2221 Chemisches Zentralblatt.

1930 Band II. Nr. 15. 8. Oktober.

A. Allgemeine nnd physikalische Chemie. H. Lee Ward, Bas Lehren der Pliasenregel in Kursen fu r elementare physikalische Chemie. (Journ. chem. Education 7. 2100—14. Sept. 1930. St. Louis, Missouri, Washington Univ.) WRESCHNER. F. S. Mórtimer, Das Prinzip des Ldslichkeitsprodulctes im Unterricht. Darst. elementarer Anschauungsmethoden. (Journ. chem. Education 7. 2119—23. Sept. 1930. Bloomington, Illinois, Wesleyan Univ.) WRESCHNER. Willis A. Boughton, Ein Vorlesungsversuch uber Oberflachenspannung. Im Gegen- satz zu Hg benetzen komplexe fl. Amalgame reine Glasoberflachen u. bilden daran haftende Filme, die sofort zerstórt werden, wenn sie mit Saurelsgg. oder Sauredampfen in Beriihrung kommen. Zur Demonstration dieser Erscheinung wird ein Amalgam aus 10 g Lotmetall, 10 g W oO D schem Metali, 5 g Zn u. 180—250 g Hg empfohlen. (Journ. chem. Education 7. 2099. Sept. 1930. Cambridge, Massachusetts, H a r v a r d College.) WRESCHNER. C. C. Kiplinger, Ein improvisiertes Polarimeter. Anleitung zum Aufbau eine3 billigen Polarisationsapp. zu Demonstrationszwecken. Ais Polarisator dienen Glas- plattensatze, ais Analysator wird ein kleiner scliwarzer Spiegel verwendet. (Journ. chem. Education 7. 2174—76. Sept. 1930. West Liberty, West Virginia, Staatl. Lehrer College.) WRESCHNER. M. Marcus Kiley, Eine kurze und wirkungsvolle Demonstration der Stickstoff- bindung. Mit Hilfe eines Induktionsapp. wird ein elektr. Funken in einer dreihalsigen Glasflasche erzeugt. Die elektr. Leitungen werden durch zwei Halse der Flasche ge- fiihrt, der mittlere Flaschenhals dient zum Absaugen der Luft in ein mit W . gefiilltes Reagensglas. Die Bldg. von HN03 kann im W . schon nach wenigen Minuten nach- gewiesen werden. (Journ. chem. Education 7. 2167—68. Sept. 1930. Springfield, Massachusetts, Techn. High School.) W r e s c h n e r . Dorr M. Simer und Mary G. Brock, Eine Demonstration elektrischer Stickstoff- bindung fur die Hochschul-Chemie. Ein kleines Induktorium wird mit einer 6 Volt- Batterie u. einem Automobilziinder verbunden, der durch einen Gummistopfen im Halse einer grofien Glasflasche befestigt ist. Durch die iiberspringenden Funken bildet sich braunes NOa zuerst in der Nahe des Ziinders u. erfiillt dann die ganze Flasche. Beim Schiitteln mit W. verschwindet die braune Farbę u. HN03 kann nachgewiesen werden. (Journ. chem. Education 7. 2169. Sept. 1930. Decatur, Illinois, Senior High School.) WRESCHNER. L. F. Audrieth, Eine Einteilung der Yerhindungen von Wasserstoff und Stickstoff. Es werden homologe Reihen der N-H-Verbb. aufgestellt: N nHn u. N nIIn_„. N be- sitzt merkliche Selbstbindungsfahigkeit, aber nicht in dem Ma Be wie C. Im Gegensatz zu den KW-stoffen sind die N-H-Verbb. unstabil, auch ihre organ. Substitutionsprodd. zersetzen sich schnell. Nach den bisherigen Vers.-Ergebnissen scheinen Ketten mit mehr ais 8 N nicht Torzukommen. Die einzelnen Glieder der homologen N-H-Reihen sind untereinander sehr verschieden u. viel starker reaktionsfahig ais die KW-stoffe. (.Journ. ćhem. Education 7. 2055—62. Sept. 1930. Urbana, Illinois, Uniy.) W RESCn. C- Pauline Burt, Die Bezeichnung von Valenz und Ionen durch Ehktronenzeichen. An Stelle der + u. —, die die Ladung eines Ions bezeichnen, soli nach Vorschlag des \ f. die Zahl der Elektronen angegeben werden, die das betreffende Atom yerloren oder aufgenommen hat; also z. B. HC1 — >■ H + Cl. (Journ. chem. Education 7. 2124 26. fżept. 1930. Ńorthampton, Massachusetts, Smith College.) W r e s c h n e r . W. Herz, Li, : - r-hung und Molekelraum bei krystalłisierten Salzen. (Vgl. C. 1930. II- 1991.) Bei einer At ..u! binilrer, regular krystallisierender Salze (Haloide) wurden die durch Summation der Ionenvoll. erhaltenen Voll. Vi mit den aus den Brechungs- X II. 2. 142 2222 A . A l l g e m e in e d n d peysikalische C h e m ie . 1930. II.

ąuotientcn berechneten Mol.-Raumen Fn verglichcn. Die F„-Werte sind stets kleiner ais die F,-,’was mit don friiheren Erfahrungen iiber Raumerfullungszahlen ubereinstimmt. Bei den iihnlichen Salzen, die hier behandelfc wurden, sind die Quotienten V J Vn nicht sehr yoneinander yerschieden. (Ztschr. anorgan. allg. Chemie 191. 320—21. 19/8. 1930. Breslau, Univ.) " WRESCHNER. Gerhart Jander und August Winkel. Untersuchungen iiber die Verwendbarkeit des Diffusionskoeffizienten zur Bestimmung des Molekulargewichts von lonen mit be- soiul er er Ber ii cksi chligung der Verhćillnisse iii den wiisserigen Losungen amphoterer Oxyd- hydrale. In Fortfiihrung friiherer Unterss. (C. 1930. II. 1354) diskutieren Vff. die Ver- wendbarkeit des Diffusionskoeffizienten D zur Best. des Mol.-Gewichtes von lonen. Zunaehst wird der EinfluB von Verdiinnung, Temp. u. Zahigkeit des Losungsm. unter- sucht. Das Diffusionsyermogen der einwertigen Kationen K u . Tl u. des zweiwertigen Ba-Ions ist von verd. Lsgg. bis zu 0,1-n. Lsg. prakt. konstant; bei LiCl ist die Diffusion infolge Komplexbldg. u. Dissoziation stark von der Verdunnung abhangig. Der Temp.- Koeffizient betragt bei den starken Elektrolyten + 2,6% pro Grad Temp.-Erhókung. Weiter wird der EinfluB der Ladung auf D eines Ions untersucht; es zeigt sieh, daB der EinfluB der Ladung sehr groB ist, u. daB die Begel von H e v e s y (Physikal. Ztschr. 14 [1902]. 49) nur in besonderen Fallen die Verhaltnisse richtig wiedergibt. — Zur Berechnung der Mol.-Gew. ahnlieher Stoffe yerwenden Vff. in Anlehnung an R i e c k e (Ztschr. physikal.Chem. 6 [1890]. 564) die Beziehung, D1 1/M x = D* Y (31 = Mol.- Gew.) in der Annahme, daB die mittlere freie Weglange bei ahtilichen Stoffen gleich ist. D y M ist fur ahnliche Stoffe tatsachlich befriedigend gleich groB, wie fiir einige Alkohole, Elektrolyte u. organ. Sauren nachgewiesen wird. Eingehender werden die Verhaltnisse bei einigen sehwachen anorgan. Elektrolyten, die zur Aggregation neigen, erórtert. Bei den Alkalimolybdaten ergibt sieh in Obereinstimmung mit den Ergebnissen anderer Methoden (C. 1930. I. 2377) aus der Best. des Diffusionskoeffizienten, daB bei allmahlicher Ansauerung der wss. Lsg. im Gebiet von pn = 14 bis 6,2 die einfaeli molekularen Anionen der n. Molybdate (M2Mo04,aq.) bestandig sind, zwisehen 6,2 u. 4,6 bestehen dann Anionen einer Trimolybdiinsaure, zwisehen 4,5 u. 1,6 solche einer Hexamolybdansaure u. schlieBlich zwisehen 1,6 u. 0,9 die einer Dodekamolybdan- saure. Vor dem isoelektr. Punkt kommen noch Anionen einer 24-fach aggregierten Molybdiinsaure vor. Bei Molybdansaure (u. aueh bei Wolframsaure) ist bei einem bestimmten pn immer nur eine Anionenart existenzfahig; bei Anderung des pn iiber einen bestimmten Betrag wandelt sieh die jeweils yorliegende Anionenart prakt. quanti- tatiy in die niichst hoher oder niedriger molekulare Anionenart um. Anders liegen die Verhaltnisse bei Fe(C10,1)3 in wss. Lsg. Hier sind keine deutlich abgegrenzten Gebiete des pn zu erkennen, in denen nur eine ganz bestimmte Art von Polybasen existenz- fahig ist. Im sauren Gebiet liegt einfach molekular verteiltes Fe(C104)3 vor, mit gróBerem Ph setzt sofort Aggregation der durch die Hydrolyse gebildeten bas. ]?rodd. ein; je groBer der pn wird, um so bas. werden die Hydrolysenprodd., um so hoher auch die Aggregation. Bei ph etwa = 4 fallt schlieBlich Goethit FeO(OH) aus; die letzte inder Lsg. bcstiindige isopolybas. Fe-Verb. hat ein mittleres Mol.-Gew. yon 5000—6000. Es esistiert eine kontinuierliclie Reihe immer hoher molekularer Verbb. von dem ein­ fach molekularen Fe(C104)3 zu der letzten sehr hocli molekularen Polybase des Fe:i+. Wahrscheinlich erfolgt der Aggregationsmechanismus bei den niedrigmolekularen Verbb. in anderer Weise wie bei den hochmolekularen. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. A. 149. 97—122. Jirni 1930. Gottingen, Allgem. Chem. Univ.-Labor., Anorgan. Abt.) L o r . J. Tirmnermans, Die Erstarrung von Losungen ais UntersuchungsmeOtode der reinen Chemie. III. Die Erstarrungsk-urre von Mischungen optisch aktiver Subsianzen der Camphergruppe. (VgL. C. 1927. II. 1427.) Vf. untersuchte den Verlauf der Er- storrungskurven von Gemischen opt.-akt. Substanzen der Terpen- u. Camphergruppe. Bei der Mischung zweier opt. Antipoden derselben Substanz entstelit eine racem. oder pseudoracem. Kombination, die durch einen ausgezeichneten Punkt der Erstarrungs- kurye angezeigt wird. Bei der Mischung zweier yerschiedener opt.-akt. Substanzen entsteht im allgemeinen eine Reihe von Mischkrystallen oder ein Eutektieum; der Verlauf der Erstarrungskurve eines solehen Gemisches zweier Stoffe A u. B ist un- abhangig davon, ob B in der d-, l- oder r-Form zugesetzt wird. (Buli. Soc. chim. Belg. 39. 239—51. Juni 1930. Briissel, Univ.) W r e s c h n e r . Rowland Marcus Woodman, Eine einfache H-ypothe.se iiber dem, Verteilungsgrad in temdren fliissigen Systemen. (Vgl. C. 1930. II. 1817.) Der Yerteilungsgrad der 1930. II. A. Allgemeine und physikalische Chemik. 2223

Systeme: W.-Essigsaure-Benzin, W.-Essigsaure-Tohtol, W.-A.-A., W.-Essigsaure-Chlf., W.-Pyridin-Benzin bei 18 bzw. 25° wird bestimmt u. in Parallele gesetzt zu der Ver- teilung eines festen Stoffes zwischen zwei nicht miteinander mischbaren Fil. Emo mathemat. Korrektion fur dic vergroBerte Mischbarkeit der anfangs nicht miteinander mischbaren Fil. bei Zusatz von in beiden 1. Fil. sind angegeben. (Chera. News 140. 17—22. 10/1.1930.) A s c h e r m a n n . A. Pinkus, Die chemische Aktivitat der Substanzen in sialu nascendi. Zusammen- fassende histor. Darst. der experimentellen Erfahrungen u. Theorien iiber die be- sondere Aktivitat frisch gebildeter Substanzen. Nach der vom Vf. vertretenen Theorie bilden sich im Laufe der chem. Umwandlung zuerst Mol.- oder Atomionen, die durch Elektronenaustausch der reagierenden Moll. entstehen. (Buli. Soe. ehim. Belg. 39. 271—86. Juni 1930. Briissel, Univ.) W r e s c Hn e r . J. Booy, tlber explosive Oasreaktionen. I. Theoret. Unterss. im AnschluB an die Arbeiten von J o r is s e n (vgl. C. 1922. I. 1063) iiber den Grenzdruck bei der Aut- oxydation von P. (Ree. Trav. chim. Pays-Bas 49. 866—75. 15/7. 1930. Leiden, Univ.) W r e s c h n e r . W. Jost, Uber den Platzicechselmechanismus in festen Kórpern. Die Diffusion von Go Id in Silber. Zur Entscheidung der Frage, ob der Platzwechsel in festen Kórpern ein Gittereffekt ist oder ob er von Grenzflachen bzw. ,,Lockerstellen“ mei-klich beein- fluBt wird, wurde die Diffusionsgeschwindigkeit von Au in Ag in Abhiingigkeit von der Temp. u. der Schichtdicke gemessen. Der Nachweis der Diffusion erfolgte durch Einw. von (NH4)2S, welches eine Schwarzung des Ag bis zu einem Au-Geh. von 6 Mol.-°/0 hervorruft. Die Diffusionskonstante ist durch eine einfache Exponential- funktion iiber einen Bereich von 700° darstellbar, wobei sich die Diffusionsgeschwindig­ keit von der Schichtdicke ais unabhiingig erweist. Nach den SlIEKALSchen Vorstellungen hatte in der diinnsten vom Vf. untersuchten Schicht die Homogenisierungsgeschwindig- keit um 7 Zehnerpotenzen kleiner gefunden werden miissen, so daB die Resultate der Verss. nur so gedeutet werden kónnen, daB alle Teilchen gleichwcrtig sind, daB der Platzwechsel also ein Gittereffekt ist. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. B. 9. 73—82. Juli 1930. Hannover, Techn. Hochschule. Inst. fur Physikal. Chem.) K l e v e r . Friedrich Rinne und Wolfgang Riezler. Ober die PlastizilM von Steinsalz, Brom- silber und Jodsilber bei wechselnden Temperalurcn. Es wurde fur Steinsalz, AgBr, a- u. (3-AgJ die Plastizitiit in Abhiingigkeit von der Temp. mittels der LUDWIKschen Kugeldruckprobe bestimmt. Der Radius r des Eindrucks, welcher von dem auf- gepreBten Stahlkegel in den Krystallen bzw. Pulverpastillen erzeugt wird, hiingt linear vom Logarithmus der PreBdauer ab. Der Differentialąuotient d r/d (lg t) ist propor- tional ep'1', wobei b eine Materialkonstante ist. Um eine allgemeine Formel fiir den Eindrucksradius in Abhangigkeit von Zeit u. Temp. aufzustellen, miissen 5 Material- konstanten verwandt werden. (Ztschr. Pliysik 63. 752—59. 7/8. 1930. Freiburg i. Br., Miner. u. Physik.-Chem. Inst.) “ L e s z y n s k i. J, Weerts, Dynamische und slalische Zugversuche an Aluminiumeinzelkrystallen. Der Vf. stellt nach dem Rekryst»llisationsverf. Al-Einkrystalle von hoher Reinheit her u. priift sie in dynam. u. stat. Zugverss. Die Orientierung der Einkrystalle er- mittelt er durch Anatzen der Wurfelflache u. Bestimmen der Lage derselben (auf opt. Wege) in bezug auf die Zylinderachse (C. 1928- II. 1739). Die Einzelheiten der Ein- richtung fiir dynam. u. stat. Verss. werden besprochen. Nach den Verss. wird wieder die Orientierung bestimmt. Diese Ausmessung der Endorientierung einer Anzahl zerrissener Kiystalle ergibt in tlbereinstimmung mit den Ergebnissen von T a y l o r u. E la m , daB ihre piast. Verformung stets in einem Gleiten diinner Schiehten auf Oktaederflilehen in Richtung von Oktaederkanten, unter gleichzeitigem Drehen des Krystallgitters gegeniiber der festgehaltenen Stabachse, vor sich geht. Im allgemeinen ist das Gleitsystem wirksam, in dessen Gleitflache die in der Gleitrichtung gemessene Komponente der Sehubspannung den groBten Wert hat. Es wird auch eine Gleitung, die abwechselnd auf zwei Systemen erfolgt, beobachtet u. besprochen. — Die bei den Verss. ermittelten Werte werden zu Zugspannungs-Dehnungslinien verwendet; diese zeigen eine starkę Streuung; die daraus berechneten Schubspannungs-Abgleitungs- linien (v. G oler u. Sa c h s , C. 1 9 2 7 .1. 2160) fallen aber fiir die Mehrzahl der Krystalle annahemd zuaar.iraen; die d.avon abweichenden Krystalle haben besondere Anfangs- orientierung. Die die nur einen Teil der moglichen Orientierungen umfassen, geben keine endgiiltigc Bestatigung der Schubspannungshypothese, nach der durch- weg eine einzige Schubspannungs-Abgleitungslinie fiir gleichartige Krystolle aller 142* 2224 A . A l l g e m e in e u n d physikalische C h e m ie . 1930. II. móglichen Orientierungen gelten soli. — Die FlieBgrenze der Al-Einkrystalle zeichnet sieli in den Schaulinien deutlich ab. — Die techn. Zugfestigkeit der Krystalle ist dureli- weg urn so gróBer, je niiher die Anfangsorientiemng der Oktaedereeke des Lagen- dreieeks ist. Die Delinung streut stark. — Der Vf. fiihrt aueh Verss. an polykrystal- linen Drali ten desselben Materials aus; die Zugfestigkeit dieser Drahte ist gróBer ais die der Einzelkrystalle, ihre Dehnung jedoch erheblich geringer. — Weiter wird der der EinfluB der Vers.-Geschwindigkeit ermittelt an der yerhaltnismaBigen Erhóhung der Zugspannungen bei dynam. Verss. gegeniiber den bei stat. Verss. gefundenen; Einzelkrystalle u. Vielkrystallproben verhalten sich bierbei ganz ahnlioh. (Forschungs- arbb. Gebiete d. Ingenieurwcsens 1929. Nr. 323. 20 Seiten. Festigkeitslabor. d. Techn. Hochscliule. Berlin. Sep.) F a b e r . E. Scłunid und G. Wassermann, tJber die Walztexturen he.xagona.ler Metalle. Die Vff. bestimmen die Walztextur von Zn u. Mg mit Róntgenstrahlen. Das Ergebnis wird m it Hilfe von Polfiguren der Basis besehrieben. Sie finden, daB bei Zn die haufigste Krystallitlage die ist, bei der die Basisnormale (hexagonale Achse) in der Ebene: Folien- normale-Walzrichtung liegt u. mit der Foliennormalen einen Winkel von 20° bildet. Bei Mg fallt die haufigste Lage der hesagonalen Achse mit den Foliennormalen zusammen. Der groBe Unterschied in den Walztexturen dieser beiden hexagonalen Metalle wird auf die verschicdene Bedeutung der mechan. Zwillungsbldg. in den beiden Fallen zu- ruckgefuhrt; grundlegend hierfur ist das yersehiedene Achsenverhaltnis a : c der beiden Metalle. — Durch yorlaufige Verss. konnen die Vff. eine Inhomogenitat der Walz- textur in einem Zinkblech nachweisen. (Metali-Wirtschaft 9. 698—702. 22/8. 1930.) F a . Charles H. Stone, Einige Krystallisationsversuche. Beselireibung einiger Kry* stallisationen beim Abkiihlen h. Lsgg. (Journ. chem. Education 7. 2170—71. Sept. 1930. Boston, Massaohusetts, Engl. High School.) WRESCHNER. Ernest Sydney Hedges, Die Einicirkung von Salpetersdure auf Metalle. Die Auf- lósungsgeschwindigkeit von Ć’jt-Blech in verd. H N 03 bei 30° wird durch Rotation des Blechs stark herabgesetzt, indem ein bei der Rk. entstehender akt. Katalysator (HNO„) dauernd von der Oberflache weggewaschen wird. Ggw. yon Cu(N03)2 besclileunigt die Auflosung nicht. Ag verhalt sich wie Cu, wahrend die Auflósung von Sn, Zn u. Mg in verd. HN03 durch Rotation des Metalls gesteigert u. durch HN02 nicht besclileunigt wird. In mit Hamstoff gesatt. konz. HNO:l ist Cu 11., in yerd. Lsgg. Auflósung bei sehwachem Erwarmen; ahnliches Verh. bei Zusatz von H202 oder KMn04 statt Harn- stoff. Diese Reagenzien-scheinen daher im allgemeinen HN02 weniger wirksam zu entfernen ais rasches Riiliren. Erhebliche Herabsetzung der Auflósungsgesehwindigkeit von Cu in konz. HN03 durch sehr schnelle Rotation, wobei sieli das Cu mit einer schwarzen Haut iiberzieht u. passiy wird, so daB es sich nachher auch im ruhenden Zustand nur sehr langsam lóst. Eine rotierende Cu-Anodę wird in yerd. HN03 langsamer gel. ais eine ruhende; die rotierende Elektrode ist um 0,16 Volt edler ais die ruhende. In bezug auf das Verh. gegen HN03 zerfallen die Metalle in 2 Gruppen. Die elektro- negativen Metalle yerdrangen H, der die HN03 zu Stickstoffoxyden u. manchmal zu NH3 u . Hydroxylamin red. Bei den elektropositiyen Metallen entsteht zunachst Metalloxyd u. HN02; zu Anfang der Einw. von HN03 auf Cu enthalt die Lsg. neben Cu(N03)2 C u (N 0 2)2, das sich teilweise unter Entw. von Stickstoffoxyden zers. CuO- Praparate verschiedener Herst. besitzen eine betrachtlich yerscliiedene Losungs- geschwindigkeit in yerd. HN03; gewisse Formen konnen wohl geniigend widerstands- fiihig sein, um einen schwach schiitzenden Oberflachenfilm zugeben. HN02 ,,aktiviert“ das Cu, yielleicht ebenso wie Cl'-Ionen passiyes Fe. (Journ. chem. Soc., London 1930. 561—69. Marz. London, Univ.) K r u g e r . E. Frizman, U ber Pa lladiumimssersloff und seine kaialyłische Wirkung. Zu- sammenfassender Vortrag iiber die Palladiumwasserstoffkatalyse. Die katalyt. Wirk- samkeit des Palladiumwasserstoffs ist dem Metali zuzuschreiben, u. die Wasserstoff- q,ktiyierung ist durch seine Ab- oder Adsorption am Metali unter Bldg. eines meta- stabilen Wasserstoffisomers (Modifikation mit anderem Energieinhalt) u. intermediarer labiler Verbb. mit dem Metali yerursacht. Die Wasserstoffadsorption ist yon maB- gebender Bedeutung bei der Reduktionskatalyse. Sie ist nach Vf. von dem Ubergang des Wasserstoffs in den metali. Zustand begleitet. Bei der Diffusion oder Oeclusion, die einer Auflósung im Metali gleiehzusetzen sind, befindet sich der Wasserstoff im atomaren Zustande, was dadureh bestatigt wird, daB die Loslichkeit der Quadrat- wurzel aus der D. proportional ist, daB die Loslichkeit yon elektrolyt. erzeugtem Wasserstoff grófier ist ais diejenige von H2-Gas usw. Gleichzeitig mit der Auflósung 1930. II. A,. Atom struktur. Radiochemie. Photochemie. 2225 gehfc der SolvatationsprozeB vor sieli, der zur Bldg. instabiler Verbb. des Lósungsm. (Metali) mit dem Gas fiahrt (Hydridbldg.). In Pd-Verbb. (Pd2H, Pd3H2 usw.) hat Wasserstoff eine ungewóhnliche Valenz, was aber durch die Annahme seines tlbor- ganges in metali. Zustand erklarlich ist. Die metali. Hydride MexHy sind den metall- organ. Verbb. MeR analog, u. die letzteren kónnen ais Deriw. der Hydride bezeiełmet werden, in denen das H-Atom dureli ein Radikal ersetzt wurde. Die leielite Zersetz- barkeit dieser Verbb. sowie ihre Additionsfiihigkeit in bezug auf Radikale u. H-Atome bedingt ihre groBe Bedeutung in der organ. Synthese u. Reduktionskatalyse. Die Ggw. von Sauerstoff oder anderen Bestandteilen im System H2-Pd kann die Oberflachen- aktiyierung des Metalls, die Anregung von EKK., PolariBationserscheinungen usw. heryorrufen. Im System Wasserstoff-Pd kann der Wasserstoff in atomarem Zustande, in statu naseendi, in metastabiler Form, ais Proton, Elektron u. łon yorhanden sein. Die relativcn Mengen der einzelnen Pormen sind von den jeweiligen Bedingungen ab- hangig. — Die vorhandeno Literatur, insbesondere die Arbeiten von PANETH, werden cingehcnd beriicksichtigt. (Journ. angew. Chem. [russ.: Shurnal prikladnoi Chimii] 3. 455—500. 1930.) ______G u r ia n .

Wilhelm H. Weslphahl, Physik. Ein Lehrbuch f. Studierendo an d. Universitaten u. tcelin. Hochschulcn. 2. Aufl. Berlin: J. Springer 1930. (XVI, 571 S.) 4°. Łw. M. 19.80. A v Atomstruktur. Radlochemle. Photochemie. G. W. Kellner, Zwei Bemerkungen zu meiner Arbeit „Die KamalHut in der Q.uaiUenniechanik. / / “. (Vgl. C. 1930.1. 2352.) (Ztschr. Physik 64. 147—50. 14/8. 1930. Berlin, Inst. f. theoret. Physik. d. Univ.) L e z s y n s k i. K. C. Kar, Die WeUenslatistik. (Vgl. C. 1930. II. 1032.) (Ztschr. Physik 64. 75—80. 14/8. 1930. Caleutta, Physieal L ab ., Presid. Coli.) L e s z y n s k i. Alpheus W. Smith, Das Versagen einer Antithese zwischen Materie und Energie. Yortrag iiber Elektronen- u. Quantentheorie. (Journ. chem. Edueation 7. 2094—99. Sept. 1930. Columbus, Ohio, Univ.) W r e s c h n e r . Fritz Sauter, Losung der Diracschen Oleichungen óhne Spezialisierung der Dirac- sclien Operatoren. (Ztschr. Physik 63. 803—14. 7/8. 1930. z. Z. Munchen.) L e s z . W. Alexandrow, Uber eine neue Form der qua-si-clektromagne.tische.il Glcichungen der Wellenmechanik. (Ztschr. Physik 64. 135— 46. 14/8. 1930. Zurich.) L e s z y n s k i. G. Gentile, Wechselmrkung zwischen einem H- und einem He-Atom und zwischcn lle-Atomen. Es wird nach der HEiTLER-Ł0ND0Nschen Theorie die Wechselwirkungs- cnergie zwischen H-He- u. 2 He-Atomen im Grundzustand bcrcchnet, u. es wird eine Methode zur Berechnung der Polarisationsk raf te gegeben. (Ztschr. Physik 63. 795 bis 802. 7/8. 1930. Leipzig, Inst. f. Theor. Physik.) L e s z y n s k i. R. D. Kleeman, MóglicheElektroneneigenschaften. (Vgl. C. 1930.1 .1426.) (Ztschr. Physik 63. 859—63. 7/8. 1930. Schenectady, N. Y.) L e s z y n s k i. H. Pose, tlber die diskreten lieichweitengruppen der H-Teilćhen aus Aluminium. 1. Abhangigkcit der Ausbeutc und Energie der IJ-Teilchen von der Primarenergie. (Vgl. G. 1930. II. 1496.) Durch Verscharfung der Winkelbedingungen fiir Primar- u. Sekun- darstrahl gelang es, die Reichweiten der bereits friiher (vgl. C. 1929. II. 1625) fest- gestclltcn drei Gruppen der Atomtriimmer aus Al sicherer festzulegen. Die drei Reich- weitegruppen der H-Teilchen yerhalten sich bei Yariation der Primarenergie yerschieden. Die kiirzeste Gruppe wurde von a-Teilchen aller Reichweiten erzeugt u. ihre Reich- weite u. Ausbeute anderte sich im Sinne der Primarenergie. Die beiden weiter reichenden Gruppen wurden jede nur von einer bestimmten Primarreichweite erzeugt, bei gróBeren u. kleineren Reichweiten tratendiese Gruppen nicht auf (vgl.C. 1930. II. 1496). Quanten- theoret. laBt sich das Verh. der ersten Gruppe ais n. Eindringen eines a-Teilchens in den Kem unter Befreiung eines Protons erklaren, das der zweiten Gruppe ais Resonanz- effekt zwischen den DE BROGLIEschen Wellen des a-Teilchens u. einer Kerneigen- schwmgung. (Ztschr. Physik 64. 1—21. 14/8. 1930. Halle, Inst. f. Experimentalphysik d. Umv.) L e s z y n s k i. Guido Beck, Zur Theorie der AUymzertrummervng. (Vgl. C. 1930. II. 690.) TJnters. der zwei Arten yon Quantenprozessen, die nach den experimentellen Befunden von P0S E (y°rst. R : die Atomzertriimmerung maBgebend sind. (Ztschr. Physik 64. 33. 14/8. 1930. jIg, Inst. f. theor. Physik d. Univ.) LESZYNSKI. Herrick L. Johnston, Sytnmetrischer und antisymmetrisdi.tr Wasserstoff. Yortrag 2226 Ax. A tom strcktur. Kadiochemie. Photochemie. 1930. II. iiberdie Unterss. von BONHOEFFER u. HARTECK an Para- u. Orthowasserstoff. (Journ. ohem. Education 7. 2030—34. Sept. 1930. Columbus, Ohio. Univ.) W r e s c h n e r . Egil A. Hylleraas. Wellenmechanische Berechnuny der Gitlerenergie und der Oitter- konstante des Lithiumhydrids. (Vgl. C. 1930. II. 3402.) E s wird das Vielelektronen- problem des LiH-Gitters auf rein atomtheoret. Grundlage unter Beriicksichtigung der richtigen Symmetriecigg. der Eigenfunktion behandelt. Es ergeben sich folgende Wertc fur die Gitterenergie u. Gitterkonstante: U = 219 kcal/Moi., a = 4,42 A {empir. Werte: U — (217±7) kcal/Moi., a = 4,10 A). Die Beziehungen zu den Arbeiten von U n so ld (C. 1927. II. 2260) u. B ru c k (C. 1929. I. 601) werden ein- gehend diskutiert. (Ztschr. Physik 63. 771—94. 7/8. 1930. Oslo, Fysisk. Inst.) L e s z . R. O. Herzog und O. Kratky, Geometrisclies Scliema der Molekule, mit Bau- gruppenperiodizitat. Vff. versuchen, rein schemat, samtliehe geometr. Moglichkeiten des Aufbaues eines STAUDiNGERschen Makromol. {= Sum m ę aller, lediglich dureh Hauptvalenzen zusammengehaltenen Teile eines Atoinkomplexes) zu erfassen, um so die Grundlage fur eine spatere Nomenklatur zu geben. Zu diesem Zweck wurden die 3 Begriffe: Baugruppe, Baugruppenrumpf u. Bindegruppe ais Elemente eines der- artigen Gebildes eingefiihrt, dereń Bedeutung aus folgender Formel ersichtlich isfc: Baugruppe ...... NH-CH2-CO NH • CHa • CHa • CÓ NH ...... Bindę- Bau- Binde­ gruppe gruppenrumpf gruppe Die zunachst gegebenen 3 Arten von Makromoll., die 1-, 2- u. 3-dimensionalen, fiihren Vff. alle auf die erste zuriick, da sich die hóheren Moll. stets in eine Reihe sich kreuzender Hauptvalenzketten zerlegen lassen, die wiederum in primare u. sekundare eingeteilt werden kónnen. Fur diese 1-dimensionalen Makromoll. stellen Vff. dann samtliehe Aufbaumoglichkeiten aus den oben angegebenen 3 Elementen zusammen. Die Kombination dieser Fiille zu 2- u. 3-dimensionalen Gebilden ergibt dann das ge- wunschte Schema, das jedoch nicht niiher entwiekelt wird. — SchlieBlich deuten Yff. noch auf eine letzte, zunachst rein geometr. Erweiterung dieses Schemas hin, die durch den Ersatz einiger Hauptvalenzen durch Nebenvalenzen, oder durch andere koordinative Gruppierungen gegeben ist. Inwieweit ihr jedoch reale Existenz zukommt, ist noch nicht erwiesen. (Naturwiss. 18. 732—34. 15/8. 1930. Berlin-Dahlem, Kaisei’-Wilhelm- Inst. f. Faserstoffchemie.) K l a g e s . Linus Pauling, Die Struktur einiger )Natrium- wul Calciumalumosilicate. Dic elektrostat. Valenzregel fiir Krystallstrukturen erfordert, daB Aluminium in Alkali- Aluminiumsilicaten eher die Koordinationszahl 4 ais 6 hat, daB also Al-Tetraeder entsprechend den Si-Tetraedern vorlianden sind. Im kub. Sodalilh Na,Al3Si30 12Cl sind Al- u. Si-Tetraeder mit den Abstanden Si—O = 1,60 A u. Al—O = 1,74 A ge- funden worden. Sie sind so zusammengefugt, daB jede Ecke vier Tetraedern angehort, wobei sich Al u. Si abwechseln. Laue- u. Schwenkaufnahmen am rhomb. Natrolilh, Na2Al2Si3O10-2 H20, ergeben eine Einheitszelle mit a — 18,94 A, b ~ 18,62 A, c = 6,58 A u. 8 Moll. Raumgruppe C182l). Das Gitter wird aufgebaut durch verbundene Tetraeder, bei gleichartigen Tetradern ware die Symmetric tetragonal. Durch Ein- fiigung des etwas gróBeren Al tritt Yerminderung zur rhomb. ein. Entlang [001] durch- ziehen Kanale das Gitter, die groB genug sind, um die zeolith. Eigg. zu erklaren. Der monokline Skolezit, CaAl2Si30 1#' 3 H 20 zeigt ahnlichen Auf bau. Die SjTnmetrie- minderung tritt ein durch Ersetzung von 2 Na+ durch 1 Ca++ + H20. Die Ska-/x>lithc haben ein tetragonales kórperzentriertes Gitter mit a — 12,27 A u. c — 7,66 A. Raum­ gruppe C3ih , Cb4 oder jS24. Dic Struktur wird wieder aus verbundenen Al- u. Si- Tetraedern aufgebaut. Es sind zwei groBe Hohlraume vorhanden, die durch die CI, S04, C03-Gruppe u. die Na oder Ca besetzt sind. Davynit u. Cancrinit zeigen den Ring von 6 Tetraedern, der im Beryli gefunden wurde. Die physikal. Eigg. dieser Krystall- arten werden durch das tetraedr. Grundgitter bestimmt. Die beobachteten Spaltbar- keiten lassen sich gut ableiten. (Proceed. National Acad. Sciences, Washington 16. 453—59. 15/7. 1930. Pasadena, Califomia Inst. of Technol.) T ro m el. Kedareswar Banerj ee, Die Orientieru7ig der Molekeln in Naphtlialin- und Anthracen- krystallen. (Vgl. C. 1930. I. 3150.) Aus der Intensitatsverteilung der Róntgenspektren von Naphthalin- u. Anthracenkrystallen ergab sich, daB die Molekeln gegen die Zell- flachen geneigt sind. Die genaue Lage wird durch aufeinanderfolgende Rotation, 1930. II. A,. Atom struktur. Radiochemie. Photochemie. 2227 cinmal um die Ł-Achse u. einmal um die c-Achse erhalten. Die Rotationen um die 6-Achse sind fiir bcide Molekeln gleich, aber entgegengesetzt, wahrend die Drehungen um die c-Achse gleich gerichtet sind gemiiB der Raumgruppe C'52,r Die Rotationswinkol betragen fiir Naphtkalin 25 u. 12°, fiir Anthraeen 25 u. 9°. Alle Bzl.-Ringe einer Molekel befinden sieli in einer Ebene u. die Ringe sind prakt. regulare Sechsecke. Die so fest- gestellte Struktur ist gut mit den magnet, u. opt. Eigg. dieser Krystalle vereinbar. (Indian Journ. Pliysics 4- 557—73. 30/6. 1930.) D u s in g . Kedareswar Banerjee, Flussigkeilsstruktur und Rontgenslrahlenbrechung in Flussigkeiten. Die von R a m a n u. RAMANATHAN gegebene Theorie fur die Breehung von Rontgenstrahlen dureh FU. wird vom Vf. erweitert, indem die Natur des die Molekeln umgebenden Kraftfeldes mit in die Betrachtung liineingezogen wird. Die Fl.-Struktur ist eine degenerierte Krystallstruktur. Einfaehe Falle, wie sio bei Na, K, Ar u. Hg vorliegen, werden gemaB den Ansehauungen des Vf. diskutiert u. in Ubereinstimmung mit den experimentellen Resultaten gefunden. Auf Grund der Theorie wird die Inten- sitatsyerteilung der durch Hg gebrochenen Rontgenstrahlung berechnet; die Er- gebnisse stimmen mit den von PRINS gegebenen Pliotographien uberein. (Indian Journ. Physics 4. 541—56. 30/6. 1930.) D u s in g . E. Steinke, tlber Schwankungen und Barometercffekt der kosmisclien Ultrastralilung im Meeresnwcau. Auswertung von 20 wahrend des Jahres 1929 teils mit allseitig ge- schlossenem Eisenpanzer von 12 cm Dieke, teils mit in der Mitte geoffnetem Panzer aufgenommenen MeCreihen mit insgesamt 3500 Registrierstunden. Es ergibt sich, daB neben zahlreiehen Strahlungssehwankungen noch andere, teils period., teils un- period. Intensitatsanderungen auftreten, namlich Schwankungen spiegelbildlich zum Barometerstand (,,Barometereffekt“), period. Schwankungen mit der Jahreszeit, ebensolche mit der Tageszeit, unregelmaBige Intensitatsanderungen tiber lange Zeit- raume aus unbekannter Ursache, endlich period. Schwankungen nach Stemzeit. Der Barometercffekt bleibt wahrend der einzelnen MeCreihen nieht konstant, sondern zeigt groBe Schwankungen, im Mittel ist er aber ungefahr gleich dcm Hoheneffekt. Die Griinde fiir das Auftreten der anderen Schwankungen sind noch nicht geklart. Die stemzeitlichen Schwankungen beweisen den kosm. Ursprung der Strahlung u. die Existenz besonderer Emissionszentren. (Ztschr. Physik 64. 48— 63. 14/8. 1930. Konigsberg i. Pr., I. Physik. Inst. d. Uniy.) L e s z y n s k i. Thomas H. Johnson, Die Jłeflezion von Wasserstoffatomen an Litliiumfluorid. (Vgl. C. 1930. II. 515.) Die reflektierten Wasserstoffatome wurden chem. nachgewiesen durch Red. von Mo03. Bei diesen Verss. bot LiF ais Spiegel anderen Krystallen gegen- iiber den Vorteil, daB von ihm nur die elast. reflektierten H-Atome ausgingen. Ad- sorbierte Atome wurden erst nach ihrer Rekombination zu H2 abgegeben u. wirkten also auf das Mo03 nicht ein. Ohne besondere Vorkehrungen wurden die LiF-Ober- flaehen jeweils nach kurzer Versuchsdauer fiir die Reflexion unbrauchbar. Durch Anbringen eines elektr. Feldes, das die von dem Entladungsrohr fiir die Atomerzeugung kommenden Ionen herausfangen konnte, bevor sic auf den Krystall trafen, wurde die Dauer der Brauchbarkeit des Krystalls wesentlicli erhóht. — Durch Ausphotometrieren der reduzierten Auffangerflaclie wurde gefunden, daB der reflektierte Strahl von einem diffusen Band umgeben war. Vcrss. bei yerscliicdenen Tempp. des reflektierenden Krj-stalls (300° absol., 600° absol., 900° absol.) ergaben mit steigenderTemp. zunehmende Verwasehenheit des Strahls. Der Vf. ist der Ansicht, daB die Intensitatsverteilung auf einer seincr Auffangplatten auf Beugung des Molekularstrahls sehlieBen laBt in einem Falle, in dem die Einfallsebene des Strahls mit einer Hauptachse des Krystall- gitters zusammenfiel. Bei Drehung des Krystalls um 45°, so daB Reihcn gleichnamiger Ionen parallel mit der Einfallsebene verliefen, erhielt der Vf. die schon friihcr mitgeteilte Intensitatsverteilung (C. 1930. II. 515), die moglicherweise auch die Beugung der H-Atome andeutet. (Journ. Franklin Inst. 210. 135—52. Aug. 1930. Bartol Research- i oundation.) SCHNURMANN. K. F. Schotzky, Bemtrkung zur Arbeil von M. Siegbalm und T. Magnusson Zur Spektroskopie der ultraweichen Rmtgenslrahlung. I. Bemerkungen beziiglich der in der Arbeit von SlEGBAHN u. M a g n u s s e n (C. 1929. II. 2581) besehriebenen Methode, die bereits von Seem antn (Ann. Physik [4] 49. [1916] 470) angegeben wurde. (Ztschr. Physik 6 ’'.. $64, 7/8. 1930. Freiburg i. Br.) L e s z y n s k i. E. Spillei. 'b$sung des Reflexionsverm6gens von glMiendem Wolfram im ultra- violetlen Teil den • ,.^, ums. Es wird die Energieverteilung einer 300 Watt-Nitra- lampe im Wellenlangenbereich zwischen 400 u. 340 m/t bestimmt. Dabei stcllt sich 2228 A,. A tom strcktur. Radiochemie. Photochemie. 1930. II. eine gute Ubereinstimmung zwischen den gefundenen u. den aus der WlEN-PLANCK- Bchen Strahlungsformcl fiir eine bestimmte Farbtemp. der Lampe bereehneten Werten heraus. Das Emissionsvermogen von gluhendem W (T = 2100° absol.) wird im Wellenlangenbereich zwischen 436 u. 270 m /i bestimmt. (Ztschr. Physik 64. 39—42. 14/8. 1930. Berlin-Charlottenburg, Physik.-Techn. Reichsanst.) L e s z y n s k i. R. Minkowski, Bemerkungen uber den Einflu/3 der Selbstabsorption auf Intensitats- messungen ton Spektrallinien. Es wird untersueht, ob die Intensitatsmessung von Emissionen solcher Linien móglich ist, die gleichzeitig eine starkę Absorption erleiden. Dann arbeitet man bei sehr kleinen Dichten u. Schichtdicken u. nimmt an, daQ die Absorption zu yernachlassigen ist. Die Formeln fur den EinfluB der Absorption auf die Emission einer unendlich diinnen Schicht werden entwickelt fiir die Abhiingigkeit der Linienbreite von der Dopplerverbreiterung oder von der Dispersionsyerteilung; die Dopplerverteilung gibt bei gleicher Halbbreite etw'as groBere Selbstabsorption. Es wird untersueht, ob das wahre Verhaltnis der Emissionsintensitaten zweier (Resonanz)- Linien En : Eoi aus den gemessenen Werten E L: E 2 auf wenige % bestimmt werden kann, wenn beide Linien selbstabsorbiert werden u. die schwaehere die zur Messung eben nótige Minimalintensitat besitzt. Die Berechnung wird am Z)-Dublett des Na durchgefiihrt u. ergibt, daC fur die diinnsten Flammen der wahre Wert der Emission mit 1: 2 innerhalb der MeCgenauigkeit eben erreicht wird. Eine allgemeine Diskussion fiir die Verbreiterung in Abhiingigkeit yom At.-Gew. u. fiir die MeCgenauigkeit in Ab- liangigkeit von der Wellenlange (MeBempfindlichkeit) ergibt: Wahre Intensitatsver- haltnisse von Absorptionslinien kónnen in Flammen ohne Unters. der Selbstabsorption nur geinessen werden, wenn fur beido Linien X > 5900 A in der Bunsenflamme, /. > 5000 A in der Knallgasflamme ist. Bei Intensitatsyerhaltnissen > J/2 rucken die Grenzen nach Violett, bei < 1/2 nach Rot. Bei Berucksichtigung der Selbst­ absorption in den Messungen gehen obige Werte auf / > 5300 A bzw. ), > 4400 A lierab, so lange mit yisuellen oder photograpli. MeBmethoden gearbeitet wird. Fiir Emission in yerdunnten Gasen infolge yon Entladungen ergeben sich keine gunstigeren Verhaltnisse. Auch hier mufl bei kurzeń Wellenlangen die Selbstabsorption beriick- sichtigt werden, wie sich an den Messungen des zweiten Dubletts der Cs-Hauptserie zeigt. (Ztschr. Physik 63. 188— 97. 14/7. 1930. Hamburg, Physikal. Staats- inst.) ” " B e u t l e r . R. de L. Kronig und Y. Fujioka, Intensitaten in den Spektren zrceiatmniger Molekule bei Entlopplung des Elekłronenbahnimpulses. Der gewóhnlieh in bezug auf die Kernyerbindungslinie quantisierte Bahndrehimpuls kann unter Umstanden von dieser entkoppelt werden. Dann ist der schwacher gebundene Elektronenspin langst entkoppelt (Hunds Fali b). In Anlehnung an experimentelle Beobachtungen (vgl. folgendes Ref.) werden tlbergange von einer Gruppe q oberer Terme mit L — 2, die sich nur durch | A | (die Projektion von L auf die Kernyerbindungslinie) mit den Werten 0 (i.’-Term), 1 (77-Term) u. 2 (id-Term) unterscheiden, zu einem unteren Term mit L = 1, | A | = 1 betrachtet. Zur oberen Gruppe gehóren Niveaus, die durch die Sehwingungsąuantenzahl i> u. die Rotationsąuantenzahl K bestimmt sind. Fiir Zustande mit A ł 0 gehoren zu jedem K zwei Teilniyeaus (/1-Doubling infolge der Elektronenrotation), von denen eins symm., das andere antisymm. in den Kern- schwerpunktseigenfunktionen ist. Bei der Anwendung auf He2 fallt also die Halfte der Terme aus. Die Entkopplung des Elektronenbahnimpulses riihrt dayon her, daB bei schneller Rotation klcine Glieder der Wellengleichung betrachtlich werden, die in der Energieformel W° = A -{■ B [K + 1/2)- — fl (K + ł/*)ł Ternachlassigt sind. Die Berucksichtigung dieser GróBen geschielit mit einer Stórungsrechnung; die Terme stóren sich nur fiir gleiches K; d. h. beim He2 fiir gerades K in Paaren, fiir ungerades K in Gruppen zu je 3. Die Energiestorungen sind in Formeln ausdriickbar fiir die Wechscl- wrkg. zwischen .T- u. i7-Term: w01 (K) = 2 Y3 a.ol- B VK(K -f 1) TI- u. /1-Term: w12 (K) = 2 an - B ] /{ K - - 1 )(K + 2), • worin die beiden Konstanten a,,, u. a12 durch esperimentelle Beobachtungen zu be- stimmen sind. — Die Stórung erfaBt mit den Energiewerten auch die Eigenfunktionen der stationaren Zustande. Diese werden angesetzt u. aus den Amplituden der ungestórten die der gestort-en Eigenfunktionen berechnet. Die Ubergangswahrscheinlichkeiten sind den Amplitudenąuadraten proportional u. bestimmen das Intensitatsyerhaltnis R -:P -: Q-Linie yon jedem einzelnen Ausgangsterm. Folgendes Referat gibt die An- 1930. II. A,. Atomstruktur. Radiochemie. Photochemie. 2229 wendung u. Bestatigung der Theorie. (Ztschr. Physik 63. 168—74. 14/7. 1930. Gro- ningen, Natuurk. Lab. d. Rijks-Univ.) B e u t l e r . Y. Fuji Oka, Intensitaten in He2-Banden bei Entkoppelung des Elektrmenbahn- impulses. Experimentelle Bestatigung der Theorie des vorst. Ref. Entladung eines II UHMKORFF-Induktors yon 15 mA iiber 4 mm Funkenstrecke u. 4450 cm Kapazitat in 1 m langem, 8 cm weitem Pyrexrohr mit 50 mm He. Aufnahme mit 2 m Plangitter (5700—6500 A) u. mit 6,5 m Konkaygitter (4300—4500 A). Fur Intensitatsmessungen wurde im Rot die Aufnahme mittels Stufenfiltcr durchgefiihrt (DORGELO), im Violett wurden Schwarzungsmarken mit kontinuierlichem Licht aufgedruekt, dessen Intensitat durch Veranderung der Spaltbreite meBbar geschwacht wurde. Die yermessenen Linien gehóren den Banden a n : a) ohne Stórung 3 sPU — > 2 p 3i7 ; b) mit Entkopplung: 3 d 1!!, 3 d lIIa, b, 3 d xAai b — >- 2 p X11 u. im Triplett-System: 3 d 3S, 3 d 3lJa, 3 d 3Aa, b — 2 p 3II u. 4 d 3S, 4 d 317a, b, 4 d 3Aat b — y 2 p 31I. Die Berechnung der Energieniveaus wird bo durchgefiihrt: Da die geradzahligen K sich nur paarweise fi tor en, wird zunachst die eine Konstantę a01 der Wechselwirkungsenergie neben den Konstanten der ungestorten Bandenliniengleichung aus den geraden K bestimmt. Diese Werte werden zur Berechnung der ungeradzahligen obcren -Werte eingesetzt u. durch Vergleich mit den experimentellen Beobachtungen die zweitc Konstantę a 12 gewonnen. Die tlbereinstimmung zwischen den so berechneten gestórten mit den beobachteten Energiewerten betrug in allen Fallen hóchstens einige % der Ver- schiebung infolge der Storung, die Werte von 0 bis 2700 cm-1 annimmt. Die Zahlen- werte von a0I u. a12 liegen aicht bei 1. Die Intensitatsmessungen flir die 16 beob­ achteten Banden (nut je 10—20 Linien) werden in Tabellen u. in Diagrammen wieder- gegeben, in welche die aus den gestórten Eigenfunktionen berechneten Intensitaten auch eingetragen sind. Es herrsclit in allenFallen eine ausgezeichnete tlbereinstimmung. (Ztschr. Physik 63. 175—87. 14/7. 1930. Groningen, Natuurk. Lab. d. Rijks- Univ.) B e u t l e r . L. S. Ornstein und H. Lindeman, Die Intensitaten der Balmerlinien ais Funktion der Anregungsbedingungen. In einem wassergekiihlten W oO D schen Entladungsrohr wird eine Gleichstromentladung mit 1500 V bei Variation der Stromstarke von 5—300 Milliamp. in feuchtem H2 yon 0,001 bis 0,1 mm Druck betrieben, der das Rohr durch- strómt. An den emittierten Balmerlinien wurden nach der photograph. Methodo Intensitatsmessungen ausgefiihrt; die Verhaltnisse H a:H^, H,?:Hj., IIj.: H^, JT^: IIt wurden gemessen, die Resultate werden in Diagrammen in Abhangigkeit yon Strom- etarke u. Druck wiedergegeben. Eine Schwachung von H0 bei hóheren Stromstarken (konstanter Druck) wird auf Selbstabsorption zuriickgefiihrt. Die Anregung erfolgt in 2 Stufen: Erst wird H2 dissoziiert, dann wird H angeregt; die Emission steigt also in gewissem Bereich quadrat. zur Stromstarke. Mit wachsendem Druck tritt die Intensitat der hóheren Glieder zuriick, da die mittlere Elektronengeschwindigkeit abniinmt. Der Anteil des Ionisierungsleuchtens (infolge Wiedervereinigung H+ mit Elektron) wird mit Hilfe frtiherer Ergebnisse fiir den Intensitatsyerlauf in der P a s c h e n - Serie zu etwa V6 der Emission abgeschatzt, der Rest werde durch direkten Elektronen- stoB angeregt. Fiir diesen Meohanismus werden die ąuantenmechan. Ergebnisse E l s a s s e r s (vgl. C. 1928.1. 2162) fiir die Anregungswahrscheinlichkeiten herangezogen, die noch nicht exakt prufbar sind. Die gemessenen Intensitaten diyidiert durch die theoret. tjbergangswahrscheinliehkeiten ergeben die Besetzungsdichten der angeregten Termę. Fiir diese Energien besteht kein therm. Gleichgewicht; die Beschreibung durch eine „effektiye Temp.“ gelingt nicht, da diese zwischen 5500° u. 2000° absol. schwankt. (Ztschr. Physik 63. 8—19. 7/7. 1930. Utrecht, Univ., Physik. Irist.) B e u t l e r . Deslandres, Letzte Linien der Alkalien und Erdalkalien. In einer Tabelle werden dio letzten Linien u. einige starkę Linien einer Anzahl yon Elementen aus don ersten beiden Gruppen des period. Systems zusammengestellt; mit Ausnahme des Sr zeigt sich bei allen diesen Elementen eine enge Beziehung zu der Wellenlange 1062,5. (Compt. rend. Acad. Sciences 191. 169—73. 28/7. 1930.) W e e s c h k e r . R. Minkowski und W. MiiMenbruch, Die Ubergangsicahrscheinliclikeiten in den jei(hn ersten Dubletts der Hauplserie des Cdsiums. Das Intensitatsyerhaltnis in den Dublett-Komponenten der Hauptserie der Alkalien ist nicht konstant 2:1, wie aus den statis:, Gewichten allein folgen wiirde, sondem ist nach F e r m is ąuantenmechan. Rechnungen (■ 1930. I. 1898) abhangig von der Hauptquantenzahl des P-Terms. Zur experimentellen 3 ,i. diente die C. 1922. I. 612 am Na angewandte Apparatur zur Messung der magnet. Drehung der Polarisationsebene in der Nahe der Absorptions- 2230 Aj. Atom struktor. Radiochemie. Photochemie. 1930. II. linie. Visuelle Messungen zeigten infolge von Kontrasterscheinungen UnregelmaBig- keiton, dagegen lieferte die photograph. Photometrie mit Glasspektrographen u. Gitter Werte, die unabhangig vom Aufl6sungsverm6gen u. von der Dampfdichte sind. Ergebnisse: Es wurden die Ubergangswahrschcinlicbkciten fiir die Linien bestimmt: a, = 8943,61 (1 2*SV, — 2 2Pv,), ocs = 8521,2 A (1 — 2 2P>/,), /S, = 4593,3 A (1 28i/t — 3 2Pi/,) u. fl2 = 4555,4 A ( l2 S \ , — 3 2 P-1/,). Es ist im ersten Dublett fa-i-fai — 2,1 ± 0,2; im zweiten fp2: /,?, = 4,27 ± 0,12. Das Verhaltnis der Gesamt- btarko des ersten Dubletts zum zweiten ist G9 ± 10. Die Absolutwerte betragen: f ai — 0,32; = 0,66; f^ x = 0,00 269; //j2 = 0,0115. Dampfdruck des Cs. Innerhalb des Gebietes der opt. Messungen 455—589° absol. ist die Dampfdruckkurve des Cs darstellbar durch: log (p -T 1-429) = — 3977/3’ + 11,11. Die Verdampfungswarme in diesem Bereich betragt: L ----- 18 200—2,86 T. Die Anwesenheit von Molekiilen wird durch Aufnahme des Absorptionsbandenspektrums in Variation von Druck u. Temp. des Cs-Dampfes untersucht u. nach der Rk.-Isochore bereclmet. Vorlaufige Messungen ergeben eine Dissoziationswarme fiir Cs2 von 1000—6000 cal. Die Abschiitzung des Dissoziationsgrades erfolgt nach der Formel von G ib s o n u . H e i t l e r (C. 1 9 2 8 . II. 1533), aus der fiir 600° absol. mit 3,6 mm Sattigungsdruck des Cs ein pcs2 von 3 • 10-1 mm folgt. Der Cs-Dampf ist also ganz wesentlich einatomig. (Ztschr. Pliysik 63. 198—209. 14/7. 1930. Hamburg, Physik. Staatsinst.) B e u t l e r . Hantaro Nagaoka, Tetsugoro Futagami und Iwajiro Macliida, Der Ver- schiebungscharakter in rerschiedenen Serien der Eisenlinien bei unlerbrocliener Entładuwj. In Fortsetzung fiuherer Unterss. (vgl. C. 1930. II. 873) wurden die Verschiebungen einer groBen Anzahl von Fe-Linien von 5500 bis 2500 untersucht; die untersuchten Linien wurden nach Art der Verschiebung in acht Gruppen geordnet. (Prooecd. Imp. Acad., Tokyo 6. 224—27. Juni 1930. Inst. f. physikal. u. chem. Forschung.) WRESCHN. F. Volbert, Uber die Absorption des Silbcrions im kurzwelligen Vltraviolett. AgClOj zeigt im kurzwelligen Ultraviolett drei Stellen selektiver Absorption bei X 2240, 2105 xi. 1930 °. In grófieren Konzz. ist im ansteigenden Ast der Kurve das BEER sche Ge- setz ungiiltig. Ebenso wird die Ungultigkeit des BEEP.schen Gesetzes fur AgNO„- Lsgg. von der Konz. 1,0 u. 0,1 mol. bestatigt (vgl. Sc h a e f e r s , Ztschr. Elektrochem. 2 1 [1915]. 190). Im Komplex [Ag(NH3)i ]Cl01 verschwindet das erste Band (A 2240) des Silberions, wahrend das dritte (A 1930) durch die Eigenabsorption des NH3 fast vollig verdeckt wird. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. A. 149. 382—88. Aug. 1930. Munster, Chem. Inst. d. Univ.) L e s z y n s k i. S. Bhagavantam, Polarisation der Linien in Ramampektren. Der Polarisations- zustand der verschiedenen Ramanlinien in einigen einfachen Verbb., so z. B. S02, CS2, S03, NH3, CHC13, CHBr3, der Trichloride von P, As u. Bi, der Tetrachloride von C, Si, Ti u. Sn wird systemat. studiert. Es bestehen enge Zusammenhange im Polarisations- charakter analog gebauter Moll. Es ist anzunehmen, dafi die Geometrie der verschiedenen Schwingungen der Hauptfaktor ist, der die Polarisation einer Ramanlinie beeinfluBt. Der Depolarisationsfaktor liegt im allgemeinen zwischen 0 u. 1. Im Gegensatz dazu bat die Linie 1403 des S03 einen Faktor gróBer ais 1. Die Bedeutung dieses Ergebnisses ist nicht klar. Ein hoher Polarisationsgrad einer Linie fallt meist mit relativ groBer Intensitat zusammen; die umgekehrte Beziehung trifft aber nicht zu. Die bestehenden Erklarungen fiir die Erscheinung der Polarisation werden kurz besprochen. (Indian Journ. Physics 5. 59—71. 15/7. 1930. Calcutta.) D a d ie u . S. Bhagavantam, Einflufl der Polymerisation und molekufaren Assoziation auf den Eamaneffekt. Die Erscheinung der Polymerisation u. ihrc AuBerung im Raman- spektrum wird am Schwefeltrioxyd studiert. Bei gewóhnlicher Temp. ist diese Substanz ein Gemisch von S206 u. S03, u. das Ramanspektrum besteht aus den Freąuenzen 290, 370, 535, 666, 697, 1068, 1271, 1403, 1489. Mit steigender Temp. dissoziieren die S20 6- Moll. in S03, u. dementsprechend werden folgende Linien schwaoher oder verschwinden: 290, 370, 666, 697, 1271 u. 1489, die daher dem S„06-Komplex zuzuordnen sind. Die anderen Freąuenzen, dem S03 zuzuschreiben, werden im selben MaBe starker. Bei Ab- kiihlung erhalten alle Linien ihre ursprunglichen Intensitaten wieder, die Erscheinung ist Yollkommen reproduzierbar. Der EinfluB der molekularen Assoziation wird noch am Beispiel des vom Autor untersuchten NH3 diskutiert. Die im gasfórmigen NH3 auf- tretende Freąuenz 3333,6 erscheint in der fl. Substanz bei Zimmertemp. aufgespalten in 3 ziemlich breite Linien bei 3216, 3304 u. 3380 mit den relativen Intensitaten 2, 4, 0. Dieses Ergebnis spricht, zusammen mit dem Befund D a u r e s (C. 1 9 3 0 . I. 1593), der bei viel tieferer Temp. alle 3 Komponenten von ungcfahr gleicher Intensitat findet, 1930. I I . Ał. Atomstbuktub. Radiochemie. Photochemie. 2231 dafiir, daB die 2 auBeren Freąuenzen durch Assoziation vcrursacht sind, u. daher mit zunehmender Temp. geschwacht werden. Eine zweite diffuse Ramanlinie bei 1070 zeigt keine solche Anderung der Intensitiit, u. ist daher dem undissoziierten Mol. zu- zuschreiben. Eine Anderung der Intensitat mit steigender Temp. ist auch bei der 3,13-/(-Bande des W. zu beobachten. S02 zeigt neben einer scharfen Linie 2 bemerkens- wert breite u. tliffuse Ramanlinien. Einige der obigen polaren Moll. zeigen zwisehen Gaszustand u. fl. Zustand auffallende Unterschiede im Ramanspektrum, wofiir wenigstens teilweise die Polaritat u. die daraus folgende Assoziation verantwortlicli sein durften. (Indian Journ. Physics 5. 49—57. 15/7. 1930. Calcutta.) D a d ie u . S. Bhagavantam, Ramaneffekt und Molekiilstruktur. Unter der Voraussetzung, daB die meisten Ramanlinien ais AuBerungen der Grundschwingungsfreąuenzen der Moll. zu deuten siud, werden die Ramanspektren einiger einfacher Moll. auf Grund mechan. tlberlegungen zu deuten versucht. Bezugnehmend auf D e n n i s o n (vgl. C. 1926. I. 1109) werden die charakterist. Eigenschwingungen der Modello X2, X3, X4, sowie AX2, AX3 u . AX, untersucht. Alle 2-atomigen Systeme haben 1 Schwingungs- freąuenz (H2, N2, 02, Cl2). Das System X3 hat 2 (Ozon), X4 hat 4 oder 3 Grund- schwingungen, je nachdem ob es ein Viereck oder ein Tetraeder bildet. Phosphor gibt 3 Freąuenzen, u. das Mol. diirftc daher tetraedr, gebaut sein. AX2 hat 2 oder 3 Fre- ąuenzen, je nachdem ob es ein lineares, oder ein geknicktes Mol. ist. CS2 u. C02 reprasen- tieren den 1., S02 den 2. Pall. AX3 hat 4 Ereąuenzen, u. die Theorio wird gepriift an dem typ. Fali einiger Trichloride. Die 4. Frcąuenz ist im Ramanspektrum gewóhnlich sehr stark, u. ist einer Schwingung des Zentralatoms entlang der Symmetrieachse gegen die Ebene der X-Atome zuzuordnen. Wcnn A sehr leicht ist, kónnen Anderungen ein- treten, me z. B. bei BC13, welches nur 2 Ramanfreąuenzen aufweist. Die bei der Darst. der Ereąuenzen verwandte Konstantę zeigt, daB die Hohe der Pyramidc progressiv zunimmt, wenn man vom leichtesten Element, dem P, zum schwersten, dem Bi, iiber- geht. AX4 hat wieder 4 Freąuenzen u. die erhaltenen Gleichungen werden an Hand der verschiedenen Tetrachloride diskutiert. (Indian Journ. Physics 5. 73—95. 15/7. 1930. Calcutta.) D a d i e u . S. Bhagavantam, Ramanspektrum einiger Elemente und einfaclier Verbindun{/en. Eine Reihe einfach gebauter Moll. werden auf ihren Ramaneffekt untersucht. Gas- fórmige Substanzen wurden yerfliissigt u. dann bei gewólmlicher Temp. im geschlossenen Glasrohr bestrahlt. Fiir die einzelncn Stoffe ergeben sieh folgende Freąuenzen: Diamant: 1333; Phosphor (gelb): 374, 468, 607; S 0 2: 655, 802; A1//.,: 3216, 3304, 3380; Chloroform-. 263, 366, 668, 768, 1222, 1445, 3025; Bromoform: 154, 222, 538, 654, 1146, 1437, 3023; PCl3: 190, 260, 488, 522; AsCl3: 159. 193, 370, 410; B iC ^i 96, 242, 288; CCI,: 217, 313, 459, 762, 792, 1537; SiCl4: 150, 221, 424, 614; TiCl4: 120, 145, 382, 494; SnCli: 106, 131, 367, 403. Das Streuspektrum des S 0 2, verglichen mit dem von CS2 oder C02, laBt auf ein nichtlineares Mol. sehlieBen. Zwisehen den Ramanspektren analog gebauter Substanzen (CHC13, CHBr3 u. der verschiedenen Tri- u. Tetrachloride) besteht groBe Ahnlichkeit. (Indian Journ. Physics 5. 35—48. 15/7. 1930. Cal- cutta.) ” D a d i e u . N. N. Pal und P. N. Sengupta, Ramaneffekt in cinigen organischen und aiwrgani- schcn Substanzen. Die Ramanspektren von Harnsloff, Alliylformiat, -malonat, Acet- cssigester, Alhylmonochloracetat, Athylcarbonat, K- u. NH^Rhodanid, Plienylsenfol, KCN, KOCN, K-Ag(CN)v Acetonitril, Anilin, Phenylhydrazin, Hydrazinhydral, Benzaldehyd u. Formaldehyd werden aufgenommen. Anilin u. Phenylhydrazin, die sieh an der Luft unter Einw. des Lichtes dunkel farben, wurden unter Vakuum in das Beob- achtungsrohr dest. u. dieses zugeschmolzen. Bei Abwesenheit des Sauerstoffs trat bei Bestrahlung keine Dunkelfarbung u. kein kontinuierlicher Untergrund auf. Benz- aldehyd dagegen gibt auch bei Abwesenheit von Luft ein kontinuierliches Spektrum. Die Cyanide geben Ramanfreąuenzen bei 836 u. 2080 cm-1, welche vermutlich fiir das Cyanion charakterist. sind. Es ist bemerkenswert, daB die Freąuenz bei 756, die im Phenylsenfol auftritt u. der C—S-Doppelbindung zuzuordnen sein diirfte, sieh nicht wesentlich von der der C—S-Bindung bei 741 in den Rhodaniden unterscheidet. Es wird angenommen, daB die Entstehung des kontinuierliehen Untergrundes in den Ram.- nspektren auf eine photochem. Wrkg. des Lichtes zuruckzufiihren ist, die bewirkt, daB dii r selbst bzw. ihre Reaktionsprodd. in Teile dissoziieren, die einen gewissen Betrag an kit•«.(,. Energie haben. (Indian Journ. Physics 5. 13—34. 15/7. 1930. Dacca, Univ.) D a d ie u . 2232 A,. A tom struktur. Radiochemie. Photochemie. 1930. II.

M. Bourguel und P. Daure, Chemische Konslilution und Iiamaneffckl. Dic Aceiylenbindung. Der Ramaneffekt der Acetylenbindung wird an einigen Korpern studiert u. folgende Wcrte fiir die entsprechende Ramanfreąuenz gefunden:

—CEEC— = C —H

CH3—(CH2)3—C=CH 2121 3305 CH,—(CH,)4—CEECH 2118 3310 CH,—(CH^—C=CH 2114 3310 C»H5—C =C H .... 2108 3295 G„H5—CH2—CEECH . 2120 ? CH;i>CO H —C=C H . 2120 3305 CH3 CH3—(CH2)4— C— C—CH-j . . 2210 u. 2300 _ CH,—(CH2).,—C C—COÓCH, 2240 — c6h 5—c= c—c h 3 ...... 2212 u. 2250 — o 6 i r — c c — c i ...... 2224 — Wahrend der Werfc in Acetylen selbst bei 1460 liegt, steigt er bei Substitution eines H auf ca. 2115; die Substitution beider H-Atome bewirkt eino weitere Erhóhung auf im Mittel 2220 u. in einigen Fallen eine Aufspaltung. DieC—H-Bindungergibt eincFreąuenz geringer Intcnsitat. (Compt. rend. Acad. Sciences 190-1298— 1300. 2/6. 1930.) D a d i e u . Lespieau und Bourguel, Ramaneffekt und chemische Konstitution. Athylen- kohlenwasserstoffe. Das Ramanspektrum einer Reihe von Substanzen mit offener u. geschlossener C—C-Bindung wird untersucht. Die fiir diese Bindung charakterist. Ramanlinio zeigt folgende Werte:______

-0 = 0 - cycl. aliphat.

C6HS—CH=CH1 ...... 1600 1635 C9H5—CH"CII-CII3 . . . 1600 1665 CeH6—CHa—CH=CH* . . . 1600 1640 Catl5—CHa—CBr=CII2 . . . 1600 1630 CH CH3 CH3- C ^ \ C I I - C < g { } 2- 1680 1655 CHTC1I, CH CHj \ n u m r ^ C H CH»-C\ ___ >C1I—C II< f 16S0 cjhTC h2 (Compt. rend. Acad. Sciences 190. 1504—06. 23/6. 1930.) D a d i e u . Vera Sterling und E. R. Laird, Der Raman-effckt in Natriumnilratlosungen iter- schicdeńer Konzentration. Das Ramanspektrum von NaN03 in W. wurde in Konzz. von 5, 10, 30%, sowie ais gesatt. Lsg. aufgenommen. Zwischen verd. u. konz. Lsgg. wird kein Unterschied gefunden, so daB auf Grund des Ramanbcfundes in der Lsg. nicht auf undissoziierte Moll. geschlosscn werden kann. (Physical Rev. [2] 36. 148—49. 1/7. 1930. Mount Holyoke College.) D a d ie u . S. Venkateswaran und S. Bhagavantam, Das Ramanspektrum einiger Aldehyde und des Mesitylens. (Vgl. C. 1930. I. 1594.) Die Ramanspektren von Acetaldehyd, Paraldehyd, Benzaldehyd, Anisaldeliyd, Salicylaldehyd, Zimlaldehyd u. Mesitylen werden aufgenommen. Mit Ausnahme von Paraldehyd zeigen sie alle eine Frequenz bei 1700 cm-1, die der C—O-Bindung zuzuordnen ist. Der Vergleich mit den an Bzl. u. Deriw. gewonnenen Resultaten zeigt, daB die starkę Bzl.-Linie bei 990 in den Mono- substitutionsprodd. sehwacher wird u. in den disubstituierten Korpern noch schwacher ist. Dagegen erscheint sie im Mesitylen sehr stark. Werter ist diese Linie meist von einem schwachen Trabanten bei ca. 1030 begleitet, der analog auch im Bandenspektrum der Benzolderiw. auftritt, dessen Erklarung aber nicht gegeben werden kann. Die charakterist. Freąuenzen bestimmter Gruppen werden berechnet u. gute Uberein- 1930. II. Ał. A tohstruktur. Kadiochemie. Photochemie. 2233 stimmung zwischen berechneten u. beobachteten Werten gefunden. (Proceed. Roy. Soo., London. Serie A. 128. 252—62. 1/7. 1930. Calcutta.) D a d i e u . Dorothy Franklin und E. R. Laird, Der Ramaneffekt in Trimelhylathylen. Das Ramanspektrum des Trimethylathylens wird aufgenommen u. einige diffuse Linien gefunden. Die starkeren liegen bei 7,44 bzw. 8,4 //. Beimischung ganz geringer Mengen von Gummi erzeugte einen starken kontinuierlichen Untergrund. (Physical Rev. [2] 36. 147. 1/7.1930.) " D a d i e u . Neil B. Reynolds und Frank Beniord, Ein Apparat zur Demonslration des Raman- effektes in Fliissigkeiten. Es wird eine Apparatur zum rationellen Studium des Raman- effektes fl. Medien ausgearbeitet. Beobachtungsrohr nach W o o d (vgl. C. 1929. I. 235). Lichtąuelle: He-Lampe mit Fil ter, so daB die Erregung im wesentliehen mit der Wellenlange 3889 A erfolgt. Ebenfalls nacli W o o d (C. 1929. U . 1134). Ellipt. Spiegel nach D a d ie u -K o h l r a u s c h (C. 1929. II. 1134). Zur Probe wird das Raman- spektrum des Toluols aufgenommen. (Rev. scient. Instruments 1. 413—16. Juli 1930. New York.) D a d i e u . P. Krislinamurti, Jiamaneffekt in paramagnetischen Krystallen. Die Unters. des Ramanspektrums versehiedener krystallisierter Sulfate zeigt, daB der Paramagnetismus des Kations von betrachtlichem Einflufi auf die Intensitiit der Linien ist. Krystalle von Ferrosulfat (FeS04 + 7 H20) zeigen die Freąuenz 980 cm-1, die in isomorphen Sulfaten (Mg-, Zn-) sehr stark auftritt, u. dem S04-Ion zuzuordnen ist, gar nicht, wahrend in einer wss. Lsg. von FeSO., diese Linie schwach herauskommt. DaB diese Erseheinung durch den starken Paramagnetismus der Substanz bedingt ist, zeigt die Tatsache, daB auch andere paramagnet. Sulfate (Cu, Mn) eine starkę Schwachung der entsprechenden Freąuenz aufweisen. Eine analoge Schwachung der inakt. N03-Frequenz ist auch zu bemerken, wenn man die Ramanspektren von Cu- u. Mn-Nitrat mit denen anderer Nitrate vergleicht. Die Verss. zeigen, daB boi Auflósung der Substanz der EinfluB des Paramagnetismus des Kations schwacher wird oder verschwindet. (Naturę 126. 169. 2/8.1930. Calcutta.) D a d ie u . C. Ramaswamy, Der Ramaneffekt in Diamant. Ausfuhrliclie Wiedergabe der bereits C. 1930. II. 875 referierten Arbeit. (Indian Journ. Physics 5. 97— 104. 15/7. 1930.) D a d i e u . S. Bhagavantam, Ramaneffekt, Fluorescenz und Farbę des Diamanten. Neben einer bei 1331,5 ± 0,5 cm-1 liegenden Freąuenz werden im Ramanspektrum des Diamanten ein kontinuierlicher Untergrund, sowie 2 verwaschene Banden beobaehtet. Untergrund u. Banden erweisen sich ais stark abhangig von der Farbę des Diamanten, wobei die blaBblauen Stiicke hohere Intensitaten aufweisen ais die farblosen. Die Beobachtbarkeit der Raman linien ist hingegen bei den farblosen Stiicken eine weitaus bessere. (Naturę 126. 168. 2/8. 1930. Calcutta.) D a d i e u . P. Krishnamurti, Ramanspektrum und Ultrarotabsorption des Schwefels. Das Ramanspektrum des rhomb. Schwefels in Form kleiner Krystalle wurde aufgenommen, wobei die Hg-Linie 5461 A (herausgefiltert durch ein Didymfilter) ais erregende Wellen­ lange diente. 4 starkę (85, 152, 216, 470) u. 2 schwache (243, 434) Linien wurden ge­ funden. In einer Lsg. in CS2 wurden Linien bei 149, 216 u. 474 gefunden. Die Linie bei 85 gehort zum Mol. iS10 im Krystall, u. das Fehlen in Lsg. laBt auf kleinere Aggregate (S8) schlieBen. Es kann gezeigt werden, daB die Ultrarotmessungen von T a y l o r u. R id e a l (C. 1927- II. 1680) erkliirt werden kónnen durch eine Kombination dieser Grundfreąuenzen; die starkę Ultrarotabsorption ergibt sich genau ais die Kombination ij?? + 470. CSj zeigt in reinem Zustand die Hauptlinie doppelt (647 schwach, 0:i6 stark). Die andere schwache Linie bei 795 cm-1 zeigt eine Verbreiterung auf der langwelligen Seite. Dies steht in Obereinstimmung mit dem Ramanspektrum des gas- formigen C02, welehes ebenfalls aus 2 Linien mit 2 sehwachen Komponenten besteht. Die Hauptlinie des CS2 wird durch die Auflósung von S schwach nach kurzeren Wellen- langen verschoben. (Indian Journ. Physics 5. 105—12. 15/7. 1930. Calcutta.) D a d ie u . P- Krishnamurti, Der Ramaneffekt in Krystallpuhern anorganischer Nitrate. 7 10 “ ^mansPektren von 19 Nitraten (Li, Na, Mg, Sr, K, Cd, Be, Ba, Al, Ca, Pb, Ag, Zn, NHj, Hg, Mn, Th, Bi) werden in Form von Krystallpulvem oder kleinen Stiickchen untersucht. Die Technik ist gegenuber der von B a r (vgl. C. 1930.1. 1901) u. Me n z ie s (vgl. C. 1S30. 172) verbessert, indem der kontinuierliche Untergrund des Hg-Spek- trums durch L-im i . , - ^-es. Lsg. von Didymehlorid weggefiltert u. seine Emission durch Luftkiihlung dei Hg-Lampe schon geschwacht wird. Die inakt. Freąuenz des N03-Ions erschien in allen Fallen ais scharfe, starkę Linie, 2234 A 2. E lektrochemie . T hermochemie . 1930. II.

dcren Lage aber, je nach dem Kation, geringe Versehiebungen erleidet. Die gróBte Abweichung von dem Wert in N itratlsgg. (1050 cm-1) wurde einerseits bei den Leichtmetallen (Li, Na, Mg), andererseits bei den Schwermetallen (Hg, Bi, Th) beob- achtet. Die isotropen Krystalle von Ba- u. Pb-Nitrat gaben n. Werte, u. es wird ver- mutet, daB der EinfluB des Metallions auf die inakt. Frequenz in erster Linie vom Vol. des Ions im Gitter abhiingt. In einigen Fallen (z. B. Li, Hg++, Al) war die Linie von einem schwaehen Trabanten begleitet, was auf polymerisierte Moll. zuriickzufuhren ist. — In einigen Nitraten erseheint eine Linie bei ca. 7 //; in wenigen Fallen (Li, Na) scharf, sonst diffus. In vielen Fallen wird eine scharfe Linie bei ca. 14 fi beobachtet. Die Gitter- freąuenzen erscheinen nur bei Li u. Hg+ stark, bei Na- u. Pb-Nitrat nur schwach. Eine konz. Lsg. von Łi-Nitrat weist, wie zu erwarten war, diese Linie nicht auf. (Indian Journ. Physics 5. 1—12. 15/7. 1930. Calcutta.) D a d ie u . Alexander Smak ula, tlber die Verfdrbung der Alkalihalogenidkrystalle durch ulłraviolettes Licht. (Vgl. H il s c h u . P o h l , C. 1930. I. 2846.) Es wird festgestellt, daB in der ersten ultravioletten Absorptionsbande der Alkalihalogenide die Absorption jedes einzelncn Lichtąuants zur Abscheidung eines Verfarbungszentrums fiihrt, d. h. eines neutralcn Alkaliatoms in irgendeiner losen Bindung an das Gitter. Doch wird einer Haufung diesel1 Verfarbungszentren durch Riickbldg. eińe von den individuellen Krystalleigg. (Temp., Fremdionengeh. u. andere Gitterfehler) bestimmte Grenze ge- setzt. — Die Arbeit enthalt die Absorptionsspektren der Fremdfiirbung erster Art von LiF, libBr u. KJ. Ferner werden die Absolutwerte der Absorptionskonstante h im langwelligen Auslśiufer der ersten ultravioletten Absorptionsbande fiir Krystalle von ItbCl, RbBr, KBr u. KJ bei Zimmertemp. u. fiir KBr auch bei —183° gemessen. (Ztschr. Physik. 63. 762—70. 7/8.1930. Góttingen, I. Physik. Inst. d. Univ.) L e s z . A. W. Banów, tlber die Ausloschung der Fluorescenz fliissiger Farbstofflosungen durch Elektrolyte. (Ygl. C. 1930. I. 942.) Die Tatsache, daB die Theorie der StoBe zweiter Art- fiir die Ausloschung der Fluorescenz von Farbstofflsgg. durch Elektrolyte keine vollig mit der Erfahrung ubereinstimmenden Resultate liefert, laBt in der „aus- salzenden" Wrkg. der Elektrolyte auf die fluorescierenden Farbstoffe die Ursache der Ausloschung vermuten. Verss. an den Systemen Eosin G + NaJ, Erylhrosin B + KBr, Rliodamin 6g + KBr, Rhodamin 6g + BaCl2 bestatigen diese Annahme. Die auf Grund dieser Annahme ausgefiihrten Bestst. der Summę von Radien der Farbstoff- moll. u. der Elektrolytionen ergaben Resultate, die den durch andere Methoden ge- wonnenen Angaben nahestehen. Die Unters. der Auslóschungskurven ergab fiir eine Reihe von Fallen folgende Beziehung zwischen dem Intensitatsverhaltnis beim Vor- liandensein u. beim Fehlen der Elektrolyte (L/L0) u. der Konz. (c) des Elektrolyten

L /L 0 = (Ztschr. Physik 64. 121—34. 14/8. 1930. Woronesh.) L e s z y n s k i.

R. W. James, X-ray crystallography. New York: Dutton 1930. (95 S.) $ 1.15. A,. Klektrochemie. Thermochemie. S. Kyropoulos, Dielektrizitatskonstanłen reguliirer Krystalle. (Vgl. C. 1930. II. 1503.) Von in der Schmelze freiwachsend gezogenen, regularen Einkrystallen von LiF, NaF, NaCl, NaBr, KCl, KBr, KJ, RbCl, RbBr, RbJ sowie T1CI u. TIBr werden die DEE. nach der STARKEschen Methode bestimmt. Die erhaltenen Werte weichen teilweise stark von den an Pulvern gemessenen Werten ab u. zeigen zum Teil einen ein- fachcn Parallelismus mit den Ionenradien. (Ztschr. Physik 63. 849—54. 7/8. 1930. Góttingen.) " LESZYNSKI. Aage E. Eide und O. Hassel, Bestimmung der elektrischen Momentu einiger organisclier Molekule in benzolischer Losung. Vff. bestimmen das Dipolmoment von Dibenzyl (0,36 X 10-18 e. st. E.), Stilben (0), Hydrobenzoin (2,33), Isohydrobenzoin (2,39) — die beiden letzten Messungen sind statt wie sonst bei 18° aus Griinden der Lóslichkeit bei 60° gemacht — p-Chloranilin (2,93), 'p-Nitróbenzonitril (0,72), Phenyl- isocyanat (2,34), Phenylisonitril (3,49), Acetonilril (3,51), Propionilril (3,66), Benzo- nitril (3,90). — Das kleine Moment des p-Nitrobenzonitrils zeigt, daB in den Nitrilen der Stiekstoff gegeniiber dem Kohlenstoff negativ ist. Das nahezu gleiehe Moment der beiden Hydrobenzoine scheint fiir freie Drehbarkeit um die mittlere C-C-Bindung zu sprechen, was aber vielfaltigen anderen Erfahrungen widerspricht. Das Moment des p-Chloranilins setzt sich additiv aus dem des Chlor u. dem des NH, zusammen. Die Darst. von Isohydrobenzoin nach B r e u e r u. Z in c k e (L ie b ig s Ann. 198. 151) 1930. II. A s. E lektrochemie . T hermochemie . 2235 lieferte den Vff. nicht immer Isohydrobenzoin, sondern gelegentlich Hydrobenzoin. (Tidskr. Kemi Bergvesen 10. 93—95. 1930. Oslo, Univ.) B e r g m a n n . L. Meyer, Elektrostatische Behinderung der freien Drehbarke.it. Bei Verbb. mit freier Drehbarkeit wie z. B. Athylenchlorid braucht die Vektoraddition der einzelnen Dipoimomente zum Moment des Molekiils nicht eindeutig zu sein. Die Chloratome kónner sich in cis- oder trans-Stellung befinden. Es laBt sich nach Ansicht des Vf. voraussehen, daB bei tiefen Tempp. die trans-Stellung vorlierrscht (Moment 0), daB aber mit steigender Temp. die Drehung ungehindert wird. Mit Hilfe des BoLTZMANNschen e-Satzes laBt sich berechnen, daB die Drehbarkeit nur dann behindert ist, wenn die elektrostat. Krafte ł/10 k T iiberschreiten. Vf. diskutiert die Unterss. von D e b y e u . von W lERL am Athylenchlorid, die bekanntlich zu entgegengesetzten stereochem. Resultaten gefiihrt haben. Nach Ansicht des Vf. ist das Resultat yon W i e r l dadurch zu erklaren, daB er in verdunntem Gaszustande miBt, wo wahrend einer Rotation des Molekiils der therm. Ausgleich nicht erreicht sein diirfte, der bei Anwendung des e-Salzes yoraus- gesetzt wird. (Ztschr. angew. Chem. 43. 747—49. 23/8. 1930. Gottingen, Physik.- ehem. Inst. d. Uniy.) ’ B e r g m a n n . Tatuo Kobayasi, Uber die Struktur langer elektrischer Funken. An zahlreichen Funkenphotogrammen wird gezeigt, daB der sehr helle Kem des eigentlichen Funkens von einer wolkenartigen leuchtenden Hiille umgeben ist. Wenn der Funken eine Kurye macht, ist die Hiille an der konvexen Seite dicker ais an der konkaven Seite, wenn der Funken scharf knickt, geht ein leuchtendes Strahlenbiischel von der Knickstelle nach der inneren Seite des Knickes. Werden zwei Funken unmittelbar liintereinander durch einen Spalt geschickt, so ist ca. 8-10-5sec. lang die Spur des ersten Funkens sehr gut leitend, u. der zweite Funken geht fast genau den gleichen Weg wie der erstc, nur an den scharfen Ecken zeigen sich Abweichungen. Nach ca. 13-10“5 sec fallen die Funkenspuren nur noch an den geraden Strecken zusammen, nach 24 • 10-5 sec leitet die erste Spur nicht mehr, der zweite Funken geht einen anderen Weg. (Proceed. Imp. Acad., Tokyo 6. 228—31. Juni 1930. Tokyo, Univ.) W r e s c h n e r . Austin Raymond Martin, Die elektrische Leitfdhigkeit von Losungen von Te.tra- athylammoniumjodid in Benzonitril. (Vgl. C. 1930. I. 947.) Die elektr. Leitfahigkeit von Lsgg. von Tetraathylammoniumjodid in Benzonitril wird bei 0, 25, 50 u. 70“ fiir Verdiinnungcn von 100—10 000 1 gemessen. Bei den yerschiedcnen Tempp. ist A 0 j; = const. Auf Grund der Tatsache, daB die Beweglichkeit des Tetraatylammoniumions der Viscositat der Losungsm. umgekehrt proportional ist, werden aus friiheren Werten die Ionenbeweglichkeiten yon K ', Na', Li', Ag', J', Br', N03' in Benzonitril ermittelt. Berechnung der Dissoziationskonstanten ergibt, daB Tetraathylammoniumjodid in Benzonitril ein starkerer Elektrolyt ist ais LiJ, NaJ u. K J , LiBr u. AgN03, dabei an- scheinend nur wenig starker ais N aJ. (Journ. chem. Soc., London 1930. 530—35. Marz. London, Imp. Coli. of Science and Techn.) K r u g e r . H. van Veldłiuizen, Die Theorie von Debye und Hiickel und ihre ex/perimentelle Kachprufung. I. Die Literaturstudie zeigt, daB die das Grenzgesetz von DEBYE u. H u c k e l darstellenden Formeln in fast allen untersuchten Fiillen durch die experi- mentelle Nachpriifung bestatigt werden. (Chem. Weekbl. 27. 486—92. 16/8. 1930. Rotterdam, Labor. d. Brouwery d’Oranjeboom.) K. WOLF. B. BruŹS, Temperaturmessungen an arbeitenden Elektroden. III. (II. ygl. C. 1930. I. 2851.) Die Temp.-Effekte an arbeitenden Elektroden kónnen ais PELTIER-Warme ™'v- a's latente Warme der Elektrodcnprozesse aufgefaBt werden; die Messung der r.ffekte ermoglicht die Best. der Ionenentropie. Es wurden seclis yerschiedene Elek­ troden untersueht: Cu, Zn u. Cd in Sulfatlsgg., Ag, Pb u. Bi in Nitratlsgg. Fiir molare von -1.0I+, Pb++, B i+++, Cd++, Z?i.++ u. C«++ ergaben sich die Entropieworte: ,. ’ —H> —26, —19, —29 cal/Grad. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. A. 146. 356 bis 362. Marz 1930. Riga, Univ.) ” W r e s c h n e r . Robert Kremann, Boris Korth und Esther Inge Schwarz, iUber die Sćhmeh- flupelektrolyse von Silber-Bleilegierungen. (Vgl. K r e m a n n , C. 1930. I. 2615.) Die schnttweise Anderung der Zus. elektrolysierter Metallfaden aus Ag-Pb-Legierungen wurde nach der Methode yon KREMANN u. G r u b e r -R e h e n b u r g in Schamotte- capillaren •u.nlersiicht. Vff. fanden im Mittelteil einen stationaren Zustand, wahrend p C a n ^ 1 "‘Kle, das Pb an der Anodę anreichert (vgl. K r e m a n n u. B a y e r , C. 1926. II. 711). Die '.iektrolyseneffekte erreichen ein Maximum bei aąuiatomigen Legierungen. (5Ionatsh. Chem. 56. 16—25. Juli 1930. Graz, Uniy.) W r e s c h n e r . 2236 A .. E lektrochemie . T hermochemie . 1930. n .

Robert Kremann und Estlier Ingę Schwarz, J e r suche iiber die Elektrolyse von Bronzen mit Silberzusalzen. (Vgl. vorst. Ref.) Die Anderungen in der Zus. elektro- lysierter binarer (Cu-Sn) u. ternarer (Cu-Sn-Ag)-Legierungen von der Anodę zur Kathode wurden analyt. u. metallograph. untersucht. Die Vers.-Ergebnisse sind in zahlreichen Tabellen zusammengestellt, auch einige Abbildungen reliefpolierter Sehliffe elektrolysierter u. nichtelektrolysierter Legierungen sind der Arbeit beigegeben. Bilder von Sohliffen einer Legierung mit l,3°/o Ag, die mit einer Stromdichte yon 5 Amp./qmm elektrolysiert wurden, zeigen von der Anodę zur Kathode, also in der Richtung der Ag-Anreicherung eine Zusammenlagerung der harteren Metallaggregate zu gróBeren Teilen; ahnliche Erscheinungen findefc man bei Anreicherung des Ag-Geh. in nieht- elektrolysierten Legierungen. (Monatsh. Chem. 56. 26—34. Juli 1930. Graz, Univ.) W r e s c h n e r . Robert Kremann, Franz Bauer, Alfred Vogrin und Harald Scheibel, U ber den Wecksel im Wanderungssinn der Alkali- und anderer Metalle bei der Elektrolyse der betreffenden Amalgame in Abhdngigkeit von der Kcnzentraticm. Das Leitvermógen des Hg wird durch Zusatz von Na, K u. Ba yerringert; bei der Elektrolyse dieser Amalgame in verd. Zustande wird das Alkali- bzw. Erdalkalimetall zur Anodę ver- schoben, enthalt daa Amalgam aber mehr ais 2 % Na, 2,5% K bzw. 2,7°/0 Ba, so andert sich der Wanderungssinn, Na, K u. Ba reichem sich dann an der Kathode an. Im Lt-Amalgam erfolgt die Li-Anreicherung an der Kathode schon von den geringsten Li-Konzz. an. Lewis, Adams u . Lanm an (vgl. C. 1916. I. 829) vermuteten einen Zusammenhang zwischen dem Wanderungssinn der in Hg gel. Metalle u. der Erhohung bzw. Erniedrigung des Leitvermogens; bei erhohtem Leityermógen sollte eine Wan- derung nach der Kathode, bei verringertem Leityermógen eine Wanderung nach der Anodę eintreten. Die von den Vff. gefundene Umkehrerscheinung bei Na-, K- u. Ba- Amalgamen spricht gegen diese Annahme; auch zeigte sich, daB B i, das das Leit- vermógen des Hg erhóht, schon bei kleinsten Konzz. an der Anodę angereichert wird. Die Anreicherung des Bi mit seinem stark metalloiden Einschlag an der Anodę macht es wahrscheinlich, daB in erster Linie die Polaritdt der Komponenten einei' Legierung den Wanderungssinn bcstimmt. {Monatsh. Chem. 56. 35— 65. Juli 1930. Graz, Univ.) W r e s c h n e r . Robert Kremann und Walter Piwetz, V er suche -iiber die Elektrolyse von Bronzen mit Bleizusatzen. (Vgl. vorst. Ref.) Vff. untersuchten analyt. u. metallograph. die Konz.-Verschiebungen bei der Elektrolyse von Bronzen, in denen ein Teil des Sn durch Pb ersetzt war. Die Ergebnisse sind in Tabellen u. einigen Bildern yon Metall- schliffen dargestellt. Pb u. Sn werden an der Anodę, Cu an der Kathode angereichert; das entspricht der yon K r e m a n n (C. 19 2 7 . I. 404) aufgestellten Spannungsreihe der Metalle bei der Metallelektrolyse. Im Gefiigebild nichtelektrolysierter Bronzen bewirkt ein kleiner Pb-Geh. eine Agglomeration der harteren Gefiigeteile, wahrend boi groBerem Pb-Geh. wicder eine Disglomeration eintritt. In gleichem Sinne macht sich bei der Elektrolyse die Pb-Anreicherung an der Anodę u. die Verarmung an Pb bei der Kathode bemerkbar. Neben der Agglomeration durch sinkenden Pb-Geh. zeigt sich bei der Elektrolyse auch eine gleiehsinnige Agglomeration durch die Strom- wrkg. (Monatsh. Chem. 56. 71—78. Juli 1930. Graz, Univ.) W r e s c h n e r . Fr. Fichter, Einige neue Oesichtspunkte der elektrochemischen Ozydation organischer und anorganischer Verbindungen. III. Elektrochemie und Biochemie. Der Parallelismus zwischen biochem. u. elektrochem. Oxydation, der durch Vergleich der Oxydations- prodd. yerschiedener Stoffe an der Anodę u. im lebenden Organismus yeranschaulicht wird, beruht darauf, daB elektrolyt. u. biochem. aktiyierter 0 2 die wirksamsten be- kannten Oxydationsmittel sind. Beispiele fiir die Nachahmung elektrochem. Oxy- dationen u. Reduktionen durch rein chem. Mittel. (Journ. Soc. chem. Ind. 48. Transaet. 341—44. 15/11. 1929.) K r u g e r . Fr. Fichter, Einige neue Gesichtspunkte der elektrochemischen Ozydation organischer und anorganischer Verbindungen. IV. Kolbes Kohlenv;asserstoffsi/nthese. (H I. vgl. yorst. Ref.) Ausfuhrliche Begrundung der Peroxydtheorie der KOLBEsehen Synthese. (Journ. Soc. chem. Ind. 48. Transaet. 347— 54. Nov. 1929.) K r u g e r . Fr. Fichter, Einige neue Gesichtspunkte der elektrochemischen Ozydation organischer und anorganischer Verbindungen. V. Die Wirkung von Fluor auf anorganische und organische 7 erbindungen. (IV. vgl. yorst. Ref.) An Hand der Arbeiten aus dem Lab. des Vf. wird der Mechanismus der Oxydationen mittels Ft zusammenfassend besprochen. (Journ. Soc. chem. Ind. 48. Transaet. 354—57. Noy. 1929.) K r u g e r . 1930. II. A 2. E lektrochemie . T hermochemie . 2237

J. Perreu, Uber die Messung der Dampfspannung wafirigcr Losungen einiger wasserhalliger Salze. Zur experimentellen Unters. der Loslichkeitsgleichung von Le Ch a t e l ie r bei wasserhaltigen Sal zen ist die Kenntnis des Koeffizienten i in der Nahe der Sattigung erforderlich. Eiir i gilt die Gleiehung d p/p - i-d c/c, dabei be- deutet c die Mol.-Konz. des W ., p die Dampfspannung der gesatt. Lsg. A us Messungen von p m it einem Differentialteńsiometer berechnete Vf. den Koeffizienten i fiir Natrium- hyposulfit, Natriumsulfal u. Manganchlorid. (Compt. rend. Aead. Sciences 191. 254—57. 4/8. 1930.) W r e s c h n e r . W. Herz, tJber Verdampfungswarmen beim absoluten Nullpunkte. Nach. VAN L a a r (Die Zustandsgleichung, Leipzig, 1924) gilt fur die molare Verdampfungswarme beim absol. Nullpunkt [M L0) die Beziehung: M L 0 = JiA ; durch Einsetzen friiher be- rechneter ,4-Werte (vgl. H e r z , C. 1930. II. 1507) hat Vf. fiir eine groBoro Anzahl organ. Verbb. die M L 0 ermittelt u. mit den molaren Verdampfungswarmen bei den n. Siede- tempp. (M Ls) verglichen. Die M As'-Wertc wurden den Tabellen von L a n d o l t - B o r n s t e in -R o t h -S c h e e l entnommen. Bei den meisten Yerbb. liegt M L J M L s zwisehen 1,05 u. 1,2. Einen auffallend kleinen W ert (1,01) liefert A., sehr hohe Quo- tientenzahlen (1,57 u. 1,66) sind bei Ameisensaure u. Essigsaure yorhanden, vielleicht liangt das mit der bedeutenden Assoziation dieser Yerbb. zusammen, die mit der Temp. veranderlich ist. Allerdings ist die Beziehung zwisehen der VAN LAARsohen Gleiehung u. der vom Vf. zur Berechnung der Konstanten A verwendeten Formel nicht ganz streng giiltig. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 19 1 . 318—19. 19/8. 1930. Breslau, . U niv.) W r e s c h n e r . Endre Berner, Bemerkung zu L .J . P. Kefflers Verdffentliclmng: „Calorimetrisclie Unlersueliungen. IV . M itt.“ Es wird darauf hingewiesen, daB der von K e e f l e r (vgl. C. 1930. II. 426) gefundene Wert fur die Verbrennungswarme der Salicylsdure — 5233,6 cali5» mit dem Werte von B e r n e r (vgl. C. 1 9 2 7 . I. 2399) = 5233,7 cal prakt. ident. ist. (Rec. Trav. chim. Pays-Bas 49. 861—63. 15/7. 1930. Drontheim, Techn. Hochsehule.) ' WRESCHNER. W. P. Jorissen, J. Booy und J. van Heiningen, Eeaklionsgebiete. X X . Der Einfluji verschiedener Umstdnde auf die Ausbreitung von Explosionsgebiełen. (XIX.vgl. J o r is s e n u. St a r in k , C. 19 2 8 . II. 1294.) Beobaclitungen von W h i t e (vgl. C. 1923. III. 1338) u. einige andere Unterss. iiber die Fortpflanzung der Verbrennung in Dampf- Luftgemischen wurden graph. dargestellt. Die Figuren zeigen deutlich einen Unter- sohied in der Ausbreitung der Explosionsgebiete, wenn die Rk. sieh nach unten oder nach oben fortpflanzt. Auch die Vers.-Ergebnisse mit verschiedenen Verbrennungs- app. weichen voneinander ab. Eine Erklarung dieser Erscheinungen kann auf Grund des vorliegenden Vers.-Materials noch nicht gegeben werden. (Rec. Trav. chim. Pays- Pas 49. 876—83. 15/7. 1930. Leiden, Univ.) W r e s c h n e r . V. Sihvonen, Der Rcaktionsmeclianismus der Kohlenstoffwrbrennung bei niederen Drucken. (Vgl. C. 1930. II. 202.) Vf. benutzte metallisierte Kohlefaden von OSRAM mit einem Durchmesser von ca. 0,35 mm. Der Verbrennungsriickstand der graphi- tierten Faden betrug 0,2°/o- Die reaktionskinet. Messungen iiber die Kohlenstoff- verbrcnnungen bei niedrigen Sauerstoffdruolien fuhren im allgemeinen zu einer Rk. erster Ordnung in bezug auf die beiden Verbrcnnungsprodd. In strómendem 0 2 wird zwisehen 800 u. 1400° ein primares Gasgemisch konstanter Zus. (C02 + 2 CO) u. bei einem Energiewert von —29 kcal gebildet. Zwisehen 1400 u. 1500° erleidet die Kohlen- stoffoberflaclie eine Umwandlung, wobei CO verdampft wird. Die CO-Bldg. wird von 800—1200° durch Autokatalyse befórdert. Zwisehen 800 u. 1000° nimmt das CO an der Yerbrennung des C teil. Die Ggw. der C02 verzogert die Verbrennung des CO am C. Oberhalb des Umwandlungspunktes ist die in der Geschwindigkeitsgleichung des CO enthaltene Bildungsenergie fast 27 kcal. Die Ggw. von CO befórdert dabei die CO- Bldg., aber Terzogert die C02-Bldg. Die bei der Ggw. von CO bestimmte Geschwindig­ keitsgleichung der C02 fiir das Temperaturinterrall 1500—1S00° enthalt eine Energie- grofie von ca. —17 kcal, die annaherungsweise ais Verdampfungswarme des bei hoher lemp. am C adsorbierten CO aufgefaBt wird. Ein geringer Wasserdampfzusatz be- schleunigt bei 1600° die Bldg. der beiden Verbrennungsprodd. katalyt. Ein H2-Zusatz bei fl. Luft ais Kondensiermittel katalysiert die Verbrennung nicht. C02 yon Zimmer- temp. wir. i auf C bei 1500° reduzierend ein. Dieser ProzeB, der durch CO yerzogert wird, wurde bti ii-Of10 beobaehtet, wenn auch die C02 entsprechend erhitzt wurde. Es ergibt sieh, daB u;,- fon MARSHALL u. B r a m s t o n -Co o k beobachtete Adsorptions- warme des 0 2 an der Kohle von nahezu 90 kcal der Bldg. einer sehon von L a n g m u ir XII. 2. 143 2 2 A3. Kolloidchemie. Capillarchemie. 1930. II. vermuteten Adsorptionsschicht des 02 entsprechen diirfte. 11 Tabellen bringen das Zahlenmaterial. (Ann. Acad. Scientiarum Fennicae. Serie A. 33. 28 Seiten. 1930. Helsingfors. Sep.) K. W o l f . Torahiko Terada, Vorldufige Versuche iiber die Fortpflanzungsart ton Ober- flaclienverbrennungen. Die Ausbreitung der Verbrennung auf einer ebenen diinnen Schicht aus brennbarem Materiał (Lóschpapier, Baumwollgaze, mit A. getranktes Asbestpapier u. dgl.) wurde untersucht sowie der EinfluB des Windes u. eines der Flamme entgegengestellten Schirmes auf diese Ausbreitung. Vff. hofft, daB die Er- gebnisse dieser Verss. zur Bekiimpfung von Wald- u. Stadtbranden verwertet werden konnen. (Proeeed. Imp. Acad., Tokyo 6. 232—35. Juni 1930. Tokyo, Inst. f. physikal. u. chem. Forschung.) WRESCHNER.

A3. K.olloidchemie. Capillarchemie. F. J. Nellensteyn, Lyophile und lyophóbe Sole. Rritik der iiblichen kolloidehem. Bezeichnungsweise u. Vorschlag der Einteilung der Sole auf An- oder Abwesenheit von unl. Kemen zu begrunden. Die KRUYTSche Vorstellung der Hydratation ais Hauptmerkmal der hydrophilen Sole wurde ais ungeniigend verworfen, u. auf die Grenzflachenspannung Micelle-Medium ais wichtigen Stabilitatsfaktor yerwiesen. (Chem. Weekbl. 27. 506—07. 30/8. 1930.) G r o s z f e l d . Gilbert H. Ayres und C. Harvey Sorum, Uniersuchung des Einflusses der Hydro- lysetemperatur auf einige Eigenschaften des kolloiden Eisenoxyds. I. Die Teilchen- grofie. Fe„03-Sole werden durch Hydrolyse von FeCl3-Lsgg. im Autoklaven bei 100. bis 145° liergestellt u. die TeilchengróBe durch direkte ultramikroskop. Auszahlung bestimmt. Die TeilchengróBe liegt, unabhangig von der Herst.-Temp. u. der Konz. zwischen 52 u. 76 ////, mittlere TeilchengróBe 60 /j/j. Die oberhalb ca. 125° bereiteten Sole zeigten immer unmittelbar nach der Herst. etwas Nd., setzten auch beim Stehen mehr oder weniger ab; die bei niederen Tempp. gewonnenen Sole waren bei Ent- fernung aus dem Autoklaven klar, frei von gefalltem Fe203 u. gaben auch bei 1-jahrigem Stehen kemen Nd. Steigerung der Hydrolysetemp. seheint den Brechungsindes der dispersen Phase zu vergróBern (teilweise Dehydratation). Oberhalb 145° wurde kein Sol mehr erhalten. Wurden jedoch Sole, die durch Eintropfen von FeCl3-Lsg. in sd. W. u. Dialyse bei 85—90° hergestellt worden waren, auf yerschiedene Tempp. erhitzt, so zeigte ein auf 155° erhitztes Sol keine sofortige Veranderung, u. nur ein sehr geringes Absetzen nach 13 Monaten, ein auf 172° erhitztes Sol war bei der Entfernung aus dem Autoklaven vollstandig ausgeflockt. Die Abnahme der Stabilitat bei Erhóhung der Hydrolysetemp. berulit hauptsiichUch auf der verminderten Adsorption der stabili- sierenden Ionen. (Journ. physikal. Chem. 34. 875—84. April 1930. Madison, Univ. of Wisconsin.) K r u g e r . Yvonne Garreau, Pierre Girard und Neda Marinesco, Uber die Struktur der Gelatinegele. Gelatinierungstemperatur und Fesligkeit ais Funktion von pH. (Vgl. G ir a r d u. M a r in e s c o , C. 1930. I. 2059.) Die Betrachtung der Gleichgewichte zwischen freien u. paarweise assoziierten Dipolen in Gelatinelsgg. laBt einen starken EinfluB von ph auf den Dissoziationsgrad der Dipole u. die davon abhangigen physikal. Eigg. voraussehen. Gelatinierungstemp. u. Festigkeit (erforderliches Gewicht, um demselben Gelatinezylindet dieselbe Deformation zu erteilen) haben bei ph = 4,7 ein Minimum u. andern sich mit ph in sehr ahnlicher Weise wie die DE. (Compt. rend. Soc. Biol. 103. 551—54. 28/2. 1930. Inst. de biologie physico-chimiąue.) K r u g e r . N.-A. Yajnik, D.-N. Goyle und Chandar Bhan, Die Stabilitat organischer Metall- sole. I. Teil. Der Einflu/3 von Elektrolyten und Nichłelektrolyten auf die Koagulation. Zn-Aceton- u. Cu-Alkoholsole, nach dem Verf. von BREDIG hergestellt, konnten durch Zusatz von Elektrolyt koaguliert werden; die Koagulationswrkg. entsprach der Valenz- regel. Zusatz von Nichtelektrolyten wirkte sensibilisierend, ebenso wie bei den Hydro- solen. Die untersuchten organ. Metallsole besitzen zwei Stabilitatsfaktoren, elektro- kinet. Faktor u. Lósungsfaktor, yollige Koagulation kann nur bei gleichzeitiger Ver- schiebung beider Faktoren eintreten. (Joum. Chim. physiąue 27. 386—97. 25/7. 1930. Lahore, Indien, Univ. u. Forman Christian College.) W r e s c h n e r . Earl C. H. Davies, Kenneth Taylor und E. W. Riblett, Eythmische Ver- dunstungsringe von Orange I I und Echtrot B. (Vgl. D a v ie s , C. 1923. III. 1055.) Reine Lsgg. von Orange I I mit geringer Adhasionskraft an Glas geben auf vollkommen reinen EindunstungsgefaBen keine rhythm. Ringe. Auftretende Yerdunstungsringe werden nicht durch die Adsorption von Luft oder Dampfen aus dem Salz an den Be- 1930. II. As. Kolloidchemie. Cafillarchemie. haltem yeranlaBt. Ein Oberfliichenfilm einer fremden Substanz, der nicht zu flfiólittg Mj ist u. das Haften der Einge an der Gcfafioberflacho unterstiitzt, kann die Bldg. rlMŁiS V Verdunnungsringe herbeifiihren, z. B. ein dunner, transparenter Film von Ali$ir£- ; saure. Auf einer solchen Unterlage wachst die Zahl der aus einem gegebeneny^]. ^ Orange II-Lsg. gebildeten Ringo mit abnehmendor Konz., stcigender Temp. u.\ifcp£, nehmendem Kriimmungsradius des GofaBes. Bei Echtrot B ist eine Fi 1 munterla^®*^ £ nicht erforderlich; geringe Abnahmo der Ringzahl bei hoheren Tempp.; EinfluB T o n Konz. u. Kriimmung wie bei Orange II. n-Buttersaure erniedrigt die Oberflaehen- spannung von Eehtrot B u. vergróBert die Zahl der Ringe. (Journ. physical. Chem. 34. 842— 54. April 1930. Morgantown [W. Va.], West Virginia Univ.) K r u g e r . Ikutaro Sawai und Morio Nishida, (Jber die Schrumpfungskraft der Blałtmełalle bei hoher Temperatur. Es wird die Schrumpfungsgeschwindigkeit von mit versehiedener Last belastetem Blattgold u. Blattsilber in einer N2-Atmosphare bei yersehiedenen Tempp. gemessen. Bis 600° konnte eine Solirumpfung nicht festgestellt werden. Bei hoheren Tempp. stellen die Schriunpfungskurven versehiedene Figuren dar, die grapli. wiedergegeben werden. Es konnte nachgowiesen werden, daB fiir die Schrumpfung eines einzelnen Teiles einer Probe keine RegelmaBigkeit feststellbar ist, daB die Schrumpfung an beiden Enden keinen EinfluB auf die Geschwindigkeit ausiibt, u. daB durch sie keine Anderung der Innenstruktur stattgefunden hat. Aus der Unters. der Beziehung zwischen der Temp. u. dem Schrumpfungskoeffizientcn bei yersehiedenen Lasten konnte festgestellt werden, daB die Schrumpfungsgeschwindigkeit stets gróBer mit abnehmendor Last u. mit erhohter Temp. wird. Es wird ferner die Schrumpfungs­ kraft berechnet u. dabei festgestellt, daB die Schrumpfungskraft mit der Temp. standig zunimmt u. in enger Beziehung zur Oberflaehenspannung steht. Der Mechanismus der Schrumpfung von Blattmetall wird diskutiert. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 190. 375—83. 17/6. 1930. Kyoto.) K l e v e r . Henry H. Dixon und T. A. Bennet-Clark, Eleklrische Eigenschaften von Ol- Wasseremulsionen mit besonderer Beziehung zur Struktur der plasmatischen Membran. Nach einer Theorie von Cl o w e s (Journ. physical Chem. 20 [1916]. 407) besteht die plasmat. Grenzmembran aus einer Ol-W.-Emulsion, dereń Emulsionstyp durch ge- eignete Zusatze geandert werden kann; die fast impermeable W.-in-Olemulsion wird durch einwertige Metallionen in eine permeablo Ol-in-W.-Emulsion umgowandelt, durch zweiwertige Metalle wird diese Wrkg. verhindcrt oder umgekehrt. Vff. unter- suchten die Wrkgg. elektr. Strome auf Ol-W.-Emulsionen, u. fanden auch hierbei groBe Ahnliehkeit mit dem Verh. der plasmat. Membran. Bei abnehmendem Verhaltnis W./Ol steigt der elektr. Widerstand, da ein immer gróBorer Teil der wss. Phase in dio Oltrópfchen eingeschlossen wird; zuletzt ist dic gesamte Elektrolytmenge eingeschlossen, u. der Widerstand wird unendlich. Bei steigendem Verhaltnis Ca/Na steigt der elektr. Widerstand sehr schnell infolge der Umwandlung des Emulsionstyps. Wird ein Wechsel- strom einige Sekunden lang durch eine Ol-W.-Emulsion geschickt, so sinkt der elektr. Widerstand in wenigen Minuten auf ein Minimum u. erreicht erst nach mehreren Stdn. ungefahr den anfanglichen Wert; die ursprunglich fiir Ionen u. wasserlosliche Substanzen impermeable Emulsion wird durch den elektr. Reiz permeabel. Dieses Verh. zeigt auffallende Ahnliehkeit mit dem Vcrh. des lebenden Gewebes bei elektr. Reiz. Alle "Verss. der Vff. sprechen fiir die CLOWESsehe Theorie; diese erklart danach nicht nur den Ionenantagonismus u. die Vermindorung der Permeabilitat durch Narkotica u. Alkohole, sondem auch dio yersehiedenen Wrkgg. des elektr. Stromes auf lebendes Gewebe; V ff. glauben, daB diese Theorie auch zur weiteren Deutung des elektr. Reizes auf Nerv u. Muskel dienen kann, wenn man annimmt, daB die Erregung mit einer Anderung der Permeabilitat yerbunden ist. (Seient. Proceed. Roy. Dublin Soe. 19. 421—40. April 1930. Dublin, Univ.) W r e s c h n e r . Fernand Chodat, N ew Demonstration der Traubeschen Zdle. Die bei Zusatz y°n Eialbumin zur CuS04-Lsg. im K ontakt mit K4Fe(CN)„-Lsg. erhaltenen Zellen sind konsistenter u. regelmaBiger ais dio klass., u. dieFlockung des Eialbumins demon- striert das Eindringen von W. in die Zelle. (Arch. Sciences physiques nat., (Jenfeye [5] 11. Suppl. 162—63. Nov.—Dez. 1929.) K r u g e r . Richard Springer u n d Hubert Roth, Versuche iiber eine Art von Turbulenzreibung in binaren ^Utisiglceitsgemischen. Mit einem von K r e m a n n , Sp r in g e r u . R o t h (vgl. C. 1928.1. 127"m ’ - l'riebenen App. wurden die Kuryen der inneren Turbulenzreibung bei geeigneten Ver8.-'i untersucht bei den binaren Systemen: MethylaUcohol-W A.-W., Propylalkohol-W., Chloral-W., Chloral-A., A.-CSs, m-Xylol-Dimethylanilin, 143’ 2 k o A 3. K ollotdchemie . Capillarchemie . 1930. II.

Bzl.-Chlf., Toluol-CS2, Aceton-CS2, A.-CS2, Athylacelal-CS2, Bzl.-CS2, A.-Bzl., Bzl.- Propylalkohol, Propylalkohol-Anilin, A.-Aceton, Nitrobzl.-Didthylanilin, A.-Benzaldehyd, Anilin-Nilrobzl., Phenol-Anilin. D ie Ergebnisse sin d in Tabellen u. Kurvenbildern dargestellt, zusammen mit den von anderen Autoren gemessenen PoiSEUILLEschen Reibungswerten. Im Vergleich zu den Kurven der PoiSEUILLEschen Reibung sind die Turbulenzkurven meist im Sinne der positiven Abweichungen yerschoben. Die positiyen Abweichungen vom additiven Verlaufe werden yerstarkt, negativerer Verlauf der PoiSEUILLEschen Reibung fiihrt mancbmal zu additivem Verlauf der Turbulenzkurve, bleibt aber in anderen Fallen auch bei ihr erhalten. Eine Auanahme bildet das System Bzl.-Chlf. mit additivem PoiSEUILLEschen Reibungsverlauf u. negativem Turbulenz- kurvenverlauf, sowie die meisten Systeme m it CS2, bei denen leicht negativer Verlau£ der PoiSEUILLE-Kurve einer S-fórmigen Turbulenzkurve entspricht. Aus dem Verlau£ der inneren Reibungskurven binarer Fl.-Gemische kónnen Sehliisse auf Assoziations- erscheinungen u. auf die Existenz von Verbb. mit ungefuhr der gleichen Sicherheit gezogen werden, wie aus dem Kurvenverlauf der reinen PoiSEUILLEschen Reibung. (Monatsh. Chem. 56. i —15. Juli 1930. Graz, U niv.) W r e s c h n e r . A. V. Buzagh, U ber die Haftfahigkeit mikroskopischer Teilchm an einer Wand von gleicher Beschaffenheit. III. (II. vgl. C. 1930. II. 1352.) Vf. bestimmt die Haftfiihig- keifc von Quarzteilchen an einer Quarzplatte; aus einer Suspension homodisperser Quarzteilchen laBt mail dieselbcn auf die Quarzplatte sedimentieren; die Konz. der Suspension ist so gewiihlt, daB nur eine einfache Schicht entsteht. Die Quarzplatte liegt auf einem um eine horizontale Achse drehbaren Tischchen; der Winkel, den die Platte mit der Horizontalen bildet, ist an einem Goniometer abzulesen. Wenn nach beendeter Sedimentation eine homogene Teilclienschicht entstanden ist, wird die Platte vorsichtig gehoben; bei einem bestimmten Winkel yerliert die Quarzschicht plotzlich ihre Homogenitat, es entstehen wellenartige Diskontinuitaten bzw. scharfe Spaltungen. Dieser Winkel, der auf 2° reproduzierbar ist, wird ais AbreiBwinkel bc- trachtet (er ist kleiner ais der Gleitwinkel). Eine Anderung des AbreiBwinkels a bei Beeinflussung der Quarzschicht ist nur verstandlich, wenn sich die spezif. Haftfahigkeit yerandert. — Zunachst untersucht Vf., wie sich a mit der TeilchengróBe r bei ver- schiedener Aufladung der Teilchen andert. In destilliertem W. geht die sin a r-Kurvc durch ein Minimum u. niihert sich einem Grenzwert, in BaCl2-Lsg. dagegen zeigt sie nur einen Abfall u. nahert sich bei steigender TeilchengróBe demselben Wert wie in reinem W. Daraus schlieBt Vf., daB durch die Elektrolytwrkg. eine erhebliche Anderung der Schichtdicke eintritt; in reinem W. ist die Grenzschicht dick u. leicht deformierbar, in konz., koagulierend wirkenden Elektrolytlsgg. aber diinn, schwer deformier­ bar. In reinem W. ergibt sich eine spezif. Haftfahigkeit von einigcn Zehntel Dyn, in BaCl2-Lsg. von 3—4 Dyn. — Die Messungen des AbreiBwinkels in yerschiedenen Elektrolytlsgg. zeigen: die Elektrolyte, die auf die dispergierten Stoffe von negativem Charakter koagulierend wirken, erhóhen a mit steigender Konz., u. die Elektrolyte, die in irgend einem Konz.-Gebiet ein Sol stabilisieren, yermindern a. Erhóhung von a erfolgt in der Reihe LiCl < NaCl < KCl,MgCl2 < CaCl2 < SrCl2 < BaCl2 Bei Pikrin- saure steigt a ebenfalls mit steigender Konz. Die drei- u. yierwertigen Kationcn (Al, Th) geben eine sin a r-Kurve, die — entsprechend den umladend wirkenden Eigg. dieser Ionen — im isoelektr. Gebiet ein Maximum durchlauft, dann abfallt u. im positiven G-ebiet ein Minimum aufweist. Die Alkalihydroxjrde stabilisieren infolge chem. Einww. nach langerer Zeit die Quarzsuspensionen. — Weiter bestimmt Vf. die kataphoret. Wanderungsgeschwindigkeiten zwecks Feststellung der Beziehung zwischen C-Pot-ential u. Haftfahigkeit. Beide werden sich mit Anderung der Schichtdicke u. der Ladung iindern, doch nicht in gleichem MaBe. Wenn diese beiden Variabeln sich im selben Sinne iindern, dann wird Parallelismus zwischen f-Potential u. Haftfahigkeit zu erwarten sein; dies ist der Pall bei den umladend wirkenden Elektrolyten im isoelektr. Gebiet, dann bei groBen Konzz. der Alkali- u. Erdalkaliionen, wo die Ladung abnimmt u. die Schicht immer dunner wird. Antagonismus zwischen f-Potential u. Haftfahigkeit wird eintreten, wenn die beiden Variabeln sich im entgegengesetzten Sinne andern. So wachst bei kleinen Konzz. der Alkalichloride u. der Pikrinsaure a mit der Konz., wiihrend das f-Potential ein Masimum durchlauft. Die sin a c-Kurven weisen einen Inflesionspunkt auf, woraus gefolgert wird, daB in diesem Gebiet die Ladung wachst, wahrend die Schicht dunner wird. — Zusatz von dchydratisierenden Stoffen (A., Tannin) laBt die Haftfahigkeit anwachsen. (Kolloid-Ztschr. 52. 4G—Gl. Juli 1930. Budapest, z. Z. Berlin-Dahlem, K. W. I. f. physikal. u. Elektrochem.) L o r e n z . 1930. II. A3. Kolloidchemie. Capillarciiemie. 2241

A. Ganguli, Bemerkung zur Adsorptionstheorie von Sexl. Diskussion der Be- ziehungen zwischcn den yon K a r u . G a n g u l i (vgl. C. 1930. I. 3417) u. von S e x l (C. 1928. II. 431) entwiokelten Theorien. (Ztschr. Physik 64. 81—83. 14/8. 1930. Benares, L ab. of Physical Chem., Hindu Univ.) L e s z y n s k i. M. E. Lash und W. G. France, Adsorption der Orenzflachen Krystall-Losung. IV. Makroskopische Ammonium-, Caesium- wid Kalialaunkrystalle, geziichtet in Gegen- wart von Farbsloffen und anderen Fremdstoffen. (III. vgl. C. 1928. II. 1866.) 39 organ. Verbb. mit polaren Gruppen (NH2, OH, SO;]Na, COOH etc.) warcn ohne EinfluB auf den Krystallhabitus von NH,r Alaun, von 18 Farbstoffen waren nur 4 wirksam. Die Wurfelflachen des NH4-Alauns in reiner Lsg. wachsen schneller, wenn statt eines n. ein kub. Impfkrystall benutzt wird. Das Verh. von NH4, Cs- u. K-Alaun gegeniiber den einzelnen Farbstoffen ist verschieden; z. B. wird Bismarckbrann durch NH4-Alaun nicht, durch K-Alaun maCig u. durch Cs-Alaun sehr deutlich adsorbiert. Diese vor- zugsweise Adsorption riihrt wahrscheinlich teilweise von Unterschieden in der GróBe der NH,-, Cs- u. K-Ionen oder yon den Entfernungen der Ionen im Krystallgitter her. Oxaminblau wird von allen 3 Salzen adsorbiert. Zwischen dem Kolloidgeh. der Farb- stofflsg. oder dem Vorzeichen der elektr. Ladung u. der Wrkg. auf die wachsenden Krystalle scheint keine Beziehung zu bestehen. Die Adsorption des Farbstoffs (Di- amin-Himmelblau) erfolgt móglicherwiese nicht in Form einer kontinuierlichen mono- molekularen Schicht an den Ionenebenen. Best. der rolativen Diffusionsgeschwindig- lceit von Naphłholgelb, Methylenblau, Chinolingelb, Diamin-Himmelblau u. Bismarckbrann durch A. H. Burckholder ergab, daB Bismarckbraun u. Naphtholgelb, entgegen der Angabe von Sa y l o r (C. 1928. II. 2637), ahnlich dispers sind. Nicht alle bas. Farb- stoffe, die leicht adsorbierbare Kationen bilden, rufen bei dersclben krystallinen Sub- stanz denselben Habitus hervor; beim Wachstum von Pb(N03)2 in Ggw. von Bismarck­ braun u. Methylenblau, die beide adsorbiert werden, fiihrt ersteres zu Oktaedern, letz- teres zu Wurfeln. (Journ. physical Chem. 34. 724— 36. April 1930. Ohio State Univ.) K. H. Kautsky und E. Gaubatz, Zur Chemie, der adsorptiven Bindung. I. (Vgl. K a u tsk y u . B linoff, C. 1929. II. 274.) Es wurden Adsorptionsisothermen von C02 u. C2H8 an Siloxen, Mono-, Tri- u. Penlabromsiloxen gemessen, um quantitativ den EinfluB festzustellen, den chem. Substitutionen an streng definierten, yergleichbaren Grenzflachen auf dic adsorptive Bindung von Gasmoll. ausiłben. Die molarc Ober- flache des Siloxens ist gleich der seiner Br-Derivy. = 930 000 qm, die spezif. Ober- flachę = 5520 qm. Dieso Oberflachcn errechnen sich aus den róntgenograph. Daten des CaSi2 (ygl. Boehm u . H a s s e l, C. 1927. I. 2629). D.D. des Siloxens u. der Br- Siloxene wurden bestimmt. D. nimmt fiir jedes eingefuhrte Br immer um den genau gleichen Bctrag zu, es sind also alle Br-Atome gleichartig gebunden. Der Bau des Silosens u. seiner Br-Derivv. ermoglicht es, die Adsorption an gleichgroBen Ober- flachen zu messen. 1. Das Ladungsvorzeiclien der Obcrfldchenbausteine, 2. die stufen- weise Substitution des H im Siloxen durch Br, die Konstitulion, u. 3. dic raumliche Verteilung der Oberflachenbausteine, die Konjiguration, sind von groBem EinfluB auf den Verlauf der Adsorptionskurvc. Eines der wesentlichsten Ergebnisse dieser Unterss. ist die Erkenntnis, daB definierte GrenzflachengróBe u. einheitliche chem. Zus. der Oberflache in keiner Weise mit einer cinheitlichen adsorptiven Wrkg. der Grenzflache zu verkniipfen sind. Die adsorptiv wirksamen Oberflachen ergeben sich nicht einfach durch Addition der Flachenanteile der wirksamen Oberflachenbausteine, sondem der Verteilungszustand, die spezielle Konfiguration ist sehr ausschlaggebend. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 191. 382— 113. 19/8. 1930. Heidelberg, Univ.) W r e s c h n e r . Tositomo Baba, Die Adsorption von Ddmpfen durch Chabasit. Vf. miBt von Chabasit die Adsorptionswerte u. Geschwindigkeiten fur 15 Stoffe bei 25°. Dabei zeigt sich, daB die Adsorption von Pentan, Bzl., A., Chlf., CCI4, Aceton u. Athylacelal auBerst gering ist, wahrend Methylalkołiol, Methylamin, C02 u. CS2 stark adsorbiert werden. A., Alhylamin, Propylamin u. Bulylamin werden wenig adsorbiert. Die in Tabellen u. Diagrammen wiedergegebenen MeBergebnisse zeigen, daB die Dampfe von \erbb. mit groBem Mol.-Vol. schwer oder gar nicht adsorbiert werden. Die groBen Unterschiede in den Adsorptionswerten von Meth}'l- u. Athylverbb. in der Alkohol- wie Aminreihe werden ebenfalls dem EinfluB des Mol.-Yol. zugeschrieben. Fiir die Adsorptions-tEshwnidigkeiten von Alkoholen wurde folgende Formel aufgestellt: [(& + *)/(o - - - k t + h, wobei x die Menge adsorbierten Stoffes nach der Zeit t u. a, b, k u. h i ; .,u. Konstanten sind. (Buli. chem. Soc. Japan 5- 190—202. Jum 1930. Tokyo, Imp. Uniy., Chemical Institutc, Faculty of Science.) D tisiN G . 2242 B. A norganische Ch e m ie . 1930. II.

Hajime Isobe, Ein kiinstliches Aluminiumsilicat aus Kanbaraton. (Vgl. C. 1930. I. 1109.) Ein Aluminiumsilicat, welehes beim Mischen einer Na-Silicatlsg. mit Kalium- alaun bei 45° erhalten wurde, erwies sich ais ein yorziigliches Adsorptionsmittel fiir Gasolin u. Benzin aus mit den Gasen gesatt. Luft. Die Zus. dieses Silicats ist dem des Kanbaratones sehr ahnlich. Die Adsorptionskoeffizienten fur Benzin u. Gasolin bei 25° fiir Silicagel, Tonerdegel, kiinstlichen u. natiirlichen Kanbaraton werden angegeben. Die Adsorptionswarme fiir a-Pinen bei Zimmertemp. wurde fiir kiinstlichen u. natur- lichen Kanbaraton, Silicagel u. Eisensilicat bestimmt. Die Entfarbungskraft des kiinstlichen Kanbaratons ist fiir Ole etwa gleich der <łes natiirlichen Kanbaratons. (Scient. Papers Inst. physical. chem. Res. 12. B. 24—25. Marz 1930.) K l e v e r . B. Anorganische Chemie. O. von Deines und G. Elstner, ttbcr die Konstilution der hydroschwefligen Saure. Eine esotherme Zerfallrk. des Natriumhydrosulfits im trockenen System setzt bei 190° plótzlich ein u. lauft unter Warmeabgabe schnell von selbst zu Ende. Eiir den Zerfall gilt die Gleichung: 2 Na2S20 4 — y S 0 2 + N a2SOą + Na2S20 3, pro Mol. NajSoO^ werden 10 350 cal geliefert. Die einzelnen Phasen des trocknen Zerfalls sind: 2 Na2S204 = 2 Na2S03 + 2 SO; 2 SO ™ S20 2; S20 2 -j- Na2S03 — Na2S203 -J- S 02 Die nasse Zers. von Natriumhydrosulfit liefert bei Zimmertemp. S02, oliges Wasser- stoffpersulfid u. Polythionsauren, bei ca. 40“ kann sie so geleitet werden, daB keine Polythionsauren entstehen. Die im Persulfid enthaltenen H2S-Mengen sind sehr gering, ca. 0,05Mol. HoS pro Mol. Na2S204. Bei Ausschaltung der Wasserstoffpersulfid liefemden Nebenrk. zerfallt die hydroschweflige Saure beim Erwarmen nach: 2 H2S204 = 3 S02 + S -f 2 H20. Der Zers. des Natriumhydrosulfids mit starker Saure beim Erwarmen werden folgende Rkk. zugrunde gelegt: 1. Die Spaltung von H2S204 in H2S03 + SO, 2. die Autooxydation u. Autored. von SO nach SO + SO = S + S 02 u. 3. die Rk. SO + S + H20 = H 2S + S 0 2, wobei 3. nur sehr wenig in Betracht kommt. Auf Grund der Zerfallrk. im trockenen System wird fur die Hydrosulfite die Formel aufgestellt: Me2[S03-S0] bzw. M e n ^ S ^ 0 ] . Mit dieser Formel werden samtliche Rkk. der Hydrosulfite in Einklang gebracht, u. es werden die Haupteigg. abgeleitet, die dem hypothet. SO zuzuschreiben sind. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 191. 340—81. 19/8. 1930. Berlin, Univ.) W r e s c h n e r . O. J. Magidson und A. G. Baitschikow, Der Einflufi ron NaCl auf die Ozydation von Jodionen durch das Bertholletsche Salz. Die Verss. zeigen, daB die Osydations- geschwindigkeit von Jodion durch KC103 mit der NaCl-Konz. zunimmt. Bei Temp.- Erhóhung tritt dieser Effekt zurtiek. Die Osydation ist eine Rk. 2. Ordnung. Daraus \wrd geschlossen, daB das Chlor die Rolle des oxyd. Agens spielt. Es muB angenommen werden, daB die Chlorsaure u. nicht das Chloration fiir die Oxydation maBgebend ist. VergróBerung der [H+] bedingt eine erhebliche Zunahme der Rk.-Gesehwindigkeit. Wird die Menge des KC10-, im Verhaltnis zum Jodion verandert, so geht die Osydation entweder zur Bldg. von Jod oder von JC1 oder von Jodat. Fiir das Verhaltnis 1: 3 entsteht JC1, fiir 5: 3 Jodat, fiir dazwisehenliegende Verhaltnisse ein Gemiseh beider Prodd. Jodat fallt ais Komplex KHJ206-KC1 aus. (Journ. Russ. phys.-chem. Ges. [russ.] 62. 933—56. 1930.) ’ ( “ Sa c h s e . H. v. Steinwehr und A. Schulze, tlher die Natur des ezplosiblen Antimcms. Unterss. zur Ergriindung der Natur des bei der Elektrolyse einer sauren wss. Lsg. von SbCl-t (bzw. SbBr., oder SbJ3) an der Kathode entstehenden explosiblen Sb. Es wurden Ndd. auf Drahten von Cu, Pt, Manganin u. Graphit, ferner auf Zn-Folie u. auf fl. Hg erzeugt. Es wird bestatigt, daB Temp.-Erhóhimg allein schon zur Explosion fiihrt. Die Explosion bei hóheren Tempp. (97,0, 96,2, 100,2°) ist anscheinend viel hef- tiger, ais wenn sie bei gewóhnlicher Temp. durch Erschiitterung ausgelóst wird. Die Best. des spezif. Widerstandes von explosiblem Sb ergibt, daB ein etwa 50—90-tausend- mal grófierer Wert ais fiir gewóhnliches Sb anzunehmen ist. Fiir die Energieanderung bei der Zustandsanderung des Sb ergibt sich aus Messungen der EK. einer galyan. Kombination mit gewóhnlichem u. eiplosiblem Sb u. einer SbCL-Lsg. ais Elektrolyten: 1930. II. B. A nokganische C h e m ie . 2243

Warmetónung 788 cal, Anderung der freien Energie 332 cal. Durch Nachweis oincr Polarisation kann gezeigt werden, daB das explosible Sb elektrolyt. leitet. Es wird ferner gezeigt, daB die Explosion auch durch den Strom ausgelost werden kann, u. 7,war unter solchen Umstanden, daB die Stromwarme infolge der Geringfiigigkeit des Stromes nicht fiir die Auslosung in Erage kommt. Aus der rontgenograph. Unters. folgt, daQ das explosible Sb ais Gemisch von amorphem Sb u. SbCl3 anzusehen ist. Aufnahmen des explodierten Sb u. des gewóhnlichen Sb zeigen, daB das Sb bei der Explosion in den krystallinen Zustand iibergeht. (Ztschr. Physik 63. 815—23. 7/8. 1930. Berlin-Charlottenburg, Physikal.-Techn. Reiehsanst.) L e s z y n s k i. C. J. van Nieuwenburg und H. B. Blumendal, Uber die Fluchtiqke.it der Kiesel- saure mit Wasserdampf. Bei Gelegenheit von Unterss. iiber hydrothermale Silicat- synthesen in uberspanntem W.-Dampf von ca. 300 at u. 400° konnte die Eliichtigkeit von krystallisiertem Si02 mit W.-Dampf experimentell nachgewiesen werden. Diese Erscheinung kann namentlich bei vulkan. Prozessen, bei denen Si02 u. W. zusammen vorkommen, von Bedeutung sein. Die metastabilen Modifikationen Tridymit, Cristo- balit. u. amorphe S i0 2 sind noch fliichtiger ais Quarz. Nach dem FENNERSchen Dia- gramm fiir das monare System Si02 ist Cristobaht iiber 1470°, Tridymit von 870—1470° stabil; man miiBte danach erwarten, daB bei 400° Cristobalit hoheren Dampfdruck hat ais Tridymit, doch zeigte sich bei den Verss. der Vff., daB Tridymit die gróBero Fliichtigkeit besitzt. Dementsprechend konnte Tridymit bei 300 at u. 395° in Cristo­ balit iibergefiihrt werden. (Rec. Trav. chim. Pays-Bas 49. 857—60. 15/7. 1930. Delft, Techn. Hochschule.) W r e s c h n e r . N. S. Kurnakow und S. S. Makarów, Beitrdge zum Studium der Oleichgemchte im Wasser der Sodaseen. Das terndre System Natriumsulfat-Natriumcarbonat-Wasser. Bei der Unters. des Systems Na2S04-Na2C03-W. kommen Analogien der Diagramme von fl. u. festen Lsgg., die sich im Gleichgewicht befinden, zutage. Die Anzahl Felder, der Verlauf der Kurven, die Lage der nonvarianten Punkte sind gleichartig. Die Ein- fuhrung eines Salzes in das Hydrat des anderen (in Form fester Lsg.) verringert die Dampfspannung, erhóht die Bestandigkeit des Salzes u. begiinstigt seine Krystalli- sation. Das kaufliche Soda, das ofters geringe Mengcn Na2S04 enthalt, liegt deshalb in besser krystallisierter Form vor ais reines Na2C03. Sehr gute Prodd. erhalt man bei Einhaltung einer Temp. von 25—50° u. einem Na2S04-Zusatz von mindestens 2% (auf krystallwasserhaltiges Na2C03 berechnet). — Das untersuchte Minerał Hanksit hat wechselnde Zus. u. besteht aus festen Lsgg., die sich aus Na2S04 u. Na2C03 ober­ halb 28,4° bilden. Beimengungen von NaCl u. KC1 erhohen die Bestandigkeit der Hanksitkrystalle unterhalb 28,4°. Die hexagonale Struktur des natiirlichen Hanksits ist nach Vf. teilweise durch die Ggw. von KC1 bedingt. (Ann. Inst. Analyse physico- chim., Leningrad [russ.] 4. 307—63. 1930.) G d r ia n . Yukichi Osaka und Hideo Nishio. Oleichgewichte des Systems Cą(Cl03\ + 2KCl 2 KC103 -)- CaCl2 bei 15 u. 45°. Auf Grund ihrer Messungen geben Vff. fiir das oben genannte System die Zus. der fl. Phase in Form von Tabellen u. Diagrammen wieder. Sie kommen zu dem Ergebnis, daB, je niedriger die Temp. ist, desto mehr KC103 vor der Abscheidung von CaCl2 auskrystallisiert. (Buli. chem. Soc. Japan 5. 181—83. Juni 1930. Osaka, Imperial Industrial Laboratory.) DusiNG. N. S. Kurnakow und M. A. Opychtina, Uber die Loslichkeitsphdnomene im reuersiblen System: NatritimcMorid-Afa/jn-esimnsulfal. Die Unterss. von KURNAKOW u. anderen Autoren iiber das System NaCl-MgS04 fiihrten im allgemeinen zu iiberein- stimmenden Resultaten. Eine Ausnahme machten die ungleichen Ergebnisse von Unterss. des Punktes, in dem gesatt. Lsgg. von NaCl, MgS04 • 7 H20 u. Astrachanit coexistieren. Die Zus. des Systems in diesem Punkte wird noch einmal bestimmt, u. Vff. geben der Vermutung Ausdruck, daB die yerschiedenen Ergebnisse durch dis Auf- treten des Astrachanits in der festen Phase bedingt seien u. erklaren die Befunde folgendermaBen: bei einem 3-Komponentensystem stellt sich das Gleichgewicht im allgemeinen schwer ein, u. besonders wenn, wie in diesem Falle, eine doppelte Um- setzung unter Abscheidung einer Komponente (Astrachanit) vor sich geht. Ver- zogerungen in der Umwandlung der MgS04-Hydrate in Astrachanit fiihren zur Bldg. eines Gebietes labiler Lsgg., das die Ergebnisse unsicher macht. (Ann. Inst. Analyse physico-cUm.. Leningrad [russ.] 4. 365—74. 1930.) G u r ia n . N. K. Wosk; ^.ssenskaiai Olekhgewieht: Natriumchlorid. Magnesiumsulfat, Wasser bei W . Die temar, .^-sterne I. NaCl-H20-MgCl,, n . H20-MgCl2-MgS04, III. H20- NaCl-Na2S04, IV. H20-MgS04-Na2S04 sowie die quaternaren Sj^teme aus denselben 2244 B. A norganische Ch e m ie . 1930. II.

Komponenten wurdcn bei 35° (hóchstc Temp. des Secwassers) untersueht, u. die Er- gebnisse nach den Mcthoden von L 5 w e n h e r z u . J a e n e c k e dargelegt. Die Isothermen des Systems I zeigen, daB NaCl im Gegensatz zu KC1 mit MgCl2 keine dem Car- nallit entsprechende Verb. eingeht. — Das Gleichgewicht im System II stellt sich nur langsam ein, da MgCl, labile u. metastabile Gleichgewichtszustande verursacht. Zur Vermeidung des metastabilen Zustandes muB die Lsg. mit der festen Phase geimpft werden. Bei einer MgCl2-Konz. von uber 20% wirkt dieses auf MgS04-7 H20 wasser- entziehend, so daB im Endpunkt der Krystallisation die Lsg. mit MgS0,-6H20 u. MgCl2-6H20 gesatt. ist. Bei Temp.-Erhóhung verschiebt sich das Verhaltnis der Komponenten zugunsten des MgCl2. Im System III wurde der Punkt der gemein- samen Krystallisation bei 26,19 Gew.-°/0 Na2S04 u. 23,46 Gcw.-% NaCl bestimmt. Die Unters. des Systems IV zeigt bei 35° die Existenz eines Doppelsalzes, Na2SO.,- MgSO.f • 4 HoO (Astraehanit). Zusammenfassend schlieBt Vf. aus ihren Ergebnissen, sowie aus dem Vergleich mit den Ergebnissen anderer Forscher, daB bei Temp.-Er- hóhung das Existenzgebiet der Doppelsalze erweitert wird, daB weiterhin die Ver- dampfung des Seewassers bei 25° derjenigen bei 35° weitgehend ahnlich ist, indem sich in beiden Fallen feste Phasen gleicher Zus. bilden. Ais erstes krystallisiert NaCl, ais zweites, in den meisten salzreichen Scen, Astraehanit, alsdann MgS04-7H20, MgSO.,-6 H„0 u . schlieBlich ein Gemiseh von NaCl, MgS04-6 H 20 u. MgCl2-6 H 20. (Journ. angew. Chem. [russ.: Shumal prikladnoi Chimii] 3. 321—36. 1930. Chem. Inst. d. Akad. d. Wissensch.) G u r i a n . G. G. Urasow, Reihenfolge der Salzablagerungen der Ssolikamsker Kalilager tom Gesichlspunkte der Untersuchimg der Kryslallisałionswege der gualernaren Sysicme: K Cl-NaCl-MgCl 2 - //„O. Die Unters.-Methode der Krystallisation von NaCl im qua- temaren System KCl-NaCl-MgCl2-H20 kann auf den ProzcB der Ablagerung der Ssoli­ kamsker Kalisalze nur unter der Voraussetzung angewandt werden, daB die Salzlager scit ihrer Bldg. keine bedeutenden Veranderungen erlitten haben. DaB letzteres der Fali ist, wird dadurch bekraftigt, daB die Krystallisationsverss. im Laboratorium zu derselben Schichtbldg. fiihrten, wie sie bei Bohrungen in den Lagerstatten vorgefunden wurden. Die Reihenfolge der Ablagerung ist: Kochsalz, Sylvinit, Carnallit. Die geolog. Bldg. der Sylvinit- u. Carnallitlager in Ssolikamsk wird gedeutet u. das Vork. mach- tiger Kochsalzsohichten erklart. (Ann. Inst. Analyse physico-chim., Leningrad [russ.] 4. 41—82. 1930.) ” G u r ia x . Gunnar Assarsson, Die Einwirkung ton Kalkwasser auf Aluminiummetall. Die Bk.-Prodd., die durch Einw. von Kalkwasser auf blankcs Al entstehen, wurden analyt. u. opt. untersueht. Je nach Temp. u. Konz. von CaO bilden sich Tetraaluminat A l2Oa ■ 4 CO-12 II20, oder die Trialuminate Al203-3 CO-12 H20 u. AhO^■ 3 CaO■ 6 H20, bei Rkk. unterhalb 40° krystallisiert das letztere ais Ikositetraeder, boi Rk.-Tempp. von ca. 60° werden IIexaeder u. lihombdodekaeder gebildet. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 1 91. 333—39. 19/8. 1930. Stockholm, Geolog. Landesanstalt.) W r e s c h n e r . Gustav F. Hiittig und Rudolf Mytyzek. Beitrdge zur Kenntnis der Oxydhydrate. XXVI. Das System Cadmivmoxyd-Wasser. (XXV. vgl. C. 1930. II. 1850.) Aus Cadmium- nitrat durch Fallung mit NH:1 unter verschiedenen Bedingungen hergestellte Cd-Oxyd- hydrate wurden der isobaren Entwasserung unterworfen u. rontgenograph. untersueht. Das Krystallgitter siimtlicher hcrgcstellter, dem Sj'stem Cd0-H20 angehórigen Priipa- rate ist entweder das des CdO-Monohydrats oder dasjenige des CdO. Amorphe Prapa- rate konnten nicht naehgewiesen werden. Das Gitter des Monohj7drats besitzen auBer den krystallisierten Praparaten auch die einphasigen, iiber das Monohydrat hinaus- gehende Wassermenge festhaltcnden Verbb. (Hydrohydrale), welche durch Fallung entstanden sind, u. welche das W. in je nach den auBeren Bedingungen kontinuierlich wechselnden Mengen enthalten. Dieses W. durfte einem kontinuierlichen Ubergang zu dem in Capillarcn gebundenen W. fahig sein. Das Gitter des CdO besitzen auBer dem gegliihten wasserfreien CdO auch noch solche einphasige Praparate, bei welchen das CdO wechselnde Jlengen W. bis etwa 0,5 H20 festhalt („Hydrooxyde“). Beim Alterungs- prozeB, der mit einer Bldg. gróBerer Krystallaggregate verbunden ist, wird das uber (las Monohydrat hinausgehende W. ausgestoBen. Die Veranderung der gesamten Bindungsfahigkeit hangt nicht von den Verschiedenheiten in der Dauer der Alterung, ais vielmehr von dem W.-Geh., welchen das Praparat wahrend der Alterung hatte, ab. Bei einem hoheren W.-Geh. zeigt die tensieudiometr. Methode eine Verfestigung, bei niedrigem W.-Geh. eine Loekerung der Bindung an. Die Zers. geht thermodynam. irreversibel vor sich. Selbst- unvollstiindig entwasserto Praparate sind auBerstande, 1930. II. B. A norganische C h e m ie . 2245 boi mchrtagigem Lagcrn das Monohydrat auch nur teilweisc zuriickzubilden. Ebcnso zeigen die aufgenommenen Zeit-Druckkurvcn nicht die Merlunale einer Einstellung auf ein thermodynam. Gleiehgewicht. — Auf Grund der Warmetonungen beim Ubcr- gang des CdO in das Hydrat ergibt sich, daB das Existenzgebiet des Monohydrats nur sehr schmal sein kann, u. daB sich die gemessenen Druckwerte auf ein amorphes oder teilweise krystallines CdO im Bodenkorper beziehen. — Im Bombenrohr entstandene Praparate zeigten, daB sie genau l/2 Mol. H 20 fester halten ais dies bei den ubrigen Praparaten beobachtet wurde. Es ist daher anzunehmen, daB diese Praparate den ,,Hydrooxyden“ zuzuordnen sind. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 190. 353—G3. 17/G. 1930. Prag, Dtsch. Techn. Hochsch.) K l e y e r . J. D’Ans und J. LófSler, Untersucliungen im System Na20-S i0 2-Zr02. Es wurden dic im System Na20-Si02-Zr0, auftretenden Bodenkorper u. dereń Existenzgebiete qualitativ u., soweit móglicb, quantitativ bestimmt. Die Unters. erfolgte durch Schmelzpunktsbestst., durch alkal. Trennungen, die auf dem verschiedenen Verh. der untersuchten Kórper gegen verscliiedene Ldsungsmm. beruhten, u. durch mkr. Unters. der Rk.-Prodd. Ternare Verbb. wurden auBer dem bekannten Na„ZrSiOs noch die Verbb. Na4Zr2Si30 12 u. Na2ZrSi207 gefunden. In den binaren Teilsystcmen treten neben den Komponenten des Systems Si02-Zr02, wclches nicht neu untersucht wurde, noch eine gróBere Zahl noch nicht bekannter binarer Yerbb. auf, die ausfuhiiich bc- schrieben werden. — Im System Na20-Zr02 tritt ais einzige Verb. das Metazirkonat Na2ZrOs (spezif. Gew. 4,0) auf. Die Verb. schmilzt bei 1500° inkongraent u. ist stark hygroskop. Im System Nat0 -S i0 2, fur welches ein vollstandiges Z u s tan dsd ingram m aufgestellt wird, konnte neben den schon bekannten Verbb. N a2Si2Os, N a2SiOs u. Nat SiOt, neu das Pyrosilicat Na6Si207 nachgewiesen werden. Im System bestehen 2 Eutektika: bei ca. "l000° mit 63,5% Na20 u. bei 1015° mit 54,5% Na20. Na4SiO., tritt in 2 Modifikationen auf. Die /S-Modifikation (spezif. Gew. 2,5, schiefwinklichc Tafeln mit schiefcr Auslóschung) geht bei 960° in eine a-Modifikation uber, die bei 1083° kongruent schmilzt. Das neu nachgewiesene Na6Si20 7 (spezif. Gew. 2,96) krystalli- siert aus seincn unterkiihlten Schmelzen in schmalen spitzen Tafeln zweiachsig u. be- sitzt einen kongruenten F. bei 1122°. — Die ausfuhrliche Unters. des Systems N azO- S i0 2-Zr02, fur das auch ein Zustandsdiagramm aufgestellt wird (vgl. Original), er- brachte den Nachweis von drei ternaren Verbb. Na20 -Zr()2 mit dem inkongruenten P. bei 1477° u. dem spezif. Gew. von 3,605, Na2()-Zr02 ■ 1,5 S i0 2 (F. 1540° spezif. Gew. 2,88) u. Na20-Zr02-2 Si02, welches in langen Nadeln krystallisiert. Samtliehe Verbb. werden krystallograph. beschricben u. von ihnen die Brechungsexponcnten be­ stimmt. AuBer diesen Verbb. konnten im ternaren System 2 Eutektika u. 4 Uber- gangspunkte nachgewiesen werden, ebenso wie eine Reihe von ausgezeichneten Punkten der Grcnzkurven den Charakter binarer Eutektika bzw. binarer Ubergangspunkte zeigt. Fur die naheren Angaben muB auf das sehr ausfuhrliche Original verwiesen werden. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 191. 1—35. 7/7. 1930. Berlin, Wissenschaftliches Lab. d. Dtsch. Gasgliihlicht Auer-Gescllschaft m. b. H.) K l e v e r . G. Schikorr, Uber das beim Rostvorgang auftrelende Eisen{IlI)hydroxyd. (Vgl. C .1 9 3 0 . I. 2375.) Es wurden einige fur den Rostvorgang wichtige Rkk. untersucht, bei denen ais Oxvdationsprod. von zweiwertigem Fe sowohl ct.-Fe.OOH, ais auch y-FeOOH entstehen kann. Es zeigte sich, daB a-FeOOH cntsteht, wenn die Oxydation pju ZUm dreiwel'ti§en Pe fuhrt; y-FeOOH entsteht, wenn die Oxydation uber dic Bldg. von Eisen(II)ferriten vonstatten geht. Entwasserungsverss. von Rost bei stufen- 've® prhohter Temp. ergaben, daB langsam entstandener Rost in seinem W.-Geh. bis , zlc/n^°k konstant dem FeOOH entsprieht; bei hóheren Tempp. nimmt der W.-Geh. rasch ab. Rasch entstandener Rost zeigte schon bei niedrigeren Tempp. erheblich ge- nngeren W.-Geh. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 1 91. 322—32. 19/8. 1930. Berlin- lJahlem, Staatl. Materialpriifungsamt.) WRESCHNER. Ulrich Hoimann und Edeltraud Groll, Die Kohlmstoffabscheidung aus Koklen- oxya an Łisen. III. Die Bildun/j von Eisenoxydcn und Eisencarbiden im Bodenkorper. ' Z ? 1928. II. 2228.) Beim Uberleiten von vollig 0 2-freiem CO iiber reinstes * Bisenpentacarbonyl dargestelltes Fe fanden Vff. bei starker C-Abscheidung bis zu oGO bedeut- r.dc- Mengen F :/)l im Bodenkorper; bei hoheren Tempp. bis zu 655° ent- stand ieO. Die - wurden durch Rontgenanalyse u. Best. des O-Geh. des Boden- kórpers einwandfrei ium .jgawiesen. Uber 655° konnten keine Oxyde mehr nach- gewiesen werden. Daneben wurde stets Zementit gefunden. O-freie Bodenkorper 2246 B . A nobganische C h e m ie . 1930. II. konnt.en unter 655° nur bei sehr rascher Strómung erhalten werden, die Praparate enthielten dann iiberwiegend Zementit. Fiir jedes Atom C, das in den Bodenkórper iibergeht, muC ein Mol. C02 entstehen. Es gelang der Nachweis, daB dieses durch die Kohlung entstandene C02 in zweiter Rk. das im Bodenkórper noch yorhandene Fe zu den beobachteten Oxyden oxydiert. Die Ergebnisse der Vff. sind in guter Ober- einstimmung mit den Gleichgewichtsbestst. der Kohlungsrk. von Schenck (vgl. C. 1928. I. 1516). Der Verlauf der Kohlungsrkk. wurde eingehend untersucht. Bei Tempp. von 275—320°, bei denen die C-Abscheidung sehr langsam ycrlauft, wurden die Linien eines uribekannien Krystallgitters gefunden. Wahrscheinlich handelt es sieh um das von G l u u d u . Fischer beobachtete neue Eisencarbid Fe2C (vgl. Fischer u . B a h r, C. 1930. I. 2862). Da die Interferenzen dieses Carbids nur nach Verss. unter 400° ge­ funden wurden, muB es bei hóheren Tempp. rasch zerfallen. Yon 400° an geht auch die C-Abscheidung sehr viel rascher vor sieh; es ware danach móglioh, daB dieses Carbid die C-Abscheidung vermittelt. Ozoauslenit, der nach SCHENCK (1. c.) bei der Kohlung iiber 575° entsteht, konnte róntgenograph. nicht nachgewiesen werden. Es ist yielleicht nicht móglich, den Bodenkórper so rasch abzuschrecken, daB der Zerfall des Oxo- austenits vermieden wird. — Der Bodenkórper des Bzn.-Zerfalls an Fe bei 700° wurde in derselben Vers.-Anordnung untersucht, neben C u. Fe fand sieh ais Hauptbestandteil ebenfalls Ze?nentit. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 191. 414—28. 19/8. 1930. Berlin, Techn. Hochschule.) Wreschner. Richard Brunner, Neue Verbindungen und Reaktionen aus der Nitroprussidreihe. Es wurden neue Verbb. u. Komplexe aus der Nitroprussidreihe hergestellt, die eine oder mehrere Cyangruppen ersetzt enthalt-en. So konnte durch Einw. yon Formaldehyd auf eine alkal. Lsg. yon Nitro- Na.,Fe(CN)5 N C Is (CN)5IłeNa4'19H20 prussidnatrium eine neue Verb. der OH OH O nebenst. Zus. erhalten werden. Die Verb. fallt in Form yon monoklinen rotgelben Nadeln aus u. gibt mit CuS04 einen rotbraunen Nd., mit FeCI3 eine blaue Fallung, Na2S farbt die Lsg. dunkelblutrot, Hydroxylaminchlorhydrat gibt beim Er- warmen eine deutliche Rotfarbung. Die Hydrolyse der wss. Lsg. der neuen Verb. liefert Prussonitritnatrium, Na4[Fe(CN)sN 02], u. eine neue Verb., welche hóchstwahrscheinlich ein Isonitrilprussonatrium, Na4[Fe(CN)5NC], darstellt. Die Hydrolyse wird durch HC1 yollstandig nach der Seite des Isonitrils u. des Nitroprussidnatriums gedrangt. Die neue hellgelbe Isonitrilyerb. unterscheidet sieh yon dem isomeren Natriumferrocyanid durch die Nichtfallbarkeit ihrer konz. Lsg. mit einer konz. CaCl2 + KCl-Lsg. — Durch Einw. von Na2S204 auf die alkal. Lsg. von Nitroprussidnatrium konnte das Prussosulfitnatriuni, Na6[Fe(CN)5S03], erhalten w7erden. Ein Yers. aus Prussoaąuonatrium mit Natrium- oxalat eine Oxalatoyerb. herzustellen, die eine Tetraeyanyerb. darstellen wiirde, mifi- lang. — Durch Einw. von NaCNS auf Prussoaąuonatrium, Na3[Fe(CN)5H,0], wurde ein gelber Kórper erhalten, welcher ein Gemisch von Na4[Fe(CN)6CNS] u. eines Iso- meren des Natriumferrocyanids darstellt. — Es wurden eine Reihe yon Farbrkk. bei der Einw. yon Polyoxybenzolen auf Nitroprussidnatrium in alkal. bzw. ammoniakal. Lsg. beobaclitet. Durch Resorcin entsteht eine Blau- bzw. Braunrot-farbung infolge der Bldg. von indophenolartigen Kórpem. Im Gegensatz dazu geben Hydrochinon u. Brenzcatechin keine Farbrk. Phloroglucin gibt eine intensiv rotgelbe Farbung, wahrend Pyrogallol keine Farbrk. zeigte. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 19 0 . 384—96. 17/6. 1930. Wien, Techn. Hochschule.) K l e v e r . P. A. Thiessen und O. Koemer, Ferriathylał (Bemerkungen zur Darstellung und Jteinigung.) (Vgl. C. 1 9 2 9 . li. 2864 u. 19 3 0 . I. 3756.) Die Methode yon S u tza (C. 19 3 0 . I. 2863) zur Darst. von Ferriathylat durch Umsetzung von Brommagnesium- iithylat mit wasserfreiem FeCl3 stellt nach Ansicht Vff. keine Verbesserung dar, gegen- iiber der Umsetzung yon Natriumathylat mit trockenem FeCl3. Die rohen Krystalle enthalten in beiden Fallen etwa die gleiche Menge yon eingeschlossenen Salzen (MgBrCl bzw. NaCl). Die Reinigung der Krystalle yon eingesohlossenem NaCl durch Um- krystallisation ist durchaus móglich, ohne daB der Rtickgang an NaCl erkauft ist durch erhóhte Beimengung an Óxydhydrat in den Krystallen. Eine gewisse Hydro­ lyse ist zwar nicht zu yermeiden, doch ist sie tatsachlich auBerst geringfiigig. (Ztsehr. anorgan. allg. Chem. 1 91, 74—78. 7/7. 1930. Góttingen, Uniy. Inst. f. anorgan. Chemie.) KLEVER. O. Hónigschmid und R. Sachtleben, Rcvi$um des Atomgewichtes des Rheniums. Analyse des Silberperrhenats. Es wurden yerschiedene Methoden zur Best. des Atom- 1930. II. B. A norganische C h e m ie . 2247 gewichts des Re studiert, u. gezeigt, daB hierzu die Red. des ReS2 ungeeignet ist, ebenso, wenigstens vorlaufig, die Analyse des durch direkte Synthcsc aus den Elementen erhaltenen Chlorids, da hierbei anscheinend ein Gemisch verschicdener Chloride ent- steht, das beim Auflósen in W . eine komplizierte Hydrolyse erleidet. Ais geeignet zur Atomgewichtsbest. erwies sich die Analyse des Silberperrhenats durch Fallung desselben mit uberschussiger HBr u. Wagung des AgBr. Aus dem Verhaltnis AgReO.,: AgBr = 1,907 35bercchnet sich das Atomgewicht des Re zu 186,31 ± 0,02. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 191. 309—17. 19/8. 1930. Miinchen, Chem. Lab. d. bayer. Akademie d. Wissenschaften.) WRESCHNER. D. K. Goralewitsch, Studien iiber die Sauerstoffverbindungen der Elemente der S. Gruppe des periodischen Systems. II. Nickelrerbindungen. (I. vgl. C. 1927. I. 2051.) Es wurden salzartige Ni-Verbb. vom Typus BaNi04 dargestellt. Aus der Tatsache, daB diese Ni-Verbb. wesentlich bestandiger sind ais die entsprechenden Fe-Verbb., laBt sich der SchluB ziehen, daB bei den Elementen der 8. Gruppe mit zunehmendem At.-Gew. dio Affinitat zum Sauerstoff zunimmt. (Journ. Russ. phys.-chem. Ges. [russ.] 62. 897—913. 1930.) S a c h s e . A. Pinkus und N. Berkolaiko, tJber die Loslichkeit von Silberchlorid in wasserigen Lósungen von Kaliumchlorid. Die Loslichkeit von AgCl in reinem W . u. in KCl-Lsgg. verschaedener Konzz. wurde nephelometr. bestimmt. Die Loslichkeit (s) in W . betragt 1,42-10~5 g Mol. AgCl/1, nimmt mit steigender KCl-Konz. (c) ab bis zu einem Minimum s = 8,13-10-7 bei c = 0,0196 g Mol./l, u. steigt dann sehr schnell. Die Yerss. beweisen die Existenz einer Komplesbldg., u. ermoglichen die Berechnung des %-Geh. Ag, das in anderer Eorm ais Ag+ in der Lsg. yorhanden ist; dieser Geh. betragt 50% i11 Ggw. von 0,0001 g Mol./l KCl, u. erreicht prakt. 100% bei 0,25 g Mol. KC1. (Journ. Chim. physique 27. 364—85. 25/7. 1930. Briissel, Univ.) W r e s c h n e r . Thomas Iredale und Catherine Eleanor Mallen, Die Reaktion zwischen Cupri- clilorid und Hydrazinsulfat. Beim Eintropfen von 1-n. CuCl2-Lsg. in ein Gemisch von 40 g Hydrazinsulfat in 250 ccm W. mit 25 g KOH in 250 ccm W. wird die Lsg. erst blau, dann unter N2-Entw. braun, die Bldg. eines braunen Nd. beginnt, u. wenn dic CuCl,-Zugabe langsam erfolgt, wird ein Stadium erreicht, wo sich glitzernde brauno Platten der Zus. 2 CuCl-Cu2SO4-4 AT2//, abscheiden. Durch k. W. leicht zers., anhydr. einige Zeit haltbar. H. W. fallt Cu20, wobei eine fast gegen Methylorange neutrale Lsg. von Hydrazinsulfat u. -chlorid zuriickbleibt. Unl. in A. u. den meisten organ. Losungsmm., 1. in Formamid, Pyridin u. in inerter Atmosphare in konz. wss. NH3 zu strohgelben Lsgg., die durch Oxj'dation rasch blau werden. Verd. HNOa oder H ,S04 fallen Cu, HC1 gibt zuerst einen weiBen Nd., der sich bei Erhóhung der HCl-Konz. zu einer farblosen Lsg. lost. Die Verb. wird ais Koordinations- verb. etwa der nebenstehenden Struktur aufgefaBt. — Bei Er- satz von CuCl2- durch CuS04-Lsg. bei der Herst. Abscheidung von Cu. (Journ. chem. Soc., London 1930. 395—97. Marz. Univ. of Durham u. Univ. of Sydney.) K r u g e r . H. Ginsberg und G. Holder, Zur Kenntnis des Titanfluorkaliums, K/I'iFs, und die Darstellung eines Oxyfluorids der Titanwasserstoffsaure. I. Nach einer Literatur- liberaicht iiber die bisherigen, sich zum Teil widersprechenden Daten iiber die Darst. u. Gllihbestandigkeit des Titanfluorkaliums u. seines Monohydrats wird uber eigene Yerss. zu dieser Pragę berichtet. Es gelingt weder aus wss., noch aus HF-haltigen Lsgg., das Monohydrat, K2TiF6-H20, bestandig in trockener Luft herzustellen. Durch vor- sichtiges Eindampfen u. Abkuhlen der wss. Salzlsgg. konnten Salze gewonnen werden, die aber hóehstens nur % Mol. W. enthielten u. beim Trocknen bei 50° kein W. ver- lieren, bei hoheren Tempp. jedoch hydrolyt. dissoziieren. Erst beim Yerdunsten bei 40 60° bis zur Sattigung krystallisieren aus der wss. Lsg. beim Abkuhlen reine Verbb., die sich beim Trocknen glatt in das anhj'dr. Salz uberfiihren lassen. — Aus stark HF- haltigen Lsgg. konnte ein Salz von der wahrseheinlichen Zus. K 2TiF a-HF erhalten werden, welehes bis nahe 300° bestandig ist. — Von den W.-haltigen u. W.-freien Salzen wurden Z.-r.-:(‘fanngskurven aufgenommen, aus denen dic Bldg. einer bei 500° stabilen Zwisehenyerb. in-r r-^eht. Der aus dem Haltepunkt der Kurvcn abzulesende Gewichts- verlust u. die Analyse deuten auf die Bldg. eines Oxyfluorids, K.2TiOF4. — Langeres Erhitzen des Titanfluorkaliums iiber 600° fuhrt, vermutlich infolge des Entweiehens 2248 C. Mineralogische u n d geologische Ch e m ie . 1930. II. von TiFj, zu Titanverlusten. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 190. 407—14. 17/6. 1930. Lautawerk.) ______K l e y e r .

Kobert Hermann Bogue, Traite dc chimie colloidale. T. II. fasc. I. Produits minćraux. Paris: Hermann 1930. (144 S.) B r.:4 0 fr. C. Mineralogische nnd geologische Chemie. I. W. Puare, Mineralogische Zusammenseizung einiger Ssolikamsker Salzmustcr. Die Ssolikamsker Sal ze enthalten 3 Arten Carnallit, u. zwar eine farblose, eine fleisch- rote u. eine gelbc opalescierendc. Die Farbę ist bedingt durch die Menge u. Form der Eiseneinschliissc. Die farblosen u. farbigen Carnallite enthalten zuweilen kleine Gas- einschliisse (N2, 0 2, C02). Die Opalescenz der gelben Modifikation wird verursacht durch die Lichtreflexion an dem eingeschlossenen Gas u. den Eisenoxydteilchen. Die Steinsalzkrystalle enthalten haufig Sylviniteinschlusse u. umgekehrt, die Grenzen zwischcn bciden Salzen sind sehr unscharf, so daB man Grund hat, die gleichzeitige Abscheidung anzunehmen. Die Krystallisation scheint unter hohen Drucken vor sich gegangen zu sein (haufig vorkommende Triibung u. Streifen). (Ann. Inst. Analyse physico-chim., Leningrad [russ.] 4. 85—98. 1930.) G u r ia n . Georg O. Wild, Vber die Farbanderurug siidweslufrikanischer Turmaline unter dem Einflu/i von hoher Temperatur. Die blaugrunen Turmaline gewinnen durch Gliihen bei ca. 650° eine hellere griine Farbę, die zuweilen der des Smaragdes nahekommt. (Ztrbl. Minerał., Geol. Palaont., Abt. A. 1930. 271—72. Idar [Nahe], Edelsteinforschungs- inst.) T r ó MEL. W. Eitel, E. Herlinger und G. Trómel, Zur Krystallchemie der Alumosilicate. Beziehungen der Anorthit gruppe zur Gruppe des Nephelin*. Zur Aufklarung der krystall- chem. Beziehungen zwischen dcm hexagonalen Nephelin NaAlSi04 u. dem triklinen Anorthit CaAl2Si208, dic ihren Ausdruck in teilweiser Mischbarkeit finden, wurden opt. u. róntgenograph. die morphotiop. Anderungen verfolgt, die beim Ersatz von Alu­ minium durch die dreiwertigen Ionen der seltenen Erdmetalle, des Galliums u. Scandiums eintreten. Durch die dabei verursachte homogene Aufweitung des Sauer- stoffgitters werden Korper erhalten, die formelmaBig zum Anorthit- oder Nephelin- typ gehoren, krystallograph. aber ubereinstimmen. Daraus wird gefolgert, daB das Anorthitgitter aus dem des Nephelin durch Deformation beim Ersatz von 2 Na+ durch 1 Ca++ hervorgeht, wobei die Grenze der Stabilitat des Nephelingitters abhangt vom Grade der Aufweitung des Sauerstoff-Grundgitters. Diese Methode der morphotropen Substitution ist allgemein ais Erganzung der Strukturanalyse beim Nachweis von Verwandtschaftsbeziehungen anwendbar. (Naturwiss. 18. 469-—74. 16/5. 1930. Berlin- Dahlem, Kaiser Wilhelm-Inst. f. Silicatforsch.) T r ó m e l . Balthasar GoBner und Franz MuBgenug, tlber Alstonit utul Milarit. Ein Beitrag zur Kenntnis lompleu; gebauter Krystalle. Róntgenograph. Messungen ergeben fur das rhomb. Carbonat Alstonit die Gitterkonstanten a = 8,77 A, b = 4,99 A, c = 6,11 A u. fiir das hexagonale Silicat Milarit a = 10,46 A u. c = 13,90 A. Die Deutung des verwickelten Auf baus der Krystalle wird auf Grund von Vergleichen mit pseudosymmetr. Stoffen Yersucht. Die opt. Anomalien werden mit Hilfe von Unvollkommenheiten des Atomgitters gegenuber dem idealen Punktgitter erklart. (Ztrbl. Minerał., Geol., Palaont., Abt. A. 1930. 220—38. Miinchen, Univ.) T r o m e l . Felix Machatsehki, Die Fonnel des Astrophyllites und seine Beziehungen zu den Glimmern. An Hand bekannter Analysen wird fur Astrophyllit die allgemeine Formel WXY6Z5(O,OH,F)20 abgeleitet, wobei unter den einzelnen SjTnbolen die Metallatome zusammengefaBt werden ohne Rucksicht auf die Wertigkeit, sondem nur nach ihrer Raumbeanspruchung im Krj-stall. In gleicher Weise wird versucht, fiir die verschiedenen Glimmer allgemeine Formeln zu finden, die mit den Ergebnissen der Strukturanalyso in Einklang stehen. Die Beziehungen zwischen den beiden Mineralien werden erórtert. (Ztrbl. Minerał., Geol., Palaont., Abt. A. 1930. 255—67. Graz, Univ.) T r o m e l . S. A. Schtschukarew, S. K. Kosman und O. M. Kosman, Unłersuchungen Ober die Moorlager des Sees von Ssaki. Zahlreiche Proben der Moore aus dem See von Ssaki werden analysiert u. die Resultate in 25 Tabellen wiedergegeben. Der Meta- morphisationsgrad des Secwassers, ausgedriickt durch das Verhaltnis MgS04: MgCL, wurde zu 0,50 bestimmt (an gewissen Stellen des Schwarzen Meeres 0,65). Der niedrige Wert des Yerhaltnisses wird der Zus. der iMoore zugeschrieben. — Der Geh. an Nać 1930. II. D . O r g a n is c h e C h e m ie . 2249 ninimt mit der Tiefe zu, derjenige an MgS04 -J- MgCl2 nimmt mit der Tiefc ab. Die oberste Schicbt bis zu einer Tiefe von 3 m enthalt ca. 8% NaCl (insgesamt 2,4 Mili. Tonnen), 2,2°/0 Mg-Salze (insgesamt 670 000 Tonnen), 0,2% H 2S (insgesamt 60000 Tonnen). H2S ist gróBtenteils an Eisen gebunden, doch kommt S auch frci vor. Der CaS04-Geh. schwankt zwischen 5 u. 22%, die CaC03-Konz. zwischen 11 u. 15%, die Al203-Menge zwischen 2 u. 6°/o> der Fe203-Geh. zwischen 1 u. 3%. (Ann. Inst. Analyse physico-chim. Leningrad [russ.] 4. 163—95. 1930.) G u r ia n . P. T. Iwanow, Chemische und petrographische Untersuchung der rnedizinischen Moore von Ssaki in verschiedenen Schichten. Die Moore aus Ssaki liabcn je nach der Tiefe verschiedene Zus. u. Struktur. Der Grund liegt darin, daB die Moorbldg. einen AblagerungsprozeB darstellt. Die vorkommenden weiBen Zwischenschicliten, die aus Gips u. Sand bestehen, enthalten geringe Beimengungen von Carbonaten u. Aluminium- silicaten u. Spuren organ. Substanz. Die durch Eisenhydrosulfid schwarz gefiirbten Schichten sind lehmartig u. enthalten Sand, Calcit, Magnesit, Dolomite, geringe Mengen Gips u. organ. Substanz. (Ann. Inst. Analyse physico-chim., Leningrad [russ.] 4. 197—207. 1930.) G u r ia n . E. S. Burkser, Einige. Ergebnisse physikalisch-chemischer Untersuchungen der Rapen und Moore von Salzseen der Ukrainę und des Kubangehietes. Zusammenfassender Bericht iiber Analysen von Rapen u. Mooren zahlreicher siidrussischer Seenu. dieUnters.- Ergebnisse ihrer physikal.-chem. Eigg., wie Radioaktivitat, D., W.-Durchlassigkeit, Warmekapazitat, Viscositat usw. Methoden der Erhaltung der Moore werden vor- geschlagen. Zahlreiche Tabellen u. Zahlenergebnisse werden angefiihrt. (Ann. Inst. Analyse physico-chim., Leningrad [russ.] 4. 133—62. 1930.) GURIAN. A. F. Ssagaidatschni, Bericht iiber die Arbeiten des Forschungslaboratoriums der Direklion der Sanalorien der ZenlralverwaUung der Sozialversicherung (Zusstrakh) in Eupatoria. Zus. des Lehms u. der Rape stehen in engstem Zusammenhang. Der Rapo kommt bei der Moorbldg. eine bedeutende Rolle zu. Die Trager der kolloiden Eigg. der Moore sind die Hydroxyde des Al u. Fe, sowie das Eisenhydrosulfid. Das Eisen- sulfid beeinfluBt nur wenig die physikal.-chem. Eigg. Die Zunahme der Moormenge ist durch Anhiiufung kleiner Bodenteilchen bedingt. (Ann. Inst. Analyse physico- chim., Leningrad [russ.] 4. 207—17. 1930.) G u r ia n . V. M. Goldschmidt, tJber das Vorlcommen des Gemianiums im Meteoriten von Cranbourne. Wegen des ausgesprochen chalkophilen Charakters des Ge kann man an- nehmen, daB die Hauptmenge des Ge in unserem Planetcn in fruhzeitig ausgeschiedenen Sulfidmassen angereichert ist. Falls dies der Fali ist, miiBte man erwarten, daB Ge sich in der Sulfidphase von Meteoriten nachweisen laBt. Chem. u. rontgenspektrograph. Unterss. an Materiał des Meteoriten von Cranbourne, Australien, haben diese Vermutung bestatigt. In rostigen Partien des Meteoriten, die groBenteils aus Troilit (FeS) u. dessen Oxydationsprodd. bestehen; konnte ca. 0,1% Ge nachgewiesen werden durch die chem. Eigg. seines Sulfids u. durch dessen Rontgenspektrum (Linien a,, oc2, fiu fii der if-Serie). Schon in dem rohen Materiał konnte das Ge rontgenspektrograph. nachgewiesen werden. AuBer Ge finden sich andere chalkophile Elemente, wie Cu, Zn, Ga, weiterhin auffallend viel As, Pb, Sn, Mo, Ru, ferner Pt, Ir, Pd, Ag, Os u. Au. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. A. 146. 404—05. Marz 1930. Gottingen, Univ.) W r e s c h .

Emar Klanmann Broch, Untersuchungen uber Kristollstrukturen des Wolframittypus und des Scheelittypus. Oslo: J. Dybwad in Komin. 1930. (61 S.). 4°. = Skrifter u tgitt av det Norske Videnskaps-Akademi i Oslo. 1. Mat.-naturv. KI. 1929. Nr. 8. Kr. 5.—. D. Organische Chemie. Victor Grignard, Einige Bemerkungen zurn Vorschlag der Nomenklaturreform in der organischen Chemie. (Ann. Chim. analyt. Chim. appl. [2] 12. 225—30. 15/8. 1930. — C. 1930. II. 368.) ^ B e r g m a n n . i Albert Gosselin, Die Anderung der physikalischen Konstanten mit der Homologic. (V gl. C. 1 ^9* II. 2293.) Nach der Theorie des Vfs. entspricht dem Methan die Struktur : bei den folgenden KW-stoffen werden CH2-Gruppen angelagert, bis die Koordinationf ,. ; ■: ^es C erreicht ist. Dann andert sich die Konst. des KW-stoffs durch Bldg. eines nea ■. Zentralkernes mit zwei C, an den sich CH2-Gruppen bis zur Lrreichung der Koordinationszahl 10 anlagern; es folgt die Bldg. eines C3-Kernes usw. 2250 D . O r g a n is c h e C h e m ie . 1930. II.

Diese neue Kemtheorie erklart die Anomalien u. Unstetigkeiten der physikal. Eigg. in den homologen Reihen. Triigt man ais Abszisse den log. des Mol.-Gew. auf u. ais Ordinafce den log. einer physikal. Konstantę (F., Kp., Viscositat, Loslichkeit), so ergibt sich fiir die Stoffe mit gleichem Zentralkern stets eine gerade Linie; die Schnittpunkte dieser Geraden bezeichnen die Bldg. eines neuen Zentralkerns. Diese Erscheinung wird an einer Reihe von Kurvenbildern demonstriert. (Joum. Chim. physiąue 27. 357—63. 25/7. 1930.) W r e s c h n e r . C. C. Cofiin, H. S. Sutherland und O. Maass, Unłersuchung der Reakłion zwischen Chlorwasserstoff und den drei BiUylenen. Die drei isomeren Butylene wurden auf ihr Verh. gegen HCl-Gaa bei Anwendung iiąuimolekularer Mengen untersucht. Tsobutylen wurde durch Dchydratation von Isobutylalkohol dargestellt (iiber Al20 ;i bei 360°), das Gemisch von Butylen u. Pseudobutylen durch Dehydratation von 1 CH3,CH,.CH • CH• CH„• CH3 II CH3-CH,-CH • CH-CHCl-CH, ÓHS CH3C1 c h 3 c h 3 III CII3.CH2.CH • C*CH2-CH3 IV CH3• CHj• CH ■ CH-CHrrCH, CH3 CH, ĆH3 ĆH3 n-Butylalkohol (bei Verwendung von P„05 war die Ausbeute an Pseudobutylen am giinstigsten). Das Gemisch wurde durch Destillation bei tiefer Temp. zerlegt. Die Kpp. waren bei 760 mm fiir Butylen, Pseudo- u. Isobutylen bzw. —6,2°; +1,1°; —6,7°. Isobutylen lieferte ausschlieBlich tert. Butylchlorid, F. —26,5°; es blieb eine geringe Menge KW-stoff unyerandert. Die anderen Isomeren lieferten beide sek, Butylchlorid, C H ,■ CHC1 • CHa• CH3, K p.761>4 67,3° ais Hauptprod. Nebenher entstand jedesmal eine geringe Menge eines Octylens u. eines Octylchlorids, das sich im Fali des Butylenu beim Destillieren zersetzte. Vf. nimmt an, daB aus a-Butylen ais Prod. mit dieser Eig. nur 3-Methyl-4-chlormethylhexan (I) entstehen konne; aus Isobutylen kann sich nur 2-Chlor-3,4-dimethylhexan (II) bilden. Entsprechend sind die beiden Octylene ais 2-Athyl-3-methylpenten (HI) bzw. 3,4-Dimethylhexen (IV) aufzufassen. — Die Rkk. wurden mit Butylen u. Pseudobutylen bei 0°, mit Isobutylen bei —78,5° ausgefiihrt; bei letzterer Temp. reagieren die beiden ersten KW-stoffe nicht, so daB eine Ab- trennung leicht móglich ist. Auch die Rk.- Geschwindigkeit von Butylen u. Pseudo­ butylen ist nicht gleich. (Canadian Journ. Res. 2. 267—78. April 1930. Canada, Mc Gili Univ.) B e r g m a n n . Fr. Hein und H. Schramm, Zur Kenntnis des Zinkiithyls. Messungen an sorg- fiiltig gereinigtem Zinkathyl. Das spezif. Gewiclit ergab sich z u a = 1,207 ± 0,001. Viscositdt: r/ła = 0,008 575; bezogen auf die Viscositat von W. der gleichen Temp. ais Einheit ergibt sich der Wert 0,8309. Nach der von Sangewald ausgefuhrten Messung der DE. ergibt sich e = 2,55. Die Messung der Temp.-Abhangigkeit des Dampfdruckes zwischen 299,0 u. 358,0° fiilirt zu dem n. Verlauf der Dampfdruckkurve, aus der fur die Verdampfungswarme der W ert ). — 8820 cal bereehnet wird. Der Quotient aus / u. der absol. Siedetemp. X/T = 8820/391 = 22,6 stimmt prakt. mit der TROUTONschen Konstanto fiir nichtassoziierte Fil. (20—22) uberein. Ebenso folgt aus dem osmot. Verh. in Bzl. (Messungen nach der Gefrierpunktsmethode) das Fehlen einer Neigung zur Assoziation. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. A. 149. 408—16. Aug. 1930. Leipzig, Chem. Lab. d. Univ.) L e s z y n s k i. G. Ponzio und F. Baldracco, Untersuchungen iiber Diozime. 64. Mitt. (63. vgl. DE P a o l i n i , L o n g o , C. 19 3 0 . H . 723.) Vff. untersuchen die beiden Formen des Ghlorglyozims, von ihnen a- (aus Chloralhydrat u. Hydroxylamin) u. fl-Chlorglyoxiin (aus der vorigen Verb. durch Einw. von ath. HC1) genannt, denen H a n t z s c h (Ber. Dtsch. chem. Ges. 25. [1892] 705) Namen u. Konst. eines Chloramp}iiglyoxims (I) u. eines Chlorantiglyozims (II) zulegt, die von da ab allgemein angenommen u. von H lEBER u. L e u t e r t (C. 19 2 9 . H . 3006) bestatigt wurden. Vff. kommen zu ganz anderen Resultaten u. damit zu neuen triftigen Beweisen gegen die HANTZSCH-WERNERsehe Theorie iiber die geometr. Isomerie der Diosime u. zur Bestatigung ihrer friiheren Annahmen (vgl. C. 19 3 0 . I. 3301). Bei der Einw. von Benzoylchlorid auf /?-Chlor- glj’oxim wird das H-Atom der vom Chlor am weitesten entfemten Osiminogruppe substituiert unter Bldg. des 2-Benzoylderiv. H C(: NOCOCeH 5)-C(: NOH)-Cl, wie beim Methylchlorglyosim (vgl. A v o g a d r o , VlANELLO, C. 1927. I. 2991). Wie au s 2 Moll. 2-Benzoylderiv. des Methylchlorglyosims durch Elimination von 2 Moll. HC1 das Dibe)izoylderiv. des Dioxims des £>iaeelylglyoximperoxyds entsteht, so bildet sich aus 1930. H. D . O b g a n is c h e Ch e m ie . 2251 dem 2-Benzoylderiv. des /?-Chlorglyoxims das Dibenzoylderw. des Diozims des Di- formylglyoximperoxyds. Dieses existiert in 2 Formen, die yon W ie l a n d (C. 1929. II. 2680 u. friiher) ais geometr. Isomere HI u. IV des Dioxims des Furoxandialdehyds angesehen u. von ihm a- u. p-Isocyanilsaure genannt wurden. Das von Vff. erhaltene Dibenzoylderiy. aus dem 2-Benzoylderiv. des /?-Chlorglyoxims ist ident. mit dem Di­ benzoylderiy. der a-Isocyanilsaure, dem nach WlELAND die Konfiguration V zukommt. Somit kann man schlieBen, daB dem 2-Benzoylderiv. des /?-Chlorglyoxims die amplii- Form (VI) zukommt, weil aus ihm die syn-Form des Dibenzoylderiy. des Dioxims des Diformylglyoximperoxyds (V) hervorgeht. Das /J-Chlorglyoxim ist also die amphi- Form, wahrend die Anhiinger der HANTZSCHschen Theorie ihm die anti-Form u. dem a-Chlorglyoxim die amphi-Konfiguration zusehreiben. Die beiden Formen yerhalten sich sehr yerseliieden gegen yerschiedene Beagentien; so ergab sich, daB nur in der /f-Form, nicht in der a-Form des Chlorglyoxims das Chloratom durch Hydroxyl oder die Aminogruppe substituiert werden kann. , HC------CCI HC------C------C------CII HOjST HOl'ł 1 1 1 NOH O—N=0 HON T_ HC------CCI HC------C------C------CH HON NOH HOIN: N-O—N=0 NOH HC------C------C------CH HC------C-Cl NOCOC6H5 A -o -ft—o c„h6coon NOCOC0II6 !NOH Versuche. a.-Chlcrglyoxim, HC(: NOH) C(: NOH)-Cl, von H a n t z s c h (1. c.) Chlorampliiglyoxim genartnt, nach dem etw as modifiziert-en HANTZSCHschen Verf. aus Chloralhydrat u. Hydroxylamin, wobei zuerst das Monohydrat in langen glanzenden Nadeln gewonnen w ird ; erweichen gegen 114°, F. 151° unter lebhafter Zers. — Um die Verb. in das f}-Chlorglyoxim, von H a n t z s c h Chlorantiglyoxim genannt, zu iiber- fiihren, w ird das Hydrat der a-Verb. in w enig ath. Salzsaure gel. sich selbst uberlassen. Aus Xylol kleine Prismen, F. 168°, Zers. Gibt mit einer wss. Lsg. von Nickelacetat in Ggw. von Essigsiiure eine griine FI., keinen Nd. — Die wss. Lsg. des /S-Chlorglyoxims liefert mit Brom Chlorbroinglyoxim, das spater beschrieben werden soli. — Beim Durch- leiten von Ammoniak dureh eine alkoh. Lsg. des )3-Chlorglyoxims entsteht Amino- glyoxim, HC(: NOH)'C(: NOH)-NH2, F. 152°; gibt ein komplexes Ni-Salz, Ni(C2H40 2N3)2. Bei der Einw. einer Lsg. yon Na-Acetat in Essigsiiure auf /3-Chlor- glyoxim entsteht Oxyglyoxim, HC(: NOH)-C(: NOH)-OH, das ais komplesea Ni-Salz, Ni(C4H4OeN4)(NH4)2 isoliert wird u. aus diesem in Freiheit gesetzt bei 135° schmilzt. — Tribenzoylderiv., F. 142—143° (vgl. C. 1927. I. 2989). — 2-BenzoyMeriv. des (i-Chlor- glyoxims, C9H -0 3N2C1, aus Chlf. glanzende Blatter, F. 165°. — Dibenzoylderw. der a-Isocyanilsawre, Ci8H 120 1 -Benzoylderiy. des Methylchlorglyoxims, welche Rk. aDalog ist zu der Bldg. des L''methylather8 des Dimethylglyoxims aus dem Monomethyl- ather (ygl. Thilo, C. 1929.1. 2522) u. die T hilo „Disproportionierung“ nennt. Dabei 2252 D . O u g a n isc h e C h e m ie . 1930. II. entsteht aus dem nebenbei gebildeten Methylchlorglyoxim mit NaOH Mcthyloxy- glyoxim u. mit NH4OH Methylaminoglyosim. — Diacelyldeim. des Memylchlorglyoxims, C7H90 4N2C1, aus Methylchlorglyoxim mit Acetanhydrid in der Kalte oder beim Er- wiirmen mit Acetylehlorid. Aus A. groBe, glanzende Bliitter, F. 129°. Beim Durch- lciten von gasfórmigem Ammoniak durch seine eisgekiihlte Lsg. in Essigester bildet sich Meihylaminoglyozim; aus W. F. 183— 184° (vgl. C. 1922. III. 881). — Das Dioxim des Peroxyds des Diaćelylglyoxims, CH3-C(: N0H)-(C2N20 2)-C(: NOH)-CH:), soli nach den Angaben der Literatur in drei isomeren Formen bestehen: Die Verb. yon Behkend u. T ryller (Liebigs Ann. 283 [1894]. 231), F. 139— 140°, die Verb. von Behrend u. Schmitz (Liebigs Ann. 277 [1893]. 327), F. 189— 190° u. die vom Vf. erhaltene Verb. (C. 1924.1. 2136), F. 145°. Vf. halt es fiir móglich, daB die Verb. yon T ry lle r niclits anderes ist, ais die yon ihm erhaltene Verb., namlich das Dioxim des Peroxyds des Diacetylglyozims, in unreinem Zustand. Vf. halt die Fragc der Iso- merie dieser Verbb. trotz der Anschauungen WlELANDs (vgl. C. 1929. II. 2680) noch nicht fiir gekliirt u. behiilt sich die Fortsetzung seiner friiher (vgl. C. 1925- I. 2071) begonnencn Unterss. iiber diesen Gegenstand vor. — CMorbromglyoxim, C2H 20 2N2ClBr, aus Chlorglyoxim u. Brom in wss. Lsg. Fallt in strohfarbigen Blattchen aus; aus A. + PAe. farblose Prismcn, F. 222—223° unter lebhafter Zers. Die wss. Lsg. liefert mit Anilin Diphenylaminoglyoxim, C6H 5NH-C(: NOH)-C(: NOH)'NHC8Hs, stroh- farbige Blattchen, F. 218° (vgl. WiELAND, Ber. Dtsch. chem. Ges. 42 [1909]. 4195). — Diacelylderti. des Clilorbromglyoxims, CGHcO,,N2ClBr, aus A. Blattchen, F. 160 bis 161°. — Dichlorglyoxim, durch Einleiten von Chlor in eine eisgekiihlte Lsg. von Glyoxim in 10°/oig- Salzsaure. Krystalle, F. 201° (Zers.). — Diacetylderiv., F. 162—163° (vgl- H o u b en u . K auffjiann, Ber. Dtsch. chem. Ges. 46 [1913-]. 2826). Die Verb. liefert in Essigester gel. mit gasfórmigem Ammoniak ein Diaminoglyoxim, das HOUBEN u. K auffm ann fiir ein Stereoisomeres des gewóhnlichen Diaminoglyoxims liielten, weil es abweichendes Verh. gegen Acetanhj^drid u. Benzoylchlorid zeigt. Vf. stellt jedoch fest, daB es nur ein einziges Diaminoglyoxim vom F. 196° (Zers.) gibt, u. daB dieses unter den geeigneten Arbeitsbedingungen dasselbe Diacetylderiy. u. dasselbe Dibenzoylderiy. wie das gewóhnliche Diaminoglyoxim liefert. (Gazz. chim. Ital. 60- 429—36. Juni 1930. Turin, Univ.) " Fiedler. G. Ponzio und E . D urio, Untersuchungen iiber Dioxime. 66. Mitt. (65. vgl. yorst. Ref.) Wahrend die Arylaminoglyoxime in zwei Formen bekannt sind, existieren die Alkylaminoglyoxime nur in einer Form. Methylaminoglyoxim zeigt alle Eigg. der /5-Form der Arylaminoglyoxime. Auch das Aminoglyoxiin HC(: NOR)-C(: NOH)-NH2 existiert nur in einer einzigen Form, die ein komplexes Nickelsalz des Typus (DH)2Ni u. ein 0,N-Diacetylderiv. liefert, also gegen Nickelionen das Verh. der /?-, gegen Acet- anhydrid das Verli. der a-Arylaminoglyoxime zeigt. Demnach ist die Wahl zwischen den 4 Konfigurationen, die die Theorie der raumlichen Isomerie yoraussehen laBt, unmóglich. Das Problem viird noch komplizierter durch folgende Tatsaehen: Das Aminoglyoxim liefert mit einem Mol. Benzoylchlorid das l-Benzoylderiv., HC(: NOH)- C(: NOCOCcH 5)-NH2, mit 2 Moll. das Dibenzoylderiy., die mit Acetanhydrid erhitzt 2 Moll. W. bzw. 1 Mol. W. u. 1 Mol. Benzoesaure abspalten u. 3-Cyan-5-p}icnyl-l,2,4- oxdiazol liefcrn (vgl. I u. II). Daraus laBt sich schlieBen, daB das Aminoglyoxim anti- II— C— C------NiHj i - 2H.0 C— C------N I : II II : ! ______7 v III I! II OII--N N-O-C; 0:C,.H5 N N - 0 - 0 - C 6H5 H-C—C------NIHji - h,o C— C------N I I „ : II II ! ■ : ------> - III • II II CcH5COO:N N - O - C ; O Cc1I5 -c„hscooii N N—0-C-C 6H5 TrT H -C------C-NH, TTr H-C ------C = N H H I ii ii ^ IV ii ' NOH NOH NOH NHOH Form besitzt. Dasselbe Dibenzoylderiy. entsteht aber auch aus /S-Chlorglyoxim, u. da dem 2-Benzoylderiy. des /?-Clilorglyoxims (ygl. 64. Mitt.) die amphi-Form zu- geschriebcn werden muB, so muB auch dem Dibenzoylderiy. des Aminoglyoxims die amphi-Form zukommen, was im Widersprucli steht mit der Eig., ein komplexes Ni-Salz zu liefern. Vf. ist der Ansicht, daB im Fali des Aminoglyoxims die Annahme einer Tautomerie zwischen den beiden Formen III u. IV geniigen wiirde, um das Verh. der Verb. zu erklaren. — Aminoglyoxim, CoH^O^N., von Steinkopf (Journ. prakt. Chem. [2] 81 [1910], 195) mit dem F. 148^-152° erhalten, krystallisiert mit 1 Mol. Krystallwasscr, F. wasserfrei 145,5°, leichte Zers. — NiCAHsOANe, feine lebhaft rotę 1930. II. D . O b g a n is c h e C h e m ie . 2253

Blattchen. — Oxałai, C2H50 2N3-H 2C20 4, krystallin. Pulyer, F. 159°. ■— Ureidoglyoxim, C3H60 3N4, aus W. Nadeln, F. 157° (Zers.). — 2-Benzoylderiv., F. 157—158°, wurde in der 64. Mitt. beschrieben. — 2-Benzoyl-l-acetylderiv., F. 145—146°. — 1-Benzoyl- deriv., C9H 90 3N3, aus Aminoglyoxim u. Benzoylchlorid nach J a c o b s u . H eidelberger (Journ. Amer. chem. Soc. 39 [1917]. 1439). Aus sd. W. mit einem Mol. Krystallwasser, F. 134—137°, wasserfrei F. 146—147°. — l-Benzoyl-2-acetylderiv., Cu Hu 0 4N3, aus A. Prismen, F. 166—167°. — Dibenzoylderiv., C1GH 130 4N3, aus A. Nadeln, aus Bzl. Blatt- ehen, F. 186—187°. — 3-Cyan-5-phenyl-l,2,4-oxdiazol, C9H 5ON3, aus dem 1-Benzoyl- oder aus dem l-Benzoyl-2-acetyl- oder aus dem Dibenzoylderiy. des Aminoglyoxims durch Kochen mit Acetanhydrid. Aus A. Nadeln, F. 62°. Beim Erhitzen einer alkoh. Lsg. mit einer alkoh. Lsg. von Natrium wird das Cy&nid zum Saureamid vcrseift u. nebenbei entsteht das Na-Salz des Benzoylcyanamids, C8HaON2 = NC-NH CO-C6H5, aus A. lange Nadeln, F. 139—141° (Zers.). Ag-Salz, AgC8H 50N 2, F. 215—220° (vgl. H a n t z s c h , D o l l f u s , Beri Dtseli. eliem. Ges. 35 [1902], 255). — 5-Phenyl-l,2,4- oxdiazolcarbmsdureamid-3, C9H ,0 2N3, aus 3-Cyan-5-phenyl-l,2,4-oxcLiazol m it Salz- saure (D. 1,19). Aus sd. W. Nadelchen, F. 159—160°. Liefert m it Natrium in alkoh. Lsg. das Na-Salz des Benzoylcyanamids unter Entwicklung yon C02 u. NH3. — 5-Phenyl- l,2,4-oxdiazoltMocarbonsameamid-3, C9H,ON3S, beim Durchleiten yon H2S durch dio auf 50—60° erwarmte alkoh. Lsg. von 3-Cyan-5-phenyl-l,2,4-oxdiazol. Aus Chlf. gclbe Nadeln, F. 171—172° (Zers.). — 0,0-Diacetylderiv. des Aminoglyoxims, CpH90 4N3, durch Einw. von gasformigem NH3 auf das Diacetylderiv. des /3-Chlorglyoxims nach H o u b e n u. K a u f f m a n n (Ber. Dtsch. chem. Ges. 46 [1913]. 2825). Aus Chlf. F. 82°. H o u b e n u. K a u f f m a n n (1. c.) geben F. 70— 72° an. — 0,N-Diacetylderw. des Amino- glyoxims, C0H9O4N3, aus Aininoglyoxim u. Acetanhydrid u. geschmolzenem Na-Aeetat. Aus W. Nadeln, F . 154°. Steinkopf (Journ. prakt. Chem. [2] 81 [1910]. 196) gibt fiir sein wahrscheinlich unreines Prod., F . 142—-150° an. — N-Acetylderiv. des Cyan- formamidoxims, C4H 50 2N3, aus dem Diacetylderiy. des Aminoglyoxims mit NaOH. Aus W. oder aus A. lange Nadeln, F . 186°. — N-Acelyl-0-benzoylderiv. des Cyan- formamidoxims, Cn H90 3N3, durch Benzoylieren der yorigen Verb. in NaOH-Lsg. Aus A. Nadelchen, F . 149°. (Gazz. chim. Ital. 60. 436—48. Juni 1930. Turin, Uniy.) F i e d . M. Henze, Die Umwndlung der Acetessigsaure durch Methylglyozal. 1. Mitt. Acetessigsaures Na yerandert sieh unter der Einw. yon Methylglyoxal in wss. Lsg. bei Zimmertemp. unter Bldg. einer Substanz von hoher Reduktionskraft, dereń Mol. an- scheinend 6 C-Atome enthalt u. wóglicherweiso ein Zwischenprod. beim tJbergang von Fetten in Kohlehydrate darstellt. CH3CO-CHO fiir sieh allein u. in Ggw. yon Aceton bewirkt keino derartige Umwandlung. Die Fahigkeit des Methylglyoxals, acetessig­ saures Na aus wss. Lsg. zum Verschwinden zu bringen, wird in Zusammenhang ge- bracht mit der antiketogenen Wrkg. der Kohlehydrate. Zur Darst. des Rk.-Prod. aus Methylglyoxal u. Acetessigsaure wurden die Komponenten in wss. Lsg. bei schwach alkal. Rk. 14 Stdn. bei Zimmertemp. u. 3 Stdn. bei 35° stehen gelassen, wobei der Reduk- tionswert stark anstieg u. die FeClj-Rk. sieh anderte. Bei Zugabe einer dem Na-Salz aąuiyalenten Menge yerd. HC1 entweicht C02. Die wss. Lsg. wird eingedampft, mit konz. A. extrahiert, filtriert, der A. abgedampft u. der Riickstand im Vakuum dest. Kp •lo. 98—99,5°. Diekliche, fast farblose FI. Ag- u. FEHLiNGsche Lsg. werden stark reduziert, intensive Nitroprussidrk., bei Ggw. von Alkali tiefrot, nach Essigsaurezusatz yiolettrot. Mit FeCl3 blutrote, beim Erwarmen bestandige Farbung. Alkal. J-Lsg. bewirkt langsame Bldg. yon Jodoform. Die wahrscheinlich durch das Vorhandensein emer Enolgruppe schwach saure Substanz farbt sieh auf Zugabe von Alkali deutlich gelb. Aus dem in alkoh. Lsg. ermittelten Titrationswert ergibt sieli ein Mindestmol von 118. Hydrazinterb. ólig, bei schwachem Erwarmen m it yerd. HC1 fest. Gelbe Krystalle yom F. 210°. Ein definiertes Nilrophenylhydrazon konnte nicht erhalten werden. Semicarbazon, sandiges Pulver, Krystalle aus starker Essigsaure, F. 255°. Bromphenylhydrazon, gelbe, wetzsteinfórmige Krystallchen aus Aceton + A., F. 181°. (Ztschr. physiol. Chem. 189. 121—26. 10/6. 1930. Innsbruck, Uniy.) GuGGENHEIM. K. Bernhauer und H. Wolf, Zuckeroxydationen wid -zer.setzungen. VIII. Mitt. Lber die Milchsaurebildung aus Zuckerarten und vervxindten Stoffen. In Erganzung friiher gewonnener Ergebnisse wurde festgestellt, daB bei der Einw. von Kalk auf yerschiedene Zuckerarten unter Druck nur Rohrzucker hohe Ausbeuten an Milchsaure liefert, wahrend i ■ ■ t^ucker, Glucose, Fructose, Galaktose, Maltose u. Lactose nur etwa 2/s der Ausbeuto . , Rohrzucker ergaben. Ebenso lieferte y-Methylglucosid fast 2,5-mal so viel Milchsaure ais a- oder §-Methylglucosid. Diese Ergebnisse bilden XTI. 2. 144 2254 D . O r g a n is c h e C h e m ie . 1930. II.

eine weitere Bśstatigung dafiir, daB Zuckerarten, die in ihrem Molekuł labile Formen enthalten, ein weitaus stiirkeres Vermogen zum Zerfall in C3-Ketten bzw. Milchsaure besitzen. Auch Methylglyoxal, Dioxyaceton u. Isosaccharinsdure liefern unter den obon genannten Bedingungen groBe Mengen Milchsaure. (Biochem. Ztschr. 219. 232—40. 7/3. 1930. Prag, Deutsche Univ.) O h le . S. W. Gorbatschew, Zum Mechanismus der SUirkeverkleisterung. Die Verkleiste- rung ist kein ProzeB spezif. Wechselwrkg. zwischen Starkę u. W.; sie ist mit einem beliebigen Lósungsm. móglich, wenn dessen Dielektrizitatskonstante geniigend groB ist, anderenfalls tritt yorher Zers. der Starkę ein. Die Wrkg. der gel. Stoffe auf die Verkleisterungstemp. hiingt davon ab, ob die Adsorption des W. durch die Starkę erhóht oder vermindert wird. W. verdrangende Stoffe fixieren die Starkę, zeigen aber bei hinreichcndcr Konz. selbst verkleisternde Wrkg. Die Kurve der Fixatorenwrkg. zeigt daher ein Maximum. Durch Stoffe, die das an der adsorbierenden Oberfliiche der Starko vorhandenc Kraftfeld des Wasserstoffions neutralisieren, wird das Vermogen der Starkę, W. zu adsorbieren u. die Verkleisterungstemp. niederzudriicken, erhoht. Ist die Konz. des Kleisterisators geniigend groB, so wird der osmot. Druck des Lósungsm. vermindert u. dadurch die Verkleisterungstemp. der Starkę erhoht. Die Kurve der Kleisterisatonvrkg. geht daher im allgemeinen durch ein Minimum. (Biochem. Ztschr. 224. 91—101. 29/7. 1930. Moskau, chemo-pharmazeut. Forschungsinst.) S im o n . A. E. Navez, Vber den Einflufi von polarisiertem Liclit auf Stdrkefilme. SEMMENS (Scienco 70 [30/8. 1929]. XIV) berichtete, daB Mondliclit Stiirke hydrolysieren kann. Vf. stellt Verss. mit Mondlicht u. kiinstlich polarisiertem Licht an; es konnte in keinem Falle ein Unterschied in der Hydrolysierbarkeit der bestrahlten u. der unbestrahlten Stiirke gefunden werden. (Science 72. 13. 4/7. 1930. Harvard Univ., Lab. of General Physiologie.) L o r e n z . C. J. J. Fox, Die Micellarcliemie der Cellulose. In einem Vortrage wird die gegen- wartige Kenntnis von der Cellulosemizelle u. ihrer Umwandlung bei teehn. Prozessen zusammengefaBt. (Journ. Soc. chem. Ind. 49. Transact. 83—88. 14/2. 1930. London, C r o s s u . B e v a n Labb.) K r u g e r . Kurt Hess und Carl TrogUS, Zur Kenntnis des Eontgendiagrammes von Papier. HtihercOrienticrungen beiCelhdosematerialien. II. (I. vgl.C.1930. II. 232.) In d e rl.M itt. wurde gezeigt, daB bei der Durchstrahlung von Papier aus nativer Cellulose || zurOber- flache einige charakterist. Interferenzen der Hydratcellulose auftreten, u. hieraus auf ihr Vorliandensein geschlossen wird. Da die ubrigen Interferenzen jedoch ausblieben, bei einem aus Hydratcellulose hergestellten Papier dagegen vorhanden waren, unter- suchten Yff. die Verhaltnisse nochmals genauer u. fanden ais Ursache dieser Inter­ ferenzen das ais minerał. Fiillsubstanz yerwandte Kaolin, dessen blattchenfórmige Krystallite sich || zur Papieroberflache ordnen. Sie koimten nachweisen, daB diese Orientierung schon beim bloBen Streichen einer wss. Kaolinpaste auf eine amorphe Filmunterlagc eintritt, u. zeigen an Hand einer Tabelle, dafi bei einem n. Papier samt- licho, nicht der nativen Cellulose zuzuordnenden Interferenzen auch bei diesem Kaolin- film auftreten, also nicht von Hydratcellulose herriihren. Da sich Kaolin bei 550° in das wasserarmere Metakaolin verwandelt, wurde in der Asche bisher stets ein anderes Diagramm gefunden, u. so der wahre Sachverhalt verschleiert. Beim Sclireibpapier bilden also die Kaolinplattchen die eigentliche Schreiboberflache, wahrend die Cellulose nur ais Tragersubstanz dient und der Leim beido yerkittet. (Ztschr. pliysikal. Chem. Abt. B. 9. 169—72. Aug. 1930. Berlin-Dalilem, Kaiser-Wilhelm-Inst. f. Chemio.) K l a g e s . E. Gebauer-Fuelnegg und Otto Dingler, Schicefelsdureester aus Cellulose. Vff. hatten bereits fruher (C. 1929- I. 47) bei der Einw. einer Lsg. von C1-S03H in einem UberschuB von Pyridin auf Cellulose ein Trisulfat erhalten, das, trotz einiger kleiner Unterschiede (Drehwert u. Reduktionszahł waren = 0), groBe Ahnliehkeit mit einem von T r a u b e u . Mitarbeitern dargestellten Cellulosetrisulfat besitzt (C. 19 2 8 . I. 2595). Letzterem liegt ais Kohlehydrat eine noeh nicht abgebaute Cellulose zugrunde. Vff. yersuejien nun, ebenfalls die Konst. bzw. den Grad des Abbaus, ihres Esters zu er- mitteln, u. spaltęn zu diesem Zweck die Sulfogruppen nach einer neuen Methode wieder ab. Das so erhaltene Kohlehydrat wurde dann methyliert u. acetyliert, u. schlieBlich alle 3 Prodd. mit den entsprechenden Cellulosederiyy. vergliehen (hauptsachlich durch die Drehwerte), u. ais ident. mit denen der nativen Cellulose befunden. Der Ester ist also ein Deriv. einer nicht, oder hochstens nur spurenweise abgebauten Cellulose. Yersuche. Hydrolyse des Pyridinsalzes des Cellulosetrisulfats: 50 g Estersalz 1930. II. D. Organische Chemie. 2255 werden mit 200 ccm Methanol-HCl (5% wss. konz. HCl) G Stdn. ani RiickfluB gekoeht, filtriert u. der Riickstand bis zur S04"-Freiheit extrahiert. Trocknen bei 100°, weiBes Pulver, unl. in Alkalien, 1. in Cu-NH3-Lsg., a = 7,50° (Cellulose: 6,75°), OCH3 (von CH3OH-HCI herriihrend) = 1,63%. — Acetylicrung: 20 g Kóhlehydrat werden in einem Gemisch von 75 ccm Eg. + 75 ccm Essigsiiureanhydrid -f- 2 ccm H 2S04 24 Stdn. auf 30° erwarmt (desgleichen ein Parallelvers. mit Baumwolle). Die resultierende Lsg. war weniger yiscos, ais die der reinen Cellulose. Aufarbeitung wie iiblich, Ausbeute: 81°/o (Baumwolle: 90%), ccd18 = —21,72° (HCC13) (Baumwollacetat: —21,65°). — Die Methylierung machte wegen der Alkaliunloslichkeit des Kohlehydrats Schwierigkeiten. Dieses woirde zunachst einige Tage mit der doppelten Mcnge Kalilauge 1: 1 behandelt, dann aufs 5-fache verd. u. 9-mal nach Hess u . P ic h lm a y e r (C. 1926. II. 2890) methy- liert (desgleichen ein Blindvers. mit einer aus Acetat regenerierten Cellulose). Die Rk.- Prodd. waren in Bzl. vollstandig 1., unl. in Eiswasser. Reinigen durch Fili len mit Lg. aus Bzl.-Lsg.,

2.3.6-Trichloranisoi, C7H 50C13; K p.7S6 227—229°; Prismen, aus 96%ig. A., F. 45°. — 2.3.6-Trichlor-4-brcmphenol, C6H 2OCl3Br, aus 2,3,6-Trichlorphenoi in. Eg. + Pr; Nadeln, aus verd. Eg., F. 80°. — Benzoylverb., C13H60 2Cl3Br; Prismen, aus 96%ig. A., F. 110°. — 2.3.6-Trichlor-4-brcmanisol, C,H40Cl3Br, K p.742 269—275° (unkorr.), ziemlich unzers.; Nadeln, aus 96°/0ig. A., F. 69—70°. — 2,3,6-Trichlorr4,5-dibramphenol, CsHOCl3Br2, Bldg. aus 2,3,6-TrichlorphenoI mit Br in Ggw. von trocknem Fe-Pulver; Nadeln, aus verd. Eg., F. 205°. — Benzoylverb., C13H 50 2Cl3Br2, Prismen, aus 96%ig. A., F. 153°. — 2,3,6-Trichlor-4,5-dibromanisol, C7H 3OCl3Br5,; Nadeln, aus 96%ig. A., F. 130°; Kp. 329—332°. (Monatsh. Chem. 5 6 . 137—42. Juli 1930. Wien, Handelsakad.) BusCH. R. Ciusa und L. Musajo, Uber einige Salze von p-, o- und m-chinoider Struktur. VII. Mitt. (VI.* vgl. BARATTINI, C. 1 9 2 7 -1 . 1952.) Vf. berichtet iiber Salze der friiher beschriebenen Brenztraubensaurenitrophenylhydrazone. Diese Salze wurden, sofernman sie ais innere Komplexsalze ansehen konnte, einen Ring mit mehr ais 6 Atomen enthalten, bei dem der RingschluB durch eine Nebenvalenz vollzogen wird (vgl. I, II u. HI). EinHin- weis auf die Komplexsalznatur m it einem Ring von mehr ais 6 Gliedern ware dadurch ge- geben, daB die Salze gefarbt sind. Im allgemeinen sind die Salze gelb gefarbt. Nur das Co-Salz des o-Nitrophenylhydrazons u. das Ag-Salz des p-Nitrophenylhydrazons zeigen Eigentumlichkeiten, die auf komplexe Natur deuten. — Brenztraubensdure- o-nitrophenylhydrazon, sowie Na- u. K-Salz sind bereits beschrieben worden (vgl. C. 1923- I. 1421). — m-Nitrophenylhydrazon, C9H90 4N3, aus A. gelbe, nadelfórmige Krystalle, F. 226°. — p-Nitrophenylhydrazon, aus A. Nadeln, F. 220°. Die Salze haben /CH 3 die allgemeine Formel C=N—NH—C6H .—NO,. — NH .-Salz des Brenzlraubensdnre- 'COOMe o-nitrophenylhydrazons, leuchtend gelbe Nadeln, des m-Nitro-phenylhydrazons, gelbe Nadeln, F. 210—211°, des p-Nitrophenylhydrazons, gelbe Krystalle. — Li-Salz des Brenztraubenstiiire-o-nUrophenylhydrazons, gelbe Nadeln, des m-Nitrophenylhydrazons, NO,...... Me • l I III 1 —NO*...... Me ^ J - N O , ...... Me O 6 i ó i N H —N—f = C C— — iĆO o N H —N—C— CO N H —N — C— CO N H —N— C -C O ÓHS Ć h3 CH, gelbe Nadeln, des p-Nitrophenylhydrazons, gelbes Pulver. — Na-Salz des Brenztrauben- saure-o-nitrophenylhydrazons ( vgl.C. 1923. I. 1421), des m-Nitrophenylhydrazons, gelbe Nadeln. — K-Salz des Brenztravł>ensaure-m-nitrophenylhydrazons, aus Amylalkoliol glanzende Nadeln. •—• Mg-Salz des Brenztraubensaure-o-nitrophenylhydrazons, aus W. volumindser gelber Nd., des m-Nitrophenylhydrazons, aus W. winzige gelbe Nadeln, des p-Nitrophenylliydrazons, aus W. kleine gelbe Krystalle. — Ca-Salz des Brenztraubensaure- o-nitrophenylhydrazons, gelbe glanzende Prismen, des m-Nitrophenylhydrazons, glanzende gelbe Prismen, des p-Nitrophenylhydrazons, aus W. gelbe Krystalle. — Sr-Salz des Brenztraubensdure-o-nitrophenylliydrazons, gelbe mkr. Nadelchen des m-Nitrophenyl- hydrazons, aus W. gelbe prismat. Nadelchen, des p-Nitrophenylhydrazons, aus W. gelbe Nadelchen. — Ba-Salz des Brenztraubensaure-o-nitrophenylhydrazons, gelbe Kr3Tstalle des m-Nitrophenylhydrazons, aus W. u. aus A. gelbe durchscheinende tafelformige Krystalle, des p-Nitrophenylhydrazons, aus W. krystallin. Pulver. — Ni-Salz des Brenztraubensaure-o-nitrophenylhydrazons, gelbgriine Nadelchen, des m-Nitrophenyl­ hydrazons, aus W. gelbgriine rhomboidale Tafelchen, des p-Nitrophenylhydrazons, gelb- griines Pulver. — Co-Salz des Brenztraubensdure-o-nitrophenylhydrazons, ziegelrote Nadelchen, des m-Nitrophenylhydrazons, aus W. intensiv gelbe Nadelchen, des p-Nitro­ phenylhydrazons, ziegelgelbe Nadelchen. — Cr-Salz des Brtnztraubensaure-o-nitrophenyl- hydrazons, goldgclbe Plattchen, des m-Nitrophenylhydrazons, aus W. gelbe Krystalle. des p-Nitrophenylhydrazons, orangegelb. — Mn-Salz des Brenztraubensaure-o-nitro- phenylhydraxms, aus W. gelbe Krystalle, des m-Nitrophenylhydrazons, aus W. gelbe Prismen, des p-Nitrophenylhydrazons, gelbe Krystalle. — Al-Salz des Brenztrauben- saure-o-nitrophenylhydrazons, aus W. hellgelber Nd., des m-Nitrophenylhydrazons, aus W. hellgelbe Krystalle, des p-Nitrophenylhydrazons, kompakter gelber Nd. — Fe-Salz des Brenztraubensaiure-m-nitrophenylhydrazons, die Ferro- u. Ferrisalze zer- ■....." * Nach Mitt. Vf. 1930. II. D . O r g a n is c h e C h e m ie . 2257 setzen sich. — Ilg-Salz des Brenzlrauhensdure-o-nilrophenylhydrazons, gelbo Nadelchen, des m-Nitroplienylhydrazons, aus verd. k. Lsgg. gelbe Nadelchen, des p-Nitrophcnyl- hydrazons, zersctzen sich leicht. — Ag-Salz des Brenzlraubensaure-o-nitrophenylhydrazons, golbe Nadeln, die sich am Licht schwarzen, des m-Nitrophenylhydrazons, gelbe Nadeln, die sich am Licht schwarzen, des p-Nilrophenylhydrazons, ziegeltotes Pulver, in trocknem Zustande fleischfarben. — Cu-Salz des Brenztraubensdure-o-nitrophenylhydrazons, schwerer gelber Nd., des m-Nilroplienylliydrazons, griingelbe Krystalle, des p-Nitro- phenylhydrazons, gelbgriines Pulver. (Gazz. chim. Ital. 60. 486—92. Juni 1930. Bari, Uniy. ,,B. MussoHni“ .) F i e d l e r . Walter Knapp, tlber die Einwirkung des o-Phlhalylchlorids auf den Thiophenol- methylather. o-Phthalylchlorid gibt mit Thiophenolmethylather in CS2 + AlCl3 bei 30—40° Thiophenolphthaleindimethylather, C22H 180 2S2 (I); Nadeln, aus A., F. 99—100°; gibt mit k. konz. H,S04 blaugriine Lsg., beim Erwarmen blauviolett; ist gegenuber den gebrauchlichen Entalkylierungsmitteln (A1C13, HJ, metali. Na) widerstandsfahig. —•

SCH>] , / \ / 9 = [ \ ) S0-CH-], 1111 > \ / \ c o COOH Gibt in sd. Eg. mit 30°/oig. H 20 2 Phenylmethylsułfmiphthalein, C22HI80 6S2 (H); farb- lose Krystalle, aus A., F. 214—216°; Lsg. in konz. H 2S04 farblos. — I gibt mit 3°/0ig- Na-Amalgam in A. Thiophenolphthalindimethylather, C22H 20O2S2 (HI); farblose Prismen, aus Eg., F. 155—156°. — Gibt mit k. konz. H 2SÓ4 dunkelolivgrune Farbung + H20 gelbe flockige Substanz, die in organ. Losungsmm. hellblaue Fluorescenz zeigt u. anscheinend den ThiophenolphthalidMimethylather darstellt. (Monatsh. Chem. 56. 66— 70. Juli 1930. Wien, Univ.) B u s c h . Walter Knapp, Uber die Einwirkung des o-Phtlmlylchlorids auf die Methyldther des p-Bromphenols und des p-Bromthiophenols. II. Mitt. uber 1-Thiofluorane. (I. vgl. vorst. Ref.; ygl. auch C. 1929. I. 1000.) p-Bromthiophenolmethylather (Kp.780 2 50°) gibt mit o-Phthalylchlorid in CS2 + A1C13 bei 40—50° an Stelle des zu erwartenden p-Bromthiophenolphthaleindimethylathers ais einziges Prod. das 2',7'-Dibrom-l-thio- flm ran, C20H 10O;jBr2S (I); farblose Nadeln, aus h. A., F. 214—216°; farbt konz. H 2S 04 tiefrot unter schwacher hellbrauner Fluorescenz. — Gibt in sd. A. mit 3%ig- Na-

Amalgam u. Na 1-Thiohydroflwransdure, C20H 14O2S (n), farblose Blattchen, aus h. Eg., in den in der K a lte H 2 bis zur Sattigung eingeleitet worden war, F. 215—216°; 11. in verd. Alkalien; das Na-Salz bildet farblose, in W. 11. Nadeln. — Yerb. II gibt in sd. wss.-alkal. Lsg. unter Durchleiten von C02 1-Thiofluoran, C20H 120»S (III); Nadeln, Ti1Son F - t f i —-175°; unl. in Alkalien; entsteht auch aus II mit Eg. oder konz. H 2S04 unter R o t: ? u. starker gelber Fluorescenz. — Verb. DI gibt in w. Eg. mit 30%ig- H 20 2 im pbcrschuB 1-Thiofluoranoxyd, C20H 120 3S (IV); Wiirfel, aus h. A., F. 266—268°; sublimiert bei hóherer Temp. unyerandert. — o-Phthalylchlorid gibt 2258 D . O r g a n is c h e C h e m ie . 1930. II. mit p-Bromphenolmethyliither u. trocknem CS„ u. A1C13 p-Bromphenolphthaleindimethyl- allier, C22H 160.,Br2 (V); hellgelbe Krystalle, aus k. Eg., F. 214—216°; swl. in A., daraus ganzlich farblos; mit lconz. H 2S04 blaugriine Farbc, schlagt beim Erwarmen in Dunkel- violett, Rotbraun um (Bldg. eines Bramoxyantiirachinons ?). (Monatsh. Chem. 56. 106—12. Juli 1930. Wiefti, Univ.) B u s c h . Rudoli Criegee, Oxydation ungesattigter Kóhhnwasserstoffe mit Błei-(4)-Salzen. DieUnters. zeigte, daB Blei-(4)-salze auf ungesatt. KW-stoffe im wesentlichen, abgesehen von der nur in einzelnen Fallen stattfindenden Dehydrierung, auf zweierlei Weise einwirken: Entweder wird die Doppelbindung selbst angegriffen, indem sich 2 Acetat- reste an sie anlagern, odor dio Doppelbindung bleibt erhalten, u. in Naehbarstellung zu ilir wird ein H durch OH substituiert. Gewóhnlich verlaufen beide Rkk. nebeneinander. Ein Fali, bei dem ausscliliefilich Substitution stattgefunden hiitte, wurde nicht gefunden. Einfliisse konstitutiver Art, die ein in Naehbarstellung zur Doppelbindung befindlickes H-Atom bewoglichcr machen sollten, hatten zur Folgę, daB in noch starkerem Mafio die Doppelbindung selbst reaktiy wurde. Dazu kamen die Komplikationen, die darin bestanden, daB die primaren Einw.-Prodd. weiteroxydiert wurden. Bei der Sub­ stitution wurden nicht nur ein einziges H-Atom, sondern meist dereń mehrere osydiert; bei der Addition wurde bei geniigend grofier Additionsenergie sogar eine der angelagerten Gruppen weiterosydiert. — Im allgemeinen scheint die Oxydationswrkg. der Blei- (4)-salze am meisten Ahnliehkeit mit der des molekularen 0 2 zu haben. — Die Sub­ stitution von Cyclohexen u. verwandten Kórpern diirfte den Zugang zu den ent- sprechenden ungesatt. Alkoholen erleichtem. Bei Additionen mit praparatiyem Ziel wird sich Blei-(4)-benzoat am besten bewiihren, da hierbei am wenigsten Kompli­ kationen entstehen. Relativ leicht sind mit ihm die cycl. ungesatt. Diole zugiinglich. — Die Addition an Doppelbindungen, die mit einem Bzl.-Kem in Konjugation stehen, wird durch CHS- O-Gruppen erleichtert. Wahrend die Oxydation von Propenylbenzol u. Stilben erst bei hoher Temp. wenig glatt erfolgt, reagieren Anethol, Isoeugenohnethyl- dther (vgl. den experimentellen Teil), Isosafrol u. Isoapiol einerseits, p,p'-Dimethoxy- slilben andererseits schon bei Zimmertemp. Es hangt dies zweifellos mit der Anderung des polaren Charakters der Doppelbindung durch die positiven CH30-Gruppen, die die Addition der negativen Acetoxylgruppen erleichtern, zusammen. Die isomeren KW-stoffe, bei denen Bzl.-Kern u. Doppelbindung durch eine CH2-Gruppe getrennt sind, also Allylbenzol, Eugenólmethylallier usw. reagieren erst bei hóherer Temp. in komplizierter Weise; bei Safrol wird sogar, bevor die Doppelbindung angegriffen wird, der Methylenoxydring aufgespalten. — Aus der Bldg. von dem Dibenzoat des Cyclo- penten-3-diols-l,2 (analog X) bei der Oxydation von Cyclopentadien mit Bleitetra- benzoat folgt unter der Annahme, daB bei allen Blei (4)-salzen der primare Vorgang bei der Oxydation der gleiche ist, dafi X Zwisehenprod. zu XH sein muB, obwohl es sich nicht zu X n weiteroxvdieren lafit. — Um diesem Dilcmma zu entgehen, nimmt Vf. zur Erklilrung des Reaktionsmechanismus der Glykolesterrk. unter Vorbehalt an, daB nicht der fertig gebildete Ester X, sondern ein wahrend der Rk. auftretendes re- aktionsfahiges Tautomere Xa das gesuchte Zwisehenprod. ist. Die Weiteroxydation wiirde sich dann so gestalten, daB das Enol an seine Doppelbindung 2 Acetoxyle addierte u. dann unter Abspaltung von Essigsaure in XII iiberginge. V e r s u c h e. In keinem Falle wurden bei den Oxydationen katalyt. Einfliisse, abgesehen vom Lósungsm. gefunden; ais Lósungsmm. wurden die den Blei (4)-salzen entsprechenden Sauren benutzt, nur bei Anwendung von Blei (4)-benzoat u. in wenigen

j—0 ‘C0*CH3 L0-C(0H)=CH 2 Xa 1930. II. D. Organische Chemie. 2259

XII O-CO-CH, XVII n------J—0 *C0 'GH3 CO-CH. ■ co • c h 2 ■ o • co • c h 3 00 !-0 -C O -C H , 0 -C 0 -C sH 6[C3II7] p-0-CO-CH, XVIII " 1 -0 - CO-CH • CH3[G,H6] 1 -0 -CO-CH,-O-CO-CH, o X IX Ó-CO-C2H6[C3H7] CH-O-CO-CH, o . c o - c 2h 5 ’VY ^ S |CH• o • c o • c h 2 - o • c o • c h 3 C J o■OH : XX 'c h 3 X X III anderen Fallen wurde in Bzl.-Lsg. gearbeitet. Bis die Rk. in Gang kam, wurde vor- siohtig erwarmt, dann die Temp., ev. unter Kuhlung, konstant gehalten. Die ent- standenen Ester miissen vom Blei (2)-salz getrennt werden, da sonst bei ihrer Dest. Zers. eintritt. Bei leickt verseifbaren Estern ist langere Beruhrung mit W. zu ver- meiden. — Zur Best. der Doppelbindung in den ungesatt. Estern wurden die ent- spreehenden ungesatt. Alkohole in W. mit 10%'g- KBr-Lsg. + verd. H 2S04 versetzt u. mit V5-ii. K-Bromatlsg. titriert. — Auch die Hydrierungen zur Best. der Doppel­ bindung gaben bei den ungesatt. Alkoholen bessere Resultate ais bei den Estern. — Nachweis eines Glykolsaureesters erfolgte mit wasserfreier, athylalkoh. KOH, wobei K-Olykolat auskrystallisiert, aus A., F. 117° (korr.). — Bleitetraacetat; zu den meisten Oxydationen wurde ein Eg.-feuchtes angewendet. — Bleitetrapropionat, aus Mennige -f- Propionsaure; farblose Nadeln, aus propionsiiurehaltigem Bzl.; ca. 40 g/l in 1 1 Propion­ saure bei Zimmertemp., Abnahme des Titers in Propionsaure (0,19-n. Lsg.) bei 50° 0°/o> 80° 2,5°/0. 100° 7°/0 u. 140° 100%- — Bleitetrabutyrat, aus Mennige -+- Buttersaure, Einleiten von Cl u. Einengen; 300 bzw. 575 g 1. in 1 1 Buttersaure bei 0° bzw. 16°; bei 1-std. Erwarmen einer Vio‘n- Lsg. auf 80° sinkt der Titer um 8°/0. — Bleitetrabenzoat, aus 500 g geschm. Benzoesaure -f- 200 g Bleitetracetat u. Abdest. der Essigsaure; citronengelbe Prismen, aus absol. Bzl., mit Krystallbzl., das bei langerem Erwarmen im Vakuum abgegeben wird; gelblich-weiBes Pulyer, F. ca. 168° (Zers.); ca. 20 g 1. in 1 1 Bzl. bei Zimmertemp.; setzt sich mit k. Eg. zum Totracetat um. — Cyclohczen gibt mit Tetracetat ein Gemisch von I, U, HI u. IV, das sich duroh fraktionierte Dest. trennen lieB. Hauptprod. (Fraktion 68—71° u. 12 mm, D .204 1,001) ist das Acelat des Cydohexen-2-ols (2), C8H 120 2 (I); wasserklare, leieht bew'egliche FI.; angenehmer Obst- geruch; Farbung mit A.-H2S04 violett; gibt bei der Verseifung den entsprechenden ungesatt. Alkohol, K p.12 63—65°, dessen Phenylurethan F. 105° hat. — Gibt in A. mit H., u. Pd-BaS04 nach der Verseifung Cyclohezanol. — Gibt mit K-Bisulfat bei 160° Cyclo- hexadien-l,3, Kp. 81°; D.204 0,840. — Die hoher sd. Fraktion war nicht einheitlich u. besteht vermutlich aus einem Gemisch von H, HI u. IV, wovon nur H, das Diacelat des Cyclohexandiols-1,2, C10H 16O4, farb- u. geruchloses Ol, Farbung mit A.-H2S04 blauviolett, in Form seiner Verseifungsprodd., des cis- u. trans-Cyclohexandiols-(l,2), identifiziert werden konnte; das cis-Cyclohexandiol-(l,2) hat F. 96—97° (korr.); (las trans-Cyclohexandiol-(l,2) wurde durch Oxydation des Gemisches mit Bleitetracetat u. Uberfuhrung in das Adipinaldehyddiphenylhydrazon, C18H 22N4, identifiziert; aus A., F. 140° (korr.). — Die Ester HI u. IV, Diacelate eines Cyclohexendiols, C10H 14O4 ver- danken ihre Entstehung einer Weiteroxydation von I; sie erleiden bei der Verseifung kompliziertere Umwandlungen. — Benzol entsteht bei dieser Oxydation des Cyclo- hexans nicht. — Inden gibt mit Tetracetat V oder VI in geringer Menge, VII u. an- scheinend VIH. — Acelat des l-Oxyindens, CuH 10O2 (V); Fraktion 118—122° bei 12 mm; D.204 0,981; farb- u. geruchlos; gibt mit wss. NaOH a.-Hydrindon, aus PAe., F . 40—-41°. — Mit starker methylalkoh. anstatt wss. NaOH entsteht Anhydróbis- a-hydrindon, Prismen, F. 145°. —- Bromadditionsprod., F . 182° (Zera.). — Die saure Verseifung ergab dasselbe wie die alkal. — Das Verh. von V bei der Verseifung braucht nicht gegen Formel V zu sprechen, macht aber auch Formel VI moglich. — Die hóher sd. Fraktion (15 mm, 166—168°, D .2°4 1,172) enthalt zu mindestens 50°/o das Diacelat des Irans-Hydriiidctfji 7«. C13H 140 4 (VH); gibt bei Verseifrmg m it starker wss. NaOH + wenig A. trans-Hydrindetiglykol, aus Eg., F. 156°. — Die Fraktion reduziert F e h l in g - sche Lsg. u. ammoniakal. Ag-Salzlsg., farbt sich mit konz. H 2S04 tiefrot, mit starker 22G0 D. O r g a n is c iie C h e m ie . 1930. II.

alkoh. KOH tiofgriin. Sie enthalt (hochstens zu 37%) einen ungesatt. Ester, Kp.12 166 bis 172°, D .204 1,165, der sieb durch eine merkwiirdige Farbenrlc. kundgibt u. vielleicht das Diacetat des Indons, C13H 120 4 (VIII) ist; die Lsg. des Esters in A. gibt mit etwas NaOH oder KOH schwache Gelbfarbung, m d + Ca-, Sr- oder Ba-Salz intensiv blau; dasselbe, wenn die Esterlsg. mit Barytlauge oder Kalkwasser yersetzt wird; die alkal. Lsg. des Esters u. ebenfalls der blau gefiirbte Korper sind iiuBerst autoxydabel: beim Schiitteln mit Luft tritt Entfarbung ein; die blaue Farbę kehrt beim Stehenlassen im MaBe der fortsclireitenden Verseifung wieder, um beim abermaligen Schiitteln zu yerschwinden; die Zeitrk. durfte hier zweifellos eine Esterverseifung sein. Das primare Verseifungsprod. erleidet auCer Autoxydation noch andere Veranderungen (Konden- sation); einige Stunden nach Beginn der Verseifung tritt die Farbrk. nicht mehr auf; die Blaufarbung miiflte bei Annahme der Formel YETI einer Mol.-Verb. des Indons mit den Erdalkalisalzen zugeschrieben werden; trifft VHI zu, ist auch V (nicht VI) sichergestellt. — Cyćlopentadien gibt mit Bleitetraacetat bei Zimmertemp. X u. XH. — Diacetat des Cyćlopenten-(3)-diols-l,2, C0H 12O4 (X); farb- u. geruchloses Ol; Kp.12 106 bis 110°; D .2°4 1,137; entfarbt Permanganat in der Kalte; ist gegen Bleitetraacetat in Eg. auch bei 80° bestiindig. — Cyclopenten-(3)-diol-l,2, Bldg. durch Verseifung mit methjialkoh. KOH; Kp.12 110—114°; D .174 1,152. — Gibt mit H 2 u. Pt-Schwarz in A. teilweise cis-Cydopmtandiol-1,2, K p.12 105—110°. — Bisphenylurdhan, aus Toluol, Kp. 197° (lcorr.). — 31 onoacetatmonoacetylgly kołat des Cyclopenten-(3)-dióls-l,2 Cu H 140 6 (XH), K p.0ll 119—124°; D.2°4 1,215. — Gibt mit 2-n. methylalkoh. KOH + C02 glykolsaures K , aus A., F. 116—117° (korr.) u. Dioxycydopenten, das beim Hydrieren cis-Cyclopenlandiol-1,2 gibt, Kp. 63—64° im Kathodenraum. — Bei einer anderen Fraktion entstand trans-Cyclopentandiol, Bisphenylurethan, F. 210° (korr.). — 9,10-Di- liydroanthracen gibt mit Bleitetracetat in Bzl. bei 80° Antliracen (ca. 30%), 1,4-Dihydro- naphthalin Naphthalin, 1,2-Dihydronaphihalin erst bei 70° zu 20% Naphthalin, ais Hauptprod. das Diacetat XV, das verseift u. aufgearbeitet das trans-1 t2-Dioxytetra- hydronaphihalin gibt, F. 111,5° (korr.). — TetrahydronaplUhalin gibt erst bei 100° mit Bleitetracetat ais Hauptprod. l-Acetoxy-l,2,3,4-tetrahydronaphthalin, C15H 140 2, K p,2 105—110°. — Mit methylalkoh. KOH verseift + Phenylisocyanat: Phenyl- urdhan, F. aus Lg., 120,5° (korr.). — 1,2-Dihydrobenzol (Cycłohexadien-l,3), gibt bei gewohnlicher Temp. mit Bleitetracetat XVII u. XVJH, wobei XVH nicht Zwisehen- prod. zu XVIH sein kann, da es gegen Bleitetracetat bestandig ist. — Diacetat des Cyclohexen-(3)-diols-l,2, C10H 140 4 (XVII), Kp.0ll 80—90°; entfarbt Br in Eg. sehr lang- sam; farbt sieh mit A.-H2S 04 blutrot. — Gibt in A. mit 1/1-n. wss. NaOH Cyclohexen- 3-diol-l,2, C6Hjo02, Kp.js 129—131°. Gibt mit H 2 in A. u. Pt-Schwarz Cyclohexan- diol-1,2, iiber die Acetonyerbb. in die geometr. Isomeren zerlegt, nach Spaltung mit Saure Hauptprod.: cis-Verb., F. 97—99° (korr.). — Monoacetatmonoacetylglylcolat des Cyclohexen-3-diols-l,2, C}2H 160 6 (XVIII); Kp.0>] 132—138°. Gibt bei der katalyt. Hydrierung Cyclohexandiol u. Cycloliexanol. — Der ungesatt. Ester XVHI gibt mit alkoh. KOH Kaliumglykolat u. Gyclohexen-3-diol-l,2, das beim Hydrieren Dioxycyclo- licxan gibt, isoliert wurde nur cis-Cydohexandiól-l,2. — Butadien gibt mit Bleitetracetat bei 70—80° (Druckflasche) keine einheitlichen Prodd. (Polymerisation), es entstehen keine Glykolsaureester. — 2,3-Dimethylbutadien gibt mit Bleitetracetat bei 60° das Diacetat des 2,3-Dimethylbute7i-3-diols-l,2, C10H 16O4; K p.„ 92—102°. — Gibt m it methyl­ alkoh. KOH das freie Diol, Kp.12 84—88°; gibt bei der katalyt. Hydrierung 2,3-Dimethyl- butandiol-1,2, CeH14Os, K p.12 95— 97°. — Bisphenylurethan, C20H 24O4N2, Prismen, aus A., F. 146—147°. —- Das gesatt. Diol gibt mit Permanganat in sodaalkal. Lsg. a.,fi,fi-Tri- methylmilchsaure, farblose Prismen, aus Bzl.-Lg., F. 72° (korr.). — 1,4-Dimethylbutadien gibt mit Bleitetracetat bei 60—70° das Diacetat eines Hesendiols, dessen Konst. nicht bewiesen werden konnte. — Cyćlopentadien gibt mit Blei (4)-propionat bei 30° das Monopropional des Cyclopenten-3-diols-l,2, C6H 120 3 (XX); K p.]2 110—-115°; D .2°4 1,101; gibt beim Hydrieren u. Verseifen cis-Cyclopentandiol-1,2 u. Na-Propionat. — Weiter das Dipropionat des Cyclopenten-3-diols-l,2, Cn H160 4 [nicht C16H 140 4, wic im Original irrtumlich angegeben] u. ais Hauptprod. das Monopropionutmonopropionylladat des Cyclopenłen-3-diols-l,2, C14H 20O6 (XLX). Ersteres ist in der Fraktion 125— 130 u. 12 mm, D .2°4 1,083, letzteres in der Fraktion 125—132 u. Kath.-Vak., D .2°4 1,120 enthalten. — Verb. XIX gibt mit Na u. absol. A. Cydopentendiól u. die Athylester von d,l-Mikhsdure, D.2°4 1,032, u. Propionsaurc. — Milchsaurephenylurethan, aus Chlf., F. 145° (korr.). — Das Cyclopentendiol gibt bei der katalyt. Hydrierung cis- u. trans- Cydopenlandiol-1,2. — Die Vcrseifung yon XIX mit methylalkoh. KOH (% der im 1930. II. D. O r g a n isc h k C h e m ie . 2261 ganzen notigen Menge KOH) ergab Propionylmilclisaure u. ais Hauptprod. das Mono- •propionat des Cyclopentendiols, K p.12 115—120°; D .204 1,100. — Cyclopentadien gibt mit Bleitetrabutyrat bei 25—28° Monóbutijralmonóbutyryl-a-oxybutyrat des Cyclo- penten-3-diols-l,2, C17H 26Oe (XIX), ist in den Fraktionen 139—149°; 149—154°; 154 bis 161° (Kath.-Vak.), D .204 1,064; 1,068; 1,067 enthalten. Gibt bei der Umesterung mit Na-Athylat Bułtersdureathyleslei', K p.,fl0 119—123°; D .2°4 0,876; a-Oxybuttersaure- athylester, Kp.;6o 166—167°; D .2°4 1,006 u. wahrsclieinlich Cyclopentendiol, das aber nicht isoliert wurde. — Phenylureihan der u.-Oxybułlersaure, aus Chlf.-Lg., F. 115,5° (korr.). — Cyclopentadien gibt mit Bleitetrabenzoat in absol. Bzl. bei 30—35° das Dibenzoat des trcms-Cydopenten-3-diols-l,2, C10H 1GO4 (analog X); farblose Nadeln, aus CHjOH, F. 65,5—66° (korr.). — Gibt bei der katalyt. Hydrierung trans-Cyclopentandiol- 1,2-dibenzoat, C19H 180,„ aus A., F. 61,5° (korr.). — Mit Bleitetracetat gibt Anetlwl bei 40° den unreinen Ester der Zus. C^H^O^, der mit KOH u. A. bei 75° Kaliumglykolat liefert. Die Mutterlauge enthalt K-Acetat u. Anisylmethylglylcol; der Mutterlaugenriickstand gibt mit Eg. u. Bleitetracetat u. Behandlung mit Phenylhydrazin u. Essigsaure Anis- cddehydphenylliydrazon, aus A., F. 121—121,5° (korr.). — Diese Konst.-Ermittelung des Diols durch oxydativen Abbau zum Aldehyd ist wesentlich einfacher, ais Isolierung u. Tremnmg des betreffenden Glykols in seino Stereoisomeren. — Isoeurjenohnethylather gibt mit Bleitetracetat bei 20—30° u. nach Verseifung mit athylalkoh. KOH die a- u. fi-Form des Methylisoewjenolglykols, F. 122° u. 88° (korr.). — AuCer dem n. Additions- prod. resultierten hóher sd. Fraktionen, dereń Verbrcnnungswerte zwischen den fiir den Glykolester (analog XXIII) u. das Diacetat ber. lagen. Bei der Verseifung entstanden demnach nur 60°/o K-Glykolat, daneben /3-Isoeugenolglykol vom F. 88° (korr.). (L ie b ig s Ann. 481. 263—302. 26/8. 1930. Wurzburg, Univ.) B u s c h . Albert Sundgren, Die pyrogene Zerselzung des Telralins und des Dehalins. Vf. untersucht die pyrogenen Zerfallsrkk. des Tetralins u. des Dekalins, weil sich hier gegeniiber aliphat. KW-stoffen eine bessere Einsiclit in den Meehanismus des Crack- prozesses erwarten laBt. — a)Tetralin. Unter den angewandten Bedingungen beginnt die Zers. zwischen 550—580°; es findet zugleich Vercrackung u. Dehydrierung statt, letztere bei Tempp. oberhalb 650° so gut wie ausschlieClich. Die beschriebenen Ver- suchsreihen wurden bei 580, 600, 625 u. 650° ausgefiihrt. Die beste Geschwindigkeit fiir die Dampfe lag bei 1 ccm pro 2 Min. Ggw. von Wasserstoff unter hohem tJber- druck begiinstigt die Vercraokung. Von der Verwendung von Katalysatoren (Bim- stein, Eisenfeilspane, kompaktes Eisen, Schwefel u. Calcium wurden versucht) wird abgesehen, weil die Vercrackung nicht wesentlich u. vor allem nicht reproduzierbar gefordert wurde. Beim Zerfall entstehen Benzol, Toluol, o-Xylol, Athylbenzol, ferner Verbb. mit 9 u. 10 C-Atomen in geringer Menge, vor allem aromat. Olefine, Wasser­ stoff, Kohlenstoff, Methan u. Athylen; ihre Mengen u. dereń Abhangigkeit von der Cracktemp. werden durch zahlreiche Tabellen u. Diagramme belegt. Es wird an- genommen, daC das Zerreifien des Molekiils entweder zugleich bei den 1,9- u. 4,10- Valenzen stattfindet, was zu Bzl. fiihrt, oder bei 1,2, bei 2,3 oder endlich bei 1,9. Bei 1,2 oder 2,3 erhalt man Verbb. nut zwei Seitenketten, bei 1,9 solche mit nur einer. Diese Primiirprodd. korrnen dann weiter zerfallen (Verkurzung der Ketten). Mit steigender Temp. steigen alle Bk.-G-eschwindigkeiten, auch die des totalen Żerfalls m Methan u. Kohlenstoff bzw. (bei Ggw. von H2) in Methan allein, jedoch nicht in gleichem MaBe, wahrend die Lange der gebildeten Seitenketten sinkt. Druck verstarkt die Vercrackung, offenbar durch Befórderung der Warmeleitung. — b) D ekalin: Dekalin beginnt sich bei 550° schwach zu zersetzen, die geeigneten Crackgrenzen sind 580—650°, Wasserstoffzusatz fórdert auch hier den Crackprozefi. Bei Atmospharen- druck tritt reichlich Gas ais Rk.-Prod. auf, u. zwar in steigendem MaCe mit steigender Temp. (Athylen u. hohere ungesatt. KW-stoffe, Acetylen, Methan u. hohere Paraffine, Wasserstoff). Auch die fl. Fraktionen enthalten im Gegensatz zu der Sachlage beim Tetralin nicht nur aromat. KW-stoffe; die ungesatt. Anteile wurden durch die „Brom- zahl“, die hydroaromat. durch Dehydrierung u. Messung des gebildeten Wasserstoffs charakterisiert; doch erwies sich eine genaue Charakterisierung der auCerordentlich zahlreichen Prodd. schwierig. Es treten ais neu auch Kondensationsrkk. auf, die zu Methylnapbthalin u. Dinaphthyl fiihren. Unter Wasserstoffdruck entstehen jedoch fast aussohlieCli.'.-!. °.romat. KW-stoffe, so daB also das ZerreiBen eines Ringes be- giinstigt erscheinc. '“rodd. des vólligen Żerfalls werden auch unter Wasserstoff­ druck n i c-h t zu Methan hydriert, es findet vielmehr, besonders bei 650°, eine betracht- liche Kohlenabscheidung statt. (Ann. Office Nat. Combustibles liąuides 5. 35—174. 2262 D. O r g a n is c iie Ch e m ie . 1930. II.

Jan./Fcbr. 1930. ]Scole nationale superieure de Pćtrole et des Combustibles liąuides.) B e r GMANN. Guido Macliek, Zur Kennlnis der linearen Pentacenreihe. XIX. Die Konętitution der Biderwale des Pentacendichinons-5,7,12,14. (XVIII. ygl. C. 1930. I. 3049.) Durch Darst. von 2,9- u. 2,10-Abkommlingen (vgl. I) wird die Zuweisung der 1,8- u. 1,11- Stełlung fur die in der vorhergehenden Arbeit (1. c.) beschriebenen Verbb. begriindet. -— In einer Tabelle werden die Eigg. der dargestellten bisubstituierten Deriw. (1,8- 1,11-, 2,9-, 2,10- u. 6,13-Dibrompentacendichinon-5,7,12,14) zusammengestellt. Die CO CO 'l

Bil J HOOCl " JCOOH a-Stellung wirkt starker farbvertiefend ais die /?-Stellung; samtliehe Deriw. kiipen, doch zeigen die a-Deriw. unter sonst gleichen Bedingungen langsamere Verkiip- barkeit gegen die /5-Korper; die durch Luftosydation entstehende Lsg. ist bei letzteren viel intensiver blau ais bei den a-Abkommlingen; FF. u. Lóslichkeiten bewiesen zusammen mit den librigen Eigg., daB zwischen Pentacen- u. Anthracenderiw. recht weitgehende Analogien bestehen. Versuehe. (Mitbearbeitet von Hans Martin.) C.13-Dioxypentacendiehinon gibt mit w. Nitrobzl. -f- PBr. 6,13-Dibrompentacendichinon-5,7,12,14, C22H 80 4Br2; gelb- griine Nadeln, u. Mk., aus Nitrobzl., erweicht bei 370° u. ist bei 400” unter geringer Zers. durchgeschm. (unkorr.); Sublimation bei 300° im Hochvakuum (0,01-—0,02 mm) sehr langsam unter Bldg. eines leuchtend gelbgriinen Beschlags; gut 1. in h. Nitrobzl. griinliehgelb, in h. Anilin gelb, wl. in h. Pyridin grungelb, 1. in w. konz. H 2S04 mit leuchtend orangeroter Farbę. Verkiipungsvers. mit alkal. Hydrosulfit ganzlich negativ. — Die aus Pyromellitsaureanhydrid u. Brombenzol durch FRlEDEL-CRAFTSsche Kondensation erhaltenen isomeren l,5[l,4\-Di-p-brombenzoyl-2,4[2,5}-benzoldicarbon- sauren (H u. III) konnten nicht so weitgehend getrennt werden, daB durch nachfolgende Kondensation mit H 2S04 die 2 isomeren Dibromkórper rein isolierbar wurden. Wurde die Trennung so gut wie moglich durchgefulirt, resultierte bei der Kondensation mit H 2S 04 (20-fache Menge) bei der schwerer 1. Fraktion (III) nur eine Molekiilyerb. zwischen Dibromprod. u. bromfreiem Dichinon; mit 50-facher Menge H 2S04 resultiert dagegen aus beiden Fraktion dasselbe wl. 2,9-Dibrcmpentacendichinon-5,7,12,14, C22H 80 4Br2, Bldg. aus 10 g Pyromellitsaureanhydrid in 60 g Brombenzol (Kp.6S9 161°) bei 97° + 20 g A1C13, Zcrs. mit Eis -)- HC1, Losen der Dicarbonsauren mit 10°/oig- Na2C03-Lsg. (ca. 50°) u. Kondensation mit der 50-fachen Menge konz. H 2S04 bei 150°; Sublimation bei 9 mm u. 340—350°, hellgelber Beschlag; daraus hellgelbe Blattchen, u. Mk., aus h. Nitrobzl., F. 432° (korr.); wl. in h. Nitrobzl. hellgelbgrun, swl. in h. Anilin rotbraun; wird von h. konz. H 2S04 nicht angegriffen (gelbliche Farbung). Gibt mit alkal. Hydro­ sulfit dunkelrotyiolette Lsg., die alsbald blau werdend bei Luftoxydation von Blau iiber Griin, Blaugriin wieder nach Blau umschlagt, unter Abscheidung des blauen Alkalisalzes. — Das durch FRlEDEL-CRAFTSsche Kondensation erhaltene Dibrom- benzoylbenzoldicarbonsauregemisch gibt aus der 20-fachen Menge sd. Eg. (D. 1,049) ein aąuimolekulares Gemisch von der schwerer 1. dibromierten sowie nichtbromierten Benzoyldicarbonsaure bzw. eine Molekiilverb. zwischen beiden CtiHM0 i2Br2; Stabehen, aus Eg., F . 302°, scharf (unkorr.). — Gibt mit 20-facher Menge H 2S04 bei 150° die Molekiilverb. zwischen Dibromprod. u. bromfreien Dichinon C^H^OfBr^, die auch durch Zusammenschmelzen von 2,9-Dibrompentacendichinon mit Pentacendichinon entsteht; Sublimation im Vakuum (9 mm, 300°) ergibtgelbes Sublimat, reingelbe SpieBe, aus Nitrobzl., erweicht bei 360°, F . 373° (korr.). — Gibt mit der 50-fachen Menge konz. H 2S 04 bei 150° 2,9-Dibrompentacendichinon. — Danach findet bei der F r i e d e l - CRAFTSschen Rk. m it C6H5Br teilweise Entbromung statt, was durch Nachweis yon Diphenyl erhartet wurde. — Verss. zur Darst. des 2,10-Dibrompentacendichinons- 0,7,12,i4 aus Pyromellitsaureanhydrid u. Brombenzol bzw. aus U fiihrten nicht zum Ziel. Aus den Mutterlaugen wurde ein Prod. erhalten, das leidlich mit dem durch direkte Bromierung (s. u.) erhaltenen 2,10-Dibromprod. ubereinstimmte. — Bei der direkten Bromierung von Pentacendichinon war das Rk.-Ergebnis sehr abhangig 1930. II. D . O r g a n is c h e C h e m ie . 2263 yon Temp. u. Druck; 0,5 g Dichinon geben mit 1,5 ccm Br u. Spur J im Rohr bei 327 bis 328° (14 Stdn.) ein Gemisch yon 2,9- u. 2,10-Dibromprod. Aus dem in Nitrobzl. leichter 1. Teil wurden ein gelbes Prod., moospolsterartig vereintc Nadeln, F. ca. 300 bis 310° (unkorr.) erhalten, anscheinend das 2,10-Dibromprod. — Bei Bromierung yon 2,0 (anstatt 0,5 g) Pentacendichinon entstehen infolge Druckerhóhung neben Tetrabromderiw. griingefarbte, sil. Zerfallsprodd. u. ein prakt. unl., gelbbrauner Korper, der wohl ein noch hóher kondensierter Stoff sein diirfte. — Aus dem Tetra- bromprod. C„MePiBri wurde ein schwerer 1., gelbes Prod. vom F. 394—396° u. ein leichter 1., rotes, vom F. 318—319° rein dargestellt. Das gelbe Isomere ist yon einem noch schwerer 1., dunkelziegclroten, nicht isolierbarem Prod. begleitet. Das gelbe Prod. vom F. 394—396° ist 1. in Nitrobzl. orange, Anilin rotbraun, wl. inPyridin hellgriin; w. konzentrierter H2SO., wird nur gelb angefarbt; zeigt bei der Verkiipung dieselben Farbenubergange wie der 2,9-Dibromkorper. Das Prod. vom F. 318—319° ist sil. in h. Nitrobzl. rotorange, h. Anilin rotbraun, 1. in Pyridin flaschengriin, w. konz. H2S04 wird orange angefarbt. — Das rote Isomere ist im Gegensatz zum gelben Korper nicht verkiipbar. (Monatsh. Chem. 56. 116—34. Juli 1930. Innsbruck, Univ.) B u s c h . Arne Fredga, Uber cis- und trans-Telrahydrosdenophen-a.,x'-dicarbonsauren. (Vgl. C. 1930. II. 1060.) Bei der Umsetzung von meso-Dibromadipinsaure mit K2Se2 nach B a c k e r u. v a n D am (vgl. C. 1 9 3 0 . I. 814) erhielt Vf. statt der erwarteten Diselenid- saure nach untensteh. Schema eine Telraliydroselenoplien-a.,Se -f 2 KBr + Se CH2-CHBr-COOH ' CHS—ĆH-(COOH) Versuche. cis-Tetrahydroselenophen-a,a '-dicarbonsaure, C9H804Se. Durch Zu- satz einer mit Na2CO;1 neutralisierten Lsg. yon meso-Dibromadipinsaure (F. 191—192°) in Aceton zu einer eisgekiililten Lsg. von IC2Se2. Nach Abfiltrieren des ausgeschiedenen Se wurde mit H2SO., im OberschuB yersetzt u. mit A. ausgeschuttelt. Aus Essigester u. W. Nadeln oder Tafeln, F. 173°, 11. in A., wl. in Essigester, swl. in Bzl. u. Chlf. K 1 — 2,7 -10~4. Ag-Salz, Schuppen mit 2 Moll. W. — trans-Tetraliydroselenophen-a.,

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OH 0 0 ÓH 2264 I). O r g a n is c h e C h e m ie . 1930. II.

Vf. isolicrt das der magentafarbenen Bliiten, das sich, genct. Beziehungen vorausgesetzt, nur vom Apigenin (I) ableiten konnte. Es zeigte sich jedoch, daB ,,Antirrhininchlorid“ das 3-Rhamnoglucosid des Cyanidinclilorids (II) ist, sich also vom Qucrcetin (HI) u. nicht von I ableitet. In der Tat sind nur in der roten Rose u. im braunen Goldlack Anthocyanin u. Flavon. die nebeneinander vorkommen, auch kon- stitutionell yerwandt. — Die 3-Stellung des Zuckcrrestes wird durch die violette Natriumacetatrk. vor u. die blaue nach der Entzuckerung sichergestellt. — Kera- cyanin, das Anthocyanin der roten Kirsche, diirfte mit Antirrhinin ident. sein, ebenso vielleicht das Sambucin aus dem schwarzen Holunder. — Vom Antirrhininchlorid, fiir das eine genauc Gewinnungsyorschrift gegeben ist, wurden 4 yerschiedene Hydrate erhalten, C27H310]6C1 -)- l l/2 H20, blaBgelbe Nadeln, die beim Stehen w. methyl- alkoh. Lsgg. erhalten werden, C27Hu015C1 + 21/i H20, tief purpurrote Aggregate, aus 20%ig. wss. HC1, C27H3,0 ]5C1 + 372 H,0, scharlachrote feine Nadeln aus 5%ig- HC1 u. C2jH310i5C1 + 4 ( ?)H20, braune Aggregate mit bronzenem Reflex, aus 10°/„ Saure enthaltendem Methylalkohol. Bei der Hydrolyse mit 20%ig. siedender Hćl wurde Cyanidinchlorid erhalten, C15HU0 6C1 + H 20, F. oberhalb 300°, u. durch Farbrkk., Absorptionsspektrum, die Alkalispaltung (zu Phloroglucin u. Protocatechu- saure) sowie durch direkten Vergleich identifiziert. — Die Zuckerkomponente wurde durch die Verteilungszahl des Antirrhininchlorids zwischen 5%ig. HC1 u. Amylalkohol, durch das Auftreten von Geruch nach Methylfurfurol bei der Hydrolyse u. auf die iiblichen quantitativen Arten ais Rhamnoglucose identifiziert. (Biochemical Journ. 24. 753— 66. 1930. Cambridge, Biochemical Lab.) B e r g m a n n . Rose Scott-Moncrieif, Ńaturlićhe Anthocyaniwpigmenie. II. Das Pigment der magentafarbenen Bliiten von Primula polyanthus. (I. ygl. vorst. Ref.) K a r r e r u. W id m e r (C. 1927. H. 2462) hatten aus Primula viscosa u. integrifolia ais Antho- oyanin , das Diglucosid des -3',5'-dimethylathers, isoliert. Aus den magentafarbenen u. roten Varietaten von Primula polyanthus isoliert Vf. nunmehr , C23H25012C1 + 5V2 H ,0 (aus einem Gemisch von A. u. Methylalkohol auf Zusatz yon 10°/0ig. HC1), das das 3-Monoglucosid des Delphinidin-3',5'-dimethylathers ist, aber noch Spuren niedriger methylierter Cl Prodd. enthalt (Formel s. nebenst.) Das -OCH3 O Aglucon, C17H1607C1 + l 1/* H20, F. ober­ halb 300°, wurde durch seine Hydrolyse -OH (neben der wie iiblich nachgewiesenen Glucose) erhalten, das Anthocyanin selbst -0-C6H „ 0 s^ 0 C H 3 nach der Methode von A n d e r s o n (C. 1924. OH I. 563) durch Estraktion des Materials mit l°/o’S- wss. HC1. Ox3'dation des Aglucons mit H202 gab Syringasaure, ebenso Alkalispaltung neben Phloroglucin u. Gallussaure. Primulin erwies sich weitgehend ident. mit , dem Pigment der roten Weintrauben; beide durften nur yerschiedene Mengen yon Nebenpigmenten enthalten. Primulidin wurde mit Malyidin u. Oenidin yerglichen, insbesondere mittels der Methode von R o b e r t s o n u. R o b in s o n (C. 1929. II. 1164) durch die Abhangigkeit der Farbę vom pn, was zu dem gleichen SchluB bzgl. der Konstitution fiihrtc. (Bio­ chemical Journ. 24. 767—78. 1930. Cambridge, Biochemical Lab.) B e r g m a n n . James H. C. Smith und H. A. Spoehr, Garotin. II. Die fliichtigen Fettsauren, die bei der Oxydation von Carotin m d XantJiophyll entstelien. (I. vgl. C. 1930. I. 3680.) Mit der in der I. Mitt. beschriebcnen Methodik wird Xanthophyll u. Carotin oxydiert; die dabei entstehende fluchtigc Fettsaure wird ais Essigsaure erkannt durch Vergleich mit der bekannten Destillationskurve nach D y e r (Journ. biol. Chemistry 2 8 [1916—17]. 445). Es wurden aus beiden Carotinoiden je 4 Moll. Essigsaure erhalten in Ubcr- einstimmung mit K a r r e r u . H e l f e n s t e in (C. 19 3 0 . I. 839). Daraus wird auf ein Skelett geschlossen, das der bekannten Bixinformel yon K u h n entspricht u. aus Iso- renresten aufgebaut ist. (Journ. biol. Chemistry 86. 755—60. April 1930. Califomia, tanford Univ.) BERGMANN. L. Zechmeister und K. Szilard, Ober ein Carotinoid aus den Samenhiillen des Spindel- baumes (Eronymus europaeus). (Vgł. C. 19 3 0 . H. 932.) Aus 3 kg Arillen (Samenhiillen) der Frucht von Eyonymus europaeus lieBen sich 2,5 g eines krystallisierten Carotinoids isolieren, das sich mit dem dem Xanthophyll isomeren Zeaxanthin, C40H56O2 (K a r r e r , W e h r l i u . H e l f e n s t e i n , C. 1930. I. 3193) ident. erwies u. sich in den Samenhiillen wahrscheinlich ais Ester yorfindet. Zur Isolierung wurden die Arillen unter Zuleiten 1930. II. D . Or g a n is c h e C h e m ie . 2265

von C02 mit A. perkoliert, das Perkolat iiber 30°/oig. methylalkoh. KOH stehengelassen, die alkal. Unterschicht abgetrennt, mit W. gewasohen, erneut mit KOH nachbehandelt u. die ath. Lsg. schlieBlich mit Na,SO, getrocknet. Beim Eindampfen krystallisiert das Zeaxanthin aus. Rotes Krystallpulver oder verfilztes Krystallgewebe. Aus A. glanzende Tafelchen, unter dem Mkr. braunlichgelbe Rhomboeder, aus CH3OH mkr. gelbe lange Prismen, meist schief abgeschnitten, aus CS2 roto Krystalle, aus A. rasch gefallt goldgelbes Pulver, F. 203°. In CH3OH u. A. weniger 1. ais Xanthophyll. Farbrkk. ahnlieh wie beiCarotin u. Xantliophvll. Spektrum inCS2:1. 523—506,5, H. 491—437 m/(, in A.: I. 492—473, II. 457—442,5. [a]cis in Chlf. = —63° (±20%). (Ztschr. physiol. Chem. 190. 67—71. 25/7. 1930. Pćcs, Ungarn, Univ.) G u g g e n h e im . M. Samec, Zur Kenntnis der Huminsaurm. (Nach Verss. von B. Pirkmaier.) Der Iluminsauregeh. verschiedener jugoslaw. Braunkohlen wird durch Auslaugen mit 8%ig. NaOH bestimmt u. aus 3 besonders huminsaurereichen Huminsaure u. Hymato­ melansaure hergestellt. Die bei der Elektrodialyse der NH4-Salzlsgg. abgesclnedenen, bei 50—60° getrockneten Humin- u. Hymatomelansaurendd. geben beim Anreiben mit W. kolloide, rotbraun durchseheinende, deutlich opalisierende Suspensionen, aus denen die Sauren durch Gefrieren in mehr oder weniger regelmiiCig ausgebildeten vierecldgen Bliittchen quantitativ gefallt werden. Nach dem Auftauen ist die Humin- siiure nicht, die Hymatomelansaure sehr schwer wicder 1. NH.,-Humat fallt auch beim Gefrieren der Lsg. aus, lóst sich aber beim Auftauen allmahlich wieder. Lsgg. von NH4-Humat u. -hymatomelat werden von Kollodiummembranen zuriickgehalten; Best. des osmot. Druckes ergab fiir die mittlere MolatgroCe bei Nichtberiicksichtigung ev. Komplikationcn durch abdissoziierte NH.,-Ionen bei Huminsaure 1235—1445, fiir die Hymatomelansaure 739—855. Lignin (nach WlLLSTATTER) wurde durch Erhitzen in 8-n. KOH bei 3 at gel., aus der rotbraunen Lsg. das Lignin mit HC1 ais graubrauner Nd. quantitativ gefallt u. der griindlich gewaschene Nd. in 15%ig. NH, gel. Best. des osmot. Druckes der NH4-Lignatlsg. im Kollodiumosmometer ergab bei Nichtberiicksichtigung des osmot. Druckes ev. abdissoziierter NH4-Ionen eine mittlere MolatgroCe von ca. 4000; bei der Best. des osmot. Druckes sowie beim Konzentrieren der Lignatlsg. Abscheidung schwarzbrauner Nadeln neben wenig weiBen Flocken. (Kolloid-Ztschr. 51. 96—100. April 1930. Laibach, Alexander-IJniv.) K ru g e r. Fritz Wessely und Georg Herbert Moser, Synthese wid Konstitution des Scutel- lureins. Auf Grund ihrer Verss. geben Yff. dem Scutellarein Formel I, dessen Dimethyl- ather I a aus V erhalten wurde, anstatt der erwarteten Verb. VT, die nur in einem Fali erhalten werden konnte. — Da bei der Verseifung yon VI mit H J ein Flavon erhalten wurde, dessen Tetraacetylderiv. mit Scutellareintetracetat ident. war, seheint bei (liesen Rkk. eine nachtragliche Umlagerung des in W vorliegenden Ringsystems II in das vermutlich stabilere I einzutreten. -—• Die Formel I fiir das Scutellarein wurde auf anderem Wego auch yon R o b in s o n u. Schwarzenbach (vgl. C. 1930. II. 244) bewiesen. OH CO OH CO OCU3 H G ^ ^ C 11 i^^CII (^>,-00-CH, n o \ / \ J - C — / N o H o n i Jc— /OH 1 1 0 ^ .'OH O XX OH O X ----- / O CH CIIjO CO OH CO ^^.CH _VI CH30(/ \,'/N|CH la _ \ J G\ > o c h 3 h o I I \ o c h 3 CH3cT U x ------/ O X ------/ Versuche.n 2,4-Dioxy-3,6-dimethoxyacetophenon, C10H12O5 (V), Bldg. aus J,3-Dioxy-2,5-dimet?ioxybenzol (farblose Krystalle, aus W., nach dem Troeknen im Vakuum, F. 85—86°, sintert von 75° ab) in A. mit ZnCl2 + HCl-Gas u. Erwarmen in W.; farblose Nadeln, aus verd. A., F. 129°; 1. mit gelber Farbo in Lauge, Alkali- carbonaten u. Bicarbonaten. — 5,7-Dioxy-6,4'-dimethoxyflavon (Scutellareindimethyl- dlher) C1THu06 (la), Bldg. aus V mit K-Anisat u. Anissaureanhydrid (F. 98—99°) bei 180—1 ^5n, wss. NaOH u. Einleiten von C02; gelbe Nadeln, aus CH3OH, F. 219“ (geringe Zers.;, i; : . A.lkali mit gelber Farbę; in A. farbt FeCl3 tiefdunkelbraun, bei groBerer Menge Aufi.. :..ng u. grunbraune Farbung; entsteht sowohl mit trocknem, ais auch mit H20-haltigem K-Anisat. — Diacelylderiv., C2lH1308, farblose Krystalle 2266 D . Or g a n is c h e C h e m ie . 1930. II. aus Essigester, F. 149—150° bei raschem, 157° bei langsamcm Erhitzen. — 5,6,7,4'- Tetraoxyjlavon (Sculellarein), C15H10O8 (I), Bldg. aus I a mit sd. H J (D. 1,7) im t)ber- schuB u. Eintragen der abgesehiedenen Krystalle in schweflige Saure; gelbe Nadeln, aus Amylalkohol; bei 330° Braunfarbung, bei 350° noch keine klare Schmelze; das Telraacetylderiv. gibt farblose Krystalle, aus h. Essigester, F. 238°, wie das des natiir- lichen Scutellareins. — 5-Oxy-6,7,4'-irimethoxyflavon (Scutellareintrimethylather) C18HI606, Bldg. aus I a in absol. CH3OH + ath. Diazomethanlsg.; gelbe Krystalle, aus CH3OH, F. 188—189°; unl. in wss. Alkali. — Acetylderiv., C20H18O7; weiBe Krystalle, aus Essigester u. PAe., F. 169°. — Bei Behandlung von I a, lange u. ófter mit Diazo- methan, entstehen auch geringe Mengen des Tetramethylathers. — 5,6,7,4'-Telra- methoxyflavon (Sculellareintelramethyldther), C10H'lgO„, Bldg. aus I a in Aceton mit groBem UberschuB yon Dimethylsulfat u. KOH bei 60°; dest. bei 0,001 mm u. 1G0 bis 165° Badtemp.; farblose Krystalle, aus wss. CH3OH, F. 142°; nach Erstarren der Schmelze: F. 161°; ident. mit dem natiirlichen Tetramethylather. — 7-Oxy-5,S,4'- lrimethoxyflavon, C,8H1606 (VI) wurde nur bei einem einzigen Vers. erhalten, dessen Bedingungen anseheinend vóllig denen bei der Bldg. yon dem Scutellareinmethylather gleich waren; gelbe Krystalle, aus A., F. 258° (geringe Zers.); 11. in Alkali; in A. mit FeCl3 schwache Braunfarbung. — Acelylderiv. C20HI8O7; farblose Krystalle, aus Essig­ ester u. PAe., F. 194,5°. — 5,7,8,4'-Tetramethoxyflavon, C19H1S06, Bldg. aus dcm Trimethylather in CHsOH mit ath. Diazomethanlsg.; farblose Krystalle, aus CH3OH, F. 207—208°. — Verb. VI gibt m it H J (D. 1,7) u. Acetylierung Scutellareintetraacetat. (Moiuitsh. Chem. 56. 97— 105. Juli 1930. Wien, Univ.) B u s c h . A. Windaus, W. Bergmann und G. Kónig, Ober einige Versuche mit Scymnol. Die aus der Galie norweg. Haifische dargestellte Scymnolschwefelsaure, (C27H4504)0- S03H (Hammarsten, Ztschr. physiol. Chem. 2 4 [1898]. 323) zerfallt bei der Hydro- lyse entsprechend den Angaben yon Hammarsten in H2S04 u. Scymnol, C27H4605, fiir welches die Formel C27H4805 nicht ganz ausgeschlossen, wenn auch weniger wahr- scheinlich erscheint. Das Scymnol ist eine gesatt. Verb., welche durch Pd + H2 nicht hydriert, durch Benzoesaure u. KMnO., nicht oxydiert u. durch Br nicht substituiert wird. Mit CH,(C0),0 entsteht ein Tetraacetylderiv. Das 5. Atom O reagiert nicht mit CH3MgJ, NH,OH u . Na + A., gehórt also weder einer OH-, noch einer CO-Gruppe an. Es entspricht wahrscheinlich einer atherartigen Bindung, welche auch die Bldg. eines HCl-Additionsprod. erklart. Letzteres spaltet mit Alkalien die HC1 wieder ab. Mit Cr03 entsteht aus Scymnol eine Triketomonacarbonsaure, C27H,gOe, wobei 3 alkoh. Hydroxyle in Ketogruppen, ein 4. in eine CarboxyIgruppe ubergehen. Der dem Scymnol zugrimde liegende gesatt.KW-stoff Scymnan, C27H’.,8, lieB sich nicht rein darstellen. Der bei der Einw. yon H J u. nachherige Behandlung mit Na + A. entstehende KW-stoff ist ein nicht krystallisierendes Ol, das yermutlich aus verschiedenen isomeren Um- wandlungsprodd. besteht, die bei der Einw. der H J bei 180° aus dem Scymnol hervor- gehen. Die vermutete Vcrwandtschaft des Scymnols zu den Sterinen konnte also bis jetzt nicht bewiesen werden. Scymnol geht im Organismus des Hundes nicht in Gallensauren iiber. Scymnol, C2?H 10O5 oder C27II1S05. Der Biickstand des alkoh. Estraktes der Haifischgalle — 40 g aus 1 kg — wurde nut der 10-fachen Menge 10%ig. KOH wahrend 10 Stdn. gekocht, worauf sich das Scymnol aus der wss. Lsg. ólig abscheidet. Das Ol wird mit W. gewaschen u. aus CH,OH wiederholt krystallisiert. Ausbeute etwa 8 g. Kleine, yerfilzte Nadeln aus wss. CH3OH, F. 99—101°, aus wss. Aceton 115°, 11. in A., Aceton, Eg., schwerer 1. in A., Chlf. u. sd. W., unl. in PAe. Aus Essigester krystall- wasserfrei, F. 187°, ebenso aus A. + A., mit Digitonin keine Fallung. Die von Ha.M- MARSTEN fiir charakter, gehaltene Blaufiirbung mit konz. HC1 fehlt dem reinen Prod. — Tetraacetylscymnol, C35H5409, Tafeln aus CH3OH, F. 148°, K p.0)005 280°. — Scymnol- hydrochlorid, C27H.,-05C1 oder C27H4905C1. Bldg. beim Einleiten yon HC1 in eine Aceton- lsg. yon Scymnol. Aus der mit BaCOa neutralisierten Lsg. scheidet sich beim Konzen- trieren das Hydrochlorid ab u. krystallisiert aus CH3OH in kleinen Nadeln vom F. 196°, 11. in A. u. Aceton, wl. in A. u. Essigester. Ein wasserhaltiges Hydrochlorid, C27H5109C1 oder C27Hi906C1 vom F. 126° entsteht beim Lósen des Scymnols in konz. HCl u. Ein- gieBen in W. Lange Nadeln aus Aceton, 11. in A. u. Aceton, wl. in A. u. Essigester. Mit methylalkoh, ICOH wird HC1 abgespalten u. Scymnol zuriickgebildet. Saure Ci7H3S06. Nadelbuschel aus Chlf. u. PAe. F. 236°, 11. in Chlf., Aceton, wl. in A. u. A., unl. in W. u. PAe. — Trioxim, C,TH1lO(lN3. Mkr. Nadeln aus Chlf. u. PAe. Zers. 240—250°. — Scymnan, C27H46 oder Ć27H48, Bldg. aus Scymnol bei der Einw. von H J + P in Eg. 1930. II. E. B io c h e m ie . — E ^ E n z y m c h e m ie . 2267

bei 180°. Der mit Soda gewaschene A.-Auszug wurde mit Na + C3H-OH halogenfrei gemacht u. im Hochvakuum bei 175—200° dest. Earbloses Ol, das bei —70° erstarrt, aber nicht krystallisiert. Dihydrocholesterin lieferte bei analoger Behandlung Cholestan. (Ztschr. physiol. Chem. 189. 148—54. 10/6. 1930. Góttingen, Uviv.) G u g g e n h e im .

Enriąue Calvet, Quimica generał aplieada a la industria, eon praeticas de laboratorio. — T. II. Quimica organica. Parte 1. Compuestos aeielicos. Barcelona: S. A. Salvat 1930. (XXIV, 827 S.) 4°. Ptas. 40.—. E. Biochemie. Hans Lullies. Uber die Polarisałion in Oeweben. II. Mitt. Die Polarisation im Nercen. I. (I. vgl. C. 1929. I. 1469.) Froschiicrmi yerhalten sich bei Widerstands- u. Polarisationskapazitatsmessungen mit Weehselstrómen von 30—300 000 Hertz wie eine Polarisationskapazitat mit unpolarisierbarem NebenschluB, beide in Serie mit einem weiteren OHMschen Widerstande. Die polarisierbaren Schichten scheinen sich aus 2 Anteilen zusammenzusetzen; der eine hat mehr den Charakter unangreifbarer, der andere mehr den Charakter umkehrbarer Elektroden. Polarisationskapazitat u. Wider- standsvermehrung gegeniiber dem Hoclifreąuenzwiderstand sind yerhaltnismaBig unabhangig von der Streckenlange des Neryen, haben also hauptsachlich im Eintritts- ąuerschnitt des Stromes ihren Sitz. Die Polarisation beginnt bereits in den auBersten Schichten des Nerven, ohne aber sehr vollstandig zu sein. (PFLUGERs Arch. Physiol. 225. 69—86. 25/6. 1930. Kónigsberg, Univ.) K r u g e r . H. Lullies, Ober die Polarisation in Oeweben. III. Mitt. Die Polarisation im Nerven. II. (II. vgl. vorst. Ref.) Bei Messung des Widerstandes vom Frosehischiadieus mit Weehselstrómen verschiedener Frequenz nimmt sowohl der Blind- wie der Wirk- widerstand bei (Jbersehrciten d.er Reizschwelle durch die MeBstróme ab; Abnahme bei verschiedenen Stromstarken etwa proportional der GroBe der am Endquerschnitt des Nerven auftretenden negativen Sehwankung des Ruhestromes. Abnahme des Effektes mit zunehmender Frequenz; bei 500 Hertz nicht mehr nachweisbar. Ursache des Effektes ist eine Abnahme der Polarisation im Nerven durch bei der Erregung sich abspielende Vorgange. Fur samtliehe Frequenzen sinken Wirk- u. Blindwiderstand des frei in einer feuchten Kammer befindlichen Froschischiadicus mit der Zeit. Nach 96 Stdn. bei Zimmerteinp. urspriingliche Polarisation der Nerven prakt. verschwunden u. Erregbarkeit erloschen; etwas abweichendes Verh. der Hochfrequenzwiderstande. Spiiteres erneutes Ansteigen des Widerstandes in nahezu gleichem Betrage fur alle Frequenzen ohne Anderung der Polarisation. (P f l u g e r s Arch. Physiol. 225- S7—97. 25/6. 1930. Kónigsberg, Univ.) K r u g e r . William Seifriz, Die Plastizitdt des Protoplasmas. Tjberblick uber die Methoden zur Unters. der Konsistenz des Protoplasmas u. Herrorhebung der Vorteilo der Mikro- dissektionsmethode. Diskussion der Ergebnisse. (Journ. Rheology 1. 261—67. April 1930. Univ. of Pennsylvania.) K r u g e r .

Handbuch der biologisclien Arkeitsmethoden. Hrsg. von Emil Abderhalden. Abt. 9. Tl. 5, H. 0. Abt. 10, H. 8 . Abt. 11, Tl. 6, H. 1. Berlin, Wien: Urban & Sehwarzen- berg 1930. 4°. = Lfg. 333—335. 9. Methoden der Erforschg. d. Leistgn. d. tier. Organismus. Tl. 5. Methoden d. Meerwasscrbiologie. H. 5. = Lfg. 333. M. 7.—. 10. Methoden d. Geologio, Mineralogie, Palaobiologie, Geographie. H. 8. . ... August Sieberg: Die Erforschung des Erdinnern. — Ferdinand v. WolJS, Wilhelm “_a,?er; Die mechan. Phasenanalyse. Inlialtsyerz. u. Sachreg. zu Abt. 10. (S. 883—1048, XVI S.) = Lfg. 334. M. io.50. 11. Chemische, physikal. u. physikalisch-chem. Methoden zur Untersuehg. d. Bodens u. d. Pflanze. Tl. 6, H. 1. Boris Keller: Die Methoden zur Erforsehung der Okologie [!] der Steppen- und W ustenpflanzen. — p. N. Krylów: Dio Abgrenzung yon Steppen- u: Waldsteppen- zonen auf floristiseh-statistiseher Grundlage. — L. H. Ramenskij: Die Proiektions- aufnahme und Beschreibung der Pflanzendecke. (190 S., 2 BI.) = Lfg. 335. M. 10.50 Et. Enzymchemie. E. Waldschmiói A. Purr und A. K. Balls, t)ber den naturlichen Aktivałor der kathepłischen Enzyme. Die Zookinase, der sich beim Absterben von Organen 2268 E ,. E n z y m c h e m ie . 1930. II. bildende naturliclie Aktiyator der kathept. Enzyme (vgl. C. 1930. II. 71), wurde aus Leber in krystallisierter Eorm erhalten u. mit Glutathion identifiziert. Nur die redu- zierte Eorm des Aktivators ist wirksam; die Wrkg. geht bei Oxydation verloren, wird aber durch Red. wiedergewonnen. (Naturwiss. 18. 644—45. 11/7. 1930. Prag, Dtsch. Techn. Hochsch.) H e s s e . Emil Abderhalden, Richard Fleischmann und Wilhelm Irion, Fortgesetzłe Sludien iiber das Problem der spezifischen Einstellung der Polypeptide spaltcnden.Fermenl- komplexe. Versuche mil Histidin ais Baustein enthaltenden Polypeptiden. Es wurde die Einw. von Erepsin u. Trypsin-Kinase auf d-a-Bromisocapronyl- bzw. d,l-a-Bromiso- capronyl-l-histidin u. l-Leucyl- bzw. d,l-Leucyl-l-hiśtidin untersucht. Erepsin spaltete das Dipeptid, nieht aber denBromkórper.Trypsin-Kinasevermochte den Bromkórper gering- fiigig zu spalten, starker das Dipeptid. Sehr raśch wird a-Bromisocapronylliistidin von n. u. V10-n. NaOH gespalten. 1-Leueyl-l-histidin wird von n. NaOH nicht gespaltcn. V e r s u c h e. Darst. yon l-Histidin. Die Ag20-Methode von ViCKERY u. L e a v e n - \v o r t h (vgl. C. 1928. II. 1670) ist viel umstandlicher, ais die Sublimatmethode, dereń Ausfuhrung im Original beschrieben ist. Der seinerzeit (Ztschr. physiol. Chem. 37 [1903]. 484) angegebene Geh. des Pferdebluthamoglobins an Histidin, Arginin u. Łysin bedarf einer Korrektur; es wurdo gefunden: 7,5—-7,6% Histidin, 8,15—8,25% Łysin u. 3,45—3,60% Arginin. — d-a.-Brcmiisocapronyl-1-histidin wurde nach E. F is c h e r u. C o n e (L ie b ig s Ann. 363 [1908]. 107) dargestellt; bei der Verseifung des durch Kupplung des l-Histidinmethylesters mit d-a-Bromisoeapronylchlorid erhaltenen d-a-Bromisocapronyl-l-histidinmethylesters ist statt n. NaOH Vio‘n- NaOH anzu- wcnden. Das durch Aminierung aus dem Bromkorper gewonnene 1-Leueyl-l-histidin, C]2H20O3N4, bildet Krystalle mit 1 Mol. Krystallwasser, F. 178°; [a]ir° = +33,03° (in W.). (Fermentforsch. 10. 446—54.1929. Halle, Univ., Physiolog. Inst.) S c h o n f e l d . Emil Abderhalden und Hugo Mayer, Weitere Sludien iiber das Problem der spezifischen Einstellung des fermentalivm Abbaus von Polypeptiden: Versuclie mit d,l-Norleucin ais Baustein enthaltenden Polypeptiden. Nach den bisherigen Unterss. scheint Erepsin dann ohne Wrkg. zu sein, wenn die freie Aminogruppe des Polypeptids besetzt ist. Auch scheint fiir die hydrolysierende Wrkg. von 1'rypsin bzw. Trypsinkinase die die freio C02H-Gruppe tragende Aminosauro aussehlag- gebend zu sein. Es wurden Verss. mit d,l-Norleucyl-d,l-norleucin, d,l-Leucyl-d,l- norleucin, d,l-Norleueyl-d,l-leucin u. mit dereń Phenylisocyanaten angestellt. Dar­ gestellt wurden die Tripeptide d,l-Norleucylglycyl-d,l-norleucin, d,l-Norleucylglycyl- (1,1-leucin, ferner Glycyl-d,l-norleucin u. d,l-Leucylglycyl-d,l-norleiccin. Auch die ent- sprechenden Halogcnacylyerbb. WTirden zu den Spaltungsyerss. herangezogen. Durch n. NaOH (37°) wurdo d,l-a-Bromcapronyl-d,l-norleucin, d,l-Norleueyl-d,l-leucin, d,l-a- Bromcapronyl-d,l-leucin, d,l-Leucyl-d,l- norleucin u. d,l-a-Bromisocapronyl-d,l-norleucin nicht hydrolysiert; die ubrigen Verbb. wurden hydrolysiert. Die Phenylisocyanat- verbb. von d,l-Norleucyl-d,l-norleucin, d,l-Leucyl-d,l-norleuein u. d,l-Norleucyl-d,l-leucin werden entgegen sonstigen Erfahrungen von n. NaOH nicht angegriffen. Erepsin ver- mochte die Halogenacylderiw. nicht anzugreifen; die Di- u. Tripeptide wurden hydro­ lysiert. Trypsinkinase griff auBer Glycyl-d,l-norleucin u. d,l-Norleucyl-d,l-leucin allo Verbb. an. Versuche. d,l-Norleucyl-d,l-norleucin, C12H2,03N2, Bldg. durch Aminierung von d,l-a.-Bromcapronyl-d,l-norleucin, CI2H2203NBr (F. 104°) mit 25%ig. NH3 bei 37°; F. 259°; swl. inW., unl. in A. u. yerd. Alkalien. — d,l-Leucyl-d,l-norleucin, C,2H2403N2, Bldg. analog aus der a.-Bromisocapronylverb., C12H2203NBr (F. 136°); F. 256°; swl. in W. — d,l-Norleucyl-d,l-leucin, C12H240 3N2; F. 253°, 1. in verd. Alkali (F. der a.-Brom- capronylrerb., C12H22Ó3NBr, 158°). — Phenylisocyanat-d,l-leucyl-d,l-norleucin, CI9HM04N3, aus Leucyl-d,l-norleucin in n. NaOH mit Phenylisoeyanat u. n. NaOH; F. 186° (aus A.). — Phenylisocyanat-d,l-nvrleucyl-d,l-leuein, C10H29O4N3; F. 202°. — Phenylisocyanat-d,l-norleucyl-d,l-norleucin, C19H2904N3; F. 198°. — d,l-Norleucylglycyl- d,l-norleucin, C14H2704N3, Bldg. analog den Dipeptiden aus der

Peptide des Serins bzw. Isoserins untersucht: d,l-Leucyl-, Glycyl-d,l-leueyl- u. d,l- Alanyl-d,l-leuoyl-d,l-serin, sowie Glycyl-, d,l-Leucyl- u. Glycyl-d,l-leucyl-d,l-isoserin. — Siimtliche Peptido werden von n-NaOH hydrolysiert u. zwar finden Vff., daB die- jenigen, die Isoserin ais Baustein enthalten, starker angegriffen werden ais die ent- sprechenden, d,l-Serin enthaltenden, Peptide. — Erepsin, das gleichfalls alle dar- ges tell ten Peptide aufspaltet, greift hingegen diejenigen Peptide, die d,l-Isoserin ais Komponento enthalten, geringer an ais die entsprechenden, bei denen d,l-Serin den Endbaust-ein bildet. Vff. priifen in Anlehnung an friihere Verss. mit HefepreBsaft (vgl. A b d e r h a l d e n u. G ig o n , Ztschr. physiol. Chem. 53 [1907]. 251) den EinfluB von d,l-Serin bzw. d,l-Isoserin auf die Erepsinspaltung von d,l-Leucylglycin u. finden, daB auch hier ein Zusatz von d,l-Serin olme EinfluB bleibt, wahrend d,l-Isoserin stark hemmend wirkt. — Trypsinkinase beeinfluBt die Isoserin enthaltenden Peptide niolit bzw. ganz unbedeutend. Von den d,l-Serin-Peptiden wurde nur d,l-Alanyl-d,l-leucyl- d,l-serin erheblich gespalten. An Halogenacylkorpern untersuehten Yff. d,l-ct-Brom- isocapronyl-d,]-serin u. d,l-a-Brompropionyl-d,l-leueyl-d,l-serin, von denen nur daB letzte durch Trypsinkinase in gróBerem Umfang hydrolysiert wurde. — SchlieBlich. priiften Vff. das Yerh. von N-Methyl-d,l-leucyl-d,l-leucyl-d,l-seryldecarboxyglycin, bei dem sowohl die Amino- ais auch die Carboxylgruppe besetzt ist. Dieses wurde von Erepsin, Trypsinkinase, Pepsinsalzsaure u. Hefemacerationssaft nicht angegriffen. V e r s u c h e. d,l-Leucyl-d,l-isoserin, C9H1804N2, entsprechend den Angaben von E. Fischer u. Koelker. Glycyl-d,l-isoserin, C3H10O4N2, wurde durch Ami- nierung des nach ScHOTTEN- BAUMANN gewonnenen Kupplungsprod. Ton d,l-Iso- serin mit Chloracetylchlorid erhalten. Aus wss. Lsg. mit absol. A. ais sternfórmig gruppierte Nadeln vom F. gegen 250° (Zers.), nach Braunfarbung bei 220°. — Glycyl- d,l-leucyl-d,l-isoserin, CuH2105N3, durch Aminierung des entsprechenden Chloracyl- korpers gewonnen, aus W.-A. in Blattchen erhalten. F. 238° (Zers.) naeh vorheriger Braunfarbung. — d,l-. B. (Fermentforsch. 11. 382—98._ 1/4. i 930| Halle, Umr., Physiol. Inst.) S c h w e it z e r . Emil Abderiiald-i, und Alfred Bahn, Vergleichende Studien an Hand hoTnologer Dipeptide des l-Tyro-Hn* und der zugehorigen Halogenacylkorper iiber den Einflu(i ihrer Konstitution auf ihre Spaltbarkeił durch Alkali, Erepsin und Trypsinkinase. X II. 2. 145 2270 £ ,. E n z y m c h e m ie . 1930. II.

Im AnschluB an Studicn iiber Jiomologe Dipeptide des d,]-Phenylalanins u. dereń Spaltbarkeit durch Alkali u. Fermente fiihren Vff. entspreehende Unterss. an folgenden Dipeptiden des 1-Tyrosins durch: Glycyl-, d- u. 1-Alanyl-, d,l-a-Amino-(n)-butyryl-, a-Aminoisobutyryl-, d- u. l-Norvalyl-, d,l-Valyl-, d- u. 1-Norleucyl- u. d- u. 1-Leucyl-l- tyrosin. Untcrsuchfc wurden ferner die zugehorigen halbracem. Bromacylaminosauren u. Chloracetyl-I-tyrosin. ■— Die zeitliche Verfolgung der Aminierungsgeschwindigkeifc letzt- genannter Halogenacylkorper ergab wcitgehende Ubereinstimmung mit den beim Phenyl- alanin gefundenen GesetzmaBigkeiten. Auch die Spaltung mit n. Alkali yerlief im all- gemeinen ubereinstimmend mit den entsprechenden Deriw. des Phenylalanins. — Yon Trypsinkinase wurden siimtliche Halogenacylkorper [ausgenommen a-Bromisobutyryl- u. d,l-a-Bromisovaleryl-l-tyrosin] angegriffen. Bei d- bzw. l-a-Brom-(n)-eapronyl- 1-tyrosin finden Vff., daB die letzte Verb. bedeutend stiirker von Trypsinkinase hydro- lysiert wird ais die d-Verb.', obwolil diese der in der Natur vorkommenden d-Nor- leucylgruppe entspricht, was so gedeutet werden kann, daB dic l-Brom-(n)-capronyl- gruppe vielleicht dic Konfiguration des d-Norleueins besitzt. — Was die Dipeptide selbst betrifft, so ergab die Unters. ihrer Spaltung durch n. Alkali, daB a-Amino­ isobutyryl- u. d,l-Valyl-l-tyrosin selbst von 5-n. NaOH nicht, die iibrigen leichter hydrolysiert werden. — Erepsin griff a-Aminoisobutyryl-l-tyrosin nicht an. Ferner wurden diejenigen Dipeptide von Erepsin nicht gespalten, bei denen Triiger der Amino- gruppe der opt. Antipode der in der Natur vorkommenden entsprechenden Amino- saure war (1-Alanyl-, l-Norvalyl-, 1-Norleucyl- u. d-Leucyl-l-tyrosin). Die Darst. dieser opt.-akt. Dipeptide durch Aminierung der Halogenaeyl-Halbracemkorper gelang in diesen Fallen ohne W'eiteres. Den Beweis der opt. Zugehorigkeit der einzelnen mit dem 1-Tyrosin verbundenen Aminosauren erbringen Vff. auBer durch die erwahnte Erepsinspaltung durch Synthese aus den opt.-akt. Komponenten. — Trypsinkinase griff zum Unterschied von den entsprechenden Phenylalaninpeptiden bei ph = 8,4 alle oben erwahnten Dipeptide [auBer a-Aminoisobutyryl-l-tyrosin, das jedoch bei pH = 9,9 gleichfalls hydrolysiert wurde], auch das von WaldschmidT-Le it z u. Mit- arbeitem wiederholt untersuchte Glycyl-l-tyrosin an, dessen Nichtspaltbarkeit durch Trypsinkinase die genannten Autoren behaupteten. Im iibrigen stieg der Umfang der Hydrolyse mit der Lange der C-Kette der mit Tyrosin verbundenen Aminosaure. — Vff. untersuchten schlieBlich den EinfluB der [H’] auf dio Fermentspaltung erwiihnter Sub- strate u. fandcn fiir Erepsin das Maximum der Spaltungsgeschwindigkeit zwischen pH = 7,8 u. 8,4, fiir Trypsinkinase zumeist pn = 8,4. Ein anderes Optimum (9,95 bzw. 9,5) finden Vff. fiir Trypsinkinase bei 1-Norleucyl- u. 1-Alanyl-l-tyrosin, dereń m it Tyrosin verbundene Aminosaure naturfremd ist. Aminoisobutyryl-1-tyrosin, das bei ph = 8,4 nicht angegriffen wurde, erlitt bei ph = 10 u. 11 eine geringfiigige Aufspaltung. V e r s u ehe. Durch Verseifung des bekannten Chloracetyl-l-tyrosinalhylesters, C13H1604NC1, F. 88—89°: Chloracetyl-l-tyrosin, G^H^O^NCl, mit [a]D20 = +63,3° in 98%ig- A. Nach der Aminierung Glycyl-l-tyrosin in zwei Modifikationen, c „ h 1404n, (krystallin + 2 H 20). F. 270—271° (Zers.). [a]o20 = +43,7°. Bromacetyl-l-lyrosin- ćithylester, CiaH1604NBr, durch Kupplung von Tyrosinester mit Bromacetylbromid in Chłf. Aus W. F. 101°. Halfte des Tyrosinesters ais Hydrobromid (F. 174°) zuriick- gewonnen. Bromacetyl-l-lyrosin, CnH1204NBr, durch Verseifung. F. 150—152° aus W. in Nadeln. [a]n22 = +58° in 98%’g- A. — d,l-a.-Brompropionyl-l-tyrosindthylester, Ci4H1804NBr, aus A.-Chlf. in Nadeln m it F. 140°. Verseift zu dJ-a-Brom-propionyl- l-tyrosin, C12H1404NBr, aus W. in Nadeln mit F. 151° u. [a]n22 = +53,3° in 98°/0ig. A. Nach der Aminierung Trennung in dio opt.-akt. Prodd. auf Grund der verschiedenen Loslichkeiten. Aus W.-A. I. Krystallisation mit 2 Moll. Krystallwasser ident. mit dem bekannten d-AIanyl-l-tyrosin, C12H10O4N2'2 H 20. F. 253—256° (Zers.) u. [a]o” == +42,3°. Aus der Mutterlauge II. Pulver aus A.-A. Mit 2 Moll. W. F. 238 bis 240° (Zers.) u. [a]o20 =+32,6°. Durch Analyse, Fermentspaltung u. Synthese identifiziert ais l-Alanyl-l-tyrosin, C12Hi60 4N2-2 H 20. l-ct-Brompropionyl-l-fyrosin- athylester, C14Hls04NBr, aus Chlf. mit F. 144—145° in Tafeln, aus W.-A. in Nadeln mit F. 147°. [a]n20 = +7,2° in absol. A. l-a.-Brompropionyl-1-tyrosin, C12H1404NBr, aus W. mit F. 153—154°.. Nach der Aminierung 1-Alanyl-l-tyrosin, ident. mit obigem Prod. (F. 238—241° (Zers.) u. [a]D20= + 33°). — d,l-a.-Brom-(n)-butijryl-l-tyrosindthyl- ester, C1EH20O4NBr, aus Chlf.-PAe. Pulver vom F. 90—93°; aus W. Rosetten mit F. 102—103°. d,l-a-Brom-(n)-butyryl-l-tyrosin, C13Hl60 4NBr, aus A.-Chlf. mit PAe. Pulver m it F. 111—115°; aus W.-A. Rosetten mit F. 134—136° (neben Ol), [aJo22 " +39,3° in 98%ig. A. Aminierung lieferte aus A.-A. d,l-aL-Amino-(n)-butyryl-l-tyros%n, 1930. II. E (. E n z y m c h e m ie . 2271

C13H]804N2• 2 H 20, mit F. 223—227° u. [a]D20 = +26,7°. Aus W.-A. Rosetten mit F. 239—240°. — a-Bromisobutyryl-l-tyrosińathylesler, Ci5H20O4NBr, aus W. in Nadeln mit F. 88—89°. f2 = +35,3° u. — aus dem Filtrat — l-Norvalyl-l-łyrosin, C14H20O4N2-2 H 20, aus A.-A. vom F. 216—222° (Zers.) u. [cc]d 22 = +6,0°. — d,l-:j.-Bromisovaleryl-l-tyrosinathyIesler, C10H22O4NBr, m it PAe. ais Pulver vom F. 90—95°, aus W. in Nadeln vom F. 103—104°. d,l-a.-Bromiso- valeryl-l-ty rosin, C14H1804NBr, aus W. in Prismen mit F. 141—142° u. [a]o22 = +30,7° in 98%ig. A. d,l- Valyl-l-tyrosin (d,l-a.-Amiiwisovaleryl-l-tyrosin), C14H20O4N2 • 2 H ,0. Pulver vom F. etwa 245° (Zers.). [a]u20 = +11°. — d,l-a-Brcrm-{n)-capronyl-l-lyrosin- dlhyhsler, C17H2404NBr. Pulver vom F. 77—81°. d,l-a.-Brom-{n)-capronyl-l-tyrosin, C15H20O4NBr, aus W. in Nadeln vom F. 120—121° u. [

glycylglycin, mit F. 134° (Zera.) nach Aufschiiumen bei 95°. — d,l-a-Brom- isocapronyl-d,l-leucyl-f}-alanylglycylglycin, C19H3306N4Br, mit 90%ig. Ausbeute u. F. 192°. Aminiert zu d,l-Leueyl-d,l-leucyl-fl-alanylglycylglycin, C19H350 6N5. Durch Eindunsten einer wss.-alkoh. Lsg. krystallin mit F. 135° (Zers.) nach Aufschiiumen bei 124°. — fi-Jodpropionyl-l-tyrosinałhylester, C14H1804NJ, wurde aus dem entsprechen- den Esterhydrochlorid mit Jodpropionylchlorid gewonnen unter Nutzbarmachung des entstehenden Chlorhydrats mittels Natriumcarbonat. F. 115°. Analog dargestellt wurde fj-Chlorpropionyl-l-tyrosinałhylester, C14H1804NC1. Nach Verseifung des Esters mittels n-NaOH wurde mit NH3 umgesetzt zu fS-Alanyl-l-tyrosin, Cl2HI0O4N2, aus absol. A. F. 193°. — d,l-a.-Bromisocapronyl-f}-alanyl-l-tyro$in, C18H2505N:,Br, aus A.- PAe. F. 170°. Aminiert zu d,l-Leucyl-fl-alanyl-l-tyrosin, Ci8H2705N3, mit A. absol. bchandelt krystallin mit F. 200° (Zers.), Sinterungsbeginn bei 195°. — fi-Chlorpropionyl- d,l-leucin, CsH 10O3NCl, aus A.-PAe. F. 105°. Durch Aminierung (3-Alanyl-d,l-leucin, CbHi803N2) das aus W. mit A. in Niidelchen mit F. 245—246° krystallisiert. — d,l-a-Brom- isocapronyl-fl-alanyl-d,l-levcin, C15H2704N2Br, mit F. 134° (Zers.) nach Sintem ab 90°. Aminiert zu d,l-Leucyl-[3-alanyl-d,l-leucin, C15H2904N3. Aus wenig W. mit A. ais Pulver erhalten. F. gegen 183° (Zers.). — Chloracelyl-d,l-leitcyl-f3-alanyl-d,l-leucin, aus A. mit PAe. erhalten, wurde ohne Identifizierung aminiert zu Qlycyl-d,l-leucyl-fi-alanyl- d,l-leucin, Ci7H320 5N4, das mit PAe. krystallin erhalten u. aus verd. A. umgefallt wurde. (Fermentforsch. 11. 515—28. 15/5.1930. Halle, Physiol. Inst. d. Univ.) S c h w e it z e r . Emil Abderhalden und Michio Saito, Studien iiber die Einuńrkung von n-Alkali, Erepsin und Trypsinkinase auf isomere, aus den Bausteinen d-Alanin, d-tx.-Aminobułter- saure und l-Leucin bestehende Polypeptide. Um die von A b d e r h a l d e n u. Mitarbeitern des óftern ausgesprochene Ansicht, nach der die innere Struktur des Ferment-Subśtrat- komplexes fiir sein Verh. gegeniiber der vorhandenen Hydrosylionenkonz. maBgebend ist, weiter zu stutzen, solltc die Einw. von Alkali bzw. Ferment auf die sechs moglichen isomeren, opt.-akt. Tripeptide, die aus den Bausteinen d-Alanin, d-a-Aminobuttersaure u. l-Leucin bestehen, untersueht werden. Von diesen sechs Isomeren konnte lediglich d-a-Aminobutyryl-d-alanyl-l-leucin mangels Ausgangsmaterial nicht dargestellt werden. Ebenso lagen von den sechs moglichen Dipeptiden nur fiinf (es fehlte entsprechend d-Alanyl-l-leucLn) zur Unters. vor. — Durch n-Alkali wurde von diesen d-Alanyl- d-a-aminobuttersaure am schnellsten hydrolysiert, wahrend d-a-Aminobutyryl-l-leucin pralct. gar nicht angegeriffen wurde. Genau umgekehrt verhielt sich hierin Erepsin, das d-a-Aminobutyryl-l-leucin am starksten aufspaltete, hingegen d-Alanyl-d-a-amino- buttersaure ungespalten lieB. Trypsinkinase spaltete keins der fiinf Dipeptide. Zu dem Erepsinangriff stellen sich Vff. vor, daB im Komples Ferment-d-Alanyl-d-a-amino- buttersaure die CO-NH-Bindung nicht gelockert ist, wahrend im Komplex Ferment- d-a-Aminobutyryl-l-leucin eine weitgeliende Labilisierung dieser Gruppe eingetreten ist. — Bei den untcrsuchten Tripeptiden wurden durch n-Alkali diejenigen Verbb. am starksten gespalten, in denen d-a-Aminobuttersaure die Carboxylgruppe tragt. Durch Erepsin wrurde d-a-Aminobutyryl-leucyl-d-alanin vollstandig hydrolysiert. Nur eine CO-NH-Bindung wurde gelost bei d-Alanyl-l-leucyl-d-a-aminobuttersaure u. bei 1-Leucyl-d-alanyl-d-a-aminobuttersaure. Trypsinkinase hydrolj^ierte d-a-Aminobuty- ryl-l-leucyl-d-alanin am starksten, wahrend die iibrigen Tripeptide mit annahernd gleicher Gcschwindigkeit aufgespalten wurden. — SchlieBlich wurde noch die Einw. von Trypsinkinase auf die dargestellten Bromkorper der Di- bzw. Tripeptide unter- sucht. Hierbei wurden nur bei den Bromkórpem der Tripeptide Spaltungen gefunden, u. zwar wurden diese samtlich hydrolysiert. Versuche. Die ais Ausgangsmaterial benótigten Saurechloride wurden aus den entsprechenden Bromfettsauren durch Umsetzung mit Thionylchlorid erhalten. d-a-Brompropionylchlorid aus d-a-Brompropionsaure, die [a]n20 = +33,2° drehte; d-a-Bromisocapronylchlorid wurde gewonnen aus der -f-53,75° drehenden Bromiso- eapronsaure, die ihrerseits durch Zerlegung von d.l-Leucin in die opt. Komponenten nach dem Verf. von E. F is c h e r u . Einw. von Nitrosylbromid erhalten war. Zur Darst. von d-a-Brombutyrylchlorid wurde die synthetisierte d.l-a-Aminobuttersaure uber dieFormylverb. mittels Brucin gespalten. Die aus der 1-a-Aminobuttersaure gewonnene d-a-Brombuttersaure zeigte [a]o29 = +27,25° (A b d e r h a l d e n u . H s in g L a ng Ch a n g fanden Ztschr. physiol. Chem. 77. 471 [a]D = +22,2°). Hieraus das Saurc- thlorid mit [a]n3° = +27,50°. — d-x-Bromisocapronyl-d-x-aminobuttersaure, C10H!SO3; NBr, durch Kupplung erhalten. Aus Chlf. mit PAe. in Nadeln. Umkrystallisiert aus W. mit F. 121° (nach Sintem bei 115°) [«]d20 = +33,8°. Hieraus durch Aminierung 1930. II. E,. PFLANZENClIEMIE. 2273 l-_Leucyl-d-a.-aminobultersdure, C10H2003N2. Aus A. umkrystallisiert farbt sie sich gegen 228°; bei 245° Zers. [ (III), zeigt I keinerlei Orientierung, II u. III dasselbe Diagramm, so daB nur AufnaL;.• fi gemacht wurden. — Vf. fand ais Hauptergebnis: 1. Es wurde stets eine gew:-, ■ Orientierung der Cellulosekrystallite beobachtet. 2. Der Grad dieser Orientierung Yerandert sich kaum beim Ubergang yon jungem zu altem 2274 Er P flanzenphysiologie . B akteriologie . 1930. II.

Ho!7, desselben Stammcs u. nur wenig beim tlbergang von einer Holzart zur anderen. 3. Bedeutend groBere Unterschiede im Orientierungsgrad wurden dagegen bei Durch- strahlung von Holz desselben Jahresringes an versehieden dieken Stellen beobachtet. Es gibt hier 2 Gruppen von Holzarten: die erste (Ulmen- u. Eschenholz) zeigt in den diokeren Teilen der Jahresringe exaktere Ordnung, die 2. Gruppe (Fóhren-, Fichten- u. Pappelholz) in den diinneren Teilen. Dies ist anatom, bedingfc, u. es laBt sich all- gcmein sagen, daB die Orientierung um so besser ist, je kompakter das Holz ist, d. h. je flacher u. dunner dic einzelnen Zellen sind, bzw. je groBer der Prozentsatz der Zell- wand, der parallel zur Faserachse steht. 4. Demzufolge nimmt auch beim Trocknen des Holzes die Orientierung der Krystallite etwas zu, da hierbei nur Kontraktion senk- recht zu Faserachse stattfindet, die Zellen also dunner werden. 5. Aus dieser Zu- nahme der Orientierung der Krystallite mit wachsender Ordnung der Zellwande schlieBt Vf. auf eine regelmaBige Anordnung der Krystallite in der Zellwand. (Ztschr. Physik 63. 610— 15. 2/8. 1930. Warsehau, Inst. d. Experimentalphysik d. Univ.) K la g e s . Erich Schmidt, Yiian Chi Tang und Wilhelm Jandebeur, Die Darstellung ton Skelettsubstanzen aus inhrustierten pflandichen Zellwand-en miltels Chlordiozyds nach dem Einstufenverfahren. Bisher war zur Gewinnung ligninfreier Skelettsubstanzen aus Holz nach der C102-Methode ein Zweistufenverf. erforderlich: 1. C102-Behandlung, 2. Entfernung der wasserunl. Oxydationsprodd. des Lignins. — Vff. gelingt es, durch Zusatz verschiedener Stoffe mit gewissen, im Original angegebenen Eigg. (z. B. Pyridin, Pliosphatpuffer ph = 6,8) beide Rk.-Stufen in einer Operation durehzufiihren. Dieses neue Verf. hat neben der yereinfachten Arbeitsweise auoh den Vorteil einer exakteren Isolierung der Skelettsubstanzen, u. ermoglicht dadurch folgende neuen Ergebnisse: 1. Im Rotbuchenholz entfiillt auf ein Xyloseanliydrid des swl. Xylans eine Acetylgruppe. 2. Der Ligninanteil des Holzes ist wesentlich kleiner ais der sich aus der Saurehydrolyse ergebende. 3. Der Galaktoseanteil der Zellwand laBt sich aschearm darstellen, u. 4. wird die Cellulosebest. in Ligniten vereinfaeht. (Naturwiss. 18. 734. 15/8. 1930. Munchen, Chem. Lab. d. Staates.) ' K l a g e s . E3. Pflanzenphysiologłe. Bakteriologie. H. Lagatu und L. Maume, Untersuchung uber den Temperatureinflu/i auf die Ndhrstoffaufnahmc der Pflanze m iltds der Blattdiagnose. Ais Versuchspflanzen dienten Kartoffeln, welche auf Parzellen gepflanzt wurden, die teils mit Volldiingung u. teils unter AusschluB einzelner Dunger gediingt wurden. Das P 20 5-Diagramm weist wahrend der Wachstumsperiode ein Maximum auf, auf welches in Boden, die mit N gediingt sind, ein schneller Abfall folgt. Dieses Maximum fallt in den gleichen Zeitabschnitt, in welchem die durchschnittliche Tagestemp. von 14 auf 21° anstieg. In den Parzellen ohne N-Dungung nimmt der hohe P 20 5-Geh. nur langsam ab. Dieser findet scine Be- stiltigung in der im Vergleich zu dem mit N gedungten Boden geringeren Knollen- ernte. (Compt. rend. Acad. Sciences 190. 1516—18. 23/6. 1930. Montpellier, l’Ecolo d’Agriculture.) S c h u l t z e . Arao Itano und Satiyo Arakawa, Studien uber Bacillm therniofibrincolus n. sp. I. Beschreibung des Keims. Der von den Vff. neu isolierte Keim baut bei 65° Cellulose ab. Es ist ein bewegliches, sporenbildendes Stiibchen, das sieli in jiingeren Kulturen nach Gram farbt. Es bildet Indol u. besitzt Kalalase. (Ber. Ohara 4. 265—71. 1929. Kuraschiki, Ohara-Inst.) S c h n it z e r . T. F. Probey und G. W. Mc Coy, Beziehung zwischen Trypanosomen- und Spiro- ch&tenwirkung von Neoarsphenamin. Die Trypanosomenwrkg. von Neoarsphenamin ( = Neosalrarsan), die ais Test fur die staatliche Prufung der Arsenobenzole gilt, zeigt den Typus der gut wirksamen u. der weniger gut wirksamen Chargen an. 2 verschiedenc Proben, von denen dio eine gut, die andere weniger gut bei der Trypanosomeninfektion der Ratte wirkte, wurden bei Kaninchensyphilis gepruft, wobei sich ergab, daB beidc hier gleich gut wirkten, wobei zur Beurteilung das rasche Verschwinden der Spiro- chatcii, die Zeitdauer bis zur yollstandigen Heilung u. die Kahnrk. im Serum heran- gezogen wurden. (Publ. Health Reports 45. 1716—28. 25/7. 1930. Washington, U. S. public liealth service.) ScHNiTZER- R . Hilgermann, Neue Ziele und Wege der Chemotherapie. Vf. gibt eine allgemeino Einfiihrung zu semen chemotherapeut. Verss. an Pneumokokken (vgl. folgendes Ref.)> in der er ais neues Prinzip fiir den HeilungsprozeB die partielle Keimtotung m it kleinsten Mengen der Heilmittcl u. anschlieBender Selbstimmunisicrung des infizierten Organismus ansieht. Wesentlich fiir das Zustandekommen der Wrkg. ist die optimale [H‘] der Lsg. 1930. II. Ea. Pflanzenphysioi.ogie. Bakteriologie. 2275

des Chemotlierapeutikums. (Miinch. mod. Wchschr. 77. 1477—80. 29/8. 1930. Lands- berg a. W., Hyg. Inst.) S c h n it z e r . R. Hilgermann, Dic. Chemotherapie der Pneumokokkeninfeklion. (Vorl. Mitt.) Es gelingt, dio Pneumokokkeninfektion der Maus durch wiederholte Injektion kleiner Mengen von Bindergalle zu heilen. Bessere Ergebnisse erzielt man mit Na. taurocholic. in kleinster, nicht naher angegebener Dosis, yorausgesetzt, daB die pn der Lsg. 8,4 bis 9,6 ist. Fiir die prakt. Anwendung beim Menschen muB das gallonsaure Salz zu Anti- pneumokokkenserum zugesetzt werden. (Miinch. med. Wchschr. 77. 1480—83. 29/8. 1930. Landsberg a. W., Hyg. Inst.) S c h n it z e r . Artturi I. Virtanen und L. Pulkki, tJbcr die Bildung der Gitronensaure in der Natur. Nach einer zusammonfassenden Literaturubersicht beschreiben Vff. in er- weiterter Form jene Verss., welche bereits C. 1929. II. 2689 referiert worden sind. Auf Grund der erzielten Ergebnisse (vgl. Tabellen im Original) besprechen Vff. die Aus- sichten der techn. Darst. von Citronensaure durch Fermentierung. (Ann. Acad. Soient. Fcnnicae 33. Serie A 19 Seiten. 1930. Sep.) E. Ma y e r . Ernst Simon, Uber das zymatische System und die Wirlcungen der Essigbakterien. In Fortsetzung friiherer Unterss. (C. 1928. II. 1342. 1929. I. 1577) wird das zymat. System der Essigbakterien, von denon man bisher nur oxydative Leistungen kannte, eingehend studiert. Alkoh. Zuckerspaltung tritt ein, wenn 0 2 ferngehalten wird. Dio Anaerobiose wird durch Herst. einer N2- oder C02-Atmosphiire bewirkt. Dor Zucker- abbau erfolgt gemaB dem n. Garungsąuotienten; A. u. C02 stehon im Vcrhiiltnis von 1:1. Dic Vergarung erreicht eincn Umfang von 20—40%, bezogen auf vorhandenen Zucker. Dann kommt dio Rk. aus noch nicht gcklarten Griinden zum Stillstand. Wird aber der angesammelte A. entfernt u. fiigt man zum Gargut frische Essigbakterien, so gelingt omeute Zerlegung des Zuckers nach dem Schcma der alkoh. Giirung. Es ergibt sich somit, daB dio Essigerreger durch einfacho Andorung des Gasmediums einen anderen Stoffwechseltypus annehmen konnen. Nach 02-Zufuhr treten dio gewohn- lichen Oxydationsloistungen wieder ein; durchliiftet man das Gargut, das anacrob gebildeten A. enthalt, so wird dieser quantitativ in Essigsauro iibcrgefiihrt. — Ais Bakterienmaterial dienten B. pastourianum u. Acotobactor suboxydans. Fur letz- teren war Zuchtung auf peptonfreiem Nahrboden erforderlich; erfolgte boi der Kulti- vierung ein Zusatz von 0,5% Pepton, so blieb der zymat. Effekt vollkommen aus. — Um die Ggw. eines wahren demolyt. Systems in Essigbakterien weiter zu belegen, wurden neue Yerss. iiber das Vork. von Carboxylase angestellt. Sic war wirksam in frischen Bakterien u. in Acoton-Daucrpraparaten. Die Priifung auf Ketonaldehyd- mutase in Acetobacter suboxydans ergab quantitative Umwandlung yon Methyl- glyoxalhydrat. Dio entstandeno Milchsaure bostand zu 90% alJS d(—)-Milchsiiuro ([

Verss. mit Acetonpraparalcn crbracht werden. Diese enthielten nur noch wenig wirk- sames dehydrierendes Eerment, wahrend ihre Mutase funktionstuchtig geblieben war. Auch boi hinreichender 0 2-Versorgung wurde der Acetaldehyd weitgehend nach der Dismutationsgleichung umgewandelt. In Kontrollen mit zugesetztem reinem A. wurde dieser nur zu 10 bzw. 15% oxydiert, dieses Defiy.it wurde ais Essigsaure nach­ gewiesen. (Biochem. Ztschr. 224. 253—91. 11/8. 1930. Berlin-Dahlem, Kaiser Wilhelm- Inst. f. Biochemie.) S im o n . E 4. T ie rc h e m ie . Jean Timon-David, Beitrag zum Studium der entomologischcn Biochemie. In- sektenole und -fette. In melireren Tabellen werden die Olgehh. der verscliiedencn In- sekten, geordnet nach zoolog. Zusammengehórigkeit, sowie nach Jodzahl u. VZ. ge- ordnet mitgeteilt. Die Zus. des Oles schwankt mit der Ernahrung, dem Entwicklungs- stadium, dem Geschlecht u. der Temp. der Umgebung. (Buli. Soc. Chim. biol. 12. 395—403. Marz 1930.) t Gr im m e . G. Embden und H. J. Deuticke, Vber die Jsolierung von Muskeladenylsaure aus der Niere. Aus móglichst frisch verarbeiteter Kalbsniere konnte ńach E m b d e n u . ZlMMERMANN (C. 1927. II. 1044) eine Adenylsaure isoliert u. mit der aus Skelett- muskulatur darstellbaren Adenylsaure, der „Muskeladenylsaure" nach E m b d e n u . S c h m id t (C. 1929. II. 434), identifiziert werden. Hierdurch wird die von E m b d e n u. S c h u m a c h e r (C. 1 9 3 0 .1. 3077) auf Grund von Fermentverss. gehegte Vermutung, daB in der Niere Muskeladenylsaure vorhanden ist, bewiesen. (Ztschr. physiol. Chem. 190. 62—66. 25/7. 1930. Frankfurt, Univ.) G u g g e n h e im . Irvine H. Page und W. Menschick, tjber das Absorptionsspektrum uon Cholesterin aus menschlichen Gehimen. Wahrend Cholesterin aus Gehirnen von Erwachsenen im Ultravioletten nur eine Endabsorption, ahnlich der des reinen, iiber das Dibromid gereinigten Cholesterins zeigt, weist das aus Gehirnen von jungen Sauglingen, Neu- geborenen u. Foten isoliert® Cholesterin einen merklichen Geh. an absorbierenden Begleitstoffen auf. Ein Gehirncholesterin von einem etwas altercn Saugling (etwa 9V2 Monate) nahm in dieser Hinsicht eine Zwischenstellung ein. Man kann die beiden gefundenen Absorptionsmasima bei 282 m fi u. bei 293 m /i evtl. dem Ergosterin zu- schreiben, obwohl das dritte Ergostcrinmaximum stets durch die Absorption eines anderen, .unbckannten Stoffes bzw. Gemenges verdeckt war; denn einerseits ist es nach­ gewiesen, daB das Gehirn Ergosterin aufnehmen kann (bei Aufnahme mit der Nahrung), andererseits ware die Annahme einer Vilaviin D-Speicherung in der Periode vor der Knochenbldg. sehr plausibel u. wurde dann in erhóhtem Ergosteringeh. cholesterin- reicher Organe bestehen. — Bemerkcnswert ist noch die regelmaBig neben den anderen Absorptionsbanden wiederkehrende betrachtliche Absorption bei 250—260 m die ebenfalls bei Erwachsenen fehlt. (Naturwiss. 18. 735. 15/8. 1930. Miinehen, Chem. Abt. d. Dtsch. Forsch.-Inst. f. Psychiatrie, Kaiser Wilhelm-Inst.) L e s z y n s k i. Bernard B. Badanes, Die Herkunft und klinischen Manifeslationen der Ozalate bei Zahnkańes und Erosionen. Die Oxalatc des Speichels konnen yerschiedener Her­ kunft sein, einerseits Ausscheidung durch die Speicheldrusen, andererseits durch bak- terielle Zers. aus organ. Prodd. der Nahrung oder des Speichels. Zucker wird nur selten im Speichel gefunden, doch konnen auch wohl die Aminosauren des Mucins u. Globulins zu Osalsaurebldg. dienen. Auf den Zahnen fixiertes Alkalioxalat kann sich mit dem CaF2 der Zahne umsetzen u. so Auflósung u. Erosion des Zahncs bewirken. (Dental Cosmos 72. 477—90. Mai 1930. New York.) Me i e r . Hans Horsters, tJber den Eisengeha.lt der Organe beim Ikterus. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 152. 198—209. Aug. 1930. Halle-Wittenberg, Med. Klin. d. Univ.) " M a h n . E-. Tierphysiologie. J. A. Morrell, H. H Powers, J. R. Varley und J. de Frates, Besultate der oralen Verabfolgimg ion Amniolin bei Affen, 400 Ratteneinheiten iiber 5 Tage verteiit, lósen bei 33 yon 64 kastrierten Affen Menstruation aus, bei Injektion genugten, um denselben Erfolg zu erzielen, 75 Einheiten. (Endocrinology 14. 174—78. Mai/Juni 1930. New Brunswick, N. Y., Res. a. Biol. Lab. of E. R. Squibb a. Sons.) W a d e h n . P. V. Botschkarew und A. P. Preobrashenski, Beeinfluftt das Hypophysen- hormon von Zondek das Korperwachslum ? Das ZoNDEK-Hormon hat auf das Wachstum keinen EinfluB. (Endocrinology 14. 164—6S. Mai/Juni 1930. Moskau, Staatl. Inst. fiir exper. Endokrinologie.) W a d e h n . 1930. II. E-. TiERPnrsior.OGiK. 2277

W. Raab, Die Wirkung ton Pituitrin, Pitressin und Pitocin auf die BhUphosphalida. Pituitrin senkt bei n. u. auch bei sympathektomisierten Hunden, wenn auch in wesent­ lich geringerem MaBe, den Geh. an Lipoid-P im Blut. Die Resultate mit Pitressin u. Pitocin waren nicht gleichmaBig, es besteht jedoch bei beiden die Tendenz, den Lipoid-P zu senken. (Endocrinology 14. 150—56. Mai/Juni 1930. Boston, Departm. of Physiol., Harvard Med. School.) W a d e h n . K. S. Chouke, Dic Wirkung von inlraperitonealer Injektion von Kaliumjodid auf die proliferative Taligkeit der Schilddriise bei Ratten. Die tagliche Injektion von 0,005 bis 0,025 KJ uber 10—30 Tago hatte bei Ratten auf die proliferative Tatigkeit der Schild­ driise u. auf das Kolloid keine nennenswerte Einw. Ratten unterscheiden sich also in diesem Belang wesentlich von Meerschweinchen. (Endocrinology 14. 169—74. Mai/Juni 1930. St. Louis, Departm. of Pathol. Washington Univ., Denver, Departm. of Anat. Univ. of Colorado.) W a d e h n . O. Eichler und R. Sanders, Beitrag zur Thyroxinwirhmg. Nach Injektion von Thyroxin (1,8 mg pro kg intravenos) stieg der Milchsiiuregeh. im Blut bei Kaninchen u. zwar etwa parallel dem 02-Verbrauch, so daB die Ansicht, daB dic Thyroxinwrkg. auf den 02-Verbrauch tiber die anaerobe Phase des Stoffwechsels zustande kommt, eine neue Stiitze erhalt. (Klin. Wchschr. 9. 1618. 30/8. 1930. Gieflen, Pharmakol. Inst.) W a d e h n . B. Romeis und I. Wiist, Die Wirkung von 1hyroxin auf den Gasstoffuiechsel von Schmełterlingspuppen. Zugleich ein Beitrag zur Frage der Wirkung kleinsler Mengen. (W il h . R oux’ Arch. Entwicklungsmechanik Organismen 118. Festschr. H a n s S p e - m a n n . III. Teil. 534—633. 1929. Sep. — C. 1 9 2 9 .1. 1477.) W a d e h n . Hans Stocker, Tliyroxin-Paratlwrmon, die Kombinatiotistherapie bei jmstopera- tiver Tetanie. Vf. konnte mit der Kombination Thyrozin-Parathoniwn einen schweren Tetaniefall nach einer Kopfoperation zur Heilung fiihren. (Wien. klin. Wchschr. 43. 1116—18. 4/9. 1930. Graz, Univ.) F r a n k . R. Cario, Zur Frage des Antagonismus zwischen Adrenalin und Insulin. Die Injektion einer 6%ig- Glucoselsg. in die Arteria pancreatico-duodenalis fiihrt zu keiner Erhóhung des Blutzuckers, auch dann nicht, wenn dem Versuchstier beide Nebennieren entfernt worden sind, ein EinfluB auf die Adrenalinsckretion also ausgeschlossen ist. Es ist anzunehmen, daB durch die Injektion der Glucoselsg. in die Arteria pancreatico- duodenalis eine Steigerung der Insulinsekretion eintritt u. daB daher der Blutzucker ais das adaąuate Hormon der Insulinsekretion anzusprechen ist. (Klin. Wchschr. 9. 1623—-24. 30/8. 1930. Wiirzburg, Med.- u. Nervenklin., Univ.) W a d e h n . P. Wichels und H. Lauber, Der ,,Insulindiabetes“. Werden einem Kaninchen in Abstanden von 10 Min. je 5 Einheiten Insulin intravends verabfolgt, so ist mit groBer RegelmaBigkeit eine stundenlang anhaltende u. erhebliche Hyperglykamie festzustellen, erst dann beginnt — trotz fortdauernder Insulindosen — der Blutzuckerabfall. Die Leber ist zu dieser Zeit vóllig glykogenfrei. Bei Hunden u. bei Menschen bewirkten derartige Insulininjektionsserien ahnliche, wenn auch minder ausgesprochene Blut- zuckersteigerungen. (Ztschr. klin. Med. 114. 20—26. 28/8. 1930. Greifswald, Med. Klin. Univ.) WADEHN. P. Wichels und H. Lauber, Untermchungen uber den Entstehungsmechanismus rfes ,,Insulindiabetes". (Vgl. vorst. Ref.) Die Insulinhypcrglykamie ist nicht einer direkten Einw. des Insulins auf die Leber zuzuschreiben. Bei Durchstrómungsverss. mit Leber war eine Steigerung der Zuckerabgabo aus der Leber durch Zusatz von Insulin zur Durchstromungsfl. nicht festzustellen. Eine gewisse Rolle bei der Ent- stehung der Insulinhypcrglykamie diirfte einer gesteigerten Adrenalinsekretion zu- kommen; sie ist aber nicht die alleinige Ursache, da die H}'perglykamie auch nach Entfernung der Nebennieren — wie auch der Schilddriise — zu erzielen ist. (Ztschr. klin. Med. 114. 27—32. 28/8. 1930. Greifswald, Med. Klin. Univ.) W a d e h n . H. Kraut, E. K. Frey und E. Werle, Der Nachweis eines Kreislaufhormons in der Pankreasdru.se. IV. Mitt. iiber dieses Kreiślaufhormon. (III. vgl. C. 1928. II. 1678.) Die Unters. einer grSBeren Reihe von Organen auf das Kreiślaufhormon ergab, daB es im Pankreas in sehr groBen Mengen vorkommt u. diese Druse ais der Ursprungsort des im Ham ausgeschiedenen Hormons anzusprechen ist. Das Hormon erhalt daher den JNamen ,:Kaliikrein“. Die Identitat des aus der Pankreasdriise u. des aus Blut u. Ham gewonnc::(; ''Hkreins kann chem. noch nicht erwiesen werden. In beiden Fallen aber kann die ak-. Substanz durch einen im Blut befindliehen Stoff inakt. werden; durch Saurezusatz wird aus der inakt. Additionsverb. das akt. Kallikrein 2278 Ef>. 'riKRPnySIOT.OGIK. 1930. II.

wieder frei. Zur Darst. aus Pankreas wird dic feingcmahlene Driise durch Aceton u. Aceton + A. u. A. getrocknet u. das feine Pulver mit W . extrahiert u. das wss. Filtrat der beim Harn beschriebenen Uranylacetatfallung unterworfen. Pergament- membran halt das Hormon zuriick, durch Sacke aus Hammelblinddarmen dialysiert es. Die aus Pankreas u. Blut gewonnenen Praparate yerlieren ziemlich schnell ihro Wirksamkeit, offenbar unter der zerstorenden Wrkg. von Begleitstoffen. (Ztschr. physiol. Chem. 189. 97—106. 10/6. 1930. Dortmund-Miinster, Kaiser Wilhelm-Inst. f. Arbeitsphysiol., Berlin, Chirurg. Univ.-Klin.) WADEHN. Hugh Gainsborough, Die Bedeutung des Blutcholesterins. Zusammcnfassende Darst. iiber die Veranderungen des Cholesteringeh. des Plasmas bei verschiedenen Krankheiten, besonders Nephritis, Myxoedem, Gallenleiden, Diabetes. (Lancet 218. 1085—86. 17/5. 1930. London, St. Georges Hospital.) M e i e r . Ch. Acliard und A. Arcand, Der Lipoidphosphor, der die Globulinę im Blutserum und in den serosen Ergiissen begleitet. Die aus dem n. Serum des Menschen, Pferdes u. Rindes aus Pleuraergiissen u. Asoitesfl. abgetrennten Proteine halten nach Extraktion mit Aceton u. A. noch einen Lipoidrest zurtick, der nach der Methode von K u m a g a w a mit A. extrahiert werden kann. Er besteht hauptsaehlich aus Sterinen u. zum geringen Tcil aus P-haltigen Lecithinen. Er haftet fast ausschliefilieh am Globulin, dessen gesamter P-Geh. auf dic Anwcsenheit dieses Lipoidrestes zuriickzufuhren ist. (Compt. rend. Acad. Sciences 190. 1209—12. 26/5. 1930.) G u g g e n h e im . Richard W. Linton, Bhdchenmmus bei der ahuten Trypanosomenmfektion. Bei der akut verlaufenden Infektion der Ratte mit Tryp. eguiperdum ist in friihen In- fektionsstadien die C02-Kapazitat des Serums erniedrigt u. das Leberglykogen ver- mindert, um in spateren Stadien yollig zu schwinden. Der Blutzucker nimmt erst im Endstadium ab, gleiclizeitig steigt Rcst-N u. Harnsaure im Blut. Der Lecithingeh. steigt, Cholcsterin bleibt unyerandert. (Journ. exp. Mcd. 52. 103—11. 1/7. 1930. New York, Columbia Univ.) S c h n it z e r . L. R. Jones, Plasmaeiiceiflkórpcr in Beziehung zur Suspensionsstabilitdt der Erythrocyten und Fćillung der SerumeiweiPkorper mit Aluminiumsulfat. Die Suspensions- stabilitat der Erythrocyten ist bei Verschiebung der PlasmaeiweiBfraktionen zum Globulin u. Fibrinogen meist erniedrigt. In den gleichen Fallen ist eine erhóhte Fail- barkeit der SerumeiweiBkórper durch A12(S04)3 vorhanden, doch hangt diese an- scheinend nicht von der Veranderung des Globulin-Albuminverhaltnisses ab. (Journ. Lab. clin. Med. 15. 209—15. Dez. 1929. St. Louis, Univ., School of Med. Dep. of Bacterol. and Hygiene.) M e i e r . P. Steffanutti, Ober das Vcrhalten der Serumlipase im Histaminschock. Stalagmo- metr. Best. der Serumlipase nach RONA u. MlCHAELIS. Im Histaminschock ist eine dautliehe Abnahme des Serumlipasewertes nachzuweisen. Die Lipase scheint zum Teil mit dem EiweiCkorper des Serums nicht fest yerbunden zu sein. (Biochem. Ztschr. 2 2 3 . 421—30. 15/7. 1930.) P a a l . K. Linderstram-Lang und S. Schmidt, tlber die Reinigung von Toxinen und Antitoxinen. Bei der Fiillung von Diphtherieserum durch A. in der Kalte wird ein haupt- siichlich aus den nichtdenaturierten Serumproteinen bestehender N d. gewonnen, der prakt. gesprochen, allein Antikorper enthalt. Die Lsg. dieses N d. gibt jedoch die RAMONSche Fallungsrk. mit Toxin nicht, die daher teilweise von mit dem Antitoxin nicht ident. Stoffen bedingt sein muB. Bei der Adsorption yon rohem Diphtherie- tosin an Al(OH)3 (nach WlLLSTATTER) A\ird der wirksame Bestandteil spezif. gebunden u. kann mittels Phosphatlsgg. aus dieser Verb. in erheblich yergroCerter Reinheit eluiert werden. Durch wiederholte Adsorption mit Dialyse in der Kalte unter ver- mindertem Druek kombiniert lieB sich eine Lsg. gewinnen, in der ca. 99,5% der im rohen Toxin vorhandenen unwirksamen Begleitstoffe beseitigt worden waren. (Kolloid- Ztschr. 51- 152—60. April 1930. Kopenhagen, Carlsberg Lab. u. staatl. Serum- inst.) KitUGER. Emerich Lehner und Edmund Rajka, Sensibilisierungsvermche mit Trichophyton- ezlrakt, Tuberkulin und Luetin. Passive {Jbertragung der Beagine bei Trichophytiasis profunda, Lupus vulgaris und Syphilis. Es gelingt, Menschen mit TricJiophytin, Tuber­ kulin u. Luetin akt. zu sensibilisieren, u. auch die passiye Ubertragung auf gesunde Menschen gelingt, sofern nur die kranken Spender eine geniigend hochgradige Haut- allergie besitzen. Die 3 genannten Extrakte verhalten sich wie echte Allergene. (Arch. Dermat. Syphilis 16 1 . 69—81. 14/6. 1930. Budapest, AppoNYl-Poliklin. SCHNITZER. 1030. TJ. E s. T ierphysiolooie . 2279

Herbert Hirsch-Kauffmann, Tierexperimentdle und kliniache Studien zur Syn- thalin B-Fragc. Eine groBere Anzahl von Hunden wurde bei yerschiedenartiger Kost mit Synthalin B behandelt. Intoxikationserscheinungen traten nicht ein. Die Glykogen- werte in Leber u. Muskel blieben anniihernd konstant. Im Gcsamtkohlehydrathaushalt der Leber spiełte die Dosierung des orał zugefiihrten Syntlialins eine wesentlicho Rolle, bei hohen Dosen wurde ein Anstieg beobachtet, bei geringen Gaben gelegentlich eine Senkung. Die Gesamtfettwerte liielten sich im allgemeinen in der Schwankungs- breite der Kontrollen. Ein blutzućkersenkender EinfluB des Synthalins ist wahr- scheinlich. Nach der histolog. Unters. waren degeneratiye Prozesse in Leber, Muskel u. Niero nicht festzustellen. — Bei der klin. Anwendung des Synthalin B boi Kindern zeigte sich, daB die Dosis tolerata hoch genug ist, um eine allgemeine gute Entw. zu gewahrleisten. (Klin. Wchschr. 9. 1G31—32. 30/8. 1930. Breslau, Univ. Kinder- klin.) W a d e h n . Leif T. Poulsson, Uber den Mechanismus der Zuckerelimination beim Phlorrhizin- diabeles. Ein Btitrag zur Filtrations-Redbsorptimstheorie der Nierenfunktion. Wahrend der Phlorrhizinvcrgiftung bei nichtanasthesierten Hunden konzentrieren die Nieren Glucose nahezu in dem gleichen Grade u. in der gleichen Weise ■wie Kreatinin. Darin wird eine neue Stiitze gesehen fur die Ansicht, daB Phlorrhizin yollstandig die Nieren- tubuli lahmt in ihrer Funktion, Zucker zu reabsorbieren. (Journ. Physiol. 6 9 . 411—22. 27/6. 1930.) P a a l . J. C. Drummond, B. Ahmad und R. A. Morton, Weilere Beobachtungen iiber die Beziehung zwischen Carotin und Vitamin A . Von DULIERE, MORTON u. DRUMMOND (C. 1930. I. 1639) wrar behauptet worden, daB reinstes Carotin keine A-Vitaminwrkg. zeigt. Ausfuhrliche Unterss., insbesondere in der Absicht, die die angebliche Vitamin A- Wrkg. zeigende Verunreinigung zu isolieren, zeigten jedoch, daB diesc Ansicht falsch war. Der ais Losungsm. friiher verwendete reinste Ólsaureathylester u. ebenso reinstes Carotin sind niimlich dermaBen autoxydabel, daB in kiirzester Zeit der wirksame Stoff zerstort wird. Geringo Verunreinigungen stabilisieren beide Substanzen. In Wahrheit ist eine Dosis von 0,05 mg Carotin pro Tag bei einer 50—100 g schweren Ratte aus- reichend, um deutliches Wachstum zu erzeugen. Ais Losungsmm. eignen sich Palmitin- saureathyleater, Laurinsiiureathylester, fliissigcs Paraffin oder ein naturliches Fett von geringer Jodzahl. Vff. empfehlen besonders reinsten Laurinsaurcester. — Ent- gegen den Angaben von E u l e r besitzt Dihydro-a-crocetin keine Vitamin A-Wrkg., obwohl die mit SbCl3 auftretende blaue Farbrk. der des Vitamin A sehr ahnlich ist. — Palmol besitzt infolge seines Carotingeh. starkę A-Wirksamkeit. — Trotzdem kann yon einer Identitdt yon Carotin u. Vitamin A keine Rede sein, denn konz. Vitamin A- Praparate kónnen mehrere 100-mal groBere Wirksamkeit besitzen ais Carotin; u. ferner muB das Yitamin A far bios sein: Es zeigt ein Absorptionsband bei 328 seine Farbrk. mit SbCl3 ein solches bei 605 ftp ; offenbar wird Carotin im Organismus in das Vitamin umgewandelt. Der Nachweis des Vitamins auf spektroskop. Wege ist sehr einfach, obwohl Dehydroergosterin fast in derselben Gegend absorbiert. Die Banden sind nach Mo r t o n , H e il r o n u . S p r in g (C. 1930. II. 83) leicht zu unterscheiden. (Journ. Soc. chem. Ind. 49. Transaet. 291—96. 4/7. 1930. London u. Liyerpool, Univ.) T3e r g m a n n . Thomas Moore, Vitamin A und Carotin. II. Die Vitamin A-Wirksamkeit von Carotin aus rotem Palmol. III. Abwesenheit ton Vitamin D im Carotin. IV. Die Wirkung einiger Diatveranderungen auf Vitamin A-Wirksamkeit ton Carotin. (I. ygl. C. 193Ó. I. 2580.) Aus dem Unverseifbaren yon rotem Palmol (in geringer Menge) dargestelltes Pigment erwies sich ais Carotin u. zeigte Vitamin A-Wirkung. — In Arachidol geldstes Carotin zeigte bei jungen Albinoratten, die auf die STEENBOCK- Kost Nr. 2965 gesetzt waren, keine antirachit. Wirksamkeit. — Die Anw’esenheit von Fett in der Kost ist im Gegensatz zu friiheren Annahmen fiir die A-Wirksamkeit nicht erforderlich, wie Verss. zeigten, in denen statt Arachidol reines Paraffin benutzt wurde. (Biochemical Journ. 23. 1267—72. 1929. Cambridge, Nutritional Lab.) B e r g m a n n . Thomas Moore, Vitamin A und Carotin. V. Das Nichttorhandensein des Lebertran- titamins A im Carotin. VI. Die Venuandlung ton Carotin in Vitamin A in vivo. (IV. ygl. vorst. Ref.) Carotin kann sicherlich nicht mit dem Vitamin A ident. sein, welches im Lebertran yorhanden ist. Trotzdem entspricht die Behauptung von D u l i ĆRE, Mo r t o n u IJ u u m jio n d (O. 1 9 3 0 . I. 1639) nicht den Tatsachen, daB die Vitamin- wykg. yon einer V ■ --einigung des Carotins herriihrt. M an kann auch in sehr stark wirksamen Carotinpra^ raten die fiir Vitamin A charakterist. Linie bei 328 pp nicht nachweisen, u. ebenso ist der Unterschied im Spektrum der blauen SbCl3-Rk. vcm 2280 E s. T ie r p h y s io i.o g ie . 1930. II.

Vitamin A (610—630 ////) u. vom Carotin (590 jifi), wie Verf. zeigt, so geartet, daB das Fehlen der ersteren Absorption bei reinem Carotin nicht auf einen Verdeckungs- effekt zuruckgefuhrt werden kann, donn die Intensitat der Rk., die yon der physio- log. Minimalmenge Carotin gegeben wird, ist geringer ais dio entsprechende der physio- log. Minimalmenge von Vitamin A aus Lebertron. — Vf. weist nach, daB Yitamin A aus Carotin oder moglicherweise auch aus einer Komponentę des Carotins im Organis- mus gebildet wird, denn Vitamin A-frei gezogene Ratten — dereń Leber keine SbCl3- Rk. gab — enthielten nach der Verfutterung von Carotin (nach 12-maliger Krystalli- sation aus Cyclohexan, F. 178°), rotem Palmol oder frischen Karotten Spuren eines gelben Pigments im Leberól, vorwiegend aber das farblose Yitamin A, das durch seine starkę biolog. Wirksamkeit, das Absorptionsband bei 328 /ifi u. das Spektrum der SbCl3-Rk. identifiziert wurde. Die Intensitat der gelblichen Farbung war viel zu gering, um auch nur Spuren des stark farbenden Carotins anzudeuten. (Biochemical Joum. 24. 692—702. 1930. Cambridge, Nutritional Lab.) B ergm ann. Signe Schmidt-Nielsen und Sigval Schmidt-Nielsen, Uber einige Leberłrane, die eine starkę Farbreaklion mit AntimontricJilorid geben. Bei der Unters. einer Reihe von Meerestieren wurde festgestellt, daB nicht nur der durch Erhitzen mit W. erhaltene Tran positiye Farbrk. gibt, sondern auch der manchmal bedeutende, duroh Extraktions- mittel aus dem Riickstand zu gewinnende Anteil. Dieser gob in einigen Fallen eine relatiy yiel starkere Rk. ais der eigentliche Tran. Die Farbrk. war nicht proportional zur Verdiinnung. Es wird eine Methode angegeben, welche diesen Umstand beriick- sichtigt. Verss. mit Ratten mit den gleichen Tranen schcinen auf eine Nichtiiberein- stimmung der Farbrk. mit dem Wirkungsgrad hinzuweisen. Verss. noch nicht abge- schlossen. Es wird darauf hingewiesen, daB der n. Bedarf an Vitamin A beim Eintritt der Geschlechtsreife der Tiere wiihrend der Dauer dieses Vorganges (3—4 Wochen) nicht ausreicht, was bei derartigen Verss. zu beriicksichtigen ist. (Biochemical Journ. 23. 1153—57. 1929. Trondhjem, Labor. Applied Chem. S c h w a ib o l d . Signe Schmidt-Nielsen und Sigval Schmidt-Nielsen, Der Gehalt der Knorpel- fische an antirachitischem Yitamin. Von einer groBeren Anzahl yon Meerestieren (Sonnen- hai, schwarzer Domhai, Heringshai, Eishai, Domhai, Chagringlattroche, spitzschnauzige Roche) wurde der Lebertran u. der Estrakt aus dem Riickstand (vgl. vorst. Ref.) auf den Geh. an Vitamin A u. vergleichsweise auf den Geh. an D untersucht. Der A-Geh. war stark schwankend (100 bis mehrere 1000 amerikan. Einheiten), desgleichen auch der D-Geh., ohne sichtbaren Zusammenliang. Daher offenbar selektive Resorption aus der Nahrung. Ein Zusammenhang mit dem Kalkstoffwechsel u. Kalkgeh. der betreffenden Fische wird yermutet. (Ztschr. physiol. Chem. 189. 229—38. 25/6. 1930. Trondhjem, Techn. Hochschule., Labor. Techn.-organ. Chemie.) S c h w a ib o l d . IVI. Schmidtmann, Nomenklatur- und Dosierungsfragen bei Vigantolversuchen. Zugleich eine Erwiderung auf die Arbeit von Heubner in Jg. 1930, S. 775 dieser Wochen- schrift. (Vgl. H e u b n e r , C. 1930. II. 1094.) Es liegt kein Grund yor, die yerschieden- artigen beim Tier durch Uberdosierungen von Vigantol heryorgerufenen Krankheits- erscheinungen nicht mit Vigantolschaden zu bezeichnen, zumal die chem. Konst. der akt. Substanz im Yigantol noch nicht naher bekannt ist. (Klin. Wchschr. 9. 1629 bis 1630. 30/8. 1930. Leipzig, Pathol. Inst. Univ.) W a d e h n . Arthur Scheunert und Martin Schieblich, Uber den Vitamin B-Gehalt von unter Zusatz verschieden grofler Hefemengen gebackenen Weize.nbrolen. Unterss. an Tauben u. Ratten, fiir die drei Brotsorten (aus 60%ig. Weizenmehl mit yerschiedenen Zusatzen handelsublicher MelassepreChefc) zur Verfiigung standen, ergaben folgendes: Durch Steigerung der Menge der beim Brotbacken yerwendeten handelsiiblichen Melasse- preBhefe gelingt es auch bei Verwendung yon feinstem, prakt. yitamin-B-freiem Weizen­ mehl, den Vitamin-B-Geh. des erzielten Brotes zu steigern. Die yerwendeten Hefe- mengen muBten allerdings ganz erheblich hoher sein, ais es ublich ist (5 g), u. mindestens 15—30 g betragen. Es wiirde sich dann nicht mehr um ein Weizenbrot im gewahnlichen Sinne, sondern eher um ein ,,Hefebrot“ handeln. (Biochem. Ztschr. 202. 380—86. 1928. Leipzig, Univ.) t P f l u c k e . A, Bernfeld und E. Schilf, Uber den Vitamingehalt von Backpuher- und Hefe- gebdek. Gleichzeitig ein Beitrag zum Vergleich von gef&jl- und darmaktiten Hefeextrakten mit Vitamincn aus Hefe. In Bestatigung der Befunde von S c h e u n e r t u. S c h ie b l ic h (yorst. Ref.; C. 1930. I. 1949) ergibt sich beim Rattenvers., daB mit Backpulver her- gestelltes Brot dem mit den liblichen Hefemengen bereiteten deutlich unterlegen ist. Diese Tatsache ist bei fiir das Zustandekommen einer Ayitaminose gunstigen Er- 1930. II. E 5. T ierphysiologie . 2281 niihrungsbedingungen vom ernahrungsphysiolog. Standpunkt aus zu beriicksichtigen. (Biochem. Ztschr. 224. 434—36. 11/8. 1930. Berlin, Physiol. Inst. d. Dtsch. Hochsch. f. Leibesiibgn. u. d. Univ.) S im o n . Karl Ernest Mason, tlber die Spezifitdt von Vitamin E fiir die Testikel. I. Be- ziehungen zwischen Vilamin A und E. Aus den mit Albinoratten durchgefiihrten Futte- rungsvcrss. ergab sich durch entsprechende Beobachtung der Tiere u. histol. Unterss. der Testikel, daB Degeneration dieser Organe eintritt durch ein Futter, das biB auf Vitamin A vollstandig ist. Beichliche Zufuhr von Vitamin E verhindert diese Degeneration nicht. Beide Vitamine scheinen fiir n. Erhaltung des Keimepithels notwendig zu sein, ob unabhangig voneinander oder sich gegenseitig erganzend (Wrkg. der Testikel auf den Stoffwechsel), kann nicht entschieden werden. Die Intensitat der Veranderungen scheint der Dauer u. Inteasitiit der Augenerkrankung parallel zu gehen. (Journ. exp. Zool. 55. 101—22. 1930. V a n d e r b il t Univ., Dep. Anatomy. Sep.) S c h w a ib o l d . Erik Begtrup und Charlotte Lund, tlber den Unterschied zwischen rohem, garem und ubergarem Essen bei Fiilterungsversuchen mil Ratten. In Nachpriifung der Verss. von F r ie d b e r g e r (1926) wurde bei einer Ernilhrung junger R atten m it einem ge- mischten vitaminreichen Futter nicht der groBn Unterschied zwischen garer u. iiber- garer Kost bestatigt gefunden, wenn auch bei Vergleichstieren gleichen Geschlechts u. gleicher Futtermenge die Tiere der ersten Gruppe etwas mehr an Gewicht zu- genommen hatten. Zeichen von Avitaminose wurden bei dieser Versuchsreihe nicht beobachtet, dagegen bei einer weiteren Rachitis, nach Vff. infolge Ca-Mangels u. fur Ratten (nicht fiir Menschen!) zu geringer Vitamin-A-Zufuhr. (Acta Pathol. Microbiol. Scandinavia 6. 325—50. 1929. Kopenhagen, Univ. Sep.) G r o s z f e l d . Hermann Heisig, Calcium und Eiweifi im H am bei mit Spreewaldheu und, Zugabe von Vitakalk gefiilterten Rindem. Methoden zur Best. von Ca u. EiweiB im Ham. Ca u. EiweiB im n. Rinderharn. Lange vor Auftreten der ersten klin. Erscheinungen der Lecksucht war der Ca- u. EiweiBgeh. des Hams Yorandert. Durch Vitakalk- beifutterung wurde Ca n. u. das EiweiB verschwand meist. Ernahrungszustand u. Milchleistung (evcnt. auch Knochenweiche) wurden giinstig beeinfluBt. Alles das bei der Trockenfutterperiode u. Fiitterung mit Spreewaldheu. Ein Ca-haltiges „Milch- futter“ hatte diese Wrkg. nicht. (Arch. wiss. u. prakt. Tierheilkunde 58. 281—87. 1928. Berlin, Med.-forens. Klinik, Tierarztl. Hochschule. Sep.) S c h w a ib o l d . P. Rona, J. A. Par£entjev und H. Lippmann, Die Ozydationskatalysatoren der Insekten. Insektenasche beschleunigt die Cysteinoxydation bedeutend, wofiir in erster Linio der Cu-Geh. verantwortlieh ist. Auch nach Entfemung von Fe u. Cu bleibt die Aschefraktion katalyt. wirksam, was auf den Geh. an Pb oder anderen Metallspuren zuruckgefuhrt wird. Uber die Rollo des Pb, das noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen ist, sollen weitere Yerss. AufschluB geben. (Biochem. Ztschr. 223. 205—12. 5/7. 1930. Berlin, Univ.) W e id e n h a g e n . Felix Haurowitz, tlber eine Anomalie des Kupferstoffwechsels. Die Leber zweier Fiille yon WlLSONscher Krankheit enthielt 5,9 bzw. 4,8 mg-% Cu (Normalwert ca. 0,3 mg-°/„), die Stammganglien 2,8 bzw. 3,1 mg-% (n - ca. 0,55 mg-°/0). Der Fe-Geh. war n. (Ztschr. physiol. Chem. 190. 72—74. 25/7. 1930. Prag, Univ.) G u g g e n h e im . Gerschon Garry und Moses Puffeles, Zur Frage der Oxalsdureausscheidung bei Tpalhologischen Zustanden. Vff. nehmen an, daB die vermehrte Oxalsaure endogenen Ursprungs ist u. wahrscheinlich durch den gesteigerten Stoffwechsel infolge der Er- krankung verursacht wird, die in 90°/n der Fiille infektioser Natur war. Konkrement- bldg. wird nach Ansicht der Autoren durch die Infektion bewirkt, die Oxalsaure spielt nur eine sekundare Rolle. (Biochem. Ztschr. 224. 331—36. 11/8. 1930. Jerusalem, Chirurg. Abt. d. Schaare-Zedek-Hospitals u. Staatslab.) S im o n . Herbert Habs, Uber den Glutathiowgehalt Irainierłer Muskeln. (Klin. Wchschr. 8. 2187—88. 1929. Leipzig, Univ.) F r a n k . G. V. Farkas, Nieren-studien. I. Nierengewebe von Maus u. Meerschweinchen werden verschiedenen Konzz. von Hamstoff, H+, S04, Ca, Cl, Na ausgesetzt. Die Atmung der Stiiekchen wird durch weit geringere Konzz. der Stoffe herabgesetzt, wie sie im Urin vorkommen, doch ist die tlberlebensdauer von Nierengewebe gróBer ais die vou .'dn::kel u. Lebergewebe. Die Verdiirinungen werden mit Normosal her- gestellt. Gegeniit . ^ot. Verschiebungen, wie sie im Ham vorliegen, ist das Nieren­ gewebe ziemlich resistent (Ztschr. ges. exp. Medizin 70. 696—707. 29/3.1930. Budapest, III. Med. Klinik, P4smany-Pćter-Univ.) M e i e r . 2282 .E j. T ierpiiysiologie . 1930. II.

G. V. Farkas, Nierenstudien. II. U ber die Wirkung hanifuhiger Substanzen und dereń Konzentralion auf dic Quellung der Nierenzelłe. (I. vgl. vorst. Ref.) Nierenstiickchen worden zwei Stunden in isoton. Lsgg. von Harnstoff, NH,C1, NaCl, KC1, Na2C03, Glucose, Normosal, NaH2P0 4, CaCl2, MgCl2, Na2HP 04 u. Na2S04 gelegt, die Lsg. der beiden letzten bewirkt eine Entąuellung, alle anderen fallend mit der Reihenfolge eine Quellung. HENLEsche Schleife u. Mark ąuellen weniger ais die Rinde. (Ztschr. ges. exp. Medizin 70. 708—19. 29/3. 1930.) Me i e r . G. V. Farkas und F. V. Borbely, Nierenstudien. III. U ber die Wirkung der Wasserstoffionen auf die Quellimg der Nierenzellen. (II. vgl. yorst. Ref.) Die Saure- quellung der Niere wird in verschiedenartigen Puffem bestimmt. Im physiolog. pn-Be- reich ist keine Quellungsabhiingigkeit vom pn yorhanden. (Ztschr. ges. exp. Medizin 70. 720—24. 29/3. 1930.) M e i e r . Franz Delhougne, Untersuchungen iiber die Milchsaurebildung im Magen. Kranken mit ausgesprochener Subaciditat u. Verminderung des Pepsins wurde eine 10°/oig. Traubenzuckerlsg. yerabreiclit. Bei einigen gab die nach 60 Min. ausgeheberte Lsg. deutlich positive Milchsaurerk., so daB die gastrit. yeranderte Magenschleimhaut. unter gewissen Bedingungen wahrscheinlicli fermentatiy aus Zucker Milchsaure zu bilden vermag. Ferner wurde 3 Wochen lang bei Hunden zweimal taglich die Magenschleim­ haut mittels AgNOa-Lsg. bzw. A. geatzt, darauf die Milchsiiurebldg. aus einer zucker- haltigen Reizlsg. studiert. Hierbei wurden in 100 ccm Magensaft 200—700 mg Milch­ saure ermittelt. Die Milehsaurebldg. scheint der Lange der Verweildauer der Zucker- lsg. im gastrit. yeranderten Magen parallel zu gehen. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 152. 160—67. Aug. 1930. Bonn, Med. Poliklin.) Ma h n . Israel Weinstein, Quantitative biologische Wirkungen von monochromatischem ullraviolettem Licht. Kulturen von Paramecia micromultinucleala wurden mit mono- chromat. ultrayiolettem Licht bestrahlt; Strahlen mit Wellenlangen kleiner ais 3000 A zeigten auch hier die gróBte Wrkg. Fiir eine gegebene Wellenlange ist das Prod. aus Strahlungsintensitat u. Bestrahlungsdauer annahernd konstant. Der todlichen Wrkg. geht eine stimulierende Wrkg. yoran. Bestrahlungen, die in nicht zu groBcn Abstanden aufeinander folgen, wirken additiy. (Journ. opt. Soc. America 20. 433—56. Aug. 1930. New York, Columbia Uniy.) W r e s c h n e r . M. Luckiesh, L. L. Holladay und A. H. Taylor, Die Reaktion ungebrdunler menschlicher Haut gegen ullraviolette Slrahlujig. Bei blonden u. briinetten Vers.-Personen der weiBen Rasse wurden Bestrahlungsverss. an Hautteilen ausgefuhrt, die durch Sonnenbestrahlung nicht pigmentiert waren (innere Seite des Oberarms). Die spektrale Reflexion dieser Haut fiir die therapeut. wichtigen Strahlen mit Wellenlangen kleiner ais 3100 A erwies sich ais sehr gering. Eine Kurve der spektralen Erythemwirksamkeit ultrayioletter Strahlen wurde aufgenommen u. mit den entsprechenden Kurven anderer Autoren yerglichen; alle diese Kurven zeigen ein Maximum bei X = 2967. (Journ. opt. Soc. America 20. 423—32. Aug. 1930. Nela Park, Cleveland, Strahlungsforschungs- inst.) W r e s c h n e r . Gabor Berencsy und Karl Zinhobel, Ober einige gegen die Ouanidintheorie sprechende V er su che. Kaninclien erhielten subcutan Dimethylguanidin (1—5 cg) inji- ziert. Die elektr. Reizbarkeit steigerte sich von urspriinglich 0,4—0,6 Milliamp. auf 0,01—0,1 Milliamp.; der Ca-Spiegel stieg von 10—12 mg auf 14—16 mg-%. Tetanie- ahnliche Spasmen oder ton.-klin. Krampfe wurden nicht beobachtet. Dimethyl­ guanidin war also nicht imstande, tetanieahnliche Symptome auszulosen. (Klin. Wchschr. 9. 1503—04. 9/8. 1930. Budapest, II. Innere Klin., ungar. P e t e r P a zm An Y Uniy.) W a d e h n . Georg Piaf i, Brombehandlung mit Brosedan. Klin. Berich iiber giinstige Er- fahrungen mit dem fl. Br-Hefe-Praparat Brosedan (Herst. Temmler-Werke, Berlin). (Med. Klinik 26. 1156. 1/8. 1930. Frankfurt a. M.) F r a n k . F. Schierenberg, tlber Bromtherapie mit Brosedan. Klin. Bericht. (Med. Klinik 26. 129S—99. 29/8. 1930. Kóln-Kalk, Evangel. Krankenh.) F r a n k . Philalathes Kuhn, tlber Carvasept, ein neues Desinfektionsmiitel aus der Thyrrwl- gruppe. Carvasept (Herst. H e y d e n ) ist ein Chlorcaryacrol. Es besitzt hohe desinfi- zierende Kraft auch in organ. Lsgg., ist weniger giftig ais Carbolsaure u. Thymol u. wird an dereń Stelle verwendet. (Med. Klinik 26. 1047—48. 11/7. 1930. GieBen, Uniy.) F r a n k . Otto Homstein, Praktische Erfahrung mit Cystopurin. Klin. Bericht iiber giinstige 1930. II. G. Analyse. Laboratorium. 2283

Erfolge mit Cystiypurin bei Behandlung einer sohweren Colicystitis. (Med. Welt 4. 996. 12/7. 1930. Berlin-Wilmersdorf.) F r a n k . Ernst Mamlock, ,,Pumilen“, ein neues Praparat zur Behandlung enlzundliclier Nasenrachenaffektionen. Pumilen (Herst. Firma Ii. ToSSE & Co., Hamburg) ist ein Destillationsprod. aus Bornylaeetat mit Pinen u. Limonen in Ol oder A. Das Praparat leistete in der Therapie der entziindlicken Affektionen der Nase u. des Rachens gute Dienste. (Med. Klinik 26. 1047. 11/7. 1930. Breslau, Aller-Heiligenhospital.) F r a n k . Johannes Zschncke, Therapeutische Versuche mit Ascaridol. (Arch. Schiffs- u. Tropen-Hygiene 34. 472—80. Sept. 1930. Sta. Isabel auf Fernando Po.) H. W o l f f . F. K. Theo Schwarz und Ernst Klein, Zur Behandlung der essentiellen Hyper- tonie mit Rhodan-Calcium-Diurelin (Knoll). Iłhodan-Calcium-Diurelin (K n o l l ) wurde mit Erfolg bei Behandlung der essentiellen Hypertonie yerwendet. (Miinch. med. Wehschr. 77. 1446—47. 22/8. 1930.Heidelberg, Univ.) F r a n k . L. Launoy. Propliylaze auf chemischer Crundlage im Kampfe gegen die verschiedenen Arten der Trypanosomiasis. Auswertung der pharmakolog. Bcfunde (vgl. C. 1930. I. 1969. 1970) fiir die Heilkunde. (Buli. Sciences pharmacol. 37. 105—13. Febr. 1930.) W a d e h n . J. Joly, Die Anwendung von y-Siralilung bei tiefliegenden Tumoren. (Scient. Proceed. Roy. Dublin Soc. 19.447—50. April 1930.) W r e s c h n e r . Emil Epstein und Karl Lorenz, Zur Chemie der Cewebseinlagerungen bei einem Falle von Schuller -Christianscher Kranklieit. Die Unters. von Geschwulstablage- rungen aus der Dura mater eines Falles von ScHULLER-CHRISTIANscher Krankheit ergab, auf Trockensubstanz berechnet, einen Geh. von 34,68% in A. 1. Prodd., davon 3,23% Cholesterin, 15,35% Cholesterinester, 1,64% Leeitihin u. 14,46% Neutralfett. Im Gegensatz hierzu weist die Lipoidatherfraktion der Ablagerung bei N e u m a n n - PlCKscher Krankheit einen hohen Lecithin- u. einen relativ niedrigen Cholesteringeh. auf. (Ztschr. physiol. Chem. 190. 44—50. 25/7. 1930. Wien, Kaiser-Franz-Josef- Spital.) G u g g e n h e im . A. Besredka, Antivirusthćrapie. Applications a 1’ophtalmologie, l’otorhino - laryngologie, la stomatologie, 1’enterologie, l’urologie, la gyneeologie et l’obstetrique, la dermatologie, la chirurgie, la medicine yetćrinairc, la sćrotherapic locale. Paris: Masson & Cie. 1930. VII, 432 S.) 8°. 40 fr. Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie mit Beriicksichtigung der oxperi- mentellen Pharmakologie. Hrsg. v. Albrecht Bethe, Gustav v. Bergmann, Gustav Emden, A. Ellinger. Bd. 16, 1. Halfte. Correlationen 2,1. Berlin: J. Springer 1930. 4°. 16, 1. Correlationen 2, 1. Physiologie u. Pathologie d. Hormonorgane. Regulation v. Wachstum u. Entwicklung. Die Verdauung ais Ganzes. Die Ernahrung des Jlenschen ais Ganzes. Die correlativen Funktionen d. autonomen Neryensystems. Regulierung d. Wasserstoffionen-Konzentration. Bearb. y. Isaak Abelin, Gustav v. Bergmann, Arthur Biedl. (XIII, 1159 S.) M. 121.—; Hldr. M. 129.—. 6. Analyse. Laboratorium. E. Kuss und G. Ritter, Vakuumapparaturen im 1 nduMrielaboratorium. Vortrag, gehalten auf der Dechema Frankfurt a. M., durch welchen an einer Reihe von Bei- spielen die mannigfaltigen Anwendungen von Hochvakuumapparaturen im Industrie- laboratorium gezeigt werden, besonders ais Hilfsmittel analyt. Art. (Chem. Fabrik 3. 341—12 u. 355—56. 3/9. 1930. Oppau.) J u n g . A. P. J. Hoogeveen, Oeschwindigkeitsmesser fu r Gasstróme. Beschreibung u. Abb. eines Gerates, bestehend in der Hauptsache aus einem Differential- u. einem absol. Manometer, yon denen letzteres den inneren Druck des ganzen App. angibt. Vor u. nach den Manometcrn befindet sieli ein eingeschliffener Gashahn, um den Abfubrdruck stets konstant zu halten. tJber nahere Einzelheiten, Eichung u. Berechnung vgl. Original. (Chem. Weekbl. 27. 508—09. 30/8. 1930. Hembrug, Scheik. Lab. Artillerie- Inrichtingen.) G r o s z f e l d . Norval F. Wilson und R. K. Carleton, Ein rereinfachter Schwefelwasserstoff- generator. In eine Flasche mit HCl-Lsg. (D. 1,01) taucht ein mit YerschluCrohr u. Quetschhahn yersehenes Ragensglas, das eine Stange FeS enthalt. Bei geoffnetem Hahn dring; tiic HC1 durch ein kleines Loch im Boden des Glases zum FeS u. bildet H 2S; bei geschlossiT’ ' Hahn wird die Saure durch den H 2S-Druck in die Flasche zuriickgedriingt. (Joun.. chem. Education 7. 2172—73. Sept. 1930. Alton, Illinois, Shurtleff College.) W r e s c h n e r . 2284 G-. A n a l y s e . L aboratorium . 1930. II.

A. G. Biemoild, Die Gewichtśkorąumz des W eta-Materials beim Gliihen. Unterss. haben ergeben, daB Weta-F-Tiegel fiir quantitative Analysen (Aschebestst.) geeignet sind, wenn man sie 1/±—1 Stde. an der Luft ausgliiht. ZlMMERMANN (C. 1929. II. 1326) hat offenbar mit Weta-Tiegeln gearbeitet, die zuerst im Handel waren u. die tatsaohlich an der Luft eine Oxydation erlitten. (Ztschr. Zuckerind. ćechoslovak. Republ. 54. 681. 15/8. 1930. Enschede (Holi.) J u n g . Paul T. Stone, Ein Asbesttiegel. Verbrennungen, durch die PorzellangefaBe ver- dorben werden, kann man aus Sparsamkeitsgriinden in Tiegeln ausfiihren, die aus diinnem Asbestpapier filterartig zusammengelegt sind. Die Verwendung solcher Tiegel empfiehlt sich nur dann, wenn Verunreinigungen durch Asbestfasem ohne Be- deutung sind. (Journ. chem. Education 7. 2123. Sept. 1930. Montgomery, Alabama, Frauen College.) W r e s c h n e r . E. Wislenjewa, Asbest fiir chemische Anwendungszwecke. Es wird uber Zus. u. Bestandigkeit von KAHLBAUMschen u. einigen russ. Asbestsorten gegen HC1 beriehtet. Zwei russ. Asbestsorten haben sich ais brauchbar fiir analyt. Zweeke erwiesen. (U. S. S. R. Scient.-techn. Dpt. Supreme Council National Economy Nr. 214. Transact. Inst. Appl. Chem. Nr. 8. 60— 73. 1927.) S c h o n f e ld . Frank Adcock, Ein róhrengesteuerter eisenloser Induktionsofen fur Untersueliungen bei hohen Temperaturen. Genaue Angaben fiir einen Hochfreąuenzinduktionsofen unter Benutzung von zwei in Gegentaktschaltung arbeitenden Senderohren zur Er- zeugung des hochfrequenten Stromes. Der Ofen kann sowohl im Vakuum, ais auch mit Schutzgasatmosphare betrieben werden. Der Arbeit sind zahlreiche Abbildungen, Schaltskizzen u. Kurven beigefiigt. (Trans. Faraday Soc. 26. 544—60. Sept. 1930. London, Nat. Physic. Lab.) A s c h e r m a n n . Scliliiter, Muf) bei der Feststellung des Leergewichtes eines Pyknometers der Luft- inJialt beriicksichtigt werden ? Bemerkung zur Bestimmung des spezifischen Gewichtes von Ólen. Es wurde festgestellt, daB der Luftinhalt des Pyknometers bei der Wagung nicht beriicksichtigt zu werden braucht, will man ihn berueksichtigen, so muB bei der gefundenen D. eine Korrektur gemaB der ermittelten Formel C=0,0012 (1—s') an- gebracht werden, wobei s' das fehlerhafte spezif. Gew. ist, so daB s= s' 4- C ist. (Chem.- Ztg. 54. 698. 6/9. 1930. Berlin-Dahlem.) J u n g . Jean Barbaudy und Andre Lalande, ttber einen Kryostaten fur tiefe Temperaluren miltlerer Lage. Der App. fur physikal.-chem. Unterss. im Gebiet von +10° bis —25° besteht aus einer Kiihlvorr. mit Athylchloridkompressor u. Elektromotor (Socićte NouvelleduFroidIndustriel) inYerb. mit einem elektr. geheizten Thermo- staten mit Thermoregulator in iiblicher Form. Ais Thermostatenfl. wird ein Gemisch von W . mit 25 Gewichts-0/,, Methylalkohol verwendet. (Rec. Trav. chim. Pays-Bas 49. 850—56. 15/7. 1930. Paris, Sorbonne.) W r e s c h n e r . A. V. Blom, Uber Sedimetrie. Aus dem Verlauf der Sedimentationskurve u. aus der Sedimenthohe kann auf die morpholog. Beschaffenheit eines Dispersoids ge- schlossen werden. Sedimentationskurven fiir Mennige in CC14, Bzn. u. Methylalkohol u. fiir yerschiedene europaische Kreidesorten in W. im Original. Best. der Sediment- voll. von Tonerdehydrat, Druckwei/S u. verschiedenen Sorten Mennige in CC14, Chlf., Toluol, Bzl., Aceton, A., Methylalkohol ergibt, daB zur Feststellung geringer morpho­ log. Unterschiede CC14 besonders geeignet ist. Werden die Sedimentvoll. V gegen die Logarithmen der Verdampfungswarme xv des Dispersionsmittels beim Kp. aufgetragen, so liegen die Punkte fiir ein gegebenes Dispersoid nahezu auf einer Geraden. Samtliehe Geraden bilden ein Buschel mit dem Schnittpunkt in der logco-Achse bei 2,85. Somit V = (2,85 — log oi) tang xp; wonach der Zerteilungsgrad durch den Neigungswinkel y> der charakterist. Geraden gegen die log w-Achse ausgedruckt werden kann. Bei den ver- sehiedcnen Mennigesorten z. B. genaue Proportionalitat zwischen den Ergebnissen mkr. KorngróBebest. u. y . (Kolloid-Ztschr. 51. 186—90. April 1930. Ziirich, Eid- genoss. Materialpriifungsanstalt.) K r u g e r . Felix Jentzsch, Grenzen der Mikroskopie — Beginn der Molekularoptik. Uberblick uber die Theorie der Abbildung im Mikroskop u. die Moglichkeiten der VergroBerung des Auflósungsvermógens. Die Entw. der Ultramikroskopie, der Molekularoptik u. ihre Stellung zur Mikroskopie werden besprochen. (Ztschr. ■niss. Mikroskopie 47- 145—71. Juli 1930. Jena, Univ.) T r o m e l . B. Blumenthal, Das neue Metallmikroskop „Seibert-Metallus.“ Beschreibung eines neuen Metellmikroskops der Firma W. u. H . S e i f e r t , o f t . I n s t i t u t , Wetzlar, das 1930. II. G. A n a l t s e . L aboratorium . 2285 sich durch einfacho Handhabung, raschen Ubergang zu Photographie oder Projektion u. geringen Raumbedarf auszeichnct. (GieBerei 17. 826—29. 22/8. 1930.) FaBEK. G. Heyne, Eine Methode zur Reinigung von Spektralkohle. Die zur Untersń nićht kompakter Substanzen mittels der Emissionsspektralanalyse verwandten' Graphit- oder Bogenlampenkohlen konnen von den haufigsten Verunreinigungen Al, Ca, Fe; Mg u. Si, im Gegensatz zu der nicht durchgreifend wirkenden nassen Behandlung, duSąliA "3 Ausgliihen im indifferenten Gasstrom bei Tempp. iiber 2500° befreit werden. Die beiden dazu dicnenden Wege, im Kohlerohrofen oder durch unmittelbaren Durchgang elektr. Stromes, werden beschrieben. Nach beiden Methoden hergestellto Proben gaben keine Fe- oder Al-Linien, die starksten Mg- u. Si-Linien nur auBerst schwach. Denselben Reinheitsgrad besaB ein bis nahe an den F. erhitztes Kohlestiick von den F.-Verss. von Alterthum, Fehse u . P ir a n i (C. 1926. I. 1513). — Nicht zum Verschwinden zu bringen sind dagegen die bei einzelnen Kohlen auftretenden Linien von Ti, V u. B, dereń Carbide schwer yerdampfbar sind. Fiir die Best. dieser Elemente muB demnach ein entsprechend reines (iKohlestiick ausgesucht werden. Zum SchluB werden in einer Tabelle die Ergebnisse der Spektralaufnahmen an 5 Spektralkohlen bzgl. der oben er- wahnten Elemente gegeniibergestellt. Der Ascheriickstand betrug in jedem Fali weniger ais Vioo%- (Ztschr. angew. Chem. 43. 711—12. 9/8. 1930. Berlin, Studienges. f. elektr. Beleuchtung, Osram-IConzern.) ALTERTHUM. P. Wulif und W. Kordatzki, Die re.gistriere.nde. Messuruj von Wasserstoff- und anderen Ionenkonzentrationen mit einem neuen unwersdl verwendbaren Róhreninstrument. Es wird die Entw. der Messung von Ionenkonz. mit Hilfe von Elektronenróhrenapp. geschildert, Vor- u. Nachteile der einzelnen Schaltungsweisen besprochen u. ihre Emp- findlichkeit rechnerisch diskutiert. Es wird eine Róhrenpotentiometerapparatur be­ schrieben, die hóchste Genauigkeit mit guter Nullpunktskonstanz bei mogliclister Reduzierung der Batterien yerbindet. Der Anordnung liegt eine neuartige Kompen- sationsschaltung zugrunde, bei der das MeBinstrument im Kompensationsstromkreis liegt u. die Entladungsgeschwindigkeit der Kompensationsbatterie durch einen Neben- schluBwiderstand derjenigen der anderen Batterien zur Aufreehterhaltung der Null­ punktskonstanz angepaBt werden kann. Beispiele der Yerwendbarkeit fiir kontinuier- liche Messungen u. Titrationen werden gegeben. (Chem. Fabrik 1930. 329—30. 343— 45. 353—55. 27/8. 1930. Munohen.) J ung. Carl Mayr und Georg Burger, Potentwmetrische Titratimien unter Anwendung von Mercuronitrat und Natriumoxalat ais Titerldsungcn. In Fortsetzung friiherer Unterss. (vgl. C. 1930.1. 865) iiber die Anwendbarkeit von Mercuronitrat ais Titerlsg. zu potentio- metr. Titrationen zeigte sich, daB nur dann richtige Ergebnisse erhalten werden, wenn die zur Best. herangezogene wl. Verb. des Stoffes eindeutig krystalline Struktur auf- weist. Bestst. yon W u. V konnten deslialb nach obiger Methode nicht ausgefiihrt werden. Mercurophosphal, das zur Best. der Phosphorsaure herangezogen wurde, zeigt eine konstantę Zus. Hg^PO.,, die Titrationsmethode lieferte hier gute Ergebnisse; eine analoge Titration von Pyrophosphat konnte nicht durchgefuhrt werden, auch dann nicht, wenn zuerst eine Umwandlung in Orthophosphorsaure yersucht wurde. Bei allen diesen Bestst. wurde Mercuronitrat ais Fallungsmittel verwendet, wahrend die Riicktitration mit Oxalat erfolgte; bei Bestst. von Ca, Sr, Ce, Cd, Pb aus den salpeter- sauren Salzen wurde dagegen mit Natriumoxalat gefallt u. Mercuronitratlsg. zur Riick- titration des unverbrauchten Oxalats yerwendet; bei diesem Verf. muB das Mercuro­ nitrat auf Abwesenheit von Mercurisalz genau gepruft werden. Die Ergebnisse der Titrationsmethode stimmen innerhalb der Fehlergrenzen mit den Ergebnissen der besten grayimetr. Best.-Methoden iiberein. (Monatsh. Chem. 56. 113—15. Juli 1930. Wien, Univ.) W r e s c h n e r . Omer Sehewket, Eine neue Mctliode in der Alkalimetrie. Die Best. der Atzalkalien in Ggw. von Alkalicarbonat u. NH3 erfolgt mit KJ-NH4Cl-Sublimatlsg. Ais Vergleich dient die mit NaOH hergestellto bestandige gelbe Farbung. Die Titration von Jodiden in Ggw. von Bromiden u. Chloriden geschieht mit NH,C1-Sublimatlsg. u. NaOH bis zum Auftreten einer Gelbfiirbung. Auch zur sehnellen Best. yon Hg in Mercurisalzen ist die Methode mit gewissen Abanderungen geeignet. (Biochem. Ztschr. 224. 325— 27. 11/8. 1930. Istanbul, Chem. Inst. d. Univ.) S im o n . ^'em ente und anorganische Verblndangen. Gulbrand Lunae, Die Mikrochemie und die Grenzen fiir unsere analytische Er- kennung. tlbersicht nebst kurzer Angabe der Methode des Vf. zur Best. der kleinsten XII. 2. 146 2286 G. A n a l y s e . L aboratoriom . 1930. II.

Mengen edler Metalle. (Vgl. auch C. 1926. II. 3065 u. C. 1929. II. 72.) (Naturen 1930. 15 Soiten. Mai. Sep.) E. M a y e r . P. Klinger, Die Bestimmung des Chroms in Sonderstahlen. Dio bekannten Verff. der Cr-Best. wurden einer krit. Nachprufung unterworfen. Bei den Unterss. iiber den EinfluB der gebrauchlichsten Legierungselemente Ni, Co, V, Mo u. W zeigte sich, daB das Permanganat-Oxydationsverf. in alkal. Chloridlsg. mit anschlieBender oxydimetr. Best. allgemein versagte. Sonst haben diese Elemente auf dio Cr-Best. nach den an- gefiihrten Verff. bis auf einige Ausnahmen keinen EinfluB. Die je nach dem vorliegenden Elemente am besten anwendbaren Verff. werden aufgezahlt. Die Elemente Cu, B, Al, Ti, Zr, Ta u. U bceinflussen die Cr-Best. nicht. (Stahl u. Eisen 50. 1166—67. 14/8. 1930. Essen, ChemikerausschuB d. Vereins dtsch. Eisenhiittenleute.) W i l k e . Ella M. Collin, Die Bestimmung von Cadmium und Kupfer in Zink und Zinkerzen durch Schnelleleklrolyse. (Vgl. C. 1930. II. 1739.) 10 g der Probe werden mit 50 ccm 10%ig. H2S04 iiber Nacht behandelt. Es wird filtriert, mit W. gewaschen u. das Ungelóste in 10 ccm 20%ig. HN03 aufgenommen. Wenn Zn ^orhanden ist, wird es niedergeschlagen, dann wird auf 40 ccm verd., aufgekocht u. filtriert (event. jodometr. Best. des Zn). Das Filtrat wird mit 10 ccm 20%ig. H2S04 bis zur Rauchbldg. erhitzt, wobei vorhandenes Pb ausgefallt wird. Nach dem Verdiinnen mit W. wird abfiltriert. Nun wird mittels H ,02 u. Ammoniak das Fe beseitigt u. event. nach dem Auflósen mit HC1 titrimetr. bestimmt. In dem Filtrat kann sodann Cu u. Cd nacheinander elektrolyt. niedergeschlagen werden. — Diese Arbeitsweise ergab mit der sonst iiblichen (Trennung von Cu u. Cd mittels H2S) gut tibereinstimmende Resultate. (Analyst 55. 495—501. Aug. 1930. London. Sir J o h n Ca ss Techn. Inst.) W in k e l m a n n . L. Malaprade, V olumelrische Bestimmung des Kobalt. Anwendung auf Spezial- stiihle. Nachprufung der Methode von J ob (Ann de Chim. et de Physiąue [7] 20. [1900] 205) u. Verbesserung unter Ersatz des Fe (Il)-Pyropliosphats durch andere Reduktions- mittel u. Osydation des Co (Il)-Salzes in Ggw. von NaOH oder KOH statt NaHC03. Zu 100 ccm der neutralen Co(N03)2 oder CoS04-Lsg. ein Gcmisch von 20—30 ccm H 202 (12 Vol.-°/0) u. 3—4 g NaOH oder KOH, in der minimalen W.-Menge gel., zusetzen, zur Entfernung der durch das ausgefallene Co203 noch nicht zers. H20 2-Reste 2 Min. zum Sieden erhitzen, abkiihlen, 4—5 g K J zugeben, mit HC1 oder H2S04 ansiiuern, nach Auflósung des Co20 3 (zur Erleichterung ev. auf 40—50° erwarmen) mit Na2S203 (Starko) titrieren; 1 Na2*S20n — 1 Co. Bei Verwendung von NaHCO, statt NaOH (Zusatz von iiberschussigem festem NaHC03) ebenfalls gute Resultate. Bei salzsauren Co-Salzlsgg. zur Vermeidung von Cl2-Bldg. sorgfaltige Noutralisation vor H20 2-Zusatz crforderlich. NH.,-Salze stóren. Die H 20 2-Menge muB mindestens die 10-fache der theoret. sein. — Bei Ggw. von Fe Reduktion mit FeS04 statt K J u. Titration des Fe (II)-t)berschu9se3 mit KMn04; Erkennung des Endpunktes erfordert Obung, da die Rosafiirbung bei KMn04-t}berschuB durch eine von Co katalysierte Rk. zwischen MnOj' u. Mn++ unter Bldg. von Mn+++ ziemlich rasch verschwindet; brauchbare Resul­ tate nur, wenn die Gewichtsmenge Fe hóchstens das 4-facho der Co-Menge betragt. Mit NaHC03 noch niedrigere Werte bei Ggw. von viel Fe. Zu niedrige Resultate auch bei Ersatz des FeS04 durch Oxalsaure. — Bei Gemischen von M n u. Co Oxydation in NaHC03-Lsg. unmóglich; in Ggw. von KOH wird bei reinen MnS04-Lsgg. nur ein von der Mn-Menge u. der Alkalitat weitgehend unabhilngiger, jedoch keinem bekannten Oxyd entsprechender Bruchteil des Mn oxydiert (5 O auf 6MnO); in Gemischen von Mn++ u. Co++ mit uberwiegender Gewichtsmenge Co yollstandige Oxydation des Mn++; die Titration liefert also Co + Mn, woraus die Co-Menge bei anderweitiger Best. des Mn berechnet werden kann. — In Gemischen von Ni u. Co in Ggw. von NaHC03 gute Resultate, wenn die Ni-Menge so klein ist, daB kein Nd. entsteht; in Ggw. von KOH bei allen Verlialtnissen N i: Co keine brauchbaren Resultate. Zn u. Al stóren bei Oxydation in Ggw. von KOH nicht. — Analyse von Co-Cr-Stahlen: Entfernung des Fe-Obcrschusses aus dor salzsauren Lsg. nach der A.-Methode von R o t h e ; der A.-freien Lsg. 3—i ccm konz. HaS04 zusetzen, HC1 yerjagen, nach Erkalten in W. lósen, mit NaOH in geringem UberschuB neutralisieren, mit H2S04 ansauem, wobei alles in Lsg. geht, bis zum bleibenden Nd. mit NaOH genau neutralisieren; Zusatz eines Gemisches von 7 g NaOH, in der minimalen W.-Menge gel., u. 30—40 ccm H202 (12 Vol.-%), zum Sieden erhitzen, h. filtrieren, den Nd. 4—5-mal mit sd. W. waschen u. da noch nicht Cr-frei, unter DurchstoBen des Filters in Becherglas wieder mit einem w. Gemisch von verd. H2SO, u. H20 2 losen u. das Yerf. wiederholen. In den vereinigten Filtraten Cr durch Red. mit TiCl3 in stark schwefelsaurer Lsg. in Ggw. von Diphenyl- 1930. II. G. A n a l y s e . L aboratorium . 2287

amin ais Indicator bestimmen. Den aus Co203, Mn02 u. Fe(OH)3 bestchonden Nd. in H2S04 + H jjOjj losen, in der einen Halfte das lin nach Entfernung des Co mit NH3 u. NHj-lcrsulfat, in der anderen Co + Mn durch Oxydation mit KOH + H202 u. Red. mit FeS04 titrimetr. bestimmen. (Buli. Soc. cliim. France [4] 47. 405—20. April 1930. Nancy, Faculte des Sciences.) K ruger. R. C. Wiley, Eine. wlumetrische Schnellmethode zur Bleibesiimmung. Dic Grundlago des Verf. ist die ALEXANDERSche Molybdatmethode, nur wird hier ais Indicator bei der Titration mit Ammoniummolybdat eine Mischung von Stannochlorid u. Kalium- thiocyanat in W. verwendet. Die Legierung wird mit H2S04 behandelt u. das PbS04 abgetrennt, in bas. Bleicarbonat u. schlieBlich Pb(N 03)2 iibergefuhrt. Die Pb(N 03)2- Lsg. wird mit NH, genau neutralisiert u. die Titration ausgefiihrt u. getiipfelt. Die Rk. ist beendet, wenn ein Tropfen der Lsg. mit dem Indicator eino braunliche oder rutlicke Farbo gibt. Wahrend der Titration muB die zu untersuckende Lsg. durch Erhitzen im Sieden erhalten werden. Eine rote Verfarbung des Indicators, die bald nach dom Tropfenzusatz wieder yerschwindet, ist auf Fe zuriiekzufuhren u. stellt nicht den Endpunkt der Titration dar. GroBe Mengen Ammoniumacetat scheinen die Verfarbung des Indicators durch das Natriummolybdat zu ycrhindem. (Ind. engin. Chem. Analytical Edition 2. 124—26. 15/1. 1930. College Park [Md.], Univ. Mary­ land.) W iLKE. Z. Karaoglanov und B. Sagortschev, Uber die gewichłsanalytische Bestimmung des Bleis ais Bleisulfat und ais Bleichromał. (Vgl. C. 1930. II. 222.) Das Chromatverf., welches einfacher ist u. genauere Resultate liefert ais das Sulfatverf., wird folgender- maBen empfohlen: Die P&-Salzlsg. wird mit H N 03 angesauert, zum Sieden erhitzt u. unter Rfthren langsam mit einem UberschuB von Ammonchromalhg. gofallt. Der Nd. wird nach einigen Stunden durch einen Goochtiegel filtriert, mit h. W. aus- gewaschen, bei 130—140° getrocknet u. gewogen. Ist die Lsg. des Pb-Salzes stark sauer, so gibt man Ammoniak, Ammonacetat oder Alkalihydroxyd hinzu. (Ztschr. analyt. Chem. 81. 275—85. 1930. Sofia, Univ.) " W in k elm an n . F. Feigl und H. J. Kapulitzas, Beitrage zur qualilativen Mikroanalyse. Uber den Nachweis von Kupferspuren unter Źuhilfenahme capillarer Trennung. Im AnschluB an die Unterss. von Ray (ygl. C. 1930. I. 1187) berichten Vff. uber den Nachwcis von Cu neben Ni u. Co. Der Umstand, daB eino essigsaure Cu-Lsg., mit Rubeanwassersloff- saure momentan reagiert, wahrend Ni- oder Co-Salze sich nicht oder nur langsam um- setzen, yerbunden mit der Auswertung yon Capillaritatserscheinungen auf Papier, ermóglicht einen Tiipfelnachweis von Cu-Spuren neben viel Co u. Ni in folgender Weise: Auf einem mit Rubeanwasserstoffsaure impragniert-en Tupfelpapier (SCHLEICHER u. Schull Nr. 601) wird ein Tropfen der essigsauren Probelsg. gebracht. In der Mitte des Tupfelfleckes entsteht je nach der Cu-Menge ein schwarzer, bzw. olivgriiner Kreis oder Ring yon Cu-Rubeanat. Das Ni wandert weiter u. bildet, von dem Cu-Kreis durch einen wciBen Ring getrennt, einen konzentrischen, zuerst schmutzigyioletten, dann yiolettblauen Ring von Ni-Rubeanat. Bei Cu-Co-Gemischen sind die Erscheinungen ganz analog, nur ist der auBere Ring gelbbraun (Co-Rubeanat). Der Nachweis war noch eindeutig bei einer Erfassungsgrenze von 0,05 y Cu (Grenzkonz. 1: 1 000 000) neben der 20 000-Jachen Ni-Menge. Bei Anwesenheit von Co liegt die gleiche Erfassungsgrenze fiir Cu bei einem Verhaltnis C u: Co = 1: 2000. Ein besseres Grenzverhaltnis fiir Cu neben Co erhalt man noch, wenn man statt mit essigsaurer, mit neutraler Probelsg. tiipfelt; so lassen sich noch 0,05 y Cu neben der 20 000-fachen Co-Menge erkennen. Vff. wenden ihren Cu-Nachweis mit Erfolg zur qualitativen Priifung von Legierungen yerschiedenster Art an, u. geben hierfiir genaue Einzelvorschriften. Farbige Abbildungen der Tiipfelrkk. erganzen die Darstellung. (Mikrochemie 8. 239—44. 1930. Wien, II. chem. Univ.-Inst.) DtisiNG. F. Pavelka und Eva Kolmer, Ein spezifischer Nachweis des Cadmiums. Nitro- phenolarsinsiiuro gibt mit Cd" in essigsaurer Lsg. (10°/o Essigsaure in der zu priifenden Lsg.) eine weiBe bis gelbliche, krystallin. Fallung. Bei Ausfiihrung der Rk. im Emich- schen Spitzrohrchen ergab sich bei einer Grenzkonz. von 1: 200 000 die Erfassungs­ grenze zu 5 y Cd, bei Benutzung eines Objekttragers konnte die Erfassungsgrenze auf 0,1 y Cd bei einer Grenzkonz. yon 1: 10 000 heruntergedriickt werden. Ąg, Hg”, Cu, Co, Ni, Sin, Fc. Cr. Zn, Be, Ba, Sr, Ca, Mg reagieren in essigsaurer Lsg. nicht. Vf. gibt genaue Einzelyor.-o;:;-;f*«n zum Nachweis von Cd neben Pb, neben Bi u. neben H g" (Mikrochemie 8. 277 1930. Wien, Chem. Lab. d. Radiowerkes E. Schrack A.-G.) D using. 146* 2288 G. Analyse. Laboratorium. 1930. II.

J. H. Reedy, Ein Reduktionsapparat zumZinnachweis. Das Verf. YonTREADWELL, das die Red. der Zinnsiiure mittels besonders hergestelltem Pb anwendet, wird in einem abgeanderten JoNES-Reduktor ausgefiihrt. Dor Apparat is t eino otwa 20 cm lange Filterlcolonne aus Glas mit einom Durchmesser von 1—2 cm; aucli ein CaCl2-Róhrchen kann u. U. benutzt werden. Ober der den AuslaB versperrenden Glaswolle werden etwa 10 cm pulverisiertes Pb geschichtet. Die zu priifende Lsg. wird mit ^ io ihres Vol. an verd. HC1 angesauert, erliitzt u. durch den Red.-App. geschickt, um sehlieBlieh in ein Glaschen mit 3 oder 4 ccm HgCl2 zu gelangen. Die Verwend. yon Zn, Al u. F e ist in diesem Falle nicht so gunstig wie die von Pb. Der EinfluB der yersehiedenen Kationen u. Anionen auf den Verlauf dieses Nachweises wird zum SchluB besprochen. (Ind. engin. Chem. Analytical Edition 2. 117—18. 15/1. 1930. Urbana [111.], Univ. Illinois.) W il k e . R. Strebinger und H. Holzer, Zur Anwendung der Mikroanalyse im Punzierungs- wesen. AnlaBlich der Neufassung des osterreich. Punzierungsgesetzes, das die Wahl der Beilegierung der Edelmetalle freigibt, stellen Vff. unter Benutzung bekannter Mikrorkk. Arbeitsvorschriftcn fiir die qualitative Unters. von Ag-, Au- u. Pt-Legierungen auf. Zur Analyse gelangten Ag-Legierungen mit 800, 835, 900 u. 935%o Feingeh. — ais Restbeilegierung hauptsaehlich Cu u. Cd, Au-Legierungen mit einem Feingeh. von 585 u. 750%o> legiert ais Griin-, Mittel-, Rotgold mit Ag, Cu, Zn, Al, Bi, Sn, ais Weiflgold mit Pd, Ag, Cu, Ni, Co, Zn, u. Pt-Legierungen mit 950%o Feingeh., legiert mit Pd, Au, Cu, Ag. Genaue Einzelvorschriften im Original. (Mikrochemie 8. 264—70. 1930. Wien, Inst. f. analyt. Chemie, Techn. Hochsch.) DUSING. G. Frederiek Smith und G. L. Hockenyos, Kohlenstoffbestimmung in hoch- schmelzenden Lcgierungen unter Benutzung des Hochfreąuenz-Induktiomsofen. Eine Abanderung der ubliehen Methode der 0 2-Verbrennung wird bei der Prufung sonst hierbei nicht schmelzender Legierungen yorgeschlagen: 5—6 g eines niedriggekohlten Fe wie amerikan. Ingot-Fe werden mit 0,5—1 g der hochsehmelzenden Legierung im Oą-Strom verbrannt, wobei eine yollstandige Durchschmelzung eintritt. Da aber in der gewóhnlichen Apparatur bei der Durchfuhrung einige Schwierigkeiten auf­ treten, so schlagt Vf. die Verwendung eines Induktionsofens zum Erhitzen der Proben yor. An Stelle der iiblichcn Vorbrennungsrohro in horizontaler Lage wird eine Pyrex- Rohre in yertikaler Riejjtung verwandt. Die Róhre mit 38 X 38 cm hat eine Wand- starke von 1,02 mm, sie ist am Grunde abgerundet u. erhalt oben einen zweifach durchbohrten Gummistopfen, der ein bis 5 cm yom Boden reichendes GaseinlaB- u. ein AuslaBrohr besitzt. Der Boden dieser Róhre wird 2,5 cm hoch mit RR-Alundum- Sand gefiillt u. ein fingerhutartiger Reaktionsbehalter daraufgestellt, der seitlich gleichfalls mit Sand gegen die Róhre gesichert wird. Der Gasstrom fiir die Verbrennung von rund 6 g Fe wahrend einer Rk.-Zeit von weniger ais 1 Min. erhalt eine Geschwindig- keit von rund 2 1/Min. Phosphorpentoxyd oder Dehydrite (kórniges Mg(C104)2- 3 H 20) kónnen fiir Anhydrone (kórniges wasserfreies Magnesiumperchlorat) yerwendet werden. (Ind. engin. Chem. Analytical Edition 2. 36—38. 15/1. 1930. Urbana [Ul.], Uniy. Illinois.) W i l k e . M. Niessner, Uber die Yeru-endung mikrochemischer Nachweise in der Metallo- graphie. I. Mitt. Die richtige Erkennung von Schwefelseigerungen. (Mikrochemie 8- 121-—30. 1930. Wien, Techn. Hoehschule. — C. 1929. II. 2702.) W i l k e . Organische Substanzen. Ómer Schewket, Uber eine neue Metliode zum Nachweis von C, H, S in organischen Verbindungen. In n. nicht yerkohlenden Verbb. erfolgt der Nachweis von C durch Vergliihen mit Na2SOą oder Na2S203. H wird ebenso naehgewiesen, es entsteht hierbei H 2S. Nachweis von S ist móglieh durch Erhitzen der S-haltigen Verb. mit einer H-reichen Substanz, es entsteht H 2S. (Biochem. Ztschr. 224. 328—30. 11/8. 1930. Istanbul, Chem. Inst. d. Univ.) S im o n . August Noll, Fritz Bolz und Walter Bełz, Schnellmethode zur Furfurolbestimmung- Es wird eine Schnellbest.-Methode fiir Furfurol beschrieben, bei der das Furfurol mit salzsaurem Hydroxylamin zu einem Aldoxim umgesetzt u. die nebenher entstehende Saure titriert wird. Die Resultate sind sehr gut. Die Methode eignet sich auch zur Best. von Pentosanen auf dem Umweg uber Furfurol. (Papierfabrikant 28. Verein d. Zellstoff- u. Papier-Chemiker u. -Ingenieure 565—68. 7/9. 1930. Waldhof, Hauptlab. d. Zellstoff-Fabrik.) Friedemann. 1930. II. Gr. A n a l y s e . L aboratorium . 2289

J. H. Ross und J. C. Potter, Bestimmung des Lignins mittels Formaldehyd und Schwefelsaure. Die in Pulp Paper Magazine Canada 27. 541—44 beschriebene Methode der Ligninisolierung mit łormaldehyd u. Schwefelsaure liofert cin schwer filtrierbares Lignin. Diese Schwierigkcit wird tiberwunden, wenn man der Schwefelsaure-Form- aldehydlsg. ein Gemisch von 6 Teilen Essigsaure u. 1 Teil CHC13 zugibt. Im folgenden ■wird die Formel des Lignins besprochen u. ais eine Vereinigung von 6 Furanringen mit 3 Methoxyl- u. 3 freien Hydroxylgruppen gedeutet. (Pulp Paper Magazine Canada 29. 569—71. 24/4. 1930.) F r ie d e m a n n . Edward B. Sanigar, Die Tilration von Kaliumcyanid und von Blausdure in silber- halligen Losungen mittels Silbernitrat. Ais Resultat der eingehenden Unters. ergibt sich, daB reine KCN-Lsg. ohne Schwierigkeit mit A gN 03-Lsg. titriert werden kann, daB aber bei den gewohnlichen carbonathaltigen Lsgg. eine Verdiinnung von 10 ccm auf 350—500 ccm mit dest. W . vor der Titration mit 1/,0-n. AgNO^-Lsg. in Ggw. von KJ erforderlich ist. Es wird festgestellt, auf welche Weise man Nd.-Bldg. wahrend der Titration vcrhindcrn kann. (Trans. Amer. electrochcm. Soc. 58. 20 Seiten. Sept. 1930.) WlNKELMANN. B. Reinitzer und H. Pollet, Uber die mapamlytische Bcstimmung der Rliodan- wasserstoffsdure mit Kaliumpermanganat. Der bei der Titration von IISCN m it KMnO4 eintretende Minderverbrauch ist auf Bldg. von Dithionsaure u. darauf zuruckzufiihren, daB geringe Mengen von Rhodan unoxydiert zuriickbleiben. Dithionsaure entsteht auch bei Einw. mild wirkender O xydationsmittel auf vcrschiedene S-Verbb. Die Zer- fallsgcschwindigkeit der Dithionsaure hangt nicht nur von der Verdunnung, sondom auch von der Aciditat der Lsg. ab; bei hoher H-Ionenkonz. findet auch bei niedriger Temp. ein Zerfall statt. HSCN kann durch umgekehrte Titration mit KMnO., in schwefel- saurer Lsg. bei 60—70°ohne Anwendung eines Uberschusses an KMnO., bestimmt werden. (Ztschr. analyt. Chem. 81. 286—308. 1930. Graz.) WlNKELMANN. K. Schróder, Uber die mapanalytische Bestimmung der Rhodanwasserstoffsaure mit Kaliumpermanganat. (Vgl. vorst. Ref.) Nach Verss. des Vfs. scheint dio Ent- stehung der Dithionsaure hauptsachlich auf die Mitwrkg. des Sauerstoffs zuriickzufiihren zu sein. (Ztschr. analyt. Chem. 81. 308— 15. 1930. Wiesbaden, Laboratorium von Fresenius.) WlNKELMANN. Ómer Schewket, Eine neue und schnelle Methode zur Bestimmung der Hamsaure. Die Methode von SALKOWSKI wird in folgender Weise umgearbeitet: I. Ham wird mit Mg-Mixtur versetzt, der entstandene Nd. abfiltriert, das Filtrat mit ammoniakal. AgNOj-Lsg. behandelt; nach dem Auswaschen wird dem Nd. zur Auflósung der Purin- basen 2°/0ig. H 2SO., zugefugt. Der Nd. wird sodann mit n/20 KMn04 titriert. Aus- fiihrungsdauer 25 Min. — II. Harn wird mit dem gleichen Vol. Mercuriacetatlsg. ver- setzt u. filtriert. Der entstandene Nd. wird erst mit 10°/0ig. H 2SO.,, dann mit 5%ig. NaOH behandelt u. mit wenig dest. W. gewaschcn. Dieser Nd. wird in Ggw. von konz. H2S04 mit n/20 KMn04 titriert. Die Methode ist sicherer u. genauer ais die erste. Enthalt. der Harn mehr ais 0,1% EiweiB, muB dieses vorher entfernt werden. (Bio- chem. Ztschr. 224. 322—24. 11/8. 1930. Istanbul, Chem. Inst. d. Uniy.) S im o n . Bestandteile von Pflanzen und Tieren. Th. von Fellenberg, Die Bestimmung kleinster Jodmengen in organischen Materialien. (Biochem. Ztschr. 224. 170—75. 29/7. 1930. — C. 1930. II. 1893.) Gd. M. Verain und Toussaint, Anlimonelektrode und Wassersloffelektrode. Bei PH-Messungen an Blutserum gab die Sb-Elektrode mit der H-Elektrode gut iiberein- stimmende Werte, keine systemat. Abweichungen. (Compt. rend. Soc. Biol. 103. 611—12. 28/2. 1930.) K r u g e r . R. Iwatsuru, M. Morimoto und M. Tamura, Uber eine exakte Mikromethode zur Bestimmung der gesamten Fett- und Lipoidmenge im Blute. I. Das Prinzip der Methode beruht auf der Extraktion von Fett u. Lipoid mit A.-A.-Mischung u. Oxvdation des Verdunstungsruckstandes unter Zusatz von Chromschwefelsaure ohne Erhitzen oder Abkiihlung. Die uberschlissige Chromatmenge wird jodometr. ermittelt, die Fett- u. Lipoidmenge (ais Triolein berechnet) ergibt sich aus dem verbrauchten Chromat. Fiir die Remigi!;^- der GefaBe ist das Verf. von WEINBERG am besten geeignet. Die eigentliche Best. g< "'Vit nach zum Teil modifizierter Vorschrift von B a n g . Wird der Rand des ver\vendi_.ten 20 ccm-Becherchens oben scharf abgeschnitten, so wird das Herauskriechen des Extrakts wahrend der Verdunstung yermieden. Zur Mikro- 2290 I-I. Angewani)teChehie.—H,.Ali.g.chem. Technologie. 1930. II.

best. dienen 20—40 mg Blut. Die Methode ist zuverliissig. (Biochom. Ztschr. 224. 437—47. 11/8. 1930. Osaka, II. medizin. Klinik.) S im o n . L. Lison, Eine Technik zum histochemischen Nachweis des Hamoglobins. Fixieren des zu untersuchenden Gewebes 1 Tag in Lsg. von 2—5 g Pb-Acetat, 10 ccm Formalin, 100 g dest. W. Dadurch wird das 11. Hamoglobin in das in neutralen Ldsungsmm. unl. Hamatin verwandelt, das mit Benzidin u. H20 2 nachgewiesen wird. (Compt. rend. Soc. Biol. 103. 36—38. 1930. Brtissel, Univ.) Ch . S c h m id t . Wilhelm Hertz, Zur Methode. der Titralion organischer Sduren im Urin. A nstatt des Tropaolin wird bei der Best. der organ. Sauren im Ham nach VAN S l y k e -P a l m e r /3-Dinitrophenol aus der Indicatorenreihe von MlCHAELIS ais Indicator empfohlen. (Klin. Wchschr. 9. 1632. 30/8. 1930. Halle a. S., Univ.-Kinderklin.) W a d e h n . K. Schiibel, Die Standardisierung von Arzneimitteln. Die Prinzipien der pharma- kolog. Standardisierung von Insulin, Digitalis u. von Praparaten aus Nebenniere, Schilddrusc, Ovarium, Hypophysenhinterlappen u. Mutterkorn werden beschrieben. (Pharmaz. Ztg. 75. 848—49. 19/7. 1930.) H e r t e r . L. D. Havenhill, Standardisierung und Zerselzung von Labferment. Der Wir- kungsgrad von Labferment wird am besten durch Yergleich mit einem Standard er- mittelt. Die Standardisierung kann erfolgen, indem man das Ferment mehrere Tage hintereinander gegen 12 verschiedene Milchproben einstellt. Die optimale Temp. zur Einstellung liegt etwa bei 40°, kann aber bei verschiedenen Proben von Ferment u. Milch um ca. 3° schwanken. Kiihl, vor Luft u. Lieht geschiitzt aufbewahrt, halten sich Labpulver mehrere Jahre mit nur geringem Verlust an Wirksamkeit. (Journ. Amer. pharmac. Assoc. 19. 720—24. Juli 1930.) H e r t e r .

N. N. Andrejew, U. S. S. R., Verfahren zur Bestmmung der Konzentration und der TeilchengróBe von kolloidalen Losungen. Die in einem GefiiC untergebrachte Lsg. wird mit einem konz. Strahl belichtct, u. das in senkreehter Richtung zerstreuto Licht von einem Photoelement aufgenommen. Die Messung erfolgt mit einem mit dem Photo- element verbundenen Galyanometer. (Russ. P. 6894 vom 9/5. 1927, ausg. 31/10. 1928.) ______R ic h t e r .

M. Huybrechts, Le ph et sa mosure. Liege: Ceorges Thone 1930. (227 S.) Bibliotheque scientifique bolge. n° 4. 18 fr. [russ.] E. W. Sseliwanow, Nachweis von Giften in der Industrie. Moskau: „Gostrudisdat" 1930. (80 S.) Rbl. 1.—. H. Angewandte Chemie. I. Allgemeine chemische Technologie. Ludwig Widenmayer, tJber Riickgewinnung von Lósemitteln. Kondensations- verf. Kompressionsverf. Methoden der Absorption u. der Adsorption. Mit schemat. Zeiehnungen. (Nitrocellulose 1. 97—101. Juli 1930.) K onig.

Lothar Wolf und Karl Kunze, Halle a. S., Entfemung der dl- und fetthaltigen Ausscheidungen in den Heizkammem dampfbeheizter Trockemorrichtungen nach D. R. P. 478637 (C. 1930. I. 2601), 1. gek. durch die Anwendung von Losungsmm., wie NaOH u. Seifenlsgg., die mit den ausgeschiedenen Verunreinigungen Verbb. eingehen u. so lange im Kreislauf durch die zu reinigenden Heizkammern hindurchgefulirt werden, bis die Reinigungswrkg. aufhort. — Ein weiterer Anspruch betrifft eine Vorr. zur Durchfuhrung des Verf. (D. R. P. 505 426 KI. 82a vom 19/10. 1929, ausg. 18/8. 1930. Zus. zu D. R. P. 478637; C. 1930. I. 2601.) D r e w s . Soc. d’Exploitations d’Usines Mćtallurgiques, Paris, Verfahren und Yorrkhtung zum Eindampfen. Die zu behaudelnden fi. Prodd. werden in einem geschlossenen, unter vermindertem Luftdruck stehenden Behalter auf h. Platten in solcher Dicke ausgebreitet, daC die Entw. der Dśimpfe bei dem gleichen Druck stattfindet, der in dem Behalter herrscht-. Ein hierfur brauchbarer App. ist beschrieben. (Schwz. P. 1S5 732 vom 30/7. 1928, ausg. 16/12.1929. F. Priorr. 23/8.1927 u. 30/4.1928.) D r e w s . N. V. Vereenigde Fabrieken van Stearine, Kaarsen en Chemische Produkten, Gouda, Destillieren von schaumenden viscosen Fliićsigkeilen. Im Dest.-App. werden am oder nahe am Boden Fullkorper, z. B. Raschigringe, angeordnet. Der App. soli 1930. II. H„. Gewerbefiygiene tjsw. — HIV. W asser usw. 2291

jedocli nicht Tóllig damit gefiillt sein. (Holi. P. 22440 vom 113/8. 1928, ausg. 15/8. 1930.) D r e w s . Silica Gel Corp., Baltimore, Verfahren zur Kalteerzeugung, bei dem ein Kaltemittel von einer feinporigen, festen Substanz im dampffórmigen Zustand adsorbiert u. wieder aus ihr ausgetrieben wird, 1. dad. gek., daB die Adsorptionswiirme in einem oder mehreren Adsorbeni fiir die Reaktivierung in anderen Adsoibern nutzbar gemaeht wird. — 4 weitere Anspruehe. (D. R. P. 505 267 KI. 17a vom 20/10. 1927, ausg. 16/8. 1930. A. Prior. 27/6. 1927.) D r e w s . Henry Gustav Schmidt, American Foilt City, Utah, Antigefrkrflussigkeit. Die FI. enthalt in wss. Lsg. NaCl, NaN03, MgSO„ Zuckor, J, Minzenól, Glycerin. (A. P. 1772618 vom 22/8. 1929,ausg. 12/8. 1930.) D r e w s . Paul Lechler, Stuttgart, Verfahren, um Fliissigkeiten gegen Gasaufnahme ab- zuschliepen, indem auf dieselben eine spezif. leichtere Olschicht aufgetragen wird, dad. gek., daB das Ol Bitumen gel. enthalt, um einen Zutritt von 0 2 u. somit die Rostbldg. an Eisenteilen zu verhindern, die sieh in den Fil. befinden. (Oe. P. 118 603 vom 31/5. 1928, ausg. 25/7. 1930. D. Priór. 9/8. 1927.) M. F. Mu l l e r . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Durchfuhrung von chemischen Reaktiomn mit Gasen, Ddmpfen, Fliissigkeiten o. dgl., die Wasserstoff, Sauerstoff oder Schwefel in freiem oder gebundenem Zustand enthalten. D io Apparatur besteht aus Fe, welehes weitgehendst von Verunreinigungen befreit ist, so daB bei einem Priifstuek nach einer 150-stdg. Behandlung bei 150 a t u. 500° m it feuchtem Wasserstoff weder dio Festigkeit, noch die Struktur gelitten haben soli. (Holi. P. 22 079 Tom 10/2. 1927, ausg. 15/7. 1930. D . Priorr. 25/3., 3/4. u. 14/4. 1926.) D r e w s . II. Gewerbehygiene; Rettungswesen. J. P. Rogers, Die sichere Handhabung giftiger Chemikalien. Abhandlung iiber die Gefahren beim Arbeiten mit giftigen u. atzenden Chemikalien, die gesundheitliehen Schadigungen u. die MaBnahmen zu ihrer Verhutung. (Chem. Ago 23. 137. 159—60. 16/8. 1930.) J u n g . Fritz, Schwefeluusserstoffvergiftungen in einer Gerberei. Ursacho einer schweren Schwefelwasserstoffvergiftung war Zusatz von Schwefelsaure zu dem im Sammel- becken Yorhandenen schwefelnatriumhaltigen Abwasser. (Zentralblatt Gewerbe­ hygiene Unfallverhiit. 17. 191—93. Juli 1930. Arnsberg.) SPLITTGERBER. C. Coburn, Die Sicherfieit erfordert in Pulverfabrikcn elektrische Anlagen. Es werden die elektr. Heizanlagen fiir Gebaude u. FabrikationsprozeB in der Pulverfabrik in Ohio beschrieben. (Chem. metallurg. Engin. 37. 499—500. Aug. 1930. Cincinnati.) Ju . — , Acetylenentwiclder im Groflfeiier. Es werden einige Falle namhaft gemaeht, in denen Acetylenentwiekler ein GroBfeuer, bei dem sie sieh ijn Brandherd befanden, ohne Explosion iiberstanden. (SchmelzschweiBung 9. 192 — 93. Aug. 1930. Hamburg.) L u d e r . IV. Wasser; Abwasser. David Brownlie, Modeme Wasserreinigungsanlage Nr. 4: Fa. Kennicott Waler Sojtener Co., Ltd., ]Volverhampton. Besehreibung der Kalk-Sodaanlage u. der Ver- dampfer der Fa. Kennicott Co., Ltd. in Wolverhampton. (Dyer Calieo Printer 63. 579. Mai 1930.) S plittgerber . Edward Bartow, Behandlung von Kesselwasser durch Elaktroosmose. Durch Elektro- osmose konnte das W. der Universitat Iowa von einem Abdampfriickstand von 725 mg/l bis auf einen solchen von 15 mg/l gebracht werden. Das W. hatte die Eigg. eines be- triebsmaBig hergestellten dest. W. (Journ. Amer. Water Works Assoc.22. 1115—21. Aug. 1930. Iowa City.) S plittgerber . — , Uberblick uber die Groeck-Verfahren. Zur Verhutung von Wassersteinbildung u. Korrosionen eignet sieh fiir Warmwasserversorgungsanlagen das GROECK-Verf. 103, bei dem mittels besonderer techn. Vorr. (GROECK-Feindosiermaschine) das W. dauemd mit Na„S03 oder anderen 0 2-Bindemitteln geimpft wird. Bei Warmwasser- u. Nieder- druckdampfbeizungen versagt dieses Verf. 103; hier soli ein nicht naher bezeichnetes „Reaktionsmitt- !■ die Ca-Carbonate in Lsg. halten u. die Metallfliichen gegen jeden A n- griff immunisieren. : ■ w Groeckverf. 101 mit nicht naher beschriebenen Chemikalien soli eine Wassersteinbeóeitigung bei gleichzeitigem dauemden Korrosionsschutz ge- wahrleisten. (Warme-Kalte-Technik 32. Nr. 15. 1—2. 20/8. 1930.) S plittgerber . 2292 HIV. W asser; Ab wasser. 1930. II.

H. H. Gerstein, Wirlcsamkeit der Chlorierung in Chicago. Beschrcibung einos Verf. zur Kontrolle der Chlorierung u. Mit.teilung der darni t erhaltenen Betriebsergeb- nisse. (Watcr Works Sewerage 77. 274—7C. Aug. 1930. Chicago.) S plittgerber . J. Westiord Cutler und Frank W. Green, Kontrolle des Restchlors. Beschreibung der bereits C. 1930. II. 1592 referierten automat. Unters.-Einrichtungen zur t)ber- wachung des Chloriiberschusses. (Water Works Sewerage 77. 264—66. Aug. 1930. Newark, bzw. Little Falls.) S plittgerber . J. W. Ellms, Vorbehandlung von filtriertem Wasser mit Amrtwniak. Durch Vor- behandlung mit Ammoniak wird ein hygien., chem. u. bakteriolog, einwandfreies Trinkwasser erzielt. (Water Works Sewerage 77. 277—78. Aug. 1930. Cleveland [Ohio].) S plittgerber . C. T. Hough, Storungen in der Filtration durch kaltes Wetter. Mitteilung von Erfahrungen uber die Anwendung von Chlor u. Kalk bei niedrigen Tempp. (Water Works Sewerage 77. 260. Juli 1930. LawTence, Can.) SPLITTGERBER. Walter Obst, Zur Geschichte der Minerahcasserfabrikalion. Kurze Beschreibung der Entw. der heutigen Mineralwasserindustrie, ausgehend vom 16. Jahrhundert. (Kohlensaure u. Mineralwasser 1930. 314—15. 19/8.) GROSZFELD. Albert Liitje, Der Saure- und Salzgehalt- in den Qualitdtsgelra.nkcn. Nach Er- órterung des Wesens des sauren Gcschmackes der Getranke im Sinne der Arbeiten von P a u l wird der groBe EinfluB der Mineralstoffe auf den durch C02 herrorgerufenen sauren Geschmack beschrieben; nach den Verss. des Vfs. war W. von 35° Harto im Geschmack bei 52 mg freier C02/1 merkbar, bei 173 mg deutlich sauer, wahrend in dest. W. erst 264 mg in der Geschmackswrkg. erkannt wurden. Eine 12°/0ig. Zuckerlsg. schmeekt mit 0,1% NaCl siiBer ais ohne NaCl, wahrend die NaCl-Lsg. an sich noch geschmacklos ist. (Mineralwasser-Fabrikant 34. 940—41. 19/7. 1930. Bremen.) Gd. J. E. Orlow, tlber ein wahres M ap der Aggressivitat naturlicher Wasser. Bei Unterss. iiber die Aggressivitat naturlicher Wasser ist oft in „zugchórige“ u. „aggres- sive“ Kohlensaure geteilt worden. Dabei sollte der erste Anteil erforderlich sein, um das Bicarbonat in Lsg. zu halten, der zweite dagegen sollte die Aggressivitat be- stimmen. Eine solche Teilung ist theoret. unbegriindet. Vf. gewinnt ein anderes MaB auf folgendem Wege. Caloiumdicarbonatlsgg. sind auch bei Abwesenheit von C02 bestandig, solange kein Katalysator Yorhanden ist. Ais Katalysatoren sind geeignet CaC03, Fe usw. Bei Ggw. von Katatysatoren zersetzt sich das Bicarbonat. bimolekular. — Diese Feststellung laBt sich vcrstehen, wenn man ais maBgebende Rk. die folgende ansieht: 2 HC03' — y H2C03 + C03" bzw. Ca" + 2 H C03' -— > Ca” + B 2C03 + C03". Wenn dio Fallung von CaC03 viel schncller erfolgt ais die Bldg. von CO;)" u. H 2COa, lafit sich auf Grund der genannten Gleichung das experimentelle Ergebnis Yerstehen. Die Zers. des Bicarbonats bzw. die Fallung des Carbonats ist somit auch [Ca" ] 2 proportional. Ahnlich ergibt sich fiir die Auflósung des Carbonats Proportiona- litat mit [H ]. Ais Zusammenfassung dieser Betrachtungen ergibt sich eine Gleichung fiir dxjdt, d. h. die Rk.-Gcschwindigkeit V0 bei gegebenen Konzz. an H+, Ca++ usw. In dieser Gleichung kommt ein Faktor S vor, der den gegebenen auBeren Umstanden Rechnung trfigt u. der von den Konzz. in der Lsg. unabhangig ist. Den Ausdruck F0,/»S' fiihrt Vf. ais MaB fiir die wahre Aggressivi(at ein. VJS' ist gleieh [H‘] — 18,47- 10~10 «*, wobei a die Anfangskonz. des Bicarbonats ist. [H']agr. = V0/S ' ist gleich {[H ] — 18,47- 10~lo-u2} u. wird auch ais pagr. bezeichnet; es bildet ein genaues, theoret. begriindetes MaB fiir die Aggressmtat naturlicher Wasser. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 191. 87—103. 7/7. 1930. Moskau, Staatl. Chem.-Pharmazeut. Forschungs- inst.) Klewm. Szelinski, Die Gefrierpunktsbestimmung im Dienste der Wasserchemie. Die Gefrier- punktsermittlung laBt kleinste Veranderungen in der Wasserzus. rasch, zuverlassig u. auf billigem Wege erkennen. Sie kann ais tjberblicksmethode bei der Kontrolle salzgefahrdeter Wasseryork. empfohlen werden. (Chem.-Ztg. 54. 659. 23/8. 1930. Dessau.) JUNG. Maurice Nicloux, tlber die Bestimmung von Sauerstoff im Meerwasser. Das zu untersuchende W. wird in cin GlasgcfaB (5—40 ccm) in Form eines umgekehrten Y gefiillt; in einen der unteren Schenkel, in dem sich schon eine Glaskugel befindet, bringt man mit lang ausgezogener Pipette eine mit K J Yersetzte KOH-Lsg. (18 g KOH, 5 g K J in 100 ccm), in den anderen Schenkel 0,05—0,4 ccm einer 30%ig. MnS04-Lsg. Man Yerschlieflt das obere Rohr u. bewegt das GefaB hin u. her, so daB die Glaskugel aus einem Schenkel in den anderen rollt. Es bildet sich zucrst Mn(OH)2, das sich in Be- 1930. TL HT. Anorganische Industrie. 2293

riihrung mit dem im W . gel. O zum Teil in M n(0II):) umwandelt. Dann wird mit 0,2 bis 0,4 ccm H3P 0 4 angesiiuert, die Ndd. losen sich, die FI. farbt sich gelb durch frei- werdendes J, dessen Menge genau der Menge des im W. gel. O entspricht, infolge der Oxydation des K J durch Mn(OH):s. Man titriert mit ł/100—'/ 2oo‘n- Natriumhyposulfit mit Starkę ais Indicator; 1 ccm 1/100-n. Hyposulfit entspricht 0,08 g O. (Compt. rend. Acad. Sciences 191. 259—61. 4/8. 1930.) W r e s c h n e r . W. Liesegang, Analytische Methoden zur Bestimmung der MUch- und Butler- sdure in Zuckerfahrikabwassern. I. Mitt. Literaturbesprechung. (KI. Mitt. Yer. Wasser-, Boden-, Lufthygiene 6. 253—58. Juli 1930. Berlin-Dahlcm, PreuB. Landesanst. f. Wasser-, Boden- u. Lufthygiene. Chem. Abt. II.) SpLITTGERBER. V. Anorganische Industrie. Georg Zotos, Zur Technik der \Vassersloffpe,roxydherstellung. I. u. II. Oberblick iiber die Technik der Herst. u. die Zukunftsaussichten der Fabrikation von Wasser- stoffsuperoxyd. (Chem.-Ztg. 54. 665—67. 686—87. 27/8. 1930. Berlin.) J u n g . Andrew M. Fairlie, Europa ersetzt das alle Kammersystem durch moderne HJSOA- Systeme mit hoher Kapazitdt. Es werden die auf einer Europareiso gewonnenen Er- fahrungen mit GAILLARD-PARRISH-Kammcrn mitgeteilt. (Chem. metallurg. Engin. 37. 468—72. Aug. 1930. Atlanta, Ga.) J u n g . R. M. Santmyers, Selen und Tellur. Die Se- u. Te-Gewinnung konnte bei etwamer Nachfrage ganz bedeutend gesteigert werden, da sie jetzt schon ais Nebenprodd. bei verschiedenen Verff. anfallen. Die bisherigen Anwendungsgebiete, Vorkk,, Preis usw. sind zusammengestellt. (Canadian Mining Journ. 51. 816—18. 22/8. 1930. U. S. Bureau of Mines.) WlLKE. W. Graulich, Silica Gel. Adsorptionsvermógen u. darauf beruhende Anwendung von Silicagel (kolloidale Kieselsaure) zur Wiedergewinnung von Lósungsmm. u. ais Trager fur Katalysatoren. Mit Schaubild u. Pliotogramm. (Nitrocellulose 1. 119—20. Juli 1930.) K o n ig . A. P. Nikolajewski, Beitrage zur Untersuchun-rj der physikalisch-chemischen Eigen- schajten des Salzes von Baskuntschak. Umfassende Zusammenstellung verschiedener Daten iiber das Vork. der Salze, sowie iiber die chem. Zus. des W. u. der Rapen. Weit- gehende Berucksichtigung der klimat. Verhaltnisse. Bestst. der Temp., D. u. anderer physikal. GróBen. (Ann. Inst. Analyse physico-chim., Leningrad [russ.] 4. Nr. 2. 217—77. 1930.) G u r ia n . W. I. Reineke, Salzlagerstdtten von Usun-Su. Unters. der Ausdehnung, Machtig- keit usw. von Salzlagerstatten in Usun-Su (Turkmenistan) mit Analysen der vor- kommenden Salze. Die Lagerstatten enthalten haupteachlich Thenardit, Steinsalz u. Mirabilit. Der Thenarditvorrat wird auf ~2 Millionen Tonnen veranschlagt, bei einer Machtigkeit von 0,85 m. Der Steinsalzvorrat errechnet sich bei Schichtdicken von 2 m auf 3,75 Millionen Tonnen. Fiir Mirabilit, das in weit geringeren Mengen vor- kommt, werden die Zahlen nicht angegeben. Die Aussichten u. Wirtschaftlichkeit einer eventuellen Forderung werden besprochen. (Ann. Inst. Analyse physico-chim., Leningrad [russ.] 4. Nr. 2. 29—40. 1930.) GURIAN. J. W. Moratschewski, Ober die chemische Zusammensetzung der Salzablagerungen in Ssolikamsk. (Vgl. C. 1930. I. 1194.) Die Ssolikamsker Saizlager unterscheiden sich von den Staflfurter hauptaschlieh dadurch, daB sie sehr arm sind an schwefelsauren Salzen (der S04-Geh. iibersteigt niemals 3,3%)- Das einzige vorkommende Sulfat ist Anhydrit. Der Bromgeh. schwankt zwischen 0,02-—0,15%. Jod kommt nicht vor. Das Sylyin besteht zu 87—100% aus KC1. (Ann. Inst. Analyse physico-chim., Lenin­ grad [russ.] 4. Nr. 2. 113—32.' 1930.) ' ' G u r ia n . B. L. Ronkin, Karabugas und seine industrielle Verwertunq. Vf. bespricht die Moglichkeiten der Forderung von im Karabugaser Gebiet (am Kaspischen Meer) vor- kommenden Salzen, hauptsachlich Glaubersalz u. Kochsalz. Ergebnisse zahlreicher Analysen von Gewassern u. Rapen verschiedencr Herkunft werden wiedergegeben u. die jetzt angewandte Fordcrungsart besprochen. (Ann. Inst. Analyse physico-chim., Leningrad [russ.] 4- Nr. 2. 13—27. 1930.) G u r ia n . N. N. Jelremow und A. A. Wesselowski, Ober den Bromgehałt der Camallite. ■eon Ssolikamsk. Der : ■ ^eh. der Ssolikamsker Camallite steht nur wenig hinter dem- jenigen der deutschen Camallite zuriick. Da die vorliegenden Analysen kein er- echópfendes Bild iiber die Zus. der gesamten Saizlager liefem konnen, ist die Móglich- 2294 Ht. Anorganische Industrie. 1930. II.

keit der Existenz von Br-reichen Schichten nicht ausgeschlossen. Die Verteilung von Br zwischen K u. Mg ist noch nicht geklart. — Die Br-Gewinnung nach der Kalte- methode ist durchaus realisierbar. (Ann. Inst Analyse physico-chim., Leningrad [russ. 4. Nr. 2. 99—112. 1930.) G u r ia n . S. E. Makarów, Physikochcmische Untersuchung der Sodaausscheidung aus den Salzsolen der Tanatar- und Kutscherpakseen. Die sibir. Seen Tanatar u. Kutscherpak entlialten haupsachlich Na2CO;„ NaHC03, Na2SOf u. NaCl. Auf zahlreiche Salzproben wurde die therm. Unters.-Methode angewandt u. Diagramme aufgenommen. Weiter- hin wurde versucht, Soda aus verd. naturlichen Solen durch Ausfrieren darzustellen, sowie sie aus konz. Salzsolen abzuscheiden. Dabei wurde festgestellt, daB bei wirt- schaftlicher Arbeit bis 20 kg Soda pro 1 cbm Rape gewonnen werden konnen. Im Winter wird dio Gewinnung durch dicke Eiskrusten erschwert. — Beim Ausfrieren yerd. Lsgg. wurde cin reineres Prod. erhalten, ais bei Verarbeitung von konz. Solen. Bei Sodaausscheidung aus konz. Solen ist moglichst weitgehende Konz. wiinschens- wert, wobei allerdings auf Einhalten der erforderlichen (nicht zu tiefen) Tempp. zu achten ist. Zur Darst. eines Prod. von hohem Reinheitsgrad ist eine Umkrystallisierung notwendig. (Joum. angew. Chem. [russ.: Shumal prikladnoi Chimii] 3. 337—50. 1930. Ghem. Inst. d. Akad. d. Wissensch.) G u r ia n .

Messer & Co. G. m. b. H., Frankfurt a. M., Zerlegung fliissiger I/uft in Sauersloff und Sticksloff bei Ziweisaulenapparaten unter Ausniitzung der Verdampfungswarme des aus dem Verdampfer der Niederdrucksaule fl. entnommenen O zur Erzeugung von Wasch-N in der Hochdrucksaule, dad. gek., daB der fl. O an der tiefsten Stelle des Verdampfers der Niederdrucksaule abgezogen u. dann in einem Bohr in Schlangen- form durch den unter dem Kondensator befindlichen Teil der Hochdrucksaule hindurch- geleitet wird. (D. R. P. 505676 KI. 17g vom 19/2. 1926, ausg. 22/8. 1930.) D r e w s . Clayton Installations, Ltd., London, und W. A. Muirhead, Essex, Verbrennen ton Schuiefel. Der App. zur Erzeugung von S0 2 zum Zweck des Feuerlóschens oder Desinfizierens ist so eingerichtet, daB man bis zum Beginn der heftigen Verbrennung einen starken Luftstrom u. danach einen gleichmaBigen sehwacheren durch den App. leitet. Die Vcrbrennung wird durch Erhitzen von auBen eingeleitet. Oder man spriiht CH3OH oder KW-stoffc auf den S u. entziindet. Der S ist zweckmaBig mit Asbest durchsetzt. (E. P. 312746 vom 30/3. 1928, ausg. 27/6. 1929.) D r e w s . W. N. Golowanow und W. W. Papkow, U. S. S. R ., Vorrichtung zum Absor- bieren ton Stickozyden. Die mit Zu- u. Ableitungen fiir die Gase u. die Absorptionsfl. versehene Vorr. besteht aus einem liegenden Zylinder, in welchem eine Welle angeordnet ist, auf der in Abstanden uhrfederformige Schaufeln aufmontiert sind. Die Wirkungs- weise der Vorr. ist an Hand von Zeichnungen erlautert. (Russ. P. 7011 vom 22/8. 1925, ausg. 30/11. 1928.) R i c h t e r . E. I. Du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Delaware, iibert. von: Fred C. Zeisberg, Wilmington, Herstellung liochkonzenlrierłer Salpetersdure. Man fiihrt an einem Ende eines nicht erhitzten Gegenstromsystems Dampfe verd. HN03 ein u. am anderen Ende ein Gemisch eines fl. Entwasserungsmittels, z. B. H 2SO,t, mit verd. HNOj. Die aus dem System entweichenden Dampfe enthalten 95% HN03. (A. P- 1 7 7 2 1 2 3 vom 2/8. 1928, ausg. 5/8. 1930.) D r e w s . Tennessee Products Corp., Nasłmlle, iibert. von: John W. Walton, Rockdalc, Phosphor. D as P enthaltende Materiał wird zusammen mit Kohle, Red.- u. FluBmitteln in einen Hochofen gebracht. Die Gase der Red.-Zone werden gesondert abgezogen u. von ilirem P-Geh. befreit, (A. P. 1772 849 vom 22/9. 1927, ausg. 12/8. 1930.) D r e w s . N. V. Norit-Veresniging Yerkoop Centrale, Amsterdam, Wiederbeleben pulrer- fórmiger Adsorptionsmittel. Das zu regeneiierende Materia], z. B. akt. KoMe, wird unter LuftabschluB kontinuierlich einer oder mehrerer Stellen des Umfanges einer erhitzten ebenen Platte zugefiihrt u. durch ein geeignetes Ruhnverk in diinner Schicht in heli- coidaler Bahn unter gleichmaBiger Erhitzung zum Mittelpunkt der Platte bewegt, von wo es nach ausreichendem Gluten abgeleitet wird. (Holi. P. 22 391 vom 10/3. 1928, ausg. 15/8. 1930. D. Prior. 12/3. 1927.) D r e w s . Kali-Forschungs-Anstalt G, m. b. H., Berlin (Erfinder: O. F. Kaselitz, Paul Hofer und Anton Arens, Berlin), Gewinnung von Kaliumnitrat aus Chlorkaliuni und Avimoniumnitrat im KreisprozefS, 1. dad. gek., daB man eine bei erhóhter Temp. (z. B. 50°) an K-Carnallit, NH3-Carnallit, KNOs u. MgfNOj);, gesatt. Lsg. (1) mit KC1 1930. II. Hv. Anorganische Industrie. 2295 u. W. in solchen Mengen yersetzt, daB bei der Abkiihlung (z. B. auf 20°) roines K N 03 zur Abscheidung gelangt unter Bldg. einer auBer an K N 03 auch an Mg(N03)2 annahernd gesatt. Muttcrlauge (2), dio dann eingedampft wird, unter Zusatz von solchen Mengen KC1, NH4N 0 3 u. Bischoffit bzw. MgCL-Lsgg., daB sich wahrend des Verdampfens eino dem erhaltencn KN03 aquivalcnte Mcngo NH.-Carnallit abscheidot, wobei ais Mutterlaugo die Ausgangslsg. (1 ) sowolil in bezug auf Menge wie Zus. zuruckerlialten wird. 2. dad. gek., daB an Stelle von Bischoffit bzw. MgCL-Lag. das nach bekarmtcn Verff. aus dem NH3-Carnallit gewonncne wasserfreie MgCl2 m den Botrieb zuriick- gefuhrt wird. (D. R. P. 505 209 KI. 121 yom 12/12. 1929, ausg. 19/8. 1930.) D r e w s . Verein fiir chemische und metallurgische Produktion, Aussig, Gewinnung von grobkrystallinischem Magnesiumcarbonattrihydrat aus Kaliummagnesiumcarbonat, dad. gek., daB man in die bei der Zers. von KHC03• MgC03• 4 !LO mittels W. erhaltone KHC03-Lsg. entweder gerade zur Bldg. von neutralem K 2C03 ausreichendo Mengen von MgO oder Mg(OH)2 einfiihrt oder aber diese im t)borschufi der KHC03-Lsg. unter gloichzeitigom Einleitcn von CO„ zusetzt. (D. R. P. 505 304 KI. 12m vom 10/4. 1925, ausg. 16/8. 1930.) " D r e w s . Kali-Chemie Akt.-Ges., Berlin (Erfinder: Fritz Crotogino, Neustafifurt), Zer- legen von Magnesiumcarbonatkaliumbicarbonat (ENGELsches Salz) durch Erhitzen auf hohe Tempp., dad. gek., daB dem Doppelsalz vor der Erhitzung bereits calciniertes Prod. oder auch die Komponenton dosselben zugesetzt werden. (D. R. P. 505 316 KI. 12m vom 20/4. 1926, ausg. 16/8. 1930.) D r e w s . Clay Reduction Co., Chicago (Erfinder: Svend S. Svendsen, Chicago), Auf- schlieflen von tonerde- und kieselsaurercichen liohstoffen. (D. R. P. 505 317 KI. 12 m vom 22/10. 1927, ausg. 16/8. 1930. N. Prior. 25/10. 1926. A. Prior. 13/5. 1927. — C. 1928. I. 833 [E. P. 279513].) D r e w s . Lafayette M. Hughes, Dcnver, Colorado, iibert. von: Thomas Austin Mitchell, Denver, Verarbeiten von Aluminiumoxyd enłhaltenden Mineralien. Die Mineralien bzw. das rohe A120 3 werden in Ggw. yon Erdalkalicarbonat u. H 2SO,; caleiniert. Es bildet sich Erdalkalialuminat u. -sulfat. Erstcres wird auf Al-Salze weiter yerarbeitet. Die Mineralien konnen auch mit Erdalakalicarbonat u. geringen Mengen yon Erdalkali- sulfat behandelt werden. (A. PP. 1772 359 u. 1772 360 yom 30/8. 1922, ausg. 5/8. 1930.) D r e w s . G. F. Horsley, Norton-on-Tees, und Imperial Chemical Industries, Ltd., London, Herstellung ton Aluminiumsidfat. Um Fc-freies Al2(SOJ3 zu erhalten, behandelt man Bauxit, Ton oder andero Fe-haltige Al-Mineralien im Drchofen im Gegenstrom mit S03 bzw. S 0 2 u. O enthaltenden Gaaen. Die Temp. liegt zunaclist zwischen der Zers.-Temp. des "Al- u. Fe-Sulfates. (E. P. 312726 vom 19/3. 1928, ausg. 27/6. 1929.) D r e w s . S. T. Bernatski, U. S. S. R., Gewinnung von AIF3 aus AL(SOt)a oder AlCl3 und CaF2 iiber das A12F4S04 oder A12F 4C12 ais Zwisehenprod., dad. gek., daB man die letzteren in wss. Lsg. mit Atzalkalien oder mit Alkalisalz.cn schwacher Sauren yersetzt, u. den gebildeten Ruckstand zwecks Entfernung des Al(OH)3 mit verd. Atzalkalien behandelt. (Russ. P. 7021 yom2 1/ 12 . 1925, ausg. 30/11. 1928.) R ic h t e r . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Friedrich August Henglein, Koln-Deutz, und Walter Niemann, Leverkusen a. Rh.), Herstellung von Zinhsulfat durch Behandeln von ZnS mit O unter Drucken yon uber 1 at u. Tempp. iiber 120°, dad. gek., daB das ZnS in W. aufgeschlammt wird. (D. R. P. 505 473 KI. 12n vom 17/4. 1927,ausg. 18/8. 1930.) D r e w s . A. A. Switschin, U. S. S. R., Gewinnung von Kupfersulfat und Zinlcchlorid aus Messingabfallen. Das gesehmolzene u. zerstaubte Messing wird im hoeh erhitzten Luft- strom zu pulyerfórmigem CuO u. ZnO verbrannt u. darauf in HC1 gel. Zwccks Ab­ scheidung von CuCL-3 CuO wird die Lsg. mit der bereits erhaltenen Mischung von CuO u. ZnO yersetzt, u. das CuCl2-3 CuO in ublicher Weise mit H 2S04 in CuS04 ubergefuhrt. (Russ. P. 7003 vom 30/11" 1925, ausg. 30/11. 1928.) ' R ic h t e r . N. F. Juschkewitsch, U. S. S. R-, Verarbeitung von Messingabfallen u. dgl. auf Kupfervitriol und Zinlcchlorid. Die Messingabfalle werden bei erhohter Temp. mit gas- formigem Cl vorbehandelt, u. dann in verd. HC1 unter Durchleiten von Luft gel. Die Lsg. wird zweol ? \bscheidung yon CuCl2-3CuO mit in H20 aufgeschlemmtem ZnO behandelt u. filtriert. ZnCL wird durch Eindampfen des Filtrats gewonnen. Der Cu-haltige Ruckstand wird in yerd. H 2S04 gel., eingedampft u. das gebildete CuS04- 5 H;0 durch Umkrystallisierung gereinigt. Aus der Mutterlauge werden die letzten 2296 HVI. Glas; Keramik; Zement; Baustoffe. 1930. U.

Reste des Cu mittels C'aCl2 ais CuCl2 wiedergewonnen. (Russ. P. 7008 vom 9/6. 1925, ausg. 30/11. 1928.) “ " R ic h t e r . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Carl Muller, Mannheim, und Emil Keunecke, Ludwigsliafen a. Rh.), Herstellung ton Kobalt- carbonyl. (D. R. P. 505 211 KI. 12n vom 13/8. 1926, ausg. 15/8. 1930. Zus. zu D. R. P. 448036; C. 1927. II. 1881. — C. 1929. II. 2359 [E. P. 307112].) D r e w s . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Heinrich Specketer und Georg Henschel, Frankfurt a. M.-Griesheim), Hcrstellung ton Chromał unter gleichzeitiger Gewinnung ton Tonerde. (D. R. P. 505 318 KI. 12m vom 2/7. 1926, ausg. 16/8. 1930. — C. 1927- II. 1998 [E. P. 273666].) D r e w s . Heinrich Hackl, Heufeld, Oberbayern, Abscheidung ton Eisen aus den Ablaugen der Bleicherdeerzeugung, 1. dad. gek., daB die Fallung in Laugen yorgenommen wird, die wenigstens einen solchen H 2S 0 4-Geh. aufweisen, daB das Fe im Wesen ais bas.- schwefelsaures Fo ausfallt. 2. dad. gelt., daB die bei der therm. Zers. der Ablauge er- halteno Tonerde zur Fallung verwcndet wird. (D. R. P. 505 210 KI. 12m yom 28/6. 1929, ausg. 15/8. 1930.) " D r e w s . VL Glas; Keramik; Zement; Baustoffe. — , Zinnoxyd. Prufung von Zinnoxyd fur die Eignung zum Emaillieren. Fest- stellungen von Verunrcinigungen durch dic Absetzprobe (China clay) u. mit Schwefcl- kalium im verd. essigsauren Auszug (Pb u. Sb). (Brit. Paint and Varnish Prod. Manager 1. 31. Beilage zu Brit. ind. Finishing. 1. Juli 1930.) KoNIG. — , Die Fabrikation ton Carborundum und Alozit. Beschreibung der Anlagen der Carborundum Co. Ltd., Manchester. (Ind. Chemist chem. Manufacturer 6. 321—24. Aug. 1930.) JUNG. Nils Sundius und G. Assarsson. Uber die Veranderung des chemischen Widerstands- termógens des Portlandzemenls gegen Wasscr durch Mischung mit terschiedenen Zusatz- mitteln. Die Widerstandsfahigkeit des Zements gegen W. wurde durch die yon den Vff. ausgearbeitete Methode der Best. der ,,Auslósungszahl“ gepriift, d. h. die Menge CaO, welche in einer bestimmten Zeit mit einer bestimmten Wassermenge u. bei be- stimmter Sickerungsgeschwindigkeit herausgelost wrrd. Ais Zusatzmittel dienten Schieferasche. Trafi, Kieselgur, Hochofenschlacke, Zemcntit, Beton mit Sikazusatz u. Arsenik, Tabellen u. Diagramme zeigen, daB nur Kieselsaure (incl. Kieselgur u. Wasserglas) u. Arsenik die chem. Resistenz des Zements in bedeutendem MaBe erhóhen. (Teknisk Tidskr. 60. Nr. 34. Vag-och Vattenbyggnadskonst. 101—06. 23/8. 1930.) ______E . Ma y e r .

E. Garner und Carborundum Co. Ltd., Manchester, Hcrstellung ton Schleif- sche-iben, -bandem und -papier. Das Materiał w'ird m it einer Klebniasse bespritzt, be- stehend aus Schellaek in A. gel., fl. Harz, Latex, Gummilsg., Leim oder Gelatine, Celluloselack, Na2Si03 u. einem Lósungsm., wie Aceton, Furfurol, A., Kresol etc. Auf die Klebschicht wird das Schmirgelmaterial gcstreut u. die M. trocknen gelassen. (E. P- 330 322 yom 16/3. 1929, ausg. 3/7. 1930.) M. F. Mu l l e r . Triplex Safety Glass Co., Ltd., London, Westcote Raymond Lyttleton, John Wilson und Harold Watson Dick, England, Verbundglas, bestehend aus zwei oder mehr Glasplatten mit einer oder mehr Verstarkungseinlagen. Man bringt die zu yerbindenden Oberflachen aufeinander u. laBt in einem geschlossenen Behalter auf die yorlaufig vereinigten Platten eine Fl. unter Druck einstrómen, wahrend dio sich beruhrendcn Oberflachen erweicht werden. Die yereinigten Platten werden un- mittelbar der Einw. einer solchen Fl. ausgesetzt. (E. P. 328 919 yom 2/2. 1929, ausg. 5/6. 1930.) E n g e r o f f . E. W. Welsh, North Ferriby, Yorkshire, Vcrbundglas. Man tragt auf jede Seite einer Glasplatte zwei Uberzugo eines fl. kolloiden Stoffcs auf, die zweite Schicht wird jedoch erst nach dem Trocknen der ersten Filmhaut aufgebracht. Die erste tJberzugs- masse enthiilt Glycerin, Gelatine, oder Glyeerin, Bichromatlsg. oder Glycerin, Eisessig, Gelatine. Die zweite Behandlungsfl. kann folgende Lsgg. enthalten: Formaldehyd oder Aceton, Celluloseaeetat, Phenol oder Aceton, Eisessig, Celluloseacetat oder Nitro- cellulose, Aceton, Amylacetat, Triphenolphosphat. (E. P. 325 379 vom 7/2. 1929, ausg. 13/3. 1930.) " E n g e r o f f . 1930. II. Hvn. Agrikulturchemiic; DOngemittel; Boden. 2297

I. D. Muchortow, U. S. S. R., Ilerstellung von porósem Beton. Der Mischung von Sand u. Zement werden auBer Sauren u. kohlensauren Alkalien noch schaumbildende Stoffe, wie z. B. Leim- oder Albuminlsg. u. gegebenenfalls Seife, zugesetzt. (Russ. P. 7125 Tom 15/4. 1927, ausg. 30/11. 1928.) R ic h t e r . F. C. Hopkirk, Belfast, und Tennant & Co., Ltd., Glasgow, Strafienbelag. Ge- reinigtes Bitumen wird auf 150—195° erhitzt u. bei hochstens 150° mit einer M. ver- mischt, welehe durch Mischung von 50—100° h. Teer mit leichtem Steinkohlenteerol erhalten worden ist, welches hochstens 5% Naphtbalin u. weniger ais 1% W. enthalt. Das Erzeugnis wird mit einer Temp. von 120—140° auf den StraCengrund aufgetragen. (E. P. 313 824 vom 29/9. 1928, ausg. 11/7. 1929.) K u h l in g . Highways Colloidal Ltd. und Wilfred Pohl, London, Bau und Aufbesserung von geprePten Wegen, SlraPen, Wdnden usw. Ais Bindemittel wird eine kolloidale wss. Lsg. von Bitumen, Asphalt, Pech usw. verwendet. Die zerkleinerten Steine, Schlacke usw. werden mit der Lsg. vermischt bzw. uberdeckt. (Polu. P. 10 630 vom 3/4. 1928, ausg. 25/10. 1929.) S c h o n f e l d .

Pierre Lożach, L’industrie des aggloinerćs. La fabrication des carreaux de ciment. Paris: Revue des materiaux de construction et dc travaux publics. 1930. (39 S.) 8°. VII. Agrikulturchemie; Diingemittel; Boden. R. Reincke, Betraclitungen uber die Ausnutzung der natiirlichen Stickstoffąuellen der Wiesen. Literaturiibersicht. (Fortschr. d. Landwirtsch. 5. 507—13. 1 / 8. 1930. Neu-Hammerstein.) G r im m e . —, Synthetischer Salpełer an Stelle von Chilesalpeter. Erórterung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, m it denen die Stickstoffgewinnung in Chile zu kampfen hat. (Chem. metallurg. Engin. 37. 477—78. Aug. 1930.) J u n g . Alexander Kissel, Kurze Sludie uber die Ursachen der erfolgreichen Wirkung ■von Braunkohle auf die Entwicklung von Nutzpflanzen. Der Erfolg der Dungung von Ackerbóden mit Braunkohlenstaub u. anderen C-haltigen Materialien beruht nicht in erster Linio auf chem. Vorgangen, der Zufiihrung von organ. u. anorgan. Materiał, sondem wesentlich auf mechan. u. therm. Einw. Es wird der Zutritt des Luft-0 u. von W. erleichtcrt u. eine Erhohung der Bodentemp. yeranlaBt. (Breimstoff-Chera.' 11. 257—60. 1/7. 1930. Prag, Inst. f. wirtschaftl. Ausnutzung d. Brennstoffe.) B óRNSTEIN. C. Dreyspring und F. Heinrich, Arbeiten der Versuchsstation Hamburg. X II. Kosseirphosphal im Vergleicli zu Superphosphat. (XI. vgl. C. 1930- II. 1758.) Fiir die Ver\vendung von Rohphosphat aus Kosseir (Agypten) wird gegenwartig in Italien starkę Propaganda gemacht. Um seine Wirksamkeit zu priifen, wurden GefaBverss. mit steigenden Gaben des Rohphosphats zu WeiBhafer u. Buchweizen auf schwach saurem lehmigen Sand angesetzt u. Superphosphat ais MaBstab verwandt. Das Kosseir- phosphat hatte im Durchschnitt beider Reilien nur 8°/0 der Ertragserhóhung durch Superphosphat u. 26% der bei Superphosphat erzielten Ausnutzung der Phosphor- saure aufzuweisen. (Superphosphate 3. 101—11. Mai 1930.) H e i n r i c h . Br. Tackę, Wirken Kalisalze durch ihre wasseranziehende Kraft giinstig auf das Pflanzenwachstum. (Vgl. C. 1930. I. 1674.) Kalisalze erseliweren die Aufnahme von W. aus dem Boden bei Verwendung von Mengen, die prakt. fiir die Dungung in Frage kommen, um so mehr, je groBere Mengen zur Deckung eines bestimmten Betrages dem Boden zugefuhrt werden. Rohsalze wirken dabei noch ungiinstiger ais die reinen Salze. (Ernahrung d. Pflanze 26. 337—39. 1/8. 1930.) GRIMME. Job. Rothe, Wiesenkalk in Ostpreupen. Vf., der die Wiesenkalklager OstpreuBens auf etwa lOOMillionen cbm schiitzt, besehreibt die Yorkommen von Kruglinnen, Kles- zowen u. CzarniroclŁ DerKalk ist 90—98%ig. Der W.-Geh. schwankt zwischen 35 u. 75%. Etwa 70% sind feiner ais 0,02 mm. Vf. bałt die irirtschaftliche Ausnutzung der Vorkk. fiir rentabel. (Landwirtschl. Jahrb. 71. 615—32. 1930.) T r e n e l . R. M. Woodman, Beneizungs-, Spreitun-gs- und Emulgierungsmittel zur Ver- wendung bei Zerstdubungsfliissigkeilen. I. Beneizungs- und Spreitungsmittel. Definition der Bezeichnungen Benetzungsmittel („wetter") u. Spreitungsmittel (,,spredder“) u. Erórterung ihrer Funktion bei verschiedenen Arten der Anwendung insecticider u. fungieider Zti.-tń-.^nngsfll. Die Oberflachenspannung wss. Lsgg. folgender Stoffe bei 25° wird im TRAUiUNciien Stalagmometer bestimmt: K-Oleat, Na-Besinat, Saponin, Na-Taurocholat + -Glykocholai, Trockenrnilch, Na-, N H t-, Ba- u. Ca-Caseinat, Gelatine, 2298 II, Agiiikulturchemie; DOxgemittel; Boden. 1930. II.

Agar, 1. Starkę, Kartoffelstiirke, Eipulver, Eierklar, arab. Gummi, Traganth, Dextrin, „Perminal“ (Brit. Dyestuff Corp.), Hexamin, Chbralhydrat, Paraffin, Nicotin, Pyridin, Tetralin, Toluol, Olivendl, Phenol, Rubdl, Anthraeenol, Oleinsdure, Lekalin, Kohlenteer- kreosot, Leinsamenól, Kresylsdure, Hezalin, Methylhexalin. Der Oberflachenspannung der filtrierten Lsgg. gegen Luft nach sind K-Oleat, Na-Resinat, „Perminal" u. die gemischten Gallensalze bei weitem die besten Benetzungs- u. Sprcitungsmittel, Agar, Gelatine, arab. Gummi, Traganth, Eipulyer, Eierklar, Stiirke, Dextrin, Chloralhydrat u. Hexamin schcinen von geringem Wert zu sein, die Caseinate, Trockenmileh u. Sapanin nehmen eine Mittelstellung ein. Ggw. von NaCl emiedrigt die Oberflachenspannung von Na-Resinatlsgg. Die gesatt. wss. Lsgg. vieler mit W. nur sehr wenig mischbarer Stoffe besitzen eine betrachtliche geringe Oberflachenspannung gegen Luft ais W. allein; einige von ihnen kónnen gleichzeitig ais Benetzungsmittel u. ais Kontaktinsecticide maBiger Toxizitat dienen. Die Verwendung von Emulsionen ais Benetzungs- u. Sprei- tungsmittel u. die Unterschiede zwisehen der prakt. u. theoret. Auffassung geeigneter Benetzung u. Spreitung werden diskutiert. (Journ. Soe. chem. Ind. 49. Transact. 93—98. 14/2. 1930. Cambridge, Univ.) K r u g e r . R. M. Woodman, Benetzungs-, Spreitungs- und Ernulgierun-gsmittel zur Ver- icendung bei Zerstaubungsflilssigkeiten. II. Emulgierungsmillel. (I. vgl. vorst. Ref.) Dio Anforderungen an Emulgicrungsmittel zur Herst. von Zerstaubungs-£'?n?

I. G. Farbenindusfcrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Adolf Steindorff, Hochst a. M., und Leopold Schwabe, Soden, Taunus), Verfahren zur Behandlung von Getreide m it organ. As-Verbb. gemiiB D. R. P. 456556, dad. gek., daB man das Getreide mit Gasen oder Dampfen fliichtiger organ. As-Verbb. behandelt. — Z. B. yerwendet man Mono- oder Dimethylarsinehlorid bzw. -oxyd, Dimethylarsincyanid, Phenyhirsin- dichlorid, Diphenylarsinchlorid, Diphenylarsincyanid oder auch die entsprechenden Oxyde. (D. R. P. 493147 KI. 451 vom 4/1. 1921, ausg. 26/6. 1930. Zus. zu D. R. P- 456' 556; C. 1928. I. 2445.) S a r r e . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Brodersen, Dessau, und Werner Ext, Kiel-Kronshagen), Trockenbeize gegen Haferflugbrand. (D. R. P. 502 959 KI. 451 yom 6/ 8. 1926, ausg. 5/8. 1930. — C. 1928. I. 2292 [E. P. 275539].) S a r r e . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Eduard Miinch, Reinhold Fick und Fritz Nicolai, Ludwigshafen a. Rh.), Verfahren zur Schddlings- bekampfung mit Blausduregas oder solches enthaltenden Gasgemischen, dad. gek., daB 1930. II. Ht,„. M etallurgie; M etallographie usw. 2299 man blausiLurehaltige, durch katalyt. oder therm. Zers. von Formamid erlialteno Reaktionsgase unmittelbar in die zu behandelndon lliiume leitet. (D. R. P. 502 844 KI. 451 vom 29/1. 1927, ausg. 19/7. 1930.) S a r r e . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Dobmaier, Franz Heckmanns und Wilhelm Bonrath, Leverkuson), Mittel zur Bekampfung fon Schadlingen, 1 . bestehend aus Destillationsruckstanden aliphat. Alkohole. — 2. bestehend aus Destillationsruckstanden aliphat. Alkohole in Mischung mit Seifen u. Netzmitteln oder iihnlich wirkenden Mitteln, wie Tiirkischrotol, oder anderen Schad- lingsbekiimpfungsmitteln. — Z. B. yerwendet man den bei der Methanolsynthese anfallenden Isobutylalkoholruckstand, der in der Hauptsache Ketone neben weehselnden Mongen von Butylalkohol, Fettsauren, Lactonen u. Phenol enthalt. (D. R. P. 502204 KI. 451 vom 12/10. 1926, ausg. 17/7. 1930. E. P. 322193 vom 29/8. 1928, ausg. 27/12. 1929.) S a r r e . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Daimler, Hóchst a. 31.), Verspritzbare, durch den Geruch wirksame Abschreckmittel gegen Tiere, gek. durch dio Anwendung hóher molekularer, schwerfluehtiger, in W. unl., aliphat. Stoffe, die mindestens anteilweise durch negative Radikale, wie Cl, Br, CN, S, SH, O, CO, COOH, COOR, NO,, substituiert sind. — Z. B. verwendet man eine konz. Emul- sion yon stark riecliender, Olsiiurealdehyde enthaltender Rubólsaure, in wasserhaltigem thallólsaurem Ammonium oder hoclichlorierte Braunlcohlenteerole oder gesehwefeltes Petroleum usw. (D. R. P. 502 599 KI. 451 vom 20/12. 1927, ausg. 15/7. 1930.) S a r r e . Walter C. 0 ’Kane, Durham, und Paul Moore, Washington, uhert. von: Albert Hartzell und Frank Heidtman Lathrop, Goneva, N. Y., Schwefelemulsion. Die Emulsion bestcht aus CS2, S, einem Emulgierungsmittel, z. B. Fischólseife, u. W. Derartige Emulsionen haben insektioide Eigg. Ein whksames Insekticid hat z. B. folgendo Zus.: 12 ccm Olsaure, 20 ccm Nicotinlsg., 200 ccm W .; hieizu kommen 100 ccm einer Emulsion, bestehend aus 250 cem CS2, 1 g S, 200 ccm W., 5 g Fischol- seife. (A. P. 1772 511 vom 2/ 1 . 1924, ausg. 12/8.'1930.) D r e w s . H. Guldenpfennig G. m. b. H., StaBfurt, Unkrautvertilgungsmittel. Erweiterung des D. R. P. 487647, dad. gek., daB MgCL an Stelle des FeSOt m it anderen .Fe-Salzen oder Ctt-Salzen gemischt zur Unkrautbekiimpfung benutzt wird, mit oder ohno Beigabe andcrer Stoffe, insbesondere Diingesalze oder Reizstoffe. (D. R. P. 501 697 KI. 451 vom 17/11. 1925, ausg. 4/7. 1930. Zus. zu D. R. P. 487647; C. 1930. II. 450.) S a r r e .

Gustave Andre, Chimie agricole. II. Cliimie dtt sol. 3' ed. Paris: J.-B. Bailliire ot fils 1930. (328 S.) 16°. VIII. Metallurgie; Metallographie; Metallverarbeitung. James P. Dovel, Verbesserung der bestehenden Hochofen. Durch einige Abande- rungen wird eine Vol.-VergroBerung iiber den augenblicklichen Rest von 27,4% er- reicht, weiter eine VergroBerung der Besehickungsoberflache mit entsprechender Ver- ringerung dor Menge des Flugstaubes, ein Vorhaltnis des VerschluBkegels zur Be- schickungsoberflaclie, die die gesamte Hochofenflache aktiv macht, eine erhohte Be- riihrung zwischen Gason u. Beschiekung usw. (Blast Furnace Steel Plant 18. 1285—86. 1296. Aug. 1930.) W i l k e . Julius Stoecker und Heinz Comelius, Beitrag zur Frage der Gasverteilung im Hochofenschachl. Die Beschiekung war in dem untersuchten Ofen ani Rande u. in der Mitte loekor, in einer ringfórmigen Zono zwischen Rand u. Mitte dichter. In dem Teile dor diehteren Lagerung ist die indirekto Red. starker, deshalb auch hier die Temp. u. der CO-Geh. des Gases geringer. Die Gastemp. wird in den letzten 2 m der Be- sehickungssaule betrachtlicli gesenkt. Der Vers., auch die mengenmaflige Yerteilung des Gasstromes auf die verschiedenen Ofenzonen zu ermitteln, scheiterte daran, daB sich der in einem Eichbehalter bestimmte freie Raum im Molier nicht auf den Hoch­ ofen iibertragen lieB. (Stahl u. Eisen 50. 1217—21. 28/8. 1930. Bochum, Hochofen- ausschuB d. Vereins dtsch. Eisenhuttenleute.) W lLKE. Alfons Wagner, Wertung und Erforschung der Jiohstoffe und Schlusselerzeugnisse fur die EisenhiU‘--ivdustrie. Es wird ein Bild von dem derzeitigen Stand unserer Kenntnisse von den bf*.U- "nten u. unbekannten Eigg. der wichtigsten Rohstoffe Kohle, Koks, Erz u. Roheisen ge^oben u. die Mangel einer eindeutigen Wertung fiir bestimmte Yerwendungszwecke klargelegt. Ve rwie kelt sind die Beziehungen zwischen chem. 2300 Hvm. M etallurgie; M etałlographie usw. 1930. II.

Zus. u. Verkokungseig. der Kohle. Die beste Priifung fiir die Eignung von Koks wird im Hoehofen u. im Kupolofen selbst durchgefiihrt. Auch die zur Erzbewertung im Laboratorium durchgcfiihrten Verss. nehmen keine Riicksieht auf die physikal. Eigg. des Erzes. Die chem. Zus. stellt einen unzuliingliehen MaBstab fiir die Gute von Roli- eisen dar. Beim Thomasroheisen haben bisher gewisse Beziehungen zwischen Zus. u. Verblasbarkeit zu wenig Beachtung gefunden. (Stahl u. Eisen 50. 655—68. 15/5. 1930. Yólklingen [Saar], HochofenausschuB des Vereins dtsch. Eisenhuttenleute.) WlLK. Otto Achilles, Uber die Schutzwirkung von Abdeckmitteln gegen Zementation bei teilweiser Oberfldchenhdrtung. Nach einer Besprechung friiherer Arbeiten iiber geeignete Mittel zur Abdeckung von Werkstiicken, die einer Zementation unterworfen werden sollen, geht Vf. ein auf eigene Verss. mit metali. Deckschichten, die elektrolyt. auf- gebracht werden, ferner mit minerał. Aufstrichmassen u. endlich mit pulverisierten Schutzmitteln. Von den metali. Uberziigen eignen sich am besten Cu-Ndd.; von den minerał. Aufstrichmassen zeigt sich eine Mischung aus 42°/0 Sand, 44°/0 Ton, 10°/o Borax, 2°/0 NaNOa, 2°/0 PbO ais sehr geeignet; von den gepulverten Abdeckmitteln schiitzen Carbidschlamm u. Tliomasmehl selir gut, wobei allerdings beim letzteren der Nachteil des Sintems nicht unerheblich ist. Wirtschaftliche Betrachtungen u. Vergleich der drei Methoden. (Mitt. Forsch.-Inst., Vereinigte Stahlwerke A.-G., Dort­ mund 1. 281—96. 1930.) E d e n s . Walter Eilender und Roland Wasmuht, Ein Beitrag zur Frage der Ausscheidungs- hdrtung des Eisens. (Stahl u. Eisen 50. 632. 8/5. 1930. Essen. — C. 1930. II. 297.) Wl. C. Tama, DasFeinenvonFerrochromimkernlosenlnduktionsofen. In der C-haltigen Atmosphare des Lichtbogenofens ist die Erzeugung C-armer Ferrochrome umstandlich u. kostspielig. Die Foinung unter Wiirmezufuhr im Induktionsofen ist daher vorzuziehen, um so mehr, ais neue Verss. die Ausfiihrbarkeit des Verf. bestatigen. Die Wirtschaftlich- keit des Verf. hangt von der Haltbarkeit des Ofenherdes ab. In dieser Riehtung wie auch in der Schlajkenfuhrung beim Frisehen sind einige Fortschritte zu yerzeichnen. (Arch. Eisenhiittenwesen 4. 55—61. Aug. 1930. Bsrlin u. StahlwerksausschuB des Vereins deutscher Eisenhuttenleute.) W lLKE. A. Merz und F. Fleischer, Der Einflu/3 von Nickel auf die Temperatur en der metastabilen und stabilen A^-Umwandlung eułektischer Eisen-Kohlenstoff- und Eisen- Kohlenstoff-Siliciumlegierungen. Durch therm. (Differentialmethode) u. mkr. Unterss. finden die Vff.: Die Abhangigkeit der Lage der Umwandlungstemp. von der Vers.-Ge- schwindigkeit ist linear. — Die fiir die Geschwindigkeiten 0°/min durch Extrapolation ermittelten metastabilen A,-Umwandlungstempp. erfahren durch Ni eine lineare Er- niedrigung um 12° je 1% Ni, durch Si eine Erhóhung, die mit steigendem Si-Geh. geringer wird. Ab 2°/0 Ni macht sich die Temp.-erniedrigende Wrkg. bei Si-haltigen Legierungen starker bemerkbar. Die Hysteresis wird dureh steigenden Ni- u. Si-Geh. erhóht. Die Temp.-Flachę der metastabilen A1-Umwandlung in Abhangigkeit vom Ni- u. Si-Geh. nimnit einen kontinuierlichen Verlauf. — Die nach geeigneter Warmebeliandlung zur Herbeifiihrung des stabilen Zustandes durchgefuhrten Unterss. der stabilen Ai- Umwandlungstempp. ergeben lineare Erhohung derselben um 31° je l °/0 Si, u. lineare Erniedrigung um 12° je l °/0 Ni. Auch die Temp.-Flache der stabilen Aj-Umwandlung nimmt einen kontinuierlichen Verlauf u. liegt iiber der der metastabilen. — An Hand des bestehenden Schrifttums u. vorliegender Unterss. wird zur Frage des Graphit- eutektikums Stellung genommen; seine Existenz wird bejaht. (GieBerei 17. 817—25. 22/8. 1930. Clausthal, Metallogr. Inst. d. Bergakad.) F a b e r . H. F. Moore und s. W. Lyon, Dauerfestigkeitspriifungen an GraugufS bei wieder- holter Beanspruehimg. An 4 verschiedenen GuBeisensorten werden Festigkeitseigg-. Kerbzahigkeit, Brinellharte, Druck- u. Dauerfestigkeitseigg. bestimmt, "wobei der EinfluB von Kerbwrkgg. bei letzterem untersucht wird. Ferner werden Verss. bei er- hohten Tempp. ausgefuhrt. Die Dauerfestigkeit ist in allen Fallen ziemlich niedrig. (Proceed. Amer. Soc. testing Materials 27. P art 2. 87—101. 134. 1927.) E dens. Werner Koster, Zur Frage des Stickstoffs im technischen Eisen. (Stahl u. Eisen 50- 629—31. 8/5.1930. Dortmund, WerkstoffausschuB d. Vereins dtsch. Eisenhuttenleute.— C. 1930. II. 123.) W il k e . E. H. Schulz, Neuere Fortschritte. in der Metallurgie des Stahles. Es wird ein kurzer, zusammenfassender Bericht gegeben iiber die Erhohung des Korrionswider- standes von Baustahlen durch geringe Cu- u. Cu-Cr-Zusatze, ferner iiber die Erhóhung der mechan. Eigg., wie Zugfestigkeit, Streckgrenze u. Kerbzahigkeit durch etwas gróBere Cu- u. Cu-Cr-Zusatze (Union-Baustahl); weiterhin iiber die Venvendbarkeit 1930. U. Hvm. M etallubgie; M etallographie CS w. 2301 von Armcoeisen, iiber die Behebung von Alterungserscheinungen durch Zusatz von Mo u. endlich iiber die Verbesserung der mechan. Eigg. in der Warme durch geringe Zusatze von V. (Ztschr. angew. Cliem. 43. 632—34. 12/7. 1930. Dortmund, Forschungs- inst. Ver. Stahlwerke A.-G.) E d e n s . -—, Eine neue Marlimfenkonstruktion. Das neue im Stahlwerk Terni in Italien im Betrieb befindliche Ofensystem wird beschrieben. Es arbeitet hinsichtlich Einsatz u. Gasqualitat unter giinstigen Betriebsverhiiltnissen. Auf beiden Ofenseiten sind Vorverbrennungskammern vorgesehen, in denen sich Gas u. Luft vor Eintritt in den eigentliehen Schmelzraum des Ofens mischen. (Metallbórse 20. 1827.16/8. 1930.) WlLK. S. Piśrard, Die Untersuchungen von Formsand fiir SUthlgufl. In kurzer zusammen- fassender Darst. behandelt Yf. dic Zus. des Formsandes, seine chem. Analyse, granulo- metr. u. mkr. Unterss., sowie die Priifung der Geschmeidigkeit, Durchlassigkeit, Wider- standsfahigkeit u. Feuerfestigkeit. (Buli. Soc. chim. Belg. 39. 252— 70. Juni 1930. Mont-sur-Marchienne, Stahlwerke Allard.) WRESCHNER. S. Steinberg, Uber den Einflup der Zementitformen auf die Feuerempfindlichkeit, die Neigung zur Durchfuirtung und Hdrltrijib ildung von Kohlenstoff stalli. Die theoret. Grundlagen fiir die veredelnde Wrkg. von kórnigem Zementit beim Harten von C-Stahlen werden aufgestellt. Die 3 obigen Eigg. hangon von der Wiirmebehandlung im hohen MaBe ab. Der lamellare Zementit begiinstigt diese Eigg. u. der kornige Zementit (auch Troostit) wirkt ihnen entgegen u. verbessert damit die Stahlgiite. (Stahl u. Eisen 50. 1164—66. 14/8.1930. Swcrdlowsk [Ural], Institut fiir Mctallforsch.) W lLKE. R. S. Mac Pherran, Einige Priifungen an einem Clirom-Nickelstahl bei erhohten Temperaturen. An einem Stahl mit 7,19% Cr, 18,73% Ni u. 0,4 6 % C werden ZerreiB- festigkeit, Dehnung u. Kontraktion bestimmt. Die erste Eig. nimmt mit steigender Temp. allmahlich ab, die beiden letzten Eigg. zeigen bei 990° ein Minimum. (Proceed. Amer. Soc. tcsting Materials 27. P art 2. 73—77. 1927.) E d e n s . A. Kussmann und B. Scharnow und W. S. Messkin, Gekupferter Stahl fiir Dynamo- und Transformatorenbleche. Ein bestimmter Cu-Zusatz zu den ublichen Dynamo- u. Transformatoreneisen zur Erhohung des Korrosionswiderstandes ohne die Gefahr einer Verschlechterung der magnet., elektr. u. mechan. Eigg. kann zugelassen werden, denn die magnet. Eigg., u. zwar die Magnetisierbarkeit, Maximalpermeabilitat u. Koerzitivkraft erfahren bis zu einem bestimmten Geh. an Cu (0,7% ) gegeniiber den Cu-freien Proben prakt. keine Anderung, woraus auf ebcnfalls gleichbleibende Hysteresisverluste geschlossen werden kann. Oberhalb von etwa 0,7% Cu wirkt der Zusatz stark verschlechternd. Die elektr. Leitfahigkeit bleibt prakt. konstant. Die Korrosionsbestandigkeit wird durch das Cu erheblich gesteigert u. zwar beim Dynamo- blech starker ais beim Transformatoreneisen. Die Rockwellhiirte steigt mit zu- nehmendem Cu-Geh. stetig an; die Zugfestigkeit liegt in den gewóhnlichen Grenzen. (Stahl u. Eisen 50. 1194—97. 21/8. 1930. Berlin-Charlottenburg, Physikal. Reichsanstalt u. Leningrad.) W lLKE. —, Yorschriften fur Aluminium. Yorschlage des Untorausschusses fiir Leicht- metalle u. -legierungen iiber eine vorzuschlagende Anderung der augenblickliehen S. A. E.-Vorschriften iiber Al u. dessen Legierungen. Die Schrift enthalt auch einige bis jetzt noch nicht aufgenommene neue Legierungen, sowie einen Abschnitt iiber die schutzenden Uberziige. (S. A. E. Journ. 26. 379—82. Marz 1930.) WlLKE. Zay Jeffries, Die Leichtmetalle in der Automobilindustrie. Eine Zusammenstellung des Bekannten iiber die Eigg. der Leichtmetalle. (Metal Ind. [London] 37. 149—51. 174—75. 28/8. 1930.) '' W i l k e . Rud. Nitzsche, Die Erzeugung von Metallegierungen, die ais saurefest gelten. Zu den saurefesten Legierungen zahlt man P-, Mn-, Mn-Ni- u. Al-Bronzen, sowie einige Al-Legierungen u. Sondermessinge. Sie erfordern einwandfreie Ausgangsmaterialien u- einen einwandfreien SchmelzprozeB. Von den beim Schmelzen auftretenden Feuer- gasen (H, N, CO, O, S02) sind H u. N nicht allzu schiidlich. Gefahrlich ist dagegen O, namentlich bei reinem Cu u. Ni, da sich das entstehende Oxydul bei der Erstarrung »ls solches abscheidet. Der Oxydbldg. kann man durch Zn-Żusatz entgegenwirken; nicht Zn-haltige Legierungen desoxydiert man mit P-Cu. Noch gefahrlicher ais O wirkt S 0 2 eK das namentlich von fl. Materiał begierig aufgenommen wird. Das beste Gegenmittel ist Ai.-lecken der Schmelze mit Glas. Dasselbe gilt fiir CO, namentlich bei Ni-Legierungen. D •. beste Schmelżverf. ist das im óldrehofen oder Elektroofen. Cu-haltige Legierungen dejosydiert man mit P-Cu, Mn oder Mg; Pb- u. Sn-Legierungen mit P-Sn u. Al-Legierungen mit ZnCl2. Ais Ausgangsmaterial fiir Cu-Legierungen X ! f. 2. 147 2302 Htiii- M etallurgte; M etallogeaphie usw. 1930. II.

benutzt man am besten Hiitten-Cu oder Abfalle von Leitungs-Cu; Elektrolyt-Cu enthalt oft Einschliisse von Mutterlauge u. ist deswegen weniger geeignet. Bei der Erschmelzung komplizierterer Legierungen ist die Herst. yon einer oder mehreren Zwischenlegierungen ratsam. Die Arbeit gibt auch fiir eine Anzahl anderer saure- fester Legierungen geeigneto Ausgangsmaterialien u. Abdeckmittel an. (Metali 1930. 137—38. 24/8. 1930.) H artn er. A. Fehse, Widia-Werkzeugmetall in der Technik. Vf. gibt eine Reihe yon Betriebserfahrungen mit Widiametall bekannt: Das Auflóten von Widiaschneiden auf yorbereitete Werkzeuge, das Schleifen, die Wahl des Schneidwinkels u. die Gestaltung der Werkzeuge fiir die Bearbeitung yon Metallen, Isolierstoffen, Glas u. Porzellan. Der Arbeit ist eine grofle Zahl von Bildern beigefugt. (W erkstattstechnik 24. 237—44. 1930. Berlin. Sep.) LijDER. E. T. Richards, Flufhnittel fiir Messingschmelzen. Die zur Verfiigung stehenden Flufimittel- oder Schlackenmischungen sind geniigend yielseitig, um diese fast jedem Legierungstyp oder jeder Speziallegierung anzupassen, 'wobei nicht nur die Zn- u; Cu-Gehalte, sondern auch die Gchalto an Sonderbestandteilen u. an unerwimschten, moglichst weitgehend zu entfernenden Verunreinigungen zu beriicksichtigen sind. (Giefierei-Ztg. 27. 433—35. 15/8. 1930. Berlin.) W ilk e. William A. Willis, Zink im Messing. Die augenblickliche Verwendungen u. die 'etwaige Moglichkeit einer Ausdelmung dcrselbcn. (Metal Ind. [London! 37. 173—74. 22/8. 1930.) W i l k e .- H. N. van Deusen, L. I. Shaw und C. H. Davis, Physikalische Eigenschaften und Priifmethoden ton Messingblech. An yerschiedenen Messingsorten werden Sklero- skopharte mit yerschiedenen App., Rockwcllharte, Brinellharto nach M e y e r , E r ic s e n - Tiefung, Biegefahigkcit, sowie ZerreiBfestigkeit, Proportionalitatsgrenze, Dehnung u. Kontraktion bestimmt. Ferner werden Beziehiingen zwischen den einzelnen Eigg. aufgestellt. Es zeigt sich, daB der ZerreiBvers. am geeignetsten ist, ferner aber, dafl auch die Rockwellpriifung yon gewissen Blechstarken an einwandfreie Ergebnisse liefert. (Proceed. Amer. Soc. testing Materials 27. Part 2. 173—211. 1927.) E d e n s . R. L. Templin, Methoden zur Bestimmung der Zerreifieigenschaften ton diinn&n Bleehmaterialien. Nach einer Besprechung der geeigneten Abmessung von Probestaben fiir ZcrreiCver8s. an diinnen Blechen wird auf die Herst. solcher Probestabe eingegangen. Ferner wird das Priifyerf., die Befestigungsmethode u. die ZerreiBgeschwindigkeit er- ortert. Die Best. von Streckgrenze, Elastizitats- u. Proportionalitatsgrenze, sow'ie der Dehnung wird an Hand yon Beispielen an yerschiedenen Metallen beschrieben. (Proceed. Amer. Soe. testing Materials 27. P art 2. 235—58. 1927.) E d e ŃS. J. T. Nichols, E. S. Taylerson und J. C. Whetzel, Zerreipprobesla.be fiir Bkch- material. Es werden ZerreiByerss. an Blechmaterial mit 7 yerschiedenen Probestab- formen ausgefiihrt. Die ZerreiBfestigkeit, sowie die Streckgrenzen sind kaum abhangig von den Abmessungen, dagegen zeigt dio Dehnung eine groBe Abhiingigkeit von der MeBliinge u. dem Quersckmtt. Es wird eine MeBlange yon 2" bei einer Probenbreite von der MeBlange ais geeignet erachtet. (Proceed. Amer. Soc. testing Materials 27. P art 2. 259—67. 1927.) E d e n s . W. Schwinning und E . Dorgerloh, Untersuchungen iiber die Festigkeitseigen- schafłen ton Freileitungsdrahten aus Elekirolylkupfer, Brcnze, Aluminium und Aldrey bei Zerreiptersuchen und bei Schwingungsbeanspnichung. Vff. haben an Drahten aus den in der tTberschrift genannten Materialien Bestst. der Zugfestigkeit, Bruchdehnung, Einschniirung (die die Verformungsfahigkeit bei G«waltbeansprucliungen kennzeichnen), des Elastizitiitsmoduls, der Elastizitats- u. Streckgrenze u. der Wechselfestigkeit ausgefiihrt. Fur die Best. der letzteren an diinnen Staben von 1,8 bis 5 mm Durch- messer ^ urde ein neuer Apparat konstruiert. Ferner wurde an Aldrey (einer yergiit- baren, knetbaren Al-Legierung mit etwa 0,4—0,7% Si, 0,3—0,5% Mg, 0,2—0,3% Fe, Rest Al) der EinfluB der Korrosion auf die Wechselfestigkeit untersueht. Die elektr. Leitfahigkeiten wurden im Mittel gefunden zu: Elektrolyt-Cu 57,7, Leitungsbronze 53,1, Al 34,8, Aldrey 31,2 m/D mm2; fiir den Elastizitiitsmodul ergab sich im Zug- yers.: Cu 12 900, Bronze 13 400, Al 7100, Aldrey 7000. Die Wechselfestigkeit a\fD betrug bei Cu 11,3, bei Bronze 15,4, bei Al 6,2 u. bei Aldrey 9,5 kg/mm2 (aus Moment); sie wurde fur umlaufende Biegungsbeanspruchung bestimmt (Ygl. C. 1929. H. 1463). Die Abnahme der Wechselfestigkeit durch Korrosion betrug bei den untersuchten Aldreydrahten im Mittel 19%, bleibt demnaeh in maBigen Grenzen. Die Arbeit enthalt 1930. H. HVI„. M etalldegie; M etallographie usw. 2303

reiches Materiał an Tabellen, Kurven u. Photographien. Einzelheiten miissen im Original nacligelesen werden. (Hausztschr. V. A. W. u. Erftwerk Aluminium 2. 99—130. Juli/Aug. 1930. Dresden, Techn. Hochsch., Inst. fiir Metallurgie u. Werk- stoffkunde.) H a r t n e r . H. J. French, Verschleifiprufung von Metallen. Nach einer kurzeń Besprechung der Sehwierigkeiten der YerschleiCprufung werden zwei VersohleiBmaschinen be- sehrieben, u. es wird das Priifverf. erortert. Dabei wird naher eingegangen auf die Bldg. von Oxydhauten beim Vers. (Próceed. Amer. Soc. testing Materials 27. P art 2. 212—34. 1927.) E d e n s . du Bois, Die Róntgentechnik in der Materialpriifung. Kurzer Bericht iiber die Vortrage u. prakt. Kursę wahrend der techn. Róntgentagung im Rahmen des AuBen- institutes der Techn. Hochschule Charlottenburg im Nov. 1929. (GieBerei 17. 830—32. 22/8. 1930.) F a b e r . Willi Claus, Zur Kenntnis der Auswertung von Rontgenfihndensogrammen bei der Qwrschnittes-Diaskopie von Metallen und Legierungen. Deutung der beim Durchleuchten von Metallstucken erhaltenen Filme durch photometr. Messung. (GieBerei 17. 745—49. 1/8. 1930. Berlin.) T r ó m e l . J. Kisser, Zur Anfertigung von Mikrotomsclmittm von Metallen. Anwendung des Mikrotoms zur Unters. weicher Metalle. Sehr gut schneidbar ist Bici, von dem sich Sehnitte bis 2 /i herstellen lassen. Zinn ist gewohnlieh zu hart. Bei 100° wird es gut schneidbar. Die Deformationen des Schnittes beim Blei werden beschricben. (Ztschr. wiss. Mikroskopie 47. 172—80. Juli 1930. Wien.) T ro m el. —, Die Untersuchungen iiber Spritzgu/3 fuhren zur Normicrung. Eine kleine Ver- unreinigung im Blockmetall, dio in die Zinkgrundlegierung geht, hat ein sehr grofien EinfluB auf dio Festigkoit des erhaltenen Spritzgusses, weshalb man allmahlich dazu iibergegangen ist, immer reineres Zn zu verwenden. Bestimmte Sorten wio dic hoch Sn-haltigo SpritzguBlegienmg schcincn nicht das rcinsto Zn zu benótigen. AuBer- dem hebt ein Zusatz von 0,1% Mg zu der gewohnlieh benutzten 4% Al- 3% Cu- Legierung den Festigkeitsvcrlust beim Altern auf. Einigo kleinere dimensionalo Anderungen der Legierungen konnen auch auf eine geringo Umformung in der Mikro­ struktur der Legierungen zuruckgefiihrt werden. Dic Ggw. von Elementen wie Cu, Mg u. Ni verhindcm diese Transformation wahrend des Gusses, abor nicht bei Raum- temp. im Laufe mehrerer Jahre. Dic Abnahmebedingungen schroiben fiir Zn 0,02% masimal Verunreinigungen vor, u. dic fertigen Giisse haben weniger ais 0,005% Pb, Sn oder Cd. Zum SchluB werden einige Angaben iiber die Eigg. yon handelsiiblichen GuBstiicken gemacht. (Iron Age 126. 492—94. 2 1/ 8. 1930.) W i l k e . H. Buchholz, Untersuchungen uber Gufieisen-Kaltschweifiung. Vf. hat eine Reihe yon elektr. KaltschweiBungen an GrauguB unter Zuhilfenahme von urnhiilltcn FluB- eisenelektroden durchgefiihrt. Die TJmhullungsmasse wurde weitgehend geandert, um der SchweiBstelle C, Al, Mn oder Si zuzufiihren u. ihre Eigg. zu yerbessem. Die Wrkg. dieser Zusatze wird beschrieben u. zum Teil an Schliffbildem gezeigt. (Schmelz- schweiBung 9. 183—87. Aug. 1930. Duisburg.) L u d e r . E. Scneuer, Die Schweipbarlceit der Aluminiumkgierungen in Abhangigkeit vom Legierungstypus. Vf. erortert den Charakter der 3 wichtigsten Typen yon Al-GuB, namlich der Deutschen Legierung (Al -f Zn -f- Cu), der amerikan. Legierung (Al + Cu) u. des Silumins (Al + Si) unter dem Gesichtspunkte der SchweiBbarkeit. MaBgebend ist die Art des Erstarrens u. das sich bildende Gcfiige. Die Ergebnisse der mechan. Prufung sind in einer Tabelle zusammengestellt. (SchmelzsehweiBung 9- 178—82. Aug. 1930. Frankfurt a. M.) L u d e r . D. J. Mc Adam, jr., Korrosionsermiidung von Nichteisenrnetallen. An Ni, Cu, Monelmetall u. Ni-Cu-Legierungen werden Ermiidungserscheinungen untersueht bei gleichzeitiger Korrosion durch Frisch- oder Salzwasser. Es wird der EinfluB der chem. Zus. u. von- Kaltbearbeitung auf die Ermiidung yerfolgt. Ferner werden Al, Duralumin u. eine Al-Mg-Legierung untersueht, wobei auBer der Kaltyerformung noch die Warme- behandlung beriieksichtigt wird. Endlich wird die Korrosionsermiidung bei Metallen allgemein diskutiert u. vergliehen mit Ermiidungserscheinungen ohne gleichzeitige Korrosionseiiiw. (Proceed. Amer. Soc. testing Materials 27. P art 2. 102—27. 134. 1927.) E d e n s . R. R. Moore, E,, r ", der Korrosion auf den Widerstand von dunnem Duralumin gegen Ermiidung. Es wirci eine Prufmethode zur Unters. der Ermiidung von dunnem Rohrmaterial aus Duralumin beschrieben. Die Proben wurden in NaCl der Korrosion 147* 2304 H,x. Organische Praparate. 1930. II. ausgesetzt. Der Bruch der Proben erfolgt interkrystallin. (Proceed. Amer. Soc. testing Materials 27. P art 2. 128—52. 1927.) E d e n s . John. R. Townsend, Ermiidungsuntersuchungen an Legierungen fiir TJmhullungen ton Telephonkabeln. Zur Unters. der Ermudungserscheinungen an Legierungen aus Pb u. Pb-Sb fiir Umhiillungen von Telepbonkaboln werden eine Vibrations- u. eine Biege- masehine beschrieben. Die Yers.-Ergebnisse zeigen, daB der Bruch bei Pb u. seinen Legierungen intergranular verlauft, ferner daB Sb durch Beanspruchungen aus der festen Lsg. mit Pb ausgeschieden wird u. sich zusammenballt. (Proceed. Amer. Soc. testing Materials 27. P art 2. 153—72. 1927.) E d e n s . — , Korrosion in Textilfabriken. Die Anfressungen an Metallen durch Chemi- kalien sind vielfach elektrolyt. bedingt. Man ach te daher auf homogene Zus., Reinheit u. dichte Oberflachę; hier ist GuB das Gegebene. Die groBe Zahl der in der Textil- industrie gebrauchten Chemikalien wird durchgesprochen u. die Eignung von Nickel, Monelmetall, Edelstahlen, Bronzen, Ebonit, Steinzeug, Holz usw. fiir die einzelnen F alle erórtert. (Canadian Textile Journ. 47. Nr. 31. 19—20. Nr. 32. 21—22. Nr. 33. 22. Nr. 34. 25— 36. 31/7.1930.) F r ie d e m a n n . G. Gollnow, Die Messung der Korrosion (Rosten von Metallen) mit dem Korrosi- meter nach Dr. Tódt. (Metali 1930. 138—39. 24/8. — C. 1930. II. 1434.) H a r t n e r . Karl Pitschner, Eine schnelle und prakiischc Metliode der Anwendung der Ferrozyl- ■prufung ton schiilzenden tfberziigen. Ausfuhrliche Wiedergabe der C. 1928. I. 2451 referierten Arbeit. (Proceed. Amer. Soc. testing Materials 27. P art 2. 304—12. 1927.) ______E d e n s .

E. I. du Pont de Nemours & Co., Wilmington, Delaware, ubert. von: William S. Calcott, Penns Grove, N. J., und Herbert W. Walker, Wilmington, Verhinderung der Korrosion wasseriger alkoholischer Losungen auf ozydierbare Melalle durch Zusatz eines Aldehyd-Aminkondensat.-Prod. Zu einer 40%ig. wss. Lsg. von Athyl- oder Butylalkohol, Glycerin oder Glykol werden 0,1% eines Kondensat.-Prod. aus Form-, Acet-, Butyr-, Benzaldehyd, Furfuraldehyd, Aldol etc. u. aus Anilin, Mono- oder Diiithylanilin, o- oder p-Toluidin, a- oder/?-Naphthylamin, Benzidin, n-Butyl- oder n-Dibutylamin, Atlianolamin etc. (A. P. 1771985 vom 5/10. 1928, ausg. 5/8. 1930.) ” ______M. F. M u li.e r.

R. Sarazin, La soudurc electrique a Tarć. Paris: L’Usine 1930. (350 S.) 8°. Edmund Thews, Mctallurgy of whito metal scrap and residues. London: Chapman & Hall 1930. (384 S.) S°. 25 s. net. IX. Organische Praparate. Jul es Bebie, Phenol — ein tlberblick uber eine. wieder auflebende Industrie. Es wird die Entw. der Phenolfabrikation in der Vor- u. Nachkriegszeit geschildert. (Chem. metallurg. Engin. 37. 473—76. Aug. 1930. St. Louis Mo.) J u n g .

Hermann Weber, Reisholz, und Fernando Niemeyer, Holthausen b. Dussel­ dorf, Herstellung eines an Polyglycerinen armen diglycerinhaltigen Glycerins. (A. P. 1763 451 vom 12/1. 1927, ausg. 10/6. 1930. D. Prior. 26/1. 1926. — C. 1928. I. 860 [F. P. 625 549]. 2207 [E. P. 2(S 146].) S chottlander . Comp. de Bethune, Bully-les-Mines, Frankreich, Verfahren zur Geicinnung ton Athylschwefelsdure aus athylenhalligen Gasen. (D. R. P. 504 325 KI. 12 o vom 11/11. 1923, ausg. 9/8.11930. F. Prior. 7/9.1923. — C. 1925. II. 1224 [F. P. 570644].) S c h o t t l . Soc. an. des Distilleries des Deux-Sevres, Melle, Deux-Sevres, Gewinnung von konzentrierten Fettsauren, insbesondere ton konzentrierter Essigsdure, aus terdunnten wasserigm Lomngen durch Extraktion u. Destillation des Extraktionsmittels unter Zusatz einer Zusatzfl. — Propionsaure wird mittels Butylpropionat extrahiert u. der Extrakt nach Zusatz einer Petroleumfraktion (Kp. 138—140°) fraktioniert destilliert. Dabei destilliert das W. mit dem Bzn. in Form eines azeotrop. Gemisehes bei 90° uber, wahrend noch Propionsaure mit Bzn. bei 134° iibergeht, die sich in Schichten abtrennen. In gleicher Weise wird wss. Ameisensaure mit Amylformiat extrahiert u. destilliert nach Zusatz von Heptan. Kpp. 79 u. 79,5°. (E. P. 331637 vom 10/5. 1929, ausg. 31/7. 1930. Prior. 20/3. 1929.) M. F. M u l l e r . Consortium f. elektrochemische Industrie G. m. b. H. (Erfinder: Hans Deutsch und Willy O. Herrmann), Munchen, Herstellung ton Sdureanhydriden. 1930. TI. H ,x. O r g a n isc h e P r a pa r a te. 2305

(D.R.P. 503131 KI: .12o vom 12/4. 1927, ausg. 7/8. 1930. — C. 1929. I. 1742.) SCHOTTLANDER. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M ., Herstellung hexahydroaroma- tischer Derimte von Dithiocarbaminsauren. (Vgl. Schwz. P. 132304; C. 1929. II. 2835.) Es werden alicycl. sek. Aminę allgemein, wie Hexahydroathyla,nilin oder Hexa- hydrobcnzylanilin mit CS2 behandelt. — 19 Teile Hexaliydrobenzy]ani]in, in 30 Teilen A. gel., werden unter Ruhren u. Kuhlen mit 3,8 Teilen CS2 umgesetzt. Dabei entsteht hexahydrobenzylphenyldithiocarbaminsaures Hexahydrobenzylanilin (F. 94°). In gleichcr Weise werden ungesetzt Hexahydromethylanilin, Hexahydro-o- u. -p-toluidin, Hexa- hydro-o- u. -p-athylloluidin, ac-Tdrahydroathyl-fi-naphthylamin. (Holi. P. 22168 vom 16/12. 1927, ausg. 15/7. 1930. D. Prior. 18/12. 1926.) M. F. M u l l e r . General Anilinę Works, Inc., New York, V. St. A., ubert. von: Ferdinand Keller und Karl Schnitzspahn, Offenbach a. M., Herstellung bestdndiger Diazo- praparate. (A. P. 1 758 912 vom 8/12. 1925, ausg. 13/5. 1930. D. Prior. 27/12. 1924. — C. 1927. I. 815 [F. P. 610261].) S chottlander . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Streitwolf, Frankfurt a. M., Alfred Felirle, Bad Soden, Taunus, und Walter Herrraann, Frank­ furt a. M.-Hóchst), Darstellung von 3,3'-Dichlor-4,4'-dioxy-5,5'-diacetylaminoarseno- benzol, dad. gek., daB man in Abanderung des Verf. des Hauptpat. hier 3,3'-Dichlor- 4,4'-dioxy-5,5'diaviinoarsenóbenzol (I) acetyliert. — Die Rk. wird durch Einw. von Essigr saureanhydrid auf eino Lsg. von I in verd. NaOH bewirkt. (D. R. P. 501 390 KJ. 12 o vom 26/10. 1928, ausg. 12/7. 1930. Zus. zu D. R. P. 481997; C. 1929. II. 2797. — E. P. 330 862 vom 25/10. 1929. D. Prior. 25/10. 1928. Zus. zu E. P. 296327; C. 1929. 2582.) A l t p e t e r . Schering-Kahlbaum A.-G., Berlin, Herstellung des Dinatriurnsalzes der 4-imino- methylenschwefligcn Saure-2-auromercaptobenzol-l-sulfonsaure. (Holi. P. 19 192 vom 17/11. 1926, ausg. 15/12. 1928. D. Prior. 12/12. 1925. — C. 1927- II. 1081 [A. P. 1 633 626].) N o u v e l . J. D. Riedel A. G., Berlin, Herstellung aromatischer Aldeliyde. Das Verf. ist eine Abanderung des Verf. des Hauptpatents. An Stelle yon N02C6H5 werden ais Oxydationsmittel hóhere AlkyUwmologe des Nitrobenzols, z. B. Nitrotoluol, vervvendet. Es berulit auf der Bcobachtung, daB Phenole, die die Propenylgruppc in m-Stel- lung enthalten, sich nur bei hóheren Tempp., im Gegensatz zu den Phenolen mit der Propenylgruppe in p-Stellung, zu den entsprechenden Aldehyden oxydieren lassen. Daher ist es móglieh, das Verf. des E. P. 285 156 (C. 1929. I. 3036) weiter zu vereinfachen. — Z. B. wird das Gemenge, bestehend aus Isoeugenol u. Isochavibetol unmittelbar durch Oxydation der Alkalisalze dieser Verbb. mit Hilfe von Nitrobenzol oder dessen Homologen in eine Mischung yon VaniUin u. Isocbavibetol iibergefuhrt, aus dor das Vanillin mit Bisulfit isoliert werden kann. Oder aber man kann, naohdem das Isochavibetol vorher durch Ausfrieren u. Filtration entfernt worden ist, durch Oxydation des Isoeugenols mittels organ. Nitroverbb. zum Vanillin gelangen. Geht man unmittelbar von dem Rk.-Prod., wie es durch dio Zers. von Safrol bzw. Isosafrol erhalten wird, an dereń Stello auch Gamplierol treten kann, aus, ox\ydiert'mit Nitro- verbb., mothyliert u. behandelt mit Sauren, so erhalt man ein Gemisch, aus dem mit Hilfe von Bisulfit Isovanillin vom Isoeugenol leicht zu trennen ist. Das iibrig ge- bliebene Isoeugenol oder das nach dem Verf. des E. P. 285 156 erhaltene Gemisch von Isoeugenol u. Isochayibetol wird mit Nitroyerbb. zu Vanillin oxydiert. U. a. wird aus 4-Oxy-3-at!u>xy-l-propenylbenzol der 3-Athyldther des Protocatechualdehyds in guter Ausbeute erhalten. (E. P. 290 649 vom 26/1. 1928, Auszug veróff. 11/7. 1928. D. Prior. 20/5. 1927. Zus. zu E. P. 285 451; C. 1929. I. 3036. E. P. 662 096 yom 31/12. 1927, ausg. 2/8. 1929. D. Priorr. 17/2. u. 20/5. 1927. Schwz. P.132 305 vom 19/12. 1927, ausg. 17/6. 1929. D. Priorr. 17/2. u. 20/5. 1927, u. Schwz. P. 133 379 [Zus.-Pat.] vom 19/12. 1927, ausg. 1/8. 1929.D. Priorr. 17/2. u. 20/5. 1927. Zus. zu Schw. P. 132305.) U l l r ic h . J. D. Riedel — E de Haen Akt.-Ges., Berlin-Britz, Darstellung von Vanillin. (D.R.P. 505 404 KI. 12o vom 11/11. 1925, ausg. 21/8. 1930. — C. 1929. I. 3036 [F. P. 624227; E. P. 285156].) S chottlander . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., iibert. yon: Walter Reppe, Ludwigshafen a. R b ., r rstelluna von primaren, alipkatischen und cydischen Aminen. (A. P. 1762742 yom 11/2. 1927, ausg. 10/6. 1930. D. Prior. 9/2. 1926. — C. 1928. I. 2539 [E. P. 265 960].) S chottlander . 2306 H x. F a r b e k ; F a r b e r e i; D r u c k e r e i. 1930. II.

I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Fraiikfurt a. M. (Erfinder: Richard Michel, Krefeld), Herstellung von Kondensationsprodukten aus Ńaphthalin und Ńaphthalin- derivaten mit Athylen. Zu dem Ref. nach F. P. 628440; C. 19 2 8 . I. 2309 ist nach- zutragen, daB sich der Athylrest auch in Kemsubątitutionsprodd. des Naphthalins einfiihren laBt. Z. B. wird a-Chlomaphthalin u. wasserfreies A1C13 bei 100° mit C2Ht unter 20—30 at tTberdruck im Ruhrwerkautoklaven behandelt, bis keine Aufnahmo von C2H, mehr erfolgt. Bei der Vakuumdest. des mit W. gewaschenen oligen Reaktions- prod. erhalt man eine Fraktion Kp.16 165—185°, eine. solche vom Kp.16 185—250° u. einen nicht fliichtigen Ruckstand. -— In ahnlicher Weise erhalt man aus fS-H&thyl- naphthalin u. C2HX ein kemathyliertes Beaklionsprod., das bei der Vakuumdest. folgende Fraktionen liefert: einen Vorlauf Kp.21 125—160°, eine Hauptfraktion K p.2l 160—190°, eine dickfl. ólige Fraktion Kp. 190—220° u. einen harzigen Ruckstand. Bei dem Verf. entstehen auBer Monoathylnaphtlialinen hóher sd. Prodd., anscheinend Polyathyl- naphthaline, u. bei yerstarkter Einw. hocłmscose, stark fluorescierende ólige Konden- sationsprodd. (D. R. P. 5 05 40 3 KI. 12o vom 5/2. 1926, ausg. 18/8. 1930.) S c h o t t ł . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Bruno Heyn, Offenbach a. M.), Darstellung von 6-Amino-2-oxyiiaphthalin-3-carbonsaure und dereń am Stickstoff substituierten Derivaien. (D. R. P. 5 0 4 2 41 KI. 12q vom 28/2. 1928, ausg. 1/8. 1930. — C. 1 9 3 0 . I. 1538 [F. P. 670 462].) S chottlander . X. Farben; Farberei; Druekerei. W. Weltzien und Karin Schulze, Wechselwirkung von Faser und Farbstoff bei der substanliven Farbung. I. Die Unters. befaBt sich mit dem Wesen der substantiven Farbung, hauptsachlich auf Kunstseide. Wesentlich war dabei die. Auf klarung des Unegalfarbens. Ausschlaggebend fiir die Farbung ist die Menge des aufgenommenen Farbstoffs. Vff. geben eine Methode zu quantitativer Farbung u. Priifung mittels Photometers nach PuLFRICH an. Dann werden die Bedingungen des Farbens, wie Temp. u. Salzzusatz, untersucht. Die Temp. beeinfluBt nach G o t z e verschiedene Farbstoffe sehr unterschiedlich. Bei abgestuftem Salzzusatz ergab sich das sehr wichtige Rcsultat, daB egal farbende Farbstoffe schon mit wenig Salz ziehen, unegale aber, wie Brillantbenzoblau 6B, erst bei hóherem Salzzusatz. (Seide 35. 360—65. Sept. 1930.) F r ie d e m a n n . — , Einiges iiber Wollfarberei, sowie die dazu erforderlichen Vorbehandlungen. Be- sprechung der ublichen Vorbereitungsarbeiten an Wolle, wie Carbonisieren, Walken u. Bleichen, w'ofur A r o s t i t BL (S a k d o z ) empfohlen wird. Dann -wird die Echt- farberei geschildert u. eine groBe Anzahl geeigneter Farbstoffe aufgezahlt. (Ztschr. ges. Textilind. 33. 621—22. 10/9. 1930.) F r ie d e m a n n . — , Kunstseidefarberei mit britischen Farbstoffen. Es wird die Anwendung von Icyl- u. CAtorazoffarbstoffen der Imperial Chemical Industries Ltd. zum Farben von Kunstseide allein, wie in Mischung mit un- u. mercerisierter Baumwolle, beschrieben. (Silk Journ. Rayon World 7. Nr. 74. 52. 58. 20/7. 1930.) H. S c h m i d t . Herbert Brandenburger, Acetatkunstseidendruck mitlels Setacyldruckfa-rbstoffen. Die Firma I. R. Ge ig y A.-G. bringt Druckfarben fur Acetatseide, die alle gute Eoht- heitseigg. zeigen u. sich auch gut fiir Mischgewebe mit Wolle oder Seide eignen. Man druckt die S-Marken mit Solutionssalz, Irgasol u. Tragant-Starkeverdickung, die B-Marken mit Essigsaure, Irgasol u. derselben Verdickung. Die zwei Reihen sind nicht untereinander mischbar. Es existieren: Selacyldruckgelb S3G, conc., SG conc., SB conc., Setacyldmckbraun S A E , Setacyldruckorange SE , Sełacyldruckscharlach SG, Setacyldruckrot S L u. SB , Setacyldrucki-iolett S R D supra, Setacyldruckgrau B S u. SG, Setacylbrillantblau S (das mit Setacylsalz A angesetzt werden muB), Setacyldruckblau BB, Setacyldruckmarine B u. Setacyldruckschwarz B L. (Monatsschr. Testil-Ind. 45. 368 bis 369. Sept. 1930.) F r ie d e m a n n . — , Garndruck. Bedruckte u. geflammte Game sind vielfacher Anwendung fahig- Man druckt sie mit echten Farben auf sorgfaltig vorbereitetem Garn. Fiir Wolle emp- fiehlt sich Praparieren mit Alaun oder essigsaurer Tonerde. An Verdickungsmitteln kommen in Betracht: Weizenstarke, British Gum, Traganth u. neuerdings Hococum. An Sauren: Essigsaure, Oxalsauxe, Weinsaure. Es folgen Rezepte fur Wolle, Baum- wolle u. Kunstseide. (Dtsch. Farber-Ztg. 6 6 . 765—66. 7/9. 1930.) F r i e d e m a n n . B. D. Varma, Die Erzeugung unlóslicher Azofarbstoffe auf der Faser. (Forts. v. C. 1 9 3 0 . II. 1285.) Die Klasse der Naphthole wird hinsichtlich ihrer Anwendung auf der 1930. II. H x. Farbek; Farberej; Druckeiiki. 2307 pflanzlichen u. tier. Fascr u. im Zeugdruck, boito hinsichtlich ihror Echthoitseigg. aus- fuŁrlich. besprochen. (Dycr Galico Printer 64. 1. 23—26.11/7.1930.) F r i e d e m a n n . — , Allgemeine Methoden zum Farben mit Amanilfarben. Amanilfarben werden bei 70—100° mit 1/2% Na2C03 u. 0—5% NaCl, sowie 1/2% Amanol C gefarbt, dunkle Farben mit 5—30°/o NaCl. Dio Licłitechtheit kann durch Nachbohandeln mit CuS04, dio Waschechtheit durch Chromsalze, beides durch Kupfer-- plus Chromsalze erhohfc werden. Die Farbungon lassen sieh diazotieren u. mit Amanilentwickler A, B u. Z kuppeln. (Testile Colorist 52. 478—79. Juli 1930.) F r ie d e m a n n . Raffaele Sansone, Drucken mit Metalljmhem. Druckmuster mit Metallglanz kann man z. B. mit Al-Pulver u. warmem Leim oder Gelatine erhalten. Muster von maBigor Waschechtheit erhalfc man mit Bronzepulvern u. BluteiwoiB. Am wertvollsten sind die Drucke mit Acetylcellulose (Serikose L) u. Metallpulvem, denen man auch Farbstoffe beimongen kann. (Textile World 78. 190—91. 12/7. 1930.) . F r i e d . Gunter Rordorf, Mineralfarbe, F im is und Lack ais Hilfsmittel der Geioebe- ausriistung. I. Chrompigmente, Eisenpigmente, Ultramarin, Bariumsulfat, Lithopone, Leinólfimis, Ollacke, Celluloseesterlaoke, Yinylacetate. II. Bariumsulfat fur Kunst- seidemattierung. Beschwerungsmittel u. Farben fur Gewebe. Appretur- u. Schlichtungs- mittel. Kunstlederindustrie. Pigmente u. Lacke. (Farbę u. Lack 1930. 325. 337. 16/7.) KóNlG. Rudolf Krug, Weific Farben und weifle Farbzusatze. t)ber die Konsistenz der Buchdruckfarben. WeiBe Farben u. andere weifle Stoffe. Die Lichtechtheit mit WeiB gemischter Farben. (Graph. Betrieb 5. 244—46. Aug. 1930. Halle-Ammendorf.) K o n ig . Paul Kamp, Zinkwei/3. Ergiinzung zum Artikel von K. WINTER (C. 1930. II. 817) iiber ZinkweiB u. Zinkoxyd. Die Behauptung, Bleiseifen seien wetterbestandiger ais Zinkseifen, entbehrt jeder prakt. Unterlage. Durch die leichte Oxydierbarkeit der Bleiseifen sind diese den Zinkseifen in anstrichtechn. Beziehung unterlegen. Die Schadlichkeit der Bleiseifenbldg. laBt sieh durch Zusatz von ZinkweiB beheben. Zink­ weiB ist dem BleiweiB auch wegen seiner Undurchlassigkeit fiir kurzwelliges Licht iiber- legen. (Farbo u. Lack 1930. 291. 18/6.) K ónig. K. W Urth, Zinkwei/3 und Zinkozyd. Bemerkungen zu dem Artikel von P aul K a m p (vgl. vorst. Ref.) iiber Blei- u. Zinkseifen. Hinweis auf die giinstigen Ergebnisse der Wetterbestandigkeit von sehwaoh bleihaltigen ZinkweiBanstrichen. (Farbę u. Lack 1930. 331. 9/7. Mitt. d. mai- u. anstrichtechn. Versuchsanstalt.) Konig. L. W. Ryan, Titanpigmente. (Drugs, Oils Paints 46. 53—55. 84—86. August 1930. — C. 1930. II. 1448.) K o n ig . Sedlaczek, Franzosische Vorschlage zur Herstellung von Antimonpigmcnten. 1. Antimonoxyeulfide. 2. Herst. von Antimonsulfiden. Dio Bospreohung der Verff. erfolgt an Hand der franzos. Patentliteratur. (Farben-Ztg. 35. 2126—27. 19/7. 1930.) K o n ig . Iwan Semenów, tJbcr den technischen Wert russischer Ockersorten. Russ. Ockcr dienten wegen ihror meist sandigen Beschaffenheit hauptsachlich ais Zusatzmaterial fiir deutsche u. franzos. Ocker. Tiefgelbe sudruss. Ocker zeigten moist nicht die hohe Deckfahigkeit der deutschen braunen Oxydocker. (Farbę u. Lack 1930. 327. 9/7. Mailand.) K o n ig . Paul Krais, Neue Farbstoffe und Musterkarten. 93 Farbstoffe der Firma S a n d o z , G e ig y u . C ib a werden mit Hilfe des PuLFRICHschen Stufenphotomoters u. des 24-teiligcn OSTWALD-Kreises nach Farbton, Helligkeit, WeiB- u. Schwarzgeh. be- stimmt. (Monatsschr. Textil-Ind. 45. 370—72. Sept. 1930. Deutsches Forschungs- institut fur Textilindustrie in Dresden.) F r ie d e m a n n . H. H olz, Eriosolidfarben. Unter dem Namen Eriosolidfarben bringt I. R. G e i g y , 5 a s e 1, Egalisierungsfarbstoffe ais einfacher zu farbenden Ersatz fiir die noch echteren Beizenfarben. Licht- u. SchweiBechtheit der Farbstoffe sind sehr gut, W.-Echt- heit gut, Wasohechtheit miiBig. Es sind: Eriosolidgelb R conc., -blau B extra, -rot 3B L, •rot 4B L (noch echter, aber schlechter egalisierend!) u. -braun R. Die beiden letzten łarbstoffe farbt man mit Essigsaure. (Monatsschr. Textil-Ind. 45. 370. Sept, 1930.) F r ie d e m a n n . G. Raem an, Role Farbstoffe fiir Wolle. (Vgl. C. 1930. II. 2190.) Solochromrot ER wird mit Gktubersalz u. Essigsaure gofarbt u. nachchromiert. Es hat gute Echt- heitseigg. u. laBt Bau-v. -Mle u. Kunstseide weiB. Noch otwas echter ist die Markę 6 B S. MaBige Echtheit hat Chromrot S, das nach dem Metachromverf. gefarbt wird. Von guter Echtheit sind die Diamąntrolmarken G, 3 B, 5 B, alle fiir Vor- oder Nach- 2308 H x. F a r b e k ; F a r r e r e i; D r u c k e r e i. 1930. IT. chromicrung. Au fiordom werden noch erwahnt: Diamantchromgranał G u. S, Solo- chromrot B, ChromecJUrot G, 2 G, Salicinbordeaux R, Saurealizarinrot 3 B, Anthracen- chronirot B, Monochromrol 5 G u . Palatinchromrosa. (Dyer Calico Printor 64. 19—20. 11/7. 1930.) F r i e d e m a n n . — , National Solantin-Violełt FFB. Blauvioletter Farbstoff fur Baumwolle u. Kunstseide. Auf Naturseide etwas roter. Echtheitscigg.: gut. (Dyestuffs 31. 95—9G. Juni 1930.) F r ie d e m a n n . —, Uber Soligenlrockenstoffe. Aus einem Gutachten des Instituts fiir Lackforschung wird iiber Unverseifbares, Lóslichkeit in Leinol, Helligkeit der Firnisse, Absetzen, Trockendauer, Eindicken, Vergilben von WeiBfarben, Hartę u. Abreibbarkeit, Reifi- festigkeit u. Dehnung, Auftreten von Naphthensauregeruch bei Soligenen berichtct. (Farben-Ztg. 35. 2179. 26/7. 1930.) KÓNIG. J. O. Olson, Kann Leinol verbessert werden ? Entgegengesetzt der Ansicht, daB Zinkzusatz das Blei harte, steht Vf. auf dem Standpunkt, daB Zink nur das Binde- mittel lmrtct, aber nicht das Pigment. (Drugs, Oils Paints 46. 86. Aug. 1930.) K 5 n ig . Gerhard Doormann, tlber Caseinanstrichtechnik. I. Die alte Caseintechnik. Pulverf6rmiges u. fl. Casein. Lóslichkeitsgrade. II. Verwendung u. Eigg. Natur- u. luinstliche Sauerung. Rohstoffe. EinfluB der Jahreszeit. Labcaseino. Trockeno Kalkcaseinfarben. Alkalitatsfragen. III. Reinheit u. Kornfeinheit des Kalkhydrats. Kreide- u. weitere Zusatze. Vermischen. IV. Vorsohriften. Physikal. u. chem. Be- schaffenheit der Farben. V. Aufąuellung u. AufschlieBung des Caseins. Beschaffenheit, Zus. u. Vorbereitung der Untergriinde. Behandlung der pulverfórmigen Caseinkalk- farben. (Farbę u. Lack 1930. 254. 266—67. 279—80. 293—94. 304—05. 25/6.) K o n ig . H. Deckert, Riiekblicke. Probleme und Ausblieke in Technik und Wissenschaft der Anstrichmittelindustrie. (Farben-Ztg. 35. 2326—28. 2374—76. 2423—24. 30/8. 1930.) SCHEIFELE. John W. Iliff, Aupenanstrich in den Olfeldern. Ungewóhnliche Schwierigkeiten dor Anstrichpraxis in der Petroleumindustrie. Ursachen der Fehler. Verschiedenheit von Holz. Abblattern der Farbschicht. Wetterwrkg. (Oil Gas Journ. 28. Nr. 47. 120. 10/4. 1930.) K o n ig . Guiseppe Antonio Bravo, Uber die Echtheit von Farbstoffen im ullravioletten Lichl. Die Lichtechtheit von Farbstoffen kann beurteilt werden nach der Widerstands- fahigkeit der Farbstoffe gegen Bestrahlung mit ultraviolettem Licht. Diese Probo verlauft viel schneller ais eine gewóhnliche Belichtungsprobe, u. ist exakter, weil sie scharf reproduzierbar ist. Die Bestrahlungsproben wurden an yerschiedenen Azo-, Nitroso- u. Nitrofarbstoffen mit der Hg-Lampe ohnc W oO D sches NiO-Filter vor- gcnommcn. Vf. teilt die untersuchten Stoffe nach ihrer Widerstandsfahigkeit in vicr Kategorien. (Boli. -R. Staz. Industria Pełli 8. 50—59. 1930. Torno, Inst. f. Leder- industrie.) WEISS. Hans Wagner, Wie weist man Spat neben Quarz und unloslichen Silicaten nacht Das haufige Versagen der Ba-Flammenprobe nie der mkr. Brillantgriinadsorptions- probe hat zum Ausbau eines Verf. der opt. Mikroanalyse gefiihrt. Dieses beruht auf dcm Einbctten der Substanz in ein Medium gleichen Lichtbrechungsvermógens, wobei das botreffende Objekt in bestimmten Farbungen erscheint. Angabe der Grenzen der Methode. (Farben-Ztg. 35. 2174—75. 26/7. 1930. Stuttgart.) K o n ig .

I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., iibert. von: Fritz Giinther, Ludwigsliafen a. Rh., Netz-, Reinigungs- und Emulgierungsmittel, erhalten durch Kon- densation eines aromat. KW-stoffes mit wenigstens zwei verschiedenen Deriw. eines nicht aromat. KW-stoffes, z. B. Alkoholen, u. durch nachfolgende Sulfonierung. — .256 Teile Naphthalin werden mit 400 Teilen H„S04 (66° Be) bei 160° sulfoniert. Naoh .dem Abkuhlen auf 100° werden ein Gemisch von 148 Teilen n-Butylalkohol u. 126 Teilen Isopropylalkohol u. gleichzeitig 412 Teile H,K04 (66° Bć) innerhalb 2—3 Stdn. zu- .gesetzt u. die M. wird mehrere Stunden lang durchgeriihrt. Beim Abkuhlen trennt sich dio M. in zwei Schichten. Dio obere Schicht wird mit Natronlauge neutralisiert u. eingedampft. Das erhaltene Pulver hat sehr gut netzende Eigg. (A. P. 1 7 5 5 1 7 9 vom 28/12. 1926, ausg. 22/4. 1930. D. Prior. 28/12. 1925.) M . F. M u l l e r . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Seifenersatz, Netz- und Emnlgiermittd. (D. R. P. 5 0 1 3 0 3 KI. 8 i vom 23/5. 1925, ausg. 30/6. 1930. — C. 1927- -I. 1220. [E .P . 2a2 392].) ' F r a n z . 1930. II. Hx. Farben; Farberei; Druckerei. 2309

Henry Dreyfus, England, Beschweren und Farbe-n von Celluloseester enthalUnden Geweben. (F. P. 676 127 vom 3/6.1929, ausg. 19/2.1930. E. Prior. 26/6. 1928. — C. 1930. I. 2801 [E. P. 319420].) F r a n z . Durand & Huguenin Akt.-Ges., ubert. von: Georges de Niederhausern, Basel, Schweiz, Farben und Druckcn mit Kiipenfarbstoffen. (A. P. 1747107 vom 17/11. 1927, ausg. 11/2. 1930. D. Prior. 29/11. 1926. — C. 1928. I. 1722 [E. P. 281336].) F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Farben und Bedrucken von CeUuloscacelat. Man farbt oder bedruckt Celluloseacetat mit Azofarbstoffen, die man durch Vereinigen der Diazoverbb. der Benzolreihe, oder ihren Homologen oder Deriw., die keine Sulfo- oder Carboxylgruppe enthalten, mit Chinolonen erhalt. Man erhalt echte grunstichiggelbe Fiirbungen. Man verwendet die Farbstoffe aus diazotiertem o-Chloranilin u. 6-Chlor-N-athyl-4-oxy-2-chinolon, m-Nitranilin oder p-Aminodimethyl- anilin u. N-Metliyl-4-oxy-2-chinolon, p-Chloranilin u. 6-Chlor-N-athyl-4-oxy-2-chinolon, erhaltlich aus 5-Chlor-2-athylamino-l-benzoesaure durch Erhitzen mit Essigsaure- anhydrid. (E. P. 327 394 vom 1/10. 1928, ausg. 1/5. 1930.) F r a n z . Joseph Annicq, Belgien, Apparatur zum, Beuchen und Farben von Baumwolle im Balhn, wobei die Fl. durch das Materiał durchstromt. An Hand mehrerer Zeiclinungen ist die Apparatur u. der Gang des Verf. beschrieben. (E. P. 287011 vom 27/10. 1927, ausg. 5/4. 1928.) M. F. Mu l l e r . Maschinenfabriken Tillm. Gerber Sohne & Gebr. Wansleben, Krefeld, Ver- fahren und Vorrichtung zur Nachbehandlung von m it Entwicklungsfarben gefarbtem Strahngarn durch Spiilen u. Seifen in einem ununterbrochenen Arbeitsgange, bei der zur Aufnahme des Garnes Umzugswalzen vorgesehen sind, dad. gek., daB die das Strahn- gam aufnehmenden Umzugswalzen mit Riffclungen Yersehen sind u. unter Streckung des Garnes gegen fest gelagerte Gummiąuetschwalzen gepreCt werden, um ein Kneten u. Reiben des auf den Umzugswalzen liegenden Strahngames zu erzielen. — Durch die Langsrillen der Umzugswalzen wird beim Quetschen des Strahngarnes gegen dio aus Gummi bestehenden Gegenwalzen eine besonders wirksame Knctwrkg. erzeugt, infolgedessen wird ein griindliches Ablósen des lose fixierten Azofarbstoffes u. dadurch ein wesentlich erleiehtertes Abschwemmen mit Seife u. W. wahrend der Behandlung auf der MaschiDe bewirkt; dies ist zur Erzielung reibechter Farbungen wichtig. (D. R. P. 501278 KI. 8a vom 24/12. 1926, ausg. 30/6. 1930.) F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Erzeugung von Drucken auf Unterlagen aller Art mit Cellulosedcritatlaeken. Das Aufbringen des Musters wird mit einer tiefgrayierten oder tief geatzten Druckplatto oder Walze vorgenommen, z. B. indem die Walze in ein Bad des Celluloseester- oder -atherlackes eingetaucht u. der UberschuB abgestreift wird. (F. P. 36 628 vom 27/9. 1928, ausg. 7/7. 1930. D. Prior. 31/7. 1928. Zus. zu F. P. 660679; C. 1929. II. 2941.) G r o t ę . Major & Co. Ltd., Herbert Howard Hinchcliffe und William Jaffa Darby, Hull, Uerstellung von Monoazofarbstoffen. Man kondensiert Azofarbstoffe, die man durch Kuppeln von diazotierten Toluidinsulfonsauren u. Chlortoluidinsulfonsauren mit 2,3-Oxynaphthoesaure erhalten kann, mit einem oder zwei Aquivalenten eines aromat. Sulfonylchlorids. Die Farbstoffe eignen sich zur Herst. von Farblacken. Der Mono- azofarbstoff aus diazotierter 1,4-Toluidin-3-sulfonsiiure u. 2,3-Oxynaphthoesdure liefert m it p-Toluolsulfochlorid in Ggw. von NaOH ein Prod., das 2 aromat. Sulfonylgruppen enthalt. In ahnlicher Weise behandelt man den Monoazofarbstoff aus diazotierter 2-Chlor-5-toluidin-4-sulfonsaure u. 2,3-Oxynaphthoesaure mit 1 Mol. p-Toluolsulfo- chlorid. (E. P. 328 292 vom 19/1. 1929, ausg. 22/5. 1930.) F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Winfrid Hentrich, Rudolf Knoche, Leverkusen und Fritz Ballauf, Wuppertal-Elberfeld), Darstellung von Monoazofarbstoffen. (D. R. P. 501107 KI. 22 a vom 2/2. 1928, ausg. 5/7. 1930. — C. 1929. II. 494 [E. P. 305 174].) F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Hermann Wagner, Bad Soden, Taunus, Otto Sohst t und Josef Rachor, Frankfurt a. M.-Hóchst), Dar- stellung ton Azofarbstoffen. (D. R. P. 500 931 KI. 22 a vom 20/9. 1927, ausg. 26/6. 1930. Zus. 7u D. R. P. 407563; C. 1925. I. 1372. — C. 1929.1. 580 [E. P. 297 362].) F r a . Gesellscha?? S ir Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Herstellung von beizenziehenden Azofa,’ -/fen. (D R. P. 486 439 KI. 22a vom 12/4. 1925, ausg. 23/11. 1929. Zus. zu D. R. r? 411384; C. 1925. I. 2661. — C. 1925. II. 1898 [E. P. 232620].) F r a n z . 2310 H v F a r b e n ; F a r b e r e i; D r u c k e k e i. 1930. n.

I. G. Farbenindustrie Akt. Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Karl Heusner und Max Simon, Lovorkusen), Darstellung von Aminoazowrbindungen oder ihren Diazo- verbindungen. (D. R. P. 496 744 KI. 22a vom 7/4. 1925, ausg. 30/4. 1930. Zus. zu D. R. P. 409564; C. 1926. I. 1046. — C. 1929. I. 579 [A. P. 1690783].) F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von o-Oxyazo- farbstoffen und ihren Metallverbindungen. Man yereinigt o-Oxydiazoverbb. mit 4-Oxy- chinolonen, so daB das Prod. wenigstens eine Sulfogruppe entlialt. Die Farbungen auf der tier. Faser werden mit Metallboizen nachbehandelt. Die Farbstoffe konnen auch in 11. komplexe Metallverbb. iibergefuhrt werden. Die Diazoverb. der 4-Chlor- 2-aminophenol-6-sulfonsaure liefert mit N-Phenyl-4-oxy-2-chinolon einen ehrom- gebeizte Wolle bordeauxrot farbenden Farbstoff. Durch Erhitzen des Farbstoffes mit Cr-Verb. u. Ameisensaure erhalt man eine Wolle blaurot farbende Cr-Verb. Die Diazo- verb. der 4-Nitro-2-aminophenol-6-sulfonsaure gibt mit N-Athyl-4-oxy-2-chinolon, F. 265°, erhaltlich aus N-Athylantliranilsaure durch Kochen mit Essigsaureanhydrid, einen Wolle blaurot farbenden Farbstoff, durch Nachchromieren gehen die Farbungen in gelbrot iiber. Diazotierte Pikraminsaure gibt mit Bz-Sulfo-N-methyl-4-oxy-2-chinolon, aus N-Mcthyl-4-oxy-2-chinolon u. 23%ig. Oleum, einen Wolle braun farbenden Farb­ stoff, die Farbungen gehen dureh Nachchromieren in rotbraun uber. Der Farbstoff aus diazotierter l-Amino-2-oxynaphthalin-4-sulfonsaure u. N-Methyl-4-oxy-2-chinolon farbt Wolle rotbraun, durch Nachchromieren werden die Farbungen violett. Der Farbstoff aus diazotierter 4-Chlor-2-aminophenol-6-sulfonsaure u. N-(2'-Melhoxyphenyl) 4-oxy-2-chinolon, erhaltlich durch Erhitzen von N-(2'-Methoxyphenyl)-anthranilsaure mit Essigsaureanhydrid, farbt chromgebeizto Wolle bordeauxrot. Die hieraus her- gestellte Cr-Verb. farbt Wolle blaustichigrot. (E. P. 327380 vom 1/10. 1928, ausg. 1/5. 1930.) F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Kupenfarbstoffe. der Anthra- chinonreihe. Man laCt H2S04 bei niedriger Temp. auf l,l'-Dianthra-chmonylamin- deriw. einwii'ken, die neben einem Thioxanthonring in 3,4 (Ś)-Stellung einon Acridon- ring in 3',4'-Stellung oder eine Acylaminogruppe in dem den Thioxanthonring nicht tragenden Anthrachinonring enthalten. Die erhaltenen Kondonsationsprodd. konnen erforderlichenfalls oxydiert werden. Die so erhaltenen Carbazolderiw. sind teils Kupcn- farbstoffe, teils konnen sie zur Herst. von Farbstoffen dienen. Das Dianthrachinonyl- aminderiv. aus 4-Aminoanthrachinonthioxantbon, hergestellt nach E. P. 4065/1911, u. l-Benzoylamino-5-chloranthrachinon, erhaltlich durch Kondensation der beiden Kompo- nenten in hoch sd. Ldsungsmm. unter Zusatz von saurebindenden Stoffen u. Kata- lysatoren, wird boi 20° in 960/oig. H2S04 eingetragen, nach Beendigung der Umsotzung gieCt man in W. u. oxydiert mit NaN02. Der erhaltene Farbstoff farbt Baumwollo aus der Kiipe achwarzbraun. Man lost das Kondensatiomprod. p u s 4-Aminoanthra- chinonthioxanthon u. l-Benzoylamino-4-chlor-5-meihoxyan{hrachinon in H»S04, gieBt nach Beendigung der Rk. in W. u. oxydiert mit NaN02; der Farbstoff farbt Baumwolle violettbraun. Das Kondensationsprod. aus 4-Aniinoanthrachinonthioxanthon u. 4,3',5'- Triehloranthrachinonacridon, darstellbar nach Beispiel 4 des D. R. P. 258561, liefert bei der Behandlung mit H2S04 u. darauffolgenden Oxydation mit NaN02 einen Baum- wollo aus der Kiipe graugriin farbenden Kupenfarbstoff. (E. P. 328 248 vom 12/1. 1929, ausg. 22/5. 1930.) F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Richard Herz, Frankfurt a. M. und Werner Zerweck, Frankfurt a. M.-Fechenheim), V e r fa h r e n zum Reinigen von Kupenfarbstoff en der Anthanthronreihe. (D. R. P. 501493 KI. 22 b vom 24/7. 1928, ausg. 2/7. 1930. — C. 1930. I. 293 [E. P. 316 149].) F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von Azinfarb- stoffen. Man kondensiert 1,2-Diamine der Benzolreihe mit einer 1,2-Naphthochinon- sulfonsaure, die in 8-Stellung durch eine Acylaminogruppe substituiert ist; die Acidyl- gruppe kann durch Verseifen entfernt u. die Sulfogruppe durch Erhitzen mit H2S0| unter Druck abgespalten werden. Man kondensiert das K-Salz der 8-Acetylamino- l,2-naphłhochinon-5-sulfon$aure, erhaltlich aus der Nilrosoterb. der 8-Acetylamino- l-oxynaphthalin-5-sulfonsdure durch Red. zur 8-Acetylamino-2-amino-l-oxynaphthalin- 5-sulfonsaure u. Oxydation der letzteren, mit 1,2-Diaminobenzol; das so erhaltene Na-Salz der 8-Acetylamino-l,2-naphthophenazin-5-sulfonsdure, gelbe Nadeln, farbt Wolle .aus saurem Bade sehr gleichmaBig lichtecht grunstichiggelb. Durch Kochen des Na- - Salzes der genannten Acetylaminoverb. mit verd. H2S04 entsteht 8-Amino-l,2-naphlho- phenazin-5-sulfonsaure, blauo Nadeln, dio Wolle rotorango farbt. Das Na-Salz der 1930. n . H v F a e b e n ; F a r b e b e t ; D r u c k e r e i. 2311

8-Am.ino-l,2-naphlhoplienazin-5-su1fonsdure liefert mit Bcnzoylchlorid 8-Benzoylamino- 1.2-naphthophenazin-5-sulfonsaure, gelbo Nadeln, die Wollo rotstiehiggelb farbt. Die entsprechende Verb. aus 2-Chlorbenzoylchlorid farbt Wolle orange, die aus 3- u. 4-Nitro- benzoylchlorid grunstichiggelb. Durcb Kondensation von l,2-Diaminobenzol-4-sulfon- siiure mit dem K-Salz der 8-Acetylamino-l,2-naphthochinon-5-sulfonsaure erhalt man ein Gemisch von 8-Acetylamino-l,2-naphthophenazin-4',5-disulfonsaure u. der ent­ sprechenden -5',5-disulfonsaure, es farbt Wolle rein gelb. Durch Verseifen erhalt man 8-Amino-l,2-naphthophenazindisulfonsaure, die mit 4-Nitrobenzoylchlorid einen Wolle gelb farbenden Farbstojf liefert. 8-Acetylam,ino-l,2-naphthochinon-4-sulfonsdure, er- haltlich aus 8-Acetylamino-l-oxynaphthalin-4-sulfonsdure, gibt bei der Kondensation mit 1,2-Diaminobenzol 8-Acełylamino-l,2-naphtliophenazin-4-sulfonsdure, die auf Wolle ahnliche Farbungen liefert wie die entsprechende 5-Sulfonsaure. Durch Verseifen entsteht die 8-Aminonaph(hophenazin-4-sulf u. gibt Hydrosulfit u. Athylenchlorhydrin zu. Das er- haltene Kondensationsprod. ist 11. in Pyridin, Triclilorbenzol. In ahnlicher Weise laBt sieh Indanthrenrot RK, Indanthrengelb G usw. mit Athylenchlorhydrin kondensieren. (D.R.P. 503812 KI. 8m vom 10/12. 1925, ausg. 8/8. 1930.) F r a n z . A. A. Sinowiew, U. S. S. R., Hcrstellung fliissiger Sikkatire, dad. gek., daB man Kolophonium oder die Sauren des Leinóls bzw. anderer trocknender oder halbtrocknender Ole in Terpentinól, Bzn. o. dgl. lóst, u. darauf die Lsg. bei gewóhnlicher Temp. mit Bleiglatte oder einem anderen Pb-Salz Tcrmischt. (Russ. P. 7017 vom 19/11. 1925, ausg. 30/11. 1928.) R ic h t e r . XI. Harze; Lacke; Firnis. — , Herstellung ton tjhcrzugm grofier Dauerhąftigkeit. Herst. von Lacken aus Nitrocellulose u. anderen Celluloscestern u. ihre prakt. Anwendung. (Rev. gćn. Matićrea piast. 6. 348—52. Juni 1930.) K ó n ig . — , Laclcierung von altem und neuem Holz. Holzer mit offener Faser, wie Kastanie, Mahagoni, Eiohe, WalnuB bediirfen bei der Lackierung einer Vorbehandlung mit pasten- fórmigem Porenfuller, um eine glatte Oberflache zu erzielen. Bei Weichholzcrn nut geschlossener Faser, wie Linde, Zcder, Zj^resse, Douglastanne, Larche, Pappel, Rot- holz, Fichte, Kiefer, WeiBtanne, geniigt die Anwendung eines diinnfl. Fiillmaterials. Hartholzcr mit geschlossener Faser, wie Eiche, Birken, Buchen, Kirsche, Ulme, Ahorn, benotigen keinen Porenfiiller. Harzstellen u. Aststellen mussen nach der Porenfiillung m it Sehellacklsg. uberstrichen werden. (Brit-. ind. Finishing 1. 148. Juli 1930.) SCHEIFELE. William J. Miskella, Speziallacke fiir dekoratire tJbcrzuge. Vf. gibt Anweisungen fiir die Verarbeitung von „Krystallaek“, ,,Runzellack“ u. „Runzel-Ablauflack“. Diese Speziallacke dienen zum Uberziehen von Radioapp., opt. Instrumenten etc. Ihr Haupt- vorzug besteht darin, daB sie auch rohen GuBteilen u. unpolierten Flachen ein gutes Aussehen verleihen. (Brit. ind. Finishing 1. 146—47. Juli 1930.) SCHEIFELE. Emil J. Fischer, Zur Kenntnis der LdslichkeitsverMltnisse von Lackbesłandteilen. Naturliche u. kiinstliche Harzę. Fette Ole, Fette. Wachse u. wachsiihnliche Stoffe. Celluloseester u. -ather. Kautschuk, Guttapercha u. Balata. Asphalte, Peche, Teer. Das Verh. der in den einzelnen Gruppen aufgefiihrten Materialien zu den ver- Bchiedenen Losungsmm. wird angegeben. (Farbę u. Lack 1930. 350—51. 23/7. Berlin-Friedenau.) K o n ig . S. P. Wilson, Neuerungen beiNitrocelluloselacken. Vf. beschreibt einige Neuerungen auf dem Gebiete der Nitrocelluloselacko: Verwendung yon tert. u. sek. Butylalkohol, 1930. H. H XI. H a rze ; L a ck e ; F ir n is . 2313

Pigmentieren. der Laeke ohne Anreiben nach den Patenten von DE STUBNER, Weich- haltungsmittel aus Adipinsiiureestern (,,Sipaline“), neuere synthet. Harze aus Konden- dationsprodd. von Glycerin-Phthalsaureanhydrid-Fettsaure u. Vinylacetat sowie „Krystallacke", die unter Verwendung von Naphthalin, Hydrochinon etc. hergestellt sind. (Brit. ind. Finisliing 1. 153—54. Juli 1930.) S c h e i f e l e .

Hercules Powder Co., Wilmington, Delaware, iibert. von: Irvin W. Humphrey, Wharton, New Jersey, Behandeln von Kiefernol. Man laBt auf das Ol z. B. bei 190 his 225° Jodwasserstoffsaure (D. 1,5) einwirken u. fraktioniert es zweeks Abtrennung seiner Bestandteile. Man gewinnt auf diese Weise Fenehylalkolwl, Borneol, Methyl- chavicol, Aneto!, u. Ketom. (A. P. 1 772 546 vom 26/7. 1928, ausg. 12/8. 1930.) E ng. Hercules Powder Co., Wilmington, Delaware, tibert. yon: Irvin W. Humphrey, Wharton, New Jersey, Terpentinersatz aus Pineol. Man fiigt zu dem Ol Fullererde oder Ton u. unterwirft es einer W!-Dampfdest. bei einer Temp. von 125—225°. Aus dem Destillationsriickstand kann Borneol gewonnen werden. (A. P. 1 772 895 vom 20/7. 1926, ausg. 12/8. 1930.) E n g e r o f f . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Polymerisation von Butadien- kohlenwasserstoffen. Man verwendet Alkalimetalle im Gemisch mit indifferenten Sub- stanzen wic Kieselgur, Paraffin, Salzen, z. B. NaCl, insbesondere den Oxyden von Cr, Mg, Al, Zn oder trockner Si02. Man kann auch in Ggw. fremder Gase wie z. B. kleiner Mengen C02 bei der Isoprenpolymerisation, ferner von Verdiinnungsmitteln wie Butylen oder Rk.-yerzógernden Substanzen arbciten. — Man taucht eine eiserne verzinnto Kiihlschlange in ein Gemisch aus geschmolzenem Na u. Kieselgur, das mit einer Paraffinschicht bedeckt ist. Beim Herausziehen bildet das Paraffin eine Schutzschicht, die sich beim Einbringen in fl. Butadien lóst, worauf eine gleichmaBige Polymerisation einsetzt. (F. P. 682 277 vom 25/9. 1929, ausg. 26/5. 1930. D. Prior. 22/11. 1928.) P a n k ó w . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von tJberziigen, Filmen, Faden, Bandem, Lacken usw. aus den Polymerisationsprodukten der Butadien- kohlemuasserstoffe durch Behandlung derselben mit 0 2 oder solchen abgebenden Mitteln, evtl. bei erhóhter Temp. Biegsamkeit u. Festigkeit sowio W.-Bestandigkeit werden erhóht, die Feuergefiihrlichkeit herabgesetzt. Auch bereits vulkanisierte Filme usw. konnen durch Behandlung mit 0; noch weiter gehartet werden. Vorzugsweise ver- wendet man Polymerisationsprodd. des Butadiens selbst, die in Losungsmm. wie Bzl. 1. sind. Man kann Zusatzstoffe wie Fette, Fettsauren, Ole, Fullstoffe, Weichmacliungs- mittel, Farbstoffe verwenden. Zusatz von Stoffen, die die Oberflachenspannung herab- setzen, sowie yon Vulkanisationsbeschleunigern ist yorteilhaft. Zusatz yon etwas Naturkautschuk oder in 2 oder 2,3-Stellung substituierten Polymerisaten der Butadien- KW-stoffe wirkt weichmachend. — Man uberzieht eine zur Kunstseideherst. yerwendete Metallbobine mit einer Lsg. von 100 Teilen Bzl., 100 Teilen Terpentin, 40 Teilen eines mit Na in Ggw. von Losungsm. erhaltenen Butadienpolymerisats, 10 Teilen kolloidalem Fe-Oxyd, 2 Teilen Ti'ockenmittel, 1 Teil Aldol-a-naphthylaminkondensationsprod. mittels Spritzpistole u. hartet an der Luft bei ca. 150°. Man erlialt einen gegen chem., physikal. u. mechan. Einww. bestandigen Uberzug. (F. P. 683 990 vom 28/10. 1929, ausg. 19/6. 1930. D. Prior. 5/11. 1928.) P a n k ó w . G. S. Petrow, U. S. S. R., Herstellung von Phenolaldehydlcondensationsprodukten, dad. gek., daB die erste Kondensationsstufe in Ggw. von Toluolsulfonehloramid erfolgt, worauf zweeks yollstandiger Kondensation saure Katalysatoren in alkoh. Lsg., wie 7- B. Octahydroanthracensulfonsaure, chlorierte KW-stoffe oder Sauren, oder bas. Katalysatoren, wie Alkoholate, Glvcerate u. Phenolate, zugesetzt werden. (Russ. P. 6803 yom 8/11. 1926, ausg. 31/10.“ 1928.) R ic h t e r . G. S. Petrow, U. S. S. R ., Herstellung von Phenolaldehydkondensationsprodukten. Ais Katalysator ve’rw endet m an die Kondensationsprodd. von Sulfonsauren der Phenole u. Naphthole mit Aldehyden, wie sie z. B. durch Sulfonierung von Phenolen oder Naph- tholen in Mischung mit ungesatt. KW-stoffen oder Fettsauren erhalten werden. (Russ. P. 6805 yom 11/11. 1926, ausg. 31/10. 1928.) R ic h t e r . G. S. Petrow. U. S. S. R., Herstellung unloslicher und nichtschmdzender Phenól- aldehydkóndensatioii«j*rodukte unter Anwendung von Neutralsalzen bei der Bldg. der ersten KondensationsbE)..(Resole), dad. gek., daB ais Neutralsalz die Salze hoch- molekularer Sulfonsauren yerwendet werden, worauf die tjberfuhrung der Resole in die Endkondensationsprodd. in Ggw. der ublichen sauren Katalj-satoren erfolgt. Ais 2314 Hx„. Kautschuk:; Guttapebcha; Balata. 1930. II.

saure Katalysatoren werden in erster Linie suifonierte aromat, oder hydroaromat. KW-stoffe u. Phenole vcrwendet. (Russ. P. 6822 vom 20/12. 1926, ausg. 31/10. 1928.) R ic h t e r . Cr. S. Petrow, U. S. S. R ., Verfahren zum Farben von Oegenstanden aus Phenol- aldehydkondensationsprodukten. Nach der mechan. Bearbeitung werden die Gegen- stande mit einer Lsg. Yon Phenolen u. Sulfonsiiuren oder sulfonierten Olen, gegebenen- falls unter Zusatz eines Losungsm., behandelt, u. mit einem organ. bas. Farbstoff in Lsg. gefarbt, worauf der Farbstoff mit einer Tannin- oder Chromsalzlsg. fisiert werden kann. (Russ. P. 6802 vom 8/11. 1926, ausg. 31/10. 1928.) . R ic h t e r . XII. Kautschuk; Guttapercha; Balata. F. Jacobs, Der Kautschuk; seine Struktur und seine Eigenschaften. Zusammen- fassender Bericht. (La Naturę 1930. I. 110—16. 1/2. 1930.) K r o e p e l i n . F. Jacobs, Der Kautschuk; der Latex. Bericht iiber Eigg. Zus. Fallung des Latex u. Herst. von Konzentraten. (La Naturę 1930. I. 61—66. 15/1. 1930.) K r o e p . H. Staudinger, U ber Isopren und Kautschuk. 21. Mitt. tlber die MolekiUgrofie des Kautschuks und die Natur seiner kolloiden Lósungcn. (20. vgl. C. 1930. I. 3251.) Das Vorhandensein yon Kautschukmicellen in Lsgg. wird abgelehnt, da sich die relative Ziihigkeit bei steigender Temp. nicht yermindert. Auf Grund der Modellverss. an Poly- styrolen weiB man, daB die spezif. Zahigkcit bei festgehaltener Konz. mit dem Mol.* Gew. proportional ansteigt. Bei hemikolloiden Abbauprodd. von Kautschuk u. Gutta­ percha findet man die Viscositats-Mol.-Gew.-Konstantę zu 0,3-103. Auch aus der Konz.-Abhangigkeit der Viscositat kann man das Mol.-Gew. borechnen. Nach beidon Vcrff. findet man ungefahr 1000 Isoprene in einem Molckiil Kautschuk. — Da der Wirkungsbereich eines Molekuła ąuadratisch mit seiner Lange zunimmt, behindern sićh die Molekule der Eukolloide in Losung aehr stark. Wenn ihr gesamter Wirkungs­ bereich gróBer ist ais das zur Verfiigung stehende Vol., wird von Gel-Lsgg. gesproehen. Fur gereinigten Kautschuk liegfc der Obergang von echter zu Gel-Lsg. bei ca. 0,5%- Die Annahme von Micellbldg. oder Solvatation ist zur Erldarung der Eigg. dieser kolloiden Lsgg. nicht notig. (Kautschuk 6. 153—58. Juli 1930. Chem. Univ.-Labor. Freiburg, Br.) K r o e p e l i n . E. A. Grenquist, Die Zerteilung des Gasmfles in Kautschukmischungen und ihre physikalischen Eigenschaften. An einer Mischung aus 100 Teilen Kautschuk, 5 Teilen ZnO, 3 Teilen S, 0,4 Teilen Beschleuniger, 1 Ted Antioxydans, 4 Teilen Stearinsaure, 3 Teilen Fichtenteeról u. 40 Teilen GasruB wurden die Zerteilung des RuBes u. die mechan. Eigg. in Abhangigkeit von dem Grad der Mastikation verfolgt; auch die Pla­ stizitat wurde gemessen. Die Zerteilung des RuBes wurde u. Mk. mit Hilfe eines Ver- tikalilluminators vcrfolgt. An den vuikanisierton Mischungen wurde die Zugfestigkeit, Shoreharte u. der Abnutzungswiderstand gemessen. Die Plastizitat zeigt nach 33 Minuten Behandlung ein Jlinimum, das wohl durch die zunehmende Zerteilung des RuBes bedingt ist; dann nimmt sie dauemd zu. Abnutzungswiderstand u. Festig- keit gehen durch ein flaches Maximum, wahrend die Shoreharte dauemd sinkt. Die Menge des gebundenen S steigt mit der Dauer des Walzens, wahrend die hóchste Festig- keit nach 36 Minuten Mastizierens u. 60 Minuten Vulkanisation (142°) mit l,95°/o gebundenem S erreicht wird. Bei Alterungsverss. zeigen die wenig mastizirten Proben anfangs eine Zunahme der Festigkeit. Die bessere Zerteilung des RuBes bedingt eine Verbesserung der mechan. Eigg., solange die Plastizitat unterhalb einer gewissen Grenze bleibt. (Rev. gen. Caoutchouc 7. Nr. 63. 17—22. Ju li 1930.) K r o e p e l in . Yutaka Toyabe und Kenji Fukunaga, Untersuchungen iiber die Beeinflussung der Kautschukwlkanisation, III. Das Verhalten des Kautschuks gegen einige Lósungs- mittel. (II. vgl. C. 1930. II. 1783.) Die Lóslichkeit einer nicht vulkanisierten Mischung von Kautschuk mit 20 Vol.-°/„ ZnO in verschiedenen Losungsm.-Gemisehen wurde yerfolgt. Es ergab sich bei Zusatz von Aceton, A. u. Nitrobzl. zu Bzl. oder Gasolin eine Erhóhung der Lóslichkeit; auch Zusatze von NH3 oder KOH oder Beschleunigem wirkten in gleicher Richtung. In einer Bzn.-A.-Mischung lost sich das Gelskelett ebenso wie in anderen entsprechenden Gemisehen auf. Die masimale Peptisation des Kautschuks in Bzl.-A-. Gemisehen fallt mit dem Masimum der Mol.-Polarisation zusammen gemaB den Angaben yon Wo. OSTWALD (C. 1928. II. 226) bei ca. 33 Mol.- °/0 A. (Joum . Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 33. 7B—9B. Jan. 1930.) K r o e p . 1930. II. H XII. K a u t s c h u k ; G d t t a p e e c h a ; B a la ta . 2315

Rudolf Ditrnar und Carl Heinz Preufle, Der Austrieb bei der Vulkanisation, seine Abhdngigkeit ton inaktwen und akłiven Fiillsloffen und die da.mil verbu7idene Un- richtigkeit der bisherigen Berechnungen des spezifisclien Gewichles von Vulkanisaten. In einer Kugelform von genau 2 cm Durchmesser wurden Mischungen, die steigende Mengen von Kreide, Talkum u. GasruB enthielten, nach 10 Minuten Ansteigen 30 Mi- nuten lang bei 143° vulkanisiert. Dann wurde der Austrieb sorgfaltig abgeschnitten u. Kugel u. Austrieb gewogen. Dieser betrug in allen Fal len 5—7°/0. Die Vulkani- sation ist also stets mit Volumzunahme verbunden. Jeder Fiillstoff zeigt eine kenn- zeichnende Konz.-Abhangigkeit des Austriebs. Alle bisher angestellten Berechnungen der D. yon Vulkanisaten sind unrichtig. — Mit Tierkohle u. Silicagel ais Fiillstoffen trat keine Vulkanisation ein. (Chem.-Ztg. 54. 501—02. 28/6. 1930. Kautschuklabor. Graz.) K r o e p e l i n . Werner Esch, Die richtige Berechnung des spezifisclien Geuńćhtes von Kautschuk- vulkanisaten. Der von D it m a r u. P r e u s s e (vgl. vorst. Ref.) beobachtete Austrieb bei der Vulkanisation ist auf den yerschiedenen Ausdehnungskoeffizienten des Metalls der Form u. der Mischung zuriickzufiihren. Ferner sind die zur Verwendung kommenden Stoffe nie ganz trocken, so daB entstehcnde Gase ebenfalls einen Austrieb bewirken kónnen. Man muB die D.0 von Vulkanisaten an blasenfreien Stucken nach dem Ab- kiihlen auf Zimmertemp. ermittcln. Bei der Berechnung ist es iiblich, die D.D. nicht auf W .'yon 4°, sondern von Zimmertemp. zu bcziehen. Es w'erden die D.D. yon zwei Mischungen mitgeteilt, deren eine akt., dereń andere inakt. GasruB enthielt. In beiden Fallen wurden die berechneten D.D. auch gefunden. Bei der Vulkanisation tritt meist keine Voluma.nderung ein, nur in seltenen Fallen eino geringo Verdichtung. (Chem.- Techn.' Rdseh. 45. 641—42. 15/7. 1930.) K r o e p e l in . Rudolf Ditmar und Karl Heinz PreuBe, Der Unterschied zwischen Ultramarin und Thćnardsblau in Kautschubnischungen. Wahrend Thćnardsblau sich mit fast allen Beschleunigern u. auch mit SC12 vertriigt (C. 1929. II. 2385), ist dies bei Ultramarin nicht der Fali. In einer Tabelle wird das Verh. gegen yerschiedene Besehleuniger an- gegeben. Wo Ultramarin bestandig ist, farbt es schóner ais Thćnardsblau. Fast alle Yulkanisate riechen stark nach H2S. (Gummi-Ztg. 44. 1355—56. 28/3. 1930.) K r o e p . Rudolf Ditmar und C. H. Preusse, Das Selenrot und das new Blau in Mischungen mit und ohne Paraffinol, die an der Luft oder in der Presse wdkanisiert sind. Tabellar. Ubersicht iiber das Verh. der genannten Vulkanfarben unter yerschiedenen Bedingungen. Zusatz yon Paraffinol ist auf die Farbtiefe ohne EinfluB. Vulkanisation an der Luft u. in der Presse gibt abweichende Ergebnisse; yielfach werden porose Yulkanisate erhalten. (Caoutchouc et Guttapercha 27. 15002—03. 15/5. 1930. Kautschuklabor. Graz.) K r o e p e l in . J. G. Mackay, Die Messung des pn-Werle.s von Latex. Mit dem zur Messung des Ph von Latex ais besonders geeignet cmpfohlenen Foliencolorimeter nach W u l f f wurden kontrollierte Pufferlsgg. im Bereich ph = 2,6—12,6 gemessen. Es ergab sich, daB die Messung in manchen Bereichen zu ungenau war, weil sioh dort der Farbton der Indicatorfolien zu wenig mit dem pa andert. (India Rubber Journ. 79. 353. 8/3. 1930.) _____ K r o e p e l i n .

Anodę Rubber Co., Ltd., England, Reinigung von Kaulschukkoagulaten. Die frisohen Koagulate werden durch Tauchen in flieBendes h. W. oder Bespritzen mit demselben intensiy gewaschen. Die elektr. Isolierfahigkeit u. Widerstandsfahigkeit gegen Einivw. chem. Natur werden verbessert, das Absorptionsvermógen fiir W. wird herabgesetzt. Fur Koagulate yon Balata, Guttapercha u. Regenerat gilt dasselbe. (F. P. 684422 yom 5/11. 1929, ausg. 25/6. 1930. A. Prior. 5/11. 1928.) P a n k ó w . Anodę Rubber Co., Ltd., London, Elektrophoretische Uerstellung von liomogenen A autschukniederschlagen aus Kautschukmilch. (D. R. P. 498 010 KI. 39 b yom 5/9. 1925, ausg. 16/5. 1930. — C. 1927- I. 1075 [E. P. 257 885].) P a n k ó w . Anodę Rubber Co., Ltd., London, Erzeugung von Kautschukwaren unmittelbar aus Kautschukmilch durch Tauchen. (D. R. P. 503 646 KI. 39 b vom 6/5. 1927, ausg. 24/7. 1930. E. P rio r. 22/10. 1926. — C. 1928. I. 3121 [E. P . 285 938].) P a n k ó w . Winfiald Scott, Nitro, V. St. A., Vulkanisieren von Kautschuk. (D. R. P. 503647 KI. 39b vom 1/2. 1028, aus<>. 7/8. 1930. A. Prior. 26/9.jl927. — C. 1929.1. 811 [E. P. 297726].) ■ F r a n z . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M.- (Erfinder: Walter Kropp, Wuppertal-Elberfeld und Leo Rosenthal, Wuppertal-Yohwinkel), Herabsetzung der 2316 H jjy . Z u c k e r ; K ohlenhydrate ; S t a r z e . 1930. II.

Alterung von kiinstlichen und natiirlichen Kautschukarten, durch Verwendung von Indanphenolen, ihren Substitutionsprodd. u. Salzen. Sie verfarben die Kautschuk- mischungen im Sonnenlicht nicht, sind wenig giftig u. in W. fast unl. An Stelle des Indanphenols kann man z. B. seine Hexamethylentetraminverb., Indanylkresol oder Resorcylindan vervvenden. (D. R. P. 501 642 KI. 39 b vom 11/9. 1928, ausg. 3/7.1930.) P a n k ó w . Soeieta Italiana Pirelli, Mailand, Italien, Verfahren und Vorrichlung zum Regene- rieren von Altkautschuk durch Erwarmen mit einer Alkalilósung mittlerer Konzentration. (D. R. P. 503 648 KI. 39b vom 14/10.1926, ausg. 24/7.1930. Ital. Prior. 31/10. 1925. — C. 1927. I. 1237 [E. P. 260620].) F r a n z . Hans Suter, Schweiz, Kautschukgegenstande mit Kunstseideneinlage. A nstatt der Cordfaden vefwendet man fur Reifen u. a. Gegenstiinde Kunstseide in Form von Faden oder Fasern. Man erhalt eine feste Verb. zwischen Kautschuk u. Kunstseide. Viscose venvendet man in nicht entschwefelter Form, nutzt den S yielmehr bei der Vulkanisation aus. Man karm die Kunstseide auch mit Kautschukersatzprodd. ver- arbeiten. (F. P. 685258 vom 20/11.1929, ausg. 8/7.1930. D. Prior. 28/12.1928.) P a n k . Fritz Ahrens, Hildesheim, und Harzer Achsenwerke G. m. b. H., Bomum a. H., Herstellung von saure- und alkalibestandigen tfberziigen aus ■Kautschuk auf Metallgegen- standen unter Verwendung einer Zwischenschicht aus Kautschuk, 1. dad. gek., daB man zur Horst, dieser Zwischenschicht eine Lsg. von Kautschuk verwendet, die saure oder Saure abspaltende, gegebenenfalls kolloidalo Stoffe enthalt. 2. dad. gek., daB kolloidale Kórper der Gummimischung zugesetzt werden, die beim Vulkanisations- prozeB Saure abspalten. (D. R. P. 484 894 KI. 12f vom 19/5. 1925, ausg. 10/7. 1930.) D r e w s . XIV. Zucker; Kohlenhydrate; Starkę. G. Hrudka, Technisches iiber Wasserrucknahme. Vf. berichtet uber Anlagen in der Zuckerfabrik Stóbnitz, bei der durch restlose Riicknahme der Schwammwasser, Fallwasser u. Diffusionswasser der Frisehwasserverbrauch auf ein Minimum herab- gedruckt wird u. Abwasser nahezu ganz vermieden werden. (Dtsch. Zuckerind. 55- 866—68. 890—92. 9/8. 1930.) T a e g e n e r . Rossee und v. Morgenstern, Die naturliche Restalkalitat. Vff. sind der Ansicht, daB eine leicht yerstandliche Erklarung des Wesens u. der Best. der natiirlichen Rest­ alkalitat — fiir rein didakt. Zwecke — am einfachsten mit Hilfe der graph. Methode gelingt. An Hand einiger graph. Darstst. u. von Rechenbeispielen werden die notigen Erlauterungen fiir die Anwendung dieser Lehrmethode gegeben. (Ztrbl. Zuckerind. 38. 996—97. 30/8. 1930.) " T a e g e n e r . Emile Saillard, Die Adsorption in der Zuckerindustrie. Nach kurzcr Beschreibung der in der Zuckerindustrie allgemein iiblichen Arbeitsweise kommt Vf. auf das Problem der Verfarbung der einzelnen Prodd. zu sprechen. Die Unterss. wurden mit einem Colorimeter u. einer Vergleiehslsg. (Jod) ausgefiihrt. Hat z. B. eine Lsg. (Zuckerlsg. mit 50 g Niehtzucker pro Liter) die Farbę 2, so entspricht dies einer Farbę, welche eine Lsg. von 2 g Jod im Liter besitzt. Auf Grund seiner Unterss. kommt Vf. zu fol- genden Ergebnissen: Die Farbę der einzelnen Prodd. in einer Fabrik ergibt bei dcr- selben Arbeitsweise von Jahr zu Jahr yerschiedene Resultate. Die Differenzen haben ihre Ursaehe in dem verschiedenen Geh. an Invertzucker u. N-haltigen Substanzen, welche mit den klimat. Bedingungen der einzelnen Jahre sich andem. Die Farbę der Endprodd. (Nachprodd. u. Melassen) ist mindestens zehnmal, oft noch mehrmals starker ais die Farbę der Sirupe. Beim Rolizueker II. Prod. ist die Farbę immer starker ais die der Melasse. Das wird damit erklart, daB der Muttersirup, der an den Zucker- krj'stallen haften bleibt, mehr Farbstoffsubstanzen enthalt, ais der Rest der Mutter- lauge (Melasse). Es ist dies ein Adsorptionsproblem, das besondere Aufmerksamkeit yerdient, da es auf den ganzen Fabrikationsyorgang yon riickwirkendem EinfluB ist. Die allgemein in reineren Sirupen aufgelosten Nachproduktzueker ergeben Umschmelz- sirupe, welche etwa 3—5 mai mehr yerfarbt sind ais die Sirupe, die yon gereinigten Saften stammen u. im Betriebe wie die letzteren yerarbeitet werden. Die Einschmelz- sirupe werden zum Kochen der Fullmassen I. Prod. yerwendet u. ihr Verfarbungs- anteil nimmt dauemd zu. Man muB also entfiirbende Mittel anwenden, wenn man weiter weiBen Zucker erzeugen will. (Compt. rend. Aead. Sciences 190. 1518—20. 23/6. 1930.) ~ T a e g e n e r . 1930. II. H Xy G arungsgewerbe . 2317

0. Spengler und E. Landt, Uber die Viscositat von Zuckerłosungen. I. Die Vis- cositat von Zuckerłosungen bei 20°. II. Der Einflup von anorganisćhen Salzen auf die Viscosildt der gesdltiglen Zuckerlosung bei 20°. Vff. berichten nach eingehenden theoret. Erórterungen der nótigcn Begriffe u. bereits bekannten GesetzmaBigkeiten iiber einige Versuchsergobnisse betreffend die Viseositat in Abhangigkeit von der Konz. bei 20° u. den EinfluB von anorgan. Salzen auf die Viscositat der gesatt. Zuckerlsg. bei 20°. mittels des VoGEL-OsSAGschon Capillarviscosimeters. (Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind. 80. 523—47. Juli 1930.) T a e g e x e r . Jos. Kadlec, Ein logaritlimisclier Rechenschieber fiir Zuckerfabrikslaboratorien. (Ztschr. Zuckerind. ćeclioslovak. Republ. 54. 090. 22/8. 1930.) T a e g e n e r . G. Gollnow, Die elekt rische Aschenbestimmung. Vf. besclireibt dio neucste Form des elektr. Aschenbest.-App. nach T o d t , sowie die Anwendungsmóglichkeiten des App. in der Zuckerindustire. (Ztrbl. Zuckerind. 38. 952—54. 16/8. 1930.) T a e g .

Tadeusz Śliwiński, Polen, Gewinnung von Rohzucker, Glycerin, Essigsdure, Hefe, Kalistickskffdiingem und Kóhlensdure aus Melasse oder Nachprodukten. Melasse wird in alkal. Medium mit Hefe yergoren. Aus der Garfl. wird C02 abgezogen; die Hefe wird nach der Garung abgetrennt, der A. u. Aldehyd abdest. u. auf Essigsaure ver- arbeitet; hierauf wird durch Vakuumdest. mit iiberhitztem Dampf das Glycerin abdest. Der Ruckstand wird mit Torf vermischt u. gemahlen. (Poln. P. 10 741 vom 27/12. 1927, ausg. 15/11. 1929; Zus. zu Poln. P. 9301; C. 1929. 11. 2611.) S c h o n f e l d . Arcos, Ltd., iibort. von: I. Tischtschenko und V. Tchefranoff, Moskau, Ge­ winnung vonZucker. Weitere Ausbildung des Verf. des E. P. 329112; C. 1930. II. 1458. Dor Dicksaft wird nach dem Verlassen der Diffusionsbatterie wenn notig durch Kohle oder Sand zwecks Entfcrnung der Trubung filtriert u. ohne weitere Reinigung direkt in den Vakuumeindampfapp. geleitet. (E. P. 330 685 vom 11/4. 1929, ausg. 10/7. 1930. Zus. zu E. P. 329112; C. 1930. II. 1458.) M. F. M u l l e r . Ralph W. Shafor, Alpheus R. Nees und Robert J. Brown, Denver, Colorado, Geuiinnung von Zucker aus Riibenmelasse, wio sie z. B. bei dom Steffensverf. anfallt. Dio Melasse wird mit einer kalkhaltigcn Zuckerlsg. (barren solution) verdiinnt u. mit direktem Dampf erhitzt. Dabei scheidet sieh der Zucker in Krystallen oder Flocken ab. Eine schemat. Abb. erlautert den Gang des Yerf. Eine weitere Abb. zeigt eine App., die ein kontinuierliches Arbeiten ermóglicht. (A. P. 1769 469 vom 19/7. 1924, ausg. 1/7. 1930.) M. F. M u l l e r . Industrial Technics Corp., ubert. von: William C. Arsem, Schenectady, N. Y., Gewinnung von Ldnulose aus Inulin durch Hydrolyse in Ggw. yon S 02 oder C02 in wss. Lsg. bei etwa 100°. (A. P. 1763 080 vom 31/1. 1927, ausg. 10/6. 1930.) M. F. Mii. 1. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Gewinnung von vergdrbaren Zuckerłosungen aus hydrolysiertem Torf. Der Torf wird mit Saure behandelt, die Lsg. wird abgetrennt u. vor oder nach der Neutralisation mit Dampf oder Luft erhitzt, z. B. 45 Min. mit Dampf von 150° u. dann 15—60 Min. bei 90 bis 100°. (E. P. 330 275 vom 25/2. 1929, ausg. 3/7. 1930.) M. F. Mu l l e r . XV. Garungsgewerbe. R. Reitersmann, Destillierapparate und Destillation. Kurzo Beschreibung der techn. Dest. zur Darst. von Spirituosen, Destillierapparate, Destillationsyorgang, Dest. mit direkter u. indirekter Heizung, Vor- u. Nachteile der Abschneidung des Nach- laufes, Vorteile der wiederholten Dest. (Dtsch. Destillateur-Ztg. 51. 567—68. 26/8. 1930.) , G r o s z f e l d . E. Liihder, B. Lampe und W. Kilp, Neues Yerfahren der Verarbeilung ion F-rischkartoffeln auf Trockenkarloffeln und. Spiritus in Trocknerei und Brennerei. (Vgl. C. 1929. II. 2738.) Das neue Verf. besteht darin, daB die gewaschenen Frisehkartoffeln nach Zerreiben abgepreBt werden, wobei der Brei etwa 2/3 des Fruchtwassers abgibt. Diese FI., die einen Tcil der Salze u. der EiweiBstoffe neben wenig Starkę enthalt, wird in der Brennerei weiter yerarbeitet, so auch zum Auflósen u. Verzuekern der in der Trockr. j, i abfallenden getrockneten Kartoffeln. Die Vorteile des Verf. bestehen unter anderem iii u.-, Kartoffelkonseryierung, den geringen zu yerdampfenden Wasser- mengen (20 kg/100 kg, der guten Verwendbarkeit der Prodd. in der Brennerei. Die Nahrstoffyerluste durch das Abpressen bewegten sich nach Laboratoriumsverss. fur Ascbe zwischen 50,3—84,6, Protein 51,7—65,3%. Ausarbeitung von Maischyerff, XII. ?. 148 2318 H xv. G arungsgewerbe . 1930. II.

(vgl. C. 19 2 9 . II. 199) u. Arbeitsvorschrift fiir die Durchfiihrung in der Praxis. (Ztschr. Spiritusind. 53. 191—93. 199—200.17/7. 1930. Berlin N 65, Lab. d. Vereins d. Spiritus- fabrikanten in Deutschland.) GROSZFELD. Staiger und Glaubitz, Wieviel Alkohol vermogen Hefen zu erzeugen? 3. Mitt. (2. vgl. C. 19 3 0 . II. 1919.) Fortgesetzte Steigerung der Anstellhefemenge von 7 auf 11 °/0 der Gesamtmaische bewirkte eine Erhohung der A.-Ausbeute von nur 18,20 auf 18,40 Vol.-°/o bei Brennereihefe, 16,15 auf 16,20 bei Bierhefe, 19,20 auf 19,40 bei Siid- weinhefe. Dagegen gelang nach 2 Vorverss. mit Brennereihefe bei Erhohung der Zucker- konz. von .Anfang an u. 6—8°/o Hefezusatz ein Alkoholertrag von 21,00 Vol.-°/0. (Brennerei-Ztg. 47. 146—47. 20/8. 1930. Berlin, Inst. f. Garungsgewerbe.) Gr o s z f e l d . Joliann Seelenfried, Priifung des Spiritus auf seine Beinheit. GróBere Mengen Fuselól geben sieli beim Verdunstenlassen eines Tropfens Spiritus in einem Trinkglase am Geruch des Ruckstandes zu erkennen. Sehr kleine Gehh. werden durch Ausschutteln mit A. u. Abdunstenlassen desselben ebenfalls am Geruch des Ruckstandes erkannt. (Osterreich. Spirituosen-Ztg. 29. N r. 33. 2. 14/8. 1930. Wien.) G r o s z f e l d . — , Verfeinerungsmiitel in der Getrankeindustrie. Es wird eine sehr leichte Par- fiimierung der Getranke mit Bibergeil, Moschus, Zibeth, Ambra oder Honig befiir- wortet, derart, daB diese Duftstoffc gleich nach Zusatz noch nicht, sondern erst nach Ausreifung der Spirituose in Ersclieinung treten. (Dtsch. Destillateur-Ztg. 51. 571. 28/8. 1930.) G r o s z f e l d . M. A. Joslyn und D. A. Tucker, Entfemung von W einstein aus Traubensaft durch Gefrierenlassen. Die Abscheidung des Weinsteiniiberschusses durch Gefrieren- lassen des Saftes u. nachtriigliche Auftauung ist ebenso vollstandig wie bei Auf- bewahrung bei 0°, u. verlauft viel schneller, wenn Behalter, die ein rasches Einfrieren gestatten, yerwendet werden. Indes ist das Verf. fiir Safte mit niedrigem Weinsteingeh. wegen der leichteren Riiekloslichkeit der gebildeten kleineren Krystallchen weniger wirksam. (Ind. engin. Chem. 22. 614—15. Juni 1930. Berkeley, Calif., Univ.) Gd. Heinrich Kreipe, Verarbeitung stichiger Trauben- und Obstweine auf Essig nach dem Orleansverfahren. Kurze Beschreibung der prakt. Arbeitsweise, Gegeniiberstelhmg der Vor- u. Nachteile des Orleans- bzw. Pasteurverf. u. des Schnellessigverf. Ersteres yerliiuft erheblich langsamer bei schlechterer Verbrennung des A., gestattet aber jeder- zeit Unterbrechung u. liefert ein mehraromat. Prod. (Dtsch. Essigind. 34. 321—23. Dtsch. Destillateur-Ztg. 51. 590. 15/8. 1930. Berlin, Inst. f. Garungsgewerbe.) Gr o s z f e l d .

Arnold K. Balls, Philadelphia, Martin Nilsson, Peekskill, N. Y., und Arthnr W. Hixson, Leonia, N. J., Ziichtung von Hefe aus einem Gemisch von Zuckerrohr- preBsaft der letzten Pressungen u. Zuckerrohrmelasse in bekannter Weise. (A. P. 1 7 6 1 5 1 5 Tom 24/1. 1924, ausg. 3/6. 1930.) M. F. Mu l l e r . Standard Brands Inc., Dover, Dclaw., iibert. von: Arthur Pennoyer Harrison, Yonkers, jST. Y., Apparatur zur ununterbrochenen Gewinnung von Hefe durch Giirung, wobci ein Teil der Garlsg. abgezogen u. der entsprechende Teil Nahrlsg. zugelassen wird. An Hand von zahlreichen Abbildungen ist die Apparatur eingehend beschrieben. (A. P. 1 7 6 1 7 8 9 vom 6/10. 1925, ausg. 3/6. 1930.) M. F. M u l l e r . W. B. Melrose und Melrose-Drover Ltd., Leith, Edinburgh, Alkoholhaltiges Getrank, bestchend aus einem alkoh. Auszug von Apfeln, Krauterlikór, Citronensaure u. W., eventl. unter Zusatz von Zucker. Der zusiitzliche Likor wird erhalten aus Brannt- wein, der unter Zusatz von Wacholderbeeren, Koriandersamen, Angelikawurzel, Kalmus- wurzel, Kardamom, Dill, Orangen- u. griine NuBschalen destilliert wurde. (E. P. 33 0 4 9 6 vom 9/2. 1929, ausg. 10/7. 1930.) M. F. M u l l e r . H. E. Frees Co., iibert. von: Chester A. Mitchel, Chicago, 111., Herstellung von gehopften, alkoholarmen Getrdnken. Zunachst wird ein Hopfenextrakt hergestellt, indem Hopfen mit W.-Dampf behandelt wird, wobei die fliiehtigen Bestandteile, ins- besondere die ather. Cle etc., uberdestillieren. Dann wird eine Malzwiirze von 10 bis 14% Balling mit Hopfen gekocht u. in zwei Teile von 11/1, u. 1/12 der M. eingeteilt. Der groBere Anteil wird vergoren u. entalkoholisiert. Der kleinere Anteil wird mit dem Hopfendestillat vereinigt u. nach dem Verdiinnen auf 2% Balling yergoren. Dieses Prod. wird dann mit dem alkoholfreien groBeren Anteil Yereinigt. (AT?. 1 7 6 9 7 4 9 vom 30/7. 1928, ausg. 1/7. 1930.) M. F. M u l l e r . H. E. Dryden, Burton-on-Trent, Herstellung von Bier nach einem Schnellgar- Yerf. Nach der ersten Giirung wird die Hefe von der gekiihlten Wiirze abfiltriert, wobei gleichzeitig die Proteine, Harze u. andere wenig 1. Stoffe entfernt werden. Das Hopfen 1930. II. HXVI. Nahkungsm ittel; Genuszm ittel usw. 2319

wird durcli Hopfenextraktzusatz erspart u. die Fl. wird nach Zusatz frisclier Hefe, wie Saccharomyces cerevisiae, u. vergarbarer Zuckerlsg. weiter yergoren. Nach zwei Wochen ist das Bier abzugsreif. (E. P. 330 327 vom 19/3. 1929, ausg. 3/7. 1930.) M. F. M u l l e r . Union Chimiąue Belge (S. A.), iibert. von: Joseph Guillissen, Brtissel, Pyro- gcne Destillałion von Spiritusschlempe zweeks Gewinnung von NH3 oder Aminen u. Aceton etc. — 1000 kg Schlempe werden bei 40° mit 700 kg Kalk u. 300 kg Sagespiinen gemischt u. bei Tempp. bis 350° unter geringem Oberdruck destilliert. Dabei werden die Dest.-Abgase im Kreislauf durchleitet. 80—90% des Na-Geh. fallen in Form von NH3 oder Aminen an, ferner werden 1,5% Aceton u. 0,5% hohero Ketone erhalten. (A. P. 1772 078 vom 27/8. 1927, ausg. 5/8. 1930. Belg. Prior. 21/9. 1926.) M. F. Mu. XVI. Nahrungsmittel; GenuBmittel; Futtermittel. Eduard Jacobsen, Die lełzlen Erfahrungen iiber Auslcrystallisation und Tief- kiihlung in der Konserfenindustrie. Nach Besprcchung der 3 Mittel zur Verhinderung des liistigen Auskrystallisierens des Zuckers: Vermeidung der Ubersattigung damit, der Lagerung bei nicht zu niedriger Temp., u. der Yerwendung von Pektinstoffen wird auf die Bedeutung der Verhinderung der Anfangsgiirung in den sterilisierten Saften u. der geeigneten Kuhltempp. liingewiesen. (Braunschweig. Konserven-Ztg. 1930. Nr. 31. 5. Nr. 32. 6. 6/8. Berlin SW, Katzbaclistr. 15.) G r o s z f e l d . E. F. Kohman und N. H. Sanborn, Sduregrad und Korrosion bei Konserven- frilcliten. Verss. uber Wrkg. des pn auf die einzelnen u. relativen Potentiale von Fe u. Sn. Wahrscheinlich wird die pji-Wrkg. mehr oder weniger vom Saureradikal der yerwendeten Saure beeinfluBt. Doch zeigt sich mit abnehmendem pH-Wert eine deut- liche Neigung des Sn gegeniiber Fe immer weniger edel zu werden. Dies erklart die Perforationsneigung weniger saurer Friiclite in Emaillebehaltern gegeniiber Konseryen- biichsen, in denen Fe das edlere Metali ist. (Ind. engin. Chem. 22. 615—17. Juni 1930. Washington, D. C., National Canners Ass.) G r o s z f e l d . Th. Sabalitsellka, Haltbarmachung der Lebensmittel mit Konservierungsmitleln. Vf. bespricht die Vorzuge der Verwendung der Ester der p-Oxybenzoesiiure, bestehend in ihrer starken Konseryierfahigkeit, der leichten Loslichkeit der Na-Salze u. der gegen Benzoesaure auf 1/i abgeschw-achten Gesundheitsschadlichkeit fur den Menschen. (Volksernahrung 5. 247—49. 20/8. 1930. Berlin, Univ.) G r o s z f e l d . E. Berliner und R. Riiter, Dimtasestudien mi Weizenmehlen. Beselireibung der Weizenstarke, der katalyt. Wrkg. der Fermentc u. ihrer optimalen Bedingungen, der diastat. Fermento des Wcizenkornes u. des diastat. Starkeabbaues. Einteilung der Dextrinabbauprodd. in Amylodextrinc (Jodfarbe blau), Erythrodextrine (Jodfarbe rot) u. Achroodextrine (durch j nieht gefarbt). Die Unterss. wurden mit Starkelsgg. aus ,,1. Starkę Me r c k “ , Starkekleisterlsgg. aus ausgewasehener Weizenstarke oder direkt- aus Weizenmehlen, kauflichem Dextrin yerschiedener Herkunft u. Suspensionen nativer Weizenstarke bzw. Weizenmehlsuspensionen ausgefiihrt durch Einw. des Diastasepraparates „Maltin“ von MERCK, 3 yerschiedener lcauflicher Malzextrakt- praparate, eines Tafaidiastasepriiparates, 2 Malzmehle u. Fermentextrakte aus ver- schiedenen Weizenmehlen. Temp. 30°. pn = 6,1—6,3 u. 5,6. Verss. bei pH = 6 ohne kunstliche Pufferung, die ,,sauren“ Verss. reguliert mit Puffergemisehen. Dauer der Verss. 5 Stdn., wahrencldessen Unters. von 4—6 Proben. Abbau von „Amylum solubile Me r c k “ durch „Diastase (Maltin) 1: 60 M e r c k " nach 5V2 Stdn. 1000 mg Zucker in 100 ccm 3%ig. Starkelsg. Best. der Maltose nach L a n e u . E y n o n . Bldg. der Maltose ais lineare Funktion der Zeit, Abfall der Viscositat in Form einer logarithm. Kurve, Abnalime der opt. Drehung von +5,3° auf 4,5°. Spezif. Drehung der gel. Stoffe anfangs ocd = 178° (Starkę = 180°), nach 6 Stdn. an = 150° (Maltose = 140°). Trotzdem erst 33% Starkę in Maltose iibergefuhrt sind, ist der Wert letzterer fast erreieht. Rk. mit J von Reindunkelblau zu Blauviolett. Verdoppelung des Maltinzusatzes u. Drittelung der Konz. der Starkelsg. beschleunigen den Starkeabbau zu 600 mg. Maltose nach 1 Stde. Analoge Veranderungen der Viscositat, Drehung u. Rk. mit J, welche nach 3 Stdn. farblus ausfallt. Takadiastase 50 mg-°/» auf 1% Starkelsg., nach 6 Stdn. 400 mg Zucker, Rk. mit J be Braunrot. 250 mg-% Takadiastase. ergibt bereits 500 mg (d. h. 50%) der theoret.,u- ■ ;iiohen Maltosemenge binnen 3 Min., Jodfarbe bleibt wahrend 6 Stdn. (Bldg. yon 80% Maltose) blau. Vff. deuten die Erscheinung dahin, daC die b»i yerwendung von 50 mg-% Enzym sich anhaufenden Erythrodextrinprodd. bei 148’ 2320 HXVI. Nahrungsm ittel; Genuszm ittel usw. 1930. II.

Ver\vendung von 250 mg-% durch die starkę Verzuokerung yerschwinden, indem die vorher bestehende Stauung beseitigt u. durch ein starkeres ,,Gefalle“ der flotte Abbau der Erytkrodextrine angeregt m d , bzw. Starkebausteine u. hóhere Dextrine unter Uberspringung der Dextrine mittlerer MolatgróBe in die kleinen Bruchstucke des Ackroodextrins bzw. Malzzuckers zertrummert werden. Verfolgung der Abbauvorgange durch Best. der Gefrierpunktserniedrigung fiihrt zu den gleichen Ergebnissen wie die iibrigcn Bestst. zu diesen Verss. 9 Diagramme. Bei Ubertragung dieser Unterss. auf dem Teig analoge Verha.ltnisse durch Abbau der geformtcn, nativen Starkę nach der Technik von R U M S E Y zeigte sich auBerst geringe Bldg. von Zucker gegeniiber den Starkelsgg. Eigenartigerweise wurde ein scliwed. Weichweizenmehl viel weniger yerzuckert, ais ein Manitobamehl. Die aus- gewaschene Starkę beider Mehle zeigte die gleichen Unterschicde, J-Farbe des Weich- weizcnmehles bis zur 4. Stde. lachsfarben, dann langsam schwacher werdend zeigt geringe Erythrodextrinbldg. an. J-Rk. des Manitobamehls yerlauft iiber anfangliche Braunrot- fiirbung bis zur Earblosigkeit. Takadiastase wirkt auf beide Mehle schwacher ein. Wenn die physikal. Struktur der Starkekórner diesen Unterschied yeranlaCt hiitte, miiBten die Manitoba- u. Schwedenstarke in verkleistertem Zustande sich gleich ver- halten. Tatsachlich fielen auch Zuckerbldg., Yiscositatsabfall u. J-Rk. vollkommen zusammen. AuBerdem ist die diastat. Verzuckerungsfahigkeit im Manitobamehl starker ausgebildet ais im Schwcdenmehl, was sich durch Autolyse der yerkleisterten Starken mittels ihrer wss. Extrakte nachweisen lieB. Das Verh. des Schwcdenmehls war natiir- lich nur fiir das verwendete charakterist., u. ist nicht fiir alle Schwedenmehle maB- gcblich. Vff. benutzen die J-Rk. zur quantitativen Erythrodextrinbest. auf eolorimetr. Wege. Zur Erkennung des Rotgeh. der Blaurotfiirbungen werden diese unter einem aus ammoniakal. CuSO* hergestellten Blaufilter betraehtet u. die Yerdunkelung nach dcm Prinzip von O STW A LD gemessen. Hierbei zeigte sich, daB Auswuehsmehle geringe Menge Erythrodextrin bilden, welches fast von Beginn der Rk. an abnimmt, wahrend sich in auswuchsfreien Mehlen infolge der geringen Verzuckerung gróBere Mengen Erythrodextrin ansammeln, die auch langsamer wieder yerschwinden. Hieraus ist allgemein zu schlieBen: Hohe Zuckerbldg. verhindert gróBere Anhaufung von Zwisclicn- prodd., schwache Zuckerbldg. liebt das Niveau dieser Prodd., vorausgesetzt, daB nicht Fermentfehler oder eine derbe Konsistenz der Starkekórner die Auflósung der Starke- substanz erschweren. Zur richtigen Beurteilung der im Teig ablaufenden autolyt. Vorgange u . der Wrkg. von Diastasezusatzęn wurden die in wss. Weizenmehlsuspensionen entstehonden 1. Stoffe einsclilieBlich des in Lsg. gehenden EiweiBes bestimmt durch Ermittlung des Geh. an Trockensubstanz, Maltose u . N in den Mehlfiltraten. Hierzu 12 Diagramme. Manitobamehl (13% Protein) u . Weichweizenmehl (8% Protein) geben schon vor Ablauf der ersten halben Stde. gleichmaBig 90 mg Protein in Lsg., welche Menge bis zum Ablauf des Vers. konstant bleibt. In Lsg. gegangene Maltose steigt bei Manitobamehl kraftig an, bei Weichweizenmehl nur Spuren. Starkę- u . dextrinhaltige Stoffe sind in zeitlich schwach steigendem Umfange im Manitobamehl etwa in doppelter Menge vor- handen, ais im Weichweizen. Maltinzusatz erhóht in beiden Mehlen die Malzzuckerbldg. Takadiastase bewirkt in beiden Mehlen eine deutliche Zunahme der proteolyt. Tatigkeit. Die Menge der in den Filtraten gel. Nichtzucker ist gegeniiber dem Yers. ohne Enzym- zusatz unverandert. Aus ihren Ergebnissen schlieBen Vff.: Gute Garfahigkeit von Weizenmehlen scheint mehr von der gleichmiiBigen Verteilung. der Zuckererzeugung wahrend der gesamten Giirdauer ais von der absol. Zuekermenge abzuhiingen. (Ztschr. ges. Muhlenwesen 5. 134—40. 156—62. 7. 63—66. Frankfurter Forschungsinst. f. Ge- treidechemie.) H a e v e c k e k . Erich W alter, Ld/St sich GenuPmilchsaure zum Aromatisieren von Frucht-sirupen rerwenden ? Aus den Ausfiihrungen geht die unbedenkliche Yerwendbarkeit der Milch- saure zur Hebung des Fruehtaromas u. Gcschmacksbeeinflussung hervor. (D estillateur u. Likórfabrikant 43. 558—59. 28/8. 1930. Berlin SW 61, Hagelbergerstr. 1.) Gd. O. M. Urbain und J. N. Miller, Relativer Wert der Yerwendung ton Saccharose, Dextrose und Latulose bei der Halllarmachung von Eiern durch Gejrieren. Wahrend das EiweiB beim Gefrieren nicht zers. wird, andert sich das Eigelb physikal. durch Koagu- lation des Lecithins, die durch Zusatz von 10% Glucose oder Fructose, nicht durch Saccharose yerhindert wird. Keine dieser Zuekerartcn bildet beim Gefrieren bestandige Verbb. mit den Eibestandteilen oder dem Lecithin. Die wss. oder klebrige Beschaffen- heit von gefrorenem Eigelb beim Auftauen ist durch Gefrierenlassen mit Glucose oder 1930. II. Hxvr. Nahrungsm ittel; Genuszmittel usw. 2321

Fructose, weniger gut mit Saccharose zu vermeiden. Zur Vermcidung von Garung oder bakterieller Zers. der aufgetauten Massen sind Glucose oder Fructose viel wirk- samer ais Saccharose. (Ind. engin. Chem. 22. 355—56. April 1930. Columbus, Ohio, Urbain Lab.) GROSZFELD. P. Lassabliere und G. Rotenberg, Wirhing der Kalle auf die Halłbarkeit der Milch. Milch behalt zwischen 0 u. —12° den gleichen Sauregrad, beginnt aber w. wieder zu garen, wenn auch um so langsamer, je langer die yorherige Kiihlung gedauert hat. (Corfipt. rend. Soc. Biol. 104. 358—59. 30/5. 1930.) G r o s z f e l d . C. Blornberg, Der Gefrierpunkł der Milch in Indien. Vf. fand ais Mittel der Milch von 59 Kiihen (gemischte europaisch-ind. Rasse) des Yersuchsgutes Menteng 53,2 (52,2—54,7), bei Kontrollproben (controll-melk) aus Kampongs 52,8 (49—54). (Chem. Weekbl. 27. 502. 23/8. 1930. Weltevreden, Java.) G r o s z f e l d . J. O. Hickman, Die Bestrahlung der Milch. Es wird auf ein neuartiges Be- strahlungsgerat, bei dem die Milch kurze Zeit in sehr diinner Schicht den Strahlen der CJuarzlampe ausgesctzt wird, hingewiesen, das eine Milch von n. Gesehmack, auch nicht nach CO., wie beim ScHOLL-Verf., liefert. Giinstige Erniihrungsverss. mit der bestrahlten Milch, auch bei Sauglingen (Gewichtszunahmen). (Journ. State Mcdicine 38. 476—79. A ug. 1930.) G r o s z f e l d . F. W. Fabian, tfberlebt Escherichia Coli in Eiskrem, die Pasteurisierungl Nach den Ausfiihrungen widerstehen von Eschericbia-Aerobacter, in der Natur weit ver- breitct u. wohl stets in Rohmilch enthalten, der Pasteurisierungstcmp., weshalb Schlusse daraus mit groCer Vorsicht zu ziehen u. durch weitere quantitative Verss., sowie Fest- stellungen iiber Herkunft der Probe zu erganzen sind. (Ico Cream Trade Journ. 26. Nr. 8. 45— 46. Aug. 1930. Michigan State College.) G r o s z f e l d . L. A. Rogers und W. C. Frazier, Bedeułung der thermophilen Bakterien in der pasteurisierlen Milch. Ais hauptsachliche Quelle der genannten Keime kommt neben starker Infektion der Rohmilch ungenugende Reinigung der Pasteurisierbehalter in Frage, die die Thermophilkeimzahl um ein Mehrfaches steigem kann, wie zahlenmaCig gezeigt wird. Eine hohe Thermophilkeimzahl zeigt also neben Anlieferung stark ver- unreinigter Milch Storungen in der Anlage, wie Reste von erhitzten Milchschichten ais Kulturboden fiir die Keime, ungenugende Erhitzung, ubermafiige Bldg. von nicht geniigend erhitzbarem Schaum, ungenugende Reinigung zwischen den einzelnen Be- handlungen (Chargen) an. (Amer. Journ. publ. Health 20. 815—19. Aug. 1930. Wa­ shington, U. S. Dep. of Agriculturc.) G r o s z f e l d . Ch. A. Browne, Die Selbsłenłziindung von licu. Sammelbericht iiber die gegen- wartigen Auschauungen uber die Ursachen der Selbstentziindung von Heu. (Chim. et Ind. 23. Sonder-Nr. 3 bis. 588— 96. Marz 1930.) G r im m e . D. M. Freeland, Luftfreies Wasser fiir Schicefeldiozydbestimmungen in Lebens- mitteln. Zur Aufbewahrung solchen W. wird ein ,,Sparklet“-Siphon bei C02-Druck empfohlen. (Analyst 55. 383. Juni 1930.) G r o s z f e l d . J. GroCfeld, Zuckerbestimmungen in Lebensmiłteln. Kurze Besprochung der neuesten Fortschritte betreffend jodomotr. Zuekertitration, Red. in carbonatalkal. Lsg., Fructosetitration, Verh. von Chloramin-Heyden gegen Zucker. (Naturwiss. 18. 717—18. 8/9. 1930. Berlin.) G r o s z f e l d . Karl Schmorl, Das Mikroskop und seine praktische Anwendung in der Mullerei. Zusammenstellung der in der Mullerei móglichen mkr. Unterss. (Ztschr. ges. Miihlen- wesen 7. 38—39. 58.' Juli 1930.) H a e v e c k e r . D. Strilciuc, Beitrag zur Mikrophotographie der GelreidearUn einschlieplich Mais, Hirse, Bueliweizen, sowie der Leguminosen. Zur Benutzung ais Vergleichsobjekt ver- óffentlich Vf. mkr. Aufnahmen von Weizen u. seinen yerschicdenen Teilen nach ver- schiedener Behandlung. Beschreibung der Aufnahmetechnik. (Ztschr. ges. Getreide- wesen 17. 176—81. Aug. 1930.) H a e y e c Ke r . K. Mohs, Der Soll-Aschegehalt der Mehle. Der Aschegeh. der reinen Mehlkernc der yerschicdenen Sorten ist gleich u. sehr niedrig. Eingehende Vergleichsvermahlungen mit aschereichem u. aschearmem Kom haben ergeben, daB die Beeinflussung des Asche­ geh. der Me’.!? ir. keinem Falle uber 0,05°/o hinausging u. haufig darunter blieb. Auch das kolloidchem. der Mehlanteile bis 40% ist gleich bei yerschiedener Herkunft, woriiber spat-er bericlu -t ..-^rden soli. Mehle von 0—48 enthalten 0,42%, 0—73 0,63% Asehe. Durchgemahlenes Weizenmehl darf nicht mehr ais 0,30%, durehgemahlenes Roggenmehl nicht mehr ais 0,50% Rohfaser enthalten. Berechnung des Soll-Aschegeh. 2322 I I XV1. N ahrungsmittel ; G enuszmittel u s w . 1030. II. aus der Aschcnskala des In stituts fiir Miillerei. (Ztschr. ges. Getreide wesen 17- 165—69. Aug. 1930. Berlin, Inst. fiir Miillerei.) H a e v e c k e r . A. Beythien, Beiłrdgc zur Bcurleilung der Teigwaren. Aufzahlung der zur Teig- warenfabrikation gebrauchliehen Mahlprodd. u. ihrer Eigg. Aufierste Grenze des Sauregrades 6. Erórterungen iiber den Minimalgeli. an Eiern in Eierteigwaren, iiber kiinstliche Farbung u. Deklarationszwang, Milchteigwaren, Gemusenudeln, IĆleber- teigwaren, Leeithinteigwaren. (Ztschr. ges. Getreidewesen 17. 169—76. August 1930.) H a e v e c k e r . S. Judd Lewis, Eine einfache polarimelrische Priifung der Zuckerarłen in der Marmelade. 25 g der Probe werden mit 120 ccm W. verriihrt u. durchgeseiht. Das Filtrat erhitzt man nach Zusatz von 2 g Citronensaure 30—35 Min. in sd. W., kiihlt, fiigt eben geniigend (etwa 12 ccm) Pb-Essig zu, filtriert nach 5 Min. u. erhalt Pb-freic (Probe mit Na2S04, liochstens schwache Triibung) u. fast citronensaurefreie Lsg., die bei 20° im 200-mm-Rohr polarisiert wird (a). Ebenfalls wird darin Trockenmasse bei 100° u. Saure ais Citronensaure durch Titration ermittelt. Letztere abgezogen, liefert Zuckcrtrockenmasse w, dereń spezif. Drehung sich nach der Formel [a] = 2,5 a/» berechnet; gefunden fiir Himbeeren -—20,8 bis 22,9, Erdbeeren —20,5 u. 20,8, ent- steinte Pflaumen (stonelcss plum) —21,9 u. 22,4, desgleichen nach Zusatz von 10% Glucose +1,21. (Analyst 55. 384. Juni 1930.) Gr o s z f e l d . M. Monhaupt, Analyse von Eigelb. Das fiir den Handel durch Vcrmischen mit NaCl-Lsg. konservierte Eigelb ergibt bei direkter Veraschung u. Titration der mit W. aufgenommenen Asche mit Silberlsg. einen zu niedrigen Wert fiir NaCl, wreil die bei der Verbrennung aus den Phospliatiden sich bildende Phospliorsaure HC1 frei macht. Um solche Yerluste zu yerkindern, mischt man dem Eigelb vor dem Veraschen Calcium- oxyd bei. (Chem.-Ztg. 54. 697—98. 6/9. 1930.) J u n g . G. D. Elsdon und J. R. Stubbs, Der Gefrierpunkt der Milch ais Mitłel zum Nach- tueise eines Wasserzusalzes. Ausfuhrliche Besprechung der Ausfiihrung der Bsst., App., Thermometer, Anderung von dessen Nullpunkt, Genauigkeit der Ablesungen, beob- achtete Gefrierpunkte der Milch, an Hand yon Literaturangaben, eigene Erfahrungcn mit dcm Verf., die sich im wesentlichen mit den anderen decken. (Analyst 55. 423—32. Juli 1930. Liyerpool, 36, Dansie Street, Lancashire County Council Lab.) G d . H. Hentschel und O. Bachmann. Gesamtslerin- und Ergoslerinbesłimmungen in der Kuhmilch. Otto Bachmann, Vergleichende Gesamtslerin- und Ergosłerinbestim- mungen in Kuhmilch verschiedener Herkunft. Bestimmt nach einem naher beschriebenen Verf. (Aussehiittlung des Fettes aus mit wss. KOH versetzter Milch mit A., Verseifung, Ausziehen des Unverseifbaren m it A. aus der Seife, Fallung mit Digitoninlsg., Multi- plikation des Nd. mit 0,2431), betrug der Steringeh. fiir eine Rosenheimer Milch 77, eine aus dem Allgau 57, aus Berlin 60, aus Mitteldeutsckland 101 mg/l. An inakt. Ergo- sterin (spektroskop. Messung nach Isolierung des Korpers mit besonderen Vorsichts- maCregeln) enthielten die 3 ersten INIilcharten 0,19—0,13—0,10 mg/l. In der 4. Milch war durch die opt. Unters. inakt. Ergosterin nicht nachzuweisen, das Spektrum schien das des aktiyiertcn zu sein. (Ztschr. ges. exp. Medizin 71. 744—54. 5/6. 1930. Munchen, Univ.) G r o s z f e l d . A. F. Lerrigo, Der SchneUnachweis von Niłralen in Milch. Anschliefiend an das Verf. von TlLLMANS (1910) wird folgende Ausfiihrungsform vorgeschlagen: Zu 4—5 ccm IMilch fiigt man 6—7 Tropfen Hg-Reagens (wss. Lsg. yon 20% HgCl2, 5% NH.,C1, 20 Vol.-% konz. HC1), schiittelt etwa 2 Min., filtriert durch yorher mit dest. W. aus- gewaschenes Filter in ein Reagensrohr, das 2 ccm Diphenylaminreagens (0,085 g Di- phenylamin + 50 ccm W. + 450 ccm H2S04) enthalt, bis etwa 1 ccm Filtrat aufgefangeu ist. Beurteilung der Farbę des Beruhrungsringes, die bei n. IMilch gelb, bei Ggw. von HN03, je nach Menge rasch oder langsamer bzw. tiefer blau wird. Bei sehr geringen Spuren (Nitrat-N 1: 106) erscheint bei leichter Bewegung die Blaufarbung unten ini Serum u. darunter der gelbe Ring wic bei n. Milch. (Analyst 55. 433—35. Juli 1930. Birmingham, City Analyst’s Lab.) G r o s z f e l d . W. D. Swope, Priifung gezuckerler kondensierter Milch nach einer abgeanderten Babcockmeihode. Der storende EinfluB des Zuckers lieB sich durch Verwendung eines Kolbens mit erweitertem Boden, in den nacheinander 9 g der P ro b e, 9 g W., 4 ccm NHj-Lsg. (28—29%ig), 5 ccm Butylalkohol u. 25 ccm H2S04 hineingegeben wurden, beheben. Angabe einer genauen Arbeitsvorschrift bei Venvendung der Priifróhrchen nach B a b c o c k , yergleichende Verss. hiemach u. nach M o j o n n ie r , die bis im Mittel 1030. II. H xvl. N ahrungsmittel ; G enuszmittel u sw . 2323

±0,10% ubereinstimmten. (Ico Cream Trade Journ. 26. Nr. 8. 53—54. Aug. 1930. Ponna, State College.) Gr o s z f e l d . W. R. Mummery und F. Bishop, Eine Loslichkeitsmethode zur Klassifizierung voii Sdurecaseinen. 2 g Milchsaurecaseinpulver, gesiebt durch ein 0,0223-Zoll-Sieb, werden im Reagensrohr mit 12 ccm Boraxlsg. (20,833 g Na2B.,0,-10 H aO/l) im Wasser- bade von 70° 45 Min. unter zeitweiligem Durchriihren erwarmt, wobei sich das Casein vóllig lósen muB. Ist dies der Fali, so fiillt man auf 100 ccm auf, verd. 1 ccm der Lsg. mit 10 ccm W., fiigt 5 Tropfen Bromthymolblau zu u. mifit den pn gegen Pufferlsg., nach Cl a r k u. L u b s (KH2P04 + NaOH). ph iiber 6,8 (blau) bezeichnct sehr gute, 6,8—6,4 (grun) gute, unter 6,4 (gelb) geniigende Lóslichkeit. Bei unvollstandig 1. Caseinen, die pH = 6 oder darunter ergeben, bestanden die unl. Teilchen aus Casein, in einigen Fallen bei ph = 6,4 oder hóher, aus Albumin. Von 230 Proben (entsprechend 2400 t) Milchsaurecasein zeigten den Loslichkeitsindex (ph) = 6,5: 12, = 6,6: 87, =6,7: 96, = 6,8: 31, = 6,9: 3, = 7,0: 1 Proben. (Analyst 55. 367—69. Juni 1930.) ______G r o s z f e l d .

Edward Broch, iibert. von: David Julian Błock, Chicago, Nahrungsmittel. Das Mittel besteht aus einer trocknen Mischung von Mehlprodd., z. B. Graupen, zer- kleinertoin Weizen, ferner Zucker u. dgl. u. einem hohen Gch. an Malz (26%). Es ergibt beim Kochen in 5 Min. eine yerdauliche, nicht golatinicrende M. in Form von getrennten Komchen. (A. P. 1773 296 vom 29/3. 1928, ausg. 19/8. 1930.) S c h u t z . Georg Carl Schober und Fritz Huste, Ciistrin, Herstełlung von Kartoffel- graupen, bei der Kartoffeln gewaschcn, gekocht, in nudelfórmige Streifen zerkleinert u. diese Nudelstreifen zur Trocknung in eine Trockenkammer gefordert werden, 1. dad. gek., daB zu dieser Forderung Druckluft yerwendet wird, welche in einem flachcn Luftstrahl die Nudelstreifen zu Graupen curvter yerhaltnismilBig kraftigem Druck kontinuierlich oder mit bestimmten Unterbrcchungcn abschneidet u. in die Trocken­ kammer fórdcrt. — 2. dad. gek., daB die Fórderwrkg. des flachen, dic Nudelstreifen abschneidenden Luftstrahls durch einon weiteren, dcm schneidenden Luftstrahl um- lagerten, in seiner Wrkg. bekannten Luftstrahl von verhaltnismaBig geringem Druck, aber groBerem Umfang yerstarkt wird. (D. R. P. 505 987 KI. 53 c vom 4/8. 1927, ausg. 27/8. 1930.) S c h u t z . Nestle & Anglo-Swiss CondensedMilk Co. (Australasia)Ltd., Sidney (Erfinder: Leslie Murdoch Mc Nab, Neu Sud-Wales), Behandlung von Fruchtsaften. Man sotzt den Fruchtsaften eine solche Saure, z. B. HCl oder Milclisaure zu, die beim Verdauungs- prozeB wirksam ist. (Aust. P. 19111/1929 vom 25/3.1929, ausg. 15/4.1930.) S c iiu t z . E. und G. Seitz, Budapest, Alkoholhaltige Bonbons, dad. gek., daB man handels- iiblichen Kartoffelzucker bei 60—80° erwarmt, dann passiert u. wahrend des Ruhrens auf 30 Teile Zucker 0,5—20 Teile A. zumengt, nach grundlichem Vermengen 5—60 Teilo erwarmto mit Geschmackstoffen verseliene Fondantmasse zufiigt. Hierauf wird die M. rasch in Formen, welche mit Reispulver eingestaubt sind, gegossen u. auskuhlen gelassen. Nach dem Erkalten werden dic geformten Stiicke mit Śchokolade iiberzogen. Der Vorteil dieses Verf. beruht auf der groBen A.-Bindefahigkcit des Kartoffclzuckers. Die Fondantmasse yerhindert das rasche Austrocknen u. gibt einen auf der Zungo leicht schmelzenden Zuckerkórper. (Ung. P. 96 383 vom 10/5. 1928, ausg. 15/10. 1929.) G. K onig. Demofilo Vitorique Merino, Spanien, Fischkonsenen. Man unterwirft Sardincn oder andere Fischc etwa 10 Stdn. der Einw. einer Salzlake, breitet sie in Fachcrform auf Eisenplatten aus, die den gleichen Durchmesser besitzen, wio die Biichscn, in denen dis Fische verpackt werden sollen u. preBt die Fische aus, um aus ihnen das Salz u. das Fett zu entfernen. Darauf werden die Fische mit einer 01ivenólschicht bedockt worauf sie in Buchsen verpackt werden. (F. P. 684 376 vom 5/11. 1929, ausg. 25/6. 1930. Span. Prior. 9/7. 1929.) S c iiu t z . Ludwig Bade, Schlutup, Liibeck, Herstełlung von Fischmariwden in Ol, dad. gek., daB man beliebig vorbereitete Fische in ein Ol, das entweder Essigsaure gel. ent- halt ode aus dem im Laufe der Behandlung Essigsaure entsteht (Zusatz von Essig- saureanhydrid o.:-r Acetylierung des Ols) einlegt. (D. R. P. 505 239 KI. 53e vom 6/7. 1929, ausg. 16, S. 1930.) S c h u t z . S. E. Hemberg, Stockholm, Kunstłiche Sahne. Die Sahne wird aus abgerahmter MilrJi u. geschmolzenen pflanzłichen oder tier. vilaminhaltigenFetten, welche frei yonFett- 2324 Hxvn. Fjette; Wachse; Seifen; W aschjhttel. 1930. II. sauren sind, durch starkes Schiitteln oder Homogcnisieren hergcstellt. (E. P. 330 307 vom 6/3. 1929, ausg. 3/7. 1930.) S c h u t z . N. V. Nederlandsche Gruyere Blokmelk Fabriek, Zwolle, Holland, Feste, haltbare Nilchpraparate. Man befreit dio Ausgangsstoffe zweckmaBig im pasteurisierten Zustand durch Eindampfen im Yakuum boi einer Temp. unterhalb 50° unter Um- riikrcn bis zur Bildung formbarer Massen yon W., ftUirt die letzteren in Formkorper iiber u. schutzt diese durch oberflachliche Schutzschiehten gegen dio Einw. der Atmo- sphilrilien. Der Milch- oder Rahmmasse werden kleine Mengen zweckmaBig von gosclimolzencm Butterfett zugosetzt. Ais Uberzugsmasse kann Kakaobutter benutzt worden. (Oe. P. 1 1 8 6 2 0 vom 22/2. 1926, ausg. 25/7. 1930. D. Priorr. 27/2. u. 1/9. 1925.) S c h u t z . W. R. B. St. J. Gates, J. Trovoges und Cow & Gate Ltd., Guildford, England, Trockenmilchprdparate. Ein Praparat von abfiihrendcr Wrkg. wird durch feine Vcr- teilung von alkal. PhcTwlphthalcinhg. in Mi ich oder einer Mischung von Miloh mit Kaffee, Kakao u. dgl. erhalten. Das Prod. wird zweckmaBig getrocknet. (E. P. 332 047 vom 3/7. 1929, ausg. 7/8. 1930.) S c h u t z . Laboratory Products Co., ubert. yon: William O. Frohring, Ohio und William F. Richards, Mason, V. St. A., Herstellung von Caseinałen. Man ycrsotzt trockenes Ca-sein mit frischem feuclitem Quark unter weitefem Zusatz von Alkalilsg., um den Quark zu losen, worauf die M. unter Zerstauben getrocknet wird. (A. P. 1 7 6 2 1 6 9 vom 20/4. 1927, ausg. 10/6. 1930.) S c h u t z . Percy Douglas Cunningham, FutUr fiir Bindvieh, Schafe und Schweine. Das Mittel bostcht z. B. aus 20 Tin. Maismehl, 20 Tin. Erbsenmchl, 20 Tin. zcrkleinertem Ilafer, 15 Tin. Beismehl, 10 Tin. Lebertran, 2,5 Tin. tonischcn H itteln u. geringen Mengen NaCl u. KJ. (Aust. P. 18735/1929 vom 5/3. 1929, ausg. 18/3. 1930.) S c h u t z . Philippe Contant, Franio-., Tiemahrmittel. Das Mittel besteht aus 850 g NaCI, 100 g MgCl2, 50 g CaCL, 5 g N H fil, 5 g MnClt, 100 g einos Ca-Phosplmts bzw. einor ais „Clilorhydrophosphate ealcique“ bezeichneten Verb. u. 5 g FcCOr (F. P. 683 850 vom 24/10. 1929, ausg. 18/6. 1930.) S c h u t z . XVII. Fette; Wachse; Seifen; Waschmittel. J. D. van Roon, Das Sclimelzgebict der Kakaobuiter. Mittels eines bosonderen, einfachen, im Original naher beschriebenen Dilatometers wurden die Schmelzpunkt- temp.-Vol.-Kuryc u. der Endschmelzpunkt der Kakaobutter bestimmt. Die Kurve zeigt fur roino Kakaobutter bei geeigneter Arbeitsweise, wie naher angegeben, S-Form, sie ist qualitativ, wenn auch nieht ihrer genauen Abmessung (Ausdehnung) nach, reproduzierbar. Vcrfalschungen yon mohr ais 1 0 % Fremdfetten lassen sich so erkennen. (Chem. Weekbl. 27. 498—502. 23/8. 1930. Weesp, C. J . VAN H o u t e n & Zoon.) Gd. P. F. Nichols und B. E. Lesley, Studien iiber kalifomisches Olivenol. Ein Ver- gleich dieser Ole hinsichtlich Farbę, Viscositat, freicr Fettsaure, sowie Ranziditats- probe nach yersehiedenen Autoren ergibt zwar groBe Ahnliehkeit mit importierten Olen, doch sind die Abweichungen vom Durchschnitt gróBer. (Oil Fat Ind. 7. 295—96. 315. Aug. 1930. California, Univ.) H . H e l l e r . Haruichi Ikuta und Seiichi Ueno, Zusammcnsetzung der gesattigten Fettsauren von japanischem Sardinenol. Korean. Sardincnol mit D.154 0,9297, SZ. 1,4, VZ. 193,8, JZ. (Wijs) 179, Rhodanzalil 90,2, no20 = 1,4801, REICHERT-MEISZL-Zahl 0,49. F. der Fettsauren 35—35,6°, der nach Y a r r e n t r a p p abgeschiedenen festen Sauren 52—52,5°. Vakuumdest. der Methylester u. Identifizierung der Fraktioncn ergaben, daB yielleicht BiUleisaure yorhanden ist, ferner Palmitinsaure (Hauptbestandteil), Mytistin-, Slearin-, Arachin-, Behensaure, ferner eine Siiure C24H480 2. (Journ. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 33. 245 B—46 B. Juli 1930. Osaka," Techn. Hoch- schule.) H . H e l l e r . Sei-ichi Ueuo, ('ber die neuen bei der Hydrierung von Fischólen ent-stehenden Kohlenwasserstoffe. Die schon vor langerer Zeit beobaehteten fliichtigen Stoffe aus dem industriellen HartungsprozeB wurden naher untersueht. Dest. u. kryoskop. Unters. ergaben, daB die KW-stoffe hauptsaehlich aus Cl:;H 28, CicH34, C17H36, C18H36, ClaH40 u. C20H42 bestehen, also teilweise der Prisłamcihc angehoren. Dies ist biolog, inter- essant, da Pristan im Haifischleberól yorkommt. Die KW-stoffe entstehen bei der Hartung bei ca. 180°. (Journ. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 33. 264 B— 66 B. Juli 1930. Osaka, Techn. Hochsch.) H . H e l l e r . 1930. II. H „ „ . F e t t e ; W a c h s e ; Se i f e n ; W a s c h m it t e ł . 2325

Aug. Lemunice, Extraktion, Verarbeitung und Verwendung naturlicher Saponinę. Abhandlung iibor die in den Handel kommenden Saponinę, ihre Eigg., Zus., Herst. u. Verwendung. (Moniteur Produits chim. 12. Nr. 137. 3—6. 15/8. 1930.) J u n g . Seiji Kawai, tlber die selektwe Auflósung von Seife. Handelsseife lost sich stark selektiv bzgl. ihrer Bestandteile in W. auf. Infolgedessen verandern sich Zus. u. dem- zufolge Eigg. der Seifenoberfliiche. Das ReiBen der Seife beruht unter anderem hierauf. Die Fettsauren einer aus 75°/o Talg, 15% Cocosól u. 10% Fettsauren angesetzten Seife hatten Neutralisationszahl 209,5, JZ. 38,7, F. 43— 45,5°. Nach 1-std. Wassem bei 10° hatten sich 0,15% gel., die gel. Fettsauren hatten NZ. 262,3, JZ. 8,1. Weitere Zahlen in Tabelle. Mit steigender Temp. des W. nimmt dio NZ. dor in Lsg. gogangenen Fett­ sauren ab, die JZ. zu. (Journ. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 33. 244 B—45 B. Juli 1930. Tokio, Shiseido Soap Factory.) H. H e l l e r . Paul G. I. Lauffer, Athanolaminseifen. Ubcrsicht iiber die ublichen und dio vielleicht ais Ersatz móglichcn Seifenkomponenten. Yon letzteren haben dio Athanol­ aminseifen wegon ilirer besonderen Eigg. Aussicht auf techn. Verwcndung, wofiir Beispiele aus der Literatur zusammongestellt sind. (Amer. Porfumer essential Oil Rev. 25. Nr. 2. 127—28. 217—18. April 1930. New York, Pinaudlnc.) H . H e l l e r . L. Zakarias, Die Kolloidchemie der Waschmitteł. Mit oinor ais fiir reino Seifen best geeignet befundencn Lsg. von 0,25% Reinseifengeli. wurden Unterss. iiber Pepti- sationswrkg., Schutzkolloidwrkg., Schaumtatigkeit u. andere fiir die Waschkraft interessante Eigg. durchgefiihrt, dereń Ergcbnisse in Tabellen niedergelegt sind. Die laut Alkohol titration mit maximal 0,1% uberschiissigem Alkali hergestellten, schwach alkal. Seifen u. Waschmitteł sind unwirtsehaftlich. Zusatzc von Netzmitteln, Poly- sacchariden, sulfoniorten Ólen erhóhen die Waschwrkg. nicht. Vollkommen kalk- bestandig sind nur reinc Polysaccliaridc, ohne Seife. Theorie der Waschiorkg. wird kurz entwickelt. Waschen u. Fiirben beruhen in gleicher Weise auf einor Erhohung der Lispersitat der farbenden Stoffe; beim Waschen treten Quellungsmittel (Soda usw.) beim Fiirben Fallungsmittel (Salze) in Aktion. (Leipziger Monatsschr. Textil-Ind. 45. 120—22. 253—54. 291—92. 1930. Prag X.) H. H e l l e r . Werner Prosch, Die physikalisch-chemischen Grundlagen der Waschmitteł. Der Vf. unterzieht dio Ausfiihrungcn Z a k a r i a s (O. 1930. II. 161) einer krit. Besprechung, besonders beziiglich der Schutzwrkg. u. des Einflusses der [H']. Die Schutzfahigkeit der Seifen verliiuft in keinem Fali proportional der Waschwrkg. (Chem.-Ztg. 54. 660. 23/8. 1930.) J u n g . George S. Jamieson und Robert S. Mc Kinney, Analytische Methoden fiir Baumwollsaal. Krit. Betraclitung der Bemusterung von Śaaten fiir dio Analyse. 50 bis 60 g sind das mindeste, um ein einigermaBen korrektes Ergebnis, das auch reproduzierbar ist, zu erhalten. Mahlfeinheit beeinflufit Olausbeute erheblich. Von der offiziellen Methode weichen dio von Vff. gegebenen Vorsehriften in folgendem a b : 60 g werden der Analyse zugrunde gelegt; vor der HCl-Behandlung 2-std. Trocknen bei 130°; Mahlen in einer Bauermiihle nach besonderer Vorschrift, nach erster Extraktion ein zweites Mai zerkleinorn. Die im einzelnen mitgeteilten Vorschriftcn umfassen: Be­ musterung, W.-Best., Mahlen, Best. des Olgeh., sowio der freien Fettsauren. Vcrgleichs- analysen mit anderen Untersuchungsstellcn zeigten gute Obereinstimmung. Die Vor- schriften bowahrten sich insbesondere auch fiir bcschadigte Saat. (Oil Fat Ind. 7. 291—93. 315. Aug. 1930.) II- H e l l e r . — , Untersuchung von WoUfetl. I—III. Beschreibung (lor Analyse von Wollwachs: Trennung der verseifbaren u. unverseifbaren Anteile, Best. von Cholesterin, Best. von KW-stoff u. Farbrkk. zum Nachweis von Wollwachs. (Oil Colour Trades Journ. 78. 333—34. 413—15. 508—09. 15/8. 1930.) S c h e i f e l e .

I. I. Lissowski, U. S. S. R . , Verfahren zur Erhohung der Viscositat von trocknenden Okn. Das auf 90—100° vorgewarmte Ol wird in der Weise unter Anwendung von Kiihlung mit Luft oder 02 behandelt, daB wahrend der Selbsterhitzung die Temp. nicht iiber 140° steigt. Nach SchluB der Selbsterhitzung wird erneut auf 120° erhitzt u. das Durchleiten der Gase bei 90—100° beendet. (Russ. P. 7043 vom 9/6. 1926, ausg. 30/11. 1928;} R i c h t e r . Leon Lizariturry. Spanien, Eeinigung von Olivenol utul Olirentrestern. Die Reinigung erfolgt lediglich a.if chem. Wege. Man neutralisiert die Ole mit festen bas. Stoffen, wie BaC03, BaO, AL03, MgO u. entfarbt durch Behandeln mit N aB 03, ge- gebenenfalls unter Zugabe von Al-Silicaten. Des weiteren kann die Entfarbung herbei- 2326 H xvm. F a s e r - u . Sp in n s t o f f e ; P a p ie r u sw . 1930. II.

gefiihrt werden durch. oino Bcarbeitung mit fein gepulverten Metallen (Fe, Zn, Al) oder auch mit solchen wie Ni, Cu, Co. (F. P. 681274 vom 4/9. 1929, ausg. 13/5. 1930. Span. Prior. 6/7. 1929.) E n g e r o f f . Dominion Rubber Co. Ltd., Canada, iibert. von: Harold Stanard Adams und Ludwig Meuser, Amerika, Behandcln schwerer pflanzlicher Ole. Man lafit das Ol, z. B. Ricinusól, in verd. Form in einem crhitzten Raum unter Abwesenheit von Luft eintreten unter Aufrecliterhaltung einer vcrhaltnismaBig holien Temp. E s erfolgt eine Zers. des Olcs, wobei seino Zersctzungsprodd. verfliichtigt werden. (Can. P. 272 688 vom 18/12. 1926, ausg. 26/7. 1927.) E n g e r o f f . Arthur Imhausen, Deutschland, Herstellung von Seife in Form diinner faden- nudelarliger Streifen. Man walzt festc Scifenmasse in bekannter Weise aus u. erhalt so eino zusammenhangende diinno Seifenfolie, die man in fadennudelartigo Streifen schneidet. Mit Hilfe eines feststehenden kammartig ausgebildeten Schabers werdcu dieso Streifen von ihrer Unterlago entfcrnt. Die Streifen, dio auf der Unterlage infolge der Zahnliicken des Kammscliabers zuriickbleiben, werden danach durch einen oder mehrere nachfolgende Schabemesser entfcrnt. (E. P. 329195 vom 10/6. 1929, ausg. 5/6. 1930. F. P. 676 563 vom 12/6. 1929, ausg. 25/2. 1930.) E n g e r o f f . Adolf Welter, Deutschland, Verfaliren zur Dberfuhrung fliissiger Seife in eine schnelllosliche handliche Form. FI. Seifenmasso wird durch Zerstauben in Seifenpulver umgewandelt u. anschlieCend auf Walzenstuhlen liomogenisiert. Dieses Materiał wird alsdann durch Strangpresscn gedruckt oder durch Walzen in Flocken ubergefuhrt. (F. P. 678 875 vom 23/7. 1929, ausg. 5/4. 1930. D. Prior. 20/11. 1928.) E n g e r . Metallgesellschaft Akt.-Ges., Deutschland, Ablrennung der Ole oder Fette von Seifen durch Destillation unter Verwendung von Lósungsmittdn. Das Verf. ist dad. gek., dać man die Seifen vor der Dest. in ihre Fettsauren uberfuhrt. (F. P. 684186 vom 30/10. 1929, ausg. 23/6. 1930. D. Prior. 31/10. 1928.) E n g e r o f f . XVIII. Faser- und Spinnstoffe; Papier; Cellulose; Kunststoffe. Hugo Kauffmann, Zur Kinetik der Chlorlleiclie. Nach Verss. u. reaktionskinet. Berechnungcn des Vfs. erfolgt die Bleichwrkg. durch freie CIOH, die Faserschadigung durch das Komplexion [CIOH-CIO]' der alkal. Lsgg.; im stark sauren Bleichbad wird die Faser nicht angegriffen. (Papierfabrikant 28. Verein d. Zellstoff- u. Papier-Chemiker- u. Ingenieuro 557—59. 31/8. 1930.) H. S c h m i d t . E. Reinhard, Das Merzerisieren baumwollener Gamę im luftleeren Raum. Ein patentiertes Verf. zum Mercerisieren von Bobinen u. Kreuzspulen unter Vakuum. Die ausgekochten Bobinen werden in ein luftdichtes GefaB mit der Mercerisierlauge ein- gesetzt u. ein hohes Vakuum eingestellt. Hiernach wird gespult u. abgesauert. Durch die Bobinenhiilse u. die straffe Wicklung kann kein Schrumpfen stattfinden, so dafl alle Spannvorr. wegfallen konnen. (Ztschr. ges. Testil-Ind. 33. 622—23. 10/9. 1930.) _ _ F r ie d e m a n n . _ Albert H. Grimshaw, Einige pflanzliche und tierische Ole, die in der Textilindustrh vcrioandt werden. Im Gegensatz zu den Mineralolen, die meist ais Schmieróle Ver- wendung finden, sind die pflanzlichen u. tier. Textilole verseifbar. Es werden die ub- liclien Proben, Jod- u. Verseifungszahl, Eleadinprobe mit salpetriger Saure, Saure- u. Alkalibest. besohrieben u. einige Musterzahlen in Tabellen aufgefiihrt. (C a n a d ia n Textile Journ. 47. Nr. 33. 19—21. 14/8. 1930.) Friedemann. — , Cadmiumoleat ais neues Impragnierungsmittel. Das v o n B r a u n (C. 1930- I. 1554) hergestellte Cadmiumoleat, das sieh ais Impragnierungsmittel a n Stelle von kolloidaler Zinkseifenlsg. eignet, u . diese in ihren Eigg. noch ubertrifft, w ird ausfuhrlich behandelt u . verschiedene Anwendungsmoglichkeiten angefuhrt. (Moniteur P r o d u its chim. 12. Nr. 137. 6—8. 15/8. 1930.) JUNG. Robert W. Pinault, Das Schlichten von Kunstseide und Kunstseidemischtmgen- Geąuollene Starkę ist fiir Kunstseide unbrauchbar, da sie nicht geniigend in die Faser eindringt. Geeignct sind Leim, Gelatine u. mit Diastafor 1. gemachte Starkę. Ebenso gebraucht man 1. Starkę fiir die Appretur, meist mit Weichmachungsmitteln aus emul- gierten Fetten. Jlischgewebe aus Kunstseide u. Baumwrolle werden erst getrocknet u. dann auf der Klotzmaschine, z. B. mit 1. Kartoffelstarke, appretiert. Beim Farben dieser Mischgewebc soli man bei niederer Temp. beginnen. Gedruckt wird meist bas. 1930. II. H xvm. F a se r - u. Sp in n s t o f f e ; P a p ie r u sw . 2327

odor sauer mit Ameisen- oder Milchsaurc; bei bas. Farben nicht mit Brechweinstein nachbehandeln. (Canadian Textile Journ. 47. Nr. 35. 22—23. 28/8. 1930.) F r ie d e m . Gerhard zum Tobel, Erfahrungen und Vcr suche mit Leinolschlichte. Leinól- schlichten geben meist erst beim Entschliehten vor dem Farben zu Schwierigkeiten Anlafi; besseres Lagern u. yollkommeneres Entschliehten hilft hiergegen. Nachweis der Leinolschlichte durch Na2S. Die Vergilbung von geschlichteter Ware ist keine reinc Oxydationserscheinung, schlechte Entschlichtung nicht notwendig AnlajB zu streifigem Farbausfall. Yf. untersucht nun fiir Viscose u. Acetat die Einw. der Schlichte auf Farbefahigkeit, Festigkeit u. Dehnung der Faser bei langem Lagern, u. findet im all- gemeinen erhóhte Aufnahme von bas., yerminderte von direkten Farbstoffen, sowie maBig verminderte Dehnung u. Festigkeit. Acetat verhalt sich gunstiger ais Viscose. LTntcrss. der Leinolschlichte ergaben bei Lagerung eine starkę Erniedrigung der Jod- zahl u. eine Erhohung der Saurezahl. Die Fascrschwachung ist nach Vf. nicht auf Siiure- bldg., sondern auf Entstehung von Oxycellulose zuriickzufiihren. (Seide 35. 365—72. Sept. 1930. Krefeld, Textilausriistungs-Gesellschaft m. b. H.) F r ie d e m a n n . W. A. Dyes, Vorschriften und Vorschlage fiir die Weiterverarbeilung und Ver- edlung von Kunstseide. Vf. bespricht Yorschriften u. Industrieerfahrungcn iiber das Kunstseideschlichten u. weist auf die bei der Anwendung von Starkę ais Schlichtemittcl zu befolgenden VorsichtsmaBnahmen hin. (Kunstseide 12. 272—74. 313—15. 340 bis 342. Sept. 1930.) H. S c h m id t . Johann Eggert, Die chemische Nachbehandlung ton Yiscosegarn. Vf. maclit genaue Angaben iiber das Entschwefeln, Bleichen u. Seifen bzw. Ulen von Viscoseseide u. sehlagt fiir das Entschwefeln, naehfolgende Waschen u. Bleichen zwecks Faser- schonung eine mehrstufige Arbeitsweise vor. (Rayon Reeord 4. 785—89. 897—901. 22/8. 1930.) H S c h m id t . A. T. King, Schwefeln und ahnlićhc Vorgange bei der Strumpfwirkerei. Vf erliiutert die chem. Vorgange beim Schwefeln u. erklart den EinfluB des Alkalis, das von der Wasche her in der Wolle sitzt; dann werden die Red.-Vorgange besprochen, die gewisse Farbstoffe durch lose gebundenes S02 unter gleichzeitiger BIdg. von SO,H2 erleiden. Zum SchluB werden die Vorteile des Bleichens mit Sulfitlsg. aufgezahlt. (Journ. Soc. Dyers Colourists 46. 225—27. Juli 1930.) F r ie d e m a n n . Fred. Grove-Palmer, Angelaufene Metallgeicebe. Metallfaden aus Silber oder Kupferlegierungen schwarzen sich leieht. Man reinigt Silber mit CNNa oder NH3, Kupfer mit Thiosulfat. Besser ist es aber, die Lamćfaden mit einem Schutziiberzug aus Nitrocellulose u. Trikresylpliosphat ais Weichmachungsmittel zu iiberziehen. (Silk Journ. Rayon World 7. Nr. 75. 47. 20/8. 1930.) F r ie d e m a n n . Ram Saran Koshal und A. James Turner, Studiem iiber das Husterziehen bei Baumwolle zwecks Ermittlung der Fasereigenschaften. Teil I. Eirdeitung und Experimen- telles. Teil II. Hdufigkeitskuruen fiir verschiedene Fasereigenschaflen. An einem Materiał von 3000—4000 Einzelfasern messen die Vff. Lange, Dicke, Drehung, Festigkeit u. Steifigkeit. Die erhaltenen Resultate werden in Kurven eingetragen u. ausgewertet. Es zeigt sich, daB die Kurven fiir Lange, Dicke u. Drehung der Faser regelmaBig u. symm. verlaufen, wahrend die fiir Festigkeit ziemlich, die fur Steifigkeit sehr unregel- miiBig sind. (Journ. Textile Inst. 21. Transact. 325—70. Aug. 1930.) F r ie d e m a n n . J. W. Mc Kay und T. H. Goodspeed, Die Wirkung von Bćmtgenslrahlen auf Baumwolle. Beschreibung der durch Rontgenstrahlenbehandlung der Pollen hervor- gebrachten Veranderungen in der auBeren Morphologie u. anderen Eigg. (Science 71. 644. 20/6. 1930. Univ. of California.) K r u g e r . George Rice, łP&s sollie der Farber iiber Flachs, H anf und Cliinagras wissenl Die Eigg. yon Flachs, Hanf, Chinagras u. Jute werden kurz besprochen. (Textile Colorist 52. 550—51. Aug. 1930.) F r ie d e m a n n . Friedrich Tobler, Róstversuche mit Jute-Ersatzfascr in Brasilien. Vf. berichtet iiber Verss., die er mit brasilian. Faserpflanzen, vor allem Urena lobataL. maohte. Urena lieB sich im FluB, weniger gut im HolzfaB, bei 25° in 8—9 Tagen sehr gut rosten. Noch besser waren die Erfolge mit der Carboneróste mit Felzinozima bei 38°. Es ergibt sich in 4—5 Tagen eine schone, der Jute ahnliche Faser. Die Yerarbeitung von Daph- nopsis j r a s i 1 i e n s i s war nur durch Entrinden, nicht durch Rosten móglieh. (Faserforsch. S. 2^9 —37. 25/7. 1930.) F p. ie d e m a n n . ; — , Ein Zweibadi : j-.ren zum Abkoclien von Seide. Bei der iiblichen Arbeitsweise in einem Bad nimmt die Entbastungskraft des Bades standig ab, u. es treten zuletzt schadliche Abscheidungen auf. Bei dem neuen Zweibadverf. wird das erste Bad mit 2328 H jfn i- F a s e r - u , S f in n s t o f f e ; P a p ie r u s w . 1030. II.

% der Seife fiir 4 Abkochungen besetzt u. die hier groBtenteils entbastete Seide in ein zweites, ebenso besetztes Bad zur yólligen Reinigung gegeben. Nach Erschopfung des ersten Bafles wird dieses frisch angesetzt u. wird Bad 2, wahrend das zweite 1 wird usw. abwechsclnd. (Textile Colorist 52. 545—58. Ąug. 1930.) F r ie d e m a n n . Chas E. Mullin, Die neuen kontinuierlichen Erschwerungsverfahren nach Clavel und Lindenmeyer fiir Seide im Stiick. I. Es wird zuerst eino Darlegung der ublichen Seidenerschwerung nach dem Zinnsalz-Natriumpliosphatverf. gegeben. Man nimmt diese Erschwerung meist im Strang, neuerdings auch im Stiick vor. Das C l a v e l - Vorf. arbeitet maschinell, mit Stiickware u. um ein vielfaches schneller ais die alten Verff. Zuerst wird die reine, entbastete Seide durch 75%ig. Ameisensaure gefiihrt, kurz „gealtert“ u. gcspiilt (ca. 3 Minuten insgcsamt). Im Erschwerungsbad geht die Seide nochmals durch Ameisensaure, dann durch SnCl4, wird abgeąuetscht u. geht so ins Phosphatbad (NaH2P04), wonach gewaschen wird. Dieser ProzeB ergibt 3 0% Erschwerung, der 2. 56%, der 3. 8 5 % usw. Zum SchluB wird ein h. Natriumsilicat- bad gegeben, geseift u. gewaschen. Neu an dem Verf. ist die Ameisensaurebehandlung u. die móglichsto Beschrankung der Wiischen, namentlich zwischen Zinn u. Phosphat. Dio Festigkeit der Seide soli durch die CLAVEL-Erschwerung gar nicht leiden. (Testile Colorist 52. 531— 58. Dyer Ci lico Printer 64. 263— 64. 5/9. 1930.) F r ie d e m a n n . Michimaro Nakano, Schleifen von Zellstoffpappen. Untersuchungen iiber das Mahlen von Zellstoff. X. (IX. vgl. C. 1930. II. 1466.) Vf. hat in Anlehnung an dio Holzschleiferei versucht, Zellstoffpappen am Schleifstein zu zermahlen. Er bekam einen sehr feingemahlenen Stoff, der sich gut zu durchsichtigen Pergamentersatz- papicren eignet. Nur Zellstoffe mit gut vorfilzter Faser sind zum Schleifen brauchbar. (Cellulose Industry 6. 22. Mai 1930.) F r ie d e m a n n . Michimaro Nakano, Uber ein Charakteristikum der Pflanzenfasem ais Rohstoffe fiir Papierherstellung. Untersuchungen iiber das Malden von Zellstoff. XI. (X. vgl. vorst. Ref.) Wolle liŁCt sieli nicht zu Papier yerarbeiten, Seide u. Asbest nur schlecht. Fiir die Eignung der Pflanzenfasem zu Papier ist der kolloide Zustand ihrer Oberflache ausschlaggebend. (Cellulose Industry 6. 25. Juni 1930.) F r ie d e m a n n . Jose! Zimmel, Warum rersagt plotzlich die Leimungl Die Leimfestigkeit von Papieren laBt oft ohne nachweislichen Grund zu wiinschen librig. Nach Aussehaltung aller Fehlerąuellen bleibt die Móglichkeit der Storung durch Luftelektrizitat. Ferner ist die Tinte, mit der die Leimfestigkeitspriifung erfolgt, auf Beschaffenheit u. Temp. zu priifen. (Wchbl. Papierfabr. 61. 1072—73. 16/8. 1930.) F r ie d e m a n n . — , Wachs- und Paraffinpapiere. Es werden die Anwendungsmdglichkeiten von Paraffin bei der Papierherst., insbesondere die Herst. yon Paraffinpapier fiir Ver- packungszwecke beschrieben. (Wchbl. Papierfabr. 61. 1129—31. 30/8. 1930.) H. Schm. Florence Hooper, Eine mikroskopische Untersuchung der Baupappenstruktur. VI. bespricht die Beziehungen zwischen der Struktur, Art der Herst. u. der Rohstoffe, sowie den Eigg. von isolierenden Baupappen. (Paper Trade Journ. 91. Nr. 7. 59—61. 14/8. 1930. Ames, Iowa, Chem. Abt. des Iowa State College.) H. SCHMIDT. Ralph M. Mc Kee, Forschung in den Celluloseindustrien. Vortrag. Dio Bedeutung wissenschaftlicher Forschung in den Industrien der Cellulose wird an einigen Beispielen gezeigt. Bericht iiber Kreuzungsverss, an Pappeln zur Zuchtung rasch wachsonder, fiir die Zellstoffhsrst. u. a, besonders geeigneter Yarietaten zur Wiederaufforstung von Gebieten mit yerlorengegangener holzyerarbeitender Industrie. (Journ. Franklin Inst. 209. 719—45. Juni 1930. Columbia Univ.) K r u g e r . Wilhelm Weltzien, Einige Fragen der Faserstoffchemie. Verss. gemeinsam mit F. Nevely u. A. Schotte iiber die Einw. yon NaOH auf Cellulose, die yorher durch Kaltestraktion mit 10 u. 17,5%ig. NaOH yon allen 1. Anteilen befreit worden war, ergaben trotz peinlichstem AusschluB von O, bei 30—60° teilweise erhebliche Einw. auf die Faser, wobei der Grad der Einw. danach beurteilt wurde, wieviel °/n beim Aus- waschen der Lauge ohne Saurezusatz in Lsg. gehen; nach einer gewissen Zeit kommt der Umsatz zum Stillstand. Bei emeuter NaOH-Behandlung wieder Gew.-Verlust u. nach einiger Zeit wieder Stillstand der Rk. Der Ruckgang der umgesetzten Menge Baum wolle u. Kupferseide bei Wiederholung des Vers. weist darauf hin, daB leichter u. schwerer umsetzbare Bestandteile yorhanden, d. h. die Materialien kolloidchem. inhomogen sind. — Die substantiven blauen Farbstoffe mit erheblicher Tendenz zur ungleichmaBigen Anfarbung unterliegen einem starken SalzeinfluB (fast kein Anziehcn auf Viscose ohne Salz u. bei geringen Zusatzen von Na2S04, aufierordentlich starkes Anziehen bei hoheren Salzzusatzen), wahrend bei besonders egal farbenden gelben 1930. n . H XVm- F a se r - u . S p in n s t o f f e ; P a p ie r d sw . 2329

Farbstoffen die aufgenommene Farbstoffmenge sehon bei kleinem Na2S04-Zusatze bedeutend ist u. bei weiterem Zusatz nicht melir wesentlich steigt. Kurven fur die Aufnahme von Baumwollgelb B (sehr gleichmaBig), Kunstseidenblau G 652 (ziemlich gleichmaBig) u. Brilliantbenzolblau 6 B (sehr ungleichmaBig) auf Viscoseseide bei Ggw. von Na2S04 im Original. Die Kurven fiir die Aufnahme von Brillantbenzolblau (JB durch Kupferseide u. verschiedene Arten Yiscoseseide in Abhiingigkeit von der Na2S04- Konz. zeigen charakterist. Unterschiede. (Kolloid-Ztschr. 51. 172—76. April 1930. Krefeld.) K r u g e r . Bo Wiesler, Die Sedimenlierung des Kaustizierschlammes bei dem Sulfatzellstoff- rerfahren. Das langsame Absetzen des Schlammes wird liauptsachlich dureh kleine Schwefeleisenteilehen bewirkt; nach Verss. des Vfs. laBt sich das Absetzen durch Temp.-Erhohung bedeutend beschleunigen. (Papierfabrikant 28. Yerein d. Zellstoff- u. Papier-Chemiker- u. Ingenieure 559—60. 31/8. 1930.) H . Sc h m id t . J. H. Noble und George S. Backus, Das Waschen von Kraftzellstoff. Ein Ver- gleich zwischen Diffuseuren und kontinuicrlichen Vakuumfillern zcigl den Vorzvg der Filier. Kraftstoffe, die nach dem Sulfatverf. hergestellt werden, mussen sehr sorg- fiiltig von der anhiingenden Schwarzlauge befreit werden. Dies geschah friiher in Diffuseuren. Die neuzeitlichen Yakuumfilter arbeiten viel giinstiger, da sie den Stoff besser auswasehen, die Lauge weniger yerdiinnen, eine faserfreie Lauge liefem u. Materiał u. Arbeit sparen. (Paper-Maker 80. 279—80. 1/9. 1930.) F r ie d e m a n n . Gen-itsu Kita und Ichiro Sakurada, Uber die Oxydalion bei der Alterung der Alkalicellulose und dereń Bedeutung auf die Hcrstellung der Kmistseide. Es ist eine prakt. wichtige Frage, welche Rollc 0 2 bei der Reifung der Alkalicellulose spielt, ob er in beschrankter Menge keinen nachteiligen, sondern einen giinstigen EinfluB aus- iibt, oder ob man wirklieh durch seine Ausschaltung ein besseres Ergebnis erzielen kann. Der Sckwerpunkt der Pragę liegt in der Aufklarung der Bedeutung der Auf- bewahrung der abgepreBten Alkalicellulose. — Bei den Verss. von Nakamura ist die Cu-Zahl abgepreBter u. gereifter Alkalicellulose gróBer, wenn die Luft wahrend der Reife Zutritt hat. — Verss. von Sakurada u. Onohara. Im Yergleich von getauchter u. abgepreBter Alkalicellulose bei Aufbewahrung in H2-Atmosphare zeigte sich ein nicht sehr starker Reifungseffekt bei dem abfiltriert aufbcwahrten Muster. — Bearbeitet von Tomihisa. LiiBt man Alkalicellulose bei 12, 20 u. 25° mit verschiedener Dauer bis zu 3 Tagen reifen u. yerspinnt die daraus hergestellten Yiseosen, die bis zu 5 Tagen nach dem Sulfidieren geruht liabcn, unter bestimmten Bedingungen, so findet man, daB, jo liinger die Dauer der Reifung ist, besonders bei hoherer Temp., desto langer muB sowohl fiir die Alkalicellulose, wie fiir die Viscose die Reifung sein, um den kriiftigaten Eaden zu erzielen. Andert man beim Spinnen die Geschwindigkeit, so ist der Bereich der Spinnbarkeit der Viseose groBer bei kleineren Gesehwindigkeiten, aber die Zugfestigkeit des mit groBerer Geschwindigkeit gespoimencn Eadens ist im allgemeinen gróBer ais die des mit kleinerer Geschwindigkeit gesponnenen. — Be­ arbeitet von Tomihisa u. Onohara. Bedingungen wie in der vorhergehenden Versuchs- reihe, nur erfolgte die Reifung in H 2-Atmosphare. Die daraus erhaltene Viscose iit viscoser u. im allgemeinen leiehter spinnbar. — Verss. von Onohara u. Masui. Variiert wurden Taueh- u. Reifungsdauer. Es zeigt sich, daB durch langeres Tauchen von 3—7 Tagen u. Alterung von 6—12 Stdn. ein zugfester Eaden gewonnen wird. — Verss. von Onohara u. Sakurada. Vergleieht man die fadenziehende Eig., Yiscositat u. Oberflachenspammng der aus verschieden vorbehandelter Alkalicellulose hergestellten Yiseosen, so findet man keine groBcn Unterschiede. (Scient. Papers Inst. physieal. ehem. Res. 12. i —20. 1929.) Ch . Sc h m id t . A. Lottermoser und Hans Radestock, Beitrcige :ur Kenntnis der Zellstoffviscose. II. (I. ygl. C. 1928. I. 861.) Da bei der Rk. von Zellstoff mit NaOH u. CS2 nicht unter allen Bedingungen einwandfreie Viscoselsgg. erhalten werden, wurde untersueht, welchen EinfluB yerschiedene Zellstoff arten, Konz. der Tranklauge, Einwii-kungsdauer des Alkali (Triinkzeit) u. das Alter der Alkalicellulose auf die daraus hergestellten Viscoselsgg. ausuben. Die Viscositat wurde mit dem O ST WA LD - Vi seosime ter gemessen. Ais Viscositatsgrad V bezeichnen Vff. das Yerhaltnis Durehlaufzeit der Viscose: Dureh- laufzeit det TV. lwi gleicher Temp. Die Methode ergibt gut ubereinstimmende Werte. — Bestimmt man die Yiscositat yerschiedener teehn. Zellstoffe u. setzt sie in Beziehung zu der Viscositat der ..„uvus hergestellten Viscoselsgg., so findet man mit steigender Bleichung u. Mahlung des Zellstoffes die Viscositat der betreffenden Viseoselsg. stark, bis anf den 10. Teil herabgesetzt. — Mit der prakt. Erfahrung ubereinstimmend wird 2330 HXYIII. F a s e r - 0. Spinnstoffe; Papier usw. 1930. II. gefunden, daB eine klare u. gute Viseoselsg. am besten mit 17—18%ig. Lauge erhalten wird, w8.hrend ein Quellungsmaximum bei 11—l ‘20/oig. Laugc erreicht wird. Bei Konzz. liber 18°/o ist die Viscositat viel niedriger. — Eine Trankungsdauer von 2 Stdn. ergibt fiir allc Zellstoffc gute Viscoselsgg.; langere Einwirkungsdauer bedingt Unterschiede in der Viscositat. Die Viscositat wird mit der Zeit um so mehr erniedrigt, je viscoser die Lsg. ist. Ncuere Verss. haben ergeben, daB der Luft-02 Vorreife u. Reife maB- gebend beeinfluBt. Je langer die Alkalicelluiose altert, um so diinnfl. wird die Yiscose, so ist z. B. die Viscositat nach 120-std. Vorreifezeit nur halb so groB wie bei ohne Vor- rcifo hergestellter Viscose. Auch bei Viscoselsgg. aus Alkalicelluiose, die m it ver- schiedener Konz. von Alkali dargestellt waren — gewahlt wurden 17,5 u. 30%ig. Laugen — ergab der zeitliche Verlauf der Yiscositat bei allen Lsgg. dasselbe Kurven- bild. Dic Kurven fiir die verschiedenen Zellstoffe unterscheiden sich nur durch ihre verschiedene absolute Hohe, entsprechend ihrer vcrschieden hohen Anfangsviscositat. Dagegen hat die mit 30%'g- Lauge hergestellte Viscoselsg. eine langere Koagulations- dauer ais die mit 17,5%ig. Lauge dargestellte. — Verfolgt man die Abhśingigkeit der Viscositat u. der Koagulationszeit der Viscosclsgg. von der Konz. der zur Peptisation der Viscose venvandten NaOH, so erkennt man, daB bei 10% Alkali ein Minimum der Viscositat u. ein Maximum der Koagulation besteht. Bei den mit Alkali versetzten Lsgg. bleibt die Viscositiit lange Zeit konstant, um dann plótzlich u. steil anzusteigen, wahrend bei den mit W. peptisierten sie nach 24 Stdn. ein Minimum erreieht u. dann wieder ansteigt. (Ztschr. angew. Chem. 42. 1151—54. 1929. Dresden, Teclin. Hoch- schulc.) Ch . Sc h m id t . K. Tanemura, T. Kohno und S. Miyoshi, Schwefelnatriumlauge aus Abfall- natronlauge von der Yiscosefdbrikation. Beim Einleiten von H2S in Natronlauge ent­ steht zuerst Na,S, dann NaHS, das Phenolphthalein nicht mehr rótet, aber Methyl- orange gelb farbt. Bei Abfallauge mit ea. 1% f) + '/-Cellulose bleibt die y-Cellulose stets in Lsg., die ^-Cellulose nur im Na2S, wahrend sie im NaHS zur Halfte ausfallt. Sonst gleicht das NaHS aus Abfallauge dem Handelsprod. u. kann zum Entschwefeln von roher Viscoseseide genommen werden. (Cellulose Industry 6. 23—24. 1930.) F r ie d e m a n n . F. L. Simons, Fragen der Vulcanfiberfabrikation. Fiir das Gelingen der schwierigen Vulkanfiberfabrikation ist zunachst ein gutes, saugfahiges Papier nótig. Bei Lumpen- papieren, um die es sich meist handelt, ist Yorbehandlung u. Mahlung der Lumpen ein groBer Unsicherheitsfaktor fiir den Fiberfabrikantcn. Der hohe Prozentsatz an AusschuB ist durch bessere Papicrąualitaten u. bessere Maschinen zuruckgegangen. (Paper Trado Journ. 90. Nr. 25. 60—61. 19/6. 1930.) F r ie d e m a n n . Fr. Tobler, Zur Kenntnis der Anatomie von Agaiefasem (Sisal) und ihrer Ver- ivertung fiir Sortenunterscheidungen. Es wird gezeigt, daB zur Untcrscheidung von Agavefasern (Sisal) verschiedener Herlcunft (Indien, Ost-Afrika, Mexiko) mkr. u. botan. Unterss. groBere Dienste leisten, ais die unsicheren analyt. Methoden, die den Aschen-, Zellstoff- u. Feuchtigkeitsgeh. heranziehen. (Faserforsch. 8. 255. 25/7. 1930.) F r i e d . Folke Johansson, QualiUit-sbestimmung von Ficlitenholz fu r die ZeUstoffherstellung. Dic Eignung des Fichtenholzes fiir die Zellstoffherst. ist in der Hauptsache abhangig vom inneren anatom. Bau, vom Yolumgcwicht, von der auBeren Beschaffenheit u. dem Vork. von Asten. Schon friiher wurde versueht, eine alle Faktoren umfassendc Beurteilungsmethode ausfindig zu machen, jedoch ohne prakt. Erfolg. Die Unterss., welche G. K l e s i an 338 Fichtenholzproben verschiedener Abstammung durchgefuhrt hat, zeigen, daB die Form (die Anspitzung) der Baumstamme zur Beurteilung geniigt. An der Hand von 6 Diagrammcn wird die prakt. Brauchbarkeit der KLEMsehen Methode wahrscheinlich gemacht. (Svensk Pappers-Tidning 33. 598—607. 15/8. 1930.) E. M a y e r . Kenneth P. Geohegan, Chemische Mikroskopie im Papier-Fabrik-Laboratorium. Vf. gibt erst eine Ubersicht der vorliandenen Literatur (E. M; Ch a m o t , Elementary Chemical Microscopy u. E. M. Ch a m o t u. D r. C. W. Ma s o n , Handbook of Chem. Microscopy). Benótigt wird ein Polarisationsmikroskop. Es folgt eine Aufzahlung der zahlreichen Verwendungsmi3gliehkeiten fiir dio Mikroanalyse, Beispiele fiir ihre Ausfuhrung u. Bestatigungen ihres Wertes fiir die Praxis. (Paper-Maker 80. 238—il. 1/9. 1930.) F r ie d e m a n n . John B. Calkin, Messung der durchschnitłlichen Faserlange. Um die Faserlange von Holzzellstoff zu messen, wird das Muster im Erlenmeyer so aufgeschwemmt, daB in je 1 ł 1 g Stoff enthalten ist. Hiervon wird unter standigem Umschiitteln eine Probe 1930. II. HXVIII. Faser- u. Spinnstoffe; Papier usw. 2331

mit ca. 25 Fasern cntnommen, u. die mit der Prapariernadel sorgfaltig gestreckten Fasern mit einem Mikroskop mit MeBokular gemessen. (Paper Trade Journ. 91. Nr. 9. 44. 28/8. 1930.) F r ie d e m a n n . R. Karlberg und K. Hagfeldt, Uber die Bestimmung der Bleichbarkeit von Sulfat- zellstoff. Vff. vergleiclien die ROSCHIER-Zahl, die SlEBER-Zahl u. den Cliloryerbrauch bei der direkten Bleichung (ausgefiihrt nach einer von den Vff. modifizierten Methode nach SlNDELL u. B a c o n ). Vff. finden, daB die Best. der ROSCHIER-Zahl ais schnell auszufiihrende Betriebskontrolle reoht geeignet ist. Bei Anwendung auf lufttroekenen Sulfatzellstoff wurde dieBeobachtung gemaeht, daB yerschiedeneProben ein u. desselben Zellstoffbogens verschiedene ROSCHIER-Zahlen aufweisen konnen. Vff. machen daher auf die Erlangung eines guten Durehschnittsmusters aufmerksam u. beschreiben eine Methode dafiir. (Svensk Pappers-Tidning 33. 594—98. 15/8. 1930.) E. M a y e r . — , Kontrollanalysen des Celluloseacetats. Es werden die Bestst. der Viscositat nach OSTWALD u . J a r s l e y , der Durchsichtigkeit u. des Essigsaure- u. Schwefelsaure- geh. beschrieben. (Rev. univ. Soies et Soies artif. 5. 1295— 1301. Aug. 1930.) H. Schm. Karl Czapla, Scltene Erdmetalle im Dienste der Pflanzenaschendiagnostik. I. Aschen- •prdparation von Zellstoffen der Papierindustrie mittels Losungen seltener Erdmetalle. Nach MoLISCH ist ein wertyolles Hilfsmittel zur Erkennung von Fasern ihr Aschen- skclett. Da bei chem. gereinigten Fasern, wie den Holzzellstoffen, der Aschengehalt zur Erzielung einer festen u. charakterist. Asche nicht geniigt, so hat Vf. diese Fasern mit Lsgg. yon Thor- u. Cersalzen nach Art der Gluhstumpfe impriigniert u. sehr gute Resultate auch bei Fasergemischen erhalten. Es yersagten nur aufgearbeitete Alt- papiere u. tier. Fasern. (Faserforsch. 8. 238—53. 25/7. 1930.) F r ie d e m a n n . George J. Ritter, Bestimmung von Alpha-Cellulose. Arbeitsbericht des Unter- ansschusses 2 der Abteilung fur Cellulose-Chemie der amerikanisch-chemischen Gesellschaft. (Papicrfabrikant 27. Verein der Zellstoff- u. Papier-Chemiker u. -Ingenieure. G78—82. 1929.) Ch. S c h m i d t . William Davies, Die Priifung von kunstseidenen Wirkwaren. Vf. gibt Zahlen fiir die Priifung von Strumpfwaren hinsichtlich ihrer Festigkeit u. Dehnbarkeit in der Langs- u. in der Querrichtung. Bemerkenswert ist die Żunahme der Festigkeit nach h- Bugeln. (Silk Journ. Rayon World 7. Nr. 75. 46. 20/8. 1930.) F r ie d e m a n n .

I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Ernst Tietze, Koln a. Rh., Wilhelm Schepss, Levcrkusen, und Winfrid Hentrich, Wiesdorf), Verfakren zum Schutzen von Wolle u. dgl. gegen Mottenfrap u. Schiidigung durch andere Textilschadlinge unter Verwendung yon i ’-Verbb., dad. gek., daB man organ. F-Verbb., welche mindestens ein F-Atom an C gebunden enthalten, auf die zu schiitzende Waro aufbringt. — Ais geeignet haben sich z. B. F-substituierte KW-stoffe u. Carbonsiiuren u. dereń Deriyy. erwiesen, wie Fluoressigsdure, Fluorpscudocmnol, Fluoroform, 1-Fluor- naphtJw.lin-5-sulfonsdure usw. (D. R. P. 504 886 KI. 451 yom 14/9. 1927, ausg. 9/8. 1930.) S a r r e . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Max Weiler, Wiesdorf, Berthold Wenk und Hermann Stotter, Leverkusen), Verfahren zum Schiitzen von Wolle, Pelzwerk u. dgl. gegen Mottenfrap. (D. R. P. 503 256 KI. 451 yom 26/3. 1927, ausg. 29/7. 1930. — C. 1930. I. 1876 [Schwz. P. 134012].) S a r r e . Nyanza Color & Chemical Co. Inc., New York, ubert. von: Oscar F. Muller, Montclair, New Jersey, Mattieren von Kunstseide. Man behandelt die Kunstseide mit einer wss. Paraffinemulsion, in der Aufrauhmittel suspendiert sind. Beispiel: Olivenol- seife, weiBer Leim, Paraffin, Infusorienerde. An Stelle von letzterer kann man auch Kalk, Kaolin, Fullererde oder ZnO zufugen. (A. P. 1769 850 vom 11/5. 1929, ausg. 1/7. 1930.) E n g e r o f f . Munitex Corp., New Jersey, ubert. yon: Giovanni Tagliani, Basel, Schweiz, Mattieren von Fasern aus regenerierter Cellulose. Man behandelt die alkal. gemachten Fasern, z. B. Kunstseide, mit Paratoluolsulfochlorid. (A. P. 1770114 vom 20/4. 1928, ausg. 8/7. 1930.) E n g e r o f f . Robert G. Campbell, New York, ubert. yon: Woldemar M. Sternberg, New York, Glanzendmachen von Kunstseidefaden. Man unterwirft die Faden, zweekmaBig in feuehtem Zustand, einer ^oannung u. beseitigt die Spannung in soleher Weise, daB die Faden auf yergróBerte" Strecken parallel zueinander zu liegen kommen. (A. P. 1570 047 vom 27/8. 1926, ausg. 8/7. 1930.) E n g e r o f f . 2332 H xyiii. F a s e r - u. Sp in n s t o f f e ; P a p ie r u sw . 1930. II.

Minę & Smelter Supply Co., Denver, Color., iibert. von: Sidney D. Wells, Quiney, Ul., Herstellung von Papierstoff. Das pflanzliche Materiał wird mit lc. oder w. Natronlauge getrankt u. etwa 1—3 Tage stehen gelassen. Dabei wird das Materiał, insbesondere Stroh, im Gegenstrom durch mehrere, z. B. 5 Kasten oder einen langen Trog geleitet, wobei die Laugenkonz. etwa von 3 auf 10 g NaOH im Liter steigt. Nach dem Abprcssen wird das Faserstoff materiał gemahlen eventl. unter Zuleiten von Dampf. (A. P. 1769 811 vom 7/11. 1928, ausg. 1/7. 1930.) M. F. Mu l l e r . Respats Inc., Cranston, Rhode Island, iibert. von: Roland B. Respess, Wick- ford, Rh. Isl., Mahlhollander fiir Papier- oder Pappenfabrikation aus cellulosehaltigen Faserstoffen aller Art, wie Holz, Stroh, ICienapfel, Kakaoschalen, Grasern u. ins­ besondere liarzhaltigen Hólzern. Die Ausgangsstoffe werden durch kurzes Kocłion mit Na2C03-Lsg. erweiclit u. mechan. getrennt. Das lockere Prod. wird dann verkocht u. vermalilen. An Hand melirerer Abb. ist die Miihle eingehend beschrieben. (A. P. 1770 430 vom 7/8. 1928, ausg. 15/7. 1930.) M. F. Mu l l e r . Scott Paper Co., Pennsylv., iibert. von: Harry Liebeck, Swarthmore, Pennsylv., Herstellung von Kreppapier von groBer Weichheit u. Faltbarkeit. Das feuchte Papier- gewebe wird der gleichzcitigcn Einw. einer erhitzten Oberflache ausgesetzt u. nacli teilweisem Trocknen wird das erhitzte Papier einer Kreppwrkg. zwisehen Walzen unterworfen, worauf das Papier ganz getrocknet wird. Eine Zeichnung erlautert die App. u. das Vcrf. (A. P. 1772185 vom 27/9. 1928, ausg. 5/8. 1930.) M. F. M u l l e r . Gustaf Haglund, Stockholm, Sehweden, Aufarbeitung der sulfathaltigen Ablaugen von Sulfit- oder Sulfalzellstoff durch Elektrolyse, w7obei an der Kathode Alkalilauge u. an dor Anodę H 2SO,, gebildet wird, die getrennt abgezogen werden. Die Natron­ lauge wird mit S0 2 abgesatt. u. zum Verkochen von Holz benutzt. Nach dem Abzieken der Kochfl. wrird die schwefelsaure Lsg. zugesetzt, wodurch die gel. organ. Substanzeii ausgefallt werden. Die Alkalisulfatlsg. wird nach dem Filtrieren wieder elektrolysiert. (A. P. 1772 251 vom 3/5. 1928, ausg. 5/8. 1930. Schwed. Prior. 13/5. 1927.) M. F. Mii. Kurt Hess und Carl Trogus, Berlin-Dahlem, Verfahren zur Auflosung von Cellulose in amtnoniakalischen Kupferlosungen. (D. R. P. 505 221 KI. 29b vom 4/12. 1927, ausg. 15/8. 1930. — C. 1929. II. 3084 [F. P. 664868].) E n g e r o f f . Lśon Lilienfeld, Wien, Herstellung von Cellulosederivaten. Man bearbeitet die Cellulose zunachst mit CS2 in Ggw. von Alkali derart, daB das so erzeugte Cellulose- xanthogenat zumindest teilweise in W. unl. ist. D ie aus dem Xanthogenat regenerierte Cellulose fiihrt man danaeh in z. B. Viscose, Nitrocellulose oder Cellulosefettsaure- d e r iw . iiber. (F. P. 671 597 vom 16/3. 1929, ausg. 14/12. 1929. Oe. Prior. 17/3. 1928.) E n g e r o f f . Dr. Alexander Wacker Ges. fiir elektrochemische Industrie G. m. b. H., Deutschland, ViscosiUitsminderung von Celluloseathem unter Beibehaltung ibrer Lóslich- keit. Man behandelt die Ather in der Hitze mit sauren Mitteln, z. B. mit CH3C02H, u. tragt Sorge, daB Losungs- oder Quellungsmittel ausgescklossen bleiben. (F. P- 683 933 vom 25/10. 1929,ausg. 19/6. 1930. D. Prior. 15/4. 1929.) E n g e r o f f . Sociśtś des Usines Chimiąues Rhóne-Poulenc, Frankreich, Celluloselósungen. !Man lóst Cellulose oder ihre nahen Umwandlungsprodd. in wss. Methansulfosaure. oder ihrem Anhydiid. Derartige Lsgg. dienen zur Herst. von Filmen, HdutcJien u. Kunstseide. (F. P. 684 320 vom 4/11. 1929, ausg. 24/6. 1930. E . Prior. 22/12. 1928.) E n g e r o f f . Ges. fiir Chemische Industrie in Basel, Sehweiz, Behanddn von Cellulose mit Alkylierungsrnitteln unter Beibehalhmg der Cellulosefaserstruktur. Man behandelt die m it Alkali vorbereitete Cellulose, z. B. Baumwolle, m it Alkylierungs- oder Aralkylierunga- mitteln, z. B. mit Allylbromid oder Benzylbromid derart, daB die gebildeten Cellulose- iither nicht in Lsg. gehen. (F. P. 684183 vom 30/10. 1929, ausg. 23/6. 1930. Schwz. Prior. 3/11. 1928.) E n g e r o f f . Carbide and Carbon Chemicals Corp., New York, iibert. von: Joseph G. David- son, New York, Celluloseesterkombinationen, dad. gek., daB sieals Weichmachungsmtttd Olykolather von Polyolefinen enthalten. (A. P. 1770153 vom 20/7. 1925, ausg. 8/7. 1930.) E n g e r o f f . Henry Dreyfus, England, Herstellung von Celluloseeslem niederer Fettsauren. Man unterwirft die Cellulosefettsaureester einem ReifungsprozeB, indem man ihn in einem organ. Mittel vor sieh gehen laBt, in dem der Cellułoseester anfanglich unl. ist, das Reifungsmittel jedocli, um eine Reifung zu ermóglichen, 1. ist. Ais Reifungsinittel wird W., ais organ. Medium Ather, Benzol, Toluol oder dgl. Yerwendet. Vor dem Ver- 1930. II. HXVIII. P a s e e - 0. Spinnstoffe; Papier usw. 2333

esterungsprozefi kann das cellulosehaltige Ausgangsmaterial mit organ. Sauren vor- behandelt werden. (P.P. 679 284 vom 25/7. 1929, ausg. 10/4. 1930. E. Prior. 13/8. 1928. E. PP. 325 224 u. 325 231 vom 13/8. 1928, ausg. 13/3. 1930.) E n g e r o f f . Societe des Usines Chimiąues Rhóne-Poulenc, Frankreieh, Herstellung lóslicher Celluloseester von Carbonsauren mit wenigstens S C-Atomen im Molekuł. Man beliandelt Cellulose oder ihre Umwandlungsprodd. mit den Anhydriden dieser Sauren in Ggw. von Sulfonsauren aliphat. KW-stoffe, z. B. Methansulfonsaure ais Katalyeator u. gegebenenfalls von Verdiinnungsmitteln. Das Verf. eignet sieli insbesondere zur Herst. hóherer Fettsiiureester, wio z. B. von Cellulosepalmitat, die verwendet werden zur Bereitung von piast. Massen u. Lacken. (E. P. 330 575 vom 11/3. 1929, ausg. 10/7. 1930.) E n g e r o f f . Societe des Usines Chimiques Rhóne-Poulenc, Frankreieh, Gemischte Fettsaure- ester der Cellulose. Man laBt auf mit CH3C02H (Eisessig) vorbehandelte Cellulose Buttersaureanhydrid in Ggw. eines Katalysators einwirken. Verdiinnungsmittel kónnen zugegen sein. Die so erhaltene Butyrylacetylcellulose ist bei gewóhnlieher Temp. schon in Bzl. lóslicli Verwendungszweek: Herst. von Kunstseide, Lacken, piast. Massen. (F. P. 684 274 vom 31/10. 1929, ausg. 24/6. 1930. E. Priorr. 30/11.1928. u. 19/8. 1929.) E n g e r o f f . Societe des Usines Chimiąues Rhóne-Poulenc, Frankreieh, Cellulosebutyrate. Man bearbeitet Cellulose oder ihre nahen Umwandlungsprodd., gegebenenfalls nach einer Vorbehandlung, mit Buttersaureanhydrid in Ggw. von Sulfonsauren aliphat. KW-stoffen, z. B. von Methansulfoiisaure. Katalysatoren, wie sie bei der Cellulose- acetylierung ublicli sind, kónnen zugefiigt werden. Venvendungszweek: Herst. von Kunstseide, Hdutchen, Lacken, piast. Massen. (F. P. 684 273 vom 31/10. 1929, ausg. 24/6. 1930. E. Priorr. 20/11. 1928, 23/7. u. 20/8. 1929.) E n g e r o f f . Henry A. Gardner, Washington, Columbia, Matte Kunstseide aus Celluloseestern oder -athem. Man verarbeitet eine Spinnlsg., der man eine kleine Menge einer Lsg. eines Kondensationsprod. von Formaldehyd mit Toluolsulfoamid zugefiigt hat. (A. P. 1768 401 vom 26/11. 1928, ausg. 24/6. 1930.) E n g e r o f f . Celanese Corp. of America, iibert. von: Henry Dreyfus, England, Herstellung kochfester Kunstseide aus Cellulosederivaten nach dem TrocJcenspinnverfahren. Die Spinn­ lsgg. enthalten aeetonl. Celluloseacetat in wss. Aceton von entweder 97,5—100%. oder von 88—72% Aceton. Die Spinnbedingungen miissen derart gewiihlt werden, daB das Celluloseacetat nicht ausgefiillt wird. Man verwendet zweokmaBig ein Cellulose­ acetat mit einem Essigsiiuregeh. von 52,5—56%. insbesondere ein Acetat mit 54,5% u. 1. dieses in Aceton von 99—-100%- Die Spinnlsg. enthalt etwa 25% Celluloseacetat. Spinntemp. 50—55°. (F. P. 672 306 vom 29/3. 1929, ausg. 26/12. 1929. E. Prior. 5/4. 1928. E. P. 320 363 vom 5/4. 1928, ausg. 7/11. 1929.) E n g e r o f f . Henry Dreyfus, London, Verfahren zum Strecken von Fiiden aus Cellulosederimten. Die Faden werden in elast. Zustande, wahrend sie von einer Stelle zur anderen weiter gefiihrt werden, ununterbrochen gestreckt. Der Streckungsgrad betragt 10—30 oder 100% u. mehr, bezogen auf den ungestreckten Faden. Dio Streckung erfolgt in Ggw. '•on Mitteln, die die Streckung erleiclitern. Man liiBt die Mittel vor oder wahrend der Streckung auf die Fiiden einwirken. Man kann auch diese die Streckung erleichternden Mittel den Spinnlsgg. zufiigen. (E. P. 323790 vom 27/7. 1928, ausg. 6/2. 1930. F. P. 678314 vom 11/7. 1929, ausg. 21/3. 1930. E . Prior. 27/7. 1928.) E n g e r o f f . Henry Dreyfus, London, Herstellung feiner Fiiden aus Celluloseacetat. Man ver- wendet ais Spinnlsg. Lsgg. von Celluloseacetat in wasscrhaltigem Aceton, die eine stark Yerminderto Viscositdt aufweisen gegeniiber den Lsgg. des gleiclien Acetats in handelsublichem Aceton. Die so erzeugten Faden lassen sich auf unter 1,5 Denier ausziehen. Das zu yerwendende Aceton enthalt mehr ais 10%, z. B. 12% W. Dio Spinnlsgg. werden vorwiegend trocken yersponnen, kónnen jedoch auch mittels Fall- bader verarbeitet werden. (E. P. 328 636 vom 29/10. 1928, ausg. 29/5. 1930. F. P. 683076 vom 10/10. 1929, ausg. 5/6. 1930. E . Prior. 29/10. 1928.) E n g e r o f f . J. P. Bemberg Akt.-Ges. Deutschland, Kupferseide 7iach dem Naflstreckspimi- Krfahren. (Aust P 17 503/1928 vom 21/ 12 . 1928, ausg. 7/1. 1930. — C. 1929. II. 2398 [ F . P . 661794].: ' E n g e r o f f . Vereinigte Glańzsi.-If-Fabriken Akt.-Ges., Elberfeld (Erfinder: Konrad Hoff­ mann, Oberbruch Bez Aachen), Vorrichtung zur Erzeugung kiinstlicher Faden nach dem Trockenspinnverfahren. (D. R. P. 480 752 KI. 29a vom 13/3. 1925, ausg. 7/8. . i. 2. 149 2334 HXIX. Brennstoffe; Teerdestiłlation usw. 1930. II.

-1929. A. P. 1754 427 yom 11/3. 192G, ausg. 15/4. 1930. D. Prior. 12/3. 1925. — .C. 1927- I. 2146 [F. P. 612658].) E n g e r o f f . Brysilka Ltd., York, England, Verfahren und Vorrichtung zum Entliiften und Entgasen wasserigcr Lósungen zum Fallen von Kunstseidmfaden. (D. R. P. 504 332 KI. 29a vom 29/7. 1926, ausg. 6/ 8. 1930. E . Prior. 4/8. 1925. — C. 1927- I- 1643 [ E . P. 262369].) E n g e r o f f . Ruthaldo Co. Inc., New York, Verfahren zur Herstellung von Faden, Bandem, Filmen u. dgl. aus Celluloseester- oder -atherlósungen nach dem Na{l-Spmnverfahren. (D. R. P. 505 222 KI. 29b vom 13/3. 1927, ausg. 15/8. 1930. F. Prior. 28/12. 1926. — C. 1928. I. 2027 [ E . pp. 282793 u. 282794].) E n g e r o f f . Wolff & Co. Kommanditgesellsckaft auf Aktien, Walsrode, und Richard Weingand, Bomlitz, Flaschenkapseln, Folien u. dgl. aus regenirierter Cellulose mit reversibler Quellfiihigkeit. Man behandelt diese Gebilde vor dem Trocknen mit der Lsg. eines leicht krystallisierbaren Zuckers (Rohrzucker) u. liiBt die Gebilde dann erst •trocknen. (E. P. 316 580 vom 29/7. 1929, ausg. 29/8. 1929. D. Prior. 31/7. 1928.) E n g e r o f f . Grammophone Co. Ltd., England, Biegsame Platte fiir Sprechmaschinen. Dic Platte besteht aus Papier, das beidseitig mit je zwei Schichten, einer irmeren aus Nitro- cellulose u. einer auBeren aus unontflammbarer Cellulose, iib erzogen ist. Der Papier- trager ist durch Impragnierung mit Harz o. dgl. wasserfest gemacht. (F. P. 679167 vom 13/7. 1929, ausg. 9/4. 1930. E. Priorr. 11/9. 1928 u. 7/2. 1929.) G r o t ę . XIX. Brennstoffe; Teerdestillation; Beleuchtung; Heizung. — , Die chemische Technologie in der Krafterzeugung. Bericht iiber die Welt-Kraft- konferenz in Berlin im Juni 1930. (Chem. metallurg. Engin. 37. 493. Aug. 1930.) Jung. L. W. Needham, Das Absitzen von Feinkohle in Wasser, m it besonderer Beriick- siclitigung der Kldrung von Wasser aus Kohlenwaschen. Vf. bespricht die Erscheinungcn beim Fali kleiner (durch ein Sieb mit Maschen unter 0,1" = 2,54 mm Durchmesser gehender) fester Partikel in W., mit Beriicksichtigung der friiher dafiir aufgestellten Gesetze, u. untersueht die Beziehungen zwischen Fallgeschwindigkeit u. TeilchengróBe, sowie spezif. Gewicht bei gemischter u. einheitlicher TeilchengróBe. Er untersueht das Verlialtnis von Kohle zu Asche in den festen Absatzen aus unreinen Abfliissen der Kohlenwaschen u. die klarende Wrkg. geringer Zusatze von Reagenzien zu diesen kolloidalen Fil. Die angewandton Reagenzien sind HC1, Essigsaure, Ca(OH)2, FeCl3, NH 4-C2H 40 2, (NH4)2S 04, A12(S 0 4)3 u . Leim; letzterer ist am wirksamsten, danach Ca(OH)2, aber alles nur in kleinen Mengen von 0,011 u. 0,022%, wahrend starkere Konzz. den entgegengesetzten Effekt haben. (Colliery Guardian and Journ. Coal Iron Trades 141. 124— 28. 11/7. 1930.) B ó r n s t e i n . A. Fritzsche, Neuere Erkenntnisse bei der Brikeitierung von Braunkóhlen. MaO- gebend fiir die Brikettierfahigkeit ist in erster Linie der Wassergeh. des Rohprod. Beim Pressen tritt das W., das in Mikrocapillaren zwischen den Micellen gelagert ist, heraus u. wandert bei der Druckentlastung teils in die Capillaren zuriick, teils umgibt es ais Schlitzwasser die Teilehen u. bewirkt durch Kohasionskrafte den Zusammen- hang der Briketts. — An Hand von Kuryen zeigt Vf., daB, woher auch die Kohle stammt, ein Wassergeh. von ca. 16°/0 die gróBte Biegungsfestigkeit garantiert, wobei die Wasser- spanne je nach Herkunft verschieden ist. — Da beim n. TrockenprozeB im Tellertrockner ein Prod. yon gleichmaBiger Qualitat schwer zu erhalten ist, da infolge ungeniigender Siebung stets ein Teil ubertrocknet wird, empfiehlt Vf. die Verwendung von speziell konstruierten Siebtrommeln. — Zur Steigerung der Durchsatzleistung bei Rohren- trocknern wird die Verwendung yon „Verbundrohren“ empfohlen, die die Leistung um 20°/o erhohen sollen. Im iibrigen sind die Verff. den jeweiligen órtlichcn Verhaltnissen anzupassen. — Zur Bewertung des Trocknungszustandes fuhrt Vf. die Trocknungs- kennziffer K ein ais zahlenmaBigen Ausdruck dafiir, wie weit der Trockenzustand der yersehiedenen Sorten vom Durchschnittswert abweicht. — SehlieBlich gibt Vf. an, wie sich im Betriebe am zweckmiiBigsten Schwankungen yermindem lassen. (Braun- kohle 29. 685—97. 2/8. 1930.) v. W i n t e r f e l d . G. Boru, Grundlegende Betrachtungen fiir rergleicJiende Brikettierversuche. Es werden die bei der Brikettierung der Braunkóhlen, aber bedingt auch der Steinkohlen, in Betracht zu ziehenden Momente, Asche, KorngróBe u. W.-Geh., u. daneben Druck, 1930. II. H XIX. B r e n n s t o f f e ; T eekdestillation u sw . 2335

PreBdauer, Temp. u. Hartę, hervorgehoben. Der Schwerpunkt liegt bei Steinkohlen neben riehtiger Korngrofie u. gleichmaBigster Pechyerteilung mehr in der Qualitat u. (Juantitat des anzuwendenden Bindemittels, das, je nach den physikal. Eigg. dor Kolile, ebcnso wic der PreBdruck modifiziert werden. muB. (Brennstoff-Chcm. 11. 307—11. 1/8. 1930.) • Bórn stein . A. Spilker, Steinkohlenteerpech ais Bindemiłłel fiir Steinkohlenbriketts. Die bisher angewandten Methoden zur Untcrs. von Bindemitteln fiir Steinkohlenbriketts sind imgeniigend, u. erlauben nicht, in exakter Weise die Bindefahigkeit einer Substanz zu messen. Es muBte daher nach neuen, besseren Methoden gesucht werden. (Brennstoff- Chem. 11. 307. 1/8. 1930. Duisburg-Meiderich.) B ó rn s te in . A. Spilker und G. Bom, Neue TJntermchungen iiber die Festigkeit von Steinkohlen- brikelts. Vff. machten zahlreiche Verss. der Brikettierung von Steinkohlen, indem sie sich einer Brikettkohle mittlerer (Jualitat u. eines guten rhein.-westfal. Pechs bestimmter Mahlung u. aus groBer Produktion (spater auch anderer Pechsorten) bedienten. Die Kolile wurde in den verschiedensten KorngróBen u. Gemisehen von solchen, das Pech in Yerschiedenen Zusatzmengen verwandt, die Briketts mit Laboratoriumsapp. her- gestellt u. nach den in der Zementindustrie gebrauchlichen Methoden auf Jsruchfestig- keit, ZerreiBfestigkeit u. Kohasion gepriift. Dabei wurden durch Anderung der Korn- gróBe innerhalb der in der Brikettfabrikation iiblichen Grenzen gr&Bere i estig 'ci s- unterschiede erzielt, ais durch Anderung des Pechzusatzes um 25%. Unter sonst gleichen Bedingungen ergab ein 3—0-mm-Kom dio besten Briketts. i einere Mahlung des gleichen Pechs fiihrte zu Unterschieden bis zu 20%. Ais Ursache der Pechbinde- fahigkeit spielen wahrscheinlicli Grenzflachenspannungen, eine Art Verwandtschaft zwischen Pech- u. Kohlensorte, eine Rolle. (Brennstoff-Chem. 11. 311 18. l/o. ^93Q j B ó r n s t e i n . T. J. Ess, Nebenprodukte bei der Verkokung der Kohle. Die Vorgange bei der Ver- kokung werdeA yerfolgt u. ilire chem. u. therm. Wertc an Hand von Tabellen u. Dia- grammen wiedergegeben. Schema einer Anlage zur Gewinnung der Kebenprodd. (Blast Furnace Steel Plant 18. 1287—92. Aug. 1930.) N a p h ta li. K Seelkopf Der Einfluft der Verlcokungsbedmgungen auf das Nebfriprodukten- ausbringen. (Vgl. C. 1930. I. 3124.) Ausfuhrliche Darst. fruher erwahnter A erss. Studiert wurde dio Beeinflussung des Ausbringens an 1Tcer, Bzl. u. NH3 bei dw Koks- herst. durch: Verkokungstemp., Feuchtigkeit der Kohle, KorngroBe oder Celi. der Kohle an Fe- bzw. Al-Verbb., Zusatz von Kalk u. Soda, u. Arbeiten m einer H- oder Leuchtgasatmosphare. Reste von Teernebeln konnen aus den Verkokungsgasen ohne Beeinflussung der anderen Bestandteile Sagespane yollstandig entfernt werden. (Gluckauf 66. 989-93. 102^-3G .^26/7.^193°.

a T^ Kklokoro und G Shirane, Die Untermchung der Eigenschaften der Stein- kohlen und ihre Anwendungen. Vff. bekandeln Proben der_ zu untersuchenden Kohlen nach genau angegebenen Methoden a) nut 2sa20 2f b) mi . 4 2 • ^j. -i „i,, saurer K,Cr,0,-Lsg., u. bezeichnen den nach a) m Lsg gegangenen Bruchte l a s „Braunkohlenzahl" („Brown coal number", B. N.), die Differem^^"“ ohen dem(stets groBeren) Anteil, der nach b) gel. wurde, u. a) ais „Stei^ohlenzahl number“ S N ) u den Bruchteil, der unverandert gebheben, ais „Anthracitzahl 1 ą «f , „<< , w i yriuen daB das Verh. der untersuchten 11 japan. UAnthracit‘0 coa n u m b e r A M , u . u . Neigung zur Selbst- Kohleiisorten .n bezug auf Gi*. a n diesen yerschiedenen Bcstand-

Siidao l i i , FemMigkeU S'veShSenón ŚfcmórŚn wurden in ein GefaB yon konstanter Feuchtigkeit (zwischen 0 u iO O j/orelaU yer^chtag, keit) gebracht u. ihre Feuchtigke^^hm e g ^ dem Feuehtigkeitsgrade, Kohle be! medngen FeuchtigKe]1 g “«hnlichen' Absorptionskurye; oberhalb einer ge- yerhalt sich dann abt r nach der ge ra,sch mit der Feuchtigkeitszunahme. wissen Feuchtigkcitsgri , wachst słie '^penommene W. u L durch Trocknen nicht 1 ™taehr " h“ ni An" tr u- Trook” “ 233G I I XIV B r e n n s t o f f e ; T eerdestillation u s w . 1930. II.

der Kohle ein irreversibler Vorgang zu sein. c) Die Anderung der W.-Absorption mit Anderung der Feuchtigkeit ist um so groCer, je geringer die Baekfahigkeit der bitumi- nósen Kohlen u. auch der natiirliohe Inkohlungsgrad ist. d) Die vier verschiedenen Kohlenbestandteile ordnen sich nach ihrer Absorptionskraft fiir Feuchtigkeit in der Reihenfolge y-, /?-, a-Bestandteile u. Huminkórper. 2. Feuchtigkeit u. gebundenes W., das bei 100—200° ausgetrieben wird, sowie Zers.-W., welches bei der Verkokung (200—900°) entweicht, wurden getrennt bestimmt, u. das Gesamt-W. aus der Analyse berechnet; dabei ergaben sich folgende Beziehungen: a) Je geringer die Baekfahigkeit u. der naturliche Inkohlungsgrad, desto hoher der Geh. an W. aller Arten. b) Bei Verringerung der Baekfahigkeit u. des natiirlichen Inkohlungsgradcs steigt die Menge der Feuchtigkeit starker, ais die des gebundenen W.; entsprechend sinkt das Verhaltnis Feuchtigkeit: gebundenem W. mit Verringerung von Baekfahigkeit u. Inkohlungsgrad. c) Der Unterschied zwischen beobachtetem u. be- rechnetem Geh. an gebundenem W. wachst im Zusammenhange mit der Verringerung von Baekfahigkeit u. naturlichcm Inkohlungsgrade. 3. Die Anderung in der Menge der verschiedenen W.-Arten in den Kohlen durch Verwitterung wurde gemessen mit den Ergebnissen: a) Die Menge aller Arten von W. wachst durch Witterungseinfliisse. b) Das Verhaltnis Feuchtigkeit: gebundenem W. sinkt durch Witterungseinfliisse. c) Dic Differenz zwischen beobachteter u. bereclmcter Menge gebundenen W. wachst durch Witterungseinfliisse. (Journ. Soc. chem. Ind., Japan [Suppl.] 32. 371 B —72 B. Dez. 1929. Fukuokaken, Japan, Meiji College of Technology, Tobata, Department of Applied Chemistry.) B ó r n s t e in . Alpheus M. Bali und Harry A. Curtis, Unłersuchung geicisser anierikanischer Kohlen bei Temperatur en nahe ihren Erweichungspunkten. Vff. bestimmten nach der von ilmeu verbesserten Methode, dic vorher von FoxW E LL u. von L a y n g benutzt worden, die Erweiehungspunkte einer Reihe von Steinkohlensorten, indem sie einen unter konstantem Druck stehenden N-Strom durch erhitztes u. auf bestimmt® Korn- gróBe zerkleinertes Kohlenpulver leiteten u. die Druckzunahme beim beginnenden Zusammcnschmelzen der Kohle beobachteten. Die Beobachtung der dabei erhaltenen Temp.-Druckkurven ergab, daB die Hohe der Erweichungstemp. je nach der Vers.- Fiihrung, differiert, also nur mit annahernder Genauigkeit angegeben werden kann. Es wurde weiter die Beeinflussung der Erweichungstemp. durch auBere Einw. auf die Kohlen untersucht. Eine Oxydation der Kohle durch Vorerhitzung auf 105—110° oder durch Trankung mit NaN03-Lsg. verringert die Baekfahigkeit der Kohle, gibt also eine flachere Temp.-Druckkurve, ebenso die Vorerhitzung auf eine dem Er- weieliungspunkt naheliegende Temp. (370—380°). Eine starkę Verminderung des Druckes, unter dcm der N-Strom durchgeleitet wurde, veranlaBte keine Anderung. Bei Erliitzung einzelner kleiner Kohlenstuekchen in entspreehender Apparatur u. Mk. lieB sich bei der Erweichungstemp. eine Abrundung der Ecken u. Kanten u. Rissig- werden der Oberflache, aber auch bei hóheren Tempp. kein Erweiehen oder Schmelzen beobachten. Ais die Kolilenproben unter Belastung mit Gewiehten erhitzt wurden, lieB sich beobachten, daB sie schon unterhalb des festgestellten Erweichungspunktes piast, wurden; bei zwoi der untersuchten Kohlensorten betrug diese Differenz ca. 35°. (Ind. engin. Chem. 22- 137—40. Febr. 1930. New Haven, Conn., Yale Univ., Department of Chemical Engineering.) B ó r n s t e i n . C. Staem m ler, Untersuchungen uber die Einwirkung organischer Losungsmittd auf II attenbacher Pechglanzkohle mit besonderer Beriicksichligung der Teerausbente- Die Behandlung einer bestimmten Pechkolile mit Bzl., Anilin u. Tetralin ergab 8,7 bzw. 53,3 bzw. 36,3°/0 Extrakt. Das Auftreten von W. bei der Tetralinextraktion laBt auf eine teilweise Zers. schlieBen. Bei der Verschwelung der extrahierten Kohlen entstand, im Gegensatz zu dem sehr festen Teer der Rohkohle, ein ziemlich diinnfl., also paraffin- armer Teer; die Tcerausbeute wurde durch Zusatz von Tetralin, Anilin oder Phenol nicht geandert. Eine Best. von Huminsaure in den extrahierten Kohlen durch Be­ handlung mit 10°/oig. NaOH ergab bei der mit Tetralin extrahierten Kohle 9,72°/o> bei der nut Anilin extrahierten 5,03°/0 Huminsaure. (Brennstoff-Chem. 11. 281—82. 15/7. 1930. Leipzig.) B op.n s t e in . A. Tliau, Wirtschaftlichkeits- und Entmcklungsfragen der Ammoniakgeuńnnung- (Gas- u. Wasserfach 73. 767—75. 16/8. 1930. Berlin-Grunewald.) W o l f f r a m . Otto Krebs, Das Waschol der Benzol-Kohlemcasserstoffe, seine Behandlung und Kiihlung. Erórterung der von Bzl.-Wascholen zu fordemden Eigg. an Hand der Siede- 1930. II. H XIX. B r e n n s t o f f e ; T eebdestillation u sw . 2337 analysen von 6 Wascholen, der Mittel u. Wege zur rcstloscn Warmewiedergewinnung aus den Olen zwecks Erzielung gutcr Ausbeutcn u. der Verhinderung von Storungen. (Gas- u. Wasserfach 73. 824—27. 30/8. 1930. Essen.) W o l f f r a m . A. Thau, Der Petitoerfahreń zur Schwefelreinigung des Gases. Beschreibung des von Dr. OTTO & Co., Bochum, entwickelten Petitverf. zur nassen S-Reinigung des Gases mit KHCO.j-Lsg. unter Regeneration der Wasehlauge mit C02, sowie durch Erhitzen. Giinstige Ergebnisse einer derartigen Anlage fiir 10 000 cbm Tagesleistung im Dauerbetriebe. (Gas- u. Wasserfach 73. 827—28. 30/8. 1930. Berlin.) W o l f f r a m . S. De Jong, Die Prazis der Sulfatlierstellung. Vf. behandelt die Herst. yon (NH4)2S04 auf den Gaswerken u. Kokereien, die dazu benutzten Methoden u. Verff„ die Farbę des Sulfats, die Gewinnung yon grob- oder feinkomigem Salz, die Benutzung von Abfallniedcrdruckdampf u. gibt einen MaBstab zur Beurteilung der in der Sulfat- fabrik erzielten Ergebnisse. (HetGas 50. 348—51. 1/9. 1930. Amsterdam, Zuider- gasfabriek.) WOLFFRAM. Georg WeiBenberger, Naphthalinabscheidung mittels Telralm. bcinlderung der Eigg. des Tetralins, die seine besonders giinstige Wrkg. zur C10H8-Beseitigung bedingen, sowie der dafiir verwendeten Zerstauber- u. Verdampfapp., die erforderlichen Mengen an Tetralin, die fiir seine Zufuhrung geeignete Stelle u. seine event. verdiinnende Wrkg. auf den Sperrteer bei Scheibenbehaltern. (Gas- u. Wasserfach 73. 819 24. 30/8. 1930. Berlin.) , „ W o l f f r a m . H W iegm ann Die Auswa.schung der Phenole aus dem Gaswasser der Kokereien im Hińblick auf die bekannłesten Yerfahren zur Geioinriung der Nebenjn-odukte. Es wad dargestellt u. mit Beispielen aus den Betrieben des Ruhrgebiets belegt, wie die Ge- winnung der Phenole sich den liaufigsten Verff. zur Gewinnung der Nebenpiodd. ein- passen laBt, u. darauf hingewiesen, daB man beim Neubau von Anlagen zui iseben- prodd. - Gewinnung das geplante Verf. der Phenolgewinnung auf! seine prakt Dureh- fiihrbarkeit priifen muB. (Brennstoff-Chcm. 11. 28o—88. 304—06. 15/7. 1930. Esson) B o r n s t e i n . Lyman M. van der Pyl, Zdhlermembranen und Impragnierungśole. Erforderlićhe Eigg. der ais Gasmessermembranen yerwandten Stoffe, Beurteilung der yerschiedenen Matorialien, sowie der zur Impragnierung benutzten Ole, Lóshchkeit.der etzteren in Bzl. u. anderen Leiclitolen des Gases. (Gas Age-Record 66. 77—78. 19/7. 1930. Pitts- burgh Equitable Meter Company.) . OLFFRAM. A E R Westman Aniuendung von Sauerstoff bei der I-Icrstellung von Generator- gas. Verss. im Laboratorium u. in halb-techn. AusmaB zeigten blSher d ie chem. u . wirtschaftlichen Schwierigkeiten d e s Problems. Vf. untersueht die Wrkg. des Luft- generators, Sauerstoffgenerators u. d e s W assergasprozesses unter idealen u. halb- idealen Bedingungen, wobei die Gase das System im idea en ła lle m it 60“ F im andern m it 500° F yerlassen. Aus dem Vcrgleich, dessen Daten tabellar gegeben werden, folgert Vf. u a., daB d ie liohe Kapazitat, Anpassungsfahigkeit usw. d e s 0 2-Gcnerators Vorteile bietet, wenn d ie chem. Problcme sich lósen lassen u. zwarm erster Linie d ie Warmeubertragung yon d e r Osydations- zur Reduktionszone Die wirt- schaftliehc Durehfuhrbarkeit d e s 0 2-G e n e r a to r s ist abhangig yom Grade d e r J^utzbar- machung seiner hohen W armekapazitat. Bei den zur Zeit gebrauehlichen Gasycrtei- lungssystemen wurden die hohen Beschaffungskosten fur 0 2 u. die Notwendigkeit der Carburierung gegen den 0 2-Generator sprechen, dagęgen yerdient er Beaehtung bei Verwendung von fiir Verkokung ungecigneter Kohle u fur W ^erg^generatoren. - Zahlrciche Literaturangabcn. (Canadian Chem Metallurgy 14- 229-33. Aug 1930.

i * c,aulerbe!'rlc1?, ™ U- 0 ” feneratorauslaB. SchluBfolgerungen. (Gas Age- Recor^ 61 . 8ei - 8l T57.rS19U30: University of Michigan, Inyestigator^Departm. of Engm. Research.) u.ftonjianlcwe in Nord-Manchester, Indiana. Beschreibung L C H e a r a e i LllftMischu von 17 2o, Butan T t e m T Z T - M:f K tó n ste « t n l 0 0 Einwohnern. (Natural Gas 11. Nr. 7. 8 ' " .r £ l l"X Utilities Semce Inc.) N aphta lt. ’ Lyman M van der Pyle Die Eigenschafłen verfliissigter Kohlenwasserstoffe una ihre TWtW ^ . VDie Igg. der aus dem Naturgas oder Grubengas gewonnenen KW 2338 H XIX. B r e n n s t o f f e ; T eerdestillation u s w . 1930. II.

stoffe T o m Methan bis zum Hexan: F., D., Dampfdruck, Expansion, Kp., Vcrdampfungs- warme, krit. Temp. u. Druck, spezif. Warme, Esplosionsgrenzen, maximale Fort- pflanzungsgescliwindigkeit der Flamme im l"-Rohr u.- Heizwerte werden eingehend tabellar. wiedcrgegeben u. im einzelnen erórtert. Anwendungsgebiete fiir die vcr- fliissigten Gase: Ais „bottled gases“ in Stahlflaschen fiir Hausbrand auf dem Lande, ais Verbesserung von Kohlengas, ais Industriegas zum Sehneiden, SchweiBen usw., ais Kuhlmittel, ais Losungsmm. fiir Druckextraktion u. ais Rohmaterial fiir chem. Yerbb., z. B. fiir Losungsmm. fiir die Lackindustrie. (National Petroleum News 22. N r . 30. 73. 77. 79. 80. 82. 23/7. 1930. Pittsburgh, Eąuitable Meter Co.) N a p h t a l i . Selman A. Waksman, Die chemische Żusammensetzung von Torfbildnern und Torfarlen und ihre Untersuchungsmethode. Vf. verweist gegeniiber den Angaben anderer Untersuelier auf den von ihm friiher (C. 1928. II. 1734) vorgeschlagenen Analysengang, der durch Zerlegung des Torfs in chem. wolil definierte Kórpcr u. Kórpergruppen ein Mittel bietet, um ihn zu charakterisieren u. zu ldassifizieren. Es werden die nach des Vfs. Methode erhaltenen Zahlen fur die chem. Zus. yon einigen Torfbildnerpflanzen u. Torfarten, sowie eines Niederungsmoor- u. eines Hochmoortorfprofils gegeben. (Brennstoff-Chem. 11. 277—81. 15/7. 1930. New Brunswick, N. J„ U. St. A., Lab. f. Bodenchem. u. Bodenmikrobiologie d. Landwirtschaftl. Vers.-Station.) B o r n s t e i n . A. E. Dunstan, Verfahren zur Nutzbarmachung der Erdolruckstdnde und Neben- 1rrodukte. I. Von den wichtigsten Nebenprodd.: Saureschlamm, Petroleumkoks, Asphaltriickstande u. Abgase wird hier der Saureschlamm u. seine Beseitigung behandelt. Das schon 1859 von P e m b e r t o n im Patent niedergelegte Bestreben, den Schlamm mit. h. W. oder Dampf in Teer u. Saure zu regenerieren, liegt, wie Vf. eingehend aus- fiihrt, im wesentlichen allen Verff. bis zum heutigen Tage zugrunde. Einige Verff. zur Wiedergewinnung u. Rekonz. dor H 2S 04 werden gesehildert, die mittels Vakuum oder mit eingeblasener h. Luft oder Essengasen arbeiten. Yiele Raffinerien haben entspreehend der je nach der Beliandlung mit Sauren verschiedener Konz. oder den besonderen Eigg. der Rolióle yerschiedenartig zusammengesetzten Schlammen ihre individuell ausgebildeten Verff., von denen einige gesehildert werden, darunter eines, das beim Aufkochen ein Lósungsól yerwendet u. von einem Verf. yon S m i t z u . S E ID E N - SC H N U R abgeleitet ist. Dadureh wird eine bessere Trennung der organ. Bestandteile von der in gróBcrcr Konz. anfallenden Saure bewirkt. Wenig durchgefiihrt scheint bis jetzt dem Vf. die Verwendung des organ. Anteils zu kiinstlichem Asphalt. Am wirk- samsten u. am meisten verbreitet ist die Verbrennung des mehr oder minder auf- gearbeiteten Tecrs unter den Kesseln der Raffinerie, wobei aber die Korrosion durch die vorhandenen Saurereste Nachteile bringt, die nur zum Teil (durch Beimischung von starkem Alkali oder Kalk von der Hyposulfitbehandlung) bekampft werden. Einige Breimertypen fiir Schlamm werden beschrieben. (Refiner and natural G a so lin c Manufacturer 9. Nr. 7. 125. 126. 128. 130. 132. 134. 136. Juli 1930. Vortrag auf der Berliner Weltkraftkonferenz Juni 1930.) N a p h t a l i . M. Naphtali, Die Entfernung des Schwefeh aus Erddlproduktm. Fortsehritts- bericht. (Brennstoff-Chem. 11. 282—85. 15/7. 1930.) N a p h t a l i . George Reid, Entgasung der Produkte aus den Druck-(Crack-)unlagcn. Die Fort- schritte in der Entgasung, insbesondere „Entbutanisierung“ (debutanizing) der durcli Druckdest. auf verschiedenen Wegen erhaltenen Gasoline haben die S i m m s Oil C o., Dallas, Texas, zur Errichtung einer Anlage yeranlaBt, in der HEALDTON-Rohól wic folgt verarbeitet wird. Das urspriingliche Gasolin wird aus dem Rohól durch Vorwarmung in Austauschern entfemt. In den Rohrenkesseln werden durch Cracken zunachst weitere 7°/0 Gasolin gewonnen u. die Verdampfung bis auf schweres Heizól durchgefiihrt, das dann in Kokskesseln (SlanteltjTj) yerkokt wird u. dabei Gasol liefert. Dieses Gasol wird in CROSS-Anlagen gecrackt. — Das gesamte Gasolin wird in einer Absorptionsanlage stabilisiert. Man erhalt so aus dem Rohól eine Gesamt- ausbeute von 60—G2°/0 Gasolin, dessen Siedebeginn derart geregelt w-ird, daB Ver- dampfungsyerluste bei Aufbewahrung u. Transport prakt. ausgeschlossen sind. — Die gesamte Anlage zur Gasgewinnung wird mit yielen techn. Einzelheiten an H a n d eines beigegebenen Planes beschrieben. (Refiner and natural Gasoline Manufacturer 9. Nr, 7. 97—100. 104. Juli 1930.) N a p h t a l i . Charles R. Fettke und Richard D. Mayne, Durchlassigkeitsversuche mit Brad- ford-Sand. Die fur Gewinnung des Rohóls z. B. nach dem air- oder gas-lift-Verf. wichtigc Durchlassigkeit des Sandes hangt von Form u. GróBe der Hohlraume u. dem AusmaB, in welcłiem diese miteinander kommunizieren, endlich yon dem Yerhaltnis 1930. II. H xlx. B r e n n s t o f f e ; T eerdestillation os w . 2339

ihres Vol. zum Gesamtvol. des Sandes ab. Die wirkliche KorngróBe, der Grad der Ein- lieitlichkeit der KorngróBe, die Lagerung dor Kórner u. die Menge von bindenden Stoffen zwisehen den Kómern sind weitere Faktoren fiir die Durchliissigkeit. Es wurden Siebanalysen u. Verss. mit einem naher besehriebenen App. (Abb.) zur Best. der Durchliissigkeit gemaeht, dereń Resultate in Diagrammen wiedergegeben sind. Aus diesen u. anderen Verss. wird es móglich sein, Diagramme fiir die verscliiedenen Sandsorten aufzustellen, bei denen man dio Durchlassigkeit aus der Porositat u. aus Siebanalysen ableiten kann. Fiir die meisten pennsylvan. Ol- u. Gassande mussen die KorngróBe u. Porositat bei Best. der Durchlassigkeit beachtet werden, da die Sohichten, aus denen sieh die Sande zusammensetzen, in der KomgróCe viel mehr variieren ais der durchschnittliche Bradfordsand. (National Petroleum News 22. Nr. 30. 61—66. 107. 23/7. 1930.) N a p h t a l i. Joe E. Meyer, Raffination mit vorbehandelten Erden. Nach allgemeincn Aus- fuhrungen iiber die Technik der Filtration u. Beschreibung eines durch 2 Abbildungen erlauterten gróBeren App. zum Studium der Wrkg. von Filtererden wird auf Verff. zur Erhohung der Entfarbungskraft von Bentonit eingegangen, dessen Zus. an Hand von Analysen aus der Literatur mitgeteilt -wird. Ausfiihrlicher wird die Behandlung des Bentonits mit 50% seines Gewichts an 20%ig. H 2S04 unter Erwarmung auf etwa 215° F. beschrieben. Durch diese Behandlung werden betrachtliche Mengen Tonerde u. gebundenes W. entfernt, wodurch der kolloide Zustand zerstórt wird. Durch Filtration wird der W.-Geh. der Pastę auf etwa 65% reduziert u. durch Trocknen an der Luft unter Riihren bis auf 30% gebracht. Fiir die Behandlung von Gasolin muG der mit Saure behandelte Bentonit yorsiohtig getrocknet werden. Es werden zum SchluB 3 Verff. zur Priifung der Filtererden auł ihre Entfarbungskraft beschrieben. (Refiner and natural Gasoline Manufaoturer 9. Nr. 7. 78—82. Juli 1930.) N a p h t a l i. Stanley Gili, Die Verwendung von Aluminium in der Pelroleumraffinerie. Al- u. Al-Legierungen haben sieh wegen ihrer grofien Widerstandskraft gegen korrodierendo Einfliisse bei der Petroleumraffinerie ais sehr brauchbar erwiesen, besonders bei Mineral- ólen mit hohem S-Geh. (Chem. metallurg. Engin. 37. 483. Aug. 1930. Housten, Texas.) JUNG. J. Miscall, Die Darstellung lelimartiger Asphaltdispersionen. Die Fabrikation von Asphaltemulsionen mit Ton oder tonartigen Mineralien ais emulgierendes Mittel wird beschrieben, u. die Eigg. von Asphaltemulsionen werden erórtert. (Chem. metallurg. Engin. 37. 490—92. Aug. 1930. East Rutherford, N. J.) Ju n g . Carl G. Schwalbe, tlber Holzforschung. Es wird die Notwondigkeit staatlióher technolog. Forschungsinstitute erórtert anliiBlich der Einweihung des Holzforschungs- Instituts der Forstlichen Hochschule in Eberswalde. Dio Holztrocknung u. Holz- konsemerung, sowie die Verwertung minderwertiger Hólzer u. des Abfallholzes werden ausfiihrlich behandelt. (Chem.-Ztg. 54. 6o7—59. 23/8. 1930.) Ju n g . Gustav Egloff, C. D. Lowry jr. und Paul Truesdell, Die Angst vor dem Schwefel im Benzin kotlet Amerika 50 Millionen Dollars im Ja.hr. Die Ergebnisse der Umfrage der Universal Oil Products Comp. werden bokannt gegeben u. die Forderung nach einer Heraufsetzung des zulassigen Schwefelgeh. aufgestellt. Die Umfrage ergab, daB keine Notwondigkeit vorliegt, die Grenze bei 0,1% bestehen zu lassen. (National Petroleum News 22. Nr. 24. 41—43. Petroleum Times 23. 1087—89. 11/6. 1930.) C onr. F. Bordas, Die Terminologie der fliUsigen Brennstoffe. Vorschlage, zu einer ein- heitlichen Nomenklatur zu kommen. (Petroleum 26. (9(j 800. 23/7. 1930.) H o sc h . August A. Herzfeld, Die Normung und Kennzeichnung von Kraftstoffen und Motoren. Die Qualitatskennzeichnung fl. Kraftstoffe wird vorgeschlagen u. zwar empfiehlt Vf. die An^abe von Kompressionsfestigkeit, Luftbedarf u. Verdampfungs- warme. Die Klopffestigkeit wurde nach Art des Toluolwertes nach R i c a r d o unter Bozugnahme auf Heptan anzugeben sein. Der Luftbedarf soli in DiisengróBen genannt werden. Die Verdampfungswarme findet nur bei Alkoholkraftstoffen Beachtung. Die Schwierigkeit des ungleichen Verh. verschiedener Motoren sollte durch weitgehende Normung um^angen werden. (Automobilt-echn. Ztschr. 33. 428 30. ~0/6. 1930.) Conr. . Wa. Ostwald, Alkohol-KrafMoffe und Spritbdmisdimigsztmng.^^Abba^dlung iiber den deutschen Spii'beimisehungszwang u. die Eigg. der Alkoholkraftstoffe u. der Schwierigkeiten, die Verwendung im Wege stehen. Ferner werden die chem Untersuchungsmethoden fiir A.-Kraftstoffe erórtert. (Chem.-Ztg. 54. 645—46. 20/8. 1930. Heppenheim a. d. B.) JUNG. 2340 HXIX. Brennstoffe; Teerdisstillation usw. 1930. II.

Umberto Re, Benzol ais Belriebsstoff im Vcrbrcnnungsmotor. Eino Reihc von prakt, Vorss. haben ergeben, daB bei Yerwendung von Bzl. eine starkę Erhohung dor Kompression im Vergleich zur Venvendung von Bzn. erreicht wird. Der Verbrauch an Betriebsstoff ist dabei geringer. Die Nachteile bestelien im S-Geh. des rohen Bzl., in der unyollstandigen Verbrennung der ais Verunreinigiing stets anwesenden hoheren Homologen, in der daraus resultierenden Verstopfung der Ventile u. in der Verdunnung der Schmiermittel. Andererseits sind aber die Vorteile der Klopffestigkeit, Billigkeit u. des durch die Ggw. von Metaxylol vcrursachten sehr niedrigen E. so bedeutend, daB Vf. der Meinung ist, eine Reinigung des Bzl. u. eino zweckentsprechende Modifikation des Motors sei zu cmpfehlen, um den Verbrauch von Rzl. ais Motorenbetriebsstoff zu ermóglichen. (Industria chimica 5. 276—85. Marz 1930.) W e i s s . L. Auer, Bewertung der Klopffestigkeit von Brennstoffm. Es wird auf den Vor- schlag von B r o w n u . W a t k i n s (C. 1927- II. 1445. 1928. I. 1005) hingewiesen, in einer Bombę von bestimmten Dimensionen dic Yerschiedenen Kraftstoffe zu verbrennen u. durch Dmsion der Maximalgeschwindigkeiten des Druckanstiegs (d P/d z) durch die joweiligen Selbstentzimdungstempp. zu Zahlen zu gelangen, die sich direkt wie dio Klopfneigung der einzclnen Brennstoffe verhalten. (Automobiltechn. Ztschr. 33. 538 bis 539. 10/8. 1930.) B o r n s t e i n . Alexander von Philippovich, tlber die motorische Priifung von Kraftstoffen. Die zuverlassige Priifung von Kraftstoffen ist nur durch den Vers. im Motor móglich, wenn konstantę Versuchsbedingungen eingohalton werden. Dabci laflt sich die Neigung zur Bldg. von Vcntilverpichung, Leistung, Verbrauch u. Kompressionsfestigkeit priifen. Bei der Messung dor Kompressionsfestigkeit muB genau die Verdichtung, Vorzundung, Drehmoment, Kiihlwassertemp. u. atmbsphar. Bedingungen eingehalten werden. Be- sondere Motoren zu diesen Priifungen wurden entwickclt. Ebenso muB auch ein Standardkraftstoff allcn Vcrss. zugrunde gelegt werden. (Erdol u. Tcer 6. 250—52. 270—72. 25/5. 1930.) C o n r a d . Edgar Stansiield, Einheitsmape und -Untersuchungsmethoden fiir Brennstoffe. Vf. macht aufmerksam auf zahlreiche Unstimmigkeiten bei der Definition des Heiz- wertes boi der techn. Kohlonanalyse, der Best. des spezif. Gew., der Verwitterung, der Lóslichkeit der Kolile in Bzl. usw. u. bei anderen Standardmcthoden (Oxydierbar- keit, Erweiehungstemp. usw.) u. schlagt vor, daB die in Betracht kommenden Gremien in U. St. A. u. Ćanada die Mangel in gemeinschaftlicher Arbeit verbessern. (Canadian Chem. Metallurgy 14. 234—36. Aug. 1930. Edmonton, Research Council of Alberta.) Na. D. J. W. Kreulen, Ein neuer Apparat zur Bestimmung der Neigung zur Selbst- cntziindMchkeit von Steinkohten und anderen Stoffen. Der App. besteht aus einem Al- Rlock, in dessen innerer Hóhlung dic Kohlenprobe auf einem Cu-Gazenetz ruht; durch gleichfalls in den Błock gebohrte Gange wird O-Gas iiber die Probe geleitet, zwei Thermo- meter zeigen die Tempp. des Blockes u. der Kohlenprobe an. Die letztere wird durch wicderholtes Pressen in Brikettform, Zerbrechen u. Absieben ganzlich in eine bestimmto KorngroBo ubergefiihrt. Bzgl. weiterer Einzelheiten sei auf das Original verwiesen. (Brennstoff-Chem. 11. 261—62. 1/7. 1930. Rotterdam, Lab. f. Brennstoffehemie ,,Gluekauf“.) B o R N S T E IN . Fritz Schuster, tlber den Sulfatgelialt von Kohlenaschcn. VI. fuhrt die Veraschung von Kohlen im Quarzrohr u. iibergeleiteten Luftstrom aus, um die Einw-. von S0 2 des Hcizgases auszuschlieBen. Er findet, daB dio Hauptmenge des Sulfatgeh. von Kohlon- aschen aus dem Kohlen-S stammt, der sich — wahrscheinlich katalyt. begiinstigt durch die iibrigen Aschenbestandteile — bis zu Sulfat oxydiert. Um zu genaueren Zahlen fur den Aschengeh., ais bisher, zu kommen, sind die wiihrend der Veraschung an den minerał. Bestandteilen eintretenden Veranderungen zu berucksichtigen. Das g e s c h ie h t durch Best. des Carbonat- u. des Pyritgeh. der Kohle u. des Sulfatgeh. der Asche. Hieriiber werden genauere Angaben gemacht. (Brennstoff-Chem. 11. 262—63. 1/7. 1930. Berlin, Chem.-techn. Abt. d. Stadt. Gaswerke.) B o k n s t e i n . T. C. Lloyd, Neues Kriterium fiir den Verkokungswert der Kohlen. Vf. hat fiir die Methode, das Verh. der Kohle wahrend der Verkokungsperiode nach dem Druck zu beurteilen, den sie durch ihr Schmelzen u. Zusammenbacken bei steigender Temp. auf einen hindurchgeleiteten Gasstrom ausiibt, eine geeignete Apparatur zusammengestellt, u . gibt eine Anzahl damit fur Yerschiedene engl. Kohlensorten erhaltene Kurvenbilder. (Chem. metallurg. Engin. 37. 169—71. Marz 1930. New Haven, Conn., Yale Univ., Department of Chemical Engineering.) B o e n s t e i n . 1930. II. n xlx. Brennstoffe; Teerdestillation usw. 2341

Fritz G. Hoffmann, Dic Bestimmung der Stiiekdichte von Koks mitłels Oberflachcn- paraffinierung. Vf. schlagt vor, das sog. „scheinbare“ spezif. Gewicht des (porenhaltigen) Kokses ais „Stuckdichte“, das „wirklichc“ des (porenfrei gedaehten) Kokses ais „Zcll- wanddichto“ bzw. „spezif. Gewicht der porenfreien Kokssubstanz“ zu bezeichnen. Nach Kritik der bisherigen Vorschlage wird eine Modifikation des urspriinglich von H a u s s e r vorgeschlagenen Verf. angegeben. Die Koksstiicke sollen danach in ge- schmolzenes Paraffin von 125° getaucht, darin bis zur Abkuhlung auf 75° belassen u. spater in einem ais Pyknometer dienenden, mit besonderer Einrichtung versehenen Becherglas, das ein Gemisch von gleichen Teilen Brennspiritus u. W. enthalt, gewogen werden. Bei sorgfaltiger Ausfiihrung wird eine Genauigkeit von ±0,2 bis ± 0 ,l°/o erhalten. (Brennstoff-Chem. 11. 297—99. 1/8. 1930. Lugau i. Sa., Kokcrei-Versuehs- anstalt d. Gewerkschaft Gottes-Segen.) B o r n s t e i n . FraaB, Eine neue Methode zur Festellung des Brcchpunktes bituminoser Binde- mittel und' bituminoser Massen. Zur Feststellung der unteren Elastizitatsgrenze von bituminósen Bindemitteln fiir StraBcnbelag schlagt Vff. statt der iibliehen Finger- nagelprobe ein exaktercs Verf. vor. Auf ein Stahlblattchen von bestimmten Di- mensionen wird eine 0,5 mm dicke Schicht des Bitumens aufgeschmolzen u. beides zusammen in der angegebenen Apparatur unter langsamer Abkiihlung durch A.-Dampf bis zum Brechen der Bitumenschicht gebogen. (Asphalt u. Teer 30. 367—70. 26/3. 1930. Berlin.) B orns t e i n . E. Ott, Neue Absorptionspipette fiir die exakte Gasanalyse. Beschrcibung einer Abanderung der Doppelpipette des Vf. zwecks ihrer Verwcndung zur CO-Absorption mit J 205-Aufschlammung (Bezugsąuelle: Ing. E. S childknecht , Ziirich 7, Neptun- str. 20) u. Handhabung der Vorr. (Herstellcr: G o c k e l , Berlin). (Monats-Bull. Schweiz. Vcr. Gas-Wasserfachmiinnern 10. 275—77. Aug. 1930. Ziirich.) WoLFFRAM. L. J. Catlin und J. E. Starrett, Bestimmung von Bleitetradthyl in Gasolin. Dio Probe ist gegen Verdampfen moglichst zu schutzen. Genau 100 ccm Athylgasolin werden im Erlcnmeyer tropfenweise unter Riihren mit Br-Lsg. (10°/o Lsg- in CCI.!) versetzt, bis der Nd. sich glatt absetzt. Straight-run Gasolin erfordert etwa 10 ccm, Crackgasolin etwa 20—30 ccm. Nach einigen Min. priift man, ob 5 ccm weiteren Nd. ergeben. Nach 5 Min wird das Gasolin vorsichtig durch ein Filter abgegossen, wobei der Nd. moglichst vollstandig im Kolben zuruckbleibt. Im Filtrat kami nochmals mit Br-Lsg. gepruft werden. Der Nd. im Kolben wird 2-mal mit 25 ccm CS2 gasolin- frei gewaschen u. wieder durch das Filter dekantiert. CS2 laCt man mit einem schwachen Luftstrom verdampfen. Man erhitzt 30 ccm HN03 (15%ig) zum Kochcn u. lost damit den Filterruckstand. Die Lsg. gibt man zur Hauptmenge im Erlenmeyer. Man wascht mit h. W. nach. Man gibt vorsiehtig 5 ccm II2SO, zu u. koeht, bis dichte Diimpfe von H2S04 erscheinen, die HN03 u. Br austreiben. Dann yerdiinnt man mit 25 ccm W., laBt PbS04 absitzen, dekantiert durch ein reines Filter u. wascht mindestens 2-mal mit 15—20 ccm W., um uberschiissigc Saure zu entfemen. Nun lost man den Nd. vom Filter in den Kolben mit 15 ccm einer kochendcn Ammoniumacetatlsg. (100 ccm Eg.; 95 ccm NH3-W., 28°/0ig) u. kocht bis alles PbSO* gelost ist. Man titriert noch h. mit Standlsg. von Ammoniummolybdat (8,67 g in 1 1 W. 1 ccm = 0.1 g Pb), Indieator: Frische Lsg. von 0,1 g Tannin in 20 ccm W.; Tupfelprobe wird gelb. Die Anzahl ver- brauchter ccm Molvbdat mai 0,37 entspricht ccm Pb(C2H5), in 1 U. S. A.-Gallone Gasolin. __ Der Geh. an Pb(C„H5)4 darf 3 ccm per Gallone nicht iiberschreiten. Ein App. zum Zugeben der Br-Lsg”. ist abgebildet. (Refiner and natural Gasoline Manu- facturer 9. Nr. 7. 155. Juli 1930. Kansas, Standard Oil Co.) N a p h ta li. J. Herrmann-Moritz, Dic letzten Fortschritte der Apparate fiir industrielle Gas- analyse. Beschrcibung der Gasanalysenapp. nach O r s a t , i I E R RM A XX -C LC) UP u. Herkmann-Moritz. Bei der ^PP* von Herrmann-IMoritz ist auch die Vcr- brennun^svo r fii- H„ u KW-stoffe in dem tragbaren Analysengerat untergebracht. Abbildungen im Text.' (Chaleur et Ind. 11. Spezial-Nr. 223—27. April 1930.) L o e b .

Standard Oil Co., Whiting, Indiana, ubert. ron: Frederick W. SuUivan jr., Hammond, Indiana, Emulsionen, bestehend aus KW-stoffen, msbesondere Schmierolen. einer Alkalis&fe aus oxvdierten Paraffinen u. eraulgierend Wirkenden btoffen, wie z. B. Olsaure u. A. (A. F. 1773123 vom 4/9. 1928 ausg. 19/8. 1930 ) R i c h t e r . George Antonofl - ’ Jean Freedland, Frankreich, Herstełlung etnes kohlen- stoffreichen Produktes im Zustand feikster Verteilung. Man unterwirft da»s Ausgangs- materinl, z. B Holz Rohr, Kohle, einer oxydierenden Behandlung nach Art emer 2342 H X1X. B r e n n s t o f f e ; T eerdestiłlation u s w 1930. II.

Carbonisation, z. B. durch Behandchi mit HnSOj gegebencnfalls unter Druck. Nach dem Auswaschen dci1 Sauro wird das Bchandlungsgut mit Alkali peptisiert. Aus diesen alkal, kolloiden Lsgg. wird die disperse Phase durch Saure ausgefailt. Nach dcm Waschen u. Trocknen bei 300° erhalt man schwarze Kohle feinster Verteilung. (F. P. 684 271 vom 31/10. 1929, ausg. 24/6. 1930. E . Prior. 31/10. 1928.) E n g e r o f f . Herbert Wittek, Beuthen, O.-S., Verfahren zum Reinigen der von Phenolen mul Basen befreiten Iłohleichtole des Steinkolilenurteers, dad. gek., daB man zunachst die einzelnen durch fraktionierte Dest. des Rohlciehtóles erhaltenen Leichtólfraktionen mit einer so geringen, fiir eine jcde von ilmen gerade ausreichenden Menge konzentrierter H^SOt behandelt, daB dereń auf die Gesamtheit der behandelten Fraktionen des Leicht- oles berechneter Verbrauch etwa 2°/0 betragt, u. sodann die Fraktionen entweder vor oder nach ihrer Vereinigung einer Dest. unterwirft. — Man erhalt so unter Verlust von nur 4% des Roholes ein lclares, farbloses Teerbenzin von schwachem angenelim aromat. Geruch. (D. R. P. 501 835 KI. 12r vom 13/8. 1925, ausg. 15/7. 1930.) D e r s in . G. S. Petrow und A. K. Petrow, U. S. S. R ., Zerlegung von Kresolmischungen, dad. gok., daB man die Mischung mit einer dem darin enthaltenen m-Kresol aqui- valenten Menge Alkali behandelt u. das Rk.-Prod. einer Dest. mit uberhitztem H20- Dampf unterwirft, worauf man die Kresole aus dem Ruckstand in iiblicher Weise mit HC1, H2S04, S02 oder CO, ausscheidet. (Russ. P. 7029 vom 13/3. 1926, ausg. 30/11. 1928.) R i c h t e r . Socifctś d’Etudes et d’Exploitation des Matieres Organiąues, Frankreich, tlberfulirung von Kresolen in Benzol und Methylbenzol. Man erhitzt die Kresole auf 430° in Ggw. eines Katalysators, der aus Kohle u. Metallen, wio Fe, Ni, Co, Cr, die fein verteilt u. innig gemisclit sind, besteht, in Abwesenheit von H2. Dadurch wird CO oder CO. abgespalten. Beim Arbeiten in Ggw. //„-haltiger, reduzierender Gasc erreicht man die gleiche Umwandlung bei Tempp. <430° unter Abspaltung von H20 u. CO oder C02. (F. P. 678 954 vom 19/11. 1928, ausg. 7/4. 1930.) D e r s i n . Anton Weindel, Essen, Verfahren zur Riickgemnnung fliichtiger Kolilenimsser- stoffe unter Verwendung von Gasen, dad. gek., daB die bei der trockenen Dest. bituminoser Stoffe anfallenden pfew?haltigen Wasser, wie Ammoniakwasser der Kokereien u. Gasanstalten, Schwelwasser u. dgl., nach ihref Behandlung mit Losungs- mittcln in an sich bekannter Weise bei erhohter Temp. mit Gasen zusammengebracht, diese zwecks Abscheidung aufgenommener fliichtiger Lósungsmm. abgekuhlt u. im Kreislauf zu, demsclben Zweck wieder verwendet werden. — Man kann so das ais Ent- phenolungsmittel benutzte Bzl. nahezu vollkommen wiedergewinnen, wenn man das W., das bereits warm bei 40—50° extrahiert worden ist, auf etwa 75—80° erhitzt u. es dann in einem Abtreiber mit'Gasen behandelt, dio das Bzl. vollkommen aus dem W. aufnehmen. Durch Abkuhlen der Gase wird ein groBer Teil des gel. Bzl. aus- geschieden, das Gas darauf im Kreislauf erneut Terwendet. (D. R. P. 504731 KI. 12o rom 4/2. 1927, ausg. 7/8. 1930.) D e r s in . Dessauer Vetikal-Oien Ges. m, b. H., Berlin-Wilmersdorf, Gewinnung eines Alischgases aus Destillationsgasen und Wassergas bei Ofen zur Erzeugung von Gas und Koks unter Hitbenutzung von minderwertigem Brennstoff nach D . R. P. 487975, dad. gek., daB dio Kohle in oine von auBen beheizte Retorte oder Kammer u. der minder- wertige Brennstoff (Grus- oder Perlkoks) in eine zwei te von auBen beheizte Retorte oder Kammer gefullt, durch den minderwertigen Brennstoff die Dest.-Gase hindurch- geleitet werden u. in die Kohlcfiillung W.-Dampf eingefuhrt wird, naehdem die Fiillung aus dem minderwertigen Brennstoff in Rotglut gekommen ist. (D. R. P. 503 840 KI. 26a rom 3/11, 1927, ausg. 26/7. 1930. Zus. zu D. R. P. 487975; C. 1930. I. 1254.) D r e w s . Gesellschaft iiir Linde’s Eismaschinen Akt.-Ges., Hóllriegelskreuthb. Mimchen, Befreiung von Gasen von Benzol, insbesondere Kokcreigas, zwecks dereń Weiterzerlegung, 1. dad. gek., daB das Gas in einem besonderen Kiikler, vor Eintritt in den Trennungs- app., durch die aus letzterem austretenden k. Zerlegungsprodd. so weit gekiihlt wird, daB die Hauptmengen des Bzl. kondensiert werden. — 2. dad. gek., daB zur Ausscheidung des Bzl. ein aus mehreren Asten bestehender Kuliler verwendet wird, dessen Aste ab- wechselnd abgekuhlt u. abgetaut werden. — 3. dad. gek., daB tiefer ais Bzl. sd. Lósungs- nnttel fiir Bzl. dem Gas zugesetzt werden, um dio Ausscheidung des Bzl. in fester Form zu vermeiden, u. daB die Lósungsmm, im nachfolgenden ZerlegungsprozeB wieder abgeschieden worden. — 2 weitere Anspriiche. (D, R. P. 478 927 KI. 26d rom 21/5. 1925, ausg. 25/7. 1930.) D r e w s . 1930. 11. H xlx. B k e m n s t o f f k ; T eekdkstillatiok o s w . 2343

Dr. C. Otto & Comp., G. m. b. H., Bochum, Verfahren zum Auswasćhen von Benzol aus Kokereigasen o. dgl. mittels Paraffinóls, dad. gek., daB das im Kreislauf verwendete Paraffinol durch mechan. Reinigung mit Hilfe bekannter Einrichtungen, \vie Ruhebehalter oder Filterpressen, von den lediglich adsorbierten tcerigen Ver- unreinigungen befreit wird. — Die Ruhebehalter oder Filterpressen werden in einen aus dem Hauptstrom des Paraffinóles abgezweigten Teilstrom- oder Kreislauf eiugeschaltet, oder die Entfernung der Verunreinigung u. die Ruekgabe des gereinigten Oles orfolgt intermittierend. (D. R. P. 502189 KI. 26d vom 27/4. 1928, ausg. 5/7. 1930.) D e r s in . Biittner-Werke Akt.-Ges., tlrdingen a/Rh., Trocknung von Braunkohle. Dio Braunkohlcn werden fiir die Herst. von Briketts oder Braunkohlenstaub mit Hilfe h. Gase, vor allem von Rauchgasen, u. W.-Dampf getrocknet, u. zwar in der Weise, daB das Materiał durch die Rauchgase zunachst vorgetrocknet u. dann durch W.-Dampf vollstandig entwiissert wird oder daB die beiden Trockenmittel in umgekehrter Reihcn- folge angewendet werden oder daB ein Teil des Materials mit Hilfe von h. Rauchgasen, der andere Teil durch W.-Dampf getrocknet wird. Hierbei werden zweckmaBig die Rauchgase mit dem zu trocknenden Kolilenmaterial in direkte Beruhrung gebracht, wahrend die Heizung mit W.-Dampf indirekt erfolgt. Die einzelnen Bohandlungs- stufen konnen in getrennten App., die das Materiał kontinuierlich passiert, oder in einem App. vorgenommen werden. Mehrerc Ausfiihrungsformen der fiir die Ausubung des Yerf., das die zu Gebote stehenden Heizmittel in warmetechnischcr Hinsiclit ókonom. ausnutzt, geeigneten Apparaturen werden mit Hilfe von Zeiehnungen er- lautert. Die Gesamtanlage wird in mehreren Figuren schemat, dargestellt. (Aust. P. 15169/28 vom 20/8. 1928, ausg. 10/9. 1929.) R. H e r b s t . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung niedrigsiedender Kohlenwasserstoffc. Man laBt auf die Ausgangs-KW-stoffe Halogenwasserstoffsaurcn in Gasform in Ggw. von aktivierten Metallen ais Katalysatoren bei Tempp. >100° einwirken u. erhftlt bei geniigend hoher Durchsatzgoschwindigkcit hauptsiichlich <70° sd. KW-stoffe (Tabelle). (F. P. 36 080 vom 5/11. 1928, ausg. 19/4. 1930. D . Prior. 14/11. 1927. Zus. zu F. P. 639994; C. 1928. II. 1409.) D e r s in . Atlantic Reiining Co., Pliiladclphia, Pennsvlvanien, ubert. von: Albert G. Peter - kin jr., Bryn Mawr, V. St. A., Beinigen r.on Kohlenuusserstoffólen. Robol wird unter Verwcndung einer Kolonne fraktioniert dest., wahrend dem ais RiickfluBkondensat heruntarflieBenden Ol Reinigungsmittel in fcin rerteilter Form, wie Fullererde, akt, Kohle u. dgl., oder Entschwefelungsmittel, wio CuO, PbO, HgO, zugcsetzt sind. (A. P. 1 75t>- 455 vom 8/4. 1926, ausg. 1/4. 1930.) _ D e r s i n . Fritz Hofmann, Breslau, und Walter Stegemann, Monheim a. Rh., Verfahrcn zuni Baffinieren von Erdolen. (D. R. P. 503 936 KI. 23b yom 21/9. 1927, ausg. 30/7. 1930. — C. 1928- II. 1736 [E. P. 292 932].) D e r s in . Julius Pintscll Akt.-Ges., Berlin, Verfahren zum. Destillieren von Mineralólen, Teer und ahnlichen Kohlenimsserstoffgetnischen unter Verwendung yon bei der Dest. entstehenden Gasen oder Dampfen ais Heizmittel, dad. gek., daB ein Teil der Dest.- Gase bzw. -Diimpfe in einem Regenerator rerbrannt u. die so aufgespeicherte Warmc mit Hilfe des iibrigen Teils der Dest.-Gase bzw. -Diimpfe ais Warmetrager dem Dest.- Gut zur Durchfiihrimg der Dest. zugefiihrt wird. — Die Dest. wird in einer Kammer durchgefiihrt, welche innerhalb der beidenRegeneratorhalften angeordnet ist. (D. R. P. 502186 KI. 23b vom 17/9. 1927, ausg. 9/7. 1930.) D e r s in . Martin Singer, Targu-Mures (Rumanien), Yerfahren und Einrichtung zur Zirlcu- lation von Kolilenicasserstoffm wahrend der Destillatwn, dad. gek., daB aus der Destillier- blase lediglich durch Anwendung entspreehend regulierter Druckunterschiede Dest.-Gut in einen oder mehrere Hilfsbehalter geleitet u. hierauf wieder in das GefaB zuriick- gefiihrt wird. — Die Zirkulation wird bei Robol bis zur Endbenzinierung durchgefiihrt u. hierauf mit einem Zusatz von frischem Rohol so oft wiederholt, bis die Blase n. Maximalfullun

saure behandelter Rai:.’.łtvtionserden, wie z. j>. ^iu BeJgui dad. gek., daB man diese Riiekstande bei Ggw. von Alkali m!t sulfomertem Tallol versetzt. Beispiel- 100 k" Behandlungsruckstande werden mit 100 kg verd. IsaOH 2344 H XXI. L e d e r ; G e r b s t o f f e . 1930. II. vcrsctzt u. auf 80—100° bis zur Bldg. cincr homogcncn M. erwarmt. Zu dieser M. gibt man eine wss. Lsg. von 10 kg sulfoniertem Tallol zu u. riihrt bis zum Erkalten um. (D. R. P. 505 930 KI. 23 o vom 18/12. 1924, ausg. 27/8. 1930.) R ic h t e r . Hans Magnus, Au b. Freiburg i. B., Verfahren zur Entschwefelung ton leichten Kohlenwasserstoffen, dad. gek., daB die KW-stoffc in dampffórmigem Zustand in Ab­ wesenheit oxydierend wirkender Gase einer Bestrahlung mit ultravioletten Strahlen unterworfen u. die sieh dabei bildenden scliwefelhaltigen Kondensationsprodd. aus- gesehieden werden. — Die Bestrablung erfolgt in Ggw. fester, pordser Kontaktstoffe, z. B. akt. Kohle, gemischt mit Mctallstiickchen, an denen die Kondensationsprodd. sieh niedersehlagen u. mit denen sie durch eine Sebleuse ausgesehieden werden. Bei einem Rolibenzin mit 0,83% iserviening gegen Bohrwurm, Termiten usw. mit unl. harzsauren Salzen. Unter der iiblichen Anwendung von Druck u. Yakuum wird beispielsweise 2—10%ig. CuS04- Lsg. u. darauf eine etwa 5%ig. Lsg. von Natriumresinat eingefiihrt, so daB das harzsaure Cu-Salz im Holz niedergesclilagen wird. Es kónnen auch Gemische von Harz-, 01- u. Fettseifen u. andererseits auch andere tox. w-irkende Salze, z. B. von As, Sn, Zn, Hg u. a. angewandt werden. Diese Impragnierung soli dauerhafter u. wohlfeiler sein ais z. B. eine Kreosot-Petrololkonservierung. (A. P. 1769 983 vom 19/11. 1927, ausg. 8/7. 1930.) G r a g e r .

Taschonbuch lur Gaswerke, Kokereien, Schwelereien und Teerdestillationen. Hrsg. von Heinrich Winter. 5. Aufl. (1930). Halle : W. Knapp 1930. (X, 606 S.) kl. 8°- nn. M. 12.50, geb. nn. M. 14.—. XXI. Leder; Gerbstoffe. Madge E. Robertson, Die Anwendung V07i Sulfid-Knlk-Ascheni zur Desinfcktion milzbrandigcr Haute. Nach Besprechung der Desinfektionsverff. von SEYMOUR-TONES u. von Schattenfroh sowie des Kat.ronlaugeverf. u. einiger Arbeiten iiber die des- 1930. II. H \x iv P hotogeaphiic . 2345 .77 : 7 $ . i infizierende Wrkg. von Na2S werden zahlreiche Versuchsreihen beschrieben,/lttodenen die Brauchbarkeit von Na2S-Lsgg. fur die Desinfektion milzbrandiger Haufę unfbe^- ^ sucht wurde. Die Fortschritte der Desinfektion wurden durch Impfung vbn Meer- schweinchen mit einer feinen Suspension des infizierten Hautmaterials gepr(ift; Da; die neben Milzbrand auftretende Gasgangriin, dereń Bacillen sogar schwcrer abzutfitoa sind ais die des Milzbrands, auf die geimpften Tiere todlich wirken kannji BeVor die-.;,. Milzbrandbacillen zur Entw. kommen, wurde den Meersehweinchen 24 Stdn. Yor der Impfung ein Serum gegen Gasgangran injiziert. Trotz groBer Unterschiede im^ Yerh. der Milzbrandstamme u. der infizierten Versuehstiere lieB sich durch die Imptwjj&ń' ‘v 1 feststellen, daB die Haute in der Regel in einem Ascher m it einem Geh. von 1,6% 9 H20 u. 4% Kalk nach 16-std. Einw. bei 37° u. weiterer 24-std. Einw. bei 20—28° desinfiziert werden. In einem Falle war 8-std. Einw. bei 37° mit nachfolgender 40-std. Ascherung bei 20° noch ausreichend, in einem anderen Fallc wurde nach einer Be- handlungszeit von 16 Stdn. bei 37° + 61/* Tagen bei 20° Milzbrand gefunden. Weiterhin wurden Chinahiiute bei 37° 0, 4, 8, 16 u. 24 Stdn. geweieht u. bei 18° 48, 44, 40, 32 u. 24 Stdn. geaschert, so zwar, daB beide Prozesse zusammen in jedem Yers. 48 Stdn. dauerten. Die Haute wurden mit Essigsaure entkiilkt u. 23 Stdn. bei 37° mit 0,l%ig. Trypsinbeize behandelt. Vf. bestimmte Gewicht u. N-Verlust der verschiedenen Haute nach dem Asehern, Entkiilken u. Beizcn (Tabelle) u. untcrsuchte sie mkr. bzgl. ihrer Faserstruktur, die sich im allgemeinen bei kiirzerer Ascherdauer deutlicher auspragt. Der Geh. des Asohers an Na2S u. Kalk wurde variiert; doeh unterscheiden sich eine 1,6 u. eine 2%ig. Na2S-Lsg. nicht in ihrer desinfizierenden Wrkg. Bei einer weiteren Partie naturlich infizierter Haute wurden Ascher, die 1,6—2% Na2S u. 3% Kalk ent- hielten, 16 Stdn. bei 37° u. 2—4„Tage bei 20° angewendet u. stets der Milzbrand be- seitigt. Die Wrkg. der gleichen Ascherfll. auf an Seidenfaden getrocknete Milzbrand- bakterien wird in tabellar. Form wiedergegeben. Erst eine 4-tagige Behandlungszeit bei 20° geniigte zur Verniclitung des Milzbrands, gleichgiiltig, ob die Temp. 20 oder 37° u. die Na2S-Konz. 1,6 oder 2% betrug. Kalksuspension allein geniigte auch bei 4 Tage langer Einw. nicht. — Die gewonnenen Ergcbnisse sollen durch Verss. in gróBerem MaBstab weiter gefestigt werden. (Leather World 22. 407—10. 488—92. 15/5. 1930. Brit. Leather Manufacturers Research Assoc.) SELIGSBERGER. XXIV. PhotograpMe. Raphael Ed. Liesegang, Das Eindringen des Eńtmicklers in die lichtempfindliche Schicht. Hinweis auf die Bedeutung der Diffusionsvorgdnge bei der Entw. fiir die Praxis. Es wird ein einfacher Modellvers. angegeben: Behandelt man fertige Gaslichtbilder mit wss. J-Lsg. in K J, so bleicht das Ag-Bild unter Bldg. von AgJ aus. Die Folgę davon, daB dies an den dunkleren Stellen langsamer vor sich geht, ais an den hellen, ist, daB die J-Lsg. an den hellen Stellen friiher die Papierunterlage erreicht ais an den duiiklen. Da die Unterlage meist starkehaltig ist, entsteht an diesen Stellen zuerst Jodstarke. In anderen Fallen kommt es zu einem dunklen Braun. Bei richtiger Unter- brechung des Prozesses durch Auswasehen erreicht man eine Umwandlung des Positivs in ein Negatiy. Taucht man das Papier nicht ein, sondern streicht etwas J-Lsg. in Form eines Striches auf, so ist die geklarte (u. ev. spater gebleichte) Stelle in den Halb- tónen viel breiter ais an den dunklen Stellen. Die Grenzen einzelner Gradationsskalen markieren sich durch scharfe Einsclmurungen. Auf Beziehungen dieser Erscheinung zum EBERHARD-Effekt wird aufmerksam gemacht. (Atelier d. Photographen 1930. 1 Seite Frankfurt a. M„ Inst. f. physik. Grundlagen d. -Mcdizin. Sep.) LESZYNSKI. Erwin Fuchs Entuiicklung photographischer Schichten auf elektruchem Wege. Chromalaun bildet bei der Elektrolvse vorubergehend einen entwickelnden Stoff, der nach der Oxydation beim EntwicklungsprozeB durch elektrolji.. Red. dauernd zuruck- gebildet werden kann Fiir Positivemulsionen erweist sieli dieses Entwicklungsverf. ais prinzipiell anwendbar, wahrend bei Negativemulsionen ein starker Schleier auftrat u. das latente Bild zerstórt wurde, was Vf. auf die Bldg. von H20 2 zuruckzufuhren ver- Bucht. (Photogr. Industrie 28. 927-28 27/8 1930 ) .L^ m J. E. Crahtree und H. A. Hartt, S a u r c Hartefizurbader. (Vgl. C 1930. I. 2347.) Zunachst werden die zur Herst. saurer l4,0 nimmt beim Altem sehr schnell ab. Die Abnahme ist in den ersten 24 Stdn. am stiirksten. Die Lebensdauor des Bades wird erhóht u. die hartende Wrkg. auf gleieher Hóhe ge- halten durch wiederholtem Zusatz yon Schwefelsaure. Auf Grund der Unterss. geben Vff. ausfiihrliehe Arbeitsanweisung. (Brit. Journ. Photography 77. 356—57. 373—75. 388—91. 401—02. 13/6. 1930. Kodak Lab.) L e is tn e r . Raphael Ed. Liesegang, Dermagraphie. Es wird iiber eino Bildherst. durch Gcsichtsabdruck auf Celloidinpapier u. Entw. durch eine konz. Lsg. yon Kalium- bichromat beschrieben. Alle Stellen, welche durch die auCerst diinne, von der Gesichts- liaut abgegebene Fettschicht geschiitzt sind, bleiben farblos, alle anderen werden durch Silberchromatbldg. intensiv leuchtend rotgefarbt. Es wird auf die Brauchbarkeit dieses Verf. fiir Kriminalistik u. fur den Pathologen hingewiesen. (Atelier d. Photographen 1930. 1 Seite. Frankfurt a. M. Sep.) JUNG. Felix Formstecher, Die FortschriUe der Sensitometrie. in den Jahren 1928/29. (Photogr. Korrespondenz 66. 113—16. 148—51. 174—75. 203—07. Aug. 1930. Dresden, Wiss. L ab . d. Mimosa A.-G.) L e s z y n s k i. E. Heisenberg und M. Biltz, Kritik des Scheinersystems. Es wird eine grund- legende Reyision des SCHEINER-Systems gefordert. Im einzelnen werden folgende Einwiinde angefiihrt. 1. Liehtąuelle: Das von ScHEINER yorgeschriebene Bzn. ist heute nicht mehr im Handel zu haben. Verschiedene Bzn.-Sorten bedingen Schwan- kungen, die allerdings relatiy geringfiigig (etwa 1/2°) sind. Viel starker ins G e w ic h t fallt die Verschiedenłieit der spektralen Verteilung des Lichtes der Bzn.-Lampe u. des Tageslichtes. Da es in der Praxis freisteht, die SCHEINER-Grade bei dem Lichte der Bzn.-Lampe oder umgerechnet auf weiBes Licht anzugeben, werden die S c h e in e r - Angaben wertlos. Beispiel: Agfa-Panfilm besitzt nach S c h e i n e r gepruft, eine um 2 bis 3° hóhero Empfindlichkeit ais Agfa-Extra-Bapid, wahrend bei Tageslicht der Pan- film eine um 3° geringere Empfindlichkeit besitzt. — 2. SciIEINER -Bad: Die durch die Anwendung intermittierender Belichtung bedingten Mangel sind im Yer- gleich zu den eben angefiihrten geringfugig. — 3. Entwicklung: Es fehlen Ent- wicklungsyorschriften. Verschiedene Entwicklungsarten kónnen Abweichungen von 1° bedingen. 4. Auswertung: Das fur astronom. Zwecko ausgebaute S ystem legte den Hauptwert auf die Schwellenempfindlichkeit, genugt daher nicht fur die Zwecke der prakt. Photographie. (Photogr. Industrie 28. 901—02. 20/8. 1930. Wolfen, I. G. Farbenind. [Agfa].) L e s z y n s k i. E. Heiseuberg und M. Biltz, Zur Kritik des Hublschen. Systems der Farbensensito- metrie. (Photogr. Korrespondenz 66- 169—74. 198—203. Aug. 1930. Wolfen, Wiss. Zentral-Lab. d. Photograph. Abt. d. I. G. Farbenind. 1 L e s z y n s k i.

Albert Steigmann, Heidelberg, Herstellung grun entieickelbarer photographischer Jodsilberemulsionen, 1, dad. gek., daB fertige AgJ-Emulsionen vor oder nach dem Ver- 1930. II. H;m Iv. P hotographie . 2347

gieBen mit 11. Ag-Salzen gesilbert u. liierauf in den AgJ-Emulsionen durcli Zugabo von Cl- bzw. Br-Alkalien oder sonstigen Verbb. entwickelbare, swl. Ag-Salze von hohem Dispersitatsgrad erzeugt werden. — 2. dad. gek., daB der fertigen AgJ-Emulsion erst Halogenalkali u. dann AgN03 zugesetzt wird. (D. R. P. 505 012 KI. 57b vom 13/8. 1929, ausg. 12/8. 1930.) Gr o t ę . Kalle & Co. A.-G., Biebrich a. Rh. (Erfinder: Maximilian Paul Schmidt und Wilhelm Krieger, Biebrich), Herstellung von lichtempfindlichen Filmen und Schichten. (D. R. P. 470 731 KI. 57b vom 23/2. 1926,ausg. 27/8. 1930. — C. 1930. II. 348 TA. P. 1756400].) G r o t ę . Ernst Lomberg Kommanditgesellschaft, Langenberg, Rheinland, Matte, Cellu- loseesterfilme fiir photographische Zwecke. Man iiberzieht die Schichtseite der Filme mit einor Celluloseesterlsg., in die man Stiirke ais Mattierungskórper einverleibt. (E. P. 308 358 T o m 21/3. 1929, ausg. 15/5. 1929.D. Prior. 22/3. 1928.)E n g e r o f f . Frederick W. Hochstetter, Pittsburgh, Ponnsylyania, Behandeln von Hydro- cellulose- und Viscosefilmen fiir photographische Zwecke. Um Filme aus wasserauf- nehmenden Cellulosederiw., z. B. Celloplian oder Viscose, wasserfest u. unentflammbar zu machen, werden sio zunachst zum yollstandigen Verdampfcn des W. u. Trocknen abwecliselnd bei hoheren u. tieferen Tempp. behandelt, dann lichtempfindlich gemacht, unter Belichtung C£f20-Dampfen ausgesetzt, nochmals stark belichtet u. schlieBlich gopreBt. Eine Vorr. zur kontinuierlichen Bearbeitung der Filme wird beschrieben. (A. P. 1772 081 vom 27/8. 1927, ausg. 5/8. 1930.) G r o t ę . Sociśtó des Matieres Colorantes et Produits Chimigues de Saint-Denis und Robert Łantz, Frankreich, Seine, Herstellung von lichtempfindlichen photographi-schen Papieren. In der Sohicht worden oino Diazoverb. u. ein Naphthalinsulton gemischt, das bei Ggw. von Alkali eine Kupplungskomponente fiir die Diazoverb. gibt. Beispiel: Man diazotiert in iiblieher Weise bei Ggw. yon HC1, 3,1 Tle. Thioanilinsulfat mit einem leichten DborschuB von NaNO». Nachdem man den OberschuB von N 02 durch eino Harnstofflsg. zerstórt hat, mischt man mit einer Lsg., dio 6,2 Tle. Naphthalin-l,8-suUon- 4-natriumsvlfonat (eihalten durch Erhitzung einer Diazoyerb. der 1-Naphthylamin- 4,8-disulfosaure) enthalt. Die Lsg. wird auf 300 Vol.-Teile gebracht u. auf das Papier aufgestiichen. Nach Belichtung u. Entw. mit einer wss. Alkalilsg. erhalt man ein rotos Bild. (F. P. 684 881 yom 9/2. 1929, ausg. 2/7. 1930.) G r o t ę . Albert B. Dewey, jr. und Nicholas D. Cheronis, Chicago, Illinois, Lichtempfind- liclies Papier mit A u f druck. Papier wird mit einer Lsg. yon K3Fe(CN)0 u. Fcrriammonium- citrat unter Zusatz von etwas Urannitrat lichtempfindlich gemacht (Eisenblaupapier) u. mit Schriftzeichon in der Farbo des unbelicliteten Papiers, also gelb, bedruckt. Die Zeichen, dio vor der Belichtung unsichtbar sind, konnen durch Belichtung (Blau- farben der unbedrucktcn Stellen) u. Wasscrn sichtbar gemacht worden." (A. P. 1772 342 yom 30/1. 1928, ausg. 5/8. 1930.) G r o t ę . Kamili Kohn Bokau b. Aussig, Elbe, Entwicklungsi-erfaliren fiir belichtete mit Diazoverbindungen und kupplwigsfahigen Komponenten praparierte Kopien mit gas- fórmigem Ammoniak, 1. dad. gek., daB dio Kopio mit einer pulvcrfórmigen, mit gas- formigem NH3 gesiitt. Schicht eines Stoffes yon groBer Adsorptionskraft bedoekt wird. — 2. dad. gek., daB die Kopie mit einer pulvcrformigen Mischung bedeckt wird, welche neben Stoffon yon rn-oBer Adsorptionskraft NH3-Salzo enthalt, die entweder selbst

len. (D R P 505446 KI. 57b yom 10/12. lazy, ausg. its/s. iydu.) UROTE. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F ra n k fu rt a. M. (Erfinder: Bruno Wendt und Hnnś -Rinnep D ^ s a n Fixieren von mit Thiohamstoffabkdmmlingen sensibilusierten iU. 57b yom 12/5. 1929, ausg. 28/S. HWU.) AWondo,. .ToiroTril T.ihprmann. Paris, Yorrichtung zum automatuschen Entwickeln 2348 H XXIV. P hotographie . 1930. n. gebrauch dioht sehlieBbar ist. — 2. Wanno, dad. gek., daB sie aus zwei Teilen besteht von denen der untere heb- u. senkbar angeordnet u. vornehmlich an letzterem eine beim Zusammenfiihren der Wannenteile am Oberteil zur Anlage kommendc Diehtung yorgesehen ist. — ln den weiteren Anspriichen u. den Abb. werden die Einzelteile der Wannen erlaut.ert. (D. R. P. 504 282 KI. 57c vom 26/4. 1929, ausg. 13/8. 1930.) Gr o t ę . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Benno Homolka, Frankfurt a. M.), Desensibilisieren von Bromsilbercmulsionen bzw. Bromsilberplatten. (D.R.P. 472166 KI. 57b vom 16/6. 1927, ausg. 30/8. 1930. F. P. 650 786 vom 12/3. 1928, ausg. 11/2. 1929. D. Prior. 15/6. 1927. — C. 1928. II. 2064 [E. P. 292140].) G r o t ę . Heinrich Kiilin, Birgitz b. Innsbruck, Photographisches Aufnahmeverfahren zur Bewdltigung gro/ier Helligkeitsgegensatze, dad. gek., daB zwei ganz verschicden lang belicktete Negative, von denen ein jedes fiir sich allein kein brauchbares Bild liefert, zu einem Matrjzeupaar vereint auf einmal kopiert werden, wobei das lang beliehtete Negativ entweder bei der Entwieklung oder spater so behandelt ist, daB es ein in den Mitteltónen u. Licktern nur schwach gedecktes Bild zeigt. (D. R. P. 505 447 KI. 57b vom 20/12. 1929, ausg. 18/8. 1930.) G r o t ę . Friedrich Lierg, Dresden, Herstełlung von Farbbildem auf photographischem Wege. (D.R.P. 504142 KI. 57b vom 16/8. 192S, ausg. 31/7. 1930. Oe. Prior. 18/10. 1927. — C. 1929. I. 1412 [E. P. 298979].) G r o t ę . Eastman Kodak Co., Rochester, New York, Herstełlung eines Tonfilms mit gefarbter Bildflachę und ungefarbtem Tonaufzeichnungsstreifen, 1. dad. gek,, daB wahrend des Farbens der Bildflache der Tonaufzeichnungsstreifen mit einem ungefarbten Lósungsm. oder einer Mischung von ungefarbten Losungsmm. behandelt wird. Das Lósungsm. kann dieselbe Zus. haben wie das Lósungsm. des Bades zum Farben der Bildschicht. Ais Lósungsm. zur Behandlung des Tonstreifens kann A. oder Methylalkohol mit oder ohne Zusatz von Aceton verwondet werden. (D. R. P. 504 141 KI. 57 b vom 31/7. 1929, ausg. 1/8. 1930. A. Prior. 30/3. 1929. E. P. 328 874 vom 22/7. 1929, ausg. 29/5. 1930. A. Prior. 30/3. 1929.) G r o t ę . Emil Muller, London, Herstełlung von Ba^ternegativen fiir photolitliographisćhe Ziuecke, 1. dad. gek., daB die Bildzerlegung unter Einhaltung eines solchen Abstandes zwischen Raster u. Schjchttrager erfolgt, daB die Kórnung um die tiefschwarzen Punkte einen kofartigen Verlauf besitzt, worauf das erlialtene Rasternegatrv zur Sckwiickung einzelner Bildbestandteile auf der Ruckseite retusekiert wird, wogegen das Retusckieren zwecks Verstarkung auf der Yorderseite órtlick, unter Anweiidung eines ziihfl. Atz- mittels, erfolgt. — 2. dad. gek., daB dem Atzmittel fiir die órtliche Bildverstarkung eine Gummilsg. beigemengt wird. (D. R. P. 484 651 KI. 57 d vom 15/7. 1926, ausg. 25/10. 1929. Holi. P. 21890 vom 3/5. 1927, ausg. 15/7. 1930. D. Prior. 14/7. 1926.) G r o t ę . Karl Gnoth, Łeipzig, Herstellen von Kopien auf Flachdruckformen auf photomechan. Wege, 1. dad. gek., daB zwischen dem auf einem biegsamen Schichttrager befindliehen Negativ oder Positiv u. der zum Anpressen dienenden durchsichtigen Gegendruck- platte, z. B. einer Glasscheibe, eine weiche elast. lichtdurchlassige Schicht eingeschaltet wird. — 2. dad. gek., daB die weiche elast. Schicht im einfachen Kontakt ais auch im pneumat., sowie auch in den gebrauchlichen Kopiermascliinen u. App. zur Anwendung kommt. (D. R. P. 505 745 KI. 57c vom 13/4. 1928, ausg. 23/8. 1930.) G r o t b . Hauff-Leonar A.-G., Wandsbeck b. Hamburg, Blitzlichtlampe, insbesondere fur photographische Zwecke, bei der ein Licktentwickler in einem gasdicht abgeschlossenen, ganz oder teilweise evakuierten, durchsichtigen GefiiB untergebracht ist, das eine Fiillung von Sauerstoff, Sauerstoffgasgemisch oder Sauerstoff abgebendem Gas enthalt, 1. dad. gek., daB ais Lichtentwickler Folien von osydierbaren Stoffen beliebiger Form ver- wendet werden, die im Ziindungsbereicli einer Ziindvorr. liegen. — Ais Materiał sind besonders Metalle, Metallegierungen u. seltene Erden geeignet. Nach den Unter- anspriichen ist das LampengefiiB auBen u. innen mit einer eine bestimmte Farbę ab- sorbierenden Schicht versehen oder selbst aus gefarbtem Materiał hergestellt. (D. R- P- 492801 KI. 57c vom 1/3. 1929, ausg. 1/3. 1930. Oe. P. 118 734 vom 1/7. 1929, ausg. 11/8. 1930. D. Prior. 28/2. 1929.) G r o t ę .

P f ln te d in G e r u a n y SchluB der Redaktion: den 27. September 1930.