Oberflächennahe mineralische Rohstoffe in Rheinland-Pfalz

Wirtschaftliche Bedeutung und vorsorgende Sicherung

Ministerium für Wirtschaft,Ministerium für Verkehr, Wirtschaft, Landwirtschaft Verkehr, Landwirtschaft und undWeinbau Weinbau

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Impressum © Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, Mainz 2007 Herausgeber: Landesregierung Rheinland-Pfalz Koordination: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau: RR z.A. Dr. Kai Mifka, Ministerium des Innern und für Sport: MinR Dipl.-Ing. Roland Olschowy Redaktion: Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz verantwortlich: Dr. Friedrich Häfner, Dipl.-Min. Roger Lang Autoren: Dipl.-Geol. Armin Grubert, Dr. Friedrich Häfner, Dr. Jost Haneke, Dr. Winfried Kuhn, Dipl.-Min. Roger Lang, Dr. Karin Schmelmer, Dipl.-Geol. Ansgar Wehinger, Dr. Michael Weidenfeller Gestaltung und Produktion: Farbraum Marketing- und Medien Services GmbH Druck: Printec Reprodruck GmbH Auflage: 1000 Inhalt

Vorwort...... 2 7.3.4 Dezentrale Gewinnung...... 29 7.3.5 Nachhaltigkeit...... 29 1 Zusammenfassung...... 3 7.3.6 Naturhaushalt...... 29 7.3.7 Länderübergreifende Zusammenarbeit . . 30 2 Einleitung...... 4 7.3.8 Unternehmen ...... 30 7.3.9 Öffentlichkeitsarbeit...... 30 3 Rohstoffwirtschaft heute...... 5 7.3.10 Junge Menschen...... 30 3.1 Gesamtwirtschaftliche Bedeutung 7.3.11 Externe Beratung...... 30 der Rohstoffwirtschaft...... 5 3.2 Notwendigkeit der Rohstoffsicherung. . . . 6 8 Bodenschätze in Rheinland-Pfalz . . . . 31 8.1 Überblick...... 31 4.. .Abbaurecht und gesetzliche Grundlagen 8.2 Lagerstätten der Steine und Erden...... 34 der Rohstoffsicherung...... 7 8.2.1 Kies, Sand, Formsand, Quarzsand, 4.1 Abbaurecht...... 7 Klebsand und Lößgewinnung ...... 34 4.2 Landes- und Regionalplanung...... 8 8.2.2 Ton, Kaolin, Feldspat...... 39 4.2.1 Instrumente der Planung...... 8 8.2.3 Sandsteine...... 42 4.2.2 Instrumente der Sicherung ...... 10 8.2.4 Karbonatgesteine...... 44 4.3 Rohstoffsicherung im Spannungsfeld 8.2.5 Gipsstein...... 48 konkurrierender Nutzungen...... 11 8.2.6 Dachschiefer...... 49 8.2.7 Vulkanische Lockergesteine 5 Rohstoffe und Nachhaltigkeit...... 14 Bims, Tuff/Trass, Lavaschlacke, Lavasand. 54 5.1 Nachhaltigkeitsaspekte ...... 14 8.2.8 Magmatische Festgesteine (Magmatite) . 59 5.2 Folgenutzung von Gewinnungsstellen. . . 15 8.2.9 Quarzite, quarzitische Sandsteine, 5.2.1 Verfüllung...... 15 Grauwacken ...... 65 5.2.2 Rekultivierung...... 16 8.3 Solegewinnung...... 68 5.2.3 Bebauung...... 17 8.4 Gold...... 71 5.2.4 Renaturierung...... 17 8.5 Historischer Bergbau...... 71 5.2.5 Touristische Erschließung...... 18 5.2.6 Geotourismus ...... 18 9 Schriften / Quellen ...... 75 9.1 Bildnachweis...... 78 6.. .Rohstoffe gewinnende Industrie in . Rheinland-Pfalz...... 19 6.1 Rohstoffwirtschaftliche Kenndaten zur rheinland-pfälzischen Rohstoffwirtschaft . 19 6.1.1 Allgemeines...... 19 6.1.2 Spezielle Ergebnisse...... 19 6.2 Struktur und Situation der Unternehmen. 23

7.. .Verbesserung der Rahmenbedingungen der Rohstoffsicherung...... 25 7.1 Fachplanung Rohstoffsicherung...... 25 7.2. Öffentlichkeitsarbeit...... 25 7.3 Rohstoffsicherungsprogramm...... 28 7.3.1 Allgemeine Grundlagen der Rohstoffpolitik...... 28 7.3.2 Verbesserung der Datenlage ...... 28 7.3.3 Landes- und Regionalplanung...... 28

 Vorwort

und Erschließung von Rohstoff- vorkommen sowie die Suche nach neuen Rohstoffkonzepten stärker in das Bewusstsein der Menschen ge- rufen.

Hendrik Hering: Minister für Wirtschaft, Die Bodenschätze in Rheinland-Pfalz Karl Peter Bruch: Verkehr, Landwirtschaft sind ebenso bedeutsam wie vielfäl- Minister des Inneren und Weinbau und für Sport tig. Sie reichen von den Steine- und Die gesicherte Versorgung mit Roh- Erden-Rohstoffen über Erdöl und cherung und Rohstoffsubstitution stoffen ist eine wesentliche wirtschaft- Sole bis zur Erdwärmenutzung. zu einer festen Aufgabe ihrer Wirt- liche Grundlage unseres Landes. schaftspolitik gemacht. Sie hat die Die Gewinnung von mineralischen Der überwiegende Teil dieser Roh- Initiative Rohstoffsicherung und Rohstoffen und die Herstellung von stoffe wird im Bauwesen eingesetzt. Rohstoffwandel entwickelt, die Gütern, die aus diesen Rohstoffen Straßen, Häuser, Schienenwege, Brü- den gedanklichen Rahmen für alle erzeugt werden, ist unverzichtbar für cken und Industriebauten sind ohne Maßnahmen bildet. Die Initiative unsere Wirtschaft und darüber hinaus unsere heimischen Rohstoffe nicht spannt einen Bogen von der klas- ein Stück Daseinsvorsorge. denkbar. Aber auch die chemische sischen Sicherung mineralischer Industrie, die Glasindustrie, die Le- und energetischer Rohstoffe über Insbesondere die in den letzten bensmittelindustrie, die keramische die Rohstoffeffizienz, die Rohstoff- Jahren zu beobachtende vermehrte Industrie, die Medizintechnik und kreisläufe bis hin zu den nachwach- Nachfrage nach Erzen, Energieroh- andere Industriezweige profitieren senden Rohstoffen. stoffen sowie Erzeugnissen der von den heimischen Lagerstätten. Steine und Erden-Industrie im asi- atischen Raum hat die Gewinnung Die Landesregierung hat vor die- von Rohstoffen und die Sicherung sem Hintergrund die Rohstoffsi-

 1 Zusammenfassung

Rheinland-Pfalz verfügt über eine Reihe von wichtigen Bodenschätzen der Steine und Erden. Dazu gehö- ren Sand und Kies, Natursteine und Naturwerksteine, feuerfeste Tone und Klebsande, Gips, Tuff und Trass, Bims, Lavaschlacke, Kalk-, Kalk- mergel- und Dolomitsteine. Einige Rohstoffe wie Tuff, Trass, Bims und Lavaschlacke werden ausschließlich in Rheinland-Pfalz abgebaut. Mehr als 40 % der deutschen Produktion an hochwertigen feuerfesten Tonen kommt aus unserem Bundesland.

Diese Rohstoffe finden Verwen- dung in allen Bereichen der Bau- stoffindustrie und Bauindustrie, der chemischen Industrie, der Glasin- Abb. 1: Hartsteingewinnung in der Pfalz dustrie, der Medizintechnik, der Metallverarbeitung, der Lebensmit- Planungsgesetze statt und konkre- • Grundlagenarbeiten auf dem Ge- tel- und Düngemittelindustrie und tisiert sich im Landesentwicklungs- biet der mineralischen Rohstoffe anderen Industriezweigen. programm und den regionalen fördern, Raumordnungsplänen. In Rheinland-Pfalz gewinnen 268 • Unternehmen und Verbände er- Unternehmen in 658 Steinbrüchen, Die Landesregierung hat die Bedeu- muntern, mit dem LGB und – so- Gruben und Bergwerken minera- tung der mineralischen Rohstoffe weit erforderlich – mit anderen lische Rohstoffe. Die Förderung be- zur Sicherung der Versorgung der Fachbehörden zusammenzuar- trug im Jahr 2005 insgesamt ca. 38 Wirtschaft und damit der Erhaltung beiten, Mio. Tonnen. Damit nimmt Rhein- unseres Lebensstandards erkannt. land-Pfalz einen mittleren Platz Sie wird • einen Rohstoffbeirat ins Leben unter den Flächenländern der Bun- • mit dem Landesamt für Geologie rufen, der die Landesregierung desrepublik ein. 7 Besucherberg- und Bergbau (LGB) das vorhan- in grundlegenden Fragen der werke sind Zeugnisse historischen dene rohstoffgeologische Infor- Rohstoffsicherung, Rohstoffge- Bergbaus. Sie tragen zusammen mations- und Planungssystem winnung und Rohstoffversorgung mit anderen wertvollen geowissen- mit einem Bergbauinformati- beraten soll, schaftlichen Objekten wesentlich onssystem kombinieren und zu zur Steigerung der touristischen At- einer Fachplanung „Rohstoffsi- • einen Rohstoffbericht im zeit- traktivität des Landes bei. cherung“ ausbauen, lichen Abstand von 3 bis 5 Jah- ren vorlegen, der die besondere Die Rohstoffgewinnung vollzieht • die Rahmenbedingungen für die Bedeutung der Bodenschätze für sich unter gleichrangiger Beach- Rohstoffsicherung in der Landes- Rheinland-Pfalz dokumentiert und tung ökologischer, ökonomischer planung verbessern, Maßnahmen für eine zukunftsori- und sozialer Belange unter Wah- entierte Rohstoffsicherung dar- rung des Nachhaltigkeitsprinzips. • sich um eine weitere zeitliche und stellt (s. Entwurf Landesentwick- inhaltliche Straffung der Geneh- lungsprogramm IV). Die Rohstoffsicherung findet über- migungsverfahren im Rahmen wiegend auf der Grundlage der des Bürokratieabbaus bemühen,

 2 Einleitung

Die Rohstoffgewinnung hat in hinaus wirken zunehmend europä- vielfältigen anderen Belangen, Rheinland-Pfalz eine lange Tradi- ische Richtlinien, die dem Schutz nicht zuletzt dem Naturschutz be- tion, die bis in die Römerzeit zu- von Fauna und Flora dienen, auf findet. rückreicht. Jedoch haben sich die die nationale Gesetzgebung ein. Randbedingungen zur Gewinnung Damit werden zusätzlich die Mög- Der Bericht wurde vom Landesamt von Rohstoffen in den letzten Jahr- lichkeiten einer umfassenden Roh- für Geologie und Bergbau Rhein- zehnten grundlegend verändert. stoffsicherung eingeschränkt. land-Pfalz erstellt. Die in Rheinland- Ursächlich hierfür sind Verände- Pfalz vertretenen Rohstoffverbände rungen im gesellschaftlichen Be- In Anbetracht dieser Entwicklungen wurden in einem Konsultationspro- wusstsein, die den Schutz von Na- stellt sich die Frage, ob eine nach- zess einbezogen. tur- und Lebensräumen, aber auch haltige Sicherung vorhandener die Ansprüche an die Gestaltung nutzbarer Rohstofflagerstätten und Ursachen der Nutzungskonflikte der Freizeit beinhalten. deren wirtschaftliche Gewinnung werden analysiert und Lösungs- unter den Bedingungen eines frei- möglichkeiten im Rahmen eines Während sich die Genehmigung en Marktes und fairen Wettbewerbs Rohstoffsicherungsprogramms vor- neuer Abbauvorhaben unmittelbar noch ausreichend möglich ist oder geschlagen. Das Rohstoffsiche- nach dem 2. Weltkrieg zunächst ob hierzu Verbesserungen vorge- rungsprogramm definiert dazu Ak- noch weitgehend einfach gestalte- nommen werden müssen. tionsbereiche. te, hat die Entwicklung des Umwelt- bewusstseins etwa ab den 970er Der vorliegende erste Rohstoffbe- Der Bericht will informieren und Jahren und seine Konkretisierung richt stellt den Bestand an Lager- Anregungen für ein nachhaltiges in Fachgesetzen für zahlreiche Flä- stätten in Rheinland-Pfalz dar. Er Wirtschaften geben, welches einen chennutzer - im Gegensatz zur Situ- macht darüber hinaus das wirt- Einklang zwischen ökonomischen, ation der Rohstoffressourcen - dazu schaftliche und öffentliche Inte- ökologischen und sozialen Interes- geführt, dass diese und die daran resse an einer gesicherten Roh- sen ermöglicht. Er bildet einen Eck- geknüpften Flächen einen formalen stoffversorgung sichtbar, die sich pfeiler der Initiative Rohstoffsiche- Schutzstatus erlangten. Darüber jedoch in einem Wettbewerb mit rung und Rohstoffwandel.

 3 Rohstoffwirtschaft heute

3 1. Gesamtwirtschaftliche Bedeu- Naturstein und Naturwerkstein, strie nicht lebensfähig (Wirtschafts- tung der Rohstoffwirtschaft Zementrohstoffen, Kalksteinen und vereinigung Bergbau 2000). Dolomit, Gips, Ton, Kaolin und Mineralische Rohstoffe und Ener- Quarzsanden selbst versorgen. Und Nach einer Untersuchung, die vom gierohstoffe sind wertvolle Boden- das geschieht in der Praxis auch Institut der deutschen Wirtschaft in schätze, die der Natur entnommen weitgehend. Zusammenarbeit mit der Universi- werden, um sie zu nutzen und zu tät Osnabrück vorgenommen wur- verbrauchen. Teilweise können die Der weltweite Strukturwandel ist de (Wirtschaftsvereinigung Berg- Rohstoffe nach Ende ihrer Erstver- dadurch geprägt, dass der Anteil der bau 2000), betrug das gesamte Gü- wendung über den Stoffkreislauf Industrieproduktion an der gesamt- teraufkommen des Rohstoffsektors einer Wiederverwendung zugeführt wirtschaftlichen Wertschöpfung zu- im Untersuchungsjahr rd. 260 Mrd. werden. Wesentliche Merkmale der gunsten des Dienstleistungssektors Euro oder 6,4 Prozent am Güterauf- Rohstoffe sind deren ungleiche Ver- zurückgeht. Der Dienstleistungssek- kommen der Gesamtwirtschaft. teilung im Raum und ihre Standort- tor ist jedoch ohne Grundstoffindu- Nach Angaben des Statistischen gebundenheit sowie die Tatsache, dass sie sich nicht regenerieren.

Nach Erhebungen der Bundesan- stalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) stehen in der weltweiten Produktion von mi- neralischen Rohstoffen nach der Mengenordnung die Steine und Erden-Rohstoffe Sand und Kies sowie Natursteine an der Spitze, gefolgt von den Energieträgern Steinkohle, Erdöl, Erdgas und Braunkohle. Ordnet man die geför- derten Rohstoffe nach ihrem Wert, rücken die Energieträger an die Plätze 1 bis 3. Aber schon die Plätze 4 und 6 werden von Sand und Kies bzw. Naturstein gehalten.

In Abb. 2 wurde der statistische Tagesverbrauch an mineralischen Rohstoffen aufgrund von Erhe- bungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (2001) pro Person in Deutschland ermittelt. Demnach verbraucht jeder Bürger pro Tag 40,7 kg mi- neralische Rohstoffe und Ener- gierohstoffe. Etwa 20 kg pro Bürger werden in Rheinland-Pfalz gewon- nen. So kann sich Rheinland-Pfalz – statistisch betrachtet – hinsicht- Abb. 2: Statistischer Tagesverbrauch wichtiger Rohstoffe pro Person in Deutschland nach Daten lich des Bedarfs an Kies und Sand, der BGR.

 Bundesamts und des Instituts der deutschen Wirtschaft lag Rhein- land-Pfalz im Jahr 2003 mit 2411 Beschäftigten je 1 Mio. Einwohner in der Baustoffindustrie auf Platz 2 hinter Sachsen-Anhalt.

Rheinland-Pfalz verfügt über be- achtliche Vorkommen an minera- lischen Rohstoffen und eine jahr- hundertealte Bergbautradition. Die Nutzung von Erdwärme befindet sich in rasantem Aufschwung und besitzt das Potential, einen deut- lichen Anteil am Energiemix in der Zukunft zu erlangen. Zudem wird in geringem Umfang Erdöl gewon- nen. Die kontinuierliche Versor- Abb. 4: Die Basisdaten in Form der Geologischen Karte 1:25.000 sind eine unentbehrliche Grund- gung der Allgemeinheit mit Roh- lage für die planerische Umsetzung der Rohstoffsicherung. stoffen und Rohstoffprodukten ist ein wichtiges aktuelles Erfordernis Vor diesem Hintergrund bedarf nung, Qualität und Menge ober- und Aufgabe einer nachhaltigen eine moderne Industriegesellschaft flächennaher Rohstoffe sowie ihrer Daseinsvorsorge. der Rohstoffsicherung. Unter dem rohstoffwirtschaftlichen Bedeutung. Begriff Rohstoffsicherung werden Dies ist eine wesentliche Vorausset- 3 .2 Notwendigkeit der Rohstoff- alle Maßnahmen verstanden, die zung, um den Anforderungen der sicherung geeignet sind, eine wirtschaftliche Raumordnung und Landesplanung Gewinnung von mineralischen zur Ausweisung von Vorrang- und Unsere Gesellschaft ist Großver- Rohstoffen langfristig zu gewähr- Vorbehaltsgebieten für den Abbau braucher mineralischer Rohstoffe. leisten. Staat und Wirtschaft tragen oberflächennaher Rohstoffe zu ent- Während die Bedarfsdeckung bei gleichermaßen hierzu bei. Wäh- sprechen und diese damit als Ziele Metallrohstoffen und bestimmten rend der Staat als hoheitliche Dau- und Grundsätze der Raumordnung Energierohstoffen sehr stark von eraufgabe die Gestaltung der öf- planerisch zu sichern. Importen abhängig ist, wird die fentlich-rechtlichen Rahmenbedin- Nachfrage an mineralischen Mas- gungen übernimmt, ist es Aufgabe Die qualifizierte Erarbeitung dieser senrohstoffen, die überwiegend in der Firmen, sich privatrechtlich die Basisdaten ist eine wichtige Auf- der Bauwirtschaft verwendet und Verfügung über die notwendigen gabe im öffentlichen Interesse. Sie im Tagebau gewonnen werden, fast Grundstücke zu sichern. wird in Rheinland-Pfalz vom Lan- ausschließlich aus der inländischen desamt für Geologie und Bergbau Produktion gedeckt. Vorrangiges Ziel der ökonomisch wahrgenommen. Damit wird ein und ökologisch orientierten rhein- wertvoller Beitrag zur wirtschaft- land-pfälzischen Rohstoffpolitik lichen Entwicklung des Landes ge- ist die Sicherung einer möglichst leistet. verbrauchernahen Versorgung mit Massenrohstoffen durch langfristige Neben den Planungsgesetzen, die Planungssicherheit und verlässliche unbestritten die wichtigste Rolle in Rahmenbedingungen. der Rohstoffsicherung spielen, wer- den mindestens Teilbereiche dieser Eine wichtige Planungsgrundlage Aufgabe auch von den nachfolgend bildet die flächendeckende Kennt- genannten Gesetzen erfasst. Abb. 3: Kiesgewinnung am Oberrhein: Klassie- rung durch Siebung nis der Lage, räumlichen Ausdeh-

 4 Abbaurecht und gesetzliche Grundlagen der Rohstoffsicherung

4 1. Abbaurecht Landes nach nutzbaren Lager- Sofern der Abbau von Bodenschät- stätten die „Sicherung der Mine- zen unter Tage stattfindet, regelt Die Gewinnung von Rohstoffen ralversorgung“ (§ , Abs. ) im sich dies nach den Vorschriften des vollzieht sich in Rheinland-Pfalz Vordergrund. Das Lagerstätten- Bundesberggesetzes. nach der einschlägigen Rahmen- gesetz verpflichtet das Landes- gesetzgebung des Bundes sowie amt für Geologie und Bergbau Zuständige Genehmigungs- und konkretisierenden Landesgesetzen. zur Untersuchung und Doku- Aufsichtsbehörde nach dem Bun- Als besonders wichtige Fachgesetze mentation der Lagerstätten. Un- desberggesetz ist das Landesamt sind zu nennen: ternehmen, die Bohrungen oder für Geologie und Bergbau Rhein- geophysikalische Untersuchungen land-Pfalz mit Sitz in Mainz. • Bundesberggesetz (BBergG) durchführen, sind verpflich- • Wasserhaushaltsgesetz (WHG) tet, diese Untersuchungen dem Die Gewinnung von Rohstoffen, die • Landeswassergesetz (LWG RP) Landesamt für Geologie und nicht dem Bundesberggesetz zuzu- • Bundesnaturschutzgesetz Bergbau anzuzeigen und die ordnen sind, wird mit Ausnahme (BNatSchG) Ergebnisse zur Verfügung zu stellen. von Bims unter Berücksichtigung • Landesnaturschutzgesetz RP Damit wird gewährleistet, dass alle der jeweiligen Umstände nach (LNatSchG RP) relevanten Daten, soweit sie nicht einem der anderen oben genannten • Bundesimmissionsschutzgesetz dem Datenschutz unterliegen, der Fachgesetze genehmigt. Zuständig (BImSchG) Rohstoffsicherung zur Verfügung hierfür sind die Kreisverwaltungen • Landesbimsgesetz RP stehen. Das Lagerstättengesetz und kreisfreien Städte. • Bundes-Bodenschutzgesetz enthält jedoch wie das Bundes- (BBodSchG) und berggesetz keine Handhabe zur Der Abbau von Bims ist in Rhein- • Landesbodenschutzgesetz planungsrechtlichen Durchfüh- land-Pfalz durch ein eigenes Lan- (LBodSchG) rung der Rohstoffsicherung. desgesetz geregelt (Landesgesetz • Baugesetzbuch (BauGB) i. V. m. über den Abbau und die Verwer- Landesbauordnung (LBauO) Dem Regime des Bundesberge- tung von Bimsvorkommen; GVBl setzes unterliegt die Aufsuchung 1949, S. 43 vom 3.04.1949; Das Bundesberggesetz (BBergG) und Gewinnung aller bergfreien zuletzt geändert am 07.02.1983, nennt in § 1 das gesetzgeberische Bodenschätze (Rohstoffe). Dazu GVBl 983, S. 7). Dieses Gesetz Ziel, „zur Sicherung der Rohstoff- gehören z.B. alle Erze, Erdöl, Erd- sieht eine Genehmigung von Ab- versorgung das Aufsuchen, Gewin- gas, Kohle, bestimmte Salze, Sole, bauvorhaben durch die jeweils zu- nen und Aufbereiten von Boden- Graphit und Erdwärme. Das Eigen- ständige Verbandsgemeinde- oder schätzen ... zu ordnen und zu för- tum an einem Grundstück erstreckt Stadtverwaltung vor. dern“. Das Ziel des Gesetzes wird sich nicht auf die bergfreien Boden- konkretisiert in der „Rohstoffsiche- schätze. Ein durch Rechtsverordnung der rungsklausel“ des § 48, Abs. 1, Satz Landesregierung (Landesver- 2 BBergG. Danach ist „dafür Sorge Außerdem fallen bestimmte grund- ordnung zur Durchführung des zu tragen, dass die Aufsuchung und eigene Bodenschätze (Rohstoffe) Landesgesetzes über den Abbau Gewinnung so wenig wie möglich unter die Regelungen des Bun- und die Verwertung von Bimsvor- beeinträchtigt werden“. desberggesetzes wie z.B. Quarz kommen; GVBl 952, S. 7 vom und Quarzit, Feldspat, Basaltlava 21.07.1952; zuletzt geändert am Nach dem Lagerstättengesetz mit Ausnahme des Säulenbasaltes, 01.05.1990, GVBl. S. 3) instal- (04.12.1934; RGBl. I, S. 223, Dachschiefer, Kaolin, feuerfeste lierter Fachausschuss Bims berät die geändert durch Bundesgesetz Tone, Trass. Grundeigene Boden- Verwaltungen bei der Erteilung von vom 02.03.1974, BGBl. I, S. 469) schätze stehen im Eigentum des Abbaugenehmigungen. Aufsichts- steht bei der Durchforschung des Grundstückseigentümers. behörde ist das Ministerium für

 Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft gende Sicherung sowie die geord- planung ist mehrstufig gegliedert. und Weinbau. nete Aufsuchung und Gewinnung Rheinland-Pfalz wird auf regionaler von standortgebundenen Roh- Ebene in vier Planungsregionen ge- Das Bundes-Bodenschutzgesetz stoffen ... die räumlichen Voraus- gliedert, in denen jeweils eine Pla- (BBodSchG) vom 1.03.1999 veran- setzungen zu schaffen.“ nungsgemeinschaft in der Rechts- kert in § 2 Begriffsbestimmungen form einer öffentlich-rechtlichen u.a. neben natürlichen Boden- 4 2. .1 Instrumente der Planung Körperschaft die Aufgaben der Re- funktionen (als Lebensgrundlage gionalplanung wahrnimmt. Diese für Menschen, Tiere, Pflanzen und Raumordnungspläne Planungsräume sind: Bodenorganismen, als Bestandteil des Naturhaushaltes mit seinen Nach § 7 Abs. 2 Nr. 2 b ROG sollen • Mittelrhein- Wasser- und Nährstoffkreisläufen für einen regelmäßig mittelfristigen • Trier sowie seinen Abbau-, Ausgleichs-, Zeitraum Raumordnungspläne ins- • Westpfalz Filter- und Pufferfunktionen) und besondere Festlegungen zu „Nut- • Rheinhessen-Nahe den Funktionen als Archiv der Na- zungen im Freiraum, wie Standorte tur- und Kulturgeschichte auch die für die vorsorgende Sicherung so- Die Regionalplanung im Gebiet Nutzungsfunktionen der Böden als wie die geordnete Aufsuchung und der früheren Region Rheinpfalz Rohstofflagerstätte. Gewinnung von standortgebun- bestimmt sich nach dem Staats- denen Rohstoffen“ enthalten. vertrag zwischen den Ländern Im Landesbodenschutzgesetz Baden-Württemberg, Hessen und (LBodSchG, G 3231, Nr. 6 vom Daraus folgt die öffentlich-recht- Rheinland-Pfalz über die Zusam- 02.08.2005) sind u.a. die Zustän- liche Pflicht zur planerischen Roh- menarbeit bei der Raumordnung digkeiten und Pflichten der Boden- stoffsicherung. Die eigentliche und Weiterentwicklung im Rhein- schutzbehörden geregelt. Danach Zulassungsregelung ist einem Neckar-Gebiet vom 26.7.2005. Da- ist das Landesamt für Geologie und nachgeordneten Verfahren vorbe- nach ist die Regionalplanung dort Bergbau zuständige Behörde im halten. Die konkrete Ausgestaltung Aufgabe des Verbandes Region Sinne des BBodSchG, LBodSchG der Raumordnungsgrundsätze und Rhein-Neckar. und der aufgrund dieser Gesetze -ziele, und damit auch die der Roh- erlassenen Rechtsverordnungen für stoffsicherung, wird den Ländern Das LPlG sieht in Übereinstimmung die betrieblichen Flächen, die der überlassen. Grundsätzlich wird da- mit dem ROG vor, dass für die un- Bergaufsicht unterliegen. bei für die Landes- und Regional- terschiedlichen Freiraumnutzungen planung kein Unterschied zwischen in den Regionalen Raumordnungs- In Rheinland-Pfalz sind 28 % der den dem Bergrecht und anderen plänen so genannte „Vorrangge- Gewinnungsstellen nach Bergrecht, Rechtsvorschriften unterliegenden biete“ und „Vorbehaltsgebiete“ 72 % nach anderen Fachgesetzen Bodenschätzen gemacht. ausgewiesen werden. Diese beiden genehmigt. Kategorien sind derzeit das wich- Das Raumordnungsgesetz wird tigste Instrumentarium der vorsor- 4 .2 Landes- und Regionalplanung in Rheinland-Pfalz ergänzt und genden Sicherung bedeutender konkretisiert durch das Landespla- Bodenschätze. Rohstoffvorrangge- Die rahmenrechtliche Vorgabe zur nungsgesetz (LPlG) vom 10.4.2003, biete sind Ziele der Landesplanung, Regelung der Landes- und Raum- zuletzt geändert durch Gesetz vom d.h. dass in diesen Gebieten Raum- planung ist das Raumordnungsge- 2.3.2006. Die Landes- und Bauleit- nutzungen zu unterbleiben haben, setz des Bundes (ROG) in der Fas- die eine Rohstoffgewinnung auf sung vom 8.08.1997, zuletzt ge- Dauer ausschließen. Rohstoffvor- ändert durch Art. 0 des Gesetzes Landesentwicklungsprogramm behaltsgebiete sind Grundsätze der vom 9.12.2006. Regionalpläne Landesplanung, d.h., dass in diesen Flächennutzungspläne Gebieten der vorsorglichen Siche- Darin fordert der Gesetzgeber nach Bebauungspläne rung und Freihaltung von Roh- § 2 Abs. 2 Nr. 9, Satz 3 im öffent- stofflagerstätten ein besonderes Tab. 1: Die Stufen der Landes- und Bauleit- lichen Interesse, „für die vorsor- planung. Gewicht beizumessen ist.

 Landes- programm entwicklungs-

plan Regionaler Raumordnung- Tagebau

Abb. 5: Vom Landesentwicklungsprogramm zum Tagebau - Stufen der Planung.

Bei Nutzungsänderungen sind diese In Tab. 2 findet sich eine Zusam- für die Region Trier befindet sich Gebiete besonders unter dem As- menstellung der aktuellen Rohstoff- noch im Aufstellungsverfahren. pekt einer möglichen Gewinnung von sicherungsflächen in den rheinland- Rohstoffen zu prüfen. Planungskon- pfälzischen Regionalen Raumord- Sofern man die genehmigten Ab- flikte werden im Rahmen einer ge- nungsplänen der 2. Generation, die bauflächen aus der Gebietskulisse samtplanerischen Abwägung ent- in den Jahren 2004 bis 2006 Rechts- herausrechnet, wird in keiner Re- schieden. verbindlichkeit erlangten. Der Plan gion ein Flächenanteil von 2 % an

Planungs- Fläche [ha] Vorrang- Anteil Vorbehalts- Anteil Abbau- Anteil Gesamt gemeinschaft flächen [ha] [%] flächen [ha] [%] flächen [ha] [%] Rohstoffanteil [%]

Westpfalz 308343,60 2647,96 0,86 3724,95 1,21 - - 2,07 Trier 493535,60 ------Rheinpfalz* 247729,95 1984,35 0,80 429,95 0,17 977,20 0,39 1,37

Rheinhessen- 304195,22 1671,51 0,55 653,69 0,21 371,91 0,12 0,89 Nahe

Mittelrhein- 643544,74 7735,02 1,20 6436,94 1,00 - - 2,20 Westerwald

Tab. 2: Flächenanteile der Rohstoffsicherung in den regionalen Raumordnungsplänen. * Rheinland-Pfälzischer Teil der aufgrund des Staatsvertrages vom 27.7.2005 gebildeten Region Rhein-Neckar (fühere Region Rheinpfalz)

 Raumordnungsverfahren

Das Raumordnungsverfahren gem. § 17 Landesplanungsgesetz hat zum Ziel, in einem frühen Planungssta- dium für ein konkret anstehendes Einzelprojekt dort eine raumord- nerische Klärung herbeizuführen, wo noch keine abschließende Ab- wägung stattgefunden hat. Dazu sind raumbedeutsame Planungen oder Maßnahmen aufeinander ab- zustimmen und deren Übereinstim- mung mit den Erfordernissen der Raumordnung festzustellen. Die raumordnerische Entscheidung er- folgt im Vorfeld der Fach- und Orts- planung. So können erkennbare Konflikte frühzeitig aufgezeigt und Lösungsmöglichkeiten rechtzeitig angeboten werden.

Vereinfachte raumordnerische . Prüfung

Für raumbedeutsame Planungen und Maßnahmen, bei denen die Durchführung eines Raumordnungs- verfahrens nach § 17 nicht erforder- Abb. 6: Biotop im ehemaligen Steinbruch Dungkopf lich ist, kann die Landesplanungs- behörde eine vereinfachte raum- Vorranggebieten erreicht. Sie liegen bindlichen Landesentwicklungs- ordnerische Prüfung vornehmen. teilweise deutlich unter  Prozent programm bzw. den Regionalen Die Prüfung ist auf die im Einzelfall der Planungsfläche. Raumordnungsplänen, d.h. von notwendigen Untersuchungen zu den darin enthaltenen Zielen, ist beschränken. 4 .2 .2 Instrumente der Sicherung allerdings an verschiedene Vorraus- setzungen geknüpft. Damit wird eine weniger forma- Zulassung von Abweichungen lisierte Prüfung von raumbedeut- Im Einvernehmen mit den fachlich samen Planungen und Maßnah- Tritt die Situation ein, dass das berührten Behörden der jeweiligen men ermöglicht, die unterhalb der Landesentwicklungsprogramm oder Verwaltungsebene kann die zustän- Schwelle der Notwendigkeit eines regionale Raumordnungspläne in dige Landesplanungsbehörde eine Raumordnungsverfahrens liegt. Bei Teilräumen Ziele zugunsten von Abweichung nur dann zulassen, der Durchführung der vereinfach- Flächenkonkurrenten der Roh- wenn dies aufgrund veränderter ten Verfahren ist der Grundsatz der stoffsicherung dargestellt haben, Tatsachen oder Erkenntnisse unter Verfahrensökonomie besonders zu kann im Einzelfall u.U. eine Abwei- raumordnerischen Gesichtspunkten beachten (§ 18 LPIG). chung zum Vorteil der Rohstoffe vertretbar ist und das Landesentwick- zugelassen werden (Zielabwei- lungsprogramm bzw. die Regionalen Die Rahmenbedingungen für chungsverfahren). Die Zulassung Raumordnungspläne in ihren Grund- Raumordnung und Landesplanung von Abweichungen vom ver- zügen nicht verändert werden. sind derzeit in erheblichen Verän-

10 derungen begriffen. Insbesondere der demographische Wandel, die regionale Differenzierung im Glo- balisierungsprozess sowie Verände- rungen der finanz- und förderpoli- tischen Entwicklungen lösen Hand- lungserfordernisse aus, die von der Landesplanung mit gestaltet wer- den müssen. Ein besonderer Anpas- sungsbedarf steht im Hinblick auf die landesplanerischen Grundprin- zipien nach „Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen“ und „Nach- haltigkeit“ im Raum.

Dem Bestreben nach Rechtsver- einfachung und schlanker Planung stehen Forderungen nach höherer Planqualität und Justiziabilität ge- rade im Hinblick auf Flächen- und Nutzungskonkurrenzen im Freiraum gegenüber.

Dem Leitbild „Freiraumstruktur“ kommt die Funktion nach Schutz und perspektivischer Sicherung insbesondere der natürlichen Le- Abb. 7: Geologie als Kunstwerk der Natur: Dolomitstein- und Mergelschichten im Trierer Raum. bensgrundlagen zu. Dazu gehört auch die Ausgestaltung und Siche- 4 3. Rohstoffsicherung im Span- Aus der regional ungleichen Vertei- rung wirtschaftlicher Aktivitäten nungsfeld konkurrierender . lung der mineralischen Rohstoffe im Freiraum. Die Rohstoffsiche- Flächennutzung ergeben sich naturgemäß unter- rung und Rohstoffgewinnung ver- schiedliche Betroffenheiten und Be- einen in sich sowohl die Funktion Natürliche Rohstoffe treten als Er- lastungen der Regionen durch den natürlicher Lebensgrundlagen als gebnis geologischer Prozesse orts- Rohstoffabbau. Rohstoffgewinnung auch diejenige wirtschaftlicher Ak- gebunden auf. Dem stehen Restrik- im Spannungsfeld zwischen Wirt- tivitäten. tionen gegenüber, die zum Schutz schaft, Ökologie und gesellschaft- von Mensch und Umwelt durch licher Akzeptanz verlangt zwin- Aus raumplanerischer Sicht muss Gesetze und Richtlinien verankert gend nach verantwortungsvoller sich die Rohstoffsicherung auch wurden. Beispiele sind die Meldung Lagerstättenplanung. Im Sinne dem Ziel der Nachhaltigkeit des von Schutzgebieten nach FFH- und einer nachhaltigen Entwicklung ist Handelns stellen. Es ist daher an- Vogelschutzrichtlinie der EU. daher die optimale, d.h. innerhalb zustreben, die endlichen Ressour- des wirtschaftlich vertretbaren Rah- cen durch Effizienzsteigerung bei Es ist unbestritten, dass der Abbau mens bestmögliche und umweltver- der gewerblichen Produktion zu von Rohstoffen nachwirkend in trägliche Nutzung der natürlichen schonen. Gleichfalls sind die Stoff- Natur und Landschaft eingreift. Je Rohstoffvorkommen anzustreben. kreisläufe mittels verbesserter Recy- nach Planung und Verfahrensweise clingverfahren zu optimieren und kann Rohstoffgewinnung nachtei- Die Rohstoffgewinnung soll deshalb Ressourcen sparende Innovationen lige, verträgliche oder sogar verbes- allen Umweltaspekten – sowohl umzusetzen. sernde Einwirkungen auf Landschaft dem Flächenschutz aber auch der und Umwelt zur Folge haben. Minderung des Energieverbrauchs

11 Abb. 8: Konfliktpotenzial im Freiraum: Rohstoffe im Spannungsfeld konkurrierender Nutzungen am Beispiel eines Ausschnittes des Regionalen Raumordnungsplanes.

– Rechnung tragen. Auf diese For- Die Ausweisung von Zielen der jeweiligen Planungsgemeinschaft derung verständigten sich auch der Raumordnung in den Regionalen eigenverantwortlich die unter- Naturschutzbund Deutschland e.V. Raumordnungsplänen des Landes schiedlichen Nutzungsinteressen mit dem Bundesverband Baustoffe, - z.B. Vorranggebiete für Rohstoff- gegeneinander abgewogen und Steine + Erden e.V., der Industriege- gewinnung - kann von Region zu in ihrer Bedeutung gewichtet. werkschaft Bergbau, Chemie, Ener- Region sowohl quantitativ als auch Dies kann je nach geologischer gie und der Industriegewerkschaft qualitativ abweichend ausfallen. Ausgangslage und Umfang der Be- Bauen, Agrar, Umwelt in einer Im Rahmen einer Gesamtabwä- troffenheiten anderer Belange regi- gemeinsamen Erklärung (2004). gung werden von den Gremien der onenspezifisch zu einem entspre-

12 chend unterschiedlichen Einsatz renzdenken einzelner Gemeinden mit anderen Nutzungsinteressen. planerischer Sicherungsinstrumente geprägten Ergebnissen.“ Sowie: „Es Während die Rohstoffsicherung der Regionalplanung führen. stellt sich aber die Frage, inwieweit in Rheinland-Pfalz in der Vergan- in Zukunft eine Ausweisung von genheit überwiegend auf eine ein- Auch muss in diesem Zusammen- Vorrang- und Vorbehaltsflächen für zelbetriebliche Existenzsicherung hang bedacht werden, dass die die Gewinnung von Mineralstoffen ausgerichtet war, müssen die Regi- Ausweisung von Vorbehaltsgebie- über die heute übliche Sicherung onalpläne darüber hinaus zukünftig ten zwar der Rohstoffsicherung ein durch Gebietsentwicklungspläne vermehrt auch Flächen sichern, die besonderes Gewicht beimisst, aber oder Landesentwicklungspläne hi- nicht bestimmten Unternehmen dennoch weiterhin dem kommu- naus erforderlich wird. Die relative zugeordnet sind. nalen Abwägungsspielraum unter- Knappheit dieser Ressourcen sollte liegt. Aus Sicht der Rohstofffach- ebenfalls als Signal angesehen wer- Erschwerend ist in diesem Zusam- planung ist deshalb eine möglichst den, dass die heutige Entwicklung menhang die Tatsache, dass die weitgehende Sicherung der bedeu- nicht als nachhaltig angesehen Rohstofffachplanung keine eige- tenden Rohstoffflächen in den Re- werden kann“. nen gesetzlichen Sicherungsinstru- gionalen Raumordnungsplänen als mente besitzt, während andere Vorranggebiete - und damit einer Die kommunalen Interessensla- Fachplanungen ihre Flächen lang- späteren Abwägung weitgehend gen sind im Rahmen der Gesamt- fristig als Schutzgebiete formal si- entzogen - anzustreben. betrachtung zu gewichten und chern können. gegeneinander abzuwägen. Dies Mit dem Thema Regionalplanung kann im Einzelfall bedeuten, dass Umso wichtiger ist es, zu verdeut- hat sich bereits 1998 der Abschluss- potenzielle Rohstoffsicherungsflä- lichen, dass die Sicherung der mi- bericht der Enquete-Kommission chen nicht überall zur Ausweisung neralischen Rohstoffe mit ihrer „Schutz des Menschen und der als Vorranggebiet kommen. Bei ei- Standortgebundenheit und Unver- Umwelt“ des 3. Deutschen Bun- ner Ausweisung als Vorranggebiet mehrbarkeit neben dem wirtschaft- destages befasst. Er kommt u. a. zu ist die Berücksichtigung von Roh- lichen auch im öffentlichen Interes- folgenden Feststellungen: „Die Pla- stoffsicherungsflächen in der Flä- se liegt. Vor diesem Hintergrund ist nungshoheit der Gemeinden führt chennutzungs- und konkreten Bau- die Kenntnis qualifizierter rohstoff- angesichts notwendiger und real leitplanung über § 1 Abs. 4 BauGB geologischer Basisdaten eine unab- stattfindender Entwicklungen über gewährleistet. Vorbehaltsgebiete dingbare Voraussetzung. die Gemeindegrenzen hinweg oft für die Rohstoffsicherung unterlie- zu unbefriedigenden, vom Konkur- gen dagegen der Güterabwägung

13 5 Rohstoffe und Nachhaltigkeit

5 .1 Nachhaltigkeitsaspekte gieträger sind Teil dieser Natur. Sie ist neben der Agrar- und Forstwirt- vor übermäßiger Inanspruchnah- schaft eines der Fundamente der In der Konferenz für Umwelt und me zu schützen, ist nicht nur eine Wirtschaft in Rheinland-Pfalz. Sie ist Entwicklung der Vereinten Natio- ethische Aufgabe, sondern auch für die Versorgung der Unterneh- nen in Rio de Janeiro (1992) wurde eine wirtschaftliche, soziale und men mit Rohstoffen unentbehrlich. der Leitgedanke der Nachhaltig- kulturelle Notwendigkeit. So ist die Außerdem trägt der Primärsektor keit („sustainable development“) Natur Quelle für Ressourcen, Iden- insgesamt stark zur Prägung der entwickelt. Nach dem Grundsatz tität und Ästhetik. Landschaften wie auch der kultu- Nr. 3 der Erklärung der genann- rellen Identität bei. Daher ist ein flä- ten Konferenz muss das Recht auf Menschen prägen Landschaften, chendeckender und wirtschaftlich Entwicklung so erfüllt werden, dass wie auch Landschaften den Men- tragfähiger erster Sektor in Rhein- den Entwicklungs- und Umweltbe- schen prägen. Dabei sind der Land- land-Pfalz zu sichern. dürfnissen heutiger und künftiger und der Weinbau, die Wälder und Generationen in gerechter Weise die Flusslandschaften sowie die Nachhaltiges Wirtschaften be- entsprochen wird. Allgemein wird Abbaustätten mineralischer Roh- deutet, neben der gleichrangigen hieraus der Grundsatz abgeleitet, stoffe besonders relevant. Die Viel- Beachtung ökologischer und sozi- dass die Nutzung einer Ressource falt der Arten von Flora und Fauna aler Belange, Ressourcen wie Arbeit auf Dauer nicht größer sein darf sind Indikatoren für die Qualität der und Produktionsanlagen effizient als ihre Regenerationsrate oder die Lebensräume. Diese sind in unserer einzusetzen. Dies gilt im Rahmen Rate der Substitution ihrer Funk- Kulturlandschaft fast immer durch der nachhaltigen Entwicklung tionen. Allerdings ist die Nachhal- Bewirtschaftung oder durch Abbau ebenso für die Rohstoffe und fos- tigkeit bei der Rohstoffgewinnung natürlicher Bodenschätze gestaltet. silen Energieträger. Die Landesre- nicht im Sinne nachwachsender gierung strebt daher an, die Öko- Rohstoffe zu erzielen, wie sie z.B. Die mit der Gewinnung minera- effizienz wesentlich zu steigern, um in der Forstwirtschaft möglich ist. lischer Rohstoffe befasste Industrie die Wertschöpfung noch stärker als Mineralische Rohstoffe können in Zeiträumen, die der planende Mensch überblickt, nicht durch geologische Prozesse regeneriert werden. Nachhaltigkeit ist deshalb in der Rohstoffgewinnung traditio- nell in erster Linie auf einen spar- samen und effizienten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen und deren Substitution mit Recycling- produkten ausgerichtet. Das Agen- da 21-Programm der Landesregie- rung entwickelt bereits eine Nach- haltigkeitsstrategie, die auf einer ausgewogenen Berücksichtigung der ökologischen, ökonomischen und sozial-kulturellen Dimension basiert.

Die Natur ist die lebensnotwen- dige Grundlage der menschlichen Existenz. Die Vorkommen minera- Abb. 9: Ökoeffizientes Wirtschaften im Spannungsfeld der Nachhaltigkeit (Ministerium für lischer Rohstoffe und fossiler Ener- Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz).

14 bisher vom natürlichen Ressourcen- Folgende Nachhaltigkeitsaspekte schafts- und Sozialpartnern weiter- verbrauch zu entkoppeln. sind bei der Gewinnung minera- geführt. lischer Rohstoffe anstrebenswert: Das regionale Wirtschaften gehört • die gleichrangige Abwägung von Die Landesregierung unterstützt untrennbar zum ökoeffizienten ökonomischen, sozialen und öko- insbesondere die Entwicklung der Wirtschaften, da es die heimische logischen Belangen, Nutzung erneuerbarer Energien Wirtschaft stärkt und gleichzeitig • die vollständige Gewinnung und unter Einschluss der Erdwärme- die Umweltnutzung vermindert. Nutzung / Verwendung der Roh- nutzung. Damit soll langfristig In diesem Sinne wird, soweit dies stoffe einer Lagerstätte, eine sichere, wettbewerbsfähige, aufgrund der Lagerstättensituation • die Verwertung von Begleitroh- umweltverträgliche und generati- möglich ist, eine dezentrale Roh- stoffen und Abraum, onengerechte Energieversorgung stoffgewinnung in Rheinland-Pfalz • die Vermeidung schädlicher gewährleistet werden. Bis 2010 sol- angestrebt. Vorrangiges Ziel der Sekundärwirkungen, len insgesamt 2,5 % des Strom- ökologisch und ökonomisch orien- • die Substitution, wo möglich, verbrauchs und 4,2 % des Primäre- tierten Rohstoffpolitik ist die Siche- • die Verwendung der Rohstoffe in nergieverbrauchs aus erneuerbaren rung einer möglichst verbraucher- möglichst hohem Veredelungsgrad, Energien bestritten werden. nahen Versorgung mit Massenroh- • die Produktverwertung in ange- stoffen. Die derzeit festzustellende messenen Qualitätsstandards, 5 .2 Folgenutzung von Gewin- Konzentration von Abbaustellen auf • die Förderung eines ressourcen- nungsstellen immer weniger Standorte hat zu- sparenden technologischen In- nehmende Transportentfernungen novationspotentials und dessen Schon im Genehmigungsverfahren zur Folge, was zu einer verstärk- Umsetzung, für die Gewinnung von Rohstoffen ten Belastung der Verkehrswege • die zeitnahe Wiedernutzbar- wird festgelegt, wie sich die Folge- mit Schwerlasttransporten und der machung / Rekultivierung der nutzung nach Abschluss der Betriebs- Umwelt durch Verkehrsemissionen Abbauflächen. phase darstellt. Neben einer weiteren führt. Hinzu kommt, dass die Prei- industriellen, privaten oder öffent- se von Massenrohstoffen sehr stark Diese Ziele entsprechen dem von lichen Nutzung sind insbesondere von den Transportkosten abhän- der Wirtschaftsministerkonferenz im Rekultivierung und Renaturierung der gen. Gemäß unverbindlichen Richt- Herbst 2004 einstimmig verabschie- Fläche möglich. Die Rohstoffabbau- preistabellen des Bundesverbandes deten Maßnahmenkatalog zu einer flächen werden im Gegensatz zum des Deutschen Güternahverkehrs nachhaltigen Rohstoffsicherung. Siedlungs- und Verkehrswegebau entsprechen die Transportkosten nicht auf Dauer in Anspruch genom- von Schüttgütern über eine Entfer- Ein weiterer zu nennender Punkt ist men, sondern nach Abbauende und nung von ca. 30 km bereits etwa • die Erhaltung und Förderung von gesetzlich vorgeschriebener Wieder- dem Verkaufspreis der meisten Mas- Sekundärbiotopen während des herrichtung zurückgegeben. Sie ste- senrohstoffe ab Gewinnungsstelle. Abbaues und im Rahmen der Re- hen damit für die Gesellschaft nach naturierung (Folgenutzung Na- wenigen Jahren oder Jahrzehnten für Das Nachhaltigkeitsprinzip verträgt turschutz, Naherholung) andere Nutzungszwecke wieder zur sich gut mit dem marktwirtschaft- Verfügung. Dabei werden nicht nur lichen Prinzip, das sich als die effi- Die meisten der vorgenannten Belange des Naturschutzes berück- zienteste Wirtschaftsform heraus- Punkte werden von der Industrie sichtigt (Biotop- und Artenschutz), kristallisiert hat. Hierbei geht es um bereits heute verwirklicht, zumal sondern auch der hohe Freizeit- und die optimale Zuteilung knapper deren Umsetzung auch im ökono- Erholungswert ehemaliger Abgra- Ressourcen wie Arbeitskräfte, Ma- mischen Interesse der Unterneh- bungsflächen. schinen, Rohstoffe und Energie. men liegt. 5 .2 1. Verfüllung Die Unternehmen produzieren Gü- Die Nachhaltigkeitsstrategie wird ter, die zur Bedürfnisbefriedigung und auch zukünftig von der Landesre- Viele Abgrabungsflächen werden zur Erhaltung bzw. Verbesserung der gierung als kontinuierlicher Prozess nach der Gewinnung des Rohstoffs Lebensstandards beitragen. mit allen relevanten Umwelt-, Wirt- verfüllt, oftmals eine Vorausset-

15 Abb. 10: Deponie Eiterköpfe im ehemaligen Basaltlava-Tagebau. zung für die anschließende Rekul- Der Sonderfall der Verfüllung von 5 .2 2. Rekultivierung tivierung. Verfüllungen dienen der Nassabgrabungen (Einbringen von Sicherung von Grubenwänden, Abfällen in Gewässer) wird nicht Die Rekultivierung stellt die Be- der Stabilisierung von Böschungen hier, sondern im Einzelfall im Rah- wirtschaftung in den Vordergrund. oder der Wiederherstellung des men der wasserrechtlichen Erlaub- Ziel ist die Wiederherstellung des ursprünglichen Landschaftsbildes nisverfahren geregelt. ursprünglichen Zustandes. Dabei und der Wiedererlangung von Bo- denfunktionen.

In Rheinland-Pfalz ist das Verfüllen von Abbaugruben im Gemeinsamen Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucher- schutz und des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau zu den Anforde- rungen an die bodenähnliche Ver- füllung von Abgrabungen mit Bo- denmaterial geregelt (Rundschrei- ben vom 01.07.2004, aktualisiert und ergänzt durch Rundschreiben vom 12.12.2006). Durch die ange- führten gemeinsamen Rundschrei- ben werden die Anforderungen an eine schadlose Verfüllung und eine nachsorgefreie Nachnutzung for- muliert. Abb. 11: Rekultivierte Ackerfläche nach der Bimsgewinnung.

16 steht die Wiedernutzbarmachung von Abbauflächen für die Land- und Forstwirtschaft im Vordergrund. Bei landwirtschaftlichen Rekultivie- rungen sollte das Ertragspotential der ursprünglichen Fläche mög- lichst wieder erreicht werden. Des- halb wird als oberste Verfüllschicht Oberbodenmaterial aufgebracht, wobei darauf geachtet wird, me- chanische Bodenverdichtungen zu vermeiden. Die forstliche Rekulti- vierung setzt sich zunehmend zum Ziel, statt Monokulturen Mischwald Abb. 12: Renaturierte Kiesgrube am Oberrhein. anzupflanzen, wobei insbesondere Sukzessionsflächen und –prozesse satz G 2 festgelegt, dass auf Flächen, Fast alle stillgelegten Abbauflächen vorrangig einbezogen werden auf denen Nutzungsänderungen besitzen heute einen hohen Natur- sollen. stattfinden sollen, die eine Bimsge- schutzwert. Durch entsprechende winnung auf Dauer ausschließen Maßnahmen werden fast immer 5 2. .3 Bebauung oder wesentlich beeinträchtigen, ökologische Sonderstandorte ge- zu prüfen ist, ob ein Abbau vor schaffen, die für den Arten- und Bio­ Ehemalige Gewinnungsflächen, der Realisierung des jeweiligen Pla- topschutz eine große Bedeutung die sich in besiedelten Gebieten nungsvorhabens durchgeführt wer- erlangen. Die wechselhafte Mor- oder in deren unmittelbarer Nähe den kann. Dies gilt insbesondere für phologie der Abbauflächen durch befinden, werden von den Kom- Bimsvorkommen, die maßstabsbe- verbliebene Resthalden, die Anlage munen nach Beendigung des Roh- dingt nicht im regionalen Raum- stehender Gewässer oder die Erhal- stoffabbaus wegen ihrer zentralen ordnungsplan dargestellt sind. tung von Steilwänden begünstigt Lage bevorzugt als Gewerbe- oder Die planerisch gesicherten Bims- die Entstehung unterschiedlichster Wohngebiete ausgewiesen. Vo- vorkommen (Vorrang- und Vor- Biotope. Der Rohstoffabbau selbst raussetzung für die Umsetzung der behaltsgebiete) schließen auf der hat häufig erst die Voraussetzungen Planvorhaben ist die Erkundung des anderen Seite eine Folgenutzung geschaffen, welche eine Lebensge- Untergrundes im Hinblick auf seine nach Abbau des Rohstoffes nicht meinschaft hervorbringt, die wegen Eignung als Baugrund. Neben Fra- aus, die auf der Ebene des Flächen- gen der Tragfähigkeit, die auch Re- nutzungsplanes als solche kenntlich likte eines möglichen Altbergbaues gemacht werden kann. einbeziehen, ist zu prüfen, ob eine Sanierung des Abbaugeländes not- 5 2. .4 Renaturierung wendig erscheint. Renaturierung ist ein Vorgang, der Der Abbau von Bims in der Osteifel naturnahen Gestaltung einschließ- und im angrenzenden Westerwald lich Belassen und Fördern ent- nimmt bezüglich der Folgenutzung standener Sekundärbiotope (vom eine Sonderstellung ein. Da der Ab- Menschen geschaffene Standorte, bau in kurzen Zeiträumen erfolgt wie z.B. Steinbrüche oder Sandgru- und keine tiefen Grubenlöcher hin- ben), die in der Folge durch einhei- terlässt, ist eine Folgenutzung zeit- mische Pflanzen und Tiere wieder nah möglich. Dem trägt auch die besiedelt werden. Dadurch kann Landesplanung Rechnung. Im Regi- sich eine dem natürlichen Standort onalen Raumordnungsplan Mittel- angepasste, vielfältige Lebensge- Abb. 13: Königssee () im ehemaligen Ba- rhein-Westerwald wird im Grund- meinschaft entwickeln. saltlavatagebau.

17 Dem Bedürfnis der Bevölkerung nach Erholung und Freizeitgestal- tung tragen rekultivierte Sand- und Kiesgruben heute in vielfältiger Weise Rechnung. Nach der Sand- und Kiesgewinnung verbleiben oftmals Baggerseen, die gerade im Umfeld von Ballungszentren be- liebte und gesuchte Ausflugsziele darstellen. Neben der Nutzung als Badesee sind vielfältige Wasser- sportaktivitäten wie Tretboot- und

Abb. 14 Schautafeln im Nationalen Geopark Kanufahren, Segel- und Tauchsport Abb. 16: Auf den Spuren der Untertage-Schie- „Vulkanland Eifel“. möglich. Begleitend entwickeln fergewinnung: Begehbare Stollen im Besucher- bergwerk Fell, Mosel. ihrer Seltenheit oder ihrer Zusam- sich oftmals touristische Einrich- mensetzung schützenswert ist. tungen wie Hotels und Gaststätten. die offene Kiesgrube erlauben wie Auch viele ehemalige Steinbrüche durch ein Fenster den Blick in die So können sich wertvolle Biotope und Gruben werden als Freizeitein- Erdgeschichte. Vielerorts erläutern weiterentwickeln, die in der inten- richtungen genutzt. Das Spektrum Schautafeln oder Lehrpfade die siv genutzten Kulturlandschaft der reicht von Camping und Golfplatz geologischen Besonderheiten. Sie näheren Umgebung kaum noch zu bis hin zu Reitplatz, Offroad-Gelän- werden deshalb auch als außer- finden sind. Nicht selten entdecken deparcours, Grillplatz oder Kletter- schulischer Lernort von Schülern heimische Tiere und Pflanzen den garten. und Lehrern gerne besucht. Einge- neuen Lebensraum schon während schlossen sind dabei auch die Besu- der Abbauphase für sich, darunter 5 2. .6 Geotourismus cherbergwerke, die als Relikte des auch bedrohte Arten, die auf der historischen Bergbaus auf großes Roten Liste stehen. Gegen eine Geologische Aufschlüsse und Ein- Besucherinteresse stoßen. Im ersten Ausweisung als Naturschutzgebiet, zelobjekte erfahren im Rahmen Nationalen Geopark in Rheinland- Naturdenkmal oder FFH-Gebiet be- der geotouristischen Erschließung Pfalz, dem Geopark „Vulkanland stehen nach vollständiger Gewin- ein zunehmendes Interesse. Sie Eifel“, ist es gelungen, eine Vielzahl nung der Rohstoffe aus rohstoffgeo­ sind häufig erst durch die Gewin- ehemaliger und aktiver Rohstoffge- logischer Sicht keine Bedenken. nung von Rohstoffen entstanden. winnungsstellen als Besucherob- Der ehemalige Steinbruch oder jekte auszuweisen. 5 .2 .5 Touristische Erschließung

Neben Rekultivierung und Rena- turierung tritt die touristische Er- schließung und Inwertsetzung ehe- maliger Abbaustellen zunehmend in den Vordergrund. Von der klei- nen Badestelle an einem Baggersee bis hin zum großen Freizeitzentrum am Rande einer Metropole, die der Bevölkerung im Ballungsraum alle Möglichkeiten für die verschie- densten Wassersportarten eröffnet, reichen die Nutzungsmöglich- keiten. Maßgeblich ist dabei auch die Größe der für die Naherholung Abb. 15: Computergenerierte Darstellung eines zukünftigen Freizeitsees bei Trier (Gamma Kom- nutzbaren Fläche. munikations-Design für Becker Freizeitsee GmbH).

18 6 Rohstoffe gewinnende Industrie in Rheinland-Pfalz

6 1. Rohstoffwirtschaftliche Kenn- Die nicht unter Bergaufsicht ste- daten zur rheinland-pfälzischen henden Betriebe erhalten Ihre Ge- Rohstoffwirtschaft nehmigung in der Regel von den jeweils zuständigen Referaten der 6 1. .1 Allgemeines Kreisverwaltungen; die Gewinnung von Bims wird von den Verbands- In Abstimmung mit den in Rhein- gemeindeverwaltungen geneh- land-Pfalz tätigen Industrieverbän- migt. Von diesen Behörden liegen den, dem Bundesverband Kera- nur sehr unvollständige Daten über Abb. 17: Verhältnis der unter Bergaufsicht ste- mische Rohstoffe e.V., dem Indus- die Betriebe vor (es besteht keine henden Gewinnungsstellen in Rheinland-Pfalz trieverband Steine und Erden Neu- Ablieferungspflicht hinsichtlich der zur Gesamtanzahl. stadt / Weinstr. e.V. und dem Wirt- Daten). schaftsverband Baustoffe Naturstein Vom Statistischen Landesamt wur- e.V. wurde im August 2005 eine Die durchschnittliche Rückmelde- den 96 Unternehmen mit 20 oder Betriebserhebung bei den Rohstoff quote der Firmen lag bei 80 %. mehr Beschäftigten erfasst. Die gewinnenden Unternehmen zur Sie war branchenspezifisch sehr Gesamtzahl der Beschäftigten im Aktualisierung der Datengrundlage unterschiedlich. Im Rohstoffsektor Bergbau und der Gewinnung von des Rohstoffgeologischen Informa- „Bims“ reichte die Zahl der einge- Steinen und Erden im Jahr 2005 tions- und Planungssystems (RIPS) gangenen Rückmeldungen für eine wird vom Statistischen Landesamt des Landesamtes für Geologie statistische Auswertung nicht aus. mit 923 angegeben. Die Statistik und Bergbau auf schriftlicher Basis Deshalb wurde hinsichtlich dieses des Oberbergamtes für das Saar- durchgeführt und soweit erforder- Rohstoffsegments auf Daten aus land und das Land Rheinland-Pfalz lich durch weitere Datenquellen dem Tätigkeitsbericht der Fachver- weist alleine für die der Bergaufsicht ergänzt. einigung Leichtbeton zurückgegrif- unterstellten Betriebe im Jahr 2004 fen. Durch die Betriebserhebung die Zahl von 327 Beschäftigten Die Betriebe wurden u. a. gebeten, wurden 268 aktive Rohstoffbetrei- aus. Nach der Betriebserhebung für jede ihrer Gewinnungsstellen ber erfasst, von denen jedoch für des LGB wurden vom Statistischen die Art und die Verwendung der 41 Firmen keine Rückmeldungen Landesamt nur ca. 35,8 % der Un- gewonnenen Rohstoffe und die vorliegen. ternehmen erfasst, da 64,2 % der Produktionsmengen für die Jahre Betriebe weniger als 20 Personen 2002 bis 2004 anzugeben sowie die 6 1. .2 Spezielle Ergebnisse beschäftigen. wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens und die Situation Nach den Erhebungen des LGB wird Entsprechend sind die amtlichen ihrer Branche für die nächsten Jahre die Rohstoffwirtschaft in Rheinland- Umsatzzahlen zu bewerten; sie lie- einzuschätzen. Um die Beantwor- Pfalz durch folgende Kenngrößen fern kein zutreffendes Bild der Ge- tung des Fragenkatalogs für die Un- charakterisiert (Abb. 17): samtsituation. ternehmen zu vereinfachen, wurde der Umfang der Fragen auf einige • 268 Unternehmen der Rohstoff- Die Rohstoffe und ihre Produkte wesentliche Punkte beschränkt. gewinnung finden den Weg zum Abnehmer Hinsichtlich der unter Bergaufsicht • 658 Gewinnungsstellen bzw. Verbraucher in 90 % der Fälle stehenden Betriebe konnte auf • Davon 90 der Bergaufsicht un- mit dem Lkw (Abb. 18). Bahn- und Daten der Bergbehörde zurückge- terliegend (einschl. Besucher- Schiffsverladung folgen mit deut- griffen werden (Abteilung Bergbau bergwerke; = 28 %) lichem Abstand. Der Schiffstrans- des LGB). Dies betrifft die Rohstoffe • Gesamte durchschnittliche Rohför- port konzentriert sich naturgemäß Lavasand, Dachschiefer, feuerfeste derung 2002-2005: 38,3 Mio t/a. auf Gewinnungsbetriebe, die unmit- Tone, Basaltlava, Kaolin, Klebsand, • Umsatz in der Gewinnung ca. telbar oder wenigstens in der Nähe Quarz, Feldspat, Gips, Tuff und 296 Mio. Euro (Statistisches Lan- von Rhein und Mosel gelegen sind. Trass, Sole sowie Erdöl. desamt) Dies ist bei mehreren Abbauen auf

19 Förderjahr 2002 Förderjahr 2003 Förderjahr 2004

Rohstoff Rohförderung Verwertbare Rohförderung Verwertbare Rohförderung Verwertbare in [t] Förderung in [t] in [t] Förderung in [t] in [t] Förderung in [t] Andesit 2105000 2105000 2165000 2165000 2814000 2814000

Basalt 5117823 4913005 4507336 4206289 4233051 3959349

Bausand 60015 60015 52713 52713 40165 40165

Bims 1026067 1026067 985023 985023 933802 933802

Dachschiefer 20155 5900 30316 9135 29911 9025

Schiefermehl 7598 7598 7722 7722 8479 8479

Dolomit 1592350 1469150 1754566 1676966 1813962 1736762

Feldspat 16887 15567 18200 18200 8949 8322

Formsand 6722 6722 5970 5970 2618 2618

Gips 43878 43878 49918 49918 64369 64369

Granodiorit 500000 500000 500000 500000 500000 500000

Kalkstein 3737530 3493530 4347001 4130001 3657294 3487294

Kaolin 9577 5031 7632 3053 8616 3261

Kies und Sand 5487166 5230695 5668782 5421348 5361833 5108971

Klebsand 71069 71069 83846 83846 77054 77054

Kuselit / Latit 2152013 2114963 2047013 1998403 2737554 2702854 Lavasand und 6687814 6687814 6662262 6662262 6328738 6328738 -schlacke Löß 25 25 13 13 13 13 Quarzit / 3798426 3404696 3306795 3007341 3384298 3091396 Grauwacke Quarzsand 1110317 1058981 1158873 1097682 1428504 1366755 und -kies Rhyolit 750000 750000 800000 800000 820000 820000 Schluff-/ 18000 18000 - - - - Tonstein Ton 3250736 3247816 3131626 3126121 3330732 3328602

Tonschiefer 18127 9127 22046 9446 20035 14035

Trachyt 362257 292957 465829 396829 381202 325102

Trass 45498 45498 59223 59223 43952 43952 Werksteine 40000 40000 40000 40000 40000 40000 (geschätzt)

SUMME 38035050 36623103 37877705 36512504 38069131 36814918

• ���������������������������������������������������Werksteine (Sandstein, Tuffstein, Basalt) geschätzt • �������������������������������������������������������������������������������Bims enthält Importbims für 2002 ca 20.000 t, für 2003 und 2004 jeweils 10000 t

Tab. 3: Rohstoffförderung in Rheinland-Pfalz nach Rohstoffen geordnet.

20 merhin 2 % werden jenseits der Die am häufigsten genannten Pro- 500 km-Schwelle abgesetzt. Solche dukte rheinland-pfälzischer Betrei- Entfernungen werden u. a. von ke- ber sind Sand (einschl. Brechsand), ramischen Massen der Westerwäl- Kies, Splitt und Edelsplitt, Schotter der Tonindustrie, von bestimmten (einschl. Gleisschotter) und feuer- Dachziegel- und Dachschieferpro- feste Tone. dukten sowie Naturwerksteinpro- dukten überwunden. Neben den Hauptabsatzbereichen und Verwendungszwecken der Der größte Teil der Rohstoffe (ca. Massenprodukte gibt es eine Reihe Abb. 18: Verteilung der eingesetzten Trans- portmittel für die gewonnenen Rohstoffe (Um- 85 %) findet nach den Angaben von Marktnischen, in denen Roh- frage LGB 2005). rheinland-pfälzischer Betreiber sei- stoffe bzw. die aus ihnen hergestell- Kies und Sand, Quarzit, Basalt und ne Verwendung in der Baustoffin- ten Produkte eine hohe Veredelung Schiefer gegeben. Die Bahnverla- dung ist, schon was die Anzahl der Verladestationen angeht, rückläufig. Leider hat die Deutsche Bahn AG in den letzten Jahren entsprechende Gleisanschlüsse systematisch rück- gebaut, kurioserweise sogar im Ein- zelfall dort, wo sie selbst Bezieher von Gleisschotter war oder ist.

Der überwiegende Teil der Roh- stoffe wird in einem Umkreis von weniger als 100 km um die Lager- stätten abgesetzt (Abb. 19). Häufig Abb. 20: Verwendung von Baustoffen, die aus rheinland-pfälzischen Rohstoffen hergestellt werden. findet die Verarbeitung zu Vor- oder Endprodukten in unmittelbarer Nähe zum Gewinnungsort statt. Beispielhaft hierfür seien die Errich- tung von Asphalt-und Betonmisch- anlagen auf dem Betriebsgelände von Steinbrüchen und die Herstel- lung von Leichtbetonerzeugnissen in den Zentren der Bims- und Trass- gewinnung genannt.

Abb. 21: Rohstoffverwendung rheinland-pfälzischer Rohstoffe in nachgelagerten Industrien und Knapp ein Viertel der Produktion Branchen. wird über Entfernungen von 00 bis 500 km transportiert und im- dustrie. Von den verbleibenden An- erfahren und damit auch eine deut- teilen entfallen die meisten auf die lich verbesserte Wertschöpfung er- Keramikindustrie. zielen.

Die Baustoffe werden wiederum Hier sind z.B. zu nennen: Bestimmte zum größten Teil im Verkehrswe- Kalkprodukte für die Papier-, phar- gebau (42 %) eingesetzt. Weitere mazeutische und Lebensmittelin- wichtige Verwendungsgebiete sind dustrie, Engobentone für die kera- Werk- und Ornamentsteine bzw. mische Industrie, Spezialtone für Abb. 19: Absatzgebiete der gewonnenen Roh- stoffe (Umfrage LGB 2005). Zuschlagstoffe. Keramiken in der Medizintechnik

21 und im Motorenbau, vulkanische Im nationalen Vergleich lag Rhein- an Steine und Erden Rohstoffen an Tuffe für die Absorption radioak- land-Pfalz im Jahr 2005 nach der 6. Stelle unter den Flächenländern tiver Stoffe. absoluten Menge der Förderung (Abb. 22 oben).

Abb. 22: Oben: Gesamtfördermenge an oberflächennahen mineralischen Rohstoffen (Steine u. Erden, Industrieminerale) in Deutschland in den Jah- ren 2000 und 2005. Mitte: Fördermengen in Bezug zur Bevölkerung. Unten: Fördermengen in Bezug zur Fläche des jeweiligen Bundeslandes gesetzt. (Quelle: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, 2006) Pro Einwohner und Jahr ergibt sich für Rheinland-Pfalz eine Förderrate von 9,5 t an Steinen und Erden (Abb. 22 Mitte). Damit behauptet Rheinland- Pfalz den dritten Rang unter den Bundesländern und liegt klar über dem Bundesdurchschnitt von 7,3 t / EW im Jahr 2005. Nach der flächenbezo- genen Förderrate hält Rheinland-Pfalz mit ca. 2000 t/km² den 4. Platz unter den Bundesländern (Abb. 22 unten).

22 6 2. Struktur und Situation der Abbauflächen, die Gewinnung, der In der Werksteinbranche, die sich Unternehmen Abtransport und die Deponierung wegen ihres hohen Anteils der Ar- unbrauchbarer Deckschichten (Ab- beitskosten an ihren Gestehungs- Die Rohstoffgewinnungsbetriebe in raum), die Gewinnungstätigkeit kosten seit Jahren einem enormen Rheinland-Pfalz sind überwiegend (Bohren und Sprengen) in der Na- Druck von Billigimporten aus aller mittelständisch strukturiert (Abb. turstein- und der Naturwerksteinin- Welt stellen muss, ist in Rheinland- 23). Die bestimmende Rechtsform dustrie. Größere Unternehmen ha- Pfalz zwischen 1990 und 2006 ein ist die der Gesellschaft mit be- ben ihre Geschäftsbereiche vielfach Rückgang der Zahl der am Markt schränkter Haftung (GmbH), häufig in mehrere, formal selbständige tätigen Unternehmen von 47 auf in Kombination mit einer Komman- Firmen gegliedert, die eigenständig 37 festzustellen. ditgesellschaft (KG). Inhaberfirmen am Markt auftreten. Dazu gehören (GbR) und Aktiengesellschaften Kombinationen von Steinbrüchen Die Entwicklung der Rohstoffwirt- (AG) sind nur stark untergeordnet und Gruben mit Unternehmen des schaft verlief in Rheinland-Pfalz in vertreten. Hoch- und Tiefbaus, der Recycling- den letzten Jahren ähnlich wie in Deutschland insgesamt. Hierbei spielte die Entwicklung der Bau- wirtschaft eine wichtige Rolle. Kür- zungen im öffentlichen Hochbau, beim Neubau und der Unterhal- tung von Verkehrswegen führten zu deutlichen Auftragsrückgängen, denn mehr als 50 % der Nachfrage nach Steine und Erden- Produkten werden direkt oder indirekt von der öffentlichen Hand generiert. Während in einzelnen Rohstoff­ sparten ein erheblicher Rückgang Abb. 23: Darstellung der Betriebsgröße nach der Zahl der Beschäftigen (LGB 2005). in der Nachfrage zu verzeichnen war, konnten andere Bereiche, die Sofern Unternehmen bei der Be- wirtschaft, des Speditionsgewerbes, weniger von der Baukonjunktur triebserhebung mehr als 50 oder der Baustoffproduktion und der abhängig sind, keinen oder nur gar mehr als 00 Beschäftigte an- Deponierung von Reststoffen. Als einen unbedeutenden Rückgang gegeben haben, verteilen sich allgemeiner Trend lässt sich feststel- der Nachfrage feststellen. diese auf mehrere Standorte oder len, dass immer mehr Kleinbetriebe die nachgelagerte Produktion von von größeren Betrieben übernom- In der Kies- und Sandindustrie führte Baustoffen wurde mit erfasst. Be- men werden oder mit diesen strate- die negative Entwicklung bei Bau- triebe mit mehr als 500 Mitarbei- gische Partnerschaften eingehen. genehmigungen und Aufträgen im tern existieren nicht. Nach der Bauhauptgewerbe 2002 zu einem Betriebserhebung von 2005 sind Die Ursachen dafür sind vielfältig. Zu Rückgang von Umsatz und Produk- in rheinland-pfälzischen Betrieben den wichtigsten Gründen gehören tion bei den Mitgliedsunternehmen durchschnittlich 6 Mitarbeiter in • eine zu niedrige Eigenkapital­ des Industrieverbandes Steine und der Rohstoffgewinnung und 49 im decke, Erden e. V. in Rheinland-Pfalz. Diese Gesamtunternehmen tätig. • hohe Planungskosten und zeit- Entwicklung setzte sich auch 2003 aufwendige Verfahren bei der und 2004 fort. Obwohl die Bauge- In den letzten Jahren wurden be- Neuanlage und Erweiterung von nehmigungen zunahmen, wirkte stimmte Leistungen, zumal wenn Gewinnungsstellen, sich dies nicht ausreichend positiv sie punktuell zu erbringen waren, • ungelöste Nachfolgefragen in Fa- auf das Bauhauptgewerbe aus. Der zunehmend an Fremdfirmen verge- milienunternehmen, Umsatz und die Produktion von ben. Zu solchen Arbeiten gehören • der Globalisierungsdruck (z.B. Natursteinprodukten wies laut den typischerweise die Rodung neuer Werksteinbranche), Angaben des Wirtschaftsverbandes

23 blemen in den nächsten Jahren ver- bunden (Abb. 25). Es ist auffällig, dass die Unternehmen ihre eigene Lage durchweg besser beurteilt ha- ben als die ihrer Branche.

Nach Angaben des Bundesver- bandes Baustoffe, Steine und Erden vom Oktober 2006 scheint die lang anhaltende Rezession der Baustoff- industrie überwunden. Der Bun- desverband Baustoffe, Steine und Abb. 24: Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung des eigenen Unternehmens durch leitende Erden rechnet für 2006 mit einem Mitarbeiter / Inhaber im Jahr 2005. Umsatzplus für seine Branche in Baustoffe-Naturstein e.V. bzw. des Zeitraum 2002 bis 2004 auch ne- Höhe von 2 Prozent. Wegen der En- Bundesverbandes Naturstein-Indus­ gativ auf die Schieferindustrie aus, ergiepreissteigerungen im gleichen trie e.V. in 2002 einen Rückgang die jedoch von einer verstärkten Zeitraum lässt sich dieser Zuwachs auf, der sich in 2003 verstärkt fort- Nachfrage im konjunkturell sta- jedoch nicht auf entsprechende setzte. In 2004 konnte erstmals bileren Sanierungsmarkt profitieren Gewinnsteigerungen übertragen. wieder ein geringer Zuwachs beim konnte. Gleichzeitig wird jedoch Besorg- Umsatz und beim Produktionswert nis laut, dass die Finanzplanung festgestellt werden. Dieser positive Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesregierung für den Aus- Trend konnte sich in 2005 und ihres eigenen Unternehmens in den bau der Verkehrswege für die Jahre 2006 bei den Produktionsmengen nächsten Jahren bewerteten die 2007 bis 2009 Kürzungen in einer fortsetzen. Der Produktionswert meisten der Befragten im Jahr 2005 Gesamthöhe von rund 400 Mio. ging geringfügig zurück. Im Jahr mit „befriedigend“ bzw. „nicht Euro vorsieht. 2004 konnte der Umsatz bei den ohne Probleme“ (Abb. 24). Zu dem Mitgliedsfirmen seit langer Zeit Urteil „gut bis sehr gut“ kamen nur Die rheinland-pfälzischen Unter- erstmals wieder gesteigert werden. 9 % der Befragten. Die Situation ih- nehmen schätzen nach jüngsten Die unbefriedigende Situation in rer Branche sahen die meisten der Umfragen die Entwicklung wesent- der Baustoffindustrie wirkte sich im befragten Unternehmen mit Pro- lich besser ein als noch im Vorjahr.

Abb. 25: Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung der Branche durch die Unternehmen im Jahr 2005.

24 7 Verbesserung der Rahmenbedingungen der Rohstoffsicherung

In den letzten Jahren haben sich Das rohstoffgeologische Informa- eine Reihe von Institutionen mit tions- und Planungssystem erfasst der Verbesserung der Rahmenbe- Daten zu den vorhandenen Gewin- dingungen zur Gewinnung der nungsstellen mineralischer Rohstoffe, mineralischen Rohstoffe befasst. der Art und Zusammensetzung der Nachdem die vorangegangenen Rohstoffe und Begleitgesteine, dem Kapitel die Notwendigkeit der mi- typischen Schichtenaufbau, sowie neralischen Rohstoffgewinnung, wirtschaftsgeologische Daten. ihre wirtschaftliche Bedeutung für Rheinland-Pfalz, aber auch die Er- Die prognostische Rohstoffkarte fordernis, die Rahmenbedingungen wird aus Daten der geologischen hierzu zu verbessern, dargestellt Landesuntersuchung entwickelt; haben, werden nachfolgend die sie stellt Rohstoffvorkommen dar, hierfür geeigneten Maßnahmen die für eine wirtschaftliche Verwen- aufgezeigt. Ein wesentlicher Bau- dung geeignet erscheinen. Eine stein ist das dargestellte Rohstoff- digitale Rohfassung liegt vor, die sicherungsprogramm, welches als jedoch erheblich überarbeitungs- Leitfaden für eine bessere Rohstoff- bedürftig ist. und Rohstoffsicherungspolitik zu verstehen ist. Die Rohstoffplanungskarte liegt in digitaler Form für alle Planungsre- 7 1. Fachplanung Rohstoffsicherung gionen vor. Sie weist die Gebiete Abb. 26: Geologische Öffentlichkeitsarbeit aus, die nach dem jeweils aktuellen (Broschüre zur Filmserie) Zur Verbesserung der Informati- Kenntnisstand für eine regionalpla- onsbasis über die Verbreitung, Zu- nerische Sicherung geeignet sind. Volkswirtschaft und damit unseres sammensetzung und Qualität der Wohlstandes. Das Erkennen dieser Bodenschätze, zur aktuellen Lage Das bergbauliche Informationssys­ Zusammenhänge spielt bei der Ak- der Rohstoffgewinnung und der tem erfasst alle historischen Berg­ zeptanzbildung in der Bevölkerung Rohstoffwirtschaft sowie des Alt- werke und aktuellen Daten zu Betrie- eine wesentliche Rolle. Noch immer bergbaus ist vorgesehen, eine inte- ben, die der Bergaufsicht unterlie- verbindet sich die Vorstellung weiter grierte Fachplanung Rohstoffsiche- gen. Der Aufbau wurde begonnen. Bevölkerungskreise von Rohstoffge- rung einzurichten. winnung mit hässlichen „Wunden“ Das Rohstoffkataster soll alle Ge- in der Landschaft, mit Staub- und Diese Fachplanung besteht aus fol- winnungsstellen von Rohstoffen in Lärmbelastungen und anderen unge- genden Modulen: Rheinland-Pfalz mit dem aktuellen liebten Randerscheinungen. Tatsäch- • dem rohstoffgeologischen Infor- Umgriff ihrer Genehmigungsflä- lich jedoch enthalten die Betriebs- mations- und Planungssystem chen und den dazu gehörigen Da- genehmigungen zur Gewinnung (vorhanden) ten erfassen, unabhängig von der heimischer Rohstoffe je nach den • der prognostischen Rohstoffkarte Art der Genehmigungsbehörde. örtlichen Verhältnissen eine Vielzahl 1: 25.000 (im Aufbau) Die Planung wurde begonnen. von Auflagen, die negative Auswir- • der Rohstoffplanungskarte (vor- kungen auf Mensch, Natur, Boden, handen) 7 2. Öffentlichkeitsarbeit Wasser und Klima ausschließen oder • dem bergbaulichen Informations- zumindest auf ein sehr niedriges Ni- system (im Aufbau) Rohstoffsicherung, Rohstoffgewin- veau beschränken. Nicht unerwähnt • dem Rohstoffkataster (in Planung) nung und Rohstoffverarbeitung sind darf bleiben, dass zahlreiche Gewin- bedeutende Grundlagen unserer nungsstellen bereits während des

25 Abb. 27: Begehbare Geologische Karte im Sattelpark auf dem Petrisberg in Trier.

Abbaugeschehens eine Zusatzfunkti- Rohstoffe stellt, um den Auflagen bau hat in Zusammenarbeit mit on als Lebensraum für bedrohte Tier- zum Schutz der Umwelt und den dem Landesamt für Geologie und und Pflanzenarten übernehmen und vielfältigen Qualitätsanforderungen Bergbau und den Verbänden der nach Ende der Gewinnungstätigkeit der Kunden gerecht zu werden. Rohstoffwirtschaft seit dem Jahr häufig auf Dauer dem Naturschutz 2000 in zweijährigem Abstand den gewidmet werden. Einzelne Firmen pflegen eine Zu- Rohstofftag Rheinland-Pfalz aus- sammenarbeit mit lokalen Gruppen gerichtet. Die Veranstaltung fin- In den letzten Jahren wurde die Be- von Naturschutzverbänden und det in wechselnden Regionen des deutung der Öffentlichkeitsarbeit zur unterstützen deren Arbeit. Landes statt und ist Treffpunkt von Verbesserung der Akzeptanz von Roh- Vertretern aus Wirtschaft, Politik, stoffgewinnung zunehmend erkannt. Das Ministerium für Wirtschaft, Behörden, Kommunen und Hoch- Sowohl die Unternehmen und deren Verkehr, Landwirtschaft und Wein- schulen. Neben einem Vortragspro- einschlägige Verbände als auch das Landesamt für Geologie und Bergbau haben zahlreiche Aktivitäten entfaltet, um Wissensgrundlagen rund um die Rohstoffgewinnung zu vermitteln und um Verständnis für diesen wichtigen Wirtschaftszweig zu werben.

So haben die Unternehmen verstärkt Tage der offenen Tür angeboten, um der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, sich in den Betrieben mit dem Abbaugeschehen vertraut zu machen und davon zu überzeu- gen, dass die Produktion von Ge- steinsbaustoffen hohe technische Ansprüche an die Aufbereitung der Abb. 28: Tag der offenen Tür im Jahr 2006 im Kalksteinwerk Hahnstätten.

26 gramm mit Themen rund um die jeweils mit einem Begleitheft er- einheimischen Rohstoffen vertraut Rohstoffe werden im Rahmen von gänzt, das beim SWR angefordert zu machen. Exkursionen Einblicke in die Arbeit werden konnte. Im Jahr 2007 wur- und spezifische Problemstellungen de eine weitere Filmstaffel mit 0 Die Monographie „Geologie von von Unternehmen geboten. Beiträgen produziert, in der Besu- Rheinland-Pfalz“, die vom Landes­ cherbergwerke einen Schwerpunkt amt für Geologie und Bergbau Seit 2004 vergibt der Staatsminister bilden. 2005 herausgegeben wurde, wid- für Wirtschaft, Verkehr, Landwirt- met den Lagerstätten des Landes schaft und Weinbau im Rahmen Im Rahmen von Verbrauchermessen ein eigenes Kapitel. des Rohstofftages den Unterneh- (Rheinland-Pfalz-Ausstellung Mainz) menspreis Rohstoffwirtschaft. Mit und bei den Landesgartenschauen Im Jahr 2002 konnte in Zusammenar- diesem Preis werden innovative in Kaiserslautern (2000) und Trier beit mit fünf bedeutenden rheinland- Leistungen von Unternehmen z.B. (2004) wurden u. a. Produkte der pfälzischen Bildhauern und mehreren bei der Verbesserung von Produkti- Naturwerksteinindustrie für den Gar- Unternehmen der Rohstoffwirtschaft onsprozessen oder der Entwicklung ten- und Landschaftsbau präsentiert. im Landtag Rheinland-Pfalz eine Aus- neuer Produkte ausgezeichnet. Der stellung mit dem Titel „Gesteinsper- Südwestrundfunk (SWR Mainz) In Zusammenarbeit mit der Stadt spektiven - Innenansichten, Außen- produzierte in Zusammenarbeit Trier, der Universität Trier, Unterneh- ansichten“ realisiert werden. Diese mit dem Landesamt für Geologie men der Rohstoffwirtschaft und mit Ausstellung, die anschließend auch und Bergbau seit 2002 fünf Kurz- Unterstützung des Ministeriums für in zu sehen war, versuchte, filmserien mit insgesamt 57 Beiträ- Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft neben dem künstlerischen Aspekt gen unter der Überschrift „Geolo- und Weinbau wurde im Sattelpark auf die Rohstoffgewinnung aufmerk- gische Streifzüge“. In zahlreichen auf dem Petrisberg in Trier eine je- sam zu machen. Im Oktober 2007 Einzeldarstellungen wurde auf die derzeit zugängliche begehbare ge- ist vorgesehen, unter dem Titel „Aus Gewinnung von Kies und Sand, Na- ologische Karte von Rheinland-Pfalz der Grube in den Ofen: Ton und tursteinen, Naturwerksteinen und im Maßstab 1 : 7000 realisiert, die Keramik aus dem Westerwald“ mit Ton eingegangen, um nur einige neben touristischen Zielen auch die veränderter Thematik an die frühere zu nennen. Die Filmserien wurden Absicht verfolgt, die Menschen mit Ausstellung anzuknüpfen.

Abb. 29: Tag der offenen Tür im Jahr 2006 im Steinbruch eines pfälzischen Sandsteinbetriebes.

27 7 3. Rohstoffsicherungsprogramm Das Interesse der Landesregierung Sie wird eine wichtige Sach- und bleibt weiter darauf ausgerichtet, Entscheidungsgrundlage für regio- Das Rohstoffsicherungsprogramm durch Straffung von Genehmi- nale Raumordnungspläne werden. Rheinland-Pfalz enthält Lösungsan- gungsverfahren und Abbau von sätze für die weitere Verbesserung Hemmnissen den Abbau von Büro- Um eine fortlaufend aktuelle Doku- der Rohstoffsicherung und den kratie voranzutreiben. mentation des Abbaugeschehens im Ausgleich von Nutzungskonflikten. Lande zu gewährleisten, wird das Lan- 7 3. 2. Verbesserung der Datenlage desamt für Geologie und Bergbau be- 7 .3 .1 Allgemeine Grundlagen der ginnen, die nach BBergG und ande- Rohstoffpolitik Zentrale Fachbehörde für den Be- ren Fachgesetzen zugelassenen bzw. reich rohstoffgeologischer und berg- genehmigten Abbauflächen digital zu Rheinland-Pfalz verfügt über eine baulicher Daten ist das Landesamt für erfassen und in geeigneter Weise der Vielzahl von standortgebundenen Geologie und Bergbau. Die Aufgabe Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen Lagerstätten der Steine und Erden. des Amtes ist die Erhebung, Aktuali- (Monitoring). Die Zusammenarbeit Die vorhandenen Reserven erlau- sierung und Speicherung von Daten mit den als Genehmigungsbehörden ben eine weitgehende Deckung zur Verbreitung, Zusammensetzung zuständigen Kreisverwaltungen und der Nachfrage nach diesen Boden- und Eignung der Rohstofflagerstätten kreisfreien Städten ist unter Mitwir- schätzen für viele Jahrzehnte. in Rheinland-Pfalz einschließlich ihrer kung des Ministerium des Innern und Darstellung in Karten sowie die Be- für Sport, dem Ministerium für Um- Die Landesregierung betrachtet obachtung des Abbaugeschehens zur welt, Forsten und Verbraucherschutz die Sicherung der Verfügbarkeit Rohstoffgewinnung. Das Landesamt und den Struktur- und Genehmi- von Lagerstätten und die Gewin- für Geologie und Bergbau wird den gungsdirektionen zu vereinbaren. nung mineralischer Rohstoffe und bereits begonnenen Aufbau eines Energierohstoffe in Rheinland-Pfalz rohstoffgeologischen und bergbau- Die Vorkommen von Bims in Teilen als volkswirtschaftliche und gesell- lichen Informations- und Planungs- der Osteifel, dem Neuwieder Becken schaftliche Aufgabe. systems auf digitaler Grundlage wei- und dem angrenzenden Westerwald ter vorantreiben. Dieses System soll sind nach wie vor Grundlage einer Die Rohstoffindustrie ist ein wich- auch als Grundlage raumplanerischer überregional wichtigen Leichtbeton- tiger Eckpfeiler der wirtschaftlichen Entscheidungen dienen (Fachpla- industrie. Das Verbreitungsgebiet Aktivitäten im Lande und ist über- nung Rohstoffe). der Bimsvorkommen ist großteils als wiegend mittelständisch geprägt. verdichteter Raum mit zahlreichen Zur Verbesserung der Datenlage sind Nutzungskonflikten anzusprechen. Die Sicherung von Rohstoffen liegt auch die Möglichkeiten des Lagerstät- im öffentlichen Interesse. tengesetzes zur Heranziehung von Deshalb erscheint dieser Raum ne- Bohrungsdaten und Untersuchungs- ben anderen besonders geeignet Mit geeigneten Maßnahmen soll die ergebnissen geophysikalischer Unter- zur Durchführung einer detaillierten Rohstoffbasis als Grundlage betrieb- suchungen Dritter zu nutzen. Bestandsaufnahme der noch vor- licher Existenz sowohl in der Gewin- handenen Bimsvorkommen unter nung als auch in der Weiterverarbei- Die Landesregierung unterstützt la- besonderer Berücksichtigung des tung gesichert werden. Damit wird gerstättenkundliche Untersuchungen kleinteiligen und meist kurzzeitigen auch eine Perspektive für unterneh- im Landesgebiet. Im Hinblick auf die Abbaugeschehens. merische Planungen und Investiti- Schlüsselfunktion von mineralischen onen eröffnet. Arbeitsplätze werden Rohstoffen für nachgelagerte Indus- 7 3. 3. Landes- und Regionalplanung erhalten bzw. auch neu geschaffen. trien ist die Entwicklung neuer Ge- winnungsstellen Teil der Wirtschafts- Das Landesentwicklungsprogramm Die Landesregierung ist sich bewusst, förderung des Landes. IV Rheinland-Pfalz weist landesweit dass in Teilen des Landes eine bedeu- bedeutsame Bereiche für die Roh- tende Baustoffindustrie von der pro- Die prognostische Karte der Boden- stoffsicherung in der Gesamtkarte blemlosen Versorgung mit minera- schätze des Landes 1: 25.000 wird aus und formuliert hierzu Ziele und lischen Rohstoffen abhängig ist. auf digitaler Basis weiter entwickelt. Grundsätze der Landesplanung.

28 Diese Ziele entfalten eine Bindungs- mene Einschätzung einer gegenwär- zu geben. Beispiele für solche Gebiete wirkung für die Regionalplanung, tigen oder zukünftigen wirtschaft- sind die Osteifel und die Zentren der deren Aufgabe u. a. die weitere lichen Eignung und Gewinnbarkeit Tongewinnung im Westerwald. Konkretisierung im Zuge des plane- der Rohstoffe. rischen Abwägungsverfahrens ist. 7 .3 5. Nachhaltigkeit Die im Landesentwicklungspro- Im Sinne einer nachhaltigen Roh- gramm enthaltene Leitbildkarte stoffsicherung sind Rohstoffvorkom- Im Sinne des Nachhaltigkeitsge- Rohstoffsicherung benennt darüber men, deren Eignung für eine wirt- dankens sind anzustreben. hinaus weitere Gebiete mit bedeu- schaftliche Verwendung absehbar • die gleichrangige Abwägung von tenden Rohstoffvorkommen, die ist (z.B. durch entsprechende Un- ökonomischen, sozialen und öko- bei Planungsvorhaben in die Abwä- tersuchungen oder die tatsächliche logischen Belangen, gung einzubeziehen sind. Verwendung), im größtmöglichen • die vollständige Gewinnung und Umfang langfristig zu sichern. Nutzung/ Verwendung der Roh- Auf der Ebene der Regionalplanung Dies ist auch unter dem Aspekt zu stoffe einer Lagerstätte, werden Vorranggebiete und Vorbe- sehen, dass für wichtige Flächen • die Verwertung von Begleitroh- haltsgebiete für die Rohstoffgewin- Konkurrenten der Rohstoffe wie stoffen und Abraum, nung ausgewiesen. Genehmigte Trinkwasserschutz und Naturschutz • die Vermeidung schädlicher Se- bzw. nach Bergrecht zugelassene langfristige bzw. zeitlich unbefriste- kundärwirkungen, Gewinnungsstellen sind grundsätz- te, durch Fachgesetze abgesicherte • die Substitution von Primärroh- lich als Vorranggebiete für die Roh- Schutzbestimmungen gelten. stoffen, wo möglich, stoffgewinnung darzustellen. • die Verwendung der Rohstoffe in 7 3. .4 Dezentrale Gewinnung möglichst hohem Veredelungsgrad, Eine bedarfsorientierte Rohstoffsiche- • die Produktverwertung in ange- rung findet nicht statt. Rheinland- Es ist – soweit möglich – eine de- messenen Qualitätsstandards, Pfalz verfügt über eine Vielzahl von zentrale Gewinnung der minera- • die Förderung eines Ressourcen Rohstoffarten, deren Lagerstätten- lischen Rohstoffe anzustreben, um sparenden technologischen In- ausbildung und -formen sehr hetero- eine verbrauchernahe Versorgung novationspotentials und dessen gen sind; diese Lagerstätten würden zu gewährleisten. Rohstoffvorkom- Umsetzung, sich nur mit entsprechend hohem men sind aufgrund ihrer natür- • die zeitnahe Wiedernutzbarma- Untersuchungsaufwand für eine sub- lichen Entstehung in hohem Maße chung / Rekultivierung der Ab- stantiierte Vorratsermittlung eignen. standortgebunden. Zahlreiche Roh- bauflächen. Eine solch detaillierte Untersuchung stoffarten sind mit ihren Lagerstät- ist nicht Aufgabe der Rohstoffsiche- ten ungleichmäßig über die Landes- Das Recycling von Bauschutt, Straßen- rung im Rahmen der Landes- und Re- fläche verteilt. Hieraus ergeben sich aufbruch und anderen mineralischen gionalplanung, sondern bleibt einer zwangsläufig auch Konzentrations- Produkten zu wieder verwendbaren Konkretisierung durch interessierte bereiche der Gewinnungstätigkeit Stoffen bietet die Möglichkeit partieller Unternehmen im Zuge der Abbau- wie z.B. der Westerwald für hoch- Substitution natürlicher mineralischer planung vorbehalten. Flächenredu- wertige Tone, die Eifel für Rohstoffe Rohstoffe. Der Grad der Verwendung zierungen, die im Zuge der Geneh- vulkanischen Ursprungs wie Basalt, von Recycling-Rohstoffen hängt je- migungsplanung durch Flächenkon- Lavasand und Bims und das Ober- doch entscheidend von Standards und kurrenten hervorgerufen werden, rheingebiet für Kies und Sand. Normen ab, welche das qualitative sind im Einzelnen nicht absehbar. Anforderungsprofil für natürliche und Schließlich begünstigt eine bedarfs- Die Entscheidung über die Folgenut- Recycling-Baustoffe für bestimmte Ver- orientierte Planung die gegenwär- zung von Abbaustellen nach Ende wendungszwecke vorgeben. tigen Marktteilnehmer und kann der Gewinnungstätigkeit sollte unter deshalb als generelles Hindernis Einbeziehung aller denkbaren Opti- 7 .3 6. Naturhaushalt eines freien Wettbewerbs verstanden onen getroffen werden. In konflikt- werden. Maßstab im planerischen trächtigen Gebieten sind frühzeitig Es ist selbstverständlich, dass bei Vor- Abwägungsverfahren ist deshalb die durchgeführte Raumnutzungskon- haben der Rohstoffgewinnung ver- von der Fachbehörde vorgenom- zepte geeignet, hierbei Hilfestellung meidbare Beeinträchtigungen von

29 Natur und Landschaft unterlassen um eine fachlich abgesicherte Ver- der Rohstoffwirtschaft durch den werden sowie unvermeidbare Be- tretung der Rohstoffinteressen in Staatsminister für Wirtschaft, Verkehr, einträchtigungen durch geeignete der Landes- und Regionalplanung Landwirtschaft und Weinbau erkennt Maßnahmen des Naturschutzes und zu ermöglichen. Die Vertraulichkeit innovative Leistungen von Unterneh- der Landschaftspflege kompensiert von Betriebs- und Geschäftsgeheim- men an und soll diese ermuntern, werden. Die Vereinbarkeit von Roh- nissen bleibt gewährleistet. sich weiterhin um fortschrittliche stoffgewinnung ist darüber hinaus Problemlösungen zu bemühen. mit den Schutzzweckbestimmungen Die Veröffentlichung von Geschäfts- naturschutzrechtlich gesicherter Ge- berichten oder andere Formen der Öf- Die Landesregierung plant, im Ab- biete, u. a. auch den Erhaltungs- fentlichkeitsarbeit können helfen, die stand von ca. 3 bis 5 Jahren einen zielen in Natura 2000-Gebieten zu Akzeptanz von Rohstoffgewinnung im aktualisierten Rohstoffbericht he- gewährleisten, ggf. sind Abbauvor- kommunalen und regionalen Umfeld rauszugeben. Dieser soll dazu die- haben auch unter dem Aspekt der der Unternehmen zu verbessern. nen, die eingeleiteten Maßnahmen Koexistenz zu prüfen. zu überprüfen und die rohstoffpo- 7 3. .9 Öffentlichkeitsarbeit litischen Ziele an die aktuellen Ent- 7 .3 .7 Länderübergreifende . wicklungen anzupassen. Zusammenarbeit Die Bedeutung der mineralischen Rohstoffe und Energierohstoffe als 7 .3 10. Junge Menschen Rohstoffsicherung und Rohstoff- unabdingbare Lebensgrundlage gewinnung sollten im Hinblick auf unserer Gesellschaft ist durch ge- Die Landesregierung wird prüfen, die europäischen und globalen eignete Maßnahmen der Öffent- ob geowissenschaftliche und roh- Märkte auch grenzüberschreitend lichkeitsarbeit herauszustellen. Öf- stoffwirtschaftliche Sachverhalte im betrachtet werden. Dies erfordert fentlichkeitsarbeit ist eine gemein- Rahmen der bestehenden Lehrpläne Abstimmungen mit benachbarten same Aufgabe der Wirtschaft, der für allgemeinbildende Schulen mehr Bundesländern und angrenzenden Verbände und der Behörden. Bei als bisher zur Geltung kommen kön- Staaten. Ansatzpunkte hierfür liefern der fachlichen Konzeption solcher nen. Hierbei ist auch an eine Verbes- z.B. die Oberrheinkonferenz und der Projekte kann das Landesamt für serung des Angebotes von einschlä- Planungsverbund in der Metropol- Geologie und Bergbau mitwirken. gigen Fortbildungsveranstaltungen region Rhein-Neckar. Durch solche für Lehrkräfte zu denken. Abstimmungen kann der Gefahr ei- Als Maßnahmen kommen neben ner einseitigen naturräumlichen Be- der Herausgabe von Informations- Die Unternehmen der Rohstoffwirt- lastung entgegengewirkt werden. schriften und Filmbeiträgen z.B. die schaft können, dort wo es möglich Veranstaltung von Tagen der offenen ist, Praktika für Schüler anbieten, um 7 .3 .8 Unternehmen Tür durch Unternehmen, die Durch- jungen Menschen Einblicke in die- führung oder Beteiligung an Ausstel- sen Industriezweig zu ermöglichen. Es wird angeregt, dass die Rohstoff- lungen, Vortragsveranstaltungen im Außerdem könnten Unternehmen wirtschaft eine Selbstverpflichtung Rahmen der allgemeinen Erwachse- in geeigneten Fällen mit Schulen eingeht, die gewonnenen Roh- nenbildung und die Konzeption von Kooperationen im Rahmen von Un- stoffe entsprechend ihrer jeweiligen geotouristischen Projekten in Frage. terrichtsbesuchen eingehen. Eignung hochwertig zu verwenden Die Rohstoffwirtschaft ist aufgefor- und die Rohstoffe in den Lagerstät- dert, sich in Verfolgung ihrer eige- 7 .3 11. Externe Beratung ten möglichst vollständig zu nutzen. nen Interessenslage hier noch stär- (siehe auch bei Nachhaltigkeit). ker als bisher zu engagieren. Die Landesregierung wird einen un- abhängigen Beirat „Rohstoffversor- Die Unternehmen sollten Planungs- Die Organisation von Rohstoffta- gung“ einrichten. Diesem gehören und Erkundungsdaten im Rahmen der gen bleibt ein zentrales, regelmä- Vertreter aus Wirtschaft, Wissen- bestehenden Ablieferungspflichten ßiges Forum zum Gedanken- und schaft und Verbänden an. Der Beirat nach Lagerstättengesetz mehr als Erfahrungsaustausch mit Partnern berät die Landesregierung in grund- bisher dem Landesamt für Geologie außerhalb des Rohstoffsektors. Die legenden Fragen der Rohstoffsiche- und Bergbau zur Verfügung stellen, Verleihung des Unternehmenspreises rung und des Rohstoffwandels.

30 8 Bodenschätze in Rheinland-Pfalz

8 1. Überblick

Steine und Erden-Rohstoffe sind Locker- und Festgesteine, die in großen Mengen (daher auch als „Massenrohstoffe“ bezeichnet) in der Industrie, vornehmlich der Bau- industrie, aber auch in zahlreichen anderen Industriezweigen genutzt werden (überwiegend Nutzung aufgrund ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften). In Rheinland-Pfalz werden fast aus- schließlich Rohstoffe aus dieser La- gerstättengruppe gewonnen.

Diese Rohstoffe verteilen sich nicht gleichmäßig über das Land. Sie sind standortgebunden. Manche, wie z.B. Sand und Kies, findet man vornehmlich an großen Flüssen, vulkanische Rohstoffe sind in der Ei- fel konzentriert und feuerfeste Tone haben ihre größte Verbreitung im Westerwald.

Abb. 31: Ausschnitt aus der Karte oberflächennaher Rohstoffe 1:200.000 Blatt a.M.-West.

In Zusammenarbeit von Bund und gen alle Karten einschließlich der Ländern wird seit 987 unter Fe- Erläuterungen vor. Eine Übersicht derführung der Bundesanstalt für findet sich in Abb. 30. Die Karten Geowissenschaften und Rohstoffe wurden im Zeitraum 1995 bis 2006 die Karte oberflächennaher Roh- publiziert. stoffe im Maßstab :200.000 (KOR 200) für die Bundesrepublik Einen Überblick über die Verteilung Deutschland herausgegeben. Die der Lagerstätten gibt auch die Kar- einzelnen Blätter werden jeweils te der oberflächennahen Rohstoffe durch ein Begleitheft mit Erläute- von Rheinland-Pfalz, die im Lan- rungen ergänzt. desamt für Geologie und Bergbau digital vorliegt und dort bei Bedarf Die Landesfläche von Rheinland- abgerufen werden kann (Abb. 32). Pfalz wird von insgesamt sechs Abb. 33 zeigt die geologische Abb. 30: Blatteinteilung der Karte oberflächen- Kartenblättern abgedeckt. Mit Aus- Zeittafel mit Zuordnung der wich- naher Rohstoffe der Bundesrepublik Deutsch- land mit dem Bearbeitungsstand im November nahme der Erläuterungen zu den tigsten Rohstoffe in Rheinland-Pfalz 2006 (Quelle: BGR). Blättern Trier und Saarbrücken lie- zu ihrem Entstehungsalter.

31 Abb. 32: Karte der oberflächennahen Rohstoffe von Rheinland-Pfalz, herausgegeben vom Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz (2006).

32 Beginn Zeit- Entstehung mineralischer Rohstoffe und System Serie vor Mio. alter fossiler Energieträger in Rheinland-Pfalz Jahren

Holozän Quartär 0,01 Pleistozän 2,6 Pliozän 5 Miozän 23,8 Tertiär Oligozän 34 4 (Erdneuzeit) Känozoikum Eozän 55 12 1 Paläozän 65 9 10 11 Ober 8 Kreide Unter 142 Malm Jura Dogger Lias 200 Keuper 6 Mesozoikum (Erdmittelalter) Trias Muschelkalk Buntsandstein 251 4 7 Zechstein 6 Perm Rotliegend 296 Ober Karbon 5 6 Unter 358 1

) Ober Devon Mittel 4 Unter 417 1 Silur 443 2 3 Paläozoikum (Erdaltertum Ober Ordoviz Unter 495 Ober Kambrium Mittel Unter 545 1

Proterozoikum ) 1 = Magmatische Festgesteine 2500 2 = Quarzite ambrium

k 3 = Dachschiefer ä Erdurzeit r ( 4 = Karbonatgesteine P Archaikum 5 = Ton- und Schluffsteine 6 = Sandsteine 4000 7 = Gips

) 8 = Ton und Kaolin

um 9 = Vulkanische Lockergesteine i hzeit ü on 4600 10 = Quarzkiese, Quarzsande r k s

i 11 = Kiese, Sande, Löß r Erdf P 12 = Erdöl und Erdgas (

Abb. 33: Tabelle der Erdzeitalter mit der zeitlichen Einordnung verschiedener rheinland-pfälzischer Rohstoffe nach ihrem Entstehungsalter.

33 8 .2 Lagerstätten der Steine und Erden

8 .2 .1 Kies-, Sand- und Formsand, Quarzsand, Klebsand und Löß- gewinnung

Kiese und Sande sind in Folge der Verwitterung von Festgesteinen entstanden. Entsprechend ihrer Korngröße werden Lockergesteine zwischen 2 und 63 mm als Kies und zwischen 0,063 und 2 mm als Sand definiert. Ursprünglich kantiger Ge- steinsschutt wurde durch Wasser-, Eis- oder Windtransport abgerollt und als Lockergestein sedimentiert. Im Oberlauf von Flüssen sind zu- nächst vorwiegend Kiese verbreitet, im weiteren Verlauf durch Abrieb des Gesteinsmaterials und abneh- mende Fließgeschwindigkeit zuneh- mend Sande und zuletzt als feinste Korngröße Schluffe und Tone. Die feinkörnigen Sedimente finden sich auch in Überschwemmungsebenen und in Altarmen der Flüsse.

Abb. 34: Vorkommen von Kies und Sand in Rheinland-Pfalz. Wesentliche Verbreitungsgebiete für Kiese und Sande in Rheinland- mit wenigen Ausnahmen aus dem Im Eicher Rheinbogen beträgt der Pfalz liegen in den Niederungen Quartär und wurden im Zeitraum Kiesanteil nur noch ca. 16 %. von Rhein, Nahe und Mosel sowie zwischen 2,6 Mio. und 12.000 Jah- in bestimmten Höhenlagen von ren vor heute abgelagert. Die Gewinnung erfolgt im Ober- Taunus und Eifel. Sie stammen rheingebiet aufgrund der hohen Im Oberrheingraben konzentriert Grundwasserstände nahezu aus- sich die Kies- und Sandgewinnung schließlich im Nassabbau mittels Korngrößen- Kennzeichnung auf die Region zwischen Berg an der schwimmenden Eimerkettenbag- bereich nach Korngröße elsässischen Grenze und dem Eicher gern, Saugbaggern, Greifern oder 0,06-2,0 mm. Sandkorn Rheinbogen nördlich von Worms. Schrapperanlagen. 0,06-0,2 mm Feinsand Hauptbestandteile der Kiese sind 0,2-0,6 mm Mittelsand vorwiegend Quarzite und Quarz- Verwendung finden diese Rohstoffe 0,6-2,0 mm Grobsand gerölle, untergeordnet treten Kalk- in der Produktion von Beton bzw. 2,0-63 mm. Kieskorn und Kalksandsteine hinzu. Lieferge- Fertigbeton-Erzeugnissen, als Bau- 2,0-6,3 mm Feinkies biet ist großteils der Alpenraum. Da- sand, zur Kalksandsteinherstellung 6,3-20 mm Mittelkies ran anknüpfend finden sich im Ge- und als Schütt- und Frostschutzma- 20-63 mm Grobkies steinsspektrum Materialen aus den terial, die Sandfraktion bei der Ver- 63-200 mm Steine Randgebirgen des Oberrheingra- arbeitung in Asphaltmischanlagen. >200 mm Blöcke bens (Granit, Gneis, Buntsandstein). Abraummassen werden vielfach Tabelle 4: Allgemeine Bezeichnungen für Kies- Der Kiesanteil im Sediment liegt im nach Abschluss der Rohstoffge- und Sandkorngrößen. Nach Lorenz, W. & Gwosdz, L. (2002) Raum Ludwigshafen bei etwa 40 %. winnung zu Rekultivierungsmaß-

34 Rohstoffversorgung der Bauwirt- schaft.

Einen Sonderfall stellen die Kiese und Sande in der Region zwischen Alzey und Bad Kreuznach dar. Als oligozäne Küstensedimente (ca. 30 Mio. J.) bestehen sie nahezu aus- schließlich aus Rhyolith, einem vul- kanischen Ergussgestein.

Zwischen Bad Kreuznach und Bin- gen liegen Terrassenbildungen der Nahe vor. Die hellbraunen bis rötlichen Sande weisen ein breites Kornspektrum auf, in die mehr oder weniger stark kiesführende Schich- Abb. 35: Kies aus dem Oberrheingebiet. ten eingeschaltet sind. Derzeit findet dort keine Kiesgewinnung statt. nahmen (Gestaltung von künst- Wirtschaftliche Bedeutung: Die in lichen Inseln, Böschungen und der Region vorkommenden Kiese Kiese und Sande der Mosel und ih- Flachwasserzonen) genutzt. und Sande zählen zu den bedeu- rer Nebenflüsse weisen ein anderes tendsten Steine und Erden-Lager- Geröllspektrum auf. Charakteristisch Der Transport erfolgt überwiegend stätten in Rheinland-Pfalz. Ihre ist ein regional wechselnder Anteil an mit Lkw, teilweise mit Binnenschif- Gewinnung leistet einen wesent- Tonschiefer, Vulkaniten, Grauwacken, fen und per Bahn. lichen überregionalen Beitrag zur Sandsteinen und Milch-/Gangquar-

Korngröße Erdbau Straßenbau TL Min StB Betonzuschlag DIN 4226 mm DIN 18 196 Rundkorn Brechkorn Rundkorn Brechkorn 0 Feinstkorn Gesteinsmehl abschlämmbare abschlämmbare 0/0,002 (Füller) Bestandteile Bestandteile Schluff 0,063 0,002/0,063 0/0,09 0/0,063 0/0,063 0,09 Natursand Feinstsand Brechsand 0,125 0/2 Edelbrechsand 0/0,25 0/0,25 0,25 Sand 0/2 (Mehlkorn)1 (Mehlkorn)1 0,50 0,063/2 Fein-Sand Fein- 0,71 Brechsand- 0/1 Brechsand 1,0 Splittgemische 0/1 2,0 0/5 Grob-Sand Grob- 4,0 1/4 Brechsand 5,0 Edelsplitt 1/5 8,0 2/22 Kies 11,2 4/32 Splitt 16,1 Kies Kies Splitt 5/32 22,4 2/63 2/63 2/32 31,5 45,0 Schotter Grobkies Schotter 56,0 32/56 32/63 32/63 63,0

Tabelle 5: Unterschiedliche deutsche Bezeichnungen für Korngruppen in verschiedenen Anwendungsbereichen. Nach Lorenz, W. & Gwosdz, L. (2002). 1) Mehlkorn bis 0,125 mm

35 Wirtschaftliche Bedeutung: Die Rohstoffe finden nur im lokalen bis regionalen Umfeld Verwendung.

Die Kiese und Sande des Mittel- rheins treten im unteren Mittel­ rheingebiet zwischen Bad Breisig und Remagen („Goldene Meile“) auf. Rechtsrheinisch gewinnt man kleinflächige Vorkommen zwischen Bad Hönningen und Bad Honnef. Es handelt sich um eine Kies- und Sand-Wechselfolge. Der größte Teil der Gerölle setzt sich aus Grauwa- cken und sandig-schluffigen Schie- fern, untergeordnet aus Quarzen, Quarziten und vulkanischen Kom- ponenten zusammen.

Im Neuwieder Becken weisen Kie- se und Sande in einer Wechselfolge Abb. 36: Kiesgewinnung mit Schwimm-Greifbagger. ein breites Kornspektrum auf. Sie werden teils im Trocken-, teils im zen. Abschnittsweise treten Kalk- und wendung finden die Kiese und Sande Nassabbau gewonnen. Dolomitsteine des Muschelkalks und als Füllmaterial im Erd- und Tiefbau, Sandsteine des Buntsandsteins hinzu. nach Aufbereitung auch als Material Die Kiese und Sande werden zur Die Gewinnung erfolgt nahezu aus- im Verkehrswegebau. Der Transport Beton-, Mörtel- und Kalksandstein- nahmslos im Trockenabbau mittels erfolgt über das Straßenverkehrsnetz herstellung verwendet, teilweise als Hydraulikbagger und Radlader. Ver- per Lkw. Füllmaterial. Transportiert werden die Rohstoffe über das Straßennetz per Lkw, ein Transport mittels Bin- nenschiffen findet nicht statt.

Quarzkiese und –sande bestehen zum Großteil aus gut gerundeten Gangquarzen oder aufgewitterten Quarzsandsteinen. Sie sind hoch- wertige Rohstoffe. Verwitterungs- anfällige Komponenten sind weg- gelöst. Wesentliche Vorkommen in Sandfraktion sind verbreitet in den Regionen nordöstlich von Bad Bergzabern („Freinsheim-Schich- ten“), zwischen Bad Dürkheim und Frankenthal („Freinsheim-Schich- ten“), zwischen Monsheim, Worms und Osthofen (Kaolin-Sande und „Freinsheim-Schichten“) sowie zwischen Westhofen und Bingen Abb. 37: Kiesgewinnung am Oberrhein bei Waldsee in der Nähe von Speyer. Die ausgekiesten Bereiche dienen als Naherholungsgebiet. (Dinotheriensande), zwischen Gau-

36 Algesheim und Mainz (Flugsande, derzeit nicht in der Rohstoffgewin- nung), zwischen Bitburg, Schweich und Wittlich (-Schotter), südwestlich von Diez (Arenberg- Formation), zwischen und Kobern (Kieseloolith-Schotter) und südlich von Betzdorf. Die Alter dieser Sedimente liegen zwischen 50 Mio. und 2000 Jahren (Terti- är/Quartär). Die Gewinnung findet im Trockenabbau mittels Radlader statt.

Verwendung finden Quarzkiese und -sande als klassiertes Material für den Straßenbau (Schottertrag- und Frostschutzschicht), als hoch- wertige Zuschlagsstoffe in der Be- tonherstellung, als Rohstoff in der Glasfabrikation, als synthetische Formsande, in der feinkeramischen Abb. 38: Abbau von Quarzkies bei Cramberg/Taunus. und feuerfesten Industrie, teilweise als Filterkiese, Zierkiese und Terraz- erfolgt im Trockenabbau mittels Verwendung als Füll- und Schütt- zokies für Betonsteine und –platten. Bagger und Radlader. material, zuweilen auch als Bau- Im Deckenbau dient das Sediment und Filtersande. als Aufheller. Wirtschaftliche Bedeutung: Derzeit sind die Sande nur von lokaler wirt- Im Raum Eisenberg stehen weißliche, Wirtschaftliche Bedeutung: Auf schaftlicher Bedeutung und finden im wesentlichen Fein- bis Mittelsan- Grund ihrer hohen Rohstoffqua- lität sind Quarzkiese vorwiegend von überregionaler Bedeutung. Als Quarzmehl werden sie im gesamt- en Bundesgebiet vertrieben und ins Ausland (Benelux-Staaten, Frank- reich, Österreich und Schweden) exportiert.

Wirtschaftlich nutzbare Sande aus Mürbsandsteinen - Formsande und Bausande - sind kleinere Vorkom- men in der Region zwischen Kaisers- lautern und Homburg, in der Um- gebung von Dahn sowie bei Irrel, nordwestlich von Trier.

Die Rohstoffe dienten früher in Gie- ßereien als Formsande und wurden für die Produktion von Kalksand- steinen verwendet. Die Gewinnung Abb. 39: Klebsande in einem Tagebau bei Eisenberg.

37 nik. Die Gewinnung erfolgt mit Rad- ladern, der Transport per Bahnverla- dung und Lkw.

Wirtschaftliche Bedeutung: Die Ei- senberger Klebsande sind von sehr hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Sie stellen die bedeutendsten Kleb- sandlagerstätten in Europa dar und werden teilweise auch nach Über- see exportiert.

Löß

Löß ist ein Sediment der Eiszeit (Pleistozän: 2,6 Mio. bis 11600 Jah- re vor heute). Es wurde als gelbes bzw. gelbgraues staubfeines, kalk- haltiges Sediment mit einem Korn- durchmesser zwischen 0,05 und 0,01 mm durch Stürme angeweht. Abb. 40: Abbaustelle von Löß zur Heilerdegewinnung bei Münster-Sarmsheim. Hauptbestandteile sind Quarzkörn- chen, daneben in wechselnder Zu- de mit einem Anteil der Tonfraktion peratur von > 1500 °C) vorwiegend sammensetzung andere Mineral- von 6,5 %, teilweise nur ca. 8 % Verwendung in der Herstellung von fragmente. Unter Lößlehm versteht Ton an (Eisenberger Klebsande). Sie Feuerfestprodukten, beim Betrieb man einen entkalkten, verwitterten sind im Tertiär, vor ca. 34 Mio. J. von Hochöfen, Stahlwerken und und damit braun gefärbten Löß. entstanden. Eisenberger Klebsand Gießereien, als Schweißsand für die findet aufgrund seiner Feuerfest-Ei- Thermitschweißung, als Isolierma- Löß und Lößlehm haben im Ober­ genschaften (Segerkegel-Fallpunkt terial in der Elektroindustrie und als rheingraben und im Mainzer Becken SK 33/34 = 1730 °C und Sintertem- Abdichtmassen in der Deponietech- eine weite Verbreitung. Bis etwa zum Beginn des 2. Weltkriegs nutzte man insbesondere Lößlehm zur Mauerziegelherstellung. Westlich von Münster-Sarmsheim wird Löß zur Heilerde-Produktion für Kosme- tika gewonnen. Vereinzelt finden Löß und Lößlehm Verwendung bei der Deponie-Abdichtung, teilweise auch im Hochwasserschutz (Deich- und Polderbau).

Die Gewinnung erfolgt durch Rad- lader bzw. Hydraulikbagger, der Transport mit Lkw.

Wirtschaftliche Bedeutung: In Rheinland-Pfalz ist die Gewinnung von Löß als Rohstoff allenfalls von Abb. 41: Moseltalbrücke bei . Kies und Sand als Zuschlagstoff der Betonherstellung. lokaler Bedeutung.

38 8 2. .2 Ton, Kaolin, Feldspat

Bei den Tonen sind feuer- und säu- refeste Tone im Sinne des Bundes- berggesetzes von den sogenannten Ziegelei-Tonen zu unterscheiden. Feuer- und säurefeste Tone weisen im Vergleich einen hohen Tonmi- neral-Anteil bzw. Gehalt an Tonerde

(Al2O3) auf.

Die größten Tonvorkommen sind im Kannenbäckerland (Westerwald) konzentriert und entstanden zur Zeit des Tertiär. Weitere feuer- und säurefeste Tone des Tertiär kom- men in der Eifel sowie in der Pfalz vor (Abb. 42).

Die sogenannten Ziegelei-Tone wer- den in Rheinhessen (Tone und Mer- gel des Tertiär), im Donnersbergkreis (verwitterte Schluffsteine des Rotlie- gend) sowie im Rhein-Lahn-Kreis (verwitterte Tonschiefer des Devon und Lößlehm) gewonnen. Abb. 42: Karte der Verbreitung von Ton-, Kaolin- und Feldspatlagerstätten in Rheinland-Pfalz. Die Feldspatlagerstätten sind räumlich an das Vorkommen saurer bis intermediärer Magmatite gebunden. Kaolin (Porzellanerde) ist ein Ge- stein, das in wesentlichen Teilen insbesondere die Bildsamkeit (Pla- Brennfarbe. Wichtige chemische das Tonmineral Kaolinit enthält stizität), die Trocken- und Brenn- Parameter für diese Tone sind die und bei der Verwitterung Feldspat- schwindung, die Wasseraufnahme, Gehalte an Al2O3, SiO2, Fe2O3 und und/oder Chlorit-reicher Gesteine die Sintereigenschaften und die TiO2. entsteht. In Rheinland-Pfalz beste- hen Kaolin-Gruben im Rhein-Lahn- Kreis, im Kreis Ahrweiler und im Westerwald.

Verschiedene Vulkanite, wie zum Beispiel Rhyolith des Saar-Nahe-Be- ckens (Rotliegend), Trachyt des We- sterwalds (Tertiär) oder Phonolith der Osteifel (Quartär) sind als Feldspat- Rohstoff geeignet (siehe Abb. 42).

Eigenschaften und Verwendung

Für die qualitative Bewertung und für die Bestimmung der kera- mischen Tone sind die keramischen Abb. 43: Tongrube Geigenflur bei Vielbach im . Die Gewinnung erfolgt im Tage- bau mit Tieflöffelbaggern. Die Tongrube liefert vor allem hell brennende Magertone, die in ver- Parameter maßgeblich. Es sind dies schiedensten Tonmischungen zum Einsatz kommen

39 Die verwitterten Ton- und Qualität Tonerde (Al2O3) Kaolinit : Illit : Quarz [Gew.-%] Schluffsteine des Rotliegend und Mager 10-19 21 : 20 : 59 Devon werden zur Herstellung Halbfett 19-24 35 : 29 : 40 grobkeramischer Produkte genutzt. Fett 24-30 46 : 36 : 26 In der keramischen Industrie wer- Tab. 6: Qualitäten Westerwälder Tone nach Schejbal (1978). Der Tonerdeanteil ist maßgebend für den Feldspat-Rohstoffe vor allem als die Einsatzmöglichkeiten. Tone bis zu einem Al O -Gehalt von 28 Gew.-% werden als keramische 2 3 Flussmittel für Keramikmassen, Gla- Tone klassifiziert. Bei höheren Al2O3-Gehalten liegen feuerfeste Tone vor. suren, Emaillen und Glasprodukte Chemie Gew.-% Mineralogie Gew.-% eingesetzt.

SiO2 46-89 Quarz 5-80

Al2O3 7-33 Illit/Serizit 6-32 Unverwitterte feldspatreiche Hart- gesteine werden auf Grund ihrer TiO2 0,7-2,6 Kaolinit 7-70 Verwitterungsständigkeit und Fe- Fe2O3 0,3-14,9 Montmorillonit 0-10 stigkeit in weit überwiegendem CaO 0,04-0,58 Feldspat 0-10 Maße als Baustoff in der Bauindu- MgO 0,09-0,48 Eisen-Minerale 0-8 strie verwendet.

K2O 0,76-3,5

Na2O 0,10-0,98 Gewinnung und Aufbereitung Tab. 7: Chemische und mineralogische Zusammensetzung typischer Tertiär-Tone des Westerwalds (Kromer 1980). Dargestellt sind die chemischen Elemente, die insbesondere für die keramischen Die Gewinnung der Tone und Kao- bzw. Feuerfest-Eigenschaften sowie die Brennfarbe maßgebend sind. Der Ton-Anteil (Korn-Ø < 0,002 mm) der untersuchten Proben variiert im Bereich von ca. 18-96 Gew.-%. line erfolgt derzeit fast ausschließ- lich im Tagebaubetrieb (Trocken- Weitere besondere Eigenschaften genannten mageren Tone weisen abbau). Lediglich bei Eisenberg hochwertiger Tone sind die Feu- geringere Tonmineralgehalte und (Pfalz) wird ein Engobenton (Engo- erbeständigkeit und die Bestän- höhere Quarzanteile auf. Für die be = farbiger Überzug keramischer digkeit gegenüber Säuren und Brennfarbe der Tone sind die Eisen- Produkte) im Tiefbau gewonnen Laugen. Die Feuerbeständigkeit ist und Titangehalte entscheidend. (Abb. 44). Die Tone werden in der durch eine Erweichungstemperatur Niedrige Eisen- und Titangehalte Regel mit Baggern nach Qualitäten von Prüfkörpern (Segerkegel) defi- bewirken helle Brennfarben, wäh- getrennt abgebaut, gemahlen und niert. Tone, die Temperaturen von rend höhere Eisengehalte für die getrocknet. Abgestimmt auf die 1500 °C aushalten (Segerkegel 18), rötlichen und braunen Brennfarben Anforderungen der Kunden wer- nennt man feuerfest. ursächlich sind.

Bei einem Erweichungspunkt über Weitere besondere Eigenschaften 1790 °C bezeichnet man den Ton von keramischen Produkten aus To- als hochfeuerfest (Segerkegel 35- nen sind beispielsweise eine große 36). Für die Verwendung der Tone Härte oder ein hoher Isolationswi- ist weiterhin häufig die Brennfarbe derstand. qualitätsbestimmend. In Abhängig- keit von der chemischen Zusam- Tabelle 6 gibt die typischen Quali- mensetzung treten rot, weiß, creme täten der Westerwälder Tone in Ab- und gelb brennende Tone auf. hängigkeit vom Tonerdegehalt und der wichtigsten Mineralanteile an. Die mineralogische Zusammenset- zung ist bestimmend für die tech- In Tabelle 7 sind charakteristische nologischen Eigenschaften der Ton- Werte für die chemische und mine- rohstoffe. Sogenannte fette Tone ralogische Zusammensetzung von haben hohe Tonmineralanteile Tonen des Westerwalds zusammen- Abb. 44: Fördergerüst der Tongrube Abendtal und geringe Quarzanteile, die so gestellt. bei Eisenberg/Pfalz.

40 den die Tone und andere Rohstoffe gemischt und die gebrauchsferti- gen Tonmischungen versandt. Dies bedingt, dass in aller Regel Tone aus verschiedenen Gruben benö- tigt werden, um die gewünschten Eigenschaften bei der Weiterverar- beitung zu garantieren.

Die Gewinnung der Feldspat-Roh- stoffe geschieht in der Regel im Tagebau mit Sprengbetrieb (Tro- ckenabbau). Das aufgenommene Sprenggut wird über Brecher und Siebanlagen aufbereitet. Im Gegen- satz zum Einsatz als Baustoff (zum Beispiel Splitt und Schotter) ist bei der Verwendung als keramischer Abb. 45: Die Palette keramischer Produkte aus Rheinland-Pfalz ist vielfältig und im täglichen Le- Rohstoff die Verwitterung des Feld- ben unentbehrlich. spat-Rohstoffs (Kaolinisierung) er- wünscht. Nach dem ersten Zerklei- und pharmazeutischen Industrie, in der rheinland-pfälzischen Kaolin- nern wird das Gestein gemahlen, der Umwelttechnik sowie in der Me- vorkommen aufgrund der kleineren getrocknet und gemischt und als tall-/ und Autozuliefererindustrie. Abbaumengen gering. Gesteinsmehl versandt. Feldspat wird als Flussmittel in der Auf Grund der hochwertigen Ein- Typische Produkte keramischen Industrie, als mildes satzmöglichkeiten wird Feldspat Schleifmittel sowie als Füllstoff für als Keramik-Rohstoff bundes- und Tone werden in vielfältigster Form Lacke, Farben, Klebstoffe, Gummi europaweit vertrieben. Die wirt- als keramischer Rohstoff eingesetzt. und Kunststoffe zur Anwendung schaftliche Bedeutung ist wegen Hierzu gehören Sintergut-Produkte gebracht. der begrenzten Abbaumengen für wie Feuerfestwerkstoffe (zum Bei- den Keramiksektor eher gering. spiel Schamotte), Steingut, Ziege- Wirtschaftliche Bedeutung lei- und Töpfereierzeugnisse sowie Irdengut-Produkte wie Steinzeug, Die Tonlagerstätten von Rheinland- Porzellan, elektrotechnische und Pfalz gehören sowohl mengen- als hochfeuerfeste Produkte. Neben auch qualitätsmäßig zu den be- den klassischen Produkten wie Flie- deutendsten Tonvorkommen in der sen oder Sanitärkeramik entwickeln Bundesrepublik Deutschland. Ins- sich zunehmend neue Anwen- besondere die Gewinnung feuer- dungen für keramische Rohstoffe, fester Tone im Westerwald hat eine wie zum Beispiel als Ersatz von europaweite Bedeutung und ist Stahl-Produkten oder als Trägersub- Ausgangspunkt einer bedeutenden stanz chemischer Erzeugnisse. mittelständischen Industrie. Feuer- festprodukte ermöglichen erst die Kaoline werden sehr vielfältig ein- Erzeugung von Stahl, Glas, Zement, gesetzt. So zum Beispiel als kera- Kupfer und anderen Werkstoffen. mische bzw. feuerfeste Massen in der Feinkeramik oder als Füllstoff Trotz der vielfältigen und zum Teil oder Produktionsmittel in der Pa- sehr hochwertigen Anwendungen Abb. 46: Keramische Produkte aus Rheinland- pierherstellung, in der chemischen ist die wirtschaftliche Bedeutung Pfalz - ästhetisch und funktionell.

41 8 .2 .3 Sandsteine

Definition

Sandsteine sind Gesteine, die im wesentlichen aus Quarzkörnern be- stehen, die durch ein Bindemittel miteinander verkittet sind. Sand- steine können u. a. unterschiedliche Anteile von Feldspat, Ton, Kies und Gesteinsbruchstücken enthalten. Die Korngröße der mineralischen Hauptgemengteile variiert zwi- schen 0,063 und 2 mm.

Zusammensetzung und Verbrei- tung in Rheinland-Pfalz

Die Gruppe der Sandsteine weist naturgemäß eine große Bandbreite in der Zusammensetzung und eine Streuung der Vorkommen über die verschiedenen erdgeschichtlichen Epochen auf. Hauptbestandteil der Sandsteine ist das Mineral Quarz. Als Nebengemengteile treten verschie- dene Minerale wie Feldspäte, Glim- mer, Schwerminerale, diverse Eisen- und Manganverbindungen sowie Gesteinsbruchstücke in Erscheinung. Abb. 47: Karte der Verbreitung von Sandsteinlagerstätten in Rheinland-Pfalz.

Allgemeine Rheinland-Pfalz Kennwerte Richtwerte Rotliegend Buntsandstein Muschelkalk 1 2 3 4 Reindichte [g/cm³] 2,64-2,72 2,67-2,69 Trockenrohdichte [g/cm³] 2,0-2,65 2,07-2,55 1,99-2,33 1,90-2,22 Porosität [Vol.-%] --- 8,8-20,2 12,4-20,9 11,15-23,1 Wasseraufnahme [M.-%] 0,2-11 3,5-9,5 5,3-10,0 6,02 Quellen und Schwinden im 0,30-0,70 ------0,0 Wasser [mm/m] Wärmedehnung 1,20 ------[mm/m x 100 0C] Schleifverschleiß 7-39 22,05-30,8 19,8-34,1 28-43 [cm³/ 50 cm²] Druckfestigkeit [N/mm²] 20-180 37-78 43-82 43-90 Biegefestigkeit [N/mm²] 1-15 3,7-10,3 2,1-10,8 Frostbeständigkeit* [M.-%] - 0,01-0,40 0,0-1,3 0,05-0,28

Tab. 8: Wichtige technische Eigenschaften von Sandsteinen. Spalte 1 nach Lorenz, W. & Gwosdz, L. (2003). * 10 Zyklen

42 Sandsteine gehören zu den Sedi- menten (= Ablagerungsgesteine), d.h. sie wurden aus den Verwitte- rungsprodukten unterschiedlicher Ausgangsgesteine nach Wind- oder Wassertransport zunächst als Locker- material abgelagert und im Verlaufe geologischer Zeiträume verfestigt.

Die in Betrieb befindlichen Gewin- nungsstellen können folgenden geologischen Epochen zugeordnet werden: • Rotliegend (4 Steinbrüche) • Buntsandstein (16 Steinbrüche Abb. 48: Werksandsteingewinnung im Buntsandstein des Pfälzer Waldes. und Sandgruben) • Muschelkalk (1 Steinbruch) beläge innen und außen, Innenaus- Der Ladebetrieb erfolgt mit Radla- • Jura (1 Sandgrube) bau, Garten- und Landschaftsbau, dern, der Transport zum Verarbei- Massivbauteile, Mauersteine, allge- tungsbetrieb mit Lkw oder Tiefla- In Rheinland Pfalz sind die wirt- meine Restaurierung und Denkmal- der. Die Herstellung von Tranchen schaftlich verwertbaren Vorkommen pflege, Bildhauerei sowie die Grab- wird mit Gattersägen und Blocksä- von Sandsteinen im Wesentlichen malgestaltung. gen gewährleistet. Die Sägeblätter auf die Pfalz, das Nahebergland und sind mit Hartmetallsegmenten oder die Südeifel konzentriert. Folgende Mürbsandsteine werden für die Her- Diamanten besetzt. Bei der Herstel- Gemeinden sind in diesem Zusam- stellung von Bausanden gewonnen. lung von komplizierten Formteilen menhang zu nennen: Neuheilen- werden CAD-gesteuerte Bearbei- bach, Neidenbach, Udelfangen, Gewinnung und Aufbereitung tungsmaschinen eingesetzt. Trier-Aach, Medard, Finkenbach- Gersweiler, Flonheim, Bad Dürkheim- Der Abbau von Werksteinen setzt Die Gewinnung von Bausanden Leistadt, Sulzbachtal, Kaiserslautern, schonende Gewinnungsverfahren beschränkt sich auf solche Lager- Krickenbach, Neustadt-Haardt, Dahn, voraus, um eine unbeabsichtigte stätten, in denen die Sandsteine Münchweiler, Ruppertsweiler, Ober- Schädigung des Gesteinskörpers nur über eine geringe Kornbin- schlettenbach. auszuschließen. Als Gewinnungs- dung verfügen („Mürbsandsteine“) techniken kommen in erster Li- oder die tiefgründig aufgelockert Eigenschaften und Verwendung nie Bohr-Spreng-Verfahren mit und verwittert sind. In manchen engständigem Bohrlochabstand Fällen kann das Gestein direkt mit Sandsteine gehören zu den mittel- (30-50 cm) und Sprengschnur als dem Radlader gewonnen werden, harten Gesteinen, die sich vielfältig Sprengmittel zum Einsatz. Für die in anderen Fällen wird es durch bearbeiten lassen. Ihre Eigenschaften Teilung von Rohblöcken bzw. ma- Reißarbeit aufgelockert und über variieren in Abhängigkeit von ihrer schinengerechte Formatierung von die Wintermonate der Wirkung des Zusammensetzung erheblich hin- Rohblöcken werden nach wie vor Frostes überlassen, um eine weitere sichtlich ihrer Farbe, Festigkeit, Wit- Keilverfahren, teilweise mit hydrau- Entfestigung zu erzielen. Die Aufbe- terungsbeständigkeit, Homogenität lisch arbeitenden Spaltgeräten, ein- reitung beschränkt sich in der Regel und einiger anderer Kenndaten. gesetzt. auf eine Absiebung des Kies- und Steinanteils. Ihre Verwendung erfolgt in zahl- Seilsägeverfahren und Wasser- reichen Zweigen der Bauwirtschaft. schneidverfahren konnten sich in Typische Produkte Zu nennen sind vor allem der Werk- den rheinland-pfälzischen Betrie- steinsektor mit den Verwendungsbe- ben aus verschiedenen Gründen Die rheinland-pfälzischen Betriebe reichen Fassadenbekleidung, Boden- bisher nicht durchsetzen. stellen in der Regel die ganze Band-

43 8 .2 4. Karbonatgesteine

Zusammensetzung und . Verbreitung

Karbonatgesteine sind biogen oder durch chemische Ausfällung gebildete Sedimentgesteine, die aus den Mineralen Kalziumkarbo- nat und/oder Magnesiumkarbo- nat bestehen. Bei überwiegendem Kalziumkarbonatanteil handelt es sich um einen Kalkstein, der bei zunehmendem Magnesiumkar- bonatanteil über eine Reihe von Mischgesteinen in einen Dolomit- stein übergeht. Karbonatgesteine wurden auf rheinland-pfälzischem Gebiet in verschiedenen Zeitaltern abgelagert. Die ältesten Kalksteine entstammen der Zeit des Devon vor rd. 400 Millionen Jahren. Ihre Verbreitung beschränkt sich auf die nähere Umgebung von Stromberg und Hahnstätten sowie auf klei- ne tektonische Mulden in der Eifel (Raum Neuerburg, Raum Üxheim).

Abb. 49: Hausportalgestaltung mit Sandstein aus Rheinland-Pfalz. Die wirtschaftlich wichtigen jün- geren Karbonatgesteine der Mu- breite möglicher Naturwerkstein- genden Charakter besitzt. Darüber schelkalkzeit (ca. 240 Mio. Jahre) produkte her. Dazu gehören Mau- hinaus erlangten insbesondere die sind nur im Bereich der Trier-Bitbur- ersteine, Fassaden- und Bodenplat- Sandsteine aus der Epoche des ger Mulde entlang der Luxembur- ten, Massivbauteile wie Blockstufen Muschelkalk bundesweite Verbrei- gischen Grenze verbreitet. Über- und Fenstergewände, Grabmale, tung. Auch andere Sandsteinsorten wiegend handelt es sich hier um Brunnen, Maßwerk und andere finden gelegentlich Abnehmer in Dolomitsteine. Im Mainzer Becken Formteile bei Restaurierungsmaß- anderen Bundesländern. Stellver- sind tertiäre Kalk- und Mergelsteine nahmen in der Denkmalpflege, tretend werden aus jüngerer Zeit verbreitet, die vor etwa 20 Millio- Findlinge für den Garten- und Land- Verwendungen von rheinland-pfäl- nen Jahren abgelagert wurden. schaftsbau sowie Rohblöcke für die zischen Sandsteinen beim Ausbau künstlerische Gestaltung. der Landesvertretung in Berlin und Die devonischen Karbonate bil- bei der Fassadenbekleidung der Ko- deten sich im Bereich von Riffen Wirtschaftliche Bedeutung mischen Oper in Berlin genannt. und haben vermutlich schon des- Die Betriebe beschäftigen bis zu ca. halb eine geringe räumliche Aus- Die Sandsteine haben überwiegend 20 Mitarbeiter. dehnung. Die Faltungsprozesse, eine regionale Bedeutung. Sie wer- die im Verlauf der weiteren Erdge- den meist im Gebiet ihres natür- Hinweis: Die zur Gruppe der Sand- schichte das Rheinische Schieferge- lichen Vorkommens abgesetzt, wo steine gehörenden Grauwacken birge entstehen ließen, engen die auch die steinsichtige ältere Bau- werden im Kapitel 8.2.9 behandelt. Ausstrichbereiche der devonischen substanz teilweise landschaftsprä- Kalke weiter ein.

44 Die Karbonate der Muschelkalkzeit wurden in flachen Meeren abgela- gert und frühzeitig in Dolomitsteine umgewandelt. Auch die jungen Karbonatgesteine des Tertiär lager- ten sich in einem flachen Meeresbe- cken ab. Häufig wechseln Kalk- und Kalkmergelsteine mit Tonmergeln- und Mergelsteinen sowie unterge- ordnet Dolomitsteinen.

Eigenschaften und Verwendung

Die devonischen Karbonatgesteine zeichnen sich durch eine außer- gewöhnliche Reinheit mit bis über

98 Masse-% CaCO3 aus. Sie sind Grundlage für eine vielfältige Pro- duktpalette.

Der hergestellte Kalk ist die Basis für eine Vielzahl von technischen und chemischen Prozessen, z.B. Stahl- veredelung, Nahrungsmittelindu- strie, Chemische Industrie, Kosme- tika, Landwirtschaft u.v.m.

Die dolomitischen Kalksteine und Do- Abb. 50: Karte der Verbreitung der wirtschaftlich wichtigen Karbonatgesteine in Rheinland-Pfalz. lomitsteine aus der Muschelkalkzeit werden aufgrund ihrer Härte und Wi- überwiegend durch Sprengen ge- Ein Großteil wird durch Brechan- derstandsfähigkeit gerne als Straßen- lockert und nach dem Brechen in lagen zu Mineralgemischen und baustoffe und Zuschlagsstoffe in der Kalköfen gebrannt. Die meist do- Splitten verarbeitet, ein geringer Bauindustrie verwendet und auch als lomitischen Karbonatgesteine der Anteil wird für die Herstellung von Düngekalke oder als Kalkmilch in der Muschelkalkzeit werden teilweise Bruchsteinen oder gesägten Pro- chemischen Industrie eingesetzt. durch Sprengen gelockert oder dukten verwendet. Auch die wenig dort, wo eine tektonische Zerrüt- kompakten tertiären Karbonatge- Die Abfolge der jungen Karbonat- tung vorhanden ist, auf hydrau- steine können hydraulisch gewon- gesteine des Tertiär weisen häufige lischem Weg gewonnen. nen werden. Bis auf eine Ausnahme kleinräumige Fazieswechsel auf, Technische Werte- die für einen stark variierenden Typ. Wert Eigenschaft bereich CaCO3-Gehalt (78 – 94 Gew.-%) sor- gen. Neben der früher weit verbrei- Trockenrohdichte 2,6-2,85 g/cm³ 2,75 g/cm³ teten Nutzung als Bausteine werden Druckfestigkeit 80-250 N/mm² 190 N /mm² die Gesteine heute überwiegend zur Zementproduktion eingesetzt. Ultraschall- geschwindigkeit 2737-3401 m/s 3000 m/s Gewinnung und Aufbereitung CaCO3-Gehalt 78-99% 90% Frost/Tau-Widerstand 0,08 0,08 Die sehr kompakten Karbonat- gesteine aus dem Devon werden Tab. 9: Technische Eigenschaften von Karbonatgesteinen.

45 Abb. 51: Gewinnung von Kalkstein im Tagebau bei bei gleichzeitiger Wiederverfüllung mit Erdaushubmassen.

(Wellen/Mosel) erfolgt der Abbau stoffe für die Bauwirtschaft herge- Die überwiegend dolomitisch aus- von Karbonatgesteinen in Rhein- stellt. Kalk ist in der chemischen gebildeten Karbonatgesteine des land-Pfalz im Tagebau. Industrie ebenso wie in der Her- Muschelkalk werden meist für die stellung pharmazeutischer wie kos- Herstellung von Mineralgemischen, Typische Produkte metischer Produkte ein wichtiger untergeordnet für die Herstellung Grundstoff. Weitere Einsatzbereiche von Naturwerksteinen verwendet. Aus den Karbonatgesteinen des sind in der Stahlveredelung, der Pa- Die tertiären Kalksteine und Kalk- Devon werden vorwiegend Kalk- pierindustrie und in der Land- und mergel dienen der Herstellung von produkte, untergeordnet Zuschlag- Forstwirtschaft. Zement.

1cm

Abb. 52: Verschiedene Splittfraktionen und Schotter aus Dolomitstein aus dem Raum Bitburg-Trier.

46 Abb. 53: Drehrohrofen im Zementwerk Wotan (Üxheim, Eifel).

Wirtschaftliche Bedeutung

Unter den Karbonatgesteinen kommt den hochreinen devo- nischen Kalken die größte wirt- schaftliche Bedeutung zu, da sie Grundlage einer sehr großen Pro- duktpalette sind, die in vielen un- terschiedlichen Wirtschaftszweigen angesiedelt ist.

Die Karbonatgesteine aus der Mu- schelkalkzeit sind in ihren Verbrei- tungsgebieten die wichtigsten Aus- gangsgesteine für die Herstellung von Mineralgemischen und Splitten die überwiegend im Straßenbau oder bei der Herstellung von Beton eingesetzt werden.

Neben den devonischen Kalken sind die tertiären Kalkgesteine die wichtigsten Ausgangsgesteine für Abb. 54: Tertiäre Kalkmergel im Steinbruch Zollstock bei Rüssingen (Rheinhessen). die Herstellung von Zementen.

47 8 .2 .5 Gipsstein

Zusammensetzung und . Verbreitung

Als Gips wird das farblose bis weiße Calciumsulfat–Mineral, wie auch das überwiegend aus diesem Mineral be- stehende Gestein (Gipsstein) bezeich- net. In Rheinland-Pfalz kommt Gips- stein an der westlichen Landesgrenze vor. Dort lagert er unter den Kalk- und Dolomitsteinen des Muschelkalk und tritt nur an wenigen Stellen, über- wiegend im Bereich des Sauertales, zu Tage. Die rheinland-pfälzischen Abb. 56: Gipsmergel mit eingeschalteten Fasergipslagen (rosa). Lagerstätten entstanden durch Aus- kristallisieren aus Meerwasser, welches dingungen während des Brennvor- produktion, untergeordnet in der mit Calciumsulfat übersättigt war. gangs. Gips wird u. a. als Grundstoff Herstellung von Putzen und Trocken- in Putzen und Trockenestrichen sowie estrichen eingesetzt. als Grundierungsbestandteil und Füll- mittel eingesetzt. In Zementen wird Wirtschaftliche Bedeutung Gips als Regulator für die Abbinde- zeiten verwendet. Vielfältige Anwen- Gips ist Grundstoff oder Zusatz- dungen gibt es im medizinischen Be- stoff in der Bauindustrie sowie in reich, in der Farbherstellung und im anderen technisch-chemischen Be- künstlerischen Bereich. reichen und hat damit eine heraus- ragende wirtschaftliche Bedeutung. Die Rohstoffanforderungen variieren Die Gewinnung von Gipsstein aus Abb. 55: Gips-/Anhydritstein mit eingewach- senem, grobkristallinem Gips. je nach Einsatzbereich. Nach Lorenz rheinland-pfälzischen Lagerstätten und Gwoszd (1998) sind Gipsge- liegt deutlich unter dem nachge- Eigenschaften und Verwendung halte im Rohstein zwischen 70 und fragten Bedarf. > 95 % erwünscht. Beimengungen Das Mineral Gips (Calciumsulfat, von Ton, Eisen-, Magnesium- und

CaSO4 x 2 H2O) zeigt eine nur geringe Natriumoxid sowie Quarz sollten bei Härte und ist in Wasser schwer löslich. den meisten Verwendungszwecken Durch Erhitzen kann das Kristallwasser unter 1 Gew.-% liegen. ausgetrieben werden, so dass bei etwa 110 °C zunächst Hemihydrat=Bassanit Gewinnung und Aufbereitung

(CaSO4 x 1⁄2 H2O) und bei weiterem

Erhitzen Anhydrit (CaSO4) entsteht. In Rheinland-Pfalz wird Gips aus- Das Hemihydrat kann beim Anrühren schließlich untertage im Pfeiler-Kam- mit Wasser dieses wieder aufnehmen merbau mit Sprengarbeit gewonnen. und abbinden. Vor Ort findet neben dem Brechen keine weitere Aufbereitung statt. Entscheidend für viele technischen Eigenschaften, wie beispielsweise die Typische Produkte Abbindezeit oder die Härte des abge- bundenen Gipses, sind die Tempera- Der in Rheinland-Pfalz gewonnene Abb. 57: Stollenmundloch Gipsgrube Engel bei turen und die atmosphärischen Be- Gips wird vor allem in der Zement- Ralingen.

48 8 2. .6 Dachschiefer

Definition

Dachschiefer sind überwiegend dun- kelgraue bis blaugraue, gut spalt- bare und verwitterungsbeständige Ton- und Schluffschiefer, die durch Einengung, Faltung und schwache, druckbetonte Metamorphose aus ca. 400 Mio. Jahre alten, feinkör- nigen devonischen Meeresablage- rungen während der variszischen Gebirgsbildung entstanden sind.

Der Schieferungsprozess vor ca. 350- 320 Mio. Jahren führte durch Scher- vorgänge in der Gesteinsstruk- tur zu einer druckbedingten Umkri- stallisation der ursprünglichen Ton- minerale in plättchenförmige Glim- mer und verlieh dem Gestein seine typische gute Spaltbarkeit.

Zusammensetzung und Verbrei- tung in Rheinland-Pfalz

Die rheinland-pfälzischen Schiefer- Vorkommen bestehen aus einer ca. Abb. 58: Karte der Verbreitung von Dachschiefervorkommen in Rheinland-Pfalz.

Unterdevon, Eifel Unterdevon, Hunsrück Zahl der untersuchten Proben 5 10 Petrographie Tonschiefer mit Schlufflinsen Tonschiefer mit Schlufflinsen Grundmasse Serizit, Chlorit Serizit, Chlorit Quarz, Chlorit Chlorit, Quarz, Muskovit Porphyroblasten (selten Karbonat) (selten Karbonat) Pyrit, z.T. in Nestern, Opake Minerale - Z.T. in Schichtung angereichert Mineralogie (Angaben in Vol.-%) 41-51 42-47 Serizit (inkl. Muskovit u. Paragonit)

Chlorit 19-20 22-26 Quarz 25-33 24-32 Karbonate < 1 < 1 Rutil, Ilmenit, Titanomagnetit 2 2 Sonstige < 1 < 1 Chlorit-/Serizit-Verhältnis 0,37-0,48 0,50-0,55

Tab. 10: Petrographische und mineralogische Zusammensetzung rheinland-pfälzischer Schiefer allgemein (Wagner et al. 1997)

49 Kaisersesch, , bis jedoch in weiten Grenzen differie- Durch- Werte­ schnitt bereich nach -Hausen. ren können (Tab. 10). SiO 2 56,8 41,69 - 60,1 Weitere, meist kleine Vorkommen Weitere Bestandteile von Dach-

TiO2 0,95 0,81 - 1,18 gibt es an der Lahn (z.B. Rupbachtal) schiefern sind der mit variablem und im Westerwald. Petrographisch Anteil auftretende Quarz sowie Al2O3 20,1 17,74 - 28,5 handelt es sich bei Dachschiefer um geringe Mengen an Karbonaten, Fe O 1,0 0,46 - 1,33 2 3 ein Gemenge aus schuppigen, farb- meist Calcit, und Eisensulfiden (Py- FeO 6,4 5,28 - 8,77 losen bis grünlichen Glimmerplätt- rit, Markasit und Pyrrhotin). Auch MnO 0,1 0,08 - 0,24 chen sowie Quarz und Chlorit. Die organische Substanz kann als Gra- mineralogische Zusammensetzung phit bzw. Anthrazit sowie in bitumi- MgO 2,9 2,50 - 3,75 der Dachschiefer ist auf wenige Mi- nösen Verbindungen in Dachschie- CaO 0,8 0,70 - 1,41 neralarten begrenzt, deren Anteile fern enthalten sein.

Na2O 1,0 0,46 - 1,29

K2O 3,6 2,66 - 5,71

P2O5 0,2 0,11 - 1,40 Glühverlust 5,3 4,55 - 7,04

CaCO3 0,9 0,27 - 1,70

MgCO3 0,5 0,21 - 1,10

Tab. 11: Chemische Zusammensetzung von unterdevonischen rheinland-pfälzischen Dach- schiefern, Angaben in Gew.-%, aus Lorenz & Gwosdz (2003).

3.000 m mächtigen Wechselfolge aus Tonschiefern und Sandsteinen, in die mehrere SW-NO verlaufende Dachschieferzüge eingelagert sind (Abb. 58): Der Birkenfeld – Bin- ger Zug, der sich in den südlichen Kellenbach – Stromberger Strang und den nördlichen Bundenbach – Gemünder Strang gliedert. Ein nördlich verlaufender Zug erreicht zwischen Bacharach und Oberwe- sel den Rhein. Er setzt sich bis Kaub und Weisel fort.

Der so genannte Moselzug ver- läuft von Saarburg über Thomm, Fell, Waldrach, Longkamp, Bern- kastel-Kues bis nach Altlay. Dieser Schiefer zeichnet sich durch hohe Qualität aus. Typische Merkmale sind eine gewisse Rauhigkeit und teilweise Streifigkeit. Der Eifeler Zug ist zur Zeit der größte Dach- schieferlieferant Westdeutsch- lands. Er verläuft von Leienkaul Abb. 59: Schematisches Anforderungsprofil an Dachschiefer (Quelle: RATHSCHECK Schiefer & aus im Streichen nach NO über Dachsysteme KG).

50 Abb. 60: Zurichtung von Schieferplatten.

In der chemischen Zusammen- Eigenschaften und Verwendung Festigkeit, gleichmäßig dichtes und setzung dominieren Silizium- und feinkörniges Gefüge. Dies bedingt Aluminiumoxid mit zusammen fast An den Dachschiefer-Rohstoff wer- Verwitterungsbeständigkeit und 80 Gew.-% deutlich (Tab. 11). Die den eine Reihe von Materialanfor- Haltbarkeit sowie glatte Flächen. Eisenverbindungen sind durch- derungen gestellt. Wichtige Eigen- schnittlich mit ca. 7,4 % vertreten. schaften sind ebenflächige, gute Qualitätskriterium ist außerdem Alle anderen Verbindungen sind und möglichst dünne Spaltbarkeit ein bestimmter Winkelbereich zwi- nur geringfügig vorhanden. (4-6 mm), Farbe, Farbbeständigkeit, schen Schichtung und Schieferung. Weitere Kriterien sind u. a. Frost- und Säurebeständigkeit, Tempera- turwechselbeständigkeit und Bie- gefestigkeit.

In der Praxis erfolgt die Beurteilung des Schiefers durch eine Optimie- rung der verschiedenen Anforde- rungskriterien. Im Falle der Abwei- chung einzelner Kriterien von den Richtwerten sind alle Kriterien ge- geneinander abzuwägen und die Gesamtbeurteilung nach Schwer- punktkriterien auszurichten.

Nach Mineralbestand, chemischer Zusammensetzung und Gefüge gehören die Dachschiefer der „Ma- yener Dachschieferfolge“ zu den hochwertigsten Dachschiefern der Abb. 61: Die Diamantsäge des hydraulischen Sägewagens legt vertikale und horizontale Schnitte im Dachschiefer an. Welt. Sie besitzen eine hohe Farb-

51 Mineralogische, petrographische und chemische Kennwerte

Hauptminerale Muskovit (Serizit) um 40 Vol.-%:, Quarz um 30 Vol.-%:, Chlorit um 20 Vol.- %, Illit

sonstige Minerale 0-< 5 Vol.-% Karbonate 0-< 3 Vol.-% Feldspäte, Rutil, Titanomagnetit

Dicke der Glimmerlagen > 0,001 mm Anzahl der Glimmerlagen > 40 Lagen/mm (= annehmbare Qualität) < 60 Lagen/mm (= gute Qualität) > 100 Lagen/mm (= Spitzenqualität) Mengenwert > 0,4 (40 Lagen/ mm) unerwünschte Bestandteile Karbonate < 2,5 - < 5 M.-% Fe-Sulfide < 1 M.-% Tonminerale Keine quellfähigen Tonminerale Physikalisch-technische Kennwerte Korngröße > 90 M.-% < 0,063 mm Rohdichte (> 2,6) 2,7-2,85 g/cm3 Biegefestigkeit 40-80 N/mm2 Wasseraufnahme < 0,6 M.-%

Frost-Tau-Wechsel-Beständig- Wenn Wasseraufnahme > 0,6 M.-%, dann darf Frost-Tau-Wechsel-Prüfung keit keine signifikante Verringerung der Biegefestigkeit ergeben.

Tab. 12: Rohstoffanforderungen (Richtwerte) an Dachschiefer, aus Lorenz & Gwosdz (2003). beständigkeit und eine gleichför- Schnitte angelegt. Die so entste- ten. Während der Zurichtung wer- mige Oberflächenstruktur durch henden rechteckigen Schieferblöcke den die Schieferplatten behauen den immer ausgebildeten Winkel werden dann von einem Beraube- oder maschinell in das gewünsch- zwischen Schieferung und Schich- wagen mit Spaltmeißel von der te Endformat gebracht (Abb. 60). tung. Wand gelöst. Nach Abbau einer Je nach Region und Land gibt es 4 m hohen Abbauscheibe wird sehr unterschiedliche handelsüb- Gewinnung und Aufbereitung die Richtstrecke weiter nach oben liche Formate. ausgebaut und die abgebaute Dachschiefer wird sowohl unter- Kammer mit Eigenversatz verfüllt. Ein wichtiger ökonomischer Pa- tage als auch im Tagebau gewon- Nun erfolgt der Abbau auf der hö- rameter des Dachschieferberg- nen. Die Gewinnung im Tagebau her gelegenen neuen Richtstrecke baus ist der Ausbringungsgrad. erfolgt auf mehreren Abbausohlen (Abb. 61). Es kennzeichnet den Anteil der mittels Lockerungssprengungen Fertigware an der bei der berg- und Bohrungen. Teilweise werden Die aus der Grube kommenden männischen Gewinnung und Fer- auch Säge-Raupenwagen genutzt. Rohblöcke werden mit Radladern tigung bewegten Schiefermasse. Zum Abtransport kommen Hydrau- abtransportiert, in Aufbereitungs- Der Ausbringungsgrad ist neben likbagger und Radlader zum Ein- anlagen in Streifen gesägt und der Gesteinsqualität auch von den satz. schließlich in rautenförmige Blöcke Gewinnungs- und Fertigungsme- geschnitten. Diese werden bis zu ei- thoden abhängig. Untertage erfolgt die Schieferge- ner Spaltstärke von 4-6 mm weiter winnung im so genannten schwe- zerteilt. Das Spalten muss im berg- So ist er allgemein bei der Gewin- benden Abbauverfahren. Mit feuchten Zustand erfolgen. Daher nung durch Sprengen aufgrund der einem hydraulischen Sägewagen liegen die Fertigungsstätten immer Gesteinszertrümmerung mit 1 - 2 % werden vertikale und horizontale in der Nähe der Gewinnungsstät- wesentlich geringer als bei der

52 Abb. 62: Dachschiefereindeckung auf einem Gebäude in Mainz (Rheinstraße). schneidenden Gewinnung. Mo- deckung, für Türrahmen und Fen- Wirtschaftliche Bedeutung derne Gewinnung und Fertigung sterbänke, als Treppenstufen und bedingen für rheinland-pfälzischen Gehwegplatten, für Kaminverklei- Die Dachschieferproduktion ist Dachschiefer einen Ausbringungs- dungen, Fußböden und Fassaden- stark zurück gegangen und spielt grad von 11 - 19 %. verkleidungen genutzt. im Hunsrück und Taunus nur noch eine geringe Rolle. Im Tiefbau wird Typische Produkte Bei zu geringer Spaltbarkeit ist Schie- Dachschiefer heute noch in der Ei- fer begehrter Wertstoff zur Produk- fel bei Mayen, am Rhein bei Bacha- Einer der ersten Massivbaustoffe tion von Schieferkörnungen: rach sowie bei Altlay im Hunsrück war der Schiefer, der schon in der • Schieferschutt: > 35 mm gewonnen. Jungsteinzeit beispielsweise zum • Schiefersplitt: < 35 - > 2 mm Bau des Nurdach-Hauses verwen- • Schiefermehl: < 2 mm Darüber hinaus bauen zwei kleinere det wurde. Die Römer nutzten Steinbruchbetriebe bei Bunden- den rheinland-pfälzischen Schie- Schiefersplitte finden hauptsächlich bach und Altlay im Hunsrück den fer zur Bedachung. Sie stellten Verwendung zur Bestreuung von Hunsrückschiefer im engeren Sinne sechseckige Schieferschuppen her Dachpappen und Bitumenbahnen. ab. Der Abbau erfolgt im Bereich und verlegten sie mit Höhen- und Der Einsatz von Schiefermehl ist alter Untertageanlagen. Seitenüberdeckung. Diese so ge- vielfältig. Er ist in der Zementindu- nannte Sechseck-Deckung ähnelte strie, als keramischer Rohstoff und Die rheinland-pfälzischen Schiefer- bereits der bis heute angewandten als Bodenverbesserer nutzbar. gruben liefern insgesamt weit mehr Altdeutschen Schieferdeckung, die als die Hälfte der deutschen Pro- als handwerklich anspruchsvoll und Weit verbreitet ist auch die Nutz­ duktion. ästhetisch besonders wertvoll gilt ung als Füllstoff in der chemischen (Abb. 62). Industrie. Durch Erhitzung gewon- nener Blähschiefer wird als Leicht- Dachschiefer ist eines der halt- baustoff, als Füllmittel von Dachbe- barsten Bedachungsmaterialien. grünungen und als Streumittel im Darüber hinaus wird er als Wandbe- Winterdienst verwendet.

53 8 .2 .7 Vulkanische Lockergesteine Bims, Tuff/Trass, Lavaschlacke, Lavasand

Definitionen:

Nach SCHMINCKE (1988) ist Bims ein hochporöses, vulkanisches Ge- steinsglas, das wegen seiner meist trachytischen bzw. phonolithischen Zusammensetzung von heller Farbe ist. Verfestigte vulkanische Aschen (Korngröße < 2 mm) werden als Tuff bezeichnet. Trass sind wenig verfestigte Tuffgesteine, die als Aschenströme in Tälern und mor- phologischen Senken abgelagert wurden. Lavaschlacken bauen sich aus blasig-porösen, meist roten, schwarzen oder grünen, glasreichen Lavafragmenten unterschiedlicher Form und Korngröße auf.

Zusammensetzung und Verbrei- tung in Rheinland-Pfalz

Die Verbreitung vulkanischer Lo- Abb. 63: Karte der Verbreitung von vulkanischen Gesteinen in Rheinland-Pfalz. ckergesteine in Rheinland-Pfalz konzentriert sich auf die tertiären Bimskörner sind sehr porös. Der Alkali-Feldspat, Plagioklas, Phlogo- und quartären Vulkanfelder der Bims enthält wechselnde Anteile pit, Hauyn und Titanit. West- und Osteifel (Abb. 63). Der an Ton- und Schluffschieferbruch- oberflächennah anstehende Bims stücken. Sein Mineralspektrum be- Verfestigte Aschen und Glutlawi- entstammt dem Ausbruch des Laa- steht aus Amphibol, Klinopyroxen, nenablagerungen aus einer Vielzahl cher-See-Vulkans vor 12.900 Jahren. Bei vorherrschenden Winden aus W und SW wurden die Hauptmengen nach O und NO verweht.

Die Hauptverbreitungsgebiete sind das Neuwieder Becken und die Pel- lenz (Abb. 64). Ältere Bimse werden wegen geringer Verbreitung und Mächtigkeit nicht abgebaut.

Der aus einem phonolithischen Magma hervorgegangene Laacher See-Bims besteht aus überwiegend eckigen, locker gelagerten Bims- brocken von meist hellgrauer bis weißgrauer Farbe. Die einzelnen Abb. 64: Bimsgrube nördlich von , Kreis Mayen-Koblenz.

54 Abb. 65: Abbau von Weiberner Tuff bei Weibern, Kreis Ahrweiler. pleistozäner Vulkane der Osteifel wer- Eine Besonderheit stellt der Pala- Kempenich/Engeln aus basaltischen den als Tuff (Weiberner Tuff, Ettringer gonit-Tuff nördlich von Kempenich Tuffen und Aschen zusammen, die Tuff) und Trass (z.B. Brohltal-Trass, dar, der als ein ca. 300 m langer sich während der Eruptionstätigkeit Nettetal-Trass) abgebaut. Sie setzen und 20 m hoher Rücken den öst- locker aufeinander geschichtet ha- sich aus feinkörnigen Ablagerungen lichen Kraterwandrest eines Vulkan- ben (Abb. 68). In gröberer Körnung mit unterschiedlichen Anteilen grö- kegels bildet. Der dunkelbraune bis (Schlacken, Lapilli, Aschen) treten berer Vulkanit- und/oder Fremdge- braungraue kompakte Tuff besteht sie u. a. westlich und nördlich des steinskomponenten zusammen. größtenteils aus Glaslapilli. Ehema- Laacher Sees auf, wo sie über 100 m lige Porenräume sind mit Zeolithen mächtig sein können. Die vulka- Ein wichtiges Verbreitungsgebiet und Calcit teilweise oder vollstän- der Tuffe ist die Umgebung des dig gefüllt. Riedener Vulkan-Komplexes, wo sie vor etwa 400.000 Jahren im Raum Trass aus unverschweißten Ignim- Weibern, Rieden und Ettringen ab- briten des Laacher See-Vulkans wer- gelagert und verschweißt wurden den im Raum , Kretz und (Ignimbrite, Abb. 65). „Weiberner abgebaut (Abb. 66). Im Brohltal und Ettringer Tuff“ sind charakteri- findet kein Abbau mehr statt. Der siert durch gelbliche bis weißgraue Trass ist meist blau, grau, oder Färbung und eine feinkörnige bis gelb gefärbt. Gegenüber dem Bims dichte braungraue Grundmasse weist er deutlich höhere Gehalte an mit unregelmäßig verteilten Bruch- löslicher Kieselsäure auf. stücken von devonischen Sandstei- nen, Tonschiefern und Quarziten. Die Lavaschlacken-Vorkommen in Die Einsprenglinge bestehen aus Rheinland-Pfalz konzentrieren sich Sanidin, Biotit, Klinopyroxen und auf die Vulkangebiete der West-und Abb. 66: Trass-Grube bei Kruft, Kreis Mayen- Nosean. Osteifel. Sie setzen sich im Raum Koblenz.

55 nischen Förderprodukte haben ne- phelinitische, leucititische, basani- tische oder tephritische Zusammen- setzung. Die Schlacken in der Eifel entstanden durch Schlackenwurf- tätigkeit aktiver Vulkane im Pleisto- zän. Sie bauen häufig die Flanken der Vulkankegel auf, während im zentralen Schlotbereich Basalt an- steht. Die reinen Schlacken sind häufig mit kompakten Basaltschol- len durchsetzt und überwiegend als Basanite einzustufen. Sie sind reich an Einschlüssen aus Glimmer, Quarz, Feldspäten, Augit, Olivin, Hornblen- Abb. 67: Tuffstein, Kretz (Römertuff I), Kreis Mayen-Koblenz . de und während des Aufdringens des Magmas mitgeschleppten Xe- nolithen. Ihr Gefüge ist sehr porös und blasig (Abb. 69).

Eigenschaften und Verwendung

Die herausragenden Eigenschaften des Bimses sind sein großer Poren- raum sowie die daraus resultierende gute Wärme- und Schallisolation. Hohe Witterungsbeständigkeit und seine geringe Rohdichte stellen die hervorstechenden technischen Ei- genschaften dar (vgl. Tab. 13). Der Bims findet primär Verwendung in der Leichtbetonindustrie, wo er als Abb. 68: Lavasandgrube Herchenberg nördlich Weiler, Kreis Ahrweiler. Zuschlag zu Bausteinen verarbeitet wird (Abb. 70). Weiterhin wird er als Puzzolan, Schleif- und Poliermit- tel, Füllstoff, Filterhilfsmittel, locker geschüttetes Dämm- bzw. Isolier- material sowie in Sorbentien (z.B. Blumentopferde, Kleintierstreu) ein- gesetzt.

Tuffsteine wie der Weiberner und der Ettringer Tuff werden als Werk- steine abgebaut. Der hohe Wärme- dämmwert wird bei der Isolierung von Wohnhäusern ausgenutzt. Sie finden als Fassadenbekleidung, für die Herstellung von Massivbau- teilen, im Innenausbau, im Gar- Abb. 69: Lavaschlacke-Haufwerk. ten- und Landschaftsbau und bei

56 Bims Tuff Lavaschlacke Schüttdichte [g/l] 300-800 750-1100 800-1400 Rohdichte [g/cm³] 0,4- >0,8 1,0-1,6 1,5-1,9 Spezifisches Gewicht [g/cm³] 2,2-2,6 2,5 2,5-3,1 Thermische Leitfähigkeit [W/m·K] 0,2-0,3 - 0,1-0,2 Druckfestigkeit [N/mm²] 2-5 4-20 4-20 Porosität bis 85 Vol.-% - 20-50 Vol.-% Frost-Tau-Widerstand [M.-%] - - 0,01-0,6 Farbe hellgrau bis weiß gelblich-grau bis grauschwarz bis ockerfarben rotbraun Gesteinschemismus (in M.-%) phonolithisch (Eifel) - basaltisch, andesitisch

SiO2 54,3-58,2 54,8-56,03 -

Al2O3 18,6-23,0 16,4-18,9 -

Fe2O3 1,13-2,30 3,54-4,60 - FeO 0,25-1,96 - -

TiO2 0,12-1,10 - - CaO 0,24-3,50 2,25-2,98 - MgO 0,06-1,23 0,91-1,71 -

Na2O 4,19-11,7 4,16-7,04 -

K2O 4,72-7,04 3,84-5,00 - MnO 0,12-0,73 - -

P2O5 Spuren-0,23 - - Tab. 13: Wichtige gesteinsspezifische und technische Eigenschaften vulkanischer Lockergesteine (nach Grimm 1990, Braun 1995, Lorenz & Gwosdz 2000)

Restaurationsarbeiten Verwendung Der Palagonit-Tuff von Kempenich ter), der Leichtbetonindustrie, in der (Abb. 71, 67). besitzt wegen seines hohen Io- feinkeramischen und chemischen nenaustauschvermögens hervorra- Industrie und in der Bimssteinindu- Der Trass dient in gemahlener Form gende Filtereigenschaften. Er wird strie Verwendung. als puzzolaner Zuschlag bei der Pro- bei der Aufbereitung von Trink-, duktion hydraulischer Mörtel und Brauch- und Industriewasser wie Im Straßenbau wird das Material in bestimmter Zementsorten, die sich auch zur Wasserenthärtung einge- die Frostschutzschicht eingebaut, aufgrund ihrer großen Härte und setzt. als ungebundene Tragschicht für Verwitterungsbeständigkeit bevor- gering belastete Verkehrsflächen zugt im Unterwasserbau einsetzen Herausragende Qualitätsmerkmale verbaut oder als Füllmaterial bei lassen. Die Puzzolanität steigt im der Lavaschlacken sind die große der Verlegung von Kabelrohren allgemeinen mit zunehmender Fein- Porosität sowie das damit verbun- mahlung durch Erhöhung der reak- dene geringe spezifische Gewicht, tiven spezifischen Oberfläche an. die Beständigkeit gegenüber Ver- witterung, die günstigen Festig- Trass verlangsamt das Erhärten des keitseigenschaften und die gute Iso- Betons, gibt dem Beton aber durch lierfähigkeit gegenüber Wärme und Steigerung der Zugfestigkeit eine Schall. Die Rohdichten variieren bei gewisse Elastizität. Fein gemahlener Körnungen bis 200 mm zwischen Trass kann auch als Bodenverbesse- 800 und 400 g/l. Lavaschlacken rer eingesetzt werden. finden im Verkehrswegebau (Schot- Abb. 70: Leichtbetonsteine aus Bims.

57 Typische Produkte

Typisches Produkt aus Bims sind Leichtbetonsteine, die in vielfäl- tigen Formen und Größen in der Bauindustrie Verwendung finden. Die Tuffsteine der Eifel lassen sich als Werkstein hervorragend bear- beiten. Aus ihnen entstehen z.B. Fassaden, Reliefs und Brunnen. Auch die Bildhauerei bedient sich dieses Naturwerksteins. Aus dem Palagonit-Tuff von Kempenich wer- den Filter hergestellt. Vulkanische Tuffgesteine werden Steinzeug- massen als Flussmittel zugesetzt, aus denen dann Fliesen, Abwas- serrohre, Steinzeug für chemische Zwecke, Sanitär- und Haushaltspor- zellan hergestellt werden. Trass und Lavaschlacke werden als Zuschlag für Betonform- und Leichtbausteine verwendet. Lavaschlacken werden primär als Brechsand und Schotter- material im Straßen-, Wege-, Land- schaftsbau sowie für Dachbegrü- nungen eingesetzt.

Wirtschaftliche Bedeutung

Abb. 71: Relief aus Weiberner Tuff am Kreuzweg des Karmelenberges, Kreis Mayen- Die Bimslagerstätten im nördlichen Koblenz. Rheinland-Pfalz sind die einzigen bedeutenden Vorkommen in der verwendet. Untergeordnet wer- Häufig werden mobile Förderan- Bundesrepublik und die Basis der den Lavaschlacken im Garten- und lagen eingesetzt, die einen effizi- regionalen Leichtbetonindustrie. Landschaftsbau, für Naturstein- enten Abbau innerhalb kurzer Zeit- Von regionaler bis überregionaler mauerwerk und als Filterkies für die spannen ermöglichen. Bedeutung sind die überwiegend Wasserreinigung verwendet. von mittelständischen Unterneh- Die Tuffe werden durch den Ein- men als Werkstein gewonnenen Gewinnung und Aufbereitung satz von Schrämmaschinen in Tuffe. großen Blöcken aus ihrem Ver- Die Gewinnung des Bimses, der Tuff- bund herausgesägt, durch Keilen Der maximale Absatzradius für das steine und des Trasses, wie auch die aus ihrer Lagerung gelöst und in aus Lavaschlacke hergestellte Stra- Gewinnung von Lavaschlacke wird Sägeanlagen zu kleineren Platten ßenbaumaterial liegt im Bereich ausschließlich im Tagebaubetrieb be- und Blöcken verarbeitet. Die Lava- von etwa 50 bis 00 km. Die un- trieben (Trockenabbau). Der Bims- schlacke wird mittels Reißens mit ter Verwendung des gebrochenen abbau im Neuwieder Becken erfolgt dem Hydraulikbagger aus der Gesteins produzierten Betonform- vorwiegend in kleinräumigen und Wand gebrochen und anschlie- bzw. Leichtbausteine sowie die flachen Gewinnungsgruben durch Ab- ßend trocken aufbereitet (Brechen Tropfkörper finden hingegen bun- grabung mit Baggern und Radladern. und Klassieren). desweiten Absatz.

58 8 2. 8. Magmatische Festgesteine (Magmatite)

Definition

Magmatische Festgesteine sind aus einer glutflüssigen Gesteinsschmel- ze (Magma) bei deren Erkaltung entstanden. Sie besitzen in unver- wittertem Zustand ein dichtes Gefü- ge, bei dem die einzelnen Minerale völlig miteinander verzahnt sind. Bei den magmatischen Festgestei- nen unterscheidet man nach dem Ort ihrer Entstehung zwei Gruppen, die Tiefengesteine und die Erguß- gesteine, die sich auf Grund unter- schiedlicher Abkühlungsgeschwin- digkeit in ihrer Struktur und Textur unterscheiden. Innerhalb dieser bei- den Gruppen werden zahlreiche Ge- steinsarten nach ihrem Chemismus und Mineralbestand unterschieden.

Als Tiefengesteine (auch Plutonite oder Intrusivgesteine genannt) werden diejenigen bezeichnet, die innerhalb der Erdkruste – also in gewisser Tiefe – bei langsamer Ab- kühlung erstarren. Sie besitzen des- Abb. 72: Karte der Verbreitung von vulkanischen Festgesteinen in Rheinland-Pfalz. halb eine mittel- bis grobkörnige Struktur. Der bekannteste Vertreter dene Gesteinskörper und stellen so geologischen Epochen zugeordnet dieser Gruppe ist der Granit. vielfach eine Verbindung zwischen werden: Vulkaniten an der Erdoberfläche und • Devon des Rheinischen Schiefer- Ergussgesteine oder Vulkanite (auch den Plutoniten in der Tiefe dar. gebirges (Keratophyr und Diabas) Extrusivgesteine genannt) sind beim und kristallines Grundgebirge am Erstarren des Magmas an der Erd­ Zusammensetzung und Verbrei- westlichen Rheingrabenrand (gra- oberfläche (Lava) entstanden. Infol- tung in Rheinland-Pfalz nitischer Gneis). ge der raschen Erstarrung sind sie im Gegensatz zu den Tiefengestei- Die aus ganz unterschiedlichen Seit der Entstehung der Keratophyre nen fein- bis mittelkörnig. Als be- Erdzeitaltern stammenden, als Roh- und Diabase des Rheinischen Schie- kannteste Vertreter können Basalt, stoff gewonnenen Magmatite in fergebirges im Mittel- bis Oberde- Andesit und Trachyt genannt wer- Rheinland-Pfalz besitzen sehr unter- von sind rund 385 Millionen Jahre den. schiedliche chemische und minera- vergangen. In dieser Zeit waren logische Zusammensetzung, was diese Gesteine unterschiedlichen Als eigene Gesteinsgruppe werden sich unmittelbar auf ihre industri­ Verwitterungsvorgängen und sogar oft auch die Ganggesteine (Subvul- elle Verwertbarkeit auswirkt. einer schwachen Metamorphose kanite) aufgeführt. Sie bilden sich ausgesetzt. Dieses hat durch Stoff- durch die Intrusion magmatischer Die in Betrieb befindlichen Gewin- verschiebung und Mineralneubil- Schmelzen in oder zwischen vorhan- nungsstellen können folgenden dung zu deutlichen Veränderungen

59 der Ursprungsgesteine geführt. So Auch wenn im engeren Sinne ein birge am westlichen Rheingra- wurden Basalte zu Diabasen (= Me- Gneis genetisch nicht den Magma- benrand (Granit/Granodiorit) tabasalte) sowie Trachyte und Rhy- titen zugeordnet werden kann, so olithe zu Keratophyren (= Metatra- soll an dieser Stelle doch das graue Einhergehend mit der vor etwa 45 chyte/-rhyolithe). bis dunkelgraue Gneisvorkommen Millionen Jahren beginnenden Ab- bei Albersweiler erwähnt werden, senkung des Oberrheingrabens wur- Die rötlich bis grau, teils auch grün- welches ein kambrosilurisches Al- den an seinem westlichen Rand zum lich gefärbten Keratophyre besitzen ter besitzt (Abb. 74). Der Gneis Pfälzerwald hin Gesteine des kristal- eine dichte Mineralgrundmasse ist ein hochmetamorphes Gestein, linen Grundgebirges freigelegt. Die mit Einsprenglingen aus größeren das unter hohem Druck und ho- meist nur kleinräumig aufgeschlos- Mineralen (sog. porphyrisches Ge- her Temperatur (einhergehend mit senen Gesteine entstanden vor rund füge). Ein ähnliches Gefüge weisen chemischem Stoffaustausch) aus 330 Millionen Jahren im Zusam- die dunkel-graugrünen Diabase auf. einem granitischen Ausgangsge- menhang mit großtektonischen Be- stein entstanden ist. Der Gneis ist wegungen in der Erdkruste. Die Keratophyr-Vorkommen sind überwiegend aus den Mineralen in der Landesfläche auf den Tau- Feldspat, Quarz und Glimmer zu- Ein bei Edenkoben aufgeschlossener nus beschränkt und werden heute sammengesetzt. Sein Gefüge ist Granit stand bis vor einigen Jahren im nur noch bei Katzenelnbogen ge- mittel- bis grobkörnig mit gut Abbau. Es ist ein grobkörniges, hell- wonnen. Dagegen wird der Diabas sichtbarer Einregelung der Kristalle rötlich-braunes, massiges Gestein. außer bei Steinsberg (Taunus) auch („Bänderung“). noch an der Mosel bei Neumagen- Dagegen wird ein granodioritisches Dhron abgebaut. • Karbon im kristallinen Grundge- Plutonitvorkommen bei Waldham-

Abb. 73: Klassifizierung der Magmatite nach Streckeisen anhand der mineralogischen Zusammensetzung (Q=Quarz, A/P= Anorthit/Plagioklas (Feld- späte), F=Foide (Feldspatvertreter), aus Wimmenauer, 1985).

60 Abb. 74: Hartsteinbruch bei Albersweiler. Hier werden kambrosilurische Gneise gewonnen, die von jüngeren Laven und Sedimenten überdeckt sind. bach noch heute gewonnen (Abb. rer Platznahme als auch ihre che- 2: Intrusive (subvulkanische) Rhyo- 75). Der grau bis rötlich gefärbte mischen Zusammensetzung. Seit lithe bis Dazite, früher „Quarzpor- Granodiorit besteht zum größten ihrer Entstehung am Ende des Pa- phyr” oder „Felsitporphyr” genannt. Teil aus den Mineralen Feldspat, läozoikums wurden sie durch Ein- Die primär hellgrauen, angewittert Quarz und Glimmer. wirkung von Temperatur und hy- auch blassroten Gesteine besitzen drothermalen Lösungen regional eine Grundmasse aus mikrokristalli- • Rotliegend der Nordpfalz und am unterschiedlich intensiv chemisch nen Feldspäten mit unterschiedlich westlichen Rheingrabenrand (An- und mineralogisch verändert, was großen Anteilen von Einsprenglin- desit/basaltischer Andesit [Mela- ihre Eignung als Wertgestein viel- gen aus Quarz, Feldspat und Biotit. phyr], Rhyolith [Quarzporphyr], fach minderte: Gewinnungsbetriebe liegen in Vor- Dazit) kommen dieser Gesteine im Raum 1: Vulkanite (Andesite und Dazite, Bad Kreuznach, Kirchheimbolan- Im Gebiet der Nord-/Nordwest- früher als „Melaphyr” oder „Por- den und Nohfelden. pfalz und Rheingrabenrand strei- phyrit” bezeichnet). Es sind dunkel- chen Gesteinsschichten des Rot- grau-grünliche, mittelkörnige Ge- 3: Gangförmige Vorkommen von An- liegend (Perm) aus, die zu der steine mit hohem Anteil an Plagi- desiten (früher „Kuselit”, Abb. 76). In mehrere 000 Meter mächtigen oklas und Pyroxen und wenigen ihrer Zusammensetzung ähneln sie Füllung des permokarbonischen Einsprenglingen aus Feldspat, Biotit sehr den Vulkaniten, zumal sie oftmals Saar-Nahe-Beckens gehören. Da- und Hornblende. Nicht selten sind genetisch mit diesen zusammenhän- rin sind zahlreiche Magmatite ein- die für Ergussgesteine typischen gen, d.h. der selben Magmenkammer geschaltet, die alle während einer Blasenzonen („Mandelsteine”). In entstammen. Größere intrusive An- relativ kurzen, aber sehr intensiven den bis mehrere 100 m mächtigen desitvorkommen sind besonders in magmatischen Phase im Nahe-Be- Vulkanit-Vorkommen entlang der der Nordwestpfalz (Raum Birkenfeld cken vor etwa 290 Millionen Jahren Nahe, besonders von Idar-Ober- - Kusel – Wolfstein – Lauterecken) ver- entstanden. Sie variieren deutlich stein bis Kirn, werden sie in mehre- breitet, wo sie in mehreren Tagebau- sowohl im Hinblick auf die Art ih- ren Tagebaubetrieben gewonnen. betrieben gewonnen werden.

61 • Tertiär in Eifel und Westerwald (Basalt, Andesit, Trachyt)

In der Tertiärzeit waren in Eifel und Westerwald hunderte Vulkane aktiv, die neben Lockerprodukten (Tuffen) auch vielfach ausgedehnte Lavade- cken förderten, deren Gesteine (Ba- salte, Andesite und im Westerwald vereinzelt auch Trachyte und Pho- nolithe) heute in zahlreichen Tage- baubetrieben gewonnen werden.

In einem etwa 200 km² groß- en Gebiet der Hocheifel zwischen Manderscheid und Bad Münsterei- fel sind über 400 ehemalige Vulka- ne bekannt, die vor 49 bis 25 Mil- lionen Jahren entstanden. Deutlich jünger ist der tertiäre Vulkanismus im Westerwald. In einem rund 700 km² großen Gebiet nördlich von sind zwei vulkanische Aktivitätsphasen zu unterscheiden: Eine vor 25 – 9 und eine zweite vor 8 – 5 Millionen Jahren.

• Quartär der Eifel (Basalt, Phono- lith)

Abb. 75: Bei Waldhambach (Südpfalz) wird Granodiorit und Andesit gewonnen. Vor etwa 0.000 Jahren brach in der Ost-Eifel das Ulmener Maar als letzte quartärzeitliche Aktivität aus. Damit ging in der Eifel eine aktive Vulkanismusphase zu Ende, die rund 600.000 Jahre vorher begonnen hat- te. In dieser Zeit entstanden in West- und Osteifel zwei Vulkanfelder.

In der Westeifel sind einem rund 600 km² großen Gebiet zwischen Hillesheim und Bad Bertrich etwa 270 einzelne Vulkane bekannt, die fast ausschließlich basaltische Mag- men förderten, nur ganz vereinzelt auch phonolithische Schmelzen.

Das Vulkanfeld der Osteifel nimmt zwischen Mayen, Koblenz, Neu- Abb. 76: „Kuselit“-Steinbruch (Andesit) bei Jettenbach, Nordwestpfalz. wied und Burgbrohl eine Fläche

62 Abb. 77: Säulenbasalt in einem Steinbruch in der Nähe von Linz am Rhein. von rund 400 km² ein. Hier wur- Eigenschaften und Verwendung ihrer technischen Eignung stark ver- den aus fast 00 Vulkanen neben schlechtert hat. Eine Tatsache, die basaltischen auch vielfach phono­ An die gesteinsphysikalischen und bei allen Diskussionen mit Vertretern lithische Vulkanite gefördert. petrochemischen Eigenschaften konkurrierender Interessen immer der magmatischen Wertgesteine wieder in den Vordergrund gestellt Im Raum Mayen, Ettringen, Kotten­ werden heute hohe Anforderungen werden sollte. heim und Mendig (Osteifel) sind gestellt, die ein großer Teil der im mehrere pleistozäne Lavaströme Landesgebiet auftretenden Mag- Die Nutzung des Naturwerksteins aus porösem Basalt vorhanden. matitvorkommen nur teilweise oder „Magmatit“ hat auch in Rheinland- Nach der geochemischen Analy- gar nicht erfüllt (Tab. 4). Grund Pfalz eine Jahrtausende alte Traditi- se stellen diese Tephrite dar. Die dafür ist, dass seit ihrer Entstehung on. Bereits die Römer stellten aus Mächtigkeit dieser Lavaströme be- oft viele Millionen Jahre vergangen Eifelbasalten Mühlsteine her, die trägt im Mittel etwa 10 bis 15 m. sind. In dieser Zeit waren sie viel- dann sogar überregionale Verbrei- Hervorzuheben ist die lange Ab- fältigen chemischen und physi- tung besaßen. Für diese Nutzung bautradition - in Mayen besteht kalischen Verwitterungsprozessen stellen unter anderem eine Poro- die Basaltlavagewinnung seit etwa ausgesetzt, die ihren Mineralbe- sität von 5 bis 30 Vol.% und die 7.000 Jahren. stand und Chemismus oft im Sinne zum Teil sehr großen Trennflächen-

Kennwerte Basalt Basaltlava Andesit Rhyolith Trachyt Diabas Gneis Granodiorit (Melaphyr) (Kuselit)

Trockenrohdichte (g/cm3) 2,85-3,05 2,0- 2,52) 2,5-2,8 2,5-2,8 2,5-2,8 2,75-2,9 2,65-3,0 2,6-2,8

Wasseraufnahme (M.-%) 0,2-0,5 4,0-10,0 0,2-0,7 0,2-0,7 0,2-0,7 0,25-0,9 0,1-0,6 0,2-0,5

Druckfestigkeit (N/mm2) 250-400 80-150 180-300 180-300 180-300 180-250 160-280 160-240

Widerstand SD10 7-17 13-20 9-22 9-22 9-22 7-17 10-22 10-22 gegen Schlag- beanspruchung SZ8/12 9-20 16-22 11-23 11-23 11-23 9- 0 12-27 12-27 Los Angeles-Wert (M.-%) 10-17 - - - - 13-21 33-57 -

Frostbeständigkeit ja ja ja ja ja ja ja ja

Tab. 14: Wichtige technische Eigenschaften von Magmatiten.

63 Eigenschaft Zahlenwert Raumgewicht DIN 52.102 [g/cm3] ca. 1,3 - 2,4 Einaxiale Druckfestigkeit DIN 52.103 / DIN EN 1.926 [N/mm2] ca. 80 – 165 E-Modul [kN/mm2] ca. 33-103 Thermische Ausdehnung [mm/mK] ca. 0,9 Abriebfestigkeit [cm3/50 cm2] ca. 12 – 15 Schleifverschleiß DIN 52.108 [cm3/50 cm2] ca. 2,1 Biegezugfestigkeit DIN 52.112 [N/mm2] ca. 6,1 – 13,5 Ausbruchlast Ankerdornloch DIN 13.364 [N] ca. 2.300 – 3.400 Wasseraufnahme DIN 52.103 [Masse-%] ca. 4 – 10 Porosität [Vol.-%] ca. 15 – 29 Frostsicherheit Ja Tab. 15: Erfahrungswerte für geotechnische Eigenschaften von porösem Basalt der Osteifel. abstände (Säulendicke) ideale Ei- Gewinnung und Aufbereitung die poröse Basaltlava ebenfalls genschaften dar (vgl. Tab. 15). ausschließlich im Tagebau gewon- Noch vor rund 100 Jahren wurden Die magmatischen Hartgesteine nen. Die Gewinnung erfolgt mit vielfach auch kleinste Magmatit- werden heute in Rheinland-Pfalz Baggern, die mit einem Reißzahn vorkommen zur Herstellung von ausschließlich im Tagebau gewon- ausgerüstet sind, um die Basalt- Pflastersteinen oder manuell gebro- nen. Das meist durch Sprengtech- blöcke bzw. -säulen entlang der chenem Schotter gewonnen. nik gelöste Rohmaterial wird ganz natürlichen Trennflächen aus dem überwiegend in technisch aufwän- Verband zu lösen. In manchen Ta- Heute wird der überwiegende Teil digen Verfahren zu Brechprodukten gebauen werden Sprengungen zur der in Rheinland-Pfalz gewonnenen aufbereitet. Untergeordnet werden Nacharbeit der Steinbruchsohle magmatischen Festgesteine als ge- bei entsprechender Eignung des oder zur anschließenden Herstel- brochenes Natursteinprodukt im Materials auch größere Einzelblö- lung von Brechprodukten (Kör- Straßen-, Wasser- und Tief- sowie cke gewonnen. nungen) durchgeführt. im Garten- und Landschaftsbau ein- gesetzt. Zusätzlich findet insbeson- Die Basaltlava der Osteifel wurde Typische Produkte dere der Basalt aus der Eifel heute in der Vergangenheit teils im Ta- als Naturwerkstein im Innen- und gebau und teils im Tiefbau ge- Den mengenmäßig größten Anteil Außenbereich von Gebäuden oder wonnen. Der Tiefbau wurde bei haben Brechprodukte wie Brechsan- auch als Grabmal Verwendung. Nur größeren Mächtigkeiten des Deck- de, Splitte / Edelsplitte, Schotter, vereinzelt werden aus Magmatiten gebirges (in Mendig bis zu etwa Mineralgemische, Wasserbausteine noch Pflastersteine hergestellt. 20 m) vorgenommen. Heute wird und Findlinge (Tab. 16).

Produkt Körnung (in mm) Außerdem werden abrasions- Blöcke beständige Verschleißteile aus Schotter 32-45, 45-56 Schmelzbasalt sowie Mineralfasern Splitt 5-11, 11-22, 22-32 hergestellt. Eine bedeutende Werk- Edelsplitt steinproduktion ist hinsichtlich 2-5, 5-8, 8-11, 11-16, 16-22 (mehrfach gebrochener Splitt) der Eifelbasalte („Basaltlava“) vor- handen. Es werden Mauersteine, Brechsand 0-5 Boden- und Fassdenplatten, Sockel- Edelbrechsand 0-2 verkleidungen sowie Massivbau- Gesteinsmehl 0-0,9 teile (Gesimse, Blockstufen, Grab- Mineralstoffgemische 0-32, 0-45, 0-56 mäler) produziert. Auch für Bild- Tab. 16: Lieferkörnungen, zu denen magmatische Hartgesteine aufbereitet werden hauerarbeiten ist das Material gut

64 Abb. 78: Aufbereitungsanlage für „Kuselit“ (Andesit) in Pfeffelbach zur Herstellung verschiedener Körnungen. geeignet. Saure magmatische Ge- 8 2. .9 Quarzite, quarzitische Sand- Ablagerungsmilieu der primären steine (Rhyolith) sind als Feldspat- steine und Grauwacken Sandsteine, die aufgrund späterer rohstoff für die keramische Produk- erhöhter Druck- und Temperatur- tion einsetzbar. Zusammensetzung und . verhältnisse zu Quarziten umge- Verbreitung wandelt wurden, bedingt auch das Wirtschaftliche Bedeutung Auftreten von feinkörnigeren Sedi- Die devonischen Quarzite und menten. Diese kommen heute als Magmatische Hartgesteine besit- quarzitischen Sandsteine sind im Schieferpakete innerhalb der Quar- zen heute unter den in Rheinland- Hunsrück flächenmäßig weit ver- zite vor und schließen diese insge- Pfalz gewonnenen mineralischen breitet. Aufgrund einer Vielzahl von samt in sich ein. Rohstoffen eine herausragende Störungen sind die einzelnen Vor- wirtschaftliche Bedeutung, die kommen jedoch meist zerstückelt Reine Quarzite sind nicht häufig an- weit über die Grenzen des Landes und für den Abbau von ungeeig- zutreffen, meist handelt es sich um hinausreicht. Dies gilt für be- neter geometrischer Form. Hinzu quarzitische Sandsteine mit Über- stimmte Produkte wie Wasserbau- kommt die besonders im südlichen gängen zu Grauwacken, Arkosen und steine und Werksteine. Speziell Randbereich auftretende starke Fal- Tonschiefern. In den Quarziten ha- die Basalte („Basaltlava“) aus der tung des Gebirges, die sowohl Er- ben sekundäre Verkieselungen den Eifel genießen eine bundeswei- kundung als auch einen späteren Kornverband verfestigt. Grauwa- te und darüber hinaus reichende Abbau erschweren oder gar völlig cken besitzen einen hohen Anteil an Verbreitung. verhindern können. Das ehemalige Feldspat und Gesteinsbruchstücken.

65 Gewinnung und Aufbereitung

Teilweise besteht in tektonisch stark beanspruchten und damit kleinstückigem Gebirgsaufbau die Möglichkeit, Quarzite mit Löf- felbaggern zu gewinnen. Sobald jedoch massige Bänke auftreten, werden die mechanischen Bean- spruchungen an den Abbaugerä- ten zu hoch, so dass der Einsatz von Sprengtechnik unabdingbar ist. Auch bei der weiteren Aufbe- reitung des Rohsteins durch Bre- chen und Klassieren findet ein er- heblicher Geräteverschleiß statt.

Typische Produkte

Aufgrund der physikalischen Eigen- schaften können die Quarzite als qualitativ hochwertige Betonzu- schläge, Strassen- und Gleisbauma- terialien Verwendung finden. Einige Lagerstätten erlauben die Herstel- lung von Edelsplitten, die auch als Abb. 79: Karte der Verbreitung wirtschaftlich wichtiger Grauwacken und Quarzite in Rheinland-Pfalz. Vorsatzsplitte in Rauhputzen geeig- net sind. In tektonisch geringer be- Eigenschaften und Verwendung gen Anteilen von Verunreinigungen anspruchten Lagerstättenkörpern die größte Produktvielfalt aufweisen. können Mauersteine und Wasser- Als Nebengemengteile der Quarzite Gegenüber chemischem Angriff bausteine gewonnen werden. kommen Glimmer, Eisenoxide und oder auch Abrieb sind die Gesteine verschiedene Schwerminerale vor. sehr resistent. Die Quarzite wie auch Besonders reine, weiße Quarzite Zunehmende Anteile solcher Bei- die Quarzsande und –kiese werden werden als Mehle in der chemischen mengungen führen zu unterschied- meist als gebrochenes Material für Industrie verwendet und sie sind für lichen Farben, wobei hellgraue bis die Verwendung im Straßenbau und den Einsatz in der Feuerfestindustrie weiße Ausgangsgesteine mit gerin- Hochbau eingesetzt. geeignet, wo sie zu hochfeuerfesten

Technische Eigenschaft Wertebereich Typischer Wert Trockenrohdichte 2,5-2,8 g/cm³ 2,65 g/cm³ Druckfestigkeit 120-360 N/mm² 220 N /mm² Polierwert 52-58 55 Schleifversuch nach BÖHME 4,8-5,2 cm³/50cm² 5 cm³/50cm² Wasseraufnahme 0,16-1 Vol-% < 0,2 Vol-% Ultraschallgeschwindigkeit 4300-7000 m/s 6000 m/s Seeger-Kegel-Fallpunkt 29-34 32 Frost/Tau-Widerstand 0,02-0,04 0,03

Tab. 17: Technische Kenndaten von Quarzit.

66 1cm

Abb. 80: Verschiedene Splitte aus annähernd weißem Quarzit.

Silikasteinen verarbeitet werden. Aufgrund ihrer hohen Abriebfestig- keit und hellen Färbung werden sie zunehmend als Aufheller im Decken- bau von Straßen verwendet.

Abb. 82: Mikroskopisches Bild eines Quarzit- Gesteinsdünnschliffes.

Wirtschaftliche Bedeutung

In einigen Landesteilen, z.B. bei Saarburg, bei Morbach und im Raum Simmern stellen die Quar- zitlagerstätten die größten Hart- gesteinslieferanten der jeweiligen Region dar. Mit einem Abbauvolu- men, das in diesen drei Teilräumen auf etwa 2 Mio. Tonnen geschätzt wird, sind sie von hoher wirtschaft- Abb. 81: Abbau annähernd weißer Quarzite im Hunsrück bei Argenthal. licher Bedeutung.

67 8 .3 Solegewinnung

Als Sole werden natürliche salzhal- tige, wässrige Lösungen bezeich- net. In Rheinland-Pfalz gibt es heu- te noch drei Gemeinden, in denen Sole gefördert wird: Bad Dürkheim, Bad Münster a. Stein–Ebernburg und Bad Kreuznach. Während in früheren Jahrhunderten ein Sali- nenbetrieb zur Salzgewinnung im Vordergrund stand, werden die Wässer der Solequellen in diesen Gebieten heute ausschließlich zu balneologischen Zwecken genutzt. Sole zählt zu den bergfreien Boden- schätzen.

Folgende Solemengen wurden in den letzten Jahren in Rheinland- Pfalz gehoben (in m3):

2002 2003 2004 2005 24.326 22.487 16.541 26.283

Solequellen in Bad Dürkheim

Urkundlich wurden die Salzquel- len bereits 1136 erwähnt, der Bau und Betrieb einer Saline ist erstmals aus dem Jahr 595 belegt. In den folgenden Jahrhunderten wurde Abb. 83: Saline Bad Dürkheim im Jahr 2005. aus verschiedenen Quellen Salz gewonnen. Noch 817 waren 6 Erwerb der Saline durch die Stadt Geologischer Rahmen und Che- Gradierwerke in Betrieb. Eine 1843 Bad Dürkheim wurden ihr 872 mismus der Solequellen erstellte Statistik gibt die mehrjäh- die Solequellen unter dem Name rigen durchschnittlichen Produkti- „Saline Philippshall“ bergrechtlich Bad Dürkheim, und damit auch onsmengen von vier Solebrunnen verliehen. Dazu kam 1999 das Feld die dortigen Solequellen, liegt in wieder: „Saline Philippshall I“, das unmittel- einem tektonisch stark beanspruch- bar an das ursprüngliche Feld an- ten Gebiet am Westrand des Ober­ Engelsbrunnen 7209,76 Ztr. grenzt. rheingrabens. Hier grenzen die Altbrunnen 7099,30 Ztr. Festgesteine der Haardt (vorwie- Bleichbrunnen 9478,58 Ztr. Heute werden noch zwei als Heil- gend Sandsteine der Trias) an die Vigilius-Brunnen 4325,05 Ztr. quellen anerkannte Solequellen tertiären und quartären Lockerge- (Brunnen) im Gebiet der beiden steine des Oberrheingrabens. In den danach folgenden Jahren Felder für balneologische Zwecke ging die Salzproduktion weiter zu- sowie zur Beaufschlagung eines Während die Bohrung „Frohnmühl- rück und trat in ihrer Bedeutung Gradierwerkes genutzt: Die „Neue quelle“ Solewässer in einer Teufe mit Einweihung eines neuen Sole- Maxquelle“ und die „Frohnmühl- von 00 bis 30 Metern aus ter­ bades im Jahr 847 zurück. Nach quelle“. tiären Gesteinen (Wechsel zwischen

68 Kalkstein, Sand und Ton) fördert, werden die der „Neuen Maxquel- le“ in 20 bis 30 m Tiefe aus Klüften im dort anstehenden Buntsandstein gewonnen.

Die Solewässer der beiden in Be- trieb befindlichen Brunnen in Bad Dürkheim enthalten neben Natri- um als Hauptbestandteil auch nicht unerhebliche Mengen an Calcium, Magnesium und Kalium, die über- wiegend als chloridische Verbin- dungen vorliegen (vgl. Abb. 85). Dem für Trinkkuren verwendeten Wasser wird vor seiner Nutzung in einer speziellen Anlage das Arsen entzogen.

Solequellen in Bad Kreuznach

Die im Raum Bad Kreuznach auf- tretenden Mineralwässer sind seit langer Zeit bekannt. Schon die Kel- ten und Römer schätzten die war- men, salzhaltigen Bad Kreuznacher Mineralquellen. Der erste Brunnen wurde bereits 1732 gebohrt (Karls- haller Bäderquelle). Bis 1743 kamen wahrscheinlich weitere Brunnen im Salinental hinzu. Sie dienten alle der Sole- und damit der Speisesalzge- Abb. 84: Gradierwerk im Salinental bei Bad Kreuznach. winnung. Von 1732 bis 1742 wur- den unter dem Kurfürsten von der eine neue Soletiefbohrung (Theo- Geologischer Rahmen und . Pfalz mehrere Gradierwerke zur Auf- dorshaller Brunnen) bis in eine Teufe Chemismus der Solequellen konzentration des Solewassers er- von 505 m niederbringen. baut. Sie waren ehemals von großer Die salinaren Wässer im Salinental Bedeutung für die Salzgewinnung. Die Salzproduktion wurde zwar dringen auf der NW-streichenden 1999 in Bad Kreuznach ganz ein- Kurpark-Verwerfung empor, an der 1817 wurde Bad Kreuznach zum gestellt, mit ca. 1100 m Länge sind Sedimente des oberen Rotliegen- staatlich anerkannten Heilbad. Die die Gradierwerke in Bad Kreuznach den an den Rhyolith grenzen. erste für Kurzwecke genutzte Quel- jedoch heute in ihrer Funktion als le war die Elisabethquelle. Später Salinen-Freiluft-Inhalatorium die Die Herkunft der salinaren Wässer kamen die Nahe-, Oranien-, Ufer- größten dieser Art in Europa. liegt vermutlich im östlich von Bad und Victoriaquelle dazu. Kreuznach gelegenen Mainzer Be- Die Kurmittel-Produktionsverwal- cken, von wo sie auf tiefreichenden 1997 gingen Gradierwerke und So- tung-GmbH Bad Kreuznach besitzt Bruchzonen in die intensiv geklüf- lequellen in den Besitz der Kurmit- heute zwei Solebergwerke unter teten Gesteine des Rotliegend ein- tel-Produktionsverwaltung-GmbH den Namen „Theodorshalle“ und dringen. Bad Kreuznach über. Diese ließ 1998 „Karlshalle“.

69 Das Brunnenwasser enthält 8 g/l gelöste Mineralstoffe und wird als Heilwasser und fluoridhaltige Natrium-Chlorid-Sole bezeichnet. Daneben besitzt es unter Anderem einen bemerkenswerten Gehalt an Brom- und Jod-Salzen (Abb. 85). Aus diesem Brunnen wird ca. 30 °C warmes Thermal-Solewasser ge- fördert und zur Badetherapie ge- nutzt.

Solequellen in Bad Münster a .. Stein-Ebernburg

Auch die Solequellen im unmit- telbar südlich an Bad Kreuznach grenzenden Bad Münster am Stein- Ebernburg wurden vermutlich bereits durch die Römer genutzt. Urkundlich erwähnt wurden sie erstmals 431 und aus dem Jahre 1490 stammt eine kurfürstliche Ver- leihungsurkunde für die „Salz- und Badebrunnen“.

Heute existiert noch ein Soleberg- werk mit dem Namen „Saline Mün- ster am Stein“. Es ist im Besitz der Stadt Bad Münster am Stein-Ebern- burg, die das bereits 866 durch das damalige Oberbergamt Bonn verliehene Bergwerk 872 kaufte. Die Gemeinde erweiterte und mo- dernisierte in den darauf folgenden Jahren die Werksanlagen und Ba- deeinrichtungen. Der Kur- und Ba- debetrieb erlebte in der folgenden Zeit einen großen Aufschwung, so dass der Gemeinde 1905 das Recht verliehen wurde, sich „Bad“ nen- nen zu dürfen.

Die aus insgesamt sieben Quel- len gewonnene Sole wird heute ausschließlich zu balneologischen Zwecken genutzt. Zwei Gradier- werke stehen zur Freiluft-Inhalati- on zur Verfügung, diverse Einrich- Abb. 85: Chemische Zusammensetzung der Sole-Wässer von Bad Dürkheim, Bad Kreuznach und Bad Münster a. St. (aus: Das Bäderbuch Rheinland-Pfalz). tungen zu Trink- und Bäderkuran-

70 wendungen sowie ein Thermalbad, 8 4. Gold Auf diese Weise könnte die kom- gespeist aus dem bis fast 300 °C merzielle Gewinnung von Gold, die warmen Quellwasser. In den letzten Jahren tätigte ein am Rhein eine lange Tradition hat, Kieswerk am Oberrhein erhebliche in bescheidenem Rahmen eine Re- Geologischer Rahmen und . Investitionen, um das im Rheinsand naissance erfahren (siehe auch Ka- Chemismus der Solequellen enthaltene Gold zu gewinnen. Das pitel „Historischer Bergbau“). Gold kommt in Form von sehr fei- Bad Münster a. Stein–Ebernburg nen Flittern bzw. dünnen Blechen 8 .5 Historischer Bergbau liegt geologisch gesehen inmitten gediegen vor. Es gelang, durch me- des sogenannten „Kreuznacher Rhy- chanische Aufbereitung des Sandes Rheinland-Pfalz ist ein Land mit einer olithes“, einem zur Rotliegend-Zeit in Zentrifugen ein schmelzfähiges weit zurückreichenden Bergbautra- entstandenen Vulkanit-Massiv. Auf Schwermineralkonzentrat herzu- dition. Die Vielzahl und Vielfalt der Klüften in diesem ca. 290 Millionen stellen. Hieraus konnte Gold mit Lagerstätten, die im Landesgebiet Jahre alten Gestein steigen hier sa- einem Reinheitsgrad von 924/1000 auftreten, sucht ihresgleichen und linare Wässer auf, die ursprünglich (22 Ct) erschmolzen werden. Die die historische Produktion hatte bei vermutlich, ähnlich wie die bei Bad technische Erprobungsphase ist einigen Rohstoffen zeitweise inter- Kreuznach, aus den Gesteinen des abgeschlossen. Die Aufnahme der nationale Bedeutung. Während östlich gelegenen Mainzer Beckens routinemäßigen Goldproduktion heute fast ausschließlich nichtme- stammen. erfolgt im Laufe des Jahres 2007. tallische mineralische Rohstoffe ge-

Wie die in Bad Kreuznach geför- derten Wässer handelt es sich hier auch um eine als Heilwasser an- erkannte, fluoridhaltige Natrium- Chlorid-Therme, die einen bemer- kenswerten Gehalt an Brom- und Jod-Salzen besitzt (Abb. 85).

Eine Besonderheit der Wässer ist der Gehalt an darin gelöstem Ra- don (107-159 Bq/I), das ebenfalls zu Heilzwecken eingesetzt wird.

Wirtschaftliche Bedeutung der Solegewinnung

Die Solegewinnung und -nutzung besitzt in Rheinland-Pfalz für die noch verbliebenen Standorte eine große wirtschaftliche Bedeutung. Zwar gibt es heute in den drei Gewinnungsbetrieben selbst nur wenige Beschäftigte (< 0 Per- sonen), aber die von diesen ge- förderte Sole ist die Grundlage für bedeutende Kur- und Heilbetriebe in den Gemeinden, die dort einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar- stellen und zahlreiche Arbeitsplätze Abb. 86: Wahrzeichen des Siegerland-Westerwäder Eisenerzbergbaus: Der Förderturm über Schacht 2 sichern. der ehemaligen Grube Georg an der BAB A3 bei Willroth/Westerwald.

71 fanden sich im Siegerland und We- sterwald. Dort wurden seit vorge- schichtlicher Zeit bis zum Jahr 1965 hydrothermal entstandene Siderit- Ganglagerstätten im devonischen Grundgebirge abgebaut. Die Sie- gerländer Erze waren wegen ihres relativ hohen Mangangehaltes zur Erzeugung von Spiegeleisen (Eisen- Mangan-Legierung mit 5 - 30 % Mn) gefragt. Während des 19. Jahr- hunderts existierten Hunderte von meist kleinen Bergwerken, zuletzt wurden noch zwei leistungsfähige Gruben betrieben.

Auch in der Eifel, im Hunsrück und im Taunus wurden Eisenerze, meist aus kleinen Lagerstätten, gefördert. Sie begründeten jeweils eine regi- onal bedeutende Montanindustrie. Die Eisenerze des Stumpfwaldes bei Kaiserslautern dienten bereits Kelten und Römern als Rohstoff. Im südlichen Pfälzerwald nahe der Grenze zu Frankreich wurden Brauneisenstein-Gänge im Bunt- sandstein abgebaut.

Die bedeutendste Manganerzla- gerstätte von Rheinland-Pfalz war bei Waldalgesheim in der Gru- be Dr. Geier aufgeschlossen. Das Bergwerk war bis in die 970er Jahre in Betrieb, zuletzt wurde un- tertägig Dolomitstein gebrochen, in dem die Manganerze in Form von Karst- und Schlottenfüllungen Abb. 87: Tagesanlagen der Manganerzgrube Dr. Geier, Schachtanlage Amalienshöhe (Waldalges- auftraten. heim), erbaut von 1916 bis 1918: Oben während der Betriebszeit, unten im Jahr 2001. Die Anlagen gelten als architektonisch herausragendes Beispiel einer Industrieanlage (denkmalgeschützt). Nach heutigen Maßstäben besitzt nutzt werden („Steine und Erden“), Altablagerungen nach dem BBod- keine der Eisenerzlagerstätten mehr war früher vor allem die Gewinnung SchG dar, die ein Handeln durch eine wirtschaftliche Bedeutung. Die von Eisen-, Mangan-, Blei-, Zink-, die Bodenschutzbehörden erfor- meisten Bergwerke wurden wegen Quecksilber-, Silber- und Kupfer- derlich machen. Erschöpfung der Vorkommen still- erzen sowie Schwerspat, Stein- und gelegt. Nur wenige Gruben enthal- Braunkohle relevant. Insbesondere Eisen- und Manganerze ten noch größere Vorräte an Erz, die historischen Bergbaustandorte so dass eine Wiederaufnahme des auf Buntmetalle stellen vielfach alt- Die bedeutendsten Eisenerzvor- Bergbaus unwahrscheinlich ist. lastenrelevante Altstandorte oder kommen von Rheinland-Pfalz be-

72 Abb. 88: Rhodochrosit oder Himbeerspat aus der Grube Dr. Geier bei Abb. 89: Tagesanlagen der Blei-Zink-Erzgrube Mühlenbach bei Koblenz Waldalgesheim. Das Bergwerk war für seine Mineralfunde bekannt. in den 1950er Jahren.

Nichteisenmetallerze Zeitweise von überregionaler Be- Silberproduzenten. Eine Besonder- deutung waren die Kupfererzre- heit der Lagerstätte Obermoschel Die wichtigsten Nichteisenmetal- viere an der Oberen Nahe und in ist das Vorkommen sehr seltener lerz-Vorkommen von Rheinland- der Nordpfalz. Zuletzt wurden die­ Minerale, die den Ort in Fachkrei- Pfalz waren die Zink-, Blei- und se überwiegend in vulkanischen sen weltberühmt gemacht haben. Kupfererze – zum Teil mit geringen Gesteinen des Rotliegend auftre- Von hier stammen beispielsweise die Silbergehalten – in den Revieren tenden Mineralisationen während dort erstmals entdeckten Minerale an Rhein, Lahn und im Hunsrück. der 930er Jahre untersucht. Die Moschelit und Moschellandsbergit. Die ebenfalls auf hydrothermalen Reviere von Imsbach (dort mit Lagerstätten bauenden Bergwerke Kobalt und Silber) und Fischbach/ Gold wurde aus so genannten Sei- waren teils bis in die zweite Hälfte Nahe lieferten vor allem vom 5. fenlagerstätten am Rhein gewon- des 20. Jahrhunderts in Betrieb, so bis zum 8. Jahrhundert nennens- nen. Es tritt dort in dunklen, feinkör- beispielsweise die Gruben Mühlen- werte Mengen an Erz. Das Fisch- nigen Sandschichten in Form kleiner bach bei Koblenz, Gute Hoffnung bacher Kupfer wurde europaweit Plättchen auf. Sein Ursprung sind bei Werlau, Rosenberg bei Brau- gehandelt, es hatte durch seine la- die Alpen, der Schwarzwald und bach, Barbarasegen bei Altlay und gerstättenbedingten Eigenschaften die Vogesen. Es wurde im Rhein bis Holzappel an der Lahn. einen ausgezeichneten Ruf. nach Rheinland-Pfalz transportiert. Die Blütezeit der Goldwäsche am Mit dem Verfall der Blei- und Zink- Eine Sonderstellung unter den rhein- Rhein lag um das Jahr 790. Wei- preise am Weltmarkt wurden die land-pfälzischen Erzvorkommen neh­ tere Goldvorkommen in geringer Bergwerke unrentabel, zum Teil wa- men die Quecksilbererze der Nord- Menge gibt es in Bachsedimenten ren auch die Lagerstätten erschöpft. pfalz ein. Über Jahrhunderte waren im Hunsrück. Auch in der Eifel gab es zahlreiche diese Lagerstätten neben Idria in Vorkommen, wie beispielsweise bei Slowenien und Almaden in Spa- Nichtmetall-Erze Bleialf und bei , ebenso nien die bedeutendsten Europas. im südlichen Pfälzer Wald. Bunt- Zuletzt wurde während des 2. Welt- Baryt (Schwerspat) wurde in Rhein- metallerze traten auch beibrechend krieges Quecksilber als strategisches land-Pfalz bis in die 1970er Jahre ab- in den oberen Teufen der Eisenerz- Metall in Obermoschel, bei Feil- gebaut (Grube Clarashall bei Baum- gänge des Siegerlandes und We- bingert und am Stahlberg bei Rocken- holder). Die größten Vorkommen sterwaldes auf, wo sie teilweise mit hausen gewonnen. Zeitweise waren lagen im Saar-Nahe-Bergland bei gewonnen wurden. diese Lagerstätten auch wichtige Baumholder, Erzweiler und Wolf-

73 Abb.92: Das Silber-Quecksilber-Mineral Mo- schellandsbergit wurde erstmals in Obermo- schel in den Quecksilbererzbergwerken gefun- den und nach dem Erstfundort benannt.

(Taunus, Lahngebiet) besaß nur lo- kale Bedeutung in Rheinland-Pfalz.

Eine Besonderheit stellt die ehema- lige bergmännische Gewinnung von Schmucksteinen (i. W. Achat, Jaspis und Chalcedon, auch Amethyst, Rauchquarz) dar. Die Vorkommen in permischen vulkanischen Gestei- Abb. 90: Mittelalterliche Grubenbaue des Kupferzbergwerks Katharina I bei Imsbach (Donners- bergkreis). nen bei Idar-Oberstein begründe- ten die dortige Edelsteinindustrie. stein. Es sind hydrothermal entstan- Grundgebirge, betrieben (Uersfeld, dene Ganglagerstätten in Rotlie- Müllenbach, Kelberg). Auch an der Ausblick gend-Gesteinen, die oft in den obe- Landesgrenze zum Saarland bei Ei- ren Teufen Quecksilbererze führten. sen wurde Baryt abgebaut. Nach heutigem Sachstand ist es In der Eifel wurden ebenfalls Schwer- unwahrscheinlich, dass der Metall­ spatbergwerke auf hydrothermalen Die bergmännische Gewinnung erzbergbau in Rheinland-Pfalz eine Vorkommen, dort im devonischen von Alaunschiefer und Phosphorit Renaissance erfährt. Gleichwohl ist bei ungünstigen Entwick- lungen auf dem Rohstoffsektor nicht auszuschließen, dass ein- zelne Vorkommen einer erneuten Evaluierung unterzogen werden. Eine aktuelle wirtschaftliche Be- deutung besitzen die ehemaligen Gruben zum Teil dennoch: Als touristische Ziele erfahren sie eine Folgenutzung als Besucherberg- werke und Museen im Rahmen des Geotourismus. So ist neben dem Erhalt einer jahrhundertelan- gen Bergbautradition auch heute noch eine nachhaltige Wertschöp- Abb. 91: Das legendäre Rheingold (Bildbreite ca. 2 mm). fung möglich.

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