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Museums­ quartier

Leopold Museum

Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok)

Kunsthalle Wien

Architekturzentrum Wien

Tanzquartier Wien

Halle E + G

ZOOM Kindermuseum

DSCHUNGEL Wien Theaterhaus für junges Publikum wienXtra-kinderinfo quartier21

www.parlament.gv.at 2 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Museumsquartier - MO

www.mqw.at stellungsprojekten, Filmfestivals, Literatur­ Dr. Chrisrian Strasser, Direktor lesungen bis hin zu DJ-Lines. Durch die Kombination aus Kunst- lind Lebensraul11 ist das MQ ein beliebter Ort sowohl für Wienerlnncn als auch To uristinnen aus aller Profil Welt. Kunstschaffen und Kunsterleben sowie Freizeitgestaltung und Erholung wachsen im Kultur und Raum - das Museum Quar­ MuseumsQu3rtier zu einer untrennbaren tier Wien (MQ) ist mit rund 60 kulturellen Einheit zusammen. Einrichtungen nicht nur eines der weltweit größten Kunst- und Kulturareale sondern mit seinen Innenhöfen, Cafrs und Shops auch eine Oase der Ruhe und Erholung Inhaltliche Schwerpunkte 2013 inmitten der Stadt. Das MQ ist ein Ort der Vielfalt mit einem umfangreichen Angebot Erstmals in der Geschichte des M useums­ an unrerschiedlichen Kunsrrichrungen und Quartier gab es für die BesucherInnen im -stilen. Das Spektrum reicht von Digitaler Rahmen der SOll1l11erOf(lIl1llg am 8. Mai Kultur, Design und Mode über Medien-, 20" 3 von '7:00 bis 22:00 Uhr freien Eintritt Konzept- und Klangkunst bis hin zu Game in alle MQ Institutionen. Neben den lau­ Cultute, Street Art, Fotografie und Literatur. fenden Ausstellungen wurden spezielle Füh­ Neben den Ausstellungen und Programmen rungen oder Workshop sowie künstlerische in den Kulrurinsrirurioncll finden zahlrei­ Performances und Projekte in den Höfen Ü Aussenansicht MQ.Haupthor che kulturelle Veranstaltungen in den Höfen geboten - ein fließender bergang zwischen CI Hertha Hurnaus des MQ statt von Ta nzperformances, Aus- innen & außen sowie Kunsr- und Lebens-

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raum. Zahlreiche kulturelle Veranstaltun­ gen fanden bei freiem Eintritt auch während Veranstaltungen des MQ Festivalsonnners starr, wie etwa der Auftakt zum 30-jährigen Jubiliium des 1111- Neben Ausstellungen und Veranstaltungen Pu/sTanz Festivals, im Rahmen dessen sich in den Innenräumen ist es dem J\I1Q ein An­ der gesamte MQ Haupthof in eine riesige liegen, den BesucherInnen auch in den Au­ RasenAiiche verwandelte oder die Perfor­ ßenflächen ein vielfiiltiges kulturelles Pro­ lIIalice T Theater-Ta IlZ-Trip/eact- Produkti­ gramm zu bieten und Kultur im gesamten onen im Fürstenhof bzw. MQ I-Iaupthof in Areal spür- und erlebbar Zl1 machen. Ins­ Kooperation mit DSCHUNGEL WIEN und besondere im Rahmen der SOllllllerOf{lllillg Pflasterspektake/ Lillz. sowie des MQ Festivalsommers aber auch Zwischello/'te IIlId Übergangsritell während des gesamten Jahres fanden 2013 waren das Thema des ungewöhnlichen zahlreiche Ve ranstaltungen mit tausenden K unsr-im-öffenrlichen-Ra um-Projekts Pas­ BesucherInnen statr. Geboten wurden u. a. sagen Passagiere, mit dem das Museums­ Ausstellungen, Installationen, Performan­ Quartier erstmals die Ein- lind Durchgänge ces, Wo rkshops und vieles mehr. Im Rah­ des MQ ins Zentrum rückte. In Kooperation men des Sommer im MQ gab es anlässlich mit zahlreichen Kulturinsriturionen 3m Areal der zehnten Ausgabe des Literaturfestivals aber auch anderen Ku\tureinrichtungen in 0-Tö lle bei den Open-Air Lesungen im Wien wurden an zwei Te rminen im Frühjahr Juli und August ein spezielles Programm und Herbst jeweils an drei Abenden zwölf zur Österreichischen Gegenwartsliteratur. der überdachten Durchgänge im MQ zu tem­ Ebenfalls fortgesetzt wurde im Juli und porären Bühnen, um die Besucherlllncil auf August das Filmfestival frameloilit. Beim dieses Spezifikum aufmerksam zu machen \'(Iinler im MQ sorgten im Haupthof Eis­ lind diese besonderen Räume für künstleri­ pavillons, eine Eisstockbahn, Visuals & sche installationen zu nutzen. Musik für vorweihnachtliches Flair. Zudem im Rahmen der Programl11reihe (rei­ gab es erstmals ein Kunstprojekt bei dem rallll1 qllartier21 INTERNATIONAL, die die Besucherlnncn live vor Ort dabei sein in Kooperation mit dem Bundesministe­ konnten. Die Street Arrists John Fekner riulll für europäische lind internationale lind Don Leicht schufen die Installation Angelegenheiten länderübergreifende Aus­ YO llr Space "as beeIl illVaded. Für 2014 ist stellungen und Projekte verwirklicht, fanden im Rahmen des Themenschwerpunkts MQ 20 '3 drei große Ausstellungen statt: Im Summer o( Sounds ein umfangreiches Pro­ Frühjahr beschäftigte sich die multimediale gramm sowohl in den Kulturinstitutionen Kunstausstellung Dive and RUIl mit der als auch in den Höfen des MuseulllsQuar­ Notwendigkeit der Verlangsamung und des tier geplant. Innehaltens angesichts einer zunehmenden Im Zentrum Wiens gelegen sowie in weltumfassenden Rasanz. Die zweiteilige der Nähe der historischen Sehenswürdig­ Sommer- und HerbsrausstellungFACELESS keiten bietet das MuseumsQuarrier Wien part I und FACELESS part 11 wiederum mit seiner Mischung aus Kunst-, Schaffens­ ging anhand zahlreicher zeitgenössischer und Lebensraum ein einzigartiges Ambiente Arbeiten dem Phänomen der unausweich­ für Veranstaltungen. Die unterschiedlichen lichen Wicdererkennbarkeit in den Medien Räumlichkeiten mit modernster Evenr-Tech­ nach und den daraus resultierenden Stra­ nik können gemietet und je nach Anlass tegien der Medienbenutzerinnen gleichsam adaptiert lind kombiniert werden. Punktuell »)gesichtslosl( zu werden. stehen auch die Außenflächen für Veranstal­ tungen zur Verfügung.

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Kommunikation Besucherinnen und Öffentlichkeitsarbeit Rund vier Millionen Menschen haben 20 13 das MuseumsQuartier Wien besucht, entwe­ Im Rahmen der MQ Frühjahrspressekonfe­ der um die Ausstellungen und Programme in renz im Februar 201 3 wurde ein Überblick den Kultureinrichtungen zu sehen oder um tiber das vielfältige Programmangebot des die Kulturoase MQ mit ihren vielfältigen An­ MQ, wie die SOfllmerÖf(nUlzg, das Kunstpro­ geboten zu genießen. Damit ist die Zahl der jekt Passagen Passagiere, den MQ Festival­ BesucherInnen auf konstant hohem Niveau. sommer oder die Ausstellungen im freiraum Das ist das erfreuliche Ergebnis der vom qllartier2 1 INTERNATIONAL geboten. Matktforschungsinstitut lIlIegral regelmäßig Insgesamt sind 20 13 rund 5.000 Pressebei­ durchgeführten Frequenzmessungen. träge national und international über das Bei den BesucherInnenzahlen in den Instituri­ MuseumsQuartier Wien und das kulturelle onen des MuseulllsQuartier verzeichneten das Angebot im MQ erschienen. ZOOM Kindermuseum, die wienXtra-kinde­ Gleichzeitig arbeitete das MQ daran, rinfo und das quartier21 im Vergleich zum die Serviceleiswngen ständig zu verbessern Vo rjahr ßesucherzuwächse. In der Kunsthalle und weiterZlIentwickeln. So gibt es seit Sep­ Wien kam es auf Grund des Umbaus und einer tember 20" 3 in drei Eingängen des MQ Info damit verbundenen Schließzeit von 184 Ta gen Screens, die auf jeweils zwei Bildschirmen die zu einem Beslicherrückgang. BesucherInnen sowohl über das ragesaktuelle Insgesamt konnten '1,2 Millionen Besllchcrln­ als auch über das permanente Kulturangebot nen in den Institutionen verzeichnet werden. in den verschiedenen Kulrureinrichtungen informieren und den Beslicherinnen so einen Arealsführungen noch schnelleren Überblick über das um­ Die MQ E+B organisiert laufend Areals­ fangreiche Programm des MQ ermöglichen. führungen für KulturmangerInnen, Medien­ Die bestehenden MQ Informationskanäle vertreterlnenn, nationale lind internationale werden laufend überarbeitet und aktualisierr. Verrreterinnen aus dem Bereich Politik, Stu­ Im Bereich Social Media ist das Muse­ dentlnnengruppen sowie am MQ interes­ umsQuarrier auf den wichtigsten Kanälen sierte Gruppen aus aller We lt. Zudem wird und Plattfotmen vertreten (Facebook, Twit­ eine eigene Audiorour für Privatpersonen (er, Google+, Yourube, foursquare, Pi me­ angeboten, die spannende Informationen rest, Insragram), um noch direkter mir den zum gesamten Areal bietet. BesucherInnen in Kontakt zu treten, ihnen Hintergrundinformationcn zum Areal zu lie­ fern und gleichzeitig besser und schneller auf Anfragen und Wünsche reagieren zu können. Der MQ Blog bietet zudem Interviews und \Xlissenswertes zu den verschiedenen Veran­ staltungen im MuseumsQuartier.

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Budget MQ

Tabelle 1 Budgcl des MQ 2012 Budgelposlen 2012/2013 2013/2014 und 2013. in Tau... cnd €

Umsatzerlöse 7.606 7.640

Betriebskosten 3.805 3712

Ticketeinkauf 682 551

HW Einsatz 197 205 sonstige var. Kosten 366 398

Rohertrag 2.556 2.774

sonstige Erträge 1.392 1.182

Persona 1 auf wan d 2119 2172

Sonstiger Aufwand 3.291 3.164

Summe Aufwand 5.410 5.336

Betriebsergebnis -1.462 -1.380

Finanzerträge 8 5

Finanzaufwendungen 271 109

Finanzergebnis -263 -104

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) -1.725 -1.484

Die Museumsquartier Errichtungs- und Be- gram m u nrer einem gcmei nsa mcn Schwer- triebs GesmbH erhielt vom Bundesminisre- punkt präsenrieren lind damit zusätzlich zur rium für Unterricht, Kunst und Kulrur im individuellen eine starke kollektive Präsenz Geschäftsjahr 201312014 € , 5.55°. , 69,04 zeigen: der MQ SllIIllIIer ofSollllds wird sich zur Tilgung des aushaftenden Kredites und unter dem Motto Ihe relaliollship of sOlmd zur Bedeckung des Betriebsabganges. Die 10 space mit dem Verhältnis von Raum und durch den Bund geleisteten Zahlungen be- Klang beschäftigen. Die Eröffnung ist für rllhen auf dem Bundesgestz von 7. Juni '990 Juni 20 '4 geplant. Bis Ende September 20 14 zur Errichtung einer Museumsquarricr- Er- erwarten die ßesucherlnnen Ausstellungen, richtungs- lind Betriebsgesellschaft. BGBI. I Konzerte, Workshops. Performances, In- 37211 990. srallationen lind viele weitcrc Veranstal- rungen zu diesem Thema sowohl ,n den Höfen als auch 111 den untersch ied lichen Kulrureinrichtungen. Neben allen Museen-, Perspektiven A lIsstellungs- und Ver:1nsta 1 tu ngshä usern im MQ sowie zahlreichen Kulruriniriariven Nach dem großen Erfolg des MQ SlIlIIlIIer des quartier2 ·1 beteiligen sich zudem viele of Fashion 2012 setzt das MuscumsQuar- cxterne Parmerinnen. tier im SOlllmer 20 14 erneut clllen The- Im Juli und August 20" 4 werden das Li- menschwerpunkr, 1111 Rahmen dessen die reraturfestival 0-Tö ne sowie das Filmfesrival zahlreichen Kunst- und Kulrurinsrirurioncn frame/olllf fortgesetzt. die sich ebenfalls dem 1111 Museul11sQuarricr ein vielfältiges Pro- Thema MQ SlImmer of SOl/lids widmen.

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wartskunst sowie Ausstellungen bislang noch Permanente Kultureinrichtungen weniger bekannter Künstlerinnen verleihen im Museumsquartier Wien der Kunsthalle Wien ein prägnantes Profil, das ihrer Verortung im Lokalen wie ihrer Positionierung in einer zunehmend internati­ onalen Kunstszene gleichermaßen Rechnung Das Leopold Museum präsentiert die ein­ trägt. Die diskursive Verschränkung künstle­ zigartige, von Rudolf Leopold (1925-20, ,°) rischer Praxis und ihrer theoretischen ReAe­ und seiner Frau Elisabeth (' 1 926) zusam­ xion steht dabei im Zentrulll. mengestellte Sammlullg Leopold. Die mehr www.kunsthallewien.at als 5.400 Objekte umfassende Kun tsamm­ lung enthält den weltweit größten und be­ Architekturzentrum Wien deutendsten Bestand an Meisterwerken von Alles über Architektur Egon Schiele (1890-1918), Höhepunkte des Das Architekturzentrum Wien ist das öster­ Jugendstils und der Klassischen Moderne. reichische Architekturllluseulll und versteht Dazu sind auch erlesene Beispiele des Kunst­ sich als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und handwerks aus der Produktion der Wiener Forschungszenrrum zum Thema Architek­ Werkstätte zu sehen. Die Sammlung umfasst tur und Baukultur. Die Dauerausstellung ebenfalls Kunst des '9. Jahrhunderts, Werke a_schall. Osterreichische Architektllr im der Zwischenkriegszeit aber auch Kunst nach 20. IIl1d 21. Jahrhlll1dert zeigt Highlights '945, Volkskunst und Objekte des außer­ der österreich ischen Baugeschichte, zudem europäischen Kunstschaffens. Ergänzend zu präsentieren jährliche Wechselausstellungen den wechselnden Präsentationen der Samm­ die Fülle zeitgenössischer Architektur. Ein lung zeigt das 2001 eröffnete Museum auch breit gefächertes Führungs-, Vermittlungs­ aufwändige Sonderausstellungen. und Rahmenprogramm, eine Fachbibliothek, www.leopoldmuseum.org die umfangreiche Archirektursammlung des 20. und 21. Jahrhunderts sowie eine konti­ museum moderner kunst stiftung ludwig nuierlich wachsende Baudatenbank (ww,v. wien (mumok) azwlballdatellballk) und das Online-Archi­ Das mumok) ist das größte Museum für tekten lex i kon ( www.architektelliexikoll.at ) moderne und zeitgenössische Kunst in Mit­ ergänzen das vielfältige Angebot des öster­ releuropa mit einer umfassenden Sammlung reichischen Architekturllluseums. internationaler Kunst des 20. Jahrhunderts. www.azw.at Die Sammlung spannt einen Bogen von der Klassischen Moderne bis hin zu Pop Art, Tanzquartier Wien Fluxus, Nouveau Realisme lind dem Wiener Das Tanzquartier ist Österreichs erstes Zen­ Aktionismus. Wechselnde Ausstellungen zei­ trum für zeitgenössischen Ta nz und Perfor­ gen die Kunst der Avantgarden seit "945 und mance. Während der Saison von Oktober der Gegenwart. bis Juni findet das wöchentlich wechselnde www.mumok.at Bühnenprogramm überwiegend in der TQW Halle G und in den TQW Studios statt. Tags­ Kunsthalle Wien über werden in den Studios unterschiedliche Die Kunsthalle Wien, mit ihren beiden zeitgenössische Trainings und Workshops Standorten im MuseumsQuartier und 3m für professionelle Tä nzerinnen angeboten. Karlsplatz, ist das Ausstellungshaus Wiens, Zudem befindet sich im Studiokomplex ein in dem zeitgenössische Kunst nicht nur prä­ öffentliches Theorie- und Medienzentrum sentiert, sondern auch in ihren jeweiligen mit Bibliothek und Mediathek. Kontexten betrachtet wird. Thematische www.tqw.at Gruppena II sstel 1 ungen, Einzelpräsentationen internationaler KünstlerInnen, Retrospekti­ ven bekannter VertreterInnen der Gegen-

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Halle E+G freundliches Ambiente Zllm Recherchieren. Die Halle E+G im MusclIl11sQuarrier ist www.kinderinfowien.at; www.kinderwiki.at der exklusive Veranstalrungsort im Zentrulll Wiens. Neben den Veranstaltungen der Wic­ quartier21 ncr Festwochen, des Tanzqu3rticr Wien und Das quarricr2 '1 ist eine offene Trägerstrukrur der jungen Wiener Musikrhearerszene wer­ für die Kunsr und Kultur des 21. Jahrhun­ den zahlreiche internationale Produktionen derts, dic innerhalb des MuseumsQuarrier aus den Bereichen J\1usik,Theater und Ta nz kleinen und mittelgroßen Kulrurinitiativen präsenriert. Die Halle E+G bieret sich durch auf rund 7.000 m2 Platz und Unterstützung die gelungene Verbindung von barocker und bieter. Das Spekrrum reichr von Medien­ moderner Architekrur für gesellschaftliche kunst, KOl1zeptkunst, Klangkunst übcr Game Evcnts, Kongresse lind Präsentationen als ulrurc, Strect Arr, Mode, Design und Foto­ idealer Vcransraltungsorr an. grafie bis hin zu Literatur. Die Kulturinitiati­ www.halleneg.at ven treten mit neuen Themen, Produkrions­ formen und Präsenrarionswcisen neben die ZOOM Kindermuseum traditionelle Museumslandschaft. Das ZOOM Kindermuseulll bereiter in vier Mit etwa 200.000 BesucherInnen Im unterschiedlichen Bereichen verschiedenste Jahr tragen die quartier21-Parrner maßgeb­ Themen aus den Bereichen Kunst, Wissen­ lich zum Gcsamterfolg des MuseulllsQuar­ schafr oder Allragskultur kindgerechr auf. rier Wien bei. Der Großteil der Vera nstal­ Neben zwei großen Jahrcs3usstellungcn gibt tungen finder bei freiem Eintritt stiltt. Das es den Spiel- und Erlebnisbereich ZOOM Venn irrlungsprogralllm bietet Individualbe­ Ozean für die jüngsten Besllcherlnnen sucherInnen, Gruppen und Schulklassen die sowie das ZOOM Trickfilmstlldio und das Möglichkeir, die Vielfair des quartier2 1 zu ZOOM Atelier, in denen regelmäßig ver­ emdecken und einen Einblick in die Arbeit schiedene Workshopssrartfinden. der Kulturinitiativen zu gewinnen. www.kindermuseum.at Mit der Programmreihe freiraum qllar­ tier2 1 INTERNATIONAL präsenriert das

DSCHUNGEL WIEN - Theaterhaus für quartier21 seir Herbst 2009 länderübergrei­ junges Publikum fende Aussrellungen und Projekte im gleich­ DSCHUNGEL WIEN bildet ein Zentrum namigen Ausstellullgsraum. In Kooperation für Kinder, Familien,Jugendliche und junge mit dem Bundesministerium für europäi­ Erwachsene. Das Programm beinhaltet ein sche lind internationale Angelegenheiten breires Spekrrum vom Schauspiel über Er­ und den österreichischen Kulrurforen sowie zählrhearer, Musik-, Objekr- und Figuren­ den ausländischen Kulturinstitutionen in theater bis hin zu Oper und Ta nztheater Wien und anderen Partnern aus dem In­ sowie interdisziplinärcn Formen. Zudem und Ausland werden Ausstellungen bei finden regelmäßig Festivals, Workshops freiem Eintritt verwirklicht. und Dialogveranstaltungen mit Künstlerln­ Das Artist-in-Residence Programm des ncn sm tt. quarricf2 1 wird in Zusammenarbeit mit pri­ www.dschungelwien.at vaten Sponsoren finanziert. Rund 40 interna­ tionale Künstlerinnen werden jährlich über wienXtra-kinderinfo das $tudioprogramm eingeladen, für rund deine Freizeit - deine InfosteIle zwei Monate im MuseumsQuarricr zu leben Die wienXtra-kinderinfo informiert kosten­ lind Projekre mir den ansässigen Kulruriniri­ los und umfassend über dns gesamte Freizeit­ ativen zu verwirklichen. Seit dem Beginn des angebor der Stadt Wien für 0- bis '3-Jährige. Programms im Jahr 2002 haben über 450 Neben dem Info- und ßeratungsservice gibt Künstlerinnen in einem der mittlerweile acht es nuf 170 m2 jede Menge Broschüren, Folder Künstlerareliers auf dem MQ-Areal gelebr und Prospekte mit aktuellen Programmen lind gearbeitet. für Kinder sowie ein angenehmcs, familicn- www.quartier21.at

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Stiftungen

Leopold Museum Privatstiftung

Österreichische Friedrich und Lilian Kiesler Privatstiftung

Österreichische Ludwig Stiftung für Kunst und Wissenschaft

www.parlament.gv.at 10 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Leopold Museum-Privatstiftung

www.leopoldmuseum.org Stiftungsvorstand 2013 Dr. Tobias G. Natter, Museologischer Dr. Helmut Moser, Vorsitzender Geschäftsführer (bis Oktober 20 13) Dir. Mag. Werner Muhm Dr. Franz Smola, interimisti- Dir. Mag. earl Aigner scher museologischer Geschäfts­ Dr. Wolfgang Nolz führer (seit November 2013) • Med.-Rat Dr. Elisabeth Leopold

Ing. Mag. Peter We inhäupl, • Dr. Diethard Leopold Kaufmännischer Direktor RA Dr. Andreas Nödl

Aufknansicht Fassaden pro­ ickcion \-on ViClOria eocl" Ol.udwig Schcdl Das Leopold Museum ist ein klassi­ Profil sches Sammlermuseum und präsentiert die von Prof. Dr. Rudolf Leopold in Das Leopold Museum beherbergt die Samm­ Jahrzehnten zusammengetragene, lung Leopold, die Prof. Dr. Rudolf Leopold einzigartige Kunstsammlung. (1925-20 10) im Jahr '994 in die Leopold Das Leopold Museum beher- Museum-Privatstifrung eingebracht hatte. bergt die bedeutendste Egon Das Leopold Museum wurde eigens für die Schiele-Sammlung der Welt und ist Präsentation der Sammlung Leopold errich­ Egon-Schiele-Kompetenzzentrum. tet und im Jahr 2001 eröffnet. Die Stiftungs­ Forschung zu Egon Schiele: Das Egon urkunde aus dem Jahr '994 definiert den Schiele-DokumenrarionszenrTum Aufgabenschwerpunkt de Leopold Museum (ESDZ) betreibt, fördert und ver- und umfasst im Wesentlichen die klassischen netzt Forschung zu Egon Schiele. Museumsaufgaben Sammeln, Bewahren, Das Leopold Museum unterstützt Forschen. Darüber hinaus wurden folgende die internationale Posirionierung Positionen festgelegt: der Marke Egon Schiele und Wien

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1900. Sonderausstellungen mit reichischen Kunst des '9. Jahrhunderts und diesen Schwerpunkten präsentie­ Objekte außereuropäischer Kunst sind in der ren die Sammlung im Ausland. Sammlung verrrctcn. Punktuelle Ergänzungen Das Leopold Museum besitzt eine der internationaler Kunst setzen die Kunstwerke bedeutendsten Sammlungen österrei­ in einen spannenden Kontext. chischer Kunst aus der Zeit der klas­ Im Jahr 20"13 konnte die Sammlung um sischen Modernelind ist das Museum insgesamt "19 Objekte erweitert werden. Im mit der umfassendsten Dauerpräsen­ Detail handelt es sich um die Erwerbung einer tation zu \'Vicn 1900 mit Gemälden, Fotografie des bedeutenden österreichischen Grafiken, Architektur, Kunsthandwerk Fotografen Moritz Nähr (1859- '945). Es und Möbel der Wiencr Werkstätte. zeigt das Gemälde Die große Pappel 11 Altf­ Das Leopold Museum ist Schau- steigendes Gewitter von , das platz internationalerSonderaus­ sich in der Sammlung des Leopold Museum stellungen. Durch inrcnsive Zu­ befindet, auf einer Staffelei im Garten des sammenarbeit mit den führenden letzten Ateliers von Klimt in der Josefstäd­ Museen weltweit ist es möglich, die rerstraße. Der Maler benutzte es von 1912 Sammlung in einen Kontext mir in­ bis zu seinem letzten Lebensjahr, 1918. cu ternarionaler Kunst zu setzen. in der Sammlung sind auch '7 Fotografien des Forostudios Atelier Elvira, Adolph Reiss Das Leopold Museum ist ein Ort der Kunst­ und Originalforografien von Backformen vermitrlung mit dem permanenren LEO der Kupferschmiede bzw. Wiener Kupfer- u. Kinderarelier, speziellen Schulprogrammen Eisenwaren-Fabrik 1'. jecmell & F. LeilI. und Graris-Führungen zur Sammlung und Ebenfalls erworben wurde eine Offset-Arbeit zu Sonderausstellungen an Donnerstagen, von Gerda Leopold, New Yo rk, entstanden Wochenenden und Feiertagen. 2000, aus der Serie Schallen reliefs. Im Februar 20 "13 wurden im Aukti­ onshaus Sotheby's in London drei Blätter von Egon Schiele aus dem Bestand des Le­ Sammlung opold Museum versteigert um Vergleiche unter Anderem zu Schieies Gemälde Häuser Egon Schiele am Meer im Zuge einer just and fair solu­ Wien "1900 tion zu finanzieren. Angeboten wurden die Österreichischer Expressionismus Gouache Liebespaar Selbstdarstellllllg mit Österreich ische Kun t "9,8-'938 lVally (-'9'4"5) das um 9,16 Millionen Euro Kunst nach '945 - und damit um den Schiele » We ltrekord­ Ösrerreichische Kunst des Preis« für Arbeiten auf Papier - den Besitzer "9, Jahrhunderts wechselte. Weiters angeboten wurden das Außereuropäische Kunst Werk Selbstdarstellllng in griinelll /-Iemd mit Vol kskunst geschlossellell AI/gell und die Zeichnung Am Riickell liegelldes Mädchen mit iiberkrellzfell Der Fokus der Sammlung Leopold liegt auf Armen lind Beinen«. Insgesamt erzielten die der ösrerreichischen Kunst der ersten Hälfte Arbeiten 16,3 Millionen Euro. des w. Jahrhunderts. Schwerpunkte der Zahlreiche wichtige Leihgaben aus dem Sammlung sind die bedemendste und um­ Privatbesitz der Familie Leopold (Sammlung fassendste Egon Schiele-Sammlung der We lt, Leopold 11) ergänzten im Berichtsjahr die die permanente Wien 1900-Präscntation Präsentation der ständigen Sammlung des Le­ (Gusrav Klimt, Kolo Moser, Wiener Werk­ opold Museum. Werke der Privatsammlung stätte), die Kunst des östcrreichischen Ex­ Lcopold wurden auch für Sonderausstellun­ pressionismus (Richard GerstI, Egon Schiele, gen im Museum sowie für nationale lind Oskar Kokoschka) und das Kunstschaffen der internationale Ausstellungen Zllr Verfügung Zwischenkriegszeit. Auch Werke der öster- gestellt.lm Berichtsjahr weiterhin ausgestellt

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blieb die bereits 2012 von Andrea Maleta Objekte, wie zum Beispiel Grafiken, wur­ zur Verfügung gestellte temporäre Leihgabe den für die entsprechende Präsentation in Elfe am Bach (1898/99) des Jugendstilkünst­ Passepartouts montiert und gerahmt. Die lers Josef Maria Auchentaller. Gemälde des Begutachtung der Leihgaben sowie die Er­ norwegischen Künstlers Aksel Waldemar Jo­ fassung des Zustands mit Hilfe von ProtO­ hannessen wurden als Leihgaben des norwe­ kollen, Betreuung der Objekte während der gischen Sammlers Haakon Mehren ebenfalls Aufbauphase sowie das Objekthandling sind weiterhin präsentiert; darunter das Gemälde weitere Aufgabenbereiche der Restaurierung. Zwei Kinder am Strand von Edvard Munch, Je nach Zustand der präsentierten Werke entstanden 1904.Die Möbel des im Rahmen wurden konservatorische sowie restaurato­ der Ausstellung Klimt persönlich (2012) re­ rische Maßnahmen im Vorfeld durchgeführt. konstruierten Vorraumes von Gustav Klimts Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Atelier in der Josefstädter Straße aus der Tatigkeit in der Restaurierung lag auf der Sammlung Dr. Ernst Ploil bereichern seit konservatorischen und restauratorischen 2013 als Leihgabe die permanente Wien Betreuung und PAege des gesamten Samm­ 1900-Präsentatioll im Leopold Museum. lungsbestandes. Dazu zählten Werke auf Das Leopold Museum verfügt über eine Papier, Gemälde, Zierrahmen, Möbel sowie modern ausgestattete Restaurierungswerk­ dreidimensionale Objekte mit verschiedenen stärte. Der Schwerpunkt der Tatigkeiten in Materialgruppen. In der permanenten Aus­ der Restaurierung lag 2013 überwiegend stellung wurde die Kontrolle der Ausstel­ auf den AusstellungsaktivitäteIl. Im Mit­ lungsbedingungen (Lichrwerte, allgemeine telpunkt standen dabei Arbeiten rund um Klimawerte und Sicherheitsrnaßnahmen) die Sonderausstellungen JAPAN - Fragilität regelmäßig durchgeführt. des Daseins, MANFRED BOCKELMANN Aufgrund der vermehrten Leihanfragen - Zeichnen gegen das Vergessell lind KO­ ist die Restaurierung in zunehmendem Maße KOSCHKA. Das Ich im BrennlJUnkt. mit der konservatorischen Vorbereitung von Leihgaben konfrontiert. Dazu gehören im Be­ I:assadenprojcklion zur AUSSlcllung Zeichnen gegen sonderen die Begutachtung der Objekte auf das Vergessen 0 Katharina ihren Zustand, das Erstellen von Zustandspro­ Roßboth tokollen, Überlegungen zu deren Behandlung, Verpackung und Transport. Je nach Zustand der Objekte umfasst dies auch die Durchfüh­ rung resrauraroriseher Maßnahmen, wie zum Beispiel beim Blart Kranker Rllsse von Egon Schiele, das für die Ausstellung 19'14. Die Avantgarden im Kampf an die Bundekunst­ halle in Bonn verliehen wurde. Kurierbeglei­ tungen im In- und Ausland und die Betreuung der Leihgaben vor Ort sind ebenfalls Bestand­ teil der Arbeit der Restaurierung.

Ausstellungen

Sämtliche Objekte wurden konservatOrisch Das Leopold Museum eröffnete auch 20'13 begutachtet und mit Hilfe von Zustandspro­ wieder vier neue Sonderausstellungen. Ab tokollen erfasst. Besondere konservatOrische März beschäftigte sich die Ausstellung Richtlinien bezüglich der Ausstellungsbedin­ WOLKEN. Welt des Flüchtigen mit Dar­ gungen und Wünsche der Leihgeber wurden stellungen »schwer fassbarer Gebilde aus im Vorfeld geklärt und umgesetzt. Diverse Wasser, Luft LInd Liehtt( und zeigte Meis-

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rerwerke von Turner bis Warhol, Gemälde, Ausstellungen 2013 Aquarelle, Fotografien, Videos und Instal­ lationen. WOLKEN Welt des Flüchtigen Im Mai folgte die Ausstellung MAN­ 22. März 201 3 - I. Juli 201 3 FRED BOCKELMANN Zeichllell gegell das Vergessell. Sie zeigte großformatige Zeich­ MAN FRED BOCKELMANN Zeichnen nungen, Porrräts von Kindern und Jugend­ gegen das Vergessen

lichen, die zu Opfern des Nazi-Terrors wur­ 17. Mai 201 3 - 2. September 201 3 den. Die Arbeiten entstanden um "zumindest einigen wenigen Namen und Nummern Ge­ KOKOSCHKA Das Ich im Brennpunkt sichter zu gehen, ein paar Menschen �\lIS der 4. Oktober 20 '3 - 27. Jänner 20 '4, verlän­ Anonymirät der Staristik herauszllhebcn«. gerr bis 3. März 2014 Die Schau dokumentierre die jahrelange Auseinandersetzung des Klinstlers mit dcm Innerhalb der ständigen Sammlungen wur­ Holocaust. den neben der Egoll Schiele Sammhmg und Eine gänzlich neue Sicht auf Oskar Ko­ der \Vien 1900 Präsentation sowie der Kunst koschka, das .Enfant Te rrible. des öster­ der Zzuischellkriegszeit auch selten gezeigte reichischen Expressionismus, bot die Schau Blätter Egon chieies aus der Sammlullg Leo­ KOKOSCHKA - Das Ich im Brellllpullkt ab pold 11 präsentiert, ergänzt durch Werke aus Oktober des Jahres. Die in Kooperation mit Privatbesitz alls der Sammlung Ernst !'Ioil. dem Oskar Kokoschka-Zenrrul11 der Univer­ sirär flir angewandte Kunst Wien entstan­ EGON SCHIELE GRAFIKKABINETI dene Ausstcllung rlickte erstmals Forografien Zeichnungen und Aquarelle

aus Kokoschkas Leben prominent in den 27. Juni 20' 3 - 6. Oktober W' 3 Mittelpunkt. Einzigartige Fotos und ganze forografische Serien wurden den Werken des Leihverkehr Künstlers unmittelbar gegenübergestellt. Das Leopold Museum pAegt einen regen Zu allen Ausstellungen erschienen um­ Leihverkehr mit zahlreichen bedeutenden fangreiche Kataloge, der Katalog zur Ausstel­ nationalen lind internationalen MlIseen. lung MANFRED BOCKELMANN Zeic!l­ 20 '3 beteiligte sich das Museum an ins­ "en gegen das Vergessen wurde zweisprachig gesamt '19 internationalen lind nationalen Deutsch/Englisch publiziert. Ausstell ungen.

Auulcllungsan�ichl Zt.-ichncn gegen da, Vergr.'��en 0 Leol>old MU�CU11l

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Im Sommer 20" 3 präsentierte das Leopold Geburtstag eröffneten GUSTAV KLlMT­ Museum in der Schau Egon Schiele lind Zentrum in KammerlSchörfling am Artersee seine Zeit des Szepmüveszeti Muzeum (Mu­ fortgesetzt. Das wissenschaftliche Konzept seum der schönen Künste) in Budapest 69 des Zentrums stammt vom Direktor des Werke aus seiner Sammlung, Acht wichtige Leopold Museums, Mag. Peter We inhäupl, Werke des Leopold Museum waren in der und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Londoner National Gallery in der Ausstel­ des Museums, Mag. Sandra Tretter. Sie ku­ lung Facing the Modem. The Portrait in ratierten bereits die Eröffn ungsausstellung Vielma ,1900 zu sehen. 20 12.und betreuten die Präsentation des Weiters lieh das Museum innerhalb Ös­ Jahres 2.01 3. Im Sommer 2.013 war erneut terreichs We rke für die Ausstellungen Egon ein Meisterwerk Gustav Klimts am Attersee Schiele. Der Anfang im Egon Schiele Mu­ zu Gast. Kehrte 2.0 :12.zur Eröffnung des seum Tulln, Dachlandschaften im Museum Klimt-Zentrum das Gemälde Am Attersee Kitzbühel, zu den Ausstellungen über Wil­ nach ;i ber 100 Jahren als Leihgabe des hebn Thöny (Im Sog der Modeme) in der Leopold Museum an seinen Entstehungsort Neuen Galerie Graz, johalln Baptist Reiter zurück, so wurde 20 13 mir der Klimt-Land­ im Schlossmuseum Linz und Nordico und schaft, Ein Morgen am Teiche ein weiteres innerhalb Wiens für die Ausstellungen Mit bedeutendes Bild der Sammlung Leopold diesen meinen zwei Händen. Die Bühnen präsentiert. Das 1899 entstandene We rk des Richard Teschner im Österreich ischen zeigt den Egelsee in Golling und ist das Theatermuseul1'l, über Michael Neder - Ohne erste von Klimts typischen Landschaften im Komprotllisse im Belvedere und zur Ausstel­ modernen, quadratischen Format. lung Matisse IIl1d die Fauves in der Albertina. Das GUSTAV KUMT-Zentrum ver­ Das Klimt-Meisterwerk Ein Morgen am Tei­ mittelt auf spannende, multimediale Weise che war 20 13 Höhepunkt der Präsentation im wichtige Informationen rllnd um Klimts GUSTAV KUMT-Zentrum am Artersee. Ein Sommeraufenthalte am Attersee in den Jah­ Werk Egon Schieies bereicherte die Dauerprä­ ren '900 bis 19, ,6. Gezeigt werden hochka­ sentation im Lentos Kunstmuseum in Linz. rätige Zeichnungen, Autografen, Fotogra­ Weiters zu erwähnen sind Leihgaben für fien, Lichtdrucke, Möbel und Skulpturen. internationale Ausstellungen; wie etwa in Die Ausstellung ist jeweils in den Sommer­ Japan für die Schau Klimts Goldener Reiter monaten, von Juni bis September, geöffnet. und Wien. Zur Feier des 150. Geburtstages Der eigens für das Zentrum produzierte von Gustav KUmt im Nagasaki Prefecrural Film Sehltsucht l1ach »dort«. Gustav Klimt Museum und im Ursunomiya Museum of Art, am Attersee informiert über Klimts Leben To chigi. Auch für die Ausstellung Der nackte und Schaffen am Attersee. Auf multimedi­ Mann im Ludwig Ml,zeum in Budapest, die alen To uch-Screens lassen sich im Zentrum Ausstellung der Internarional Netsuke Soci­ Klimts Korrespondenz, seine am Arrersee ety in der Japanischen Botschaft in London, entstandenen Landschaften und historische die Schau Koloman Moser. Designing Mo­ Ansichtskarten aus der Region abrufen. dem 1897-1907 in der Neuen Galerie Das speziell für den Artersee publizierte, in New York und The Muselllll of Fine Arts, im Brandstätter Verlag erschienene Buch Houston sowie für die Ausstellung 1914. Die Gustav Klimt. Sommerfrische am Alter­ Avalllgarden im Kampf in der Bundeskunst­ see ,1900-1916 gibt die im Klimt-Zentrum halle Bonn wurden Leihgaben der Sammlung präsentierten Informationen in kompakter Leopold zur Verfügung gesrellt. Form wieder. Das GUSTAV KUMT-Zent­ rum wurde mit Mitteln des Bundesministe­ Museum goes Public: GUSTAV KLlMT­ riums für Wirtschaft, Jugend und Familie, Zentrum am Attersee des Landes Oberösterreich und des To u­ Auch im Jahr 20" 3 wurde die parrnerschaft­ rismusverbands der Ferienregion Attersee­ liche Koopetation des Leopold Museum mit Salzkammergut gefördert. dem am 14. Juli 20 12 zu Gustav Klimts "50.

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Wie auch in den vergangenen Jahren wur­ Provenienzforschung den die Ergebnisse der Provenienzforschung in mehreren Vorträgen der Öffentlichkeit Seit 2008 untersuchen zwei unabhängige, zuganglich gemacht. Unter dem Titel Wie vom BundcsminisrcriuITI für Unterricht, kommt die Kunst ins Museum wurde min­ Kunst und Kultur (BMUKK) finanzierte destens einmal pro Monat eine öffentliche Provenienzforscherinnen systematisch, nach Themcnführung angeboten. einem in Phasen gegliederten Arbeitsplan, den Sammlungsbestand des Hauses. Ihre Forschllngscrgebnisse werden regelmäßig auf der Website des BMUKK (ab März 20" 4 Kulturvermittlung des Bundeskanzleramtes, BKA) publiziert. Ein eigens dafür konstituiertes Gremium Die Kunst- und Kulturvermittlung des Le­ unter dem Vorsitz von Bundesminister opold Museum sieht ihre Aufgabe darin, a.D. Dr. ikolaus Michalek begutachtet die Inhalte der Sammlung und der Son­ diese Berichte unter dem Gesichtspunkt des deraus teilungen verschiedenen Zielgruppen Kunstrückgabegesetzes, wobei die hypothe­ in profunder Weise näher zu bringen. Das tische Frage gestellt wird, ob - wäre das KUllstvermitriungsteam des Museums entwi­ Leopold MusclITn ein BundesmuscuITI - die ckelte und koordinierte im Jahr 20 13 vielfäl­ Voraussetzungen für eine Rückgabe erfüllt tige Vermittlungskonzepte für die ständige wären. Die zuständige ßundesminisrerin/dcr Sammlung und die Sonderausstellungen des zuständige Bundesminister übermitrelr die Hauses, deren Inhalte altersgruppengerecht unverbindlichen Beschlüsse des Gremiullls aufbereitet wurden. an den Vorstand der Leopold Museum­ Privatstiftung zur Entscheidung. Die I\e­ Schulprogramme schlüsse werden ebenfalls auf der Website Zu den Sonderausstellungen wurden zwölf, veröffentlicht. zur Sammlung Leopold elf verschiedene, für Im Jahr 20 '3 wurden zehn Dossiers unterschiedliche Altersgruppen konzipierte der bei den ForscherInnen mir Berichten zu interaktive Schulprogramme angeboten, die ,6 Objekten übermittelt und online publi­ größtenteils auch einen Besuch des Mu­ ziert. Es handelte sich dabei ausschließlich seull1sateliers inkludierten. Die praktische um Arbeiten auf Papier von Egon Schiele. Umsetzung der gewonnenen Eindrücke und Das Gremium veröffentlichte in diesem Jahr der eigenen Vorstellungen mit Hilfe von ver­ neun Beschlüsse, die sich auf 52 Werke be­ schiedensten Te chniken und Materialien war ziehen. In keinem Fall kam das Gremium zu Ziel dieser Programme. Bei zahlreichen In­ dem Schluss, dass ein Tatbestand nach dem formationsterminen für Lehrerinnen zu den Kunstrückgabegesetz vorläge, stünden die Sonderausstellungen und Schulprogrammen Werkc im Eigentum des Bundes. wurden die Angebote näher vorgestellt. Im Die eigene Provenienzforschung der Rahmen der Sonderausstellung MANFRED Stiftung wird seit 2003 von Dr. Robert BOCKELMANN - Zeichnen gegen das Ver­ Holzbaucr wahrgenommen, der seine Er­ gessen wurden Gratisprogramme für über gebnisse dem Stiftungsvorstand berichtet U. 50 Schulen angeboten. a. überprüfte er rominemäßig die Ausstel­ lungsleihgaben. Im September 20 '3 wurde LEO Kindera!elier der Klimt-Bestandskatalog des Museums Das LEO Kinderatelier bot Kindern zwi­ Gustav Klimt. Die Sammlung im Leopold schen fünf und zwölf Jahren jeden Sonn­ Museum präsentiert, für den sämtliche tag einen spannenden Kunstnachmittag. Provenienzen der Werke Klimts bearbeitet Die 16 unterschiedlichen Programmpunkte wurden. orientierten sich an den Sal11mlungshigh­ lights, an Sonderausstellungen, Festen und Jahreszeiten. Die Mottos lauteten unter

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Ausslcllungs:msichl Wolken C Lcopold Museum anderem \'(Ienn der Himmel zaubert - Leopold Museum-Privatstiftung) und über Wetter zum Mitmachen, mit dem Meteo­ nackte Männer in der Antike Idealbild rologen und Journalisten Thomas Wostal, oder Realität (Alfred ßcrnhard Walcher, Geschenke des Hilllmels: 211m Mllttertag Kunsthistorisches Museum) am Programm. (Programme zur Ausstellung WOLKEN. Darüber hinaus wurden auch Themenfüh­ Welt des Fliichtigen), Bliche deinen Strand­ rungen und Künstlergespräche angeboten. urlaub im Museum, Bunte Sonnellregell­ Ein weiteres Highlight zu nackte lIIällller tage (Sommerferienprogrammc), Eine Reise war der Salon d'Amoltr, die von Marrin i1ls Farben-Zauberlalld, (Programm zur Gruber und Mattin Ojster konzipierte le­ Sammlung) und OKs Schille des Sehens gendäre, anarchische aktiollstheater ensenz­ (Programm zur Ausstellung KOKOSCHKA ble-K un 5 tlou nge. - Das Ich im Brennpunkt). Im Rahmen der Sonderausstcllung WOLKEN. Welt des Flüchtigen gab es Vor­ Gratis-Führungen zu Sammlung und träge wie etwa Wolken illl Film- Filmische Sonderausstellungen Wo lken. Ein StreifZllg dllrch die Filmge­ An Sonn- und Feiertagen, an Donnerstagen schichte (Thomas Ballhausen, Filmarchiv sowie auch größtenteils an Samstagen und ), weiters Lesungen mit Franzobel im Zuge von Aktionstagen wurden auch im und Peter Scholz sowie Künsrlergesprä­ Berichtsjahr wieder Gratis-Führungen zur che und Expertenführungen. Zur Sonder­ jeweiligen Sonderausstellung und zur ständi­ ausstellung KOKOSCHKA - Das Ich illl gen Sammlung angeboten. Brennpunkt standen Kuratorenführungen, Künstler- und Experrengespräche wie etwa Rahmenprogramm zu den Die Kunst der Fotografie illl Jahrhundert Sonderausstellungen Kokoschkas (Johannes Faber, Galerie Faber, Zur Sonderausstellung nackte mä1l1zer. von Wien) oder die Lesung Kokoschka als Dich­ 1800 bis heute standen 20 '3 Vorträge Zllm ter: »Und ich fiel nieder und träumte« mit Thema Der homoerotische Blick (Andreas Peter Schotz am Programm. Der Besuch Brunner, Zentrum QWI EN), zu Richard der Rahmenprogramme war mit gültigem Gerstls Selbstporträts (Diethard Leopold, Museumsrickcr gratis.

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Workshops für Erwachsene derausstellungen im Leopold l\I1 .useum, die 20 '3 wurden Kunstworkshops für Erwach­ Präsentation der permanenren Egon Schiele sene zu den verschiedenen SOllderaussrelllln­ Sammlung lind externe Sonderaussrellungen gen angeboren: Akrmalerei (nackte mällner. über Egon Schiele werden vom Te am des von ,800 bis heute) Wolken - oder Weiß ESDZ mit Katalogbeiträgen, Vorträgen und ist nicht gleich Weiß (zu WOLKEN. Welt Archivmarerialicn bereichert. des Flüchtigen) und Stadt, Land, Fluss (Zli Seit Eröffnung des ESDZ im April 20 ' , KOKOSCHKA - Das Ich im Brennpunkt). haben zahlreiche nationale und internationale Interesscntlnncn die Einrichtung ein- oder Audio-Guides mehrmals für Recherchen vor Ort genutzt; Zusätzlich zu den Sa11l111lungs-Audioguidcs zahlreiche externe Anfragen wurden digital in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italie­ bearbeiter. In einigen Fällen wurden Kontakte nisch und Französisch wurden auch zu den zu anderen Institutionen, Sammlungen lind Sonderaussrcllungen 1Iackte männer. VOll ForscherInnen vermittelt. In Anbetracht der 1800 bis hellte; WOLKEN. Welt des Fliich­ kontinuierlich an das Lcopold Museum her­ tigell und KOKOSCHKA - Das Ich im angetragenen Anfragen betreffend Werke, die BrellllplIllkt deutsche und englische Audio­ für solche von Egon Schiele gehalten werden, guides produzierr. wurden erSte Impulse für eine Fälschungsda­ renbank gesetze Zu erwähncn ist auch die Zu­ sammenarbeit mit den im Leopold Museum tätigen, unabhängigen ProvenienzforscherIn­ Egon Schiele-Dokumentationszen­ nen des Bundes, Dr. Sonja Niederacher und trum ESDZ MMag. Dr. Michael Wladika, die die Ressour­ cen des E5DZ intensiv nützen und diesem im Gegenzug neue Quellen und Literaturhinweise Das Egon Schiele-Dokulllcnrarionszenrrulll ZlIr Verfügung stellen. (ESDZ) des Leopold Museum wurde im Die vom ESDZ konzipierre und 20 '" April 20 1 1 auf Initiative von Dr. Elisaberh online gestellte Egon Schiele-Datenbank der Leopold und Dir. Mag. Peter Wei nhäupl in Autographen (www.egollschiele.at) wurde Gedenken an den Museumsgründer, Stifter um neue Einrräge ergänzr, in diesem Zusam­ und Schiele-Sammler Professor Dr. Rudolf menhang haben sich über 200 Personen für Leopold ('925-20 ' 0) eröffner. Grundlage die extern zlIgängliche » Experrlnnensllchc« des Zentrums ist das umfangreiche Archiv registrierr. Der Aufbau einer Schiele-spezi­ Rudolf Leopolds, das er vor allem in Zusam­ fischen Fachbibliothek wurde fortgesetzt; menhang mir dem Erscheinen seines Schiele­ zuden... wurde ein Projekt mit der Universität Werkverzeichnisses (Egoll Schiele. Gemälde, Wien in Kooperation mit Dr. 5refan Kutzen­ Aquarelle. Zeic!Jmmgen, Residenz Verlag, berger durchgefiihrr: das Proseminar zum Salzburg J 972) seit dem Jahr "972 aufgebaut Thema Netzwerk Wiell 1900. Circa 30.000 lind ständig erweitert hat. Korrespondenzen wurden dafür ausgewerret, In Nachfolge von Mag. Sandrn Tretter um Schiele lind Klimt in einem breiteren übernahm MMag. Stephan Pumberger im Netzwerk zu verOrten. Eine Visualisierung Oktober 20'1 3 die Leitung des ESDZ. Durch der Ergebnisse ist in Vorbereitung. die konkrete VernetZling der drei Ilereiche Mag. Birgit Summernuer (Leopold Mu­ Egon Schiele-Dokumentation (MMag. Ste­ seum) hat mit der detaillierten Bestands­ phan Pumberger), Bibliothek (Dr. Stefan dokumentation aller Schiele-Gemälde der Kutzenberger) und Provenienzforschung (Dr. Leopold Museum-Privarstifrung begon nen. Roben Holzbaucr) wurden auch 20 13 neue Gemeinsam mit MMag. Stephan Pumberger Forschungssynergien möglich. Das kontinu­ (Egon Schiele-Dokumentation) wird diese ierlich ins Museum gelangende Material wird Dokumentation in Hinblick auf einen ße­ fortlaufend archiviert, dokumentiert und für standskaralog aller Schiele-Gemälde des Le­ Forschungszwecke zugänglich gemacht. Son- opold Museum weitergeführt.

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kostüm« öffnete. Die Ausstellungsidee wurde Kommunikation und Öffentlich­ vom Musee d'Orsay übernommen und höchst keitsarbeit erfolgreich ab 24. September 20'3 unter dem Titel Masclllin/Masculin in Paris gezeigt. Bereits die erSte neue Ausstellung des Im Zentrum von Öffentlichkeitsarbeit und Jahres 20'3 WOLKEN. Welt des Flüchtigen Marketing des Leopold Museum standen wurde von höchster kultureller Ebene gewür­ im Jahr 20 '3 die begleitenden Aktivitäten digt: Die ßundesministerin für Unterricht, zu den Großausstellungen WOLKEN. Welt Kunsr und Kultur eröffnete die »Wolken­ des Flüchtigen und KOKOSCHKA - Das Schau« im Leopold Museum, die weltwei­ Ich im Brennpunkt. Die Presseaktivitäten tes internationales Medienecho hervorrief. des Leopold Museum konzentrierten sich Im Februar wurde das Museum von der auf die Sammlung Leopold und die Sonder­ Londoner Tageszeitung THE TIMES (THE aussteIlungen. Die Ausstellungen wurden in SATURDAY TIMESj, einer der renommier­ Pressekonferenzen präsentiert, die Vorschau testen internationalenTagesze itungen, unter auf das Jahresprogramm 20'4 wurde mit­ die 50 besten Kunstmuseen der Welt ge­ tels OTS Aussendung veröffentlicht. Rund wählr, neben Weltmuseen wie dem Prado 30 Presseaussendungen wurden systematisch in Madrid oder den Uffizien in Florenz und verbreitet, vor allem im deutschsprachigen dem Kunsthistorischen Museum Wien als Raum und teilweise auch international. einzigem weiteren im Ranking vertretenen Hohes Medieninteresse war unter anderem ösrerreichischen Museum. in Italien, Frankreich, den östlichen Nach­ Die unter Schirmherrschaft des Euro­ barländern, England und den USA zu ver­ päischen Parlaments stehende dramatische zeichnen. Zusätzlich zu den Aussendungen Schau MANFRED BOCKELMAN - Zeich­ wurden zahlreiche elektronische Newslet­ nen gegen das Vergessen sorgte für intensive ter an die Presse, an die Leopold Museum mediale Debatten zum Pro und Contra hin­ Newsletterempfängerlnnen und an tausende sichtlich der AussteIlbarkeit einer intensiven weitere Interessierte und Freundinnen des künstlerischen Auseinandersetzung und per­ Leopold Museum versendet. sönlichen Aufarbeitung der Shoa. Zur Eröff­ Die kontinuierliche Pressearbeit, die nung sprachen Andre Heller und Dr. Danielle aktive Betreuung der Website und Schwer­ Spera, Direktorin des Jüdischen Museums punkte im Social Media Bereich (Facebook) Wien. Sie zeigten sich, wie u. a. auch Martin führten zu hunderten nationalen und in­ Engelberg und Udo Jürgens, Manfred Bo­ ternationalen Print- und Onlineartikeln, ckelmanns Bruder, tief betroffen von der vi­ Ausstellungs- und Programmtipps sowie zu suellen Intensitär dieser außergewöhnlichen

einer Fülle relevanter TV- und Radiobei­ Thematisierung des » Unaussprechlichen «. träge. Die systematische Medienbeobachtung Das vom Museologischen Direktor des konzentrierte sich auf heimische Medien im Leopold Museum To bias G. Natter bei Ta­ Print- und elektronischen Bereich und inrer­ schen herausgegebene opulente KliJ11t-Ge­ nationale Medien im alliine Bereich. mäldeverzeichnis Gustav Klimt: Sämtliche In Zusammenarbeit mit \Vien To urismus Gemälde wurde im Juni 2013 vom alljähr­ und ComPRess wurden zahlreiche internatio­ lich starrfindenden Festival International du nale Pressegruppen, Filmteams, FotografInnen Livre d'Art et du Film ( FILAF) im französi­ und Besuche von TV-, Radio- und Internet­ schen Perpignan mit dem Prix d'or als Bestes journalistinnen sowie ßloggerlnnen betreut. Kunstbuch ausgezeichnet. Auf besonderes Medieninteresse stieß auch Die Marketing- und Werbemaßnahmen 20 13 die bereits seit Herbst 20' 2 laufende konzentrierten sich schwerpunktmäßig auch Ausstellung nackte männer, die an einem auf die Sammlung und die Sonderausstellun­ kalten Februarabend auch den NaturistInnen gen. In den Bereichen Außenwerbung und die Tore des wohltemperierten Museums für Kooperationen wurden ebenfalls die bereits einen Ausstellungsbesuch im »Eva/Adams- genannten Schwerpunkte fokussiert.

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AUSS1c1lung�ansicht Wolken o Ll'Opold Museum

Als langjähriger Parmer und als Hauptspon­ Die Beleuchtung der Museumsfassade zu den sor unterstützte in bewährter Weise die Wie­ Ausstellungseröffnungen und im Dezember ner Städtische I Vienna Insurance Group das begleitend ZUIll Winter im MQ in Koopera­ Leopold Museum; als Kooperationspartner tion mit dem MuseulllsQuartier sorgte für und Sachsponsor umer anderem Goldeck und besondere visuelle Akzente. das Weingut Schloss Gobelsburg sowie die Am 26. Oktober bor das Leopold Firma siwacht. Medienpartner 201 3 war der Museum anlässlich des Nationalfeiertages Ö , Club, Partner der Ausstellung WOLKEN. stark ermäßigren Eintritt lind zahlreiche Welt des Fliichtigen die ZAMG Zentralan­ Gratis-Führungen zur Sonderausstellung stalt für Meteorologie und Geodynamik. KOKOSCHKA - Das Ich im Brennpunkt. Im Bereich Social Media wurde der er­ Josefstadt Schauspieler Peter Scholz las aus­ folgteiche Facebook Auftritt des Museums gewählte Te xte von Oskar Kokoschka. Und prolongiert. Die Zahl der »facebook follo­ ich fiel nieder lind träumte -Kokoschka als wer(( stieg gegenüber dem Vo rjahr neuerlich. Dichter war der Titel der Lesung. Im Vergleich zu 20 12.verfolgten rund ein Zahlreiche prominente Gäste besuchten Drittel mehr Interessierte die Angebote des 20 '3 das Leopold Museum. Leopold Mu­ Leopold Museum auf facebook. Insgesamt seum Vorstandsmitglied Dr. Elisobeth Lco­ lag die Anzahl der FolIower bei rund '2.000. pold und Sammlungsleiter Dr. Franz Smola Die Website des Leopold Museum wurde führten etwa Dr. Jose Manuel Barroso, Prä­ kontinuierlich aktualisiert, erweitert und die sident der Europäischen Kommission, durch Vorbereitungen für das Adaptieren der Web­ das Museum. Sein besonderes Interesse galt site für die vetbesserte mobile Darstellung auf der Egon Schiele-Sammlung und Wien 1900. Smartphones getroffen. Det Audioguide (in In Kooperation mir der Kronen Zeirung den Sprachen Deutsch und Englisch ) wurde bot das Leopold Museum für Krone-Abon­ als App zum Download auf der Website zur nentlnnen einen Monat lang ermäßigren Ein­ Verfügung gestellt. Ein neuer rasanter Leopold tritt in die Ausstellung WOLKEN. Welt des Museum Trailer von Philipp Kaincll sorgte Fliichtigell. für Rekordzugriffe auf die Leopold Museum­ We bsite hup:l/www. leopold/llllseul1/.org/de.

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Die To urismusaktivitäten stellten die per­ Im April und im Oktober legte das Modela­ manente Sammlung mit Schwerpunkt Wien bel Clemens & August Zwischenstopps im 1900 und Egon Schiele in den Mittelpunkt. Leopold Museum ein und präsentierte die Die Te ilnahme an To urismusmessen lind neuesten Kollektionen der fashionablen De­ Workshops führte zur Pflege bestehender signermodelinie. Die Kunstmesse Art Alistria Kontakte, einem Ausbau des b2b Netzwerks gastierte zum dritten Mal mit österreichi­ und der Marktaktivitäten. Die Intensivie­ scher Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts rung der Kooperation mit Wien Tourismus, im Leopold Museum. Im Mai öffnete das die Zusammenarbeit mit der Österreich Museum bei freiem Eintritt anlässlich eines Werbung und weiteren To urismusverbän­ Lotterien Tages und der Eröffnung des Som­ den, Reiseveranstaltern, Incoming Reise­ mer im MQ. büros, Busunrernehmen, Hotels, Vereinen, Spezielle Juni-Highlights waren die Verbänden und anderen touristischen An­ Präsentation einer Briefmarke zu Ehren des bietern ermöglichte es, die Partnerschaften bahnbrechenden Malers Riehard Gerstl zu intensivieren lind neue Zielgruppen zu (1883-1908). Die Sonderpostmarke wurde erschließen. Die Leopold MuseUlll Samm­ im Leopold Museum von POSt Generaldirek­ lungsfolder werden ständig erweitert und tor Ing. Dr. Georg Pölzl und Dr. Elisabeth Le­ standen 2013 in den Sprachen Deutsch/Eng­ opold vorgestellt, musikalisch begleitet vom lisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Cellisten Prof. Rudolf Leopold. Die Marke Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Un­ zeigt ein Hauptwerk der Sammlung Leopold, garisch zur Verfügung. Riehard Gerstls Selbstbildnis als Halhakt aus dem Jahr '904. Ende Juni lud das Leopold Museum die MQ Anrainer zum bereits traditionellen MQ Veranstaltungen Grillfest. In den Sommermonaten führte der Weg der ArtNight im MQ-Führungen auch Im Februar 2013 öffnete das Museum die regelmäßig ins Leopold Museum. Gernezeigt Ausstellung nackte männer an einem Abend sich das Museum auch sportlich. Im Septem­ eigens für Nudisrlnnen lind Naturisrlnnen. ber nahm das Haus bereits zum zweiten Mal Im März gastierte die Donau Uni Krems am \'(Iien Energie Blisiness Run teil, bewies mit der Blue Hour im Leopold Museum; großartigen Te amgeist und erreichte beacht­ Thema der Diskussiollsveranstalrung war liche Platzierungen. 111lJestigatilJe journalistlnllen. Das renom­ mierte, international tätige Architektur­ Buchpräsentation büro ATP präsentierte die ATP-designten Der erste Band des Bestandskataloges des Sitzlandschaften KORNATA im Leopold Leopold MuselUll wurde im September 20 13 Museum. Drei Sitzgruppen wurden vom präsentiert: Gustav Klb-nt: Die Sammlung des Leopold Museum erworben lind permanent Leopold Museum. Leopold Museum Vor­ im Atrium des Hauses platziert. Beim erSten standsmitglied Dr. Elisabeth Leopold, Klin1t­ »Probesitzen«( waren neben anderen Leo­ Expertin und Katalogautorin Dr. Marian pold Museum Direktor Mag. Peter Wein­ Bisanz-Prakken und To bias G. Natter, der häupl, Designer Architekt Mario Travas Musealogische Direktor des Museums, steil­ und KHM-Generaldirektorin Dr. Sabine ten das Buch in der Klimt-Lounge der Wien Haag anwesend. Zum 70. Geburtstag von .1900 Sammlungsräume des Hauses vor. Das Bodo Hell luden der Künstler und sein Buch ermöglicht ein detailliertes Studium des Freundeskreis zu einem Fest fü r Bodo Hell, Klimt-Gemälde- und Zeichnungs bestandes in dessen Rahmen das im Mandelbaum der Sammlung Leopold. Verlag erschienene Künstlerbuch mit Tages­ zeichnungen von Linde Waber und Texten Bodo Heils vorgestellt wurde. Der Titel des Buches lautet Im Flug der Tage.

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Auszeichnung Oskar Kokoschka. Die Gäste des Medien­ Der Museologische Direktor des Leopold partners Ö , Club besuchten eine Spezialfüh­ Museum, Dr. To bias G. atrer, wurde im rung zur Kokoschka-Ausstellung. Chadwick Oktober 20 13 im Künstlerhaus mir delll Y. R. Williams war im Oktober mit der von OscART des Wirrschafrskanuner-Grcmiullls ihm gegründeten Schülerinitiative Who I am KUlIsthalIdeI ausgezeichnet. Er erhielt den zu Gast und stellte die neuesren Projekre Preis, der bereits zum elften Mal vergeben rund um das Thema Kultl/relle Idelltität vor. wurde, für besondere Leistungen in der Kate­ gorie Museumswesen. Die Laudario hielt AI­ Art Night bertin. Direktor Dr. Klaus Albrecht Schröder. Die auf Initiative des Leopold Museum 2004 eingeführte ArtNight. lockte von Mai bis Lange Nacht der Museen Septcmber 20 '13mit einem stark ermäßigten Im Oktober präsentierte Leopold Museum­ Kombiticket zum Besuch von drei »Kunsr­ Direktor To bias G. Natter das Programm häusern« im MlIseumsQu3rrier. Das günstige der Lallgell Nacht der MuseeIl im Rahmen Ticket bietet einmal pro Monat im Rahmen der Pressekonferenz im ORF Zenrrum. Die von Spezial führungen die Möglichkeit zum vom ORF koordinierte Lallge Nacht der Aussrellungsbesuch in den sommerlichen MuseeIl gilt längst als Fixpunkt des Kul­ Abendsrundell. Dabei können drei Insriruri­ rurjahres und fand 20 ·13bereits zum 14. oncn, das Leopold Museum, das mumok und Mal statt. Das Leopold Museum war auch die Kunsthalle Wien besucht werden. in diesem Jahr im Museull'lsQuartier das besrbeslIchre Haus dieser Veranstaltung. Art Austria Mehr als 6.500 BesucherInnen strömten Die Kunsrmesse Art Austria bnd von 11. am Abend und in der Nacht des 5. Oktober bis "4. April 20 '3 zum sechsten Mal statt; 20 13 aus diesem Anlass in das Museum. Im davon bcreits zum dritten Mal im Leopold Mirtelpunkr standen die ständige Sammlung Museum. Rund 50 AusstellerInnen zeigtcn mit Wien 1900 und Egon Schiele sowie die im dabei auf 2.450 m2 AussrellllngsAäche Sonderausstellung KOKOSCHKA - Das Werke der Klassischen Moderne und der Ich im BreIInpunkt. Highlight der LangeIl zeitgenössischen Kunst. Nacht der Museen war die spätabendliche Lesung von Schriftsteller lind Blihnenautor Vienna Art Week Perer Turrini und Theater in der Josefstadt­ Im Rahmen der ViellIla Art Week (,8. bis Direktor, Kammerschauspieler Herberr 24. ovember 20 13) führte die Kunsthis­ Föttinger. Die Künstler lasen aus Texten rorikerin Mag. Alexandra Matzner eine ex­ Turrinis. Großformatige Gemälde, .abs­ klusive Gruppe durch die Ausstellung KO­ trakte Landschaften« des Künstlerduos Die KOSCHKA - Das Ich illl Brellllpullkt. Schichtarbeiter (Bernard Anti und Markus Schmidel) bildeten die Kulisse des Auftritts Konzertmatineen im Unteren Atrium des Leopold Museum. Das Leopold Museum veranstaltete auch Heimlicher Mittelpunkt war dabei ein Büh­ 20"13 regelmäßig Konzerte in den Ausstel­ nenbild aus Turrinis Stück Aus Liebe. lungsräumen des Hauses. Die Matineen fan­ den, mir Ausnahme der Sommermonate an Lichtinstallation jedem ersten Sonntag im Monat um 1 1 Uhr Zur Ausstellung KOKOSCI-IKA - Das Ich srarr. Das Musikprogramm wird vorn re­ im Bre1l1lp/l1lkt veranstaltete das Leopold nommierten Cellisten Prof. Rudolf Leopold Museum ein prominent besuchtes Fundrai­ zusammengestellt. sing Dinner. Lichtkünsrlerin Vicroria eoeln Es spielten das ViellllO Willd Ellsemble rauchre das Museum an lässlich der Alis­ (Steffi Mölle, Markus Adenberger, Sebastian stellungseröffnung in ein kaleidoskopartiges Frese, Agnes Fejes, Zoltan Vass) Werke von Lichrsrrahlenmeer. Güntcr ßrlls würdigte Mozart, ßeethoven, Iberr, Dvohlk, Onslow, in einer beeindruckenden, kritischen Rede Ilizet, Agay, Josef StratIss und Johan StratIss

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11, der Akademische Orchesterverein Wi en mit Kompositionen von Kodaly, Veresse und unter der Leitung von Carlos Manuel Mozart. Zum Jahresende spielten die Risil1g

Fern'ndez Hernandez anlässlich Dr. Elisa­ Stars - Studierende von Te resa Leopold an beth Leopolds 87. Geburtstag Werke von der Universität für Musik und darstellende Lalo und Brahms (Solist Rudolf Leopold). Kunst - ein Adventkonzert mit Stücken von Rudolf Leopold (Violoncello) und Denise Kuhlau, Chatschaturjan und Schumann. Benda (Klavier) präsentierten Werke von Beethoven, Schumann und Tschaikowsky, Valerie Leopold (Violine) und Noemi Cavallo (Klavier) Musik von Prokofjew, Janaeek, Besucherinnen Roussel. Unter dem Motto Gefährliche Lieb­ schaften spielten die 12 Cellisten Musik von Im Jahr 20 13 verzeichnete das Leopold Mu­ Schubert, Wagner, Offenbach und Ravel. seum 325.459 BesucherInnen. Dies bedeutet Bilder alls dem Osten lautete das Motto der zwar einen Rückgang von 10,60/0 gegenüber Hommage an Geotge Enescu mit Rudolf 201 2, liegt aber dennoch in der Planung des Leopold (Violoncello) und Raluca Stirbar Hauses, die von Besuchszahlen zwischen (Klavier). Das Trio Grisart widmete sich dem 300.000 und 350.000 Personen pro Jahr

» Triprychon( Ungarn - Schweiz - Österreich ausgeht.

Budget

Tabelle I Budget des Lcopold StiftungsvermÖQen per Belrag Museums im G ..sc : häftsillhr 101212013 in € Stand I. März 20 12' 159.952.908,02

Stand I. März 2013' 159.952.908,02

Ta belle 2 Subventionen des Budgelposlen Geschäftsjahr 2011/2012' Geschäftsjahr 2012/2013 l3undesministeriums für Unter· richt. Kunst und Kuhur in Basissubvention 2.514.480,00 2.514.480,00

Mietsubvention 211.934,64 211.934,64

Projektsubvention 0,00 0,00

Subventionen gesamt 2.726.414,64 2.726.414,64

.. Das Geschäftsjahr beginnt am I. April jeden Jahres und endet am 31. März des Folgejahres

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www.kiesler.org DI Birgit Brodner Mag. Monika Pessler, Direktion Mag. Thomas Drozda Mag. Peter Bogner, Direk- (bis Oktober 20 13) ror ab 1. Dezember 2013 Mag. Thomas Angcrmair (ab 8. Oktober 20 13) Stiftungsvorstand 2013 Mag. Andrea Ecker Dr. Dieter Bogner (Vorsit­ Sylvia Eisenburger zender bis A pri I 20 13) Dr. Michael P. Franz o. Univ. Prof. BArch. March. Hani Ras­ Dr. Monika Hutter hid (Vorsitzender ab 23. April 20 13) Dr. Barbara Weitgruber, MA

AUS�lcllu"gsansichl I'aul T. Frankl Ein Wicncr Designer in New York © Kicslcr Slifllmg Wien

Nachlasses Zli erforschen sowie als Impuls Profil gebenden Faktor in den zeitgenössischen Ar­ chitektur- lind Kunstdiskurs einzubringen. '997 wurde mit öffentlichen Mitteln der Re­ Die Stiftung organisiert lind betreur daher publik Österreich, der Stadt Wien und durch Symposien, Forschungsprojekte und Ausstel­ private StifterInnen der Nachlass des 1965 lungen und veröffentlicht deren Ergebnisse. verstorbenen Archirckren lind Künsrlers Die umfangreichen und vielschichtig Friedrich Kieslcr angekauft, von New York interpretierbaren Archivalien ermöglichcn nach Wien übersiedelt und seither durch die vor allem auch weitcrführende Ausstel­ zu diesem Zweck gegründete Osterreichische lungs- und Publikarionsrätigkeiren mit inter­ Friedrich IIl1d Li/liall Kiesler-I'rivatstiftullg nationalen Kooperationsparrnerlnnen aus (kurz: Kiesler Stiftung Wien) bewahrt, ver­ den Bereichen der Wissenschaftstheorie und waltet und erforscht. künstlerischen Praxis. Es ist Aufgabe der Kiesler Stiftung Wien, Die kontinuierlich ansteigende Re­ das komplexe Werk des Architekten, Künst­ zeption von Friedrich Kieslers Konzepten lers, Designers lind Theoretikers Friedrich ist nicht allein vOn der zeitgenössischen Kiesler (1890-1965) weltweit zu verbrei­ und interdisziplinär wirkenden Kunstpro­ ten lind die reichhaltigen Materialien des duktion ablesbar. Auch im Kontext der

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universitären Ausbildung und Lehre stellen bis heute einen Meilenstein in der Entwick­ Kieslers Entwürfe ZlInehmend maßgebliche lungsgeschichte der (Re-)Präsentation von EinAussfaktoren dar, wie zahlreiche Anfra­ Kunst dar. gen und Kooperationen der Kiesler Stiftung Diese Bestandsaufnahme der surrealis­ Wien belegen. tischen Bewegung nach dem Zweiten Welt­ krieg sollte 1948 mittels einer fotografischen Dokumentation allch in New Yo rk gezeigt werden - ein Vorhaben, das nie realisiert Sammlung wurde. Originalabzüge aus dem Archiv der KiesleI' Stiftung Wien ermöglichten es 65 Der Schwerpunkt in der Archivarbeit der Jahre später im Rahmen der Ausstellung Kiesler Stiftung Wien lag weiterhin auf der dieses Versäumnis nachzuholen und erstmals Digitalisierung (Scannen, Reprofotografie­ eine nahezu lückenlose Rekonstruktion der ren) und der DatenpAege sowie auf konserva­ Exposition Internationale du Surrealisme in torischen Maßnahmen. Auch die DatenpAege Wien zu präsentieren. Die Ausstellung wurde der Bilddarensätze wurde intensiviert. von Eva Kraus kuratiert und umfasste auch Im Berichtsjahr umfasste die lnventari­ Leihgaben von Julius Hummel. sierung insgesamt 15.309 Darcnsärze. 2.808 Der 1886 in Wien geborene und '958 wurden überarbeitet und 40 :1 neue erstellt. in Los Angeles versrorbene Architekt und Der Bestand der Bilddatensätze umfasste Designer Paul T. Frankl prägte wie kaum ein 22.077 insgesamt; 2.705 wurden überarbei­ anderer die amerikanische Moderne. Mitte tet und 2.687 neu erstellt. der '1920er Jahre reüssierte er mit seinen Die Website der KiesleI' Stiftung Wien »Skyscraper«-Möbeln in der New Yorker hup://www.kiesler.org verzeichnete 20 13 Gesellschaft, und seine Galerie für zeitgenös­ insgesamt 16.542 Downloads (Ausstel­ sisches Möbeldesign wurde zum Epizentrum lungspublikationen), 286.977 Visits und moderner Raumgestaltung. 1934 übersie­ 3.61 1.690 Hits. delte Frankl nach Los Angeles, wo er als Designer die Apartments der High Society Hollywoods einrichtete. Seine mondänen In­ terieurs bestechen durch eine Kombination Ausstellungen aus osrasiatischen Motiven und der moder­ nistischen Formensprache der europäischen Zwei große Sonderausstellungen wurden Avanrgarde. im Berichtsjahr in der Kiesler-Stiftung Wien Heute ist Frankl in Österreich nur noch präsentiert: Breton Duchamp KiesleI'. Surreal We nigen ein Begriff, daher versuchte die Aus­ Space '947 und Paul T. Frankl. Ein Wiener stellung, diesen außergewöhnlichen Designer Designer in New York und Los Angeles. und seine bewegte Lebensgeschichte in das Um die ungebrochene Vitalität des Sur­ kulturelle Gedächtnis seiner Geburtsstadt zu­ realismus unter Beweis zu stellen, konzi­ rückrufen. Kuratiert wurde die Ausstellung pierten Andre Breton und Marcel Duchamp von Christopher Long und Laura McGuire; '947 die Exposition lnternationale du Sur­ Leihgaben stammten von rau lette Frankl. realisme und luden Friedrich Kiesler ein, als Architekt und Künstler an diesem Ereignis Ausstellungen 2013 mitzuwirken. Dieses führte über 200 Werke von mehr als 100 Künstlerinnen in der Breton Duchamp KiesleI'. Surreal Space Pariser Galerie Maeght zusammen. Die mit 1947

den surrealen Vorstellungen eng verknüpfte 27. Februar - 21. September 20 '13 Gestaltung der Salle de Superstition (Raum des Aberglaubens), der Salle de Pluie (Re­ Paul T. Frank!. Ein Wiener Designer in New genraum) oder dem Dedale (Labyrinth) als Yo rk und Los A ngeles

Parade spirituelle (spirituelle Parade) stellt 5. Oktober 201 3 - .. . März 2014

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Nationale und internationale Ausstel­ Nationale und internationale lungskooperationen Ausstellungsbeteiligungen

Die Kulisse explodiert. Frederick J. Kiesler, GEO - NEO - POST Architekt und Theatervisionär Museum Vasarely, ßudapest Eine Ausstellung des Museum Villa Sruck in 2. Februar - 28. April 20 13 Zusammenarbeit mir dem Österreichischen Theatermusculll, Wien, lind La Casa Eneen­ Theätres en utopie dida, Madrid. Die Ausstellung wurde organi­ Saline Royale d'Arc er Senans, Frankreich sierr in Kooperation mit der Östcrrcichischen 22. Juni 20 13 - 30. März 20 "14 Friedrich und Lillian Kiesler-Privarsrifrung, Wien. Kurarorin: Barbara Lesak Wifredo Lam Retrospective in reconstruction Museum Villa Stuck, J\I1. ünchen of 1940s designs by Frederick Kiesler 21. 1\l liirz- 23- .Juni 20 13 Galerie Gmurzynska bei der Frieze Masters 20 1 3, Londol1 Josef Hoffmann - Friedrich Kiesler. Contem­ 17· - 20. Oktober 20 13 porary Art Applled Eine Kooperation der Mährischen Galerie in Wien Berlin. Kunst zweier Metropolen. Von ßrno (ßrünn), des MAK Wien und der Kiesler Schiele bis Grosz Stifrung \'Vien. KUfatierrvon Rainald Franz Berlinische Galerie, ßcrlin Joscf Hoffmann .Museum, Brrnice 24· Okrober 20 13 - 27. Januar 20 14 28. Mai - 27. Okrober 20 13 Adolf Loos: Our Contemporary Frederick Kiesler - EI escenario explota Arthur Ross Archirecrure Gallery, Columbia Eine Aussrellung der Casa Encendida In Universiry, ew York Zusammenarbeit mit dem Österreich ischen I I. November - 10. Dezember 20 13 ThcarcflllllsclIlll, \Vien, lind dem 1\l luscutn Villa Sruck, München. Die Ausstellung wurde The Map. Artistic Migrations and the Cold War organisiert in Kooperation mir der Ösrerrci­ Zach�ra - arional Gallery of Art, Warschau chischen Friedrich und Lillian Kiesler-Privar­ 29· ovember 20 13 - 9. Febru:u 20 14 stiftung, \'\Iien. Kuratorin: Barbara Lcsak La Cas. Encendida, Madrid 3. Oktober 20 t 3 - 12. Januar 20 14 Forschung und Publikationen Kiesler - Ca ra a cara con la vanguardia La Casa Encendida, Madrid Im Sommer 20 "14 zeigr die Kieslcr Stiftung 3· Oktober - 3. November 20 I 3 Wien Archirekrurprojekre, an denen Fried­ rich Kiesler mir seinem Partner Armand Bar­ ras in den spären 1950er Jahren arbeirete. Zur Vorbereirung dieser Ausstellung wurde 20 13 das umfangreiche Planmarerial in der Kiesler Stiftung \'(Iien erneut gesichter lind a rchirekrurhisrorisch au fgea rbeiret. Die Aufarbeirung des ach la ses von tefi Kiesler (,897-1963) war auch 20 13 ein Schwerpunkt. Der Nachlass Stefi Kieslers, der erSten Frau von Friedrich Kicslcr, wird als Kryptonachlass im Archiv der Kiesler Srifrung Wien verwahrt. Forschungs- und Ar­

AII�\lcll"nj,(... III,idll Frcdcrid. Kic.. lcr - EI csccnJrio c-.:plola, chivassisrentin MMag. Jill Meißner arbeitet La C.I'.IEm:cndid". M.ldml: 0 I.:l Casa Enn·ndid.l laufend an der Aufarbeirung dieses Te ilbe-

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srandes. Zahlreiche Dokumente der Ta tigkeit von Stefi Kiesler in der ew York Public Lib­ Gerd Zillner, Fa ce to Fa ce with the rary sowie für die Zeitschrift Aufbau wurden Avant-Garde, In: La Casa Encendida, 2.013 inventarisiert und digitalisiert. Hg., Fre derick Kiesler 20 13 betreute das Te am der Kiesler Stiftung Wien fünfundzwanzig externe Wis­ senschafrlerlnnen aus Australicn, Kanada, In Kooperation zwischen dem KUllsthisro­ Deutschland, Großbritannien (England, riker Herbert Molderings und der Kiesler Schottland), Griechenland, Italien, China, Stiftung Wien erschien 20 13 weiters: Polen, Schweiz, Spanien, Südkorea, Ungarn, Tschechien, Niederlande, den USA und aus Österreich. Ein wesentlicher Aufgabenbereich Herbert Molderings, Marcel Duchamp war im Berichtsjahr auch die Betreuung von im Alter von 85 Jahren. Eine Inkuna­ LeihnehmerInnen, sowie die wissenschaftli­ bel der konzeptuellen Fotografie mit che Arbeir im Bereich von AussrelJungsbetei­ einem Vorwort von Dieter Sogner. ligungen und Forschungskooperationen.

Publikationen 2013

Kiesler Stiftung Wien, Hg, Herbert Mol­ Kulturvermittlung derings: Marcel Duchamp im Alter von 85 Jahren. Eine Inkunabel der konzep­ Im Bereich der Kulturvermittlung wurden tuellen Fo tografie von der Kiesler Stiftung Wien 20'13Vor­ träge und AusstelJungsgespräche sowie eine Monika Pessler, Hg., Breton Duchamp Veranstaltung im Rahmen der Reihe Kies/er Kies/er. Surreal Space 1947 Leelures durchgeführt. So fand am 6. Mai 20'3 im MAK der Vortrag von Dieter Bog­ Monika Pe ssler, Hg. Bewahren und Ak­ ner Friedrich Kies/er im Spannungsfe/d VOll tivieren. Dieter Bogner, 1. Präsident der losef Hof(mann '/IldAdo/f Laos statt. Kiesler Stiftung Am 5. Juni sprach Andrea Zittel im Rahmen der Kies/er Leell/re /11 zum Thema Monika Pessler, Hg., Pa ul T. Fra nkl. Ein HOtllto live. Die Veranstaltung wurde in Ko­ Wiener Designer in New Yo rk und Los operation mit dem MAK durchgeführt und Angeles fand in den Räumlichkeiten des MAK statt. Die amerikanische Künstlerin Andren Zincl, Gerd Zillner, Covering the skies with Preisträgerin des Österreich ischen Friedrich dream-realities of Eros ' Friedrich Kiesler Kiesler-Preises für Kunst und Architektur, presents sprach dabei erstlllals in Österreich über ihr umfassendes Werk, das als »Soziale Skulp­ Wifredo Lam, in: Galene Gmurzynska, tur« die Grenzen zwischen Kunst, Architek­ Hg., Bloodflames 1947. Bloodflames tur, Design und Technologie überschreitet.

1947. Catalogue-documentation pu­ » Was mich vielleicht am meisten an Friedrich blished on the occasion 01 Galene Kiesler inspiriert, ist wie sein Gehirn arbei­ Gmurzynska's Wilredo Lam retrospec­ tete. Er war an der Materie eben 0 interes­ tive installed in reconstructions Irom siert wie an der Interaktion von Kräften, an the 1940s by Frederick Kiesler lor menschlichen Bedürfnissen, kontinuierlichen Frieze Masters Bewegungen und elastischen Räumen. Er fühlte, dass jedes Objekt im Universum in Bezug auf seine Umwelt betrachtet werden muss, und er beschrieb dies als einen Aus-

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tausch von wechsel wirkenden Kräfren, die der gleichnamigen Publikation DlIchamps er als Co-Realität bezeichnete - als Wissen­ Selbstinszcnierung als Inkunabel eines ncuen schaft von Beziehungencc, sagt Andrea Zittel künstlerischen Umgangs mit der Fotografie: über ihren Bczllg zu Kiesler. Fotografie nicht als Dokumentation eines Herbert Molderings Vorrrag Marcel vergangenen Moments, des ))Es ist so gewe­ Ollchalllp illl Alter VOll 85 JahrelI. Eille sen" (Roland Ilarthes), sondern als bildneri­ 'llkunabel der konzeptllellell F% grafie sche Aktualisierung von Möglichkeiten, als fand am 20. September 10 '3 anlässlich der Allssageform des We rdens. Präsenration des Buchs zum Thema in der Im Rahmen der Vienna Art Week 20 '3 Kiesler Stiftung Wien starr. '1945 veröffenr­ fand am 22. November in der Kiesler Stiftung lichte Marcel Duchamp in der amerikani­ Wien ein Ausstellungsgespräch zum Thema schen Zeitschrift View ein Selbstponrät, das Schicksale österreichischer Architekten lIl1d ihn lallt Bildlegende »at the Age of 85" Desigl1er im Exil start. Die Architekturhisto­ abbildete. Da Duchamp das Porrrät als sein rikerin Rlith Hanisch, TU Dortmund, sprach eigenes ausgab, fand es '996 auch Eingang mit Cerd Zillner, Archivar der Kiesler Stif­ in sein \Xlerkverzeichnis, wurde dorr jedoch rung Wien, ausgehend von Paul T. Frankl irrrümlich als das Bildnis eines anonymen, und Friedrich Kiesler über unterschiedliche Duchamp ähnelnden Mannes bezeichnet. Ein Schicksale österreichischer Architekten und Ty poskript aus dem Archiv der Kiesler Stif­ Designer im Exil. tung Wien, in welchem Kiesler detailliert be­ Auch 20 '3 hat die Kiesler Stiftung Wien schreibt, wie er Duchamp im Januar '945 bei an der ORF-Aktion Lange Nacht der Mllseell seiner fotografischen Selbststilisierung assis­ teilgenommen. Der Schwerpunkt der Ange­ tiene, lässt die Genese dieser Duchamp'schen bote konzenrrierte sich auf die jüngsten Besu­ Meisterleistung nun in völlig neuem Licht cherlnnen. In einer Kinderwerkstatr wurden erscheinen. Der bekannte Duchamp-Spezia­ Programme mit dem Motto Wolkellkralzer­ list und Kunsthistoriker Herbert Molclcrings Biicherregal, Wolkenkratzer-Schreibtisch, schilderte in seinem Vortrag wie auch in Wolkellkratzer-Schlafstau angeboten. Dabei

Tcilnchrnerlnncn der Kinder­ \\erk.�I:HI. ()Kiesk., StiflUng Wien

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konnten junge Designerlnnen ab sechs Jahren Registraroren-1:itigkeitcn und für die Ak­ Modelle von Wolkenkratzer-Möbeln bauen, tivitäten der Kiesler Stiftung Wien, wie die die danach in der Ausstellung präsentiert Betreuung von nationalen lind vor allem wurden. Die We rkstatt fand unter der Lei­ internationalen Forscherinnen lind Wis­ tung der Künstlerin und Pädagogin Beatrix senschafrlerlnnen, für die Organisation Preissl starr. und Durchführung von Ausstellungen und Vorträgen, für die Ausstellungskoopera­ tionen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, für die Vermittlung und laufende Kosten Budget wie Miete der Büro- und Präsentations­ räumlichkeiten, Personalkosten und weitere Im Jahr 2013 betrug das operative Budget Dienstleistungen. der Kiesler Stiftung Wien € 210.000,- Weitere Aktivitäten konnten durch die Die Mittel wurden unter anderem Unterstützung privater SponsorInnen lind zur Abdeckung folgender Aufwendungen Einrichrungen sowie durch eigene Einnah­ verwendet: Archivarbeit, Digitalisierung, men ermöglicht werden.

Tabelle 3 l1udgcl der Kieslcr Subventionsgeber Betrag Sli(tung in €

Bundesministerium tür Wissenschaft und Forschung 90.000,00

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur/ Kultursektion 45.000,00

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur/ Kunstsektion 25.000,00

Stadt Wien/Kulturabteilung 50.000,00

Gesamt 210.000,00

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www.parlament.gv.at III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) 29 von 97 Österreichische Ludwig Stiftung tür Kunst und Wissenschaft

www.ludwigstiftung.at Dr. Gottfricd To man, Generalsekretär Profil

Stiftungsrat 2013 Die Österreich ische Ludwig-Stiftung für Kunst lind Wissenschaft verfolgt den Zweck, VertreterInnen der Republik Österreich in Österreich » Vo rhaben im Bereich der bil­ Dr. Michael P. Franz denden KUl1st anZl/regen, dllrchzufiihren und Univ. Prof. Mag. Dr. Sabeth ßlIchmann ZII fö rdern«, wodurch - wie in der Srifrungs­ [m. Univ. Prof. Dr. Hermann Fillitz satzung festgehalten - dem kulturellen Leben Dir. MMag. Max Hollein in Osterreich »lebendige und nachhaltige Mag. Boris M a rre IlIIpulse« gegeben werden sollen. Dadurch Dir. i. R. Dr. Katharina Schmidt soll die Stiftung »zu einer Neukonzeption der Dr. Pia Theis, M.A. Darstellung der Moderne in den ästerreichi­ schell Blllldessal11mhmgen beitragen.« Vertreter der deutschen Peter und Dementsprechend wurden seit der Irene Ludwlg Stiftung Gründung der Stiftung internationale Kunst­ Walter Queins werke von höchster Qualität, unter anderem aus den Bereichen Abstrakter und Klassi­ scher Expressionismus, Arte Povera, Fluxus, Fotorealismus, Konzept- und Videokunst, Minimal Art, Nouveau Realisme, Pop Art und Wien er Aktionismus angekauft, welche vorrangig dem Museum Moderner Kunst · Stiftung Ludwig Wien (mumok) und der Albertina als Dauerleihgaben zur Verfligung gestellt werden.

Sammlung

Anlässlich der 39. StiftungsratssitzlIng im November 2013 wurde flir MUMOK der Ankauf von hochrangigen Kunstwerken zweier Künstlerinnen beschlossen: Die Arbeit Sphyinx der '939 in Pennsylvania geborenen Künstlerin Carolee Schneemann aus dem Jahr '962 ist eine frlihe Assemblage, die ihre künstlerische Nähe zu den frlihen om bi ne Paintings von Roberr Rauschenberg oder Jim Dine zeigt. Gleichzeitig unterstützt die Öster­ reichische Ludwig-Stiftung mit dem Ankauf dieses Objektbildes auch die österreich-spezi­ fische AufgabensteIlung des MUMOK, seiner Rdx'Cca Ho\\('Qua)lrnan, Vo )clle. Ch3plcr 26 (I)a� Lil.'d dl's gelben Domino). 20t} ()OlullIokl Dcinh:udslI.'in Sammlung des Wien er Aktionismus einen bedeutenden Akzent zuzufügen, gilt doch gerade Schneeman als eine der wichtigsten Künstlerinnen performativer Kunst, womit sich 11111scul11spolitisch der \V;ener Aktiol1is­ mus in einen weiteren inrernatiol1::llen Kon­ text stellen lässt.

m

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Mit dem Erwerb der siebenteiligen Arbeit Gemäß dem ebenso der Stiftungssatzung Voyelle, Chapter 26, eine konzeptionell an­ zugrunde liegenden Aspekt der Sammlung - gelegte Serie, die Rebecca Howe Quaytman ergänzung bieten die Ankäufe des Berichts­ 2013 für die Ausstellung al1d Materials alld jahres einen Einblick in die Vielfalt der von MOl1ey alld Crisis im MUMOK geschaffen der Stiftung und ihrer Sammlungspolitik zu hat, fördert die Österreichische Ludwig­ wahrenden Kunstrichtungen und ihres weit Stiftung das Bestreben des Museums, gerade gespannten, kulturpolitischen Auftrages. auch Arbeiten von Künstlerinnen in ihre Sammlung aufzunehmen. Mit den zu Serien und Kapiteln verknüpften, konzeptionellen Malereien führt die '961 in Boston geborene Budget Künstlerin die Komplexität des Sehens mit li­ terarischen bzw. historischen Referenzen vor. Die Anlage der zur Verfügung stehenden Gemäß ihrer Ankaufs- und Förderpoli­ finanziellen Mittel erfolgte gemäß Stiftungs­ tik erwarb die Ludwig-Stiftung überdies im satzung sowie Beschlüssen des Stiftungsrats Berichtsjahr für die Sammlung der Albertina In mündelsicheren beziehungsweise de­ sieben Fotografien des 1938 in der Ukraine ckungsstocksicheren Wertpapieren. Der auf geborenen Künstlers Boris Mikhailov aus der 30 Jahre begrenzte Bundeszuschuss wurde Serie At DlIsk von '993. Die Stiftung unter­ letztmalig im Jahr 2010 überwiesen Stützt damit wie auch in den vergangenen Mit Stichtag 3'. Dezember 20 13 betrug Jahren die Sammlungspolitik der Albertina, - neben dem Wert der seit dem Jahr "98, den bestehenden Schwerpunkt der sogenann­ angekauften und den Museen als Leihgaben ten Street Photography weiter zu ergänzen, zur Verfügung gestellten Kunstwerke - der wobei mit diesem Ankauf der Fotografien summarische Wert aus den veranlagten We rt­ von Mikhailov die Sammlung des Museums papieren und zweier Girokonten vorläufig um bildgestalterische Aspekte sozialer Um­ festgestellt € 27,588.994,8 '" brüche der '990er Jahre in der Heimat des Damit ist auch in den kommenden Jah­ Künstlers erweitert wurde. ren eine gesicherte Ba is für die weitere Tä tig­ keit und Ankaufspolitik der Stiftung gegeben, damit sie ihrem durch die Satzung vorgegebe­ nen Auftrag Rechnung tragen kann.

Ta belle 4 ßudget der ÖSlcrrei­ Stiftungskapital Betrag chischcn Ludwig Stiftung für Kunst und Wi�scnsch ..h in € Stiftung'kapital mit 31. Dezember 2013' 27,588.994,81

• Zum Zeitpunkt der Drucklegung vorläufig festgestcllt

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Weitere Kulturange­ legenheiten

Wiener Hofmusikkapelle

Öffentliches Büchereiwesen

Volkskultur

Museumsförderungen

Kulturnetzwerk

Informationsmanagement

Kulturprogramme für Schulen

www.parlament.gv.at 32 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Wiener Hofmusikkapelle

Dr. Brigitre Böck, Geschäftsfüh­ reicht jedenfalls bis in die Zeit Kaiser Ma­ rende Leiterin (bis August 20 13) ximilians I. zurück. Urspriinglich für die Dr. Walter Dobner (ab Sep­ musikalische Umrahmung weltlicher und tember 20" 3) geistlicher Anlässe im Kaiserhaus verant­ Dr. Ernst Pucher, Rek­ wortlich, besteht ihre Aufgabe heute in der tor der Hofburgkapelle PRege der österreich ischen Kirchenmusik, Univ. Prof. Erwin Ormer, wobei das Spektrum von der Renaissance Künstlerischer Leiter bis in die Gegenwart reicht. Einen Schwer­ punkt bilden die Werke der Wiener Klassik, von Schubert und Bruckner, die beide selbst in der Hofmusikkapelle wirkten. Organisation Das Ensemble der Hofmusikkapelle setzt sich aus 42 Mitgliedern des Orchesters Die Wiener Hofmusikkapelle ist die älteste der Wiener Staatsoper (respektive der Wie­ musikalische Insriturion Österreichs und ner Philharmoniker), aus , 8 Mitgliedern des eine der ältesten ihrer Art weltweit. Sie Herrenchors der \Viener Sraarsoper sowie

I:nscmblc der\Viencr HO(lIlu­ sikknpellc C lukas Heck

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dcn Wicncr S3ngerknabcn zusammcn. Das Proprium im Gregorianischen Choral wird Besucherlnnen-Angebote von der Choralschola der Wiener Hofburg­ kopelle gestaltet. Fortgeführt wurden in Kooperation mit dem Die künsrlerische Leitung hat Univ. Prof. Ilundesdenkmalamt die Führungen in den Erwin Orrner inne. Ständiger Dirigcnr ist Räumlichkeiten der Hofmusikkapelle für Prof. Helmuth Froschauer. Zu den Gastdi­ SchülerInnen. Spezielle Führungen, in deren rigemen zählt der Künstlerische Leiter der Rahmen die BesucherInnen auch Einblick Wiener Sängerknaben Gerald Wirth. Den Or­ in die übrigen Räumlichkeiten der Hofmu­ ganistendienst bestreiten Univ. Prof. Martin sikkapelle erhielten, fanden im Rahmen des Haselböck, Univ. Prof. Alfred Halbartschla­ wiederum vom Bundesdenkmalamt ausge­ ger sowie die beiden gleichfalls als Konzert­ richteten Tag des Del1kmals am 29. Septem­ organisten und Lehrende renommierten Mu­ ber 20 13 statt. siker Jeremy Joseph und Wo lfgang Kogert. Vermehrt kommt es auch zu Kooperati­ In der Geschäftsführung kam es mit onen mit der Universität \Xlien. Im Jahr 20 13 I. September 20 '3 zu einem Wechsel: auf wurden Seminarc des Instituts für Zeitge­ Dr. Brigitte Böck folgte SR Prof. Dr. Walter schichte und des Instituts für Kunstgeschichte Dobner. in der Hofburgkopelle abgehalten.

Besucherinnen Musikalische Höhepunkte des Jahres 2013 Inklusive den Stehplatzbesuchern haben 20 13 ingesilmt 18.900 Personen die Messen in der Hofburgkopelle besucht, um 700 mebr Traditionell wurde von der Hofmusikko­ als im Jahr davor. pelle, diesmal 3m 13. Februar 20 13, der Aschenuitlwoch der Kiillst/erillllel1 lind Kiiust/er ausgerichtet. Die Einnahmcn der Ve ranstaltung unter dem Titel Die Spiegel

llIick In d,,: Hofmusikkapcllc o lukas Ikck

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silld blilld gewordell gingen an die St. Anna Kinderkrebsforschung. Zu den Mitwirken­ Veranstaltungen den, die ein gewohnt abwechslungsreiches Programm boten, zählten renommierte Die Hofburgkapelle bot im Berichtsjahr auch SchauspielerInnen wie Katharina Stember­ für andere Veranstalrungen einen stimmungs­ ger, Chris Pichier, Franz Robert Wagner und vollen Rahmen: Peter Matic, sowie Mitglieder des Ensemb­ Galafestkonzert der Slowakischen les der Wiener Hofmusikkapelle. Botschaft, '4. Jänner 20 13 Tradition hat auch die Geistliche Abelld­ Passionskonzert der Chorvereini- nwsik, eine Benefizveransralrung der Lirurgie­ gung Wien-Neubau, 21. März 2013 wissenschaftlichen Gesellschaft Klosterneu­ Eröffnungskonzert Oster- burg im Zusammenwirken mir dem Institut klang, 23 . März 20 13 für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik Eröffnungskonzert des 9. Festivals der der Universität für Musik und darstellende Kroatischen Musik, 5. ovember 20 '13 Kunst Wien und dessen Leiter Univ. Prof. Vorweihnachtliche Hörnermu- Erwin Ortner. Zur Aufführung am "3. März sik umer der Leitung von lemens 2013 kamen Werke von William Byrd. Gottfried, 1. Dezember 20" 3 Die Hofburgkapelle bildete auch einen Benefiz-Adventkonzert des Lions wiederum gerne besuchten Schauplatz der Club Wien, 8. Dezember 20 13 Langen Nacht der Kirchen in Wien, bei dem Adventkonzerte des Musikgymnasi­ am 24. Mai 20 13 tlmer anderem das Ensem­ ums Wien, 9.11 1. Dezember 20 13 ble der Wiener Hofmusikkapelle, Brigirre Weihnachtskonzert der Slowakischen Karnet, Chorus Juventus, Wo lfgang Kogert Botschaft, '3. Dezember 2013 und VieVox auftraten. Adventkonzerte der Cho- Seit Jahrzehnten gastiert das Ensemble ralschola der Wiener Hofburgka­ der Wiener Hofmusikkapelle im Rahmen der pelle" 5 h 6. Dezember 20 13 Abonnementkonzerte der Gesellschaft der Adventkonzert des Wiener Kam­ Musikfteunde in Wien in deren »Goldenem merchors, 19. Dezember 20 13 Saal«. Am '5. und 16. Juni 20 13, stand der Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, Die Hofburgkapelle ist seit jeher eine be­ Franz Welser-Möst, der in der Vergangenheit liebte AnlaufsteIle für Trauungen und Ta u­ auch Sonntagsmessen in der Hofburgkapelle fen - im Jahr 20 13 wurden zusätzlich zu dirigiert hatte, am Pult flir ein reines Schu­ den sonntäglichen Messen zwölf liturgische bert-Programm mit der Ullvollelldetell und Feiern zelebriert. der Es-Dur-Messe. Selten finden sich Architektur und ge­ lebte Vergangenheit in einem solchen harmo­ nischen Einklang wie in der Hofburgkapelle, was immer wieder Prominenz, aber auch zahlreiche Medien anzieht. Zuletzt zählten dazu der Besuch der Königin von Lesotho im April 2013, wiederholte Besuche des US­ Botschafters S.E. William . Eacho, sowie mediale Beiträge von diversen Japanischen und einem Chilenischen Filmteam. Am "l0. Juni 2013 wurde ein Feature von Johannes Leopold Mayer in der Sendung Apropos Musik auf Ö , ausgestrahlt.

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Budget Hofmusikkapelle 2013

Tabelle I Uudgel Hormusikka­ Budget In € 20t2 2013 pclll'lOll

Umsatzerlöse 377.820,94 364.453,48

Aufwendungen 1.405.199,92 1.388.559,88 davon:

Personal 923.229,29 951.008,Q3

Anlagen 17.761,25 438.90

Betnebsaufwand 464.209,38 437.112,95

Die Ull1sotzerlöse werden durch den Verkauf Die Aufwendungen für die Hofmusikkapelle von Eintrittskarten erzielt und fließen dem wurden 2.0 '13vom ßundesminisreriulll für Bundesbudger zu. Dies bedeutet eine durch­ Unterricht, Kunst lind Kultur getragen. schnittliche fin::lI1ziclle Ausbsrung von 73 %.

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www.parlament.gv.at 36 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Öffentliches Büchereiwesen

Es werden wegen der geringen Größe Entwicklungsplan für Öffentliche vieler österreichischer Gemeinden Büchereien Maßnahmen angeregt, die zu einer re­ gionalen Versorgung mit Büchereien in Verbünden führen. Dabei sind die Mög­ Die vom Bundesminisrerium für Unterricht, lichkeiten der E-Medien einzubeziehen. Kunst und Kultur hierfür einberufene Ar­ Es ist anzustreben, dass die Bundeslän­ beitsgruppe hat ihren Abschlussbericht vor­ der konkrete Vorschläge formulieren gelegt: In einem einleitenden Te xt wird die und daran anschließend Maßnah- Bedeutung der Öffentlichen Büchereien für men setzen, die dazu beitragen, einen den gleichen und freien Zugang zur Bildung einheitlichen optimierten Wissens­ als Vo raussetzung für eine demokratische Ge­ raum in Österreich zu schaffen, in sellschaft gewürdigt. Die Büchereien gewähr­ welchem die Unterschiede zwischen leisren den freien und unmittelbaren Zugang den Bundesländern beseitigt sind. von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Mit der Büchereilandkarte liegt eine zum Buch, zur Zeitschrift sowie zu den digita­ ersre Übersicht über die Verteilung len Medien. Damit ermöglichen sie Menschen und Qualität der Öffentlichen Büche­ unabhängig von deren sozialer, ökonomischer reien in Österreich vor. Diese sollte und kultureller Herkunft, jene Medien zu in einer zweiten Phase mit den Daten benutzen, die sie sich aus Eigenem nicht leis­ anderer Bildungseinrichrungen ver­ ten könnten oder zu denen sie nie hingeführt netzt untersucht werden. We iters ist wurden. Daran anschließend werden drei eine Darstellung sinnvoll, die von Themenbereiche ausführlich behandelt und der reinen Gemeindebetrachtung zu mit Anregungen und Vorschlägen versehen. einer Einbeziehung des regionalen Umfeldes kommt. Hier geht es darum, 1 . Eine Büchereilandkarte für Österreich festzustellen, welche Möglichkeiten Erstmals wurde eine Landkarte der Öf­ BürgerInnen haben, in ihrer geografi­ fe ntlichen Büchereien erstellt, die in einer schen Nähe Öffentliche Büchereien zu ersten Entwicklungsstufe auf den Ebenen erreichen, auch wenn in der Gemeinde Bundesgebiet, Bundesländer und Bezirke den selbst eine solche nicht vorhanden ist. Versorgungsgrad mit Büchereien und deren Leistungsfähigkeit darstellt. Auch wenn Ös­ 2. Aus- und Weiterbildung terreich grundsätzlich über ein dichtes Netz Das Berufsfeld der Bibliothekarinnen hat sich an Büchereien verfügt, zeigen sich doch große in den letzten 20 Jahren enorm verändert. lm Unterschiede im Versorgungsgrad zwischen Zeitalter der Informationstechnologie sind im den Bundesländern mir einem We st-Ost- lind Bibliothekswesen technische Qualifikationen einem Nord-Süd-Gefälle. ebenso gefordert wie Medienkenntnisse und Das Bundesministerium für Unterricht, Fertigkeiten im Projekt- und Veranstaltungs­ Kunst und Kulmf hat bereits 2010 sieben management. Um die Mirarbeiterlnnen der Zielstandards für Öffentliche Büchereien Öffentlichen Büchereien für die ständig neuen festgelegt, bei denen nach der jeweiligen und wachsenden Herausforderungen vorzube­ Größe der Gemeinde differenziert wird. Aus reiten, werden folgende Anregungen gegeben: der Bücherei-Landkarte lässt sich entnehmen, Überarbeitung und Aktualisie- dass rund die Hälfte der österreichischen rung der Ausbildungscurricula Büchereien die Standards weitgehend erfüllt. Konzeption von (neuen) Auch hier zeigt sich, dass die Büchereien im Fortbildungsschwerpunkten Norden und Westen des Bundesgebiets sich Erweiterung der Fortbildungsangebote den Zielen stärker annähern.Daraus ergeben Verstärkung dezentra- sich folgende Vorschläge: ler Fortbildungsangebote Standardisierung von Qualifi­ karionen und Kompetenzen

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Eine deutliche Erhöhung der Mittel, dass das zuständige Bundesministerium um diese Vorhaben umzusetzen in Brüssel für eine Veränderung des Ur­ heberrechrs lind verwandter Rechte im 3. Österreichs Bibliotheken und die Sinne des vorliegenden Papiers eintritt Herausforderungen durch E-Books dass die Mitglieder des Kulturaus­ Die Tronsformation der Medien und der schusses ersucht werden, auf ihre Vcrfügbnrkeir von Information ist eine der Fraktionskolleginnen im EU-Parlament größten sozialpolitischen Herausforderungen einzuwirken, sich für eine Verände­ unserer Zeir. Um, im Sinn der Chnllccil­ rung des Urheberrechts und verwond­ gleichheit, den Zugang aller Bürgerlnncn ter Rechte bei E-Ilooks im Sinne des zum europäischen \Xlissens- lind Kulrurerbe vorliegenden Papiers einzuserzen zu ermöglichen, sind auch digital publizierre dass Bund und Länder Maßnahmen We rke einfach und rechtssicher durch öf­ im Bereich der Förderung des Öster­ fentlich zugängliche Bibliotheken nutzbor zu reichischen Verlagswesens ergreifen, n13chcn. Durch zeitgemäße und die tech­ die eine Verpflichtung von Verkauf nologischen Änderungen berücksichtigende von E-Book-Lizenzen für den Verleih Maßnahmen werden Informationsfreiheit, in Bibliotheken vorsehen. Die zusrän­ Meinullgsviclfalt, l\l1 edienpluralislllus lind dige Bundesminisrerin wurde ersuchr, letztlich die Vielfalt der Kulturen gesichert. dies als Modell in der Konferenz der Derzeit besteht Rechtsunsicherheit 10- K ulru rmin isrcrl nncn einzubringen. rüber, ob die Büchereien das Recht haben, E-Books zu erwerben und zu verleihen. Zusammenfassung 2013 Die Verlage sind der Ansicht, dass es ihnen Im Ilerichtsjahr hoben die Öffentlichen Ilü­ frei steht, ob sie den Zugriff auf Werke chereien ihre Leisrungszahlen ncuerlich srci­ gewähren wollen und, falls ja, zu welchen gern können. 10.8°9.924 Medien standen Bedingungen. Eine Entscheidung des Euro­ in den erfassten Öffentlichcn Büchereien päischen Gerichtshofs in einer verwandren 934.980 eingeschriebenen ßenutzcrlnncn Causa deurer hingegen darauf hin, dass sol­ zur Verfiigung. Der Medienbestand konnte che Einschränkungen nichr zulässig sind. Es um 1,70/0 gesreigerr werden, dic Zahl der ist doher entscheidend, Rechtssicherheit zu Besucherlnncn stieg um 1,3 % auf 9.887.441 schaffen. Daher schlägt die Gruppe vor: an. Beiden Entlehnungen erreichten die Öf-

(.es(.-rin der l1ücherci "rum­ bach 0 Bucherei Krumbach

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fentlichen Büchereien mit 21.533.696 ein mit 22.137 mehr als die Hälfte der Ver­ Plus von 2,5 % im Vergleich zum Vorjahr. anstaltungen allS und sind ein Zeichen für Die BenutzerInnenzahlen sanken hingegen die aktive Zusammenarbeit der Büchereien um 6,20/0 . mit Kindergärten und Schulen zur Leseför­ Auch die umfangreiche Veranstaltungs­ derung. Einmal mehr zeigt sich: Ohne das tätigkeit der Öffentlichen Büchereien spie­ Netz der Öffentlichen Büchereien wäre eine gelt sich in der Statistik wieder: bei 39.068 flächendeckende Versorgung mit Literatur Büchereiveranstaltungen wurden 'J.188.868 in Österreich nicht möglich. Keine andere Tei lnehmerInnen gezählt. Einen hohen Anteil außerschulische Bildungseinrichtung erreicht daran haben Gruppenführungen; sie machen derart viele Menschen in Österreich.

Übersicht Öffentliche Büchereien 2013

Tabelle 2 Übersicht Entlehnun­ Einrichtung Büche­ Medien Benutze­ Entleh­ Besuche­ Mitarbeiterinnen gen LInd NUizerlnnen-Zahlcn 2013 reien rinnen nungen rinnen ------ehren­ neben­ haupt­ amiI. berufl. berufl.

ÖHentliche 1.345 9.854.5 1 5 859.427 20.1 90.060 9.015.165 6.9 18 521 778 Büchereien (ÖB)

ÖB und SB' 116 955.409 75.553 1.343.636 872.276 683 110 43 kombiniert

öe gesamt 1.461 10.809.924 934.980 21.533.696 9.887.441 7.601 631 821

• Öffentliche Büchereien und Schulbibliolheken

Das Bundesministerium für Unterricht, Büchereiservice des Österrei­ Kunst und Kultur unterstützte auch 20 13 chischen Gewerkschaftsbundes wieder die Büchereien und Serviceeinrich­ als ServicesteIle der Betriebsbii­ tungen mit Basis-, Projekt- und Personalför­ chereien; www.buecherei.al derungen bei der Erfüllung ihres Kultur- und Bild ungsaufrrags.

Projektförderungen

Basisförderungen Die Projektförderungen umfassen de­ nAusbau von »Zentralen Diensten«, wie Diese dienen der Sicherstellung der Tä tigkeiten Aus- und Fortbildung für BibliothekarIn­ und der Infrastruktur der ßiichereiverbände: nen, Aktivitäten zur Leseanimation und Li­ Büchereiverband Österreichs (BVÖ), teraturförderung, Technologiesupport und Dachverband der Öffentlichen Bü­ Publikationen. chereien sowie der Träger- und Personalverbände; UlUltv.bvoe.at Österreichisches Bibliothekswerk (BW), Dachverband Öffentlicher Bü­ chereien in kirchlicher Träger- oder Mitträgerschaft; Ultvtv.biblio.at

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Lcseanimationsveran-staltungcn und Work­ Kultur- Und Leseförderung shops und Statt: Der BVO stellte hierfür Wcrbcmatcrialien sowie Materialien für die Wir lesen I Leseanimation zur Verfügung. Der Ilüchereiverband Osterreichs (BVO) hat 1)!aL:.u I �FR.,tinHncn - Der seine Lcscförderungsiniriarivcn erweitert lind IJrcls fur junjtc I cscrlnncn bieter nun alle Aktivitäten unter der neu Cl nuchcri:i\crb:lOd sterreich geschaffenen Marke lVir lesell! Mit dem vom Bundesminisrcriul11 für Unterricht, Kunst lind Kultur finanzierten Projekt wurden dic­ Aktivitäten nun gebündelt lind ergänzr. Le­ sckumpagnen, didaktische Materialien, eine Fortbildungsoffensive, das Webportal IVIV"'. wirlesell.org und viele weitere Angebote sol­ len die Freude 3m Lesen auf kreative lind innovative Weise fördern. \Y/ir lesen! reagiert damit auf die zunehmende Leseschwäche von Kindern und Jugendlichen in Osterreich. Aber auch andere Zielgruppen - wie mehr­ sprachige oder bildungsschwache BürgerIn­ nen - sollen für das Lesen begeistert werden. Im Fokus des Projekts stehen die Of­ fentlichen Bibliotheken. Diese möchte der Büchereiverband Osterreichs in ihrer Rolle als attraktive Leseorre weiter stärken und mir hochwertigem Know-how auf dcm Gebiet der Lescförderung unrerstützel1. W'ir lesen! ist somit auch eine gesellschaftspolitische Östererreich liestTreffpunkt Bibliothek Antwort auf die Frage, wie und wo sich Ta usende Veranstaltungen, zahlreiche teil­ das Lesen in Zukunft präsentieren soll: als nehmende Bibliotheken und über eine halbe lustvolles, freiwilliges, gemeinschaftliches Million Besucherlnnen bereicherten 20 ·'3 und kreatives Lesen in der Offentlichen Bi­ wieder die Aktion Österreich liest. Treff­ bliothek. Den Gedanken des gemeinsamen pUllkt Bibliothek. Eine Woche lang wurden Lesens symbolisiert das von Nele Stein born die österreich ischen Bibliotheken durch Le­ entwickelte Logos, das als starke Wo rtbild­ sungen und interaktive Leseaktioncn - von marke gleichermaßen für Offen heit wie für Bilderbuchkinos über Kriminiichte bis hin Vcrnctzung steht. zum literarischen Konzert - zum Treffpunkt fcir Literatur: Alle Altersgruppen wurden LESERstimmen - Der Preis der jungen eingeladen, ),ihre( Bibliothek ncu für sich Leserinnen zu enrdecken. Die östcrreichweite Inseraten­ Der IWO organisierte von April bis Mai kampagne, die 2006 erstmals durchgeführt 20 '3 das größte Lesefestival für Kinder und wurde, ist heute bereits Tradition. Das Er­ Jugendliche in den Büchereien Österreichs. folgskonzept ist ein qualitätsvolles Veranstal­ Im Rahmen von LESERstimmeIl - Der Preis rungsprogramm in den Bibliotheken, gepaart der ;lmgeu Leser/unell begaben sich von mit einer professionellen We rbekampagne in April bis Mai 20 ·13österreichische Aura­ österreichischen Printmedien. Die Kampagne rinnen und I1lustrararlnncn von zwölf aus­ war bereits beim Start ein großer Erfolg, das gewiihlten Kinder- und Jugendbüchern auf Literaturfestival wurde in den Folgejahren Lesereisen in ganz Österreich und lasen in sukzessive erweitert und verbessert und ist mehr 240 Bibliotheken. Darüber hinaus fan­ heute das größte Literaturfestival des Landes. den in den Bibliotheken zahlreiche weitere

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Rezensionen.online.open Leselandschaft Österreich Mit dem neu entwickelten Literarurportal Die im Jahr 20 '3 erfolgte Neuprogrammie­ RezeNsioneIl. Oll line.open (www. rezellsionen. rung der Leselalldschaft Osterreich ('/JIUIU. at) wurde 20 13 der in seinen Funktionen viel­ leselalldschaft.at) bietet eine auf Google-Geo­ fältigste Online-Besprechungspool Europas coding basierende Österreichkarte mit allen geschaffen. 22 Zeitschriften lind Institutio­ im Bereich von Buch und Lesen befassten Ein­ nen aus Österreich, Italien und Delltschland richtungen: Öffentliche Büchereien, Wissen­ beteiligen sich an diesem Projekt und speisen schaftliche Bibliotheken, Klosterbibliotheken, ihre Karalogdarcn lind Rezensionen ein. In Li rera turhä user, Leseförderungsi nsri [urianen, der Vernetzung mit globalen, nationalen und Buchhandlungen und Verlage werden auf der regionalen Informationsdiensten alls den Be­ Basis von Karten für alle Interessierren sicht­ reichen Bildung und Medien wurden neue bar und über Links zugänglich. richrungsweisende technologische Maßstäbe gesetzt, die international Beachtung finden.

Buchstart Österreich Aus- und Fortbildung Mit BlIchstart Osterreich (www.bllchstart. at) enrwickelt das Österreich ische Biblio­ Aus- und Fortbildung 2013 thckswcrk zusammen mit österreich ischen Zur Qualifizierung der MitarbeiterInnen Künstlerinnen, Aurorlnnen lind Verlagen in den Öffentl ichen Büchereien wurde vom ein gleichermaßen kreatives wie praxisnahes ßundesminisrerium für Unterricht, Kunst Projekt im Bereich Family Literacy, das von lind Kultur gemeinsam mit dem Büchereiver­ zahlreichen Bibliotheken sowie mehreren Re­ band Österreichs ein umfangreiches Aus- und gionen und Bundesländern aufgegriffen und Fortbildungsprogramm sowohl im Bundesin­ umgesetzt wird. Mit seiner Fülle an hochwer­ stitut für Erwachsenenbildung St. Wolfgang tigen Materialien und Projektideen zählt das als auch in den Bundesländern angeboten. Projekt europaweit zu den elaboriertesten Die Nachfrage war im Berichrszeitraum wei­ und erfolgreichsten im Feld frühkindlicher terhin hoch - sowohl im hauptamtlichen als Leseförderung. auch im ehrcnamrlichen Bereich.

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Ta belle J Tcilnchmcrlnncn an Kurse Kurstellnahmen Ta gesteilnahmen Kursen im öffentlichen Büche­ Kurse zur Ausbildung reiwesen 20 I J

Hauptamtliche Ausbildung im bifeb' 103 515

Ehrenamtliche Ausbildung im blfeb' 410 2.050

Fortbildung im blieb' 137 607

Ehrenamtliche Ausbildung St. Virgil 20 100

Regionale Ausbildung 22 132

Kurse zur Fortbildung in den Bundesländern

Softwareschulungen 629 629

Internetschulungen 0 0

Leseakademie 709 709

Kinder und Jugendlesekurse 779 779

Barrierefreie Bibliothek 14 28

Erzählte Identitäten 9 9

Seminar zur vorwissenschaftlichen Arbeit 8 8

Medienboxen 63 63

Expertinnentagungen 26 26

Gesamtteilnehmerlnnen 2.929 5.655

... BundesinSlitul fiirErwachsencnbildung St. \'(Iolf�anl: in Strobl

Die bl1.bibliotheksllachrichtell sind Öster­ Technologiesupport reichs führcndes Medium im Bereich bib­ liothekarischer Buchkritik. Sie bieten untcr Auch im Jahr 20'3 wurden zahlreiche Ser­ anderem Neuvorstellungen aktueller Medien viceleistungen im Bereich Te chnologiesup­ (größte Rezensionszeitschtift Östetreichs), porr über den ßüchereiverbund Österreichs Berichte aus der ßuch- und Medienwelt und durchgeführt. der Bibliotheken, Impulse füt die praktische Bibliorhcksa rbeit, A utorlnnen-, Illustratorln­ nen- und Künstlerlnnenporrräts und Impulse zur Leseförderung lind zur sozialintegrati­ Publikationen ven Bibliotheksarbcit. Die Förderung der bll.bibliotheksllachrichtell durch das Bundes­ Ocr Büchereiverband Österreichs bietet in ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur seiner viermal pro Jahr erscheinenden Mit­ sichert die unabhängige und kontinuierliche gliederzeitschrift Biichereiperspektillell um­ Arbeit von rund 100 kompetenrcn Rezen­ fassende Informationen über und für das Bib­ sentInnen und stellt damit für die Büchereien liothekswesen. Mit einer Auflagenstärke von eine wichtige Informationsquellc hinsichtlich 4500 Stück sind die Biichereiperspektivell aktueller Neuerscheinungen sowie ein be­ die bibliothekarische Fachzeitschrift mit der deutsames Orientierungsmittel zur Bestands­ größten Reichweite in Österreich. In jeder ergänzung dar. Ausgabe finden die LeserInnen ein aktuell Der Blichereiservice des Österreich i­ aufbereitetes Schwerpunkrrhema sowie einen sehen Gewerkschaftsbundes bietet mit seiner umfassenden Informations- und Serviecreil. Zeitschrift Biicherschatt eine anspruchsvolle

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ucsuchcrfrcundlichkcit in der Bücherei Krumbaeh ., ßüchcrci Krumbach

Auswahl an Rezensionen, Auwrlnnenport­ rung empfohlen. 240 für Struktur- und 28 für räts undInformationen für Öffentliche, Be­ Projektförderungen; davon ,6 für Neu- oder triebs- und Gewerkschaftsbüchereien. Umbauten, zehn für innovative Dienstleis­ rungen sowie zwei für Bücherei-Netzwerke und Verbünde.

Neue Öffentliche Büchereien

Eine große Anzahl von Büchereineu- und BudgetlFörderungen -umbauten boten auch im Berichtsjahr wieder Highlights: unter anderem wurden die Büche­ Im Jahr 201 3 standen für den Bereich des reien in Lockenhaus, Hainburg, Poysdof, Pi­ Öffentlichen Büchereiwesens insgesamt berbach, Henndorf, Hof bei Salzburg, Ellmau, € 2.026.000,- zur Verfügung. Lienz oder Krumbach feierlich eröffnet.

Büchereiförderung

2013 wurden 268 Anträge vom Beirar für Büchereiförderung beim Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur zur Förde-

Ta belle 4 Auheilung der Aultellung der Fördermlttel in E Mlo. Summe Förderungen ;111 Öffentlichen Uiichcrciwcscn 20 13 Basisförderungen 0,743

ProjektförderungenS 1,208

davon für Büchereiförderung 0,500

Personalförderungen 0,075

Gesamt 2,026

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Vo lkskulrUf manifestiert sich in unterschicd­ Berichtsjahr ein Budget in der Höhe von licilSten Ausdrucksformen. Sie findet sich € 0,5 I I Mio. zur VerfLigung stand. nicht nur im lebendigen Brauchtulll, son­ dern auch in der Kreativität der Bevölkerung auch in der Form von sehr innovativen lind zeitgebundenen Themen. Vo lkskulrur ist auf Basisförderungen Grund ihrer gesellschaftlichen Vielschich­ tigkeit keineswegs mehr ausschließlich als Den nachstehenden volkskulturellen ßun­ Tradirionspflege zu verstehen. Um diesem desverbänden (Dachverbänden) wurden zur modernen Selbstverständnis zu entsprechen, Sicher-stellung ihrer Tä tigkeit und zur Ko­ bedarf es eines offenen Klimas, das es zu ordination ihrer zahlreichen Verbände und fördern gilr. Denn nur wer sich seiner eige­ Gruppen im Kalenderjahr 20 13 Basisförde­ nen kulturellen \'(Ierte bewusst ist, hat jenes rungen (Jahresförderungen) in Gesamthöhe Gefühl der Sicherheit, das für eine fruchtbare von € 0,440 Mio. gewährt, und zwar: A usei nanderscrzung mir anderen K LI lru ren, dem Bund der Österreichischen für die dazu notwendige Offenheit und ge­ Trachten- und I-Ieimatverbällde genseitige Akzeptanz erforderlich ist. der Bundesarbeitsgemeinschaft Um dieser Enrwicklung Rechnung zu Österreichischer Vo lkstanz tragen, wurden der Aufgabenbereich Volks­ dem Chorverband Österreich (ChVÖ) kultIIr im ßundesminisreriulll für Unterricht, dem Österreich ischen Arbei­ Kunst lind Kultur neu gestalter und die För­ tersängerbund (ÖASß) derungsmaßnahmen auf drei Schwerpunkte dem Österreich ischen ßlas­ gelegt, und zwar auf die: musikverband (ÖBV) Förderung der gesamtösterrei­ dem Österreichischen Bundes­ chischen Dachverbände (Bun­ verband für außerberuAiches desverbände) der Volkskultur Theater (ÖBV Theater) Förderung von innovativen, auf dem Österreich ischen Volks­ Nachhaltigkeit abzielenden, vor allem liedwerk (ÖVLW) bundesweiten Projekten zur Anregung dem Verband der Amateurmusiker des gesellschaftlichen, interkulturel­ und -vereine Österreichs (VAMÖ) len und inrerregionalen Diskurses der Internationalen Organisation für Förderung bilateraler und inter­ Vo lkskunst - Österreich (lOV-A) nationaler Kontakte der Verbände sowie anderer Vereine und Gruppen der Vo lkskulturpAege zum Aus- bau der inrcrnationalcn Vernetzung Projektförderungen und des interkulturellen Dialogs Der Schwerpunkt bei den Projektförderun­ gen wurde auch im Berichtsjahr auf Ver­ Jnstaltungen und Projekte mit modellhJf­ Förderungswesen tem Charakter sowie auf die internationale Kooperation und KontaktpAege gelegt und Rechtsgrundlage für die Subventionierung im Rahmen des Förderungsschwerpunktes dieses Bereiches durch das Bundesministe­ Innovative Pro;ekte auch die nachstehenden rium für Unrerricht, Kunst und Kultur ist Projekte wieder mit finanzieller Unterstüt­ das Bundesgesetz Liber die Förderung der zung des ßundesministeriums für Unterricht, Erwachsenenbildung und des VolksbLiche­ Kunst und Kultur durch- bzw. weitergeführt: reiwesens aus Bundesmitteln (BGBI. Nr.I?1 vom 2 I. März '973 i.d.g. F). Die finanzielle Romane Thana - Orteder Roma Unterstützung wird in Form von Basis- und Das gemeinsam mit dem Romano Centro, Projektsubvenrioncil gewährt, wofür im dem Wien Museum und dem Burgenländi-

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schen Landesmuseum für drei Jahre anbe­ vermittelt unterschiedliche Materialien, wie raumte Vermittlungsprojekt Romane Thana Fotografien, Filme, Landkarten und diverse

� Orte der Roma der Initiative Minderheiten Objekte enrbalten und anhand einzelner Orte zur Gestaltung einer Ausstellung über die Ge­ verschiedene Themen. schichte der Roma in Österreich, wurde auch 201 3 intensiv weitergeführt. Dieses innova­ Musikalische Volkskultur der Minderhei­ tive Diversions-Projekt hat zum Ziel, sowohl ten und Volksgruppen in West-Österreich zu einer besseren Bewusstseinsbildung und Auch das Projekt Musikalische Volkskultur Sensibilisierung innerhalb der Gadje (Nicht­ der Minderheiten und Volksgruppen ill West­ Roma) zu führen, als auch zur Stärkung des Os terreich des Instituts für Volkskultur und Selbstbewusstseins der Roma beizutragen. Kulturenrwicklung in Innsbruck wurde im Ein wichtiger Grundsatz dabei ist, die Ge­ Berichtsjahr neuerlich realisiert. Das Festival schichte der Roma und Sinti aus deren Sicht gliederte sich in zwei Te ile: zum einen das in zu erzählen. Daher wurden im Berichtsjahr Zusammenarbeit mir dem Verein Initiative bei Treffen mit Burgenland-Roma, Sinti und Minderheiten veranstaltete Konzert Echos der Lovara potentielle ForscherInnen aus diesen Vielfa lt - Musik der Welten, das Musike­ Communities angesprochen, deren Geschich­ rinnen mit Migrationshintergrund oder von ten Teil einer Ausstellung sein werden. So ethnischen Minderheiten als Plattform dient wird etwa ein Thema den Gastarbajteri­ und bei dem diesmal senegalesische, türkische Roma anhand des Busbahnhofs in Erdberg und Roma-Musikerlnnen sowie die kuba ni­ gewidmet sein, ein weiteres den jugoslawi­ sehe Sängerin Gina Duenas mit ihrer Gruppe sehen Roma-Hausmeisterlnnen in Wien und La Banda dei Sol auftraten; zum anderen das dem Roma-Reinigungspersonal im Allgemei­ Open-Air-Festival KLANGstadt, das auf ver­ nen Krankenhaus Wien (AKH). Auch die schiedenen Plätzen der historischen Altstadt Geschichre des in den frühen 1960-er jahren von Hall in Tirol zur kreativen Auseinander­ eröffneten Cafes des Wiener Ringturms, das setzung von österreichisch-regionaler traditi­ als Treffpunkt für Sinti-Frauen vor dem Hau­ oneller Vo lksmusik mit innovativer » Volks(x) sieren gegolten hat, wird in der Ausstellung musik« beitrug. Das Festival hat bei den etwa präsentiert werden. eintausend BesucherInnen wie auch in den Die Ausstellung Romane Thana nähert Medien wieder große Beachtung gefunden. sich dem Thema über Orte, an denen Roma kurz oder längerfristig bleiben durften und Städtebegegnung zwischen wo sie mit oder neben Nicht-Roma lebten Athen und Wien und arbeiteten. Es ist der Versuch, Lebens­ Im Rahmen des Wienerliedfestivals !/Jeall weisen zu rekonstruieren, die verschwunden heall veranstaltete das Wiener Volkslied werk sind, durch die physische Vernichtung dieser im April des Berichtsjahres im RadioKultur­ Menschen im Holocaust und auch durch halls seinen musikalischen Kulturaustausch den Strukturwandel, durch den die Nach­ 20 13 in Form einer Städtebegegnung zwi­ frage an vielen Waren lind Dienstleistungen, schen Athen und Wien unter dem Titel Es die Roma traditionell anzubieten hatten, ge­ !/Jar der Kuckuck - nicht die Eule. Das Duo schwunden ist. Der Kontakt zwischen Roma Bohatsch & Skrepek, das den ersten Te il des und Nicht-Roma, das Verhältnis von Selbst­ Konzertes bestritt, brachte vieles wiene­ und Fremdwahrnehmungen ist wesentlicher risch« auf den Punkt - musikalisch, sprach­ Te il des Themas. Eine der Grundthesen der lich und interpretatOrisch. Im zweiten Te il Ausstellung ist die Widerlegung des allge­ dieser gut besuchten Veranstaltung sang die meinen Bildes der Roma als »fahrendes Schauspielerin und Sängerin Vasiliki Roussi Vo lk«, Die meisten Roma, wie etwa die erstmals Lieder in ihrer Muttersprache. Burgenland-Roma, die im 18. jahrhundert Der Abend war auch in einer weite­ von Maria Theresia und deren Sohn joseph ren Hinsicht eine Premiere. Die unter der II sesshaft gemacht wurden, sind beispiels­ Leitung von Lakis jordanopoulos seit über weise keine »Fahrenden«. Die Ausstellung dreißig Jahren griechische Musik produzie-

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L3kis Jord3nopoulos und V:l"i· liki Rous§i 0 Herben Zoni

rende Gruppe Lakis & Achwach nahm die gen auf bundesweiter wie regionaler Ebenc Herausforderung an, mir Vasiliki ROllssi zur Qualifizierung ihrer Mitarbeiterinnen gemeinsam aufzutreten, ohne dass sie sich sowie zur Professionalisierung der Vo lkskul­ vorher persönlich kCllnengelernr härten - ein rurarbeir finanziell umerstützr. Wagn is dessen gelungener Ausgang große Darüber hinaus wurden im Berichrsjahr Zustimmung fand. Diese musikalische Stiid­ Konzert- lind Kulrurreisen von Musikka­ tcbcgegnung zwischen Athen lind Wien war pellen, Chören, Volkstanz-, Trachten- und beim Publikum wie auch für den Veransralter Volksmusikgruppen als Beitrag zum Ausbau ein großer Erfolg. der bilateralen und inrernarionalen Konr3kt­ Weitere im Berichtsjahr geförderte Ver­ pnege gefördert anstaltungen und Projekte von bundesweiter Der Österreichische Maultromme/ver­ und inter-nationaler Bedeutung waren unter ein enrsandte Solistinnen und Ensembles auf anderem: Konzerrreisen in die Ukraine und nach Un­ das grenzüberschreitende Blasmusik­ g�Hn, um deren Können bei inrernarionalen treffen Der böhmische Tra/lm 4.0 der Fesrivals unrer Beweis zu stellen. Trachtenkapelle Brand in Brand/NÖ Beim Obertollik Festival in Kiew prä­ das Il.Il1tentatiollale Folklorefes­ scnrierten im Völkerkundlichen Museum tival 2013 der Folkloregruppe des neben dem Vertreter Österreichs auch Mu­ Österreichisch-Kroatischen Dach­ sikerlnnen aus Russland, Jakutien, Ungarn, vereines für Bildung, Kulruf lind Estland und dem Gastgeberland ihre Vir­ Soziales ANNO ;93 in Wien ruositär auf diesem Instrumenr. Bei einem das 11llerllati01IaJe Ki1lder-Ta nz Vorrrag konnre dem interessierten Publikum /llId Friedells-Festival 2013 der die österreichische Maultrommelspieltech­ Kindervolksranzgruppe Klagen- nik, deren Besonderheit von der U ESCO furt in Klagenfurt und Viktring als We ltkulturerbe deklariert ist, näher ge­ bracht werden. Beim Global Vibes Festival Entsprechend einem weiteren Förderschwcr­ 2013 im ungarischen Kecskemet mit Te il­ punkt wurden auch die von den Bundesver­ nehmerlnnen alls zah I reichen eu ropä ischen bänden lind anderen mir gesamrösterreichi­ Ländern wurde Österreich u. a. durch das schen Aufgaben befassten Einrichtungen der Duo Malll ,md Trom11lelsellche vertreren, Volkskultur(pnege) im Berichtsjahr durchge­ deren avantgistischer Stil beim Publikum führten Aus- und Fortbildungsveranstaltun- viel Anklang fand.

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Duo Maul und Trommdseuche o Ilako FOloslUdio

Die Ta nzgruppe des Trachtenvereines Finanzielle Unterstützungen in Form von D'Steirerherz'n z'Craz unternahm im Juli Fahrtkostenzuschüssen erhielten 20 13: des Berichtsjahres eine Kulturrcise nach die Biirgermllsikkapelle Hö(en, Tirol, Deutschland, um unser Land beim 28. EII­ für ihre Konzertreise nach Norwegen ropäischen Folklore Festival in Neustadt in der Chor Cantoria {'Iagel/sis des Holstcin zu vertreten, Prämonstratenserstiftes Schlägl für D'Steirerherz'n z'Graz hatten im Verlauf seine Konzertreise nach Italien des Festivals bei mehreren Auftritten die der Chor Long(ield Gospel aus Wien Möglichkeit, ihre steirischen und österrei­ für seine Konzerrreise nach Dänemark chischen Volkstänze und Schuhplattler vor der chorus laclls (e fix, Gmunden, einem Publikum mit bis zu 4.000 Besuche­ für seine Konzerrreise nach Italien rlnncn zu präscntieren und mit ihrem Kön­ die Chorvereiniglil/g Wiel/-Nellball nen sowie mit traditioneller österreichischer für ihre Konzertreise nach Ungarn Tracht und Volksmusik zu begeistern. die Klagen(urter FahnensclJtvinger

Die Tanl.gruPI)C des Trachlen­ \'Crcinl"S .. D'Slcircrherz'n z'Graz" in Ncusl:uh/Holslcin C Aniln Grundncr

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für ihre Kulturreise nach Holland der Trachtenvereill Flonin­ zum 14. Internationalen Fahnen­ ger, Kapfenberg, für seine Kul­ schwingcrrrcffen in Eindhofen turreise nach Deutschland der der Mä""ergesonguereill Liederkrall'Z Weltfriedells-Chor, Wien, für Telfs, Tirol, für seine Konzertreise seine KOllzerrreise nach hina nach England und Schottland die St. Florialler Sällgerkllabell für die Musikkapelle OberhofeIl im ihre Konzertreise nach Thailand Inmal, TiTol, für ihre Konzerrrcise die Werkskapelle Femdorf, Kärnten, nach Italien zur Te ilnahme 3m für ihre Konzertreise nach Holland Internationalen We ttbewerb Fli­ das Wieller Vo kalellsemble für seine corno d'Oro in Riva dei Garda Konzcrrreise nach Bulgarien die Jugelldtrachtellkapelle Frau­ ellkirchell, ßurgcnbnd, für ihre Diese Aktivitäten und Projekte 20 13 wurden Konzcnrcisc nach Rom mir einer Gesamtsumme von € 0,°71 Mio. die Stadtmusikkapelle LaI/deck, unfcrsrürzr. TiTol, für ihre Konzerrreise nach Holland zur Te ilnahme am World Music COlllest der symphonischen Il lasmusik 20 '3 in Kerkrade

Budget! Förderu ngen

Tabdlc 5 Aufteilung der f-ördc­ BudgeVFörderungen In € Mlo. Summe run�cn im l1ereich Vol k!ikullur 2013 BasIsforderungen 0,440

ProJektforderungen 0,07 1

Gesamt 0,51 1

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www.parlament.gv.at 48 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Museu msförderu ngen

Lallt Bundesverfassung fallen ausschließlich Die Förderungen werden aus zwei ßudgetan­ die Bundesmuseen und die Sammlungen des sätzen bestritten: der reellen Gebarung sowie Bundes in die Kompetenz des Bundes, die aus der zweckgebundenen Gebarung. Belange der übrigen Museen sind Landessa­ ehe und stehend damit unter Verantwortung ihrer jeweiligen Rechtsträger. Der Bund fördert dennoch auch regi­ Reelle Gebarung onale Museen, um so gesamrösterreichisch relevante kulturpolitische Entwicklungen Aus den Mitteln der reellen Gebarung zu unterStützen. Voraussetzung dafür war werden jene Institutionen und Projekte auch 201 3 ist die Erfüllung der Förderrichtli­ unterstützt, deren Förderung primär im nien des ßundesministeriums für Unterricht, Interesse des Bundes liegt. Aus dem För­ Kunst und Kultur. Die stetige Zunahme von deransatz reelle Gebanmg wurden im Be­ Färderwerbcrlnnen, die diesen Kriterien ent­ richtsjahr 20 13 Subventionen in Höhe von sprechen, ergibt sich aus einem erfreulichen € 1.023·S6s,--vergeben. Qualitätssprung der österreichischen Museen in den letzten Jahren. Klare Förderrichtlinien und eine transparente Entscheidungsfindung sind daher Voraussetzung für die Umsetzung museumspolitischer Leitlinien des Bundes.

Geförderte Einrichtungen

Tabelle 6 Museumsförderun­ Bundesland Förderung Summe gen in € nach Ilundcsliindcrn 1013 Burgenland Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt 21.800

Kärnten Museum im Lavanthaus Wolfsberg 15.000

Niederösterreich Südmährer Kulturstiftung 20.000

Schloss Rohrau GmbH - Graf Harrach'sche Familie 20.000

Salzburg Salzburger Freilichtmuseum Großgmain 20.000

Steiermark Stiftung Österreichisches Freilichtmuseum Stübing 73.000

Vorarlberg Jüdisches Museum Hohenems 50.000

Wien Jüdisches Museum der Stadt Wien GesmbH 190.000

liechtenstein. Die fürstlichen Sammlungen Wien 3.765

Österreich ische Friedrich und Lillian Kiesler Privatstiftung 45.000

Verein für Vo lkskunde (Österreichische Museum für Vo lkskunde) 475.000

Österreichweit

Museumsbund Österreich 20.000

Universalmuseum Joanneum GmbH 70.000

Gesamt 1.023.565

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der Einsatz neuer Medien insbeson­ Zweckgebundene Gebarung dere flir Zwecke der zeitgemäßen Präsentarion (PC, Video- und Audio­ Der Ansarz flir Förderungsmittel der zweck­ einrichtungen, Audio-Guidc etc.) gebundenen Gebanmg wird aus dCl1l l11ir den ORF-Geblihren eingehobenen Kunstförde­ Die Förderungsanträge, die bis spätestens Tungsbcirrag anteilig gespeist und betrug für 31. Oktober jedes Jahres bei der Fachab­ das Jahr 20 I 3 € 670.000,-- teilung für museale Förderungen des Bun­ Die Förderung seitens des Bundes dient desministeriums für Unterricht, Kunst und prilll3f d:lzu, lll11seulllspolirisch wichtige As­ Kultur eingebracht werden müssen, werden pekte des Bundes in bestehenden und funkti­ vom Beirat für Muscul11sfördcfungcn beim onierenden Institutionen schwcrpunkrmäßig Bundesministerium für Unterricht, Kunst zu unterstützen. Dies setzt voraus: und Kultur geprüft. Dieser setzt sich zusam­ das Vorhandensein einer aus­ men aus: reichenden Eigenleistung 6 Verrretcrlnncn vorgeschlagen vom die Ausgewogenheit nach Größe BMUKK auf die Dauer von drei Jahren und Bevölkerungszahl der ein- 2 Verrreterinnen aus den Bun­ zelnen Bundesländer desländern, auf Vorschlag des Nachhaltigkcit (Erschließun ' jeweiligen Klliturlandesrates neuer und benachteiligter Ziel­ (auf die Dauer von ein Jahr) gruppen: altdiellce developl1lelll) Im Berichtsjahr 2013 ge- Besondere Leisrungen auf dem Gebier hörtcn dem Beirat an: der besLlcherspczifischen Vermirr­ Mag. Dr. Monika Sommer (Vor­ lungsarbcit lind Berücksichtigung sitzende, Wien Museum) spezieller pädagogischer Aspekte Dr. Berrina Habsburg-Lothringen (Srv. (Verbindung von Bildung, Kunst Vorsitzende, Museums::lkademie Graz) und Kultur: kllltllrelle Bildllllg) Dr. Eva Badura-Triska Geförderr werden: (MUMOK, Wien) die Restaurierung von Objekten aus Dr. Arno Grlinberger (SPUR­ den Sammlungen von J\lluseen, ins­ WIE ,Wien) besondere wenn sie dauerhaft der Karhrin Rhomberg (Wien) Öffentlichkeit präsentiert werden Melonie Thiemer (Art die Konservierung musealer Objekte and rhe Ciry, Wien) mir Priorirärensetzung auf Bedeu­ Dr. Pia Bayer (Vertreterin tung und Dringlichkeir (Zustand) des Landes Burgenland) die Invcntarisicrung musealer Objekte Dr. Kar! Albrechr Weinberger die Objektsicherung durch geeignete (Vertrerer des Landes Wien) Moßnahmen im Bereich sa fery ond securiry (Alarmanlagen, Video-Ober­ wachungen, Sicherheitsvitrinen Ctc.)

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Geförderte Einrichtungen

T�lbclle 7 Museumsförderun­ Bundesland Förderungen Summe gen ;n € n:leh Uundesländcrn 2013 Kärnten Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal 30,000

FV Gailtaler Heimatmuseum Georg Essl Hermagor 10,000

Landesmuseum Kärnten 44,000

Museum für Ouellenkultur, Klein St. Paul 7,056

Museum für Te chnik und Verkehr, Nostalgiebahnen Kärnten 15,000

Museumsverein Feldkirchen 1,2000

Niederösterreich Diözesanmuseum Sl Pötten 15,000

Museum Retz Förderverein 34,775

NÖ Museum Betriebs GmbH, Museum Gugging 30,000

Stadtgemeinde Klosterneuburg Stadtmuseum 3,000

Stadtgemeinde Wiener Neustadt Stadtmuseum 9,000

Verein Dr. Karl Renner Gedenkstätte 20,000

Oberösterreich Angerlehner Museum und Immobilien GmbH, Thalheim 9,870

Ars Electronica Unz GmbH 21,029

Heimat- und Kulturverein Pregarten 10,000

Oberästerreichische Landesmuseen 10,000

Verein Museen am Österreichischen Donaulimes Enns 45,000

Salzburg Verein Haus der Natur, Museum für Natur und Te chnik 45,000

Steiermark Verein Arge Ausseer Kammerhofmuseum 13,000

Verein Steirisches Kuratorium für Vor- und Frühgeschichte 15,000

Ti ral Archäologisches Museum Innsbruck (Universität Innsbruck) 1.000

Verein Curatorium pro Agunto, Dölsach 17,000

Vorarlberg Frauenmuseum Hittisau 22,000

Freunde des Angelika Kaufmann Museum Schwarzenberg 18,000

Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch 7,000

Heimatschutzverein Montafon 10,000

Vo rarlberger Kulturhäuserbetriebs GmbH, Vorarlberg Museum 36,600

Vo rarlberger Museumswelt 40,000

Wien Eintagesmuseum Ephermal Museum 10,000

Forschungszentrum für historisches Minderheiten 10,000

Museen der Stadt Wien 20,000

OWIEN - Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte 29,000

Universität für angewandte Kunst - Kostüm und Modesammlung 25,000

Universität für angewandte Kunst - Kunstsammlung und Archiv 14,000

Verein ZOOM Interaktives Kindermuseum 21.590

Gesamt 670,000

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die Originalität der dem Mu­ Österreichischer Museumspreis seum zugrunde liegenden Idee (Leitbild Sammlungskonzept) Ocr Ösrerrcichischc Muscul11spreis soll An­ den Erhaltungszustand der reiz für die Museen sein, ihre Inhalte, die Sammlungsbestände Präsentation lind die Vermittlung anspre­ die ausstellungstechnische Umset­ chend und zeitgemäß zu gestalten. Gemäß zung und Gesatntatmosphäre den im Jahr 2004 erneuerten Statuten wird die Intensität, Kreativität und den Ein­ der Museumspreis alle zwei Jahre vergeben fallsreichtllm der Vermittlungsarbeit lind ist mit insgesamt € 35.000 dotiert, die die Umsetzung eines adäquaten samm­ sich auf drei Kategorien aufteilen. lungsbezogenen Sicherheitskonzepts Hauptpreis € 20.000,- die wissenschaftliche Aufarbeitung Förderungspreis € "10.000,- die Verhältnismäßigkeit der Wiirdigungspreis € 5.000,- aufgewendeten Mittel

Der für die Vergabe verantwortlichen Jury Die Preisgelder sind zweckgebunden für die gehören die Bundesminisrerin für Unterricht, Belange der Museen zu verwenden und wer­ Kunst lind Kulrursowie sieben weitere Per­ den zusammen mit einer Urkunde und einem sonen an, die von der Bundcsminisrcrin nach Widmungsschild an die ausgezeichneren Mu­ Anhörung des ICOM-Nationalkomitees Ös­ seen übergeben. Die Preisverleihung findet terreich (International Council of Museums) rraditionell in jenem Museum statt, das den bestellt werden. Hauprpreis erhalren hat. In der Jury vertreten sind Publikulllsver­ Die nächste Verleihung des Museums­ rrererlnnen, Journalisrlnncn lind Personen, preises findetim Jahr 20 14 statt. Die entspre­ die in Museen unterschiedlicher Trägerschaft chende Ausschreibung ist 20 13 erfolgt. tätig sind. Sie berücksichtigen in der Ile­ wertung von Museen vor allem folgende Aspekte:

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www.parlament.gv.at 52 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Kulturnetzwerk

Unter dem Titel Kllnst. macht Schille waren Dialog zwischen Bildung alle partizipativen Kulrurprogramme des und Kultur Bundesminisreriurns für Unterricht, Kunst und Kultur zusammengefasst. Kunst macht Schule war auch ein Schwerpunkt des Mi­ Der Dialog zwischen Bildung und Kultur nisteriums bei der Bildungsfachmesse In­ vermittelt jungen Menschen das Verständnis terpädagogica 20'/3, die von '4. bis ',6. für kulturelle Werte und bietet ihnen Raum November im Messezentrum Graz stattfand. zur Entfaltung ihrer Kreativität. Kulturelle Die Präsentation der verschiedenen kreativen Parrizipation ist außerdem ein essentieller und innovativen Vermittlungsprojekte wurde Faktor für die Persönlichkeitsbildung junger ebenfalls von der Abteilung Kulturnetzwerk Menschen. Die Förderung kultureller Parti­ koordiniert und mirbetreut. zipation hat daher im Bildungssystem einen Die Arbeitsgruppe zur Kunst- und Kul­ zentralen Stellenwert. turvermittlung wurde 2008 mit dem Ziel eingerichtet, alle Kunst- und Kulturvermitt­ lungsaktivitäten und -initiativen des Minis­ teriums zu vernetzen und zu koordinieren. Kunst- und Kulturvermittlung Te ilnehmerlnnen in der Arbeitsgruppe waren alle Sektionen, die Aktionen lind Programme Die Abteilung Kultllmetzwerk trug mit In­ im Bereich der Kunst- und Kulrurvermittlung itiativen zur Kulrurvermirrlung dazu bei, durchführen sowie KultllrKolltakt Alistria. jeder Schule in Österreich eine Kunst- und Kulturpartnerschaft mit einer Kulwrein­ richtung zu ermöglichen. Die l11itiativen Machtischllieitheater, clliture cOlllleeted und p[ARn mit Blickwechsel regen SchülerInnen zur Partizipation an. Die Kooperationen sol­ len den LernortSchule öffnen und erweitern. Dabei entstehen neue Kommunikarions- und Arbeitsmodelle, die nachhaltig das Verständ­ nis unterschiedlicher Kulturen prägen.

Madulschulcllhcatcr. l'rodukli­ on OUT 0 DU!lana Ualti�

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www.parlament.gv.at III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) 53 von 97

Theaterinitiative Initiative culture connected Machtlschuleltheater Kooperation zwischen Schulen und Kulturpartnern

Die bundesweite Theaterinitiative Maclltl­ schltleltheater wurde gemeinsam mir den Die Initiative cullllre comlected wurde 20 "1 I Koopcrarionsparrnern KulturKollfakl Alts­ ins Leben gerufen, um Kooperarionsprojekrc tria und DSCHUNGEL \'IIiell im Schuljahr zwischen Schulen lind Kulrureinrichwngen 20 ' 3120 '4 bereits das sechste Mal mit gro­ aus allen Bereichen von Kunst und Kultur zu ßem Erfolg durchgeführt. fördern. Die Initiative war ein erfolgreiches Machtlscllllieitheater ist eines der Leit­ Lcirprojekre im Rahmen von Kuust macht projekte von KIII/st lIIacht Schille und als Schule. Zur Te ilnahme eingeladen waren Kunst- und Kultufvermittlungsprogramm Schulen aller Schularren, Projektteams der auch ein wcsenrlichcr Te il der Initiative schulischen TagcsbcrrclIung, KulruTcinrich­ \'l/eißc Feder - Gemeinsam {ür Fairness lind rungen, Kulturinitiariven und -vereine. ScllU­ gegell ewalt. eben der individuellen Ent­ len und Kultureinrichtungen waren dabei wicklung und dem kreativen Lernen war die gleichrangige Partner. Der Dialog zu den Auseinandersetzung mir Gewalt und Gewalt­ vielfältigen Aspekten von Kunst und Kulrur prävention eine zentrale Aufgabe der bundes­ eröffnet allen Beteiligten neue Sichtweisen weiten Thearerinitiarive. Seit dem Schuljahr und oll vor allem die SchülerInnen zu kultu­ 200812009 haben über 3.500 SchülerInnen reller Partizipation anregen. aktiv mitgewirkt lind ca. 55.000 Zuschaue­ ulturc ConnCClcd Mu�ic:al rInnen haben die Aufführungen gesehen. AusMClickl ., Chri�linc Huber Im Schuljahr 20 12120'13 wurde Machtlscllllieitheater in drei Kategorien durchgeführt. Es arbeiteten Künstlerinnen von 25 ösrcrrcichischcn Bühnen lind Thc­ arergruppcn mir 1.0'14 SchülerInneIl von 64 Schulen zusammen. Die Produktionen wurden bei ,83 Vorstellungen und Priisen­ rationen insgesanu 13.287 Zuschaucrlnnen gezeigt. Am 25. juni 20 ·'3fand die große Abschlusspräsentation im Rahmen der Akti­ ollstage \'(Ieiße Feder im Museumquarrier in Im Schuljahr 20 121201 3 waren '96 Pro­ Wien st:1tt. Mir der Durchführung von Dia- jektkonzepte eingereicht worden. Die jury 10gverons131wngen war Mac"tischllieitheater wählte aus den Einreichungen 134 Konzepte auch in die Aktiollstage Politische Bildung ,HIS, deren Realisierung im Sommcrscmestcr eingebunden. Für das Schuljahr 20 ' 3120 '4 20 13 mit bis zu € 1.500,- unterstützt wurde. wählte eine jury 26 Theaterhäuser und -grup­ Die Schulen lind Kulrurparrner arbeiteten pen aus. Weitere Informationen zur Initiative gemein am an Projekten zu Themen aus und den Produktionen sind über die Webseite Literatur, Malerei, Musik, Ta nz, aber auch wWlU.1Ilochts eImleI hea ter.a l a brufba r. aus Kunstgeschichte, Kulrurverwalrung lISW. KllltllrKolllakt Allstria begleitete die Initia­ tive konzeptionell, beratend und organisa­ torisch. Weitere Informationen bietet die We b­ sire Wtllw. cllltllre-collllect,ed.at.

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www.parlament.gv.at 54 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original)

p{ART{ geht über punktuelle Projekte hinaus Programm p[ART] Partnerschaften und versteht sich als Begleitung auf dem Weg, zwischen Schulen und Kulturein­ beispielsweise ein eigenes Schul-Kultur-Profil zu entwickeln oder die Angebote zur Kultur­ richtungen vermittlung partizipativ zu gestalten. Im Jahr 20" 3 waren 30 Partnerschaf­ Im Rahmen des Programms p{ART{ arbeiten ten aktiv. Die Schwerpunktausschreibung je eine Schule und eine Kultureinrichtung in »ßlickwechsel« im Herbst 20 13 war an Part­ Form einer dreijährigen Partnerschaft konti­ nerschaften gerichtet, die sich der Auseinan­ nuierlich zusammen und finden so Zugang dersetzung mit sprachlicher, sozialer und kul­ zur jeweils anderen Lebenswelt. Ziel ist es, tureller Vielfalt widmeten. 10 Partnerschaften langfristige und nachhaltige Partnerschaften wurden für die Unterstützung mit jährlich zwischen Schulen und Kultureinrichtungen € 3.500,- ausgewählt. Das Programm wird anzuregen und zu etablieren. von KulturKontakt Austria durchgeführt.

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www.parlament.gv.at III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) 55 von 97 Informationsmanagement

Die Schwerpunkte der Aktivitäten im Bereich sierung, seine Zugänglichkeit für den Bil­ Informi1tiollsmanagcl11cnr liegen in der 111- dungsbereich sowie für Interessierte lind die fOfl11:1tionsvermirriung über ösrerreichische bessere Vernerzung von Schul-, KUllsr- und Kulrurcinrichrungen sowie in der Aufberei­ Kulturbereich sind dabei zentrale Anliegen. rung und Zugänglichlllachung kultureller Besondere Problemstellungen für die freie Informationen. Der Fokus liegr dabei auf Zugänglichkeit sind rechtliche Beschränkun­ verstärkter Öffentlichkeitsarbeit, der strate­ gen (Urheberrecht und verwandte Schutz­ gischen Planung des Einsatzes von Infofmari­ rechte) sowie im Ilereich der Digitalisierung onsrechnologien im Kulrurbereich sowie der die hohe quantitarive Menge von Objekren. Kulrursta tisrik.

Weiterverwendung von Daten

Dabei stehr nichr nur die direkte Nutzung der Daten im Vo rdergrund. Auch die problemlose Wiedervcrwcrrung und Ve rwcndung wird als Kriterium für eine gclungene Integration im Bcreich öffcntlicher Informationsanbietcr an­ gesehen. Mit der Novcllierung der RicInlinie 2003/98/EG des europäischen Parlamenrs und des Rares über die Weiterverwendung von Informationen des öffenrlichen Sektors (PSI-Richtlillie) soll der Umgang mir Infor­ mationen des öffentlichen Sektors EU-weit angepasst werden. Von öffenrlicher Hand sub­ ventionierre Kulturrräger sollen Daten und Inhalre in Zukunft - soweir rechrlich möglich - kostengünstig und maschinenlesbar pub­ liziercn. Dies wird als demokratiepolirische otwendigkeir sowie als wirtschaftliches Er­ Um Aktuelles, Informarionen und Neuerun­ fordernis für eine prosperierende europäische gen an alle, die in den Bereichen Kunst lind Inform3tionsäkonomie angesehen. Kultur tätig sind, vorzustellen, erschienen Wesentliche Bereiche der Novellierung 20 "'3drei Ausgaben des anline Kunsr- lind sind die Ausweitung des Anwendungsbe­ Kulrurnewslcners. Dieser wurde an über reichs der Richtlinie auf Kultureinrichrun­ 9.000 Adressatinnen verschickr und infor­ gen (Bibliotheken, Museen und Archive; mierre regelmäßig übcr wichtigc Vorhabcn explizit ausgenommen sind Opern, Ballettc und Aktivitätcn, sowic über neue Initiativen und Thearer), die Verpflichtung zur Ge­ und kommcndc Veranstaltungen in dcn Bc­ starrung der Wcitcrverwclldung verfügbarer reichen Kunst und Kultur. Dokumente im Ilesirz öffentlicher Stellen Ein weiterer Focus der Informations­ (im Falle der Kultureinrichrungen vor allem tätigkeit lag auch 20 13 auf den Einsatz­ der gemein freien Werke) sowie eine Gebüh­ möglichkeiten der IKT -Informations- und rcnregclung für die Weiterverwendung. Die Kommunikation technik-Anwendungen Novellierung der Richtlinie wurde im Juni - im Kulturbereich. Zielsetzung ist cs, die 20 13 vom Europäischen Parlament und Rar Porenziale der IKT für Kunsr und Kulrur angenommen und trat mir der Veröffentli­ für die Weiterentwicklung des Kultur- und chung im Amrsblatt der EU vom 26. Juni Krearivst3ndorres Österrcich gezielt zu nut­ 20" 3 in Kraft. Ab diesem Zeirpunkr muss zen. Die Erschließung und Bewahrung des innerhalb von zwei Jahren die Umsetzung Kultur- und Wisscnscrbcs durch Digimli- der Novelle der PSI-Richtlillie in narionales

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www.parlament.gv.at 56 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original)

Recht in den Mitgliedsstaaten erfolgen. Auf ren Verknüpfung von Kultur und Bildung Bundesebene soll die Richtlinie durch die werden Informationsplattformen wie etwa Novellierung des Informationsweiterver­ der Kllltllrpool als zentrales Suchportal für wendungsgeserzes umgesetzt werden. digitalisierte Objekte in ösrerreichischen Um zu beleuchten, welchen Herausfor­ Kulturinstitutionen gemanagt. Dieser dient derungen sich die digitale Nutzung kultu­ durch die Verbindung mit der Europäischen reller Produktion stellen muss, welche Hin­ Digitalen Bibliothek Ellropea/1a auch zur dernisse es dabei zu überwinden gilt und Verbreitung des österreichischen Kulturer­ welche Rolle staatlichen Kulturinstitutio­ bes auf europäischer Ebene. nen in digitalen Informationslandschaften zukommt, fand im Juni 2013 ein Workshop und eine öffentlichen Diskussionsveranstal­ tung mit dem Titel Die nellen Zugänge zu Kulturpool und Europeana Kultur - Österreichische Kulturinstitutio­ nell und ihre Zukun(tsperspektiven statt. Der Umgang mit (digitalem) kulturellem Der Workshop fokussierte die sich verän­ Erbe ist von zentraler Bedeutung für zu­ dernde Rolle der Kulturerbe-Einrichtungen künftige Strategien in der Informations­ im digitalen Zeitalter und analysierte die gesellschaft. Als ein wichtiger Punkt gilt daraus entsrehenden Chancen und Heraus­ dabei der übergreifende Zugang zu den forderungen. Dabei präsenrierten interna­ digitalisierren Beständen von Museen, Bi­ rionale Experrlnnen europäische Beispiele bliotheken und Archiven. Der KIllturpool und Modelle, wie das niederländische Digi­ bietet diesen Zugang mittels eines zent­ talisierungsprojekt Images (o r the Future, ralen Übersichts- und Such-Portals über die Kooperation des deutschen Bundesar­ digitalisierte Objekte in österreichischen chivs mit Wikimcdia oder ein Srraregiepa­ Kulturinstitutionen. Mit einer semantischen pier der britischen Tate Modern, das Digital Suchmaschine werden die Datenbanken der as a Dimension o( Everything konzeptua­ verschiedenen Institutionen durchsucht und lisiert. Verrrcrcrinnen der österreich ischen den BenutzerInnen in einer einheitlichen Kulrurinstitutionen berichteten über ihre Form übersichtlich zur Verfügung gestellt. digitale Strategien und Digitalisierungspro­ Darüber hinaus werden zielgruppenspezifi­ jekte, Erfolge, Probleme und Erkenntnisse. sehe Funktionen angeboten, die den ßenut­ Inhaltlich können dabei vier Punkte hervor­ zerlnnen zusätzlichen Mehrwert bieten. Im gehoben werden: Der Handlungsbedarf im Laufe des Jahres 2013 konnten dem KIII­ Bereich des Urheberrechts, die notwendige turpool 3.379 Objekte aus dem Ars Elec­ Veränderung der internen Abläufe der Insti­ tronica Archiv hinzugefügr werde. Diese tutionen durch die Digitalisierung, die Ver­ werden über den Kulturpool an die Ellro­ änderung der Kommunikation nach außen peana weitergereicht. Das Ars Electronica und die Notwendigkeit, mit vielen Stimmen Archiv zählt weltweit zu den umfangreichs­ unterschiedliche (Teil-)Öffentlichkeiten an­ ten Archiven zur digitalen Medienkunst der zusprechen und die mit der Digitalisierung letzten 30 Jahre. Eines der Werke aus den verbundene Chance für die Institutionen, Beständen des Ars Electrol1ica Archivs, der sich von der Rolle als Hüterin alter Kul­ Animationsfilm The Fantastic Flyi/1g Books turgüter hin zu ImpulsgeberInnen neuen o( Mr. Morris Lessl11ore, wurde von Seiten Kulturschaffens zu wandeln. der Ellropeana FOllndation als jenes Objekt Das kulturelle Angebot in den euro­ präsentiert, das die Anzahl der Objekte in päischen Ländern einzubeziehen und die Ellropeana auf 30 Millionen vervollstän­ Rolle von öffentlichen Museen und Samm­ digte. Es handelt sich um ein audiovisuelles lungen anzusprechen, ist auch Ziel der Di­ Werk zeitgenössischer Kunsr mit umfang­ gital Agenda (o r Ellrope 2010 - 2020. Zur reichen frei zugänglichen Metadaten. besseren Sichtbarmachung der .Sammlung Österreich. und zur Forderung der enge-

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Seit Juli 20 12 stehen Metadaten von Objek­ ren, auf die über die Europeana zugegriffen Digitalisierungsprojekte wird, zur uneingeschränkten Weiterverwcn· dung zur Verfügung. Dies ist Voraussetzung Die Digitalisierung des kulturellen Erbes ist für die Aufnahme von Objekten in die Eu­ ein wichtiges Anliegen der österreichischen ropeana. Der Kuitur/Jool sorgt in seiner Kulturpolitik. Daher wurden auch 20 13 die Rolle als Daten-Aggregator dafür, dass diese Bestrebungen fortgesetzt, entsprechend dem Voraussetzungen für die Weirerverwendung Regierungsprogramm 2008-2013 die Digi­ der Metadaten von Objekten, die in die Eu­ talisierung im Sammlungsbereich der Bun­ ropean eingebracht werde, erfüllt sind. Die desmuseen zu forcieren. Folgendes Projekt Möglichkeit des Zugriffs auf Metadaten aus konnte im Jahr 20 '3 abgeschlossen werden: der Europeana als "Open Linked Data« er­ laubt das Einbinden von NIeradaren in neue mumok - museum moderner kunst Anwendungen oder auch das Anreichern stiftung ludwig wien Bilddatenbank - von Objekten mit ZlIsätzlichen Metadaten. Online-Sammlung Das mwnokist das größte österreich ische Museum für internationale moderne lind zeitgenössische Kunst mit den Sammlungs­ Enumerate schwerpunkten Klassische Moderne, Kunst der 1960/70er Jahre mit Pop Art und Flu­ Um den Umfang und den Fortschritt bei xus, Nouveau Realisme, Wiener Aktio­ der Digiralisierung in Kulrurinsrirutionen nismus, Performance-, Konzeptkunst und feststellen zu können, wurde von der Eu­ Minimal Art sowie internationale Medien­ ropäischen Kommission das Projekt ENU­ kunst und Gegenwartskunst. Die Sammlung MERATE beauftragt. Projektziel war die umfasst rund 10.000 We rke österreichischer Erhebung gesicherter statistischer Daten und internationaler KünstlerInnen - Ge­ zur Digitalisierung lind Bewahrung von mälde, Skulpturen, Plastiken, Installatio­ Kulrurgut in Europa und deren Implemen­ nen, Zeichnungen, Grafiken, Foms, Videos, tierung in eine Datenbank, welche alliine Filme - aber auch Architekrurmodellc und zugänglich ist. Im Frühjahr 2012 erfolgte Möbel sowie Dokumentations- und Archiv­ eine erste Darcllcrhebung bei Kulrurerbe­ material. U. a. Arbeiten von Picasso, Johns, Institutionen aus den Bereichen Bibliothe­ Rauschenberg, Lichtenstein, Oldenburg, ken, Museen und Archiven. In einem Re­ Wa rhol, Richter, Baselitz, Kokoschka, Va lie port auf gesamtcuropäischer Ebene wurden Export, Brus, Lassnig etc. um nur cinige die Ergebnisse nach Kategorien dargestellt. zu nennen. Im Auftrag des Bundesminis­ Zusätzlich werden aufgrund der Auswer­ teriums für Unterricht, Kunst und Kultur tungen Werkzeuge angeboten, mit denen hat das mumok seine Bestände digitalisicrt sich Institutionen mit dem europäischcn und in einer umfassenden Bilddatenbank Durchschnitt vergleichen können. In der erschlossen. Die Online-Bilddatenbank ist darauf folgenden Projektphase 20 13 wur­ eine laufende Aufgabe mit dem Ziel, die den von Experrlnnen zu diesen Themen gesamte Sammlung via Internet zugäng­ tiefergehende Fragestellungen ausgearbei­ lich zu machen. Zurzeit steht ein repräsen­ tet oder bisherige angepasst. Der Bericht tativer Sammlungs-Qucrschnitt mit circa mit den Auswertungen der Ergebnisse der 4.000 Werken und über 9.000 Abbildungen/ zweiten Erhebung werden zu Projektende Digitalisaten online für Recherchezwecke im ersten Quartal 20 14 präsentiert werden. zur Verfügung. Mit diesem Projekt der Di­ In Zukunft sollen auf Ilasis der Ergebnisse gitalisierung des größten österreich ischen aus dem Projekt ENUMERATE in regel­ Museums für internationale moderne lind mäßigen Abständen Erhebungen zur Di­ zeitgenössische K lIllst wurde nicht nur ein gitalisierung an Kulturerbe-Einrichtungen weiterer Te il der )Sammlung Österreich« starrfinden. sichtbar und für alle Bildungsebenen zu-

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--- gänglich gemacht sondern auch ein wichti­ mumok --- ger Sammlungsbereich des kulturellen Erbes • Österreichs dauerhaft gesichert.

Auftragnehmer: mumok - museum moderner kunst stiftung ludwig wien Projektdauer: "<01" ." ". 2010 - 2013 ...... , Projektkosten: € 556.958,- Homepage: www.mumok.aVsammlung/ online-sammlung

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www.parlament.gv.at III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) 59 von 97 Kulturprogramme tür Schulen

ekelt. So wurden die Internetplattformen der Wien Aktion ßundesmusecn mir Vermirrlungsangeborcn erweitert und bieten Unrerrichtsmarerialien Die Wiell Aktioll oder Österreichs jugelld /emt zum Dowilload an, die von Schulen auch ihre Bundeshau/Jtstadt kellllell ist ein wichti­ außerhalb Wicns als Unterstützung für einen ger Bestandteil der politischen und kulturellen MuscuITIsbcsuch genutzt werden können. Bildung der österreich ischen Jugend und ver­ mittelt während eines einwächigcn Aufent­ haltes die historisch-politische, kulturelle und wirtschaftliche ßCdClltul1g Wiens in Vergan­ Europa Aktion genheit, Gegenwart und Zukunft, sowie die Zusammengehörigkeit von Bundeshauptsradt Die Euro/Ja Aktioll oder EurO/Jas jugend lind Bundesländern lind die imernarionale ße­ lernt Wien kewlell ist im Wesentlichen darauf deutung einer Weltstadt im Herzen Europas. ausgerichtet, Jugendlichen aus ganz Europa Die Wien Aktion ist eine seit mehr als 60 die historische und kulturelle Bedeutung einer Jahren geförderte Einrichtung, die es Schüle­ Stadt näherzubringen, in der über Jahrhun­ rinnen lind Schülern der 8. - 13. Sclllilsrufe derte hinweg auch europäische Geschichte aus ganz Österreich ermöglicht. mit sehr mitbestimmt wurde. Ziel ist es, einen offenen, geringem finanziellem Aufwand ihre Bun­ alle Lebensbereiche umfassenden Kulturbe­ deshauptstadt kennen zu lernen. Die \'(Iien­ griff zu ermöglichen, dabei den Respekt vor Aktioll schafft die Möglichkeit, die Te ilhabe den Anderen, die We rtschätzung einer Viel­ am kulrurellen Leben zu erleichtern, breiter zahl von kulturellcn Erscheinungsformen zu zu gestalten und damit \Verte zu schaffen, die etablieren und die Bereitschaft zu einer dyna­ die Qualität des Lebens verbessern und iden­ mischen Weiterentwicklung im Rahmen der titätsstiftend wirken. Neu ins Programm auf­ curopäischen Gemeinschaft im Bewusstsein genommen wurden 20 13 die wiedereröffnete der JLlgendlichen ZLI verankern. Der Te ilneh­ Kunstkammer des KHM und das lIef-Haus merInnenkreis der Europa Aktion erstreckt des Belvedere. Zur Unterstützung des Freien sich vom hohen Norden bis tief in den Süden Eintritts bis 19 Jahre in die Bundesmuseen (von Finnland bis Spanien) und von Ost nach wurden neue Vermittlungsprogramme entwi- We st (von der Ukraine bis nach Frankreich).

Teilnehmerinnen und Budget 2013

Tllbcllc 8 Tcilnl'hmcrlnncn Te ilnehmerinnen 2012 2013 Wil'n/Europa Aktion. 2012 und 2013 Wien - Aktion 24.650 23.532

Europa - Aktion 3.463 3.038

Gesamt 28.1 13 26.570

Tabelle 9 lludgcl Wien Aktion Budget Wien Aktion In € 2012 2013 in f, 2012 und 2013

Einnahmen (Teilnehmerinnenbeiträge) 4.1 29.593,62 3.975.535,50

Aufwendungen 3.787.98 1,44 3.842.748,90 davon:

Unterkunft und VerpfJegungskosten 2.92 1.101,76 2.925.930,40

Kunst- u. Kulturprogramme, Netzkarten Wlener Linien 866.879,68 916.81 8,50

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Für den Bereich Schulschach wurden im Be­ Schulschach und Zug um Zug - richtsjahr € '32.978,75 aufgewendet. 20 ·J 2 Schach in der Schule waren es € 119.325,46.

Viele wissenschaftliche Studien belegen, dass Schachspiel für Kinder und Jugendli­ Wiener Staatsoper Zauberflöte für che unabhängig von ihrer gesellschaftlichen, Kinder sozialen und kulturellen Herkunft für die Persönlichkeitsbildung und als Förder- und · Bildungsunterstützung von besonderer Be­ Die Kooperation Zauberf/öte (;ir Kinder mit deutung ist. Es kennt weder sprachliche noch der Wiener Staatsoper besteht seit mehr als kulturelle Grenzen und fördert den Erwerb zehn Jahren und ist ein fester und mit großer von sozialen Kompetenzen wie Toleranz, Begeisterung angenommener Bcstandtcil der Respekt vor Anderen und Dialogbereitschaft. Kultllrprogramme für Schulen. Das Ministerium förderte daher Pro­ Am Tag nach dem Opernball finden jekte, die den gesellschaftlichen, sozialen zwei Aufführungen der Zauberf/öte für Kin­ und kulturellen Aspekten des Schachspiels der statt. Zur Einführung stellen Mitglieder gewidmet waren. Dazu gehörten neben der Wiener Philharmoniker unter Leitung dem Schulschach Veranstaltungen, die das bekannter Dirigenten ihre Instrumente vor Schachspiel im öffentlichen Raum etablieren, und begleiten anschließend Solisten und 50- Projekte im außerschulischen Bereich sowie listinnen der Wiener Staatsoper auf ihrem wissenschaftliche Forschungsarbeiten zum Streifzug durch das Werk. Schachspiel. Besonders gefördert wurde auch Die Staatsoper lädt SchülerInnen der die LehrerInnenausbildung und -fortbildung. vierten und fünften Schulstufe aus ganz Ös­ Unter dem Motto ZlIg 11111 ZlIg - Schach terreich zum Besuch der Vorstellungen ein. in der Schille wurde ein neuer Schwerpunkt Die Karten sind kostenlos. So erhalten jähr­ beim qualitativen und quantitativen Ausbau lich 7.000 Kinder die Gelegenheit, die Welt des Schachunterrichts in allen Schulstufen der Oper kennen zu lernen. Im Jahr 20 13 gesetzt. 250 Schulen erhielten zum Beispiel fanden die Vorstellungen am 8. Februar statt. Schachpakete mit Grundausstattungen.

Schulschach Schülerinnenliga o EI'lOlannsrocr

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EU- und internationale Kulturangelegen­ heiten

EU Kulturangelegenheiten

Bi- und multilaterale Kulturangelegenheiten

www.parlament.gv.at 62 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) EU-Kulturangelegenheiten

EU-Kulturministerlnnentreffen EU-Programm Europa für Bürge­ rinnen und Bürger (2014-2020) Der Vorsitz der Europäischen Union wurde 20 13 für jeweils sechs Monate von Irland und Litauen wahrgenommen. Der EU-Kul­ Auf europäischer Ebene konnte im Herbst turministerrat tagte am '17. Mai lind am 26. 20 'J 3 nach knapp zwei Jahren Verhandlungs­ November 20 13 in Brüssel. dauer eine grundsätzliche Einigung zum EU­ Programm Europa fü r Bürgerinnen lind Bür­ ger in der Laufzeit 20'J4-2020 erzielt werden. Die formale Annahme des Programms ist für EU-Programm Kreatives Europa das ersre Halbjahr 2014 vorgesehen. (2014-2020) Europa fü r Bürgerinnen lind Bür­ ger 2014-2020 zielt auf die Stärkung des Geschichtsbewusstseins und der demokra­ Nach zweijährigen Verhandlungen haben tischen Beteiligung der BürgerInnen. Das der Rat und das Europäische Parlament die Gesamtbudget von rund € 186 Mio. soll Verordnung Creative Europe 20'J 4-202oim sich auf die beiden Programmprioritäten Ge­ Dezember 2013 formal bestätigt, womit sie schichtsbewusstsein lind europäische Biir­

zum 'I . Jänner 20 14 in Kraft getreten ist. gerschaft (€ 37 Mio.) und Demokratisches Creative Europe ist das neue EU-Rah­ Engagement lind Bürgerbeteiligullg (€ ·' ·' 2 menprogramm für den Kultursckror sowie Mio.) verteilen. Damit sollen Projekte im die Film- und Kreativbranche. Ziel ist es, Rahmen von Städtepartnerschaften, grenz­ die kulturelle und sprachliche Vielfalt zu überschreitende Kooperationsprojekte von fördern und die Wettbewerbsfähigkeit des zivilgesellschafrlichen Organisationen und Kultur- lind Krearivsektors in Europa zu der Jahresbetrieb von europaweit tätigen stärken. Mit einem Gesamrbudget von rund Organisationen gefördert werden. Weitere € 1,5 Mrd, dies entspricht einer Budgetstei­ € 18 Mio. sind für die Analyse, Verbrei­ gerung von 9%, sollen curopaweit 250.000 tung und Valorisierung der Projektergebnisse Kulturschaffende, 2.000 Kinos, 800 Filme vorgesehen. Der Europe fo r Citizens I'oillt und 4.500 Buchübersetzungen finanziell Austria (www.europagestalten.at). die Be­ unterstützt werden. Das Programm unter­ ratungsstelle im Bundeskanzleramt, bietet teilt sich in das Subprogramm KULTUR umfassendes Informationsmaterial und Un­ (€ 455 Mio.), das Subprogtamm MED/A terstützung in allen Projektphasen an. (€ 824 Mio.), die Maßnahme für transnatio­ 2013 wurden europaweit 3 '1 9 Kultur­ nale politische Zusammenarbeit (€ 63 Mio.) einrichrungen mit knapp € 60 Mio. unter­ und den Garantiefonds für den Kultur- und stützt. Zwölf österreich ische Institutionen Kreativsektor (€ 12:' Mio.). Der Creative erhielten EU-Zuschüsse von rund € 4 Mio; Europe Desk Austria (www.creativeeurope. dies entspricht einem Rückfluss von 292%. at) ist die nationale KontaktsteIle für das Außerdem beteiligten sich österreichische gesamte Programm. Beratungsleistungen für Einrichtungen rege an Projekten unter Fe­ die einzelnen Subprogramme werden vom derführung anderer Länder. Creative Europe Desk Austria - Cu/ture im Bundeskanzleramt und dem Creative Europe Desk Allstria - Media im Österreichischen Filminstitur angeboten.

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Kulturhauptstädte Europas Europäische Zusammenarbeit im Bereich Digitalisierung 20 13 teilten sich Kosice in der Slowakei und Marseille in Frankreich den Titel. Die Rei­ henfolge der Mitgliedstaaten, die als Gast­ Die Euro{Jealla (WWW.cufopeana.cu) ist ein geber für die Veranstaltung in den Jahren multimediales Online-Porral zu Europas 2005-20 19 fungieren, ist im Vorfeld durch kulturellem Erbe, das Internet-Nutzerlnnen einen Beschluss des EU-Kulrufminisrcrrares aus aller Welt freien Zugriff auf Millionen festgelegt. digitalisicrtcr Texte, Bilder, Tö ne lind Film­ Für die Fortführung der Aktion in den Aufnahmen aus Kulturinstitutionen (Mu­ Jahren 2020-2033 hat die Europäische KOI11- seen, Bibliotheken und Archive) der EU­ mission im Juli 20 12 einen Vorschlag vorge­ Mitgliedstaaten ermöglicht. legt. Dieser setzt auf langfristige kulturelle Der EU-Aktionsplan für die Digitalisie­ Planung, verstärktes Monitoring, politischen rung und Online-Zugänglichkeit von kultu­ Konsens, stabiles Budget und ))good gover­ rellem Material sieht mehrere Maßnahmen nance-. Eineinhalb Jahre später haben das für qualitative und technische Standards, für Europäische Parlament, der Europäische das Urheberrecht, die Öffentlichkeitsarbeit Rat und die Europäische Kommission das lind nicht zuletzt für die Finanzierung der Dossier erfolgreich abgeschlossen; in den Europeana Stiftung vor, die bis 20 '5 grei­ Verhandlungen hatten insbesondere das neue fen sollen. 20 '3 wurde intensiv die Basisfi­ Auswahlsysrcm der Europäischen Jury lind nanzierung der Europeana Stiftung aus der die Frage, welche EU-Institution den Städten E U-Collllectillg Ellrope Facility verhandelt; den Titel verleihen soll, für längere Auseinan­ die formale Annahme durch das Parlament dersetzungen gesorgt. Die formale Annahme und den Rat soll im ersten Halbjahr 20 '4 des Beschlusses erfolgt im Frühling 20 '4. erfolgen. Das Ziel, bis 20.1 5 den gesamten 2024 wird wieder einer Stadt in Öster­ Datenbestand der EllropeQ/1Q auf 30 Millio­ reich der Titel Europäische KulturhOl'IJtstadt nen anzuheben, konnte frühzeitig bereits im verliehen. Herbst 20" 3 erreicht werden.

Carnuntum: HddenlOr o AKI' Schlcin'lCf

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Einrichtung einer thematischen EU­ Europäisches Kulturerbe-Siegel Arbeitsgruppe zu Residenzstipendien für Künstlerinnen (Annemarie Tü rk) Mir dem Siegel werden Stätten ausgezeichnet, Fortführung der zivilgesellschaftlichen die eine Schlüssel rolle in der Geschichte Eu­ EU-Plattformen zum interkulturellen ropas oder im EU-Einigungsprozess gespielt Dialog, zum Zugang zur Kultur lind haben. Im Rahmen eines umfassenden Kon­ zur Kulrurwirtschafr, wie auch der Eu­ zepts müssen Aktivitäten zur Vermittlung ropean Creative Industries Alliance. für junge Menschen, Öffentlichkeitsarbeit, Mehrsprachigkeit (Website, Beschilderung, Die Abteilung EU-Kulturpolitik informiert Personalschulung) und Vernetzung mit ande­ die östetreichischen Stakeholder laufend über ren Stätten vorgesehen werden. Darüber hin­ neueste Entwicklungen zu den Themen des aus sollen die Stätten den Tou rismus fördern EU-Arbeitsplans. Die 20'" gestartete Ver­ und damit einen wirtschaftlichen Beitrag in ansraltungsreihe wurde 20 13 weitergeführt. ihrer Region leisten. Am 12. Aptil 201} fand det Workshop zu Nach einer öffentlichen nationalen Vo­ den Aktivitäten der Kulturhauptstadt Mar­ rauswahl hatte Österreich im März 2013 seille-Provence 2013 statt. Im Workshop am zwei Stätten gegenüber der Europäischen 4. Juni ging es um die Chancen und Heraus­ Kommission nominiert. Im Februar 2014 hat forderungen für Kulturakteure hinsichtlich die Kommission aus den Bewerbungen Carn­ Interkultur, der gemeinsam mit der brul1- lI11tum sowie drei weitere europäische Stätten uenpassage durchgeführt wurde. Der dritte ausgewählt. Diese sind der Friedenspalast Wo rkshop am }o. September drehte sich um und Camp Westerbork in den Niederlanden die Frage Ist Kultur messbar? Dabei wurde sowie die Große Zunfthalle in Estland. Die gemeinsam mit dem NPO-lnstitut der Wirt­ offizielle Verleihung des Siegels findet im schaftsuniversität Wien (Kompetenzzentrum April 20 14 in Brüssel statt. für Non Profit Organisationen) die Studie zur Wirkungsmessung von grenzüberschreiten­ den Kulturprojekten präsentiert.

EU-Arbeitsplan für Kultur 2011 -2014 EU-Programm Kultur (2007-2013)

2013 wurde die Umsetzung des vierjährigen In der Laufzeit 2007-20"'3 hat das EU-Kul­ EU-Arbeitsplans fortgeführt. Folgende Maß­ turprogramm die Vernetzungvon Veranstal­ nahmen wurden gesetzt: tern in ganz Europa unterstützt, künstlerische Erstellung von Handbüchern zu den und kulturelle Kooperationsprojekte in allen Arbeitsgruppen Kulturelle Vielfalt und Sparten sowie literarische Übersetzungen interkultureller Dialog (Anne Wie­ gefördert und Zuschüsse zum Jahresbetrieb derhold), Internationalisierung und von europawcir tätigen Organisationen ge­ Exportstrategien für die Kultur- und leistet. Damit wurden die grenzüberschrei­ Kreativwirtschaft (Sylvia Amann) tende Mobilität von Kulturakteurlnnen un­ und Förderung von Kreativen Part­ terstützt, Kunstwerke europaweir verbreitet nerschaften (Barbara Neundlinger). und der interkulturelle Dialog gestärkt. Am Durchführung eines eintägigen Semi­ Programm konnten öffentliche lind private nars zur Verwaltungspraxis hinsichtlich Organisationen aus dem Kulturbereich teil­ Mobilität von Künsrlerlnnen mit be­ nehmen. Das gesamte Programm budget be­ sonderem Fokus auf Visa fragen (Marie­ lief sich auf € 400 Mio. Christine Baratta und Yvonne Gimpel)

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Mio. gefördert. Insgesamt wurden 53 Ko­ Gesamtergebnisse der Förderperi­ operationsproiekre, 2 t Festivals, 12 Netz­ ode 2007 - 2013 werke und 5 literarische Übersetzungen unterstützt. Weitere -13"1ösrerr cichische Mi­ rorganisatoren haben sich an europäischen In der gesamten Förderperiode von 2007- Projekten beteiligt. EU-weit erhielten 1.998 20 13 wurden 91 österreich ische Projekte Projekte Förderungen in Höhe von € 336,4 mit einem Gesamtvolumen von fllnd € 23,2 Mio.

d:1nccWEß Slipendium. programm 201 1 4) Annika COC'-l (nur eines von heiden :lU�w3hlcn)

dancc\'(IEß Slipcndilllllpro­ gramm 20 11 () Haooa Uaucr

Geförderte österreichische Institutionen 2013

Ta belle I Ccfördcrle öSlcrrei· Geförderte Projekte Gesamtkosten in EU-Zuschuss In € € chisehe InSliWliooco 2013

danceWEB - Life Lang Burning 5.000.000 2.500.000

« superar» Verein zur Förderung des aktiven Musizierens: EI 400.000 200.000 sistema, European Development Programme

Ad libitum Konzertwerkstatt GmbH: Projekt PurPur - A Euro- 630.000 200.000 pean Opera Sound

Kulturverem Time's Up, Future Fabulators 400.000 200.000

EDUCULT Denken und Handeln im Kulturbereich: Access to 251.000 151.163 Culture�Policy Analysis

ImpulsTanz - Vienna International Dance Festival 214.362 100.000

Kulturverein Kammermusikfest Lockenhaus 197.083 50.000

Steirischer Herbst Festival (3 jährig) 269.905 100.000

Betriebskostenzuschüsse für folgende Projekte in € in €

International Music and Media Centre (lMZ) 449.938 109.200

Eurozine - Gesellschaft zur Vernetzung von Kulturmedien 188.738 120.000 mbH

European Federatlon of National Yo uth Orchestras 82.400 65.096

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Geförderte Projekte mit österreich ischen Mitorganisatorinnen 2013

Ta belle 2 Gcfördcrle Projekle m;1 österreichischen Mitorga­ Mitorganlsatorln Österreich Antragstellerln Prolekt oiS:llorlnneD 2013

Österr. Akademie der Wissen- Comune di Ta rquinia (lT) European Music Archaeology schaften Project

Kunsthistorisches Museum Centre for Fine Arts of Brussels (BE) Ottoman Europe - Promoting 500 years of cultural relations

1M2 - international Music and Maison de la Dance (FR) European Video Dance Heritage Media Centre

Schmiede Hallein - Verein zur Kulturreferat der Landeshauptstadt whatss the deal? Förderung der digitalen Kultur München (OE)

Wiener Festwochen GesmbH To neelhuis S.ON (BE) Van den vos (About Reynard the Fox)

Vierhochdrei theater: playstation e. V. (OE) European Ministry for Favorite Songs

Oberösterreichische Landes- Nazareno Societa' Cooperativa Soci- IRREGULAR TA LENTS museen ale (In

University of Art and Design Linz Bergen Academy of Art and Design NE�XT2 - NEW EUROPEAN (NO) CREATIVE TA LENT

Theater im Bahnhof Gorilla Theater e. V. (OE) Should I stay or should I go? A collective storytelling project

Wiener Festwochen GesmbH Württembergischer Kunstverein Politik der Form - Die Wiederent- 5tuttgart (OE) deckung der Kunst als politische Imagination

Go-operate - Grenzüberschrei- « superar» - Verein zur Förderung des Ei sistema European develop- tende Förderung des gemeinsa- aktiven Musizierens (AT) me nt programme men Lernens und Erlebens

Freier Rundfunk Oberösterreich CORAX e. V. - Initiative für freies Creative approaches to living GmbH Radio (OE) cultural archives

Universal museum Joanneum Muzej suvremene umjetnosti, Zagreb/ Bauhaus - Networking Ideas and GmbH Museum of Contemporary Art (H R) Practice

Austrian Caucasian Society Kultur Aktiv e. V. (OE) Transkaukazja - Caucasian trails in Europe

RABOLD UND CO. I Agentur für Pro Progressione Ta nacsad6 Beteti Rivers of Europe Kommunikation und Design Tä rsasäg (H U)

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EU-Programm Europa für Bürge­ Gesamtergebnisse der Förderperi­ rinnen und Bürger (2007-2013) ode 2007 - 2013

In den vielfältigen Maßnahmen dieses Pro­ In der Programmperiode 20°7-2.0 13 wurden gramms wurden Projekte von Gemeinden 125 ösrcrreichische Projekte mit rund € 4,9 lind Städten, zivilgesellschaftlichen Orga­ Mio. gefördert. Insgesamt wurden 68 Pro­ nisationen, Forschullgseinrichtungen sowie jekte im Bereich der Städtepartnerschaften, Think Ta nks unrersrützr. Ziel war es, die 37 Initiativen von zivilgesellschaftlichen Or­ Bürgerlnnen lind zivilgesellschaftliche Orga­ ganisationen und Forschungseinrichtungen nisationen in den europäischen Integrations­ sowie 20 Projekte im Bereich Aktive euro­ prozess einzubeziehen und ihnen 1\l löglichkci­ päische Er;'lIlenlllg unterstützr. EU-weit er­ ren zu geben, das Zl1s�1l1menwachscn eines hielten 6.5 '4 Projekte durch das Programm demokratischen, weltoffenen Europas aktiv Europa (jjr Biirgerilll1en und Biirger Förde­ mirzugestalren. Damit sollte zur Entwicklung rungen in der Höhe von € '76 Mio. eines curopilischcn Idcntitätsgefühls lind zur Verbesserung des Verständnisses der EUfOpä­ Ergebnisse 2013 erlnncn füreinander beigetragen werden. Für Im Jahr 20 ·'3wurden europaweit 666 Pro­ die Laufzeit 2007-20 13 war das Programm jekte mit rund € 30 Mio. unterstützt. 14 mit insgesamt € 215 Mio. ausgestarret. österreichische Institutionen wurden mit € 888.640 gefördert, was einem Riicknuss von 129% entspricht. Darunter waren acht Städteparrnerschafren, zwei Projekte im Rahn'len der »flankierenden Maßnahmell(, ein zivilgesellschaftliches Projekt, eine Struk­ turförderllng für eine zivilgesellschaftliche Organisation sowie zwei Projekte in der Kategorie Aktive europäische Erilllwnmg.

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Geförderte österreichische Institutionen 2013

Tabelle J EuroplI der Uürgerin­ EU-Zuschuss ncn und ßiirger - Förderung Gemeinde bzw. Institution Projekt ÖSlcrreichischcr In!llilUlionen In € 1013 Aktion 1 - Aktive Bürgerinnen für Europa

Gemeinde Ratten 35 Jahre europäische Freundschaft als Basis tür eine g.OOO gemeinsame Zukunft

Marktgemeinde Hallstatt am See Junges Engagement für ein Europa, wir bewegen uns 15.000 für ein gemeinsames Ziel über Berge und Ta ler hinweg

Marktgemeinde Eggersdorf bei Kulturelles Erbe in Europa- Ve rantwortung und Heraus- 23.000 Graz forderung für die gemeinsame Zukunft

Marktgemeinde St. Georgen am Europa daheim entdecken und erleben 7.000 Walde

Stadtgemeinde Murau Murau trifft Fagagna 11.000

Stadtgemeinde Trieben 50 Jahre Jubiläum-Gemeindepartnerschaft Ouierschied 7.000 - Trieben

Marktgemeinde Lassee How to involve citizens in reducing the impact of climate 150.000 change in European rural communities

Marktgemeinde Thematisches Netzwerk zur Förderung von nachhaltigen, 150.000 St. Margarethen an der Raab energieeffizienten Kreislaufwirtschaftsgemeinden

Steiermärkischer Gemeindebund 5tamp to Europe 2 99.464

Amt der Steiermärkischen Lan- Capacity Building programme for municipalitiy co-opera- 99.569 des regierung tionin the Adria-Balkan-Countries under the Europe for Citizens Programme 20 14 - 2020

Aktion 2 - Aktive Zivilgesellschaft in Europa

Europäisches Paralympisches Betriebskostenzuschuss 96.186 Komitee

Salzburger Bildungswerk Mehrwert Europa - Mehrwert Frieden 69.000

Aktion 4 - Aktive Europäische Erinnerung

Ve rein ARGE grenzen erzaehlen Biographien und Postkarten von Wiener Jüdinnen und 92.500 Juden im Getto Utzmannstadt 1941-1944. Ausstellung und Gedenkbuch.

Österreich ische Akademie der After the traces of our neighbors: Jews in Bosnia and 59.924 Wissenschaften Herzegovina and the Holocaust

Gesamt 888.643

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Unterstützung von EU-Projekten

Seitens der Abteilung für EU-Kulturpolitik wird Projekten, die eine EU-Förderung er­ halten, eine Kofinanzierung nach Maßgabe der budgetären Mittel zur Verfügung gestellt. Des Weiteren werden Kulturprojekte mit einem EU-Bezug, beispielsweise anliisslich der EU-Thcmcnjahre, unterstütZT.

Der jüdische Friedhof in Sa­ rajc\o. Grahsteine \00 Haiim und Sara Atij3S. () O;t\or IIinCi(

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Geförderte Institutionen 2013

Tabelle 4 Unlerslünung von Förderung EU·Projekl('n 2013 Institution Projekt in e

danceWEB - Verein zur Förderung Life Long Burning 40.000 des internationalen Kulturaustausches

ad libitum Konzertwerkstatt GmbH PurPur - A European Opera Sound 35.000

Wachau Kullur Melk GmbH Donauforum der Europäischen Uteraturtage 2013 28.000

KunstSozialRaum brunnenpassage Kunst für aliel - Projekt im Rahmen des Europäi· 28.000 sehen Jahrs der Bürgerinnen und Bürger 20 13

Österreichische Akademie der Wissen- Auf der Suche nach unseren Nachbarn: Die Juden 26.000 schaften in Bosnien und Herzegowina und der Holocaust

ESEDP - EI Sistema European Development 25.000 Programme

Bahamut Productions Siobodija Odysseia, mon Amour! 25.000

ARGE grenzen erzaehlen, Ve rein zur Förde· Post 41 - Biographien und Postkarten von Wiener 22.300 rung wissenschaftlicher Forschung und deren Jüdinnen und Juden im Getto Utzmannstadt künstlerischer Umsetzung zu Fragen der 1941-1944. Ausstellung und Gedenkbuch regionalen und transregionalen Identität und ihrer Brüche

Eurozine - Gesellschaft zur Vernetzung von Reviewing Europe 20 13 20. 126 Kulturmedien mbH

Kulturverein Time's Up Future Fabulators 20.000

Szene - Verein zur Förderung der Kultur apap (advancing performing arts) - performing 20.000 europe

IG Kultur Österreich Romani Lives 15.000

WUK Werkstätten und Kulturhaus, Kunst· Curators Network 10.000 halle Exnergasse

Backyard GmbH Griechenland blüht - DVD-Produktion 10.000

Kunsthistorisches Museum Ganymed Goes Europe 9.900

eu·art-network Symposium 2013 - Fallende Mauern - Öffnende 9.500 Räume

Crossing Europe Filmfestival Unz GmbH Crossing Europe Filmfestival 20 13 7.000

Danube Cultural Cluster - Verein für die Etablierung eines internationalen Informations- 7.000 engere kulturelle Zusammenarbeit der und Projektbüros Donauländer

Impuls. - Verein zur Vermittlung zeitgenös- Ulysses - a European odyssey with young artists 6.000 sischer Musik for new music

Österreichische Kulturdokumentation. Inter- Evaluierung von Kulturpolitik und EU-Programmen 5.029 nationales Archiv für Kulturanalysen zu kultureller Vielfalt und interkulturellem Dialog in Südosteuropa (SEE)

IMZ Internationales Musik und Medienzen- EDVH European Dance Video Heritage 5.000 trum

OHO - Offenes Haus Oberwart Beyond Front@: Bridging New Te rritories 5.000

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Förderung Institution Projekt in e

EU XXL - Kulturverein zur Forderung der EU XXL Forum 20 13 5.000 europäischen Integration

Verein für neue Ta nzformen - 0.10 Dance Dance Exploration Beyand Front@ - Bridging 5.000 Idenliy New Te rritories

MICA (Music Information Center Austria) The European Ta lenl Exchange Program (2.0) 4.750

AAC Verband österreichischer Kameraleute IMAGO Clnematographers Forum Inspiration 3.200

Gesamt 396.805

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www.parlament.gv.at 72 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Bi- und Multilaterale Kulturelle Auslandsangelegenheiten

Der Schwerpunkt der Aktivitäten im Bereich Auf Basis det Kulturabkommen mit der Slo­ der bi- und multilateralen kulturellen Aus­ wakei, Rumänien und Slowenien wurden landsangelegenheiten liegt einerseits auf der 2013 Arbeitsprogramme für die nächsten drei Kooperation mit internationalen Organisa­ bis fünf Jahre verhandelt. Darüber hinaus tionen wie UNESCO und Europarat sowie fanden mit der Schweiz Kulturgespräche über mit Kulrurminisrcrnerzwerken, andererseits aktuelle Kooperationen im Bildungs- und Kul­ in der Unterstützung von Auslandsaktivitä­ turbereich statt. Das Kulturabkommen zwi­ ren österreichiscbcr Künstlerinnen auf Basis schen Österteich und Bulgarien aus '974 soll bestehender Kulturabkommen und Memo­ auf Wunsch der bulgarischen Seite den aktuel­ randa of Understanding, einem Artist-in­ len Kooperationsbedingungen angepasst und Residence Programm sowie bilatetalen Be­ daher neu vethandelt wetden. Die entspre­ suchsprogrammen von Kulturministerinnen chenden Vo rbereitungen wurden begonnen. (incoming und outgoing). Ohne Basis eines formellen Kulturab­ kommens bestehen Memorallda o( Under­ standing zwischen dem BundesministeriuITI für Unterricht, Kunst und Kultur und den Bilaterale Auslandskulturangele­ jeweiligen Kulturministerien der Länder genheiten Armenien, Aserbaidschan, Kuba, Litauen, Türkei und Zypern. Vorbereitungen für Memoranda o( Un­ Kulturabkommen derSlandillg mit Kasachstan, Bolivien, Geor­ Diese zwischenstaatlichen Verträge erleich­ gien und Indien sowie für die Verlängerung tern die Bedingungen für die Internationa­ der bestehenden Memoranda of Understan­ lisierung von Kunst und Kultur und den ding mit Aserbaidschan und Litauen wurden internationalen Künstleraustausch. Kultur­ getroffen. Am 20. Mai 2013 fand ein kasa­ abkommen bestehen jeweils zwischen Öster­ chischer Kulturtag starr, im Zuge dessen ein reich und folgenden Ländern: Ägypten, Al­ Galakonzert des Kazakh State Kurmangazy banien, Belgien, Bulgarien, hina, Finnland, Academic Orchestra of National Instruments Frankreich, Großbritannien, Guatemala, im Wiener Konzerthaus veranstaltet wurde. Italien, Kroatien, Luxemburg, Mazedonien, Im Rahmen der Umsetzung der be­ Mexiko, Montenegro, Polen, Portugal, stehenden Kulturabkommen und Atbeits­ Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, programme wurden Kunstschaffende und Spanien, Tschechien, Tunesien, Ungarn und Expertinnen nach Österreich eingeladen. Russland. Sie tegeln in Kulturprorokollen Beispielsweise hielt sich im November eine bzw. Kulmrprogrammen im Wesentlichen die Delegation von Kulturerbeexpertinnen aus Formen der bilateralen kulturellen Zusam­ Rumänien auf Einladung des Bundesminis­ menarbeit, legen deren Rahmenbedingungen teriums für Unterricht, Kunst und Kultur zu fest und beinhalten auch Vereinbarungen einem Studienbesuch in Österreich auf. über den Austausch von Expertinnen, kul­ turellen Aktivitäten, Künstlergruppen, En­ Artist-in-Residence Programm sembles und Ta nzkompanien in limitierter Seit einigen Jahren werden internationale Zahl. Die allgemeinen und finanziellen Be­ Künsrlerlnnen zu einem ArtistMin-Residence stimmungen unterliegen den jeweils ausgeM Aufenthalt nach Wien (Schloss Laudon) handelten Übereinkommen und Protokollen. eingeladen. 20 13 verbrachten im Rahmen Ohne formelles Kulturabkommen besteht ein dieses Programmes Kunstschaffende aus analoges periodisches Arbeirsprogramm mit Iran, Liechrenstein, Luxemburg, Litauen, Norwegen. Mit Israel und dem Iran besteht Polen, Rumänien, Russland und Türkei einen ein Kulturprogramm auf der Basis eines Me­ dreimonatigen Aufenthalt in Österreich. Die morandmn o( Ullderstandillg on CI/ltural Künsrlerlnnen traten auch mit österreichi­ and Educational Cooperation. sehen Kolleginnen in Kontakt und tauschten ihr künstlerisches Wissen sowohl auf kultu-

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reller, philosophischer als auch teel1l1ischer Die Wanderausstellung des Bundesministeri­ und formaler Ebene aus. Die Ergebnisse der ums für Unrerricht, Kunst und Kultur Desi­ Resideneies wurden in Ausstellungen des ring the Real. Aus/ria C011/emporary wurde Bundesminisrcriul1ls für Unterricht, Kunst 2.0 13 in folgenden internationalen Museen und Kultur einer breiteren Öffenrlichkeit zu­ gezeigt: Caleria CAALS, Culiacan, Mexiko; gänglich gemacht. MSU Musellln of Conremporary Art, Zag­ In1 Rahmen des Arrisr-in-Residence Pro­ reb, Kroatien; Kunst Meran, Meran, Italien; grammes wurde 20 13 gemeinsam mir der MUSEION, Bozen, Italien; National Callery Schweizer Borschaft in Wien das Ausstellungs­ of Macedonia Chifte I-Iamam, Skopje, Maze­ projekc Come alld Go verwirklicht. Artisrs in donien; DEPO und Jewish Bakery, Istanbul, Residcllce des Bundcsminisrcriums für Un­ Turkei und Österreichisches Kulrurforum in terricht, Kunst und Kultur, die 20"1 3 in \'(Iien Istanbul, Turkei. lebten und arbeiteten, serzen sich gemein­ Die Ausstellung präsentiert Werke von sam mir ösrcrrcichischcn und imernarionalcn 2.2. ösrerreichischen bzw. in Österreich ar­ Künstlerinnen mir dem Thema von \Xfcggehcn beitenden jungen Künstlerinnen und Künst­ und Verbleiben und der globalen Mobilirät lern, die in den vergangenen Jahren für allseill�111dcr. 15 Künstlerinnen allS Rumä­ die Kunstsammlung des Bundes angekauft nien, Serbien, der Türkei, der USA, aus Polen, wurden, ergänzt durch Leihgaben. Die Aus­ Deutschland, der Schweiz und aus Osterreich stellung soll nicht nur zur Verbreiterung des waren Te il des Projektes Come and Co. Wissens über zeitgenössische österreichi­ sche Kunst, sondern auch zur internationa­ Bilaterale Kulturkooperationen len Präsenz österreichischer Kunstschaffen­ Das ßUlldcsminisreriulll für Unterricht, der beitragen. Kunst Und Kultur setzt sich für die Entwick­ Für 20 '4 sind folgende Stationen vor­ lung der Potenziale junger zeitgenössischer gesehen: Europarat, Srraßburg, Frankreich; Künstlerinnen ein und schafft im Rahmen Nationalgalerie von Bosnien und Herzego­ von Artist-in-Residence Programmen aber wina, Sarajewo, Bosnien Herzegowina; a­ auch durch die Te ilnahme an internationalen tional Center for onremporary Art, ishnij Ausstellungen und Biennalen wichtige Platt­ Novgorod, Russland; ational Cenrer for formen Chancen für Kunstschaffende. Contemporary Art, Moskau, Russland.

AU5�tellung Dcsiring Ihe Real Cl Ucrnh:lrd Reim

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Weitere bilaterale Kooperationsprojekte mit spiele, Konzerte der Kulrurinstitutionen des Beteiligung des IlMUKK waren20 13 etwa die Bundes wie der Albertina in der Eremitage Ausstellungsserie Garage Exchallge ViellIla - st. Petersburg, des ßurgtheaters im Te resa Los Ange/es in Kooperation mit dem MAK Durowa Thearrium wurden durchgeführt. CENTER FOR ART AND ARCHITEC­ Im zeitgcnö sischen Kunstbereich hat Rainer TURE, Los Angeles, USA, bzw. incoming Prohaska im Rahmen der Biennale Moskau die Ausstellungen Brot I/lld Salz - Tra llsitioll die Installation KRFTWRK Moskau im öf­ lind Gender Positionen jungermazedonischer fentlichen Raum verwirklicht, die Ausstel­ Kllllst und Der Weg nach EI/ropa - mit lung des Bundesministeriums für Unterricht, Prillcip(iell) oder ohlle Zeitgenössische Kunst Kunst und Kultur Oesiring the Real. Austria aus Serbien im Palais Porcia, Wien. COlltemporary wird 2014 in Moskau und Das Bundesministerium für Unterricht, Nishnij Nowgorod gezeigt. Weitere künst­ Kunst und Kultur ist seit Jahren in einem in­ lerische Interventionen erfolgten 20 13 bei tensiven kulturellen Dialog mit Russland. Der der Biennale Samara und in der Ausstellung Austausch von Künstlerinnen und Künstlern Lel1;l1: Eisbrecher in Munnansk, Moskau hat sich vervielfacht, zahlreiche Projekte und und Lillz. Darüber hinaus wurden vom ßllll­ Kooperationen im Bereich zeitgenössischer desministerium für Unterricht, Kunst und Kunst und des kulturellen Erbes konnten ins Kultur in Nishnij Nowgorod spartenüber­ Leben gerufen bzw. vertieft werden. greifende Veranstaltungen für Germanisrln­ Das Bundesministerium für Unterricht, nen und DeutschlehrerInnen in Verbindung Kunst und Kultur beschickt regelmäßig die mit Kunstprojekten durchgeführt. och nie Biennale zeitgenössischer Kunst in Moskau zuvor war das Ressort an einer so großen und realisiert gemeinsam mit dem Öster­ Zahl österreichischer Kultur- und Bildungs­ reichischen Kulturforum Moskau ein am­ projekte in Russland beteiligt. bitioniertes Au stellungsprogramm. Im Die bilateralen Kooperationen im Kul­ Rahmen der Österreichischen Kultursaison turbereich wurden auch 20 13 durch Treffen 20 1 312014 in Russland hat das Ressort eine der ßllndcsministerin für Unterricht, Kunst große Zahl an Kunstprojekte veranstalten und Kultur mit internationalen Amtskolle­ und gefördert. Ausstellungen, Theatergast- glnnen bereichert.

l1icnnalc Moskau Proiekl KIHTWRK 0 l\crnhard Rehn

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kommen wurde bei der 33. Generalkonfe­ Multilaterale Kulturelle renz der U ESCO im Oktober 2005 ange· Kooperationen nommen und ist seit 18. J\l tärz 2007 in Kraft. Derzeit zählt die Konvention 132 Staaten sowie die Europäische Union zu ihren Ver­ UNESCO tragsparteien. Österreich hat das Überein­ Die Unired Nations Educarional, Scientific kommen im Dezember 2006 ratifiziert. and Cultural Organization (UNESCO), die 2013 ragte die Konferenz der Vertrags­ Organisation der Vereinten Nationen für parteien, das oberste Beschlussfassungsorgan Ili ldung, Wissenschaft, Kultur und Kom­ des Übereinkommens, von 1 I. bis 14. Juni. munikation, ist eine eigenständige Sonder­ Erstmals wurden Umsetzungsberichte - da­ organisation der Vereinten Nationen lind runter auch jener Österreichs - ZUlll Über­ zählt '95 Mitgliedstaaten (und 9 assoziierte einkommen diskutiert. Sowohl seitens der Mitglieder). Ziel der UNESCO ist es, durch eingeladenen internationalen Expertinnen Förderung der Zusammenarbeit zwischen als auch in der Debatte der Mitgliedstaaten den Völkern in den Bereichen Bildung, Wis· wurden Maßnahmen, die Österreich im Be­ senschaft, Kultur und Kommunikation zur reich der öffentlichen Verwaltung als auch Wahrung des Friedens und der Sicherheit auf NGO-Ebene gesetzt hat, als innovativ beizutragen. Die Österreichische UNESCO­ und beispielhaft bewertet. Ferner wurdendie Kommission (ÖUK) ist ein Bindeglied der Arbeitsschwerpunkte für 20 '3 - 20' 5 be· inncrösterrcichischcll Koordination, aber schlossen, ein l.ogo für das Übereinkommen :luch in der Koordination zwischen dem Se­ ausgewählt sowie die 12 neu zu bestellenden kretariat der UNESCO und österreich ischen Mitglieder des Zwischenstaatlichen Komitees Institutionen tätig. gewählt. Österreich kandidierte erfolgreich Von 5. bis 20. ovember 20 '3 fand die für einen der neu zu bestellenden Sitze und ist 37. Generalkonferenz der UNESCO Mit­ damit Mitglied des Komitees bis 20 '7. gliedsstaaten statt. Österreich war durch Das mit Begleitung, Führung und Mo­ Bundesminisrerin für Unterricht, Kunst lind nitoring des Übereinkommens betraute Zwi­ Kultur im Plenum der Generalkonferenz ver­ schenstaatliche Komitee tagte von 10. bis tretell, die als höchstes Enrscheidungsgre­ '2. Dezember 20 '3. 1111 Mittelpunkt der l1'liUl11 über Strategie, Programm lind Budget Komiteesirzung stand die prekäre Finanz­ der Organisation bestimmr. Zu den wich­ situation des UNESCO-Sekretariats zum tigsten Ergebnissen der Kulturkommission Übereinkommen, welches eine Reihung der znhlt die Fokussierung der Ressourcen auf geplanten Aktivitäten nach Prioritären er­ die Implementierung der UNESCO-Rechts­ forderlich machte. Höchste Priorität wurde instrumente (t9S 4cr, t 970er, t 972er, 200 1 cr, dabei der Analyse der Umsetzungsberichte 2003er und 2005er Konvention), die Bekräf­ der Vertragsparteien sowie unterstützenden tigung des Engagemems der UNESCO, Kul­ Maßnahmen zum Aufbau von Kapazitäten tur in die P05t-20 15 Entwicklungsagenda zu in Entwicklungsländerneingeräumt. integrieren, sowie die Aufnahme der Arbei­ Hinsichtlich der innersraatlichen Umser­ ten für eine EmfJ(ehhmg Zllm Schlitz lind zur zung wurde die Zusammenarbeit mit der (auf Förderung VOll Museell ltlld Sam11lhmgell. ß:.tsis einer Ressortvereinbarung zwischen Blindesministerilim für Unterricht, Kunst und Konvention über den Schutz und Kultur sowie Bundesministerium für europä­ die Förderung der Vielfalt kultureller ische und internarionale Angelegenheiten) Ausdrucksformen 20 '0 bei der Österreichischen UNESCO­ Jüngstes und besonderes Rechrsinstrul11ent Kommission eingerichteten nationalen Kon­ von großer Tragweite für die Mitgliedstaaten taktsteIle zum Übereinkommen fortgesetzt. der UNESCO ist das übereillkolllmen iiber 1111 Mittepunkt der Aktivitäten 20 '3 stand deli Schlitz IIl1d die Förderullg der Vielfalt der internationale Erfnhrllngsausrallsch über kllltllrelier Allsdrucksforlllell. Das Überein- Modelle und Ansätze der nationalen Um-

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setzling - etwa im Rahmen eines von der immateriellen Kulturgütern in das Österrei­ UNESCO finanziertenregiona len Workshops chische Verzeichnis des Immateriellen Kul­ mit Staaten Zenrral- und Südosteuropas und turerbes sowie über die Nominierung von im Rahmen der Östlichen Parmetschaft der Elementen für die internationalen Listen der EU. Der Dialog und Austausch mit der ös­ Konvention. 20 13 wurden 13 Elemente von terreichischen Zivilgesellschaft wurde auch immateriellem Kulturerbe in das Verzeichnis 20 13 im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft des immateriellen Kulturerbes in Österreich Kulturelle Vielfalt fortgesetzt. Diese konzen­ aufgenommen. Alle Informationen zu den trierte sich inhaltlich auf die rechtlichen Rah­ derzeit in gesamt 68 Elementen sind in einer menbedingungen und die Praxis der Visaer­ Online-Datenbank unter http://immateriel­ teilung für Kunst- und Kulturschaffende aus leskulturerbe.unesco.at abrufbar. In gedruck­ EU-Drinsraaten sowie die Konsequenzen in­ ter Form zeigt eine bebilderte Broschiire, die ternationaler Freihandelsverhandlungen für auch 20 '3 wieder veröffentlicht wurde, alle den Medien- und Kultursekrar anlässlich der im Jahr 20 12 und 2013 in das Verzeichnis Aufnahme der Verhandlungen zur Transat­ aufgenommene Traditionen. lantischen Investitions- und Handelspartner­ Auf internationaler Ebene fand von schaft zwischen der EU und den USA. Eine 2. - 7. Dezember 20 '3 in Baku, Aserbaid­ vertiefende Auseinandersetzung mit diesen schan die achte ordentliche Sitzung des aus ThemensteIlungen ist auch für 20 '4 geplant, 24 Vertragsstaaten bestehenden Zwischen­ unter anderem im Rahmen einer Fachtagung staatlichen Komitees statr. 25 Elemente zu den EU-USA Freihandelsverhandlungen wurden auf die Repräsentative Liste (RL), sowie einem Workshop zu praktischen An­ vier Elemente auf die Liste des dringend sätzen der Visaerleichterung mit internatio­ erhaltungsbedürftigen immateriellen Kul­ nalen Expertinnen. turerbes (USL) und ein Element auf die Best Practice Liste (BPL) eingeschrieben. Aus Konvention zur Erhaltung des Immateriel­ Österreich sind seit 20 12 zwei Elemente len Kulturerbes vertreten: Die Fasnacht Imst - Schemen/all­ Die Konvenrion wurde bei der 32. UNESCO fen und die Falknerei (eine multinationale Generalkonferenz 2003 verabschiedet und Nominierung mit '3 beteiligter, Ländern). rrat 2006 in Kraft. '58 Staaten haben die Insgesamt umfasst die Repräsentative LiSte Konvention bis Ende 20 13 ratifiziert. Ös­ 257 Elemente. Auf der »Liste des dringend terreich ist seit Juli 2009 Venragsstaat zur erhaltungsbedürftigen Immateriellen Kul­ Konvention. turerbes( sind 31, auf der » Best-Practice Seit der Ratifizierung ist die Österrei­ Liste der Programme, Projekte und Tatig­ chische UNESCO-Kommission mit der na­ keiten zur Erhaltung des Immateriellen Kul­ tionalen Umsetzung des Übereinkommens turerbes« zehn Elemente enthalten. Die von berraut. Die zentralen Aufgaben sind dabei Österreich vorgelegte Nominierung Classi­ Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung für die cal horsemanship al1d the High School of Erhaltung, Vermittlung und Förderung des the Spal/ish Riding Schaol Vielllta wurde immateriellen Kulturerbes in Österreich zu zurück gestellt und wird mit ergänzten In­ setzen. Zudem sind die Vertragssraaten auf­ formationen 20 14 neu eingereicht werden. gefordert, nationale Inventarlisten zu erstel­ Eine vom II/ternal Oversight Service (lOS) len, die das im jeweiligen Hoheitsgebiet des der UNESCO durchgeführte Evaluations­ Staates befindliche immaterielle Kulturerbe studie bestätigte die Qualität der Umsetzung dokumentieren sollen. Dazu wurde ein Fach­ der Konvention, empfahl aber auch eine beirat bei der Ösrerreichischen UNESCO Reihe von Änderungen auf nationaler und Kommission (ÖUK) eingerichtet, der alle internationaler Ebene. Srakeholder einbezieht, einschließlich der Anlässlich des Zehn-jährigen Jubiläums Bundesländer und Expertinnen. Der Fach­ der Konvention wurden weltweit zahlreiche beirat entscheidet anhand eines Kriterienka­ Ausstellungen, Symposien und Konferenzen talogs über die Aufnahme von beworberlen zum immateriellen Kulturerbe in den Ver-

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tragsstaaren veranstaltet. Ein eigens einge­ treiben, wurde bei der ÖUK ein Fachbeirat richteter Online-Ve ransraltungskalender auf eingerichtet, der als Memory of the World­ der UNESCO-Webseite informierte über die Nationalkomitee fungiert. Vera nsra [rungen (http://www.unesco.orglcul­ 20 "13wurde die Vorbereirung eines Na­ turelich/). In Österreich wurde anlässlich des tionalen Registers weitergeführr und anhand Zehn-jährigen Bestehens des Übereinkom­ eines Kriterienkatalogs eine Liste potentieller mens gemeinsam mir der ÖUK von 19. - 2°1. Dokumente bzw. Sammlungen von natio­ Juni 20 13 ein internationalesAustauschsemi­ naler Bedeutung erstellt. Das Bundesminis­ nar mit Experrlnnen aus Kroatien, der Tsche­ terium für Unterricht, Kunst und Kultur chischen Republik, Deurschland, Ungarn, der ermöglichte die Erstellung des Memory ofthe Slowakei, Slowenien und der Schweiz veran­ World/Austria Registers / Dalenbank durch staltet. Der Austausch bezog sich auf un­ einen finanziellen Beitrag (gemeinsam mit terschiedliche Einblicke in die Implementie­ Bundeskanzleramt und Bundesministerium \ rung des Übereinkommens in den jeweiligen für Wissenschaft und Forschung). Ländern und nationale Scherpunktsetzungen Die erste Ausschreibung zum Memory (z. B. traditionelle Handwerkstechniken). of Ihe World/Auslria Register findet im Früh­ jahr 20"1 4 starr. Memory of the World-Programm Mit dem Programm Memory of Ihe Worldl Kultur und nachhaltige Entwicklung Gedächtnis der Menschheit (MoW) hat es Im Zusall"'1menhang mit der zentralen Rolle sich die UNESCO zur Aufgabe gemacht, von Kultur in jeder nachhaltigen Entwick­ das dokumentarische Erbe - Bücher, Manu­ lung bemüht sich die UNESCO zwei Jahre skripte, audiovisuelle j\ 1edien in Bibliotheken vor Ende des Mille/lnium Developme/lt Goals und Archiven - weltweit zu sichern. Zum Zyklus Kultur als integralen Bestandteil der einen sollen Dokumente vor Zerstörung durch Sustai/lable Developme/lt Goals in der post- Umwelteinflüsse, schlechte Lagerbedingungen 20 1.5 Developmenl Agenda zu verankern. sowie zeitbedingte Zersetzung des Materials Hauptveranstalrung war eine breit angelegte bewahrr werden, zum anderen soll der welt­ Konferenz Culture: Key to SustaiJIable De­ weite Zugang zu kulturell bedeursamen und velopmel7l von 15. - °17. Mai in Hangz­ historisch wichtigen Dokumenten auf neuen hou, China, über den Beitrag von Kultur zu informarionstechnischen Wegen sichergestellt nachhaltiger Entwicklung auf verschiedenen werden. Entstehen soll ein Welrregister der Ebenen (materielles und immaterielles Kul­ historisch bedeutendsten Dokumente wie turerbe, nachhaltige Stadtentwicklung, Krea­ wertvoller Buchbestände, Handschriftcn, Par­ tivwirtschaft, Beitrag zu Frieden und Versöh­ tituren, Unikate, Bild-, To n- und Filmdoku­ nung, Förderung der sozialen Inrregrarion menten (Memory of the Wo rld Register). Über und Gleichberechtigung, Bekämpfung von die Aufnahme in das Weltregister entscheidet Armut, nachhaltige Umweltpolitik, Public­ ein inrernarionales Experrlnnenkomirec. private-pa rtnersh ips). Im Juni 20 13 entschied das Internario­ nal Advisory Commirree des MoW, die von Europarat Österreich gemeinsam mir Deutschland no­ Als zwischenstaatliche Organisation un­ minierte Goldenen Bulle, das bedeurendste mittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg Rechtsdokumenr des Heiligen Römischen gegründet, stellt der Europarat allgcmein Reiches, in das Weltregisrer aufzunehmen. humanistische und demokratische Werte Damit stellt Österreich 13 der insgesamt in den Mittelpunkt seiner kulturellen und 299 Dokumente bzw. Sammlungen aus allen erzieherischen Aktivitäten. In1 kulturcllen Kontinenten und zählt damit zu den erfolg­ Bereich sind vor allem die Europäische Kul­ reichsten Staaten weltweit. turkonvention sowie das Lel1kul1gskomi­ Um die Ziele des Memory of I.he Wo rld­ tee fü r Kultur, Kulturerbe LInd Landschaft Programms nicht nur auf globaler Ebene zu (CDCPP) von Bedeutung. Die Europäische verfolgen sondern auch national voranzu- Kulturkonvcntion vom Moai "1 955 verpAichrct

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die Unterzeichnersraaten des Europarats zur des CDCPP durch das Ministerkomitee statt, Zusammenarbeir und schaffr die Grundlage das seine Fortführung beschloss. für die Durchführung von Kulrur- und Bil­ Bei dem auf eine ästerreichische Initi­ dungsprogrammen. 50 europäische Staaten ative zurückgehenden Programm Compen­ haben die Kulrurkonvenrion unrerschrieben dium of Cultural !'olieies and Trellds in und sie gilr damir bis heure als eines der Europe erfolgte 2013 eine Erweiterung der wenigen, praktisch gesamteuropäisch gülti­ erfolgreichen Datenbank mit Berichten und gen kulturpolitischen Dokumente. Darüber Analysen zu kulrurpolitischen Entwicklun­ hinaus nehmen an den Kulturprogrammen gen in 42 Mitgliedsstaaten. Der Erfolg des des Europarats auch Israel, Japan, Kanada Programmes hat andere Weltregionen inspi­ und Mexiko teil. riert, mit WorldCP ein ähnliches Programm Zu den wichtigsten Veranstaltungen des unter der Koordination der International Europarates im Kulturbereich gehörte l0 13 Federation of Arts Coulleils and Culture die zehnte Kultur111il1isterkonferel1Z des Eu­ Agelleies (!FA CA) zu starten. roparates zum Thema Govemallce of Cul­ Aus Anlass der ästerreichischen Präsi­ ture - Promoting Access to Culture von 15. dentschaft im Ministerkomitee veranstaltete bis 16. April in Moskau, Russland, an der das Bundesministerium für Unterricht, Kunst Bundesministerin Dr. Claudia Schmied als ös­ und Kulrur in Zusammenarbeit mit der Öster­ terreichische Delegationsleiterin teilnahm. Als reichischen Kulrurdokumenration, ERICarts Prioritäten für die nächsten Jahre wurden die lind dem Europarat vom 12. bis 13- Dezember Erarbeitung von Indikatoren für den Einfluss 2013 die 12th Assembly o( Experts o( the von kulturellen Aktivitäten auf Demokratie­ Coulleil of Europe Compel1dium o( Cultu­ entwicklung sowie die Schaffung einer Platt­ ral!'olieies and Tr ends in Europe zum Thema form für den Austausch über die Bedeutung Democracy in the Digital Era - Hopes and von Digitalisierung für Kultur festgelegt. Threats im Architekrurzentrum Wien. Am Von '4. November l013 bis '4. Mai 20 14 '3. Dezember fand ein öffentlich zugängliches hat Österreich den Vorsitz im Ministerkomi­ und hochrangig besetztes Diskussionsforum tee des Europarates ione. Das Bundesministe­ zu dem Thema statt. Das Compendiums­ rium für Unterricht, Kunst und Kultur nützte Treffen knüpfte an die Konferenz der Kultus­ die Möglichkeit, mit einer Reihe von Ver­ Illinisterlnnen in Moskau an, die Ergebnisse anstaltungen verstärkt die ästerreichischen der Konferenz und des Public Forums werden Aktivitäten zur Erreichung der Ziele des in den Arbeitsprozess für die Implementierung Europarates (Menschenrechte, Demokratie, des Moskau Aktionsplanes einfließen. Rechtsstaatlichkeir) im Bereich Kunsr und Das seit 1986 laufende Evaluierungspro­ Kulrur sichtbar zu machen. gramm staatlich-nationaler Kulturpolitiken Das Lel/kungskomitee für Kultur, Kul­ mit Berichten über kulturpolitische Leitli­ turerbe ulld Landschaft CDC!'!' (Steering nien, Konzeptionen, Strukturen und Budgets COl/1mittee for Cullure, Heritage and Lalld­ der im Europeall Programme of National scape) umfasst die Bereiche kultureLle Enr­ Cultllral Poliey Reviews involvierten Län­ wicklung sowie Kulrurerbe und Landschaft. der und Expertisen von außen stehenden Den Schwerpunkt bei der zweiten Sitzung des Fachleuten wurde l013 fortgesetzt. Derzeit Steering Committee (o r Culture, Heritage and werden Russland und die Türkei überprüft. Lalldscape (CDC!'!') im Mai l013 stellte die 2013 wurde zudem das Kulturprogramm Diskussion um das Arbeitsprogramm 20 14- Culture Wa tch Europe weitergeführt, welches 15auf Basis der von der Kulturministerinnen­ eine Gesamtdarstellung und zentrale Infor­ Konferenz in Moskau genannten Prioritäten mationsschnittstelle der kulturpolitischen dar. Die Faro-Konvention (Wert des Kultur­ Situation in den Bereichen KunstfKulrur, Au­ erbes für die Gesellschaft) soll durch einen diovisuelles und kulturelles Erbe bietet. gezielten Aktionsplan beworben werden, um Das Kullllrstraßenprogramm des Eu­ die Mitgliedsstaaten zu ihrer Ratifikation zu roparates besteht seit 1987 und zielt auf die ermutigen. Ende 20 '13fand eine Evaluierung Umsetzung der Grundprinzipien des Euro-

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parates in die Praxis um: Menschenrechte, jährigen Pilotphase stand: COllncil of Ellrope kulturelle Demokratie, kulturelle Vielfalt und Cultllral ROlltes 2014-2024: QIIO vadis'. Identität, Dialog, gegenseitiger Austausch Die Veranstaltung fand von 21. bis 22. No­ und kulturelle Bereicherung über Grenzen vember 20 13 in der Hofburg Innsbruck tart hinaus. Zudem soll der nachhaltige To u­ und war eine Gemeinschaftsveranstalrung rismus entlang dieser ROllfen vor allem in der für die Kulturstraßen zuständigen Mi­ weniger bekannten und benachteiligten Dcs� nisterien (Bundesministerium für Unterricht, tinationen gefördert werden. Derzeit gibt es Kunst und Kultur, Bundesl11inisreriul11 für in Europa 26 zertifizierre Kulturrollfcn, drei Wirtschaft, Familie und Jugend, BUl1desmi� davon führen durch Österreich: Mozarlwege nisteriul11 für europäische lind internatio­ (2004), Transromanica (2007) und Europä­ nale Angelegenheiten). Die Fortführung des ische Friedhofsrollte (2010). Aufgrund einer Programmes auf permanenter Basis wurde bilateralen Vereinbarung zwischen dem Eu­ vom Ministerkomitee des Europarates im roparat und dem Großherzogtum Luxem­ Dezember beschlossen. burg wurde das Programm am Europäischen 20 1. 3 hat das Bundesministeriul11 für Unrer� Institllf für Kulrurstraßen angesiedelt und richt, Kunst lind Kultur die Vorbereitungen durch die Gründung eines Erweiterten Tci l­ für die Ratifizierung von zwei Europarats� abkommens (Enlarged Partial Agree,.nel1l) konventionen getroffen. Das Rahmenüber­ im Dezember 20 '10 weiter gestärkt. Öster­ einkommen über den Wert des Kulturerbes reich ist Gründungsmitglied des Erweiterten für die Gesellschaft (Faro Konvention) wird Te ilabkommens. Der jährliche Mitgliedsbei­ als norwendige Ergänzung der internatio­ trag wird vom Bundesministeriul11 für Unter­ nalen Rechtsinstrumente im Kulturbereich rielH, Kunst und Kultur, vom Städtebund und gesehen, da es den Kulturerbebegriff ge­ den Ländern Kärnten, Wien und Vorarlberg genüber den bisherigen Schutzmaßnahmen getragen (www.culture�routes.lu). weiter ausweitet und eine nachhaltige Un­ Ebenfalls aus Anlass der ästerreichi­ rerstützung bieret. Mit der Ratifizierung des schen Präsidentschaft im Ministerkomitee Übereinkammelis ZlIm Schlitz des archäolo­ des Europarates richtete Österreich das jähr­ gischell Erbes (Valetta Konvention) bekennt liche Advisory Forum des Cultural Routes sich Österreich zu den in diesem (revidierten) Programmes aus, das im Zeichen der Fort­ Übereinkommen grundgelegten europäischen führung des Programmes nach seiner drei- Standards.

Europ:u:lI Colllpcndiulll�kon. ferenz Wicn () EuropcEIUCarls

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KuhurminiSlcrlnnt'n-Konfcrt'nz Moskau 0 IJKA

Kulturministernetzwerke Im Jahr 20 13 fand in Baku, Aserbaidschan, Der Rat der Kulturmillister Südosteuropas das zweite Wo rld Forum fo r Illtercultural ist ein Kuhurministerlnnen-Netzwerk von elf Dialoglle statt. Die Konferenz ist eine ge­ Ländern (Albanien, Bo nien-Herzegowina, meinsame Veranstaltung der Regierung Aser­ Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Monte­ baidschans mit der UNESCO, der UN Alli­ negro, Rumänien, Serbien, Slowenien, Maze­ ance of Civilizations, der UN World To urism donien und Türkei), in das Osterreich 2008 Organization, dem Euraparat, des Nord­ offiziellals Beobachter aufgenommen wurde. Süd-Zentrum des Europarates und ISESCO Die jährliche Konferenz fand 2013 in Ptujl (lslamic Educational, Scientific and Cultural Laibach, Slowenien, statt. Schwerpunktthe­ Organisation). men der Konferenz waren die Erarbeitung von zukünftigen Prioritäten in der Zusam­ menarbeit auf Basis einer Evaillation der bisherigen Aktivitäten sowie eine Zusam­ Budget menschau von bestehenden Plattformen in den Bereichen kulturelle Entwicklung und Insgesamt wurden für den Geschäftsbe­ Kulturerbe (Kooperation mit UNESCO, Eu­ reich € 400.285,72 an Aufwendungen und raparat und EU). 20 14 hat Mazedonien den € 217.704,87 an Förderungen eingesetzt. Vorsitz in dem Netzwerk.

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Geförderte Projekte 2013

Ta belle 5 Geförderte Ilrojdm Projektträger Projekt Betrag In € bi- und lIlultil:lleraler Kultur­ angdcgcnhcilcn 2013 in Österreichische UNESCO-Kommission Personalkosten Immaterielles Kulturerbe 47.278,87

Österreichische UNESCO-Kommission Sachkosten Kulturelle Vielfalt, Fecal Point 25 000,00

Österreich ische UNESCO-Kommission Broschüre Immaterielles Kulturerbe 3.696,00

Österreich ische UNESCO-Kommission Nationale Implementierung des UNESCO Memory of 2.000,00 the World Programms

Mlshkenot Sha 'ananlm Jerusalem Te ddy Kollek Stipendium, Leopold Kessler 6.700,00

Klaus Obermayer Korea Art Festiyal, Busan International Performing 5.600,00 Arts Festival 20 t 3

KuUurKonlaktAustria Projekt Österreichische Auslandsschulen - Orte des 10.000,00 kulturellen Dialogs, Schuljahr 20 12 - 2013

Nalhalie Koger und Kulturforum Kulturvermittlungsprojekt Überholte Geschichte? 2.000,00 Budapest

ENTARTEOPERA, VereIn für Mu- Produktion Der Schatzgräber von Franz Schreker 2.500,00 siktheaterproJekte, Israel Chamber Orchestra

Danube Cultural Cluster - Verein für Etablierung eines internationalen Informations- und 7.000,00 engere kulturelle Zusammenarbeit Projektbüros für die Realisierung der Zielsetzungen der Donauländer (Kunstprojekte) des Danube Cultural Cluster

Alekander Niskac ZOOM AUSTRIA 201 3, Präsentation zeitgenössi- 1.000,00 scher österreichischer Videos und Kurzfilme, Skopje

Ensemble xx. Jahrhundert Festival 6th New Music Week 20 13 Shanghai Con- 3.000,00 servatory of MUSIC

Gabnela Gantenbein Artist in Resldence Ausstellungsprojekt Came and 10.000,00 Go in der Schweizer Botschaft in Wien

Verein GARAGE A Future Archeology -Ein internationales Raum- 10.000,00 Performance-Projekt Berlin-Wien-Kairo

Katrin Hornek VII1 Shiryaevo Biennale -Zwischen Europa und Asien 2.000,00

Swetlana Heger VIII Shiryaevo Biennale -Zwischen Europa und Asien 2.000,00

Volkstheater GmbH Die Besten aus dem Osten - Albanien 2.000,00

Totales Theater - Internationales Oper Der Kaiser von Atlantis und Vermittlungspro- 12.500,00 Laboratorium für künstlensche For- gramm schung und Zusammenarbeit

Reinhard Auer Lesung Odessa - Einladung vonfreundschaftsbrücke 450,00 Gloria

Dance WEB Stipendienprogramm für Zeitgenössischen Tanz 20 13 4.300,00

Music & Poelry Baskel - Verein für Festival Cubanismo Urbano, Wien 20 13 10.000,00 junge Kunst

Verein Medienplallform PlanelNext Kalalogbuch Luca Faccio Commonground 3.000,00

Museum ohne Grenzen Online Ausstellungsprojekt Sharing History 5.000,00

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ProJektträger Projekt Betrag In €

Universalmuseum Joanneum GmbH Workshop für ein Ausstellungsprojekt Sarajevo 1914 2.000,00 -2014.

Alekander Niskac ZOOM AUSTRIA 201 3/20 14 Präsentation zeitge- 5.000,00 nössischer österreichischer Videos und Kurzfilme in Laibach, Oslo, Graz und Sarajewo

Kunstkanzlei Ye dermann-Productions Te ilnahme am 2. Jazzfestival von Santiago de Cuba 2.000,00 AMIGOS OE JAZZ

Österreichisches Lateinamerika- Tag ung: Weltmacht Brasilen, Chancen und Risiken 3.000,00 Institut eines Aufstiegs

VBKÖ-Vereinigung bildender Künster- Ausstellung Ta ke Place 1.680,00 lerlnnen Österreichs

VIENNAFAIR Betriebsgeseilschaft Non-Profit-Project-Spaces (Triana Expres, Center of 5.000,00 mbH Contemporary Art Tiblisi, Stacion-Center af Cantem- parary Art Prishtina, Rupert Vilnius, Remont. Belgrad)

Verein zur Unterstützung der Österrei- 15. Konzert Österreichisch -Koreanischen Philharmo- 1.000,00 chisch -Koreanischen Philharmonie nie im Wiener Konzerthaus

Margit Niederhuber Buchprojekt Mein 1 My Johannesburg 2.500,00

Marcello Farabegoli Club der polnischen Versager, Spezial Projekt der 1.500,00 Vienna Art Week 2013

Akademie Graz Europäisches Roma - Kunstprojekt TRIN ALAVA / 10.000,00 TRIN LAFJA 1 TRIN VORBE

Zenita Komad Ausstellung Use the switch operator before it is too 5.000,00 late, Museum für angewandte Kunst Moskau

Drago Druskovic Ausstellung Culture Flow, Auroville Südindien 2.000,00

Gesamt 217.704,87

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Restitution

Einleitung

Personelle Zusammensetzung des Beirats

Kommission für Provenienzforschung

Stand der Recherche in den einzelnen Bundesmuseen und Sammlungen

Sitzungen des Beirats

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www.parlament.gv.at 84 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Einleitung

Der vorliegende Bericht legt Rechenschaft raelirische Kulrusgemeinde Wien; vor allem über den Fortgang der Provenienzforschung Mag. Sabine Loitfellner und Karen Szyjowicz, und Kunstrückgabe des Bundes im Jahr 20 13 BA, ist für ihre unverzichtbaren Recherchen, ab und erscheint wie in den vorangegangenen die sich aufgrund der verstrichenen Zeit fast Jahren als Te il des Kulturberichts. durchwegs komplex gestalten, besonders zu Sowohl das Büro der Kommission für danken. Die Finanzprokuratur hat durch Provenienzforschung als auch die Forschen­ Prokuraturanwalt Dr. Martin Windisch die den in den Bundesmuseen schilderndie Fort­ zu den Erbfolgen gefundenen Dokumente schritte des vergangenen Jahres. Vor allem rechtlich bewertet und damit wesenrlich durch die Reihe der MittagsgeslJräche, einen zur raschen Abwicklung der Rückgabefälle Workshop im Juni 20 13 und die Te ilnahme beigetragen. der Forschenden der Kommission an Tagun­ Besonders zu erwähnen ist die Rückgabe gen wurden die Vernerzung und der Aus­ von zwei Blättern von Rudolf von Alt aus tausch weiter gefördert. der Albertina an Eva Kantor entsprechend Der Kunstrückgabebeirat, über dessen der Empfehlung des Kunstrückgabebeirates Ta tigkeit ebenfalls berichtet wird, trat im vom 3- Mai 201.3. Eva Kantor, die heure Jahr 2013 zu fünf Sitzungen zusammen und hochbetagt bei einer Verwandten in Ka­ beschloss '9 Empfehlungen über Rückgaben. nada lebt, musste die Blätter im Dezember Die Empfehlungen werden hier in verkürzter 1938 veräußern. Dem außergewöhnlichen Form dargestellt und sind im Volltext auf Umstand Rechnung tragend, dass hier eine der Nerzseire der Kommission für Prove­ Rückgabe an die Geschädigte selbst möglich nienzforschung (tuww.provel1ienz(orschung. war, konnte durch die aktive Unterstützung gv,at) nachzulesen. Die Bundesministerin für der Albertina und des Bundesministeril1ms Umerricht, Kunst und Kultur ist - wie in den für europäische und internationale Ange­ vergangenen Jahren - den Empfehlungen legenheiten eine Übergabe in der Österrei­ ausnahmslos gefolgt. chischen Botschaft in Ottawa erfolgen. Dr. Auch im Berichtsjahr erfolgte die Suche Maria Luise Sternath (Albertina) lind Mag. nach den Rechtsnachfolgerinnen und Rechts­ Susanne Ranetzky (ßMeiA) haben hierzu nachfolgern der Geschädigten durch die Is- entscheidend beigetragen.

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die Sammlungen Heinrich Schwarz, Ernst verschiedene Produktionen herangezogen Pollack, Oskar ßondy, Albert Pollak, Irma lind das Büro war mehrmals Schauplatz von und Edwin Czeczowiczka, Auguste und Josef Fernsehinterviews und Filmaufnahmen. ßlauhorn, Alphons Thorsch, Philipp Gom­ Weiters wurde in sechs Mittagsgesprä­ perz, Serena und August Ledcrer) ehen Forscherinnen, deren I.nteressensphä­ Im Berichtsjahr wurde das Thema ren an jene der Kommission angrenzen, die Kunstraub öffenrlichkeitswirksam in Film Möglichkeit gegeben, vor einem über die lind Fernsehcn präsentiert. Materialien aus Kommission hinaus erweiterten Personen­ dem Archiv der Kommission wurden für kreis zu referieren:

4. April 26. Nov. MMag. Maria Männig (Wien) Mag. Iris Petrinja (Wien) Vö lkische Argumenrationsfiguren in Verlust Findbuch der Opfer des Nationalsozialismus der Mitte 12. Dez. 8. Mai Dr. Andrea ßaresel-ßrand (Magdebutg) Dr. Meike Hopp (München) Die Koordinierungsstelle Magdeburg und Rudolf von Alt - Zeichnungen und Aqua­ Lostarr.de relle. Ein Einblick in das laufende Proveni­ enzrechercheprojekt der Staatlichen Graphi­ 19. Dez. schen Sammlung Mijnchcn Dr. Uwe Harrmann (Berlin)

�. Bestandsprüfung, Sammlungsdok 1Il11cnta­ 6. Juni tion lind historischc Konrextforschul1g. Eine Benno Widmer, lic.iur (Bern) Bilanz nach fünf Jahren Projektförderung für Umgang der Museen des Bundes in der die Suche nach NS-Raubkunst in Deutsch­ Schweiz mit NS-Raubkunst und Provenienz­ land« forschung

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www.parlament.gv.at 86 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Zum Stand der Recherchen in den Bundesmuseen und Sammlungen

Forschungen hinsichtlich der Geschichte der Albertina Sammlung und ihrer Akteurlnnen in den Jah­ ren 1938 bis '945 sowie der unmittelbaren Die Provenienzforscherinnen der Alberrina, Nachkriegszeit. Mag. Julia Lenz und Dr. Pia Schölnberger, setzten wie im Jahr zuvor die Überprüfung des größten Bestands der Sammlung, der Zeichnungen, fort. Einen Schwerpunkt bil­ Belvedere deten dabei jene Ankäufe, die 193811939 vom Amt des Reichstanhalters, Abteilung Die systematische Überprüfung sämtlicher 111, subventioniert worden waren. Darun­ Kunstwerke, die das Museum seit 1933 ter fielen eine Zeichnung eines anonymen erwarb, wurde im Auftrag der Kommission Künstlers aus dem ehemaligen Eigentum für Provenienzforschung durch Katinka von Adella Feuer sowie zwei Bleistiftskiz­ Gratzer-ßaumgärtner und Monika Maye!" zen Rudolf von Alts, die von Eva Kantor fortgesetzt. verkauft werden mussten. Die Dossiers Her­ Die Provenienz-Recherchen zum hausei­ mann Kolisch, Hans und Meta Körbel sowie genen Inventarbestand erfolgten auch im Zu­ Hans Leinkauf gingen ebenso aus diesen sammenhang mit diversen Ausstellungspro­ Untersuchungen hervor. Weiters konnten jekten und Leihvorgängen, der Bearbeitung acht Blätter Friedrich Oliviers, die "939 interner und externer Anfragen und wurden im Kunsrantiquariat C.G. Boerner, Leip­ ergänzt durch die Autopsie von Kunstwer­ zig, erworben worden waren, der Wiener ken. Im Zuge der externen Quellenrecher­ Sammlung Schmidl zugeordnet werden. Im chen wurde ein besonderes Augenmerk auf Fall Ferdinand Bloch-Bauers gelangte der die Sichtung der im Archiv des Bundesdenk­ Kunstrückgabebeirat zu dem Beschluss der malamtes überlieferten Wohnungsanforde­ Restitution eines Aquarells Rudolfs von Alt, rungen bzw. auf die Prüfung der Wiener und das im Zuge eines vom damaligen Albertina­ Grazer Melderegister gelegt. Direktor angestrebten Ta uschgeschäftes im Fertiggestellt wurde das Dossier zu Jahr "949 ins Museum gelangt war. Dieser einem Landschaftsgemälde Rudolf Matthias Ta usch kam in Verbindung mir einem Aus­ To mas aus der Sammlung Hugo Marmorek. fuhrverbot für andere Teile der Sammlung Katinka Gratzer-Baumgärtner war beteiligt Bloch-Bauer zu Stande. an einem Projekt zur Erfassung von Kriegs­ Zudem befasste sich der Beirat mit verlusten in den ßundesmuseen. zwei Aquarellen Josef Kriehubers, deren Umfassende Recherchen zu Personen eines 1963 aus dem Bestand des >I Linzer und Kunstinsritutionen wurden von Katinka Kunstmuseums« an die Albenina gelangt Gratzer-Baumgärtner für das geplante Le­ war. Das andere war 1943 von einer Pri­ xikon der österreich ischen Provenienzfor­ vatpetson direkt an die Albertina verkauft schung durchgeführt. worden. Beide Werke konnten als aus der 20 13 wurden insgesamt sechs zur Rück­ Sammlung des nach England geflohenen gabe empfohlene Kunstwerke an die Rechts­ Kunstsammlers Dr. Josef Blauhorn stam­ nachfolgerInnen nach Rudolf Bittmann, Dr. mend identifiziertwerden. Josef Blauhorn, Va lerie Karplus, Alice und Abgesehen von den vorgelegten Dossiers Hans Rubinstein und Friedrich Spiegier aus­ bcforschte die Provenienzforschung der AI­ gefolgt. Das Makart-Gemälde Der Eil1zug bertina 201 3 weitere Objekte, die für das so Karls V. in Antwerpen aus der Sammlung genannte » Linzer Kunstmuseum(( erworben Karplus konnte ebenso wie das gotische Ta­ worden waren und der Albertina durch das fel bild des Meisters der Veitslegende Mar­ Bundesdenkmalamt 1963 zugewiesen wur­ tyrium des heiligen Vei! aus der Sammlung den, sowie die zwischen :1939 und 1945 Spiegier nach der erfolgten Restitution wie­ getätigten Ankäufe aus dem Kunstantiqua­ der erworben werden. riat CG. Boerner. Dazu erfolgten intensive

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Im April 20 13 nahm Monika J\1 ayer an dem Kunst (MAK) erstellren Dos iers für die Frühiahresrreffen des Arbeitskreises Proveni­ Rückgabe des Gemäldes Sir Thomos Law­ enzforschung im Märkischen MUSClllll Berlin rence Dialla Stllrt, Lady Milller (GG 900 J) reil. Auf Einladung des Museum Rierberg an die Rechrsnachfolgerlnnen nach Valentine in Zürich rcfericrre Monika Mayer im Juni Springer aus. Zwei Steinschlossgewehre, die 20 13 nuf der Tngung Sammlrmgsgescbichte Valentine Springer ursprünglich dem Volks­ lind Prolleniellz(o rsclJllllg - Erwerbwlgspo­ kundemuseum gewidmet harte lind die im litik ill/ 20. jahr/J/II/derr zu dem Themo November 1950 ins Kunsthistorische Mu­ Jenseits 11011 KJimt und Schiele. Zur Prolleni­ seum abgegeben wurden, verbleiben dagegen el1z(orsclmllg ill österreichischell Museen am auf Empfehlung des Kunstrückgabebeirnrs Beispiel des Belvedere ill lYIiell. in der Hofjagd- und Rüstkammer (HJRK A 229', HJ RK A 2292). Über einen Hammer­ flügel (SAM 795) aus dem ehemaligen Eigen­ tum von Mary Woostcr wurde ebenfalls ein Kunsthistorisches Museum Dossier erstellt und der Kommissionsleitung übergeben. Seit dem Sommer 2013 wird die Zeirgerechr zur Wiedereröffnung der Kunsr­ 2009 unterbrochene Provenienzforschung in kammer im März 20 13 fand die 2012begon­ der Antikensammlung forrgesctzt. nenc Provcnicnzforschung zur Kunstkamlller, Susanne Hehenberger und Monika Lö­ zur Ta pisseriensammlung sowie zur \'Velrli­ scher präsentierten im März 20 '13 im Kunst­ ehen lind Geistlichen Schatzkan1mcr ihren historischen Museliln den von ihnen heraus­ vorläufigen Abschluss. Nach Abgabe von gegebenen Iland Vier der Schrifrenreihe der vier Dossiers, die sich mit sich mit der Erwer­ Kommission für Provenienzforsc hung Die bung von , 7 Objekren befassen (Orro Feist, verkallfte Malklillst. jall Vermeers Gemälde Silbermann/Weinstcin, Johannes Jantzcn, illl 20. jahrhlllldert. Im Juni 2013 referierten SilbeJ'modonna aus habsburgischem Besirz), sie über die Akteur/lilien im KUllsthisto­ wurde der Leitung der Kommission für Pro­ rischen Museum. Personelle KOlltil1uitätell venienzforschung im Sommer 2013 ein um­ IIl1d Briicl,e 1933/34 - /938 - 1945 in Berlin fangreicher Gesamrberichr vorgelegr. Einige und Wien lind waren an der Vorbereitung Ergebnisse der Provenienzforschung in der und Gestalrung des Workshops Mllseell im Kunsrkammer sind im Themenhefr /5 ja"re ntio1lalsozialismus, der im Wiener Volks­ Provellienzfors'''"lIg der Fachzeitschrifr kundemuseum stattfand, bcteiligt. Beide Neues Museum (erschienen im Dezember Forscherinnen nahmen regelmäßig an den 20 ' 3) publiziert. Vorbereirer wurde zudem .Jours fixes der Kommission und an den ein Aufsatz fij r Band Fünf der Schriftenreihe MittagsgesprächeIl teil, tauschten sich mit der Kommission für Provenienzforschung den österreichischen Kolleginnen aus lind über den im Jahr '932 versrorbenen Indus­ bemühten sich um internationaleVernctzung triellen und Kunsrliebhaber Gusrav Bendo, durch die Te ilnahme an den Treffen des der seinc international bekannte Sammlung Arbeitskreises Provenienzforschung in Berlin der damaligen Sammlung für Plastik und und Hamburg. Im Herbst 2013 organisierre Kunstgewerbe vermachte. Monika Löscher eine Fachexkursion nach Der Kunstrückgobebeirar empfahl in der Bad Aussee. Sitzung am 3. Nlai 2013 die aus der Samm­ lung Orro Feist stammende Bronzebüste des Herkules (KK 9948) nichr an die Rechrs­ nachfolgerInnen von To des wegen nach Feist zu restituieren. In derselben Sitzung sprach sich der Beirat auf der Basis eines in Zusam­ menarbeit mit dem Büro der Kommission, der Albertino, dem Heeresgeschichtlichen Museum und dem l\1 useum für angew3ndte

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Martina Jäger setzte im Sammlungsbereich für Museum für Völkerkunde Handzeichnungen ihre Forschungen bezüglich (Weltmuseum Wien) des Falles Wilhelm Bermann fort. Im Zuge dessen wurden das Format HR der allgemei­ nen Aufstellung sowie im Format He in der Im Jahr 2013 wurden ausführliche Sachver­ Aufstellung nach Künstlerinnen die Personen haltsdarstellungen zu Bücherkonvoluren un­ Schütte, Stern, Geyling, Goltz, Nigrin, Hlawa, geklärter Provenienz in der Bibliothek (vor Kautsky, Knieperr, Kunz, Lefler, Moser, Nie­ aUemJudaica), zu den während des Krieges im dermoser und Piihringer bearbeitet. Museum gelagerten Objekten des Missionseth­ Christina Gschiel befasste sich 20 13 nographischen Muselilns St. Gabriel sowie zu mit der erweiterten Erforschung des Falles ungeklärten Leihgaben vorgelegt. Das Leih­ Margarethe und Eva Henriette Sonnenthai gabendossier befasste sich auch mit zum Te il sowie der Weiterentwicklung der Datellbauk von NS-Verfolgten stammenden Objekten, die der Provelliellzmcrkmale. Zudem wurde die nicht zurückgegeben werden können, weil die Rückseitendokumentation der Gemäldes­ Erbensuche bisher erfolglos verlaufen ist. ammlung fortgesetzt, die jedoch seit Ende Des Weiteren wurde ein vorläufigerEnd­ 20 12 durch die Verlagerung eines großen bericht mit einer ausführlichen Einleitung Te iles der Sammlung in das Zentraldepot des vorgelegt. Er umfasst die Erwerbungen von Kunsthistorischen Museums nach Himberg Objekten in den Jahren "933 bis '999 - erschwert wurde. Des Weiteren erfolgte eine Ergebnisse lind Bewertungen wurden in die Überprüfung der Karteien der Vermögens­ Museumsdatenbank TMS eingetragen. verkehrssteIle und der Finanzlandesdirek­ Im zweiten Halbjahr wurde ein Ar­ tion auf alle bisher bekannten Fälle, Namen beitsplan für die Provenienzforschung zur lind Schlagworte die im direkten Zusam­ Sammlung Anton und Walter Exner im menhang mit der Provenienzforschung im We ltmuscul11 Wien sowie im MAK - Öster­ Thearermuseum stehen. Im Juni beteiligte reichisches Museum für angewandte Kunst; sie sich am Workshop der Kommission für er bildet die Basis für die weiteren Untersu­ Provenienzforschung zum Thema Museen chungen in diesem Bereich. im Natio1lalsozialismus mit dem Beitrag Gre­ Die Provenienzforscherin Gabriele An­ gor versus NiesselZ - Th eatersammlullgell derl hat ferner einen längeren Artikel über im Spal1lllmgs(eld zwischell Wien lind Kölll. die Provenienzforschung im We lrnluseul1l für Zudem verfasste sie für den fünften Band der die Zeitschrift Neues Museum verfasst. Reihe der Kommission flir Provenienzfor­ schung den Artikel Joseph eregor ,md die Theatersalllmlllng der Nationalbibliothek ill Wien - rastlose Tiitigkeit im Illteresse der Österreichisches Theatermuseum Sammlullg. Im Zuge dessen wurden auch Recherchen zu den Biographien der einzel­ In der Fotosammlung wurden von !lse Eich­ nen Sammlungsmirarbeirerlnnen der Thea­ berger innerhalb des vergangenen Jahres terS3I11J11lung, mit Schwerpunkt auf die Zeit insgesamt 6.401 Objekte bearbeitet. Zudem von der Gründung in den '920er Jahren bis wurde ein Zwischenbericht über die bis zum zur Pensionierung von Joseph Gregor im Jahr September 20 13 eingegeben Fotografien des '953, durchgeführt. »Altbestandes« erstellt. Der Schwerpunkt dieses 4°.000 Objekte umfassenden Berich­ tes lag in der Rückseirendokumenrarion, also beispielsweise der Erfassung von hand­ schriftlichen Notizen, Stempeln, Adressen und Widmungen, die in die einzelnen Da­ tenblätter der Museumsdatenbank TMS aufgenommen wurden.

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MAK - Österreichisches Museum Museum Moderner Kunst Stiftung für angewandte Kunst Ludwig Wien (M UMOK)

Für die Provenienzforschung sind wie 111 Im Jahr 2013 wurde die Bestandsaufnahme den Jahren zuvor Dr. Rainald Franz als Be­ der Werke im abgeschlossen, die trOtz vor­ auftragter des Museums und Mag. Leon­ maliger Beforschung "998 ein weiteres Mal hard Weidinger als Forscher im Auftrag der hinsichtlich ihrer Provenienz untersucht wer­ Kommission für Provenienzforschung ver� den sollten. Die Bestandsaufnahme wurde antwortlich. um Listen der seit damals neu ins Haus Der Leitung der Kommission wurden gekommen Bestände ergänzt. Über diese Be­ im Jahr 2013 folgende Berichte vorgelegt: standsaufnahme wurde ein Zwischen bericht ein Dossier zu drei 1938 beim Auktions­ angefertigt. Ferner wurden die in der Samm­ haus We inmüller erworbenen Gläsern aus lung festgestellten Plastiken und Gemälde, der Sammlung Rudolf Bittlllann, ein Dossier die mit den ehemaligen Galerien Flechrheim zu '15Porzellanen aus der Sammlung Ferdi· in Zusammenhang stehen könnten, einge­ nand Bloch-Bauer, die '1941 erworben wur­ hender bearbeiter und von zwölf Werken den und nach einem Rückstellungsvergleich wurden vier zur weiteren Erforschung ver­ :1949 im Museum verblieben waren, ein Dos­ merkt. Die ausführliche Beschäftigung mit sier zu einer silbernen Prunkdeckelvase aus der Geschichte der Galerien Alfred Flecht­ der Sammlung Emma Budge, die über den heims wurde in einem Beitrag für Band Fünf Sammler Ernst Böhm ins MAK gekommen der Schriften reihe der Kommission für Prove­ war, ein Zwischenbericht zu den rund 3.700 nienzforschung Zllsa mmengefasst. Objekten, die das MAK von Anton bzw. Die Rückseitenautopsie der zu unter­ Walter Exner übernommen hat, ein Dossier suchenden Werke wird laufend forrgesetzr; zu 83 Objekten, die das heutige MAK ·'935 aufgrund des hierfür notwendigen Zugangs bzw. 1940 an das Kunsrhisrorische Museum zum Depot müssen genaue Absprachen bzw. übergeben hatte und die dort in der Samm­ Te rminplanungen durchgeführt werden. lung für Plastik und KUllstgewerbe (heme Nach Möglichkeit wurden die Ankäufe des KUl1stkammcr) inventarisiert wurden. mUlllok aus diversen Galerien und Aukti­ Darüber hinaus nahm Leonhard Weidin­ onshäusernim noch im Aufbau befindlichen ger an den halbjährlichen Treffen des Arbeits­ Zentralarchiv des internationalen Kunsthan­ kreises Provenienzforschung am 8.19. April dels in Köln überprüft. 20 13 in Berlin und am 11.f.t2. November Vorbereitungen für drei Dossiers wur­ 20 13 in Hamburg, am Workshop der Kom­ den unternommen, die voraussichtlich in der mission für Provenienzforschung am 19. Juni ersten Jahreshälfte 2014 abgeschlossen wer­ 20 13 und am Wo rkshop Market & Might im den. Diese betreffen: Gerty Research Center in Los Angeles vom Acht ))abstrakte Bildideen« genannte 23. bis zum 27- September 20 13 teil. Zeichnungen von Raoul Hausmann aus dem Jahr ·'9'9, hierzu besteht Kontakt mit dem Musee departemental d'arr conremporain de Rochechouart lind der Berlinischen Galerie sowie den Archives of American Art imS­ mithsonian Museum Washington. Ein Gemälde Max Oppenheimers (Por­ trät Rosa Kraus) von 1910, das der Familie der Dargestellten, der Schwä­ gerin des Schriftstellers Karl Kraus gehört har, deren Wohnung 1938

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»arisiert( wurde. Die Porträtierte ist nach ihrer Deportation verschollen. Technisches Museum Wien mit Einen Sessel aus dem Sanatorium Österreichischer Mediathek Purkersdorf von Joscf Hoffmann von 1905, der sich als Dauerleihgabe im Museum für angewandte Kunst in Ta usende Objekte, Bücher und Archivalien Wien befindet. Hierzu werden vor wurden bereits auf die Unbedenklichkeit allem die Unterlagen der Schiedsinstanz ihrer Herkunft überprüft. Die systematische für Naturalrestitution, die 20 11 eine Überprüfung der Österreich ischen Media­ Wiederaufnahme des Restitutionsver­ thek, des Archivs, der Bibliothek und der fahrensflir die ehemals im Besitz der Fa­ Inventarverwaltung des Technischen Muse­ milie Zuckerkandl befindlichen Liegen­ ums konnte bereits abgeschlossen werden. schaften des Sanatorium Purkersdorf Im Jahr 201 3 wurde die Untersuchung der ablehnte, sukzessive nachvollzogen. Leihgaben von der Gründung des Muselllns bis zum Jahr '933 fortgesetzt. Ausständig sind noch die Untersuchung der Bestände des ehemaligen Österreichischen Eisenbahnmu­ Naturhistorisches Museum seums sowie der Bibliothek des ehemaligen Post- und Te legraphenmuseums. Der derzeitige Arbeitsschwerpunkt der Pro­ Die Arbeit konzentrierte sich im Jahr venienzforscherin Dr. Claudia Spring sind 20 13 auf die Implementierung der über die Abteilungs- und Sammlungsbibliotheken. 52.000 bisher recherchierten Provenienz­ Ende 201 3 waren die aufwändigen Vorarbei­ merkmale in die neue Objekt-Datenbank des ten zurAnrhropologischen Bibliothek abge­ TMW. In Zusammenarbeir mit der Samm­ schlossen, die Ergebnisse der so genannten lungsleirung und den Kusrodlnnen wurde Buchauropsie (also die systematische Suche eine Vorgehensweise entwickelt, um die nach Ex Libris, Widmungen und anderen Provenienz von neuen Sammlungsobjekten Hinweisen auf mögliche VorbesitzerInnen) noch vor der Aufnahme in den Bestand des dokumentiert und mit jenen anderer öster­ TMW zu überprüfen. Damir soll verhindert reichischer und deutscher Bibliotheken abge­ werden, dass Objekte, die möglicherweise glichen. 20 14 sollen die ersten Dossiers dem vor '945 ihren rechrmäßigen Eigentümerln­ Kunstrückgabebeirat vorgelegt werden. nen entzogen wurden, in den Sammlungsbe­ Auch 2013 gab es zahlreiche Mög­ stand des TMW neu aufgenommen werden. lichkeiten zum Informationsaust3usch mit Seit September 2013 wurde die Provenienz den Provenienzforscherinnen anderer Insti­ von '7 Sammlungsobjekten sowie die Er­ tutionen: unter anderem im Rahmen eines werbung eines Nachlasses für das Archiv Workshops zum Thema Museen im Natio­ des TMW iiberprüft. nalsozialismus, durch die Mitwirkung am Der Restitutionsfall Paul Herzfeld konnre geplanten Personenlexikon zur Provenienz­ durch die Übergabe der Schallplatten an den forschung und durch einen kurzen Beitrag rechtmäßigen Erben abgeschlossen werden. für das Schwerpunktheft zur Provenienz­ Im Mai 20 13 wurde die On-line Da­ forschung der österreichischen Zeitschrift tenbank zum NS-KFZ-Raub der Öffenr­ Neues Museum. lichkeit präsentiert. Die Datenbank wurde im Zuge des Forschungsprojekts Entzug und Restitution von Kraftfahrzeugen lind die sozio-ökonomischen Folgen. Aspekte zur Ve rkehrsgeschichte Österreichs 1930- 1955 in Kooperation mit der Israelitischen Kulrusgemeinde Wien erstellt. Bisherhaben über 6.000 Personen die Datenbank benutzt. Auch konnten zahlreiche Informationen von

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Nurzerlnnen in die Datenbank neu aufgc� chung zu geben, wurden jene Werke, die nommen werden. Diese Datenbank stellt für einen Wiedererkennungswcrr aufweisen, in die Provenienzforschung ein wichtiges Hilfs� einer eigens für die Erfassung von Raubgut mittel zur Identifizierungvon NS�Ralibgut in erstellten Online-Datenbank des National­ öffentlichen lind privaten S3lTImiungen dar fonds publiziert. und dient auch dem Oldtimerhandel im In­ und Ausland als Orientierungshilfe.

Heeresgeschichtliches Museum

Österreichische Nationalbibliothek Am 26. Februar 20 '3 wurden drei Ölge­ mälde, welche '939 vom damaligen Hee­ Bereits Anfang Dezember w03 hatte die resllluseulll von der jüdischen Familie Klein ONB ihren Provenienzbericht über unrecht� vor deren unmittelbarcn Flucht ins Ausland mäßige Erwerbungen in der NS-Zeit vorge­ angekauft wurden, seitens des Bundesmi� legt. Der Bericht, dem sorgfältige und auf­ nisteriums für LandesverreidigunglHeeres� wändige Nachforschungen in allen Beständen gesch ichtliches M useum/M i I itärhistorisches des H3uses vorausgingen, listet genau 52.4°3 Institut (BMLV/HGM/MHI) restituiert. Der Einzelobjekte auf, die als unrechtmäßige Er­ Kunsrrückgabebeirat harre die Restitution werbungen der NS-Zeit qualifiziert werden am 26. November 20 '0 empfohlen, jedoch mussten. Für einen Großteil der betroffenen gelang es erst mit bedeutender Unterstützung Objekte ist es gelungen die Vorbesitzerln­ durch die Israelischen Kultusgemeinde (lKG) nCI1 zu erfassen und deren Schicksal sowie die rechtmäßige Erbin nach Albert Klein aus­ die Vorgänge der Entziehung und Verteilung zuforschen, welche zurzeit in England lebt. von Bibliotheksgut nachzuzeichnen. Seit dcm Auf Wunsch der Erbin wurden die drei Ge­ Jahr 2.003 wurde intensiv an einer mög� mälde stellvertretend an die IKG übergeben. lichst raschen Rückgabe des unrechtmäßig in Am 8. März 2013 empfahl der ihren Beständen befindlichen Sammlungsguts Kunstrückgabebeirat die Restitution einer gearbeitet: Mit Ende 20" 3 wurden bereits Aquarellminiarur aus dem Jahr 1847 an die 38.268 Einzelstücke an die rechtmäßigen rechtmäßigen Erben nach Eduard Epstein. Erbinnen der Beraubten zurückstellt; der Auch in diesem Fall wird aktuell in Zu­ 20" 3 abgewickelte Fall betraf die Rückstel­ samlllenarbeit n1it der Israelischen Kultusge� lung einer Druckschrift an die Erben nach meindc laufend ver ucht, die rechtmäßigen Walter Federn. Hinsichtlich jener Fälle, die Erben auszuforschen, um der Empfehlung namentlich bekannten VorbesitzerInnen zu­ des Beirats und dem Beschluss des Bundes­ geordnet werden konnten, ist bereits eine ministers für Landesverteidigung lind Sport Rückgabequote von 970/0 zu verzeichnen. Folge leisten zu können. Gemeinsam mit den im Juni 20 tO an den Im Rahmen der Provcnienzforschung Nationalfonds der Republik Österreich für wurden im Jahr 20" 3 insgesamt 26.340 Ob­ Opfer des Nationalsozialismus übergebenen jekte auf ihre Provenienz hin geprüft und 8.363 erblosen Druckschriften erhöht sich analysiert. Dadurch gelang es die Gesamt­ die Zahl auf 46.63 ' restituierte Werke. Die zahl der geprüften Datensiitze im Verlauf Österreich ische ationalbibliothek ist damit des Jahres von '72.400 auf aktuell 20 1."29 ihrem Ziel, der Bereinigung ihrer Bestiinde Objekte zu erhöhen. Bei den Recherchen von NS-Raubgur, bereits sehr nah. ergaben sich jedoch vorderhand kein weite­ Für weitcre 5.772 voraussichtlich erblos ren, für eine eventuelle Restitution relevante bleibende Druckschriften, Handschriften, Verdachtsmolllcnte. Forografien, Musikalien Lind Kartenwerke ist eine Entscheidung des Kunstriickgabe­ beirats noch ausständig. Um Erbinnen der Verfolgten die Möglichkeit zur Beanspru-

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www.parlament.gv.at 92 von 97 III-523-BR/2014 der Beilagen - Bericht - 04 Hauptdokument Teil 3 (gescanntes Original) Sitzungen des Beirats

Der Kunstrückgabebeirar ist im Berichrszeir­ aus der Albertina raum zu fünf Sitzungen zusammengetreten, acht Blätter; an die Erben nach nämlich am 8. März 201 3, am 3 . Mai 201 3, Dr. Marianne schmidl am 21. Juni 20-1 3, am 8. Oktober 2013 und eine Bleisriftzeichnung; an die am 6. Dezember 201 3. Erben nach Adella Feuer Er setzte in diesen Sitzungen eingehend mir den von der Kommission für Provenienz­ Dr. Marianne schmidl, die zu den ersten forschung übermittelten Dossiers auseinan­ Ethnologinnen Wiens zählte, war Erbin einer der, die beschlossenen Empfehlungen werden bedeutenden Kunstsammlung. Die acht Blät­ nachstehend dargestellt und finden sich im rer stammen aus der Sammlung und wurden Volltext auf der Seite der Kommission für von Dr. Marianne schmidl tiber Vermittlung Proven ienz forsch u ng (www. p raven ienz{a r­ eines Wiener Kunsthändlers beim Leipziger schung.gv.at). Auktionshaus CG. Boerner in Leipzig im Jahr 1939 versteigert, wo sie von der Alberrina er­ worben wurden. Dr. Maria'1I1eschmidl wurde '942 nach Izbica deportiert und ermordet. Da Sitzung vom 8. März 2013 dieser Verkauf im Zusammenhang mit ihrer Verfolgung zu sehen ist, liegen die Vo rausset­ Es erfolgten Empfehlungen zur Rückgabe in zungen einer Rückgabe an die Erben vor. folgenden Fällen: Ahnlich gelagert ist der Fall Adella Feuer, die im März 1939 eine anonyme Blei­ aus dem Österreichischen Staatsarchiv stiftzeichnung des Wiener Bürgermeisters Te ile des Rothschild'schen Fami­ Leopold Rössler an die Albertina veräußerte. lienarchivs, an die Nachkommen Adella Feuer gelang '939 die Flucht nach Ita­ des Wiener Zweigs der Familie lien, wurde jedoch dort 1940 interniert und '944 nach Auschwitz deportiert. Sie erlebte Das Rothschild'sche Familienarchiv wurde die Befreiung und wanderte in die USA aus. 1938 von der Gestapo aus Wien nach Berlin Keine Empfehlung zur Rückgabe er­ überführt und gelangte nach '945 durch folgte im Fall: die Rote Armee nach Moskau. Die nun zur Riickgabe empfohlenen Te ile des Familienar­ aus dem Museum moderner Kunst - chivs wurden 1960 von der damaligen sow­ Stiftung Ludwig Wien (MUMOK) jetunion dem Österreichischen Staatsarchiv Gemälde von George Grosz, Bündnis als »Aktenspende« übergeben worden; die in I Andenken, an die Erben nach Geor­ Moskau verbliebenen Teile des Familienar­ ges Grosz bzw. Alfred Flechtheim. ehivs wurden bereits im Jahr 200 1 von Russ­ land an die Familie Rothschild rückerstattet. Der Beirar stellte fest, dass die Voraussetzun­ gen für eine Rückgabe des im mumok befind­ aus dem Heeresgeschichtlichen Museum lichen Werks nicht erfüllt sind. Das Gemälde eine Aquarell-Miniatur, an die war im Jahr 1986 vom mumok aus dem Erben nach Eduard Epstein Kunsthandel erworben worden. Der Beirat hatte sich mit dem Gemälde bereits in seiner Die Aquarell-Miniatur wurde im Jahr '940 Empfehlung vom 29. März 2006 befasst und vom Heeresgeschichrlichen Museum von überprüfte nun die Angelegenheit nach der Eduard Epstein vor dessen Flucht in die USA durch die Novelle des Kunstrtickgabegesetzes erworben. Da Eduard Epstein als Jude von im Jahr 2009 geänderten Rechtslage. Der den Nationalsozialisten verfolgt war, ist die Beirat stellte fest, dass George Grosz das Veräußerung als Entziehung zu bewerten. Gemälde im Jahr "93' dem Kunsthändler Alfred Flechtheim in Kommission gab; in der Folge wurde es in Brüssel und in Amsterdam ausgestellt. Im Jahr '938 wurde das Gemälde

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in Amsterdam aus dem Nachlass von Alfred aus dem Kunsthistorischen Museum Flechtheim, der '1937 gestorben war, verstci� Gemälde von Sir Thomas Law­ gert. Da die relevanten und bekannr gewor­ rence, Dialla 5tllrl, Lady Mil- denen Rechtsgeschäfte jedenfalls außerhalb lIer, an die Rechtsnachfolgerin­ des Gebietes des Deutschen Reiches und vor nen nach Va lentine Springer der deutschen Besetzung der Niederlande stattfanden, sah der Kunstrückgabebeirat die Valentine Springer wurde als Jüdin von den VoraussetZlll1gen auch unter der geänderten nationalsozialistischen Machthabern verfolgt Rechtslage nach § , Abs. , Z 2a Kunstrück­ und musste aus Wien fliehen. Da sie engli­ gabegesetz nicht gegeben. sche Staatsbürgerin war, wurde ihr Vermögen nicht unmittelbar eingezogen, sondern es wurde ein » Feindvermögensverwalter« be­ stellt. Durch diesen wurden acht Gemälde Sitzung vom 3. Mai 2013 aus der Sammlung im Februar '194'1 an das Kunsthisrorische Museum verkauft. Die Es erfolgten Rückgabeempfehlungen 111 fol­ Rückgabe der Gemälde wurde von Valentine genden Fällen: Springer seit 1-946 beansprucht, im Novem­ ber 1947 kam es insoweit zu einer Einigung, aus der Albertina als Valentine Springer sieben Gemälde zu­ zwei Blätter von Rudolf von rückgestellt werden, jenes nunmehr empfoh­ Alt, an Frau Eva Kanror lene jedoch im Bundeseigentl1m verbleiben zwei Blätter von Josef Krie­ sollte. Das BlIndesdenkmalamt erteilte die huber, an die Rechtsnachfol­ Allsfuhrgenehmigllng für die rückZllstel­ ger nach Dr. Josef Blauhorn lenden Gemälde unter der Vo raussetzung, dass das Bild Diana 5tuart, Lady Milner im Die beiden Blätter von Rudolf von Alt, Karls­ Kunsthistorischen Museum verbleibt. Der kirche lmd Technische Hochschnie in Wien Beirat sah daher einen engen Zusammen­ sowie Das Landhaus, Herl'ellgasseJ Wien hang zwischen einer Rückstellung, einem stammen aus dem Eigenrum der von den Verfahren nach dem Ausfuhrverbotsgesetz Nationalsozialisten verfolgten Eva Kantor. für Kulturgut und der Widmung des Gemäl­ Sie verkaufte die Blätter am 3. Dezember des gegeben, weshalb der Tatbestand des §, '938 der Albertina; im August '939 Aoh sie Abu Z, Kunstrückgabegesetz erfüllt war. aus Österreich. Keine Empfehlung zur Rückgabe er­ Der Wien er Kunstsammler Dr. Josef folgte in folgenden Fällen Blauhorn musste ebenfalls '939 vor der nationalsozialistischen Verfolgung Aiehen. aus dem Kunsthistorischen Museum Der Beirat konnte bereits mit Beschluss vom Italienische Bronzebüste des Herkules, 29. Juni 20 12 die Rückgabe von zwei be­ an die Rechtsnachfolger nach OttO deutenden Ölgemälden aus der Österreich i­ Feist bzw. dessen Söhne Dr. Ernst Feist­ sehen Galerie zur Rückgabe an die Erben Wo Ilheim und Dr. Hans Feist-Wollheim empfehlen. Die nun behandelten Werke sind zwei Aquarelle von Josef Kriehuber, nämlich Die Büste stammte aus den Kunstsammlun­ Bildnis der Gattin und Tochter des Kiillstlers gen der Berliner Industriellenfamilie Feistw und Bildnis eines Hernz. Das Blatt Bildnis Wo llheim lind wurde im Jahr 1936 durch der Gattin nnd To chter des Kiinstlers wurde einen Vergleich, der Schulden der Brüder Dr. "943 von der Albertina, das Illatt Bildnis Ernst Feist-Wollheim lind Dr. Hans Feistw eines Herrn im selben Jahr für den »Sonder­ Wo llheim regelte, in das Eigentum der Firma auftrag Linz« erworben; dieses Blatt wurde Caesar Wo llheim übertragen. Im Jahr '939 von den amerikanischen Militärbehörden wurde die Büste mit anderen Sal11mlungsge­ dem Bundesdenkmalamt übergeben, von wo genständen durch die Berliner Kllllsthand­ es 1963 an die Albertina gelangte. lung Hans W. Lange versteigert und vier

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Jahre später durch das Kunsthistorische nach dem Zweiten Weltkrieg auch Bücher Museum von einer Wiener Kunsrhändlerin 111 die Parlamentsbibliothek cinsigniert erworben. Auch wenn die Brüder Ernst und wurden, die aus Beständen stammen, als Hans Feist-Woll heim von den nationalso­ das Parlamentsgebäude als ),Gauhaus« der zialistischen Machthabern verfolgt waren, NSDAP genutzt wurde. Der Beschluss des so stellte der Beirat dennoch fest, dass die Kunstrückgabebeirates empfahl gemäß § 1 Schulden, welche durch dem Ve rgleich von Abs. 1 KRG die Rückgabe der insgesa111t 1936 geregelt wurden, unabhängig und vor 29 Signaturen (Bücher) an Dr. Edwin Bader der NS-Machrübernahme entstanden waren. und Dr. Lily Bader, Richard Beer-Hofmann, Der Vergleich des Jahres 1936 wurde daher Auguste Goldschmid, Siegfried Graubart, nicht als ein gemäß § 1 Nichtigkeitsgesetz Robert Holzinger, Or. Paul Kisch, Hans T. 1946 nichtiges Rechtsgeschäft beurteilt. Korolanyi, Ing. Felix B. Kraus, Ida Schnü­ rer, Dr. Leopold Singer, Dr. Israel Taglicht, aus dem Kunsthistorischen Museum, der Hugo Ta nnenbaum, Lese- und Redehalle jü­ Albertina, dem Heeresgeschichtlichen discher Hochschüler in Wien, Bibliothek der Museum und dem MAK-Österreichisches Z.T. V. Avoda, Trumpeldor-Bücherei Wien­ Museum für angewandte Kunst Jugendbund Joscf Trumpeldor, Dr. Edmund verschiedene Objekte aus Wid­ Weber, Schwarz-Gelbe Aktion der Jugend mungen von Valemine Springer im Reichsbund der Oesterreicher, Verein der Vivisektionsgegner sowie an die Israelitische Bei den späteren Widmungen von Valenrine Kultusgemeinde Wien. Springer an das Kunsthisrorische Museum, Die Bestätigung einer Rückgabeempfeh­ aber auch an die Albertina, das Heeresge­ lung erfolgte im Fall schichtliche Museum und das Österreichi­ sehe Museum für angewandrc Kunst, die Schönbrunnensia-Sammlung von zwischen '950 und 1960 erfolgt sind, konnte Dr. Ernst Moriz Kronfeld der Zusammenhang zwischen einer Rückstel­ Der Kunstrückgabebeirat bestätigte seine lung, einem Verfahren nach dem Ausfuhrver­ Empfehlungen zur Rückgabe der Schön­ botsgesetz für Kulturgut und der Widmung brunnensia-Sammlung von Dr. Ernst Moriz nicht festgestellt werde. Diese Objekte wur­ Kronfeld, von der heute Teile in der Öster­ den daher nicht zur Rückgabe empfohlen. reichischen Nationalbibliothek, im Natur­ historischen Museum, bei den Bundesgärten und bei der Schloss Schönbrunn Kultur- und BetriebsgesmbH verwahrt werden. Sitzung vom 21. Juni 2013 Der Beirat erörterte einen neu aufge­ tauchten Hinweis zu früheren Empfehlun­ Es erfolgten Rückgabeempfehlungen in fol­ gen, wonach Dr. Ernst Moriz Kronfeld, der genden Fällen: ein bedeutender Sammler gartenhisrorischer Unterlagen war, seine reiche Sammlung be­ aus der Parlamentsbibliothek reits im Jahr '937 der Österreichischen Gar­ 29 »Signaturen« (Bücher), an 20 von tenbau Gesellschaft geschenkt haben könnte. den ationalsozialisren verfolgte Ergänzende Recherchen der Kommission für Personen bzw. Organisationen Provenienzforschung in den histOrischen Do­ kumenten belegten jedoch, dass Or. Ernst Im Auftrag der Parlamentsdirektion wurde Moriz Kronfeld, der 1942 in Wien vor seiner durch externe Experren des Vereins für Deportation verstarb, seine Schänbrunnen­ wissellschaftliche ulld kulturelle Dienstleis­ sia-Sammlung, die Gegenstand der bereits tungen unter der Leitung VOll Dr. Harald gefassten Empfehlungen war, nach dem "An­ Wendelin eine umfassende Datenbank zur schluss« Österreichs zu veräußern versuchte. Provenienz von fund '15.000 Bänden er­ Die Annahme, dass diese Sammlung, die stellt. Aus den Recherchen ergab sich, dass ab 1980 im Antiquariatshandel auftauchte,

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bereits 1937 der Gartenbau Gesellschaft ge­ Die drei Gläser aus der Sammlung von Ru­ schenkt worden und dann dieser Gesellschaft dolf Birrmann, nämlich ein Glasbecher von verloren gegangen wäre, konnre sich nicht Gotrlieb Mohn, ein Ranftbecher von Amon bestätigen. Korhgasser und ein Lithyalinglas, wurden vom MAK am 8.19. Dezember 1938 im Wie­ ner Aukrionshaus We inmüller ersteigert. Ein Abgleich des Katalogs mit anderen Quellen, Sitzung vom 8. Oktober 2013 darunter ein Foto der Glassammlung Rudolf Bittmalll1S, machte die Zuordnung der Gläser Es erfolgren Rückgabeempfehlungen in fol­ möglich. Auch Rudolf Birrmann musste ;lliS genden Fii lien: Österreich nüchten. Die Prunkdeckelvase war Te il einer Silbersamt11lung, welche das 1944 aus der Albertina bzw. 1945 verstorbene Ehepaar Ernst und vier Arbeiten von earl Spirzwcg, Pcrcr Emma Böhm dem MAK testamemarisch wid­ Fendi lind Friedrich Guucrmann, an mete. Die Recherchen der Kommission für die Erben nach den Geschwistern Dr. Provenienzforschung ergaben, dass die Vase Hermann und Dr. Käthe Koliseh ursprünglich aus der Sammlung der 1937 eine Druckgrafik von Wallerand Va il­ verstorbenen Hamburger KUllsrs31ll1llierin lam, an die Erben nach Hans Leinkauf Emma Budge tammte. Emma Budgc und ihre Erben waren von den arionalsozialisrcn Die Geschwister Dr. Hermann lind Dr. verfolgt, nach dem Tod von Emma ßudgc war Käthe Kolisch mussten 1939 vor der Ver· die Sammlung zur Versteigerung gebngr. folgung durch die Nntionalsozialisrcn allS Schließlich empfahl der Beirat in zwei Österreich nüchten. Vor ihrer Flucht, im Beschlüssen die Rückgabe von Kun tgegen­ Jänner 1939 verkauften sie die vier Blarrer ständen, die vom MAK im Zusammenhang im Preis von 350,- Reichsmark der Alber­ mir der Anwendung des Ausverborsgcscrzes rina. Die Geschwister kehrten nicht mehr für Kulturgut auf Sammlungen erworben nach Österreich zurück, sondern sTarben wurden, die an ehemalige S·Vel'folgte zu· 1977 bzw. 2002 in den USA. rückzugeben gewesen wären. Im einen Fall Ähnlich gelagert ist der Erwerb einer handelt es sich um drei Gläser aus der Samm­ Druckgrafik von Wallerand Va illant, die lung Willibald Duschnitz, im anderen Fall um Hans Leinkauf vor seiner Flucht an die AI­ zwei Porzellanschiisseln aus der Sammlung bertina veräußerte. Halls Leinkauf verstarb von Heinrich Rothberger. In beiden Fällen 1946 in Los Allgeles, Versuche seiner Witwe, versagte das Bundesdenkmalamr aufgrund die für eine Verschiffung vorgesehene Kunst­ von Inrervenrionen des am Ankauf interes­ sammlung ihres Mannes wiederzufinden, sierren MAK die Ausfuhrbewilligungen. scheiterren. aus dem MAK- Österreichisches Museum tür angewandte Kunst Sitzung vom 6. Dezember 2013 drei Becher, an die Erben nach Rudolf Birrmann Es erfolgten Rückgabeempfehlungen in fol­ eine Prunkdeckelvase, an die genden Fällen: Erben nach Emma Budge drei Gläser, an die Erben nach aus der Albertina Willibald Duschnitz ein Aquarells von earl Goe­ zwei Porzellansclüisseln, an die bel, an die Rechtsnachfolge­ Erben nach Heinrich Rothberger rinnen nach Meta Körbel

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Aquarell von Rudolf von Alt, I'or­ aus der Österreichischen tal der Kirche des Stiftes Nonn­ Nationalbibliothek berg in Salzburg, an die Erben ein Konvolut von Autographen jo­ nach Ferdinand Bloch Bauer hann Wolfgang von Goethes, an die RechtsnachfolgerInnen des bedeuten­ Meta Körbel, die als jüdin verfolgt wurde, den Kunstsammlers Rudolf Gutmann verkaufte das Aquarell von earl Goebel im Zusammenhang mit ihrer Flucht vor der NS­ Rudolf Gutmann musste 1938 nach Kanada Verfolgung die Albertina. Riehen. Die Autographen wurden '944 von Der Beirat sah die Voraussetzungen für der Nationalbibliothek erworben. Im jahr eine Rückgabe des im jahr '949 im Ta usch '947 verzichtere Rudolf Gutmann im engen von den Erben nach Ferdinand Bloch-Bauer Zusammenhang mit einem gleichzeitigen erworbenen Aquarells wegen des engen Zu­ Verfahren nach dem Ausfuhrverbotsgesetz sammenhangs mit einem Ausfuhrverfahren auf eine Rückstellung. erfülIr. Das damals im Ta usch an die Erben gegangene Aquarell (Rudolf von Alt, Hof des Dogenpalastes in Venedig) wäre im Falle einer Rückgabe zurückzustellen. Die Beratungen zum Erwerb von '5 Porzellanen, die ebenfalls aus der Sammlung Ferdinand Bloch-Bauer stammten, durch das MAK im seiben jahr, wurden vertagt.

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