Kloster Roggenburg Zentrum Für Familie, Umwelt Und Kultur
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Juli 2015 Kloster Roggenburg Zentrum für Familie, Umwelt und Kultur Mitteilungen an unsere Freunde und Förderer Juli 2015 Glaubenszeugnis geben Liebe Freunde und Förderer des Klosters Roggenburg! 32 Inhalt Auf ein Wort 2 Generalabt Thomas Handgrätinger zu 900 Jahre Bekehrung hl. Norbert. Aus dem Konvent 3 Zeitliche Ordensprofess Pater Joseph Joachim Kunz bittet um die Zulassung zur Profess auf Zeit. von P. Joseph Kunz Im Jahr 2015 gedenkt der Prämons- vielfältig in der Pastoral tätig sind, Aus dem Kloster 4 tratenserorden der Bekehrung sei- uns nicht stets aufs Neue bewusst Halbjahr im „Jahr der Orden“: Geist- nes Gründers St. Norbert vor 900 machen, dass unser konkretes Tun liche Angebote im Kloster Jahren. Das geistliche Wort unseres das „lautstärkere“ Zeugnis unseres Generalabts in dieser Ausgabe der Glaubens darstellt, als viele wohl vor- Bildungszentrum 5/6 Klosterzeitung wird dieses Jubiläum bereitete Worte in der Verkündigung. Der neue Waldpavillon. thematisieren. Letztlich gilt das für alle Christen: Das Ausstellungen & Co. Bekehrung ist ja eigentlich uns allen Handeln gemäß der Frohen Botschaft aufgetragen. Was aber kann das kon- Jesu Christi, ist ein beredteres Zeugnis Klostersanierung 7-9 kret heißen? Mir kommt da ein Satz unseres Glaubens als manches schein- Vom Festakt zum Abschluss der Ordensschwester Lea Ackermann bar noch so laute (Lippen-)Bekenntnis. der Gesamtsanierung in den Sinn, den ich in einer Radiosen- Bekehrung heißt deshalb für mich, und Abschlussbericht. dung vor Ostern gehört habe. Sie ist stets zu prüfen: Stimmt mein Tun und lange als Missionsschwester in Afrika Handeln mit dem überein, was ich Musikfestival 10 tätig gewesen. Von Einheimischen als Christ bekenne, was ich mit den fr:ame - Das neue Festival wurde sie in dieser Zeit mit folgen- Lippen verkünde? Roggenburg für alte Musik. der Aussage konfrontiert, die sich Dass unsere Taten stets ein lautes ungefähr so wiedergeben lässt: „Ihr Zeugnis unseres Glaubens seien, das Termine 10/11 Christen, eure Taten sind viel lauter wünscht uns Mitbrüdern im Kloster als eure Worte, so laut, dass ich eure und Ihnen allen, denen wir verbun- Porträt 12 Worte nicht hören kann.“ den sind. Pater Leonhard Goffiné, der Autor der Das gibt mir seither zu denken: Müs- Ihr P. Stefan Ulrich Kling, Prior „christkatholischen Handpostille“. sen wir als Prämonstratenser, die wir des Klosters Roggenburg 1 Kloster Roggenburg Auf ein Wort Bekehrung - ein lebenslanger Auftrag Auszüge aus der Predigt des Generalabtes zu „900 Jahre Bekehrung d. hl. Norbert“. Wir kennen die Szene, die Norbert auf Ordensfamilie. In unserer Profess dem Weg nach Vreden am 28. Mai versprechen wir „Bekehrung unseres 1115 erlebte, das Gewitter, der Blitz, Lebens“ als einen lebenslangen Auf- der Sturz vom Pferd, Todesangst und trag. Für Norbert war es ein beispiel- Hilfeschrei und dann das Wort „Mei- loser Weg, der ihn durch halb Europa de das Böse und tu das Gute!“ Es ist führte; vor allem war es ein Weg in die eine Eingebung, ein göttlicher Apell, tiefe Christusnachfolge, ein Weg nach eine dramatische Aufforderung, innen, wie er es nannte „Christo solo sein Leben zu überprüfen auf seine duce“, Christus allein zum Führer und Schwachstellen hin, auf mögliche Begleiter zu haben. Von nun an hat neue Strategien zum Guten hin, alles er nur noch ein Ziel, diesem Jesus zu Laue und Oberflächliche zu über- folgen, radikal, kompromisslos, total winden, seinem Leben Tiefgang und ergeben und hingegeben, diesen Je- Generalabt Thomas Handgrätinger. wahren Sinngehalt zu verleihen. Nor- sus zu verkünden. Sein Weg ist kein bert war Chorherr von St. Victor zu abgehobener, weltfremder Mystizis- Xanten, nur soweit, dass er jederzeit dabei, anderen zu predigen, andere mus, sondern ein lebenslanger Kampf in den weltlichen Stand zurückkehren zu bekehren, zuerst seine eigenen für seinen Orden, für seine Diözese konnte, wenn familiär-genealogische Mitbrüder vom St. Victor-Stift. Als er Magdeburg, für die Kirche, für den Ansprüche es erfordern sollte. Es war da auf Widerstand stößt – der Prophet Papst. Er kämpfte für die Rechte der ein Leben nicht wirklich entschieden, im eigenen Land hat es schwer – be- Kirche, aber er war jederzeit nahe den sich alle Wege offen haltend, bestens ginnt er langsam zu verstehen, dass Armen, er verteidigte die Freiheit der abgesichert und dotiert. Sein Weg jetzt zuerst seine eigene Bekehrung Kirche auch gegenüber dem Kaiser, nach Vreden hat zu manchen Spe- angesagt ist, sein eigenes Hineinreifen aber er schonte nicht sich selbst und kulationen geführt. Was wollte er in die Nachfolge des Herrn. achtete nicht seiner selbst. Er starb am dort? Was waren seine Absichten? Es braucht einige Zeit, bis er sich 6. Juni 1134 in Magdeburg. Und genau hier ereilt ihn dieser gött- von seinen Pfründen und Besitztü- In diesem Jahr sind es genau 900 liche Anruf, im Innern oder durch ein mern los sagt, bis er auch seinen Jahre als dieser Bekehrungsweg be- äußeres Geschehen, sein Leben zu letzten Notgroschen weggibt, um gann, die conversio Sancti Norberti. ändern. Und Norbert hört, fühlt sich ganz arm, ganz ‚nackt dem nackten Wir leben heute in einer ähnlich un- getroffen, angesprochen, kehrt um Christus‘ zu folgen. ruhigen und aufgewühlten Zeit. So und ändert sein Leben radikal. Er wird wie viele andere seiner Zeit liegt es nahe, ihn als Fürsprecher und Jetzt ist auch für Norbert ein in dieser unruhigen Reformperiode Schutzpatron anzuflehen, ihn den Prozess, ein tiefe innere Auseinan- der Kirche Wanderprediger, Missionar, Friedensstifter, damit es auch heute dersetzung angesagt. Wie oft wird Friedensstifter. Er findet Nachfolger gelinge Frieden zu schaffen unter den wohl er an diese Stunde der Umkehr und erste Schüler. Aber sein Weg und zerstrittenen Parteien und sich befeh- zurückgedacht haben? Was hat er da seine Reformidee konnten nur über- denden Gruppen; ihn, den Verfechter gehört oder wahrgenommen? Was ist leben, wenn er sich der Kirche unter- der Gerechtigkeit, dass wir in unserer in seinem Herzen hängen geblieben? ordnete, wenn er sich unter die Obhut Welt und in unserem Zusammenleben Norbert geht zurück nach Xanten, eines Bischofs begab. Norbert hatte zu gerechten Strukturen und einer trägt von nun an ein Büßergewand die Größe und auch die Demut, sich gerechten Verteilung der Ressourcen unter seiner Kleidung, geht auf die Bischof Bartholomäus von Laon zu finden; ihn, der aufrichtigen Herzens Suche, sich Christus, seinem Herrn, beugen, um dann in Prémontré sein Gott suchte, dass auch heute Men- mehr anzunähern, mehr anzuglei- erstes Kloster zu gründen. Umkehr schen zum Glauben finden und im chen. Er nimmt sich viel Zeit des war der erste Schritt, die Bekehrung Glauben an Gott standhaft bleiben; Studiums, der Reflexion, der Buße, aber war ein langer Reifungsprozess ihn, der alles aufgab und ganz arm der Meditation, des Gesprächs mit in Verzicht und Selbstaufgabe, in Ge- wurde, arm für sich lebte und doch Fachleuten und Geistlichen Vätern, horsam und Demut, in wachsendem für die Rechte der Kirche kämpfte... um seinen Weg zu finden. Aber er ist Einsatz für das Reich Gottes durch Generalabt Th. Handgrätinger auch von Anfang an gleich voller Eifer Predigt und durch die Stiftung einer [Aus d. Predigt am 07.06.15 in Xanten] 2 Juli 2015 Aus dem Konvent Ein Leben gemäß dem Evangelium Christi Pater Joseph Joachim Kunz legt am Hochfest des Ordensgründers Norbert von Xan- ten seine Ordensprofess auf Zeit ab. „Liebe Mitbrüder, ich bitte um die Barmherzigkeit Gottes und die Auf- nahme in Eure Gemeinschaft für die nächsten drei Jahre“ - mit diesen Worten trat P. Joseph Joachim Kunz nach dem Aufruf seines Magisters am Hochfest des Ordensgründers, des Hl. Norbert von Xanten, am 6. Juni 2015 in der Roggenburger Klosterkirche vor den Konvent. Abt Hermann Josef Kugler befragte den Kadidaten dar- aufhin nach seiner Bereitschaft, am Aufbau der Kirche mitzuwirken, sich in geistliches Leben einzuüben und Zeugnis von der Auferstehung Christi abzulegen. Mit den Worten: „Ja, ich verspreche es“ brachte P. Joseph sei- nen Entschluss zum Ausdruck. Im Verlesen der Profess-Urkunde schließlich versprach der gebürtige Zentraler Moment der Profess: P. Joseph unterzeichnet seine Professurkunde. Weingartner Bekehrung seines Lebens und Leben in Gemeinschaft, vor allem Lebens ein. Diese sei kein einmaliges Schrift zu schauen. in Armut, gottgeweihter Ehelosigkeit Erlebnis, sondern dauere länger. Nach der feierlichen Vesper waren und Gehorsam, gemäß dem Evange- Wie der Ordensgründer selbst, gilt alle Mitfeiernden eingeladen im vor- lium Christi, nach Weisung und Art es auch als Prämonstratenser von deren Innenhof des Klostergebäudes der Apostel, nach der Regel des Hl. Heute stetig weiter im geistlichen ein gemeinsames Abendessen einzu- Augustinus und den Konsititutionen Leben zu wachsen. Dabei sei es nehmen, dem Neuprofessen zu gra- des Prämonstratenser-Ordens - für die wichtig, sich zu fragen: „Will ich tulieren und den Abend ausklingen nächsten drei Jahre. überhaupt wachsen?“. Zum Schluss zu lassen. Auf die Frage hin, wie es In seiner Predigt ging Abt Her- seiner Predigt empfahl Abt Hermann sei, nun als Professe zum Konvent zu mann Josef insbesondere auf das Josef dem Professkandidaten, wie der gehören, antwortete P. Joseph kurz Versprechen der Bekehrung des hl. Norbert auf Christus und die Hl. und bündig: „Ah, schön!“ rd Im Segensgebet wird der Beistand Gottes für den Neuprofessen erbeten. r.: Anschließende Feier im Innenhof des Klosters. 3 Kloster Roggenburg Aus dem Kloster Geistliches Profil geschärft Halbzeit im „Jahr der Orden“ - Rückblick