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Das Bistum gestern & heute

Grafik: Sonja Haller (pba) Das Bistum Augsburg gestern & heute

Das Bistum Augsburg ist schon im fünften Jahr- hundert bezeugt und damit das älteste im heutigen Bayern. Es erhielt als schwäbisches Bistum seine Gestalt durch die Zusammenlegung bzw. Wieder- vereinigung mit dem auf der bayerischen Seite des Lechs gelegenen Bistum Neuburg/Staffelsee. Die Zugehörigkeit zur Kirchenprovinz ist erstmals 829 nachweisbar.

Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts gliederte sich das Bistum Augsburg in den Archidiakonat der Stadt Augsburg und in 39 Landkapitel. Der Gesamtum- fang betrug etwa 13.764 Quadratkilometer.

Bistumskarte 1915, erstellt nach dem Stand von 1630 unter Fürstbischof Heinrich V. von Knörigen

Die Texte auf dieser und den folgenden Seiten stammen von Bistumshistoriker Dr. Thomas Groll, dem Vorsitzenden des Vereins für Bistumsgeschichte e. V.

Quelle: Archiv des Bistums Das Bistum Augsburg gestern & heute

Von den 1.054 Pfarreien und 750 Benefizien sowie 61 männlichen und 37 weiblichen Stiften und Klös- tern gingen durch den Westfälischen Frieden von 1648 164 Pfarreien, 273 Benefizien und 34 Klöster endgültig an die verloren.

Unter den elf Reichsstädten blieb nur Schwäbisch Gmünd katholisch. In der Stadt Augsburg brachte die Einführung der Parität die Anerkennung des ka- tholischen und evangelischen Bekenntnisses neben- einander.

Bistumskarte 1647 Das Bistum Augsburg gestern & heute

In der letzten Epoche der Reichskirche konnten im Bistum über 300 Kirchen geweiht werden, darunter die Augustinerchorherrenstiftskirche Dießen (1734), die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland in der Wies (1754) sowie die Kirchen der Benediktinerab- teien Ottobeuren (1766) und Neresheim (1792).

Mit der Säkularisation von 1802/03 kam das Reichs- bistum Augsburg an sein Ende. Die Pfarrpfründe- und Pfarrkirchenstiftungen blieben weitgehend er- halten, weshalb die 828 Pfarreien ihre seelsorgliche Arbeit nahezu ungestört fortsetzen konnten.

Doch das Hochstift als das weltliche Herrschafts- gebiet des Bischofs, der Domkapitelsbesitz und 68 männliche und 30 weibliche Stifte und Klöster wur- den aufgehoben und fielen an Bayern und andere weltliche Herrschaften.

Bistumskarte, Joseph I. Ignaz Philipp von Hessen , Fürstbischof von Augsburg (1740-1768)

Episcopatus Augustanus compendio exhibitus et Rev.mo ac Ser.mo S.R.I. Princip ac Episcopo Domino Domino Josepho I. Landgravio Hassice ez ez nec non Eius Rev.mo ac Infulato Cathedrali Capitulo Submississime D. D. D. à Joanne Friderico Glafsero Geo: et Catcographo Augusta Vindelicorum Das Bistum Augsburg gestern & heute

Bei der kirchlichen Neuordnung durch das Bayeri- sche Konkordat von 1817/21 bestand das Bistum Augsburg fort. Die württembergischen Anteile (86 Pfarreien in den Landkapiteln , Gmünd und Neresheim) und die Bistumsgebiete in Tirol und Vorarlberg (12 Pfarreien) gingen verloren.

Dafür erhielt das neue bayerische Landesbistum Gebiete links der oberen Iller aus dem untergegan- genen Bistum (65 Pfarreien in den Land- kapiteln , Weiler, Stiefenhofen und Legau).

Bistumskarte 1839

Topographische Karte Schwaben und Neuburg und der Dioeces Augsburg, Placidus Braun, nach der inneren Verfassung ausgearbeitet von F. X. Kusterer

Das Bistum Augsburg gestern & heute

Während das Bistum Augsburg bislang zur Mainzer Kirchenprovinz gehört hatte, war es seit seiner Neu- errichtung von 1817/21 als bayerisches Landesbis- tum Suffraganbistum des Erzbistums München und .

Das seit dieser Zeit unveränderte Bistumsgebiet umfasst eine Fläche von 13.858 Quadratkilometern. Die Zahl der Dekanate blieb seit der - zeit unverändert: Neben dem Stadtdekanat Augs- burg gab es 39 sogenannte Landkapitel.

Bistumskarte 1888

„Special-Karte der Diözese Augsburg“ mit den Dekanatsbezeichnungen, 3. Auflage Das Bistum Augsburg gestern & heute

Die Einteilung der Diözese in 40 Dekanate wurde 1921 neu organisiert. Bischof Maximilian von Lingg ordnete 1921 aufgrund der Zunahme der Bevölke- rung die Einführung von 60 Dekanaten an.

Zu dieser Zeit gab es 871 Pfarreien, 35 Pfarrkurati- en, 263 Benefizien, 14 Exposituren und 235 Kapla- neien. Diese Seelsorgsstellen betreuten die etwas über 900.000 Katholiken des Bistums.

Bistumskarte 1896

Dioecesis Augustana Jussu Illustrissimi ac Reverendissimi Domini Domini, Dris Petri de Hoetzl, Episcopi Augustani anno 1896 delineata

Kartenbearbeitung und Federzeichnung von Gebrüder Ott Kartenzeichnung und Schrift von Helmerichs, München 1869 Das Bistum Augsburg gestern & heute

Im Jahr 1965 gab es im Bistum Augsburg 44 männ- liche Ordensniederlassungen mit 990 Patres und Brüdern. Die etwa 6.650 Schwestern aus 55 Ordens- gemeinschaften verteilten sich auf 490 Stationen.

Es gab knapp 1.000 Pfarreien höchst unterschied- licher Größe, die von 26 bis über 10.000 Katholiken reichten.

Bistumskarte 1967

„Das Bistum Augsburg“ historisch und statistisch beschrieben von Dr. Anton Steichele, Domkapitular in Augsburg; fortgeführt von Dr. Alfred Schröder und Dr. Friedrich Zoepfl, Professoren für Geschichte und Kunstgeschichte in

Beilage zum Jahrbuch 1967 des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte. Das Bistum Augsburg gestern & heute

Bei der Neueinteilung von 1974 gliederte man das Bistum in 35 Dekanate, die in acht Regionen zusam- mengefasst waren: Augsburg, Weilheim, Kaufbeu- ren, , , Neu-, Donau-Ries und Altbayern.

Bistumskarte 1974

Erarbeitet im Sozialteam Steppach, Juli 1974

Das Bistum Augsburg gestern & heute

In der Folge der Augsburger Diözesansynode von 1990 begann die Zuordnung einzelner Pfarreien zu Pfarreiengemeinschaften.

Inzwischen umfasst das Bistum etwa 1,3 Millionen Katholiken in 1.004 Pfarreien, die von rund 700 Diözesan- und 300 Ordenspriestern im Seelsorgs- dienst betreut werden.

Bistums-Puzzle, ca. 1992

Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Augsburg Idee und Gestaltung: Dr. C. M. Ruf Das Bistum Augsburg gestern & heute

Im Zuge der Neuordnung von 2012 wurden 23 Dekanate an Stelle der inzwischen 36 errichtet.

Mit dieser Umstrukturierung der Dekanate war auch die Auflösung der bisherigen Regionen verbunden.

Aktuelle Bistumskarte

Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat Augsburg Kartografie: RIWA GmbH