ORTSGEMEINDE OBER‐FLÖRSHEIM

BEBAUUNGSPLAN „AUF DER PLATTE‐FEUERWEHRGERÄTEHAUS“

Textliche Festsetzungen

Begründung

Umweltbericht

Projekt 970/ Stand: 11.2018

Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 2

Inhaltsverzeichnis

I. Textliche Festsetzungen ...... 8

1 Bauplanungsrechtliche Festsetzungen ...... 8 1.1 Art der baulichen Nutzung (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB) ...... 8 1.2 Maß der baulichen Nutzung (gem. § 9 Abs. 1. Nr. 1 BauGB und §§ 16‐21a BauNVO) ...... 8 Grundflächenzahl GRZ (gem. § 19 BauNVO) ...... 8 Geschossflächenzahl GFZ (gem. § 20 BauNVO) ...... 8 Höhe baulicher Anlagen (gem. §§ 16, 18 BauNVO) ...... 8 1.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche und Stellung der baulichen Anlagen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB und §§ 22 und 23 BauNVO) ...... 9 Überbaubare Grundstücksflächen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB) ...... 9 Von der Bebauung freizuhaltende Flächen § 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB ...... 9 Offene Bauweise (gem. §§ 22 BauNVO) ...... 9 1.4 Verkehrsflächen und Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 11 und Abs. 6 BauGB) ...... 9 1.5 Stellplätze und Garagen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB und §§ 12 BauNVO) ...... 9 1.6 Fläche für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung sowie für Ablagerungen; Anlagen, Einrichtungen und sonstige Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken (§ 9 Abs. 1 Nr. 12, 14 und Abs. 6 BauGB) ...... 10 Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser, Zweckbestimmung Abwasser: westlich der B 271 (M2) und innerhalb der privaten Grünfläche (M3): ...... 10 1.7 Private Grünfläche (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB)...... 10 1.8 Flächen für die Abfall‐ und Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser, sowie für Ablagerungen gemäß § 9 (1) Nr. 14 BauGB in Verbindung mit Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB ...... 10 1.9 Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, Pflege und zur Entwicklung von Natur‐ und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und Abs. 6 BauGB) ...... 11 1.10 Grünordnerische Festsetzungen für die Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung: Verkehrsgrün (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und 25a BauGB) ...... 11 1.11 Grünordnerische Festsetzungen für Stellplätze und deren Zufahrten, Wege (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und 25a BauGB) ...... 11 1.12 Pflanzempfehlungslisten ...... 11 2 HINWEISE ...... 12

II. Begründung ...... 17

1 Verfahren ...... 17 2 Planungsanlass, Planungsziele und Planerfordernis ...... 17 3 Planerische Vorgaben und sonstige rechtliche / tatsächliche Gegebenheiten ...... 18 3.1 Ziele der Raumordnung und Landesplanung ...... 18 3.2 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan ...... 19 3.3 Überörtliche Planung und Fachplanungen ...... 19 4 Städtebauliche Rahmendaten des Plangebietes ...... 20 4.1 Räumlicher Geltungsbereich ...... 20 4.2 Beschreibung des Untersuchungsgebietes ...... 21 4.3 Besitz‐ und Eigentumsverhältnisse ...... 22 5 Standortalternativen ...... 22

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 3

6 Örtliche Gegebenheiten ...... 23 6.1 Topographie ...... 23 6.2 Boden ...... 23 6.3 Wasser, Grundwasser, Versickerung ...... 24 6.4 Ortsbild / Naherholung ...... 25 7 Natura 2000‐Vorprüfung...... 25 8 Spezielle Artenschutzrechtliche Prüfung Zauneidechse und Feldhamster (SaP) ...... 26 8.1 Methode ...... 26 8.2 Zauneidechse ...... 26 Artenschutzrechtliche Beurteilung ...... 26 Erforderliche Maßnahmen ...... 27 8.3 Feldhamster ...... 27 8.4 Fazit ...... 28 9 Schallschutz ...... 28 10 Ver‐ und Entsorgung ...... 29 10.1 Regenwasser ...... 29 10.2 Schmutzwasser ...... 29 10.3 Fazit ...... 29 11 Verkehrliche Erschließung ...... 30 12 Altlasten / Kampfmittel ...... 30 13 Denkmalschutz ...... 31 14 Begründung der Planinhalte ...... 31 14.1 Art der baulichen Nutzung ...... 31 14.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 31 14.3 Überbaubare Grundstücksflächen, Baugrenzen, Bauweise ...... 31 14.4 Verkehrsflächen / Stellplätze, Garagen und Carports ...... 31 14.5 Bauweise (gem. §§ 22 BauNVO) ...... 32 14.6 Von Bebauung freizuhaltende Flächen ...... 32 14.7 Grünordnerische Festsetzungen / Festsetzungen zum Ausgleich ...... 32 14.8 Flächen für die Abfall‐ und Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser, sowie für Ablagerungen ...... 32 15 Flächenbilanz ...... 33

III. Umweltbericht ...... 34

A Einleitung ...... 34 1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplans, einschließlich einer Beschreibung der Festsetzungen des Plans mit Angaben über Standorte, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben (Anlage 1 Nr.1a BauGB) ...... 35 1.1 Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes ...... 35 1.2 Angaben über Standort, Art und Umfang des Vorhabens / Bedarf an Grund und Boden 35 1.3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzten und Fachplänen festgelegte Ziele des Umweltschutzes, die für den Bebauungsplan von Bedeutung sind und der Art, wie diese Ziele und Umweltbelange bei der Aufstellung des Bebauungsplans berücksichtigt wurden (Anlage 1 Nr.1b BauGB) ...... 37 Regionaler Raumordnungsplan Rheinhessen‐Nahe (ROP) ...... 37 Flächennutzungsplan (FNP) ...... 37 Schutzgebiete ...... 37

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 4

Fachgesetze ...... 38

B Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen (gem. §2 Abs.4 S.1 BauGB) ...... 41 1 Basisszenario (Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden) und Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung ...... 41 1.1 Schutzgut Mensch, Gesundheit und Bevölkerung ...... 41 Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 41 Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) ...... 42 1.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen, Biologische Vielfalt ...... 42 Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 42 Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) ...... 42 1.3 Schutzgut Natura 2000 / Artenschutz ...... 42 Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 42 Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) ...... 45 1.4 Schutzgut Fläche und Boden...... 45 Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 45 Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) ...... 45 1.5 Schutzgut Wasser...... 45 Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 45 Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) ...... 46 1.6 Schutzgut Klima und Luft ...... 46 Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 46 Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) ...... 47 1.7 Schutzgut Landschaft ...... 47 Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 47 Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) ...... 47 1.8 Schutzgut Kultur‐ und sonstige Sachgüter, kulturelles Erbe ...... 48 Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes ...... 48 Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) ...... 48 2 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung (Anlage 1 Nr.2b BauGB) ...... 48 2.1 Schutzgut Mensch, Gesundheit und Bevölkerung ...... 49 2.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt ...... 51 2.3 Schutzgut Natura 2000 / Artenschutz (Natura 2000‐Vorprüfung / SaP Zauneidechse und Feldhamster) ...... 52 2.4 Schutzgut Fläche / Boden ...... 55 2.5 Schutzgut Wasser...... 57 2.6 Schutzgut Klima und Luft ...... 58 2.7 Schutzgut Landschaft ...... 60 2.8 Schutzgut Kultur‐ und sonstige Sachgüter, kulturelles Erbe ...... 61 2.9 Vermeidung von Emissionen / sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern ..... 61 2.10 Energieeffizienz und erneuerbare Energien (Anlage 1 Nr. 3d) ...... 61 2.11 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden ...... 61 2.12 Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i, ...... 62 2.13 Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen ...... 62

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 5

3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich der erheblichen nachteiligen Auswirkungen sowie ggf. geplante Überwachungsmaßnahmen (Anlage 1 Nr. 2c BauGB) ...... 63 3.1 Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung, Verringerung ...... 63 Schutzgut Boden/Fläche ...... 63 Schutzgut Wasser ...... 63 Schutzgut Klima / Luft ...... 64 Schutzgut Pflanzen und Tiere ...... 64 Schutzgut Landschaft ...... 64 Schutzgut Kultur‐ und Sachgüter ...... 64 3.2 Eingriffs‐/Ausgleichsbilanzierung ...... 64 Eingriffsbereiche vor der Planung: ...... 65 Eingriffsbereiche nach der Planung und Kompensationsbedarf ...... 66 Eingriffs‐Ausgleichs‐Bilanzierung ...... 67 Ökokontofläche der VG ‐Land ...... 68 4 In Betracht kommende andere Planungsmöglichkeiten (Anlage 1 Nr. 2d BauGB) ...... 70

C Zusätzliche Angaben (Anlage 1 Nr. 3 BauGB) ...... 71 1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren / Methodik und Schwierigkeiten bei der Umweltprüfung (Anlage 1 Nr.3a BauGB) ...... 71 2 Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen (Monitoring) (Anlage 1 Nr.3b BauGB) ...... 71 3 Allgemeinverständliche Zusammenfassung (Anlage 1 Nr. 3c BauGB) ...... 72 4 Referenzliste der Quellen (Anlage 1 Nr.3d BauGB) ...... 72

Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Auszug aus dem LEP IV für den Planbereich (rote Markierung/Quelle: Auszug LEP IV 2008) 18 Abb. 2: Auszug ROP – Bereich Ober‐Flörsheim (rot Markierung Plangebiet) ...... 19 Abb. 3: Vogelschutzgebiet in der VG Alzey‐Land und dem Planungsbereich (rote Markierung/ Quelle Landesinformationssystem RLP) ...... 20 Abb. 4: Lage des Plangebietes im Ortsgefüge (ohne Maßstab)/Quelle: Landesinformationssystem RLP ...... 21 Abb. 5: Blick auf die betroffene Fläche Quelle: Aufnahme von BG Natur, 2016 ...... 21 Abb. 6: Blick auf die betroffene Fläche aus nördlicher Richtung (Quelle: Aufnahme von BG Natur, 2016) und Nutzungsstrukturen im Umfeld (ohne Maßstab/Quelle Landesinformationssystem RLP) ...... 21 Abb. 7: Lage der 4 Alternativstandorte (Quelle: BG Natur; September 2016) ...... 22 Abb. 8: Lage des Plangebietes innerhalb der Bebauungsstruktur (ohne Maßstab)/Quelle: Landesinformationssystem RLP ...... 36 Abb. 9: Das Vogelschutzgebiet „Ackerplateau zwischen Ilbesheim und Flomborn“ (links im Zusammenhang mit den beiden Ortslagen und rechts als eigenständige Fläche (ohne Maßstab)/Quelle: Landesinformationssystem RLP ...... 38 Abb. 10: Zustand vor der Planung ...... 65 Abb. 11: Eingriffe im Zuge der Planung ...... 67 Abb. 12: Maßnahme auf der Ökokontofläche , Fl. 37, Nr. 99 ...... 68 Abb. 13: Bestehende Kontingente auf der Ökokontofläche Albig, Fl. 37, Nr. 99 ...... 69 Abb. 14: Auszubuchender Flächenteil ...... 69 Abb. 15: Lage der 4 Alternativstandorte (Quelle: BG Natur; September 2016) ...... 70

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 6

Die in diesem Textteil wiedergegebenen textlichen Festsetzungen sind neben den zeichnerischen Festset‐ zungen ebenfalls Bestandteil dieser Satzung. Als Beigabe zum Bebauungsplan enthält der Textteil zusätz‐ lich die Begründung und den Umweltbericht als gesonderten Teil der Begründung.

Als gesetzliche Grundlage wurden verwendet:

. Baugesetzbuch (BauGB) In der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634). . Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke (Baunutzungsverordnung ‐ BauNVO) . In der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786). . Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes‐Immissionsschutzgesetz ‐ BImSchG) In der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist. . Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz ‐ BNatSchG) Vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. September 2017 (BGBl. I S. 3434) geändert worden ist. . Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes (Plan‐ zeichenverordnung ‐ PlanzV) Vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I S. 58), die durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04. Mai 2017 (BGBl. I S. 1057) geändert worden ist. . Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) In der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 08. September 2017 (BGBl. I S. 3370) geändert worden ist. . Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz ‐ WHG) In der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2017 (BGBl. I S. 2771) geändert worden ist. . Bundesfernstraßengesetz (FStrG) In der Fassung der Bekanntmachung vom 28. Juni 2007 (BGBl. I S. 1206), das zuletzt durch Artikel 17 des Gesetzes vom 14. August 2017 (BGBl. I S. 3122) geändert worden ist. . Bundeskleingartengesetz (BKleingG) Vom 28. Februar 1983 (BGBl. I S. 210), das zuletzt durch Artikel 11 des Gesetzes vom 19. September 2006 (BGBl. I S. 2146) geändert worden ist. . Denkmalschutzgesetz für das Land Rheinland‐Pfalz (DSchG) In der Fassung der Bekanntmachung vom 23. März 1978 (GVBl. S. 159), das durch Artikel 3 des Ge‐ setzes vom 03. Dezember 2014 (GVBI. S. 245) geändert worden ist. . Gemeindeordnung für das Land Rheinland‐Pfalz (GemO) In der Fassung der Bekanntmachung vom 31. Januar 1994 (GVBl. S. 153), die durch Artikel 7 des Ge‐ setzes vom 02. März 2017 (GVBl. S. 21) geändert worden ist. . Landesbauordnung für das Land Rheinland‐Pfalz (LBauO) In der Fassung der Bekanntmachung vom 24. November 1998 (GVBl. S. 365), die mehrfach durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15. Juni 2015 (GVBl. S. 77) geändert worden ist. . Landesgesetz zur nachhaltigen Entwicklung von Natur und Landschaft für das Land Rheinland‐ Pfalz (Landesnaturschutzgesetz ‐ LNatSchG) Vom 06. Oktober 2015 (GVBl. S. 283), das durch Artikel 3 des Gesetzes vom 21. Dezember 2016 (GVBl. S. 583) geändert worden ist.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 7

. Landesstraßengesetz für das Land Rheinland‐Pfalz (LStrG) In der Fassung der Bekanntmachung vom 01. August 1977 (GVBl. S. 273), zuletzt geändert durch Ge‐ setz vom 08. Mai 2018 (GVBl. S. 92). . Wassergesetz für das Land Rheinland‐Pfalz (Landeswassergesetz ‐ LWG) In der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Juli 2015 (GVBl. S. 127), das durch Artikel 5 des Gesetzes vom 27. März 2018 (GVBl. S. 55, 57) geändert worden ist. . Landesnachbarrechtsgesetz für das Land Rheinland‐Pfalz (LNRG) In der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Juni 1970 (GVBl. S. 198), das mehrfach durch Artikel 1 des Gesetzes vom 21. Juli 2003 (GVBl. S. 209) geändert worden ist.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 8

I. TEXTLICHE FESTSETZUNGEN

1 BAUPLANUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN

1.1 Art der baulichen Nutzung (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB) Als Art der baulichen Nutzung wird eine Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Feu‐ erwehrgerätehaus“ festgesetzt. Innerhalb dieser Fläche ist die Errichtung von baulichen Anlagen zulässig, die der Feuerwehr, ins‐ besondere der Sicherung des Brandschutzes dienen und dieser Nutzung räumlich und funktional zugeordnet sind. Hierzu zählen neben der Fahrzeughalle mit Geräteräumen auch Sozialräume, Schulungs‐ und Seminarräume, Umkleideräume und Duschen sowie Lagerflächen und –räume sowie Stellplätze, Garagen und Zufahrten. Des Weiteren sind Nebenanlagen und Einrichtungen i.S. der § 14 BauNVO zulässig.“

1.2 Maß der baulichen Nutzung (gem. § 9 Abs. 1. Nr. 1 BauGB und §§ 16‐21a BauNVO)

Grundflächenzahl GRZ (gem. § 19 BauNVO) Die Obergrenze der Grundflächenzahl wird auf 0,7 festgesetzt. Eine Überschreitung durch Anla‐ gen im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO ist zulässig.

Geschossflächenzahl GFZ (gem. § 20 BauNVO) Die Obergrenze der Geschossflächenzahl wird auf 0,7 festgesetzt.

Höhe baulicher Anlagen (gem. §§ 16, 18 BauNVO) Maximale Gebäudehöhe Die maximal zulässige Gebäudehöhe wird auf 7,5 m festgesetzt. Die Gebäudehöhe wird dabei definiert als das Maß zwischen dem unteren Bezugspunkt und dem höchsten Punkt der Dach‐ konstruktion. Bei Flachdächern ist die Oberkante Attika maßgeblich. Unterer Bezugspunkt Als Bezugspunkt für die Höhe der Gebäude gilt das Niveau der Straße, hier: „Alzeyer Straße“ (Oberkante Straßenbelag in der Mitte der Fahrbahn) gemessen in der Mitte der straßenzuge‐ wandten Fassade.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 9

Untergeordnete, gebäudebezogene technische Anlagen, wie Schornsteine etc. dürfen diese Ge‐ bäudehöhe bis zu 2 m überschreiten.

1.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche und Stellung der baulichen Anlagen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB und §§ 22 und 23 BauNVO)

Überbaubare Grundstücksflächen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB) Die überbaubaren Grundstücksflächen sind in der Planzeichnung durch Baugrenzen bestimmt. Nebenanlagen sind auch auf den nicht überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Die Bauver‐ botszone zur B 271 ist zu beachten.

Von der Bebauung freizuhaltende Flächen § 9 Abs. 1 Nr. 10 BauGB In den ausgewiesenen Sichtdreiecken sind bauliche Anlagen, insbesondere auch Werbeanlagen, nicht zulässig. Die Sichtdreiecke sind entsprechend den vorgegebenen Abmessungen zwischen 0,80 m und 2,50 m Höhe, gemessen von der Fahrbahnoberkante, von ständigen Sichthindernis‐ sen, parkenden Fahrzeugen und sichtbehinderndem Bewuchs auf Dauer freizuhalten. Die Bauverbotszone zur B 271 ist zu beachten.

Offene Bauweise (gem. §§ 22 BauNVO) Es gelten die Bestimmungen der offenen Bauweise. Die Abstandsflächen nach LBauO sind dabei einzuhalten.

1.4 Verkehrsflächen und Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 11 und Abs. 6 BauGB) Als öffentliche Verkehrsfläche wird der Anschluss des Plangebietes an die B 271 festgesetzt. Die vorhandenen Wirtschaftswege werden als Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung "Wirtschaftsweg" festgesetzt.

1.5 Stellplätze und Garagen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB und §§ 12 BauNVO) Stellplätze sind auf den überbaubaren und nicht überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Ga‐ ragen und Carports sind ausschließlich innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche zulässig.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 10

1.6 Fläche für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung sowie für Ablagerungen; Anlagen, Einrichtungen und sonstige Maßnahmen, die dem Klimawandel ent‐ gegenwirken (§ 9 Abs. 1 Nr. 12, 14 und Abs. 6 BauGB)

Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser, Zweckbestimmung Abwasser: westlich der B 271 (M2) und innerhalb der privaten Grünfläche (M3): Im Plangebiet ist das anfallende nicht behandlungsbedürftige Niederschlagswasser sämtlicher Dachflächen, privater Verkehrsflächen und sonstiger befestigter Flächen den Mulden westlich der B 271 bzw. der privaten Grünfläche zuzuleiten. Bei der Ausführung der Versickerungsanla‐ gen ist zu beachten, dass eine Bodenverdichtung durch Befahren mit schwerem Gerät oder das Lagern von Baumaterialien auf den Muldenflächen sowie dem näheren Umfeld zu verhindern ist. Die entsprechenden Flächen sind vor Baubeginn zu kennzeichnen und abzusperren. Die Fläche M1 dient der Entwässerung des angrenzenden Wohngebietes. Siehe nachfolgende Festsetzung 1.8

1.7 Private Grünfläche (§ 9 Abs. 1 Nr. 15 BauGB) Gemäß Planzeichnung wird eine private Grünfläche festgesetzt.

1.8 Flächen für die Abfall‐ und Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung und Versicke‐ rung von Niederschlagswasser, sowie für Ablagerungen gemäß § 9 (1) Nr. 14 BauGB in Verbin‐ dung mit Flächen oder Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft gemäß § 9 (1) Nr. 20 BauGB Ausbildung der Entwässerungsanlagen auf der Fläche mit der Bezeichnung M1: Die nach § 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB festgesetzten Entwässerungsanlagen sind in Abstimmung mit dem Entwässerungskonzept für das Baugebiet "Wasserriss" als flache Gräben bzw. Mulden mit geringen Böschungsneigungen naturnah auszubilden und durch Ansaat mit Spezialrasenmi‐ schungen für Versickerungsanlagen (RSM 7.3.1 o.ä.) zu begrünen. Es sind am natürlichen Gelän‐ deverlauf orientierte, möglichst flache Mulden herzustellen, die jedoch so bemessen und gestal‐ tet sind, dass kein (teichähnlicher) Dauerstau entsteht, der die Grasnarbe (welche die Belüftung und somit die Versickerungsfähigkeit des Bodens gewährleistet) zerstört. Sohlebenen und Sohlli‐ nien der Mulden sollten horizontal liegend hergestellt und unterhalten werden, um eine mög‐ lichst gleichmäßige Versickerung des Wassers zu erzielen. Ist in Gefällstrecken eine kaskadenar‐ tige Anordnung von Versickerungsmulden erforderlich, dürfen keine Erdanschüttungen erfolgen, die über die natürliche Geländeoberkante hinausragen. Steinschüttungen, die als Erosionsschutz in den Entwässerungsgräben eingebracht werden, sind mit Mutterboden abzudecken und eben‐ falls durch Ansaat mit Spezialrasenmischungen für Versickerungsanlagen (RSM 7.3.1 o.ä.) zu be‐ grünen. Pflegemaßnahmen auf der Fläche mit der Bezeichnung M1 Die ausgewiesene Entwässerungszone im südlichen Plangebiet ist zweimal jährlich zu mähen, das Schnittgut ist jeweils abzuräumen. Mahdzeitpunkt: Mitte Juni und Ende September/Anfang Pflanzmaßnahmen M1: Innerhalb der mit M 1 gekennzeichneten Flächen sind zum Aufbau einer Ortsrandeingrünung an den nach § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB bezeichneten Stellen Bäume I. Ordnung zu pflanzen. Auf 10 % der verbleibenden Fläche sind, randlich der Entwässerungsanlagen, Gehölzflächen anzulegen, zusammengesetzt aus 90 % Sträuchern und 10 % Bäumen II. Ordnung. Die jeweiligen Standorte sind mit der Entwässerungsplanung abzustimmen; dabei darf jedoch die vorgegebene Anzahl der Bäume sowie die Mindestfläche der Pflanzungen nicht unterschritten werden. Die Gehölze sind innerhalb der Gruppen im Dreiecksverband mit einem Abstand von 1,5 m zueinander je‐ weils in artgleichen Gruppen von 3 bis 7 Stück bei Sträuchern und 3 bis 5 Stück bei Bäumen II. Ordnung zu pflanzen. Bei der Pflanzung ist ein Abstand von mind. 3 m zu Bäumen einzuhalten.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 11

Die Randbereiche sind bei flächenhaften Anpflanzungen unregelmäßig auszubuchten. Arten‐ gruppen unterschiedlicher Wuchshöhe sind so miteinander zu vermischen, dass eine höhenmä‐ ßige Gliederung der Gebüsche entsteht. Es sind ausschließlich Arten aus der nachfolgenden Pflanzenliste zu verwenden. Schwarzerlen und Weiden sind nur unmittelbar an Versickerungs‐ mulden oder auf deren Sohle als vollständige Pflanzen oder Steckhölzer (Weiden) zu pflanzen.

1.9 Umgrenzung von Flächen für Maßnahmen zum Schutz, Pflege und zur Entwicklung von Natur‐ und Landschaft (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und Abs. 6 BauGB) Pflanzmaßnahmen M 2: Der unmittelbare Versickerungsbereich ist mit einer nicht verdichtenden und standörtlich ange‐ passten Saatgutmischung für Feuchtwiesen einzusäen (z.B. Fa. Rieger‐Hofmann, „Feuchtwiese, Blumen 30 % / Gräser 70 %“). Die Böschungsneigung darf max. 1: 3 betragen. Auf mindestens 10 % der mit M 2 gekennzeichneten Flächen sind randlich der Entwässerungsanlagen Gehölzflä‐ chen anzulegen. Die jeweiligen Standorte sind mit der Entwässerungsplanung abzustimmen.

Pflanzmaßnahmen M 3 Innerhalb der mit M 3 gekennzeichneten Fläche ist der unmittelbare Versickerungsbereich mit einer nicht verdichtenden und standörtlich angepassten Saatgutmischung für Feuchtwiesen ein‐ zusäen (z.B. Fa. Rieger‐Hofmann, „Feuchtwiese, Blumen 30 % / Gräser 70 %“). Die Mulden sind mit Böschungsneigung von max. 1:3 auszubilden. Darüber hinaus sollen die Randbereiche der Versickerungsmulde mit standörtlich angepassten, autochthonen, lockeren Strauchgruppen bepflanzt werden. Auf ca. 50 % der Grünfläche sind lockere Gebüschgruppen von 5 Sträuchern im 1,5 m Raster zu pflanzen und zu pflegen. Die übrige Fläche ist mit einer standörtlich angepassten Saatgutmi‐ schung einzusäen (z.B. Fa. Rieger‐Hofmann, „Blumenwiese, Blumen 50 % / Gräser 50 %“). Die private Grünfläche ist extensiv (ab Ende Juli) zu mähen. Die Flächen dienen störungstoleranten, kulturfolgenden Gebüsch‐ und Bodenbrütern weiterhin als Bruthabitate. Begrünung nicht überbauter Grundstücksflächen Nicht mit Gebäuden sowie Nebenanlagen, Garagen und Stellplätzen sowie ihren Zufahrten über‐ baute Grundstücksflächen sind extensiv zu begrünen.

1.10 Grünordnerische Festsetzungen für die Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung: Ver‐ kehrsgrün (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und 25a BauGB) Die Verkehrsflächen besonderer Zweckbestimmung "Verkehrsgrün" sind als intensive gemähte Magerwiese anzulegen. Es sind 6 autochthone Hainbuchen (Carpinus betulus, H 12‐14 wn) zu pflanzen. Von den in der Planzeichnung festgesetzten Standorten sind Abweichungen aus ver‐ kehrsbedingten oder entwässerungstechnischen Gründen zulässig.

1.11 Grünordnerische Festsetzungen für Stellplätze und deren Zufahrten, Wege (§ 9 Abs. 1 Nr. 20 und 25a BauGB) Im Bereich der Stellplätze sind mindestens 5 Hainbuchen (Carpinus betulus, H 12‐14 wn) zu pflanzen und dauerhaft zu unterhalten. Stellplätze, deren Zufahrten und Wege, in der Gemein‐ bedarfsfläche sind mit wasserdurchlässigen Belägen zu versehen.

1.12 Pflanzempfehlungslisten Liste 1 Bäume und Sträucher zur Bepflanzung Bäume 1. Ordnung Bäume 2. Ordnung Sträucher Quercus robur‐ Stieleiche Carpinus betulus ‐Hainbuche Cornus sanguinea Hartriegel Fraxinus excelsior‐ Esche Acer campestre ‐ Feldahorn Corylus avellana‐ Hasel Ulmus carpinifolia Euonymus europaea Rosa canina ‐ Hundsrose

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 12

Prunus avium‐ Feldulme Sorbus domestica ‐ Speierling Prunus spinosa ‐ Schlehe Ulmus laevis ‐Flatterulme Malus silvestris ‐Wildapfel Berberis vulgaris‐ Berberitze Acer platanoides‐ Spitzahorn Pyrus pyraster ‐Wildbirne Lonicera xylosteum ‐ Heckenkirsche Tilia cordata ‐Winterlinde Sorbus torminalis ‐ Elsbeere Crataegus monogyna ‐ Eingriff. Sorbus aucuparia ‐ Vogelbeere Weißdorn Acer pseudoplatanus ‐Bergahorn Alnus glutinosa ‐ Schwarzerle Crataegus oxyacantha ‐ Zweigriff. Weißdorn Fagus sylvatica‐ Rotbuche Sorbus aria ‐ Mehlbeere Euonymus europaeus ‐ Pfaffenhüt‐ chen Salix fragilis ‐Bruch‐Weide Prunus padus ‐ Traubenkirsche Ligustrum vulgare ‐ Rainweid Salix alba‐ Silberweise Prunus avium ‐ Vogelkirsche Prunus mahaleb – Weichselkirsche

mind. Hochstamm mind. Heister2x v., mind. Sträucher STU 12 ‐ 14 cm, 3 x v 100‐125 cm h Normalware 80 ‐ 100 cm h, 2x v.

2 HINWEISE

Ordnungswidrigkeiten (gem. § 88 LBauO) Ordnungswidrig im Sinne des § 89 LBauO handelt, wer den Festsetzungen der hiermit nach § 88 LBauO i.V. m. § 9 Abs. 4 BauGB erlassenen örtlichen Bauvorschriften zuwiderhandelt.

Ordnungswidrigkeiten (gem. § 213 BauGB) Verstöße gegen die Festsetzungen nach § 9 Abs. 1 Nr. 25 BauGB (Pflanzvorschriften) werden gemäß § 213 BauGB als Ordnungswidrigkeiten geahndet.

Archäologische Funde Bei Bodenbewegungen ist die Entdeckung von Bodendenkmälern nicht ausgeschlossen. Bei der Vergabe der Erdarbeiten sind die Baufirmen vertraglich zu verpflichten, den Baubeginn der Direk‐ tion Landesarchäologie, Mainz mindestens 3 Wochen vorher mitzuteilen. Die Bestimmungen des Denkmalpflegegesetzes sind zu beachten. Danach ist jeder zutage kommende ar‐ chäologische Fund unverzüglich zu melden, die Fundstelle soweit als möglich unverändert zu lassen und die Funde sorgfältig gegen Verlust zu sichern. Im Plangebiet sind bislang keine archäologischen Funde bekannt. Ein Vorhandensein kann aber nicht aus‐ geschlossen werden, da in dem unmittelbar südlich anschließenden Grabungsschutzgebiet zahlreiche ei‐ senzeitliche und römische Befunde zutage kamen. Falls bei Erdarbeiten archäologische Befunde angetrof‐ fen würden, müssten diese vor der Zerstörung von der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Lan‐ desarchäologie, Mainz wissenschaftlich dokumentiert und ausgegraben werden, wobei das Verursacher‐ prinzip gem. § 21 Denkmalschutzgesetz RLP zum Tragen kommt. Die Erdarbeiten werden von der Gene‐ raldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesarchäologie, Mainz begleitet. Eventuelle Bauverzögerungen durch archäologischen Funden können durch eine geomagnetische Voruntersuchung des Geländes ver‐ hindert werden.

Sicherungs‐ und Eingriffsminderungsmaßnahmen Die ausführenden Baufirmen sind bei Rodungsarbeiten zudem über das eventuelle Vorkommen beson‐ ders und streng geschützter Tierarten im Baufeld (z. B. Eidechsen) zu informieren und für Hinweise auf deren Versteckplätze zu sensibilisieren. Bei entsprechenden Funden sind die Arbeiten sofort zu stoppen. Es ist darauf hinzuwirken, dass Funde von insbesondere streng geschützten Tierarten unverzüglich der Naturschutzbehörde gemeldet werden, um das weitere Vorgehen abzustimmen und eventuell erforder‐ liche Rettungsumsiedlungen fachgerecht vornehmen zu können. Heimische Tierarten (insbesondere Vögel, Fledermäuse, Eidechsen) dürfen nicht beeinträchtigt werden, noch dürfen deren Nistplätze / Zufluchtsstätten zerstört werden. Sind Vogelnester / ‐ höhlen vorhanden sind diese fachgerecht vorsichtig umzusetzen bzw. es ist mit der Fällung / Rodung des / der Baumes / Bäume / Gehölzbestandes entsprechend zuzuwarten bis das Nest verlassen ist. Vor einem Gehölzeingriff

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 13 ist durch eine stattfindende Begutachtung von einer fachlich qualifizierten Person (z. B. Biologe o. ä.) der Tötungstatbestand auf jeden Fall auszuschließen (Umweltbaubegleitung). Es wird darauf hingewiesen, dass nach dem BNatSchG Zuwiderhandlungen gegen die §§ 39 und 44 als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße bis zu fünfzigtausend Euro geahndet werden.

Baugrund/Grundwasser Die Prüfung der individuellen Untergrundverhältnisse liegt im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Bau‐ herren/Architekten. Es wird die Beteiligung eines Baugrundgutachters sowohl im Zuge des weiteren Planungsfortschrittes als auch während der Ausführung der Erd‐ und Gründungsarbeiten empfohlen. Bei allen Bodenarbeiten sind die Vorgaben der DIN 19731 und der DIN 18915 zu berücksichtigen.

Grundwasserschutz / Trinkwasserversorgung Verwendung von Niederschlagswasser im Haushalt Falls Niederschlagswasser im Haushalt verwendet werden soll, sind beim Installieren die Technischen Re‐ geln, insbesondere die DIN 1988 sowie DIN 1986 und DIN 2001 zu beachten. Sämtliche Leitungen und Zapfstellen sind entsprechend zu kennzeichnen, beispielsweise mit dem Hinweis "Kein Trinkwasser" Au‐ ßerdem sind das zuständige Wasserversorgungsunternehmen und das Gesundheitsamt zu unterrichten. Verbindungen zum öffentlichen Netz sind verboten.

Bauzeitliche Grundwasserhaltung/Hohe Grundwasserstände Da während der Bauphase hohe Grundwasserstände auftreten könnten, ist mit einer Grundwasserhaltung zu rechnen. Es wird darauf hingewiesen, dass hierfür eine wasserrechtliche Erlaubnis bei der zuständigen Wasserbehörde einzuholen ist.

Löschwasserversorgung / Baumpflanzungen auf Leitungen Die Löschwasserbereitstellung von 48 m³/h über einen Zeitraum von zwei Stunden ist gewährleistet. Im Plangebiet steht je nach Höhenlage ein Ruhedruck von 3,6 bis 3,9 bar zur Verfügung. Sollte den An‐ schlussnehmern dieser Druck nicht ausreichen, ist in der Hausinstallation eine Druckerhöhungsanlage ein‐ zubauen. Auf Leitungstrassen dürfen keine Baumpflanzungen vorgenommen werden, Baumwurzeln bergen i. d. R. mittel‐ bis langfristig ein Gefahrenpotenzial f. d. Versorgungs‐ und Hausanschlussleitungen, wie auch im DVGW Arbeitsblatt GW 125 nachzulesen ist.“

Aushubentsorgung (Verwertung, Beseitigung) Bei der Entsorgung von Aushubmassen ist das Verwertungsgebot nach § 5 Abs. 2 Kreislaufwirtschafts‐ und Abfallgesetz (KrW‐/AbfG) zu beachten. Nach § 5 Abs. 3 KrW‐/AbfG hat die Verwertung ordnungsgemäß und schadlos zu erfolgen. Dabei sind die Bestimmungen des Bodenschutzrechts (Bundes‐Bodenschutzge‐ setz und dazu ergangene Verordnungen und sonstige Vorschriften) zu beachten. Der Aushub ist unter Berücksichtigung der vorhandenen Erkenntnisse über die Ablagerungsgegebenhei‐ ten so vorzunehmen, dass eine Trennung von verwertbaren und nicht verwertbaren Materialien nach Stoffart und Belastung erfolgen kann. Unterschiedliche Materialien sind getrennt zu halten und Störstoffe auszusortieren.

Bereitstellung von Aushubmassen Die Bereitstellung von Aushubmassen bis zu ihrer ordnungsgemäßen Entsorgung (Verwertung und Besei‐ tigung) hat so zu erfolgen, dass Beeinträchtigungen oder Gefährdungen für die Umwelt durch z.B. Verwe‐ hungen und Ausspülungen ausgeschlossen sind.

Vermeidung von Schadstoffeinträgen Zur Vermeidung langfristiger Schadstoffeinträge sollte für die Dacheindeckung sowie für Regenrinnen und Fallrohre kein unbeschichtetes Metall verwendet werden.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 14

Vermeidung und Entsorgung von Bauabfällen Verwertbare Bauabfälle sind wieder zu verwenden. Unbelasteter Bodenaushub ist soweit wie möglich auf dem Baugrundstück selbst unterzubringen. Eine Deponierung hat zu unterbleiben.

Schutz des Mutterbodens Der bei Bauarbeiten anfallende Oberboden (Mutterboden) ist schonend zu behandeln und einer sinn‐ vollen Folgenutzung zuzuführen. Auf § 202 BauGB „Schutz des Mutterbodens“ und die DIN 18915, Blatt 2 „Bodenarbeiten für vegetationstechnische Zwecke“, wird ausdrücklich hingewiesen.

Eingriffe in den Baugrund Bei Eingriffen in den Baugrund sind grundsätzlich die einschlägigen Regelwerke (u.a. DIN 4020, DIN EN 1997‐1 und ‐2, DIN 1954) zu berücksichtigen.

Insektenfreundliche Beleuchtung Es wird empfohlen im Plangebiet insektenfreundliche LED‐ oder Natriumdampf‐Hochdruck‐ bzw. Natri‐ umdampf‐Niederdrucklampen zu installieren.

Bodenschutz Für den Planbereich sind keine Altlasten, Altablagerungen, Altstandorte, schädlichen Bodenveränderun‐ gen oder Verdachtsflächen bekannt, da Altstandorte (Stillgelegte Anlagen und Grundstücke, auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen wurde) für diesen Bereich nicht erhoben wurden. Sollten bei der Kreisverwaltung, Verbandsgemeinde oder Ortsgemeinde abweichende Informationen o‐ der Erkenntnisse über abgelagerte Abfälle (Altablagerungen), stillgelegte Anlagen, bei denen mit umwelt‐ gefährdenden Stoffen umgegangen wurde (Altstandorte) oder gefahrverdächtige Beeinträchtigungen der Bodenfunktion wie z. B. Schadstoffverunreinigungen, Bodenverdichtungen oder –erosionen (Verdachts‐ flächen bzw. schädliche Bodenveränderungen) vorliegen oder sich ergeben, bitte um Mitteilung und Ab‐ stimmung der weiteren Vorgehensweise mit der Struktur‐ u. Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz, Mainz gebeten.. Auf die Anzeigepflicht gem. § 5 Abs. 1 Landesbodenschutzgesetz vom 25.07.2005 wird hingewiesen. Dem‐ nach sind der Grundstückseigentümer und der Inhaber der tatsächlichen Gewalt über das Grundstück (Mieter, Pächter) verpflichtet, ihnen bekannte Anhaltspunkte für das Vorliegen einer schädlichen Boden‐ veränderung oder Altlast unverzüglich der zuständigen Behörde (Regionalstelle der SGD Süd) mitzuteilen.

Leitungen Die EWR netze beabsichtigt innerhalb des Planungs‐/Baubereiches eigene Leitungen zu verlegen und schlägt deshalb vor, die Arbeiten zu koordinieren und gemeinsam auszuführen. Der Planungs‐/Baubereich wird von Versorgungsanlagen der EWR netze tangiert, auf die entsprechend Rücksicht zu nehmen ist. Es liegen Auszüge aus den Bestandsplänen der Versorgungsnetze der EWR Netz GmbH vor. Für die unter‐ schiedlichen Sparten bestehen einzelne Pläne. Alle Eintragungen in den Plänen sind unverbindlich. Haus‐ anschlussleitungen sind in den Plänen ggf. nicht angegeben. Vorliegende Pläne Mindestabstand / Schutzstreifen Lichter Abstand beiderseits Leitungsmitte Niederspannungskabelplan 0,2 m Straßenbeleuchtungsplan 0,2 m Mittelspannungskabelplan mit Steuerkabel 0,2 m Mittelspannungsfreileitungsplan 10 m Gas‐ und Wasserbestandsplan mit ‐ Wassertransportleitung (Kennz. HW) 1,5 m 5 m ‐ Wasserverteilungsleitung (Kennz. VW) 0,4 m

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 15

‐ Gas Hochdruckleitung (Kennz. HGD) 1,5 m 3,0 m ‐ Gas Mitteldruckleitung (Kennz. VGM) 0,4 m 1,5 m ‐ Gas Niederdruck (Kennz. VG) 0,4 m

Es sind folgende Leitungen vorhanden.

Bei Kreuzungen oder Näherungen zu Anlagen der EWR Netz GmbH ist entsprechende Rücksicht zu neh‐ men. Die genaue Lage der Leitungen ist durch Handschachtungen festzustellen. Die Schutzstreifen oder Mindestabstände sind zu beachten. Die Schutzstreifen sind von jeglicher Bebauung und Bepflanzung mit Bäumen oder tiefwurzelnden Sträuchern freizuhalten. Vorstehende Tätigkeiten innerhalb der Schutzstrei‐ fen sind der EWR Netz GmbH anzuzeigen und Schutzmaßnahmen mit der EWR Netz GmbH abzustimmen. Zur Vermeidung gegenseitiger Beeinflussung dürfen die Mindestabstände bei der Verlegung von Leitun‐ gen ohne Sondermaßnahmen nicht unterschritten werden. Die Sondermaßnahmen sind mit der EWR Netz GmbH abzustimmen. Darüber hinaus dürfen keine Einwirkungen vorgenommen werden, die den Bestand, den Betrieb oder die Unterhaltung der Leitungen beeinträchtigen oder gefährden. Es wird auf behördliche Festlegungen, die einschlägigen Vorschriften und anerkannten Regeln und Tech‐ nik verwiesen. Für Schäden, die auf eine Missachtung der vorstehenden Vorgaben beruhen, haftet der Verursacher. Bauunternehmungen sind anzuweisen, vor Baubeginn aktuelle Bestandspläne schriftlich anzufordern o‐ der bei der EWR Netz GmbH abzuholen und mit der zuständigen Betriebsstelle Kontakt aufzunehmen. Für die Verlegung von unterirdischen Versorgungsleitungen sind die in DIN 1998 vorgesehenen Trassenräume freizuhalten. Es wird darauf verwiesen, dass die Verlegung von Versorgungsleitungen nur erfolgen kann, wenn die Vo‐ raussetzungen für den Aufbau des Versorgungsnetzes gegeben sind, d. h. das Niveau der Straßen und

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 16

Gehwege muss vorhanden und der Straßenunterbau eingebracht sein. Die Breite der Straßen und Geh‐ wege muss festliegen und eindeutig erkennbar sein. Die Grenzsteine dürfen nicht verdeckt sein. Tieferlie‐ gende Ver‐ und Entsorgungsleitungen müssen eingebracht sein. Bei Anpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Hecken ist zu den Leitungstrassen ein Abstand von 2,50 m einzuhalten, damit einerseits Beschädigungen der Leitungen durch Wurzeldruck und Bodenaustrock‐ nung und andererseits Beeinträchtigungen der Bepflanzung, z.B. bei erforderlichen Tiefbauarbeiten, ver‐ mieden werden. Sollte dieser Abstand bei der Anpflanzung unterschritten werden, so sind technische Schutzmaßnahmen in gegenseitigem Einvernehmen – spätestens im Rahmen der Pflanzarbeiten – not‐ wendig. Die Kosten für Leitungssicherungsmaßnahmen oder Umlegungen vorhandener Leitungen werden gemäß dem Verursacherprinzip dem Verursacher in Rechnung gestellt, soweit keine vertraglichen oder sonstigen Festlegungen anderweitige Regelungen vorgegeben. Aussagen zur Tiefenlagen der EWR‐Leitungen sind nicht möglich, da nach der Legung der Leitungen das Höhenniveau des Geländes eine Veränderung durch Auf‐ oder Abtrag erfahren haben kann. Im Zuge des Abstimmungsverfahrens bzw. der Vorkoordination sind Suchschachtungen im Bereich der EWR‐Leitungen herzustellen, um die genaue Tiefenlage festzustellen. Aufgrund dieser Erkenntnisse können notwendige Arbeiten, wie Leitungssicherung, Leitungsumlegungen oder andere erforderliche Arbeiten definiert, ko‐ ordiniert und notwendige Aufwendungen und Bauzeiten kalkuliert werden.“

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 17

II. BEGRÜNDUNG

1 VERFAHREN

Aufstellungsbeschluss (§ 2 Abs. 1 i. V. m. § 1 Abs. 8 BauGB) Der Ortsgemeinderat Ober‐Flörsheim hat in seiner Sitzung am 31.03.2016 die Einleitung des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplans "Auf der Platte‐Feuerwehrgerätehaus" beschlossen. Dieser Be‐ schluss wurde am 21.04.2016 ortsüblich bekannt gemacht.

Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit (§ 3 Abs. 1 BauGB) und frühzeitige Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB) Der Öffentlichkeit wurde in der Zeit vom 18.12.2017 bis 12.01.2018 die Möglichkeit zur Einsichtnahme in die Planunterlagen gewährt. Dabei wurde ihr Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung gegeben. Die Möglichkeit zur Einsichtnahme in die Planunterlagen wurde am 07.12.2017 ortsüblich bekannt ge‐ macht. Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden über die Planung unterrichtet und zur Äußerung bis zum 12.01.2018 aufgefordert. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung wurden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange aufgefordert, sich im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB zu äußern.

Öffentliche Auslegung (§ 3 Abs. 2 BauGB) und Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentli‐ cher Belange (§ 4 Abs. 2 BauGB) Der Entwurf des Bebauungsplans mit Begründung wurde im Zeitraum vom 15.10. 2018 bis einschließlich 16.11.2018 öffentlich ausgelegt. Ort und Dauer der Auslegung wurden am 05.10.2018 ortsüblich be‐ kannt gemacht mit der Angabe, welche umweltbezogenen Informationen verfügbar sind. Es wurde da‐ rauf hingewiesen, dass Stellungnahmen während der Auslegungsfrist abgegeben werden können. Die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden schriftlich bis zum 16.11.2018 zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert.

Satzungsbeschluss (§ 10 Abs. 1 BauGB) Der Ortsgemeinderat hat in seiner Sitzung am 29.11.2018. den Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuer‐ wehrgerätehaus“ als Satzung beschlossen. Der Ortsgemeinderat hat die vorliegende Begründung zum Be‐ bauungsplan gebilligt.

2 PLANUNGSANLASS, PLANUNGSZIELE UND PLANERFORDERNIS

Planungsanlass ist die Zusammenlegung der Feuerwehreinheiten Flomborn und Ober‐Flörsheim zur Ein‐ heit „Alzey‐Land‐Süd“ sowie die beengten Räumlichkeiten des derzeitigen Standortes, der keine zeitge‐ mäßen Unterbringung der zusammengelegten Einheit und deren Einsatzfahrzeuge / technische Ausrüs‐ tung zulässt. Ziel ist es deshalb am gewählten Standort den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses zu realisieren, durch das die Einheit auch feuerwehrtechnisch zusammengeführt werden kann. Des Weiteren ist im Rah‐ men der Planung die Neuorganisation des Anschlusses des Grundstückes an die B 271, die Verhinderung immissionsschutzrechtlicher und naturschutzfachlicher Konflikte erforderlich. Zur Gewährleistung der genannten Ziele und somit einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung und Ordnung ergibt sich das Erfordernis, für die derzeit noch unbeplante Flächen einen Bebauungsplan aufzu‐ stellen. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Auf der Platte‐ Feuerwehrgerätehaus“ sollen die pla‐ nungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung der geplanten Nutzung geschaffen werden.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 18

3 PLANERISCHE VORGABEN UND SONSTIGE RECHTLICHE / TATSÄCHLICHE GEGEBENHEITEN

3.1 Ziele der Raumordnung und Landesplanung

Landesentwicklungsprogramm Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes "Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus" liegt in einem landes‐ weit bedeutsamen Bereich „Biotopverbund Kernfläche / Kernzone“. In unmittelbarer Nähe befindet sich zudem ein landesweit bedeutsamer Bereich für die Windenergie sowie für die Rohstoffsicherung. Zudem liegt das Plangebiet ca. 2 km von der großräumigen Straßenverbindung A 61 entfernt.

Abb. 1: Auszug aus dem LEP IV für den Planbereich (rote Markierung/Quelle: Auszug LEP IV 2008)

Regionalplan Der Regionale Raumordnungsplan Rheinhessen‐Nahe stellt den betroffenen Planbereich als „Sonstige Landwirtschaftsfläche“ dar. An das Plangebiet grenzt sowohl eine großräumige, als auch eine regionale Straßenverbindung an. In unmittelbarer Nähe befindet sich südwestlich ein Vorranggebiet Windenergie‐ nutzung und im Nordwesten ein Vorbehaltsgebiet für die Rohstoffsicherung. Beides wird nicht durch die Planung tangiert.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 19

Abb. 2: Auszug ROP – Bereich Ober‐Flörsheim (rot Markierung Plangebiet)

3.2 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ sollen die planungs‐ rechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses geschaffen werden. Der rechtswirksame Flächennutzungsplan stellt für den Planbereich in der Ortsgemeinde Ober‐Flörsheim Flä‐ che für die Landwirtschaft dar. Um dem Entwicklungsgebot gem. § 8 Abs. 2 BauGB Rechnung zu tragen, wurde der Flächennutzungsplan 2015 der Verbandsgemeinde Alzey‐Land im Parallelverfahren gem. § 8 Abs. 3 BauGB in die Darstellung Gemeinbedarfsflächen mit der Zweckbestimmung „Feuerwehrgerätehaus“ geändert.

3.3 Überörtliche Planung und Fachplanungen Die für die neue Bebauung vorgesehene Fläche wurde bisher landwirtschaftlich genutzt und liegt im Rand‐ bereich des Vogelschutzgebietes „Ackerplateau zwischen Ilbesheim und Flomborn“. Dabei handelt es sich um eine ausgedehnte Plateaufläche des rheinhessischen Tafel‐ und Hügellandes. Die Fläche ist die größte ungegliederte und zugleich störungsärmste Offenlandfläche in Rheinland‐Pfalz. Beim Anbau dominieren Getreide und Zuckerrüben. Als ausgedehnte Kultursteppe ohne Bebauung (lediglich eine querende Land‐ straße) ist das Plateau Sammelbecken für zahlreiche rastende Vogelarten des Offenlandes. So beherbergt es die größten Mauser‐ und Schlafplätze von Rohr‐ und Wiesenweihe in Rheinland‐Pfalz (bzw. Südwest‐ deutschland), daneben treten auch Korn‐ und Steppenweihen auf. Die Wiesenweihe hat schon im Gebiet gebrütet und die Brutdichten von Wachtel, Schafstelze und Grauammer sind außergewöhnlich hoch. Als Erhaltungsziele sind die Erhaltung oder Wiederherstellung der Offenlandschaft mit landwirtschaftli‐ cher Nutzung als störungsarmes und bedeutsames Mauser‐, Rast‐ und Brutgebiet zu nennen.1 Aufgrund der Lage im Vogelschutzgebiet wurde eine Natura 2000‐Vorprüfung durchgeführt (siehe Kapitel: Natura 2000‐Vorprüfung).

1 http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=g&c=vsg&pk=VSG6314‐401; Zugriff 03/17

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 20

Abb. 3: Vogelschutzgebiet in der VG Alzey‐Land und dem Planungsbereich (rote Markierung/ Quelle Landesinformations‐ system RLP)

4 STÄDTEBAULICHE RAHMENDATEN DES PLANGEBIETES

4.1 Räumlicher Geltungsbereich Das Plangebiet liegt am nördlichen Siedlungsrand der Ortsgemeinde Ober‐Flörsheim zwischen den Orts‐ gemeinden Flomborn und Ober‐Flörsheim. Richtung Norden schließt sich der Auffahrtsbereich von der B 271 auf die L 386 an, im Westen schließen sich landwirtschaftlich genutzte Flächen bzw. ein Kleingarten an, im Osten grenzt das Plangebiet an die B 271 an und im Süden an das Neubaugebiet „Wasserriss“. Der räumliche Geltungsbereich erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 7.500 m² und umfasst die Flur 1 mit dem Flurstück 884 und Teilflächen der Flurstücke 803, 876, 880 und 883. Die überplanten Flächen mit Ausnahme des Flurstücks Flur 1 Nr. 803 unterliegen dem vereinfachten Flur‐ bereinigungsverfahren Ober‐Flörsheim. Der neue Bestand der Flurbereinigung ist mittlerweile rechtskräf‐ tig und wurde bereits in die vorliegende Planzeichnung aufgenommen. Das angepasste Kataster sowie die räumliche Abgrenzung des Geltungsbereiches ist in der Planzeichnung im Maßstab 1:500 verbindlich dargestellt.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 21

Abb. 4: Lage des Plangebietes im Ortsgefüge (ohne Maßstab)/Quelle: Landesinformationssystem RLP

4.2 Beschreibung des Untersuchungsgebietes Das im räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans befindliche Grundstück stellt derzeit eine frische Ackerbrache dar. Im Norden und Osten wird die Fläche von Straßen (L386, B271), im Süden von dem Neubaugebiet „Wasserriss“ umschlossen. Im Westen schließt die Fläche an eine Kleingartenanlage an.

Abb. 5: Blick auf die betroffene Fläche Quelle: Aufnahme von BG Natur, 2016

Abb. 6: Blick auf die betroffene Fläche aus nördlicher Richtung (Quelle: Aufnahme von BG Natur, 2016) und Nutzungsstruk‐ turen im Umfeld (ohne Maßstab/Quelle Landesinformationssystem RLP)

Die Fläche befindet sich zwischen den Ortslagen von Ober‐Flörsheim und Flomborn. Die das Umfeld des Plangebietes prägende Nutzungen und Einrichtungen können der Planübersicht entnommen werden.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 22

4.3 Besitz‐ und Eigentumsverhältnisse Die Grundstücke im Plangebiet befinden sich im Eigentum der Ortsgemeinde Ober‐Flörsheim.

5 STANDORTALTERNATIVEN

Für die Entwicklung des geplanten Vorhabens zur Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses wurde im Vor‐ feld der Planung eine Machbarkeitsstudie von der Verbandsgemeinde Alzey‐Land in Auftrag gegeben. Da‐ bei wurden vier verschiedene Standorte für das künftige Feuerwehrgerätehaus untersucht. Alle mögli‐ chen Standorte sind dabei um die Ortsgrenze Flomborn ‐ Ober‐Flörsheim angesiedelt und liegen unmit‐ telbar an der L386 sowie der B271.

Abb. 7: Lage der 4 Alternativstandorte (Quelle: BG Natur; September 2016)

Die Standortanalyse kam zu dem Ergebnis, dass hinsichtlich der Streckenunterschiede innerhalb des Ein‐ satzgebietes nur marginale Abweichungen ersichtlich werden und auch die Erreichbarkeit durch die Ein‐ satzkräfte für alle Standorte fast identisch ist. Entscheidend beim Grundstücksvergleich waren neben dem Flächenbedarf die Vorgaben des LBM sowie die Vorgaben der DIN 14092 zur kreuzungsfreien Anordnung von PKW‐ und Alarmzufahrt. Aufgrund der Zwangspunkte hinsichtlich der Zu‐ und Abfahrt sowie der geringen Fläche ist das Grund‐ stück 1 (siehe Abb. 11) für die Nutzung als Feuerwehrgerätehaus am wenigsten geeignet. Das Grundstück 3 in Ober‐Flörsheim ist parzelliert und im Besitz mehrerer (Privat‐) Eigentümer. Die zu erwartenden Grunderwerbskosten lassen dies als unwirtschaftlich erscheinen. Das Grundstück 4 ist ebenfalls mit Kosten für den Grunderwerb verbunden. Die Nutzungsoption für die vorhandenen Gebäude kann jedoch diese Kosten und die mit dem Grundstück verbundenen Risiken nicht aufwiegen. Vom Zustand der Gebäude hat man sich anlässlich eines Ortstermins überzeugt und die Er‐ kenntnisse vor Ort überprüft und bestätigt. Da eine Nutzbarkeit der Gebäude aus wirtschaftlicher Sicht sowie unter Berücksichtigung der Zwangspunkte und des letztlich auch deutlich zu großen Grundstücks nicht sinnvoll erscheint, spricht auch dieses Grundstück dagegen.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 23

Der ausgewählte Standort (Grundstück 2) konnte alle Anforderungen vollumfänglich erfüllen und wurde daher ausgewählt.2 Innerhalb des Plangebietes wurden ebenfalls verschiedene Alternativen geprüft. Die aktuelle Konzeption ergibt sich auf der Grundlage der Lage der Zufahrt zum Grundstück. Hier sind keine Spielräume für ander‐ weitige Möglichkeiten vorhanden, da das Grundstück direkt an die B 271 und hier an die Abbiegespur zur L 386 grenzt. Die Vorhabengkonzeption ergibt sich zudem aus den Anforderungen der Nutzung.

6 ÖRTLICHE GEGEBENHEITEN

6.1 Topographie Das Plangebiet stellt sich als weitgehend eben dar.

6.2 Boden Die natürliche Ertragsfähigkeit der landwirtschaftlichen Flächen ist als „sehr hoch“ einzustufen.3 Für den Planbereich wurde zudem ein Geotechnisches Baugrundgutachten erstellt, in dem der Baugrund hinsichtlich der Bebaubarkeit und der Möglichkeit zur Versickerung von Oberflächenwasser erkundet wurde.4 Der erkundete Untergrund ist im Wesentlichen aus zwei stratigraphischen Einheiten (Folgen) aufgebaut: einer quartären Decklage mit Bodenbildungshorizont über Ablagerungen des Kalktertiärs des Mainzer Be‐ ckens.

Quartäre Decklage mit Bodenbildungshorizont (Folge 1) Die Decklage wurde mit einer Mächtigkeit von 1,2 bis 2,2 Meter als Schluff mit wechselnden Anteilen von Sand, Ton und Kies erbohrt. Es handelt sich um einen autochthonen bis umgelagerten Löß bzw. Lößlehm. Der Boden zeigt unterschiedliche Kalkgehalte. Die Konsistenz ist steif bis halbfest. Das Farbspektrum liegt vorwiegend im braun‐grauen Bereich, wobei der Bodenbildungshorizont eher eine dunkelbraune bis braune Farbgebung besitzt. Zum Liegenden hin sind vermehrt Kalksteinstücke zu beobachten. Der an der Oberfläche vorhandene Bodenbildungshorizont ist zwischen dreißig und fünfzig Zentimeter mächtig und weist unterschiedliche Anteile an organischen Bestandteilen auf. Die Schlagzahlen N 10 der leichten‐ Rammsondierungen (DPL, siehe Anlage 3) steigen in der Regel zur Tiefe hin an. Die Folge 1 ist dem Homo‐ genitätsbereich A zugeordnet.

Kalktertiär des Mainzer Beckens (Folge 2) Unter der quartären Decklage steht das sogenannte „Kalktertiär“ des Mainzer Beckens an: eine Mischung aus unterschiedlich kalkhaltigen Tonen und Schluffen (Mergel), häufig in Wechsellagerung mit Kalkstein‐ bänken. Die Konsistenz der bräunlich gefärbten Mergel ist als steif bis halbfest zu bezeichnen. Die Kalk‐ steinbänke (Festgestein) zeigen unterschiedliche Mächtigkeiten von eins bis zwei Zentimeter bis mehrere Dezimeter. Die Mächtigkeiten der Kalksteinbänke wechseln häufig nach einigen Metern bzw. die Bänke keilen aus. Durch das „Zerbohren“ der Kalksteinbänke liegt in der Regel in der Bohrsonde ein Kies bzw. kiesiges Material vor. Werden die Kalksteinbänke zu mächtig, ist kein weiterer Bohr‐ bzw. Rammfortschritt mehr zu erzielen. Die Schlagzahlen N 10 der leichten Rammsondierungen (DPL, siehe Anlage 3) steigen in der Regel zur Tiefe hin an. Im Bereich von Kalksteinbänken erhöhen sich die Schlagzahlen sprunghaft bzw. die Sondierung bleiben stecken. Die Basis der tertiären Schichten wurde im Rahmen der Geländearbeiten nicht erkundet. Die Folge 2 ist dem Homogenitätsbereich B zugeordnet. Im Gutachten werden Empfehlungen für die Bauausführung erläutert.

2 Vgl. Machbarkeitsstudie; Kommunalbau Rheinland‐Pfalz; Stand 12/2015 3 Vgl. Lanis, aufgerufen unter: http://map1.naturschutz.rlp.de/; Stand 03/17 4 Vgl. Geotechnisches Baugrundgutachten; Büdinger, Fein, Welling GmbH; Stand 02/2017

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 24

6.3 Wasser, Grundwasser, Versickerung Das Gebiet liegt in einer Region, das mit einem Jahresniederschlag von 500‐650 mm5 zu den niederschlags‐ armen Bereichen Mitteleuropas zählt. Aufgrund dessen wird in dieser Landschaft mit rund 25‐50 mm/a6 relativ wenig Grundwasser neu gebildet. Wasserschutzgebiete und Oberflächengewässer sind durch die Planung nicht betroffen.7 Die zur baulichen Erweiterung vorgesehene Fläche ist komplett frei von Versieglung. Im Geotechnisches Baugrundgutachten8 wurden die Ergebnisse der Untersuchung zur Versickerungsfä‐ higkeit dargelegt. Die scheinbare Untergrunddurchlässigkeit der oberflächennahen Schichten (Bodenbil‐ dungshorizont) von etwa 1,5 bis 2,2 × 10 ‐4 m/s ist fast ausschließlich auf das ausgeprägte Sekundärporen‐ volumen bzw. Makroporensystem (Wurm und tiefere Wurzelröhren) zurückzuführen. Das korngrößenab‐ hängige Primärporenvolumen trägt im vorliegenden Fall nur sehr wenig zur hydraulischen Durchlässigkeit bei. Die quartären Decklagen und das Kalktertiär sind hinsichtlich der hydraulischen Durchlässigkeit als ‐6 eher schwach durchlässig einzustufen. Hier ist mit kf ‐Werten im Größenbereich von etwa 10 bis 10‐8 m/s zu rechnen. Die Tonmergel gelten als quasi Wasserstauer und sind dementsprechend als nahezu wasserundurchlässig zu bezeichnen. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse eignet sich der Untergrund im Bebauungsplangebiet nur bedingt für eine „Versickerung“. Deshalb sind Versickerungsanlagen mit einem Notüberlauf, soweit genehmigungsfähig in die Kanalisation bzw. in die nächstgelegene Vorflut zu planen. Grundsätzlich sollte eine Regenwasserbewirtschaftung mittels Dachbegrünung und Überlauf in Zisternen mit Brauchwassernutzung angestrebt werden. Insbesondere durch eine Dachbegrünung können die an‐ fallenden Niederschlagsmassen stark vermindert werden. Es werden folgende Empfehlungen für Versickerungsanlagen gegeben: Zur Retention des Niederschlagswassers können Mulden (oder eine Mulde) ausgeformt werden. . Die Wassermenge je Flächeneinheit ist auf eine definierte Einstauhöhe von 30 cm zu begrenzen. Dies sollte durch Notüberläufe geregelt werden. . Die Dimensionierung der Mulden ist in Abhängigkeit von Klimadaten (Bemessungsregen, Verduns‐ tungsrate), anzusetzendem kf‐Wert und angeschlossener, undurchlässiger Fläche (Au) festzulegen. . Um das relativ lockere Gefüge der oberflächennahen Bodenschichten nicht durch weitere Bodenver‐ dichtung zu zerstören und hydraulisch optimal nutzen zu können, sollten die Mulden möglichst flach in das bestehende Gelände eingebunden werden, da eine Wasseraufnahme zumeist nur in den obersten Bodenschichten (bis etwa 0,5 bis 1 m Tiefe) möglich ist. . Die entsprechenden Muldenflächen sowie das nähere Umfeld sollten vor Baubeginn unbedingt ge‐ kennzeichnet und abgesperrt werden, um eine Bodenverdichtung durch Befahren zu vermeiden. . Der Aushub der Mulden sollte rückschreitend erfolgen. Randwälle können ausgebildet werden. . Die eigentliche Muldenfläche sollte dabei so groß wie möglich gewählt werden, um die Wasser‐Spei‐ cherkapazität der relativ lockeren, oberflächennahen Bodenschichten ausnutzen zu können. Auf diese Weise wird im Sommerhalbjahr ein Großteil des anfallenden Sickerwassers wieder verdunstet bzw. evapotranspiriert. Dies gilt insbesondere in Verbindung mit einer geeigneten Vegetation, die auch einen zusätzlichen Erosionsschutz bietet. . Die Muldeneinläufe sind zur Erosionsminderung mit Steinen bis zum Muldentiefsten zu versehen; ggfls. sind zusätzliche Absetzkästen einzuplanen. . Die Muldenfläche selbst sollte mit geeignetem Sickerrasen versehen werden (ggfls. Roll‐bzw. Fertig‐ rasen verwenden). . Die Inbetriebnahme der (Versickerungs‐ bzw.) Einlagerungsmulde(n) sollte nicht vor Ablauf einer ers‐ ten Vegetationsperiode (Anwachsphase) erfolgen (entfällt, wenn Fertigrasen verwendet wird).

5 Vgl. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten; aufgerufen unter: http://www.kwis‐rlp.de/index.php?id=8630; Stand 03/17 6 Vgl. http://www.geoportal‐wasser.rlp.de/servlet/is/2025/Stand: 03/17 7 Vgl. http://www.geoportal‐wasser.rlp.de/servlet/is/2025/Stand: 03/17 8 Vgl. Geotechnisches Baugrundgutachten; Büdinger, Fein, Welling GmbH; Stand 02/2017

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 25

. Es ist darauf hinzuweisen, dass im Laufe der Betriebszeit die Infiltrationsrate von Versickerungsmul‐ den erfahrungsgemäß abnimmt. Durch regelmäßige Wartungsarbeiten kann dieser Prozess vermin‐ dert werden. . Der Abstand der Mulden zu Gebäuden sollte mindestens gemäß DWA‐A 138 bemessen sein, besser wäre ein größerer Abstand. Dadurch soll verhindert werden, dass Wasser an erdberührte Bauwerk‐ steile gelangt und Nässeschäden verursacht. Anmerkungen: Bei den vorbeschriebenen Untergrundverhältnissen ist zu berücksichtigen, dass insbeson‐ dere bei Starkregenereignissen möglicherweise auch bei lang anhaltenden Regenperioden ein Großteil des anfallenden Niederschlagswassers über den Notüberlauf abgeführt wird.

6.4 Ortsbild / Naherholung Das Plangebiet ist bereits stark anthropogen vorbelastet durch die direkt angrenzenden Straßen sowie die vorhandene Wohnbebauung. Es verfügt über keine naherholungsrelevanten Strukturen. Bei den vorhan‐ denen Wirtschaftswegen handelt es sich um kaum erkennbare Wiesenwege.

7 NATURA 2000‐VORPRÜFUNG

Aufgrund der Lage im Vogelschutzgebiet wurde eine Natura 2000‐Vorprüfung durchgeführt. Nach Ein‐ schätzung des Gutachters bietet die Fläche hinsichtlich ihrer Habitatstruktur einen Lebensraum für Vogel‐ arten landwirtschaftlich genutzter Flächen mit hoher Störtoleranz. Durch die umgebenden Vertikalstruk‐ turen und Störungen vom Siedlungsrand, wird die Wertigkeit für diese Artengruppe allerdings als gering eingeschätzt. Da die Gebietsveränderung nur 0,02% des Vogelschutzgebietes in Anspruch nimmt und im unmittelbaren Umfeld großräumige Agrarlandschaften anzutreffen sind, wird auch eine erhebliche Beein‐ trächtigung der genannten Zielarten (Haupt‐ und Nebenvorkommen) ausgeschlossen. Für die Gruppe der Greifvögel weist die Fläche keinen Baumbestand auf. Die im Vogelschutzgebiet gemeldeten bodenbrü‐ tenden Greifvogelarten sind lediglich Wintergäste. Somit sind keine Bruthabitate betroffen. Durch die Versieglung wird nur ein verhältnismäßig kleiner Anteil des Nahrungsareals in Anspruch genommen. Er‐ hebliche Beeinträchtigungen werden daher ausgeschlossen. Für die Gruppe der Feldvögel stellt sich der Geltungsbereich als Grünbrache dar und weist ein niedriges Potential für diese auf. Aufgrund der umge‐ benen Bebauung sowie der Straßenführung ist die Fläche bereits erheblichen Belastungen ausgesetzt. Deshalb werden auch für diese Artengruppe erhebliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen. Hinsichtlich der weitgehend offenen Landschaft sowie der schluffigen Lehmböden wird das Feldhamster‐ vorkommen nicht ausgeschlossen. Ebenso ist das Vorkommen der Zauneidechse im Bereich der randli‐ chen Böschung potentiell möglich.9 Da der gesamte Geltungsbereich eine vormals ackerbaulich genutzte Fläche darstellt und erst kürzlich aus der Nutzung genommen wurde, bietet die Fläche derzeit keinen Lebensraum gefährdeter, seltener oder erhaltenswerter Pflanzen10. Regelmäßige Bodenbearbeitung, Pestizid‐ und Düngemitteleinsatz sowie ein monostruktureller Aufbau, prägen Bedingungen, die eine starke Selektion der vorkommenden Pflanzen‐ arten bewirken. Die intensiv genutzte Fläche bietet auf Grund der langen Zeiträume ohne Vegetationsbe‐ deckung und den häufigen Störungen während der Bewirtschaftung in der Regel nur wenig strukturrei‐ chen Lebensraum für Pflanzen.

Ergebnis Die Natura 2000‐Vorprüfung der Wirkfaktoren für die gelisteten vorkommenden Arten ergab, dass keine oder nicht erhebliche Beeinträchtigungen von dem geplanten Vorhaben ausgehen. Eine artenschutzrecht‐

9 Vgl. Natura 2000‐Vorprüfung; BG Natur, September 2016 10 Einschätzung des Fachgutachters J. Tauchert; Stand 02/2017

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 26 lich relevante Beeinträchtigung des Feldhamsters und der Zauneidechse sind allerdings nicht auszuschlie‐ ßen. Die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände sind im Rahmen des Bauantrags in einem arten‐ schutzrechtlichen Fachbeitrag zu prüfen.11 Unter Berücksichtigung ggf. erforderlicher Maßnahmen hinsichtlich des Artenschutzes ist nicht mit erheb‐ lich beeinträchtigenden Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Tiere zu rechnen. Die Umweltauswirkun‐ gen werden daher mit einer geringen Erheblichkeit bewertet. In Bezug auf Lebensräume von geschützten und gefährdeten Pflanzenarten sind keine nachteiligen Um‐ weltauswirkungen zu erwarten.12

8 SPEZIELLE ARTENSCHUTZRECHTLICHE PRÜFUNG ZAUNEIDECHSE UND FELDHAMSTER (SAP)

Da im Rahmen der Natur 2000‐Vorprüfung eine artenschutzrechtlich relevante Beeinträchtigung des Feld‐ hamsters und der Zauneidechse nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde nicht – wie vom Gutachter empfohlen im Rahmen des Bauantrages – sondern bereits auf Ebene des Bebauungsplanes eine spezielle Artenschutzrechtlich Prüfung durchgeführt. Es erfolgte eine Prüfung auf Vorkommen des Feldhamsters und der Zauneidechse und eine Untersuchung, ob gegen die artenschutzrechtlichen Bestimmungen des § 44 Abs. 1 BNatSchG verstoßen werden könnte. Im Folgenden werden die Ergebnisse der SaP zusammengefasst wiedergegeben. Detaillierte Ausführun‐ gen sowie die vorgeschlagenen Maßnahmen sind der SaP selbst zu entnehmen (Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018). Diese ist Bestandteil des Ver‐ fahrens und Grundlage für die Umsetzung der vorgeschlagenen Inhalte.

8.1 Methode13 Im Rahmen einer querschnittsorientierten Begehung am 26.01.2018 wurde das im Plangebiet existie‐ rende Biotoptypenspektrum erfasst und hinsichtlich seiner Habitatqualität für die streng geschützten Ar‐ ten Feldhamster und Zauneidechse geprüft. Dabei wurden alle im Plangebiet und in dessen Randberei‐ chen vorkommenden Strukturen begutachtet und hinsichtlich ihrer Wertigkeit für streng geschützte Arten überprüft. Bei sechs weiteren Begehungen im Frühjahr 2018 wurde das Plangebiet genauer auf das Vor‐ kommen streng geschützter Zauneidechsen und Feldhamster untersucht.14

8.2 Zauneidechse15

Artenschutzrechtliche Beurteilung Auf Grund der Biotoptypenausstattung und nach Durchführung der Begehungen des Gebietes ist nicht damit zu rechnen, dass das hauptsächlich aus einer jungen Ackerbrache bestehende Plangebiet streng bzw. europarechtlich geschützten Arten als Reproduktionsstätte oder als für die lokale Teilpopulation we‐ sentliches Rast‐ oder Nahrungshabitat dient. Die streng geschützte Zauneidechse konnte lediglich im Be‐ reich der ruderalen Böschung am nordwestlichen Rand des Untersuchungsgebiets in geringer Dichte nach‐ gewiesen werden. Im Plangebiet selbst gelang kein Nachweis. Aufgrund der potenziellen Eignung auch der östlichen Böschung, über die die Zufahrt zum Gelände erfolgen soll, und der jungen Ackerbrache selbst kann ein Vorkommen von Zauneidechsen im Vorhabenbereich zum Zeitpunkt der Baumaßnahme jedoch zunächst nicht ausgeschlossen werden.

11 Vgl. Natura 2000‐Vorprüfung; BG Natur, September 2016 12 Einschätzung des Fachgutachters J. Tauchert; Stand 02/2017 13 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018 14 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018 15 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 27

Die von der Planung betroffenen Flächen sind durch vorbereitende Maßnahmen für Reptilien unattrak‐ tiv zu gestalten, so dass ein Aufenthalt der streng geschützten Tiere im Baubereich mit großer Wahr‐ scheinlichkeit ausgeschlossen werden kann und sich das Tötungsrisiko nicht signifikant erhöht. Ist dies gewährleistet, so ist die Errichtung des Feuerwehrgerätehauses mit zugehöriger Infrastruktur trotz des nachgewiesenen Vorkommens der streng geschützten Zauneidechse in unmittelbarer Nachbarschaft ohne Verstoß gegen die Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG realisierbar.16

Erforderliche Maßnahmen Um die Tötung oder Verletzung streng geschützter Zauneidechsen möglichst zu vermeiden, so dass sich deren allgemeines Lebensrisiko durch die Realisierung des Bauvorhabens nicht signifikant erhöht, sind Maßnahmen zu ergreifen, welche das gesamte künftige Baufeld für Reptilien unattraktiv gestaltet. Hierzu sind die Flächen des Feuerwehrgerätehauses, des umgebenden Funktionsbereichs, der geplanten Zufahrt und der erforderlichen Baustelleneinrichtung ab Mitte August 2018 in der Vegetationszeit (bis September und ab März) bis zum Beginn der Baumaßnahme mindestens einmal monatlich zu mulchen. Hierdurch werden den Zauneidechsen die Deckungsmöglichkeiten genommen. Die wiederkehrende Mahd verhin‐ dert zugleich, dass im Frühjahr boden‐ oder staudenbrütende Vögel Gelege im Baubereich anlegen, sollte die Baumaßnahme bis dahin noch nicht begonnen haben. Die erste Mulchmahd hat spätestens bis Mitte August zu erfolgen, da sich die Zauneidechsen‐Männchen bereits ab Ende August zur Winterruhe zurück‐ ziehen. So kann mit hinreichender Sicherheit vermieden werden, dass sich Reptilien im Baubereich zur Überwinterung eingraben. Im Böschungsabschnitt der geplanten Zufahrt von der Landesstraße L 386 sind nach der Mahd die Versteckplätze zu beseitigen. Ist dies nicht möglich, so ist der entsprechende Bö‐ schungsabschnitt bis zum Beginn der Baumaßnahme mit Silofolie abzudecken, um die Einwanderung von Zauneidechsen zu unterbinden. Die Silofolie ist ausreichend zu sichern, um ein Verwehen auf die benach‐ barte Straße zu verhindern. Zusammenfassend sind folgende Maßnahmen erforderlich, um das Eintreten der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände zu vermeiden: . Mahd der Ackerbrache (Baubereich mit Baueinrichtungsflächen) und der südöstlichen Böschung (Zu‐ fahrt), um eine Einwanderung von Zauneidechsen zu verhindern. . Dauerhaftes Kurzhalten der Vegetation im Baubereich durch wiederkehrende Mahd monatlich wäh‐ rend der Vegetationsperiode (bis September und ab März). . Ausführungszeit der Tiefbauarbeiten möglichst in den Wintermonaten, um eine Einwanderung der Zauneidechsen in die Baustelle definitiv zu vermeiden (Winterstarre der Reptilien). . Falls die Tiefbauarbeiten während des Sommerhalbjahres ausgeführt werden: Stellen eines Reptili‐ enschutzzaunes in den Bereichen, in denen das Baufeld direkt an die Böschungen im Norden bzw. die Versickerungsfläche im Süden angrenzt. Der Zaun bleibt bis zum Abschluss der Tiefbauarbeiten stehen. . Während der Bauzeit Abmarken der zu erhaltenden Böschungsbereiche im Osten und Norden sowie der Versicherungsfläche im Süden mit Flatterband. Sollte diese Maßnahme nicht ausreichend sein, so sind die Flächen durch Bauzäune zu sichern.17

8.3 Feldhamster18 Das Plangebiet weist ein hohes Besiedlungspotenzial für Feldhamster (Cricetus cricetus) auf (HELLWIG 2002, 2010). Es sind mehrere Nachweise der streng geschützten Art in den westlich angrenzenden und noch bewirtschafteten Ackerflächen vorhanden (PLAN B GBR 2015), so dass das Vorkommen anhand der Lage des Gebietes nicht generell ausgeschlossen werden kann.

16 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018 17 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018 18 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 28

Das Potential auf der Ackerbrache im Plangebiet ist zwar als nicht so hoch anzusehen wie das der umlie‐ genden bewirtschafteten Ackerflächen, ein wirkliches Ausschlusskriterium für das Vorkommen des Feld‐ hamster bietet dies aber nicht. Oft halten sich Bestände der streng geschützten Nagetiere in jungen Brach‐ flächen noch lange über den Bewirtschaftungszeitraum hinaus. Für den Feldhamster als sehr standorttreue Art erfüllen Brachflächen oder Ackerrandstreifen insbeson‐ dere hinsichtlich der überlebenswichtigen Deckung eine wichtige Funktion (vgl. LANDESAMT FÜR UM‐ WELT, WASSERWIRTSCHAFT UND GEWERBEAUFSICHT RHEINLAND‐PFALZ 2009). Aus diesem Grunde wurde das Gelände im Rahmen der Geländebegehungen am 22.05.2018 gezielt nach der Standardme‐ thode nach WEIDLING & STUBBE (1998) nach Hamsterbauen abgesucht. Bei der Begehung wurde nach Öffnung der vorhandenen Baue, sowie Fall‐ und Schlupfröhren von Feld‐ hamstern, nach Erdauswurf, nach Fraßspuren und nach sonstigen Spuren gesucht. Es konnten keine Nachweise auf das Vorkommen des streng geschützten Feldhamsters erbracht werden. Somit ist davon auszugehen, dass die Art im Plangebiet nicht vorkommt.

8.4 Fazit Bei Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen ist das Vorhaben der Errichtung eines Feuerwehrgerä‐ tehauses aller Voraussicht nach ohne Verstoß gegen die Bestimmungen der Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG (Tötungsverbot gemäß §44 Abs. 1 Nr. 1, Störungsverbot gemäß §44 Abs. 1 Nr. 2, Beschädi‐ gungsverbot gemäß §44 Abs. 1 Nr. 3, Schädigungsverbot gemäß §44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG) möglich.19

9 SCHALLSCHUTZ

Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Belange des Immissionsschutzes als Bestandteil der Belange des Umweltschutzes gem. § 1 Abs. 5 Nr. 7 BauGB zu berücksichtigen. Von dem Plangebiet können insbesondere Gewerbelärmimmissionen ausgehen und auf die südlich an‐ grenzenden Wohnnutzungen einwirken. Hierbei kann es sich um Aktivitäten und Nutzungen im Bereich des Feuerwehrgerätehauses handeln. Zur Beurteilung der von den geplanten Nutzungen zukünftig ausge‐ henden Lärmemissionen und deren Einwirkungsintensität hat die Ortsgemeinde Ober‐Flörsheim die Aus‐ arbeitung eines schalltechnischen Gutachtens beauftragt.20 In diesem wurden für die drei Szenarien „Übung ohne Maschineneinsatz“, „Übung mit Maschineneinsatz“ und „nächtlicher Einsatz“ die Geräuscheinwirkungen auf die schutzwürdigen Wohnnutzungen entlang der Straße „Blücherring“ untersucht. Für den Tageszeitraum (06.00‐22.00 Uhr) ist eine Einhaltung des Immissionsrichtwertanteils an den schutzwürdigen Nutzungen in der Umgebung des Feuerwehrgerätehauses während Übungen ohne Ma‐ schineneinsatz gewährleistet. Bei der Durchführung von Übungen mit Maschineneinsatz wird der Immis‐ sionsrichtwert für seltene Ereignisse von 70 dB(A) eingehalten. Es ist aber sicherzustellen, dass die folgen‐ den Bedingungen eingehalten werden: . Übungen mit Maschineneinsatz und weitere seltene Ereignisse, wie beispielweise das Feuerwehrfest oder der Tag der offenen Tür dürfen an nicht mehr als 10 Tagen im Jahr stattfinden. . Übungen mit Maschineneinsatz und weitere seltene Ereignisse dürfen an nicht mehr als an zwei auf‐ einanderfolgenden Wochenenden durchgeführt werden. . Es dürfen keine Übungen oder andere laute Aktivitäten (bspw. Feuerwehrfest mit Musik) im Nacht‐ zeitraum (22.00‐06.00 Uhr) durchgeführt werden.

19 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018 20 Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan „Auf der Platte“ – Berichtnummer: 970‐1, Berichtsdatum: 13.09.2018, WSW & Partner GmbH in Kooperation GSB GbR

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 29

Nur bei Einhaltung der genannten Bedingungen ist die schalltechnische Verträglichkeit des geplanten Feu‐ erwehrgerätehauses mit den bestehenden schutzwürdigen Wohnnutzungen gewährleistet. Im Nachtzeitraum (22.00‐06.00 Uhr – lauteste Nachstunde) wird durch nächtliche Feuerwehreinsätze der Immissionsrichtwert für einen Regelbetrieb (also an jedem Tag eines Jahres zulässig) von 40 dB(A) für Allgemeine Wohngebiete um bis zu 4,2 dB(A) überschritten. Nach 7.1 TA Lärm dürfen die Immissionsricht‐ werte überschritten werden, soweit es zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ord‐ nung dient. Bei nächtlichen Feuerwehreinsätzen ist davon auszugehen, dass diese dem Zweck der Gefah‐ renabwehr dienen. Diese finden im Durchschnitt etwa fünfmal pro Jahr statt. Die ermittelten Beurtei‐ lungspegel halten den Immissionsrichtwert für ein Mischgebiet, in dem Wohnen ebenfalls noch regelmä‐ ßig zulässig ist, von 45 dB(A) ein. Daher ist die Überschreitung an den schutzwürdigen Wohnnutzungen Blücherring 38 und Blücherring 40 in der lautesten Nachtstunde als hinnehmbar einzustufen. Auch ein mögliches Überschreiten des Spitzenpegels etwa durch das Entlüften der Betriebsbremse eines Lkw ist als hinnehmbar einzustufen. Aus schalltechnischer Sicht ist die Errichtung des Feuerwehrgerätehauses an dem geplanten Standort in der nördlichen Ortsrandlage von Ober‐Flörsheim unter den genannten Bedin‐ gungen für Übungen mit Maschineneinsatz und weitere seltene Ereignisse als mit den nächstgelegenen Wohnnutzungen verträglich einzustufen.21

10 VER‐ UND ENTSORGUNG

Das im Plangebiet anfallende nicht behandlungsbedürftige Niederschlagswasser sämtlicher Dachflächen, privater Verkehrsflächen und sonstiger befestigter Flächen soll Mulden zugeleitet werden. Im Rahmen des Geotechnisches Baugrundgutachten22 wurden Empfehlungen für die Anlage der Mulden ausgearbei‐ tet. Darauf aufbauend wurde eine entwässerungstechnische Voruntersuchung erarbeitet.23 Diese hat fol‐ genden Inhalt:

10.1 Regenwasser Für das Plangebiet ist eine Entwässerung im klassischen Trennsystem angedacht. Im Rahmen der durch‐ geführten geotechnischen Untersuchungen wurde festgestellt, dass sich der Untergrund bedingt für eine Versickerung von Oberflächenwasser eignet. Das anfallende Oberflächenwasser der befestigen Flächen wird oberflächennah Versickerungsmulden zu‐ geführt. Als Versickerungsfläche für die Dachfläche des geplanten Gebäudes steht unmittelbar westlich des ge‐ planten Gebäudes eine private Grünfläche zur Verfügung. Die Versickerungsfläche für die geplanten Ver‐ kehrsflächen steht im Osten unmittelbar entlang des straßenbegleitenden Grabens der B271 zur Verfü‐ gung.

10.2 Schmutzwasser Das im Plangebiet anfallende Schmutzwasser kann über den bestehenden Schmutzwasserkanal der Alzeyer Straße (B271) abgeführt werden.

10.3 Fazit Das erforderliche Versickerungsvolumen für die Dachflächen beträgt 53 m³. Um zusätzliches Puffervolu‐ men bei stärkeren Regenereignissen zu schaffen wird empfohlen die Mulde auf 62 m³ zu vergrößern. Ge‐ mäß den Berechnungen versickert das anfallende Niederschlagswasser in der Versickerungsanlage inner‐ halb von ca. 20 h.

21 vgl. Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan „Auf der Platte“ – Berichtnummer: 970‐1, Berichtsdatum: 13.09.2018, WSW & Part‐ ner GmbH in Kooperation GSB GbR 22 vgl. Geotechnisches Baugrundgutachten; Büdinger, Fein, Welling GmbH; Stand 02/2017 23 Entwässerungstechnische Voruntersuchung, WSW & Partner, Kaiserslautern, Stand. Feb. 2018

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 30

Das erforderliche Versickerungsvolumen für die Verkehrsflächen beträgt 101 m³. Um zusätzliches Puffer‐ volumen bei stärkeren Regenereignissen zu schaffen wird empfohlen die Mulde auf 118 m³ zu vergrö‐ ßern. Gemäß den Berechnungen versickert das anfallende Niederschlagswasser in der Versickerungs‐ anlage innerhalb von ca. 28‐30 h. Ggf. kann das Stauvolumen durch die Anlage tieferer Mulden erhöht werden. Dies ist im Rahmen der Ausführungsplanung zu prüfen.

11 VERKEHRLICHE ERSCHLIEßUNG

Das Plangebiet grenzt direkt an die B 271 und wird von hier aus erschlossen. Die Zufahrt in das Plangebiet ist auf Grund der vorhandenen Abbiegespur lagemäßig bestimmt. Es wird erforderlich die Linksabbiege‐ spur mit dem Aufstellbereich zu verkürzen und neu zu markieren.

12 ALTLASTEN / KAMPFMITTEL

Nach derzeitigem Kenntnisstand sind im Geltungsbereich keine Altlasten kartiert, welche zu einer Beein‐ trächtigung der geplanten Nutzung führen können. Sollten bei den Erschließungsarbeiten bzw. beim Aushub von Baugruben Auffälligkeiten im Untergrund angetroffen werden, die auf eine schädliche Bodenveränderung oder auf eine Altablagerung deuten, sind die Erdarbeiten in diesem Bereich zu unterbrechen und die entsprechenden Behörden zu informieren. Für das Plangebiet wurde zudem eine Kampfmittelvorerkundung24 durchgeführt. Diese kam zu dem Er‐ gebnis, dass für das Projektgebiet „Ober‐Flörsheim, Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ nach Auswer‐ tung der verwendeten Luftbildserien und Unterlagen keine potentielle Kampfmittelbelastung bestehen.

24 Vgl. Kampfmittelvorerkundung, Luftbilddatenbank Dr. Carls, GmbH, Estenfeld, 25.01.2017

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 31

13 DENKMALSCHUTZ

Für das Plangebiet liegen zum derzeitigen Planungsstand keine Erkenntnisse zu den archäologischen Fundstellen vor. Laut Denkmalliste sind weder Denkmalzonen noch Einzeldenkmäler im Plangebiet vorhanden. Dennoch ist die Entdeckung von Bodendenkmälern bei Bodenbewegungen nicht ausgeschlossen. Bei der Vergabe der Erdarbeiten sind die Baufirmen vertraglich zu verpflichten, den Baubeginn dem Lan‐ desamt für Denkmalpflege mitzuteilen. Die Bestimmungen des Denkmalpflegegesetzes sind zu beachten. Danach ist jeder zutage kommende ar‐ chäologische Funde unverzüglich zu melden, die Fundstelle soweit als möglich unverändert zu lassen und die Funde sorgfältig gegen Verlust zu sichern.

14 BEGRÜNDUNG DER PLANINHALTE

Mit der folgenden Planung werden Teilbereiche des Bebauungsplanes "Wasserriss" inkl. aller 5 Teilände‐ rungen überplant. Der überplante Bereich betrifft den südlichen Geltungsbereich vorliegender Planung, insbesondere die dort vorhandenen Entwässerungsanlagen. Es erfolgt allerdings eine unveränderte Über‐ nahme der dort getroffenen Festsetzungen.

14.1 Art der baulichen Nutzung Für den Geltungsbereich wird eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr‐ gerätehaus“ festgesetzt. Nach Zusammenlegung der Feuerwehreinheiten Flomborn und Ober‐Flörsheim zur Einheit „Alzey‐Land‐ Süd“, soll der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses realisiert werden. Vorgesehen ist der Neubau ei‐ nes Feuerwehrgerätehauses mit einem Garagenkomplex sowie einem Personalbereich und den erforder‐ lichen Stellplätzen.

14.2 Maß der baulichen Nutzung Um den durch Bodenversiegelung verursachten Eingriff in Boden, Natur und Landschaft auf das für die geplante Nutzung notwendige Maß zu beschränken, wird für den Geltungsbereich die Grundflächenzahl auf 0,7 begrenzt. Die Grundflächenzahl entspricht der im Plangebiet vorgesehenen baulichen Nutzung, die durch den großformatigen Baukörper, den erforderlichen Stellplätzen sowie der für die PKWs / Feu‐ erwehrfahrzeuge getrennte Zufahrt. Die flächige Ausdehnung sowie die Anordnung auf der Grundstücks‐ fläche resultiert aus der vorgesehenen Nutzung und der Vorhabenplanung. Die GFZ wird auf 0,7 begrenzt. Der Baukörper ist lediglich eingeschossig bzw. nur zu Teilen zweigeschossig vorgesehen. Um insbesondere in Bezug auf die Ortsrandlage und den nach Süden anschließenden Wohn‐ gebieten eine hinreichende Integration zu ermöglichen, wird die Höhe der baulichen Anlagen auf max. 7,50 m begrenzt. Dadurch werden unmaßstäbliche bauliche Anlagen am Ortsrand vermieden. Dennoch ist die Festsetzung aus der konkreten Vorhabenplanung der Feuerwehr abgeleitet.

14.3 Überbaubare Grundstücksflächen, Baugrenzen, Bauweise Die festgesetzte Baugrenze orientiert sich an den Anforderungen des Feuerwehrgerätehauses. Hierdurch soll sowohl die Unterbringung der geplanten Nutzungen als auch ein ausreichender Einfahrtsbereich ge‐ währleistet werden.

14.4 Verkehrsflächen / Stellplätze, Garagen und Carports Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes erfolgt über die B 271, über die das Plangebiet an das örtliche und überörtliche Straßenverkehrsnetz angebunden ist. Der Anschluss an die B 271 ist lagemäßig

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 32 bestimmt und basiert auf Abstimmungen mit dem LBM und den Erfordernissen des Feuerwehrgerätehau‐ ses. Insbesondere die auf der B 271 vorhandene Abbiegespur war für die Lage der Zufahrt in das Plange‐ biet maßgeblich. Die Breite entspricht den Belangen des Feuerwehrgerätehauses. Der mit der Realisierung der Planung verbundene Stellplatzbedarf kann innerhalb des Plangebietes sicher‐ gestellt werden. Die Stellplätze sind auf den überbaubaren und nicht überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Dies ermöglicht das Anlegen der erforderlichen Anzahl an Stellplätzen. Garagen und Carports dagegen sollen lediglich innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche errichtet werden. Die vorhandenen Wirtschaftswege werden weitgehend erhalten. Deren Befestigung ist nicht vorgesehen. Der südlich verlaufende Wirtschaftsweg endet im Bereich der Gemeinbedarfsfläche und dient der Zugäng‐ lichkeit der angrenzenden, vorhandenen Mulden. Der nördliche verlaufende Wirtschaftsweg sichert die Zugänglichkeit zur angrenzenden Abfahrt der B 271.

14.5 Bauweise (gem. §§ 22 BauNVO) Es gelten die Bestimmungen der offenen Bauweise. Dies ermöglicht die Umsetzung der geplanten Nut‐ zung.

14.6 Von Bebauung freizuhaltende Flächen Für die Sichtdreiecke im Geltungsbereich und die Bauverbotszone zur B 271 gelten Baubeschränkungen. Diesen wird durch die Festsetzung Rechnung getragen.

14.7 Grünordnerische Festsetzungen / Festsetzungen zum Ausgleich Um einen gestalterisch harmonischen Übergang zwischen der künftigen Wohnnutzung, der freien Land‐ schaft und dem Feuerwehrgerätehaus zu schaffen, ist die Anpflanzung eines Gehölzstreifens entlang der westlichen Außengrenze des Grundstücks vorgesehen. Die in der Planzeichnung festgesetzte private Grünfläche dient im Zusammenhang mit der Festsetzung für das Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen dem gebietsinternen Ausgleich und der Einbindung der Planung in die Land‐ schaft. Zusammen mit den Festsetzungen zur Begrünung der nicht überbauten Grundstücksflächen und der Begrünung der Stellplätze, der naturnahen Anlage / Begründung der Entwässerungsanlagen erfolgt eine Minimierung des Eingriffs. Die Festsetzung für die Fläche mit der Bezeichnung M 1 erfolgt eine Übernahmen aus dem Bebauungsplan „Wasserriss“ unverändert.

14.8 Flächen für die Abfall‐ und Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung und Versicke‐ rung von Niederschlagswasser, sowie für Ablagerungen Für die Belange der Ver‐ und Entsorgung wurde eine Entwässerungstechnische Voruntersuchung, WSW & Partner, Kaiserslautern, Stand. Feb. 2018 erarbeitet. Auf dieser Grundlage wurden die Flächen für die Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser getroffen.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 33

15 FLÄCHENBILANZ

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 34

III. UMWELTBERICHT

A EINLEITUNG

Für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a ist im Bebauungsplanverfahren gem. § 2 Abs. 4 BauGB eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtlichen erheblichen Umwelt‐ auswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden. Für die Ausar‐ beitung des Umweltberichtes ist die Anlage 1 zum BauGB anzuwenden. Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung sind von der Gemeinde für jeden Bauleitplan festzu‐ legen, soweit eine Ermittlung der Umweltbelange für die Abwägung erforderlich ist. Ziel der Umweltprü‐ fung und somit Maßstab für deren Erforderlichkeit ist die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung. Das heißt, der erforderliche Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung reicht nur soweit, als durch die Planung überhaupt erhebli‐ che Umweltauswirkungen zu erwarten sind, und zwar bezogen auf jeden der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB aufgeführten Umweltbelange. Gemäß BauGB ist darzulegen und in die Abwägung mit einzubeziehen, wie Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vermieden oder unvermeidbare Beeinträchtigungen ausgeglichen oder ersetzt werden können. Die durch die Ausweisung zusätzlich zu erwartenden Belastungen sind ebenfalls Bestandteil der Untersuchungen. BauGB Umweltbelang Erhebliche Auswirkun‐ Detaillierungsgrad und gen möglich und Ge‐ Prüfmethode im Rah‐ genstand der Umwelt‐ men der Umweltprü‐ prüfung fung § 1 Abs. 6 Nr. Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, ja Prüfung und Bewertung 7a) Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwi‐ erfolgt schen ihnen sowie die Landschaft und die biologi‐ sche Vielfalt § 1 Abs. 6 Nr. Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Gebiete ja Prüfung und Bewertung 7b) von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europä‐ erfolgt ischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesna‐ turschutzgesetzes § 1 Abs. 6 Nr. umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen Ja Prüfung und Bewertung 7c) und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insge‐ erfolgt samt § 1 Abs. 6 Nr. umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter nein nein 7d) und sonstige Sachgüter § 1 Abs. 6 Nr. Vermeidung von Emissionen sowie der sachge‐ nein nein 7e) rechte Umgang mit Abfällen und Abwässern § 1 Abs. 6 Nr. Nutzung erneuerbarer Energien sowie die spar‐ nein nein 7f) same und effiziente Nutzung von Energie § 1 Abs. 6 Nr. Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von nein nein 7g) sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser‐, Ab‐ fall‐ und Immissionsschutzrechts § 1 Abs. 6 Nr. Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebie‐ nein nein 7h) ten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Er‐ füllung von bindenden Beschlüssen der Europäi‐ schen Gemeinschaften festgelegten Immissions‐ grenzwerte nicht überschritten werden § 1 Abs. 6 Nr. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belan‐ ja Darstellung der voraus‐ 7i) gen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a sichtlichen Wechselbe‐ bis d ziehung und Wirkungs‐ gefüge zwischen den Schutzgütern durch eine Wirkungsanalyse § 1 Abs. 6 Nr. Auswirkungen, auf die aufgrund der Anfälligkeit der nein nein 7j) nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 35

sind, auf die Belangen nach den Bauchstaben a bis d und i. § 1a Abs. 2 zusätzliche Inanspruchnahme von Flächen für bau‐ ja Prüfung und Bewertung liche Nutzungen, zusätzliche Bodenversiegelungen, erfolgt Umnutzung von landwirtschaftlichen, als Wald o‐ der für Wohnzwecke genutzten Flächen § 1a Abs. 3 zusätzliche Eingriffe in Natur und Landschaft ja Prüfung und Bewertung erfolgt

1 KURZDARSTELLUNG DES INHALTS UND DER WICHTIGSTEN ZIELE DES BEBAUUNGSPLANS, EIN‐ SCHLIEßLICH EINER BESCHREIBUNG DER FESTSETZUNGEN DES PLANS MIT ANGABEN ÜBER STAND‐ ORTE, ART UND UMFANG SOWIE BEDARF AN GRUND UND BODEN DER GEPLANTEN VORHABEN (ANLAGE 1 NR.1A BAUGB)

1.1 Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes Ziel des vorliegenden Bebauungsplanes „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ ist es, die planungsrecht‐ lichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses mit den im Umfeld erforderli‐ chen Einrichtungen (Stellplätze und Freianlagen) zu schaffen. Wesentliche Ziele der Planung sind: . Schaffung der bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines Feuerwehrgerä‐ tehauses . Sicherung der Erschließung . Prüfung Immissionsschutzrechtlicher und artenschutzrechtlicher Belange

1.2 Angaben über Standort, Art und Umfang des Vorhabens / Bedarf an Grund und Boden Das ca. 0,75 ha große Plangebiet befindet sich in der Gemeinde Ober‐Flörsheim unmittelbar am nördli‐ chen Siedlungsrand. Das Plangebiet erweitert und arrondiert den bestehenden Siedlungskörper nach Nor‐ den hin. Das Plangebiet wird über die „Alzeyer Straße“, welche östlich der Fläche verläuft, mit der Ortslage verbunden. Nördlich und östlich wird das Gebiet von Straßen (B271/L386) und im Westen von einer Klein‐ gartenanlage umschlossen. Südlich schließt das Neubaugebiet „Wasserriss“ an den Geltungsbereich an.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 36

Abb. 8: Lage des Plangebietes innerhalb der Bebauungsstruktur (ohne Maßstab)/Quelle: Landesinformationssystem RLP

Das Planungsvorhaben liegt auf einer Höhe von ca. 256 und 260 m ü. NN im Naturraum des nördlichen Oberrheintieflandes in den Untereinheiten „Ilbesheimer Lösschwelle“ und „Unteres Pfrimmhügelland“. Das Plangebiet selbst sowie die westlich anschließenden Bereiche werden landwirtschaftlich genutzt. Das Plangebiet befindet sich am Rand des Vogelschutzgebietes „Ackerplateau zwischen Ilbesheim und Flom‐ born“. Für den Geltungsbereich wird eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr‐ gerätehaus“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB festgesetzt. Die bauliche Ausnutzung wird durch die Festsetzung der Grundflächenzahl von 0,7, der Geschossflächenzahl sowie einer max. zulässigen Gebäudehöhe von 7,5 m geregelt. Ergänzend wird eine offene Bauweise festgesetzt. Die maximal mögliche Versiegelung be‐ trägt ca. 2.700 qm. Bezeichnung Fläche Neuversiegelung Bemerkung Bauflächen gesamt ca. 3.342 qm ca. 2.673 qm 3.345 X 0,8 (GRZ) inkl. Überschrei‐ Gemeinbedarf tungsmöglichkeit

Öffentliche Verkehrsflächen ge‐ 940 qm samt davon Verkehrsflächen ca. 515 qm Ca. 140 qm (nicht ange‐ Befinden sich innerhalb der Ge‐ besonderer Zweck‐ rechnet) meinbedarfsfläche, und werden bestimmung der dortigen Versiegelung zuge‐ rechnet Straßenverkehrsflä‐ 65 qm 65 qm che Verkehrsbegleit‐ 361 0 qm grün Flächen für Rückhaltung und Ver‐ 2.140 qm 0 qm sickerung Private Grünfläche 1.023 qm 0 qm

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 37

Gesamt 7.446 qm max. 2.738 qm (0,75ha) (0,27 ha)

Es ergeben sich folgende Rahmendaten

1.3 Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzten und Fachplänen festgelegte Ziele des Umwelt‐ schutzes, die für den Bebauungsplan von Bedeutung sind und der Art, wie diese Ziele und Um‐ weltbelange bei der Aufstellung des Bebauungsplans berücksichtigt wurden (Anlage 1 Nr.1b BauGB)

Regionaler Raumordnungsplan Rheinhessen‐Nahe (ROP) Das Plangebiet liegt im Geltungsbereich des Regionalen Raumordnungsplans Rheinhessen‐Nahe25, wel‐ cher der Gemeinde Ober‐Flörsheim den Schwerpunkt Eigenentwicklung zuweist. Die Fläche wird im Regi‐ onalen Raumordnungsplan als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Ziele, die einer Siedlungsentwicklung entgegenstehen könnten, wie beispielsweise Vorranggebiete oder Grünzüge sind im ROP nicht vorhanden.

Flächennutzungsplan (FNP) Parallel zur Aufstellung dieses Bebauungsplanes wurde die Änderung Nr. 32/22 des Flächennutzungsplans 2015 der Verbandsgemeinde Alzey‐Land durchgeführt. Nach der Änderung wird für das Plangebiet eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehrgerätehaus“ dargestellt. Die Festset‐ zungen des vorliegenden B‐Planes „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ werden somit aus den Darstel‐ lungen des Flächennutzungsplanes entwickelt.

Schutzgebiete Nach dem Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung (LANIS) Rheinland-Pfalz befindet sich das Plangebiet innerhalb des Vogelschutzgebietes „Ackerplateau zwischen Ilbes- heim und Flomborn“ (VSG-6314-401).26

25 Vgl. Planungsgemeinschaft Rheinhessen‐Nahe: Regionaler Raumordnungsplan Rheinhessen‐Nahe 2015 26 Vgl. http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php; Sand 03/17

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 38

Abb. 9: Das Vogelschutzgebiet „Ackerplateau zwischen Ilbesheim und Flomborn“ (links im Zusammenhang mit den bei‐ den Ortslagen und rechts als eigenständige Fläche (ohne Maßstab)/Quelle: Landesinformationssystem RLP

Für das Planvorhaben wurde eine Natura 2000‐Vorprüfung durchgeführt, um zu prüfen, ob es zu erhebli‐ chen Beeinträchtigungen des Vogelschutzgebietes kommen kann. Die Prüfung ergab, dass mit dem Vor‐ haben keine erheblichen Beeinträchtigungen hinsichtlich des Erhaltungszustandes der prioritär genann‐ ten Arten, den maßgeblichen Lebensraumtypen sowie der Erhaltungsziele des Natura 2000 Gebietes her‐ vorgerufen werden. Eine Natura 2000‐Verträglichkeitsprüfung gemäß § 34 BNatSchG ist aus diesen Gründen nicht erforderlich. Laut Biotoptypenkartierung Rheinland‐Pfalz sind im Plangebiet und in unmittelbarer Umgebung keine ge‐ schützten Biotope oder Lebensraumtypen kartiert. Auch werden im Plangebiet keine nationalen Schutzgebiete tangiert.

Fachgesetze Im Folgenden werden die für das Planungsvorhaben zu erbringenden Angaben gem. Nr. 1b der Anlage 1 BauGB, also die Darstellung der in den einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen formulierten Ziele des Umweltschutzes sowie deren Berücksichtigung in der Planung beschrieben. Schutzgut Quelle Zielaussage Berücksichtigung bei der Planauf‐ stellung Boden / . Bundesboden‐ . Sicherung und Wiederherstellung der . Berücksichtigung von Maßnah‐ Fläche schutzgesetz nachhaltigen Funktionen des Bodens men zur Vermeidung und Min‐ . Baugesetzbuch . Abwehr schädlicher Bodenveränderun‐ derung, zum Ausgleich bzw. Er‐ . Bundesnatur‐ gen satz von Beeinträchtigungen des schutzgesetz . Sparsamer und schonender Umgang Schutzguts "Boden": (BNatSchG) und mit Grund und Boden durch Wie‐ . Vorgaben zur Entwicklung von Landesnatur‐ dernutzbarmachung von Flächen, Gehölzstreifen, sonstigen Be‐ schutzgesetz Nachverdichtung und Innenentwick‐ pflanzungen von Rheinland‐ lung zur Verringerung zusätzlicher In‐ . Minderung der Eingriffe in das Pfalz (LNatSchG) anspruchnahme von Böden Bodenpotential durch Vorgaben . Böden sind so zu erhalten, dass sie ihre zur Minimierung des zulässigen Funktion im Naturhaushalt erfüllen Flächenanteils können . Hinweise zur Berücksichtigung von Maßnahmen zum Boden‐ schutz nach DIN

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 39

Schutzgut Quelle Zielaussage Berücksichtigung bei der Planauf‐ stellung Wasser . Wasserhaus‐ . Gewässer sind als Bestandteile des Na‐ . Berücksichtigung von Maßnah‐ haltsgesetz turhalts und als Lebensraum für Tiere men zur Erhaltung des Gebiets‐ . Landeswasser‐ und Pflanzen zu sichern. wasserhaushaltes, zur Vermei‐ gesetz Rhein‐ . Verunreinigungen sind zu vermeiden, dung von Abflussverschärfun‐ land‐Pfalz . Gebot des sparsamen Umgangs mit gen sowie zur Kompensation Wasser verbleibender Beeinträchtigun‐ . Beschleunigung des Wasserabflusses gen ist zu vermeiden. . Minderung der Eingriffe in das Schutzgut "Wasser" durch Vor‐ gaben zur Minimierung des zu‐ lässigen Flächenanteils . Festsetzungen zur Versickerung des anfallenden Niederschlags‐ wassers Klima . Naturschutzge‐ . Schutz, Pflege und Entwicklung von Na‐ . Minderung der Eingriffe durch setz Rheinland tur und Landschaft zur Sicherung der Minimierung des zulässigen Flä‐ Pfalz Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes chenanteils (und damit auch der klimatischen Ver‐ . Vorgaben zur Anpflanzung von hältnisse) als Lebensgrundlage des standorttypischen Laubbäumen Menschen und Grundlage für seine Er‐ holung. Luft / Luft‐ . Bundesimmissi‐ . Schutz des Menschen, der Tiere und . Erarbeitung einer schalltechni‐ hygiene onsschutzgesetz Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der schen Untersuchung inkl. Verordnun‐ Atmosphäre sowie der Kultur‐ und gen Sachgüter vor schädlichen Umweltein‐ wirkungen (Immissionen) sowie Vor‐ beugung hinsichtlich des Entstehens von Immissionen (Gefahren, erhebliche Nachteile und Belästigungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Er‐ schütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen). . TA Luft . Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Um‐ welteinwirkungen durch Luftverunrei‐ nigungen sowie deren Vorsorge zur Er‐ zielung eines hohen Schutzniveaus für die gesamte Umwelt. Tiere und . Bundesnatur‐ . Natur und Landschaft sind im besiedel‐ . Formulierung von Maßnahmen Pflanzen schutzgesetz; ten und unbesiedelten Bereich zu zur Vermeidung und Minderung Landesnatur‐ schützen, zu pflegen und zu entwickeln sowie zur Kompensation ver‐ schutzgesetz . die Leistungsfähigkeit des Naturhaus‐ bleibender Beeinträchtigungen Rheinland‐Pfalz halts , die Nutzbarkeit der Naturgüter, . Vorgaben zum Anpflanzung von die Pflanzen‐ und Tierwelt sowie die standorttypischen Gehölzen Vielfalt, Eigenart und Schönheit von . Biotope nach § 30 BNatSchG Natur und Landschaft sind als Lebens‐ werden nicht tangiert. grundlage für den Menschen und als . Erarbeitung einer Natura 2000‐ Voraussetzung für seine Erholung in Vorprüfung Natur und Landschaft nachhaltig zu si‐ chern. . Baugesetzbuch . Bei der Aufstellung der Bauleitpläne . FFH‐Richtlinie sind insbesondere Belange des Um‐ . Vogelschutz‐ weltschutzes, einschließlich des Natur‐ richtlinie schutzes und der Landschaftspflege, . EU‐ Artenschutz‐ insbesondere verordnung . die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 40

Schutzgut Quelle Zielaussage Berücksichtigung bei der Planauf‐ stellung die Landschaft und die biologische Viel‐ falt, sowie . die Vermeidung und der Ausgleich vo‐ raussichtlich erheblicher Beeinträchti‐ gungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs‐ und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes in seinen in § 1 Abs. 7 Nr. 7 Buchstabe a bezeichneten Bestandteilen (Eingriffsregelung nach Bundesnaturschutzgesetz) zu berück‐ sichtigen. . Ziel ist der Schutz und die Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen von gemeinschaftlicher Bedeutung zur Sicherstellung einer biologischen Viel‐ falt. . Ziel ist der langfristige Schutz und die Erhaltung aller europäischen Vogelar‐ ten und ihrer Lebensräume. . Ziel ist der Schutz besonders oder streng geschützter Arten. Land‐ . Bundesnatur‐ . Schutz, Pflege und Entwicklung und . Maßnahmen zur Eingrünung des schaftsbild schutzgesetz; ggf. Wiederherstellung der Landschaft Gebietes Landesnatur‐ auf Grund ihres eigenen Wertes und als . Beschränkung der Bauhöhe schutzgesetz Lebensgrundlage des Menschen auch Rheinland‐Pfalz in Verantwortung für die künftigen Ge‐ nerationen im besiedelten und unbe‐ siedelten Bereich zur dauerhaften Si‐ cherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie des Erholungswertes von Natur und Landschaft. Kultur‐ und . Denkmalschutz‐ . Aufgabe des Denkmalschutzes und der . Kultur und Sachgüter werden sonstige gesetz Rhein‐ Denkmalpflege ist es, die Kulturdenk‐ durch die Planung nicht betrof‐ land‐Pfalz mäler (§ 3) zu erhalten und zu pflegen, fen Sachgüter insbesondere deren Zustand zu über‐ wachen, Gefahren von ihnen abzuwen‐ den und sie zu bergen. . Landeswaldge‐ . Zweck dieses Gesetzes ist insbeson‐ setz dere, den Wald wegen seines wirt‐ schaftlichen Nutzens (Nutzfunktion) und wegen seiner Bedeutung für die Umwelt, insbesondere für die dau‐ ernde Leistungsfähigkeit des Natur‐ haushaltes, das Klima, den Wasser‐ haushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit, das Landschafts‐ bild, die Agrar‐ und Infrastruktur und die Erholung der Bevölkerung (Schutz‐ und Erholungsfunktion) zu erhalten, er‐ forderlichenfalls zu mehren und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung nachhaltig zu sichern. Energieef‐ . Baugesetzbuch . Ziel dieses Gesetzes ist die Vermeidung . Die energetisch günstige Aus‐ fizienz / er‐ von Emissionen sowie der sachge‐ richtung von Gebäuden wird er‐ rechte Umgang mit Abfällen und Ab‐ möglicht neuerbare wässern. Energie . Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 41

Schutzgut Quelle Zielaussage Berücksichtigung bei der Planauf‐ stellung Mensch . Baugesetzbuch . Berücksichtigung der Belange des Um‐ . Von der Planung sind keine ne‐ . Bundesimmissi‐ weltschutzes bei der Aufstellung/ Än‐ gativen Auswirkungen auf den onsschutzgesetz derung der Bauleitpläne, insbesondere Menschen zu erwarten inkl. Verordnun‐ die Vermeidung von Emissionen (ge‐ . Es erfolgt die Erarbeitung einer gen sunde Wohn‐ und Arbeitsverhältnisse schalltechnischen Untersuchung . TA Lärm und die Sicherheit der Wohn‐ und Ar‐ . DIN 18005 beitsbevölkerung). . Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der Atmosphäre sowie der Kultur‐ und Sachgüter vor schädlichen Umweltein‐ wirkungen (Immissionen) sowie Vor‐ beugung hinsichtlich des Entstehens von Immissionen (Gefahren, erhebliche Nachteile und Belästigungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Er‐ schütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen). . Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Um‐ welteinwirkungen durch Geräusche so‐ wie deren Vorsorge. . Als Voraussetzung für gesunde Lebens‐ verhältnisse für die Bevölkerung ist ein ausreichender Schallschutz notwendig, dessen Verringerung insbesondere am Entstehungsort, aber auch durch städ‐ tebauliche Maßnahmen in Form von Lärmvorsorge und ‐minderung bewirkt werden soll.

B BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER ERHEBLICHEN UMWELTAUSWIRKUNGEN (GEM. §2 ABS.4 S.1 BAUGB)

1 BASISSZENARIO (BESTANDSAUFNAHME DER EINSCHLÄGIGEN ASPEKTE DES DERZEITIGEN UM‐ WELTZUSTANDS EINSCHLIEßLICH DER UMWELTMERKMALE DER GEBIETE, DIE VORAUSSICHTLICH ERHEBLICH BEEINFLUSST WERDEN) UND ÜBERSICHT ÜBER DIE VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG DES UMWELTZUSTANDES BEI NICHTDURCHFÜHRUNG DER PLANUNG

1.1 Schutzgut Mensch, Gesundheit und Bevölkerung

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes Der Mensch kann in vielerlei Hinsicht von bauleitplanerischen Vorhaben unmittelbar oder mittelbar be‐ einträchtigt werden, wobei sich bei der Erfassung und Bewertung teilweise Überschneidungen mit den übrigen zu behandelnden Schutzgütern ergeben. Im Rahmen der Umweltprüfung sind allein solche Aus‐ wirkungen relevant, welche sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen beziehen, nicht jedoch solche, die wirtschaftliche oder sonstige materielle Grundlagen betreffen. Gesundheit und Wohl‐ befinden sind dabei an die im Plangebiet und dem von ihm beeinflussten benachbarten Gebieten beste‐ henden und geplanten Funktionen, Arbeiten und Erholung gekoppelt. Die in den übrigen Schutzgutkapi‐ teln gemachten Angaben (inkl. einzelner Umweltziele) dienen daher auch dem Gesundheitsschutz des Menschen. Die für eine bauliche Nutzung in Aussicht gestellte Fläche in der Ortsgemeinde Ober‐Flörsheim zeichnet sich dadurch aus, dass es sich um eine vormals intensiv genutzte landwirtschaftliche Fläche handelt, die eine ausgeprägte Monostruktur aufweist. Gliedernde Elemente wie Baumreihen, signifikante Bäume oder

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 42

Strauchhecken fehlen völlig. Lediglich im Westen grenzt eine Kleingartenanlage an. Daher besitzt diese Fläche keine besondere Qualität als Freizeit‐ oder Erholungsraum. Zwar befindet sich angrenzend an die geplante Baufläche ein Wirtschaftsweg, der für eine Naherholung prinzipiell in Betracht käme, allerdings grenzt die Fläche zudem noch an eine Landes‐ und Bundesstraße an, wodurch die Bedeutung als Freizeit‐ und Erholungsraum eingeschränkt wird. Dem Plangebiet grenzt im Norden ein immissionssensibles Wohn‐ gebiet an. Mit der landwirtschaftlichen Nutzung war eine zeitweise Beeinträchtigung z.B. durch Lärm bei der Bewirtschaftung oder durch Gerüche bei der Düngung gegeben. Allerdings sind diese Beeinträchti‐ gungen als ortstypisch zu bezeichnen und hinzunehmen. Hinsichtlich möglicher Belastungen durch Lärm wurde eine schalltechnisches Gutachten erstellt.27 Innerhalb des Plangebietes konnte keine potentielle Kampfmittelbelastung ermittelt werden.28

Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) Bei einer Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass sich der aktuelle Umweltzustand innerhalb des Plangebiets nicht verändert wird.

1.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen, Biologische Vielfalt

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes Bei dem Plangebiet handelt es sich um eine frische Ackerbrache. Eine natürliche Vegetation ist innerhalb und in der Umgebung des Plangebietes infolge der langjährigen anthropogenen Überformung der Land‐ schaft durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr vorhanden. Es fehlt im umliegenden Landschaftsraum an strukturwirksamen und gliedernden Landschaftselementen wie Hecken, Feldgehöl‐ zen oder markanten Einzelbäumen. Lediglich im Westen schließt eine kleine Kleingartenanlage mit hoher Eingrünung an. Nach § 30 BNatschG und § 15 LNatschG geschützte Biotope befinden sich weder im Plangebiet noch im Umfeld des Plangebietes. In ca. 2 km Entfernung befindet sich das Naturschutzgebiet Kalksteinbrüche Rosengarten (NSG‐7331‐045). Dieses wird allerdings durch die Ortlage von Ober‐Flörsheim und die B 271 vom Plangebiet getrennt.

Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) Bei einer Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass die vorhandenen Nutzungen weiter‐ hin bestehen bleiben und somit auch der aktuelle Umweltzustand innerhalb des Plangebiets nicht verän‐ dert wird.

1.3 Schutzgut Natura 2000 / Artenschutz

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes

Vögel:

Das Plangebiet liegt in dem 3.648 ha großen Vogelschutzgebiet „Ackerplateau zwischen Ilbesheim und Flomborn“. Dabei handelt es sich um eine ausgedehnte Plateaufläche des rheinhessischen Tafel‐ und Hü‐ gellandes. Das Plateau ist Sammelbecken für zahlreiche rastende Vogelarten des Offenlandes. Es beher‐ bergt die größten Mauser‐ und Schlafplätze von Rohr‐ und Wiesenweihe (Zielarten der Vogelschutzricht‐ linie) in Rheinland‐Pfalz (bzw. Südwestdeutschland), daneben treten auch Korn‐ und Steppenweihen (Ne‐ benvorkommen) auf. Die Wiesenweihe hat schon im Gebiet gebrütet und die Brutdichten von Wachtel,

27 Vgl. vgl. Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan „Auf der Platte“ – Berichtnummer: 970‐1, Berichtsdatum: 13.09.2018, WSW & Partner GmbH in Kooperation GSB GbR 28 Vgl. Kampfmittelvorerkundung; Luftdatenbank Dr. Carls GmbH; Sand 01/2017

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 43

Schafstelze und Grauammer sind außergewöhnlich hoch. Als Erhaltungsziele sind die Erhaltung oder Wie‐ derherstellung der Offenlandschaft mit landwirtschaftlicher Nutzung als störungsarmes und bedeutsames Mauser‐, Rast‐ und Brutgebiet zu nennen. 29 Die vorhandenen Straßen sowie die bestehende Wohnbebauung stellen bereits Störungen dar und über‐ lagern mit ihren Stördistanzen, die für das Bauvorhaben in Anspruch genommene Fläche und deren Stör‐ distanzen. Der östlich an das Untersuchungsgebiet angrenzende Kleingarten hat zudem Barrierewirkung und mildert das Störpotenzial auch eines neuen Bauvorhabens ab.

Blick Richtung Ortslage Trennwirkung der vorhandenen Kleingartenanalge Im Rahmen der Strategischen Umweltprüfung zur Zauneidechse und zum Feldhamster erfolgte zwar keine dezidierte Vogeluntersuchung, es konnten aber aus den Beobachtungen während der Feldhamster‐ und Reptilienkartierung einige pauschale Aussagen zur Vogelwelt des Gebietes getroffen werden. Das Plange‐ biet bietet lediglich für Feldvogelarten bzw. Arten des Offenlandes einen geeigneten Lebensraum. Durch den starken Vegetationsaufwuchs ist die Nutzung als Lebensraum für viele Vögel der Agrarlandschaft je‐ doch bereits sehr eingeschränkt. Zudem liegt ein erhöhtes Störpotential durch die bestehende Bebauung des Ortsrandes und der direkten Nachbarschaft zur Bundesstraße 271 vor. Dies sorgt, gemeinsam mit dem westlich angrenzenden Schrebergarten, für einen erhöhten Kulisseneffekt, den viele Feldvögel meiden. Aufgrund der fortschreitenden Verbrachung der Fläche und der Siedlungsnähe ist mit einer erhöhten An‐ zahl an Vögeln des Siedlungsrandbereichs und des Offenlandes zu rechnen. Für diese Arten bildet eine junge Brache ein wichtiges Nahrungshabitat und teilweise auch ein Bruthabitat für boden‐ und stauden‐ brütende Arten. Die Vogelarten des Siedlungsrandes sind aufgrund ihrer Lebensweise und ihres Aktions‐ radius problemlos in der Lage, auf andere Brut‐ und Nahrungshabitate auszuweichen. Eine direkte bzw. indirekte Betroffenheit im Sinne der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände kann angesichts der Größe und eingeschränkten Habitatausstattung der Fläche ausgeschlossen werden. Die Bauarbeiten sind jedoch zwingend außerhalb der Brutperiode durchzuführen.30

Reptilien:

Die am nördlichen und östlichen Rand des Vorhabenbereichs gelegenen ruderalen Böschungen sowie der Grünstreifen mit dem Versickerungsbecken zwischen südlichem Wirtschaftsweg und bestehender Bebau‐ ung weisen eine gewisse Habitateignung für Reptilien auf. Die Zauneidechse (Lacerta agilis) als charakte‐ ristischer Besiedler von Grünflächen und Parkanlagen benötigt gehölzarme bis mäßig verbuschte Lebens‐ räume mit einem Deckungsgrad höherer Gras‐ und Staudenvegetation von 30 bis 80 %, dazu niedrigwüch‐ sige bis vegetationsfreie Bereiche sowie, als essenzielle Habitatstrukturen, Sonnenplätze, Eiablageplätze und Überwinterungsplätze in räumlicher Nachbarschaft. Diese Bedingungen sind innerhalb des unter‐ suchten Gebietes in den Bereichen der Böschung sowie in den angrenzenden Kontaktbiotopen (Grünflä‐ chen im Süden) des Vorhabenbereichs gegeben.

29 http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=g&c=vsg&pk=VSG6314‐401; Zugriff 03/17 30 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 44

Alle für Reptilien potenziell geeigneten Bereiche wurden bei fünf Begehungen unter optimalen Bedingun‐ gen (Sonnenschein, Temperaturen über 15° C, Windstille bzw. leichter Wind) am 16.04., 26.04., 11.05., 21.06., und 29.06.2018 gezielt nach Reptilien abgesucht. Die nach den oben genannten Merkmalen po‐ tenziell geeigneten Habitate wurden dabei jeweils mehrmals abgegangen, eventuelle Versteckplätze ge‐ zielt aufgesucht und die Versteckmöglichkeiten, soweit möglich, durch Anheben auch von der Unterseite untersucht. Zudem wurde auf das für flüchtende Reptilien recht charakteristische Rascheln der trockenen Vegetation geachtet. Bei drei Begehungen konnten Individuen der streng geschützten Zauneidechse (Lacerta agilis) nachgewie‐ sen werden. Die Art wurde ausschließlich in den Randbereichen der Böschung im Nordwesten außerhalb des Plangebietes angetroffen. Die grasige Böschung mit Gehölzschnittablagerungen wird in geringer Dichte von der streng geschützten Zauneidechse als Ganzjahreslebensraum besiedelt. Es konnten maxi‐ mal drei Individuen bei einer Begehung in diesem Bereich festgestellt werden. Auf der restlichen Fläche des Vorhabengebiets und in dessen Randbereichen konnten keine Nachweise erbracht werden. Hier fin‐ den sich keine geeigneten Strukturen und Lebensräume für die Art. Weitere Reptilienarten konnten nicht festgestellt werden. Von der aktuellen Planung sind vermutlich keine Individuen und Fortpflanzungs‐ und Ruhestätten der streng geschützten Zauneidechse unmittelbar betroffen. Die Straßenböschung der Ver‐ bindungsspange der B 271 und der L 386 sowie die Randbereiche der nordwestlich angrenzenden Brache bleiben erhalten und können weiterhin als Lebensraum genutzt werden. Auch wenn in der östlichen Bö‐ schung, im Grünstreifen mit den Versickerungsbecken südlich des Plangebietes und auf der jungen Acker‐ brache keine Nachweise gelangen, so ist ein zeitweiser Aufenthalt von Zauneidechsen in diesen Bereichen nicht gänzlich auszuschließen, da die Reptilien hier genügend Deckung und Nahrung finden. Die östliche Böschung und der Grünstreifen im Süden bieten als Eidechsenlebensräume mittlerer Wertigkeit sogar die Möglichkeit, dass hier Zauneidechsen überwintern. Um die Tötung oder Verletzung von Zauneidechsen mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließen zu können, so dass sich das Risiko für die Tiere bei Realisie‐ rung des Vorhabens nicht signifikant gegenüber dem allgemeinen Lebensrisiko erhöht, sind vorbereitend zum Bau des Feuerwehrgerätehauses Maßnahmen zum Schutz der Tiere zu ergreifen, welche eine Ein‐ wanderung verhindern. 31

Feldhamster:

Das Plangebiet weist ein hohes Besiedlungspotenzial für Feldhamster (Cricetus cricetus) auf (HELLWIG 2002, 2010). Es sind mehrere Nachweise der streng geschützten Art in den westlich angrenzenden und noch bewirtschafteten Ackerflächen vorhanden (PLAN B GBR 2015), so dass das Vorkommen anhand der Lage des Gebietes nicht generell ausgeschlossen werden kann. Das Potential auf der Ackerbrache im Plangebiet ist zwar als nicht so hoch anzusehen wie das der umlie‐ genden bewirtschafteten Ackerflächen, ein wirkliches Ausschlusskriterium für das Vorkommen des Feld‐ hamsters bietet dies aber nicht. Oft halten sich Bestände der streng geschützten Nagetiere in jungen Brachflächen noch lange über den Bewirtschaftungszeitraum hinaus. Für den Feldhamster als sehr standorttreue Art erfüllen Brachflächen oder Ackerrandstreifen insbeson‐ dere hinsichtlich der überlebenswichtigen Deckung eine wichtige Funktion (vgl. LANDESAMT FÜR UM‐ WELT, WASSERWIRTSCHAFT UND GEWERBEAUFSICHT RHEINLAND‐PFALZ 2009). Aus diesem Grunde wurde das Gelände im Rahmen der Geländebegehungen am 22.05.2018 gezielt nach der Standardmethode nach WEIDLING & STUBBE (1998) nach Hamsterbauen abgesucht. Bei der Begehung wurde nach Öffnung der vorhandenen Baue, sowie Fall‐ und Schlupfröhren von Feldhamstern, nach Erdauswurf, nach Fraßspuren und nach sonstigen Spuren gesucht. Es konnten keine Nachweise auf das Vorkommen des streng geschützten Feldhamsters erbracht werden. Somit ist davon auszugehen, dass die Art im Plangebiet nicht vorkommt. 32

31 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018 32 Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 45

Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) Bei einer Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass die vorhandenen Nutzungen weiter‐ hin bestehen bleiben und sich somit auch der aktuelle Umweltzustand innerhalb des Plangebiets nicht verändern wird. GGf. werden Maßnahmen zur Aufwertung des gesamten Vogelschutzgebietes (vorge‐ schlagen im Rahmen der Bewirtschaftungsplanung) erfolgen. Zudem werden bereits vorhandene WKA mittel‐ bis langfristig zurückgebaut, da diese planerisch nicht mehr gesichert werden und zukünftig ledig‐ lich Bestandsschutz genießen33.

1.4 Schutzgut Fläche und Boden

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes Das Plangebiet liegt in der Bodengroßlandschaft der Lösslandschaften des Berglandes. Es liegt im Bereich des nördlichen Oberrheintieflandes in den Untereinheiten „Ilbesheimer Lösschwelle“ und „Unteres Pfrimmhügelland“ auf einer Höhe zwischen 256 und 260 m ü. NN. . Der Boden im Untersuchungsgebiet charakterisiert sich überwiegend durch Schluffe, welche sandig, schwach kiesig, sowie schwach tonig sind, eine steife Konsistenz aufweisen und dicht gelagert sind.34 Die natürliche Ertragsfähigkeit der landwirtschaftlichen Flächen ist als „sehr hoch“ einzustufen.35 Das Plangebiet wird bisher intensiv landwirtschaftlich genutzt. Beeinträchtigungen der natürlichen Bo‐ denfunktionen ergeben sich v.a. durch Biozideinträge sowie Auswaschung dieser Schadstoffe in das Grundwasser. Stickstoffeinträge (Nitrat) ergeben sich vor allem aus organischen Düngemitteln. Eine Ero‐ sionsgefahr besteht hauptsächlich durch Windangriff bei jahreszeitlich bedingter fehlender Grünüberde‐ ckung. Innerhalb der vorgesehenen Plangebietsfläche sind bisher keine Altlasten, bzw. Altlastenver‐ dachtsflächen bekannt.

Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) Bei einer Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass sich der aktuelle Umweltzustand dieses Schutzgutes innerhalb des Plangebiets nicht verändert wird. Bei Nichtdurchführung der Planung erfolgt allerdings keine Flächeninanspruchnahme.

1.5 Schutzgut Wasser

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes Wasser tritt als Oberflächenwasser, Grundwasser und atmosphärisches Wasser in Erscheinung. Zwischen Oberflächengewässern, Grundwasserspiegel und Grundwasserfließrichtung besteht dabei ein enger funk‐ tionaler Zusammenhang. Das Gebiet liegt in einer Region, das mit einem Jahresniederschlag von 500‐650 mm36 zu den niederschlagsarmen Bereichen Mitteleuropas zählt. Aufgrund dessen wird in dieser Land‐ schaft mit rund 25‐50 mm/a37 relativ wenig Grundwasser neu gebildet. Wasserschutzgebiete und Oberflächengewässer sind durch die Planung nicht betroffen.38 Im Rahmen des Geotechnischen Baugrundgutachtens wurden keine Anzeichen für Grund‐, Schicht‐ oder Stauwasser beo‐ bachtet. In humiden Jahreszeiten oder nach langen Nässeperioden kann es jedoch zu temporär anstei‐ genden Druckspiegelhöhen des Wassers im Untergrund kommen.

33 Stand des Teilflächennutzungsplanes "Windenergie", September 2017 34 Vgl. Geotechnisches Baugrundgutachten; Büdinger, Fein, Welling GmbH; Stand 02/2017 35 Vgl. Lanis, aufgerufen unter: http://map1.naturschutz.rlp.de/; Stand 03/17 36 Vgl. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten; aufgerufen unter: http://www.kwis‐rlp.de/index.php?id=8630; Stand 03/17 37 Vgl. http://www.geoportal‐wasser.rlp.de/servlet/is/2025/Stand: 03/17 38 Vgl. ebenda

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 46

Das geotechnische Baugrundgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass der Untergrund im Plangebiet nur bedingt versickerungsfähig ist. Die quartären Decklagen und das Kalktertiär sind hinsichtlich der hydrau‐ lischen Durchlässigkeit als eher schwach durchlässig einzustufen. Die Tonmergel gelten als quasi Was‐ serstauer und sind dementsprechend als nahezu wasserundurchlässig zu bezeichnen. Die zur baulichen Erweiterung vorgesehene Fläche ist komplett frei von Versieglung.

Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) Bei einer Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass sich der aktuelle Umweltzustand innerhalb des Plangebiets nicht verändern wird.

1.6 Schutzgut Klima und Luft

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes Die Umweltbelange Klima und Luft sind in der Umweltprüfung eng miteinander verbunden. Während un‐ ter dem Aspekt Luft in erster Linie die stofflichen Aspekte behandelt werden (Lufthygiene), beschäftigt sich das Thema Klima vor allem mit den funktionalen Zusammenhängen des Luftaustausches und dem Strahlungshaushalt. Dabei werden in der Betrachtung beider Aspekte vor allem auch die besonderen Wechselbeziehungen zwischen diesen Belangen und der menschlichen Gesundheit aufgezeigt, wobei im Mittelpunkt der Betrachtungen die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes hinsichtlich klimatischer und lufthygienischer Ausgleichsfunktionen steht. Die im Zusammenhang mit der Gesundheit und dem Wohl‐ befinden des Menschen stehenden Fragen bezüglich Schadstoffbelastungen etc. werden unter dem Kap. Schutzgut Mensch behandelt. Als Klima wird der mittlere Zustand der atmosphärischen Witterungsbedingungen mit ihren Schwan‐ kungsbereichen an einem bestimmten Ort bezeichnet. Beschrieben wird das Klima durch die Elemente Temperatur, Niederschlag, Luftdruck, Luftfeuchte, Wind, Bewölkung und Strahlung. Jede Gebietseinheit zeichnet sich dabei durch ein spezifisches Meso‐ und Mikroklima aus. Das Mesoklima beschreibt eine Ge‐ bietsgröße von ca. 1 km bis 100 km in horizontaler und bis etwa 1 km vertikaler Ausdehnung. Für dessen Ausprägung sind hauptsächlich Geländeform, Hangneigung, Exposition und Beschaffenheit der Erdober‐ fläche von Bedeutung. Das Mikroklima erfasst die physikalischen Prozesse in der bodennahen Luftschicht bis ca. 250 m horizontal und ca. 2 m Höhe vertikal, die ihrerseits das Mesoklima beeinflussen und insbe‐ sondere für die Kaltluftentstehung von Bedeutung sind. Bestimmend sind dabei die gleichen Faktoren wie für das Mesoklima. Entlang des Rheins wurden wichtige Luftaustauschbahnen für die gesamte Region er‐ mittelt. Die Gemeinde Ober‐Flörsheim selbst liegt allerdings in keinem klimatischen Wirkraum.

Abb. 1: Auszug aus dem Regionalplan Rheinhessen‐Nahe, Karte 10 Klimatisch bedeutsame Flächen, in rot: Plangebiet

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 47

Aufgrund der geschützten Lage des Oberrheintieflandes sind auch für Ober‐Flörsheim und speziell für das Plangebiet relativ hohe Jahresdurchschnittstemperaturen zu verzeichnen. Im langjährigen Mittel (1981‐ 2010) der mittleren Tagesmitteltemperatur liegen die Temperaturen im meteorologischen Sommer zwi‐ schen 17,5 und 20° C und im meteorologischen Winter bei 0 bis 2,5° C.39 Bedingt durch die topografische Lage im Rheintal herrschen Windrichtungen aus Süd bis Südwest und Nordwinde vor. Die Region liegt in einem Bereich mit 500‐650 mm Jahresniederschlag. Damit weist auch das Plangebiet einen relativ geringen Jahresniederschlag auf. Die lufthygienische Situation des Plangebietes wird vor allem vom Kraftfahrzeugverkehr der B 271 und der L 386 bestimmt.

Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) Bei einer Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass sich der aktuelle Umweltzustand innerhalb des Plangebiets nicht verändert wird.

1.7 Schutzgut Landschaft

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes Die Bewertung des Landschaftsbildes und der Erholungsfunktion ist eher der Subjektivität des Betrachters unterworfen, als die Bewertung der bereits genannten Naturraumpotenziale. Dennoch ist die besondere Berücksichtigung des Landschaftsbildes und der Erholungsfunktion notwendig, da bereits das Bundesna‐ turschutzgesetz in § 1 die Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie des Erholungswertes von Natur und Landschaft als Ziel des Naturschutzes und der Landespflege nennt. Vielfalt, Eigenart und Schönheit einer Landschaft können somit als Kriterien zur Bewertung des Land‐ schaftsbildes herangezogen werden, wobei die Naturnähe für das Empfinden einer Landschaft zusätzlich von großer Bedeutung ist. Die Vielfalt einer Landschaft ist regional sehr unterschiedlich zu bewerten, wes‐ halb keine allgemeinen Merkmale festgelegt werden können. Sie bemisst sich nicht generell an der Anzahl unterschiedlicher Nutzungsstrukturen oder verschiedener Strukturelemente. Der Begriff der Eigenart kann ebenfalls nicht pauschal durch Merkmale festgelegt werden; die Eigenart muss deutlich ablesbar sein und bezeichnet das Unverwechselbare und Typische einer Landschaft, die durch das Zusammenspiel natürlicher und kultureller Elemente entsteht. So können nicht nur naturnahe Landschaftsteile, sondern auch vom Menschen genutzte Bereiche – sofern sie sich an natürlichen Voraus‐ setzungen orientieren – Identifikation stiften und Heimatgefühl hervorrufen. Das Plangebiet befindet sich am nördlichen Ortsrand der Ortsgemeinde Ober‐Flörsheim. Das lokale Sied‐ lungsbild wird durch die umliegende Wohnnutzung charakterisiert. Der Landschaftsraum ist weiträumig frei von Gehölzstrukturen. Gehölze finden sich lediglich innerhalb der Kleingartenanlage, welche sich westlich des Plangebietes befindet sowie entlang der Straßen und innerhalb der Ortschaft. Die umliegen‐ den Flächen nach Westen und Osten werden durch Ackerbauflächen bestimmt.

Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) Bei einer Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass sich der aktuelle Umweltzustand innerhalb des Plangebiets nicht verändert wird.

39 Vgl. Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten; aufgerufen unter: http://www.kwis‐rlp.de/index.php?id=8833#user_down‐ load_pi1‐period; Stand 03/17

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 48

1.8 Schutzgut Kultur‐ und sonstige Sachgüter, kulturelles Erbe

Ermittlung, Beschreibung und Bewertung des Umweltzustandes Während der Begriff "Kulturgüter" rechtlich klar umrissen ist, wird der Begriff der „sonstigen Sachgüter“ weder im UVPG noch in den relevanten Richtlinien oder dem BauGB eindeutig definiert. Hinweise ergeben sich jedoch zumindest aus Vorschriften, wie der UVPG‐VwV. Demnach lassen sie sich als Güter definieren, die zwar selbst nicht die Qualität von Kulturgütern haben, jedoch von gesellschaftlicher Bedeutung sind, da sie wirtschaftliche Werte darstellen, deren Nutzbarkeit durch das Vorhaben eingeschränkt werden können. Schutz‐ und erhaltenswerte Kulturdenkmale im Sinne § 2 (1) Denkmalschutzgesetz sind innerhalb des Plangebiets oder des Betrachtungsraums nicht vorhanden. Nach derzeitigem Kenntnisstand werden Kul‐ tur‐ und sonstige Sachgüter von der Planung nicht betroffen.

Wirkprognose bei Nichtdurchführung der Planung (Prognose Nullfall) Bei einer Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass sich der aktuelle Umweltzustand innerhalb des Plangebiets nicht verändert wird.

2 PROGNOSE ÜBER DIE ENTWICKLUNG DES UMWELTZUSTANDES BEI DURCHFÜHRUNG DER PLA‐ NUNG (ANLAGE 1 NR.2B BAUGB)

Im Folgenden werden die mit den Festsetzungen und Regelungen des Bebauungsplans verbundenen Um‐ weltauswirkungen schutzgutbezogen beschrieben und bewertet. Bezugspunkt der Bewertung ist hierbei der derzeitige Zustand des Plangebiets. Zu beurteilende, potenzielle Auswirkungen resultieren daher aus der Differenz zwischen dem derzeitigen Umweltzustand und dem Zustand nach Planrealisierung des vor‐ liegenden Bebauungsplans. Die wesentlichen Veränderungen ergeben sich mit der Inanspruchnahme der Flächen durch Bebauung und Erschließung, wobei sich die Intensität aus dem vorgesehenen Maß der bau‐ lichen Nutzung und den festgesetzten Verkehrsflächen ableiten lässt. Bei der Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Durchführung der Planung sind insbe‐ sondere die möglichen bau‐ und anlage‐ und betriebsbedingten erheblichen Auswirkungen auf die Be‐ lange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 a bis i unter anderem Infolge . des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, soweit relevant einschließlich Ab‐ rissarbeiten, . bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressour‐ cen zu berücksichtigen ist, . cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Verursachung von Belästigungen, . dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle . ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Bei‐ spiel durch Unfälle oder Katastrophen), . ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Be‐ rücksichtigung etwaiger bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise be‐ troffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die Nutzung von natürlichen Ressour‐ cen, . gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissionen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Fol‐ gen des Klimawandels, . hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 49 zu beschreiben. Diese Beschreibung soll sich auf die direkten und die etwaigen indirekten, sekundären, kumulativen, grenzüberschreitenden, kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen, ständigen und vo‐ rübergehenden sowie positiven und negativen Auswirkungen der geplanten Vorhaben erstrecken; die Be‐ schreibung nach Halbsatz 2 soll zudem den auf Ebene der Europäischen Union oder auf Bundes‐, Landes‐ oder kommunaler Ebene festgelegten Umweltschutzzielen Rechnung tragen; Die Untersuchungstiefe der Umweltprüfung orientiert sich in Übereinstimmung mit der Formulierung in § 2 Abs. 4 Satz 3 BauGB an den Festsetzungen des Bebauungsplans. Geprüft wird, welche erheblichen Auswirkungen durch die Umsetzung des Bebauungsplanes auf die Umweltbelange entstehen können und welche Einwirkungen auf die geplanten Nutzungen im Geltungsbereich aus der Umgebung erheblich ein‐ wirken können. Hierzu werden vernünftigerweise regelmäßig anzunehmende Einwirkungen geprüft, nicht jedoch außergewöhnliche und nicht vorhersehbare Ereignisse.

2.1 Schutzgut Mensch, Gesundheit und Bevölkerung

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Mensch, Gesundheit und Bevölkerung infolge Baubedingt: . temporäre visuelle Störung des Landschaftsbildes aa) des Baus und des Vor‐ . Beeinträchtigung der Kurzeiterholung handenseins der geplan‐ . temporäre Lärmbelastung durch Baumaschinen / Bauverkehr ten Vorhaben, soweit Anlage‐ und . relevant einschließlich Entstehung von Lärm (Schalltechnische Untersuchung wird erarbei‐ betriebsbe‐ Abrissarbeiten tet) dingt: . Visuelle Störung des Landschaftsbildes . Beeinträchtigung der Naherholung . Verlust landwirtschaftlicher Produktionsfläche Baubedingt . siehe Punkt aa) bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbeson‐ Anlage‐ und . siehe Punkt aa) dere Fläche, Boden, betriebsbe‐ Wasser, Tiere, Pflanzen dingt und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfüg‐ barkeit dieser Ressour‐ cen zu berücksichtigen ist, Baubedingt . temporäre Lärmbelastung / Schadstoffbelastung durch Baumaschi‐ cc) der Art und Menge an nen / Bauverkehr Emissionen von Schad‐ Anlage‐ und . stoffen, Lärm, Erschütte‐ Entstehung von Lärm (Schalltechnische Untersuchung wird erarbei‐ betriebsbe‐ rungen, Licht, Wärme tet) dingt und Strahlung sowie der Verursachung von Beläs‐ tigungen, Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle Anlage‐ und . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. betriebsbe‐ dingt bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ee) der Risiken für die und betriebs‐ menschliche Gesund‐ bedingt heit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle o‐ der Katastrophen)

bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ff) der Kumulierung mit und betriebs‐ den Auswirkungen von bedingt Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Be‐ rücksichtigung etwaiger

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 50

bestehender Umwelt‐ probleme in Bezug auf möglicherweise be‐ troffene Gebiete mit spezieller Umweltrele‐ vanz oder auf die Nut‐ zung von natürlichen Ressourcen bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. gg) der Auswirkungen der und betriebs‐ geplanten Vorhaben auf bedingt das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissio‐ nen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen rechnen. hh) der eingesetzten Techni‐ und betriebs‐ ken und Stoffe bedingt

Bewertung:

Bei der Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses kommt dem Immissionsschutz eine besondere Bedeu‐ tung zu. Im Zuge der Bauleitplanung sind deshalb mögliche Belastungen für die angrenzenden Nutzungen (z.B. Wohnen/Misch) durch das Vorhaben zu prüfen. Dazu wurde ein schalltechnisches Gutachten in Auftrag gegeben. Ein Voreinschätzung liegt bereits vor. Bei der Feuerwehr handelt es sich um eine soziale Einrichtung, die keine Vorschrift hinsichtlich der zuläs‐ sigen Immissionen unterliegt. Die Beurteilung der Schalleinwirkungen, die durch die bestimmungsgemäße Nutzung des Feuerwehrgerätehauses in der Nachbarschaft verursacht wird, erfolgt anhand der Sechsten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundesimmissionsschutzgesetzes (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm) vom 26.08.1998. Eine Einhaltung des Immissionsrichtwerts an den schutzwürdigen Nutzungen in der Umgebung des Feuer‐ wehrgerätehauses ist bei Übungen ohne Maschineneinsatz gewährleistet. Bei der Durchführung von Übungen mit Maschineneinsatz wird der Immissionsrichtwert für seltene Ereignisse eingehalten. Unter folgenden Rahmenbedingungen sind Übungen mit Maschineneinsatz als seltenes Ereignis anzusehen: . Übungen mit Maschineneinsatz und weitere seltene Ereignisse wie beispielweise das Feuerwehrfest oder der Tag der offenen Tür dürfen an nicht mehr als 10 Tagen im Jahr stattfinden. . Übungen mit Maschineneinsatz und weitere seltene Ereignisse dürfen an nicht mehr als an zwei auf‐ einanderfolgenden Wochenenden durchgeführt werden. . Es dürfen keine Übungen mit Maschineneinsatz im Nachtzeitraum (22.00‐06.00 Uhr) durchgeführt werden. Durch nächtliche Feuerwehreinsätze wird der Immissionsrichtwert von 40 dB(A) für Allgemeine Wohnge‐ biete um mehr als 4 dB(A) überschritten. Da nach 7.1 TA Lärm die Immissionsrichtwerte überschritten werden dürfen, soweit es zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dient, ist die Überschreitung an den schutzwürdigen Wohnnutzungen als hinnehmbar einzustufen. Aus schalltech‐ nischer Sicht ist die Errichtung des Feuerwehrgerätehauses an dem geplanten Standort in der nördlichen Ortsrandlage von Ober‐Flörsheim als mit den nächstgelegenen Wohnnutzungen verträglich einzustufen. Unter Berücksichtigung der o.g Maßnahmen ist auf der Grundlage des für den Standort beurteilten Be‐ triebsgeschehens nicht mit erheblich beeinträchtigenden Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Mensch zu rechnen.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 51

2.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Tiere, Pflanzen, Biologische Vielfalt infolge Baubedingt: . temporäre Beeinträchtigungen der Fauna und Flora, auch in umlie‐ aa) des Baus und des Vor‐ genden Bereichen durch die Baumaßnahmen (Lärm, Abgase / Er‐ handenseins der geplan‐ schütterungen, erhöhtes Verkehrsaufkommen (z.B. LKWs) ten Vorhaben, soweit . baubedingte Auswirkungen auf die Arten den Vogelschutzgebietes relevant einschließlich werden im nachfolgenden Kapitel beschrieben. Abrissarbeiten . temporärer Verlust von Ackerfläche (z.B. durch Lagerung von Bau‐

material) . Abrissarbeiten sind nicht erforderlich. Anlage‐ und . Verlust von ca. 0,27 ha Ackerfläche durch dauerhafte Versiegelung betriebsbe‐ und somit grundsätzlich Verlust als Lebensraum für Tiere / Pflan‐ dingt: zen, da allerdings keine artenreiche Ackerbegleitflora / sonstige Le‐ bensräume für Vorkommen planungsrelevanter Tierarten vorhan‐ den ist, bestehen geringe Lebensraumpotentiale für planungsrele‐ vante Tier‐ und Pflanzenarten. . Verlust von überwiegend geringwertigen Vegetationsflächen, die‐ ses bioökologische Entwicklungspotenzial geht allerdings fast voll‐ ständig verloren. . Auswirkungen auf die Zielarten des Vogelschutzgebietes siehe nachfolgendes Kapitel. . betriebsbedingten Wirkung: geringfügig erhöhtes Verkehrsaufkom‐ men, Störungen durch die bestimmungsgemäße Nutzung im Falle der Planung möglich, aber auf Grund der Geringfügigkeit der Ver‐ kehrserhöhung und des Betriebs der Feuerwehr nicht zu erwarten. Baubedingt . temporärer Verlust von Fläche und Vegetation, Beeinträchtigung bb) der Nutzung natürlicher des Bodengefüges durch temporäre Versiegelung / Verdichtung, Ressourcen, insbeson‐ temporär Verringerung der Versickerung dere Fläche, Boden, . da die ackerbaulich genutzten Flächen bisher regelmäßig bearbei‐ Wasser, Tiere, Pflanzen tet wurden, ist durch die Bautätigkeit keine erhebliche Beeinträch‐ und biologische Vielfalt, tigung der im Boden lebenden Tiere zu erwarten. wobei soweit möglich Anlage‐ und . die nachhaltige Verfüg‐ dauerhafte Flächeninanspruchnahme von ca. 0,27 ha betriebsbe‐ . barkeit dieser Ressour‐ Verlust von Lebensraum für Flora und Fauna: siehe Pkt. aa) dingt . cen zu berücksichtigen Verlust von Lebensräumen, Entfernung der Vegetation, Störung ist, von Lebensfunktionen, siehe Pkt. aa) . auf Grund des geringen Umfangs der Planung und Neuinanspruch‐ nahme wird die nachhaltige Verfügbarkeit der Ressourcen nicht be‐ einträchtigt. Baubedingt . temporäre Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen in Form cc) der Art und Menge an von Lärm und Abgasen, Erschütterungen. Emissionen von Schad‐ Anlage‐ und . stoffen, Lärm, Erschütte‐ es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch Emissionen, betriebsbe‐ rungen, Licht, Wärme Schadstoffen, Erschütterungen, Licht sowie Wärme‐ oder Strah‐ dingt und Strahlung sowie der lungsemission bei der Umsetzung der Planung zu rechnen. . Verursachung von Beläs‐ die Art‐ und Menge an Lärm wird derzeit im Rahmen einer Schall‐ tigungen, technischen Untersuchung geprüft. Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen durch die Baumaß‐ dd) der Art und Menge der nahmen in Form von Bauabfällen zu rechnen. erzeugten Abfälle Anlage‐ und . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch die Art‐ und betriebsbe‐ Menge der erzeugten Abfälle zu rechnen dingt bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch Unfälle oder Kata‐ ee) der Risiken für die und betriebs‐ strophen zu rechnen. menschliche Gesund‐ bedingt heit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle o‐ der Katastrophen)

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 52

bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch die Kumulation ff) der Kumulierung mit und betriebs‐ benachbarter Plangebiete zu rechnen. den Auswirkungen von bedingt . Die Kumulativen Wirkungen auf die Arten des Vogelschutzgebietes Vorhaben benachbarter siehe nachfolgendes Kapitel. Plangebiete unter Be‐ rücksichtigung etwaiger bestehender Umwelt‐ probleme in Bezug auf möglicherweise be‐ troffene Gebiete mit spezieller Umweltrele‐ vanz oder auf die Nut‐ zung von natürlichen Ressourcen bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen auf das Klima / Klima‐ gg) der Auswirkungen der und betriebs‐ wandel durch die Nutzungen im Plangebiete zu rechnen. geplanten Vorhaben auf bedingt das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissio‐ nen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch die eingesetzten hh) der eingesetzten Techni‐ und betriebs‐ Techniken und Stoffe zu rechnen. ken und Stoffe bedingt

Bewertung

Der Wert der Fläche als Lebensraum wildlebender Arten ist gering anzusetzen, besonders geschützte Ar‐ ten (Auswirkungen auf das Schutzgut Natura 2000‐Gebiete siehe nachfolgendes Kapitel) und Lebens‐ räume sind nicht betroffen. Störungen und Beeinträchtigungen empfindlicher Lebensräume im Plangebiet und im funktionalen Umfeld der Fläche können insbesondere aufgrund des Eingriffs in landwirtschaftliche Nutzflächen, als gering erheblich eingestuft werden. Angesicht der lärmtechnischen Gegebenheiten im Geltungsbereich durch die landwirtschaftliche Nutzung und den Verkehr der umliegenden Straßen, ist das Vorkommen störungsempfindlicher Tierarten im Geltungsbereich und dessen Umgebung eher unwahr‐ scheinlich. Die Veränderung und der teilweise vollständige Verlust der Lebensraumstrukturen sind zwar als erheblich negative Umweltauswirkungen zu werten, in Bezug auf Lebensräume von geschützten und gefährdeten Pflanzenarten sind aber keine nachteiligen Umweltauswirkungen zu erwarten.40

2.3 Schutzgut Natura 2000 / Artenschutz (Natura 2000‐Vorprüfung / SaP Zauneidechse und Feld‐ hamster)

Umweltauswirkungen auf Natura 2000‐Gebiete (hier: Vogelschutzgebiet Ackerplateau zwischen Ilbesheim und Flomborn) infolge41 Baubedingt: . temporärer Verlust von Ackerfläche aa) des Baus und des Vor‐ . Erschütterungen / Lärm durch Baustellenfahrzeuge handenseins der geplan‐ . Eintrag von Betriebs‐ und Schmiermitteln während der Bauphase in ten Vorhaben, soweit den Boden . baubedingte Tötung von Individuen

40 Einschätzung des Fachgutachters J. Tauchert; Stand 02/2017 41 Vgl. Natura 2000‐Vorprüfung; BG Natur, September 2016

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 53

relevant einschließlich Anlage‐ und . Direkter Flächenverlust / Veränderung der Habitatstruktur: Verlust Abrissarbeiten betriebsbe‐ von ca. 0,7 ha Ackerfläche durch dauerhafte Versiegelung / Eingrü‐ dingt: nung und somit Verlust als Lebensraum für die Zielarten . Im Hinblick auf die betriebsbedingte Wirkung ist in erster Linie ein geringfügig erhöhtes Verkehrsaufkommen sowie Störungen durch die bestimmungsgemäße Nutzung im Falle der Planung möglich: . Prognose der Auswirkungen auf: Rohrweihe: Keine Schilf‐ und Röhrichtbestände im betroffenen Gebiet, relativ hohe Effektdistanz, daher aufgrund bestehender umgebender Nutzung unattraktiv für Rohrweihen, nur verhältnis‐ mäßig kleine Ackerfläche betroffen und im unmittelbaren Umfeld großräumige Agrarlandschaft anzutreffen: erhebliche Beein‐ trächtigung der Art wird ausgeschlossen. Wiesenweihe: Auf Grund relativ hoher Effektdistanz, bereits we‐ gen der umgebenden Nutzung unattraktiv, zudem nur kleine Flä‐ che betroffen und im unmittelbaren Umfeld großräumige Agrar‐ landschaft: erhebliche Beeinträchtigung wird ausgeschlossen. Kornweihe / Steppenweihe: da nur eine verhältnismäßig kleine Fläche betroffen ist und im unmittelbaren Umfeld großräumige Agrarlandschaft anzutreffen ist, wird eine erhebliche Beeinträch‐ tigung der Art ausgeschlossen. Greifvögel: Die betroffene Fläche weist keinen Baumbestand auf. Die im Vogelschutzgebiet gemeldeten bodenbrütenden Greifvo‐ gelarten (Raufußbussard und Merlin) sind nur Wintergäste. Somit sind keine Bruthabitate betroffen. Durch Versiegelung des Be‐ reichs im Zuge der Baumaßnahmen wird nur ein verhältnismäßig kleiner Anteil des Nahrungsareals zerstört. Erhebliche Beein‐ trächtigungen dieser Artengruppe werden daher ausgeschlossen. Feldvögel: Die betroffene Fläche stellt sich aktuell als Grünbrache dar und weist ein niedriges Potential zur Nutzung durch Feldvögel auf. Durch umgebende Bebauung und Straßenführung ist die Flä‐ che bereits erheblich gestört. Erhebliche Beeinträchtigungen die‐ ser Artengruppe werden daher ausgeschlossen. Feldhamster: Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände sollten im Rahmen des Bauantrags in einem artenschutzrechtlichen Fach‐ beitrag geprüft werden. . Vorkommen der Zauneidechse im Bereich der randlichen Bö‐ schung sind potentiell möglich.42 . Weiter potenziell vorkommende Arten (Eisvogel, Grauspecht, Bunt‐ specht, Kranich, Mornellregenpfeifer, Neuntöter, Uhu, Wachtelkö‐ nig Weißstorch, Wespenbussard) sind im Untersuchungsgebiet nicht zu erwarten43 Baubedingt . temporärer Verlust von Lebensraum bb) der Nutzung natürlicher . Beeinträchtigung des Bodengefüges durch temporäre Versiegelung Ressourcen, insbeson‐ / Verdichtung, temporär Verringerung der Versickerung und somit dere Fläche, Boden, Veränderung der abiotischen Standortfaktoren. Wasser, Tiere, Pflanzen Anlage‐ und . und biologische Vielfalt, dauerhafte Flächeninanspruchnahme von ca. 0,7 ha: Verlust von betriebsbe‐ wobei soweit möglich Lebensraum dingt . die nachhaltige Verfüg‐ Auf Grund des geringen Umfangs der Planung und der unmittelbar barkeit dieser Ressour‐ im Umfeld vorhandenen großräumigen Ackerfläche wird durch die cen zu berücksichtigen Neuinanspruchnahme die nachhaltige Verfügbarkeit der Ressour‐ ist, cen nicht beeinträchtigt (lediglich 0,02 % der Fläche des Vogel‐ schutzgebietes werden in Anspruch genommen) Baubedingt . Temporäre Beeinträchtigungen durch die Baumaßnahmen in Form von Lärm und Abgasen, Erschütterungen.

42 Vgl. Natura 2000‐Vorprüfung; BG Natur, September 2016 43 Vgl. Natura 2000‐Vorprüfung; BG Natur, September 2016

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 54

Anlage‐ und . Lärmentwicklung durch Einsatzfahrzeuge, erhöhtes Verkehrsauf‐ cc) der Art und Menge an betriebsbe‐ kommen, Beleuchtung: allerdings bestehen bereits durch die vor‐ Emissionen von Schad‐ dingt handenen Nutzungen Störungen, deren Stördistanzen sich mit de‐ stoffen, Lärm, Erschütte‐ nen für das Bauvorhaben überlagern. Vorhandener Kleingarten rungen, Licht, Wärme stellt zudem eine Barrierewirkung dar, die das Störpotenzial des und Strahlung sowie der Vorhabens mildert. Verursachung von Beläs‐ tigungen, Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen durch die Baumaß‐ dd) der Art und Menge der nahmen in Form von Bauabfällen zu rechnen. erzeugten Abfälle Anlage‐ und . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch die Art‐ und betriebsbe‐ Menge der erzeugten Abfälle zu rechnen dingt bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch Unfälle oder Kata‐ ee) der Risiken für die und betriebs‐ strophen zu rechnen. menschliche Gesund‐ bedingt heit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle o‐ der Katastrophen)

bau‐ /anlage‐ . Kummulative Wirkungen können sich durch die im Jahr 2013 vorge‐ ff) der Kumulierung mit und betriebs‐ sehene Erweiterung des Windparks Stetten 2 sowie durch die Ver‐ den Auswirkungen von bedingt einfachte Flurbereinigung in Flomborn 3 ergeben. Für deren Um‐ Vorhaben benachbarter setzung sind Verminderungs‐ und Vermeidungsmaßnahmen gefor‐ Plangebiete unter Be‐ dert, um Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG auszuschließen. rücksichtigung etwaiger Insbesondere wurden Brutvogelarten genannt, aber auch der Feld‐ bestehender Umwelt‐ hamster. (In der rheinland‐pfälzischen Liste windkraftsensibler probleme in Bezug auf Brutvogelarten sind beispielsweise Kornweihe, Rohrweihe, Wiesen‐ möglicherweise be‐ weihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Wanderfalke. Kiebitz und Goldre‐ troffene Gebiete mit genpfeifer 4 aufgeführt.). Um durch die vorliegende Planung keine spezieller Umweltrele‐ kummulative negative Wirkung auf die Habitatqualität auszulösen, vanz oder auf die Nut‐ sollten die für die anderen Vorhaben geforderten Maßnahmen um‐ zung von natürlichen gesetzt werden. Ressourcen . Die im Vogelschutzgebiet südlich der Landstraße stehenden Wind‐ kraftanlagen werden nicht mehr planerisch gesichert. Somit ist mit‐ telfristig mit einer Reduzierung der Störung im Vogelschutzgebiet zu rechnen. bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen auf das Klima / Klima‐ gg) der Auswirkungen der und betriebs‐ wandel durch die Nutzungen im Plangebiete zu rechnen. geplanten Vorhaben auf bedingt das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissio‐ nen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch die eingesetzten hh) der eingesetzten Techni‐ und betriebs‐ Techniken und Stoffe zu rechnen. ken und Stoffe bedingt

Bewertung

Durch die Lage innerhalb eines Vogelschutzgebietes wurde im Zuge der Planung eine Natura 2000‐ Vor‐ prüfung durchgeführt sowie eine Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (kurz SaP) Zauneidechsen und Feldhamster. Die Natura 2000‐Vorprüfung der Wirkfaktoren für die gelisteten vorkommenden Arten ergab, dass keine oder nicht erhebliche Beeinträchtigungen von dem geplanten Vorhaben ausgehen. Eine artenschutzrecht‐

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 55 lich relevante Beeinträchtigung des Feldhamsters und der Zauneidechse sind allerdings nicht auszuschlie‐ ßen. Die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände sind im Rahmen des Bauantrags in einem arten‐ schutzrechtlichen Fachbeitrag zu prüfen.44 Die SaP wurde bereits auf Ebene der Bebauungsplanung durchgeführt. Hierin wurden Maßnahmen vor‐ geschlagen, um die Tötung oder Verletzung streng geschützter Zauneidechsen zu vermeiden. Zusammenfassend sind folgende Maßnahmen erforderlich, um das Eintreten der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände zu vermeiden: . Mahd der Ackerbrache (Baubereich mit Baueinrichtungsflächen) und der südöstlichen Böschung (Zu‐ fahrt), um eine Einwanderung von Zauneidechsen zu verhindern. . Dauerhaftes Kurzhalten der Vegetation im Baubereich durch wiederkehrende Mahd monatlich wäh‐ rend der Vegetationsperiode (bis September und ab März). . Ausführungszeit der Tiefbauarbeiten möglichst in den Wintermonaten, um eine Einwanderung der Zauneidechsen in die Baustelle definitiv zu vermeiden (Winterstarre der Reptilien). . Falls die Tiefbauarbeiten während des Sommerhalbjahres ausgeführt werden: Stellen eines Reptili‐ enschutzzaunes in den Bereichen, in denen das Baufeld direkt an die Böschungen im Norden bzw. die Versickerungsfläche im Süden angrenzt. Der Zaun bleibt bis zum Abschluss der Tiefbauarbeiten stehen. . Während der Bauzeit Abmarken der zu erhaltenden Böschungsbereiche im Osten und Norden sowie der Versicherungsfläche im Süden mit Flatterband. Sollte diese Maßnahme nicht ausreichend sein, so sind die Flächen durch Bauzäune zu sichern. Bei Umsetzung unter H. beschriebenen Maßnahmen ist das Vorhaben der Errichtung eines Feuerwehrge‐ rätehauses alles Voraussicht nach ohne Verstoß gegen die Bestimmungen der Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG (Tötungsverbot gemäß §44 Abs. 1 Nr. 1, Störungsverbot gemäß §44 Abs. 1 Nr. 2, Beschädi‐ gungsverbot gemäß §44 Abs. 1 Nr. 3, Schädigungsverbot gemäß §44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG) möglich.

Unter Berücksichtigung der Maßnahmen hinsichtlich des Artenschutzes ist nicht mit erheblich beeinträch‐ tigenden Umweltauswirkungen auf dieses Schutzgut zu rechnen. Die Umweltauswirkungen werden daher mit einer geringen Erheblichkeit bewertet.

2.4 Schutzgut Fläche / Boden

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden infolge Baubedingt: . ggf. baubedingte zusätzliche Flächen‐/Bodeninanspruchnahme im aa) des Baus und des Vor‐ Zuge der Baustelleneinrichtungen: temporäre Flächeninanspruch‐ handenseins der geplan‐ nahme, temporäre Bodenverdichtungen, Verlust der bestehenden ten Vorhaben, soweit Bodenstrukturen und –funktionen (Versickerungs‐ und Speicher‐ relevant einschließlich funktion) durch den Abtrag des Mutter‐ und Oberbodens, Umbau Abrissarbeiten des Bodens

. es ist davon auszugehen, dass dies nur geringe Flächenanteile be‐ trifft . erheblichen Beeinträchtigungen sind durch den Eintrag von festen und flüssigen Betriebsstoffen entsprechend dem heutigen Stand der Technik nicht zu erwarten.

44 Vgl. Natura 2000‐Vorprüfung; BG Natur, September 2016

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 56

Anlage‐ und . keine Böden mit besonderem Schutzbedarf betroffen betriebsbe‐ . dauerhafte Inanspruchnahme von ca. 0,27 ha Fläche / Boden dingt: . Verlust aller Bodenfunktionen auf ca. 0,27 ha durch Versiegelung (Verlust der Speicher‐ und Reglerfunktion, Verlust als Ausgleichs‐ körper im Wasserhaushalt, Filter und Puffer für Schadstoffe). . die Neuversiegelung bisher unbeeinträchtigter Böden führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung auch von Böden als Wert‐ und Funk‐ tionselement. . Belastungen ggf. in den Randbereichen der Straßen / Stellflächen durch Stoffeinträge (Tausalze, Abrieb von Reifen u.a.) Baubedingt . temporäre Inanspruchnahme von Flächen und Boden bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbeson‐ Anlage‐ und . dauerhafter Verlust von Fläche / Boden von ca. 0,27 ha dere Fläche, Boden, betriebsbe‐ . Verlust als Lebensraum für Flora und Fauna Wasser, Tiere, Pflanzen dingt und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfüg‐ barkeit dieser Ressour‐ cen zu berücksichtigen ist, Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen durch die Baumaß‐ cc) der Art und Menge an nahmen rechnen. Emissionen von Schad‐ Anlage‐ und . stoffen, Lärm, Erschütte‐ Es ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen durch die Baumaß‐ betriebsbe‐ rungen, Licht, Wärme nahmen rechnen. dingt und Strahlung sowie der Verursachung von Beläs‐ tigungen, Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen durch die Baumaß‐ dd) der Art und Menge der nahmen in Form von Bauabfällen zu rechnen. erzeugten Abfälle Anlage‐ und . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch die Art‐ und betriebsbe‐ Menge der erzeugten Abfälle zu rechnen. dingt bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ee) der Risiken für die und betriebs‐ menschliche Gesund‐ bedingt heit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle o‐ der Katastrophen)

bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ff) der Kumulierung mit und betriebs‐ den Auswirkungen von bedingt Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Be‐ rücksichtigung etwaiger bestehender Umwelt‐ probleme in Bezug auf möglicherweise be‐ troffene Gebiete mit spezieller Umweltrele‐ vanz oder auf die Nut‐ zung von natürlichen Ressourcen bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen auf das Klima / Klima‐ gg) der Auswirkungen der und betriebs‐ wandel durch die Nutzungen im Plangebiete zu rechnen. geplanten Vorhaben auf bedingt das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissio‐ nen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 57

gegenüber den Folgen des Klimawandels bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen durch die eingesetzten hh) der eingesetzten Techni‐ und betriebs‐ Techniken und Stoffe zu rechnen. ken und Stoffe bedingt

Bewertung:

Von der Inanspruchnahme der intensiv landwirtschaftlich genutzten Ackerfläche sind keine Böden mit besonderem Schutzbedarf betroffen. Infolge der Baumaßnahmen gehen aber alle bestehenden Boden‐ strukturen und ‐funktionen durch den Abtrag des Mutter‐ und Oberboden, Umbau des Bodens sowie durch die Versiegelung verloren. Insbesondere verliert der Boden in den versiegelten Bereichen seine Versickerungs‐ und Speicherfunktion sowie seine Lebensraumfunktion für Flora und Fauna nahezu kom‐ plett. In Anbetracht der relativ geringen Neuversiegelung können die Auswirkungen mit einer mittleren Erheblichkeit beurteilt werden. Mit der geplanten Nutzung werden keine Einträge von Schadstoffen in den Boden verbunden sein, die zu erheblichen Beeinträchtigungen führen können.

2.5 Schutzgut Wasser

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser infolge Baubedingt: . temporäre / geringfügige Verringerung der Grundwasserneubil‐ aa) des Baus und des Vor‐ dungs‐ sowie der Versickerungs‐ und Verdunstungsrate, soweit Bo‐ handenseins der geplan‐ den zusätzlich für die Baustelleneinrichtung in Anspruch genom‐ ten Vorhaben, soweit men wird relevant einschließlich Anlage‐ und . Abrissarbeiten durch Versiegelung / Überbauung Verringerung der Grundwasser‐ betriebsbe‐ neubildungs‐ sowie der Versickerungs‐ und Verdunstungsrate dingt: . erhöhter Oberflächenabfluss . Erhöhung des Spitzenabflusses in den Vorfluter . ggf. betriebsbedingter Schadstoffeintrag durch Verkehr Baubedingt . siehe Punkt aa) bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbeson‐ Anlage‐ und . siehe Punkt aa) dere Fläche, Boden, betriebsbe‐ Wasser, Tiere, Pflanzen dingt und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfüg‐ barkeit dieser Ressour‐ cen zu berücksichtigen ist, Baubedingt . ggf. Schadstoffeintrag (Staub, Betriebsstoffen) cc) der Art und Menge an Emissionen von Schad‐ Anlage‐ und . ggf. Schadstoffeintrag (Staub, Betriebsstoffen) stoffen, Lärm, Erschütte‐ betriebsbe‐ rungen, Licht, Wärme dingt und Strahlung sowie der Verursachung von Beläs‐ tigungen, Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle Anlage‐ und . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. betriebsbe‐ dingt

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 58

bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ee) der Risiken für die und betriebs‐ menschliche Gesund‐ bedingt heit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle o‐ der Katastrophen)

bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ff) der Kumulierung mit und betriebs‐ den Auswirkungen von bedingt Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Be‐ rücksichtigung etwaiger bestehender Umwelt‐ probleme in Bezug auf möglicherweise be‐ troffene Gebiete mit spezieller Umweltrele‐ vanz oder auf die Nut‐ zung von natürlichen Ressourcen bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. gg) der Auswirkungen der und betriebs‐ geplanten Vorhaben auf bedingt das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissio‐ nen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen rechnen. hh) der eingesetzten Techni‐ und betriebs‐ ken und Stoffe bedingt

Bewertung:

Da sich keine Oberflächengewässer im Plangebiet befinden, sind diesbezüglich keine erheblichen Umwelt‐ auswirkungen zu erwarten. Die Verringerung der Grundwasserneubildungsrate und des Retentionspotentials wird auf Grund der ge‐ ringen Versickerungsfähigkeit der Böden und auf Grund der mit etwa 4.000 qm flächenmäßig eher gerin‐ gen Versiegelung mit einer geringen Erheblichkeit bewertet. Das anfallende Oberflächenwasser kann zu‐ dem im Plangebiet zurückgehalten und z.T. versickert /verdunstet werden, so dass erheblich negative Umweltauswirkungen ausgeschlossen werden. da im Plangebiet keine Nutzungen mit wasser‐ oder bo‐ dengefährdenden Stoffen zulässig sind, besteht keine Gefahr von Schadstoffeinträgen

2.6 Schutzgut Klima und Luft

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Klima und Luft infolge Baubedingt: . Durch den Einsatz von Baumaschinen können Schadstoffbelastun‐ aa) des Baus und des Vor‐ gen entstehen (Abgasemissionen) handenseins der geplan‐ Anlage‐ und . ten Vorhaben, soweit Veränderung des Mikroklimas: durch Versiegelung (Bebauung, Er‐ betriebsbe‐ relevant einschließlich schließung) kann eine Erhöhung der Lufttemperatur (Wärmeinsel) dingt: Abrissarbeiten mit lokalen Aufheizungseffekten erfolgen. Zudem kann es zu einer Verringerung der Luftfeuchtigkeit kommen. . Verlust von Kaltluftentstehungsbereichen Baubedingt . siehe Punkt aa) bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbeson‐ Anlage‐ und . siehe Punkt aa) dere Fläche, Boden, betriebsbe‐ Wasser, Tiere, Pflanzen dingt

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 59

und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfüg‐ barkeit dieser Ressour‐ cen zu berücksichtigen ist, Baubedingt . ggf. Schadstoffbelastung (Staub, Abgase) cc) der Art und Menge an Emissionen von Schad‐ Anlage‐ und . ggf. Schadstoffbelastung (Abgase) durch entstehenden Verkehr stoffen, Lärm, Erschütte‐ betriebsbe‐ rungen, Licht, Wärme dingt und Strahlung sowie der Verursachung von Beläs‐ tigungen, Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle Anlage‐ und . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. betriebsbe‐ dingt bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ee) der Risiken für die und betriebs‐ menschliche Gesund‐ bedingt heit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle o‐ der Katastrophen)

bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ff) der Kumulierung mit und betriebs‐ den Auswirkungen von bedingt Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Be‐ rücksichtigung etwaiger bestehender Umwelt‐ probleme in Bezug auf möglicherweise be‐ troffene Gebiete mit spezieller Umweltrele‐ vanz oder auf die Nut‐ zung von natürlichen Ressourcen bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. gg) der Auswirkungen der und betriebs‐ geplanten Vorhaben auf bedingt das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissio‐ nen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen rechnen. hh) der eingesetzten Techni‐ und betriebs‐ ken und Stoffe bedingt

Bewertung:

Bauwerke und ihre befestigten Außenanlagen, Parkplätze und Erschließungswege wirken auf Grund ihrer Wärmekapazität als nächtliche Aufheizungsflächen und mindern so die klimaökologische Ausgleichsleis‐ tung nächtlicher Kaltluftflüsse. Durch die Planung werden insgesamt ca. 0,5 ha Fläche mit klimatischen

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 60 und lufthygienischen Funktionen (Frischluftproduktion) irreversibel überbaut. Auf Grund der flächenmä‐ ßig geringen Versiegelung ist keine relevante nachteilige Wirkung zu erwarten. Infolge der Überbauung wird die Kaltluftproduktion der Fläche reduziert und durch die Überbauung / Randbepflanzungen kommt es zu Veränderungen der Kaltluftflüsse. Die Funktion der Fläche als Frischluftentstehungsgebiet und – zufuhr ist aufgrund der verhältnismäßig geringen Größe jedoch gering. Hinzukommt, dass die Ortsge‐ meinde Ober‐Flörsheim aufgrund des hohen Anteils der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen keinen klimatisch bzw. lufthygienischen Belastungsraum darstellt. Es ist von einer geringen Erheblichkeit auszu‐ gehen.

2.7 Schutzgut Landschaft

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft infolge Baubedingt: . Visuelle Störung des Orts‐ und Landschaftsbildes durch Baukräne, aa) des Baus und des Vor‐ Maschinen, Lieferverkehr, Materiallager, Beeinträchtigung der handenseins der geplan‐ Kurzzeiterholung ten Vorhaben, soweit . Störung durch Maschinenlärm relevant einschließlich Anlage‐ und . Abrissarbeiten Visuelle Störung des Orts‐ und Landschaftsbildes, insbesondere betriebsbe‐ Veränderung der Ortsrandkulisse dingt: Baubedingt . siehe Punkt aa) bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbeson‐ Anlage‐ und . siehe Punkt aa) dere Fläche, Boden, betriebsbe‐ Wasser, Tiere, Pflanzen dingt und biologische Vielfalt, wobei soweit möglich die nachhaltige Verfüg‐ barkeit dieser Ressour‐ cen zu berücksichtigen ist, Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. cc) der Art und Menge an Emissionen von Schad‐ Anlage‐ und . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. stoffen, Lärm, Erschütte‐ betriebsbe‐ rungen, Licht, Wärme dingt und Strahlung sowie der Verursachung von Beläs‐ tigungen, Baubedingt . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle Anlage‐ und . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. betriebsbe‐ dingt bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ee) der Risiken für die und betriebs‐ menschliche Gesund‐ bedingt heit, das kulturelle Erbe oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle o‐ der Katastrophen)

bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. ff) der Kumulierung mit und betriebs‐ den Auswirkungen von bedingt Vorhaben benachbarter Plangebiete unter Be‐ rücksichtigung etwaiger bestehender Umwelt‐ probleme in Bezug auf möglicherweise be‐ troffene Gebiete mit

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 61

spezieller Umweltrele‐ vanz oder auf die Nut‐ zung von natürlichen Ressourcen bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. gg) der Auswirkungen der und betriebs‐ geplanten Vorhaben auf bedingt das Klima (zum Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissio‐ nen) und der Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels bau‐ /anlage‐ . Es ist nicht mit erheblichen Auswirkungen rechnen. hh) der eingesetzten Techni‐ und betriebs‐ ken und Stoffe bedingt

Bewertung

Die während der Bauphase entstehenden Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes im Zuge der zu er‐ wartenden Bautätigkeiten durch Baukräne, Maschinen, Lieferverkehr, Materiallager bestehen lediglich temporär. Für das Landschaftsbild ist grundsätzlich durch die vorgesehene Überbauung mit einer poten‐ ziellen Beeinträchtigung zu rechnen. Das Gebäude sowie die erforderlichen Stellplätze bilden den zukünf‐ tigen Ortsrand der Gemeinde.. Empfohlen wird deshalb eine Kulissenpflanzung zur Eingrünung des Sied‐ lungskörpers, um einen harmonischen Übergang zwischen Landschaft und Bebauung zu schaffen. Für die Erholungsfunktion hat das Plangebiet keine besondere Funktion. Der Verlust der Einbindung in die freie Landschaft sowie der Verlust der landwirtschaftlichen Fläche und die damit verbundene Verände‐ rung des Landschaftscharakters sind mit einer mittleren Erheblichkeit zu bewerten.

2.8 Schutzgut Kultur‐ und sonstige Sachgüter, kulturelles Erbe Im Geltungsbereich sowie im Umfeld befinden sich keine geschützten Kultur‐ und Sachgüter, wie Boden‐ oder Baudenkmäler, wodurch keine Auswirkungen auf das Schutzgut zu erwarten sind.

2.9 Vermeidung von Emissionen / sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern Sämtliche entstehenden Abfälle sind ordnungsgemäß zu entsorgen. Über die üblichen, zu erwartenden Abfälle hinausgehend sind derzeit keine aus der künftigen Nutzung entstehenden Sonderabfallformen absehbar. Entstehende Schmutzwassermengen werden über das bestehende Ver‐ und Entsorgungssys‐ tem abgeführt.

2.10 Energieeffizienz und erneuerbare Energien (Anlage 1 Nr. 3d) Nach § 1 Abs. 6, Ziff. 7f BauGB sind bei der Aufstellung der Bauleitpläne die Nutzung regenerativer Ener‐ gien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie zu berücksichtigen. Derzeit hat das Plangebiet keine Bedeutung für die Gewinnung erneuerbarer Energien. Bei der Umsetzung der Planung ist im Rahmen der Planung der individuellen Bauvorhaben der Einsatz erneuerbarer Energien zu prüfen. Hier besteht insbesondere die Möglichkeit die Dachlandschaft für Photovoltaik als Energielie‐ ferant zu nutzen. Verbindliche Vorgaben diesbezüglich werden in den Bebauungsplan nicht aufgenom‐ men.

2.11 Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden Es bestehen keine derartigen Gebiete.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 62

2.12 Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorha‐ ben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buch‐ staben a bis d und i, Es sind keine Vorhaben zu erwarten, die eine Anfälligkeit für schwere Unfälle oder Katastrophen erwarten lassen.

2.13 Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern sind mit Umsetzung der Planung möglich. Die nachfol‐ gende Tabelle führt potentielle Wechselwirkungen auf. Wirkung Mensch Tiere/ Pflan‐ Fläche / Bo‐ Wasser Klima/Luft Landschaft Kultur‐ und auf zen den Sachgüter von Mensch Emissionen Störungen Inanspruch‐ Nutzung als Kaltluftentste‐ Schadstoffeintrag, wirtschaftli‐ (Schall, opti‐ (Schall, Licht, nahme / Trinkwasser, hungsgebiete Aufheizung, che Bedeu‐ sche Wir‐ Verdrängung, Versiege‐ Brauchwas‐ u. Frischluft‐ Veränderung der tung und regi‐ kungen) Nutzung) lung, Ver‐ ser, Erholung schneisen be‐ Beschaffenheit onale Identi‐ Konkurrie‐ dichtung, Stoffeintrag einflussen und Eigenart der tät rende Bearbei‐ Siedlungsklima Landschaft und Rauman‐ tung, Dün‐ somit der Erho‐ sprüche gung, Umla‐ lungseignung / gerung des Landschafts‐ bildes Tiere/ Nahrungs‐ Gegenseitige Bodenbil‐ Nutzung, Vegetations‐ Artenreichtum Substanzschä‐ Pflanzen grundlage, Wechselwir‐ dung, Erosi‐ Stoffeintrag, einfluss auf und Vegetations‐ digung Erholung, kungen in den onsschutz Reinigung, Kalt‐ und bestand beein‐ Naturerleb‐ einzelnen Ha‐ Vegetation Frischluftent‐ flusst strukturelle nis bitaten als Wasser‐ stehung, Ein‐ Vielfalt und Eigen‐ speicher fluss auf art Mikroklima Fläche / Bo‐ Lebens‐ Lebensraum, Bodenein‐ Stoffeintrag, Erwärmung u. Staubbildung, Archivfunk‐ den grundlage, Standortfak‐ trag Trübung, Se‐ Austrocknung Einfluss auf Mikro‐ tion, Verän‐ Lebens‐ tor dimentation, beeinflussen klima derung durch raum, Er‐ Schadstofffilt Bodenleben u. Intensivnut‐ tragspoten‐ ration, Was‐ Erosionsgefahr zung oder Ab‐ zial, serspeicher grabungen Rohstoffge‐ winnung Wasser Lebens‐ Lebensgrund‐ Stoffverla‐ Niederschlag, Mikroklima, Gewässer als Substanzschä‐ grundlage, lage, Trink‐ gerung, Be‐ Stoffeintrag Nebel‐, Wol‐ Strukturelemente, digung Trink‐, wasser, Le‐ einflussung kenbildung Veränderung bei Brauchwas‐ bensraum der Boden‐ Extremereignissen ser, Erho‐ art und ‐ (Hochwasser, Ero‐ lung struktur sion) Klima/ Luft Lebens‐ Vegetation Windero‐ Gewässer‐ Strömung, Wachstumsbedin‐ Substanzschä‐ grundlage beeinflusst sion temperatur, Wind, Luftqua‐ gungen, Ausprä‐ digung Atemluft, Kaltluftentste‐ Wasserbilanz lität, Durchmi‐ gung Landschaft Wohlbefin‐ hung und – (Grundwas‐ schung, O2‐ den transport, serneubil‐ Ausgleich, Lo‐ dient der Rei‐ dung), Belüf‐ kal‐ und Klein‐ nigung und tung) klima, Be‐ beeinflusst die einflussung Luftfeuchte von Klimazo‐ nen

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 63

Wirkung Mensch Tiere/ Pflan‐ Fläche / Bo‐ Wasser Klima/Luft Landschaft Kultur‐ und auf zen den Sachgüter von Landschaft Erholungs‐ Lebensraum‐ Erosions‐ Gewässer‐ Einflussfaktor Unterschiedliche Häufig cha‐ eignung, struktur schutz verlauf, ‐ auf Mikroklima Stadt‐/‐Kultur‐ rakteristische Wohlbefin‐ scheiden landschaften (ggf. landschafts‐ den, Le‐ Konkurrenz) bildprägende bensraum Elemente

3 GEPLANTE MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG, VERMINDERUNG UND ZUM AUSGLEICH DER ER‐ HEBLICHEN NACHTEILIGEN AUSWIRKUNGEN SOWIE GGF. GEPLANTE ÜBERWACHUNGSMAßNAH‐ MEN (ANLAGE 1 NR. 2C BAUGB)

3.1 Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung, Verringerung Die dargelegten Maßnahmen zielen zunächst auf eine möglichst umfassende Vermeidung und/oder Mi‐ nimierung der absehbaren Beeinträchtigungen ab. Unter Beachtung der möglichen Schutzmaßnahmen erfolgt dann auf Grundlage der Art und der Schwere des Eingriffs die Prüfung der Ausgleichbarkeit und die Entwicklung und Festsetzung von Maßnahmen zur Kompensation.

Schutzgut Boden/Fläche Die geplante Neuausweisung der Gemeinbedarfsfläche „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ ist zwangsläufig mit der Versiegelung, Aufschüttung und Abgrabung von natürlichen Böden verbunden. Es ist nur in begrenztem Maße möglich, die Beeinträchtigung der Bodenfunktionen zu minimieren. Im Rahmen der Festsetzungen werden entsprechende Maßnahmen festgelegt: . Begrenzung der max. Versiegelung durch Vorgaben zum Maß der baulichen Nutzung (GRZ 0,7) . Festsetzung zur Verpflichtung der Anpflanzung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzun‐ gen auf den Baugrundstücksflächen sowie auf den nicht durch die Rückhaltemulde beanspruchten Flächen. Des Weiteren werden folgende Maßnahmen für das Plangebiet empfohlen, die im Rahmen der Baumaß‐ nahmen zu berücksichtigen sind: . Maßnahmen nach § 202 BauGB zur Wiederverwendung des Bodenaushubes Vorort und Verbot der Überdeckung der verbleibenden belebten Bodenschicht. . Verwendung von Teilen des wertvollen Oberbodens und Auftrag auf Flächen mit Böden von geringer bis mittlerer Leistungsfähigkeit . Während einzelner Bauphasen darf zur Vermeidung von Bodenverdichtungen ein Befahren mit schweren Baumaschinen nur bei geeigneten Boden‐ und Witterungsverhältnissen stattfinden. Ver‐ dichtete Böden sind nach Abschluss der Baumaßnahmen zu lockern. Die Vorgaben der DIN 19731 (Bodenbeschaffenheit) sind anzuwenden.

Schutzgut Wasser Die gesetzliche Grundlage für ein naturverträgliches Regenwasserbewirtschaftungskonzept bildet das Landeswassergesetz, wonach eine grundsätzliche Verpflichtung zur dezentralen Niederschlagwasserbe‐ seitigung besteht. Danach soll Niederschlagwasser von Grundstücken durch Rückhaltung, Versickerung oder ortsnahe Einleitung in ein oberirdisches Gewässer beseitigt werden, sofern dies mit vertretbarem Aufwand und schadlos möglich ist. Im Rahmen des Bebauungsplanes werden folgende Maßnahmen, die zu einer Reduzierung der Eingriffsin‐ tensität in das Schutzgut Wasser führen, umgesetzt: . Begrenzung der max. Versiegelung durch Vorgaben zum Maß der Nutzung (GRZ 0,7) . Anlegen von Versickerungsmulden

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 64

. Verwendung versickerungsfähiger Beläge

Schutzgut Klima / Luft Für die unbebauten Flächen werden im Bebauungsplan verschiedene Bepflanzungsmaßnahmen festge‐ setzt. Diese Begrünungsmaßnahmen leisten einen Beitrag zum Temperaturausgleich innerhalb des Gebie‐ tes leisten. Neben einer Verbesserung des Kleinklimas tragen solche Vegetationsflächen auch zur Sauer‐ stoffproduktion bei. Im Rahmen des Bebauungsplanes werden folgende Maßnahmen, die zu einer Redu‐ zierung der Eingriffsintensität in das Schutzgut Klima führen, umgesetzt: . Festsetzungen zur Anpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen . Festsetzungen zur dauerhaften Begrünung der nicht bebaubaren Grundstücksflächen sowie der nicht bebauten, bebaubaren Flächen (Minimierung der Aufheizung).

Schutzgut Pflanzen und Tiere Die Möglichkeiten zur Minimierung sind begrenzt. Hauptsächlich soll durch die Sicherung der Festsetzun‐ gen für das Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen das Gebiet ein Mindestmaß an Lebensraum für verschiedene Arten gesichert und die Auswirkungen der Planung gemindert werden. . Festsetzungen zur Verwendung von ausschließlich heimischen und standortgerechten Bäumen und Sträuchern gemäß der den textlichen Festsetzung beiliegender Pflanzempfehlungsliste . Neupflanzung von Gehölzen gemäß beiliegender Pflanzempfehlungsliste . Beschränkung der Versiegelung (GRZ 0,7) . Es sind die in der SaP vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen.

Schutzgut Landschaft Ein Verzicht auf eine Bebauung als einzige Vermeidungsmaßnahme kommt aufgrund der sonstigen abwä‐ gungsrelevanten Aspekte für den Plangeber nicht in Betracht. Die vollständige visuelle Einbindung der Gebäudekörper ist aufgrund der erforderlichen Gebäudehöhen und fehlenden Platzverhältnissen nur be‐ dingt möglich. Folgende Maßnahmen können als Minderungen der Eingriffe betrachtet werden:  Einpassung in das ortstypische Landschafts‐ und Siedlungsbild durch Festsetzungen zur maximal zulässigen Grundfläche, zulässigen Gebäudehöhe  Festsetzungen zur Eingrünung des Gebietsrandes gemäß beiliegender Pflanzempfehlungsliste

Schutzgut Kultur‐ und Sachgüter Durch das Vorhaben werden keine bekannten Kultur‐, Boden‐ oder Baudenkmale beeinträchtigt. Es wer‐ den keine Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich getroffen. Sollten bei der Baumaßnahme bisher unbekannte Funde entdeckt werden, sind diese unverzüglich bei der zuständigen Denkmalschutzbehörde anzuzeigen.

3.2 Eingriffs‐/Ausgleichsbilanzierung Im Rahmen der vorliegenden Umweltprüfung wurden die für die geplante Überbauung vorhersehbaren Auswirkungen und die damit verbundenen Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschafts‐ bildes beschrieben. Vor dem Hintergrund des Vermeidungs‐ und Minimierungsgebotes der naturschutz‐ fachlichen Eingriffsregelung wurden dabei Maßnahmen entwickelt und soweit mit den sonstigen abwä‐ gungsrelevanten Belangen vereinbar, als Festsetzung im Bebauungsplan aufgenommen. Unter der Be‐ rücksichtigung dieser Bebauungsplaninhalte können abschließend die dann verbleibenden unvermeidba‐ ren Beeinträchtigungen bewertet werden. Im Rahmen einer Bilanzierung wird die bei Realisierung des Bebauungsplans eintretende Veränderung gegenüber der aktuellen Situation ermittelt.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 65

Die Flächenwertermittlung für das Plangebiet basiert auf der geplanten Grundflächenzahl und den auf Grundlage des Bebauungsplanentwurfes ermittelten Werten. Im Folgenden wird die Situation vor der Planung ermittelt und bewertet sowie der potenzielle Zustand nach Realisierung der Planung. Darauf aufbauend erfolgt die Ermittlung des Eingriffs und des Kompensa‐ tionsbedarfes.

Eingriffsbereiche vor der Planung: Bezeichnung Fläche davon versiegelt Bemerkung derzeitiger Zustand: Acker‐ 5605,4 qm 0 ‐ brache Wirtschaftswege unbefestigt 660,7 qm 0 qm ‐ Flächen für Rückhaltung und 1.181 0 qm Im BPlan „Wasserriss“ rechtskräftig Versickerung aus dem BPlan festgesetzt „Wasserriss“ Gesamt: 7.446 qm 0 qm ‐

Abb. 10: Zustand vor der Planung

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 66

Eingriffsbereiche nach der Planung und Kompensationsbedarf Erhebliche Beeinträchtigungen auf das Schutzgut Tiere sind nicht zu erwarten, so dass im Sinne der Ein‐ griffsregelung die Herstellung von schutzgutbezogenen Ausgleichsflächen bzw. ‐maßnahmen nicht erfor‐ derlich ist. Gemäß den Aussagen der artenschutzrechtlichen Prüfung sind auch keine artenschutzrechtlich erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen zu realisieren. Für das Schutzgut Pflanzen entsteht entsprechend der Bedeutung und Wiederherstellbarkeit ein Kompen‐ sationsbedarf im Verhältnis 1: 1: der Verlust einer jungen Ackerbrache auf insgesamt ca. 2.738 qm, ver‐ ursacht einen Kompensationsbedarf in gleicher Größenordnung. Höherwertige Biotopstrukturen kom‐ men nicht vor. Der Kompensationsbedarf für Eingriffe in Natur und Landschaft durch Neuversiegelung – und somit mit Auswirkungen auf die Schutzgüter Boden – Wasser – Klima/Luft entsprechen dem Kompensationsbedarf für das Schutzgut Pflanzen in Höhe von 2. 738 qm. Es werden keine landschaftsbildprägenden Biotope beansprucht. Erhebliche Beeinträchtigungen auf das Schutzgut Landschaft sind somit nicht zu konstatieren. Der Kompensationsbedarf kann durch die vorge‐ sehene Ausgleichsmaßnahmen für die Schutzgüter Pflanzen und Boden gedeckt werden. Die durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes ermöglichten Eingriffe stellen sich zusammenfassend wie folgt dar. Eingriffe nach Planung Fläche Kompensationsbedarf Bemerkung Schutzgüter: Pflanzen, Bo‐ den / Wasser / Klima (Neu‐ versiegelung) Bauflächen gesamt ca. 3.342 qm ca. 2.673 qm 3.342 X 0,8 (GRZ) inkl. Überschrei‐ Gemeinbedarf (Verlust Ackerbrache / Neu‐ tungsmöglichkeit versiegelung)

Öffentliche Verkehrsflächen 940 qm gesamt davon: Verkehrsflächen be‐ 515 qm 145 qm (Verlust Ackerbra‐ Befinden sich innerhalb der Ge‐ sonderer Zweckbe‐ che / Neuversiegelung) meinbedarfsfläche, und werden stimmung (unbefes‐ der dortigen Versiegelung zuge‐ tigte Wirtschaftswege) rechnet, die restlichen Flächen bleiben unverändert. Straßenverkehrsfläche 65 qm 65 qm (Verlust Ackerbrach und Verkehrsgrün / Neuver‐ siegelung)) Verkehrsbegleitgrün 370 0 qm Flächen für Rückhaltung und 959 qm 0 Versickerung neu Flächen für Rückhaltung und 1.181 qm 0 qm bereits im Bebauungsplan „Was‐ Versickerung aus BPlan „Was‐ serriss“ rechtskräftig festgesetzt, serriss“ keine Anrechnung Private Grünfläche 1.023 0 qm Gesamt 7.446 qm max. 2.738 qm (0,75ha) (0,27 ha)

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 67

Abb. 11: Eingriffe im Zuge der Planung

Eingriffs‐Ausgleichs‐Bilanzierung45 Ausgleichsfläche Flächengröße Anrechnung Maßnahme Private Grünfläche 50 % Gehölz‐ 511 qm 511 qm locker angeordnete Gebüschgruppen mit einer (Festsetzung M 3) pflanzung Fläche von insgesamt ca. 50 % der privaten Grünfläche Private Grünfläche 50 % exten‐ 511 qm 511 qm standörtlich angepasste Saatgutmischung (z.B. (Festsetzung M 3) sive Mager‐ Fa. Rieger‐Hofmann, „Blumenwiese, Blumen wiese 50 % / Gräser 50 %“ Flächen für Versicke‐ 959 qm 480 qm Naturnahe Ausgestaltung, standörtlich ange‐ rung (ohne Flächen passte Saatgutmischung für Feuchtwiesen (z.B. aus Wasserriss, M 3 Fa. Rieger‐Hofmann, „Feuchtwiese, Blumen 30 und M 2) % / Gräser 70 %“). Baupflanzung Ver‐ 6 Stück 6 x 40 qm (Kro‐ Bäume II. Ordnung, Hainbuchen (Carpinus be‐ kehrsgrün nenüberde‐ tulus) ckung): 240 qm Baumpflanzung Stell‐ 5 Stück 5 x 40 qm (Kro‐ Bäume II. Ordnung, Hainbuchen (Carpinus be‐ plätze nenüberde‐ tulus) ckung): 200 qm Ausgleich Fläche ge‐ 2351 qm 1.942 qm samt:

45 Die Bilanzierung erfolgte auf der Grundlage eines Abstimmungsgespräches am 06.09.2018 mit der UNB des Landkreises Alzey‐Worms.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 68

Der ermittelte Eingriff beträgt 2.738 m2. Als anrechenbarer Ausgleich wurden 1.942 m2 ermittelt. Das für einen Ausgleich im Verhältnis 1:1 verbleibende Defizit von 796 m2 wird über das Öko‐Konto der Ver‐ bandsgemeinde Alzey‐Land ausgeglichen.

Ökokontofläche der VG Alzey‐Land Zum Ausgleich steht in Albig, Fl. 37, Nr. 99 in der benötigten Größenordnung von 796 m2 Kontingent zur Verfügung.

Abb. 12: Maßnahme auf der Ökokontofläche Albig, Fl. 37, Nr. 99

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 69

Insgesamt stehen noch 1.996 m2 zur Verfügung, von denen 796 m2 für vorliegenden Bebauungs‐ plan ausgebucht werden.

Abb. 13: Bestehende Kontingente auf der Ökokontofläche Albig, Fl. 37, Nr. 99

Abb. 14: Auszubuchender Flächenteil

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 70

4 IN BETRACHT KOMMENDE ANDERE PLANUNGSMÖGLICHKEITEN (ANLAGE 1 NR. 2D BAUGB)

Für die Entwicklung des geplanten Vorhabens zur Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses wurde im Vor‐ feld der Planung eine Machbarkeitsstudie von der Verbandsgemeinde Alzey‐Land in Auftrag gegeben. Da‐ bei wurden vier verschiedene Standorte für das künftige Feuerwehrgerätehaus untersucht.

Abb. 15: Lage der 4 Alternativstandorte (Quelle: BG Natur; September 2016)

Alle möglichen Standorte sind dabei um die Ortsgrenze Flomborn ‐ Ober‐Flörsheim angesiedelt und liegen unmittelbar an der L386 sowie der B271. Die Standortanalyse kam zu dem Ergebnis, dass hinsichtlich der Streckenunterschiede innerhalb des Einsatzgebietes nur marginale Abweichungen ersichtlich werden und auch die Erreichbarkeit durch die Einsatzkräfte für alle Standorte fast identisch ist. Entscheidend beim Grundstücksvergleich waren neben dem Flächenbedarf die Vorgaben des LBM sowie die Vorgaben der DIN 14092 zur kreuzungsfreien Anordnung von PKW‐ und Alarmzufahrt. Aufgrund der Zwangspunkte hinsichtlich der Zu‐ und Abfahrt sowie der geringen Fläche ist das Grund‐ stück 1 (siehe Abb. 11) für die Nutzung als Feuerwehrgerätehaus am wenigsten geeignet. Das Grundstück 3 in Ober‐Flörsheim ist parzelliert und im Besitz mehrerer (Privat‐) Eigentümer. Die zu erwartenden Grunderwerbskosten lassen dies als unwirtschaftlich erscheinen. Das Grundstück 4 ist ebenfalls mit Kosten für den Grunderwerb verbunden. Die Nutzungsoption für die vorhandenen Gebäude kann jedoch diese Kosten und die mit dem Grundstück verbunden Risiken nicht aufwiegen. Vom Zustand der Gebäude hat man sich anlässlich eines Ortstermins überzeugt und die Er‐ kenntnisse vor Ort überprüft und bestätigt. Da eine Nutzbarkeit der Gebäude aus wirtschaftlicher Sicht sowie unter Berücksichtigung der Zwangspunkte und des letztlich auch deutlich zu großen Grundstücks nicht sinnvoll erscheint, spricht auch dieses Grundstück dagegen. Der ausgewählte Standort (Grundstück 2) konnte alle Anforderungen vollumfänglich erfüllen und wurde daher ausgewählt.46

46 Vgl. Machbarkeitsstudie; Kommunalbau Rheinland‐Pfalz; Stand 12/2015

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 71

C ZUSÄTZLICHE ANGABEN (ANLAGE 1 NR. 3 BAUGB)

1 BESCHREIBUNG DER WICHTIGSTEN MERKMALE DER VERWENDETEN TECHNISCHEN VERFAHREN / METHODIK UND SCHWIERIGKEITEN BEI DER UMWELTPRÜFUNG (ANLAGE 1 NR.3A BAUGB) Die erforderlichen Informationen zur Ermittlung der Auswirkungen des geplanten Vorhabens auf die Um‐ welt basieren insbesondere auf folgenden Quellen: . Landschaftsinformationssystem Rheinland‐Pfalz – Natura 2000 (Lanis) . Geoportal Rheinland‐Pfalz . Geoportal Wasser Rheinland‐Pfalz . Umweltatlas Rheinland‐Pfalz . Kampfmittelvorerkundung: Luftbilddatenbank Dr. Carls GmbH; Januar 2017 . Geotechnische Baugrundgutachten: Büdinger, Fein, Welling GmbH; Februar 2017 . Natura‐2000 Vorprüfung: Beratungsgesellschaft Natur dbR; September 2016 . Machbarkeitsstudie: Kommunalbau Rheinland‐Pfalz; Dezember 2015 . Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle arten‐ schutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018 Für die Beurteilung der Umweltauswirkungen wurde eine verbal argumentative Bewertung mit drei Stu‐ fen der Erheblichkeit herangezogen. Darüber hinaus wurden im Hinblick auf die Bewertung der Schutzgü‐ ter die einschlägigen Regelwerke verwendet. Auf Grundlage dieser Daten folgte dann die Überprüfung der Planung hinsichtlich Vermeidungs‐ und Ver‐ minderungsmaßnahmen, die als Vorschlag formuliert werden. Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben ergaben sich in erster Linie aufgrund der Tatsa‐ che, dass einige erforderliche Informationen, wie beispielsweise schalltechnische oder klimatische Unter‐ suchungen nicht aus vorhandenen Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit abgeleitet werden konn‐ ten. Viele Angaben beruhen diesbezüglich auf örtlichen Erfahrungswerten und sachgerechten Abschätzungen. Die aufgeführten Auswirkungen haben dementsprechend z. T. beschreibenden Charakter, ohne auf kon‐ kreten Messungen, Berechnungen oder Modellen zu basieren. Bestimmte Auswirkungen können somit hinsichtlich ihrer Reichweite oder Intensität nicht mit mathematischer Genauigkeit erfasst werden.

2 MAßNAHMEN ZUR ÜBERWACHUNG DER ERHEBLICHEN AUSWIRKUNGEN (MONITORING) (ANLAGE 1 NR.3B BAUGB)

Mit dem Vorhaben sind erheblichen Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten. Diese sollen kontrolliert werden, um möglichst frühzeitig unvorhergesehene negative Auswirkungen zu ermitteln und um in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung zu ergreifen. Ob die gewählten grünordnerischen Maßnahmen hierfür vollständig ausreichen und die erheblichen Beeinträchtigungen dadurch vermindert werden können, soll durch das Monitoring durch die Gemeinde festgestellt werden. Innerhalb einer Vegetationsperiode nach Beginn der Baumaßnahmen sind die für den Ausgleich von Um‐ weltauswirkungen auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Tiere und Landschaft wirksamen Pflanzungen und Aussaaten zu realisieren. Die Ortsgemeinde Ober‐Flörsheim kontrolliert die Maßnahmen auf Durchfüh‐ rung, Artenauswahl und Erfolg des Pflanzenwuchses durch Ortsbegehung vier Jahre nach vollständiger Fertigstellung der Anlagen. Nach insgesamt 10 Jahren führt die Gemeinde eine stichprobenartige Kon‐ trolle durch, um die Vollständigkeit der Pflanzungen und insbesondere die landschaftsästhetische Wirk‐ samkeit und das Vorkommen von Tier‐ und Pflanzenarten auf der Fläche zu prüfen.

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 72

Darüber hinaus sind die Umweltauswirkungen durch die Geräusche der Feuerwehr zu überwachen. Sofern die Werte des Gutachtens überschritten und durch die Anlage schädliche Umweltauswirkungen hervor‐ gerufen werden, hat die Gemeinde dies den zuständigen Behörden umgehend mitzuteilen.

3 ALLGEMEINVERSTÄNDLICHE ZUSAMMENFASSUNG (ANLAGE 1 NR. 3C BAUGB)

Der Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ wurde hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt untersucht. Die mit der Nutzungsänderung von einer landwirtschaftlichen Fläche zu einer Ge‐ meinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Feuerwehrgerätehaus“ verbundenen Eingriffe in die Um‐ welt beziehen sich auf die Schutzgüter Mensch, Tiere/Artenschutz /Schutzgebiete/ Pflanzen, Boden, Was‐ ser und Landschaft und den daraus resultierenden nachhaltigen Lebensraumverlusten, Funktionsverlus‐ ten der Böden, der Veränderung des Wasserhaushalts auf den versiegelten Flächen, aus einer Beeinflus‐ sung des Landschaftsbildes sowie aus einer möglichen Überbauung mit nicht ortstypischen Baukörpern. Für die Schutzgüter Klima und Luft sowie für die Schutzgüter Kultur‐ und Sachgüter werden keine Auswir‐ kungen prognostiziert, weil das Plangebiet zum einen keine Bedeutung für den klimatischen Ausgleich hat und zum anderen keine Kultur‐ und Sachgüter innerhalb des Geltungsbereichs vorzufinden sind. Auf Grund der Lage der Fläche im Vogelschutzgebiet wurde zur Beurteilung der Eingriffe in das Schutzgut Tiere / Artenschutz eine Natura 2000 –Vorprüfung durchgeführt. Diese kam zu dem Ergebnis, dass für die gelisteten vorkommenden Arten keine oder nicht erhebliche Beeinträchtigungen von dem geplanten Vor‐ haben ausgehen. Des Weiteren war eine spezielle Artenschutzrechtliche Prüfung Feldhamster und Zauneidechse erforder‐ lich. Hierin wurden Maßnahmen vorgeschlagen, um die Tötung oder Verletzung streng geschützter Zau‐ neidechsen zu vermeiden. Diese sind im Vorfeld der Umsetzung durchzuführen. Außerdem konnten keine Nachweise auf das Vorkommen des streng geschützten Feldhamsters erbracht werden. Somit ist davon auszugehen, dass die Art im Plangebiet nicht vorkommt. Die Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch wurden im Rahmen einer Schalltechnischen Untersuchung begutachtet. Nachteilige Auswirkungen wurden nicht festgestellt. Im Bebauungsplan wurden zudem Maßnahmen für die Vermeidung, Minimierung und den Ausgleich der Eingriffe in die Umwelt festgesetzt. Der Eingriff wird kompensiert, wodurch erhebliche nachteilige Um‐ weltauswirkungen auf die Schutzgüter ausgeglichen werden können. Darüber hinaus sind keine nachtei‐ ligen Umweltauswirkungen zu erwarten, die sich negativ auf die Schutzgüter auswirken.

4 REFERENZLISTE DER QUELLEN (ANLAGE 1 NR.3D BAUGB)

. Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz (LANIS), aufgerufen un‐ ter : http://map1.naturschutz.rlp.de/kartendienste_naturschutz/index.php, Stand 03/17 . Geoportal Rheinland Pfalz Kartenviewer, Themenkarte HpnV‐ RLP, aufgerufen unter: . http://www.geoportal.rlp.de/portal/karten.html?LAYER[zoom]=1&LAYER[id]=38954&LAYER[visi‐ ble]=0&LAYER[querylayer]=0, Stand 03/17 . Geotechnisches Baugrundachten, Büdinger,Fein, Welling GmbH, Februar 2017 . Machbarkeitsstudie; Kommunalbau Rheinland‐Pfalz; Stand 12/2015 . Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, Klimakarten, aufgerufen unter: http://www.kwis‐rlp.de/index.php?id=8630; Stand 03/17 . Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten , Themenkarten Wasser Vgl. http://www.geoportal‐wasser.rlp.de/servlet/is/2025/Stand: 03/17 . Stadt Worms, Feldhamsterschutzkonzept; aufgerufen unter:https://www.worms.de/de‐wAs‐ sets/docs/mein_worms/bereich_3/umwelt_klima/Feldhamsterschutzkonzept.pdf S. 8; Stand 03/2017

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200 Bebauungsplan „Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus“ Seite 73

. Vgl. Kampfmittelvorerkundung; Luftdatenbank Dr. Carls GmbH; Stand 01/2017 . Natura 2000‐Vorprüfung, Fachgutachten, Jens Tauchert, Stand 03/17 . Entwässerungstechnische Voruntersuchung, WSW & Partner, Kaiserslautern, Stand. Feb. 2018 . Schalltechnisches Gutachten zum Bebauungsplan „Auf der Platte“ – Berichtnummer: 970‐1, Berichts‐ datum: 13.09.2018, WSW & Partner GmbH in Kooperation GSB GbR . Bebauungsplan 'Auf der Platte ‐ Feuerwehrgerätehaus', Gemarkung Ober‐Flörsheim, Spezielle arten‐ schutzrechtliche Prüfung (kurz SaP), Zauneidechsen und Feldhamster, Büro viriditas, Weiler, 13.07.2018

WSW & Partner GmbH ‐ Hertelsbrunnenring 20 ‐ 67657 Kaiserslautern ‐ Tel. (0631) 3423‐0 ‐ Fax (0631) 3423‐200