrat. und der Baustart steht haben. Thema. Kärnten

Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer Arbeitsgruppe Schwarzarbeit Velden ist Kärntens bei Vereinen

„Shared Space“-Pionier KLAGENFURT/ST.URBAN Strafen für Schwarzarbeit VELDEN fahrungsmöglichkeit nicht oder nicht versicherte In Velden wurde der erste infrage. 2,1 Millionen Euro Mitarbeiter bei Vereinsfei- „Shared Space“-Bereich in wurden in den Umbau in- ern haben viele Vereine Kärnten eröffnet. Kern des vestiert. Gut die Hälfte kam verunsichert. Eine Arbeits- Konzepts ist das Prinzip der vom Land, die Gemeinde gruppe soll demnächst Gleichberechtigung aller zahlte 600.000 Euro, die dafür sorgen, dass Anzeigen Verkehrsteilnehmer. Es exis- örtliche Tourismuswirt- wirklich nur „schwarze tieren keine gesonderten schaft 400.000 Euro. Schafe“ treffen. Anlassfall Flächen für Autos und Fuß- Optisch ist die Veldener für die jüngste Diskussion gänger mehr. Dadurch soll Begegnungszone deutlich Fotolia.com - Müller Christian Foto: um die Freiwilligenarbeit die gegenseitige Rücksicht- vom Rest der Straßen war die Errichtung einer nahme gefördert und der abgegrenzt. Ein rotbraun Mehrzweckhalle für die Verkehr flüssiger, aber auch gefärbter Asphalt wurde Gemeinde St. Urban. langsamer werden. Durch- verlegt, die gesamte Straße Auch freiwillige Helfer schnittlich 8000 Kraftfahr- inklusive des frü heren von Vereinen erhielten zeuge, fünf Prozent davon Gehsteigs wurden als eine dafür nach einer anonymen Lkw, passieren pro Tag den Ebene gestaltet. Anzeige Besuch von der Ort. Im Sommer waren es Finanzpolizei, die vor Ort 550 Autos in der Stunde. Erhebungen durch- Eine Fußgängerzone kam Autos, Radfahrer und führte. Ein Verfah- in Ermangelung einer Um- Fußgänger nehmen Rücksicht. ren läuft. AUS DEN BUNDESLÄNDERN KOMMUNAL 06 | 2014 79

Niederösterreich

Mehr Geld bis 2020 Im Rahmen von kostenlosen Sicherheitstagen sollen Wande- Wunsch nach rer über Risiken informiert und mehr Hobbysport ihre Fitness getestet werden.

ST. PÖLTEN Bis zum Jahr 2020 soll in Land und die Gebietskran- Niederösterreich mehr Geld kenkasse nun das Projekt in den Hobbysport fließen. „No reset am Berg – Sicher- Das Ziel der Sportstrategie heit geht vor“ ins Leben. Oft ist, dass es 100.000 Brei- sind Selbstüberschätzung Foto: The Photos - Fotolia.com - Photos The Foto: tensportler mehr geben und Unachtsamkeit die soll als heute. Um das zu Kostenlose Sicherheitstage klären über Risiken auf Auslöser. Viele Wanderer erreichen, sollen Sportstät- kommen aufgrund von ten saniert oder Trainer Herz-Kreislauf-Problemen besser ausgebildet werden. No reset am Berg – auf einfachem Gelände in Angekündigt wurde die Schwierigkeiten. Deshalb Erarbeitunge eines Sport- Sicherheit geht vor werden heuer erstmals stättenplans bis 2015. 2014 speziell für Wanderer alpine betreiben 500.000 Nieder- ST. PÖLTEN die Bergrettung allein in Sicherheitstage kostenlos österreicherinnen und Nie- 2013 gab es österreichweit Niederösterreich zu 715 angeboten. Hier können In- derösterreicher zumindest 1500 Wanderunfälle. 81 Einsätzen gerufen. 663 teressierte ihre persönliche einmal pro Woche Sport. dieser Unfälle endeten Personen mussten ins Tal Fitness testen und sie wer- Zuwächse soll es nicht nur tödlich. Die Wanderer sind gebracht werden, in acht den über Risiken informiert. im Breitensport geben, bis die gefährdetste Gruppe Fällen kam jede Hilfe zu Der erste Sicherheits- 2020 soll auch die Zahl der unter den Bergsportlern. Im spät. In Niederösterreich tag fand am 1. Mai in Spitzensportler steigen. vergangenen Jahr wurde rufen die Naturfreunde, das Annaberg statt. Oberösterreich

Kaufbereitschaft ist regional unterschiedlich verteilt Die Zahl der Elektroautos steigt

OBERÖSTERREICH sieben Exemplare von pri- Langsam kommt auch in vaten Haushalten gekauft. Oberösterreich die Nutzung Das zeigt eine Statistik des von Elektroautos in Gang. Verkehrsclub Österreich Im Vorjahr wurden 104 (VCÖ). Die Kaufbereitschaft Elektroautos neu zugelas- ist zudem sehr unterschied- sen, das sind fast genauso lich verteilt, was an der viele wie in den vier Jahren beschränkten Reichweite Foto: Bilderbox Foto: davor zusammengerechnet. der Elektromobile liegen Allerdings wurden nur dürfte. 80 Prozent der befragten Schüler sind mit ihrer Schule zufrieden.

Bürgerinitiative gestartet EQ evaluiert die Qualität aufgrund von Befragungen Tiefgraben will selbstständig sein Wie gut ist meine Schule?

TIEFGRABEN Service für ihre Bürger“. LINZ „EQ“ . Rund die Hälfte aller Eine Gegeninitiative der 52 Personen arbeiten mitt- Oberösterreich bietet mit oö. Schulen, 17.500 Schüler Gemeinde Tiefgraben zu lerweile an der Initiative der Evaluierung für Quali- und 14.000 Eltern haben Pro Mondseeland will die mit. Im Rahmen einer tätssicherung (EQ) Schulen sich bisher beteiligt. 80 Pro- Eigenständigkeit für Tief- Bürgerbefragung soll über die Möglichkeit, sich selbst zent der befragten graben sichern. Das Motto: die Selbstständigkeit von zu überprüfen und, bei Schüler würden „Selbstständige Gemeinde Tiefgraben abgestimmt Bedarf, Maßnahmen zu set- sich wieder für ihre Tiefgraben bietet besseren werden. zen. Seit zwei Jahren läuft Schule entscheiden. 80 KOMMUNAL 06 | 2014 AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Salzburg

Psychosoziale Hilfe Fehler bei Auszählung? Neuer Platz für SPÖ ficht Kinderseelenhilfe Stichwahl an

PINZGAU NEUMARKT AM WALLERSEE Die Kinderseelenhilfe und Bilderbox Foto: Die SPÖ ficht in Neumarkt andere Einrichtungen am Wallersee (Flachgau) von Pro Mente haben im die Bürgermeister-Stichwahl Pinzgau ein neues Haus Landesrechnungshof kritisiert auch die falsche Rechnungslegung. vom 23. März an. Bei der bekommen. Damit wird die Auszählung soll es zu einer psychosoziale Versorgung in Mangelnde Transparenz und Kontrolle Panne gekommen sein. Die der Region verbessert. Die Wahl ging mit 17 Stimmen Kinderseelenhilfe kümmert Abstand zugunsten des sich um junge Menschen mit Kritik am Wohnbaufonds ÖVP-Kandidaten aus. Laut sozialen oder psychischen SPÖ-Landesgeschäftsfüh- Problemen. Neben der Ergo- SALZBURG wurde, dass die Finanzab- rer Felix Müller ging am therapie gibt es Büros für Ju- Der Landesrechnungshof teilung des Landes mit den Palm-Wochenende ein gendcoaching, Arbeitsassis- kritisiert den Wohn- öffentlichen Wohnbaumilli- anonymes Schreiben bei der tenz, Krisenintervention und baufonds des Landes. Ver- onen spekuliert hat. Partei ein. Darin sei glaub- für die Kinderseelenhilfe. misst werden Transparenz, Der frühere Wohnbau-Lan- würdig von einem Irrtum Der Bedarf wurde lange Kontrolle und die falschen desrat Walter Blachfellner bei der Auszählung berichtet Zeit unterschätzt. Experten Rechnungen werden kriti- wies darauf hin, dass sich 90 worden. Sollte sich der Feh- betonen jedoch, wer früh siert. Der lange Zeit hoch Prozent der Kritik des Lan- ler bewahrheiten, würde der genug hilft, kann chronische gelobte Fonds war bereits desrechnungshofes auf die Bürgermeistersessel Spätfolgen lindern oder letztes Jahr in die Kritik Finanzabteilung des Landes von der ÖVP zur SPÖ verhindern. gekommen, als bekannt beziehe. wandern. Steiermark

Forschung an der TU Graz Lebensmittelproduktion, Suche nach dem Lebensmittelsicherheit und Lebensmitteltechnologie perfekten Plastik standen im Zentrum der Arbeit. GRAZ Forscher an der Technischen Universität Graz haben sich auf die Suche nach dem in Riegersburg, der Wurst- perfekten Plastiksackerl und Schinkenproduzent begeben. Dieses soll dicht, Messner in Stainz, die reißfest, luftdurchlässig und Fotolia.com - jovanmandic Foto: Fachhochschule Joanneum wasserabweisend sein. Die oder auch die Technische Eigenschaften der Fasern 60 steirische Betriebe waren seit 2009 Mitglied Universität Graz. Tech for sind so gut wie nicht er- Taste sollte ein Netzwerk forscht. Auf sechs verschie- für Betriebe im Bereich dene Bindungsmechanismen Aus für Lebensmittelcluster Lebensmittelproduktion, Le- stießen die Forscher wäh- bensmittelsicherheit und Le- rend ihrer Untersuchungen: STEIERMARK Partnerbetriebe waren nicht bensmitteltechnologie sein, Neben chemischen Verbin- Der steirische Lebensmit- bereit, sich finanziell daran sagt ÖVP-Wirtschaftslan- dungen geht es vor allem telcluster „Tech for Taste“ zu beteiligen. Rund 60 stei- desrat Christian Buchmann. um die Weise, auf die die wird in seiner derzeitigen rische Betriebe haben sich Der Cluster wird nun in die Fasern miteinander verhakt Form aufgelassen. 2007 dem Lebensmittelcluster seit steirische Wirtschaftsför- sind. Auf der Grundlage der wurde das Lebensmit- seiner Gründung im August derungsgesellschaft (SFG) neuen Erkenntnisse könnten tel-Technologienetzwerk 2009 angeschlossen, dar- integriert. Interessierte nun neue Papiersorten mit gegründet, 2009 wurde unter zum Beispiel Agrana Betriebe werden speziellen Eigenschaften daraus der steirische Fruit Austria in Gleisdorf, somit auch weiter hergestellt werden. Lebensmittelcluster. Die die Gölles Schnapsbrennerei unterstützt. AUS DEN BUNDESLÄNDERN KOMMUNAL 06 | 2014 81

Tirol

Gemeindebund will an bisheriger Regelung festhalten Wettbewerb Ideen für Debatte um Entlohnung ungenützte Plätze

INNSBRUCK INNSBRUCK sich die Gemeinderäte als In Innsbruck werden Derzeit wird über eine Ehrenamtliche und wollten Bilderbox Foto: derzeit im Rahmen eines Entlohnung der Tiroler auch, dass es so bleibe. Wettbewerbs Ideen gesucht, Gemeinderäte diskutiert. Es gebe aber auch Gemein- um wenig genutzte Räume Zurzeit bekommen nur den, wo es einen vermehr- und Plätze zu beleben. Inte- Bürgermeister, Vizebür- ten Aufwand gibt. ressierte können mit Fotos germeister und Gemein- Gemeinderäte müssten sich oder Videos zeigen, wie sie devorstände fixe Bezüge. auf Sitzungen vorbereiten wenig genutzte Plätze be- Gemeinderatsmitglieder oder über verschiedene leben und kreativer gestal- werden unterschiedlich ent- Bauverfahren Bescheid ten würden. Das Ziel des schädigt, denn der Job ist wissen. Dafür brauche es Wettbewerbs „Guten TAG ehrenamtlich. Wie Gemein- eine Abgeltung. Die Grünen Innsbruck“ ist es, Innsbruck deräte entschädigt werden, wollen, dass der Tiroler lebendiger zu machen. Die ist für die Tiroler Grünen Gemeindeverband eine Initiatoren zeigen, was sie eine zu vage Sache und Empfehlung ausarbeitet, damit meinen. So entsteht keine große Wertschätzung wie hoch die Entschädigun- etwa mit wenigen Hand- der Gemeinderatstätigkeit. gen sein könnten. Gemein- griffen am Innufer ein per- Der Gemeindesprecher deverbands-Präsident Ernst fekter Platz für ein der Grün en, Hermann Schöpf betont jedoch, dass In Tirol wird über die Entloh- Picknick. Derartige Weratschnig, sagt, in vielen sich die bisherig e Regelung nung von Gemeinderäten dis- Nutzungen will der Gemeinden verstünden bewährt habe. kutiert. Wettbewerb fördern. Vorarlberg

Baurechtsverwaltungen arbeiten zusammen Kooperation unterzeichnet

THÜRINGEN/ Das Dienstleistungszentrum Vorarlbergs Gemein- LUDESCH Blumenegg – kurz DLZ – debund-Präsident Das Dienstleistungszentrum ging vor rund einem Jahr Arno Sonderegger Blumenegg und die Bauver- in Betrieb. Die Gemeinden kritisiert den Bund. waltung Großes Walsertal Thüringen und Ludesch Foto: Kommiunal-Verlag Foto: haben einen Kooperati- haben ihre Wertstoff-Sam- Gemeinden kritisieren Kürzung bei Ganztagsbetreuung onsvertrag unterzeichnet. melstellen, ihre Bauämter, Damit arbeiten nun Baurechtsverwaltungen erstmals zwei Baurechts- und Bauhöfe unter einem Der Bund muss mitziehen verwaltungen zusammen. Dach zusammengelegt. BREGENZ meinden eine qualifizierte Der Vorarlberger Gemein- Betreuung von Kindern Erste Sichtung seit über 100 Jahren deverband kritisiert die vom nicht bezahlen. Bund verordnete Kürzung Es könne nicht das Ziel einer Kehren die Wölfe zurück? der Mittel für den Ausbau Bundesregierung sein, dass der Ganztagsbetreuung. man die Gemeinden in einer BREGENZ allerdings zeigen Erfahrun- Verbandspräsident Harald derart essentiellen Frage In Vorarlberg ist offenbar gen aus der Schweiz, dass Köhlmeier betont, dass die am langen Ast verhungern erstmals ein Wolf gesichtet mit dem Einsatz von Hirten Gemeinden bereit sind, in lässt, kritisiert Köhlmeier. worden. Noch ist nicht und Hirtenhunden ein den Ausbau der Betreuung Auch der Bau und die Sa- klar, ob der Wolf auf der Nebeneinander möglich ist, der Pflichtschulen zu inves- nierung von Schulgebäuden Durchreise war oder im Ge- Da die Tiere sehr tieren, aber nicht ohne die hätten sich verteuert, da die biet lebt. Für Schafzüchter scheu sind, haben Hilfe des Bundes. Aus der Mehrwertsteuer nicht mehr ist die Ansiedlung von Wöl- auch Menschen Portokasse könnten die Ge- abgezogen werden kann. fen sicher eine Umstellung, nichts zu befürchten. 82 KOMMUNAL 06 | 2014 SÜDTIROL SÜDTIROL BUCH-TIPP Handbuch Gemeindepolitik

Gemeindepolitik aus prak- tischer, aber dennoch wis- senschaftlich fundierter Perspektive darzustellen, ist das Ziel dieses Sammel- bandes. Aktiv leitenden Verantwortlichen wie Bür- germeister/innen, Mitglie- dern eines In der Landesfeuerwehrschule trafen sich Südtirols Bürgermeister, Gemeinde- um ihre Jahreshauptversammlung abzuhalten. rates oder Amtsleiter/ innen wird damit ein Standard- Jahresversammlung in werk gebo- ten, das die politische Praxis auf Landesfeuerwehrschule kommunaler Ebene beleuchtet und die wichtigsten Herausforde- BOZEN Zum einen hätten sich die Der Rat der Gemeinden rungen für österreichische Die Bürgermeister der Bürgermeister mehr Spiel- hatte daraufhin seine Un- Gemeinden behandelt. Die Gemeinden Südtirols ha- raum bei der Gestaltung der terschrift zur Gemeinden- Themenbereiche in die- ben sich unlängst zu ihrer Steuer gewünscht, zum an- finanzierung verweigert. sem Handbuch umfassen Jahreshauptversammlung deren sind sie alles andere Neue Berechnungen und Politik, Recht, Finanzen, getroffen. Tagungsort war als glücklich mit den vom Aussprachen mit dem strategisches kommunales dieses Mal der Sitz des Lan- Land beschlossenen Steuer- Land haben das Minus nun Management, Infra- desfeuerwehrbandes und erleichterungen. Besonders auf zehn Millionen Euro struktur und Planung, der Landesfeuerwehrschule die Steuererleichterungen schrumpfen lassen. „Dem- Sozialverwaltung, Perso- in Vilpian. Zum Auftakt der für Betriebe wirken sich nach könnten rund sechzig nal und Führung sowie Versammlung waren die negativ auf die Gemein- Gemeinden mit mehr oder Innovationen und Trends. Bürgermeister aufgerufen dehaushalte aus. Zwar weniger demselben Budget Die Beiträge erschließen ein Mitglied im Rat der gehen die Einnahmen für des Vorjahres rechnen, einen ersten verständ- Gemeinden zu ersetzen. Gewerbeimmobilien heuer die übrigen Gemeinden lichen Zugang zu den Zum neuen Vertreter des direkt an die Gemeinden. müssten aber zum Teil verschiedenen gemeinde- Bezirks Vinschgau wurde Gleichzeitig verlangt der erheblichen Kürzungen hin- politischen Sachthemen der Bürgermeister von Staat jedoch vom Land die nehmen“, so Andreas Schat- und sind damit sowohl für Kastelbell-Tschars, Gustav im Vorjahr für Gewerbeim- zer. Schließlich erteilten Kommunalpolitiker/innen Erich Tappeiner gewählt. mobilien eingehobe Summe sie dem Rat der Gemeinden als auch für interessierte und das Land zieht diese jedoch den Auftrag, auf Laien geeignet. Verlustgeschäft wiederum den Gemeinden dieser Basis und unter Vor- Der Präsident des Gemein- bei deren Finanzierung ab. behalt einer Überprüfung denverbandes, Andreas Unter dem Strich also ein der vom Land aufgrund Das Buch Schatzer, ging in seiner Verlustgeschäft. staatlicher Sparmaßnah- Rede dann auf die aktuellen men vorgenommenen Ab- Stainer-Hämmerle/Oppitz heißen Themen ein: die Warten auf Durchbruch züge, die Vereinbarung zur (Hrsg): „Handbuch Gemein- neue Gemeindeimmobilien- Noch immer gibt es in den Gemeindenfinanzierung zu depolitik“ steuer GIS und die Verhand- Verhandlungen mit dem unterzeichnen. 475 Seiten, gebunden lungen mit dem Land zur Land zur Gemeindenfinan- ISBN: 978-3-7046-6317-7 Gemeindenfinanzierung. zierung keinen Durchbruch. 49,95 Euro Am 5. April 2014 hat der Aufgrund der Kürzungen Verlag Österreich 2014 Südtiroler Landtag das bei den Zuweisungen des Bäckerstraße 1, 1010 Wien Gesetz zur Gemeindeim- Landes und der zu erwar- INFORMATION Bestell-Hotline: mobiliensteuer genehmigt. tenden Mindereinnahmen Tel.: +43-1-680 14-122 Südtirols Bürgermeister bei der neuen Gemeindeim- Südtiroler Fax: -140 sind mit dem Gesetz wenig mobiliensteuer hätten die Gemeindenverband E-Mail: [email protected] zufrieden. Zwei Kritik- Gemeinden Kürzungen im [email protected] Web: www. punkte bleiben aber, so Ausmaß von 20 Millionen Tel. +39 0471 304655 verlagoesterreich.at Präsident Andreas Schatzer. Euro hinnehmen müssen. www.gvcc.net PERSONALIA KOMMUNAL 06 | 2014 83 STEIERMARK SALZBURG STEIERMARK Knittelfeld: Rück- Farbwechsel Bürgermeister in Vize wird Ortschef tritt nach 15 Jahren in Mühlbach Leogang gewählt in Bruck an der Mur Nach 15 Jahren im Amt In Mühlbach am Hochkönig Josef Grießner heißt der Hans Straßegger wurde verabschiedet sich Knit- wanderte der Bürgermeis- neue Bürgermeister der am 22. April mit 26 von telfelds Bürgermeister tersessel nach zehn Jahren Pinzgauer Gemeinde Leo- 27 Stimmen zum neuen Siegfried Schafarik in den zu SP-Spitzenkandidat gang. Der 49-jährige Land- Bürgermeister von Bruck an Ruhestand. Der 68-jährige Manfred Koller. Als größte wirt konnte in der Wahl der Mur gewählt. Nach 20 Kärntner kam während Herausforderung hinsicht- ein deutliches Ergebnis von Jahren hatte der bisherige seiner Lehre bei den ÖBB lich seiner neuen Aufgaben 65,3 Prozent gegenüber sei- Stadtchef Bernd Rosenber- nach Knittelfeld und wurde beschreibt der Gastwirt Kol- nem SP-Herausforderer er- ger sein Amt zurückgelegt. dort SPÖ-Mitglied. ler das Stoppen der Abwan- reichen. Zuvor hatte Helga Straßegger war während derung aus der 1500-Ein- Hammerschmied-Rathgeb der Amtszeit seines Vorgän- wohner-Gemeinde. In den ihren Rückzug angekündigt. gers Vizebürgermeister. Seit letzten fünf Jahren gingen 1996 ist der gelernte Be- 100 Hauptwohnsitze triebsschlosser zudem Be- verloren. Mit Wohnbaupro- zirksvorsitzender der SPÖ. grammen und verbesserter Ein Problem in Bruck an der Kinderbetreuung soll der Mur ist die Abwanderung. negativen Bevölkerungsent- Die Herausforderung für wicklung entgegengewirkt Straßegger ist daher, die

Foto: Gemeinde Knittelfeld Gemeinde Foto: werden. Auch zahlreiche Bgm. Siegfried Schafarik andere Projekte werden

nun nach der Wahl in An- Leogang Gemeinde Foto: 1975 trat er in den Gemein- griff genommen. Ganz oben Bgm. Josef Grießner derat ein und war zehn auf der Liste steht die Gene- Jahre lang Vizebürger- ralsanierung des örtlichen Der gebürtige Leoganger meister, ehe er im August Grießner ist bereits seit 1999 selbst Bürgermeister 1989 für die ÖVP in der wurde. Seine Amtszeit war Kommunalpolitik und seit nicht immer einfach, so zehn Jahren als Gemeinde- wurde Schafarik oft wegen rat aktiv. Grießner betont seines Sparkurses kritisiert, vor allem die Kooperation Bgm. Hans Straßegger obwohl Knittelfeld dadurch mit den anderen Parteien einen Haushaltsüberschuss hinsichtlich der zukünf- Lebensqualität zu erhalten. ansparen konnte. „Ich bin tigen Aufgaben. Zentral Eine weitere Herausforde-

glücklich und stolz auf das Mühlbach Gemeinde Foto: ist das Projekt „Zukunft. rung ist die steirische Ge- Ergebnis. Ich hätte mir Bgm. Manfred Koller Leogang“, an dessen Ent- meindestrukturreform. Die gewünscht, mehr Projekte stehung Grießner vor über Vorbereitungen für die Ge- und mehr Ideen umsetzen Schwimmbads. Dieses soll einem Jahr maßgeblich meindefusion mit Oberaich zu können, aber das war in Ende Mai, rechtzeitig zur beteiligt war. Ziel ist es, laufen auf Hochtouren. Die den vergangenen Jahren Badesaison, wieder eröffnet eine Plattform zu gründen, Gespräche mit Kapfenberg nicht möglich“, so der werden. Auch die Sanie- im Rahmen derer Politik sind jedoch unterbrochen. Noch-Ortschef. Kinder wa- rung der Gemeindestraßen und Bürger die Zukunft der Straßegger wurde 1954 ren dem zweifachen Vater fällt unter die größeren Gemeinde weiter gestalten geboren, ist verheiratet und stets ein besonderes An- Projekte. Manfred Koller können. bereits Großvater. liegen. Er engagierte sich ist bereits seit 1989 in der bei den Kinderfreunden, Gemeindevertretung aktiv installierte das Referat für und hatte die vergangenen FÜR VERDIENSTE UM DIE REPUBLIK Kinder, Jugend und Familie zehn Jahre das Vizebürger- und gründete die Wald- meisteramt in Mühlbach schule. Seine Liebe zur Na- inne. Bereits bei der letzten Ehrungen des Bundes tur spiegelt sich auch darin, Bürgermeisterwahl war er dass Knittelfeld 2010 zur als SP-Spitzenkandidat ins Mit Entschließung vom 30. April 2014 schönsten Blumenstadt der Rennen gegangen, musste hat Bundespräsident Dr. verliehen: Steiermark wurde. Auch sich aber knapp geschlagen zukünftig wird es Schafarik geben. • Die goldene Medaille für Verdienste um die Republik a n nicht langweilig werden: „Ich war schon immer poli- Walter Ecker, ehem. Gemeindevorstand der Gemeinde Losen- „Ich werde Schulwegpoli- tisch interessiert und wollte stein, Oberösterreich zist und Blumenpate sein, meine Gemeinde aktiv den Kinderfreunden helfen, mitgestalten. In der neuen • Das Goldene Verdienstzeichen der Republik an vielleicht auch die Ausbil- Position kann ich mich Ökonomierat Franz Toblier, ehem. Bürgermeister der Gemeinde dung zum Waldpädagogen noch mehr einbringen“, so Traboch machen.“ Koller. 84 KOMMUNAL 06 | 2014 RECHTSPRECHUNG, BUCH-TIPPS

RECHTSPRECHUNG BUCH-TIPPS

Bundesgesetzblatt- Erdbebensicheres Index 2014 Bauen Von Jahr zu Jahr steigt Österreich weist im Ver- die Anzahl der Gesetze gleich mit anderen europäi- stetig. Das macht es auch schen Ländern eine geringe für Rechtskundige immer bis mittlere Erdbebenge- schwieriger, den Überblick fährdung auf, wobei es zu bewahren. Zur Auffin- sehr ausgeprägte regionale dung der geltenden Gesetze Unterschiede gibt. Die Zen- und Verordnungen des Bun- tralanstalt für Meteorologie des bewährt sich seit Jahr- und Geodynamik (ZAMG) zehnten der „BGBl-Index“ registriert jährlich knapp von Hans Neuhofer. 40 entsprechende Erschüt- terungen. Aus aktuellen Dieser Wegweiser zeichnet Ergebnissen europäischer sich durch Einfachheit, Forschungsprojekte resul- praktische Gliederung mit tiert eine Neueinschätzung Verweisen auf Rechtszusam- der Erdbebengefährdung, menhänge, gute Lesbarkeit wonach in Zukunft auch in und Verlässlichkeit aus. So vielen Gebieten Österreichs erweist sich der „BGBl-In- mit partieller Erhöhung der dex 2014“ auch im elekt- Bemessungsbeschleunigun- ronischen Zeitalter als ein gen zu rechnen ist. Der Eu- unverzichtbarer Helfer. Ein rocode 8 (Önorm EN 1998 Extra auch für Nutzer der „Auslegung von Bauwerken elektronischen Medien. gegen Erdbeben“), hilft, Auszug aus dem Inhalt: möglichen Schäden vorzu- • Kundmachungsreform- beugen und zu verhindern, gesetz 2004 (Auszug) dass Menschen zu Schaden Wehrpflicht: Verfahren • Verlautbarungs- kommen. Das Regelwerk gesetz 1985 beinhaltet verbindliche gegen Tiroler Ortschefs eingestellt • Verzeichnis der aufgeho- Festlegungen für Entwurf, benen Rechtsvorschriften Bemessung und Konstruk- INNSBRUCK wie Kopierkosten oder Porto • Amt- tion von Bauwerken des Die Staatsanwaltschaft Inns- selbst getragen hätten. Den liche Hoch- und bruck hat laut einem Bericht Gemeinden sei dadurch kein Kurzti- Ingenieur- der „Presse“ das Ermittlungs- Schaden entstanden, erklärte tel etc. baus im verfahren gegen 15 Tiroler Mayr. Hinblick Bürgermeister wegen des Was den Vorwurf des Amts- auf Erdbe- Verdachts auf Amtsmissbrauch missbrauchs betrifft, seien die bensicher- und Untreue im Zusammen- Wahlempfehlungsschreiben heit. hang mit der Volksbefragung in zwölf Fällen so gestaltet zur Wehrpflicht im Jänner 2013 gewesen, dass sie den Eindruck eingestellt. Dies erklärte der einer amtlichen Aussendung Sprecher der Anklagebehörde, vermittelten. Dies sei nach Hansjörg Mayr, am Mittwoch Auffassung der Staatsan- Das Buch und bestätigte damit einen waltschaft auch rechtswidrig Das Buch entsprechenden Bericht von gewesen, erläuterte Mayr. Ein Prof. Hans Neuhofer: ORF Tirol. Bürgermeister, der zugleich „BGBl-Index 2014 – Weg- Herbert Friedl, Suikai Lu, Die Ortschefs hatten Wahl- für die Wahlbehörde zuständig weiser durch Österreichs Marian Ralbovsky: empfehlungen auf offiziellem ist, dürfe keine Wahlwerbung Bundesgesetzgebung“, Erdbebenlasten – Eurocode 8 Gemeindepapier versendet. Es betreiben. Die Bürgermeister 64. Auflage 2014 – Praxisbeispiele Hochbau aus habe damit zum einen der Ver- hätten aber argumentiert, 758 Seiten, 17 x 24 cm, Stahlbeton, Stahlbau-Halle dacht auf Untreue bestanden, nicht gewusst zu haben, dass broschiert, und Hochbau aus Mauerwerk zum anderen wurde den Bür- dies nicht nur bei Wahlen, son- ISBN 978-3-99033-262-7 246 Seiten, kartoniert germeistern vorgeworfen, da- dern auch bei Volksbefragun- TRAUNER Verlag + Buchser- Preis Buch: 159 Euro durch ihre Amtsbefugnis miss- gen gelte. Und damit hätten vice GmbH Preis E-Book: 124,99 Euro braucht zu haben. Im Hinblick sie auch nicht den Tatbestand Köglstraße 14 | 4020 Linz ISBN 978-3-85402-293-0 auf den Vorwurf der Untreue des Amtsmissbrauchs erfüllt, Österreich/Austria Erschienen in 1. Auflage 2014 hätten die Ermittlungen erge- erklärte Mayr: „Denn dafür Tel.: +43 732 77 82 41-0 im Austrian Standards Insti- ben, dass alle Bürgermeister hätten sie wider besseres Wis- Fax: +43 732 77 82 41-400 tute: austrian-standards. die damit verbundenen Kosten sen handeln müssen.“ [email protected] at/webshop BUCH-TIPPS KOMMUNAL 06 | 2014 85

BUCH-TIPPS

„Das große Anliegen“ als Buch Staats- und Verfassungskrise 1933 –

Große Anliegen zielen auf mehrere Persönlichkeiten Zeitgeschichte aufgearbeitet großen Nutzen ab. Und haben, und das in Form zwar zunächst aus der eines Unternehmens umge- Anlässlich des 80. Jahrestags unmittelbaren Sicht und Er- setzt wird. der Ausschaltung des Parla- fahrungen desjenigen, der ments 1933 lud das Parlament das Anliegen hat. Der Nut- im Vorjahr auf Initiative von zen für Konsumenten ergibt Nationalratspräsidentin sich erst in der Folge. Was Barbara Prammer und dem da- macht Unternehmen nun maligen Zweiten Präsidenten wirklich erfolgreich: Der Fritz Neugebauer zu einem härteste CEO? Das beste Symposium ein. Nun liegt die Marketing? Die Antworten Publikation der Beiträge vor. der Literatur auf diese Frage Das hochkarätig besetzte füllen Bibliotheken. Jeder Symposium verstand sich als Ansatz, Unternehmenser- Beitrag zur Bewusstseinsbil- folge zu erklären, hat etwas dung und Sensibilisierung ge- für sich. Das Buch ist ein genüber antidemokratischen Thesenbuch und ein Ver- Das Buch Strömungen. Denn, wie Nati- such, unternehmerischen onalratspräsidentin Prammer Erfolg aus dem Blickwinkel Thomas Plötzeneder, zum Auftakt der Veranstal- der Ideengeschichte zu ver- Christian Gehrer: tung betonte, Demokratie stehen. Denn hinter jedem Das große Anliegen müsse immer wieder neu erfolgreichen Unternehmen 124 Seiten, Hardcover verteidigt werden. Die steht eine ideelle Vorstel- Preis: 18,90 Euro Expertinnen und Experten lung davon, wie etwas in ISBN: 978-3-901392-39-9 beleuchteten verschiedene Zukunft sein soll. Ein gro- Erschienen 2014 im Steinver- Aspekte der historischen Ereig- ßes Anliegen, das eine oder lag: www.steinverlag.at nisse und setzten diese in Be- Wortlaut und zug zu heute. Ideologie- sowie Zeitgeschichte rechts- und verfassungshisto- In Ergänzung der Buchpubli- rische Fragen standen bei dem kation hat die Parlamentsdi- Einblick in das „Arbeitsruhegesetz“ von Parlamentsvizedirektorin rektion einen Materialienband Susanne Janistyn-Novák mo- herausgegeben. Dieser enthält Das Arbeitsruhegesetz Zeitraumes eingearbeitet. derierten Fachtreffen ebenso die Protokolle der Nationalrats- regelt Wochenendruhe, Nach wie vor hat das vorlie- zur Diskussion wie wirtschafts- sitzung vom 4. März 1933 und Wochenruhe, Ersatzruhe gende Werk vor allem den und europapolitische Zusam- der nachfolgenden Sitzungen und Feiertagsruhe sowie Anspruch, Hilfestellung für menhänge. des Bundesrats und des Rumpf- die Ausnahmen davon. Für die Praxis anzubieten. nationalrats vom 30. April bestimmte besondere Orte Tagungsband erschienen 1934. Im vollen Wortlaut ab- und Betriebe gibt es Son- Der Tagungsband ist im Böhlau gedruckt ist auch das Protokoll derbestimmungen. Dazu Verlag erschienen, der damit des Hauptausschusses vom gehören Märkte, Messen, die Reihe der Veröffentli- 7. März 1933 samt Tages- Verkehrsbetriebe, Heil- und chungen zur Erforschung der ordnung und Präsenzliste. Pflegeanstalten und Kuran- Periode der österreichischen Chronologisch angeordnet, stalten, Apotheken sowie Geschichte von 1933 bis 1938 vermitteln diese Dokumente Betriebe des Bewachungs- fortsetzt. Anhand zweier einen aufschlussreichen gewerbes. Die öffentliche Schwerpunkte wird das Thema Eindruck der Dramatik der Er- Diskussion entzündet sich aufbereitet: Es soll deutlich eignisse. Biografische Daten zu immer wieder an den Fra- werden, inwiefern Gegen- den Rednern im National- und gen, wie weit eine zeitliche wartsbezüge hergestellt und Bundesrat ergänzen die Doku- Ausdehnung der Beschäf- welche Lehren heute daraus mentation. tigung von Arbeitnehmern Das Buch gezogen werden können. Der etwa im Gefolge der Abschnitt „Demokratiekrise Auszüge aus der Buchpublika- Ausweitung von Öffnungs- Doris Lutz, Gerda Heilegger: und Staatsentwürfe“ be- tion und der Materialienband zeiten in Verkaufsstellen Arbeitsruhegesetz. Gesetze schäftigt sich mit ideologie-, stehen auf der Parlamentsweb- gerechtfertigt ist und wo und Kommentare. rechts- und verfassungshistori- site zur Verfügung: die Grenzen der Arbeitsver- 5. Auflage, 460 Seiten schen Aspekten. Mit der „wirt- www.parlament.gv.at pflichtung liegen sollen. In Preis: 49,00 Euro schafts- und europapolitischen der 5. Auflage wurden die ISBN: 978-3-99046-032-0 Verortung der Ereignisse“ Informationen über das Buch Novellen der letzten neun Erschienen 2014 im ÖGB Ver- werden auch der ökonomische im Online-Verlagskatalog von Jahre sowie die Judikatur lag. Zu bestellen bei Manz: und der internationale Kontext Böhlau sind zu finden unter: und Fachliteratur dieses www.manz.at beleuchtet. www.boehlau-verlag.com

86 KOMMUNAL 06 | 2014 TERMINE, SERVICE TERMINE IN DIESER AUSGABE

Richtige Leuchten auf der Straße Fach- und Serviceinformationen

Neue Beleuchtungstechno- bei der Auswahl einer • Bundesministerium für Finanzen 38 logien wie LED, Nachtab- Leuchte zu beachten? • Familie und Beruf GmbH 41 senkung, dynamische Licht- Welche Zusatzfunktionen • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, regelungen, intelligente benötigt man und welche Leuchten etc. verändern Sicherheitsaspekte sind Umwelt und Wasserwirtschaft 42 dramatisch die Qualität und wichtig? Auf all diese Fra- • Containex Container Handelsgesellschaft m.b.H. 46 Funktion von Leuchten. gen gibt die Lichttechnische • WIEN ENERGIE Vertrieb GmbH & Co KG 51 Durch die auch in der Gesellschaft in einem Semi- • Neuhauser Verkehrstechnik GmbH 56 Außenbeleuchtung immer nar Antworten. Kosten für • GAS CONNECT AUSTRIA GmbH 56 häufiger anzutreffende LTG-Mitglieder: 390 Euro. • k5 57 Digitalisierung in der Elek- tronik wird eine qualitativ Wann: 4. Juni 2014, • Bundesministerium für Inneres 58 nachhaltige und wirt- 9.00 bis 17.00 Uhr • Stangl Reinigungstechnik GmbH 61 schaftliche Auswahl der Wo: Hotel Modul • Pipelife Austria GmbH & Co KG 64 Leuchten, also die richtige 1190 Wien, • ATGA Institut für Facility Management 65 Peter-Jordan-Straße 78 Wahl der Leuchten, immer • ARGE Forum mineralische Rohstoffe 66 schwieriger. Welche Ge- Infos & Anmeldung: sichtspunkte gibt es daher www.ltg.at (Veranstaltungen) • Philips Austria GmbH 68 • Poly-Licht GmbH 69 Erstes Symposium zur Lebensqualität • Pitters Trendexpert e.U. 73 Vorsorgen ist besser als heu- bewirkt hat“, so die Mitini- KONTAKT len und heilen. Dies nah- tiatiorin, Scharnitz’ Bürger- men sich vor zwei Jahren meisterin Isabella Blaha. So erreichen Sie uns: Mag. Sabine Brüggemann auch die Gemeinden der Beim Symposium können Tel.: 01/532 23 88 – 12 Olympiaregion Seefeld zu Gemeinden von diesem Er- KOMMUNAL sabine.brueggemann@ Herzen und gründeten den fahrungsschatz profitieren. Löwelstraße 6, 1010 Wien kommunal.at Verein für gesundheitswis- Anmeldungen sind bis 31. Tel.: 01/532 23 88 - 0 Mag. Alexander Palaschke senschaftliche Forschung Juli möglich. Die Kosten Fax: 01/532 23 88 oder Tel.:01/532 23 88 – 14 am Seefelder Plateau. „Der- betragen 150 Euro ohne Fax: 01/532 23 88 DW 22 alexander.palaschke@ zeit haben wir 30 Freiwil- Übernachtung. Web: www.kommunal.at kommunal.at lige, die sich einem umfas- senden Gesundheitscheck Wann: 15. bis 17. Oktober und anschließender Bera- Wo: Sport- und Kongresszen- tung unterzogen haben. Im trum Seefeld, Klosterstraße Praxisworkshop Brandschutztechnik Oktober wird ausgewertet, 600, 6100 Seefeld was das Bewegungs- und Infos & Anmeldung: Gesundheitsprogramm [email protected] Themenreihen und Foren für 2014

Auch 2014 gibt es ein volles ab. Hinzu kommen umfas- Programm für zukunfts- sende Orientierungshilfen

fähige Kommunen aus und Best-Practice-Beispiele Fotolia.com - davis Foto: Deutschland. Mit ihrem in vier Praxisforen. neu strukturierten Angebot Best-Practice-Beispiele wer- Der VÖEB, Verband Öster- • Technische Lösung: Brand- und Programm ist die den von Firmen im Exhibi- reichischer Entsorgungs- bekämpfung mit Druckluft- 9. Zukunft Kommune exakt tor-Forum präsentiert. betriebe, bietet einen schaum auf die aktuelle Bedürf- Weitere Foren beschäfti- Praxisworkshop zum Thema • Praxisteil: Vorführung nislage von Städten und gen sich mit den Themen Brandschutz an. Die Inhalte mobiler Druckluftschaum, Gemeinden zugeschnitten, Breitband, Rekommunali- des Seminars sind: Löschtechnik die etliche Herausforderun- sierung, neue Wege in der • Brandschutz in Recycling- Kosten: 50 Euro für VÖEB/ gen bei klammen Kassen Straßenbeleuchtung oder und Entsorgungsanlagen VBS/VDM-Mitglieder und 150 zu bewältigen haben. Klimaanpssungsstrategien • Anforderungen aus Sicht Euro für Nicht-Mitglieder. Die Ausstellung mit den von Kommunalfahr- der Versicherungsbranche Schwerpunkten Verwal- zeugen. • Recycling- und Entsor- Wann: 11. Juni 2014 tungsmanagement, Finan- gungsanlagen: Umwelt- Wo: Gimaex GmbH Öster- zierungsmanagement und Wann: 30. September haftung und deren Versi- reich – Gewerbeparkstrasse öffentliche Dienstleistungen Wo: Messe Karlsruhe cherung 77 – 8143 Dobel (STMK) deckt die zentralen Bau- Infos: • Technische Lösung: Brand- Informationen: steine der Daseinsfürsorge www.zukunft-kommune.de früherkennung [email protected]; www.voeb.at

Österreich ist europameister

Österreich zählt europaweit zur Spitze beim Recycling. Ein 1. und ein 2. Platz bei zwei unabhängigen Studien zur Abfallwirtschaft können sich sehen lassen.

Wir von der ARA, Österreichs führendem Sammel- und Verwertungssystem für Verpackungen, tragen unseren Teil dazu bei. Mit jährlich 830.000 Tonnen Verpackungsabfällen liefern wir wertvolle Roh- stoffe für die Wirtschaft und ersparen der Umwelt

650.000 Tonnen CO2.

Für solche Spitzenleistungen brauchen wir starke Partner in den Kommunen, in der Abfallwirtschaft und das Vertrauen unserer Kunden.

Dafür ein herzliches Dankeschön!

www.ara.at ara.recycling