2013 04 16 Ordensnews Nr. 53
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KATHPRESS-Ordensnews Nr.53, 16. April 2013 OrdensnewsSeite 1 Nr.53 Di., 16. April 2013 INLAND 2 Was Österreich ohne Kirche und Orden verloren geht P. Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften: 70 Prozent der Kulturgüter blieben geschlossen, 20 Prozent der Spitalsbetten würden nicht betreut, 70.000 Schüler müssten sich eine andere Schule suchen 2 Ordensspitäler ersparen Steuerzahler 200 Millionen Euro pro Jahr Gesundheitsleistungen werden teilweise schlechter bezahlt als bei öffentlichen Krankenhäusern 3 Missbrauch: Stift Kremsmünster will umfassende Aufklärung Stiftssprecher Eckerstorfer zu angeklagtem Ex-Pater: Weder Mitwisserschaft noch Vertuschung 4 Stift Kremsmünster begrüßt Anklage gegen Ex-Pater 5 Forscher: Ordensleben und Wirtschaft profitieren voneinander 6 Schönborn: "Schwester Restituta zeigt Kraft des Glaubens" Gedenkgottesdienst zum 70. Todestag am Ort der Hinrichtung durch das NS-Regime 7 Franziskanisches Hilfswerk bilanziert und lädt zum Benefizkonzert 7 Sozialethiker Sedmak: Altenpflege ist "Vermenschlichung" 8 Junge Flüchtlinge: Erhebliche Hürden bei ärztlicher Versorgung 9 Bischof Schwarz: Orden lassen Sinnsuchende aufatmen 9 Kreuzschwestern wählten neue Mitteleuropa-Oberin 10 Franziskaner von Frauenkirchen zeigen jüdische Geschichte 10 Ökumene: Johanniter und Malteser feierten gemeinsam Jubiläum 11 Schelhammer: Ethisch-nachhaltige Anlagen bremsen Rendite nicht 13 Liechtensteins Fürstenpaar besucht Stift Klosterneuburg ALS VORSCHAU GELAUFEN 13 Stift Göttweig: Erster Kongress für christliche Führungskräfte Veranstaltung soll christliches Handeln in der Wirtschaft sichtbar machen 14 Oberösterreichische Stiftskonzerte laden zur 40. Saison 14 Wien: Johanniter und Malteser feiern gemeinsam "Geburtstag" 15 Salzburg: Tagung zum armenischen Mönchtum AUSLAND 16 Papst beruft Franziskanerordens-Chef in hohes Kurienamt Bisheriger Generalminister Jose Rodriguez Carballo wird rechte Hand von Kardinal Braz de Aviz, der Ordenskongregation leitet 17 Franziskus empfängt Oberen des Franziskanerordens 17 Acht erfahrene Kirchenführer beraten den Papst Kurzbeschreibung der von Franziskus ernannten Mitglieder der Kardinalskommission 18 Papst bestätigt Maßregelung von Dachverband der US-Frauenorden 19 Nächste Etappe im Streit um istrisches Kloster Dajla 20 Abtprimas Wolf: Undurchsichtige Lage in Nordkorea ist Strategie KATHPRESS-Ordensnews Nr.53, 16. April 2013 Seite 2 INLAND Was Österreich ohne Kirche und Orden verloren geht P. Rauch, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften: 70 Prozent der Kulturgüter blieben geschlossen, 20 Prozent der Spitalsbetten würden nicht betreut, 70.000 Schüler müssten sich eine andere Schule suchen Wien, 16.04.13 (KAP) "Was ginge alles verloren, wenn dungseinrichtungen, Kranken- und Pflegehäusern Kirche und Orden zusperren würden?" Dieses Ge- bis hin zu den sozialen und internationalen Einrich- dankenexperiment stellt P. Erhard Rauch, General- tungen und Projekten." sekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Der Generalsekretär der Superiorenkonferenz Ordensgemeinschaften, an: 70 Prozent der Kulturgü- zeigt sich überzeugt, "dass diese Diskussion die ter blieben geschlossen, 20 Prozent der Spitalsbetten Menschen wieder mehrheitlich zur Wahrnehmung würden nicht betreut, 70.000 Schülerinnen und der religiösen Dimension ihres Lebens führen wird." Schüler müssten sich in Österreich eine andere Rauch lädt ein, auf die verschiedenen kolportierten Schule suchen. "Diese Zahlen ließen sich jetzt un- Zahlen genauer hinzuschauen: Die Kirche bekomme glaublich lange weiterführen", so Rauch in einem auf keine kolportierten 3,6 Milliarden Euro, "sondern der Website www.ordensgemeinschaften.at publi- gesellschaftliche Leistungen werden von der Gesell- zierten Beitrag. schaft bezahlt. Diese Leistungen werden im kirchli- Rauch wörtlich: "Es geht bei der Diskussion chen Umfeld erbracht. Das ist doch überall sonst aber nicht alleine um Zahlen, sondern um eine tiefe ganz normal." emotionale Identitätsfrage. Christlicher Glaube und Weitere Meldungen und Hintergründe im Religion sind ein wesentlicher Identitätsfaktor bei Kathpress-Themenpaket zum "Volksbegehren gegen uns in Österreich. Auch wenn viel eine hohe Distanz Kirchenprivilegien" unter www.kathpress.at/volks- zur Amtskirche spüren, so nahe sind sie den konkre- begehren. ten Angeboten in den Pfarren, Schulen und Bil- Ordensspitäler ersparen Steuerzahler 200 Millionen Euro pro Jahr Arbeitsgemeinschaft der Ordensspitäler: Kirchliche Gesundheitsleistungen werden teilweise schlechter be- zahlt als bei öffentlichen Krankenhäusern Wien, 16.04.13 (KAP) Die 30 österreichischen Or- Noch deutlicher fallen die Kostenunterschiede densspitäler erbringen rund 20 Prozent der heimi- im ambulanten Bereich aus: Ein ambulanter Patient schen Krankenhausleistungen; in Oberösterreich kostet bei den kommunalen Anstalten im Schnitt 170 sind es sogar um die 40 Prozent. Damit wird öster- Euro, bei den Ordensspitälern 145 Euro. Trotzdem reichweit jeder fünfte Patient in einem Ordensspital werden die Ordensspitälern in einigen Bundeslän- betreut. Die Ordensspitäler sind gemeinnützig und dern für ihre Leistungen schlechter bezahlt als die arbeiten im öffentlichen Auftrag. Zahlreiche Studien Krankenhäuser der öffentlichen Hand. bescheinigen den Ordensspitälern hohe Wertschät- In einigen Bereichen befinden sich die Or- zung bei den Patienten und ein gutes Kosten- densspitäler im Spitzenfeld der heimischen Gesund- Leistungs-Verhältnis. Was den stationären Bereich heitsversorgung: So werden z. B. rund 27 Prozent der betrifft, arbeiten die Ordensspitäler um rund zehn Dickdarm-, 13 Prozent der Brustkrebs- und 22 Pro- Prozent effizienter als die kommunalen Krankenan- zent der Bauspeicheldrüsen-Operationen in Ordens- stalten, wodurch sich laut der "Arbeitsgemeinschaft spitälern durchgeführt. Mit mehr als 20.000 Mitar- der Ordensspitäler Österreichs" für den Steuerzahler beitern sind sie einer der größten heimischen eine Ersparnis von rund 200 Millionen Euro pro Jahr Arbeitgeber. ergibt. KATHPRESS-Ordensnews Nr.53, 16. April 2013 Seite 3 Missbrauch: Stift Kremsmünster will umfassende Aufklärung Stiftssprecher Eckerstorfer zu angeklagtem Ex-Pater: Weder Mitwisserschaft noch Vertuschung - Direktor des Stiftsgymnasiums: In Ordensschule hat sich "sehr, sehr viel geändert" Linz, 16.04.13 (KAP) Das Stift Kremsmünster ist ent- bräuchen abberufen - und damit schon früh von den schieden für eine umfassende Aufklärung der Miss- Übergriffen gewusst. Dazu habe man in den Proto- brauchsfälle aus den 1970er- bis 1990er-Jahren, die kollen und bei Befragungen damaliger Verantwor- jetzt zu einer Anklage gegen einen früheren Ordens- tungsträger keine Information gefunden. P. Alfons angehörigen geführt haben. Das hat Stiftssprecher P. habe Abt Ambros und dem Kloster eine 2008 gegen Bernhard Eckerstorfer am Mittwoch, 10. April, ge- ihn durchgeführte strafrechtliche Untersuchung (die genüber "Kathpress" zum Fall des nun 79-jährigen dann eingestellt wurde) verheimlicht; erst 2010 habe ehemaligen Internatsleiters des Stifts August Man- er dies gegenüber dem Abt auf Nachfragen zugege- dorfer (damals Pater Alfons) bekräftigt, dem die ben, so P. Eckerstorfer. Staatsanwaltschaft Steyr schweren sexuellen Miss- In diesem Jahr ersuchte Mandorfer um Ent- brauch, Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses bindung von den Ordensgelübden und wollte die sowie verbotenen Waffenbesitz vorwirft. Benediktinergemeinschaft auf eigenen Wunsch ver- Eckerstorfer räumte Versäumnisse beim Ver- lassen. Die Vatikanische Glaubenskongregation habe folgen von Hinweisen ein, stellte aber zugleich eine darauf "sehr schnell reagiert" und dem Antrag des Mitwisserschaft oder Vertuschung seitens der Stifts- von Ex-Zöglingen Beschuldigten auf Ordensaustritt leitung in Abrede. Das Stift Kremsmünster habe im stattgegeben. Gegenteil im Jänner 2013 - nach Abschluss der Bezüglich der beiden anderen Patres, denen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen - eine wissen- sexueller Missbrauch vorgeworfen wurde und deren schaftliche Aufarbeitung durch das renommierte staatliche Verfahren aufgrund von Verjährung oder Münchner Institut für Praxisforschung und Projekt- strafrechtlicher Irrelevanz eingestellt wurden, habe beratung (das auch mit den Missbrauchsfällen in der der Vatikan reagiert, so Eckerstorfer weiter: P. Bene- deutschen Benediktinerabtei Ettal betraut war) in dikt wurde ein Dekret mit verschiedenen Auflagen Auftrag gegeben, bei der auch Opfer eingebunden ausgestellt; er lebt zurückgezogen in der klösterli- werden. Zudem seien "sofort personelle Konsequen- chen Krankenstation. Gegen P. Petrus, dem Übergrif- zen gezogen" worden. fe um das Jahr 2000 vorgeworfen werden, wurde vom In vergangenen Zeiten sei es "zu körperli- Vatikan ein kirchenrechtliches Verfahren angeordnet chem, psychischem und sexuellem Missbrauch in und bereits aufgenommen. Das Kloster zog ihn laut erschreckendem Maße gekommen", teilte Eckerstor- Eckerstorfer 2005 aus dem Schuldienst ab. fer mit. "Das ist unentschuldbar und von Abt Ambros schon mehrfach beim Namen genannt worden." Abt: "Aufklärung ist uns sehr wichtig" Bereits vor 2010, vor der Wiederaufnahme von Er- In den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN, mittlungen durch die Staatsanwaltschaft- habe es Mittwochausgabe) wird der Kremsmünsterer Abt Anzeichen für Missbrauch gegeben, die "aber nicht Ambos Ebhart zum Fall Mandorfer mit dem Satz verfolgt und benannt wurden. Konsequenzen wur- zitiert: "Wir begrüßen es, dass es zur Anklage den nur zögerlich gezogen",