BEGRÜNDUNG / UMWELTBERICHT zum FLÄCHENNUTZUNGSPLAN der STADT OBERHOF

(Quelle: www.WANDERKOMPASS.DE/THUERINGER-WALD/OBERHOF; Masepo GmbH Marketing Service Pool)

Oktober 2020 *

AUFTRAGGEBER: STADT OBERHOF ZELLAER STRASSE 10 98559 OBERHOF

AUFTRAGNEHMER: PLANUNGSBÜRO KEHRER & HORN GBR FREIE STADTPLANER PLATZ DER DEUTSCHEN EINHEIT 4 98527

BEARBEITER: DIPL.-ING. ARCH. H. HORN DIPL.-ING. S. POSERN DIPL.-ING. (FH) N. KEHRER

STAND: Oktober 2020 * (Vorentwurf)

* mit Aktualisierungen von Dezember 2020 Inhaltsverzeichnis Seite

1. Vorbemerkungen ……………………………………………………………………..……. 1 1.1 Aufgabe und Ziel 1.2 Rechtliche Wirkungen 1.3 Planungshoheit 1.4 Funktion 1.5 Gesetzliche Grundlagen 1.6 Planungen innerhalb der Stadt

2. Natürliche Gegebenheiten ……..………………………………………………………… 4

3. Lage, Siedlung und Bauflächen (Bestand) …...... ……………………...………….… 7 3.1 Lage 3.2 Siedlung 3.3 Bau-, Grün-, Verkehrs- und Versorgungsflächen (Bestand)

4. Vorgaben überörtlicher Planungen …………………………………………………..… 11 4.1 Regional- und Landesplanung nach Regionalplan Südwestthüringen 4.2 Integriertes Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) Oberhof 4.3 Natur- und Landschaftsschutz 4.4 Abgrabungen / Aufschüttungen 4.5 Altlastflächen / Altablagerung 4.7 Denkmale

5. Bevölkerungsprognose …………………………..………………………………………. 20 5.1 Modellbeschreibung 5.2 Ex-Post-Analyse 5.3 Annahmen über die Entwicklung der Merkmale 5.4 Künftige Bevölkerungsentwicklung (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Bevölkerungsprognose Stadt Oberhof 2030; August 2020)

6. Infrastruktur ………………………………………………………………………………… 24 6.1 Soziale Infrastruktur 6.2 Hotel- und Gastgewerbe 6.3 Frei- und Erholungsflächen 6.4 Sonderbauflächen 6.5 Technische Infrastruktur

7. Wirtschaft und Beschäftigung ………………………………………………………….. 32

8. Wohnbauflächenprognose ……...... ……………………...... ……….. 35 8.1 Beschreibung der Ist-Situation 8.2 Ex-Post-Analyse 8.3 Modellbeschreibung 8.4 Annahmen über die Entwicklung der Modellparameter 8.5 Wohnbauflächenbedarf (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Wohnbauflächenprognose Stadt Oberhof 2030; August 2020

9. Planflächen ….……………………………………………………………………...... ……... 38 9.1 Allgemeine Planungsziele und Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung 9.2 Gebietsausweisung Planungen (Zuarbeit: Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober/Dezember 2020)

______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

10. Umweltbericht - Allgemeiner Teil ……………..………………………………………... 83 10.1 Einleitung 10.2 Übergeordnete Ziele 10.3 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 10.4 Prognose 10.5 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen 10.6 Alternativen 10.7 Ergänzende Angaben 10.8 Monitoring 10.9 Zusammenfassung (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung; Erfurt Oktober/Dezember 2020“)

11. Quellenverzeichnis …………………….………..………………………………………... 135

Anlagenverzeichnis

Anlage I Bevölkerungsprognose Stadt Oberhof 2030 (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH; August 2020)

Anlage II Wohnbauflächenprognose Stadt Oberhof 2030 (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH; Erfurt August 2020

Anlage III Karte „Wanderwege“

* mit Aktualisierungen von Dezember 2020

______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

1. Vorbemerkungen

1. Vorbemerkungen Der Stadtrat von Oberhof beschloss am 07.05.2019 (Beschluss-Nr.: 47-066-19) die Aufstellung des Flächennutzungsplanes für die Stadt Oberhof. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens beauftragte die Stadt am 13.05.2020 das PLANUNGSBÜRO KEHRER & HORN GBR mit der Erarbeitung des Flächennutzungsplanes und eines integrierten Stadtent- wicklungskonzeptes (ISEK – QUAAS STADTPLANER). Der Flächennutzungsplan soll insbesondere die Sicherung und Entwicklung der Stadt Oberhof als Sport- und Tourismuszentrum und die damit erforderlichen Infrastruktureinrichtungen zum Inhalt haben. Das bedeutet, vorhandene Nutzungen zu sichern, Alternativen bei bestehenden Nutzungskonflikten zu prüfen und Entwicklungsflächen für den Wohnungsbau sowie für die Bereiche Sport und Tourismus auszuweisen. Zuarbeiten zu den Themenkomplexen „Bevölkerungsprognose“, „Wohnbauflächenprognose“, „Eingriffs-/ Ausgleichsbilanzierung“ sowie „Eingriffsprognose“ wurden durch die LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH geleistet.

1.1 Aufgabe und Ziel Die Aufstellung des Flächennutzungsplanes ist für die Sicherung und die weitere Entwicklung der Stadt unumgänglich. Durch die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes kann eine geordnete städtebauliche Entwicklung, entsprechend der vorgenannten Maßgaben, erreicht und der Gemeinde für die folgenden 10 bis 15 Jahre Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt und gesichert werden. Das Planungsziel wird unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung, des Bedarfes an Bauflächen und unter Beachtung der Möglichkeiten der Innenentwicklung umgesetzt. Gleichzeitig sollen aktuelle örtliche und überörtliche Fachplanungen in der Planung dargestellt werden, um eine frühzeitige Berücksichtigung bei zukünftigen Entwicklungsabsichten zu ermöglichen.

Der Flächennutzungsplan ist ein effektives Planwerk mit der Zielstellung einer koordinierten Nutzungs- entwicklung für die Gemeinde unter Berücksichtigung der örtlichen Besonderheiten. Er stellt damit eine qualitative, städtebaulich abgestimmte Entwicklung der Gemeinde dar.

Im Flächennutzungsplan ist für das Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Ent- wicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde in den Grundzügen darzustellen (§ 5 Absatz 1 Satz 1 BauGB). Der Flächennutzungsplan dokumentiert damit die Planungsabsichten der Städte und Gemeinden in Plan und Text.

Der Flächennutzungsplan dient als vorbereitender Bauleitplan für die nachfolgende verbindliche Bauleit- planung (Bebauungsplan) als Grundlage, da Bebauungspläne gemäß § 8 Abs. 2 BauGB aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln sind.

1.2 Rechtliche Wirkungen Unmittelbare rechtliche Wirkungen hat der Flächennutzungsplan nur gegenüber den Gemeinden und gegenüber den Ämtern und Stellen, die Träger öffentlicher Belange sind. Der Flächennutzungsplan schafft kein allgemein verbindliches Baurecht und hat grundsätzlich keine unmittelbare Auswirkung gegenüber dem bauwilligen Bürger. Die Begründung mit Aussagen zu Zielen, Zwecken und wesentlichen Auswirkungen ist dem Flächen- nutzungsplan entsprechend § 2a BauGB beizufügen und wird nicht Bestandteil des Planes. Der Umweltbericht bildet einen gesonderten Teil der Begründung. Er beschreibt und bewertet nach Anlage 1 zum BauGB das Ergebnis der Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, in dem die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und die Belange des Umweltschutzes dargelegt werden.

Trotz dieser Einschränkungen eröffnet der Flächennutzungsplan den Gemeinden die Möglichkeit, früh- zeitig eigene räumliche Leitvorstellungen zu entwickeln, zu koordinieren und Prioritäten hinsichtlich der künftigen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung zu setzen.

1.3 Planungshoheit Der Flächennutzungsplan ist ein wichtiges Instrument zur Durchsetzung des grundgesetzlich garantierten Selbstverwaltungsrechts, welches die kommunale Planungshoheit einschließt (Artikel 28 Absatz 2 GG). Dahingehende Einschränkungen bestehen durch übergeordnete Planungen und nachrichtlich zu über- nehmenden Festsetzungen.

1.4 Funktion Eine wichtige Funktion erhält der Flächennutzungsplan darüber hinaus aus § 8 Absatz 2 BauGB, wonach die unmittelbar rechtsetzenden Bebauungspläne aus dem Flächennutzungsplan oder parallel mit ihm (§ 8 Absatz 3 BauGB) zu entwickeln sind. Der Flächennutzungsplan bildet somit die erste Stufe im zweistufi- gen Planungssystem des Baugesetzbuches mit der vorbereitenden Bauleitplanung (Flächennutzungs- planung) als erster Stufe und der verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplanung) als zweiter Stufe. ______1 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

1. Vorbemerkungen

Er bewirkt damit eine Selbstbindung der Gemeinde, die ihre verbindliche Bauleitplanung an den im Flächennutzungsplan dargestellten Planungsvorstellungen auszurichten hat. Bei wesentlichen Abwei- chungen von den Darstellungen des Flächennutzungsplanes ist dieser zu ändern.

1.5 Gesetzliche Grundlagen Dieser Flächennutzungsplan wurde aufgrund folgender Rechtsgrundlagen erarbeitet:

1. Raumordnungsgesetz (ROG) vom 22.12.2008 (BGBl. I S.2986), in der derzeit gültigen Fassung

2. Baugesetzbuch (BauGB) vom 03.11.2017 (BGBl. I, S. 3634), in der derzeit gültigen Fassung

3. Baunutzungsverordnung (BauNVO) vom 21.11.2017 (BGBl. I, S. 3786), in der derzeit gültigen Fassung

4. Planzeichenverordnung (PlanZV) vom 18.12.1990 (BGBl. I 1991, S. 58), in der derzeit gültigen Fassung

5. Thüringer Bauordnung (ThürBO) vom 25.03.2014 (GVBl. S. 49), in der derzeit gültigen Fassung

6. Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) vom 17.05.2013 (BGBI. I S. 1274), in der derzeit gültigen Fassung

7. Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz - WHG) vom 31.07.2009 (BGBI. I S. 2585, in der derzeit gültigen Fassung

8. Thüringer Wassergesetz (ThürWG) vom 28.05.2019 (GVBI. S. 74), in der derzeit gültigen Fassung

9. Thüringer Gesetz zur Ausführung des Bundesnaturschutzgesetzes und zur weiteren landesrechtlichen Regelung des Naturschutzes und der Landschaftspflege (ThürNatG) vom 30.07.2019 (GVBI. S. 323)

10. Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29.07.2009 (BGBl. I S. 2542), in der derzeit gültigen Fassung

11. Thüringer Denkmalschutzgesetz (ThDSchG) vom 14.04.2004 (GVBI. S. 465), in der derzeit gültigen Fassung

12. Thüringer Kommunalordnung (ThürKO) vom 28. 01.2003 (GVBI. S. 41), in der derzeit gültigen Fassung

13. Thüringer Waldgesetz (ThürWaldG) vom 18.09.2008 (GVBI. S. 327), in der derzeit gültigen Fassung

14. Regionalplan Südwestthüringen Bekanntmachung vom 09.05.2011 (Nr. 19/2011 Thüringer Staatsanzeiger) und 1. Änderung am 30.07.2012 (Nr. 31/2012 Thüringer Staatsanzeiger)

15. Bundesfernstraßengesetz (FStrG) vom 28.6.2007 (BGBl. I S. 1206), in der derzeit gültigen Fassung

16. Thüringer Straßengesetz (ThürStrG) vom 07.05.1993 (GVBl. S. 273), in der derzeit gültigen Fassung

17. Thüringer Verordnung über das Landesentwicklungsprogramm (LEntwPrgVTH 2014) vom 15.05.2014 (GVBl. S. 205)

______2 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

1. Vorbemerkungen

1.6 Planungen innerhalb der Stadt Oberhof Für die Stadt Oberhof liegt eine Vielzahl von Planungen vor. Nachfolgend sind diese in den Tabellen 1 und 2 nach Kategorien erfasst. Unterschieden werden informelle Planungen (Tabelle 1) und verbindliche Planungen (Tabelle 2; Vollständigkeit ohne Gewähr).

Städtische Planungen sowie übergreifende Planungen bzw. das Territorium beeinflussende Planungen:

Name der Planung Datum der Erarbeitung REK „Raum um Oberhof“ 1995 REK Oberzentrum 1995 Verkehrskonzept 1996 Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg 1997 Biotopkartierung / Erfassung schutzwürdiger Biotope - Ganzheitliches Entwicklungskonzept für die Rennsteigstadt Oberhof 12/2006 Masterplan „Wintersport und Tourismus im Thüringer Wald“ 2007 „Nordic Sports area Grenzadler“ - „Bergerlebnis Oberhof“ - Städtebaulicher Ideenwettbewerb Oberhof 2015 2009 Genial Zentral Oberhof 2015 Workshop 8/2009 Ausführung 1. bis 3. BA aus dem Ergebnis des Wettbewerbes Informelle Planung Oberhof 2003 Verkehrskonzept zur Biathlon WM 2004 Rahmenentwicklungsplan Oberhof 2004 Imagebroschüre Oberhof - Tourismuskonzept 2008 Fortschreibung Verkehrskonzept 2010 Handlungskonzept Wintersport- und Tourismuszentrum Oberhof 2010 Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Oberhof 2014 Integriertes Wärmeversorgungskonzept für die Stadt Oberhof 2014 Weiterentwicklung der Stadt Oberhof – Oberhof 2020 2014 Regionales Entwicklungskonzept „Entwicklung Oberzentrum in Bearbeitung Südthüringen“ seit 06/2020 (wieder) in Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Bearbeitung Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) seit 06/2020 in Bearbeitung Tabelle 1: Informelle Planungen

Bebauungspläne und Satzungen:

Name des Bebauungsplanes Datum der Genehmigung Bebauungsplan „Zum Kehltal“ 09/2011 Bebauungsplan Wohngebiet „Oberer Schlossberg“ 09/2002 Bebauungsplan Wohnbebauung „Schlossberg“, 1. Änderung 11/1997 Bebauungsplan „Stadtmitte Oberhof“ 08/2012 Bebauungsplan „Tourismus- und Sportzentrum Grenzadler“, Stadt 08/2012 Oberhof / Stadt Steinbach-Hallenberg / Gemeinde Oberschönau Bebauungsplan „Eckardskopf“ 09/2011 Bebauungsplan Sondergebiet „Hotel am Schützenberg“ 12/2019 Bebauungsplan Sondergebiet „Erlebnispark Oberhof“ 12/2020 Bebauungsplan Wohngebiet „Am Dimitroff“ 09/2020 Bebauungsplan Sondergebiet „Golfareal Schuderbachwiese“ in Bearbeitung Bebauungsplan „Schlossberg Village“ in Bearbeitung Bebauungsplan Sondergebiet „Rennschlitten- und Bobbahn / Fall- in Bearbeitung bachhang“ Tabelle 2: Verbindliche Planungen

______3 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

2. Natürliche Gegebenheiten

2. Natürliche Gegebenheiten

Naturraum und Landschaftsstruktur Oberhof liegt im Mittelgebirge „Thüringer Wald“ in etwa 815 m Höhe. Südlich des Ortes verläuft der „Renn- steig“, der den Kamm des Gebirges darstellt. Die Stadt liegt auf einer Hochfläche, weshalb es im bebauten Gebiet keine großen Höhenunterschiede gibt. Direkt ans Stadtgebiet grenzt südlich der 904 m hohe „Schützenberg“. Etwa vier Kilometer südöstlich liegen mit dem 983 m hohen „Großen Beerberg“ und dem 978 m hohen „Schneekopf“ die beiden höchsten und bekanntesten Berge Thüringens. Südwestlich von Oberhof liegen auch zwei Rennsteigpässe - der „Grenzadler“ (ehemalige Sächsisch-Preußische Grenze) und das „Rondell“. Sie waren seit alters her Übergänge von Handelsstraßen. Bei Oberhof entspringen auch mehrere Flüsse, die „Gera“ im Osten, die „Ohra“ im Norden, die „Hasel“ im Süden und die „Schönau“ im Westen (detaillierte Information siehe Umweltbericht Pkt. 2.1.1 Schutzgut Landschaft).

Rohstoffgeologie / Altbergbau „[…] Im Bereich des FNP sind bereichsweise Rhyolithe der Oberhof-Formation (Unterrotliegend) verbreitet. Diese Gesteine können sich als silikatische Hartgesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt eignen. Rohstoffsicherungsinteressen bestehen derzeit jedoch nicht. […]“ (Quelle: Stellungnahme THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE vom 20.10.2006)

Nach derzeitigem Kenntnisstand im Altbergbaukataster des Freistaates Thüringen befinden sich im Plan- gebiet keine Altbergbaugebiete.

Hydrogeologie / Trink- und Grundwasserschutz „[…] Im Rotliegendfestgestein folgt die Wasserführung den Klüften, Rissen und Schichtfugen. Es handelt sich stets um schwebende Schichtwässer. […]“ (Quelle: Stellungnahme THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR GEOLOGIE vom 10.07.1998)

Das Plangebiet beinhaltet als Quellbereich diverse Fließgewässer, beispielhaft zu nennen sind „Haselbach“, „Silbergraben“, „Langer Grund“, „Eimersbach“, die als Zuflussbäche den Wasserbedarf der „Ohra-Talsperre“, der „Lütsche-Talsperre“ und der „Wilden Gera“ sichern (detaillierte Information siehe Umweltbericht Pkt. 2.1.1 Schutzgut Wasser).

Natürliche Stillgewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden. Es existieren künstliche Stillgewässer, die in der Regel sehr klein sind und hauptsächlich als Lösch- oder Zierteiche angelegt wurden (detaillierte Infor- mation siehe Umweltbericht Pkt. 2.1.1 Schutzgut Wasser).

Im Plangebiet befinden sich sowohl festgesetzte als auch geplante Trinkwasserschutzgebiete der Zonen II und III. So ist fast das gesamte Plangebiet, bis auf kleinere Bereiche im Nordosten und Südwesten, als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen. Schutzgebiete der Zone I sind im Geltungsbereich des FNP nicht vorhanden (detaillierte Information siehe Umweltbericht Pkt. 2.1.2 Trinkwasserschutzgebiete und Begrün- dung Pkt. 4.4 Natur- und Landschaftsschutz - Trinkwasserschutzgebiete).

Ingenieurgeologie / Baugrundbewertung „[…] Die Lage der Bebauungsflächen beschränkt sich zumeist auf die Gipfelflächen und flachen Oberhänge der Berge, die aufgrund der Lage der Stadt in der Kammregion des „Thüringer Waldes“ vorherrschen und auf die Talanfänge. Die geomorphologisch komplizierten Verhältnisse im Bereich der schnell steil abfal- lenden Talhänge werden mit Ausnahme einiger Wintersportanlagen (Rodelbahn) weitgehend gemieden. Der tiefere Untergrund besteht im Raum der ausgewiesenen Bebauungsflächen aus einem Festgesteins- komplex, er sich aus einem störungsbedingten Wechsel von rhyolithischen Vulkaniten, Tuff- und Sediment- gesteinen der Oberhof-Folge des Rotliegend zusammensetzt und als Fels angesprochen werden muß (Bodenklasse 6 - 7). Aufgelagert ist meist eine ≤ 2 m mächtige Lockergesteinsdecke aus basalem Grob- schutt und oberer Fließerde. In Quellmuldenbereichen der Talanfänge können lokal auch anmoorige Schluffe vorkommen. Vor allem größere Bauten sollten einheitlich im Festgestein gegründet werden, dessen gute bis sehr gute Tragfähigkeit in der Regel Bodenpressungen > 400 kN/m² zulässt. Die Anlage von Kellern oder Tiefgaragen erfordert einen nicht unerheblichen Gewinnungsaufwand. Im Festgestein ist Grundwasserführung an das Kluftsystem gebunden. Die Zuflussraten können temporär stärker schwanken. Mit höheren Zuflussmengen muss im Bereich von Tuffgesteinen und Störungen gerechnet werden. In den Lockergesteinsdecken treten zeitweise auch schwebende, oberflächennahe Grundwässer auf. Die sehr weichen Wässer können schwach betonangreifend sein. Bei Bebauungen in Talanfängen und Talsohlenbereichen ist permanentes oberflächennahes Grundwasser zu erwarten, dass unter Umständen besondere Isolationsmaßnahmen an Gründungskörpern erfordert. Eventuell vor- kommende anmoorige Bildungen sind zur Gründung nicht geeignet. Bei Gründungen in Hanglagen sollte auf eine gute Drainage gegen zusetzendes Hang- und Kluftwasser geachtet werden. […]“ (Quelle: Stellungnahme THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR GEOLOGIE vom 10.07.1998)

______4 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

2. Natürliche Gegebenheiten

Bodengeologie / Geotopschutz Insgesamt sind 8 Leitbodenformen im Untersuchungsraum vorhanden (vgl. Abbildung 1). Die vorherr- schende Leitbodenform ist dabei Skelettboden bis steiniger, sandiger Lehm (p 2), welcher weite Teile des Geltungsbereiches einnimmt. Diese Bodenform ist der Gruppe der geringwertigeren Böden über Porphyr- substrat zuzurechnen, da nährstoffarmer Quarzporphyr dominiert. Diese Böden weisen eine schwankende, meist geringe bis mittlere Wasserspeicherfähigkeit sowie eine starke bis sehr starke Ver-sauerungstendenz auf (Quelle: TLUG „DIE LEITBODENFORMEN THÜRINGENS“, WEIMAR, 2000). Daneben sind die übrigen Leitbodenformen inselartig innerhalb des Skelettbodens verteilt. Dazu zählen sandiger Lehm, steinig, grusig (p 1), der zur Gruppe der „besseren“ Böden über porphyrischem Substrat zählt. Der Boden ist gründig und oft in Unterhang- und Hangfußbereichen bei größeren Schuttmächtig- keiten anzutreffen. Es herrscht eine schwankende Wasserspeicherfähigkeit vor, die im Durchschnitt als mittel einzuschätzen ist. Der Boden weist eine starke Versauerungstendenz auf (ebd.). Drei Leitbodenformen der Rotliegendgesteine sind hauptsächlich im Westen und Südwesten des Plange- bietes situiert. Dabei handelt es sich zum einen um die Bodenform sandiger Lehm, steinig (r 1), die als aus- gesprochene Gebirgsbodeneinheit zu bezeichnen ist. Die Wasserspeicherfähigkeit ist in Abhängig-keit von der Mächtigkeit der lehmig-steinigen Lockerdecke und dem Feinerdeanteil stark schwankend und im Durchschnitt als mittel einzuschätzen. Durch rasch wechselnden Ton- und Sandanteil finden sich durch- lässige (austrocknende) neben staunassen Stand- orten. Der Boden neigt stark zur Versauerung und hat substratbedingt eine rötliche Bodenfarbe (ebd.). Zur selben Gruppe der Rotliegendgesteine zählt die Leitbodenform Skelettboden, lehmig, sandig (r 2), die auch in Nachbarschaft zu r 1 im Plangebiet zu finden ist. Diese Böden gehören zur Gruppe der geringwerti- geren Böden über Rotliegendsubstraten. Sie weisen eine geringe Wasserspeicherfähigkeit auf, zum Teil handelt es sich um durchlässige (austrocknende) Standorte. Die Bodenfarbe ist ebenfalls rötlich und aufgrund der generell starken Versauerungstendenz herrscht i.d.R. eine stark behinderte Bearbeitbarkeit bzw. eine gänzliche Verhinderung der Ackernutzung durch hohen Steingehalt und das vorhandene Relief vor (ebd.).

Abbildung 1: Ausschnitt aus Bodengeologischer Karte mit Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes der Stadt Oberhof (QUELLE: TLUBN; BGKK 100, Abbildung unmaßstäblich)

Beim dritten Rotliegendgestein im Plangebiet handelt es sich um Lehm, steinig, tonig – Staugley (r 3). Diese Bodenform kommt im Vergleich zu den beiden vorhergehenden nur kleinflächig im Plangebiet vor und hat eine durchschnittlich starke Tendenz zu Staunässe, so dass von einem unausgeglichenen Wasserhaushalt mit Vernässung während der überwiegenden Zeit des Jahres zu sprechen ist (ebd.). Im Plangebiet sind auch „Sedimente der Auen und Feuchtgebiete“ anzutreffen. Dazu zählt die Leitboden- form Lehm-Vega (Nebentäler) (h3l), die allerdings im Untersuchungsraum lediglich im südwestlichen Geltungsbereich entlang des Lubenbaches vorhanden ist. Diese Bodenform verfügt über eine hohe Wasserspeicherfähigkeit i.d.R. mit besonders frühjährlich wirksamer Vernässungstendenz. Es besteht ein vergleichsweise hohes Nährstoffpotential. Eine Kalkreserve ist z.T. vorhanden (ebd.). Weitaus häufiger ist entlang der Fließgewässer die Leitbodenform Sand bis sandiger Lehm-Vega (h3s) vorzufinden. Diese Bodenform weist in ihren Bodeneigenschaften eine große Schwankungsbreite auf. So sind eine periodische, insbesondere frühjährliche Vernässung sowie eine potentielle Versauerung festzu- stellen (ebd.). Entlang des Silbergrabens, des Eimersbaches, des Sattelbaches, des Steinbachs und des Kernwassers ist diese Bodenform beheimatet. Als letzte Leitbodenform im Plangebiet ist Torf – Gleyanmoor (hm3) zu nennen. Hierbei handelt es sich um insgesamt drei sehr kleinflächige Bereiche, die sich im Stadtgebiet von Oberhof sowie am westlichen Plangebietsrand befinden. Die Böden weisen eine zeitlich überwiegende, durch Grundwasser und Staunässe bedingte Oberbodenvernässung auf sowie eine starke potentielle Versauerung (ebd.; vgl. Abbildung 1, detaillierte Information siehe Umweltbericht Pkt. 2.1.1 Schutzgut Boden).

Im Plangebiet befinden sich geschützte Geotope. Dabei handelt es sich um den Räuberstein bei Oberhof (Porphyrfelsen der Oberhöfer Schichten), Aufschluss am Lochbrunnen bei Oberhof (international bekann- ter Fossilfundpunkt) und den Bächertalfelsen am Bahnhof Oberhof (Quarzporphyrfelsen der Oberhöfer Schichten). (Quelle: Stellungnahme THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR GEOLOGIE vom 10.07.1998) ______5 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

2. Natürliche Gegebenheiten

Erdaufschlüsse (Erkundungs- und Baugrundbohrungen, Grundwassermessstellen, geophysikalische Messungen) sowie größere Baugruben sind dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Natur- schutz rechtzeitig anzuzeigen, damit eine geologische und bodengeologische Aufnahme zur Erweiterung des Kenntnisstandes über das Gebiet erfolgen kann. Rechtliche Grundlagen dazu sind das „Gesetz über die Durchforschung des Reichsgebietes nach nutzbaren Lagerstätten (Lagerstättengesetz)“ in der Fassung vom 02. März 1974 (BGBI. 1, 5. 591), die „Verordnung zur Ausführung des Gesetzes über die Durch- forschung des Reichsgebietes nach nutzbaren Lagerstätten“ in der Fassung des BGBI. III 750-1-1 sowie das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) vom 17. März 1998 (BGBI. 1, Nr. i6, 5. 5o2ff.). In diesem Zu- sammenhang bitte ich Sie, die Übergabe der Schichtenverzeichnisse einschließlich der Erkundungsdaten und der Lagepläne durch die Bohrfirmen oder durch das beauftragte Ingenieurbüro in das Geologische Landesarchiv des Freistaates Thüringen zu veranlassen.

Klima Die Region gehört zur gemäßigten Klimazone der Nordhalbkugel. Die Tallagen sind von Kaltluftan- sammlungen, Früh- und Spätfrösten und Nebel gekennzeichnet. Die Kammlagen verzeichnen häufige Nebeltage, rauhe Winde und deutlich verkürzte Vegetationsperioden. Außerdem treten in Verbindung mit Tiefdruckgebieten häufig Fönwetterlagen auf. Sie sind Strahlungswetterlagen mit der Umkehrung der Temperatur vom Boden in die Höhe verbunden (Inversionslagen). Das Klima ab einer Höhe über 700 m ü. NN gilt als ausgesprochenes Reizklima. Die Luft ist hier besonders rein, die Temperatur ca. 2°C niedriger, der Luftdruck geringer. Im Winter und in der Nacht sind dafür meist die Temperaturen höher als in den Tälern. Besonders kennzeichnend sind jedoch die Windexposition der Hochlagen und die erhöhte Niederschlagsmenge. Diese Gebiete sind Thüringens wichtige Erholungs- und Wintersportgebiete. Das Plangebiet ist dem Klimabereich „Erzgebirge, Thüringer und Bayerischer Wald“ zuzuordnen (vgl. Abbildung 2). Das Klima dieser Region ist bezogen auf ganz Thüringen durch die Hochlagen verhältnis- mäßig kühl und im Allgemeinen feucht. Die Jahres- mitteltemperatur liegt bei 4,8 bis 8,8 C. Die durch- schnittliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 553 bis 1.243 mm. Hauptwindrichtung ist Süd-Süd-west.

Plangebiet

Abbildung 2: Klimabereiche in Thüringen (Quelle: TLUBN, Abbildung unmaßstäblich)

______6 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

3. Lage, Siedlung und Bestandsflächen

3. Lage, Siedlung und Bauflächen (Bestand) 3.1 Lage

Lage Oberhof ist ein zentraler Ort im Naturpark „Thüringer Wald“. Die Stadt liegt im nordöstlichsten Ausläufer des Landkreises Schmalkalden- und grenzt im Südwesten an die Städte Steinbach-Hallenberg und Zella-Mehlis. Im Osten grenzt die Stadt an die Landgemeinde Geratal im Ilm-Kreis und die kreisfreie Stadt Suhl. An die zum Landkreis gehörigen Gemeinden Luisenthal und Ohrdruf grenzt Oberhof im Norden.

Größe des Plangebietes Das Planungsgebiet des Flächennutzungsplanes umfasst die Gesamtgemarkung der Stadt Oberhof mit einer Größe von ca. 2.340 ha. Davon sind 227 ha Siedlungs- und Verkehrsfläche und 2.105 ha Vegeta- tion, davon wiederum 2.066 ha Wald und 38 ha Landwirtschaft.

3.2 Siedlung

Urkundliche Erwähnung und wichtige geschichtliche Ereignisse Oberhof wurde 1470 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1852 ergibt eine Volkszählung 231 Einwoh- ner. 1861 kamen die ersten Feriengäste in den Ort. Mit der Fertigstellung des Brandleitetunnels der Bahnstrecke Erfurt - Ritschenhausen erhielt Oberhof 1884 Bahnanschluss. 1918 - Erster Weltkrieg, Oberhof erreichte damals Gästezahlen bis zu 15.000 Gäste. Bis 1918 gehörte der Ort zu Sachsen-Coburg und Gotha. Im Jahr 1906 wurden die erste Bobbahn und die erste Sprungschanze eingeweiht, 1907 der erste Golfplatz eröffnet. Im September 1912 wurde im Herzoglichen Golfhotel das Deutsche Reichskomitee für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes mit Leibesübungen, der Vorläufer der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention gegründet. Im Jahr 1931 wurden im Ort erstmals Weltmeisterschaften ausgetragen, und zwar im Zweierbob und in der Nordischen Kombination. 1945 - Zweiter Weltkrieg, Oberhof wird Lazarettstadt und beim Beschuss Oberhofs entstehen schwere Schäden. Es erfolgt die Besetzung durch die Amerikaner, später durch die sowjetischen Truppen. Zu DDR-Zeiten wurde Oberhof systematisch zu einem Urlaubs- und Sportzentrum umgebaut. Damit veränderte sich der Charakter des Ortes völlig. 1964 wurde der Bau der Großschanze am Rennsteig für das Skispringen abgeschlossen und 1971 die Rennschlittenbahn fertig gestellt, auf der 1973 erstmals die Rodel-Weltmeisterschaften ausgetragen wurden. Am 7. Oktober 1985 erhielt Oberhof das Stadtrecht. Seit dem Jahr wurde Oberhof zu einem Ort des Massentourismus ausgebaut und es gab ca. 4.500 Betten. 1989/1990 - die Jahre der Wende. Es entstehen Städtepartnerschaften zwischen Oberhof und Winterberg sowie Bad Neustadt/Saale. 1993 wird der Vertrag über die Städtepartnerschaft zwischen Oberhof und Lillehammer unterzeichnet.

Siedlungs-, Quartiers- und Baustruktur „[...] An der gegenwärtigen Stadtstruktur Oberhofs lassen sich verschiedene Phasen städtischen Wachs- tums ablesen, wobei insbesondere die unterschiedlichen Perioden des historischen Fremdenverkehrs stadtbestimmend und stadtgestaltend gewirkt haben. Ein weiterer prägender Faktor ist die besondere topographische Situation in Höhenlage (höchster Punkt in Ortslage 836 m ü. NN). Diese führte zu einer städtischen Spätentwicklung Oberhofs, so dass der für eine thüringische Kleinstadt ansonsten charakteristische Altstadtkern mit verdichteter, geschlossener Bebauung fehlt. Der Ort blieb klein und unbedeutend bis ins ausgehende 19. Jahrhundert, als mit der Erfindung des Wintersports und dem aufkommenden Tourismus ein stürmischer Wachstumsprozess einsetzte, der durch die gesellschaftliche Ober- und Mittelschicht des Kaiserreiches (Adel und Bürgertum) bestimmt wurde. Bereits damals war die auch topographisch vorgegebene Trennung in zwei Stadtteile stadtstrukturprägend, das Oberland im Norden und das Unterland im Süden. Die beiden Bereiche sind geschieden durch den sich in West-Ost- Richtung erstreckenden Sattel zwischen den Berghängen. In Nord-Süd-Richtung schließen sich an diesen flachen Berghängen an, an denen sich die Bebauung der Ortschaft konzentrierte. [...]“ 1

______7 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

3. Lage, Siedlung und Bestandsflächen

Der Ort selbst ist heute gegliedert in das sogenannte „Oberland“, das „Unterland“, die „Stadtmitte“ sowie den „östlichen Stadteingang“. Ortsteile hat die Stadt nicht. Die Siedlungsfläche veränderte sich im Laufe der Zeit stark, insbesondere mit der Entwicklung als Erholungs- und Urlaubsort. So beschränkte sich die Siedlungsfläche von 1868-1877 im Wesentlichen auf kleine Teilflächen des heutigen „Ober- bzw. Unterlandes“ (vgl. Abbildung 3; rote Fläche; Quelle: QUAAS STADTPLANER „ISEK Oberhof 2020“). In der Zeit von 1919-1945 weitete sich die in Anspruch genommene Siedlungsfläche in den zuvor genannten Teil- bereichen weiter aus (vgl. Abbildung 3; orange Fläche). Hierbei entwickelte sich das „Oberland“ weiter Richtung Norden und das „Unterland“ weiter Richtung Westen und Osten. Die vermeintlich größte Siedlungsent- wicklung erfolgte in den Jahren 1985-1990 (vgl. Abbildung 3; gelbe Fläche). Die heute vorhandene Siedlungsstruktur ist weitestge- hend mit der Siedlungsfläche von 1990 äqui- valent. Lediglich im Bereich des „Schlossber- ges“ sowie im Bereich des „Gründle“ wurden nach 1990 weitere Flächen erschlossen. Im Bereich des „Schlossberges“ wurde ein Wohngebiet umgesetzt, und im „Gründle“, auf einer ehemals natürlichen Feuchtfläche, das heutige „H2Oberhof“ errichtet und damit ein weiterer Bereich urbanisiert.

Abbildung 3: Entwicklung der Siedlungsfläche von Ober- hof (QUELLE: QUAAS STADTPLANER „Integriertes Stadtent- wicklungskonzept der Stadt Oberhof“, 2020)

„[...] Die Siedlungsstruktur Oberhofs untergliedert sich in einzelne Teilbereiche, die sich durch unterschiedliche funktionale Schwerpunkte auszeichnen. Das Oberland (nördlicher Stadtbereich) wird vor allem von kleinteiliger, gründerzeitlicher Bebauung be- stimmt. Es mischt sich Wohnbebauung mit touristischen Funktionen (Pensionen, Cafes etc.) und Einzel- handel. Ergänzt wurde der Stadtbereich durch Eigenheime, Ferienwohnungen und Hotels. Das Unterland (südlicher Stadtbereich) zeichnet sich stadtstrukturell wie funktional durch Gemengelage aus. Die gründerzeitliche Siedlungsstruktur wurde während der DDR-Zeit in Teilbereichen mit Wohnfunk- tion im größeren Maßstab überformt. Heute liegt hier der Schwerpunkt eindeutig auf dem Wohnen. Wichtige infrastrukturelle Einrichtungen wie Rathaus, Grundschule und Kindertagesstätte befinden sich im Stadtteil. Aber auch hier kam es zu Ergänzungen in Form von Eigenheimen, Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels und Sporteinrichtungen. Zwischen den Stadtteilen Ober- und Unterland zieht sich ein Grünzug von den Hängen über die Sattel- lage, dessen östlicher Bereich als Kurpark gestaltet ist. [...]“ 1 An diesen schließen sich westlich der „Stadtplatz“ und östlich der „Golfkletterpark Oberhof“ sowie das „H2Oberhof“ an. „[...] Auf dem Südhang des „Schlossbergkopfes“ im Nordosten der Ortslage befindet sich ein Wohngebiet, das vorwiegend nach 1989 entstanden ist. Hier mischt sich der Geschosswohnungsbau an der „Kleinen Schlossberg-Straße“ und der „Rudolf-Breitscheid-Straße“ mit in den letzten Jahren neu entstandener, kleinmaßstäblicher Einfamilienhausbebauung. Dieser Bereich weist keine größeren funktionalen Mängel auf. Dies gilt in gleicher Weise für den Südwesten der Ortschaft: Hier mischen sich dem Hochleistungssport zugeordnete Bereiche (Sportgymnasium, Wintersportzentrum) mit kleinmaßstäblicher, oft noch gründer- zeitlicher Bebauung (Wohnen, Pensionen, Ferienwohnungen).

Entlang des weitgehend topographisch bestimmten Wegenetzes entwickelte sich die Siedlung in offener, weitständiger Bebauung mit zumeist kleinen, zwei- bis dreigeschossigen Bauten, oft Pensionen, deren Äußeres durch eine zeittypische Baukörpergestaltung, historisches Dekor sowie Verschieferung geprägt war. Dominanten im Ortsbild waren einige große Hotelkomplexe, die teilweise den Standard von Grand Hotels aufwiesen. Durch den nach dem 2. Weltkrieg staatlich gelenkten und organisierten Massen- tourismus entstanden insbesondere seit den 1970er Jahren eine Reihe von großformatigen Hotelkomp- lexen, die von den Grundsätzen des modernen Städtebaus geprägt waren, mit dem Vorrang der zeittypi- schen „sozialistischen Höhendominante“ im Stadtbild („Rennsteighotel“, „Hotel Panorama“). Auch wurden einige, maßstabssprengende Bebauungszeilen im Unterland errichtet (Geschosswohnungsbau in Tafel- bauweise).

______8 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

3. Lage, Siedlung und Bestandsflächen

Mit der Rückkehr zur Marktwirtschaft nach 1989 sah sich Oberhof dann einem verstärkten Konkurrenz- druck im Tourismus ausgesetzt, wobei eine Reihe von sanierungsbedürftigen Hotel- komplexen plötzlich unwirtschaftlich waren und längere Zeit leer standen bzw. heute noch leer stehen. Teilweise kam es zu deren Abbruch, wodurch große Brachflächen im Stadtgefüge entstanden (Hotel „Rennsteig“, Hotel „Thüringer Hof“, Hotel „Glück Auf“, Hotel „Schützenberg“, Hotel „Thüringer Wald“ - sogenanntes „Thälmann-Hotel“). [...]“ 1

(Quelle: 1 BAURCONSULT + ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH „Ganzheitliches Entwicklungskonzept für die Rennsteig- stadt Oberhof; Dezember 2006)

Bedeutung Oberhof besitzt überregionale Bedeutung als Sport- und Tourismuszentrum. Traditioneller Weise spielt insbesondere der Fremdenverkehr in und um Oberhof eine zentrale Rolle. Als Ausrichter von Leistungssportveranstaltungen und als beliebter und noch relativ schneesicherer Wintersportort ist Oberhof auf zeitweilig große Besucherströme eingerichtet. So muss sich Oberhof nicht nur dem individuellen Wander- und Erholungstourismus widmen, sondern muss auch seiner Funktion als Zentrum des Erlebnistourismus mit kurzzeitig gewaltigem Besucherandrang gerecht werden. Zu den Besonderheiten Oberhofs gehört die Konzentration vieler Wintersportanlagen auf engstem Raum, so zum Beispiel die Skisprungschanzen, die Biathlonarena, die Rennrodelbahn und der Skilanglauf- tunnel. Die Rennrodelbahn kann im Winter, wenn keine Wettkämpfe stattfinden, von jedermann für Ice- Rafting oder zum Bob fahren genutzt werden. Von Mai bis September gibt es auch Angebote für „Sommerbobfahrten“. Für Abfahrtsläufer und Snowboarder wurde 1998 ein 800m langer Abfahrtshang einschließlich Sessellift, Beschneiungsanlage und Flutlichtbetrieb geschaffen. 2020 wurde durch die Schaffung von Mountainbike-Trails die ganzjährige Nutzung des Areals am Fallbachhang weiter ver- bessert. Am „Grenzadler“ befindet sich die Sportfördergruppe der Bundeswehr. Dort gehen unter anderem Biathleten, Bobfahrer, Nordische Kombinierer, Rennrodler und Langläufer des Bundeskaders ihrem Training nach. Heute ist Oberhof regelmäßig Austragungsort des IBU Biathlon- und FIL Rennrodel- Weltcups. 2022 wird die Stadt auch Ausrichter einer Doppelweltmeisterschaft im Biathlon und Rennrodeln sein. Die Stadt Oberhof bildet zusammen mit den benachbarten Kommunen Zella-Mehlis, Steinbach-Hallen- berg, dem Ortsteil Unterschönau, den Ortsteilen Gehlberg und Goldlauter-Heidersbach der Stadt Suhl, dem Ortsteil Crawinkel der Stadt Ohrdruf, dem Ortsteil Frankenhain der Gemeinde Geratal und der Gemeinde Luisenthal die Ferienregion Oberhof. Die KAG Ferienregion Oberhof versteht sich auf Basis interkommunaler Zusammenarbeit als Werbegemeinschaft zur ganzheitlichen touristischen Entwicklung des Standortes. Schwerpunkte bilden dabei das touristische Marketing und der Ausbau der touristischen Infrastruktur.

3.3 Bau-, Grün-, Verkehrs- und Versorgungsflächen (Bestand) Die in Oberhof bebauten Flächen werden im Flächennutzungsplan als Wohnbauflächen, gemischte Bau- flächen, Sonderbauflächen, Flächen für Gemeinbedarf und Flächen für Versorgungsanlagen, Abfallent- sorgung, Abwasserbeseitigung dargestellt. Gewerbliche Bauflächen werden in Oberhof nicht ausgewie- sen, da entsprechende Nutzungen nicht vorhanden sind.

Wohnbauflächen Als Wohnbauflächen werden die Bereiche dargestellt, in denen die Wohnnutzung überwiegend die Nutzung prägt. Das sind insbesondere Eigenheimgebiete, Gebiete mit kleingliedriger Bebauung und Ge- biete mit Geschosswohnungsbau. Eine entsprechende Einstufung erfolgt ausschließlich in zwei unterge- ordneten Bereichen im Norden und Süden von Oberhof, da ausschließlich in diesen Bereichen eine Durchmischung mit anderen Nutzungsarten noch nicht erfolgt ist und zukünftig dies auch nicht als Ent- wicklung angestrebt wird. Diese Bereiche sollen als „Ruhebereiche“ den Einwohnern von Oberhof weiter zur Verfügung stehen.

Gemischte Bauflächen Als gemischte Bauflächen werden die Bereiche dargestellt, in denen Wohngebäude, Geschäfts- und Bürogebäude, Läden, Schank- und Speisewirtschaften, Beherbergung, Verwaltung, Handwerksbetriebe und nicht störende Gewerbebetriebe anzutreffen sind. Diese Gebietseinstufung prägt den überwiegenden Teil der Ortslage und trifft insbesondere auf alle Bereiche entlang der Haupterschließungstraßen zu.

Sonderbauflächen Als Sonderbauflächen werden die Bereiche dargestellt, welche eine Zweckbestimmung haben, die weder Wohnbauflächen, gemischten Bauflächen oder gewerblichen Bauflächen zuzuordnen sind. Diese werden dann gemäß ihrer Zweckbestimmung u.a. als Hotel, Ferienhäuser, Rennschlitten- und Bobbahn spezifi- ziert. ______9 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

3. Lage, Siedlung und Bestandsflächen

Innerhalb des Flächennutzungsplanes sind die Sonderbauflächen die flächenmäßig größte Kategorie unter den Bauflächen. Dies ist insbesondere den, durch Tourismus und Sport genutzten großflächigen Freizeit- und Spitzensportanlagen geschuldet. Insgesamt werden ausschließlich durch etwaige touristisch und sportlich genutzte Anlagen 42,58 ha der 59,90 ha in Anspruch genommen.

Flächen für den Gemeinbedarf Als Gemeinbedarfsflächen werden die Bereiche dargestellt, in denen sich öffentliche Einrichtungen, wie Verwaltung, Kindereinrichtungen, Schulen, Kirchen, Feuerwehr, medizinische Einrichtungen u. ä. befin- den. Je nach Größe der Gemeinbedarfsflächen erfolgt die Darstellung flächenhaft oder ausschließlich an- hand des entsprechenden Symbols.

Flächen für den überörtlichen Verkehr und die örtlichen Hauptverkehrszüge In dieser Kategorie werden alle überörtlichen Verkehrsanlagen und die örtlichen Hauptverkehrszüge, wie Landes- und Haupterschließungsstraßen sowie relevante Parkplätze, erfasst und im Flächennutzungsplan dargestellt. Bei der Ermittlung der „Flächen für den Verkehr“ werden jedoch ausschließlich die relevanten Anlagen für den ruhenden Verkehr (Parkplätze) berücksichtigt.

Flächen für Versorgungsanlagen, Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung sowie Ablagerungen Hier werden im Flächennutzungsplan insbesondere die großflächigen Anlagen dargestellt. Die kleinen Anlagen werden ausschließlich mit dem entsprechenden Symbol berücksichtigt.

Grünflächen Als Grünflächen werden im Flächennutzungsplan dargestellt, Parkanlagen, Dauerkleingärten, Sportplätze, Friedhöfe und private Gärten.

Im Flächennutzungsplan der Stadt Oberhof sind nachfolgende Bau-, Grün-, Verkehrs- und Versorgungsflächen im Bestand vorhanden (Tabelle 3; Stand Dezember 2020):

Kennziffer Wohn- Gemischte Gewerb- Sonder- Flächen für Flächen für Flächen für Grün- SUMME baufläche Baufläche liche baufläche den den Versor- flächen ha ha ha Baufläche ha Gemein- Verkehr gungs- ha ha bedarf ha anlagen Gemeinde ha ha

Oberhof 13,67 37,88 - 59,99 0,47 27,18 2,72 14,23 156,15 Tabelle 3: Flächen im Bestand (Quelle: Flächennutzungsplan Oberhof; Stand 12/20)

______10 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

4. Vorgaben überörtlicher Planungen 4.1 Regional- und Landesplanung nach Regionalplan Südwestthüringen

Regionalplan Südwestthüringen Gemäß rechtskräftigem Regionalplan Südwestthüringen (RP-SW, ThürStAnz Nr. 19/2011) ist die Stadt Oberhof dem Grundversorgungsbereich Suhl / Zella-Mehlis (Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Ober- zentrums) mit den Kommunen Suhl, Zella-Mehlis und Oberhof sowie den Gemeinden Benshausen (jetzt Ortsteil der Stadt Zella-Mehlis), Dillstädt, St. Kilian (jetzt Stadt Schleusingen) zugeordnet.

Innerhalb des Geltungsbereiches des Flächennutzungsplanes nehmen Vorranggebiete für Freiraum- sicherung einen Großteil des Plangebietes ein. Dabei handelt es sich zum einen um das Vorranggebiet Freiraumsicherung „Zentraler Thüringer Wald nordwestlich Suhl / Oberhof“ (FS-57), das den nördlichen und westlichen Teil der Gemarkung Oberhof einnimmt (vgl. Abbildung 4). Das zweite Vorranggebiet Frei- raumsicherung erstreckt sich über den östlichen Teil der Gemarkung („Zentraler Thüringer Wald südöstlich Suhl / Oberhof“ - FS-68). Daneben sind auch noch Vorbehaltsgebiete für Freiraumsicherung situiert, die sich hauptsächlich östlich des Stadtgebietes, westlich zwischen Stadtgebiet und Sportstätten sowie im südlichen Bereich der Gemarkung Richtung Zella-Mehlis befinden. Das gesamte Plangebiet ist als Vorbe- haltsgebiet Tourismus und Erholung „Thüringer Wald“ festgesetzt, wobei Oberhof als regional bedeutsamer Tourismusort gilt. Schließlich durchqueren eine regional bedeutsame Straßenverbindung (Landesstraße L 3247 (ehemals B 247) Richtung Ohrdruf zur A4 bzw. zur Autobahn A71 - AS Zella-Mehlis) sowie eine großräumig bedeutsame Schienenverbindung (Erfurt – Suhl – Würzburg) das Plangebiet von Nord nach Süd bzw. Ost nach West. Bezüglich der Eisenbahnverbindung ist anzumerken, dass Systemhalte für Züge nur noch in Zella-Mehlis und Suhl bestehen. Der Standort Oberhof wurde aufgegeben.

Plangebiet

Abbildung 4: Regionalplan Südwestthüringen (Auszug; gelbe Umrandung - Lage Plangebiet FNP)

______11 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

Der rechtskräftige Regionalplan befindet sich aktuell im Änderungsverfahren. Es liegt ein Entwurf vor (vgl. Abbildung 5; Stand: 27.11.2018, Beschl.-Nr.: 06/371/2018). Im Vergleich zum rechtskräftigen Regionalplan wurden Änderungen innerhalb der Gemarkung Oberhof vorgenommen. So wurden Vorranggebietsflächen für Freiraumsicherung (FS-57 und FS-68) zu Gunsten von Vorbehalts- flächen für Freiraumsicherung verkleinert. Dies betrifft hauptsächlich Bereiche im Norden und Westen des Plangebietes. In Teilen wurden jedoch auch Vorbehaltsflächen für Freiraumsicherung in Vorranggebiets- flächen für Freiraumsicherung verändert. Dies erfolgt insbesondere zwischen der Ortslage von Oberhof und den Sportanlagen (Rennschlitten- und Bobbahn sowie der Skilanglaufhalle) sowie südlich von Oberhof im Bereich der „Schuderbachswiese“. Weitere Änderungen wurden nicht vorgenommen.

Plangebiet

Abbildung 5: Entwurf zur Änderung des Regionalplan Südwestthüringen (Auszug; gelbe Umrandung - Lage Plangebiet FNP)

Speziell für Oberhof sind im RP-SW folgende Grundsätze und Ziele formuliert:

. Der Rennsteig als Kammweg im Thüringer Wald hat entscheidende Bedeutung für den Tourismus, Sport und Kultur, sowohl für den Wandertourismus als auch für das spezielle Sportanliegen, insbe- sondere für den Wintersporttourismus. . Die Funktion der Stadt Oberhof als national und international anerkanntes Wintersportzentrum sowie als Leistungszentrum für den Wintersport soll gesichert und weiterentwickelt werden. . Die standörtlichen Voraussetzungen für die Nachwuchsausbildung sollen erhalten und verbessert werden. . Die Stadt Oberhof ist ein international bekanntes Zentrum des Wintersportes (Nordischen Skisport, Biathlon sowie des Bob- und Schlittensports) und besitzt zahlreiche Sporteinrichtungen, besonders für den Wintersport (z.B. DKB-Skisporthalle, Schanzenanlage am Rennsteig/Kanzlersgrund, Biathlon- stadion, Rennschlitten- und Bobbahn), der weiteren touristischen Infrastruktureinrichtungen eine über- regionale Bedeutung als Sport- und Tourismuszentrum.

______12 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

. Oberhof hat sich als Entwicklungsschwerpunkt (Bundesleistungszentrum im Olympiastützpunkt Thüringen) etabliert. Mit Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen zur Verbesserung der Sportanlagen aber auch Neubaumaßnahmen zur Ergänzung/Komplettierung der Sportanlagen wird ein Beitrag zur Anpassung an internationale Standards geleistet und somit eine Vielzahl von nationalen und internationalen Veranstaltungen weiter zu ermöglichen. So soll Oberhof weiter als Leistungssport- zentrum für Wintersportarten regional übergreifend entwickelt, ausgebaut und gefördert werden. . Das Sportgymnasium als einziges Wintersportgymnasium Thüringens soll neben der allgemeinen gymnasialen Ausbildung vorzugsweise für die Ausbildung von Nachwuchstalenten traditioneller Nordischer Disziplinen erhalten und profiliert werden und somit seine überregionale Bedeutung zu sichern. . Damit verfügt Oberhof über gute Voraussetzungen, um auch zukünftig den Anforderungen des Leistungs- und Breitensportes entsprechen zu können. Hochleistungssport in verschiedenen Winter- sportdisziplinen und insbesondere die Weltcupveranstaltungen sowie der Winter-(sport-) Tourismus haben überregionale Bedeutung für Thüringen erlangt.

Mit der Festlegung der Gemarkung als Vorbehaltsgebiet Tourismus und Erholung soll das vorhandene Tourismus- und Erholungspotential einschließlich der notwendigen Infrastruktur gesichert und unter Be- rücksichtigung der Entwicklungs- und Schutzziele des Naturparkes Thüringer Wald sowie des Biosphären- reservates Vessertal-Thüringer Wald ausgewogen weiterentwickelt werden. Entsprechend der Landes- tourismuskonzeption Thüringen kann einzig der Thüringer Wald als Destination für den Tourismus in Thüringen bewertet werden. Der touristische „Leuchtturm“ Oberhof hat dabei eine besondere Bedeutung. Daher sind bestehende Angebotslücken wie beispielsweise höherwertige Hotellerie, touristische Infra- struktur oder moderne Sportanlagen zukünftig bereitzustellen.

Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 Im Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 (LEP 2025) wird ebenfalls explizit auf die herausgehobene Stellung der Stadt Oberhof als sportliches und touristisches Zentrum im Thüringer Wald hingewiesen (2.2.15 Z): „[...] Die Stadt Oberhof hat aufgrund ihrer Infrastrukturausstattung für den Leistungs- und Spitzensport, ihrer touristischen Infrastruktureinrichtungen in Verbindung mit der Lage am Rennsteig (Skisporthalle, Schanzenanlage am Rennsteig/Kanzlersgrund, Biathlonstadion, Rennschlitten- und Bobbahn, Bundes- leistungszentrum im Olympiastützpunkt Thüringen, Sportgymnasium u. ä.) sowie als Veranstaltungs- schwerpunkt (Welt- und Europameisterschaften, Weltcups, Rennsteiglauf u. ä.) eine überregionale Bedeutung als Sport- und Tourismuszentrum. Die landesplanerische Ausweisung als Zentrum für die über- regional bedeutsame Tourismus- und Sportentwicklung trägt zur Sicherung dieses Standorts mit seinen überregionalen Funktionen bei. Maßnahmen zur Erhaltung, Verbesserung und Komplettierung der Sportanlagen, insbesondere zur Anpassung der Sportanlagen an internationale Standards, sowie der touristischen Infrastruktur, insbeson- dere Beseitigung des Mangels an qualitativ hochwertigen Übernachtungskapazitäten, tragen ebenso zur Umsetzung der Erfordernisse der Raumordnung bei, wie Maßnahmen zur Aufwertung des Stadtbilds. Die Aufrechterhaltung und qualitative Weiterentwicklung der Funktionen erfordert aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels den verstärkten Einsatz energieintensiver Maßnahmen, wie z. B. den Einsatz von Beschneiungsanlagen. Klimaschädliche Auswirkungen könnten durch eine möglichst klimaschonende Gestaltung der Ausbaumaßnahmen bei gleichzeitiger Umrüstung vorhandener Anlagen vermindert werden. [...]“.

4.2 Integriertes Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) Oberhof Derzeit wird parallel zum Flächennutzungsplan ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Oberhof erarbeitet (QUAAS STADTPLANER). Bisher erfolgte hier die Grundlagenanalyse sowie die Vorstellung und Diskussion in der Lenkungsgruppe. Die sich dabei herauskristallisierten Ergebnisse im Rahmen einer Stärken- und Schwächen-Analyse sowie die davon abgeleiteten Ziele, jeweils gegliedert nach den identifizierten Handlungsfeldern, werden nachfolgend aufgeführt (vgl. Abbildungen 6 bis 10). Die Aus- führungen stellen jedoch lediglich einen Zwischenstand dar und sind nicht abschließend. Nach der Durchführung der Zukunftswerkstatt (Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgte am 15.10.2020) wird das ISEK weiter präzisiert und schlussendlich dem Stadtrat zur Beschlussfassung übergeben. Die finalen Ergebnisse werden dann im Rahmen des Entwurfes zur öffentlichen Auslegung in den Flächennutzungsplan übernommen. Aufgrund der Erarbeitung des ISEK werden die Zielstellungen von früheren Planungen und Handlungs- konzepten an dieser Stelle nicht mehr näher betrachtet, da das ISEK die aktuellsten Entwicklungen und Zielstellungen auf kommunaler Ebene beinhalten wird.

______13 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

Städtebauliche Entwicklung und Wohnen

Abbildung 6: Handlungsfeld „Städtebauliche Entwicklung und Wohnen“ (Quelle: QUAAS STADTPLANER: „ISEK Oberhof 2020“)

Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur

Abbildung 7: Handlungsfeld „Daseinsvorsorge und soziale Infrastruktur“ (Quelle: QUAAS STADTPLANER: „ISEK Oberhof 2020“)

Verkehr, Mobilität und technische Infrastruktur

Abbildung 8: Handlungsfeld „Verkehr, Mobilität und technische Infrastruktur“ (Quelle: QUAAS STADTPLANER: „ISEK Oberhof 2020“)

______14 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

Kultur, Tourismus, Freizeit und Sport

Abbildung 9: Handlungsfeld „Kultur, Tourismus, Freizeit und Sport“ (Quelle: QUAAS STADTPLANER: „ISEK Oberhof 2020“)

Landschaft, Natur und Klima

Abbildung 10: Handlungsfeld „Landschaft, Natur und Klima“ (Quelle: QUAAS STADTPLANER: „ISEK Oberhof 2020“)

Die Ziele der einzelnen Handlungsfelder werden, wenn im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanung zielführend, im Flächennutzungsplan Beachtung finden. Dies ist bereits zum Teil im Vorentwurf erfolgt, es bedarf jedoch einer weiteren Präzisierung, sobald das finale ISEK für die Stadt Oberhof vorliegt.

4.3 Natur- und Landschaftsschutz

Trinkwasserschutzgebiete Im Plangebiet befinden sich sowohl festgesetzte als auch geplante Trinkwasserschutzgebiete der Zonen II und III. So ist fast das gesamte Plangebiet, bis auf kleinere Bereiche im Nordosten und Südwesten, als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen. Schutzgebiete der Zone I sind im Geltungsbereich des Flächen- nutzungsplans nicht vorhanden (detaillierte Information siehe Umweltbericht Pkt. 2.1.2 Trinkwasserschutz- gebiete).

Überschwemmungsgebiete Es befinden sich keine Überschwemmungsgebiete innerhalb der Gemarkung Oberhof. ______15 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

Naturschutz- und Landschaftspflege

Naturpark Thüringer Wald Das Plangebiet liegt vollständig im Naturpark Nr. 5 Thüringer Wald.

Landschaftsschutzgebiete Bis auf den südlichen Bereich der Gemarkung sowie die Ortslage von Oberhof einschließlich der Sportanla- gen im Westen liegt der Geltungsbereich vollständig im Landschaftsschutzgebiet Nr. 62 „Thüringer Wald“.

Naturschutzgebiete Im Plangebiet sind zwei Naturschutzgebiete vorhanden. Das Naturschutzgebiet Nr. 104 „Oberhofer Schloß- berg“ befindet sich innerhalb der Ortslage der Stadt Oberhof. Das Naturschutzgebiet Nr. 41 „Saukopfmoor“ befindet sich anteilig im Plangebiet im westlichen Gemarkungsbereich

FFH- und SPA - Gebiete Im Plangebiet sind anteilig 2 FFH-Gebiete angesiedelt. Im Westen und Südwesten jeweils am Rand der Gemarkung befindet sich das FFH-Gebiet Nr. 106 „Mittlerer Thüringer Wald westlich Oberhof“ (EU-Nr. 5229-301). Im Süden des Plangebietes ist das FFH-Gebiet Nr. 107 „Schneekopf - Schmücker Graben – Großer Beerberg“ (EU-Nr. 5330-301) situiert Bezüglich der Vogelschutzgebiete sind das SPA-Gebiet Nr. 25 „Mittlerer Thüringer Wald westlich Oberhof“ (EU-Nr. 5229-301) zu nennen, das sich - deckungsgleich mit dem FFH-Gebiet Nr. 106 - im Westen und Südwesten der Gemarkung Oberhof befindet. Im Süden des Geltungsbereiches liegt das SPA-Gebiet Nr. 26 „Mittlerer Thüringer Wald“ (EU-Nr. 5430-401), das ebenfalls deckungsgleich mit dem FFH-Gebiet Nr. 107 ist

Biosphärenreservate Innerhalb der Gemarkung Oberhof befinden sich anteilig Zonen des Biosphärenreservates Nr. 1 „Thüringer Wald“. Dabei gehört der südliche Bereich der Gemarkung zur Pflegezone „Schneekopf – Schmücker Graben – Großer Beerberg“ (Zone II). Ein sehr kleiner Teilbereich der Entwicklungszone befindet sich am südöstlichen Plangebietsrand.

Nationalpark / Nationale Naturmonumente Im Plangebiet sind kein Nationalpark und kein nationales Naturmonument vorhanden.

Geschützter Landschaftsbestandteil (GLB) Im Plangebiet sind keine geschützten Landschaftsbestandteile vorhanden.

Flächennaturdenkmale (FND), Naturdenkmale (ND) Über das Plangebiet verteilt, befinden sich 5 Flächennaturdenkmäler (FND) und 3 Naturdenkmäler (ND):

Flächennaturdenkmäler (FND) Naturdenkmäler (ND)

„Nordspinne bei Oberhof“ „Räuberstein nordwestlich Oberhof“ „Schloßberghang bei Oberhof“ „Aufschluß am Lochbrunnen“ „Park in Oberhof“ „Steinbruch und Blockhalde Beerberg“ (anteilig) „Schuderbachswiese“ „Waldweg an der Sommerwiese“

Gesetzlich geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG Im Plangebiet sind eine Vielzahl an gesetzlich geschützten Biotopen nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG vorhanden. Nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG stehen bestimmte Flächen und Strukturen unter Schutz, ohne dass es einer entsprechenden Verordnung bedarf. Die im Plan getroffenen nachrichtlichen Übernahmen für Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG dokumentieren den bis zur Beschlussfassung über den Flächennutzungsplan ermittelten Bestand und die Abgrenzung von Biotopen nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Ableitung von verbindlichen Bauleitplänen aus dem Flächennutzungsplan ist im geplanten Geltungsbereich der Pläne die Existenz oder Entstehung weiterer Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG Ermittlungsgegenstand der Planung.

______16 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

Folgende Biotoptypen sind im Planungsgebiet (vgl. Tabelle 4) als gesetzlich geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG festgesetzt:

Code der Biotoptypenliste Biotoptyp 2110 unverbaute Quelle 2211 naturnaher (strukturreicher) Bach / schmaler Fluß 2212 Bach / schmaler Fluß mit mittlerer Strukturdichte * 2511 kleines Standgewässer, strukturreich 2512 kleines Standgewässer, mittlere Strukturdichte 2513 kleines Standgewässer, strukturarm 3211 Flachmoor, kalkarm 3220 Großseggenried 4213 Borstgrasrasen 4221 Bergwiese 4222 mesophiles Grünland, frisch bis mäßig trocken * 4223 mesophiles Grünland, frisch bis mäßig feucht * 4230 Feucht- / Naßgrünland, eutroph 4710 Staudenflur / Brache / Ruderalflur mesophiler Standorte * 4721 Sumpfhochstaudenflur 5610 Zwergstrauch- / Ginsterheide 6322 Baumreihe – Nadelholz-Reinbestand 8101 Lockergesteinsgruben und Steinbrüche mit Bewuchs < 40 %

Tabelle 4: Biotoptypen im Plangebiet; *Artenzusammensetzung des Biotoptyps erfüllt die Kriterien für ein gesetzlich geschütztes Biotop nicht (geforderter Deckungsanteil wird nicht erreicht), allerdings handelt es sich um artenreiche, meist extensiv genutzte Standorte, die schützenswert sind, bzw. die gesetzlich geschützte Bereiche anderer Biotoptypen enthalten. (Quelle: Die Eingriffsregelung in Thüringen – Anleitung zur Bewertung der Biotoptypen Thüringens, TLMNU, 1999)

4.4 Abgrabungen / Aufschüttungen Für das Gebiet liegen keine Bergbauberechtigungen vor und es sind keine Altbergbaugebiete bekannt. Im Regionalplan Südwestthüringen sind auch keine Vorrang- bzw. Vorbehaltsgebiete Rohstoffe für die Gemarkung Oberhof enthalten.

4.5 Altlastflächen / Altablagerung Bezüglich Altlastverdachtsflächen liegen aktuell keine Aussagen vor.

4.6 Immissionsschutz / Luftreinhaltung Im Rahmen der Bauleitplanung sind die schalltechnischen Orientierungswerte für die städtebauliche Pla- nung gemäß Beiblatt 1 zu DIN 18005-1 zu gewährleisten, um schädliche Umwelteinwirkungen zu vermei- den. Bei der Ausweisung der Bauflächen ist die Zulässigkeit von Nutzungen in diesen Gebieten und ihre Zuordnung zu einander zu prüfen und zu beachten, um von vornherein Nutzungskonflikte auszuschließen. Dies betrifft in der Gemarkung Oberhof insbesondere Nutzungen wie großflächigen Hotel / Ferienhaus- anlagen, Sportanlagen und Flächen, welche schutzbedürftigen Nutzungen beinhalten.

Im Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes der Stadt Oberhof befinden sich derzeit 3 nach dem BImSchG genehmigungsbedürftige Anlagen (Stellungnahme des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen zum Entwurf FNP Stadt Oberhof 2009, Untere Immissionsschutzbehörde, Stand Mai 2009):

. 10.18er Anlage d. Sp. 2-Schießstände für Handfeuerwaffen-Schießstandanlage „Am Grenzadler“, . 10.18er Anlage d. Sp. 2- Schießstände für Handfeuerwaffen- Schießstandanlage Biathlon- Stadion und Schießhalle sowie . 10.25er Anlage d. Sp. 2- Rennrodel- und Bobbahn Oberhof- Kälteanlage Rennschlittenbahn.

Auch wird das Stadtgebiet von Oberhof durch die Landesstraße 1128 durchquert sowie von der Landesstraße 3247 tangiert. Insbesondere aufgrund der Verbindung der Bundesautobahnen 4 und 71 durch die L 3247 ist diese sehr stark durch Lkw- und Pkw-Verkehr belastet. Dies ist zum Teil auch in der Ortslage von Oberhof wahrzunehmen.

______17 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

Bezüglich dem Thema Luftreinhaltung kann auf das „Integrierte Klimaschutzkonzept für die Stadt Oberhof“ (Quelle: IPH KLAWONN.SELZER GMBH) aus dem Jahr 2014 verwiesen werden (detaillierte Information siehe Umweltbericht Pkt. 10.2 Klimaschutz / Nutzung erneuerbarer Energien).

4.7 Denkmale

Baudenkmale Im Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes befinden sich nachfolgende Einzeldenkmäler sowie Denkmalensemble (vgl. Tabelle 5):

Objekt Adresse Alte Suhler Straße Nr. 4, 10, 14, 16 Jägerstraße Nr. 2, 4, 8, 9, 11 Historischer Ortskern Oberhof (Denkmalensemble) Tambacher Straße Nr. 9, 15, 16, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 28, 30, 32, 40 Zellaer Straße Nr. 6, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 16, 18, 20, 21, 22 „Plänckner’scher Rennsteig“ (Thüringer Rennsteig) mit komplett allen Grenz- und Gedenksteinen (Denkmalensemble) Friedhof mit Friedhofskapelle, Wegeführung, Gefallenenehrendenkmal und ODF-Gedenkstein Crawinkler Straße (Denkmalensemble) Ev. - Luth. Kirche Jägerstraße 8 Kreuzung Crawinkler Straße / Gräfenrodaer Denkmal für Herzog Ernst II Straße Straßenbaudenkmal Am Rondell (B 247) Brandleitetunnel Kirche mit Wohnbebauung und Mauer Alte Suhler Straße 16 Brunnen (sog. Lochbrunnen) Alte Straße nach Oberhof Gedenktafel für Willi Opitz Rennsteiggarten Zwei Schanzen mit Schiedsrichterständen, Aussichts- Kanzlersgrund und Cafeturm Curt- Weidhaas- Jugendschanze mit Denkmal Crawinkler Straße Gasthaus „Obere Schweizer Hütte“ Alte Ohrdrufer Straße 8 Bahnhof Oberhof mit Nebengebäuden und Ausstattung Am Bahnhof 2 Wohnhaus und Nebengebäude (Haus Hofmann) Tambacher Straße 9 Pfarrhaus Tambacher Straße 18 Wohnhaus Tambacher Straße 24 Wohnhaus und Umfriedung Tambacher Straße 28 Wohnhaus Theodor- Neubauer- Straße 16-20 Cafe Luisensitz Theodor- Neubauer- Straße 25 Ehem. Interhotel „Panorama“ Theodor-Neubauer- Straße 29 Ehem. kaiserliches Postamt (jetzt Wohnhaus mit Zellaer Straße 12 Apotheke) Wohnhaus Zellaer Straße 40 Wohnhaus Jägerstraße 2 Wohnhaus Jägerstraße 9 Filmtheater Jägerstraße 4 Ehemaliger Herzoglicher Golf- Club mit Clubhaus, Hotel Zellaer Straße 44-48 und Golfplatz

Tabelle 5: Denkmalliste des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen, Stand Dezember 2008

Eine Darstellung erfolgt im Flächennutzungsplan nicht.

______18 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

4. Vorgaben überörtlicher Planungen

Bodendenkmale Im Plangebiet befinden sich nördlich und südwestlich der Ortslage mittelalterliche Hohlwegereste im Gelän- de (D2 und D1). Weiterhin befindet sich auf dem Nordwesthang des „Schlossbergkopfes“ ein mittelalterli- ches Hohlwegsystem, das seit 1983 unter Schutz steht (D3). Darüber hinaus liegen im „Harzwald“ eine Mühlensteinabbaustelle (D4) sowie auf dem Südhang des „Schlossbergkopfes“ eine neuzeitliche Siedlungsstelle (D5). Die Darstellung ist im Flächennutzungsplan erfolgt. Weiterhin sind „vorgeschichtliche Einzelfunde aus dem Bereich des Oberhofer Passes“ bekannt. Aussagen zum Standort liegen jedoch nicht vor. Ebenso sind „neuzeitliche Grüfte“ am Parkplatz gegenüber dem „Oberen Hof“ vorhanden. Eine genaue Ortsangabe liegt aber auch hier nicht vor.

(Quelle: Liste der Bodendenkmale des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, Außenstelle Steinsburgmuseum Römhild, Stand April 2009)

Bei Erdarbeiten im gesamten Planungsbereich ist mit dem Auftreten archäologischer Funde wie Scherben, Knochen, auffälligen Steinen, dunklen Erdverfärbungen u. ä. zu rechnen. Gemäß § 16 ThDSchG unterlie- gen alle Bodenfunde der unverzüglichen Meldepflicht an das Landesamt für Denkmalpflege und Archäo- logie - Archäologische Denkmalpflege in Weimar. Erdarbeiten sind vor Beginn anzuzeigen und evtl. Fund- stellen abzusichern.

______19 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

5. Bevölkerungsprognose

5. Bevölkerungsprognose Entsprechend der Aufgabenstellung erstellte die LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH (LEG THÜRINGEN) auf Grundlage amtlicher Daten nachfolgende Prognose für den Flächennutzungsplan der Stadt Oberhof.

5.1 Modellbeschreibung Das angewandte Modell zur Prognose der Bevölkerungsentwicklung stützt sich auf schnell verfügbare und gesicherte Daten aus der amtlichen Statistik1. Grundsätzlich liegt dem Modell folgender Algorithmus zugrunde:

BEV t (i+1) = BEV t (i) + Lebendgeborene (i+1) – Gestorbene (i+1) + Zuzüge (i+1) – Fortzüge (i+1)

Dabei bedeuten:

BEV t (i) = Bevölkerung am Stichtag (in der Regel der 31.12.) im Jahr i Lebendgeborene (i+1) = Lebendgeborene innerhalb des Folgejahres i+1 Gestorbene (i+1) = Gestorbene innerhalb des Folgejahres i+1 Zuzüge (i+1) = Zuzüge innerhalb des Folgejahres i+1 Fortzüge (i+1) = Fortzüge innerhalb des Folgejahres i+1 BEV t (i+1) = Bevölkerung am Stichtag (in der Regel der 31.12.) im Folgejahr i+1

In einer Ex-Post-Analyse wird die Entwicklung der genannten Merkmale (Lebendgeborene, Gestorbene, Zuzüge, Fortzüge) betrachtet und ein Algorithmus ermittelt, mit dem die Bevölkerungsentwicklung im Ex- Post-Zeitraum verlässlich beschrieben werden kann. Der Ex-Post-Zeitraum erstreckt sich auf die Jahre von 2011 bis 2019. Den Beginn des Ex-Post-Zeitraumes auf das Jahr 2011 zu legen, ist im Wesentlichen damit zu begründen, dass im Jahr 2011 der letzte Mikro-Zensus durchgeführt wurde. Das Ende des Ex- Post-Zeitraumes auf das Jahr 2019 zu legen, ist damit zu begründen, dass sich die jüngste Veröffentlichung des Bevölkerungsstandes durch das Thüringer Landesamt für Statistik auf den 31.12.2019 bezieht.

Die Annahmen über die künftige Entwicklung der genannten Merkmale entstammen grundsätzlich einer Trendextrapolation, also einer Fortschreibung der bisherigen Entwicklung. Darüber hinaus wurde die Trendextrapolation einer fach- und ortskundigen Einschätzung der Situation in dem jeweiligen Raum nach der Standard-Delphi-Methode2 unterzogen. Sofern erforderlich, wurden die Annahmen über die künftige Entwicklung der genannten Merkmale den Ergebnissen der Delphi-Runde entsprechend angepasst.

1 Die demografischen Angaben zwischen 2011 und 2019 entstammen den Daten des Thüringer Landesamtes für Statistik, https://www.tls.de, Aufruf am 20.08.2020.

2 https://de.wikipedia.org/wiki/Delphi-Methode, Aufruf am 20.08.2020. ______20 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

5. Bevölkerungsprognose

5.2 Ex-Post-Analyse Innerhalb der letzten acht Jahre, also zwischen dem 31.12.2011 und dem 31.12.2019, hat sich die Zahl der Einwohner in Oberhof von 1.576 auf 1.650 Personen erhöht, wobei sich durchaus erhebliche Schwankungen in den einzelnen Jahren ergaben. Insgesamt stieg die Zahl der Einwohner um 4,7% bzw. im Durchschnitt um 0,6% je Jahr. Somit ergibt sich ein leicht positiver Trend bei der Bevölkerungs- entwicklung.

Bevölkerung jeweils am 31.12.

1.668 1.666 1.664 1.650

1.631 1.634 1.625

1.608

1.576

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Zwischen den Jahren 2011 und 2019 wurden in Oberhof insgesamt 142 Personen lebend geboren, im Durchschnitt also rund 18 Personen jährlich. Je 1.000 Einwohner lag die Zahl der Lebendgeborenen im Durchschnitt der letzten acht Jahre bei 9,6. Die Schwankungsbreite lag zwischen 6,2 (2018) und 11,5 (2019). Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag in Thüringen die Zahl der Lebendgeborenen je 1.000 Einwohner bei 7,8.

Im Ex-Post-Zeitraum von 2011 bis 2019 starben in Oberhof insgesamt 129 Personen, im Durchschnitt also rund 16 Personen jährlich. Je 1.000 Einwohner lag die Zahl der Gestorbenen im Durchschnitt der letzten acht Jahre bei 8,8. Die Schwankungsbreite lag zwischen 4,2 (2019) und 13,7 (2018). Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag in Thüringen die Zahl der Gestorbenen je 1.000 Einwohner bei 13,7.

In Oberhof konnte im Zeitraum zwischen den Jahren 2011 und 2019 ein Zuzug von insgesamt 1.573 Personen verzeichnet werden, im Durchschnitt also rund 197 Personen jährlich. Je 1.000 Einwohner lag die Zahl der Zuzüge im Durchschnitt der letzten acht Jahre bei 106,5. Die Schwankungsbreite lag zwischen 75,5 (2011) und 137,0 (2014). Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag in Thüringen die Zahl der Zuzüge je 1.000 Einwohner bei 50,5. In den acht Jahren zwischen 2011 und 2019 ergaben sich in Oberhof Fortzüge von insgesamt 1.499 Personen, im Durchschnitt also rund 187 Personen jährlich. Je 1.000 Einwohner lag die Zahl der Fortzüge im Durchschnitt der letzten acht Jahre bei 101,7. Die Schwankungsbreite lag zwischen 69,2 (2017) und 132,3 (2016). Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag in Thüringen die Zahl der Fortzüge je 1.000 Einwohner bei 48,9.

______21 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

5. Bevölkerungsprognose

5.3 Annahmen über die Entwicklung der Merkmale Die künftige Entwicklung der Bevölkerung hängt ab, von

. der Entwicklung der Zahl der Lebendgeborenen,

. der Entwicklung der Zahl der Gestorbenen,

. der Entwicklung der Zuzüge,

. der Entwicklung der Fortzüge.

Aus der Trendextrapolation und der fach- und ortskundigen Einschätzung der Situation in Oberhof ergeben sich im Einzelnen folgende Annahmen über die Entwicklung dieser Merkmale:

. Zwischen 2011 und 2019 lag die Zahl der Lebendgeborenen je 1.000 Einwohner im Durchschnitt bei 9,6 Personen jährlich, also leicht über dem Durchschnittswert in Thüringen. Da sich die bisherige Entwicklung der Lebendgeborenen in Oberhof insofern kaum von der in Thüringen unterscheidet, wird angenommen, dass zwischen 2020 und 2030 in Oberhof die Zahl der Lebendgeborenen je 1.000 Einwohner im Durchschnitt dem bisherigen Wert entsprechen wird.

. Zwischen 2011 und 2019 lag die Zahl der Gestorbenen je 1.000 Einwohner im Durchschnitt bei 8,8 Personen jährlich, also leicht unter dem Durchschnittswert in Thüringen. Da sich auch die bisherige Entwicklung der Gestorbenen in Oberhof somit kaum von der in Thüringen unterscheidet, wird ebenfalls angenommen, dass zwischen 2020 und 2030 in Oberhof die Zahl der Gestorbenen je 1.000 Einwohner im Durchschnitt dem bisherigen Wert entsprechen wird.

Eine Besonderheit stellen in Oberhof die Wanderungsbewegungen dar. Dass sowohl die Zahl der Zuzüge als auch die Zahl der Fortzüge je 1.000 Einwohner in Oberhof deutlich über den jeweiligen Durch- schnittswerten in Thüringen liegt, wird im Wesentlichen auf die Beschäftigungsspezifik in der in Oberhof dominierenden Tourismuswirtschaft zurückzuführen sein. Bei einfachen Beschäftigungsverhältnissen, häufig im Niedriglohnbereich, ergibt sich eine spezifische Fluktuationsrate, die sich auch in Oberhof bemerkbar macht. Auch künftig wird in Oberhof die Tourismuswirtschaft dominieren und mit hoher Wahr- scheinlichkeit weitere Beschäftigungszuwächse verzeichnen (z.B. Neubau Family-Hotel, Erweiterungen Panorama-Hotel und AWO SANO-Ferienzentrum), sodass grundsätzlich eine Extrapolation der bisheri- gen Entwicklung auf die künftige Entwicklung begründet ist. Im Einzelnen:

. Zwischen 2011 und 2019 sind im Durchschnitt 106,5 Personen je 1.000 Einwohner jährlich nach Oberhof gezogen, also deutlich über dem Durchschnittswert in Thüringen. Angenommen wird, dass dieser Trend anhalten und zwischen 2020 und 2030 die Zahl der Zuzüge je 1.000 Einwohner im Durchschnitt dem bisherigen Wert entsprechen wird.

. Zwischen 2011 und 2019 sind im Durchschnitt 101,7 Personen je 1.000 Einwohner jährlich aus Oberhof fortgezogen, also deutlich über dem Durchschnittswert in Thüringen. Angenommen wird, dass auch dieser Trend anhalten und zwischen 2020 und 2030 die Zahl der Fortzüge je 1.000 Einwohner im Durchschnitt dem bisherigen Wert entsprechen wird.

______22 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

5. Bevölkerungsprognose

5.4 Künftige Bevölkerungsentwicklung Unter den zuvor beschriebenen Annahmen wird sich die Bevölkerung in Oberhof bis zum Jahr 2030 leicht erhöhen, wobei in den einzelnen Jahren durchaus – wie bisher – höhere Schwankungen auftreten dürften. Insgesamt werden sowohl die Wanderungsbewegungen (zwischen 2020 und 2030 werden 1.989 Personen zuziehen und 1.899 Personen fortziehen) als auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung (zwischen 2020 und 2030 werden 180 Lebendgeborene zu verzeichnen sein und 164 Gestorbene) einen leicht positiven Saldo aufweisen.

Somit wird sich die Bevölkerung in Oberhof bis zum Jahr 2030 auf insgesamt 1.756 Personen erhöhen. Das entspricht gegenüber 2019 (1.650 Einwohner) einer Zunahme um insgesamt 106 Personen oder 6,4% bzw. 0,6% p.a.

Bevölkerungsentwicklung in Oberhof 2011 bis 2030

1.756

1.650

1.576

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030

Im Einzelnen wird auf die als Anlage beigefügte tabellarische Übersicht verwiesen.

______23 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

6. Infrastruktur

6. Infrastruktur 6.1 Soziale Infrastruktur Gemäß Regionalplan Südwestthüringen ist die Stadt Oberhof dem Grundversorgungsbereich Suhl / Zella- Mehlis (Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums) mit den Kommunen Suhl, Zella-Mehlis und Oberhof sowie den Gemeinden Benshausen (jetzt Ortsteil der Stadt Zella-Mehlis), Dillstädt, St. Kilian (jetzt Stadt Schleusingen) zugeordnet. Dementsprechend werden Aufgaben bezüglich der sozialen Infrastruktur auch von zuvor genannten Kommunen zum Teil übernommen. In der Stadt Oberhof sind derzeit folgende soziale Infrastruktureinrichtungen vorhanden:

Öffentliche Verwaltung Die Stadt Oberhof ist eine eigenständige Kommune. Die Stadtverwaltung befindet sich im Rathaus der Stadt Oberhof.

Bildungswesen Zum Bildungswesen zählt man den Elementarbereich (Bereiche der allgemeinbildenden Schulen, wie Grund-, Haupt-, Regelschulen, Gymnasien) und die Bereiche der Berufsausbildung, Weiterbildung und Hochschulen. In der Stadt Oberhof gibt es eine Grundschule und ein Gymnasium.

Nachfolgende Übersicht gibt Aufschluss über die Schülerzahlen und Lehrer (vgl. Tabelle 6).

Schule Grundschule, Jägerstraße 19 Sportgymnasium, Am Harzwald 3 Schüler Lehrer/Horterzieher Schüler Lehrer Schuljahr 2009/2010 45-50 4/- 210 33 2010/2011 - 4/- 212 33 2011/2012 - 4/- 207 33 2012/2013 - 4/- 209 33 2013/2014 - 4/- 208 33 2014/2015 - 4/- 202 33 2015/2016 - 4/- 196 33 Tabelle 6: Schüler und Lehrer an den Schulen Oberhofs (Quelle: STADTVERWALTUNG OBERHOF 02/2020)

In der Grundschule werden die Kinder Oberhofs üblicherweise klassenübergreifend in den Klassen 1/2 und 3/4 unterrichtet. Die Schülerzahlen variieren in den einzelnen Jahren. Sie sind aber dennoch als stabil einzuschätzen. Das Einzugsgebiet des Sportgymnasiums, welches eine Eliteschule des Sportes ist, erstreckt sich über alle Bundesländer Deutschlands, da hier neben allen Wintersportdisziplinen auch Sportschießen trainiert wird.

Kindereinrichtungen Die Kindereinrichtung „Spatzennest“ befindet sich in der „Jahnstraße“ 2. Träger ist der DRK Kreisverband Meiningen. In Tabelle 7 ist die aktuelle Belegung mit Kindern sowie mit Erziehern dargestellt.

Kennziffer Anzahl Plätze Anzahl Kinder Anzahl Erzieher Träger DRK Kreisverband Meiningen 78 76 11 Tabelle 7: Kindergartenpläze, Kinder und Erzieher (Quelle: STADTVERWALTUNG OBERHOF 02/2020)

Jugendeinrichtungen Die Jugendarbeit ist ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und ihr muss weiter eine große Aufmerksamkeit geschenkt werden, um Jugendliche an der Region zu interessieren und sie in der Region zu halten. Dazu ist eine rege Zusammenarbeit mit Schulen, anderen Bildungseinrichtungen und Vereinen notwendig. Derzeit verfügt die Stadt über keinen Jugendclub. Der Bedarf für einen Jugendclub ist jedoch vorhanden. Das wurde auch im Rahmen der Zukunftswerkstatt zum ISEK der Stadt Oberhof von Bürgern geäußert.

Senioreneinrichtungen Ein Seniorentreff befindet sich in der „Gräfenrodaer Straße“ 10 unter Regie der Stadt Oberhof.

Gesundheits- und Sozialwesen Zum Gesundheits- und Sozialwesen zählen Ärzte, Apotheken, Krankenhäuser, Kur- und Pflegeeinrich- tungen u. ä. Die Grundversorgung innerhalb des Plangebietes mit allgemeinpraktischen Ärzten und Zahnärzten wird als ausreichend angesehen.

______24 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

6. Infrastruktur

Für die medizinische Versorgung stehen folgende Einrichtungen derzeit zur Verfügung: . eine Gemeinschaftspraxis mit zwei niedergelassenen Ärzten für die allgemeinmedizinische Betreuung, . ein Zahnarzt und Heilpraktiker, . zwei Physiotherapiepraxen, . ein Osteopath und . eine Apotheke.

Der weitere Bedarf an Fachärzten wird über die Einrichtungen im Mittelzentrum Suhl / Zella-Mehlis abge- deckt. Für eine erweiterte medizinische Betreuung stehen die Kliniken in Suhl und Meiningen zur Verfü- gung.

Feierabend- und Pflegeheime, Betreutes Wohnen In der „Crawinkler Straße“ befindet sich das „Domiziel“, welches betreutes Wohnen in Form von Ein-, Zwei- und Dreiraumappartements zur Verfügung stellt. Derzeit wird jedoch durch den Träger der Einrichtung bereits ein alternativer Standort gesucht, da der jetzige nicht in allen Belangen die Anforderungen an eine entsprechende Einrichtung erfüllt.

Quelle: STADTVERWALTUNG OBERHOF 02/2020

Feierabend- und Pflegeheime sind in Oberhof nicht vorhanden.

Feuerwehr Die Stadt Oberhof hat eine freiwillige Feuerwehr in der „Tambacher Straße“. Der Standort ist im Plan dargestellt. Ebenso existiert auch eine Jugendfeuerwehrgruppe.

Überregionale Sporteinrichtungen Zu den Besonderheiten Oberhofs gehört die Konzentration vieler Wintersport- und sonstiger Sportanlagen auf engstem Raum. Dabei handelt es sich um folgende Anlagen: . LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig (Biathlonstadion), . LOTTO Thüringen Skisporthalle Oberhof, . LOTTO Thüringen EISARENA Oberhof (Rennschlitten- und Bobbahn), . LOTTO Thüringen SNOWPARK Oberhof, . LOTTO Thüringen SCHANZENANLAGE im Kanzlersgrund, . Schanzenanlage am Wadeberg, . LOTTO Thüringen BIKERPARK Oberhof und . H2Oberhof Wellnessbad.

Sporteinrichtungen/Sporthallen/Institutionen des Sports Hier sind zu nennen: . Dreifelderhalle (Olympiastützpunkt Thüringen), . Kletter- und Eventhalle (Ahorn Panorama Hotel Oberhof) und . Turnhalle und Freianlage (Sportgymnasium Oberhof). . Kegelbahnen sind in den Hotels (Berghotel, Sporthotel, Ahorn Hotel) integriert.

In der Kletter- und Eventhalle des Ahorn Panorama Hotel Oberhof, die auch öffentlich genutzt werden kann, befinden sich Einrichtungen zum Ausüben folgender Sportarten: . Tennis, . Sqash, . Badminton, . Volleyball und . eine Kletterwand.

Folgende Institutionen des Sports haben ihren Sitz in Oberhof: . Thüringer Wintersportzentrum Oberhof, . Thüringer Skiverband e.V., . Thüringer Schlitten- und Bobsportverband e.V., . Wintersport-Förderverein e.V., . Olympiastützpunkt Thüringen e.V., . BSR Rennsteig Oberhof e.V. und . Sportfördergruppe Oberhof - Kaserne „Am Rennsteig“.

______25 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

6. Infrastruktur

Kultur- und Freizeiteinrichtungen In Oberhof sind verschiedene Kultur- und Freizeiteinrichtungen zu finden. Ein Exotarium (Aqua-Terra-Zoo), ein Golfkletterpark und das „H2Oberhof“ Wellnessbad befinden sich direkt im Zentrum von Oberhof. Der Rennsteiggarten Oberhof, ein botanischer Garten für Gebirgsflora, ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel. Er befindet sich südlich der Stadt Oberhof in der Nähe des Rondells.

Die Traceboarding/Sommerrodelbahn, die Rodelwiese „Schmiechen“ und die Rodelstrecke am Rondell ergänzen und runden das Angebot an Freizeitmöglichkeiten ab.

Im Haus des Gastes finden ganzjährig verschiedene Veranstaltungen für Einwohner und Gäste statt. Die älteren Einwohner Oberhofs können sich mehrmals wöchentlich in ihrem Club treffen. Ebenso gibt es eine Reihe von Gaststätten und Lokalen unterschiedlichster Kategorie, welche einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität leisten.

Sport- und Vereinsleben Das Sport- und Vereinsleben spielt in der Stadt Oberhof eine große Rolle und ist nach Ansicht der Bürger sehr gut aufgestellt (Quelle: Zukunftswerkstatt zum ISEK Oberhof). Als wichtige Vereine sind der WSV Oberhof 05 e.V., der Thüringer Schlitten- und Bobsportverband e.V., der Thüringer Skiverband e.V., die Bergwacht, der Feuerwehrverein, der Gewerbeverein, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sowie der Verein Oberhof-Lillehammer zu nennen. Die traditionellen und jährlich wiederkehrenden Feste bzw. Sportveranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit bei Einheimischen und Gästen. Hierbei sind insbesondere Oberhof als Startort des Halbmarathons des Rennsteiglaufes, als Austragungsort von Weltcups im Rennschlitten und Biathlon sowie weiterer zahlreicher Sportveranstaltungen im Breiten-, Nachwuchs- und Leistungssport zu nennen.

Kirchen und religiöse Gemeinschaften Die Stadt Oberhof ist Standort einer evangelischen-lutherischen Kirche sowie einer katholischen Kirche.

6.2 Hotel- und Gastgewerbe Oberhof besitzt überregionale Bedeutung als Sport- und Tourismuszentrum. Traditionellerweise spielt insbesondere der Fremdenverkehr in und um Oberhof eine zentrale Rolle. Daher ist die Wirtschaft Oberhofs einzig und allein auf den Tourismus gestützt. Die meisten Beschäftigten sind daher im Hotel- und Gast- gewerbe zu finden. Derzeit werden in Unterkünften verschiedener Kategorien (Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und Ferien- wohnungen etc.) 2.980 Betten angeboten (Quelle: STADTVERWALTUNG OBERHOF; Stand 30.06.2020).

6.3 Frei- und Erholungsflächen Sport- und Bolzplätze Ein Sportplatz mit Fußballgroßfeld (Kunstrasen), einer Weitsprunganlage, einem Volleyball-, Basketball- spielfeld, einer Sprunggrube, einem Kugelstoßplatz und einer Tartanbahn befindet sich neben der Grund- schule („Am Harzwald“ 1). Betrieben wird dieser vom Thüringer Wintersportzentrum. Der Sportplatz ist im Flächennutzungsplan entsprechend dargestellt. Weitere Bolzplätze befinden sich am „Ahorn Panorama Hotel Oberhof“ und am „AWO Sano Ferienzentrum“. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass keiner der zuvor genannten Sport- und Bolzplätze uneinge- schränkt der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, da die Stadt Oberhof keine dieser Anlagen betreibt.

Spielplätze Im „Kurpark“ der Stadt Oberhof befindet sich ein öffentlicher Spielplatz, der sehr rege genutzt wird. Dieser ist mit einer Schaukel, Nestschaukel, Rutsch-Kletter-Turm, Kleinkindkletter-Rutsche, Spieletafeln, Kletter- gerüst, Sand, Balancierbalken, Seilrutsche und einer Balancierbrücke ausgestattet. Ein weiterer öffentlicher Spielplatz befindet sich in der „Waldstraße“. Dieser ist mit einem Kletter-Rutsch-Turm, Schaukel und Sand ausgestattet. Ein nicht öffentlicher Spielplatz ist im Bereich der Wohnanlage in der „Kleinen Schloßbergstraße“ vorhanden. Die Standorte sind in der Planurkunde dargestellt.

Friedhöfe Der Friedhof der Stadt Oberhof befindet sich am nördlichen Ortseingang und ist im Flächennutzungsplan dargestellt.

Sonstige Grünflächen / Freianlagen Sonstige flächenhaft dargestellte Grünflächen sind der „Kurpark“ im Stadtzentrum von Oberhof und der „Rennsteiggarten Oberhof“, südlich der Ortslage am Rondell, als wichtigste Parkanlagen.

______26 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

6. Infrastruktur

Im „Rennsteiggarten Oberhof“ können die Besucher auf einer Fläche von ca. 7 Hektar rund um den 868 Meter hohen „Pfanntalskopf“ ca. 4.000 verschiedene Pflanzenarten aus den Gebirgen Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas, Neuseelands und aus der arktischen Region kennen lernen.

Darüber hinaus sind weitere kleinere Grünzonen innerhalb der Siedlungsfläche als Grünflächen ausgewiesen. Hierzu zählen die Grünflächen entlang des „H2Oberhof“ Richtung „Gründle“, da diese bereits eine parkähnliche Struktur aufweisen. Daher wurden diese auch als Parkanlage im Flächennutzungsplan berücksichtigt. Weiterhin wurden Grünflächen, welche südlich des“ H2Oberhof“ und nördlich der Bebauung in der „Gräfenrodaer Straße“ liegen als private Grünflächen im Flächennutzungsplan berücksichtigt. Diese Grünflächen grenzen direkt an die parkähnlichen Grünflächen an und prägen den Bereich entsprechend stark mit. Daher sollen diese nicht bebaut werden und werden als Grünflächen dargestellt.

Die einzige Kleingartenanlage der Stadt Oberhof befindet sich im „Kehltal“ an der „Gräfenrodaer Straße“. Diese ist ebenfalls im Flächennutzungsplan entsprechend berücksichtigt.

6.4 Sonderbauflächen Aufgrund der spezifischen Situation der Stadt Oberhof werden überdurchschnittlich viele Sonderbauflächen für sportliche und touristische Nutzungen notwendig. Als Sonderbauflächen werden dabei besonders großflächige, einzigartige und nicht in anderen Bauflächen zu berücksichtigende Nutzungen, aufgrund Ihrer Spezifik, im Flächennutzungsplan berücksichtigt. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Ausweisungen von Sonderbauflächen:

Busbahnhof und Parkhaus Diese Sonderbaufläche berücksichtigt den Busbahnhof und das im Zusammenhang befindliche Parkhaus in der Ortsmitte von Oberhof („Gräfenrodaer Straße“). Zukünftig werden an diesem Standort ca. 120 Pkw- Stellplätze angeboten (nach Fertigstellung), wodurch die momentan angespannte Situation an innerstädtischen Parkplätzen deutlich verbessert wird.

Fallbachhang In der Sonderbaufläche „Fallbachhang“ verbirgt sich der LOTTO Thüringen SNOWPARK Oberhof und zum Teil der LOTTO Thüringen Bikepark Oberhof. Das Gebiet befindet sich direkt neben der Rennschlitten- und Bobbahn. Die Hanglänge beträgt ca. 800 m und ist komplett mit einer Flutlicht- und Beschneiungsanlage ausgestattet. Geeignet ist der Alpinhang für Fortgeschrittene und Anfänger, Familien mit Kindern und Snowboardfahrer. Derzeit befindet sich für den gesamten Bereich ein Bebauungsplan in Aufstellung.

Golfkletterpark Innerhalb dieser Ausweisung befindet sich der Golfkletterpark Oberhof. Dieser beinhaltet eine 3.000 m² große AdventureGolf Anlage, einen Kletterpark mit 75 Stationen, eine Riesenschaukel und eine FreeDrop- Sprunganlage aus bis zu 5 Metern Höhe. Im Winter wird zusätzlich eine Eislauffläche und Eisstockschießen angeboten. Für den Bereich des Golfkletterpark Oberhof gibt es einen Bebauungsplan.

Hotel Das „AHORN Panorama Hotel“ befindet sich an dem, im Norden der Stadt Oberhof als Sonderbaufläche „Hotel“ ausgewiesenen Standort. Es ist ein Hotel der 3-Sterne Superior Kategorie. Es hat 932 Betten und eine separate Sport- und Eventhalle.

Das „AWO-SANO Ferienzentrum Oberhof“ liegt südlich der Stadt Oberhof im planungsrechtlichen Außenbereich. Daher ist die Berücksichtigung als Sonderbaufläche für die langfristige Sicherung unerlässlich. Das Haus hat insgesamt 208 Betten und ist auf Gruppen, Schulklassen und Familien ausgelegt und bietet gezielt Freizeitangebote für diese an. Bei einer Berücksichtigung der bereits vorhandenen Nutzung würde diese als Sonderbaufläche für „Beherbergung“ in den Flächennutzungsplan einfließen. Da jedoch für die Sonderbaufläche ein Bebauungsplan in Aufstellung ist, wird das dortige Planungsziel als Grundlage für die Ausweisung berücksichtigt. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die gesamte Sonderbaufläche als Planfläche Berücksichtigung findet, auch wenn das AWO-SANO Ferienzentrum Oberhof bereits vorhanden ist. Auch bei der Einstufung der Sonderbaufläche als „Hotel“ wird nicht auf die derzeitige Nutzung abgestellt, sondern auf die im Bebauungsplan avisierte Nutzung des Bebauungsplanes.

______27 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

6. Infrastruktur

Hotel und Ferienhäuser Der Standort des „Grand Green – Familux Resort“ befindet sich im Westen der Ortslage und ist als Sonderbaufläche „Hotel und Ferienhäuser“ ausgewiesen. Es ist ein 4-Sterne Superior Hotel mit angegliederten Ferienhäusern. Insgesamt werden 110 Familienzimmer und 15 Chalets mit voraussichtlich insgesamt ca. 530 Betten entstehen. Die gesamte Anlage soll am 01.12.2021 den Betrieb aufnehmen. Der gesamte Bereich ist Bestandteil eines Bebauungsplanes.

Pension In der Sonderbaufläche „Pension“ liegt die eigentliche „Obere Schweizer Hütte“. Diese wird aufgrund der Außenbereichslage als Sonderbaufläche berücksichtigt. Dadurch wird der Standort mit im Vergleich „kleinen“ Beherbergungs- und Gastronomieangebot (Pension und Restaurant) langfristig gesichert. Die Sonderbaufläche ist Bestandteil eines in Aufstellung befindlichen Bebauungsplanes.

Rennschlitten- und Bobbahn Die Sonderbaufläche beinhaltet die LOTTO Thüringen EISARENA Oberhof. Die Rennschlitten- und Bobbahn liegt westlich der Stadt inmitten des Thüringer Waldes. Seit 1972 wird die Bahn für nationale und internationale Wettkämpfe aber auch für die Gäste der Stadt Oberhof zum Gästebobfahren genutzt. Derzeit befindet sich für das gesamte Areal ein Bebauungsplan in Aufstellung.

Skisport-Halle In der Sonderbaufläche befindet sich die LOTTO Thüringen Skisporthalle Oberhof. Die Halle hat Loipen mit einer Gesamtlänge von 2,4 Kilometer und bietet Leistungssportlern die Möglichkeit des Trainings auf Schnee während des gesamten Jahres. Die oberirdische "Ski-Röhre" passt sich dem Höhenprofil des Thüringer Waldes an und bietet damit auch anspruchsvolle Laufstrecken. Auch durch den Breitensport und die Touristen kann die LOTTO Thüringen Skisporthalle Oberhof temporär genutzt werden. Derzeit befindet sich für das gesamte Areal ein Bebauungsplan in Aufstellung.

Sportgymnasium Das Sportgymnasium (Eliteschule des Sports) befindet sich am südwestlichen Ortsrand. Es ist eine Spezialschule für den Bereich Wintersport, u.a. werden hier Biathleten, Langläufer, Rennrodler, Bobfahrer, Skeletonis, Skispringer und nordisch Kombinierer ausgebildet und gefördert. Das Sportgymnasium ist eine Kombination aus Schule, Trainingsstätte und Internat.

Therme Die Sonderbaufläche „Therme“ beinhaltet das „H2Oberhof“ Wellnessbad mit seinen gesamten Außenanla- gen.

Thüringer Wintersportzentrum Das Thüringer Wintersportzentrum Oberhof (TWZ) ist für die Rahmenbedingungen der Thüringer Spitzen- und Nachwuchssportler in 7 Olympischen Wintersportdisziplinen verantwortlich. Hier befinden sich die Verwaltung sowie der Servicebereich mit Laufbahnberatung, Physiotherapie, Leistungsdiagnostik und die Trainingswissenschaftliche Betreuung. Weiterhin ist eine Dreifelderhalle integriert.

Tourismus- und Sportzentrum Grenzadler Der Bereich des Tourismus und Sportzentrum Grenzadler beinhaltet die LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig. Sie ist eine von mehreren für den Leistungssport vorhanden Sportstätten in der Stadt Oberhof. Hauptsächlich wird sie von Biathleten, aber auch von Langläufern und Nordisch-Kombinierern genutzt. Für den Bereich ist ein Bebauungsplan vorhanden.

Wadebergschanze In der Sonderbaufläche „Wadebergschanze“ entstand ein Neubau der Jugendschanze am „Wadeberg“ (HS 70). Die Anlage kann sowohl im Winter als auch im Sommerbetrieb genutzt werden. Die Jugendschanze gilt als wichtiges Bindeglied zwischen den kleinen Schanzen in den Vereinen und dem Oberhofer Sportgymnasium (Leistungssport). Die Anlage befindet sich im Westen der Ortslage.

Wohnmobilstellplatz Der bereits vorhandene und ganzjährig nutzbare Wohnmobilstellplatz in der „Zellaer Straße“ wird ebenfalls als Sonderbaufläche ausgewiesen. Er verfügt über 60 Stellplätze. Ein Großteil dieser ist mit einer Stromsäule ausgestattet. Eine Ver- und Entsorgungsstation befindet sich im Einfahrtsbereich zum Stellplatz.

______28 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

6. Infrastruktur

6.5 Technische Infrastruktur Wasserversorgung Für die trinkwasserseitige Versorgung der Stadt ist der Zweckverband Wasser und Abwasser „Mittlerer Rennsteig“ (ZWAS) zuständig. Die Trinkwasserversorgung erfolgt aus der Gruppenwasserversorgung Suhl/Zella-Mehlis mit Anschluss an das Fernwasserversorgungssystem Südthüringen. Bis dato befinden sich südlich des Sportgymnasiums zwei Trinkwasserbehälter für die Versorgung. Diese werden perspektivisch durch neue Anlagen ersetzt. Die neuen Anlagen liegen weiter südwestlich am „Rennsteig“ und befinden sich nicht mehr in der Gemarkung Oberhof. Aufgrund der Aufgabe der vorhandenen Trinkwasserbehälter werden diese im Flächennutzungsplan nicht mehr als „Fläche für Versorgungsanlage“ berücksichtigt. Stattdessen ist die Fläche nun als Ausgleichsmaßnahme berücksichtigt (AE 1 P).

Abwasserbehandlung Für die abwasserseitige Entsorgung ist ebenfalls der ZWAS „Mittlerer Rennsteig“ zuständig. Die zentrale Kläranlage von Oberhof befindet sich nordöstlich der Ortslage. Die Kläranlage ist als „Fläche für Versorgungsanlagen“ im Flächennutzungsplan berücksichtigt. Die im Außenbereich befindlichen Nutzungen wurden in den letzten Jahren auch an die zentrale Kläranlage angeschlossen. Das betrifft die Schanze im Kanzlergrund, die Kaserne am Grenzadler, das Biathlonstadion, den Fallbachhang und die Rodelbahn. Der Anschluss erfolgt hier über ein Abwasserdrucksystem.

Elektroenergie Für das Planungsgebiet ist die TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG zuständig. Im Flächennutzungsplan ist eine „Fläche für Versorgunganlagen“ für Elektrizität dargestellt („Magnus-Poser- Straße“). In diesem Bereich befindet sich eine entsprechende Versorgungsanlage. Weitergehende Informationen liegen derzeit nicht vor.

Gasversorgung Für die Gasversorgung des Plangebietes sind die Stadtwerke Suhl / Zella-Mehlis GmbH und untergeordnet die Werraenergie GmbH zuständig. In der Planurkunde wird eine Gasdruckregelanlage (GDRA) „Rondell“ symbolisch dargestellt und damit der Standort markiert. Darüberhinausgehende Informationen liegen derzeit nicht vor. Durch das Plangebiet verlaufen Ferngasleitungen. Eine Darstellung der Trassen ist nicht erfolgt, da hierzu keine konkreten Informationen vorliegen.

Fernmeldeversorgung Das Planungsgebiet ist fernmeldetechnisch durch das Netz der Deutsche Telekom erschlossen. Weitergehende Aussagen liegen nicht vor.

Müllentsorgung Die Müllentsorgung erfolgt über den Zweckverband für Abfallwirtschaft Südthüringen (ZASt). In der Stadt befinden sich zudem Wertstoffcontainerstandorte, durch welche eine geordnete Abfall- und Wertstoffentsorgung gewährleistet werden kann. Eine Darstellung der Standorte erfolgt im Flächennutzungsplan nicht.

Alternative Energien Windkraftanlagen Im Plangebiet sind keine Vorranggebiete zur Nutzung von Windenergie im Regionalplan Südwestthüringen enthalten.

Bioenergie und Solarenergie Beide Energiearten stellen Alternativen dar, deren Anwendung langfristig stärker genutzt werden sollten. Günstige Voraussetzungen für Bioenergie bildet hier der hohe Waldanteil. Solaranlagen sollten verstärkt auf Gebäuden installiert werden. Solarfreiflächenanlagen sind für den durch Tourismus geprägten Ort nicht empfehlenswert.

Verkehr Straßenverkehr Die Stadt Oberhof ist sehr gut an den überregionalen Verkehr angebunden. So tangiert die Landesstraße 3247 von Suhl/Zella-Mehlis nach Gotha die Ortslage. Oberhof selbst ist über jeweils eine Abfahrt nördlich sowie östlich des Ortes daran angebunden. Richtung Gotha erreicht man die , welche eine wichtige Ost-West Verbindung darstellt. Richtung Suhl/Zella-Mehlis gelangt man zur Bundesautobahn 71, welche nach Norden bzw. Süden verläuft. Über die A71 hat Oberhof auch eine gute Anbindung an den Flughafen Erfurt-Weimar.

______29 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

6. Infrastruktur

Die innerörtliche Verkehrsstruktur von Oberhof ist geprägt durch die von Osten nach Westen verlaufende „Gräfenrodaer Straße“ und „Tambacher Straße“ (L1128) sowie die von Norden nach Süden verlaufenden „Dr.-Theodor-Neubauer-Straße“, „Crawinkler Straße“ und „Rudolf-Breitscheid-Straße“. Diese bilden die Haupterschließungsstraßen in der Ortslage. Ein Busbahnhof ist an der „Gräfenrodaer Straße“ vorhanden. Integriert ist in diesen ein Parkhaus. Der Standort ist im Flächennutzungsplan als Sonderbaufläche berücksichtigt. Alle größeren Sportanlagen wie z. B. das Biathlonstadion, die Skihalle, die Rennschlitten- und Bobbahn und der Fallbachhang sind westlich der Ortslage gelegen. Hauptzufahrt hierzu sind die „Gräfenrodaer Straße“ und die „Tambacher Straße“ (L 1128). Weiterhin zweigt von der L 3247 am Rondell die L 1129 ab. Diese verläuft in Richtung der Ortsteile Gehlberg und Schmiedefeld der Stadt Suhl. Dabei passiert sie den „Großen Beerberg“ (Höchster Berg Thüringens) und die „Schmücke“. Alle zuvor genannten Landesstraßen sind im Flächennutzungsplan als sonstige überörtliche und örtliche Hauptverkehrsstraßen dargestellt. Auch die Bundesautobahn 71 verläuft durch die Gemarkung der Stadt Oberhof und ist entsprechend als solche berücksichtigt. Da sie jedoch im gesamten Hoheitsbereich der Stadt in einem Tunnel (Tunnel „Rennsteig“) liegt, spielt diese bei der Betrachtung keine weitere Rolle. Lediglich die „Rettungsstelle Mitte und Süd“ des Tunnels „Rennsteig“ liegen in der Gemarkung von Oberhof. Diese sind als „Flächen für Versorgungsanlagen“ auch im Flächennutzungsplan enthalten. In diesen Bereichen befinden sich auch Landeplätze für Rettungshubschrauber. Diese sind ebenfalls im Plan enthalten. Im Bereich der „Rettungsstelle Mitte“ befindet sich zusätzlich noch eine sogenannte „Luftaustauschzentrale“. Diese ist nicht separat markiert und in der „Flächen für Versorgungsanlagen“ enthalten.

Ruhender Verkehr Folgende Parkplätze sind in der Ortslage von Oberhof vorhanden:

Parkplätze für den Einkaufs- und Wirtschaftsverkehr . Am Parkplatz 45 Stellplätze . Oberer Hof 100 Stellplätze . Tegut 56 Stellplätze . Stadtverwaltung 15 Stellplätze . Gräfenrodaer Straße 7 Stellplätze . Zellaer Straße 5 Stellplätze Summe 228 Stellplätze

Parkplätze für Touristen . Wadeberg 500 Stellplätze* . Gründle 300 Stellplätze* . Therme 100 Stellplätze* . Zellaer Straße 150 Stellplätze* . Gräfenrodaer Straße 240 Stellplätze (Parkhaus Busbahnhof)* Summe 1290 Stellplätze

(Quelle: VIAPROJEKT prognose aus Fortschreibung 2010 Verkehrskonzept Oberhof)

Weitere Parkplätze befinden sich am „Grenzadler“, an der „Tambacher Straße“ Richtung „Grenzadler“*, an der L 3247*, am Rondell* und an der L 1129 Richtung „Schmücke“*. Alle mit * gekennzeichneten Parkplätze sind im Flächennutzungsplan als Fläche für den „ruhenden Verkehr“ oder mit einem entsprechenden Symbol dargestellt. Es wird noch darauf hingewiesen, dass die angegebenen Stellplätze für das „Parkhaus Busbahnhof“ nichtzutreffend sind. Derzeit wird von 120 Stellplätzen ausgegangen (Parkhaus in Umsetzung).

Schienenverkehr Die durch das Plangebiet führende Bahnstrecke Erfurt-Suhl--Würzburg gehört zu den großräumig bedeutsamen Schienenverbindungen, die die Oberzentren untereinander und mit dem europäisch bedeutsamen Schienennetz verbinden. Der ursprüngliche Bahnhof von Oberhof befindet sich in ca. 2 km Entfernung südlich der Ortslage. Er wird aber als Haltepunkt durch die Bahn aktuell nicht mehr bedient. Nächster Haltepunkt ist der Bahnhof Zella-Mehlis, von wo aus Busverbindungen nach Oberhof bestehen. Als „Bahnhof Oberhof“ gilt derzeit der Busbahnhof von Oberhof direkt im Ort. Im Flächennutzungsplan sind die Flächen für „Bahnanlagen“, also die Bahnstrecke Erfurt-Suhl- Schweinfurt-Würzburg und der Bereich des ehemaligen Bahnhof Oberhof als solche dargestellt. Der überwiegende Teil der Bahnstrecke verläuft in der Gemarkung Oberhof durch den „Brandleitetunnel“.

______30 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

6. Infrastruktur

Öffentlicher Personennahverkehr Oberhof ist mit Buslinien an den Nahverkehrsbereich und darüber hinaus angeschlossen und wird mehrmals werktags angefahren. Dies erfolgt durch die MBB (Meininger Busbetriebs GmbH), die NVG (Nahverkehrsgesellschaft des Landkreises Gotha mbH) und die SNG (Städtische Nahverkehrsgesellschaft mbH Suhl/Zella-Mehlis. So werden derzeit folgende Linien bedient:

Linie 422 Oberhof-Zella-Mehlis-Suhl und zurück,

Linie 454 Schmalkalden-Steinbach-Hallenberg-Oberhof und zurück,

Linie 860 Gotha-Ohrdruf-Oberhof und zurück sowie

Linie R Suhl-(über Zella-Mehlis-Rondel oder Schmiedefeld-Krzg. Rennsteig) Schmücke-Gehlberg-Gräfenroda und zurück

Im Berufs- und Schülerverkehr ist die Versorgung ausreichend. Bei sportlichen Großveranstaltungen sowie in der Wintersaison kommen zusätzlich Pendel- und Shuttlebusse zum Einsatz. Der Busbahnhof von Oberhof befindet sich in zentraler Lage von Oberhof („Gräfenrodaer Straße“). Zusätzlich dazu befinden sich Haltestellen im Bereich der Sportanlagen (Rennschlitten- und Bobbahn, Biathlon-Stadion) sowie am Rondell. Weitere Haltstellen sind in der Ortslage vorhanden.

Luftverkehr Im Regionalplan Südwestthüringen sind für das Plangebiet keine Anlagen des Luftverkehrs ausgewiesen. Im „Flößgraben“ und im „Kehltal“ befindet sich eine Rettungszufahrt zum Tunnel „Rennsteig“ der Bundesautobahn 71. Dort sind jeweils Hubschrauberlandeplätze für Rettungseinsätze angelegt. Diese sind im Flächennutzungsplan als solche verzeichnet.

Sonstige Wege Wanderwege und Loipen Wandern und Skilaufen hat seit je her in der Region einen hohen Stellenwert unter den Freizeitangeboten. Auch das Radfahren hat sich in den letzten Jahren etabliert und schließt in der Beliebtheit zum Wandern und Skilaufen auf. Aufgrund der reizvollen Landschaft und abwechslungsreichen Topographie bietet das Plangebiet gute Vorrausetzungen für diese Art des Tourismus. Oberhof verfügt über ein gut ausgebautes und markiertes Wege- und Loipennetz, welches eine umfassende Erkundung der Region und darüber hinaus ermöglicht. Entlang der markierten Wanderwege und Loipen stehen Park- und Rastplätze, Schutzhütten und gastronomische Einrichtungen zur Verfügung. Besonders sind hier der „Rennsteig“, der „Rennsteighöhenradweg“, der „Rennsteig-Dolmar-Weg“, „Fernwanderweg Eisenach- Budapest“, „Thüringenweg“ und der „Rhön-Rennsteig-Weg“ zu nennen. Darüber hinaus verlaufen im Plangebiet weitere Haupt- und Nebenwanderwege, Rundwanderwege und Reitwege. Die wichtigsten Wanderwege und Loipen sind in einer separaten Karte „Wanderwege“ dargestellt (vgl. Anlage III).

______31 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

7. Wirtschaft und Beschäftigung

7. Wirtschaft und Beschäftigung

Gewerbe / Handwerk Da Oberhof entsprechend seiner historischen Entwicklung auf den Tourismus und den Sport ausgerichtet ist, sind keine bzw. lediglich einzelne traditionelle Handwerksbetriebe sowie kleine Gewerbebetriebe in der Stadt zu finden. Die Ausweisung einer gewerblichen Baufläche ist mangels etwaiger Betriebe nicht notwendig. Die vorhandenen Betriebe sind aufgrund ihrer Art als auch der Größe innerhalb der gemischten Bauflächen zulässig. Hierzu zählen ein Autohaus, eine Tankstelle, ein Taxiunternehmen, ein Fahrdienst und einige Handwerksbetriebe (z.B. Elektriker).

Handel / Dienstleistung Dagegen sind einige Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen über das Stadtgebiet verteilt, die insbesondere auf die Sport-, Tourismus, und Freizeitbranche ausgerichtet sind. Hierzu zählen drei Sportfachmärkte und verschiedene Einzelhändler mit Bekleidung und Souvenirs. Zudem ist ein Lebensmittelmarkt (TEGUT) in der „Gräfenrodaer Straße“ angesiedelt.

Landwirtschaft Der Anteil an landwirtschaftlichen Flächen ist im Pangebiet äußerst gering. Im Flächennutzungsplan sind 30,45 ha entsprechend ausgewiesen. Die landwirtschaftliche Nutzung spielt in der Gemarkung dementsprechend auch keine wesentliche Rolle. Im Regionalplan Südwestthüringen sind keine Vorrang- und Vorbehaltsflächen für Landwirtschaft im Plangebiet ausgewiesen.

Forstwirtschaft Wälder sollen als ökologische Schutz-, Ausgleichs- und Regenerationsräume, als Erholungs- und Erlebnisräume für den Menschen und als Rohstoffquelle dienen. Der Wald ist neben der Landwirtschaft eine der wichtigsten Landnutzungen. Oberhof ist vollständig und weiträumig von Wald umgeben. Der Wald umfasst 2.089 ha, das sind annährend 90% der gesamten Gemarkungsfläche. Die Wälder sind fast ausschließlich mit Beständen der Baumart Fichte bestockt. Es ist von großer Bedeutung, die weiträumigen Wälder zu erhalten und im Laufe der Zeit zu naturnahen Beständen umzubauen. Vor allen Dingen ist darauf zu achten, dass die Wälder nicht weiter zerschnitten oder durch störende Nutzungen, beeinträchtigt werden. Des Weiteren ist auch die Schutzwirkung der umliegenden Waldbestände um den Ort hinsichtlich Schnee- und Sturmschutz zu beachten. Eingriffe, die nötig sind, um den Status Sport- und Tourismuszentrum weiter aufzuwerten, sollten immer im Zusammenhang mit dem größtmöglichen Erhalt der Bäume erfolgen. Der Wald ist das wichtigste Markenzeichen Oberhofs und bietet Erholung pur. Allerdings war und ist der Fremdenverkehr der dominierende Wirtschaftsbereich in Oberhof. In diesem Zusammenhang ist die Schaffung und Erhaltung von Umweltverhältnissen, die dem Charakter des Gebietes als Erholungsraum dienen von besonderer Bedeutung. Die Forstwirtschaft selbst spielt daher auch keine wesentliche wirtschaftliche Rolle für die Stadt Oberhof.

Tourismus / Fremdenverkehr / Naherholung Thüringen als Reiseziel besitzt aufgrund seiner günstigen Lage in Deutschland ein gutes Potential. Es ist von auszugehen, dass sich Thüringen als Urlaubsziel mittlerweile auch etabliert hat und alle Altersgruppen angesprochen werden. Der Thüringer Wald und speziell Oberhof stellen schon immer ein beliebtes Erholungs- und Reiseziel dar. Oberhof bietet sich insbesondere für Familien mit Kindern und Best Ager an. Gemäß Regionalplan Südwestthüringen liegt das Plangebiet vollständig im Vorbehaltsgebiet Tourismus und Erholung „Thüringer Wald“, wobei Oberhof selbst als regional bedeutsamer Tourismusort eingestuft ist. Der Fremdenverkehr kann als wichtigster Wirtschaftsfaktor für Oberhof angesehen werden, welcher stetig weiterentwickelt sowie verbessert werden muss. In diesem Bereich liegt auch das größte Potential für die Wirtschaft in Oberhof.

Beherbergung Die Stadt Oberhof verfügt über ein großes Beherbergungspotential, das sich in Hotels, Pensionen, Jugendherbergen oder vergleichbares, Wanderhütten, Ferienwohnungen und Ferienhäuser aufteilt. Insgesamt sind mit Stand 30.06.2020 2.980 Betten in Beherbergungsunternehmen gemeldet (Quelle: STADTVERWALTUNG OBERHOF). Nicht berücksichtigt sind die vorhandenen Caravanstellplätze.

______32 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

7. Wirtschaft und Beschäftigung

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag in Thüringen 2019 bei 2,5 Tagen und ist damit seit 2002 stetig zurückgegangen. Hier lag diese noch bei 3,0 Tagen. Die Aufenthaltsdauer in der Stadt Oberhof lag 2019 mit 2,9 Tagen über dem Durchschnitt des Landes Thüringen, jedoch ist auch hier ein Rückgang der Aufenthaltsdauer zu beobachten. So lag diese 2002 noch bei 3,4 Tagen. (Quelle: THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK; Ankünfte, Übernachtungen und Aufenthaltsdauer der Gäste in Beherbergungs- stätten)

Nachfolgende Übersicht gibt Auskunft über die Übernachtungs- und Gästestatistik (vgl. Tabelle 8):

Gästeankünfte Gästeüber- durchschnittliche nachtungen Aufenthaltsdauer der Gäste [Tage]

Thüringen

2004 2.864.309 8.143.360 2,8 2006 2.943.527 8.302.521 2,8 2008 3.119.024 8.682.405 2,8 2015 3.542.954 9.264.426 2,6 2017 3.683.119 9.351.590 2,5 2019 3.805.330 9.659.665 2,5

Oberhof 2004 124.791 409.036 3,3 2006 133.568 441.785 3,3 2008 129.286 407.717 3,2 2015 159.470 429.746 2,7 2017 161.478 389.249 2,4 2019 148.782 425.338 2,9

Tabelle 8: Übernachtungs- und Gästestatistik (Quelle: THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK; Ankünfte, Übernachtungen und Aufenthaltsdauer der Gäste in Beherbergungsstätten)

Die Übersicht zeigt, dass die Gästeankünfte wie im Trend des Freistaates Thüringen auch für die Stadt Oberhof steigen. Bei den Übernachtungszahlen ist dies nicht so. Hier ist ein Anstieg für den Freistaat zu sehen, für Oberhof bleiben die Übernachtungen in etwa gleich mit einer geringfügigen rückläufigen Tendenz.

Gastronomie Oberhof verfügt im Ortsbereich über rund 30 Gastronomiebetriebe mit 1.850 Sitzplätzen im Innenbereich und 535 Terrassenplätzen. Bei sechs Betrieben mit zusammen 300 Plätzen liegt der Schwerpunkt auf dem Schankbereich. Im Außenbereich der Gemarkung sowie unmittelbar angrenzend befinden sich sieben Gaststätten und bewirtschaftete Hütten mit zusammen 695 Sitzplätzen im Innen- und 285 Sitzplätze im Terrassenbereich. Die Gastronomiekapazität beträgt total 3.365 Sitzplätze. (Quelle: IFT FREIZEIT- UND TOURISMUSBERATUNG GMBH UND BAURCONSULT; Ganzheitliches Entwicklungskonzept Oberhof 2006)

Aktuellere Aussagen liegen momentan nicht vor. Daher wird auf die Aussagen aus 2006 zurückgegriffen.

Sport-, Kultur und Freizeit Wirtschaftlich gesehen spielen die Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen für Oberhof im Kontext mit dem Tourismus und Fremdenverkehr eine wichtige Rolle. Zu den wichtigen Sport- und Freizeiteinrichtungen zählen unter anderem alle in Pkt. 6.1 Soziale Infrastruktur – Überregionale Sporteinrichtungen näher benannten Anlagen (z.B. Lotto Thüringen ARENA am Rennsteig, die EISARENA Oberhof sowie das „H2Oberhof“ Wellnessbad). Die Anlagen unterstehen derzeit dem Thüringer Wintersportzentrum bzw. der Oberhofer Freizeit und Tourismus GmbH. Darüber hinaus gibt es auch zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Dabei sind beispielhaft das Exotarium, der Golfkletterpark und der Rennsteiggarten zu nennen. Weitere Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind im Pkt. 6.1 Soziale Infrastruktur – Kultur- und Freizeiteinrichtungen enthalten.

______33 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

7. Wirtschaft und Beschäftigung

Touristische Dienstleistungen In Oberhof werden von verschiedenen privaten Dienstleistern touristische Angebote bereitgestellt. Hierzu zählen der Ski- und Snowboardunterricht, der Skiverleih, der Mountain-Bike-Verleih, geführte Ortsrundgänge, Wanderungen sowie Sportstättenbesichtigungen, Kutsch- und Pferdeschlittenfahrten. Darüber hinaus besteht für die Touristen die Möglichkeit, sich beim „Biathlonschießen für Jedermann“ und beim „Gäste-Bobfahren“ auszuprobieren. Insbesondere die letztgenannten Angebote sind als besonderes Merkmal für Oberhof zu bezeichnen, da diese letztlich nur aufgrund der vorhandenen Spitzensportanlagen durchführbar sind.

Beschäftigung In der Stadt Oberhof sind derzeit (Stand 2020) insgesamt 570 Arbeitsplätze vorhanden. Demgegenüber stehen 649 sozialversicherungsbeschäftige Einwohner, wovon 225 tatsächlich auch in Oberhof arbeiten. Somit müssen 424 Einwohner zur Arbeit auspendeln und 345 Beschäftigte einpendeln. Zusätzlich zu den 570 Arbeitsplätzen gibt es 244 Arbeitsplätze auf Minijobbasis. Eine Spezifikation, wie viele Mitarbeiter in welcher Branche arbeiten, liegt nicht vor. Es kann lediglich subjektiv eingeschätzt werden, dass der Großteil der Arbeitsplätze im Bereich Tourismus- und Freizeit liegt. Die Zahl der Mitarbeiter in sonstigen Gewerbe- und Handwerksbetrieben sowie sonstigen Branchen ist demgegenüber eher gering. Präzise Angaben bezüglich der Arbeitsplätze liegen lediglich für die öffentliche Verwaltung (15 Vollzeitäquivalente Stellen), das Thüringer Wintersportzentrum (26 Mitarbeiter und 13 Saisonkräfte) sowie die Freizeit und Tourismus GmbH (53 Mitarbeiter und 15 geringfügig Beschäftigte) vor.

______34 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

8. Wohnbauflächenprognose

8. Wohnbauflächenprognose Entsprechend der Aufgabenstellung erstellte die LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH (LEG Thüringen) auf Grundlage amtlicher Daten die nachfolgende Prognose für die Stadt Oberhof.

8.1 Beschreibung der Ist-Situation Soweit nichts anderes angegeben, entstammen die nachfolgenden Daten der amtlichen Statistik1. Danach lebten am 31.12.2019 in der Stadt Oberhof 1.650 Personen in insgesamt 972 Wohnungen in Wohngebäuden. Wohnungen in Nichtwohngebäuden weist die amtliche Statistik für Oberhof nicht aus. Die gesamte Wohnfläche lag am 31.12.2019 bei 67.700 m², die sich folglich ausschließlich auf Wohnungen in Wohngebäuden erstreckt. Im Durchschnitt stand jeder Person in Oberhof am 31.12.2019 eine Wohnfläche von 41,0 m² zur Verfügung.

Von den Wohnungen in Wohngebäuden entfielen 96 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 10.200 m² auf Einfamilienhäuser (im Durchschnitt 106 m² je Wohnung) und 84 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 6.600 m² auf Zweifamilienhäuser (im Durchschnitt 79 m²). Der überwiegende Teil der Wohnungen, 792 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 50.900 m², lag in Geschoßwohnungsgebäuden (im Durchschnitt 64 m²).

Alle Wohnungen in Wohngebäuden zusammen haben am 31.12.2019 eine Wohnbaufläche von 32,6 ha in Anspruch genommen2 (bestehende Wohnbauflächen zuzüglich 50 % der gemischten Bauflächen). Unter der Annahme, dass Wohnfläche und Geschoßfläche im Durchschnitt in einem Verhältnis von 1,00 zu 1,34 zueinander stehen3, lag die Geschoßfläche aller Wohnungen in Wohngebäuden am 31.12.2019 bei 9,1 ha. Bleibt die Geschoßfläche, die von anderen Nutzungen auf Wohnbauflächen in Anspruch genommen wird, unberücksichtigt, ergibt sich als Maß für die städtebauliche Dichte auf Wohnbauflächen ein durchschnittlicher Wert von 0,278.

8.2 Ex-Post-Analyse Innerhalb der letzten acht Jahre, also zwischen dem 31.12.2011 und dem 31.12.2019, hat sich die Zahl der Einwohner in Oberhof von 1.576 auf 1.650 Personen erhöht. Somit stieg die Zahl der Einwohner im Durchschnitt um 0,6% je Jahr. Indes stieg die Gesamtwohnfläche im gleichen Zeitraum nur um 600 m², und zwar von 67.100 m² auf 67.700 m². Per Saldo hat sich die Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden zwischen 2011 und 2019 lediglich um 4 erhöht, obwohl sich per Saldo die Zahl der Haushalte im gleichen Zeitraum um mehr als 30 erhöht haben dürfte. Dem entsprechend hat sich durchschnittliche Wohnfläche je Person zwischen 2011 und 2019 von 42,6 m² auf 41,0 m² - entgegen dem allgemeinen Trend sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene - verringert, und zwar im Durchschnitt um -0,5% je Jahr.

Differenziert nach Wohngebäudearten ergibt sich, dass die Zahl der Wohnungen in Einfamilienhäusern zwischen dem 31.12.2011 und dem 31.12.2019 deutlich stieg, und zwar um 4,3%, die Wohnfläche in Einfamilienhäusern erhöhte sich sogar um 7,4%. Die Zahl der Wohnungen in Zweifamilienhäusern blieb indes im gleichen Zeitraum unverändert, wobei sich die Wohnfläche in Zweifamilienhäusern leicht um - 1,5% verringerte. Ebenfalls unverändert blieb die Zahl der Wohnungen in Geschoßwohnungsgebäuden zwischen dem 31.12.2011 und dem 31.12.2019; auch die Wohnfläche in Geschoßwohnungsgebäuden veränderte sich nicht.

Vergleichbare Daten (Einzelerhebung) über die Wohnbaufläche, auf der alle Wohnungen in Wohngebäuden am 31.12.2011 standen, liegen nicht vor. Insofern kann auch kein verlässlicher Trend über die Entwicklung der städtebaulichen Dichte in den letzten acht Jahren angegeben werden. Als Indiz für die wahrscheinliche Entwicklung mag die von der amtlichen Statistik ausgewiesene Wohnbaufläche sein: Zwischen dem 31.12.2015 (37 ha) und dem 31.12.2019 (22 ha) hat sich diese Wohnbaufläche verringert, sodass bei nahezu unveränderter Wohnfläche das Maß für die städtebauliche Dichte in Oberhof gestiegen sein dürfte. Aktuell jedenfalls lässt sich das Maß für die städtebauliche Dichte mit einem Wert von 0,278 angeben.

1 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, www.tls.thueringen.de

2 Erhebung des Büros Kehrer & Horn, Suhl, im Frühjahr 2020. 3 Blum et. al.: Städtebauliche Verdichtung und ihre Bewertung; Schriftenreihe des BMBau 01.067, Bonn 1979, S. 47. Stichprobenartige Überprüfungen an verschiedenen Immobilien der LEG Thüringen in der jüngeren Vergangenheit haben die Ergebnisse der Studie aus dem Jahr 1979 grundsätzlich bestätigt. ______35 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

8. Wohnbauflächenprognose

8.3 Modellbeschreibung Das angewandte Modell zur Prognose des künftigen Wohnbauflächenbedarfs stützt sich bei der Bestandsbeschreibung und der Ex-Post-Analyse im Wesentlichen auf schnell verfügbare und gesicherte Daten aus der amtlichen Statistik. Im Übrigen geht das Modell vereinfachend davon aus, dass die Wohnbaufläche im Wesentlichen von der Zahl der Einwohner, der durchschnittlichen Wohnfläche je Einwohner in Wohnungen in Wohngebäuden und der städtebaulichen Verdichtung – ausgedrückt durch die durchschnittliche GFZ auf Wohnbauflächen – abhängt.

Das Modell unterstellt, dass

. der Wohnungsleerstand sowie die Zahl der Untermieterhaushalte und die Zahl der Zweitwohnungen im Zeitablauf unverändert bleiben;

. die Grundfläche, die von anderen Nutzungen auf Wohnbauflächen in Anspruch genommen wird, im Zeitablauf ebenso unverändert bleibt4, wie der Anteil der Verkehrsfläche an der Wohnbaufläche;

. Wohnungen in Nichtwohngebäuden nur auf gemischt genutzten Bauflächen (MD, MI, MK) oder gewerblichen Bauflächen (Wohnungen für Aufsichts- und Bereitschaftspersonen sowie für Betriebsinhaber und Betriebsleiter) stehen und insgesamt einen zu vernachlässigenden, im Zeitablauf unveränderten Teil des Gesamtwohnungsmarktes darstellen;

. im Übrigen Wohnflächen in Wohnheimen und Bewohner von Wohnheimen auf dem örtlichen Wohnungsmarkt eine untergeordnete Rolle spielen.

Insofern liefert das Modell einen groben, ersten Anhaltspunkt für den künftigen Wohnbauflächenbedarf. Vor allem in Wohnungsmärkten, die von starken Schwankungen beim Wohnungsleerstand, von einer hohen Anzahl an Untermieterhaushalten (Studenten-Städte) oder von vielen Zweit- und Ferienwohnungen (Tourismus-Städte) geprägt sind, liefert das Model nur bedingt brauchbare Ergebnisse.

8.4 Annahmen über die Entwicklung der Modellparameter Der künftige Bedarf an Wohnbauflächen hängt grundsätzlich ab von

. der Entwicklung der Zahl der Einwohner,

. der Entwicklung der durchschnittlichen Wohnfläche je Einwohner in Wohnungen in Wohngebäuden,

. der angestrebten städtebaulichen Verdichtung auf Wohnbauflächen.

Im vorliegenden Fall ist das Ziel der Prognose das Jahr 2030. Annahmen über die Entwicklung der genannten Parameter bis zum 31.12.2030 stützen sich im Wesentlichen auf eine Trendextrapolation der jeweiligen Daten aus der Ex-Post-Analyse sowie auf eine fach- und ortskundige Einschätzung der jeweiligen Situation auf dem Wohnungsmarkt. Danach ergeben sich im Einzelnen folgende Annahmen:

. Zwischen 2011 und 2019 hat sich die Zahl der Einwohner um 0,6% jährlich erhöht. Grundsätzlich wird sich dieser Trend bis 2030 fortsetzen. Im Einzelnen wird auf die Bevölkerungsprognose der LEG Thüringen verwiesen. Bis zum 31.12.2030 wird sich die Zahl der Einwohner in Oberhof gegenüber dem 31.12.2019 um 6,4% erhöhen, sodass am 31.12.2030 insgesamt 1.756 Personen in Oberhof leben werden.

. Zwischen 2011 und 2019 hat sich die durchschnittliche Wohnfläche je Einwohner in Wohnungen in Wohngebäuden in Oberhof um -0,5% jährlich verändert. Diese Entwicklung war untypisch, vor allem, weil einem latent vorhandenen Wohnflächenbedürfnis kein entsprechendes Angebot gegenüber stand (per Saldo kamen zwischen 2011 und 2019 lediglich vier Wohnungen hinzu, die Zahl der Haushalte dürfte sich im gleichen Zeitraum per Saldo um mehr als 30 erhöht haben). Insofern wird

4 Nach einer stichprobenartigen Auswertung der LEG Thüringen befanden sich 2016 im Durchschnitt rund 16% aller Arbeitsplätze auf Wohnbauflächen, bezogen zum Beispiel auf folgende Nutzungen: Läden, nicht störende Handwerksbetriebe, Beherbergungsbetriebe, Gaststätten, Tankstellen, Verwaltungen sowie kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Gegenüber 2011 hat sich dieser Anteilswert nicht verändert. ______36 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

8. Wohnbauflächenprognose

sich dieser Trend nicht fortsetzen. Angenommen wird, dass sich die durchschnittliche Wohnfläche in Wohngebäuden in Oberhof bis 2030 auf 50,0 m² erhöhen wird.

. Zwischen 2011 und 2019 dürfte sich das Maß für die städtebauliche Dichte auf Wohnbauflächen in Oberhof erhöht haben. Insbesondere wegen der Verpflichtung, schonend mit Grund und Boden umzugehen, und wegen der naturräumlichen Gegebenheiten in Oberhof wird dieser Trend anhalten. Bis zum 31.12.2030 wird sich deshalb der durchschnittliche Wert für das Maß der städtebaulichen Dichte auf Wohnbauflächen um 6% auf 0,295 erhöhen.

8.5 Wohnbauflächenbedarf Unter den zuvor beschriebenen Annahmen wird sich in Oberhof bis zum 31.12.2030 die Wohnfläche in Wohngebäuden auf rund 89.400 m² und die darauf bezogene Geschoßfläche auf rund 12,0 ha erhöhen. Bei gleichzeitiger Erhöhung der städtebaulichen Dichte auf Wohnbauflächen auf einen durchschnittlichen Wert von 0,295 ergibt sich für Oberhof ein Wohnbauflächenbedarf am 31.12.2030 in Höhe von 39,9 ha.

Dieser Wohnbauflächenbedarf kann wie folgt ausgeglichen werden:

. 32,6 ha entfallen auf den aktuellen Wohnbauflächenbestand;

. 2,3 ha5 können durch die Nachnutzung von Baulücken ausgeglichen werden;

. weitere 4,4 ha6 können durch die Nachnutzung von Brachflächen ausgeglichen werden.

Die Nachnutzung von Baulücken und Brachflächen hat Vorrang vor der Inanspruchnahme von Freiraum. Gleichwohl wird die Nachnutzung von Baulücken und Brachflächen rechnerisch nicht ausreichen, den Wohnbauflächenbedarf in Oberhof bis zum Jahr 2030 gänzlich auszugleichen. Insofern wird erforderlich, innerhalb der nächsten Jahre eine Fläche von 0,6 ha zusätzlich für Wohnbauzwecke auszuweisen.

Zur Orientierung: Aus den Daten der amtlichen Statistik ergibt sich, dass das Verhältnis von Wohnbaufläche (22 ha) zur Bodenfläche (2.340 ha) in der Stadt Oberhof mit 0,94% aktuell auf einem sehr niedrigen Niveau liegt. Dieser Anteil wird sich durch den geringfügigen Anstieg der Wohnbaufläche bis 2030 auf 0,97% kaum verändern und somit auf einem niedrigen Niveau bleiben. Ähnliches gilt für die Siedlungs- und Verkehrsfläche insgesamt: Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche (227 ha) an der Bodenfläche lag 2019 in Oberhof bei 9,7%; durch die zusätzliche Ausweisung von Wohnbaufläche bleibt dieser Anteil unverändert.

Im Einzelnen wird auf die als Anlage beigefügte tabellarische Übersicht verwiesen.

5 Erhebung der Stadtverwaltung Oberhof, Frühjahr 2020 6 Ermittlung LEG Thüringen auf Basis einer Erhebung der Stadtverwaltung Oberhof, Frühjahr 2020 ______37 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

9. Planungen 9.1 Allgemeine Planungsziele und Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung Der aufgestellte Flächennutzungsplan sichert die weitere geordnete städtebauliche Entwicklung der Stadt Oberhof. Da der Ort fast ausschließlich vom Tourismus abhängig und die Bedeutung von Oberhof weit über seine Grenzen, nicht zuletzt durch die hochkarätigen Sportveranstaltungen, bekannt ist, sollte sich die Ausweisung von Planungsflächen auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:

Intensivierung der Ortsentwicklung . Nachnutzung der Brachflächen innerhalb der Ortsbebauungsgrenze . Aufwertung und Gestaltung der Ortsmitte als Verweil- und Kommunikationsbereiche . Rückbau bzw. Abriss störender Gebäude und Neubebauung dieser Bereiche . Ausweisung von ausreichendem preiswerten und attraktiven Wohnraum, von Betriebswohnungen und altersgerechtem Wohnraum . Erhalt und Ergänzung der Grünbereiche und Parkanlagen . Erweiterung des Angebotes für den ruhenden Verkehr innerhalb des Ortes sowie Ausbau des Fuß- wegenetzes einschließlich Verkehrsberuhigung

Weiterentwicklung und Ausbau des Tourismus als Wirtschaftsfaktor . Ergänzung und Erweiterung der Übernachtungsangebote durch Hotels und Ferienhausanlagen . Ergänzung und Verbesserung der Freizeit- und Sportangebote für den Sommer, wie z.B Bau einer Gondelbahn, Anlage eines Bergerlebnisparks, Baumwipfelpfad (Bereich Schlossberg), u.ä. . Ergänzung Angebote für den Winter, z.B Loipe Schlossbergkopf, beschneite Loipen . Erweiterung der Angebote vorhandener Anlagen, wie Ausbau der LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig zur Nordic Sports Area . Erweiterung des Freizeit- und Kulturangebotes . Ausbau des Angebotes für Kinder, Jugendliche und jungen Familien . Revitalisierung des historischen 9 - Lochgolfplatzes

Verträglichkeit der Siedlungsentwicklung mit dem Landschaftsraum . klare Abgrenzung zwischen Ortschaft und Landschaft . Ortseingangsgestaltung . Beachtung der Schutzzonen . Erhalt und Pflege der Kulturlandschaft . Ausbau des Wander-, Wege- und Loipennetzes

Die Leitidee ist, dass Oberhof ein „grünes“ Zentrum mit vielen Anknüpfungspunkten an die umliegenden Berge und Bewaldung bekommt. Der direkte Bezug von Stadtplatz und umgebender Landschaft des Thüringer Waldes ist das Besondere und Einmalige am Oberhofer Zentrum.

Künftig soll der Platz im Sommer wie im Winter direkter Startpunkt vielfältiger Aktivitäten in und um Oberhof sein (Skipisten, Wanderungen, Skating, Klettern, Kinderspiel, Erholung, Spaziergänge, Wettkampfstätte). Als nahezu unbebaute Aue teilt der Grünzug, wie in der Geschichte Oberhofs schon immer, Oberland und Unterland. Als großzügig gestalteter Parkraum bietet er viele Möglichkeiten des Sports und der Freizeit direkt in der Stadt zur Erholung sowie als Kulisse für Veranstaltungen und Sportereignisse.

9.2 Gebietsausweisung Planungen Grundlage für die nachfolgenden Gebietsausweisungen bilden die Aussagen des Regionalplan Südwestthüringen zur Region und zur Stadt und die unter den Punkten Bevölkerungsprognose (Pkt. 5) und Wohnbauflächenbedarfsprognose (Pkt. 8) aufgeführten textlichen Erläuterungen sowie die für die weitere Entwicklung der Stadt anvisierten Zielstellungen (z.B. aus dem ISEK Oberhof; QUAAS STADTPLANER). Im Bereich der Ortslage werden lediglich Arrondierungsflächen als Ergänzung vorhandener Bauflächen neu ausgewiesen. Bei den übrigen „neu“ dargestellten Flächen in der Ortslage handelt es sich um Brachflächen, Abrissflächen bzw. derzeit andersartig genutzte Bereiche, die umgenutzt werden sollen. Im Außenbereich erfolgt die Ausweisung von neuen, als auch Erweiterungsflächen für bestehende Nutzungen. Insbesondere für diese Ausweisungen sind Abstimmungen mit der Regionalplanung, dem Forst und der Wasserbehörde unerläßlich. Ausweisungen erfolgen für Wohnbauflächen, gemischte Bauflächen, Sonderbauflächen, Flächen für den Gemeinbedarf, Flächen für den Verkehr und Grünflächen. Um folgende Ausweisungen handelt es sich:

______38 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Wohnbauflächen

Nr. 1 - Ergänzung „Rudolf-Breitscheid-Straße“

Kurzbeschreibung Lage: südöstliche Straßenseite der „Rudolf-Breitscheid-Straße“ Fläche: ca. 0,81 ha derzeitige Nutzung: Brachfläche geplante Nutzung: Einfamilienhäuser (Wohnbaufläche) Begründung Standortwahl: Nachverdichtung der bestehenden Ortslage unter Einbeziehung von Brachen Baurecht: Bebauungsplan gemäß § 13a BauGB notwendig Erschließung: äußere Erschließung vorhanden Bauplätze: ca. 12 Einfamilienhäuser

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / sonstige Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, Sachgüter biolog. Vielfalt Gesundheit Kurzbeschreibung . Lage in Oberhof zwischen Breitscheidstraße und Therme, Innenbereich nach § 34 BauGB; . aktuelle Nutzung: vorrangig Schotterplatz, randlich Grünflächen mit Gehölzpflanzungen (innerörtliche Brachfläche); . Vorbelastungen: aufgrund der Lage im Ort ist der Bereich deutlich anthropogen geprägt, die Fläche ist teilversiegelt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario innerörtliche Lage / innerörtliche Lage; Schutzgebietsaus- Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. r 3: Lehm, steinig, keine Oberflächen- keine wesentlichen innerörtliche Lage nördlich grenzt ein weisungen Thüringer Wald; 0,81 ha; tonig - Staugley gewässer; Lebensraumfunk- und stark bereits Wohngebiet an und (lediglich Naturpark (zersetzte tionen; überformte Fläche: teilversiegelte der innerörtliche davon Grünfläche Versickerungs- westlich die Thüringer Wald); Rotliegendsedi- natürliche Fläche ohne Bereich tritt im ca. 0,24 ha (30%), fläche durch randliche Therme; mente); Funktionen sind wesentliche Wesentlichen als geschotterte Fläche Versiegelung Grünfläche mit bereits im Fläche selbst hat klimatische Schotterplatz in ca. 0,578 ha (70%); Tendenz zu Stau- bereits stark Gehölzbestand: Wesentlichen keine wesentliche Funktion; Erscheinung; nässe, unausge- reduziert; potenziell verloren gegangen; Funktion; glichener Wasser- Nahrungshabitat für im Allgemeinen ist das Umfeld ist Schutzfunktion der haushalt, starke Avifauna von einer guten geprägt durch Grundwasserüber- Versauerungsten- (kommune Arten); Luftqualität verschiedene deckung ist sehr denz; geringe auszugehen (im Nutzungen gering; GW- Verbreitung im Umfeld keine (Therme, Flurabstand liegt Thüringer Wald; erheblichen Parkplätze, bei >15-25 m u. Emittenten); Wohngebiet, bereits teilversie- GOK; Grünflächen, gelter Boden (Ver- Verkehrsflächen); lust der Boden- funktionen); hier: Ortsbild relevant;

39 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / sonstige Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, Sachgüter biolog. Vielfalt Gesundheit für den Bereich ist eine sehr hohe Erosionsgefahr festgestellt; Bedeutung gering sehr gering sehr gering gering gering gering sehr gering gering sehr gering Planung . Wohnbaufläche für 12 Eigenheime; . die Fläche ist erschlossen und grenzt unmittelbar an bestehende Wohngebiete an; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: Gefahr bau- / baubedingt: aufgrund der temporäre temporäre temporäre voraussichtlich von Bodenerosion betriebsbedingt: temporäre Vorbelastung sind anlagebedingt: - Beeinträchtigungen Beeinträchtigungen Beeinträchtigungen temporäre bei offener Beeinträchtigungen Beeinträchtigungen keine erheblichen durch durch betriebsbedingt: - durch Inanspruchnahme Bodenfläche i.V.m des Grundwassers durch oder nachhaltigen Baustellenbetrieb Baustellenbetrieb Baustellenbetrieb der Gesamtfläche; Starknieder- sind zu vermeiden; Baustellenbetrieb Beeinträchtigungen (Lärm, Staub, (Lärm, Staub) (Beunruhigung, schlägen; (z.B. Lärm, Staub, zu erwarten (ggf. anlagebedingt: ca. anlagebeding: Erschütterungen) Staub, Lärm etc.); Erschütterungen); Berücksichtigung anlagebedingt: - 40% Versiegelung anlagebedingt: ca. positiv: auf das Immissionsschutz) anlagebedingt: und 60% 40 % Versiegelung Infiltrationsfläche anlagebedingt: angrenzende betriebsbedingt: - Ausdehnung der Grünflächen; keine und 60% erhöht sich Wohngebiet; da sich der Bebauung, weitere Grünfläche – geringfügig Grünflächenanteil anlagebedingt: - geringfügige Erschließung Fläche ist bereits erhöht – kein Reduzierung erforderlich), teilversiegelt – betriebsbedingt: nachhaltiger innerörtlicher Fläche ist bereits somit tritt eine ggf. Lebensraumverlust; Grünflächen; teilversiegelt; Aufwertung ein; Berücksichtigung betriebsbedingt: - Immissionen der betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - Therme auf das Wohngebiet (z.B. Geruch, Lärm) Eingriffsbewertung sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering

40 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 2 - Ergänzung „Magnus-Poser-Straße“

Kurzbeschreibung Lage: nordöstliche Straßenseite der „Magnus-Poser-Straße“ Fläche: ca.0,67 ha derzeitige Nutzung: Wald geplante Nutzung: Einfamilienhäuser (Wohnbaufläche) Begründung Standortwahl: Arrondierung der Ortslage Baurecht: Bebauungsplan mit Grünordnung notwendig Erschließung: erschlossen Bauplätze: ca. 10 Einfamilienhäuser

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbe- . Lage am nordöstlichen Ortsrand von Oberhof, östlich entlang der Magnus-Poser-Straße, randlich des Oberhofer Schlossberg; schreibung . aktuelle Nutzung: Waldfläche; . Überschneidung mit Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald und Trinkwasserschutzzone III, das Naturschutzgebiet Oberhofer Schlossberg grenzt nordöstlich an; . Vorbelastungen: aufgrund der Ortsrandlage / angrenzend an die Straße ist der Bereich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario Lage am Ortsrand Wald als Frischluft- Schutzgebiets- randliche Über- Gesamtfläche ca. p 1: Sandiger keine Oberflächen- NSG Oberhofer Bedeutung des / unmittelbar an- produzent (luft- ausweisungen; schneidung mit 0,67 ha; Lehm (über Por- gewässer; Schlossberg Waldes für das grenzend an hygienische Funk- LSG Thüringer phyr); grenzt direkt an; Klima, den Boden / Wald / unversie- randliche Über- Wohngebiet; tion); Wald; die Versickerung, gelter Boden; schwankende schneidung mit vorrangig wird die als Lebensraum Wald / LSG mit gute Luftqualität Lage im Naturpark Wasserspeicher- TWSZ III; Fläche von Misch- und für die Erholungsfunktion; (im Umfeld keine Thüringer Wald; fähigkeit, starke wald geprägt; Versickerungs- Erholung; erheblichen Emit- Versauerungs- Hanglage am Orts- fläche (Grundwas- Baumbestand: tenten); tendenz, gründige rand / Übergang serneubildung); potenziell Habitat / insgesamt günsti- zu Wald randlich für Avifauna ge Standorte; Schutzfunktion der des Oberhofer (störungsunemp- Grundwasserüber- Schlossbergs; geringe Verbrei- findliche Arten), deckung ist sehr tung im Thüringer Fledermäuse und gering; GW- Wald; weitere Arten; Flurabstand liegt für einen Teilbe- bei >30 - 50 m u. reich ist eine sehr GOK; hohe Erosions- gefahr festgestellt;

Bedeutung hoch mittel mittel hoch hoch hoch mittel hoch mittel 41 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Planung . Wohnbaufläche für 10 Eigenheime; . die Fläche ist erschlossen und grenzt unmittelbar an bestehende Wohngebiete an; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: bau-/betriebs- baubedingt: zu berücksichtigen temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Beein- voraussichtlich voraussichtlich bedingt: temporäre Beein- sind erforderliche anlagebedingt: trächtigungen trächtigungen trächtigungen temporäre Inan- temporäre Inan- Beeinträchtigun- trächtigungen Abstände Bebau- Beeinträchtigung durch Baustellen- durch Baustellen- durch Baustellen- spruchnahme der spruchnahme der gen des Grund- durch Baustellen- ung – Wald (i.d.R. von Schutzge- betrieb (Lärm, betrieb (Lärm, betrieb am Orts- Gesamtfläche; Gesamtfläche; wassers / TWSZ betrieb (z.B. Lärm, 30 m) – hier bieten durch Staub, Erschüt- Staub) rand; sind zu vermeiden; Staub, Erschüt- können ggf. wie- Bebauung; anlagebedingt: ca. Gefahr von Boden- terungen) terungen); tere Auswirkungen anlagebedingt: anlagebedingt: 40% Versiegelung erosion bei offener anlagebeding: betriebsbedingt: - entstehen; anlagebedingt: Verlust von Wald weitere Ausdeh- und 60% Grünflä- Bodenfläche i.V.m Reduzierung von Beeinträchtigung Verlust von Wald als Frischluft- nung der Bebau- chen; keine wie- Starkniederschlä- Infiltrationsfläche; potenziell vorkom- (Bedeutung für produzent ung in Waldberei- tere Erschließung gen; mender Brutvögel Erholung, Klima); che / in das LSG; erforderlich); und Fledermäuse betriebsbedingt: - anlagebedingt: ca. in/an Gehölzen, positiv: betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - 40% Versiegelung durch entspre- Bereitstellung von und damit Verlust chende Arten- Wohngrundstük- der Bodenfunktio- schutzmaßnahmen ken; nen; vermeidbar (Ro- betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - dungszeit-raum); anlagebedingt: Verlust von Wald als Lebensraum; Gefährdung von umliegenden Waldbestand (z.B. Bruchgefahr); betriebsbedingt: weitere Beun- ruhigung / Störung angrenzender Lebensräume; Eingriffs- gering mittel mittel mittel mittel mittel gering mittel-hoch mittel bewertung

42 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Gemischte Bauflächen

Nr. 3 - Ergänzung „Magnus-Poser-Straße“

Kurzbeschreibung Lage: nördliche Straßenseite der „Magnus-Poser-Straße“ Fläche: ca. 0,61 ha derzeitige Nutzung: Wald / Parkplatz geplante Nutzung: Ferien- und Betriebswohnungen (gemischte Baufläche) Begründung Standortwahl: Arrondierung der Ortslage Baurecht: Bebauungsplan mit Grünordnung notwendig Erschließung: erschlossen Bauplätze: ca. 18 Wohneinheiten in Geschossbauweise (zwei geschossig)

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Sachgüter Kurzbe- . Lage am nördlichen Ortsrand von Oberhof, nördlich entlang der Magnus-Poser-Straße Höhe Berghotel, randlich des Oberhofer Schlossbergs; schreibung . aktuelle Nutzung: vorrangig Waldfläche, Parkplatz; . Überschneidung mit Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald, Trinkwasserschutzzone III sowie randlich mit Naturschutzgebiet Oberhofer Schlossberg; . Vorbelastungen: durch die Ortsrandlage ist der Bereich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben, versiegelter Parkplatz; Basisszenario Lage am Ortsrand Wald als Frischluft- Schutzgebiets- Überschneidung Gesamtfläche ca. p 1: Sandiger Lage innerhalb randliche Überschnei- Bedeutung des / unmittelbar an- produzent (lufthy- ausweisungen; mit LSG Thüringer 0,61 ha; Lehm (über TWSZ III; dung mit NSG Ober- Waldes für das grenzend an Hotel; gienische Funk- Wald; Lage im Porphyr); hofer Schlossberg; Klima, den Bo- vorrangig Wald, keine Oberflä- tion); Naturpark Thü- den / die Ver- Wald / LSG mit schmaler Grün- schwankende chengewässer; Fläche ist vorrangig ringer Wald; sickerung / Nie- Erholungsfunktion; gute Luftqualität landstreifen; Wasserspeicher- Mischwald geprägt, Versickerungsflä- derschlagsrück- (im Umfeld keine Lage am Ortsrand fähigkeit, starke schmaler Grünstreifen kleinflächige Ver- che (Grund- haltung, als erheblichen Emit- / Übergang zu Versauerungsten- wird zum Parken ge- siegelung ca. 0,06 wasserneubil- Lebensraum und tenten); Wald randlich des denz, gründige / nutzt, daneben ist ein ha; dung); für die Erholung; Oberhofer insgesamt günsti- kleiner Parkplatz (ver-

Schlossbergs; ge Standorte oft in Schutzfunktion siegelt) vorhanden; Unterhang- und der Grundwasser- Baumbestand: Hangfußbereich; überdeckung ist potenziell Habitat für sehr gering; GW- geringe Verbrei- Avifauna (störungsun- Flurabstand liegt tung im Thüringer empfindliche Arten), bei >50 - 60 m u. Wald; Fledermäuse und GOK; weitere Arten;

Bedeutung mittel mittel mittel hoch hoch hoch mittel hoch mittel

43 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Sachgüter Planung . Geschosswohnungsbau mit Funktionsergänzungen; 18 Wohneinheiten in Geschossbauweise (2 Geschosse und Dach); . die Fläche ist erschlossen und grenzt unmittelbar an Wohngebiete / Hotelstandorte an;

Beeinträchti- baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: bau-/ baubedingt: zu berücksichti- temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Beein- voraussichtlich voraussichtlich betriebsbedingt: temporäre Beein- gen sind erfor- gung anlagebedingt: trächtigungen trächtigungen trächtigungen temporäre Inan- temporäre Inan- Beeinträchtigun- trächtigungen durch derliche Abstän- Beeinträchtigung durch Baustellen- durch Baustellen- durch Baustellen- spruchnahme der spruchnahme der gen des Grund- Baustellenbetrieb de Bebauung – von Schutzge- betrieb (Lärm, betrieb (Lärm, betrieb am Orts- Gesamtfläche; Gesamtfläche; wassers / TWSZ (z.B. Lärm, Staub, Wald (i.d.R. 30 bieten durch Staub, Erschüt- Staub) rand; sind zu vermei- Erschütterungen); m) – hier können Bebauung; anlagebedingt: ca. anlagebedingt: ca. terungen) den; ggf. weitere Aus- anlagebedingt: anlagebedingt: 60% Versiegelung 60% Versiegelung Beeinträchtigung betriebsbedingt: - wirkungen ent- anlagebedingt: Verlust von Wald weitere Ausdeh- und 40% Grünflä- und damit Verlust anlagebeding: potenziell vorkom- stehen; Verlust von Wald als Frischluftprodu- nung der Bebau- chen; keine der Bodenfunktio- Reduzierung von mender Brutvögel und (Bedeutung für zent; ung in Waldberei- weitere Erschlies- nen; Infiltrationsfläche; Fledermäuse in/an Erholung, Klima); che / in das LSG; sung erforderlich); Gehölzen, durch ent- betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - sprechende Arten- positiv: betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - schutzmaßnahmen Bereitstellung von vermeidbar Wohngrundstük- (Rodungszeitraum); ken; anlagebedingt: betriebsbedingt: - Verlust von Wald als Lebensraum; Gefährdung von um- liegenden Waldbe- stand (z.B. Bruchge- fahr); betriebsbedingt: weitere Beunruhi- gung/Störung angren- zender Lebensräume; Eingriffs- gering mittel mittel mittel mittel mittel gering mittel-hoch mittel bewertung

44 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 4 - „Gräfenrodaer Straße“

Kurzbeschreibung Lage: nördliche Straßenseite der „Gräfenrodaer Straße“ Fläche: ca. 1,41 ha derzeitige Nutzung: Brachfläche geplante Nutzung: Betriebswohnungen, betreutes Wohnen und/oder Hotel möglich (gemischte Baufläche) Begründung Standortwahl: Nachverdichtung innerstädtischer Brachflächen Baurecht: Bebauungsplan gemäß § 13a BauGB notwendig; ggf. teilweise nach § 34 BauGB Erschließung: äußere Erschließung vorhanden Bauplätze: Geschosswohnungsbau (6 Ferienwohnungen, 12 Wohneinheiten Mitarbeiterwohnungen), Pension oder kleines Hotel

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . Lage in Oberhof, zwischen Gräfenrodaer Straße, Stadtpark / Grünflächen, Einkaufsmarkt und Therme, Innenbereich nach § 34 BauGB; . aktuelle Nutzung: innerörtliche Brachfläche / aufgeschüttete, geschotterte Fläche im Bereich der rückgebauten Gebäude, Grünfläche mit Gehölzbestand, Teich; . Vorbelastungen: aufgrund der Lage im Ort ist der Bereich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario innerörtliche Lage; innerörtliche Schutzgebietsaus Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. r 3: Lehm, steinig, Teiche innerörtliche innerörtliche Lage, Grünfläche weisungen Thüringer Wald; 1,41 ha; tonig - Staugley (künstliches Grünfläche: Grünfläche neben als Brache keine (lufthygienische (lediglich (zersetzte Kleingewässer); Grünland mit stark überformter unmittelbare innerörtlicher Grünfläche mit Funktion, Naturpark Rotliegendsedi- Gehölzbestand Fläche (komplexe Funktion, jedoch Bereich als Teich / Versickerungs- Durchlüftung); Thüringer Wald); mente); (Bäume, Brache); als innerörtliche Stadtbrache unversiegelter fläche Heckenstrukturen) Grünfläche im Allgemeinen ist angrenzend an die Boden ca. 0,82 ha Tendenz zu (Grundwasser- und (Durchgrünung / von einer guten Gräfenrodaer (58%), Staunässe, neubildung); Kleingewässer Durchlüftung); Luftqualität Straße; Schotterfläche ca. unausgeglichener Schutzfunktion der sowie geschotterte auszugehen (im 0,59 ha (42%); Wasserhaushalt, das Umfeld ist Grundwasserüber- Fläche im Bereich Umfeld keine starke geprägt durch deckung ist sehr der rückgebauten erheblichen Versauerungs- Mischbebauung, gering; GW- Gebäude; Emittenten); tendenz; die Therme und Flurabstand liegt Baumbestand: Grünflächen; geringe bei >20 - 30 m u. potenziell Habitat Verbreitung im GOK; hier: Ortsbild für Avifauna Thüringer Wald; relevant; (kommune Arten), bereits Fledermäuse und teilversiegelter weitere Arten; Boden (Verlust der

Bodenfunktionen);

45 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter für den östlichen Kleingewässer: Bereich ist eine potenziell Habitat hohe - sehr hohe u.a. für Avifauna Erosionsgefahr (kommune Arten), festgestellt; Insektenarten, Amphibien Bedeutung gering mittel sehr gering mittel mittel mittel mittel mittel mittel Planung . Geschosswohnungsbau (6 Ferienwohnungen, 12 Wohneinheiten / Mitarbeiterwohnungen), Pension oder kleines Hotel; Bebauungsplan gemäß § 13a BauGB; . Nachnutzung einer Abrissfläche, die erschlossen ist; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: bau- / baubedingt: aufgrund der temporäre temporäre temporäre voraussichtlich voraussichtlich betriebsbedingt: temporäre Vorbelastung – anlagebedingt: - Beeinträchtigung- Beeinträchtigung- Beeinträchtigung- temporäre temporäre Beeinträchtigung- Beeinträchtigung- Nachnutzung en durch en durch betriebsbedingt: - en durch Inanspruchnahme Inanspruchnahme en des en durch einer Stadtbrache Baustellenbetrieb Baustellenbetrieb Baustellenbetrieb der Gesamtfläche; der Gesamtfläche; Grundwassers Baustellenbetrieb – reduzieren sich (Lärm, Staub, (Lärm, Staub) (Beunruhigung, Gefahr von sind zu (z.B. Lärm, Staub, die zu anlagebedingt: Erschütterungen) Staub, Lärm etc.); Bodenerosion bei vermeiden; Erschütterungen); erwartenden anlagebedingt: mind. 60 % offener Auswirkungen; anlagebedingt: Reduzierung von anlagebedingt: Versiegelung und anlagebeding: Beeinträchtigung Bodenfläche i.V.m (ein Teil des Reduzierung von Grünfläche Reduzierung 40 % Grünflächen; potenziell Starknieder- Wegfall des Gehölzbestandes Grünflächen (Frischluft, innerörtlicher Bereiche sind vorkommender schlägen; Teiches; sollte möglichst (Durchgrünung / Durchlüftung); Grünflächen; bereits Tierarten in/an erhalten werden); Durchlüftung); teilversiegelt; anlagebedingt: Reduzierung von Gehölzen und im betriebsbedingt: positiv: ca. 60 % Infiltrationsfläche; Bereich des positiv: Immissionen Reaktivierung betriebsbedingt: - Versiegelung und Teichs, durch Reaktivierung infolge steigenden einer Stadtbrache; damit Verlust der entsprechende einer Stadtbrache; Fahrzeugverkehrs; betriebsbedingt: - Bodenfunktionen, Artenschutz- betriebsbedingt: Bereiche sind maßnahmen innerörtlich teilversiegelt; vermeidbar Erhöhung Verkehr (Zeitraum Rodung betriebsbedingt: - / Immissionen / Baufeldfrei- (z.B. Lärm) machung); anlagebedingt: Verlust von Grünfläche als Lebensraum; betriebsbedingt: - Eingriffsbewertung gering gering sehr gering gering mittel mittel mittel gering-mittel mittel

46 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 5 - Fläche östlich des Stadtplatzes

Lage: Fläche liegt östlich des Stadtplatzes zwischen der Gräfenrodaer Straße und der Crawinkler Straße Fläche: ca. 0,25 ha derzeitige Nutzung: Grünfläche geplante Nutzung: Dienstleistungs- und/oder Handelseinrichtungen (gemischte Baufläche) Begründung Standortwahl: innerstädtische Ergänzungsfläche für vorhandene Handelseinrichtungen/ Schaffung einer Raumkante Baurecht: Änderung des Bebauungsplanes „Stadtmitte – Oberhof“ notwendig Erschließung: äußere Erschließung vorhanden

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbe- . Lage in Oberhof, zwischen Gräfenrodaer Straße, Stadtplatzes und Stadtpark; östlich befindet sich ein Einkaufsmarkt; schreibung . aktuelle Nutzung: Grünfläche mit Baumpflanzungen (teilweise Überlagerung B-Plan „Stadtmitte“ - Ausgleichsmaßnahmen); . Überschneidung mit dem Flächennaturdenkmal Park in Oberhof (Status ist zu prüfen); . Vorbelastungen: aufgrund der Lage im Ort ist der Bereich deutlich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario innerörtliche Lage; innerörtliche Grün- Schutzgebietsaus Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. r 3: Lehm, steinig, keine Oberflächen- innerörtliche Grün- innerörtliche Lage fläche (lufthygie- weisungen; Thüringer Wald; 0,25 ha; tonig - Staugley gewässer im Än- fläche: Grünland i.V.m. gestalteten öffentliche Räume, nische Funktion, (zersetzte Rotlie- derungsbereich mit Gehölzbestand Grünflächen - Grünflächen mit unmittelbar west- der innerörtliche Grünfläche / un- Durchlüftung); gendsedimente); (Teiche als Teil (Ausgleichsmaß- öffentliche Räume Aufenthalts- / lich steht das Bereich wie auch versiegelter Bo- des nördlich lie- nahmen) / FND - Denkmal Erholungsfunktion; im Allgemeinen ist Denkmal Herzog das Umfeld ist ge- den; Tendenz zu Stau- genden Stadt- Park in Oberhof; von einer guten Ernst II von Sach- prägt durch öffent- nässe, unausge- Einkaufsmarkt; parks); Luftqualität auszu-- sen-Coburg und liche Plätze / hoch- glichener Wasser- potenziell Nah- gehen (im Umfeld Gotha; wertig gestaltete haushalt, starke Versickerungs- rungs-/-Bruthabitat keine erheblichen Grünanlagen / Versauerungs- fläche (Grund- für Avifauna Emittenten); Stadtpark sowie tendenz; wasserneubildung; (kommune Arten); den Einkaufs- geringe Verbrei- Schutzfunktion der markt; tung im Thüringer Grundwasserüber- hier: Ortsbild Wald; deckung ist sehr relevant gering; GW-Flur- abstand liegt bei >25 - 30 m u. GOK;

Bedeutung hoch mittel mittel mittel-hoch mittel mittel gering mittel mittel

47 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Planung . Handel / Versorgung; . da sich im unmittelbaren Umfeld Handels- und Versorgungseinrichtungen befinden, soll der Standort für ergänzende Einrichtungen genutzt werden; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: bau- / baubedingt: Prüfung Verortung temporäre Beein- temporäre Beein- Beeinträchtigun- temporäre Beein- voraussichtlich voraussichtlich betriebsbedingt: temporäre Beein- zur Erhaltung des trächtigungen trächtigungen gen des Denkmals trächtigungen temporäre Inan- temporäre Inan- Beeinträchtigun- trächtigungen FND bzw. einer durch Baustellen- durch Baustellen- durch den Baube- durch Baustellen- spruchnahme der spruchnahme der gen des Grund- durch Baustellen- Grünzäsur angren- betrieb (Lärm, betrieb (Lärm, trieb sind zu ver- betrieb (Beunruhi- Gesamtfläche; Gesamtfläche; wassers sind zu betrieb (z.B. Lärm, zend an den Stadt- Staub, Erschüt- Staub) meiden gung, Staub, Lärm vermeiden; Staub, Erschüt- park mit Anbin- anlagebedingt: anlagebedingt: ca. terungen) etc.); terungen); dung Denkmal anlagebedingt: anlagebedingt: ggf. mind. 60 % Versie- 60 % Versiegelung anlagebeding: anlagebedingt: Reduzierung von Beeinträchtigung anlagebedingt: gelung (Gebäude, und damit Verlust Reduzierung von Beeinträchtigung Reduzierung von Grünfläche von Blickbezie- Ausdehnung der Parkplätze) und der Bodenfunktio- Infiltrationsfläche; potenziell vorkom- Grünflächen (Au- (Frischluft, Durch- hungen durch die Bebauung, Redu- 40 % Grünflächen; nen; mender Brutvögel fenthalts-Erho- lüftung) heranrückende Be- zierung innerörtli- in/an Gehölzen, betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - lungsfunktion); bauung (Grünstrei- cher Grünflächen durch entspre- betriebsbedingt: fen zum Stadtpark (Grünstreifen zum chende Arten- betriebsbedingt: Immissionen infol- hin und in Rich- Stadtpark und in schutzmaßnahmen innerörtlich Er- ge steigenden tung Denkmal soll- Richtung Denkmal vermeidbar (Ro- höhung Verkehr / Fahrzeugverkehrs; te erhalten wer- sollte erhalten wer- dungszeitraum); Immissionen (z.B. den) den); Lärm) anlagebedingt: betriebsbedingt: - betriebsbedingt: Verlust von Grün- weitere Beunruhi- fläche als Lebens- gung durch Park- raum; platzverkehr betriebsbedingt: - Eingriffs- gering gering mittel mittel-hoch mittel mittel gering mittel mittel bewertung

48 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 6 - Fläche westlich „H2Oberhof“

Kurzbeschreibung Lage: westlich der Dr.-Curt-Weidhaas-Straße Fläche: ca. 0,41 ha derzeitige Nutzung: Parkplatz / Grünfläche geplante Nutzung: potentielle Außenbereichsfläche in Zusammenhang mit dem geplanten Wintersportmuseum (gemischte Baufläche) Begründung Standortwahl: Attraktivierung der Innenstadt von Oberhof Baurecht: Bebauungsplan gemäß § 13a BauGB notwendig; ggf. teilweise nach § 34 BauGB Erschließung: äußere Erschließung vorhanden

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . Lage in Oberhof, Fläche nordwestlich der Therme; im Umfeld: Misch-/Sondergebiete, Grünflächen und Parkplätze; . aktuelle Nutzung: Parkplatz, geschotterte Fläche, randlich Grünfläche mit Gehölzbestand; . Vorbelastungen: aufgrund der Lage im Ort ist der Bereich deutlich anthropogen geprägt, die Fläche ist teilversiegelt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario innerörtliche innerörtliche Lage; Schutzgebiets- Lage im Gesamtfläche r 3: Lehm, steinig, keine Ober- keine wesentlichen innerörtliche Lage Lage; ausweisungen; Naturpark ca. 0,41 ha; tonig - Staugley flächengewässer; Lebensraumfunktionen; und stark über- bereits teilversie- Thüringer Wald; (zersetzte Rotlie- formte Fläche: wird bereits als gelte Fläche ohne davon Grün- Versickerungsflä- randliche Grünfläche gendsedimente); natürliche Funk- Parkplatz wesentliche klima- der innerörtliche fläche ca. 0,18 che durch Versie- mit Gehölzbestand: tionen sind bereits genutzt; tische Funktion; Bereich wie ha, geschot- bereits teilversie- gelung bereits stark potenziell Nahrungs- / im Wesentlichen auch das Um- terte Fläche ca. gelter Boden reduziert; Bruthabitat für Avifauna Grünfläche mit verloren gegan- feld ist geprägt 0,23 ha; (Verlust der Bo- (kommune Arten); lufthygienischer Schutzfunktion der gen; durch verschie- denfunktionen); Funktion (Baum- Grundwasserüber- dene Nutzungen bestand); für den Bereich ist deckung ist sehr (Therme, Park- eine hohe - sehr gering; GW-Flur- im Allgemeinen ist plätze, Hotel, hohe Erosions- abstand liegt bei von einer guten Kletterpark) und gefahr >25-35 m u. GOK; Luftqualität auszu- Grünflächen; festgestellt; gehen (im Umfeld hier: Ortsbild keine erheblichen relevant; Emittenten);

Bedeutung gering gering sehr gering gering gering gering sehr gering gering sehr gering 49 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Planung . potentielle Außenbereichsfläche in Zusammenhang mit Wintersportmuseum; . die Fläche ist erschlossen, es besteht direkter Zusammenhang zu geplantem Wintersportmuseum, gute Zentrumslage; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: - baubedingt: bau- / baubedingt: temporäre aufgrund der Vor- temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre betriebsbedingt: Beeinträchtigungen belastung sind nur anlagebedingt: - anlagebedingt: Gefahr von trächtigungen trächtigungen Beein- Beeinträchtigungen durch Baustellenbetrieb geringe neue Aus- mind. 60 % Bodenerosion bei durch Baustel- durch Baustellen- betriebsbedingt: - trächtigungen des Grundwassers (z.B. Lärm, Staub, Er- wirkungen zu Versiegelung offener Boden- lenbetrieb (Lärm, betrieb (Lärm, durch Baustel- sind zu vermeiden; schütterungen); erwarten (bei Er- (Bebauung) und fläche i.V.m Staub, Staub) lenbetrieb (Be- haltung des randli- 40 % Grünflä- Starkniederschlä- anlagebedingt: Beeinträchtigung Erschütterungen) unruhigung, chen Gehölzbe- anlagebedingt: chen; Fläche ist gen; weitere Redu- potenziell vorkommen- Staub, Lärm standes entstehen anlagebedingt: Reduzierung von jedoch bereits zierung von Infiltra- der Brutvögel in/an Ge- etc.); anlagebedingt: keine erheblichen Reduzierung von Grünfläche teilversiegelt; tionsfläche; hölzen, durch entspre- ca. 60 % Versie- Eingriffe) Grünflächen; (Frischluft, Durch- anlagebedingt: chende Artenschutz- betriebsbedingt: gelung, Fläche ist lüftung) Ausdehnung der maßnahmen vermeid- betriebsbedingt: - jedoch bereits Bebauung, Re- bar (Rodungszeitraum); innerörtlich Erhö- betriebsbedingt: teilversiegelt; duzierung inner- hung Verkehr / Immissionen infol- anlagebedingt: ggf. örtlicher Grün- betriebsbedingt: - Immissionen ge steigenden kleinflächiger Verlust flächen; (z.B. Lärm) Fahrzeugverkehrs; von Grünfläche mit Ge- betriebsbedingt: hölzbestand als Le- - bensraum; betriebsbedingt: - Eingriffs-bewertung sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering gering sehr gering

50 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 7 – Ortsausgang „Crawinkler Straße“

Kurzbeschreibung Lage: Ortsausgang „Crawinkler Straße“, östliche Straßenseite Fläche: ca. 0,47 ha derzeitige Nutzung: Wald geplante Nutzung: Einfamilienhäuser / Pensionen (gemischte Baufläche) Begründung Standortwahl: Arrondierung der Ortslage Baurecht: Bebauungsplan mit Grünordnung notwendig / ggf. Satzung nach § 34 (4) 1 und 3 BauGB Erschließung: Status nicht bekannt Bauplätze: ca. 5 Einfamilienhäuser

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . Lage am nördlichen Ortsausgang Crawinkler Straße, östlicher Bereich zwischen Straße und AHORN Panorama Hotel; . aktuelle Nutzung: Waldfläche; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, westlich angrenzend Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald; randlich § 30 Biotop (Bergwiese – Status ist zu prüfen); . Vorbelastungen: aufgrund der Ortsrandlage / angrenzend an die Straße ist der Bereich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario Lage am Ortsrand/ Wald als Frisch- Schutzgebiets- Lage randlich Gesamtfläche p 2: Skelettboden Lage innerhalb vorrangig wird die Bedeutung des Waldes für unmittelbar an- luftproduzent ausweisungen; des LSG Thürin- ca. 0,47 ha; bis steiniger, san- TWSZ III; Fläche von Nadel- das Klima, den Boden / grenzend an (lufthygienische ger Wald sowie diger Lehm (Por- wald (eingestreu- die Versickerung / das Panorama- Wald / unversie- keine Oberflä- Wohngebiet; Funktion); im Naturpark phyrgesteine, ten Laubgehölzen) Niederschlagsrückhaltung, hotel steht unter gelter Boden; chengewässer; Thüringer Wald; Schutt); geprägt; als Lebensraum und für Wald / LSG mit im Allgemeinen Denkmalschutz; Versickerungs- die Erholung; Erholungsfunktion; ist von einer Lage am Orts- geringwertigeren Status § 30 Biotop fläche (Grundwas- guten Luftquali- rand / Ortsein- Böden, schwan- – Bergwiese ist zu serneubildung); tät auszugehen gang (ebenfalls kende, meist prüfen, da fast (im Umfeld Ortsbild relevant) geringe bis mitt- Schutzfunktion der vollständig mit Ge- keine erhebli- im Übergang zu lere Wasserspei- Grundwasser- hölzen bewach- chen Emitten- Wald; cherfähigkeit, überdeckung ist sen; ten); starke bis sehr sehr gering; GW- Baumbestand: starke Versau- Flurabstand liegt potenziell Habitat erungstendenz; bei >50 - 60 m u. für Avifauna (stö- GOK; rungsunempfindli- che Arten), Fleder- mäuse und wei- tere Arten;

Bedeutung mittel mittel mittel mittel hoch hoch mittel hoch mittel 51 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Planung . Gemischte Baufläche; . Abrundung der Ortslage mit Einzelbebauung (5 Eigenheime), teilweise erschlossen; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: bau-/ baubedingt: zu berücksichtigen sind temporäre Beein- temporäre temporäre Be- voraussichtlich voraussichtlich betriebsbedingt: temporäre Beein- erforderliche Abstände anlagebedingt: trächtigungen Beeinträchti- einträchtigungen temporäre Inan- temporäre Inan- Beeinträchtigungen trächtigungen Bebauung – Wald (i.d.R. Beeinträchti- durch Baustellen- gungen durch durch Baustel- spruchnahme spruchnahme der des Grundwassers durch Baustellen- 30 m) – hier können ggf. gung von betrieb (Lärm, Baustellenbe- lenbetrieb am der Gesamt- Gesamtfläche; / TWSZ sind zu betrieb (z.B. Lärm, weitere Auswirkungen Schutzgebieten Staub, Erschüt- trieb (Lärm, Ortsrand; fläche; vermeiden; Staub, Erschüt- entstehen; durch Bebau- anlagebedingt: terungen) Staub) terungen); ung; anlagebedingt: anlagebedingt: ca. 60 % Versie- anlagebeding: anlagebedingt: anlagebedingt: weitere Ausdeh- ca. 60 % Ver- gelung und damit Reduzierung von Beeinträchtigung betriebsbedingt: Verlust von Wald Verlust von nung der Be- siegelung und Verlust der Infiltrationsfläche; potenziell vorkom- - (Bedeutung für Wald als bauung in Wald- 40 % Grünflä- Bodenfunktionen; mender Brutvögel Erholung, Klima); Frischluft- bereiche / an- chen; keine und Fledermäuse betriebsbedingt: - produzent grenzend an das weitere Er- in/an Gehölzen, positiv: LSG; schließung er- durch entspre- Bereitstellung von betriebsbedingt: forderlich); chende Arten- Wohngrund- - betriebsbedingt: schutzmaßnahmen stücken; - betriebsbedingt: vermeidbar (Ro- - betriebsbedingt: - dungszeitraum); anlagebedingt: Verlust von Wald als Lebensraum (mit Gehölzen be- wachsene Berg- wiese); betriebsbedingt: weitere Beunruhi- gung / Störung angrenzender Lebensräume; Eingriffsbewertung gering mittel mittel gering mittel mittel-hoch gering mittel-hoch mittel

52 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 8 – Straße „Am Harzwald“

Kurzbeschreibung Lage: nördliche Straßenseite der Straße Am Harzwald Fläche: ca. 0,52 ha derzeitige Nutzung: Sportanlagen geplante Nutzung: Ferienhäuser (gemischte Baufläche) Begründung Standortwahl: Erweiterungsmöglichkeiten für den bestehenden Beherbergungsbetrieb, da die bestehenden Tennisplätze nicht genutzt werden Baurecht: Bebauungsplan gemäß § 13a BauGB notwendig Erschließung: erschlossen Bauplätze: bis 8 Ferienhäuser

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . Lage am südlichen Ortsrand südöstlich des Sporthotels und des Sportgymnasiums, nördlich befindet sich der Sportplatz, südlich grenzt Wald an; . aktuelle Nutzung: Sportanlage; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, südlich grenzt Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald an; . Vorbelastungen: aufgrund der Ortsrandlage ist der Bereich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario Lage am Ortsrand; keine lokalklima- Schutzgebiets- Lage randlich des Gesamtfläche ca. p 2: Skelettboden Lage innerhalb vorrangig befinden durch die aktuelle tische Funktion; ausweisungen; LSG Thüringer 0,52 ha, als Sport- bis steiniger, TWSZ III; sich auf der Nutzung sind na- Wald / LSG mit Wald sowie im , Tennisplätze mit sandiger Lehm Fläche Sport-/ türliche Funktio- Erholungsfunktion; im Allgemeinen ist keine Naturpark Thürin- Außenanlagen (Porphyrgesteine, Tennisplätze (um- nen bereits im von einer guten Oberflächenge- Freizeitnutzungen ger Wald; Schutt); geben von Grün- Wesentlichen Luftqualität auszu- wässer; im Umfeld (Sport- anlagen / Rasen- verloren gegan- gehen (im Umfeld exponierter Stand- geringwertigeren anlagen); Versickerungs- flächen); gen; keine erheblichen ort am Ortsrand Böden, schwan- fläche (Grundwas- Emittenten); zwischen Sportan- kende, meist ge- aufgrund der serneubildung); lagen und dem ringe bis mittlere Nutzung kein we-

Wald; Wasserspeicher- Schutzfunktion der sentlicher Lebens- fähigkeit, starke Grundwasserüber- raum für die

bis sehr starke deckung ist sehr Fauna; Versauerungs- gering; GW-Flur- tendenz; abstand liegt bei >40 - 50 m u. bereits teilversie- GOK; gelter Boden (Ver- lust der Boden- funktionen);

Bedeutung mittel gering gering mittel gering mittel mittel gering gering

53 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Planung . Gemischte Baufläche mit 8 Ferienhäusern; . da die Fläche bereits erschlossen ist, bietet sie sich für eine zukünftige Bauflächenentwicklung an; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: - baubedingt: - bau-/ baubedingt: zu berücksichtigen temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Beein- betriebsbedingt: temporäre Beein- sind erforderliche anlagebedingt: - anlagebedingt: anlagebedingt: ca. trächtigungen trächtigungen trächtigungen Beeinträchtigun- trächtigungen Abstände Bebau- mind. 60 % Ver- 60 % Versie- durch Baustellen- durch Baustellen- betriebsbedingt: - durch Baustellen- gen des Grund- durch Baustellen- ung – Wald (i.d.R. siegelung gelung, Fläche ist betrieb (Lärm, betrieb (Lärm, betrieb am Orts- wassers / TWSZ betrieb (Lärm, 30 m) – hier kön- (Bebauung) und jedoch bereits teil- Staub, Erschüt- Staub) rand; sind zu vermei- Staub, Erschüt- nen ggf. weitere 40 % Grünflächen; versiegelt; terungen) den; terungen) auf das Auswirkungen ent- anlagebedingt: anlagebedingt: Fläche ist jedoch betriebsbedingt: - Umfeld; stehen; anlagebedingt: - weitere Ausdeh- bereits teilversie- anlagebedingt: - nung der Bebau- gelt; weitere Reduzie- anlagebedingt: betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - ung angrenzend rung von Infiltra- Verlust von ge- betriebsbedingt: - an das LSG (Orts- tionsfläche; ringwertigen Bioto- abrundung); pen; betriebsbedingt: betriebsbedingt: weitere Beunru- - higung / Störung angrenzender Lebensräume; Eingriffsbewertung sehr gering sehr gering sehr gering gering gering gering sehr gering sehr gering mittel

54 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 9 – Ortsausgang „Tambacher Straße“

Kurzbeschreibung Lage: Ortsausgang Tambacher Straße, südliche Straßenseite Fläche: ca. 0,57 ha derzeitige Nutzung: Wald geplante Nutzung: Einfamilienhäuser / Pensionen (gemischte Baufläche) Begründung Standortwahl: Arrondierung der Ortslage Baurecht: Bebauungsplan mit Grünordnung notwendig / ggf. Satzung nach § 34 (4) 1 und 3 BauGB Erschließung: erschlossen Bauplätze: ca. 8 Einfamilienhäuser

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbe- . Lage am westlichen Ortsausgang südlich entlang Tambacher Straße angrenzend an das Sportgymnasium, nördlich der Straße ebenfalls Ortsbebauung vorhanden; schreibung . aktuelle Nutzung: Waldfläche; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, westlich angrenzend Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald; . Vorbelastungen: aufgrund der Ortsrandlage / angrenzend an die Straße ist der Bereich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen (z.B. durch Straßenverkehr) gegeben; Basisszenario Lage am Ortsrand; Wald als Frischluft- Schutzgebiets- Lage randlich des Gesamtfläche ca. p 2: Skelettboden keine Oberflä- vorrangig wird die Bedeutung des produzent (lufthy- ausweisungen; LSG Thüringer 0,57 ha; bis steiniger, chengewässer; Fläche von Nadel- Waldes für das Wald / LSG an- gienische Funk- Wald sowie im sandiger Lehm wald geprägt; Klima, den Boden / grenzend mit Erho- Wald / unversie- Lage innerhalb tion); Naturpark Thürin- (Porphyrgesteine, die Versickerung / lungsfunktion; gelter Boden; TWSZ III; Baumbestand: ger Wald; Schutt); Niederschlags- im Allgemeinen ist potenziell Habitat Versickerungs- rückhaltung, als von einer guten Lage am Ortsrand geringwertigeren für Avifauna fläche (Grund- Lebensraum und Luftqualität auszu- / Ortseingang Böden, schwan- (störungsunemp- wasserneubildung) für die Erholung; gehen (im Umfeld (ebenfalls Ortsbild kende, meist ge- findliche Arten), ; keine erheblichen relevant) im Über- ringe bis mittlere Fledermäuse und Emittenten); gang zu Wald; Wasserspeicher- Schutzfunktion der weitere Arten; fähigkeit, starke Grundwasserüber- bis sehr starke deckung ist sehr Versauerungs- gering; GW-Flur- tendenz; abstand liegt bei >40 - 50 m u. GOK;

Bedeutung mittel mittel mittel mittel hoch hoch mittel hoch mittel

55 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Planung . Gemischte Baufläche; . Abrundung der Ortslage mit Einzelbebauung (8 Eigenheime), teilweise erschlossen; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: bau-/ baubedingt: zu berücksichtigen temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Beein- voraussichtlich voraussichtlich betriebsbedingt: temporäre Beein- sind erforderliche anlagebedingt: trächtigungen trächtigungen trächtigungen temporäre Inan- temporäre Inan- Beeinträchtigun- trächtigungen Abstände Bebau- Beeinträchtigung durch Baustellen- durch Baustellen- durch Baustellen- spruchnahme der spruchnahme der gen des Grund- durch Baustellen- ung – Wald (i.d.R. von Schutzge- betrieb (Lärm, betrieb (Lärm, betrieb am Gesamtfläche; Gesamtfläche; wassers / TWSZ betrieb (z.B. Lärm, 30 m) – hier kön- bieten durch Staub, Erschüt- Staub) Ortsrand; sind zu vermeiden; Staub, Erschüt- nen ggf. weitere Bebauung; anlagebedingt: ca. anlagebedingt: ca. terungen) terungen); Auswirkungen ent- anlagebedingt: anlagebedingt: - 60 % Versiegelung 60 % Versiegelung anlagebeding: betriebsbedingt: - stehen; anlagebedingt: Verlust von Wald (Lückenschluss); und 40 % Grün- und damit Verlust Reduzierung von Beeinträchtigung Verlust von Wald als Frischluft- flächen; keine der Bodenfunktio- Infiltrationsfläche; potenziell vorkom- betriebsbedingt: - (Bedeutung für produzent weitere Erschlies- nen; mender Brutvögel Erholung, Klima); sung erforderlich); und Fledermäuse betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - in/an Gehölzen, positiv: betriebsbedingt: - durch entspre- Bereitstellung von chende Arten- Wohngrund- schutzmaßnahmen stücken; vermeidbar (Ro- betriebsbedingt: - dungszeitraum); anlagebedingt: Verlust von Wald als Lebensraum; betriebsbedingt: weitere Beunru- higung / Störung angrenzender Lebensräume; Eingriffsbe- sehr gering gering gering gering mittel mittel gering mittel gering wertung

56 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Flächen für den Gemeinbedarf

Nr. 10 – Kindergarten Straße „Am Harzwald“

Kurzbeschreibung Lage: nördlich der Straße „Am Harzwald“ Fläche: ca. 0,23 ha derzeitige Nutzung: Sportanlage geplante Nutzung: Kindergarten (Fläche für den Gemeinbedarf) Begründung Standortwahl: Bündelung von sozialen Infrastruktureinrichtungen (Grundschule, Kindergarten) Baurecht: nach § 34 BauGB gegeben Erschließung: erschlossen

Hinweis: Der derzeit vorhandene Kindergarten in der Stadt Oberhof hat seine Kapazitätsgrenze erreicht. Eine Erweiterung am Standort ist jedoch nicht möglich, da zu allen Seiten Bebauung (Mehrfamilienhäuser und Pensionen) vorhanden ist. Daher ist ein Ersatzneubau an anderer Stelle notwendig.

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . Lage am südlichen Ortsrand zwischen Sportplatz und Wohngebiet, südlich angrenzend an die Grundschule Jägerstraße; Innenbereich nach § 34 BauGB; . aktuelle Nutzung: Sport-/Bolzplatz mit Außenanlagen (Parkplatz, Grünflächen); . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, südlich befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald; . Vorbelastungen: aufgrund der Ortslage und der bestehenden Nutzungen ist der Bereich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario innerörtliche Lage keine Schutzgebiets- Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. p 1: Sandiger Lage innerhalb aufgrund der durch die aktuelle / am Ortsrand; lokalklimatische ausweisungen; Thüringer Wald; 0,23 ha, als Sport- Lehm (über TWSZ III; Nutzung (Sport-/ Nutzung sind Funktion; südlich beginnt / Bolzplatz mit Porphyr); Bolzplatz mit natürliche Schule, Freizeit- keine der Harzwald / Außenanlagen; Außenanlagen) Funktionen bereits und im Allgemeinen ist "besseren" Böden Oberflächenge- LSG Thüringer kein wesentlicher im Wesentlichen Wohnnutzungen von einer guten über wässer; Wald; Lebensraum; verloren im Umfeld; Luftqualität porphyrischem Versickerungs- gegangen; auszugehen (im der innerörtliche Substrat, Wald / LSG mit fläche Umfeld keine Bereich wie auch schwankende Erholungsfunktion; (Grundwasser- erheblichen das Umfeld ist Wasserspeicher- neubildung); Emittenten); geprägt durch fähigkeit, im verschiedene Durchschnitt Schutzfunktion der

Nutzungen (insb. mittel; starke Grundwasserüber- Wohn- und Versauerungstend deckung ist sehr Sportflächen); enz, gründige und gering; GW- insgesamt Flurabstand liegt hier: Ortsbild günstige bei >45 - 50 m u. relevant Standorte; GOK;

57 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Boden ist bereits durch Parkplatz / Sportplatz verändert; Bedeutung hoch sehr gering gering mittel gering gering gering sehr gering gering Planung . Neubau eines Kindergartens; . es besteht ein Bedarf an Kindergartenplätze; auf Grund der Lage (Spiel- und Sportflächen, unmittelbar angrenzender Wald) bietet sich die Fläche an; Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - bau- baubedingt: - aufgrund der temporäre temporäre /betriebsbedingt: Vorbelastung / da anlagebedingt: - anlagebedingt: - anlagebedingt: anlagebedingt: anlagebedingt: Beeinträchtigung- Beeinträchtigung- Beeinträchtigung- es sich lediglich mind. 60 % ca. 60 % Verlust von en durch en durch betriebsbedingt: - betriebsbedingt: en des um eine Versiegelung Versiegelung, geringwertigen Baustellenbetrieb Baustellenbetrieb Grundwassers / kleinflächige - (Bebauung) und Fläche ist jedoch Biotopen; (Lärm, Staub, (Lärm, Staub) TWSZ sind zu Erweiterung 40 % Grünflächen; bereits Erschütterungen- vermeiden; betriebsbedingt: - handelt, sind keine anlagebedingt: Fläche ist jedoch teilversiegelt; angrenzendes erheblichen bereits anlagebeding: - Wohngebiet) - betriebsbedingt: - Auswirkungen zu teilversiegelt; erwarten anlagebedingt: betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - positiv: Schaffung von Kindergarten- plätzen; betriebsbedingt: - Eingriffsbewertung sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering gering gering sehr gering sehr gering sehr gering

58 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Sonderbauflächen

Nr. 11 – „Schlossberg Village“

Kurzbeschreibung Lage: südlich „Magnus-Poser-Straße“ Fläche: ca. 1,45 ha derzeitige Nutzung: Grünfläche (ehemaliger „Wünschepark“) geplante Nutzung: Appartementhaus sowie Ferienhäuser (Sonderbaufläche) Begründung Standortwahl: Erweiterung der Beherbergungsmöglichkeiten des benachbarten Hotels Baurecht: Bebauungsplan „Oberer Schlossberg“; Überplanung durch Bebauungsplan „Schlossberg Village“ (in Aufstellung) Erschließung: äußere Erschließung vorhanden Bauplätze: Appartementhaus mit 35 Wohneinheiten und 8 bis 10 Ferienhäuser

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . die Fläche befindet sich im Norden von Oberhof und grenzt unmittelbar südlich an die Magnus-Poser-Straße und östlich an die Flächen des Berghotels; Innenbereich nach § 34 BauGB; . aktuelle Nutzung: der nördliche Teil: Mischgebiet; der südliche Teil: parkartige Grünfläche; (Grünfläche mit Baumbestand) . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, nördlich liegt das Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald und das Naturschutzgebiet Oberhofer Schlossberg; . Vorbelastungen: für diesen Bereich (sowie östlich angrenzend) besteht bereits einen genehmigten Bebauungsplan - Ausgangssituation sind deshalb die dort getroffenen Festsetzungen; Basisszenario Lage am Ortsrand das Mischgebiet Schutzgebiets- Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. p 1: Sandiger keine Mischbaufläche da es für diesen am nördlichen ist in Teilen ausweisungen; Thüringer Wald 1,45 ha; Lehm (über Oberflächengewäs (Bebauung / Bereich bereits Ortsrand; versiegelt und südlich des LSG Porphyr); ser; Versiegelung) einen unversiegelter damit ohne Thüringer Wald sowie parkartige genehmigten Flächenauswei- Boden: "besseren" Böden Lage innerhalb wesentliche und NSG Grünfläche; Bebauungsplan sung als Grünflächen ca. über TWSZ III; klimatische Oberhofer gibt, sind hier die Mischgebiet und 0,83 ha; porphyrischem Realnutzung: Funktion; Schlossberg; Versickerungsfläc Beeinträchtigunge Grünfläche Substrat, Grünfläche mit Mischbaufläche he wird durch n zu betrachten, (Erholung, innerörtliche typisches Ortsbild schwankende Baumbestand - ca. 0,62 ha bei Versiegelung welche durch die Durchgrünung / Grünfläche mit Wasserspeicher- potenziell Habitat einer Versiegelung bereits reduziert; Überplanung Durchlüftung); (lufthygienische Durchmischung fähigkeit, im für Avifauna, / hervorgerufen Funktion, Bebauung Durchschnitt Schutzfunktion der Fledermäuse und Grundflächenzahl werden können; Durchlüftung); (exponierter mittel; starke Grundwasserüber weitere Arten; von 0,4; Standort / Versauerungstend deckung ist sehr im Allgemeinen ist Hangbereich) und enz, gründige und gering; GW- von einer guten Grünfläche; insgesamt Flurabstand liegt Luftqualität günstige bei >45 - 55 m u. auszugehen (im Standorte; GOK; Umfeld keine erheblichen Emittenten);

59 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter bereits Festsetzungen zur Bebauung (Verlust der Bodenfunk- tionen); im Bereich der Grünflächen bleiben die Boden- funktionen erhalten; für den südlichen Teil ist eine sehr hohe Erosionsgefahr festgestellt; Bedeutung hoch mittel mittel mittel mittel mittel gering gering-mittel gering Planung . Änderung der Mischbau- und Grünfläche in eine Sonderbaufläche mit einer Kompensationsmaßnahme; . im Norden ist der Bau eines Appartementhauses geplant, ansonsten wird die Fläche mit freistehenden Ferienhäusern bebaut; das Appartementhaus und die Ferienhäuser sollen mit der parkähnlichen Landschaft und der umgebenden Natur im Einklang stehen; Beeinträchtigung bau-, anlage-, bau-, anlage-, bau-, anlage-, bau-, anlage-, baubedingt: - baubedingt: - bau-, anlage-, baubedingt: aufgrund der betriebsbedingt: betriebsbedingt: betriebsbedingt: betriebsbedingt: betriebsbedingt: Nutzungsarten- anlagebedingt: bei anlagebedingt: Berücksichtigung durch die durch die durch die durch die durch die änderung sind nur der bis 80 % artenschutzrecht- Nutzungsänder- Nutzungsänder- Nutzungsänder- Nutzungsänder- Nutzungsänder- geringe neue Sonderbaufläche Versiegelung licher Belange ung sind keine ung sind keine ung sind keine ung sind keine ung sind keine Auswirkungen zu sind bis 80 % möglich (höherer (z.B. Beeinträchti- Auswirkungen zu Auswirkungen zu Auswirkungen zu Auswirkungen zu Auswirkungen zu erwarten Versiegelung Versiegelungs- gung potenziell erwarten; erwarten erwarten; erwarten; erwarten; (Vermeidung möglich (vorher 40 grad); vorkommender (Grünflächen mit durch %) – damit kann Brutvögel in/an kleinklimatischer die Grünfläche Reduzierung des für den nördlichen Gehölzen durch Funktion bleiben (Kompensations- Versiegelungsgrad Teil ein höherer entsprechende in ihrer maßnahme) bleibt es auf 40%); Versiegelungsgrad Artenschutzmaß- Ausdehnung in ihrer in Erscheinung nahmen); bestehen); Ausdehnung treten; bestehen anlagebedingt: die Grünfläche bis 80 % betriebsbedingt: - (Kompensations- Versiegelung maßnahme) bleibt möglich - höherer in ihrer Versiegelungsgrad Ausdehnung und damit bestehen zusätzlicher Verlust von betriebsbedingt: - Biotopfläche; betriebsbedingt: - Eingriffsbewertung sehr gering sehr gering sehr gering sehr gering gering gering sehr gering gering gering

60 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 12 a und b – Nördliche und südliche Erweiterung „Ahorn Panorama Hotel Oberhof“

Kurzbeschreibung Nr. 12a Lage: westliche der „Theo-Neubauer-Straße“; nördlich des „Ahorn Panorama Hotel Oberhof“ Fläche: ca. 1,12 ha derzeitige Nutzung: Schotter- und Grünflächen geplante Nutzung: Hotel- bzw. Funktionserweiterungen (Sonderbaufläche) Begründung Standortwahl: Potentialflächen für mögliche Erweiterungen des Hotels im direkten räumlichen Zusammenhang Baurecht: Bebauungsplan mit Grünordnung Erschließung: Status nicht bekannt

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbe- . Fläche nördlich und westlich des Panoramahotels am nördlichen Ortsausgang / Ortsrand „Am Wadeberg“; schreibung . aktuelle Nutzung: geschotterte Flächen, Waldfläche / Gehölzbestand, Bergwiese stark verbuscht; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, westlich und östlich liegt das Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald, östlich das Naturschutzgebiet Oberhofer Schlossberg, am südlichen Rand: § 30 Biotop (Bergwiese – Status ist zu prüfen); . Vorbelastungen: aufgrund der Ortsrandlage (angrenzend an Hotel / Parkplatz / Straße) sowie der vorhandenen Teilversieglung ist der Bereich deutlich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario Lage am Ortsrand zum Großteil Schutzgebiets- Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. p 1: Sandiger keine Ober- § 30 Biotope Bereich ist bereits nordwestlich des bereits teilversie- ausweisungen; Thüringer Wald, 1,12 ha; Lehm (über Por- flächengewässer; (Bergwiese, Status anthropogen über- Hotels; gelte Fläche und zwischen LSG phyr); ist zu prüfen auf- geprägt – wirkt der Friedhof nörd- unversiegelter Bo- Lage innerhalb damit ohne we- Thüringer Wald grund Gehölzbe- sich i.d.R. auf alle Fläche selbst hat lich sowie das den: Wald / Ge- "besseren" Böden TWSZ III; sentliche klimati- und NSG Oberho- wuchs); Schutzgüter aus; keine wesentliche Panoramahotel hölzbestand ca. über porphyr- sche Funktion; fer Schlossberg; Versickerungs- Funktion; südlich stehen 0,26 ha, Bergwiese ischem Substrat, den Großteil neh- fläche durch Ver- im Allgemeinen ist unter Denkmal- Lage am Ortsrand ca. 0,07 ha; schwankende men versiegelte siegelung bereits von einer guten schutz; / Ortseingang Wasserspeicher- Flächen ein; geschotterte, stark reduziert; Luftqualität auszu- (ebenfalls Ortsbild fähigkeit, im versiegelte Fläche kleinflächig kommt gehen (im Umfeld relevant); Durchschnitt mittel; Schutzfunktion der ca. 0,79 ha; Mischwald / Ge- keine erheblichen starke Versau- Grundwasser- Landschaftsbild ist hölzbestand vor; Emittenten); erungstendenz, überdeckung ist am Standort wie- gründige und ins- sehr gering; GW- Baumbestand: testgehend über- gesamt günstige Flurabstand liegt potenziell Habitat prägt Standorte; bereits bei >50 - 60 m u. für Avifauna, teilversiegelter Bo- GOK; Fledermäuse und den (Verlust der weitere Arten; Bodenfunktionen) Bedeutung gering gering mittel mittel mittel mittel gering gering-mittel gering

61 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Planung . Ergänzungsflächen für zukünftige Hotelerweiterungen und Funktionen; . für eine zukünftige Weiterentwicklung des Hotels am Standort sollen Flächen vorgehalten werden (nicht erschlossen); Beein- baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: aufgrund der Vor- temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Beein- voraussichtlich voraussichtlich Beeinträchtigun- temporäre Beein- belastung sind nur trächtigung anlage- / trächtigungen trächtigungen trächtigungen temporäre Inan- temporäre Inan- gen des Grund- trächtigungen geringe neue Aus- betriebsbedingt: durch Baustellen- durch Baustellen- durch Baustellen- spruchnahme der spruchnahme der wassers / TWSZ durch Baustellen- wirkungen zu er- Beeinträchtigung betrieb (Lärm, betrieb (Lärm, betrieb; Gesamtfläche; Gesamtfläche; sind zu vermeiden; betrieb (z.B. Lärm, warten (bei Erhal- von Schutzge- Staub, Erschüt- Staub) Staub, Erschüt- tung des randli- bieten durch anlagebedingt: - anlagebedingt: ca. insb. bei größeren bei größeren Bau- terungen) terungen); chen Gehölzbe- anlagebedingt: Bebauung; weitere Ausdeh- 80 % Versiegelung Bauvorhaben kann vorhaben können standes entstehen anlagebedingt: Verlust von Wald nung der Bebau- und 20 % Grün- es zu Bodenero- ggf. temporäre Beeinträchtigung keine erheblichen Verlust von Wald als Frischluft- ung jedoch auf flächen; Fläche ist sion kommen bei Trübungen des potenziell vorkom- Eingriffe); (Bedeutung für produzent bereits überprägter jedoch bereits offener Bodenflä- Grundwassers auf- mender Brutvögel Erholung, Klima); Flächen; teilversiegelt; che i.V.m Starknie- treten sowie Stoff- und Fledermäuse zu berücksichtigen betriebsbedingt: derschlägen; einträge in den in/an Gehölzen, sind erforderliche betriebsbedingt: - betriebsbedingt: betriebsbedingt: - Immissionen infol- Wasserkörper bei durch entspre- Abstände Bebau- weitere Beunruhi- anlagebedingt: ca. ge steigenden offener Boden- chende Arten- ung – Wald (i.d.R. gung durch Frei- 80 % Versiegelung Fahrzeugverkehrs; fläche i.V.m Stark- schutzmaßnahmen 30 m) – hier kön- zeitnutzungen (Be- möglich, Fläche ist niederschlägen; vermeidbar (Ro- nen ggf. weitere sucher, Verkehr); jedoch bereits teil- dungszeitraum); Auswirkungen versiegelt; anlagebedingt: entstehen; weitere Reduzie- anlagebedingt: betriebsbedingt: - rung von Infiltra- Verlust von Wald / tionsfläche; Gehölzen als Le- bensraum; betriebsbedingt: Beeinträchtigun- betriebsbedingt: gen des Grund- weitere Beunru- wassers / TWSZ higung / Störung sind zu vermeiden angrenzender Lebensräume; Eingriffs- gering gering gering mittel mittel mittel gering mittel mittel bewertung

62 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Kurzbeschreibung Nr. 12b Lage: westlich der „Theo-Neubauer-Straße“; südlich des „Ahorn Panorama Hotel Oberhof“ Fläche: ca.1,01 ha derzeitige Nutzung: brachliegende Grünfläche mit Bewuchs geplante Nutzung: Hotel- bzw. Funktionserweiterungen (Sonderbaufläche) Begründung Standortwahl: Potentialflächen für mögliche Erweiterungen des Hotels im direkten räumlichen Baurecht: Bebauungsplan mit Grünordnung Erschließung: Status nicht bekannt

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . Fläche südlich des Panoramahotels; Innenbereich nach § 34 BauGB; . aktuelle Nutzung: parkartige Grünfläche mit Gehölzbestand, kleinflächiger Lagerplatz; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III; . Vorbelastungen: aufgrund der Ortslage ist der Bereich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario Lage zwischen Grünfläche Schutzgebiets- Grünfläche Gesamtfläche ca. p 1: Sandiger keine parkartige Fläche unterliegt Panoramahotel (lufthygienische ausweisungen; zwischen 1,01 ha; Lehm (über Oberflächenge- Grünfläche mit keiner Nutzung – und Funktion, Panoramahotel Porphyr); wässer; Gehölzbestand dadurch unversiegelter Ortsbebauung; Durchlüftung); und (Verbsuchung fortgeschrittene Boden: Grünfläche "besseren" Böden Lage innerhalb Ortsbebauung, durch Gehölzsukzession innerörtliche im Allgemeinen ist mit über TWSZ III; exponierter Sukzession), und damit Grünfläche von einer guten Gehölzbestand; porphyrischem Standort; Versickerungs- Lagerplatz; Entwicklung (Durchgrünung / Luftqualität Substrat, fläche naturnaher Durchlüftung); auszugehen (im Ortsbild ist schwankende Baumbestand: (Grundwasser- Biotope; Umfeld keine relevant; Wasserspeicher- potenziell Habitat neubildung); erheblichen fähigkeit, im für Avifauna,

Emittenten); Durchschnitt Schutzfunktion der Fledermäuse und mittel; starke Grundwasser- weitere Arten;

Versauerungs- überdeckung ist offene / halboffene tendenz, gründige sehr gering; GW- Bereiche u.a. für und insgesamt Flurabstand liegt Insekten (z.B. günstige bei >50 - 60 m u. Falter) und Standorte; GOK; Reptilien;

Bedeutung mittel mittel gering hoch mittel mittel mittel mittel-hoch mittel

63 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Planung . Ergänzungsflächen für zukünftige Hotelerweiterungen und Funktionen; . für eine zukünftige Weiterentwicklung des Hotels am Standort sollen Flächen vorgehalten werden (nicht erschlossen); Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: in Verbindung mit temporäre temporäre temporäre voraussichtlich voraussichtlich Beeinträchtigung- temporäre dem anlage- / Beeinträchtigung- Beeinträchtigung- Beeinträchtigung- temporäre temporäre en des Beeinträchtigung- Panoramahotel, betriebsbedingt: en durch en durch en durch Inanspruchnahme Inanspruchnahme Grundwassers / en durch der nördlichen Beeinträchtigung Baustellenbetrieb Baustellenbetrieb Baustellenbetrieb der Gesamtfläche; der Gesamtfläche; TWSZ sind zu Baustellenbetrieb Erweiterung sowie von (Lärm, Staub, (Lärm, Staub) (Beunruhigung, vermeiden; (z.B. Lärm, Staub, der südlichen Schutzgebieten anlagebedingt: insb. bei größeren Erschütterungen) Staub, Lärm etc.); Erschütterungen); Erweiterung anlagebedingt: durch Bebauung; ca. 80 % Bauvorhaben bei größeren entsteht ein anlagebedingt: Reduzierung von anlagebedingt: Versiegelung und kann es zu Bauvorhaben Beeinträchtigung großräumiger Reduzierung von Grünfläche Ausdehnung der 20 % Grünflächen; Bodenerosion können ggf. potenziell Hotelbereich mit Grünflächen; (Frischluft, Bebauung, kommen bei temporäre vorkommender betriebsbedingt: - Außenanlagen Durchlüftung) Reduzierung offener Trübungen des Tierarten - durch betriebsbedingt: innerörtlicher Bodenfläche i.V.m Grundwassers entsprechende innerörtlich betriebsbedingt: Grünflächen; Starknieder- auftreten sowie Artenschutzmaß- Erhöhung Verkehr Immissionen schlägen; Stoffeinträge in nahmen / Immissionen infolge steigenden betriebsbedingt: - den Wasserkörper vermeidbar (z.B. Lärm) Fahrzeugverkehrs; anlagebedingt: bei offener (Zeitraum Rodung ca. 80 % Bodenfläche i.V.m / Baufeldfrei- Versiegelung Starkniederschläg machung); möglich (Verlust en; der natürlichen anlagebedingt: Bodenfunktionen); anlagebeding: Verlust von weitere Grünfläche mit betriebsbedingt: - Reduzierung von Gehölzen als Infiltrationsfläche; Lebensraum; betriebsbedingt: betriebsbedingt: Beeinträchtigung- - en des Grundwassers / TWSZ sind zu vermeiden Eingriffsbewertung gering gering gering mittel mittel mittel gering mittel-hoch mittel

64 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 13 – Erweiterung Sonderbaufläche „Obere Schweizer Hütte“

Kurzbeschreibung Lage: nordöstlich der „Rennschlitten- und Bobbahn“, direkt angrenzend an die „Obere Schweizer Hütte“ Fläche: ca. 1,45 ha derzeitige Nutzung: Wald geplante Nutzung: Alternative Beherbergung (Schlaftonnen) bzw. Funktionserweiterungen (Sonderbaufläche „Pension“) Begründung Standortwahl: Ergänzung der bestehenden Pension mit alternativen Beherbergungsmöglichkeiten Baurecht: Bebauungsplan „Rennschlitten- und Bobbahn/Fallbachhang“ (in Aufstellung) Erschließung: nicht erschlossen

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Dezember 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . die Fläche liegt östlich von Oberhof im Umfeld der „Oberen Schweizerhütte“, unmittelbar nördlich der vorhandene Sonderbaufläche „Rennschlitten- und Bobbahn“; . aktuelle Nutzung: Waldfläche (angrenzend an Gebäude / Straße); . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III und II in Planung sowie Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald; südlich angrenzend § 30 Biotope; . Vorbelastungen: aufgrund der bestehenden Freizeit-Nutzungen (insb. bei Sportveranstaltungen) sowie der vorhandenen Bebauungen (Herberge, Parkplatz, Freizeiteinrichtungen, usw.) im Umfeld ist der Bereich deutlich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario Bereich mit Wald als Schutzgebietsaus- Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. r 2: Skelettboden, südlich der südlich angrenz- Raum ist bereits Erholungsfunktion Frischluftprodu- weisungen; Thüringer Wald, 1,45 ha; lehmig, sandig Fläche: end §30 Biotope großflächig / Freizeitnutz- zent (lufthygien- randlich des LSG (Rotliegendsedi- Quellbereiche des (Bergwiese, anthropogen historischen unversiegelter ungen (Sportver- ische Funktion); Thüringer Wald; mente); Eimersbach Feucht-/ übergeprägt – Gebäude der Boden: Wald; anstaltungen, (Feuchtbiotope); Naßgrünland, wirkt sich i.d.R. im Allgemeinen ist Oberen Schweizer Bereich / Umfeld Gruppe der Gasthof / Pension, Quellbereich); auf alle von einer guten Hütte wird geprägt durch geringwertigeren Lage innerhalb Wanderwege); Schutzgüter aus; Luftqualität (Denkmalschutz); die bestehenden Böden, geringere TWSZ III (II in randliche Über- auszugehen (im Freizeit- Wasserspeicher- Planung); schneidung mit aufgrund der Lage Umfeld keine Nutzungen sowie fähigkeit, z.T. LSG Thüringer im Übergang in Versickerungs- erheblichen durch die Wälder durchlässige Wald; den ungenutzten fläche Emittenten); mit Bergwiesen (austrocknende) Naturraum (i.V.m. (Grundwasserneu- Waldfläche (natür- und Bachläufen; Standorte, starke Schutzgebietsaus bildung); licher Fichten- Versauerungstend weisungen) ist wald), z.T. aufge- enz, hoher Schutzfunktion der eine hohe lichtet bzw. mit Steingehalt, Grundwasserüber- Empfindlichkeit Mischwald- charakteristische, deckung ist sehr der Schutzgüter Aufforstungen; substratbedingte, gering; GW- gegenüber rötliche Flurabstand liegt Baumbestand: Eingriffen Bodenfarbe; bei >20 - 40 m u. potenziell Habitat gegeben; GOK; für Avifauna,

Fledermäuse und weitere Arten; 65 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter offene Bereiche u.a. für Insekten (z.B. Falter) und Reptilien; Bedeutung hoch hoch sehr hoch sehr hoch hoch hoch sehr hoch hoch-sehr hoch hoch Planung . Ergänzung Beherbergungsmöglichkeiten an der „Oberen Schweizer Hütte“: 15 Schlaftonnen in Abhängigkeit vom Gelände und Baumbestand; der oberirdisch vorhandene Flüssigtank soll durch eine unterirdische Anlage ersetzt werden; . die Schlaftonnen benötigen keine Fundamente; sanitäre Einrichtung: Bestands-Pavillon neben der Hütte oder sanitäre Fertig-Container östlich vom Haus; Beeinträchtigung baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - bau- / baubedingt: bei bei einer an die betriebsbedingt: ggf. erforderlicher Natur und anlagebedingt: - anlagebedingt: - anlagebedingt: anlagebedingt: anlagebedingt: anlagebedingt: Beeinträchtigung- Rodung von Landschaft Berücksichtigung weitere Flächen bleiben betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - Waldfläche mit en des Einzelbäumen: angepassten des historischen / Ausdehnung der zum Großteil Freizeitnutzungen Grundwassers / Vermeidung von Bauweise denkmalge- Bebauung / unversiegelt / ggf. (ggf. geringfügige TWSZ sowie Beeinträchtigung- (Einfügen in den schützten touristischen geringfügige Neuversiegelung); angrenzender en potenziell Waldbestand) Gebäudebestands Nutzung; Neuversiegelung / Gewässer / vorkommender i.V.m. den ; betriebsbedingt: - Überdeckung positiv: Ersatz des Quellbereiche sind Brutvögel und Vorbelastungen (Flüssigtank, positiv: Ersatz des Flüssigtanks durch zu vermeiden; Fledermäuse (Bebauung, Container, Flüssigtanks durch eine unterirdische durch Nutzungen, Zuwegungen); anlagebeding: - eine unterirdische Anlage; entsprechende Immissionen) sind Anlage; betriebsbedingt: - Artenschutzmaß- nur geringe betriebsbedingt: betriebsbedingt: weitere nahmen Auswirkungen zu Beeinträchtigung Beunruhigung (Vorabkontrolle, erwarten bzw. sind von durch Zeitraum für Beeinträchtigung- Schutzgebieten Freizeitnutzungen Rodungsmaß- en weitestgehend durch weitere (Besucher, nahmen); vermeidbar; touristische Verkehr); anlagebedingt: Nutzungen; Nutzungsinten- sivierung von Wald als Lebens- raum, ggf. geringfügige Neuversiegelung / Verlust von Einzelbäumen; betriebsbedingt: weitere Beunruhigung / Störung angrenzender Lebensräume; Eingriffsbewertung sehr gering sehr gering gering gering sehr gering gering sehr gering gering-mittel gering

66 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 14 – Bikepark am Fallbachhang (Eröffnung zwischenzeitlich erfolgt)

Kurzbeschreibung Lage: westlich und östlich der „Rennschlitten- und Bobbahn“ Fläche: ca. 13,3 ha derzeitige Nutzung: Wald geplante Nutzung: Bikepark / Wald (Sonderbaufläche Bikepark) Begründung Standortwahl: Ergänzung / Bündelung von Sport- und Freizeiteinrichtungen; Verbesserung der Ganzjährigen Nutzung des Sportareals am „Fallbachhang“ Baurecht: Bebauungsplan „Rennschlitten- und Bobbahn/Fallbachhang“ (in Aufstellung) Erschließung: Erschließung ist im Sinne der Nutzung als Bikepark bereits erfolgt (bereits in Nutzung)

Eingriffsprognose

Auf die Eingriffsprognose wird verzichtet, da bereits ein Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) erstellt wurde und die Maßnahme bereits umgesetzt und zwischen- zeitlich der Betrieb aufgenommen wurde.

67 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 15 – Ergänzungsfläche „Tourismus- und Sportzentrum Grenzadler“

Kurzbeschreibung Lage: Die Fläche befindet sich an der Straße „Am Grenzadler“ zwischen dem Biathlon-Stadion und Kaserne „Am Rennsteig“ Fläche: ca. 0,6 ha derzeitige Nutzung: unbefestigte Verkehrsfläche und Grünfläche geplante Nutzung: Standort für fliegende Bauten zur Nutzung im Rahmen von Großveranstaltungen (Sonderbaufläche Tourismus- und Sportzentrum Grenzadler) Begründung Standortwahl: Potentialfläche für Erweiterungen im direkten räumlichen Zusammenhang bereits adäquat genutzter Flächen Baurecht: Änderung / Ergänzung des Bebauungsplanes „Tourismus- und Sportzentrum Grenzadler“ notwendig bzw. Überplanung mit neuem Bebauungsplan Erschließung: verkehrliche Erschließung vorhanden, Ertüchtigung der technischen Erschließung notwendig (Lage in Trinkwasserschutzzone ist dabei zu beachten)

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbe- . Fläche liegt am südwestlichen Rand des „Tourismus- und Sportzentrum Grenzadler“; schreibung . aktuelle Nutzung: geschotterte Flächen, Baustelleneinrichtung, Lagerflächen; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III / randlich Schutzzone II in Planung, nordwestlich angrenzend Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald; Überschneidung mit § 30 Biotop (Feucht-/Naßgrünland, Borstgrasrasen) – Status ist nicht mehr gegeben; . Vorbelastungen: aufgrund der Lage randlich des Tourismus- und Sportzentrum und der aktuellen Nutzung als Baustelleneinrichtungsfläche ist der Bereich deutlich anthropogen übergeprägt, es sind bereits erhebliche Störwirkungen gegeben; Basisszenario Fläche selbst hat bereits teilversie- Schutzgebietsaus- Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. r 1: Sandiger keine Oberflächen- Lagerfläche, ge- Bereich ist bereits keine wesentliche gelte Fläche und weisungen; Thüringer Wald, 0,66 ha; Lehm, steinig gewässer; schottert (§ 30 Bio- anthropogen über- Funktion; damit ohne klimat- zwischen LSG (Rotliegend- tope nicht mehr geprägt – wirkt Lage am Renn- derzeit Baustellen- Lage innerhalb ische Funktion; Thüringer Wald sedimente); gegeben); sich i.d.R. auf alle steig; bereich (Baustel- TWSZ III; und großräumigen Schutzgüter aus; im Allgemeinen ist leneinrichtung, "besseren" Böden randlich Wald / Sportzentrum; Versickerungs- von einer guten Lagerflächen); über Rotliegenden, Gehölzbestand fläche durch Ver- Luftqualität auszu- Landschaftsbild ist Wasserspeicher- vor; siegelung bereits gehen (im Umfeld am Standort weit- fähigkeit stark stark reduziert; kein wesentlicher keine erheblichen räumig überformt; schwankend, Lebensraum für Emittenten); durchlässige ne- Schutzfunktion der die Fauna; ben staunassen Grundwasserüber-

Standorten, starke deckung ist sehr gering; Versauerungs- tendenz, reichlich humos, GW-Flurabstand charakteristische liegt bei >40 - 60 rötliche Boden- m u. GOK; farbe;

68 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter für den Bereich ist eine sehr hohe Erosionsgefahr festgestellt; bereits teilver- siegelter Boden (Verlust der Bo- denfunktionen) Bedeutung sehr gering gering gering-mittel gering sehr gering gering gering gering gering Planung . Aufstellflächen für Nutzungen bei internationalen Wettkämpfen; . bei internationalen Wettkämpfen sind entsprechend Bedarf Aufstellflächen für fliegende Bauten bzw. mobilen Einrichtungen erforderlich, hierfür soll diese Fläche vorgehakten werden; Beeinträchtigung baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: bau-/ baubedingt: da die aufgrund der groß- Gefahr von Boden- betriebsbedingt: Fläche bereits räumigen aktuellen anlagebedingt: - anlagebedingt: - anlage- / anlagebedingt: - anlagebedingt: ca. erosion bei offener Beeinträchtigun- Baustellenbereich Nutzung sind nur betriebsbedingt: weitere Ausdeh- 80 % Versiegelung betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - Bodenfläche i.V.m gen des Grund- ist, sind keine zu- sehr geringe neue Beeinträchtigung nung der Nutzung und 20 % Grünflä- Starkniederschlä- wassers / TWSZ sätzlichen Beein- Auswirkungen zu von Schutzge- jedoch auf bereits chen; Fläche ist gen; sind zu vermeiden; trächtigungen zu erwarten (bei Er- bieten; überprägter Flä- jedoch bereits teil- erwarten; haltung des randli- chen; versiegelt; anlagebedingt: ca. anlagebedingt: - chen Gehölzbe- 80 % Versiegelung anlagebedingt: betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - standes entstehen möglich, Fläche ist Lebensraumver- keine erheblichen jedoch bereits teil- lust ist bereits ein- Eingriffe); versiegelt; getreten;

betriebsbedingt: - betriebsbedingt: Störung angren- zender Lebens- räume, welche die aktuellen über- schreiten, sind nicht zu erwarten; Eingriffs- sehr gering sehr gering gering gering sehr gering gering sehr gering sehr gering sehr gering bewertung

69 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 16 – Ferienhäuser „Am Rennsteig“

Kurzbeschreibung Lage: die Fläche befindet sich südlich der „Tambacher Straße“ zwischen den Sportstätten „Am Grenzadler“ und der westlichen Ortslage Fläche: ca. 3,00 ha (inkl. Waldabstand) derzeitige Nutzung: brachliegender Altstandort mit Gebäuden und Erschließungsanlagen, Bergwiese, Wald geplante Nutzung: touristische Beherbergung in Form eines Hotels / Ferienhäuser (Sonderbaufläche Hotel / Ferienhäuser) Begründung Standortwahl: einzigartige Lage und Vorprägung des Standortes durch frühere Nutzung (Erschließung und Bausubstanz sind noch vorhanden, jedoch in äußerst schlechtem Zustand) Baurecht: Bebauungsplan mit Grünordnung notwendig Erschließung: nicht erschlossen Bauplätze: 1 Hotel / ca. 14 Ferienhäuser

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Dezember 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / sonstige Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, Sachgüter biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Kurzbe- . Lage im Außenbereich im Harzwald zwischen Oberhof und Sportzentrum Grenzadler, Zufahrt von der L1128 („Tambacher Straße“); schreibung . aktuelle Nutzung: Waldfläche, § 30 Biotope und Grünflächen (stark verbuscht durch Sukzession), Gebäude sowie Wege und Zufahrten; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, südlich angrenzend Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald; § 30 Biotope im Gebiet (Bergwiese, Borstgrasrasen, Heide – Status ist im Einzelnen zu prüfen); . Vorbelastungen: vorhandene Bebauung / Versiegelung, Verschlechterung Zustand § 30 Biotope durch eingetretene Sukzession; Basisszenario Lage im Außen- Wald als Frisch- Schutzgebietsaus- Lage im Wald im Gesamtfläche ca. p 1: Sandiger Lehm keine Oberflä- § 30 Biotope (Berg- Bedeutung des bereich; luftproduzent weisungen; Außenbereich, 3,00 ha; (über Porphyr); chengewässer; wiese, Borstgrasrasen, Waldes für das lufthygienische randlich des LSG Heide – Status ist zu Klima, den Bo- Wald / LSG an- geschichtsträchtiger unversiegelter "besseren" Böden Lage innerhalb Funktion); Thüringer Wald so- prüfen aufgrund den / die Ver- grenzend mit Er- Ferienstandort (ver- Boden: Wald ca. über porphyrischem TWSZ III; wie im Naturpark Gehölzaufwuchs); sickerung / Nie- holungsfunktion; im Allgemeinen fallende Gebäude, 1,34 ha, Substrat, schwan- Thüringer Wald; Versickerungs- derschlagsrück- ist von einer gu- Außenanlagen); Offenland ca. kende Wasserspei- einen Teil nehmen be- fläche (Grund- haltung, Trink- ten Luftqualität aufgrund der Lage 0,97 ha; cherfähigkeit, im baute / versiegelte Flä- wasserneubil- wasserschutz, auszugehen (im im Wald ist die Durchschnitt mittel; chen ein; Gebäude / versie- dung); als Lebensraum Umfeld keine er- Sichtwirksamkeit starke Versau- gelte Fläche ca. vorrangig wird die Flä- und für die Erho- heblichen Emit- landschaftsbild- erungstendenz, Schutzfunktion 0,69 ha; che von Nadelwald ge- lung; tenten); verändernder Ein- gründige und insge- der Grundwasser- prägt; flüsse begrenzt; samt günstige überdeckung ist daneben kann

Standorte sehr gering; GW- Gebäude und Baumbe- auch ungenutzter

Flurabstand liegt stand: potenziell Habitat Gebäudebestand bei >60 - 75 m u. für Avifauna, Fleder- einen Lebens- GOK; mäuse und weitere raum darstellen; Arten; offene Bereiche u.a. für Insekten (z.B. Falter) und Reptilien Bedeutung mittel mittel hoch hoch hoch hoch mittel hoch-sehr hoch hoch

70 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / sonstige Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, Sachgüter biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Planung . Sondergebiet Hotel / ca. 14 Ferienhäuser; . Ferienstandort, der wieder reaktiviert werden soll (nicht erschlossen); Beein- baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: zu berücksich- temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Beein- voraussichtlich voraussichtlich Beeinträchtigun- temporäre Beeinträch- tigen sind trächtigung anlage- / trächtigungen trächtigungen trächtigungen durch temporäre Inan- temporäre Inan- gen des Grund- tigungen durch Bau- erforderliche betriebsbedingt: durch Baustellen- durch Baustellen- Baustellenbetrieb; spruchnahme der spruchnahme der wassers / TWSZ stellenbetrieb (z.B. Abstände Beeinträchtigung betrieb (Lärm, betrieb (Lärm, Gesamtfläche; Gesamtfläche; sind zu vermei- Lärm, Staub, Erschüt- Bebauung – von Schutzgebieten anlagebedingt: - Staub, Erschüt- Staub); den; terungen); Wald (i.d.R. 30 durch Bebauung / weitere Ausdeh- anlagebedingt: insb. bei größeren terungen) m) – hier können anlagebedingt: touristische Nut- nung der Bebauung ca. 60 % Versie- Bauvorhaben kann bei größeren Beeinträchtigung poten- ggf. weitere anlagebedingt: Verlust von Wald zungen; in Waldbereiche an- gelung und 40 % es zu Bodenerosion Bauvorhaben ziell vorkommender Auswirkungen Verlust von Wald als Frischluft- grenzend an das Grünflächen; zu kommen bei offener können ggf. tem- Brutvögel und Fleder- positiv: entstehen; (Bedeutung für produzent; LSG; berücksichtigen Bodenfläche i.V.m poräre Trübungen mäuse in/an Gebäuden Reaktivierung einer Erholung, Klima); ist, dass bereits Starkniederschläge des Grundwas- und Gehölzen, durch Wald / Baumbe- betriebsbedingt: ehem. Nutzung; positiv: eine Versiegelung n; sers auftreten entsprechende Arten- stand sollte mög- betriebsbedingt: - Immissionen in- Nachnutzung verfal- vorliegt; sowie Stoffein- schutzmaßnahmen lichst erhalten folge steigenden lender Gebäude; anlagebedingt: ca. träge in den Was- vermeidbar (Rodungs-/ und in die Grün- Fahrzeugver- betriebsbedingt: - ca. 40 % Versie- betriebsbedingt: serkörper bei Abrisszeitraum); flächen integriert kehrs; gelung und damit weitere Beunru- offener Bodenflä- werden; Verlust der anlagebedingt: higung durch Frei- che i.V.m Stark- Bodenfunktionen Verlust von Biotop- ggf. Ausbau der zeitnutzungen (Be- niederschlägen; (bereits 0,69 ha fläche mit sehr hoher Zufahrt / Er- sucher, Verkehr); versiegelt); anlagebeding: Bedeutung als Lebens- schließung Reduzierung von raum (geschützte Bioto- (außerhalb des betriebsbedingt: - Infiltrationsfläche; pe) durch Neuversiege- SO) erforderlich lungen und Nutzungsin- – hier können betriebsbedingt: tensivierung (z.B. weitere Auswir- Beeinträchtigun- Außenanlagen); kungen entste- gen des Grund- hen; wassers / TWSZ Gefährdung von um- sind zu vermei- liegenden Waldbestand positiv: den (z.B. Bruchgefahr); Nachnutzung des verfallenden betriebsbedingt: weitere Gebäudebestan- Beunruhigung / Störung des; angrenzender Lebens- räume; Eingriffs- gering mittel mittel mittel mittel mittel mittel hoch-sehr hoch hoch bewertung

71 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 17 – Touristische Nutzung „Schuderbachswiese“

Kurzbeschreibung Lage: östlich „Zellaer Straße“ zwischen südlicher Ortslage und Rondell Fläche: ca. 2,86 ha Baufläche derzeitige Nutzung: Ferienzentrum für Familien und Hotel (ohne Bewirtschaftung) geplante Nutzung: Erweiterung des bestehenden Standortes (Ferienzentrum) sowie Neubau Golfhotel inklusive Golfplatz (siehe Pkt. 19 – Touristische Nutzung „Schuderbachswiese“; Sonderbaufläche Hotel) Begründung Standortwahl: Ergänzung / Bündelung von Tourismus- und Freizeiteinrichtungen, Reaktivierung der Tradition des Golfsportes in Oberhof (historischer Golfplatz „Schuderbachswiese“) Baurecht: Bebauungsplan Sondergebiet „Golfareal Schuderbachswiese“ (in Aufstellung) Erschließung: teilweise erschlossen Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Sachgüter Kurzbe- . Fläche im Südosten von Oberhof zwischen Zellaer Straße und Schuderbachswiese, östlich der Landesstraße L 3247; schreibung . aktuelle Nutzung: Fläche besonderer baulicher Prägung (Gebäudebestand, Verkehrsflächen, Außenanlagen), Waldfläche, Bergwiese mit Staudenknöterich; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, Umfeld Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald; östlich angrenzend / geringfügige Überschneidung Flächennaturdenkmal Schuderbachswiese, randlich § 30 Biotop (Bergwiese); . Vorbelastungen: aufgrund der bestehenden Nutzungen (Hotel) sowie der vorhandenen Bebauungen und Versiegelungen ist der Bereich deutlich anthropogen geprägt, es sind bereits Störwirkungen gegeben; Basisszenario Bereich mit Erho- zum Großteil be- Schutzgebiets- Lage im Natur- Gesamtfläche ca. p 1: Sandiger Lehm keine Oberflä- angrenzend §30 Biotop Bereich ist be- lungsfunktion (Ho- reits versiegelte / ausweisungen; park Thüringer 2,86 ha; (über Porphyr); chengewässer; (Bergwiese); reits anthropo- tel, beginnende bebaute Fläche Wald, umgeben gen übergeprägt Golfplatz-En- unversiegelter "besseren" Böden Lage innerhalb geringfügige Über- Wanderwege); und damit ohne vom LSG Thü- – wirkt sich i.d.R. semble steht Boden: Wald ca. über porphyrisch- TWSZ III; schneidung FND Schu- wesentliche klima- ringer Wald; auf alle Schutz- unter Denkmal- 0,91 ha, em Substrat, derbachswiese – Be- tische Funktion; Versickerungsflä- güter aus; schutz; Bereich wird ge- Dominanzbe- schwankende Was- reich ist jedoch z.T. che durch Versie- schmale Wald- prägt durch die stände Stauden- serspeicherfähigkeit Schotterplatz bzw. Bö- gelung bereits stark streifen zur viel vorhandene Be- knöterich ca. 0,28 , im Durchschnitt schung / Grünflächen reduziert; befahrenen Stras- bauung (u.a. ha; mittel; starke Ver- mit Dominanzbestand se als Puffer (Luft- historische Ge- sauerungstendenz, Schutzfunktion der Staudenknöterich Fläche beson- schadstoffe; bäude), umge- gründige und insge- Grundwasserüber- (Neophyt); derer baulicher bende Wälder samt günstige deckung ist sehr im Allgemeinen ist Prägung ca. 1,67 den Großteil nehmen und Wiesen; Standorte; gering; GW-Flur- von einer guten ha; versiegelte und bebaute abstand liegt bei Luftqualität auszu- für den Bereich ist Flächen ein; randlich ist >30 - 40 m u. GOK; gehen (im Umfeld eine sehr hohe Ero- Wald betroffen; keine erheblichen sionsgefahr festge-

Emittenten); stellt;

72 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Sachgüter bereits versiegelter Gebäude und Baum- Boden (Verlust der bestand: potenziell Bodenfunktionen); Habitat für Avifauna, Fledermäuse und weitere Arten; Bedeutung mittel mittel hoch hoch mittel mittel mittel mittel mittel Planung . Erweiterung AWO-SANO Hotel, Neubau Golfhotel; . die Fläche ist zum Teil schon mit Beherbergungseinrichtungen bebaut; das AWO-Sano Hotel soll erweitert werden, das Golfhotel soll wieder aktiviert werden; Beeinträchtigun baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: aufgrund der temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Beein- voraussichtlich voraussichtlich Beeinträchtigungen temporäre Beeinträch- Vorbelastungen g anlage- / trächtigungen trächtigungen trächtigungen temporäre Inan- temporäre Inan- des Grundwassers / tigungen durch Bau- (Bebauung, Nut- betriebsbedingt: durch Baustellen- durch Baustellen- durch Baustellen- spruchnahme der spruchnahme der TWSZ sind zu stellenbetrieb (z.B. zungen, Immis- Beeinträchtigung betrieb (Lärm, betrieb (Lärm, betrieb; Gesamtfläche; Gesamtfläche; vermeiden; Lärm, Staub, Erschüt- sionen) reduzie- von Schutzge- Staub, Erschüt- Staub) terungen); ren sich die Be- bieten durch Be- anlagebedingt: anlagebedingt: Gefahr von Boden- bei größeren Bau- terungen) einträchtigungen anlagebedingt: bauung / touristi- weitere Ausdeh- ca. 80 % Versie- erosion bei offener vorhaben können Beeinträchtigung po- auf den Natur- anlagebedingt: Verlust von Wald sche Nutzungen; nung der Bebau- gelung und 20 % Bodenfläche i.V.m ggf. temporäre Trü- tenziell vorkommender haushalt; Verlust von Wald als Frischluft- ung jedoch auf Grünflächen; Starkniederschlä- bungen des Grund- Brutvögel und Fleder- positiv: (Bedeutung für produzent / Puffer bereits überpräg- Fläche ist jedoch gen; wassers auftreten mäuse in/an Gebäuden weitere Beein- Reaktivierung Erholung, Klima); zur Landesstraße ter Fläche; bereits teilver- sowie Stoffeinträge und Gehölzen, durch trächtigungen einer ehem. anlagebedingt: ca. siegelt; in den Wasserkör- entsprechende Arten- durch Erschlies- betriebsbedingt: - betriebsbedingt: Nutzung; positiv: 80 % Versiegelung per bei offener Bo- schutzmaßnahmen sungsmaßnah- Nachnutzung ver- betriebsbedingt: - möglich, Fläche ist Immissionen infol- denfläche i.V.m vermeidbar (Zeitraum men; fallender Gebäu- jedoch bereits teil- ge steigenden Starkniederschlä- für Rodungs-/ Abriss-/ de; versiegelt; Sondergebiet ist Fahrzeugverkehrs gen; Umbaumaßnahmen); im Zusammen- ; betriebsbedingt: betriebsbedingt: - anlagebedingt: anlagebedingt: hang mit der ge- weitere Beunru- weitere Reduzie- Verlust von Wald / Ge- planten Nutzung higung durch rung von Infiltra- hölzen (ggf. Gebäuden) historischer Golf- Freizeitnutzungen tionsfläche; als Lebensraum; platz Schuder- (Besucher, Ver- bachswiese zu kehr); betriebsbedingt: Grünflächen Bö- betrachten Beeinträchtigungen schungsbereich:

des Grundwassers / Dominanzbestand soll TWSZ sind zu zurückgedrängt werden vermeiden (Kompensationsmaß- nahme); betriebsbedingt: weitere Beunruhigung / Störung angrenzender Lebens- räume; Eingriffs- gering gering gering gering mittel mittel mittel mittel mittel bewertung

73 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Grünflächen

Nr. 18 – Grünfläche nordöstlich „H2Oberhof Wellnessbad“

Kurzbeschreibung Lage: zwischen „Rudolf-Breitscheid-Straße“ und „H2Oberhof Wellnessbad“ Fläche: ca. 0,18 ha derzeitige Nutzung: Brachfläche geplante Nutzung: Fertigstellung Grünachse mit Fußwegeverbindung durch die Ortslage (Grünfläche) Begründung Standortwahl: Fortführung der bereits vorhandenen Grünachse mit Fußweg vom Stadtplatz bis zum „H2Oberhof“ entlang der „Rudolf-Breitscheid-Straße“ zu geplanten Parkflächen „Im Gründle“ zur ordnungsgemäßen Lenkung des Fußgängerverkehrs

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . Lage in Oberhof zwischen Breitscheidstraße und Therme, angrenzend an den bestehenden Grünzug; . aktuelle Nutzung: z.T. Schotterplatz, z.T. Grünfläche (innerörtliche Brachfläche); . Vorbelastungen: aufgrund der Lage im Ort ist der Bereich anthropogen geprägt; Basisszenario innerörtliche Lage innerörtliche Lage; Schutzgebiets- Lage im Naturpark Gesamtfläche ca. r 3: Lehm, steinig, keine keine innerörtliche Lage / nördlich grenzt ausweisungen Thüringer Wald; 0,18 ha; tonig - Staugley Oberflächenge- wesentlichen und stark Fläche ohne ein Wohngebiet an (lediglich (zersetzte wässer; Lebensraum- überformte wesentliche der innerörtliche davon Grünfläche und westlich die Naturpark Rotliegendsedi- funktionen; Fläche: natürliche klimatische Bereich tritt im ca. 0,09 ha, Versickerungs- Therme; Thüringer Wald); mente); Funktionen sind Funktion; Wesentlichen als geschotterte fläche durch bereits im Fläche selbst hat innerörtliche Schotterplatz mit Fläche ca. 0,10 Tendenz zu Teilversiegelung im Allgemeinen ist Wesentlichen keine wesentliche Grünzug grenzt umgebenden ha; Staunässe, (Schotterplatz) von einer guten verloren Funktion; an; Grünflächen in unausgeglichener bereits reduziert; Luftqualität gegangen; Erscheinung; Wasserhaushalt, auszugehen (im Schutzfunktion der starke Versauer- Umfeld keine das Umfeld ist Grundwasser- ungstendenz; erheblichen geprägt durch überdeckung ist geringe Emittenten); verschiedene sehr gering; GW- Verbreitung im Nutzungen Flurabstand liegt Thüringer Wald; (Therme, bei >15-20 m u. Parkplätze, bereits teilversie- GOK; Wohngebiet, gelter Boden Grünzug, (Verlust der Verkehrsflächen); Bodenfunktionen); hier: Ortsbild relevant; 74 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter für den Bereich ist eine sehr hohe Erosionsgefahr festgestellt; Bedeutung gering sehr gering sehr gering gering gering gering sehr gering gering sehr gering Planung . Fertigstellung Grünachse mit Fußwegeverbindung durch die Ortslage; . die vorhandene Grünachse mit Fußweg vom Stadtplatz bis zum H2Oberhof soll bis zur Rudolf-Breitscheid-Straße und fortführend bis zum Gründle ausgebaut werden; Beeinträchtigung baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - bau- / baubedingt: - durch die Anlage betriebsbedingt: - der Grünfläche anlagebedingt: anlagebedingt: anlagebedingt: anlagebedingt: anlagebedingt: anlagebedingt: anlagebedingt: wird für alle Ergänzung Ergänzung von Ergänzung des Umgestaltung Anlage einer Anlage einer anlagebeding: Umgestaltung Schutzgüter eine innerörtlicher Grünflächen mit innerörtlichen einer gestalteten gestalteten Infiltrationsfläche einer Aufwertung erzielt Grünflächen mit kleinklimatischer Grünzugs; innerörtlichen Grünfläche mit Grünfläche (z.T. erhöht sich innerörtlichen Erholungsfunktion Funktion Brachfläche in Fußwegen Entsiegelung) mit geringfügig; Brachfläche in betriebsbedingt: - (lufthygienische eine gestaltete Fußwegen eine gestaltete betriebsbedingt: - betriebsbedingt: - Funktion, Grünfläche in (geringfügige Grünfläche in Durchlüftung) Erweiterung des Neuversiegelung) Erweiterung des Grünzugs; – insgesamt Grünzugs – betriebsbedingt: - Verringerung des Ergänzung von betriebsbedingt: - Versiegelungsgrad Lebensräumen; es; Fußwege: betriebsbedingt: - geringfügige Neuversiegelung betriebsbedingt: - Eingriffsbewertung Aufwertung Aufwertung Aufwertung Aufwertung Aufwertung Aufwertung Aufwertung Aufwertung Aufwertung

75 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Nr. 19 – Touristische Nutzung „Schuderbachswiese“

Kurzbeschreibung Lage: östlich „Zellaer Straße“ zwischen südlicher Ortslage und Rondell Fläche: 24,45 ha Grünfläche (Bergwiesen, Heide, Borstgrasrasen, Gewässer, Wald) derzeitige Nutzung: teilweise touristische Nutzung durch Sommer- und Wintersport (Alpin Ski, Vier- jahreszeiten Tubing, Vierjahreszeiten Rodeln etc.) geplante Nutzung: vollständige touristische Nutzung durch Sommer- und Wintersport (Alpin Ski, Vier- jahreszeiten Tubing, Vierjahreszeiten Rodeln etc. und Golfsport; Grünfläche) Begründung Standortwahl: Ergänzung / Bündelung von Tourismus- und Freizeiteinrichtungen, Reaktivierung der Tradition des Golfsportes in Oberhof (historischer Golfplatz „Schuderbachwiese“) Baurecht: Bebauungsplan Sondergebiet „Golfareal Schuderbachswiese“ (in Aufstellung) Erschließung: zum Teil entsprechend der Nutzung erschlossen

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Sachgüter Kurzbe- . Fläche im Südosten von Oberhof angrenzend an das Sondergebiet „Golfhotel Schuderbachswiese“; schreibung . aktuelle Nutzung: Waldfläche, § 30 Komplex mit Gewässern, Bergwiese, Borstgrasrasen, Heide; historischer Golfplatz; . Überschneidung mit Trinkwasserschutzzone III, II und I (teilweise auch in Planung), randlich mit dem Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald; Überschneidung Flächennaturdenkmal Schuderbachswiese und § 30 Biotope; . Vorbelastungen: aufgrund der angrenzenden Nutzungen (Hotel, Straßen) sind bereits Störwirkungen gegeben; Teile der Golfanlage sind im Gelände noch vorhanden; Basisszenario Lage im Außen- Wald als Frisch- Schutzgebiets- Lage im Natur- Gesamtfläche ca. r 3: Lehm, steinig, Oberflächenge- § 30 Komplex mit Ge- sehr hohe Be- bereich; luftproduzent ausweisungen; park Thüringer 24,46 ha; tonig - Staugley wässer: Quellbe- wässern, Bergwiesen, deutung des (lufthygienische Wald / umgeben (zersetzte Rotlie- reiche, Herzogteich, Borstgrasrasen und Waldes wie auch Wald / LSG mit Er- Golfplatz-En- unversiegelter Funktion); vom LSG Thü- gendsedimente); Bachläufe (z.T. Heide, gleichzeitig FND des Offenlandes holungsfunktion semble steht Boden: Wald ca. ringer Wald; Tendenz zu Stau- temporär wasser- Schuderbachswiese für das Klima, (Hotel, Umfeld Wiese als Kalt- unter Denkmal- 15,23 ha, nässe, unausgegli- führend, teils ver- (beispielhaft in Arten- den Boden / die zahlreiche Wander- luftproduktions- schutz (Golfhotel, Schuderbachs- chener Wasser- rohrt); ausstattung und Zu- Versickerung / wege); fläche; Golfclubhaus und wiese (§ 30 Bio- haushalt, starke stand; ohne Beeinträch- Niederschlags- 9-Loch-Platz); tope, FND) mit Entwässerung des im Allgemeinen Versauerungs- tigung, großflächig, ge- rückhaltung, ca. 9,23 ha; Plangebietes erfolgt ist von einer gu- tendenz; pflegt); teils auch FFH- Trinkwasser- über den aus südli- ten Luftqualität Lebensraumtypen; schutz, als Le- geringe Verbreitung cher Richtung kom- auszugehen (im bensraum und im Thüringer Wald; menden Schuder- Wald / vorrangig Fich- Umfeld keine er- für die Erholung; bach nach Nord- tenwald; heblichen Emit-

tenten); 76 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Sachgüter Bereich wird ge- für den Bereich ist osten zur Wilden Baumbestand: prägt durch die eine sehr hohe Ero- Gera; potenziell Habitat für Entstehung z.T. historischen sionsgefahr fest- Avifauna, Fledermäuse Lage innerhalb Bergwiese: seit Gebäude, dem gestellt; und weitere Arten; offe- TWSZ III / II / I; ca. Mitte der angrenzenden ne Bereiche u.a. für In- 80er Jahre ge- abfallenden Ge- Wald / Wiesen sind sekten (z.B. Falter) und pflegt (Ski- lände in Richtung Versickerungs- Avifauna (Bodenbrüter); Wiese) Schuderbach mit fläche (Grund- Vorkommen seltener Bergwiesen und wasserneubildung); und geschützter Pflan- Waldbestand Schutzfunktion der zenarten (u.a. Orchi- Grundwasserüber- deen); deckung ist sehr gering; GW-Flur- abstand liegt bei >20 - 40 m u. GOK, teils auch unter 20 m; Bedeutung hoch hoch sehr hoch hoch sehr hoch sehr hoch sehr hoch sehr hoch hoch Planung . Reaktivierung des historischen Golfplatzes; . die nicht als historische Golfbahnen belegten Bereiche bleiben in der bisherigen Ausformung (Bergweise, Wald) bestehen; Beeinträchti- baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: baubedingt: Golfplatz ist im temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Beein- temporäre Inan- temporäre Inan- Beeinträchtigungen temporäre Beeinträchti- Zusammenhang gung anlage- / trächtigungen durch trächtigungen trächtigungen spruchnahme der spruchnahme der des Grundwassers / gungen durch Baustel- mit dem Sonder- betriebsbedingt: Baustellenbetrieb durch Baustellen- durch Baustellen- von Teilflächen von Teilflächen zur TWSZ sind zu ver- lenbetrieb (z.B. Lärm, gebiet „Golfhotel Beeinträchtigung (Lärm, Staub); betrieb (Lärm, betrieb; zur Herstellung Herstellung der meiden; Staub, Erschütterun- Schuderbachs- von Schutzge- Staub); der Golfbahnen; Golfbahnen; gen); wiese“ zu anlagebedingt: bieten durch tou- anlagebedingt: bei größeren Bau- betrachten; Verlust von Wald anlagebedingt: ristische Nutzun- Veränderung der anlagebedingt: Gefahr von Boden- vorhaben können Beeinträchtigung poten- (Bedeutung für Er- Verlust von Wald gen; Landschaft durch ca. 10,87 ha erosion bei offener ggf. temporäre Trü- ziell vorkommender für eine ange- holung, Klima); als Frischluft- Golfplatzelemen- Golfplatz, Wald Bodenfläche i.V.m bungen des Grund- Brutvögel, Fledermäuse strebte touristi- positiv: produzent; te geringfügig ca. 11,14 ha, Starkniederschlä- wassers auftreten und Falter; durch ent- sche land- betriebsbedingt: - Reaktivierung ei- auch im Wald Schuderbachs- gen; sowie Stoffeinträge sprechende Arten- schaftsgebun- betriebsbedingt: ner ehem. Nut- (LSG); wiese (§ 30 Bio- in den Wasserkör- schutzmaßnahmen ver- dene Nutzung ist zung – herzogli- anlagebedingt: Immissionen in- tope, FND) mit per bei offener Bo- meidbar (Zeitraum für die Erhaltung der cher Golfplatz; betriebsbedingt: Veränderung des folge steigenden ca. 2,45 ha; denfläche i.V.m Bodeneingriffe / Ro- Landschaft / Na- weitere Beunru- natürlichen Bodens Fahrzeugver- Starkniederschlä- dungszeitraum); tur unabdingbar higung durch betriebsbedingt: im Bereich intensi- kehrs / Besucher- gen; Freizeitnutzungen Nutzungsintensi- ver Nutzungen (z.B. anlagebedingt: Verlust zahlen; (Besucher, Ver- vierung auf einem Abschläge, Fair- anlagebeding: von Wald / Offenland- kehr); Großteil der Flä- ways); Oberflächenge- biotopen als besonders che wässer bleiben hochwertige Lebens-

erhalten; räume auch für seltene und geschützte Tier-/

Pflanzenarten durch Nutzungsänderung/ -

intensivierung;

77 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungs- Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt gefüge Gesundheit Sachgüter betriebsbedingt: betriebsbedingt: Gefährdung von um Ro- Beeinträchtigungen dungsflächen umliegen- für Flächen ohne des Grundwassers / den Waldbestands (z.B. Vegetationsdecke TWSZ sind zu ver- Bruchgefahr); besteht Erosions- meiden, Nutzungs- gefahr; Stoffeinträ- Teile der Wiesen- und einschränkungen ge in den Boden Waldflächen bleiben er- sind einzuhalten; (z.B. Düngemittel halten; umwelt-freundliche für Golfrasen); Bewirtschaftung betriebsbedingt: (Düngemittel, Ver- weitere Beunruhigung / zicht auf Pflanzen- Störung angrenzender schutzmittel); Lebensräume; Eingriffs- mittel mittel mittel-hoch mittel-hoch mittel mittel hoch sehr hoch hoch bewertung

78 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Flächen für den Verkehr

20 a, b, c –Ruhenden Verkehr – Großparkplätze „Im Gründle“

Kurzbeschreibung Lage: östlicher Ortsrand von Oberhof an der Landesstraße 3247 Fläche: ca.1,88 ha derzeitige Nutzung: Brach- und Grünflächen geplante Nutzung: Großraumparkplätze mit direkter Anbindung an L 3247 (Flächen für den Verkehr) Begründung Standortwahl: zur ordnungsgemäßen Lenkung des Besucherverkehrs bei Großveranstaltungen und Verringerung des Shuttle-Verkehrs aus Nachbarkommunen (Nutzung der gesamten Großraumparkplätze nur temporär im Zusammenhang mit Großveranstaltungen angedacht) Baurecht: Bebauungsplan mit Grünordnung Erschließung: nicht erschlossen, Aktivierung der bereits vorhandenen Abfahrten von der L 3247 mit entsprechenden Maßnahmen zur Ertüchtigung jedoch möglich Parkplätze: ca. 1.000 Stellplätze

Eingriffsprognose (Zuarbeit: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober 2020) Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter Kurzbeschreibung . die drei Einzelflächen befinden sich am nordöstlichen Ortsrand von Oberhof beidseits der Landesstraße L 3247; . aktuelle Nutzung: 20 b) und 20c) geschotterte Flächen, 20a) Grünfläche mit randlichen Gehölzbestand hinter dem bestehenden Parkplatz; . Landschaftsschutzgebiet Thüringer Wald grenzt an; bei 20b) Überschneidung mit § 30 Biotop (Lockergesteinsgrube) – Status liegt nicht mehr vor; . Vorbelastungen: 20 b) und 20c) sind bereits teilversiegelt; Bereiche sind deutlich anthropogen übergeprägt; Basisszenario Lage am Ortsrand; Lage am Orts- Schutzge- Lage im Na- Gesamtfläche für 20a) r 3: Lehm, keine Oberflächenge- geschotterte Flächen, Bereiche sind be- 20a) westlich an- rand; bietsauswei- turpark Thürin- ca. 1,87 ha; steinig, tonig – Stau- wässer; 20c) Grünfläche mit randli- reits anthropogen grenzendes sung (Um- ger Wald, gley (zersetzte Rotlie- nordöstlich Beginn chen Gehölzbestand übergeprägt – wirkt bereits teilversie- 20a) 0,70 ha Wohngebiet (Be- feld) randlich des gend-sedimente; Oberster Wiesengrund; (Baumhecke aus sich i.d.R. auf alle gelte Fläche ohne Grünfläche rücksichtigung Im- LSG Thüringer Fichten); Schutzgüter aus; wesentliche kli- für 20b) p 2: Skelett- Versickerungsfläche missionsschutz); Wald; 20b) 0,61 ha matische Funk- boden bis steiniger, durch Versiegelung be- § 30 Biotop (Locker- Schotterfläche Flächen selbst ha- tion; sandiger Lehm (Por- reits stark reduziert; gesteinsgrube) – ben keine wesent- 20c) 0,56 ha phyrgesteine, Schutt); Status liegt nicht mehr Grünfläche mit Schutzfunktion der liche Funktion; Schotterfläche vor, Fläche ist verfüllt; lufthygienischer für 20c) h3s: Sand bis Grundwasserüberdecku teils bereits Nut- Funktion; sandiger Lehm - Vega ng ist sehr gering; zung als Park- (Nebentäler); große platz; GW-Flurabstand liegt Schwankungsbreite bei >15 - 20 m u. GOK; der Bodeneigenschaf- ten, 79 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Schutzgut Mensch, Klima / Luft Kultur- / Landschaft Fläche Boden Wasser Tiere, Pflanzen, Wirkungsgefüge Bevölkerung, sonstige biolog. Vielfalt Gesundheit Sachgüter im Allgemeinen Landschafts-/ periodische insb. früh- 20a) Grünfläche mit ist von einer gu- Ortsbild am jährliche Vernässung, Gehölzbestand: ten Luftqualität Ortsrand von potentielle Versaue- potenziell Nahrungs-/ auszugehen (im Oberhof ist an rung; für Entwicklung Bruthabitat für Avi- Umfeld keine er- den Stand- von Feuchtbiotopen fauna (kommune Ar- heblichen Emit- orten weitest- besonders geeignet; ten); tenten); gehend über- für Teilbereiche ist 20 b) und 20c): kein formt; eine sehr hohe Ero- wesentlicher Lebens- sionsgefahr festge- raum für die Fauna stellt; bereits teilversiegelter Boden (Verlust der Bodenfunktionen) Bedeutung mittel mittel gering gering gering mittel mittel gering-mittel gering Planung . Großraumparkplätze; . für Großveranstaltungen benötigt die Stadt weitere Besucherparkplätze (derzeit über Shuttle-Verkehr von Parkplätzen in Zella-Mehlis und Suhl); Beeinträchtigung baubedingt: baubedingt: baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: - baubedingt: bau- / betriebsbedingt: baubedingt: aufgrund der aktu- temporäre Beein- temporäre Gefahr von Boden- Beeinträchtigungen des temporäre Beein- ellen Nutzungen anlage- / anlagebedingt: anlagebedingt: trächtigungen Beeinträchtigun- erosion bei offener Grundwassers sind zu trächtigungen durch sind nur geringe betriebs- weitere Aus- 100 %ige durch Baustellen- gen durch Bau- Bodenfläche i.V.m vermeiden; Baustellenbetrieb neue Auswirkun- bedingt: dehnung der Versiegelung; betrieb (Lärm, stellenbetrieb Starkniederschlägen; (z.B. Lärm, Staub, gen zu erwarten – Beeinträch- Nutzung je- Flächen (b und anlagebedingt: Staub, Erschüt- (Lärm, Staub); Erschütterungen); Beeinträchtigungen tigung von doch auf be- c) sind bereits anlagebedingt: weitere Reduzierung terungen); entstehen vor- anlagebedingt: Schutzge- reits überpräg- teilversiegelt; 100 % Versiegelung, von Infiltrationsfläche; Beeinträchtigung rangig bei Großver- anlagebedingt: Reduzierung von bieten durch ter Flächen; Flächen (b und c) sind potenziell vorkom- betriebs- anstaltungen Reduzierung von Grünflächen; touristische bereits teilversiegelt; mender Brutvögel betriebsbedingt bedingt: (hohes Verkehrs- Grünflächen; Nutzungen / Verlust von Boden mit in/an Gehölzen, durch betriebsbedingt: : aufkommen) durch zunehmender Biotopentwicklungs- entsprechende betriebsbedingt: Erhöhung Ver- Immissionen; Verkehr; potenzial Artenschutzmaßnah- Erhöhung Ver- kehr / Immis- men vermeidbar kehr/ Immissions- sionsbelastungen betriebsbedingt: (Rodungszeitraum); belastungen (Abgase, Fein- ggf. Stoffeinträge in (Lärm, Abgase) staub) bei den Boden durch anlagebedingt: bei Großveranstal- Großveranstal- steigenden Verkehr ggf. kleinflächiger tungen tungen (z.B. Tausalze) Verlust von Grün- fläche mit Gehölz- positiv: Shuttle- bestand als Lebens- Verkehr kann re- raum; duziert werden; betriebsbedingt: Störung angrenz- ender Lebensräume insb. bei Großveran- staltungen; Eingriffsbewertung mittel mittel gering gering gering mittel gering gering-mittel gering

80 ______Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

In der nachfolgenden Tabelle 9 werden die Flächengrößen für neu ausgewiesene Bau-, Grün-, Verkehrs- und Versorgungsflächen (Stand Dezember 2020) auf Basis der zuvor beschriebenen Ausweisungen im Flächennutzungsplan zusammengefasst. Folgendes Bild ergibt sich dabei:

Kennziffer Wohn- Gemischte Gewerb- Sonder- Flächen für Flächen für Flächen für Grün- SUMME baufläche Baufläche liche baufläche den den Versor- flächen ha ha ha Baufläche ha Gemein- Verkehr gungs- ha ha bedarf ha anlagen Gemeinde ha ha

Oberhof 1,47 4,23 - 24,79 0,23 1,88 - 24,65 57,25 Tabelle 9 (Quelle: Flächennutzungsplan Oberhof; Stand 12/20)

In der Zusammenfassung der ausgewiesenen Flächen fallen insbesondere die Sonderbauflächen und die Grünflächen aufgrund der sehr hohen Flächengrößen auf. Bei den Sonderbauflächen resultiert das unter anderem aus der Ausweisung des „Bikepark am Fallbachhang“ mit 13,3 ha Fläche (siehe Pkt. 9.2 Gebietsausweisung Planung Nr. 14). Hier ist anzumerken, dass dieser keine klassische Baufläche im eigentlichen Sinne ist, sondern lediglich eine Sondernutzung in einem waldaffinen Umfeld darstellt. Weiterhin ist anzumerken, dass der LOTTO Thüringen BIKEPARK Oberhof zwischenzeitlich bereits umgesetzt und im 3. Quartal 2020 eröffnet wurde. Somit ist die Ausweisung nicht mehr als Planfläche zu sehen, sondern dem Bestand zuzuordnen. Auch bei den Grünflächen erfolgt eine sehr großflächige Ausweisung. Diese ist der geplanten Umsetzung des „Historischen Golfplatz Schuderbachswiese“ (siehe Pkt. 9.2 Gebietsausweisung Planung Nr. 19) geschuldet. Sie hat einen Umfang von 24,45 ha.

9.3 Entwicklungsabsichten Die nachfolgend aufgeführten Potentialstandorte stellen noch keine konkreten Planvorhaben dar, sondern sollen als zukünftige Entwicklungsabsichten bereits auf Ebene des Flächennutzungsplan Erwähnung finden (vgl. folgende Abbildungen – rote Markierung).

„Am Parkplatz“

Die Entwicklungsfläche „Am Parkplatz“ liegt im Stadtzentrum von Oberhof, nördlich des Kurparkes. Derzeit wird die Fläche durch diversen ungeordneten Gebäudebestand, welcher leer steht, geprägt. Die Stadt möchte perspektivisch diese störende Gemengelage beseitigen und den Standort durch die Ansiedlung eines neuen Wintersportmuseums aufwerten. In diesem Zusammenhang erfolgt im Flächennutzungsplan die Ausweisung der Planfläche Nr. 6 - Fläche westlich „H2Oberhof“. Diese soll als potentielle Außenbereichsfläche in Zusammenhang mit dem anvisiertem Wintersportmuseum dienen. Die Stadt Oberhof strebt mit dieser Maßnahme nicht nur die Aufwertung des Standortes an, sondern auch eine weitere Belebung der Innenstadt durch Schaffung einer neuen Attraktion im Bereich Tourismus- und Freizeit.

______81 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

9. Planflächen

Multifunktionsnutzung an der LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig

Die Entwicklungsabsicht des Thüringer Wintersportzentrum Oberhof zur Multifunktionsnutzung der LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig zielt auf eine Nutzungserweiterung des Areals für den Mountainbike- Sport ab. Die Nutzung soll sowohl dem professionalen Sport als auch dem touristischen Zweck dienen. Hierzu sollen Mountainbike-Strecken in den Bereichen zwischen bereits vorhandenen Skistrecken und unter Einbeziehung dieser umgesetzt werden. Die Umsetzung der Strecken soll vergleichbar denen des LOTTO Thüringen BIKEPARK Oberhof, naturverträglich erfolgen. Mit dieser Maßnahme soll eine weitere Attraktivitätssteigerung des Standortes erfolgen.

9.4 Deckung des Wohnbauflächenbedarfs Im Rahmen der Wohnbauflächenprognose (Pkt. 8) für die Stadt Oberhof wurde ein Wohnbauflächenbedarf zum 31.12.2030 von 39,9 ha ermittelt. Insgesamt werden im Flächennutzungsplan (Stand Dezember 2020) 15,15 „reine“ Wohnbaufläche und 42,11 ha gemischte Baufläche ausgewiesen so, dass insgesamt 36,2 ha Wohnbaufläche zur Verfügung stehen. Somit kann der Wohnbauflächenbedarf derzeit jedoch nicht ausgeglichen werden. Das Defizit beträgt momentan 3,7 ha.

9.5 Derzeit in Aufstellung / Vorbereitung befindliche Bebauungspläne

Art der baulichen Wohnbau- gemischte Sonderbau- Grünfläche in in Nutzung / fläche Baufläche fläche Aufstellung Vorbereitung Status

Bebauungsplan

Bebauungsplan x x „Rennschlitten- und Bobbahn/Fallbachhang“

Bebauungsplan x x „Schlossberg Village“

Bebauungsplan x x x „Golfareal Schuderbachswiese“

Bebauungsplan x x „Am Rennsteig““

Tabelle10 (Quelle: Stadtverwaltung Oberhof; Stand 12/20)

______82 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

10. Umweltbericht - Allgemeiner Teil

10.1. Einleitung Der Flächennutzungsplan stellt eine Bodennutzungskonzeption dar, in der die mittel- und langfristigen räumlichen Entwicklungsvorstellungen der Gemeinden enthalten sind. Als vorbereitender Bauleitplan soll der Flächennutzungsplan insbesondere den zukünftigen Umfang der Siedlungsflächen und Freiflächen und deren Zuordnung regeln und dabei die örtlichen und überörtlichen Fachplanungen koordinieren. In Verbindung mit den Bebauungsplänen als verbindliche Bauleitpläne sollen Flächennutzungspläne „eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung und eine dem Wohl der Allgemeinheit entsprechende sozial- gerechte Bodennutzung gewährleisten und dazu beitragen, eine menschenwürdigere Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln.“ Der Flächennutzungsplan ist ein effektives Planwerk für das gesamte Stadtgebiet, welches die städtebau- lich abgestimmte Entwicklung sichert. Für alle Neuausweisungen ist unter Pkt. 9.2 der Begründung Gebietsausweisung Planungen eine überschlägige Prognose des Eingriffs mit Einschätzung der zu erwartenden Umweltauswirkungen auf die einzelnen Schutzgüter zu finden.

Das Plangebiet umfasst die Gemarkung Oberhof. Die Gesamtgröße des Plangebietes beträgt 2.340 ha. Folgende Übersicht enthält eine Gegenüberstellung der bestehenden Flächennutzungen sowie der ge- planten Bauflächen im Plangebiet (vgl. Tabelle 11):

Bestandsflächen mit Flächengröße* Geplante Flächen mit Flächengröße . Wohnbaufläche . 13,67 ha . 2 Wohnbauflächen . 1,47 ha . Mischbaufläche . 37,88 ha . 7 gemischte Bauflächen . 4,23 ha . Sonderbaufläche . 59,90 ha . 9 Sonderbauflächen . 24,79 ha . Gemeinbedarfsfläche . 0,47 ha . 1 Gemeinbedarfsfläche . 0,23 ha . Versorgungsfläche . 2,72 ha . 2 Grünflächen . 24,65 ha . Verkehrsfläche . 27,18 ha . 3 Verkehrsflächen . 1,88 ha . Grünfläche . 14,23 ha (Parkplätze für ruhenden Verkehr) Gesamt: 156,15 ha Gesamt: 57,25 ha

Tabelle 11: Übersicht über die Bestandsflächen und die geplanten Flächen im Plangebiet * ohne Bestandsflächen für Landwirtschaft, Wald und Wasserflächen

10.2 Übergeordnete Ziele Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung berücksichtigt wurden, (Anlage Nr.1b) (z.B. Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und lmmissionsschutzrechts (§ 1 Abs. 6 Nr. 7g BauGB)).

Regionalplan Südwestthüringen Gemäß rechtskräftigem Regionalplan Südwestthüringen (RP-SW, ThürStAnz Nr. 19/2011) ist die Stadt Oberhof dem Grundversorgungsbereich Suhl / Zella-Mehlis (Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums) mit den Kommunen Suhl, Zella-Mehlis und Oberhof sowie den Gemeinden Benshausen (jetzt Ortsteil der Stadt Zella-Mehlis), Dillstädt, St. Kilian (jetzt Stadt Schleusingen) zugeordnet.

Innerhalb des Geltungsbereiches des Flächennutzungsplanes nehmen Vorranggebiete für Freiraum- sicherung einen Großteil des Plangebietes ein. Dabei handelt es sich zum einen um das Vorranggebiet Freiraumsicherung „Zentraler Thüringer Wald nordwestlich Suhl / Oberhof“ (FS-57), das den nördlichen und westlichen Teil der Gemarkung Oberhof einnimmt (vgl. Abbildung 11). Das zweite Vorranggebiet Freiraumsicherung erstreckt sich über den östlichen Teil der Gemarkung („Zentraler Thüringer Wald südöstlich Suhl / Oberhof“ - FS-68). Daneben sind auch noch Vorbehaltsgebiete für Freiraumsicherung situiert, die sich hauptsächlich östlich des Stadtgebietes, westlich zwischen Stadtgebiet und Sportstätten sowie im südlichen Bereich der Gemarkung Richtung Zella-Mehlis befinden. Das gesamte Plangebiet ist als Vorbehaltsgebiet Tourismus und Erholung „Thüringer Wald“ festgesetzt, wobei Oberhof als regional bedeutsamer Tourismusort gilt. Schließlich durchqueren eine regional bedeutsame Straßenverbindung (Landesstraße L 3247 (ehemals B 247) Richtung Ohrdruf zur Autobahn A4 bzw. zur Autobahn A71 - AS Zella-Mehlis) sowie eine großräumig bedeutsame Schienenverbindung (Erfurt – Suhl – Würzburg) das Plangebiet von Nord nach Süd bzw. Ost nach West. Bezüglich der Eisenbahnverbindung ist anzumerken, dass Systemhalte für Züge nur noch in Zella-Mehlis und Suhl bestehen. Der Standort Oberhof wurde aufgegeben.

______83 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Plangebiet

Abbildung 11: Regionalplan Südwestthüringen (Auszug; gelbe Umrandung - Lage Plangebiet FNP)

Der rechtskräftige Regionalplan befindet sich aktuell im Änderungsverfahren. Es liegt ein Entwurf vor (vgl. Abbildung 12; Stand: 27.11.2018, Beschl.-Nr.: 06/371/2018). Im Vergleich zum rechtskräftigen Regionalplan wurden Änderungen innerhalb der Gemarkung Oberhof vorgenommen. So wurden Vorranggebietsflächen für Freiraumsicherung (FS-57 und FS-68) zu Gunsten von Vorbehaltsflächen für Freiraumsicherung verkleinert. Dies betrifft hauptsächlich Bereiche im Norden und Westen des Plangebietes. In Teilen wurden jedoch auch Vorbehaltsflächen für Freiraumsicherung in Vorranggebietsflächen für Freiraumsicherung verändert. Dies erfolgt insbesondere zwischen der Ortslage von Oberhof und den Sportanlagen (Rennschlitten- und Bobbahn sowie der Skilanglaufhalle) sowie südlich von Oberhof im Bereich der „Schuderbachswiese“. Weitere Änderungen wurden nicht vorgenommen.

______84 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Plangebiet

Abbildung 12: Entwurf zur Änderung des Regionalplan Südwestthüringen (Auszug; gelbe Umrandung - Lage Plangebiet FNP)

Da Oberhof als regional bedeutsamer Tourismusort eingestuft wird, sind im Regionalplan speziell für die Bereiche „Tourismus und Sport“ folgende Zielvorgaben und Grundsätze festgelegt:

. Der Rennsteig als Kammweg im Thüringer Wald hat entscheidende Bedeutung für den Tourismus, Sport und Kultur, sowohl für den Wandertourismus als auch für das spezielle Sportanliegen, insbe- sondere für den Wintersporttourismus. . Die Funktion der Stadt Oberhof als national und international anerkanntes Wintersportzentrum sowie als Leistungszentrum für den Wintersport soll gesichert und weiterentwickelt werden. Die standörtlichen Voraussetzungen für die Nachwuchsausbildung sollen erhalten und verbessert werden. . Die Stadt Oberhof ist ein international bekanntes Zentrum des Wintersportes (Nordischer Skisport, Biathlon sowie des Bob- und Schlittensports) und besitzt zahlreiche Sporteinrichtungen, besonders für den Wintersport (z.B. DKB-Skisporthalle, Schanzenanlage am Rennsteig / Kanzlersgrund, Biathlon- stadion, Rennschlitten- und Bobbahn), der weiteren touristischen Infrastruktureinrichtungen eine über- regionale Bedeutung als Sport- und Tourismuszentrum . Oberhof hat sich als Entwicklungsschwerpunkt (Bundesleistungszentrum im Olympiastützpunkt Thüringen) etabliert. Mit Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen zur Verbesserung der Sportanlagen aber auch Neubaumaßnahmen zur Ergänzung/Komplettierung der Sportanlagen wird ein Beitrag zur Anpassung an internationale Standards geleistet und somit eine Vielzahl von nationalen und inter- nationalen Veranstaltungen weiter zu ermöglichen. So soll Oberhof weiter als Leistungssportzentrum für Wintersportarten regional übergreifend entwickelt, ausgebaut und gefördert werden. . Das Sportgymnasium als einziges Wintersportgymnasium Thüringens soll neben der allgemeinen gymnasialen Ausbildung vorzugsweise für die Ausbildung von Nachwuchstalenten traditioneller Nordi- scher Disziplinen erhalten und profiliert werden und somit seine überregionale Bedeutung zu sichern. . Damit verfügt Oberhof über gute Voraussetzungen, um auch zukünftig den Anforderungen des Leistungs- und Breitensportes entsprechen zu können. Hochleistungssport in verschiedenen Winter- sportdisziplinen und insbesondere die Weltcupveranstaltungen sowie der Winter-(sport-) Tourismus haben überregionale Bedeutung für Thüringen erlangt.

______85 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Mit der Festlegung der Gemarkung als Vorbehaltsgebiet Tourismus und Erholung soll das vorhandene Tourismus- und Erholungspotential einschließlich der notwendigen Infrastruktur gesichert und unter Berücksichtigung der Entwicklungs- und Schutzziele des Naturparkes Thüringer Wald sowie des Biosphärenreservates Vessertal-Thüringer Wald ausgewogen weiterentwickelt werden. Entsprechend der Landestourismuskonzeption Thüringen kann einzig der Thüringer Wald als Destination für den Tourismus in Thüringen bewertet werden. Der touristische „Leuchtturm“ Oberhof hat dabei eine besondere Bedeutung. Daher sind bestehende Angebotslücken wie beispielsweise höherwertige Hotellerie, touristische Infrastruktur oder moderne Sportanlagen zukünftig bereitzustellen.

Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 Im Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 (LEP 2025) wird ebenfalls explizit auf die herausgehobene Stellung der Stadt Oberhof als sportliches und touristisches Zentrum im Thüringer Wald hingewiesen (2.2.15 Z): „[…] Die Stadt Oberhof hat aufgrund ihrer Infrastrukturausstattung für den Leistungs- und Spitzensport, ihrer touristischen Infrastruktureinrichtungen in Verbindung mit der Lage am Rennsteig (Skisporthalle, Schanzenanlage am Rennsteig/Kanzlersgrund, Biathlonstadion, Rennschlitten- und Bobbahn, Bundes- leistungszentrum im Olympiastützpunkt Thüringen, Sportgymnasium u. ä.) sowie als Veranstaltungs- schwerpunkt (Welt- und Europameisterschaften, Weltcups, Rennsteiglauf u. ä.) eine überregionale Be- deutung als Sport- und Tourismuszentrum. Die landesplanerische Ausweisung als Zentrum für die über- regional bedeutsame Tourismus- und Sportentwicklung trägt zur Sicherung dieses Standorts mit seinen überregionalen Funktionen bei. Maßnahmen zur Erhaltung, Verbesserung und Komplettierung der Sport- anlagen, insbesondere zur Anpassung der Sportanlagen an internationale Standards, sowie der touristi- schen Infrastruktur, insbesondere Beseitigung des Mangels an qualitativ hochwertigen Übernachtungs- kapazitäten, tragen ebenso zur Umsetzung der Erfordernisse der Raumordnung bei, wie Maßnahmen zur Aufwertung des Stadtbilds. Die Aufrechterhaltung und qualitative Weiterentwicklung der Funktionen erfor- dert aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels den verstärkten Einsatz energieintensiver Maßnah- men, wie z. B. den Einsatz von Beschneiungsanlagen. Klimaschädliche Auswirkungen könnten durch eine möglichst klimaschonende Gestaltung der Ausbaumaßnahmen bei gleichzeitiger Umrüstung vorhan- dener Anlagen vermindert werden. […]“

Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Oberhof Derzeit wird parallel zum Flächennutzungsplan ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Oberhof erarbeitet (QUAAS STADTPLANER). Detaillierte Informationen zum Stadtentwicklungskonzept, dem Landesentwicklungsprogramm sowie dem Regionalplan Südwestthüringen sind in der Begründung zum Flächennutzungsplan unter Pkt. 4.1 Regional- und Landesplanung nach Regionalplan Südwestthüringen aufgeführt.

Landschaftsplan Im Jahr 1997 wurde der „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“ erstellt, der die gesamte Gemarkung Oberhof umfasst (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, Hemhofen- Zeckern). Aufgabe des Landschaftsplanes ist die Erfassung und Bewertung des Zustands von Natur und Landschaft einschließlich potentieller Auswirkungen verschiedener, geplanter Raumnutzungen. Er ist als längerfristiges Konzept für Naturschutz, Landschaftspflege und Erholungsvorsorge anzusehen und dient den Städten und Gemeinden als grundlegende Entscheidungshilfe für eine nachhaltige Ent- wicklung. Mit der Entwicklung eines Leitbildes und der daraus abgeleiteten Festlegung von Maßnahmen im Rahmen einer „Maßnahmen -und Entwicklungskonzeption“ wird die Sicherung der Schutzgüter Boden, Wasser, Pflanzen, Tiere, biologische Vielfalt, Klima, Luft, Landschaftsbild sowie Kultur- und Sachgüter angestrebt ein-schließlich der Verträglichkeit mit geplanten Raumnutzungen. Das Konzept zeigt auf, wie der Naturhaushalt als Lebens-grundlage des Menschen gesichert, die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Landschaft erhalten und die unterschiedlichen Landschaftsteile schonend genutzt werden können (detaillierte Informationen zur Konzeption siehe Pkt. 2.3 „Maß-nahmen- und Entwicklungskonzeption des Landschafts-planes“)

Abbildung 13: Auszug aus „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg – Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption“ für die Gemarkung Oberhof (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, Hemhofen- Zeckern).

______86 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Eingriffs - Kompensations – Informations - System (EKIS) Bereits umgesetzte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für genehmigte Vorhaben sind im Flächen- nutzungsplan zu berücksichtigen, da diese Flächen für anderweitige Maßnahmen nicht mehr zur Verfü- gung stehen. Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) erfasst diese Maßnahmen im „Eingriffs - Kompensations – Informations – System“ (EKIS), um einen landesweiten Überblick über durchgeführte Kompensationsmaßnahmen zu erhalten. Nach Zuarbeit, der für das Plangebiet relevanten Kompensationsflächen durch das TLUBN, werden diese Bereiche im FNP gekennzeichnet, so dass Doppelbelegungen von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bei der Planung neuer Maßnahmen vermie- den werden.

Gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 10 BauGB erfolgt die Darstellung im FNP als „Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft“ (Ziffer 13.1 PlanZV 90, siehe Abbildung rechts).

Für folgende Vorhaben sind im Plangebiet Kompensationsmaßnahmen ausgeführt und in den Flächennutzungsplan übernommen worden:

Signatur Bauvorhaben mit zugehöriger Kompensationsmaßnahme im FNP Ausbau Straßenabschnitt L 1128 Oberschönau (Grenzadler) – OD-Grenze Oberhof • Entbuschung und Mahd der Bergwiese an der „Oberen Schweizerhütte“

LBP Bruch III Am Lütschestausee • Wegbegleitende Baumpflanzung

BP „Oberer Schlossberg“ – Stadt Oberhof

• Pflanzung von Baumgruppen • Entwicklung von Gebirgsrasenfläche und straßenbegleitende Baumpflanzung • straßenbegleitende Baum- und Strauchpflanzung L 1128 AB OD Oberhof Knoten „Poststraße“

• Entsiegelung • Heckenpflanzung • Baumpflanzungen VDE 16 BAB A 71 VKE 5315 – Geraberg – Zella-Mehlis-Nord • Entwicklung einer naturnahen Ufervegetation • Entsiegelung der „Kehltalstraße“ B 247 AB Oberhof, Knoten Rondell

• Waldvoranbau / -unterbau • Entsiegelung von Teilflächen der L 1129 alt / B 247 B 247 AB Veilchenbrunnen (Kurve) • Bepflanzung mit Gehölzen

VDE 16 BAB A 71 VKE 5315 – Geraberg – Zella-Mehlis-Nord

• Waldstabilisierung • Maßvolle Entnahme von Fichten

Tabelle 12: Bauvorhaben mit zugehöriger Kompensationsmaßnahme (Quelle: TLUBN Eingriffs-Kompensations-Informations- System (EKIS) Stand: 30.06.2020. Die Veröffentlichung erfolgt mit Genehmigung des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz)

Neben den zugearbeiteten Flächen durch das TLUBN sind auch noch bekannte Kompensations- maßnahmen aus aufgestellten und als Satzung beschlossenen Bebauungsplänen in nachfolgender Liste aufgeführt.

Signatur Bauvorhaben mit zugehöriger Kompensationsmaßnahme im FNP BP „Tourismus- und Sportzentrum Grenzadler“ – Stadt Oberhof, Stadt Steinbach-Hallenberg, Gemeinde Oberschönau • Wiedervernässung unterer Moorbereich des „Petermoores“

______87 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Signatur Bauvorhaben mit zugehöriger Kompensationsmaßnahme im FNP BP Sondergebiet Hotel „Schützenberg“ – Stadt Oberhof • Wiederherstellung einer Bergwiese mit Borstgrasrasencharakter (AE 1B, AE 7B) • Baumpflanzung im Bereich des Einzugsgebietes „Petermoor / Kerngrundsumpf“ (AE 1B) • Entfichtung und Herstellung des Moorwiesen- und Feuchtwiesencharakters sowie Baumpflan- zungen (AE 8B)

BP „Stadtmitte - Oberhof“ – Stadt Oberhof • Renaturierung eines Grabens (AE 4B) • Entsiegelung „Alte Tambacher Straße“ und Befestigung mit wassergebundener Decke (AE 1B) • Umwandlung von Fichtenwald in Mischwald (AE 2B) • Anlage einer gestalteten Grünfläche mit Zweckbestimmung „Parkanlage“ (AE 4B)

1. Änderung BP Wohnbebauung „Schlossberg“ – Stadt Oberhof

• Pflanzung von Schattholzarten unter Altbestand in 120-jährigem Waldbestand (AE 3B) • Entsiegelung im Waldgebiet (Zufahrt zur Talsperre; AE 8B) • Abbruch und Beräumung von Umkleidekabinen im nicht mehr genutzten Schwimmbad (AE 9B) • Renaturierung an nicht mehr benötigtem Klärbecken auf dem Gelände der Kläranlage Oberhof (AE 6B)

Tabelle 13: Liste mit Kompensationsmaßnahmen im Rahmen von Bebauungsplänen (Quelle: Stadt Oberhof“)

Klimaschutz / Nutzung erneuerbarer Energien Vor dem Hintergrund der zu neigenden gehenden Vorräte an fossilen Energieträgern und der gleichzeitig damit verbundenen Co2-lastigen Gewinnung derselben nehmen Klimaschutzaspekte in der heutigen Zeit einen immer höheren Stellenwert ein. Eine nachhaltige und umweltverträgliche Energieversorgung ist daher das Gebot der Stunde, um vor allem auch dem Klimawandel entgegenwirken zu können. Dafür stehen die erneuerbaren Energien, zu denen Windenergie, Solarenergie, die verschiedenen Formen der Bioenergie, die Wasserkraft sowie die Geothermie oder Erdwärme zu zählen sind. Sie verbindet, dass sie nach menschlichem Ermessen unerschöpflich sind oder sich schnell erneuern. Für die Stadt Oberhof existiert seit März 2014 ein „Integriertes Klimaschutzkonzept“, um die von der Bun- desregierung beschlossene Verringerung des CO2-Ausstoßes auch auf lokaler Ebene umzusetzen. Das Klimaschutzkonzept ermittelt Potentiale aus Energieeinsparung, erneuerbaren Energien und weiteren Ressourcen für die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr, da die Stadt aufgrund ihrer Funktion als bedeu- tender Tourismus- und Wintersportort einen überdurchschnittlichen Kälte- und Wärmeenergiebedarf be- sitzt. Im Ergebnis der Studie wurde festgestellt, dass in Oberhof ein Einsparpotential von 40% gegenüber den aktuellen Verbrauchsdaten bei Strom, Wärme und Verkehr vorhanden ist. „[…] Allein im Bereich Wärme steht davon ein Abwärmepotential der Sportstätten von 15-20% zum Gesamtwärmeverbrauch zur Verfügung. Das größte Potential zur Reduzierung des CO2-Ausstosses wurde im Bereich der er- neuerbaren Energien bilanziert. Bei einer gegenwärtigen Nutzung von nur 2% des technischen Gesamt- potentials im Bereich Strom durch eine Photovoltaikanlage und nur 8-9% im Bereich Wärme durch Bio- masse, Geothermie und Solarthermie bestehen hier große Reserven. Weiterhin wurden Potentiale durch Elektromobilität, Last- und Energiemanagement sowie Monitoring nachgewiesen. In einem 50-Prozent- Szenarion für Strom und Wärme wäre eine 30-prozentige Reduzierung des CO2-Ausstosses möglich. Schwerpunkte könnten die Bereiche Biomasse, Photovoltaik und Windkraft darstellen. Damit könnte man sich der Zielstellung des Bundes und der Länder annähern, Oberhof klimafreundlicher machen und durch regionale Wertschöpfung zur wirtschaftlichen Stabilität des Tourismus im Thüringer Wald beitragen. […]“ Inwieweit eine Umsetzung der ermittelten Potentiale erfolgt ist, konnte nicht eruiert werden. Aufgrund des Erstellungsdatums des Klimaschutzkonzeptes (März 2014) ist eine Fortschreibung als sinnvoll anzu- sehen (Quelle: IPH KLAWONN.SELZER GMBH: „Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Oberhof“; Weimar März 2014).

10.3. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

Belange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7a) BauGB

Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden.

 Pflanzen Das Plangebiet erstreckt sich über den Naturraum 1.3.2 – „Mittlerer Thüringer Wald“. Hauptmerkmal dieses stark zertalten Mittelgebirges ist sein Waldreichtum. Landwirtschaftliche Nutzung spielt aufgrund der Topographie nur eine untergeordnete Rolle.

______88 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Obwohl das Plangebiet sehr waldreich ist, dominieren artenarme Fichtenforste (Biotoptyp 7203-10x – kulturbestimmte Fichten- und Fichten-Mischwälder). Naturnahe Buchenwälder nehmen nur einen Anteil der Waldfläche ein (Biotoptyp 7501-10x – Buchen-Mischwälder). Insbesondere die niederschlagsreichen Hochlagen besitzen ein bedeutendes Arten- und Biotoppotenzial, da sich hier Hochmoore mit Torfmoos- rasen, Moorheiden und natürlichen Fichten-Moorwäldern in den Randbereichen befinden (Quelle: TLUBN „Die Naturräume Thüringens“; Naturschutzreport Heft 21). Charakteristisch für den Naturraum und das Plangebiet ist der Reichtum an Quellen (Biotoptyp 2110 – unverbaute Quelle) mit Quellfluren. Die daraus entspringenden Fließgewässer weisen vor allem in ihren Oberläufen noch naturnahe und strukturreiche Abschnitte auf (Biotoptyp 2211 – naturnaher (struktur- reicher) Bach / schmaler Fluß). Daneben sind auch kalkarme Flachmoore, Großseggenriede, Sumpf- hochstaudenfluren und Feucht-/Naßgrünland vorhanden (Biotoptyp 3211 – Flachmoor, kalkarm, Biotop- typ 3220 – Großseggenried, Biotoptyp 4721 – Sumpfhochstaudenflur, Biotoptyp 4230 – Feucht- / Naß- grünland, eutroph), die feuchte Bereiche markieren und als wertvolle Lebensräume zu deklarieren sind. Die wenigen Offenlandbereiche sind durch Wiesenkomplexe (Biotoptyp 4221 – Bergwiese, Biotoptyp 4222 – mesophiles Grünland, frisch bis mäßig trocken, Biotoptyp 4223 – mesophiles Grünland, frisch bis mäßig feucht) und Borstgrasrasen (Biotoptyp 4213 – Borstgrasrasen) geprägt. Vervollständigt wird das vorhandene Mosaik an Biotoptypen durch Zwergstrauch- / Ginsterheiden (Biotoptyp 5610 – Zwerg- strauch-/ Ginsterheide), Staudenfluren, Brachen bzw. Ruderalfluren mesophiler Standorte (Biotoptyp 4710 – Staudenflur / Brache / Ruderalflur mesophiler Standorte) sowie Lockergesteinsgruben und Stein- brüche mit Bewuchs (Biotoptyp 8101 – Lockergesteinsgruben und Steinbrüche mit Bewuchs < 40 %; vgl. Pkt. 2.1.2 gesetzlich geschützte Biotope).

Bezüglich des Vorhandenseins geschützter Pflanzenarten wird auf den vorliegenden Landschaftsplan „Steinbach-Hallenberg“ verwiesen, in welchem schutzwürdige Pflanzengesellschaften und Pflanzenarten aufgeführt werden, wobei bezüglich der Aktualität das Erstellungsjahr des Landschaftsplanes zu beach- ten ist (vgl. 3.4 Arten- und Biotopausstattung; IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTS- ÖKOLOGIE, Hemhofen-Zeckern, 1997).

Gleichfalls werden im Landschaftsplan Belastungen und Konflikte für die Schutzgüter „Pflanzen und Tiere“ aufgezeigt. Diese Konflikte werden durch Siedlung und Gewerbe, durch Verkehr sowie durch Fremdenverkehr / Erholung ausgelöst. Sie bewirken zum einen Beeinträchtigungen wertvoller Biotope aber auch Zerschneidungseffekte von Verbundstrukturen, die beispielsweise Störungen sensibler Tier- arten bzw. Biotopstrukturen nach sich ziehen (vgl. Abbildung 14).

LEGENDE Plangebiet Belastungen / Konflikte

S durch Siedlung und Gewerbe → Zerstörung bzw. Beeinträchtigung wertvoller Biotope V V durch Verkehr F Beeinträchtigung wertvoller Biotope F Zerschneidung von Verbundstrukturen → Störung sensibler Tierarten → Schadstoffeintrag in sensible Biotopstrukturen S

F durch Fremdenverkehr / Erholung → Störung sensibler Tierarten V V F Fichtenforst auf Feuchtstandorten → entlang von Fließgewässern und an Quellbereichen

Abbildung 14: Auszug aus „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“ – Karte 6 Schutzgut „Arten- und Biotopausstattung“ (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKO- LOGIE, Hemhofen-Zeckern).

______89 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Die potentielle natürliche Vegetation ist die Pflanzengesellschaft, die sich aufgrund der vorherrschenden Standortbedingungen im Gebiet ohne menschlichen Einfluss einstellen würde. Das Untersuchungsgebiet befindet sich im waldreichen Mittleren Thüringer Wald, der charakteristische Vegetationsgesellschaften beheimatet. Dazu zählen waldfreie Moore (C 1), Fichten-Moorwald (S 20), Wollreitgras-Fichten-Tannen- Buchenwald (L 61 T, L 62 T) sowie Hainsimsen-Tannen-Buchenwald (L 20 T). Die Charakteristika dieser Pflanzengesellschaften beinhaltet Tabelle 14.

LEGENDE Plangebiet L 20 T - Typischer Hainsimsen-Tannen-Buchenwald

L 61 T - Wollreitgras-Fichten-Tannen-Buchenwald LL 6262 TT -- WollreitgrasWollreitgras--FichtenFichten--TannenTannen--BuchenwBuchenwaldald imim WechselWechsel mitmit FichtenFichten--MoorwaldMoorwald undund örtlichörtlich WollreitgrasWollreitgras-- FichtenwaldFichtenwald S 20 - Fichten-Moorwald; örtlich Hoch- und Zwischen- moorvegetation C 1 - Waldfreie Moore

Abbildung 15: Ausschnitt aus „Karte der Potenziellen Natürlichen Vegetation Thüringens“ mit Lage des Plangebiets (Quelle: TLUG, Heft Nr. 78, 2008)

Einheit Pflanzengesellschaft Erläuterung • umfassen reine Hainsimsen-Tannen-Buchenwald-Gebiete ohne Beimischungen weiterer Waldgesellschaften • Hauptverbreitung liegt in Silikatgebieten • erstreckt sich vom Mittleren Thüringer Wald bis zum Frankenwald, nach Westen hin endet Tannenbeteiligung • basen- und nährstoffarme Braunerden herrschen vor Typischer • kein nennenswerter Grundwassereinfluß L 20 T Hainsimsen-Tannen- • Buchenwald in Plateaulagen sind örtlich grundfrische bis wechselfeuchte Ausbildungen anzu- treffen • aktuell sind vielfach Ersatzgesellschaften in Form von Fichten- und Kiefern- Beständen (seltener auch Lärchen, Eichen, Douglasien u.a.) vorzufinden • naturnahe Wälder sind selten und zerstreut • Grünland- und Ackernutzung hauptsächlich an günstigen Standorten, wo weniger steiles Relief und günstige Nährstoffversorgung vorhanden sind • Nadel-Laubholz-Mischkomplex der Kuppen- und Plateaulagen sowie steiler Tal- hänge in der Hochmontanstufe des Thüringer Waldes • regelmäßiger Begleiter der dominierenden Buche ist Fichte • örtlich treten grundfrische oder blockreiche Ausbildungen mit stellenweise er- höhtem Edellaubholzanteil (Bergahorn, Esche) auf • kleinflächig und zerstreut sind Vermoorungen mit Fichten-Moorwald anzutreffen Wollreitgras-Fichten- L 61 T • bei Standorten handelt es sich um grundfrische bis feuchte, mäßig basenarme Tannen-Buchenwald Braunerden bis Podsole mit örtlich eingeschalteten Felsklippen und Schutthalden • in Mulden kommt es zu kleinen lokalen Vernässungen mit Gley- oder auch Torf- böden • Aktuell sind Fichten-Reinbestände anzutreffen, kleinflächige naturnahe Bestände treten nur punktuell auf • kaum landwirtschaftliche Nutzung in dieser Höhenlage • typischer Komplex der Gipfel- und Sattellagen des Thüringer Waldes • niederschlagsbedingt sind vielfach Fichten-Moorwälder eingestreut mit Über- Wollreitgras-Fichten- gängen zum Wollreitgras-Fichtenwald Tannen-Buchenwald • buchendominierter, im mittleren Standortsbereich relativ artenarmer Mischwald mit im Wechsel mit L 62 T Tanne, Fichte und vereinzelter Eberesche sowie Säurezeigern und Zwerg- Fichten-Moorwald und sträuchern örtlich Wollreitgras- • Fichtenwald typische Standorte sind saure, grusige bis blockreiche Podsole mit mächtiger Roh- humusauflage, in Mulden- und Sattellagen mit (Pseudo-) Vergleyung bis Vermoorung bei verfestigtem, eiszeitlichem Schutt

______90 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Einheit Pflanzengesellschaft Erläuterung • Fichtenwald auf bodensauren, hochmontanen Moor- und Nassstandorten, in deren Zentrum örtlich und kleinflächig Hoch- und Zwischenmoore ausge-bildet sind • Vorkommen auf hochmontanen Kammlagen des Thüringer Waldes (vor allem Ver- ebnungen, Sättel und Senken) Fichten-Moorwald; • zum Teil geringe Beimengung von Eberesche und Moorbirke, prägend sind üppige örtlich Hoch- und (Torf-) Moosrasen S 20 Zwischen- • standörtliche Kennzeichen sind feuchte bis mäßig nasse, organisch-mineralische moorvegetation Weichböden und Torfe auf Verebnungen und schwachen Hanglagen, vorzugs- weise in spätfrostgefährdeten Mulden und Senken • Nass- und Anmoorgleye überwiegen, Nieder- und Zwischenmoore mit schwach zersetzten Torfen • Flächen werden teils forstlich bzw. gar nicht genutzt • Kernbereich bilden waldfreie, gehölzarme Torfmoosrasen, Torfmoos-Seggenriede und Moorheiden • umgeben von Moorrandwald mit Fichte als vorherrschender Baumart • Waldkiefer dringt in krüppelwüchsigen Einzelexemplaren in zentrale Moorbereiche C 1 Waldfreie Moore vor • Vorkommen ausschließlich in Kamm- und Hochlagen des Thüringer Waldes und Schiefergebirges • aufgrund geomorphologischer Situation nur kleinflächig ausgebildet • typische Vegetation sind Gesellschaften der Hochmoore

Tabelle 14: Potenzielle Natürliche Vegetation Thüringens (Quelle: TLUG, Heft Nr. 78, 2008)

 Tiere Die unterschiedlichen Biotoptypen im Plangebiet bieten den verschiedensten Tierarten wertvollen Le- bensraum und sorgen so für eine Artenvielfalt. Dabei weist der Naturraum die meisten Arten auf, für deren globale Erhaltung Thüringen eine besondere Verantwortung trägt (Quelle: TLUBN „Die Naturräume Thüringens“; Naturschutzreport Heft 21).

Avifauna Einzelne Bereiche des Plangebietes gehören anteilig zu FFH- und EG-Vogelschutzgebieten, die zum Schutz, zum Erhalt und zur Entwicklung der biologischen Vielfalt in Europa beitragen sollen (vgl. Pkt. 2.1.2 Natura 2000 - Gebiete). Der Naturraum des „Mittleren Thüringer Waldes“ bildet ein vielgestaltiges Mosaik an Lebensräumen, da sich die unterschiedlichsten Biotoptypen von Hochmooren, Fichten-Moorwäldern über Bergbäche bis hin zu Bergwiesen und Borstgrasrasen auf kleinem Raum vorhanden sind. So besiedeln beispielsweise Wanderfalke (Falco peregrinus), Grauspecht (Picus canus), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), Uhu (Bubo bubo) und Neuntöter (Lanius collurio) die Natura-2000 – Gebiete. Auch das in Thüringen vom Aussterben bedrohte Birkhuhn (Tetrao tetrix) ist hier als Nahrungsgast mit Brutverdacht anzutreffen (Quelle: TLUBN „Die EG-Vogelschutz- gebiete Thüringens“; Naturschutzreport Heft 25).

Säugetiere Innerhalb des FFH-Gebietes Nr. 106 „Mittlerer Thüringer Wald westlich Oberhof“, das anteilig im Plange- biet liegt, sind auch zwei Säugetierarten des Anhangs II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie nachgewie- sen. Unter den Arten des Anhangs II werden die Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse aufgelistet, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Dabei handelt es sich um die beiden Fledermausarten Großes Mausohr (Myotis myotis) und Bechstein- Fledermaus (Myotis bechsteinii). Daneben sind als Fledermausarten auch das Braune Langohr (Plecotus auritus), die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus), die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und die Fransenfledermaus (Myotis nattereri) nachgewiesen. Und schließlich nutzt die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) das FFH-Gebiet ebenfalls als Lebensraum. (Quelle: Standard-Datenbogen für FFH-Gebiet Nr. 106 „Mittlerer Thüringer Wald westlich Oberhof“ und Nr. 107 „Schneekopf - Schmücker Graben – Großer Beerberg“)

Wirbellose Zur Tiergruppe der Wirbellosen zählen Schmetterlinge, Käfer, Libellen, Krebstiere, Spinnentiere, Mu- scheln und Schnecken. Innerhalb der beiden FFH-Gebiete sind Vorkommen dieser Tiergruppe fest-ge- stellt worden. Beispielhaft zu nennen sind Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea), Körniger Laufkäfer (Carabus arvensis), Warzenbeißer (Decticus verrucivorus), Schwarzeck-Zahnspinner (Drymonia melago- na), Braunauge (Lasiommata maera), Großer Perlmuttfalter (Mesoacidalia aglaja), Höcker-Feldspinnchen (Oedothorax gibbosus), Steinfliege (Protonemura nimborum) und Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora al- pestris). (Quelle: Standard-Datenbogen für FFH-Gebiet Nr. 106 „Mittlerer Thüringer Wald westlich Oberhof“ und Nr. 107 „Schneekopf - Schmücker Graben – Großer Beerberg“)

______91 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Amphibien und Reptilien Bezüglich dieser Tiergruppen sind innerhalb der FFH-Gebiete Vorkommen des Grasfrosches (Rana temporaria), des Fadenmolches (Triturus helveticus), des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) und der Kreuzotter (Vipera berus) bekannt. (Quelle: Standard-Datenbogen für FFH-Gebiet Nr. 106 „Mittlerer Thüringer Wald westlich Oberhof“ und Nr. 107 „Schneekopf - Schmücker Graben – Großer Beerberg“)

Bezüglich des Vorhandenseins geschützter Tierarten wird an dieser Stelle ebenfalls auf den vorliegenden Landschaftsplan „Steinbach-Hallenberg“ verwiesen, in welchem schutzwürdige Tierarten aufgeführt werden, allerdings ist auch hierbei bezüglich der Aktualität das Erstellungsjahr des Landschaftsplanes zu beachten (vgl. 3.4 Arten- und Biotopausstattung; IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LAND- SCHAFTSÖKOLOGIE, Hemhofen-Zeckern, 1997).

Weitere Tierarten Neben den oben aufgeführten geschützten Tierarten dienen vor allem die vorhandenen großflächigen Waldbereiche als Lebensraum für Rot- und Schwarzwild, aber auch von Raubwild wie Fuchs, Dachs, Marder und Wiesel. Kleinsäuger, wie beispielsweise Igel, Mäuse, Hasen und Eichhörnchen, vervollständi- gen die Artenausstattung im Untersuchungsraum.

 Biologische Vielfalt Analog den Schutzgütern Pflanzen und Tiere verfügt das Plangebiet über eine Vielzahl an Biotopen, unter denen sich auch zahlreiche mit gesetzlichem Schutzstatus befinden (vgl. Pkt. 2.1.2 - Gesetzlich geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG). Das Gebiet ist demzufolge Lebensraum auch mehrerer in ganz Mitteleuropa bedrohter Tier- und Pflanzenarten, weshalb die biologische Vielfalt als hoch einzuschätzen ist.

 Fläche Gemäß § 1a Abs. 2 BauGB soll mit Grund und Boden sparsam und schonend umgegangen werden und Bodenversiegelungen auf das notwendigste Maß begrenzt werden. Künftige bauliche Entwicklungen sollen nach Möglichkeit im Innenbereich, auf bereits genutzten sowie verdichteten Flächen wie z.B. Bau- lücken, auf Flächen mit Gebäudeleerstand und Brachen vorgenommen werden. Bezüglich des Plangebietes ist festzustellen, dass die Gemarkung Oberhof aufgrund ihrer exponierten Lage auf einer Hochfläche in ihren Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt ist. Aufgrund ihrer überregionalen Bedeutung als Sport- und Tourismuszentrum sind Baumaßnahmen dieser Bereiche gebündelt im Umfeld der Ortslage zu realisieren, wobei die Natur- und Landschaftsbildverträglichkeit der Planung berücksich- tigt wird. Im Rahmen der Erarbeitung des Flächennutzungsplanes wird daher auf die Inanspruchnahme unbebau- ter und unversiegelter Flächen im Innenbereich oder im direkten Zusammenhang mit der Ortslage bzw. im direkten Umfeld der vorhandenen Sportflächen abgezielt, um eine nachhaltige, städtebauliche Entwicklung sowie eine zukunftsorientierte Bodenpolitik zu fördern. Ausnahmen bilden eine Siedlung für Ferienhäuser und eine Fläche für touristische Nutzungen im Außenbereich.

 Boden Böden nehmen im Naturhaushalt eine zentrale Stellung ein. Sie erfüllen verschiedene Funktionen als Lebensraum für Tiere, Hauptproduktionsmittel der Land- und Forstwirtschaft, Speicher für Wasser und Nährstoffe, Filter für Schadstoffe und Standort für anthropogene Nutzungen. Natürliche Bodenbildungs- prozesse verlaufen im Vergleich zu verursachten Bodenzerstörungen sehr langsam. Vor diesem Hinter- grund gewinnen die Belange des Bodenschutzes zunehmend an Bedeutung. So ist der Boden ein knap- pes Naturgut, nur begrenzt vorhanden und nicht beliebig vermehrbar. Aus bodenkundlicher Sicht ist das Gebiet in 2 Bodenregionen einzuordnen. Vom westlichen Bereich des Plangebietes bis nach Südosten zieht sich ein Band, das zur Bodenregion der „Berg- und Hügelländer mit hohem Anteil an Ton- und Schluffschiefern“ gehört (vgl. Abbildung 16 - Nr. 1). Innerhalb dieser Bodenre- gion gehört dieser Bereich zur Bodengroßlandschaft der „Böden mit hohen Anteilen an Quarzit, Grau- wacke, Sandstein und Konglomerat sowie Ton- und Schluffschiefer“. Charakteristische Bodentypen die- ser Bodenlandschaft sind Braunerden mit Braunerde-Regosolen aus Lehm- und Sandfließerde über Konglomeratverwitterung. Bei der zweiten, im Plangebiet vorkommenden Bodenregion handelt es sich um „Berg- und Hügelländer mit hohem Anteil an Magmatiten und Metamorphiten“. Diese Bodenregion nimmt die übrigen Flächen des Geltungsbereiches ein (vgl. Abbildung 16 - Nr. 2). Innerhalb dieser Bodenregion gehören diese Flächen zur Bodengroßlandschaft der „Böden der sauren bis intermedären Magmatite und Metamorphite“. Inner- halb der zweiten Bodenregion unterscheiden sich im Plangebiet allerdings die Bodentypen. Im Norden und Westen der Gemarkung sind „Braunerden, Regosole und Braunerde-Podsole aus Rhyolith“ charak- teristisch (vgl. Abb. 16 - Nr. 2a). Einen Großteil des Untersuchungsraumes (nördlich, östlich, südlich und westlich) nehmen „Podsol-Braunerden und Braunerde-Podsole aus Rhyolith“ ein (vgl. Abb. 16 - Nr. 2b).

______92 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Und schließlich sind noch die Bodentypen „Braunerden, Braunerde-Pseudogleye, Regosole und Brauner- de-Podsole aus Rhyolith“ im äußersten Südwesten der Gemarkung anzutreffen (vgl. Abb. 16 - Nr. 2c).

Braunerden, Regosole Nr. 2 Nr. 2a und Braunerde-Podsole Plangebiet aus Rhyolith

Podsol-Braunerden und Nr. 2b Braunerde-Podsole aus Rhyolith

Braunerden, Braunerde- Pseudogleye, Regosole Nr. 2c und Braunerde-Podsole aus Rhyolith

Nr. 1

Abbildung 16: Ausschnitt aus Bodenübersichtskarte (BÜK M 1:200.000) mit Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes der Stadt Oberhof (QUELLE: TLUBN; Abbildung unmaßstäblich)

Insgesamt sind 8 Leitbodenformen im Untersuchungsraum vorhanden (vgl. Abbildung 17). Die vorherr- schende Leitbodenform ist dabei Skelettboden bis steiniger, sandiger Lehm (p 2), welcher weite Teile des Geltungsbereiches einnimmt. Diese Bodenform ist der Gruppe der geringwertigeren Böden über Porphyr- substrat zuzurechnen, da nährstoffarmer Quarzporphyr dominiert. Diese Böden weisen eine schwan- kende, meist geringe bis mittlere Wasserspeicherfähigkeit sowie eine starke bis sehr starke Ver- sauerungstendenz auf (Quelle: TLUG „DIE LEITBODENFORMEN THÜRINGENS“, WEIMAR, 2000). Daneben sind die übrigen Leitbodenformen inselartig innerhalb des Skelettbodens verteilt. Dazu zählen sandiger Lehm, steinig, grusig (p 1), der zur Gruppe der „besseren“ Böden über porphyrischem Substrat zählt. Der Boden ist gründig und oft in Unterhang- und Hangfußbereichen bei größeren Schuttmächtigkei- ten anzutreffen. Es herrscht eine schwankende Wasserspeicherfähigkeit vor, die im Durchschnitt als mittel einzuschätzen ist. Der Boden weist eine starke Versauerungstendenz auf (ebd.). Drei Leitbodenformen der Rotliegendgesteine sind hauptsächlich im Westen und Südwesten des Plange- bietes situiert. Dabei handelt es sich zum einen um die Bodenform sandiger Lehm, steinig (r 1), die als ausgesprochene Gebirgsbodeneinheit zu bezeichnen ist. Die Wasserspeicherfähigkeit ist in Abhängigkeit von der Mächtigkeit der lehmig-steinigen Lockerdecke und dem Feinerdeanteil stark schwankend und im Durchschnitt als mittel einzuschätzen. Durch rasch wechselnden Ton- und Sandanteil finden sich durchlässige (austrocknende) neben staunassen Standorten. Der Boden neigt stark zur Versauerung und hat substratbedingt eine rötliche Bodenfarbe (ebd.). Zur selben Gruppe der Rotliegendgesteine zählt die Leitbodenform Skelettboden, lehmig, sandig (r 2), die auch in Nachbarschaft zu r 1 im Plangebiet zu finden ist. Diese Böden gehören zur Gruppe der gering- wertigeren Böden über Rotliegendsubstraten. Sie weisen eine geringe Wasserspeicherfähigkeit auf, zum Teil handelt es sich um durchlässige (austrocknende) Standorte. Die Bodenfarbe ist ebenfalls rötlich und aufgrund der generell starken Versauerungstendenz herrscht i.d.R. eine stark behinderte Bearbeitbarkeit bzw. eine gänzliche Verhinderung der Ackernutzung durch hohen Steingehalt und das vorhandene Relief vor (ebd.). Beim dritten Rotliegendgestein im Plangebiet handelt es sich um Lehm, steinig, tonig – Staugley (r 3). Diese Bodenform kommt im Vergleich zu den beiden vorhergehenden nur kleinflächig im Plangebiet vor und hat eine durchschnittlich starke Tendenz zu Staunässe, so dass von einem unausgeglichenen Was- serhaushalt mit Vernässung während der überwiegenden Zeit des Jahres zu sprechen ist (ebd.). Im Plangebiet sind auch „Sedimente der Auen und Feuchtgebiete“ anzutreffen. Dazu zählt die Leitboden- form Lehm-Vega (Nebentäler) (h3l), die allerdings im Untersuchungsraum lediglich im südwestlichen Geltungsbereich entlang des Lubenbaches vorhanden ist. Diese Bodenform verfügt über eine hohe Was- serspeicherfähigkeit i.d.R. mit besonders frühjährlich wirksamer Vernässungstendenz. Es besteht ein ver- gleichsweise hohes Nährstoffpotential. Eine Kalkreserve ist z.T. vorhanden (ebd.). Weitaus häufiger ist entlang der Fließgewässer die Leitbodenform Sand bis sandiger Lehm-Vega (h3s) vorzufinden. Diese Bodenform weist in ihren Bodeneigenschaften eine große Schwankungsbreite auf. So sind eine periodische, insbesondere frühjährliche Vernässung sowie eine potentielle Versauerung festzu- stellen (ebd.). Entlang des Silbergrabens, des Eimersbaches, des Sattelbaches, des Steinbachs und des Kernwassers ist diese Bodenform beheimatet.

______93 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Als letzte Leitbodenform im Plangebiet ist Torf – Gleyanmoor (hm3) zu nennen. Hierbei handelt es sich um insgesamt drei sehr kleinflächige Bereiche, die sich im Stadtgebiet von Oberhof sowie am westlichen Plangebietsrand befinden. Die Böden weisen eine zeitlich überwiegende, durch Grundwasser und Stau- nässe bedingte Oberbodenvernässung auf sowie eine starke potentielle Versauerung (ebd.; vgl. Abb. 17).

Plangebiet

Abbildung 17: Ausschnitt aus Bodengeologischer Karte mit Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes der Stadt Oberhof (QUELLE: TLUBN; BGKK 100, Abbildung unmaßstäblich)

Im Landschaftsplan „Steinbach – Hallenberg“ (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, Hemhofen-Zeckern, 1997) wurde eine Bewertung der Böden im Hinblick auf seine Bodenfunktionen vorge- nommen. Für Naturschutz und Landschaftspflege sind insbesondere die 2 Funktionen „Lebensraum- funktion“ und „Regelungsfunktion“ ausschlaggebend, da diese zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts von grundlegender Bedeutung sind. Die „Lebensraumfunktion“ bildet die Standortgrundlage für Flora und Fauna, während die „Regelungs- funktion“ die Filter- und Pufferfunktion mit physikalisch-mechanischen und chemisch-biologischen Teil- funktionen umfasst. Die „Produktionsfunktion beinhaltet die Anbaueignung und dient somit als Produk- tionsgrundlage für die Land- und Forstwirtschaft, wobei sich dies auf das Schutzgut Boden als beein- trächtigend auswirken kann (Verdichtung, Erosion, Schadstoffanreicherung).

______94 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Bei der Bewertung des Bodens nach den zu schützenden Bodenfunktionen („Lebensraum-“, „Regelungs-“ und „Produktionsfunktion“) wurden Wertungsstufen festgelegt, die die jeweilige potentielle Empfindlichkeit der einzelnen Leitbodenformen in Bezug auf die jeweilige Bodenfunktion darstellen. Diese Wertungs- stufen wurden in sehr hoch, hoch, mittel und niedrig eingeteilt. Als potentielle beeinträchtigende Faktoren der Empfindlichkeit einer Leitbodenform sind Schadstoffein- trag, Versauerung, mechanische Beanspruchung, Flächenbeseitigung und Versiegelung zu nennen.

Tabelle 15 und Abbildung 18 veranschaulichen, dass alle 8 Leitbodenformen eine hohe bis sehr hohe Emp-findlichkeit gegenüber der „Lebensraum-“ und „Regelungsfunktion“ aufweisen. Insbesondere der selten auftretende Torf-Gleyanmoor (hm3) reagiert sehr empfindlich auf äußere Beeinträchtigungen. Bezüglich der „Produktionsfunktion“ ist die niedrige Empfindlichkeit auf die ebenfalls niedrigen durch- schnittlichen Bodenschätzwerte der Bodenformen zurückzuführen, die lediglich bei durchschnittlich 40 liegen, wobei die Leitbodenform Lehm-Vega (Nebentäler) (h3l) eine Ausnahme bildet (Bodenschätzwert Durchschnitt: 66). (QUELLE: IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE „Landschaftsplan Steinbach- Hallenberg“, Hemhofen-Zeckern, 1997)

Leitbodenformen im Plangebiet und ihre Empfindlichkeit gegenüber den Bodenfunktionen:

Bodeneinheit (aus Bodengeologischer Lebensraumfunktion Regelungsfunktion Produktionsfunktion Konzeptkarte von Thüringen – BGKK 100) Jungpaläozoische Substrate (Oberkarbon - Unterperm) p 1 sandiger Lehm, steinig, grusig mittel hoch niedrig p 2 Skelettboden bis steiniger, sandiger Lehm mittel sehr hoch niedrig r 1 Sandiger Lehm, steinig mittel hoch niedrig r 2 Skelettboden, lehmig, sandig mittel hoch niedrig r 3 Lehm, steinig, tonig - Staugley hoch sehr hoch niedrig Holozäne Substrate Sedimente der Auen und Feuchtgebiete h 3l Lehm-Vega (Nebentäler) hoch hoch hoch h 3s Sand bis sandiger Lehm - Vega hoch hoch niedrig Moore hm 3 Torf - Gleyanmoor sehr hoch sehr hoch niedrig

Tabelle 15: Leitbodenformen im Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes (QUELLE: TLUBN; „Legende zur Bodengeologischen Konzeptkarte Thüringens i. M. 1:100 000, https://antares.thueringen.de/cadenza/) mit Bewertung der einzelnen Bodenfunktionen (QUELLE: IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“, Hemhofen- Zeckern, 1997).

LEGENDE

Lebensraumfunktion – Ökologisches Standortpotential für Plangebiet Flora und Fauna

I sehr hoch II hoch

III mittel

Regelungsfunktion – Filter- und Pufferfunktion

I sehr hoch

II hoch

III / IV mittel / niedrig

Produktionsfunktion – Anbaueignung

II hoch

III mittel

IV niedrig

Abbildung 18: Auszug aus „Landschaftsplan Steinbach-Hallen- berg“ – Karte 2a „Schutzgut Boden - Funktion des Bodens“ (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, Hemhofen-Zeckern).

Im Hinblick auf den Bodenschutz sollte demzufolge im Rahmen zukünftiger Planungen sparsam und flä- chenschonend mit dem Boden umgegangen werden. Altlastenverdachtsflächen für das Plangebiet sind im Thüringer Altlasteninformationssystem (THALIS) aufgelistet (siehe Begründung Pkt. 4.5). ______95 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Im Plangebiet befinden sich außerdem geschützte Geotope. Dabei handelt es sich um den „Räuberstein“, einen Porphyrfelsen der Oberhöfer Schichten, den „Aufschluss am Lochbrunnen“, ein international be- kannter Fossilfundpunkt sowie den „Bächertalfelsen am Bahnhof Oberhof, einen Quarzporphyrfelsen der Oberhöfer Schichten. (Quelle: Stellungnahme THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR GEOLOGIE vom 10.07.1998)

 Wasser Wasser erfüllt in erster Linie vielfältige ökologische Funktionen und dient als Lebensgrundlage für Pflan- zen, Tieren und Menschen; als Lebensraum; als Regulator und Regenerator des Naturhaushaltes und des Klimas; als Stofftransportmedium und als landschaftsgestaltendes Element. Es wird unterschieden zwischen Grund- und Oberflächenwasser.

Grundwasser Hydrogeologisch wird das Plangebiet der Einheit der „Paläozoischen Gesteine der Mittelgebirge“ (L 4.1), der Einheit der „Mesozoischen Gesteine der Vorländer und Beckenbereiche“ (L 8.1) sowie der Lockerge- steinsbedeckung känozoischen Alters (L11/12) zugeordnet (vgl. Abbildung 19; Quelle: TLUBN - Umwelt regional). Charakteristisch für die Einheit L 4.1 sind Porphyre, Porphyrtuffe, Granite, Gneise und Porphyrite unter- schiedlicher Art und stratigraphischer Stellung. Es herrscht stellenweise eine gute Grundwasserführung. Die Einheit L 8.1 enthält grob- bis feinkörnige Sandsteine sowie toniges bis kiesliges Bindemittel, die ebenfalls eine sehr gute Grundwasserführung bewirken (vgl. Abbildung 19). Die Einheit der Lockergesteinsbedeckung (L 11/12) ist durch Kiese, Sande, Lehme und Tone holozänen, pleistozänen und tertiären Alters geprägt, die stellenweise mit Basalten, Braunkohleflözen oder Kalktuff (Travertin) vergesellschaftet sind. In diesen Bereichen Plangebiet herrscht eine sehr unterschiedliche Grundwasser- führung vor.

L 4.1 Magmatite, Migmatite (sauer)

L 8.1 Sandsteine, gering mineralisiert

L 11/12 Lockergesteinsbedeckung

Tektonische Störung

Abbildung 19: Ausschnitt aus Karte „Hydrogeologische Einheiten“ (Quelle: TLUBN – Umwelt regional; Abb. unmaßstäblich)

Mit dem Inkrafttreten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erfolgte im Dezember 2000 die Festlegung, dass das Grundwasser spätestens bis zum Jahr 2027 einen „guten quantitativen“ und einen „guten chemischen Zustand“ aufweisen soll. Aktuell befinden sich die Länder der Europäischen Union innerhalb des 2. von insgesamt 3 Bewirtschaftungszyklen, die jeweils 6 Jahre umfassen und in welchen die Umsetzung der Maßnahmenpro- gramme angestrebt wird.

Abbildung 20: Zeitachse für die Umsetzung der WRRL (Quelle: BMUB/UBA: „Die Wasserrah- menrichtlinie – Deutschlands Gewässer 2015“; Bonn, Dessau; 2016)

Für die Erreichung eines „guten chemischen Zustands“ wurden in der Grundwasserverordnung Schwel- lenwerte für Nitrat, Pflanzenschutzmittel, Arsen, Cadmium, Blei und Quecksilber festgelegt, die nicht überschritten werden dürfen (Quelle: TMUEN „Thüringer Landesprogramm Gewässerschutz 2016-2021“, Mai 2016).

Der „quantitative / mengenmäßige Zustand“ des Grundwasserkörpers wird über die Höhe des Grund- wasserstands ermittelt, wofür die circa 700 Messstellen in Thüringen genutzt werden.

______96 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Laut „Thüringer Landesprogramm Gewässerschutz“ ist für den Geltungsbereich des FNP und damit die Gemarkung Oberhof festzustellen, dass für das Kriterium „chemischer Zustand der Grundwasserkörper (GWK)“ ein „guter Zustand“ bescheinigt werden kann (vgl. Abbildung 21; Quelle: TMUEN „Thüringer Landesprogramm Gewässerschutz 2016-2021“, Mai 2016).

Abbildung 21: Übersichtskarte zum „chemischen Zustand der GWK“ mit Lage des Plangebietes Plangebiet (Quelle: TMUEN „Thüringer Landesprogramm Gewässerschutz 2016-2021“, Mai 2016).

Oberflächenwasser

Stillgewässer Natürliche Stillgewässer sind im Plangebiet nicht vorhanden. Es existieren künstliche Stillgewässer, die in der Regel sehr klein sind und hauptsächlich als Lösch- oder Zierteiche angelegt wurden. Die ökologische Bedeutung dieser Stillgewässer wird als gering angesehen. Laut Landschaftsplan sind sie im Thüringer Wald sogar als Fremdkörper einzustufen, die die Dynamik der rasch fließenden Gebirgsbäche beeinträchtigen, sofern sie durch Aufstau der Fließgewässer entstanden sind. (QUELLE: IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“, Hemhofen-Zeckern, 1997)

Fließgewässer Das Plangebiet gehört aufgrund seiner Kammlage sowohl zur Flussgebietseinheit der Weser als auch zur Flussgebietseinheit der Elbe. Innerhalb der Flussgebietseinheit der Weser gehört die Gemarkung zum Einzugsgebiet der Werra, innerhalb der Einheit der Elbe zählt es zum Einzugsgebiet der Unstrut. Die Lage der Gemarkung auf dem Kamm eines Plangebiet Mittelgebirges erklärt das Vorhandensein diverser Quellbereiche von Fließgewässern. So ent- springen im Raum um Oberhof die Gera und die Ohra. Die Gera wird von den beiden Quellbächen Wilde Gera und Zahme Gera gespeist, wobei die im Gemarkungsgebiet verlaufenden Fließgewäs- ser Steinbach, Sattelbach und Schnabelbach im weiteren Verlauf in die Wilde Gera münden. Das Quellgebiet der Ohra befindet sich westlich von Oberhof. Dort entspringen Kernwasser und Silbergraben, die sich dann zur Ohra vereinen.

Abbildung 22: Die Strom- und Flussgebiete Thüringens mit Lage des Plangebiets (QUELLE: TLUBN, Abbildung unmaß- stäblich)

Folgende Fließgewässer sind im Plangebiet vorzufinden:

Silbergraben Steinbach Schnabelbach Eimersbach Kernwasser Floßgraben Kehltal Lubenbach Lütsche Sattelbach Ludenbach Oberster Wiesengrund Haselbach

______97 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Die Fließgewässer im Plangebiet sind dem Typ 5 der Fließgewässertypen zuzuordnen. Dabei handelt es sich um grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche. „[…] Gewässer dieses Typs kommen in Abhängigkeit von der Quellentfernung und lokalen Gegeben- heiten in verschiedenen Talformen vor: Je nachdem ob es sich um ein Kerb-, Mulden- oder Sohlental handelt, sind die Gewässerläufe eher gestreckt, gewunden oder (schwach) mäandrierend. Neben Ein- bettgerinnen kommen auch Gewässer mit Nebengerinnen vor. Die Gewässersohle besteht überwiegend aus Grobmaterial wie Schotter und Steine, die auch die zahlreichen und großflächigen Schotterbänke bilden. Lokal können auch Blöcke und Felsrippen im Gewässer anstehen. In den schwach durchströmten Stillen sowie in den Gleithangbereichen finden sich aber auch feinkörnigere Substrate. Die Profile sind zumeist sehr flach. Charakteristisch ist eine regel- mäßige Schnellen- und Stillen-Abfolge, unterhalb von Querstrukturen (Totholz, Wurzelballen) bilden Plangebiet sich häufig auch tiefe Kolke. Das Interstitial ist gut ausgeprägt. Es handelt sich um einen dynamischen Gewässertyp mit regelmäßigen Geschiebeverla- gerungen, was einen großen Strukturreichtum be- dingt […]“ (Quelle: https://www.gewaesser-bewertung.de/files/ steckbriefe_fliessgewaessertypen_dez2018.pdf).

Abbildung 23: Übersichtskarte der Fließgewässertypen in Thüringen (QUELLE: https://tlubn.thueringen.de/wasser/fluesse- baeche/gewaesserguete/; Abbildung unmaßstäblich)

Mit dem Inkrafttreten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wurde das Ziel ausgegeben, dass für alle Oberflächengewässer der Europäischen Union ein „guter ökologischer Zustand“ bzw. ein „guter chemischer Zustand“ zu erreichen ist. Der ökologische Zustand wird über biologische und besondere, flussgebietsspezifische, chemische Parameter bestimmt. Der chemische Zustand wird durch einheitliche Umweltqualitätsnormen für gefährliche Stoffe bestimmt. Sie werden im gesamten Gebiet der europäischen Union überwacht und decken alle wasserwirtschaftlich relevanten Schutzaspekte ab, d. h. neben dem Schutz der aquatischen Lebensgemeinschaften auch den Schutz der menschlichen Gesellschaft (QUELLE: https://tlubn.thueringen.de/wasser/fluesse-baeche/gewaesserguete/).

Abbildung 24 verdeutlicht, dass die Fließgewässer im Plangebiet mit ihren Zuflüssen eine „guten chemischen Zustand“ aufweisen. Beim „ökologischen Zustand“ herrscht noch Handlungsbedarf, da einzelne Komponenten (Fische, Makrophyten, Makrozoobenthos) als „mäßig“ (Zahme Gera) bzw. „unbefriedigend“ (Apfelstädt-Ohra) eingestuft wurden.

Plangebiet

Abbildung 24: Arbeitskarte ökologischer und chemischer Zustand der Oberflächenwasserkörper (Stand 12/2015; QUELLE: https://tlubn.thueringen.de/fileadmin/00_tlubn/Wasser/Fluesse_und_Ba eche/Dokumente/Gewaesserguete_UEberwachung/OWK_Zustad_201 5_Auflage_2_fuer_InternetseiteTLUBN.pdf; Abbildung unmaßstäblich)

______98 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

 Luft Luft und Klima sind entscheidende Faktoren des Landschaftshaushaltes. Die Luft selbst ist Lebensraum und elementare Lebensgrundlage von Menschen, Tieren und Pflanzen. Luftqualität und Klima stehen in enger Wechselbeziehung zu Wasserhaushalt, Reliefgestaltung Boden und zur Vegetation. Eine reine, unbelastete Luft ist für alle Organismen direkt und indirekt von essentieller Bedeutung. Offene Geländestrukturen wie landwirtschaftliche Ackerflächen und Wiesen sind Kaltluftentstehungsge- biete, die vorrangig um die Ortslage von Oberhof zu finden sind. Täler und exponierte Hänge sind Kalt- luftabflussgebiete. Im Gegensatz dazu sind Wälder und bebaute Ortslagen Flächen, die ein Wärmespei- chervermögen aufweisen. Gleichzeitig sind bewaldete Bereiche Frischluftentstehungsgebiete und wirken als Luftfilter gegen Immissionen (vgl. Abbildung 25). Der weitgehend bewaldete Thüringer Wald fungiert als klimatischer Ausgleichsraum und ist daher von landesweiter Bedeutung. Die Gemarkung Oberhof zählt laut Landschaftsplan zu den wenig belasteten Gebieten bezüglich der Lufthygiene, da es keine regional bedeutsamen Emittenten (Industrie, Gewerbe) innerhalb des Plangebietes gibt. Lediglich bei den Großparkplätzen (am Hotel „Panorama“, am Biathlon- stadion und am Rondell) ist aufgrund seiner Nutzung bei Großveranstaltungen eine hohe Abgasemission zu erwarten. Gleichwohl zählt auch die Ortslage von Oberhof selbst zum Siedlungsklima mit vorherr- schendem Wärmestau und bedeutenden Abgasemissionen, wobei vor allem auf die Landesstraße 3247 zu verweisen ist. Sie durchquert das Plangebiet in Nord – Süd – Richtung und dient als kurze Verbindung der Region Zella-Mehlis / Autobahn A 71 zur Autobahn A 4 / Bundesstraße 247. Sie ist daher sehr stark durch Lkw- und Pkw-Verkehr belastet. (vgl. Abbildung 25; QUELLE: IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE „Landschaftsplan Steinbach-Hallen- berg“, Hemhofen-Zeckern, 1997).

LEGENDE

Plangebiet Gebiete mit Waldklima (Frischluftproduktion)

Gebiete mit Waldklima und dabei großer Bedeutung für Belastungsgebiete Kaltluftentstehungsgebiete (Offenland)

Siedlungsklima (Wärmestau, bedeutende Abgasemission) Hauptleitlinien für den Kaltluftabfluß

P Großparkplätze (sporadisch hohe Abgasemission)

hochmontane Lage (Ende der Zone des reinen Buchenwaldes)

Abbildung 25: Auszug aus „Landschaftsplan Steinbach-Hallen- berg“ – Karte 5 „Klima“ (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, Hemhofen-Zeckern).

 Klima Das Klima wird durch die Meereshöhe, die geographische Breite und die Lage im klimatischen Umfeld bestimmt. Das Klima stellt eine entscheidende Einflussgröße für die Entwicklung und Ausprägung nicht nur der Ökosysteme, sondern auch aller Lebensräume dar. Luftqualität und Klima stehen in enger Wech- selbeziehung zu Wasserhaushalt, Reliefgestaltung, Boden und Vegetation.

______99 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Die Region gehört zur gemäßigten Klimazone der Nordhalbkugel. Das Plangebiet ist dem Klimabereich „Erzgebirge, Thüringer und Bayerischer Wald“ zuzuordnen (vgl. Abbildung 26). Das Klima dieser Region ist bezogen auf ganz Thüringen durch die Hochlagen verhältnismäßig kühl und im Allgemeinen feucht. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 4,8 bis 8,8 C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 553 bis 1.243 mm. Hauptwindrichtung ist Süd-Süd- west. Plangebiet

Abbildung 26: Klimabereiche in Thüringen (Quelle: TLUBN, Abbil- dung unmaßstäblich)

 Landschaft Natur und Landschaft sind im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln, dass deren Vielfalt, Eigenart und Schönheit als Lebensgrundlage des Menschen und als Vor- aussetzung für seine Erholung in Natur und Landschaft nachhaltig gesichert ist.

Im Plangebiet können folgende Landschaftselemente mit entsprechenden charakteristischen Merkmalen unterschieden werden:

Oberflächenformen Das Plangebiet erstreckt sich vollständig über den Naturraum 1.3.2 – „Mittlerer Thüringer Wald“ (vgl. Abbildung 27). Dieser Naturraum besticht durch seine abwechslungsreiche und reizvolle Landschafts- ausstattung, die ihn zu einem beliebten Erholungsgebiet macht. Beim Thüringer Wald handelt es sich um ein west-nordwest-ostsüdost-streichendes Kammrücken- gebirge, dessen Hochlage auf kreidezeitlichen tertiären Krustenbewegungen beruht. Von dessen zentra- ler Achse, dem Rennsteig, erstrecken sich zum Nord- und Südrand (um 400 m ü. NN) schmale, langge- streckte, flache Geländerücken (Riedel) und stark herausgehobene Gebirgsvorsprünge (Sporne). So- Plangebiet wohl dem Kamm als auch den Riedeln sind abge- rundete Kuppen aufgesetzt. Dazwischen liegen tief und steil eingeschnittene Täler. Eine Reihe von Kuppen erreichen Höhen von über 900 m ü. NN wie der Große Beerberg (982 m ü. NN) als höchster Berg des Thüringer Waldes und der Schneekopf (978 m ü. NN). Die Haupttäler beginnen meist mit Quellmulden im Rennsteiggebiet und gehen zu- nächst in steile Kerb- und schließlich in Kerbsohlen- täler über, die das Gebirge auf kurzem Wege ver- lassen. Der Naturraum ist sehr waldreich, allerdings herrschen artenarme Fichtenforste vor.

Abbildung 27: Naturräumliche Gliederung Landkreis Schmal- kalden-Meiningen (Quelle: TLUBN, Abbildung unmaßstäblich)

Der Naturraum weist aufgrund seiner vielgestaltigen Landschaftsausstattung eine hohe Erlebnis- und Landschaftsbildqualität auf (Quelle: TLUBN „Die Naturräume Thüringens“; Naturschutzreport Heft 21).

______100 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Laut Landschaftsplan prägen bestimmte Landschaftsbestandteile und -elemente das Landschaftsbild des Untersuchungsgebietes (vgl. Abbildung 28).

LEGENDE

Gliedernde und belebende Landschaftselemente Plangebiet Fließgewässer Nadelwald Stillgewässer Hochmoore Baumreihen Bergwiesen Alleen Prägende Landschaftsbestandteile

markante Feldbildungen

bewaldete Bergkuppen Beeinträchtigungen von Landschaftsbild und Erholungs- eignung Straßen (Zerschneidungseffekte, Verlärmung, Emissionen) Eisenbahn (Zerschneidungseffekte, Verlärmung, Emissionen)

S Wintersportanlagen vorhandene Bebauung

P E Großparkplätze Entsorgungsstandorte

Abbildung 28: Auszug aus Landschaftsplan „Steinbach-Hallen- berg“ – Karte 7 „Landschaftsbild“ (IVL – INSTITUT FÜR VEGETA- TIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, Hemhofen-Zeckern).

Wald Das Plangebiet ist bis auf die Ortslage von Oberhof sowie die Sportstätten westlich der Stadt bewaldet. Für den Naturraum 1.3.2 „Mittlerer Thüringer Wald“ wird ein Waldanteil von durchschnittlich 80% angege- ben, wobei artenarme Fichtenforste dominieren. Naturnahe Buchenwälder nehmen nur etwa 10% der Fläche und enthalten stellenweise noch die Weißtanne. Daneben existieren auch Schlucht- und Hang- mischwälder sowie mehr oder weniger stark forstlich geprägte Kiefern- und Eichenbestände (Quelle: TLUBN „Die Naturräume Thüringens“; Naturschutzreport Heft 21).

Gewässer Wie bereits unter Pkt. 2.1.1 Wasser beschrieben, sind nur künstliche Stillgewässer im Plangebiet vor- handen. Die Kamm- und Höhenlage des Plangebietes bewirkt das Vorhandensein zahlreicher Fließge- wässer einschließlich ihrer Quellbereiche. Sie sind daher landschaftsbildprägend und unterliegen teil- weise aufgrund ihres naturnahen und strukturreichen Zustands einem gesetzlichen Schutzstatus (vgl. Pkt. 2.1.2 gesetzlich geschützte Biotope).

Landwirtschaftliche Nutzflächen Lediglich eine landwirtschaftlich genutzte Fläche ist innerhalb der Gemarkung Oberhof vorhanden. Dabei handelt es sich um einen Grünland-Feldblock westlich des Oberhofer Bahnhofes am äußersten Gemar- kungsrand (Feldblock-Nr.: GL 53301H04). Dies verdeutlicht, dass der landwirtschaftlichen Nutzung im Plangebiet keine Bedeutung zukommt, da die Waldflächen dominieren.

Siedlungen Siedlungen prägen auf Grund ihrer Lage und Gestalt wesentlich die Eigenart des Landschaftsraumes. Sie strukturieren den Raum und tragen zu seiner Vielgestaltigkeit bei. Der Grad der Besiedlung ist für den naturnahen Gesamteindruck einer Landschaft bedeutend. Im Plangebiet bilden die Stadt Oberhof mit ihrem Stadtgebiet sowie die westlich, etwas abseits des Orts- kerns gelegenen Sportstätten die einzigen größeren Siedlungsbereiche. Erwähnenswert ist noch der etwa 5 Kilometer entfernt liegende Bahnhof Oberhof, der sich auf ca. 639 m ü. NHN befindet und damit ca. 160 m tiefer liegt als die Stadt. Die übrigen Flächen des Geltungsbereiches sind bewaldet. Oberhof selbst hat verschiedene Phasen städtischen Wachstums durchlaufen, wobei der Fremdenver- kehr einen großen stadtgestalterischen Einfluss ausübte. Aufgrund der Topographie besteht das Stadt- gebiet aus zwei Bereichen, dem Oberland im Norden und dem Unterland im Süden. Aus diesem Grund fehlt der, für thüringische Kleinstädte typische Altstadtkern mit verdichteter, geschlossener Bebauung.

______101 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Siedlung in offener, weitständiger Bebauung mit zumeist kleinen, zwei- bis dreigeschossigen Bauten, deren Äußeres durch eine zeittypische Baukörpergestaltung, historisches Dekor sowie Verschieferung geprägt war. Weiteren Einfluss auf das Stadtbild nahm die Zeit der 1970er Jahre, in der eine Reihe großformatiger Hotelkomplexe errichtet wurden, die von den Grundsätzen des modernen Städtebaus geprägt waren (bspw. „Hotel Panorama“; vgl. Begründung Pkt. 3.2 Siedlung; Quelle: BAURCONSULT + ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH „Ganzheitliches Entwicklungskonzept für die Rennsteigstadt Oberhof; Dezember 2006)

Sportanlagen Für Oberhof typisch allerdings auch als Beeinträchtigung des Landschaftsbildes einzustufen, sind die in großer Anzahl vorhandenen Sportanlagen wie beispielsweise die Bob- und Rodelbahn, die Skihalle oder das Biathlonstadion. Dazu gehört das Vorhandensein großflächiger Parkplatzbereiche, die zur Durch- führung der Sportveranstaltungen notwendig, aufgrund der nur temporären Nutzung im Jahr allerdings ebenfalls als landschaftbildstörend einzuschätzen sind.

Verkehrsanlagen Die Landesstraße 3247 verläuft aus Richtung Gotha / Autobahn A 4 kommend in Nord-Südrichtung durch das Plangebiet. Sie ist im Regionalplan Südwestthüringen als regional bedeutsame Straßenverbindung eingestuft. Daneben verlaufen noch die Landesstraßen L 1128 (Oberhof – Steinbach-Hallenberg) und L 1129 (Oberhof – Schmücke) im Plangebiet sowie kleinere Ortserschließungsstraßen. Für das Landschaftsbild ist die Einbindung der Straßen in den Landschaftsraum mittels Führung und Be- pflanzung von Bedeutung. Im Plangebiet sind diese Kriterien dahingehend erfüllt, dass die Anlage der Straßen in Anpassung an die natürlichen Gegebenheiten erfolgte und aufgrund des vorhandenen Natur- raumes Wald bzw. Baumreihen und Alleen die Straßenflächen größtenteils begrenzen. Sie sind den Er- fordernissen entsprechend ausgebaut. Neben den Straßenverbindungen ist auch noch die Schienenverbindung Erfurt – Würzburg zu nennen, die von östlicher in westlicher Richtung durch das Plangebiet verläuft. Sie ist laut RP-SWT als groß- räumig bedeutsame Schienenverbindung eingeordnet, durch die eine Anbindung an das Transeuro- päische Schienennetz besteht.

Ver- und Entsorgungsanlagen Aufgrund ihres technischen Charakters und ihrer landschaftsfremden, geradlinigen, geometrischen Formen wirken sich diese Anlagen in der Regel auf das Erscheinungsbild einer Landschaft aus. Nordöstlich der Ortslage von Oberhof befindet sich die Kläranlage, die als einziger Entsorgungsstandort innerhalb der Gemarkung zu nennen ist. Weitere, landschaftsbildprägende Elemente wie Stromleitungen oder Windradanlagen sind momentan nicht bekannt.

 Wirkungsgefüge Aufgrund o. g. Artenvielfalt ist das Wirkungsgefüge innerhalb des Landschaftsraumes des Plangebietes äußerst eng, voneinander abhängig und ergänzend. Das Wirkungsgefüge der ökosystembezogenen Wechselbeziehungen der Umwelt wird in Pkt. 2.1.5 im Detail dargestellt.

Belange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7b) BauGB

 Natura 2000 - Gebiete Erhaltungsziele und Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 1 Abs. 6 Nr. 7b) BauGB)

Das Netzwerk „Natura 2000“ steht für ein kohärentes, zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten, das innerhalb der Europäischen Union errichtet wird. Es dient dem länderübergreifenden Schutz gefähr- deter wildlebender heimischer Pflanzen und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume. Dieses Netz setzt sich aus den FFH- (Fauna - Flora - Habitat) und SPA- (Special Protection Area) Gebieten zusam- men.

______102 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

FFH-Gebiete Im Plangebiet sind anteilig 2 FFH-Gebiete angesiedelt. Im Westen und Südwesten jeweils am Rand der Gemarkung befindet sich das FFH-Gebiet Nr. 106 „Mittlerer FFH-Gebiet Nr. 106 Thüringer Wald westlich Oberhof“ (EU-Nr. 5229-301). Im Sü- den des Plangebietes ist das FFH-Gebiet Nr. 107 „Schnee- kopf - Schmücker Graben – Großer Beerberg“ (EU-Nr. 5330- 301) situiert (vgl. Abbildung 29).

Plangebiet

FFH-Gebiet Nr. 107 Abbildung 29: Lage der FFH-Gebiete im Plangebiet (Quelle: GEOPROXY THÜRINGEN, Abbildung unmaßstäblich)

EG-Vogelschutzgebiete Bezüglich der Vogelschutzgebiete sind das SPA-Gebiet Nr. 25 „Mittlerer Thüringer Wald westlich Ober- hof“ (EU-Nr. 5229-301) zu nennen, das sich - deckungsgleich SPA-Gebiet Nr. 25 mit dem FFH-Gebiet Nr. 106 - im Westen und Südwesten der Gemarkung Oberhof befindet. Im Süden des Geltungsbereiches liegt das SPA-Gebiet Nr. 26 „Mittlerer Thüringer Wald“ (EU-Nr. 5430-401), das ebenfalls deckungsgleich mit dem FFH-Gebiet Nr. 107 ist (vgl. Abbildung 30).

Plangebiet

SPA-Gebiet Nr. 26 Abbildung 30: Lage der EG-Vogelschutzgebiete im Plangebiet (Quelle: GEO- PROXY THÜRINGEN, Abbildung unmaßstäblich)

 Weitere Schutzgebiete

Naturpark Das Plangebiet liegt vollständig im Naturpark Nr. 5 Thüringer Wald.

Landschaftsschutzgebiete Bis auf den südlichen Bereich der Gemarkung sowie die Ortslage von Oberhof einschließlich der Sportanlagen im Westen liegt der Geltungsbereich vollständig im Plangebiet Landschaftsschutzgebiet Nr. 62 „Thüringer Wald“ (vgl. Abb. 31).

LSG Nr. 26 Abbildung 31: Lage des Landschaftsschutzgebietes im Plangebiet (Quelle: GEO- PROXY THÜRINGEN, Abbildung unmaßstäblich)

______103 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Naturschutzgebiete Im Plangebiet sind zwei Naturschutzgebiete vorhanden. Das Naturschutzgebiet Nr. 104 „Oberhofer Schloßberg“ befindet sich innerhalb der Ortslage der Stadt Plangebiet Oberhof. Das Naturschutzgebiet Nr. 41 „Saukopfmoor“ befindet sich anteilig im Plangebiet im westlichen Gemarkungsbereich (vgl. Abbildung 32).

NSG Nr. 41

NSG Nr. 104 Abbildung 32: Lage der Naturschutzgebiete im Plangebiet (Quelle: GEOPROXY THÜRINGEN, Abbildung unmaßstäblich)

Nationalpark / Nationale Naturmonumente Im Plangebiet sind kein Nationalpark und kein nationales Naturmonument vorhanden.

Biosphärenreservate Innerhalb der Gemarkung Oberhof befinden sich anteilig Zonen des Biosphärenreservates Nr. 1

Biosphärenreservat Nr. 1 „Thüringer Wald“. Dabei gehört der südliche Bereich der Ge- „Thüringer Wald“ → Entwicklungszone markung zur Pflegezone „Schneekopf – Schmücker Graben – Großer Beerberg“ (Zone II; vgl. Abbildung 33). Ein sehr kleiner Teilbereich der Entwicklungszone befindet sich am südöstlichen Plangebietsrand.

Plangebiet

Biosphärenreservat Nr. 1 „Thüringer Wald“ → Pflegezone („Schneekopf - Schmücker Graben - Großer Beerberg“) Abbildung 33: Lage der Zonen des Biosphärenreservats im Plangebiet (Quelle: GEOPROXY THÜRINGEN, Abbildung unmaßstäblich)

Geschützter Landschaftsbestandteil (GLB) Im Plangebiet sind keine geschützten Landschaftsbestandteile vorhanden.

Naturdenkmäler (ND) / Flächennaturdenkmäler (FND) Über das Plangebiet verteilt, befinden sich 5 Flächennaturdenkmäler (FND) und 3 Naturdenkmäler (ND; vgl. Abbildung 34). Nr. 1 Plangebiet Nr. 1 Flächennaturdenkmäler (FND) Nr. 2 Nr. 1 – „Nordspinne bei Oberhof“ Nr. 2 – „Schloßberghang bei Oberhof“ Nr. 3 – „Park in Oberhof“ Nr. 4 – „Schuderbachswiese“ Nr. 5 – „Waldweg an der Sommerwiese“

Nr. 3 Naturdenkmäler (ND) Nr. 1 – „Räuberstein nordwestlich Oberhof“ Nr. 2 Nr. 2 – „Aufschluß am Lochbrunnen“ Nr. 3 – „Steinbruch und Blockhalde Beerberg“ (anteilig)

Nr. 4 Nr. 5 Abbildung 34: Lage der FND und ND im Plangebiet (Quelle: https://antares.thueringen.de/cadenza/, Abbildung unmaßstäblich) Nr. 3 ______104 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Gesetzlich geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG Im Plangebiet sind eine Vielzahl an gesetzlich geschützten Biotopen nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG vorhanden. Nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG stehen bestimmte Flächen und Strukturen unter Schutz, ohne dass es einer entsprechenden Verordnung bedarf. Die im Plan getroffenen nachrichtlichen Übernahmen für Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG dokumentieren den bis zur Beschlussfassung über den Flächennutzungsplan ermittelten Bestand und die Abgrenzung von Biotopen nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Ableitung von verbindlichen Bauleitplä- nen aus dem Flächennutzungsplan ist im geplanten Geltungsbereich der Pläne die Existenz oder Ent- stehung weiterer Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG Ermittlungsgegenstand der Planung.

Folgende Biotoptypen (vgl. Tabelle 16) sind im Planungsgebiet als gesetzlich geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG bzw. § 15 ThürNatG festgesetzt:

Code der Biotoptypenliste Biotoptyp 2110 unverbaute Quelle 2211 naturnaher (strukturreicher) Bach / schmaler Fluß 2212 Bach / schmaler Fluß mit mittlerer Strukturdichte * 2511 kleines Standgewässer, strukturreich 2512 kleines Standgewässer, mittlere Strukturdichte 2513 kleines Standgewässer, strukturarm 3211 Flachmoor, kalkarm 3220 Großseggenried 4213 Borstgrasrasen 4221 Bergwiese 4222 mesophiles Grünland, frisch bis mäßig trocken * 4223 mesophiles Grünland, frisch bis mäßig feucht * 4230 Feucht- / Naßgrünland, eutroph 4710 Staudenflur / Brache / Ruderalflur mesophiler Standorte * 4721 Sumpfhochstaudenflur 5610 Zwergstrauch- / Ginsterheide 6322 Baumreihe – Nadelholz-Reinbestand 8101 Lockergesteinsgruben und Steinbrüche mit Bewuchs < 40 %

Tabelle 16: Biotoptypen im Plangebiet; *Artenzusammensetzung des Biotoptyps erfüllt die Kriterien für ein gesetzlich geschütztes Biotop nicht (geforderter Deckungsanteil wird nicht erreicht), allerdings handelt es sich um artenreiche, meist extensiv genutzte Standorte, die schützenswert sind, bzw. die gesetzlich geschützte Bereiche anderer Biotoptypen enthalten. (Quelle: Die Eingriffsregelung in Thüringen – Anleitung zur Bewertung der Biotoptypen Thüringens, TLMNU, 1999)

______105 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Plangebiet

Abbildung 35: Lage der gesetzlich geschützten Biotope im Plangebiet (Quelle: https://antares.thueringen.de/cadenza/, Abbildung unmaßstäblich)

In häufiger Anzahl treten die Biotoptypen unverbaute Quelle (Code 2110), naturnaher (strukturreicher) Bach / schmaler Fluß (Code 2211), Flachmoor, kalkarm (Code 3211), Borstgrasrasen (Code 4213), me- sophiles Grünland, frisch bis mäßig feucht (Code 4223), Feucht- / Naßgrünland, eutroph (Code 4230) sowie Bergwiese (Code 4221) auf und spiegeln damit typische Biotoptypen wald- und wasserreicher Mittelgebirge mit vereinzelten Offenlandbereichen wider. Die Lage im Plangebiet ist in Abbildung 35 zu erkennen. Der Erhalt und die Pflege der nach § 30 BNatSchG bzw. §15 ThürNatG gesetzlich geschützten Biotope dient in erster Linie dem Artenschutz (Vorkommen zahlreicher Roter- Liste- Arten), gleichzeitig sind sie aber auch als landschaftsbildbelebende Zeugnisse einer alten Kulturlandschaft für die Erholung in der freien Landschaft von großer Bedeutung.

______106 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Trinkwasserschutzgebiete Im Plangebiet befinden sich sowohl festgesetzte als auch geplante Trinkwasserschutzgebiete der Zonen II und III. Abbildung 36 verdeutlicht, dass fast das gesamte Plangebiet, bis auf kleinere Bereiche im Nordosten und Südwesten, als Trinkwasserschutzgebiet ausgewiesen ist. Schutzgebiete der Zone I sind im Geltungsbereich des FNP nicht vorhanden.

Plangebiet

Abbildung 36: Lage der Trinkwasserschutzzonen im Plangebiet (Quelle: GEOPROXY THÜRINGEN, Abbildung unmaßstäblich)

______107 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Überschwemmungsgebiete Es befinden sich keine Überschwemmungsgebiete innerhalb der Gemarkung Oberhof.

Mit dem Gesetz zur weiteren Verbesserung des Hochwasserschutzes und zur Vereinfachung von Verfah- ren des Hochwasserschutzes (Hochwasserschutzgesetz) vom 30.06.2017 und dem Inkrafttreten der Änderungen im WHG am 05.01.2018 wurden als neue Gebietskategorien die Risikogebiete außerhalb von Überschwemmungsgebieten im § 78 b und die sogenannten Hochwasserentstehungsgebiete im § 78 d in das WHG eingeführt. In Thüringen wurden Risikogebiete nach Gewässern bzw. Gewässerabschnitten ermittelt und im Thürin- ger Staatsanzeiger (ThürStAnz Nr. 51/2011 S. 1797-1808) veröffentlicht. Darauf aufbauend erfolgte im Weiteren die Erstellung von Gefahren- und Risikokarten gem. § 74 Abs. 1 WHG, die im Thüringer Staatsanzeiger (ThürStAnz Nr. 50/2013 S. 2050) bekanntgemacht wurden. Risikogebiete i.S.d. § 78 b Abs. 1 WHG sind nachrichtlich in die Planung zu übernehmen. Risikogebiete i.S.d. § 73 Abs. 1 Satz 1 WHG sind in der Planung zu vermerken. Aktuell liegen keine Angaben bezüglich potentieller Risikogebiete im Plangebiet vor.

Belange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7c) BauGB  Mensch, Bevölkerung, Gesundheit

Wohn- und Wohnumfeldfunktion Das Ortsbild von Oberhof wird durch die Topographie bestimmt. Aufgrund des sich in West-Ost-Richtung erstreckenden Sattels zwischen den Berghängen wird die Stadt in zwei Stadtteile getrennt – das Oberland im Norden und das Unterland im Süden. „[…] Das Oberland wird vor allem von kleinteiliger, gründerzeitlicher Bebauung bestimmt. Es mischt sich Wohnbebauung mit touristischen Funktionen (Pensionen, Cafes etc.) und Einzelhandel. Ergänzt wurde der Stadtbereich durch Eigenheime, Ferienwohnungen und Hotels. Das Unterland zeichnet sich stadtstrukturell wie funktional durch Gemengelage aus. Die gründerzeitliche Siedlungsstruktur wurde während der DDR-Zeit in Teilbereichen mit Wohnfunktion im größeren Maßstab überformt. Heute liegt hier der Schwerpunkt eindeutig auf dem Wohnen. Aber auch hier kam es zu Er- gänzungen in Form von Einfamilienhäusern, Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels und Sporteinrich- tungen. Zwischen den Stadtteilen Ober- und Unterland zieht sich ein Grünzug von den Hängen über die Sattel- lage, dessen östlicher Bereich als Kurpark gestaltet ist. [...]“ An diesen schließen sich westlich der „Stadt- platz“ und östlich der „Golfkletterpark Oberhof“ sowie das „H2Oberhof“ an. „[...] Auf dem Südhang des Schlossbergkopfes im Nordosten der Ortslage befindet sich ein Wohngebiet, das vorwiegend nach 1989 entstanden ist. Hier mischt sich der Geschosswohnungsbau an der „Kleinen Schlossberg-Straße“ und der „Rudolf-Breitscheid-Straße“ mit in den letzten Jahren neu entstandener, kleinmaßstäblicher Einfamilienhausbebauung. Dieser Bereich weist keine größeren funktionalen Mängel auf. Dies gilt in gleicher Weise für den Südwesten der Ortschaft: Hier mischen sich dem Hochleistungssport zugeordnete Bereiche (Sportgymnasium, Wintersportzentrum) mit kleinmaßstäblicher, oft noch gründer- zeitlicher Bebauung (Wohnen, Pensionen, Ferienwohnungen). (Quelle: BAURCONSULT + ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbH „Ganzheitliches Entwicklungskonzept für die Rennsteigstadt Oberhof; Dezember 2006)

Gepflegte Straßenzüge mit gepflasterten Fußwegen, Baumreihen, sanierten Straßen und Häusern wirken einladend und idyllisch. Grünanlagen, Hausgärten, und Einzelbäume tragen zur Durchgrünung der Orts- lage bei, so dass von einer sehr guten Wohnqualität zu sprechen ist.

Erholungsfunktion Wie bereits unter Pkt. Landschaftsbild erläutert, besitzt der Naturraum des Plangebietes aufgrund seiner vielgestaltigen Landschaftsausstattung eine hohe Erlebnis- und Landschaftsbildqualität. Demzufolge bietet das Plangebiet sehr gute Vorrausetzungen für den Wander- und Erholungstourismus. Das gesamte Plangebiet ist als Vorbehaltsgebiet Tourismus und Erholung „Thüringer Wald“ festgesetzt, wobei Oberhof als regional bedeutsamer Tourismusort in Thüringen gilt. Daher sollen in diesem Bereich die natürlichen und landschaftsbezogenen Voraussetzungen sowie die vorhandene Fremdenverkehrsinfrastruktur be- wahrt und entwickelt werden.

______108 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Momentan besitzt die Stadt Oberhof das Prädikat „staatlich anerkannter“ Luftkurort nicht mehr. Die Beauftragung einer Klimastudie beim Deutschen Wetterdienst durch die Stadt, um diesen Status wieder zu erlangen, steht noch aus. Dies soll jedoch auch erst nach dem Abschluss der momentan vorhandenen Großbaustellen erfolgen, da durch diese negativen Beeinträchtigungen bei den notwendigen Luftmessungen erwartet werden. Die Beauftragung des Gutachtens durch die Stadt ist für 2023 anvisiert.

Bevölkerung insgesamt (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH (LEG THÜRINGEN)) Für die Stadt Oberhof wird aktuell eine Einwohnerzahl von 1.650 Einwohnern angegeben (Quelle: TLS – Bevölkerung nach Geschlecht; Stand: 31.12.2019).

„[…] Innerhalb der letzten acht Jahre, also zwischen dem 31.12.2011 und dem 31.12.2019, hat sich die Zahl der Einwohner in Oberhof von 1.576 auf 1.650 Perso- Bevölkerung nen erhöht, wobei sich durchaus erhebliche Schwankungen jeweils am 31.12. in den einzelnen Jahren ergaben. Insgesamt stieg die Zahl

1.668 der Einwohner um 4,7% bzw. im Durchschnitt um 0,6% je 1.666 1.664 1.650 Jahr. Somit ergibt sich ein leicht positiver Trend bei der Be-

1.631 1.634 völkerungsentwicklung (vgl. Abbildung 37). 1.625

1.608

1.576

2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Abbildung 37: Bevölkerungsentwicklung in Oberhof von 2011 bis 2019 (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH)

Zwischen den Jahren 2011 und 2019 wurden in Oberhof insgesamt 142 Personen lebend geboren, im Durchschnitt also rund 18 Personen jährlich. Je 1.000 Einwohner lag die Zahl der Lebendgeborenen im Durchschnitt der letzten acht Jahre bei 9,6. Die Schwankungsbreite lag zwischen 6,2 (2018) und 11,5 (2019). Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag in Thüringen die Zahl der Lebendgeborenen je 1.000 Einwohner bei 7,8.

Im Ex-Post-Zeitraum von 2011 bis 2019 starben in Oberhof insgesamt 129 Personen, im Durchschnitt also rund 16 Personen jährlich. Je 1.000 Einwohner lag die Zahl der Gestorbenen im Durchschnitt der letzten acht Jahre bei 8,8. Die Schwankungsbreite lag zwischen 4,2 (2019) und 13,7 (2018). Zum Ver- gleich: Im Jahr 2019 lag in Thüringen die Zahl der Gestorbenen je 1.000 Einwohner bei 13,7.

In Oberhof konnte im Zeitraum zwischen den Jahren 2011 und 2019 ein Zuzug von insgesamt 1.573 Per- sonen verzeichnet werden, im Durchschnitt also rund 197 Personen jährlich. Je 1.000 Einwohner lag die Zahl der Zuzüge im Durchschnitt der letzten acht Jahre bei 106,5. Die Schwankungsbreite lag zwischen 75,5 (2011) und 137,0 (2014). Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag in Thüringen die Zahl der Zuzüge je 1.000 Einwohner bei 50,5. In den acht Jahren zwischen 2011 und 2019 ergaben sich in Oberhof Fortzüge von insgesamt 1.499 Per- sonen, im Durchschnitt also rund 187 Personen jährlich. Je 1.000 Einwohner lag die Zahl der Fortzüge im Durchschnitt der letzten acht Jahre bei 101,7. Die Schwankungsbreite lag zwischen 69,2 (2017) und 132,3 (2016). Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag in Thüringen die Zahl der Fortzüge je 1.000 Einwohner bei 48,9. […]

Eine Besonderheit stellen in Oberhof die Wanderungsbewegungen dar. Dass sowohl die Zahl der Zuzüge als auch die Zahl der Fortzüge je 1.000 Einwohner in Oberhof deutlich über den jeweiligen Durchschnitts- werten in Thüringen liegt, wird im Wesentlichen auf die Beschäftigungsspezifik in der in Oberhof domi- nierenden Tourismuswirtschaft zurückzuführen sein. Bei einfachen Beschäftigungsverhältnissen, häufig im Niedriglohnbereich, ergibt sich eine spezifische Fluktuationsrate, die sich auch in Oberhof bemerkbar macht. Auch künftig wird in Oberhof die Tourismuswirtschaft dominieren und mit hoher Wahr- scheinlichkeit weitere Beschäftigungszuwächse verzeichnen (z.B. Neubau Family-Hotel, Erweiterungen Panorama-Hotel und AWO SANO-Ferienzentrum), sodass grundsätzlich eine Extrapolation der bisherigen Entwicklung auf die künftige Entwicklung begründet ist. […]

______109 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Künftige Bevölkerungsentwicklung Unter den zuvor beschriebenen Annahmen wird sich die Bevölkerung in Oberhof bis zum Jahr 2030 leicht erhöhen, wobei in den einzelnen Jahren durchaus – wie bisher – höhere Schwankungen auftreten dürften. Insgesamt werden sowohl die Wanderungsbewegungen (zwischen 2020 und 2030 werden 1.989 Personen zuziehen und 1.899 Personen fortziehen) als auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung (zwischen 2020 und 2030 werden 180 Lebendgeborene Bevölkerungsentwicklung in Oberhof 2011 bis 2030 zu verzeichnen sein und 164 Gestorbene) einen leicht

1.756 positiven Saldo aufweisen. Somit wird sich die Bevöl- kerung in Oberhof bis zum Jahr 2030 auf insgesamt 1.756 Personen erhöhen. Das entspricht gegenüber 1.650 2019 (1.650 Einwohner) einer Zunahme um insgesamt 106 Personen oder 6,4% bzw. 0,6% p.a. […]“

1.576

Abbildung 38: künftige Bevölkerungsentwicklung in Oberhof von ANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2011 bis 2030 (Quelle: L THÜRINGEN MBH)

(Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Bevölkerungsprognose Stadt Oberhof 2030; August 2020)

Eine ausführliche Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung erfolgt in Pkt. 5 der Begründung – Bevöl- kerung.

Immissionen

Geruchsimmissionen Gerüche stellen in der Regel keine akute Gesundheitsgefährdung dar, jedoch geht von Ihnen eine Be- lästigung aus. Der Grad der Belästigung wird in der Häufigkeit der Geruchsstunden eines Jahres erfasst und entsprechend der sogenannten Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) beurteilt. Die Geruchsimmis- sions-Richtlinie definiert Geruchsimmissionen als anlagenbezogene Gerüche, wenn sie nach ihrer Her- kunft aus Anlagen erkennbar und unterscheidbar von anderen Gerüchen wie zum Beispiel dem Haus- brand sind. Im Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes sind die, nordöstlich der Ortslage gelegene Kläranlage zu nennen, die als Entsorgungsstandort innerhalb der Gemarkung dient. Aufgrund der abseitigen Lage in ausreichender Entfernung zur Stadt sind Geruchsimmissionen durch die Anlage nicht zu erwarten. Und schließlich gehört die Kälteanlage der Rennrodel- und Bobbahn zu den nach BImSchG genehmi- gungsbedürftigen Anlagen, da diese mit Ammoniak betrieben wird und dadurch Geruchsimmissionen auf- treten könnten.

Anlagentyp Adresse Rechtliche Grundlage Rennrodel- und Bobbahn Alte Ohrdrufer Anlage nach 10.25 Spalte 2 des Anhangs der 4. Verordnung Oberhof – Kälteanlage Straße zur Durchführung des BImSchG - 4. BImSchV Rennschlittenbahn

Tabelle 17: Stellungnahme des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen zum Entwurf FNP Stadt Oberhof 2009, Untere Immissionsschutzbehörde, Stand Mai 2009

Lärmimmissionen Die Stadt Oberhof ist von Lärmemissionen, verursacht durch den Verkehr auf den Landesstraßen und den stadteigenen Straßen, betroffen. Vor allem die Landesstraße 3247, als verbindende Achse zwischen dem Räumen Suhl/Zella-Mehlis mit der Autobahn A 71 und Ohrdruf/Gotha mit der Autobahn A 4, verur- sacht täglich ein hohes Verkehrsaufkommen durch Pkw- und Lkw-Verkehr. Hinzu kommt schließlich noch der An- und Abreiseverkehr durch Touristen sowie das temporär erhöhte Verkehrsaufkommen bei stattfindenden Großveranstaltungen in der Stadt (Biathlon- und Rodelweltcup u.ä.).

______110 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Neben dem Verkehrslärm sind auch Lärmquellen durch Sportanlagen bekannt. Dabei handelt es sich um 2, nach BImSchG genehmigungsbedürftige Anlagen:

Anlagentyp Adresse Rechtliche Grundlage Schießstandanlage Biathlon- Stadion und Schießhalle – Grenzadler Anlage nach 10.18 Spalte 2 - 4. BImSchV Schießstände für Handfeuerwaffen Schießstandanlage „Am Grenzadler“ – Schießstände Grenzadler Anlage nach 10.18 Spalte 2 - 4. BImSchV für Handfeuerwaffen

Tabelle 18: Stellungnahme des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen zum Entwurf FNP Stadt Oberhof 2009, Untere Immissions-schutzbehörde, Stand Mai 2009

Lärmemissionen durch Industrie und Gewerbe sind im Plangebiet nicht vorhanden.

Schadstoffimmissionen Wie beim Schutzgut Luft bereits erläutert, gehört die Gemarkung Oberhof laut Landschaftsplan zu den wenig belasteten Gebieten bezüglich der Lufthygiene, da es keine regional bedeutsamen Emittenten (Industrie, Gewerbe) innerhalb des Plangebietes gibt. Hohe Abgasemissionen sind, wie bereits unter vor- hergehendem Pkt. Lärmimmissionen beschrieben, auf der Landesstraße 3247 zu erwarten sowie bei temporär stattfindenden Großveranstaltungen.

Belange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7d) BauGB

 Kultur- und Sachgüter Im Plangebiet befinden sich zahlreiche Bau- und Bodendenkmale.

Baudenkmale

Objekt Adresse Alte Suhler Straße Nr. 4, 10, 14, 16 Jägerstraße Nr. 2, 4, 8, 9, 11 Historischer Ortskern Oberhof (Denkmalensemble) Tambacher Straße Nr. 9, 15, 16, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 28, 30, 32, 40 Zellaer Straße Nr. 6, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 16, 18, 20, 21, 22 „Plänckner’scher Rennsteig“ (Thüringer Rennsteig) mit komplett allen Grenz- und Gedenksteinen (Denkmalensemble) Friedhof mit Friedhofskapelle, Wegeführung, Gefallenenehrendenkmal und ODF-Gedenkstein Crawinkler Straße (Denkmalensemble) Ev. - Luth. Kirche Jägerstraße 8 Kreuzung Crawinkler Straße / Gräfenrodaer Denkmal für Herzog Ernst II Straße Straßenbaudenkmal Am Rondell (B 247) Brandleitetunnel Kirche mit Wohnbebauung und Mauer Alte Suhler Straße 16 Brunnen (sog. Lochbrunnen) Alte Straße nach Oberhof Gedenktafel für Willi Opitz Rennsteiggarten Zwei Schanzen mit Schiedsrichterständen, Aussichts- Kanzlersgrund und Cafeturm Curt- Weidhaas- Jugendschanze mit Denkmal Crawinkler Straße Gasthaus „Obere Schweizer Hütte“ Alte Ohrdrufer Straße 8 Bahnhof Oberhof mit Nebengebäuden und Ausstattung Am Bahnhof 2 Wohnhaus und Nebengebäude (Haus Hofmann) Tambacher Straße 9 Pfarrhaus Tambacher Straße 18 Wohnhaus Tambacher Straße 24 Wohnhaus und Umfriedung Tambacher Straße 28 Wohnhaus Theodor- Neubauer- Straße 16-20

______111 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Cafe Luisensitz Theodor- Neubauer- Straße 25 Ehem. Interhotel „Panorama“ Theodor-Neubauer- Straße 29 Ehem. kaiserliches Postamt (jetzt Wohnhaus mit Zellaer Straße 12 Apotheke) Wohnhaus Zellaer Straße 40 Wohnhaus Jägerstraße 2 Wohnhaus Jägerstraße 9 Filmtheater Jägerstraße 4 Ehemaliger Herzoglicher Golf- Club mit Clubhaus, Hotel Zellaer Straße 44-48 und Golfplatz

Tabelle 19: Denkmalliste des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen, Stand Dezember 2008

Bodendenkmale Im Plangebiet befinden sich laut Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie folgende Bodendenk- male entsprechend ThürDschG:

Objekt Adresse Mühlsteinabbaustelle im Harzwald mittelalterliches Hohlwegsystem Nordwesthang des „Schloßbergkopfes“ neuzeitliche Grüfte Parkplatz gegenüber dem „Oberen Hof“ mittelalterliche Hohlwegreste der „Zellaer Leube“ (nördlich und südwestlich von Oberhof) neuzeitliche Siedlungsstelle Südhang des Schloßbergkopfes vorgeschichtliche Einzelfunde aus dem Keine Angaben vorhanden Bereich des Oberhofer Passes

Tabelle 20: Liste der Bodendenkmale des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie, Außenstelle Steinsburgmuseum Römhild, Stand April 2009

Bei den Erdarbeiten im gesamten Planungsbereich ist mit dem Auftreten archäologischer Funde wie Scherben, Knochen, auffälligen Steinen, dunklen Erdverfärbungen u. ä. zu rechnen. Gemäß § 16 ThDSchG unterliegen alle Bodenfunde der unverzüglichen Meldepflicht an das Landesamt für Denkmal- pflege und Archäologie - Archäologische Denkmalpflege in Weimar. Erdarbeiten sind vor Beginn anzuzei- gen und evtl. Fundstellen abzusichern.

______112 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Wechselwirkungen zwischen den Belangen nach Nr. 2.1.1, 2.1.3 und 2.1.4 (§1 Abs. 6 Nr. 7i) BauGB) Die nach Vorgaben des BauGB zu betrachtenden Schutzgüter beeinflussen sich gegenseitig in unter- schiedlichem Maße. Dabei sind Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern sowie Wechselwirkungen aus Verlagerungseffekten und komplexen Wirkungszusammenhängen unter den Schutzgütern zu betrachten. Umweltauswirkungen auf ein Schutzgut können indirekte Folgen für ein anderes Schutzgut nach sich ziehen.

Die nachfolgende Tabelle verdeutlicht mögliche Wechselwirkungen. Auf Grund der Komplexität der Um- weltbeziehungen erhebt sie jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Mensch Tiere / Pflan- Boden / Wasser Klima / Luft Landschaft Kultur- u. zen Fläche Sach- güter

Teil der Struktur Überbauung Grundwasser Steuerung der weitere keine nen- und Ausprägung schädigt sämt- als Brauch- Luftqualität und Bebauung und nenswerte des Wohnum- liche Boden- wasserliefe- des Mikroklimas, Nutzung Wirkung Mensch feldes und des funktionen rant und (ggf.) dadurch Beein- schränken Erholungsrau- zur Trinkwas- flussung des Land- mes; Nutzung sersicherung Wohnumfeldes schaftserle- engt Lebens- und des Wohl- ben und raum von Tieren befindens Erholungs- ein raum ein

Störung und Standort und Standortfaktor Luftqualität so- Grundstruktur keine nen- Verdrängung Standortfaktor für Pflanzen wie Mikro- und für unter- nenswerte Tiere/ von Arten, Ar- für Pflanzen, und teils auch Makroklima als schiedliche Wirkung Pflan- tenverschie- Lebensraum für Tiere Einflussfaktor Biotope, zen bung für höhere auf den Lebens- Bereicherung Tiere und Bo- raum des Land- denlebewesen schaftsbildes durch struk- turreiche Ve- getation

Versiegelung, bietet Lebens- versiegelte Einflussfaktor für keine nen- ggf. Trittbelastung, raum für Arten, Flächen die Bodengene- nenswerte Archiv- Boden / Verdichtung, Vegetation als schränken die se; bewirkt Wirkung funktion Fläche Veränderung Erosionsschutz, Abflussfunk- Erosion der Bodenei- Einfluss auf tion ein, Ein- genschaften Bodengenese flussfaktor für Bodengenese; bewirkt Ero- sion

Eutrophierung Vegetation als Wasserspei- Steuerung der keine nen- keine nen- Wasser und Stoffein- Wasserspeicher cher, Grund- Grund- nenswerte nenswerte träge, Gefähr- und -filter wasserfilter wasserneu- Wirkung Wirkung dung durch bildung Verschmut- zung

Änderungen Einfluss der Einfluss auf Einfluss auf keine nen- keine nen- können sich Vegetation auf das Mikro- die Verduns- nenswerte nenswerte Klima/ auf die Ge- Kalt- und Frisch- klima tungsrate Wirkung, lang- Wirkung Luft sundheit aus- luftentstehung; fristige Klima- wirken Steuerung des veränd. verän- Mikroklimas z.B. dern das durch Beschat- Landschafts- tung bild

Land- Veränderung Vegetation und keine nen- keine nen- keine nennens- keine nen- schaft der Eigenart Artenreichtum nenswerte nenswerte werte Wirkung nenswerte durch Neubau- als charakteristi- Wirkung Wirkung Wirkung strukturen sches Land- schaftselement

Kultur-/ keine nen- keine nennens- keine nen- keine nen- keine nennens- keine nen- Sach- nenswerte werte Wirkung nenswerte nenswerte werte Wirkung nenswerte güter Wirkung Wirkung Wirkung Wirkung

Tabelle 21: Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern (in Anlehnung an RAMMERT et. al. 1993, verändert)

______113 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

10.4 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung und bei Nichtdurchführung der Planung (Anlage Nr. 2b)

Entsprechend den Bestimmungen des Baugesetzbuches soll der Flächennutzungsplan die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung in den Grundzügen darstellen. Der FNP ist der vorbereitende Bauleitplan, dessen Inhalte durch den Bebauungsplan konkretisiert werden. Die Darstellung im Maßstab 1:10.000 läßt eine parzellenscharfe Auswertung auf dieser Ebene nicht zu. Gemäß § 1a Abs. 3 BauGB sind bei der Abwägung der Belange nach § 1 Abs. 6 BauGB neben dem grundsätzlichen Vermeidungsgebot auch der Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft zu berücksichtigen, die durch die Inan- spruchnahme von Flächen zur Bebauung bzw. Versiegelung ausgelöst werden. Dies gilt auch für die vor- bereitende Bauleitplanung, allerdings eher auf konzeptioneller Ebene.

Daher werden in Tabelle 22 die Flächengrößen der geplanten Bauflächen aufgeschlüsselt, die voraus- sichtlich eine Versiegelung erfahren.

Art der baulichen Nutzung der Gesamtflächengröße GRZ (max.) max. versiegelbare Fläche geplanten Baufläche in m² Wohnbaufläche (WA, WR) 14.741,36 m² 0,4 5.896,54 m² Gemischte Baufläche (MI) 42.323,89 m² 0,6 25.394,33 m² Sonderbaufläche (SO) 247.897,45 m² 0,8 198.317,96 m² Gemeinbedarf 2.285,00 m² - 2.285,00 m² Grünfläche 246.479,01 m² - - 553.726,71 m²

≈ 55,37 ha 231.893,83 m² Gesamt: ≈ 23,19 ha Bodenfläche der Stadt Oberhof 2.340 ha (Quelle: TLS Stand: 31.12.2019) Anteil Siedlungs- und Verkehrsfläche 227 ha (Quelle: TLS Stand: 31.12.2019) %-Anteil der max. versiegelbaren Fläche an der vorhandenen Siedlungs- 10,22 % und Verkehrsfläche

Tabelle 22: Flächengrößen der geplanten Flächen im Geltungsbereich des FNP (Stand: Dezember 2020 / TLS-Daten von 2019)

Der prozentuale Anteil der max. versiegelbaren Flächen an der vorhandenen Siedlungs- und Verkehrsfläche liegt bei 10,22 %.

Unter Pkt. 9 – Planung der Begründung, wird eine detaillierte Betrachtung der Flächen vorgenommen, für die eine Änderung geplant ist. Diese Einzelflächen enthalten, nach Schutzgütern getrennt betrachtet, eine Einschätzung zu den zu erwartenden Umweltauswirkungen durch die Planung. Die folgende Tabelle 23 dient als Übersicht, welche Änderungen für die Einzelflächen geplant sind einschließlich farbiger Kenn- zeichnung der Betroffenheit der Schutzgüter (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH „Eingriffsprognose“, Stand: 30.10.2020/03.12.2020).

keine bis geringe Beeinträchtigungen der Schutzgüter mittlere Beeinträchtigungen der Schutzgüter hohe bis sehr hohe Beeinträchtigungen der Schutzgüter

______114 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Planfläche mit farbiger Planfläche Bestandsfläche Planungs- (vgl. Pkt. 9 Kennzeichnung der betroffener Biotoptyp mit Flächengröße Instrument Planung Auswirkungen Wohnbauflächen ggf. Bebauungs- . Parkplatz, geschot- Ergänzung Rudolf- plan der Innen- Wohnbaufläche tert (9215) entwicklung Nr. 1 Breitscheid-Straße . Grünflächen mit Ge- (§ 13a BauGB) ca. 8.070 m² hölzbestand (6100) bzw. BP mit sehr gering Grünordnung Ergänzung Magnus- . Naturbestimmte Wohnbaufläche Bebauungsplan Poser-Straße Wälder / Laub- Nr. 2 mit Grünordnung ca. 6.670 m² mittel mischwald (7000) Gemischte Bauflächen . Straßen / Parkplatz, Ergänzung „Magnus- asphaltiert (9210) Gemischte Baufläche Bebauungsplan Poser-Straße“ . Naturbestimmte Nr. 3 mit Grünordnung ca. 6.060 m² Wälder / Laub- mittel mischwald (7000) . aufgeschüttete, ggf. Bebauungs- geschotterte plan der Innen- „Gräfenrodaer Straße“ Gemischte Baufläche Brachfläche (9159) entwicklung Nr. 4 ca. 14.100 m² . Grünflächen mit Ge- (§ 13a BauGB) hölzbestand (6100) bzw. BP mit gering mittel . Teich (2510) Grünordnung ggf. Bebauungs- Fläche östlich des plan der Innen- Gemischte Baufläche . Baumpflanzungen entwicklung Nr. 5 Stadtplatzes (6400) (§ 13a BauGB) ca. 2.470 m² bzw. BP mit mittel Grünordnung ggf. Bebauungs- . Straßen / Parkplatz, Fläche westlich plan der Innen- Gemischte Baufläche geschottert (9210) entwicklung Nr. 6 H2Oberhof . sonstige Grünfläche (§ 13a BauGB) ca. 4.070 m² (9390) bzw. BP mit sehr gering Grünordnung . Naturbestimmte Ortsausgang Gemischte Baufläche Wälder / Nadel-/ Bebauungsplan Nr. 7 „Crawinkler Straße“ Laubmischwald mit Grünordnung ca. 4.720 m² mittel (7000) ggf. Bebauungs- plan der Innen- Straße „Am Harzwald“ Gemischte Baufläche . Sport- / Tennisplätze entwicklung Nr. 8 ca. 5.250 m² (9320) (§ 13a BauGB) bzw. BP mit sehr gering Grünordnung Ortsausgang . Naturbestimmte Gemischte Baufläche Bebauungsplan „Tambacher Straße“ Wälder / Fichtenwald Nr. 9 mit Grünordnung ca. 5.660 m² gering (7000) Fläche für Gemeinbedarf . Sport- / Bolzplatz Kindergarten Straße Fläche für Das notwendige (9320/ 9322) Planungsinstru- Nr. 10 „Am Harzwald“ Gemeinbedarf . Parkplatz (9215) ment ist im Ein- ca. 2.290 m² sehr gering . Grünfläche (9399) zelfall zu prüfen

______115 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Planfläche Planfläche mit farbiger (vgl. Pkt. 9 Bestandsfläche Planungs- Kennzeichnung der betroffener Biotoptyp Planung der mit Flächengröße Instrument Begründung) Auswirkungen Sonderbauflächen . gemischte Nutzung (9120) Bebauungsplan „Schlossberg - Village“ Sonderbaufläche befindet sich Nr. 11 . Park- und Grün- ca. 14.530 m² aktuell in Auf- anlage mit Gehölz- stellung sehr gering bestand (9310) . Straßen / Parkplatz, geschotterte Fläche nördliche Erweiterung (9210) „AHORN Panorama Sonderbaufläche . Naturbestimmte Wäl- Bebauungsplan Nr. 12 a Hotel Oberhof“ der / Nadel- / Laub- mit Grünordnung ca. 17.670 m² mischwald (7000) . Bergwiese, stark gering mittel verbuscht (4200) südliche Erweiterung . Park- und Grün- Das notwendige „AHORN Panorama Sonderbaufläche anlage mit Gehölz- Planungsinstru- Nr. 12 b Hotel Oberhof“ bestand (9310) ment ist im Ein-

ca. 10.080 m² mittel . Lagerplatz (8392) zelfall zu prüfen Erweiterung Sonder- . Naturbestimmte Bebauungsplan baufläche „Obere Sonderbaufläche Wälder / Fichten- befindet sich Nr. 13 Schweizer Hütte“ mischwald (7000) aktuell in Auf- ca. 14.511 m² gering . Gebäude (9130) stellung Bikepark, BP SO Auf die Eingriffsprognose wird verzichtet, da bereits ein Land- „Rennschlitten- und schaftspflegerischer Begleitplan (LBP) erstellt wurde und die Nr. 14 Bobbahn / Fallbach- Maßnahme bereits umgesetzt und zwischenzeitlich der Betrieb hang“ aufgenommen wurde. ca. 133.000 m² Ergänzungsfläche Änderung / Er- „Tourismus- und gänzung Bebau- Sonderbaufläche . Baustelle, Lager- ungsplan „Tou- Nr. 15 Sportzentrum Grenz- fläche (8500) rismus- und adler“ Sportzentrum ca. 5.950 m² sehr gering Grenzadler“ . Fläche besonderer Prägung (9150) . Naturbestimmte Ferienhäuser „Am Wälder / Fichtenwald Sonderbaufläche Bebauungsplan Rennsteig“ (7000) Nr. 16 mit Grünordnung ca. 29.985 m² . Bergwiese / Borst- grasrasen / Heide, stark verbuscht, mittel hoch (4200 / 5000) . Fläche besonderer Prägung (9150) . Naturbestimmte „Touristische Nutzung Wälder / Fichten- Sonderbaufläche Bebauungsplan Schuderbachswiese“ mischwald (7000) Nr. 17 mit Grünordnung ca. 28.570 m² . Ruderalflur (Bergwiese), Dominanzbestand gering mittel Neophyt (4710) Ruhender Verkehr . sonstige Grünfläche Großparkplätze „Im Nr. 20 Parkplatzflächen (9390) Bebauungsplan Gründle“ (a, b, c) . Straßen / Parkplatz, mit Grünordnung ca. 18.770 m² gering mittel geschottert (9210)

Tabelle 23: Übersicht über Planvorhaben im Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes

______116 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Neben den Bauflächen sind für den Geltungsbereich des FNP allerdings auch Maßnahmen ohne Ver- siegelung geplant. Dabei handelt es sich um das Areal des historischen Golfplatzes südlich der Ortslage sowie einen Ortsrandbereich östlich der Therme „H2Oberhof“ (vgl. Tabelle 24).

Planfläche mit farbiger Bestandsfläche Planungs- Planfläche Kennzeichnung der betroffener Biotoptyp mit Flächengröße Instrument Auswirkungen Grünflächen

Grünfläche nordöstlich Grünfläche Nr. 18 H2Oberhof . Stadtbrache (9390) - ca. 1.810 m² keine Auswirkung . Naturbestimmte Wälder / Fichten- wald (7000) Touristische Nutzung Grünfläche . Komplex aus Ge- Bebauungsplan Nr. 19 „Schuderbachswiese“ wässern, Berg- mit Grünordnung ca. 244.600 m² wiesen, Borstgras- rasen, Heide (2000, mittel hoch 4200, 5000)

Tabelle 24: Planflächen ohne Versiegelung

Die nachfolgende Abbildung 39 veranschaulicht die Lage der einzelnen geplanten Flächen im Geltungs- bereich des FNP.

Legende

Wohnbaufläche (W)

→ 14.741,36 m²

Gemischte Baufläche (M)

→ 42.323,89 m² Stadt Oberhof

Sonderbaufläche (S + SO)

→ 247.897,45 m²

Fläche für Gemeinbedarf

→ 2.285,00 m²

Grünfläche

→ 246.479,01 m²

Grenze des räuml. Gel-

tungsbereichs des FNP

Abbildung 39: Geltungsbereich des Flächen-nutzungsplanes mit Lage der geplanten Bauflächen (Quelle: PLANUNGSBÜRO KEHRER & HORN GBR)

Die nachfolgende Tabelle (vgl. Tabelle 25) beinhaltet den Eingriffs- und Kompensationsumfang auf der Grundlage des Thüringer Bilanzierungsmodells (TMLNU, 2005) und wurde von der LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN erarbeitet.

______117 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Begründung ______Planungsbüro Planungsbüro

/ Umweltbericht Flächennutzung Stadt Oberhof Oberhof Stadt Flächennutzung Umweltbericht / Kehrer & Horn GbR & Horn Kehrer –

Freie Architekten für Gebiets für Architekten Freie - , Stadt , - und Dorfplanung

Mitglieder der AK - der AK Mitglieder Stand Stand

Thüringen Oktober 2020Oktober * ______

118

Begründung ______Planungsbüro Planungsbüro

/ Umweltbericht Flächennutzung Stadt Oberhof Oberhof Stadt Flächennutzung Umweltbericht / Kehrer & Horn GbR & Horn Kehrer –

Freie Architekten für Gebiets für Architekten Freie - , Stadt , - und Dorfplanung –

Mitglieder der AK - der AK Mitglieder Stand Stand

Thüringen Oktober 2020Oktober *

______

119

Begründung ______Planungsbüro Planungsbüro

nutzung Stadt Oberhof Oberhof Stadt nutzung Flächen Umweltbericht / Kehrer & Horn GbR & Horn Kehrer –

Freie Architekten für Gebiets für Architekten Freie - , Stadt , - und Dorfplanung –

Mitglieder der AK - der AK Mitglieder Stand Stand

Thüringen Oktober 2020Oktober * ______

120

Begründung ______Planungsbüro Planungsbüro

/ Umweltbericht Flächennutzung Stadt Oberhof Oberhof Stadt Flächennutzung Umweltbericht / Kehrer & Horn GbR & Horn Kehrer –

Freie Architekten für Gebiets für Architekten Freie - , Stadt , - und Dorfplanung –

Mitglieder der AK - der AK Mitglieder

Sta

nd

Thüringen Oktober 2020Oktober *

______

121

Begründung ______Planungsbüro Planungsbüro

/ Umweltbericht Flächennutzung Stadt Oberhof Oberhof Stadt Flächennutzung Umweltbericht / Kehrer & Horn GbR & Horn Kehrer –

Freie Architekten für Gebiets für Architekten Freie - , Stadt , - und Dorfplanung –

Mitglieder der AK - der AK Mitglieder

Sta nd

Thüringen Oktober 2020Oktober * ______

122

Begründung ______Planungsbüro Planungsbüro / Umweltbericht Flächennutzung Stadt Oberhof Oberhof Stadt Flächennutzung Umweltbericht / Kehrer & Horn GbR & Horn Kehrer –

Freie Architekten für Gebiets für Architekten Freie - , Stadt , - und Dorfplanung –

Mitglieder der AK - der AK Mitglieder Stand Stand

Th Oktober 2020Oktober * üringen

______

123

Begründung ______Planungsbüro Planungsbüro

/ Umweltbericht Flächennutzung Stadt Oberhof Oberhof Stadt Flächennutzung Umweltbericht / Kehrer & Horn GbR & Horn Kehrer –

Freie Architekten für Gebiets für Architekten Freie - , Stadt , - und Dorfplanung –

Mitglieder der AK - der AK Mitglieder Stand Stand

Th Oktober 2020Oktober * üringen ______

124

Begründung ______Planungsbüro Planungsbüro

/ Umweltbericht Flächennutzung Stadt Oberhof Oberhof Stadt Flächennutzung Umweltbericht / Kehrer & Horn GbR & Horn Kehrer –

Freie Architekten für Gebiets für Architekten Freie - , Stadt ,

- und Dorfplanung – Tabelle 25: Tabelle zur Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung nach dem Thüringer Bilanzierungsmodell (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN, Stand: 16.10 2020)

Mitglieder der AK - der AK Mitglieder Stand Stand

Thüringen Oktober 2020Oktober * ______

125

10.5 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen

Durch die Aufstellung des Flächennutzungsplanes werden Eingriffe in Natur und Landschaft vorbereitet, die nachteilige Umweltauswirkungen für die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes nach sich ziehen können. Eingriffe in Natur und Landschaft bedürfen der behördlichen Genehmigung. Vorrangig sind Eingriffe zu vermeiden, unvermeidbare Eingriffe sind zu minimieren bzw. durch geeignete Maßnahmen zu kompensieren.

Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen Die Vermeidung und Verminderung von Eingriffen werden bei der Festlegung von möglichst konflikt- armen Flächennutzungen berücksichtigt, ohne dass explizite Maßnahmen hierzu im FNP dargestellt werden.

Folgende Darstellungen und Festlegungen des FNP in Bezug auf die Bestands- und Entwicklungsflächen dienen der Vermeidung / Verminderung negativer Umweltauswirkungen:

. Art der geplanten baulichen Nutzung / Größe / Lage der Baugebiete . Ausweisung neuer Wohnbauflächen als „überschaubare Einheiten“ . vorzugsweise Arrondierung des Ortsrandes . Beschränkung auf wenig sensible und / oder vorbelastete Räume . Erhalt von bestehenden Grünflächen (Gärten, Friedhof, Spielplatz, Sportplatz, Streuobstwiese) . Darstellung von denkmalgeschützten Objekten mit dem Ziel des Erhalts . Sicherung von Flächen zum Schutz und zur Pflege von Boden, Natur und Landschaft.

Vermeidungswirkung haben z.B. auch Pflanzungen als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, denn sie för- dern den Sicht-, Lärm-, Licht-, Wind- und damit den Erosionsschutz und können Feinstaub und Schadstoffe filtern bzw. abhalten. Die unmittelbaren Umweltauswirkungen während des Baugeschehens können durch vorhabenbezogene Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen wie zeitliche Einschränkungen aus Artenschutzgründen oder die verbindliche Umsetzung von DIN-Normen zum Boden-, Gehölz-, Vegetationsflächen- sowie Gewässerschutz verringert werden. Auch können geringfügi- ge Plananpassungen bis hin zu Variantenuntersuchungen während der Planungsphase der Vermeidung oder Verminderung dienen.

Laut § 15 BNatSchG ist der Verursacher eines Eingriffs verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen. Ist ein Eingriff nicht vermeidbar, so hat die Beschränkung der Bodenversiegelung auf das absolute Mindestmaß oberste Priorität.

Kompensationsmaßnahmen Unvermeidbare Beeinträchtigungen muss der Verursacher durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ausgleichen (Ausgleichsmaßnahmen) oder ersetzen (Ersatzmaßnahmen). Auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung besteht die Aufgabe des Flächennutzungsplanes darin, den Rahmen für den Ausgleich der durch ihn vorbereiteten Eingriffe abzustecken. Dadurch können Aus- gleichs- und Ersatzmaßnahmen in einem großräumig-funktionalen Zusammenhang betrachtet und einge- bunden werden. Aus diesem Grund wird für den Flächennutzungsplan der Stadt Oberhof eine Konzeption für die Ausg- leichs- und Ersatzmaßnahmen (Ausgleichsflächenkonzeption) erarbeitet, die sich auf das gesamte Plan- gebiet und die potentiellen Kompensationsmaßnahmen enthält.

Konzeption für die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (Ausgleichsflächenkonzeption)

Zur Kompensation der unter Pkt. 9 – Planung vorgesehenen Planungsabsichten wurden folgende Kom- pensationsmaßnahmen durch die Stadt und den Thüringen Forst eruiert und stehen bei zukünftigen Bau- projekten als Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahmen zur Verfügung (vgl. Tabelle 26):

______126 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Nr. der Beschreibung der geplanten Flächen- Kompensations- Flurstücksangaben Anmerkungen maßnahme (Gemarkung Oberhof) Kompensationsmaßnahme größe Flur 5 AE 1P . Rückbau Trinkwasserbehälter 7.352 m² Flurstück 56/46 Flur 5 . Entsiegelung des vorhandenen AE 2.1P Weges (südlich 315 m² Flurstück 56/45 Sportgymnasium) Flur 5 . Rückbau aufstehendes Ge- AE 2.2P 87 m² Flurstück 56/45 bäude am Sportgymnasium Flur 5 . Entsiegelung des vorhandenen AE 2.3P 800 m² Flurstück 56/48 Weges Flur 7 Verwendung für . Entsiegelung Teilbereich der BP „Renn- AE 3P 7.200 m² schlitten- und Flurstück 26 „Alten Ohrdrufer Straße“ Bobbahn / Fallbachhang“ Flur 2 . Rückbau aufstehendes Gebäu- AE 4P 50 m² Flurstück 326/5 und de (Trafostation) 326/16 Flur 1 . Rückbau aufstehendes Gebäu- AE 5P 45 m² Flurstück 228/29 de (Gasstation) Flur 11 . Entsiegelung Zufahrt zu ehem. AE 6P Klärteichen („Löffelbühlsgra- 1.363 m² Flurstück 34/5 ben“) . Entsiegelung des vorhandenen Flur 17 AE 7P Weges / der Betonplatten, 330 m² Flurstück 11/2 oberhalb der Trafostation Flur 17 . Anlage einer Allee am „Stall- AE 8P weg“ (am Forstarbeiter-Denk- 1.000 m² Flurstück 5/2 mal) Flur 13 Flurstück 93/16 . Entfernung Knöterich an der AE 9P 2.800 m² Flur 17 „Schuderbachswiese“ Flurstück 47 Flur 12 Flurstücke 72/8; . Entfernung Knöterich am Bau- AE 10P 1.820 m² 72/9; 73/11; 73/13; hof 73/41; 73/42 Flur 17 . Entfernung Knöterich am Wald- AE 11P 1.600 m² Flurstück 12/7 rand südöstlich des Sportplatzes Flur 8 Verwendung für . Entfernung Knöterich am Fried- BP „Renn- AE 12P 1.000 m² schlitten- und Flurstück 4/14 hof Bobbahn / Fallbachhang“ Flur 8 . Entfernung Knöterich an Bus- AE 13P haltestelle „Ahorn Hotel Pano- 300 m² Flurstück 5/1 rama Oberhof“ Flur 1 . Entfernung Knöterich am Wald- 130 m² rand nordwestlich „Oberer Hof“ AE 14P Flurstück 200/12 Flur 8 . Entfernung Knöterich im Wald 200 m² Flurstück 56/8 Flur 1 AE 15P . Entfernung Knöterich im Wald 100 m² Flurstück 211 Flur 12 . Entfernung Knöterich am Stras- senrand der Landesstraße L AE 16P Flurstücke 73/25; 1.150 m² 3247 (nördlich „Haus Schmie- 73/40; 73/31 chen“)

______127 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl Nr. der Beschreibung der geplanten Flächen- Kompensations- Flurstücksangaben Anmerkungen maßnahme (Gemarkung Oberhof) Kompensationsmaßnahme größe Flur 17 . Entbuschung der Gastrasse und jährliche Mahd (Entnah-me des AE 17P Flurstücke 12/10; 750 m² Fichtenanfluges zur Entwicklung 13/7 des Orchideen-bestandes) Flur 1 . Baumpflanzungen östlich AE 18P 1.810 m² Flurstück 108/2 H2Oberhof Gemarkung Verwendung für Oberschönau . Rückbau Tribünen („Schan- BP „Renn- AE 1 extern 2.200 m² schlitten- und Flur 10 zenanlage im Kanzlers-grund“) Bobbahn / Flurstück 1/11 Fallbachhang“

Tabelle 26: Geplante Kompensationsmaßnahmen in der Gemarkung Oberhof bzw. in angrenzenden Gemarkungen (Quelle: LANDES-ENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN, Stand:16.10.2020)

Da der Flächennutzungsplan die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung in den Grundzügen darstellt, erfolgt eine Konkretisierung von Vorhaben auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungs- plan). Das bedeutet für die o.g. Maßnahmen der Tabelle 26, dass diese Maßnahmen bei Vorhandensein eines konkreten Vorhabens und der Aufstellung eines Bebauungsplanes einer genauen Prüfung zur Eignung als Kompensationsmaßnahme unterzogen werden müssen, was in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde zu erfolgen hat.

Gemäß § 5 Abs. 2 Nr. 10 BauGB erfolgt die Darstellung der geplanten Kompensations- maßnahmen im FNP als „Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur En- twicklung von Boden, Natur und Landschaft“ (Ziffer 13.1 PlanZV 90, siehe Abb. rechts).

Maßnahmen -und Entwicklungskonzeption des Landschaftsplanes „Steinbach-Hallenberg“ Neben den bereits eruierten Kompensationsmaßnahmen durch Stadt und Thüringen Forst bietet der vorliegende Landschaftsplan die Möglichkeit, anhand der dort festgelegten Entwicklungsziele, geeignete Kompensationsmaßnahmen für das Plangebiet abzuleiten. Dazu wird die „Maßnahmen- und Ent- wicklungskonzeption“ des Fachplanes herangezogen. Dabei ist allerdings auf das Erstellungsjahr 1997 des Landschaftsplanes hinzuweisen. Da bisher keine Fortschreibung des Landschaftsplanes erfolgte, können Diskrepanzen zwischen aktuellem Ausgangszustand und Kartenmaterial auftreten.

Im Landschaftsplan wurde für Oberhof ein Leitbild und daraus resultierende Umweltqualitätsziele formuliert:

. Erhalt der Moore und Quellsümpfe im Norden . Wald und Moore im Norden großflächig störungsfrei halten . Große Waldflächen nicht weiter zerschneiden . Umwandlung der Fichtenforste in standortgemäße Mischwälder . Erhalt der Quellbachsysteme . Felspartien störungsfrei halten . Erhalt der Bergwiesen und Borstgrasrasen . Erhalt des innerörtlichen Baumbestandes . Erhalt und Ausbau von Fremdenverkehr und Leistungssport in ökologisch vertretbarem Maße.

(QUELLE: IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“, Hemhofen- Zeckern, 1997).

Die um Oberhof vorhandenen, weiträumig ungestörten Bereiche sind Lebensraum stark bedrohter Arten. Gleichzeitig besitzt der Planungsraum aufgrund seiner naturräumlichen Ausstattung eine hohe Land- schaftsbildqualität. Mit der im Landschaftsplan festgelegten „Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption“ stehen der Erhalt und die Optimierung der einzelnen Lebensräume, wie Moore, Bergwiesen, Quellbäche oder Wälder, im Vordergrund, um sie dauerhaft für bedrohte Arten zu sichern (Quelle: ebd.).

Folgende Maßnahmen wurden für die Gemarkung Oberhof in der „Maßnahmen- und Entwicklungskon- zeption“ des Landschaftsplanes festgelegt und Umweltqualitätszielen zugeordnet mit der Angabe von Vorrangflächen für die jeweiligen Maßnahmen (siehe auch Abbildung 40):

______128 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

kurzfristige (k) Maßnahme in der Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption / Symbol in bzw. mittel-/ Zuordnung zu Umweltqualitätsziel / Angabe der Vorrangflächen Planurkunde langfristige (m/l) Durchführ.

Maßnahmen auf Flächen mit forstwirtschaftlicher Nutzung

Umweltqualitätsziel 1 – Erhaltung von unzerschnittenen Ruhezonen (Wäldern) im Bereich des Thüringer Waldes und des Buntsand- steinwaldlandes 2 – Erhebliche Ausweitung der Totalreservatsflächen Maßnahme Maßnahmen zur Optimierung der ökologischen Funktion in großen unge- störten Waldgebieten W1 . weitestgehender Nutzungsverzicht, insbesondere auf Feuchtstandorten und in Steillagen m/l . großflächige Ausweisung von geschützten Waldgebieten und Totalreservaten . teilweise Verzicht auf Ernte der Fichten, Zusammenbruch der Monokulturen und freie Sukzession Maßnahmen an natürlichen Bachläufen und Quellbereichen im Wald . möglichst baldige Beseitigung sämtlicher Nadelhölzer entlang von Bächen und in Quellbereichen W2 k . Entwicklung der natürlichen Vegetation durch Sukzession . Beseitigung sämtlicher Entwässerungsgräben in Quellbereichen und auf Nassstand- orten Nutzung Nutzung im Sinne der waldbaulichen Zielsetzungen unter besonderer Berücksichtigung der Lebens- räume empfindlicher und vom Aussterben bedrohter Arten . Ausschluß anderweitiger Nutzungen (außer Maßnahmen des Naturschutzes) . teilweise Betretungsbeschränkungen Vorrangflächen  Greifenberg – Saukopfmoor (N3) N 3  Rudelshagen – Donnershauk (W1) W W  1 2 - Mittelberg mit Räuberstein (W2) W  Brandleite (W3) 3 Umweltqualitätsziel 3 – Erhaltung der naturnahen Wälder und gezielte Umwandlung der verbreiteten Fichtenmonokulturen in natur- nahe Wälder Nutzung Nutzung im Sinne der waldbaulichen Zielsetzungen . Standortgerechte Baumartenwahl . Erhöhung des Laubwaldanteils . Verbesserung des Waldgefüges . Erhöhung der Umtriebszeiten . Aufbau eines Netzes von geschützten Waldgebieten . vielfältige Waldrandgestaltung . ökologischer Waldschutz . tragbare Wilddichten

Maßnahmen zur Pflege von Biotopen (§ 18-Flächen)

Umweltqualitätsziel 4 – Schutz und weitere Renaturierung der Hoch- und Zwischenmoore Maßnahme  Maßnahmen zum Schutz der Moore . Vermeidung von Schadstoffeinträgen B1 k . Betretungsverbote . beim Schützenbergmoor nur eingeschränkte Nutzung des Knüppelpfades Vorrangflächen

 Greifenberg – Saukopfmoor (N3) N LB 3 14  Langer Grund (LB 14) LB -  Sumpf am Pfanntalskopf (LB 15) 15

______129 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

kurzfristige (k) Maßnahme in der Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption / Symbol in bzw. mittel-/ Zuordnung zu Umweltqualitätsziel / Angabe der Vorrangflächen Planurkunde langfristige (m/l) Durchführ.

Maßnahmen zur Pflege von Biotopen (§ 18-Flächen)

Umweltqualitätsziel 5 – Schutz der dominanten Felsbildungen und Schuttfluren Maßnahme  Maßnahmen zum Schutz der Felsen, Blockschutthalden . weitgehende Freistellung von Gehölzen B6 . Absperrung von Felsen mit Habitatfunktion für sensible Arten k . Erarbeitung und Umsetzung eines „Felsen-Konzeptes“ zur Ausweisung von Klettermöglichkeiten bei hinreichendem Schutz bedrohter Arten Vorrangflächen  Räuberstein (LB 9) LB LB 9 16 -  Bärenstein (LB 16)

Maßnahmen auf Flächen mit landwirtschaftlicher Nutzung

Umweltqualitätsziel 6 – Extensive Grünlandnutzung zur Erhaltung bzw. Regenerierung charakteristischer Bergwiesengesellschaften; keine Aufforstung und Überbauung der Flächen Maßnahme Maßnahmen zu Erhalt und Förderung der Bergwiesen (Bergwiesen- Konzept) L1 . Erhalt Optimierung der Bergwiesen (inkl. Borstgrasrasen, Quellbereichen und k Nasswiesen) im Bereich des Thüringer Waldes . Entwicklung und Umsetzung eines Konzeptes zur Pflege (Mahd, Beweidung) und Mähgutverwertung) Nutzung Extensive Grünlandnutzung auf Bergwiesen . Bewirtschaftung nach Bergwiesenkonzept k Vorrangflächen

 Schuderbachwiese (LB 12) LB § 12 -  Löffelbühlsgraben (§ 4) 4

Maßnahmen an Fließgewässern

Umweltqualitätsziel 10 – Erhaltung der naturnahen Quellbereiche und Bachläufe, Renaturierung der ausgebauten Strecken 11 – Reinhaltung der Fließgewässer Maßnahme Maßnahmen an natürlichen Bachläufen und Quellbereichen im Wald . möglichst baldige Beseitigung sämtlicher Nadelhölzer entlang von Bächen und in W2 Quellbereichen k . Entwicklung der natürlichen Vegetation durch Sukzession . Beseitigung sämtlicher Entwässerungsgräben in Quellbereichen und auf Nass- standorten Renaturierung ausgebauter Bachabschnitte . Rücknahme von Begradigungen, Verbauungen und Verrohrungen m/l . Schaffung von Retentionsräumen Verbesserung relativ naturnaher Bachabschnitte k . Optimierung von Sohle, Ufer, Bewuchs Vorrangflächen  Kerngrund (F4) F F  Silbergraben (F5) 4 5  Kehltal (F6) F F - 6 7  Wilde Gera (F7) F  Floßgraben (F8) 8

______130 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl kurzfristige (k) Maßnahme in der Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption / Symbol in bzw. mittel-/ Zuordnung zu Umweltqualitätsziel / Angabe der Vorrangflächen Planurkunde langfristige (m/l) Durchführ.

Maßnahmen an anderen, linearen und flächigen Biotoptypen

Umweltqualitätsziel 13 – Erhaltung von Hohlwegen, Streuobstbeständen, Baumreihen, Alleen, alte Baumgruppen, Einzelbäumen, Baum- und Strauchhecken sowie kleinen Sukzessionsflächen in der Feldflur und in den Orten; nach Möglichkeit Vermehrung der biotischen Strukturen Vorrangflächen  ND ND Ahorn und Rotbuche Crawinkler Straße (ND3) 3 4  Rotbuchengruppe (gegenüb. EH Rennsteig) (ND4) ND B  Esche am Bushof (ND5) 5 7  Mehlbeerbaum im Langen Grund (B7) B  Allee an der Straße zum Silbergraben (B8) 8 Umweltqualitätsziel 14 – Erhaltung aller verbliebenen flächigen Biotope im Buntsandsteinland; keine Beeinträchtigung von Verbund- strukturen bei Infrastruktur- und Baumaßnahmen, Ausbau des Biotopverbundes Maßnahme

Maßnahmen zum Erhalt der Nasswiesen und Seggensümpfe B2 . Vermeidung von Schadstoffeinträgen k . gelegentliche Pflegemahd

Tabelle 27: „Maßnahmen der Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption mit Umweltqualitätsziel und Vorrangflächen (Quelle: IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“, Hemhofen-Zeckern, 1997).

kurzfristige (k) Weitere Maßnahmen der „Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption“ (ohne Symbol in bzw. mittel-/ Zuordnung zu Umweltqualitätszielen) Planurkunde langfristige (m/l) Durchführ.

Maßnahmen zur Behandlung von altlastverdächtigen Flächen

Sanierung und Rekultivierung von Altablagerungen A1 k

A2 Sanierung von Altstandorten k

Erholungsausstattung

Skiwanderweg

→ Aufgabe zum Schutz vom Aussterben bedrohter Arten

Vorrangflächen Naturschutz und Landschaftspflege → Erweiterungs- bzw. Vorschläge für Neuausweisungen

Naturschutzgebiet, Vorschlag N . Greifenberg – Saukopfmoor (N 3) Geschützter Landschaftsbestandteil, Erweiterungsvorschlag bzw. Vor- schlag Neuausweisung . Schuderbachwiese (LB 12 - Erweiterungsvorschlag) LB . Langer Grund (LB 14 - Vorschlag Neuausweisung) . Sumpf am Pfanntalskopf (LB 15 - Vorschlag Neuausweisung) . Bärenstein (LB 16 - Vorschlag Neuausweisung) Besonders erhaltenswerte Bäume . B B Mehlbeerbaum im Langen Grund (B 7) 7 8 . Allee an der Straße zum Silbergraben (B 8)

Fließgewässer mit Vorrang / ungestörte Fließgewässersysteme . Kerngrund (F 4) F F . 4 5 Silbergraben (F 5) . Kehltal (F 6) F F . Wilde Gera (F 7) 6 7 . Floßgraben (F 8) F 8

Tabelle 28: Weitere Maßnahmen der „Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption“ (Quelle: IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“, Hemhofen-Zeckern, 1997).

Bei Abbildung 40 handelt es sich um einen Ausschnitt aus der „Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption“ des Landschaftsplanes „Steinbach-Hallenberg“, der die Gemarkung Oberhof abbildet und die Lage der geplanten Maßnahmen sowie der Vorrangflächen beinhaltet.

______131 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

Abbildung 40: Auszug aus „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg – Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption“ für die Gemarkung Oberhof (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, Hemhofen-Zeckern).

In der Planurkunde des Flächennutzungsplans wird nur das jeweilige Maßnahmensymbol am Standort der Maßnahme abgebildet, eine detaillierte Darstellung des Umgriffs der jeweiligen Maßnahme erfolgt jedoch nicht. Diese Informationen sind dem Landschaftsplan zu entnehmen (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONS-KUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“, Hemhofen- Zeckern, 1997). Gleiches gilt für den Umweltbericht. Die in Abbildung 40 dargestellten Maßnahmen wurden in Tabelle 26 kurz erläutert, detaillierte Beschreibungen sind dem Textteil zum Landschaftsplan zu entnehmen.

______132 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl Hinweise zur „Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption“

Die pink hervorgehobenen Symbole sind aufgrund auftretender Diskrepanzen zu überprüfen → z.B. L1 - „Maßnahmen zu Erhalt und Förderung der Bergwiesen“ → Flächen sind mittlerweile dicht mit Gehölzen bestanden → z.B. B1 - „Maßnahmen zum Schutz der Moore“ → Fläche ist mittlerweile dicht mit B1 Gehölzen bestanden bzw. kein Moorbereich erkennbar → z.B. W1 und W2- „Maßnahmen zur Optimierung der ökologischen Funktion in großen ungestörten Waldgebieten“ → neue asphaltierte Sportstrecken in diesem Bereich entstanden (Skirollerstrecke), daher keine ungestörten Waldgebiete mehr Die unter diesem Symbol aufgeführten Maßnahmen („Maßnahmen an natürlichen W2 Bachläufen und Quellbereichen im Wald“) bieten sich als potentielle Kompensationsmaßnahmen für Planflächen des Flächennutzungsplanes an, da eine Umsetzung der für diese Rubrik geplanten Maßnahmen bisher nicht erfolgt zu sein scheint.

Die dargelegten Entwicklungsziele der Landschaftspläne sowie die eruierten Kompensationsmaßnahmen von Stadt und Thüringen Forst bilden die Ausgleichsflächenkonzeption des Flächennutzungsplanes, die Kompensationsmaßnahmen für zukünftig geplante Eingriffe bereithält. Damit erfolgt eine vorausschauende Flächenbevorratung für das gesamte Plangebiet auf Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung, die auf der nächsten Stufe (verbindliche Bauleitplanung) weiter zu konkretisieren ist.

Allgemein ist den Maßnahmen der Ausgleichsflächenkonzeption zu konstatieren, dass sie zukünftig er- heblich zur Verbesserung der Situation von Natur und Landschaft im Untersuchungsgebiet beitragen. Insbesondere die im Landschaftsplan aufgeführten Maßnahmen dienen bei Umsetzung der naturschutz- fachlichen Aufwertung des Plangebietes, da sie sowohl Maßnahmen an Gewässern, auf landwirtschaft- lich genutzten Flächen oder besonders geschützten Biotoptypen wie beispielsweise Bergwiesen, Felsen oder Moore umfassen.

Unter Pkt. 9 Planungen der Begründung werden die Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung und die damit verbundenen Eingriffe im Plangebiet detailliert beschrieben.

10.6 Alternativen Im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplanes sind Alternativen zu den geplanten Flächenausweisungen zu untersuchen, um den am wenigsten konfliktbeladenen Standort für die geplanten Flächen zu ermitteln. Dies kann für Ausweisungen in der Stadt Oberhof nicht wie üblich erfolgen, da die zur Verfügung stehenden Flächen aufgrund des bestehenden Waldes, welcher die gesamte Ortslage begrenzt, deutlich limitiert sind. Auch die Einschränkungen durch die vorhandenen Trinkwasserschutzgebiete, welche nahezu die gesamte Gemarkung betreffen, schließen eine alternative Prüfung von Standorten, außerhalb der bereits bestehenden Siedlungsfläche aus. Daraus resultierend können lediglich Ausweisungen innerhalb der flächenmäßig sehr stark begrenzten Ortslage erfolgen. Jedoch können innerhalb der Ortslage nicht alle anvisierten Nutzungen untergebracht werden. Die Gründe liegen hier in der fehlenden Flächenverfügbarkeit, an fehlenden topographischen Voraussetzungen oder auch an der grundsätzlichen Unverträglichkeit mit den schutzbedürftigen Nutzungen innerhalb der Ortslage. Sobald eine Neuausweisung außerhalb der vorhandenen Siedlungsfläche erfolgen soll, sind Eingriffe in die vorhandenen Waldflächen mit den entsprechenden Schutzgütern unumgänglich. Gleiches gilt für die bestehenden Trinkwasserschutzgebiete. Somit sind alle Erweiterungen von Sportanlagen aber auch von Arrondierungen des Ortsrandes immer mit den gleichen Konflikten konfrontiert. Eine alternative Prüfung würde hier somit keinen minder konfliktbelasteten Standort hervorbringen. Auch für die Ausweisung einer Sonderbaufläche für Ferienhäuser (Planung Nr. 16 Ferienhäuser „Am Rennsteig“) ist eine Prüfung von Alternativen nicht möglich, da keine Standorte innerhalb der Gemarkung Oberhof als Alternativen zur Verfügung stehen (außer die im Flächennutzungsplan bereits enthaltenen innerhalb der Ortslage). Da dieser Standort jedoch bereits eine nicht unerhebliche Vorprägung besitzt, möchte die Stadt Oberhof diesen auch weiterhin für eine Nutzung verfügbar halten. Ähnliches trifft auch auf die Ausweisung einer Grünfläche für Tourismus zu (Planung Nr. 19 Touristische Nutzung „Schuderbachswiese“). Was diese Ausweisung von den anderen lediglich unterscheidet ist, dass außer Waldflächen und den Trinkwasserschutzgebieten zusätzlich noch eine Bergwiese mit einem spezifischen Artenreichtum betroffen ist. Auch ist für die Stadt Oberhof die Prüfung eines alternativen Standortes innerhalb der eigenen Gemarkung nicht zielführend.

______133 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl Dies begründet sich damit, dass ein alternativer Standort innerhalb der Gemarkung wieder die bereits betroffenen Schutzgüter betreffen würde. Eine Ausnahme würde lediglich die artenreiche Bergwiese sein. Unabhängig davon ist kein weiterer Standort in der Gemarkung zu finden, der die Nutzungsvoraussetzungen für vergleichbare Sommer- und Winternutzungen ermöglichen könnte. Somit gilt für die zukünftige Entwicklung der Stadt Oberhof abzuwägen, ob eine Entwicklung mit Perspektiven erfolgen kann oder ob der derzeitige Status quo erhalten werden soll.

10.7 Ergänzende Angaben

Methodik Beschreibung, wie die Umweltprüfung vorgenommen wurde (Methodik), etwa im Hinblick auf die wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren, einschließlich etwaiger Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der erforderlichen Informationen (Anlage Nr. 3a)

Die Erstellung des Umweltberichtes erfolgt gemäß den Vorgaben des § 2a BauGB. Danach sind im Umweltbericht insbesondere der Ist-Zustand der Umwelt im Plangebiet, die zu erwartenden erheblichen Umweltauswirkungen durch die Planung sowie Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und zum Ausgleich von Beeinträchtigungen zu ermitteln und zu beschreiben. Für die Bestandsaufnahme und Bewertung des aktuellen Zustandes der Umwelt im Plangebiet wurden vorhandene Fachinformationssysteme und Karten ausgewertet sowie Geländebegehungen durchgeführt. Auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung besteht die Aufgabe des Flächennutzungsplanes darin, den Rahmen für den Ausgleich der durch ihn vorbereiteten Eingriffe abzustecken. Dadurch können Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in einem großräumig-funktionalen Zusammenhang betrachtet und eingebunden werden. Dies erfolgte mit der Erarbeitung einer überschlägigen Eingriffs-Ausgleichs- Bilanzierung (nach dem Thüringer Bilanzierungsmodell), die auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung weiter zu konkretisieren ist. Schließlich wurde darauf aufbauend eine „Konzeption für die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (Ausgleichsflächenkonzeption)“ festgelegt, die die potentiellen Kompensationsmaß- nahmen für die geplanten Eingriffsvorhaben enthält.

Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der geforderten Angaben Zu begrüßen ist bei der Erarbeitung eines Flächennutzungsplanes das Vorhandensein eines Land- schaftsplanes. Dieser liegt für die Gemarkung Oberhof vor, allerdings birgt das Alter des Landschafts- planes Probleme, da sein Erstellungszeitraum ca. 23 Jahre zurückliegt (IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONS- KUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE, „Landschaftsplan Steinbach-Hallenberg“; Hemhofen-Zeckern). Da auch keine Fortschreibung erfolgt ist bzw. in naher Zukunft geplant ist, sind die dort getätigten Aus- sagen bzw. Festlegungen zu prüfen und zu verifizieren, vor allem in Bezug auf die „Maßnahmen- und Entwicklungskonzeption“, deren Festlegungen in den Flächennutzungsplan einfließen und eigentlich eine Planungshilfe darstellen sollen.

10.8 Monitoring Die geplanten Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchführung des Bauleitplanes auf die Umwelt (Anlage Nr. 3b)

Nach § 4c BauGB ist es Aufgabe der Kommunen, die erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchführung der Bauleitpläne eintreten, zu überwachen, um vor allem unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen frühzeitig zu ermitteln und ggf. geeignete Abhilfemaßnahmen ergreifen zu können. Da der Flächennutzungsplan im Wesentlichen durch die Realisierung von Bebauungsplänen durchgeführt wird, ist es sinnvoll auch das Monitoring für die einzelnen Flächenausweisungen anhand der detaillierteren Wirkungsprognosen der Umweltprüfungen auf Bebauungsplanebene durchzuführen (Abschichtung). Das Monitoring für den Flächennutzungsplan erfolgt dann mittels Vergleich der Überwachungsergebnisse für die Bebauungspläne mit den Prognosen des vorliegenden Umweltberichts und liefert dadurch u.a. Er- kenntnisse für die Gestaltung zukünftiger Planungsprozesse. Außerdem ist die Beurteilung von Auswir- kungen, die erst im Zusammenhang mit anderen Vorhaben erheblich werden (kumulative Auswirkungen), auf dieser Ebene am effektivsten möglich.

______134 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl 10.9 Zusammenfassung Allgemein verständliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben nach dieser Anlage (Anlage Nr. 3c)

Der Flächennutzungsplan der Stadt Oberhof hat zum Ziel, Wohn-, Misch-, Sonder-, Gemeinbedarfs- und Grünflächen für die voraussichtliche Entwicklung Stadt in ausreichender Größe und in der nach heutigen städtebaulichen Gesichtspunkten notwendigen Qualität bereit zu stellen. Darüber hinaus werden im für groß Ereignisse weitere Verkehrsflächen berücksichtigt. Konkret werden im Flächennutzungsplan ca. 57,25 ha neue Flächen ausgewiesen, davon ca. 1,47 ha Wohnbauflächen, 4,23 ha gemischte Bauflächen, 24,79 ha Sonderbauflächen, 0,23 ha Gemeinbedarfsflächen, 1,88 ha Verkehrsflächen und 24,65 ha Grünflächen. Im vorliegenden Umweltbericht werden die für die Umweltprüfung ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes dargestellt. Beschrieben und bewertet werden die voraussichtlich erheblichen Aus- wirkungen des Plans und seiner Bauflächen auf die Schutzgüter Mensch, Kultur- und Sachgüter, Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie auf die Landschaft und die biologische Vielfalt. Die geplanten Bauflächen werden einzeln betrachtet und hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen auf die zu betrachtenden Schutzgüter in den Stufen sehr gering, gering, mittel, hoch und sehr hoch bewertet (vgl. Pkt. 9.2 der Begründung – Gebietsausweisungen Planungen). Die Einzelprüfungen kommen zu dem Ergebnis, dass die Planungen, bei Beachtung der jeweiligen Hinweise zur Vermeidung und vorbehaltlich der Ergebnisse vertiefter Untersuchungen im Rahmen der Abschichtung, ein mittleres bis hohes Konfliktpotenzial aufweisen. Zum Ausgleich nicht vermeidbarer Eingriffstatbestände ist eine Ausgleichsflächenkonzeption erarbeitet worden, die sich zum einen aus eruierten Maßnahmen der Stadt Oberhof und des Thüringen Forst zusammensetzt sowie zum anderen aus dem vorliegenden Landschaftsplan „Steinbach-Hallenberg“ abgeleitet wurden. Damit wird die Eingriffskompensation für die nachfolgende Planungsebene vorbereitet. Eine Untersuchung von alternativen Standorten kann aufgrund der speziellen Situation von Oberhof nicht wie sonst üblich erfolgen. Dies kann auf die geringe Siedlungsfläche der Stadt, die nahezu für die gesamte Gemarkung gleichlautenden Konflikte (Wald, Trinkwasserschutz) sowie auf die speziellen Nutzungsanforderungen zurückgeführt werden.

11 Quellenverzeichnis Liste der Quellen, die für die Begründung/Umweltbericht enthaltenen Beschreibungen und Bewertungen herangezogen wurden

Internetportale . Geoproxy Thüringen http://www.geoproxy.geoportal-th.de/geoclient/control . Kartendienste des TLUBN (Schutzgebiete, Schutzgut Boden) http://antares.thueringen.de/cadenza/;jsessionid=0A3D469050F83A232751C06557E93973 http://antares.thueringen.de/cadenza/;jsessionid=2F089E01E3F3338C446F74C2A277517E . TLUBN - Umwelt regional (Schutzgut Wasser, Schutzgut Klima) http://www.tlug-jena.de/uw_raum/umweltregional/main.html

Andere Fachpläne . Regionalplan Südwestthüringen (RP-SW, ThürStAnz Nr. 19/2011, befindet sich aktuell im Änderungsverfahren – Entwurf liegt vor (Stand: 27.11.2018, Beschl.-Nr.: 06/371/2018). . IVL – INSTITUT FÜR VEGETATIONSKUNDE UND LANDSCHAFTSÖKOLOGIE: Landschaftsplan „Steinbach- Hallenberg“ (Hemhofen-Zeckern, 1997) Literatur . THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE: Potenzielle Natürliche Vegetation Thüringens. Schriftenreihe der TLUG Nr. 78; Jena, 2008. . THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE: Die Naturräume Thüringens. Naturschutz- report 21; Jena, 2004.

______135 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl Fachgutachten / Zuarbeiten . QUAAS STADTPLANER: „Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Oberhof“; Weimar 2020 – aktuell in Bearbeitung . LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH: „Bevölkerungsprognose Stadt Oberhof 2030; Erfurt August 2020 . LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH: „Wohnbauflächenprognose Stadt Oberhof 2030; Erfurt August 2020 . LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH: „Eingriffs-/Ausgleichsbilanzierung; Erfurt Oktober/Dezember 2020 . LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH: „Eingriffsprognose“; Erfurt Oktober/Dezember 2020 . BAURCONSULT + IFT FREIZEIT- UND TOURISMUSBERATUNG GMBH: „Ganzheitliches Entwicklungs- konzept für die Rennsteigstadt Oberhof“; Dezember 2006 . IPH KLAWONN.SELZER GMBH: „Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Oberhof“; Weimar März 2014

…...…………………………………………………………………………………………………………...... Ende der Begründung / Umweltbericht

______136 Begründung / Umweltbericht Flächennutzungsplan Stadt Oberhof Stand Oktober 2020 * Planungsbüro Kehrer & Horn - Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung - Platz der Deutschen Einheit 4 - 98527 Suhl

ANLAGEN

Anlage I Bevölkerungsprognose Stadt Oberhof 2030 (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH; August 2020)

Bevölkerungsprognose

Oberhof

IST-Daten 1) 2011 2015 2019 Bevölkerung am 31.12. 1576 1668 1650

Lebendgeborene 15 14 19

Gestorbene 18 12 7

Zuzüge 119 210 214

Fortzüge 119 208 176

Lebendgeborene (je 1.000 Einwohner) 9,5 8,4 11,5

Gestorbene (je 1.000 Einwohner) 11,4 7,2 4,2

Zuzüge (je 1.000 Einwohner) 75,5 125,9 129,7

Fortzüge (je 1.000 Einwohner) 75,5 124,7 106,7

Annahmen

Wert im Zieljahr der Prognose 2030 (aus Mittelwerten 2011 - 2019) je Jahr…

Lebendgeborene (je 1.000 Einwohner) 9,64

Gestorbene (je 1.000 Einwohner) 8,79

Zuzüge (je 1.000 Einwohner) 106,52

Fortzüge (je 1.000 Einwohner) 101,70

Ergebnisse Ex-Post-Daten Prognose-Daten 2011 2015 2019 2020 2025 2030 Lebendgeborene 15 14 19 16 16 17

Gestorbene 18 12 7 15 15 15

Zuzüge 119 210 214 176 181 186

Fortzüge 119 208 176 168 173 178

Bevölkerung am 31.12. 1.576 1.668 1.650 1.659 1.707 1.756

1) Quelle: TLS

Anlage II Wohnbauflächenprognose Stadt Oberhof 2030 (Quelle: LANDESENTWICKLUNGSGESELLSCHAFT THÜRINGEN MBH; Erfurt August 2020

Oberhof

IST-Werte 1) 31.12.2011 31.12.2019 Einwohner 1.576 1.650 Wohnbaufläche 3) k. A. 32,6 ha Baulücken innerhalb der Wohnbaufläche (in ha) 2,3 ha 2,3 ha

Brachflächen innerhalb der Wohnbaufläche (in ha) 9,5 ha 4,4 ha Anzahl Wohnfläche Anzahl Wohnfläche Wohnungen in Einfamilienhäusern 92 9.500 m² 96 10.200 m² Wohnungen in Zweifamilienhäusern 84 6.700 m² 84 6.600 m²

Wohnungen im Geschoßwohnungsbau (einschließlich Wohnheime) 792 50.900 m² 792 50.900 m² Wohnungen in Wohngebäuden 968 67.100 m² 972 67.700 m² Wohnungen in Nichtwohngebäuden* - 0 m² - 0 m² Wohnungen insgesamt 968 67.100 m² 972 67.700 m² Wohnfläche je Einwohner 42,6 m² 41,0 m² Geschoßfläche auf Wohnbauflächen 2) 89.914 m² 90.718 m² durchschnittliche GFZ auf Wohnbauflächen 2) k. A. 0,278

Entwicklungsannahmen Trend

Einwohner (Veränderung in %) 6,4%

Wohnfläche je Einwohner 50,0 m²

durchschnittlicher Wert für die städtebauliche Dichte auf Wohnbauflächen 0,295

Prognose 31.12.2030

Einwohner 1.756

Wohnfläche in Wohngebäuden 87.800 m²

Geschoßfläche auf Wohnbauflächen 117.700 m²

Wohnbauflächenbedarf 39,9 ha

davon auf Bestandsflächen 32,6 ha

davon auf Baulücken in ha 2,3 ha

davon auf Brachflächen in ha 4,4 ha

Neuausweisungen in ha 0,6

1) Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik 2) Berechnungen der LEG Thüringen 3) Erhebung des Büros Kehrer & Horn, Suhl, im Frühjahr 2020 * Annahme: Wohnungen und Wohnfläche in Nichtwohngebäuden bleiben künftig in etwa unverändert

Anlage III

Karte „Wanderwege“ NORDEN

M 1 : 20.000

Legende 15. Sonstige Planzeichen

Grenze des räumlichen Geltungsbereichs

16. Eigene Planzeichen

Hauptwanderweg

Wander- und Winterwanderweg

Loipen

-Rennsteig- (Höhenweg des Thüringer Waldes)

Karte "Wanderwege" (Anlage 3) Stand: Oktober 2020 *

* mit Aktualisierungen von Dezember 2020

Vorhabensträger: Stadt Oberhof

Verfasser: Planungsbüro Kehrer & Horn Freie Architekten für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung 98527 Suhl / Tel. 03681 35272 - 0 / Fax. 03681 35272-34