Förderung der Städte LEBENDIGESTADT Kultur, Freizeit, Erlebnis SONDERJOURNAL Reichstag Berlin: Pracht-Illumination beeindruckt die Welt

WM-Ouvertüre: Frankfurts Skyline wird zur Leinwand

Hamburg: Die Hansestadt im „Blue Goal”-Fieber

Uwe Seeler: Seine Idole und Leidenschaften

Party pur: Fan-Feste überall in Deutschland

Sportprominenz: Ihre Wünsche und Erwartungen

WM KULTUR 2006 eidemann W orbert N / Joch Fred / 2) ( pa d Fotos: 2 LEBENDIGE STADT

Aufgalopp vor der Fußball-WM: Im Oktober spielte ein Team der „Lebendigen Stadt“ in der Münchner Allianz Arena gegen die Traditionself des FC Bayern München. Vordere Reihe (v.l.): Alexander Otto (Lebendige Stadt), Hep Monatzeder (BM München), Peter Labonte (OB Lahnstein), Hans Pflügler, Norbert Kastner (OB Coburg), Raimond Aumann, Franz Maget (Vors. SPD-Fraktion Bayern), Wolfgang Dremmler, Hans Rambold (BM Buchbach), Ludwig Kögl, Hans Herold (MdL Bayern), , Norbert Bude (OB Mönchengladbach); hintere Reihe (v.l.): Fredi Binder, Ralf Oberdorfer (OB Plauen), Bernd Dreher, Pawel Adamowicz (Stadtpräsident Danzig), Stefan Freitag (BM Velbert), Dr. Lutz Trümper (OB Magdeburg), Dr. Andreas Mattner (MdHB, Lebendige Stadt), Seppo Eichkorn, Joachim Erwin (OB Düsseldorf), Fritz Schramma (OB Köln), Dr. Wolfgang Reiniger (OB Essen), Dr. Wolfgang Dippel (BM Fulda), Dirk Fischer (MdB), Dr. Michael Freytag (Stadtentwicklungssenator Hamburg), Roman Grill, Stefan Mennerich, Norbert Claussen (OB Schwerin), Karl-Heinz Rummenigge, Manfred Schaub (BM Baunatal), Friedrich Decker (OB Neunkirchen), Klaus-Peter Hesse (parl. Geschäftsführer CDU-Fraktion Hamburg). Liebe Leserin, lieber Leser!

Die Fußball-Weltmeisterschaft wirkt: vor, ein einzigartiges Kunstprojekt, Verbindung von Fußball und Kultur Eine kaum für möglich gehaltene Aus- das ebenfalls weltweit mit großer ausmacht und welche Erwartungen gelassenheit hat ganz Deutschland Faszination bestaunt wird. Die Idee sie mit der WM in Deutschland ver- erfasst. Überall im Land feiern die dazu entwickelten unsere Stiftungs- binden. Lesen Sie die Statements von Menschen auf den Marktplätzen ge- vorstände Dr. Andreas Mattner und , DFB-Präsident Dr. meinsam mit den Gästen aus aller der Lichtkünstler Michael Batz (Seite Theo Zwanziger, Bundestrainer Jür- Welt fröhliche Feste. Erstmals wird 14). Nicht minder spektakulär sind gen Klinsmann, Team-Manager Oliver das Fußball-Weltturnier auch von ei- die WM-Projekte der Stadt Frankfurt. Bierhoff, Frauen-Fußball-Star Nia nem einzigartigen Kunst- und Kul- Dort versetzte die „SkyArena“ zum Künzer, Bayern-Vorstand Karl-Heinz turprogramm begleitet. Wir haben Auftakt der WM Hunderttausende Rummenigge, HSV-Trainer Thomas uns deshalb auf Anregung unseres Menschen in Begeisterung, als die Doll, Sportmoderator Gerhard Delling Stiftungsrats Edwin Schwarz, Pla- Hochhaus-Skyline der Mainmetropo- sowie Nationalspieler Sebastian Kehl. nungsdezernent der WM-Stadt Frank- le die Leinwand für riesige Projek- Mit Fußball-Idol und HSV-Ikone Uwe furt, kurzfristig entschlossen, Ihnen tionen unvergessener Fußballmo- Seeler sprachen wir in einem Inter- in dieser Journal-Sonderausgabe ei- mente bildete. Bis zu 75.000 Fans aus view über seine Fußballleidenschaft, nige der spektakulärsten Kultur- aller Welt verfolgten außerdem die seine Idole und Lebensprinzipien Events zur WM vorzustellen. Fußballspiele in der „MainArena“ – (Seite 17 ). einer riesigen Videoleinwand auf dem Wir berichten unter anderem über die Main (Seite 12). Bei Redaktionsschluss dieser Journal- Illumination des Berliner Reichtags- Sonderausgabe am 17. Juni ist der Gab die Anregung für diese Journal- Sonderausgabe: Stiftungsrat Edwin Schwarz, gebäudes – ein Kunstprojekt mit in- Sportprominente erzählten uns, was Ausgang der Fußball-Weltmeister- Planungsdezernent der WM-Stadt Frankfurt. ternationaler Ausstrahlung, das die für sie den besonderen Reiz an der schaft noch völlig offen. Eines aber Stiftung „Lebendige Stadt“ initiiert ist gewiss: Die WM hat eine Welle hat (Seite 6). Außerdem stellen wir der Begeisterung und Euphorie ent- Ihnen die „Blue Goals“ in Hamburg facht, die weit über den Fußball hin- ausgeht. Alexander Otto, Kurato- Anstoß für das „Blue Goal”- riumsvorsitzender der Stiftung „Le- Projekt in Hamburg: bendige Stadt“: „Von diesem positi- (v.r.) Alexander Otto, ven Schub, der durch unser Land Kuratoriumsvorsitzender geht, werden sich hoffentlich alle „Lebendige Stadt”, Hamburgs Erster Bürgermeister Städte und Gemeinden nachhaltig Ole von Beust und inspirieren lassen.“ Lichtkünstler Michael Batz. Großes Bild auf Und jetzt wünschen wir Ihnen viel der Titelseite: Freude mit dieser neuen Ausgabe Bundestrainer Jürgen Klinsmann und die des Journals „Lebendige Stadt“. Nationalmannschaft werden euphorisch begrüßt.

Links: Beim Fan-Fest in Leipzig verfolgen mehrere tausend begeisterte Menschen das WM- Eröffnungsspiel auf einer Großbildleinwand. 3 Die Stiftung „Lebendige Stadt“

Stiftungsrat Prof. Jörn Walter, Matthias Hintz, Künstler Joachim Erwin, OB Düsseldorf Oberbaudirektor Hamburg Ulrich Jonas,GWB Wolfsburg mbH Dr. Hanspeter Georgi, Vorsitzender: Prof. Dr. Martin Wentz, GF WCP GmbH Thomas-Erik Junge,Kulturdezernent Kassel Minister Wirtschaft und Arbeit Saarland Dr. Hanspeter Georgi, Minister für Wirt- Dr. Reinhard Wieczorek, Bernhard Kasten,MdB Robert Heinemann, MdHB, Schulpoli- schaft und Arbeit Saarland Wirtschaftsdezernent München Norbert Kastner, OB Coburg tischer Sprecher CDU-Fraktion Hamburg Weitere Mitglieder: Dörthe Kellermeyer, Veranstaltungen und Ralf Horter, GF TUI Deutschland Dr. Manfred Bauer, GF GMA-Institut Kuratorium internationale Kontakte Stiftung Joachim Hunold, GF-Vors. Air Berlin Dr. Günther Beckstein, MdL, Innen- Ulrike Krages, Geschäftsführerin KAP Christoph Ingenhoven, minister und stv. Ministerpräsident Bayern Vorsitzender: Joachim Krauße, Baustadtrat Fürth Ingenhoven Architekten Wolfgang Branoner, Alexander Otto, Geschäftsführungs- Lydia Mutsch, Bürgermeisterin Esch-sur- Prof. Dr. Stephan A. Jansen, Senator a.D. Berlin, Mitglied Geschäfts- vorsitzender ECE Projektmanagement Alzette (Luxemburg) Zeppelin University Friedrichshafen leitung Microsoft Deutschland Stellvertretender Vorsitzender: Ludwig Rademacher, Hamburger Büro Maik Klokow, Raimund Ellrott, Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für für Kommunikations- und Medienarbeit Vorstand Stage Entertainment Geschäftsführer GfK Prisma Institut Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Annegret Reitz-Dinse, Universität Detlef Kornett, Dr. Eckart John von Freyend, Weitere Mitglieder: Hamburg, Arbeitskreis Kirche u. Stadt Anschutz Entertainment Group Aufsichtsrat IVG Immobilien AG Prof. Dr. Willi Alda, ehem. GF-Vors. Deka Gerd Robanus, Erster Stadtrat Maintal Ernst Küchler, OB Leverkusen Dr. Roland Gerschermann, Immobilien Investment Magnus Staehler, BM Langenfeld Bernward Kulle, Geschäftsführer F.A.Z. GmbH Dr. Jürgen Bersuch, Dr. Michael Stanic, Kulturamt Dachau GF Hochtief PPP Solutions Dr. Tessen von Heydebreck, Vorstand der Werner Otto Stiftung Rüdiger Storim, Stöer City Marketing Hermann Marth, Vorstandsmitglied Deutsche Bank AG Dr. Albrecht Buttolo, Dr. Lutz Trümper, OB Magdeburg Vorstandsvorsitzender RAG Immobilien Susanne Heydenreich, Intendantin Innenminister Sachsen Dr. Henning Walcha, Dr. Andreas Mattner, MdHB, Theater der Altstadt Stuttgart Joachim Erwin, Konrad-Adenauer-Stiftung Vorstandsvorsitzender „Lebendige Stadt“ Christoph Ingenhoven, Oberbürgermeister Düsseldorf Alexa Waldow-Stahm,Stahm Architekten Emmanuel Mongon, Imaginvest, Paris Ingenhoven Architekten Dr. Thomas Mirow, Staatssekretär im Prof. Hinnerk Wehberg, Peter Müller, MdL, Folkert Kiepe, Bundesfinanzministerium WES & Partner Landschaftsarchitekten Ministerpräsident Saarland Beigeordneter Deutscher Städtetag Joachim Plesser, Vorstand Eurohypo AG Ansgar Wimmer,Alfred Töpfer Stiftung Alexander Otto, Maik Klokow, Vorstandsmitglied Stage Fritz Schramma, Oberbürgermeister Köln Kuratoriumsvorsitzender „Lebendige Stadt“ Entertainment Amsterdam Gerd Seitz, Geschäftsführer ECE Preisjury 2006 Robert Pfarrwaller, Geschäftsführer Dr. Rainer P. Lademann, Philips GF Dr. Lademann & Partner Vorstand Christoph Ingenhoven, Vors., Architekt Dr. Wolfgang Reiniger, OB Essen Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Hella Dunger-Löper, stv. Jury-Vors., Vorsitzender: Dr. Oliver Scheytt, Staatssekretär im Bundesministerium für Staatssekretärin Bauen u. Wohnen Berlin Dr. Andreas Mattner, MdHB, Vorstands- Dezernent Bildung, Jugend, Kultur Essen Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Heiner Baumgarten, Vors. Ständige vorsitzender Hamburg Freezers e.V., Prof. Markus Schlegel, Hochschule Prof. Volkwin Marg, Konferenz Gartenamtsleiter Dt. Städtetag Geschäftsführer ECE für angewandte Wissenschaft und Kunst von Gerkan, Marg & Partner Dr. Rolf Böhme, OB a.D. Freiburg Weitere Mitglieder: Hildesheim Gisela Piltz, MdB, innen- u. kommunal- Dr. Albrecht Buttolo, Michael Batz, Prof. Dr. Jürgen Schmude, pol. Sprecherin FDP-Bundestagsfraktion Innenminister Sachsen Theatermacher und Szenograf Universität Regensburg Matthias Platzeck, Jens Friedemann, F.A.Z.-Redakteur Friederike Beyer, GF Beyer und Partner Dr. Markus Söder, MdL, Ministerpräsident Brandenburg Dr. Roland Gerschermann, Robert Heinemann, MdHB, CSU-Generalsekretär Prof. Dr. Felizitas Romeiß-Stracke, Geschäftsführer F.A.Z. GmbH GF „Lebendiger Jungfernstieg e.V.” Axel Steller, GF Arab German Health Tourismuswissenschaft TU München Dr. Regine von der Haar, Arbeitskreis- Prof. Dr. Dittmar Machule, Foundation GCC, Dubai Krista Sager, MdB, stv. Grünen- leiterin Gartenamtsleiterkonferenz HafenCity Universität Hamburg Dr. Jochen Stemplewski, Fraktionsvorsitzende Hermann Henkel, Geschäftsführer HPP André Poitiers, Architekt Vorstandsvors. Emscher Genossenschaft Dr. Wolfgang Schuster, Rolf von der Horst,GF Stadt und Raum Dr. Johannes Teyssen, Vorstand e.on Oberbürgermeister Stuttgart Messe und Medien GmbH Ulrich Thöne, Vorsitzender Gewerkschaft Edwin Schwarz, Wirtschafts- und Förderkreis (aktive Mitglieder) Friedel Kellermann, Geschäftsführer RKW Erziehung und Wissenschaft Planungsdezernent Frankfurt/Main Virginie Brager, Lektorin u. Übersetzerin Prof. Volkwin Marg, Architekt Wolfgang Tiefensee, Bundesminister Dr. Markus Söder, MdL, CSU- Peter Braun, Bode Williams und Partner Dr. Hans-Georg Moldenhauer, Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Generalsekretär Norbert Claussen, OB Schwerin DFB-Vizepräsident Alexander Tschäppät, Alexander Stuhlmann, Friedrich Decker, OB Neunkirchen Manfred Ruge, OB Erfurt Stadtpräsident Bern Vorstandsvorsitzender HSH Nordbank Jürgen Dressler, Dezernent Duisburg Dr. Herbert Schmalstieg, OB Hannover Dr. Michael Vesper, MdL, Dr. Johannes Teyssen, Vorstand e.on Marlis Drevermann, Kulturdezernentin Helmut Schneider, GF Bauforum Landtagsvizepräsident NRW Prof. Christiane Thalgott, Wuppertal Rheinland-Pfalz im Finanz- und Prof. Jörn Walter, Stadtbaurätin München Stefan Freitag, BM Velbert Bauministerium Oberbaudirektor Hamburg Dr. Bernd Thiemann, Managing Partner Stephanie Gamm, Immobilien-Projekt- Peter Walter, Landrat Offenbach Drueker & Co. GmbH entwicklung OneVest Developments Symposiumsreferenten Dr. Irene Wiese-von Ofen, Dr. Jörg Twenhöven, Benjamin Gerken, Gremienbetreuung Prof. Floris Alkemade, Agenda-Forum Essen e.V. Regierungspräsident Münster Stiftung Architekturbüro Rem Kohlhaas, Rotterdam Oliver Wittke, Gunnar Uldall, Senator für Wirtschaft Andreas Grosz, Peter Becker, Minister Bauen u. Verkehr NRW und Arbeit Hamburg Unternehmenskommunikation Rotonda Präsident Handwerkskammer Hamburg Dieter Ullsperger, Geschäftsführer aurelis Prof. Heiner Haass, Hochschule Anhalt Wolfgang Branoner, Real Estate Ralf von der Heide, Chefredakteur GL Microsoft Deutschland 4 LEBENDIGE STADT Inhalt

6 14 Reichstag als Lichtkunstwerk: Eine Hansestadt im Torfieber: Die „Lebendige Stadt” Sie stehen in der Binnenalster, initiierte die faszinierende auf Häusern, Brücken und Illumination des Berliner Plätzen - die „Blue Goals” des Parlamentsgebäudes Lichtkünstlers Michael Batz

10 17 Zu Gast bei Freunden: „Die WM ist das Größte”: Mit phantasievollen Aktionen Uwe Seeler, Fußballidol und begrüßten Deutschlands HSV-Ikone, erzählt von seiner Städte die Fußballfans aus Fußballleidenschaft, seinen aller Welt Idolen und Prinzipien 3 Editorial 4 Stiftungsgremien 10 +18 WM- Stadtnachrichten 18 Impressum 12 Mega-Party am Fluss: Frankfurt feierte die WM gleich mit zwei Groß- Events, der „SkyArena” und der „MainArena”

„Positive Effekte für den Fußball und unser ganzes Land”

Franz Beckenbauer: „Vorfreude wecken und diese Vorfreude stei- gern – das war die Zielrichtung al- ler unserer Kampagnen und Akti- onen, die wir schon weit im Vorfeld der WM 2006 gestartet haben. Dazu gehörte zum Beispiel der Kreativwettbewerb unserer Schul- kampagne „Talente 2006“, an dem sich rund 11.000 Schulen aus 50 Ländern beteiligt hatten. Ebenso auf dem Schwerpunkt „Internatio- nalität“ liegt unser von der Bun- desregierung finanziertes höchst

ambitioniertes Kunst- und Kultur- pa programm zur FIFA WM 2006. „Wir d

wollen dabei immer mehr bieten als Foto: deutsche Nabelschau“ – mit diesem Franz Beckenbauer, Präsident des Organisationskomitees der FIFA WM 2006. Motto des Österreichers André Heller, dem künstlerischen Leiter unseres WM-Kulturprogramms, Vorbereitung auf dieses Mega- kann ich mich 100-prozentig iden- Event in Deutschland aufgestellt tifizieren. Das größte Kunst- und waren und noch sind. Verbunden Kulturprogramm, das es jemals bei mit der Hoffnung, dass diese WM einer WM gab, ist ein deutlicher positive Effekte für den Fußball, Hinweis, wie umfassend und zu- aber auch für unser ganzes Land gleich wie differenziert wir bei der auslöst.”

5 VON RALF VON DER HEIDE Reichstag zur WM als Lichtkunstwerk

Bilder, die um die Welt gingen: Noch bis zum 10. Juli 2006 erstrahlt das Berliner Reichstagsgebäude in weißem Licht. Initiiert hat diese Kunstaktion zur WM die Stiftung „Lebendige Stadt“.

6 LEBENDIGE ST ADT 7

Foto: Thomas Hampel LEBENDIGE STADT

Starteten die Illumination: (v.l.) Lichtkünstler Michael Batz, Robert Pfarrwaller (Philips), Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, Alexander Otto und Dr. Andreas Mattner (beide „Lebendige Stadt”).

ehr als 2.000 geladene Gäste Bild von der neuen Außenwirkung lationen übernahm Procon Event Detailarbeit: aus Politik und Wirtschaft er- ihres Arbeitsplatzes. „Sehr schön, Engineering. Die Illumination des die respektvolle lebten zu nächtlicher Stunde eine tolle Idee“, freute sich der CDU- Reichstagsgebäudes wurde somit Ausleuchtung der M architektonischen am 1. Juni die offizielle Einweihung Bundestagsabgeordnete Thomas komplett privat getragen, wobei die Besonderheiten. der Illumination des Berliner Reichs- Strobl. Und der SPD-Abgeordnete Stiftung „Lebendige Stadt“ die ge- tags. Auf Knopfdruck verwandelten Engelbert Wistuba schwärmte: „Viel samten Kosten übernahm. rund 700 Leuchten die Fassaden des schöner als zuvor.“ Der polnische Parlamentsgebäudes in ein plasti- Botschafter Dr. Andrzej Byrt sah die Bei dieser Lichtinszenierung kommen sches Kunstwerk aus Stein, Licht und Illumination zunächst im Fernsehen. Leuchten mit einer Stärke zwischen Dunkelheit. Zu sehen ist kein bomba- Sein Urteil: „Hervorragend!“ neun und 70 Watt zum Einsatz. Der stisches Laser-Spektakel, sondern Energieverbrauch ist dabei minimal. eine respektvolle Ausleuchtung Elf Jahre nach Christos weltweit be- „Dank moderner Beleuchtungs- und architektonischer Besonderheiten. achteter Verhüllung entwarf der Lichtsteuerungstechnologien ver- „Diese Illumination soll dem histori- Hamburger Lichtdesigner Michael braucht die Illumination pro Stunde schen Bauwerk gerecht werden“, Batz das Konzept für die künstleri- nur Energie im Wert von weniger als sagte Bundestagspräsident Dr. sche Illumination des Reichstagsge- drei Euro“, sagt Robert Pfarrwaller, Norbert Lammert als Schirmherr der bäudes. Für die besondere Anmutung Geschäftsführer der Philips GmbH Kunstaktion bei der Einweihung. Und sorgen unterschiedliche Lichttempe- und Leiter des Unternehmensbe- Alexander Otto, Kuratoriumsvor- raturen – von warmweiß (3.000 reichs Lighting. sitzender der „Lebendigen Stadt“: Kelvin) bis kaltweiß (5.000 Kelvin). „Die Beleuchtung ist bewusst dezent, Michael Batz, der auch Vorstands- Das Berliner Reichstagsgebäude wur- um die Wirkung des Gebäudes nicht mitglied der „Lebendigen Stadt“ ist, de zwischen 1884 und 1894 nach zu überstrahlen.“ wurde für seine Illuminationen im den Entwürfen des Architekten Paul Salzburger Kaiviertel, in der Hambur- Wallot errichtet. Nach dem Umbau „Wunderbar!“, kommentierte der ger Speicherstadt und am Kölner durch Sir Norman Foster ist das Berliner Senatssprecher Michael Rheinufer bereits mit internationalen Gebäude seit April 1999 offizieller Donnermeyer: „Das Lichtkunstwerk Preisen ausgezeichnet. Sitz des Deutschen Bundestags. Im ergänzt den gesamten Weltmeister- Sommer 1995 sorgte die Verhüllung schafts-Erlebnisraum in der neuen Die Lichttechnik für das Kunstprojekt des Reichstagsgebäudes durch das Mitte.“ Schon am ersten Abend am Reichstagsgebäude stellte die Künstlerpaar Christo und Jeanne- machten sich viele Parlamentarier ein Philips GmbH als Sponsor. Die Instal- Claude weltweit für Aufmerksamkeit. 8 Ein faszinierendes Kunstwerk: das Berliner Reichstagsgebäude bei Nacht. dpa / Hampel Thomas / idemann We Norbert Fotos: „Der Fußball lebt, auch in den mittleren und kleinen Städten” Dr. Theo Zwanziger: „Für Deutsch- land und natürlich besonders die zwölf Austragungsstädte ist die FIFA WM 2006 ein einmaliges Ereignis – nicht nur in den Stadien selbst. Auch vor den Toren unserer tollen neuen WM-Arenen ist eine Menge los: Straßenfeste, Fan-Mei- len, Public Viewing, Street-Soccer, Kunst-Installationen und vieles mehr. Ich denke, auch für die weni- gen Menschen, die mit Fußball Dr. Theo Zwanziger, Geschäftsführender DFB-Präsident. nichts anfangen können, wird etwas dabei sein. Für das Organisa- Was mich aber am meisten beein- tionskomitee war es von vornherein druckt: Auch in vielen mittleren erklärtes Ziel, viele Menschen in und kleinen Städten sind in Eigen- dieses Event einzubeziehen. Wir initiative kreative und bunte Pro- haben eine Schulkampagne gestar- jekte ins Leben gerufen worden. Der tet und eine Vereinskampagne, bei Fußball lebt, nicht nur in der WM- denen viele Tausend Kinder und Arena, auch im Verein um die Ecke. Jugendliche mitgemacht haben. Und unsere Städte tun es auch. Es Durch das Kunst- und Kulturpro- sind lebendige Städte in einem le- gramm der Bundesregierung wur- bendigen Land. Schön, dass der den mehr als vierzig regionale und Fußball ein Stück dazu beitragen überregionale Projekte gefördert. kann.”

9 Tausende von Fußballanhängern feiern in der Innenstadt von Stuttgart ein Fan-Fest. WM-Stadtnachrichten

Hannover: Fan-Fest auf dem Chören standen die Top-Stars Placido ihnen der aufklärende Umgang mit Waterlooplatz Domingo, Diana Damrau und Lang der deutschen Geschichte zur Fuß- Auf dem Waterlooplatz – nur wenige Lang auf der Bühne. Als Special ball-Weltmeisterschaft ist“, betont hundert Meter vom FIFA WM Stadion Guests zogen nach der Pause die Nürnbergs Kulturreferentin Julia entfernt – veranstaltete die Landes- Söhne Mannheims mit poppigem Lehner. Auf den drei Meter hohen hauptstadt Hannover ein riesiges Schwung ins Spiel. Das Programm und 1,25 Meter breiten Edelstahl- Fan-Fest. Rund 17.000 Menschen machte einen sportlichen Spagat tafeln befinden sich Erklärungen und fanden täglich vor der Waterloosäule zwischen Klassik und Pop. Von Hinweise zur Geschichte des jeweili- Jürgen Klinsmann, Trainer der deutschen Platz und konnten die Spiele der WM Richard Wagner, über Giuseppe Verdi, gen Ortes. Heute wird das Gelände Fußball-Nationalmannschaft. auf einer rund 60 Quadratmeter Richard Strauss und Johann Strauß auch für das Popfestival „Rock im großen Leinwand live erleben. Für bis hin zur Fußballhymne „We are the Park“ und für die zwei größten euro- „Erfolg für eine ganz besondere Atmosphäre Champions“. Der Konzertabend gip- päischen Klassik-Openair-Konzerte sorgten riesige, aufwändig gestaltete felte in einem spektakulären Feuer- mit jeweils mehr als 50.000 Besu- Deutschland” Aufnahmen von Fans aus Hannover, werk. chern genutzt. Die Zeppelin-Tribüne die begeistert ihre Gäste begrüßten. dient seit Jahrzehnten als Zuschauer- Jürgen Klinsmann: „In den vier Die Prints waren an der bis zu fünf Nürnberg: Erläuterungen zur rang für das Norisring-Rennen. Wochen der WM wird ganz Meter hohen Umbauung des Fan- Geschichte Deutschland eine einzige große Areals befestigt. Neben Live-Übertra- Ein neues Informations-Leitsystem Köln: Deutsche Fußballer in WM-Arena sein. Das Herz der gungen, Aktionen und Verlosungen gibt den Besuchern des Nürnberger der Welt Veranstaltung schlägt nicht nur sorgte eine eigene Hausband für Stadions Erläuterungen über die Das Deutsche Sport- und Olympia- in den zwölf WM-Metropolen Stimmung. Geschichte des umliegenden ehema- Museum in Köln präsentierte zur WM und ihren modernen Stadien, ligen Reichsparteitagsgeländes. Auf die Fußball-Sonderausstellung „Glo- sondern auch bei den zahlrei- München: dem 380 Hektar großen Areal wurde bal Players – Deutscher Fußball in chen WM-Veranstaltungen, die 3 Orchester und Stars zur Fußball-WM ein Geländeinfor- aller Welt“. Rund um den Erdball hat in jeder größeren Stadt stattfin- Mit einem kulturellen Paukenschlag mationssystem installiert. An 23 der deutsche Fußball seine Spuren den. Auch dort wird eine außer- begann die Fußball-WM in München: Stationen werden die Geschichte und hinterlassen. Die vielen herausragen- gewöhnliche und freundliche Drei Tage vor der Auftaktpartie die Bedeutung der alljährlichen Pro- den Repräsentanten des deutschen Stimmung herrschen. Ganz nach Deutschland gegen Costa Rica gaben paganda-Inszenierungen der Natio- Fußballs haben dabei viel bewegt und dem WM-Motto „Die Welt zu sich am 6. Juni die drei Münchner nalsozialisten von 1927 bis zum Ende erlebt. Deren Geschichten mit ihren Gast bei Freunden“. Wir freuen Spitzenorchester mit ihren Maestri des Zweiten Weltkriegs erläutert. An Trophäen, Souvenirs und Erinnerungs- uns auf diese Atmosphäre und im Münchner Olympiastadion vor den Kosten von knapp 420.000 Euro stücken wurden zur Ausstellung wollen sie nutzen, um die Welt- 28.000 Konzertbesuchern die Ehre. haben sich der Bund, der Freistaat „Global Players“ nach Deutschland meisterschaft für Deutschland zu Neben dem Symphonieorchester des Bayern und die Kulturstiftung des zurückgebracht. Die interessante Aus- einem vollen Erfolg werden zu Bayerischen Rundfunks, den Mün- Deutschen Fußball-Bundes zu 85 stellung zählte zum Kunst- und lassen. Nicht nur sportlich.” chner Philharmonikern und dem Prozent beteiligt. „Damit zeigen Kulturprogramm der Bundesregie- Staatsorchester mit ihren jeweiligen Bund, Land und der DFB, wie wichtig rung zur WM 2006. 10 LEBENDIGE STADT

Diskutierten über die Aufgaben moderner Stiftungen: (v.l.) Ex-Tennis-Profi Michael Stich, Friedrich W. Werner (Bijou Brigitte) und Alexander Otto („Lebendige Stadt”). idemann We Norbert / ddp / pa d Fotos: Fußballfans aus Togo betrachten ein Bild mit bekannten Fußballern an der Decke des Hauptbahnhofs in Köln. „Anlass zu Stolz und Freude” Nia Künzer: „Die erste Fußball- WM gibt positive Impulse Programmkinos der Region, so in WM, an die ich mich bewusst erin- Die Fußball-Weltmeisterschaft wirkt Dresden, Erfurt, Dessau, Halle, Jena, nere, war Italien 1990. Obwohl ich sich positiv auf die Wirtschaft aus. Zu Magdeburg und Weimar. Vor Ort live noch ein Kind war, habe ich die be- diesem Ergebnis kommt der Wirt- dabei waren jeweils die fußballbegei- sondere Stimmung noch gut in Er- schaftsforscher Henning Vöpel vom sterten Filmregisseure. innerung. Damals dachte ich natür- Hamburgischen Weltwirtschafts-In- lich nicht, dass ich selbst einmal stitut (HWWI) nach einem Bericht Kaiserslautern: 11 Freunde Fußball-Weltmeisterin werden wür- der Tageszeitung „Die Welt“. „Das aus Beton de, aber seit ich mit der deutschen Plus ist eindeutig. Es äußert sich zwar Kaiserslautern hat sich anlässlich der Frauen-Nationalmannschaft 2003 nicht unbedingt in großen Wachs- WM „11 Freunde“ zugelegt. Bei den den Titel erkämpft habe, weiß ich, Nia Künzer, Fußballerin vom 1. FFC Frankfurt, wie es sich für eine(n) Spieler(in) entschied durch ihr Golden Goal das tums- und Beschäftigungseffekten, lebensgroßen Skulpturen aus Beton Finale der Frauen-Fußball-WM 2003 für aber bringt auf jeden Fall ein Mehr an handelt es sich um acht WM-Spieler „anfühlt“, dabei zu sein! Eine WM Deutschland gegen Schweden. Lebensfreude und Internationalität“, im Trikot der in der Stadt gastieren- ist etwas ganz Besonderes – für die so Vöpel. Wirtschaftsexperten rech- den Nationen sowie drei Fußball- Spieler und Fans, die gastgebenden und Freude und eine Gelegenheit nen insgesamt mit einem volkswirt- Fans. Kurz vor dem Achtelfinale sol- Städte und jedes teilnehmende zu internationalen Begegnungen schaftlichen Plus von 0,2 bis 0,3 Pro- len noch zwei weitere Spieler in den Land ist das ein Anlass für Stolz und Völkerverständigung.” zent beim Bruttoinlandsprodukt. Auch Trikots der beteiligten Teams aufge- die Ausgaben der internationalen stellt werden. Die schweren Sportler WM-Touristen dürften die Wirtschaft und ihre Fans sind auf dem Philipp- beflügeln. Hier rechnen Volkswirte Mees-Platz zu bewundern. „Fußball „Hoffentlich friedlich” mit einer Summe von rund einer ohne Grenzen“ heißt das von Christel Karl-Heinz Rummenigge: „Ich Milliarde Euro. Lechner geschaffene Kunstwerk. freue mich riesig auf die Fußball- Nach der WM sollen die Beton-Spie- Weltmeisterschaft in unserem Land. Leipzig: Fußball im Film ler einen festen Platz im Stadion Deutschland wird für vier Wochen Ganz im Zeichen des Fußballs stand bekommen. im Blickpunkt der Weltöffentlich- das Internationale Leipziger Festival keit stehen. Es ist eine prima Mög- für Dokumentar- und Aktionsfilm lichkeit, uns unseren Freunden, die vom 9. Juni bis 9. Juli. In Zusam- bei uns zu Gast sind, zu präsentie- menarbeit mit dem europäischen ren. Ich hoffe auf ein spektakuläres Kultursender Arte, fünf Leipziger Pro- und friedliches Turnier, auf die grammkinos und Museen wurden an Begeisterung aller Fans, die aus wechselnden Veranstaltungsorten dem Ausland zu uns kommen, und faszinierende Dokumentarfilme zum natürlich auf ein gutes Abschnei- Thema Fußball präsentiert. Im Rah- Karl-Heinz Rummenigge, den unserer deutschen Fußball- men der Reihe „Doc on Tour“ gastier- Vorstandsvorsitzender FC Bayern München. Nationalmannschaft.” te das Festival außerdem in weiteren 11 Beeindruckende Bilder: Auf den Fassaden der Wolkenkratzer wurden die großen Momente der Fußballgeschichte lebendig.

VON ANDREA PEUS Grandios, emotional – Ouvertüre zur WM

Vom 3. bis 5. Juni stand die Frankfurter Skyline ganz im Zeichen des Fußballs. Die „SkyArena“ – ein Erlebnis für die Sinne, an das sich die Menschen auch noch lange nach der WM erinnern werden.

chon zu Beginn der Fußball- erschienen die Bilder der großen Jubelschreie aus. Es ist „Zeit für gro- flächen mit ihren insgesamt 500 Weltmeisterschaft befand sich Stars und ihre legendären Spiel- ße Emotionen, für große Spiele“, Motiven. Bilder, die bei den Fans für S die deutsche Finanzmetropole szenen am Frankfurter Nachthimmel. klingt es wenig später aus den Boxen. Gänsehaut sorgen: Maradonas Hand Frankfurt im Ausnahmezustand. Berührende Momente, als aus den Im Publikum herrscht jetzt respekt- Gottes, das Tor von Wembley, der Denn bereits zu Pfingsten verwandel- Lautsprechern eine männliche Stim- volle, zuweilen ehrfürchtige Stille. jubelnde Jürgen Klinsmann oder der te die Stadt ihre Skyline in eine gi- me erklingt: „Uruguay 1930, Italien Gebannt schauen die Menschen auf untröstlich am Pfosten von Yoko- gantische Kinoleinwand. Auf den 1934“. Die Menschenmasse bricht in die überdimensionalen Projektions- hama lehnende Oliver Kahn. Doch es Fassaden von neun Wolkenkratzern sind nicht nur Fußballer zu sehen, wurden die großen Momente der sondern auch jubelnde und trauernde Fußballgeschichte lebendig. Die Fans. Aber auch die Nachwuchsspie- ganze Welt schaute auf Frankfurt. ler, von denen jeder nur ein Ziel Millionen Zuschauer verfolgten die kennt: einmal wie Pelé, Beckenbauer Inszenierung am Fernsehen, mehr als oder Ronaldinho bei einer WM zu 500.000 waren allein in den Straßen spielen. der Mainmetropole dabei. Brücken mussten wegen des Menschenan- „Das war Emotion pur, besser kann drangs gesperrt werden, die Plätze man Fußballgeschichte nicht präsen- der Innenstadt waren komplett über- tieren“, so die einhellige Meinung der füllt. prominenten Gäste, zu denen neben Franz Beckenbauer auch viele weite- Pünktlich um 23 Uhr konnte die re Fußballstars, Ex-Weltmeister und Show beginnen. Stockwerk für Prominente aus Kultur, Wirtschaft Stockwerk versank die Stadt im und Politik gehörten. Auch Jürgen Dunkeln. Begleitet von einer eigens Grabowski, Weltmeister von 1974, für den Event komponierten Musik Waren begeistert: Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth und Franz Beckenbauer. zeigte sich tief beeindruckt, als er die 12 LEBENDIGE STADT

Großes Live-Spektakel auf dem Main Rüffer Rainer / H.D.Fehrenz

Millionen Zuschauer verfolg- / ten die Inszenierung am

Fernsehen, mehr als 500.000 Photo P

waren allein in den Straßen A der Mainmetropole dabei. Fotos:

Bilder seiner WM-Spiele auf den rie- 10.000 Quadratmeter – zwei Fußball- sigen Leinwänden sah. felder. 3,5 Millionen Euro kostete die „SkyArena“, die vor allem von den Selbst diejenigen, die sich nicht in neun Banken finanziert wurde, die als uf die „SkyArena“ folgte die die aus Milliarden kleiner Leucht- unmittelbarer Sicht- und Reichweite werbewirksame Fassade dienten. „MainArena“ – und weiter dioden bestanden, ließen selbst die des Spektakels befanden, konnten ein Doch die beiden Regisseure des A ging die Party. Bei Spitzen- vorbeifahrenden Schiffe klein er- wenig von der Atmosphäre in der Mega-Events, Philipp Stölzl und Titus Sommer-Wetter und einer ausge- scheinen. Dass diese überhaupt Mainmetropole erhaschen. Denn die Georgi, sind sicher: „Der Anlass lassenen Atmosphäre verfolgten fahren durften, obwohl die Groß- musikalische Untermalung – eine rechtfertigt den gigantischen Auf- zehntausende Fans allabendlich die bildleinwand mitten in der Fahr- Hymne an die Emotionen des Fuß- wand.“ Die Fans aus aller Welt wer- Spiele live vom „Bei Spitzen- rinne stand, war dem balls – wurde zeitgleich vom Hes- den ihnen zustimmen. Frankfurter Mainufer Wasser- und Schiff- sischen Rundfunk übertragen. aus. „In maritimem Sommer-Wetter fahrtsamt in Aschaf- Flair die Spiele auf und ausgelassener fenburg zu verdan- Die Vorbereitungen für das Monu- der Großleinwand zu Atmosphäre ken. Dort hatte man mentalschauspiel hatte Monate ge- erleben, ist einma- den Main kurzerhand dauert. Über 100 Standorte mussten lig“, schwärmte auch feierten bis zu zur Einbahnstraße vernetzt werden. 40 Hochleistungs- Frankfurts Oberbür- 75.000 Fans aus erklärt. Neben Büh- Projektoren wurden installiert, germeisterin Petra aller Welt” nen und Verkaufs- 20.000 Meter Kabel benötigt sowie Roth. Möglich mach- ständen nahm das 115 Scheinwerfer und 700.000 Watt te dies ein Großbildschirm auf einer Zuschauer-Areal an den Mainufern Energie. In immer wieder spekta- künstlichen Insel mitten im Main – die größte Fläche ein. Auf 65.000 kulären Kletter-Aktionen verklebten zwischen dem Eisernen Steg und Quadratmetern bot die „MainAre- professionelle Bergsteiger in den der Ignatz-Bubis-Brücke. Die 144 na“ Raum für bis zu 75.000 Fans letzten Wochen die Hochhäuser mit Quadratmeter großen Leinwände, aus aller Welt. der für die Projektion wichtigen Folie: 13 LEBENDIGE STADT

VON ANDREA PEUS Eine Hansestadt im Torfieber

Sie stehen auf Hamburgs Dächern, Brücken und Plätzen, schmücken Werften, Kirchen und Bankzentralen: die „Blue Goals“ des Lichtkünstlers Michael Batz. Seit WM-Anpfiff verbinden grüne Laserstrahlen die blau leuchtenden Tore und legen sich wie ein großes Netz über die Hansestadt. Eine spektakuläre Show, die begeistert!

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Foto: Michael Zapf LEBENDIGE STADT

Hamburgs blau leuchtende Fußballtore stehen in der Binnenalster, auf dem Rathaus, auf Brücken und Werften. Seit Beginn der WM werden sie durch grüne Laserstrahlen miteinander verbunden.

os ging es im Juli 2005 mit dem Doch damit nicht genug. Seit Beginn Jedes normale „Blue Goal“ kostet in ersten „Blue Goal“ in Hamburg- der Weltmeisterschaft werden die der Anfertigung und Montage etwa L Poppenbüttel: Alexander Otto, „Blue Goals“ durch grüne Laserstrah- zwischen drei- und fünftausend Euro. Kuratoriumsvorsitzender der „Leben- len miteinander verbunden. Acht rie- Kosten, die komplett von privaten digen Stadt“, schaltete das blau sige Laser-Anlagen wurden dafür Förderern getragen werden. „So ein leuchtende Premierentor gemeinsam unter anderem auf dem Michel und weltweit beachtetes Mega-Event wie mit Hamburgs Erstem Bürgermeister auf einem Hotelhochhaus installiert. die Fußball-WM kommt nicht alle Ole von Beust und Lichtdesigner Tage nach Hamburg. Deshalb möch- Michael Batz ein. Seitdem grassiert Während die meisten Hamburger und ten wir gerne dazu beitragen, dass in Hamburg das Torfieber – mehr als Touristen angesichts der blauen sich die Hansestadt ihren Gästen als 160 „Blue Goals“ sind inzwischen Neon-Tore nur an Fußball denken, ist internationale Metropole optimal über die ganze Stadt verteilt. die Fußball-WM für den Lichtkünstler präsentiert“, so Alexander Otto, der Batz nur Anlass, etwas für das zehn Meter Kaum ein Ort, von dem aus man nicht über die Stadt zu er- „Als wir das Tor hohe und sechzehn mindestens eines der blau leuchten- zählen. Für ihn sind es auf der Alster Meter breite „Blue den Fußballtore sieht – sie stehen in eigentlich noch nicht Goal“ in der Binnen- der Binnenalster, auf dem Rathaus, einmal richtige Fuß- aufgestellt haben, alster 50.000 Euro ge- dem Airbus-Gelände, bei Blohm & balltore. Sie haben kei- haben die Leute stiftet hat. Voss, auf Versicherungs- und Bank- ne Netze und ganz an- geklatscht” zentralen, auf Brücken und Plätzen. dere Abmessungen, so Doch nicht nur Firmen Wer ein Tor haben möchte, bekommt der Künstler. „Für mich sind die Blue beteiligten sich, sondern auch Ver- es auch. So hängte der Künstler Goals wie eine zweite Stadt. Sie spie- eine, Verbände und Privatpersonen. Michael Batz ein „Blue Goal“ über len mit Perspektiven und Stimmun- Bezüglich der Größe seiner „Blue einen Balkon der Mundsburg-Hoch- gen und laden zu Phantasien ein.“ Goals“ zeigt sich Lichtkünstler Batz häuser, weil es auf dem Dach zu win- als außerordentlich flexibel. Stolze dig war. Ein weiteres baumelt zwi- Die Idee zu dieser außergewöhnli- 440 Quadratmeter misst das größte schen den Kirchtürmen des Marien- chen Kunstaktion zur WM entwickel- Tor auf der Traditionswerft Blohm & turms. Und selbst die Hamburger Nicht nur die Hamburger sind von ihren „Blue te Michael Batz gemeinsam mit dem Voss. Das kleinste „Blue Goal“ instal- Goals” begeistert. Sogar eine mexikanische Landesvertretung in Berlin hat ihr Fußball-Zeitung veröffentlichte einen Jubel- Vorstandsvorsitzenden der „Leben- lierte Michael Batz in einer Kneipe im eigenes Tor. Artikel über die Leuchttore in der Hansestadt. digen Stadt“, Dr. Andreas Mattner. Hamburger Stadtteil Eppendorf. 16 „Die Fußball-WM ist das Größte“ Uwe Seeler, Fußballidol und HSV-Ikone, nahm als Spieler an vier Weltmeisterschaften teil. Das Journal „Lebendige Stadt“ sprach mit dem 69-Jährigen über seine Fußballleidenschaft, seine Idole und Prinzipien.

„Lebendige Stadt“: Herr Seeler, was bedeutet für Sie die Weltmeister- schaft in Deutschland?

Uwe Seeler: Jede Weltmeisterschaft ist ein besonderes Highlight. Für mich ist es überhaupt das Größte auf der Welt. Und wenn es im eigenen Land ist und dann auch noch Spiele in der eigenen Stadt stattfinden, freue ich mich natürlich besonders.

Inwiefern hat sich der Fußball seit Ihrer aktiven Zeit verändert?

(Lacht) Das ist natürlich eine völlige dpa

Veränderung. Fußball ist immer kom- /

merzieller geworden. Eine Erlebnis- rber welt und vor allen Dingen ein großes Ke Geschäft. Christian / Heutzutage gibt es sogar ein Kultur- Zapf Programm zur WM. Wie finden Sie

das? ichael M

Das finde ich sehr gut, denn Sport Fotos: und Kultur gehören ja auch irgend- Das Interview mit Uwe Seeler führte Journal-Chefredakteur Ralf von der Heide. wie ein bisschen zusammen. Ich bin zum Beispiel im Hamburger Völker- Sport – wie aber auch in allen ande- Da gibt es in meiner langen Karriere kundemuseum bei der Ausstellung ren Bereichen – immer lohnt, bis zum so viele. Jede WM ist ein Highlight, „Faszination Fußball“ gewesen. Das Schluss zu kämpfen. Und dass man Deutscher Meister, Pokalmeister- ist eine ganz große und gelungene selbst aus Niederlagen, die natürlich Erfolge mit dem HSV. Aber viel wich- Sache. dazugehören, immer wieder Stärken tiger ist vielleicht, dass man sich zu ziehen kann, um neu anzugreifen. jeder Zeit als Mensch treu bleibt und Was sagen Sie zu den „Blue Goals“ in Wie wir im Sport halt so schön sagen: mit beiden Beinen fest auf dem Hamburg? Angriff ist die beste Verteidigung. Boden steht. „Die Hamburger sind begeistert“, sagt Karl-Heinz Blumenberg von der Die „Blue Goals“ sind natürlich be- Wer war denn Ihr liebster Mitspieler? Gibt es etwas, was Ihnen am heuti- Hamburg-Marketing, die das Projekt sonders abends sehr schön und auf- gen Fußball missfällt? gemeinsam mit Michael Batz und fällig. Es gefällt mir, dass sich die Beim HSV waren das natürlich Klaus den beiden Hauptsponsoren Procon Hansestadt zur WM geschmückt hat. Stürmer und Charly Dörfel, mit denen Im Moment gefällt mir nicht diese und Philips koordiniert. „Als wir das wir in der Jugend groß geworden Theatralik, das Vortäuschen von Tor auf der Binnenalster aufgestellt Welches Signal sollte Ihrer Meinung sind. Aber eigentlich habe ich mit Fouls und das Reklamieren. Das haben, haben die Leute auf dem nach von dieser WM in die Welt aus- jedem gerne zusammengespielt. Das nimmt meiner Meinung nach in letz- Jungfernstieg geklatscht.“ Die Reso- gehen? gehört zum Mannschaftssport ein- ter Zeit ein bisschen Überhand. Da nanz ist riesig und reicht sogar bis fach dazu. sollte die Sportlichkeit und Fairness nach Mexiko, wo eine Fußball-Zei- Ich hoffe, dass das Motto der WM wieder mehr in den Vordergrund tung einen Jubel-Artikel über die „Zu Gast bei Freunden“ auch genau Sie sind ja Hamburg und dem HSV rücken. Hamburger Leuchttore veröffentlich- so rüberkommt. Dass die Menschen immer treu geblieben. te. aus aller Welt freundlich und nett Wenn Sie FIFA-Präsident wären, Herr aufgenommen werden und dass man Richtig! Seeler: Was würden Sie ändern? ihnen hilft, wenn sie das eine oder andere suchen oder nicht wissen. Warum sind Sie trotz lukrativer Ange- Ich würde das passive Abseits weg- Dafür muss man nicht unbedingt die bote nie ins Ausland gegangen? nehmen und würde vor allen Dingen gleiche Sprache sprechen. Das geht den besonderen Schutz des Tor- notfalls auch mit Händen und Füßen. Erstens bin ich Hamburger, zweitens wächters im Fünfmeterraum lockern. Natürlich freue ich mich auch auf liebe ich diese Stadt und drittens bin Denn man darf ja nicht mal mehr tolle Fußballspiele, aber wichtiger ist, ich beim HSV groß geworden – und hochspringen mit dem Torwächter, dass unsere Gäste anschließend sa- genau das war auch in Ordnung so. da wird schon Freistoß gepfiffen. gen können: In Deutschland war’s Letztlich habe ich die berufliche wunderbar, da fahren wir wieder hin. Sicherheit dem großen Geld in Mai- Außer Fußball, was ist Ihnen am land vorgezogen. Diese Entscheidung wichtigsten? Was hat Ihren persönlichen Erfolg als habe ich bis heute nicht bereut. Fußballspieler ausgemacht? Meine Familie, das war schon immer Welcher Erfolg ist Ihnen rückblickend so. Ich bin einfach ein Familien- Ich habe gelernt, dass es sich im am wichtigsten? mensch. 17 HSV-Trainer . Sebastian Kehl, Nationalspieler von Gerhard Delling, NDR-Sportchef. Oliver Bierhoff, Manager der deutschen . Fußball-Nationalmannschaft. „Sensationelle „Bei Freunden „Großartiges „Kulturelle Stimmung” willkommen” Ereignis” Kraft” Thomas Doll: „Die Weltmeister- Sebastian Kehl: „Die Fußball- Gerhard Delling: „Die Fußball- Oliver Bierhoff: „Die Fußball- schaft in Deutschland wird ein WM in Deutschland ist eine Weltmeisterschaft ist schon rein Weltmeisterschaft 2006 in Ereignis, das die Menschen nie wunderbare Gelegenheit, der sportlich ein großartiges Ereig- Deutschland ist gemeinsam mit wieder vergessen werden. Denn Welt ein sympathisches und nis, auf das ich mich unglaublich den Olympischen Sommerspielen in den nächsten Jahrzehnten gastfreundliches Bild unseres freue. Aber diese WM bei uns das größte Sportereignis der wird wohl keine WM wieder nach Landes zu vermitteln. Wir in wird durch die vielen Aktionen, Welt und besitzt eine unglaubli- Deutschland kommen. Ich freue Dortmund haben bei vielen inter- Veranstaltungen und Gesell- che wirtschaftliche, soziale, poli- mich auf die tollen Spiele in den nationalen Spielen mit der Bo- schafts- und Kulturbeiträge zu tische und kulturelle Kraft. Diese ausverkauften Stadien mit den russia gezeigt, dass der Fußball einem Ereignis, das uns alle werden natürlich vor allem die vielen verschiedenen Teams, auf eine großartige Möglichkeit bie- angeht und hoffentlich mitreißt. zwölf deutschen Städte erleben, die sensationelle Stimmung und tet, Freundschaften über Länder- Ich finde es gut und konsequent, in denen die 64 WM-Spiele aus- die zahlreichen Fans, die aus der grenzen hinweg aufzubauen. Die wie sehr sich die Länder, Kom- getragen und die von Millionen ganzen Welt nach Deutschland Idee der internationalen Fan- munen und einzelne Persönlich- Fans aus der ganzen Welt be- und auch nach Hamburg kom- Treffs im Herzen der Stadt Dort- keiten in diesem vielseitigen Sin- sucht werden. Die Menschen in men. Zusätzlich wünsche ich mir mund hat auch international ne engagieren.” Deutschland haben dank der natürlich, dass Jürgen Klinsmann immer großen Anklang gefun- Weltmeisterschaft die seltene mit seinem Team ein erfolgrei- den. Auch bei der WM haben wir Möglichkeit, sich den Besuchern ches Turnier spielen wird.” wieder die Chance, der Welt zu und Fernsehzuschauern in der zeigen, dass alle Nationen bei ganzen Welt von ihrer besten Freunden in Deutschland will- Seite zu zeigen.” kommen sind.” WM-Stadtnachrichten Leipzig: Herr der Regeln funden hat. Zu den Highlights der ca. Millionen Euro wurden für Sicher- Das Stadtgeschichtliche Museum 2000 völkerkundlichen Exponate aus heitsmaßnahmen aufgewendet. Leipzig rückt zur WM die Männer in etwa 70 Ländern gehören der älteste Impressum Schwarz erstmals in den Blickpunkt. erhaltene Fußball der Welt, der erste Ruhrgebiet mit „ExtraSchicht“ Journal „Lebendige Stadt” „Herr der Regeln. Der Fußball-Refe- WM-Pokal, die Reproduktion eines Ein Event, so außergewöhnlich und WM-Sonderheft/Juli 2006 ree“ heißt die spannende Ausstellung. chinesischen Cuju-Tors und die latei- facettenreich wie das Ruhrgebiet Herausgeber: Zu sehen sind beispielsweise die ers- nisch geschriebenen schottischen selbst: Die „ExtraSchicht” ist längst Stiftung „Lebendige Stadt” ten gelben und roten Karten, die bei Fußballregeln von 1709. Außerdem Kult und war in diesem Jahr während Saseler Damm 39 22395 Hamburg einer WM eingesetzt wurden. Die können die Besucher ihre Schusskraft der WM Treffpunkt für Gäste aus Redaktion: Schau zeigt jedoch nicht nur Doku- messen, sich im Fan-Wohnzimmer aller Welt. Am 17. Juni fand die Ralf von der Heide mente, sie hat vor allem Atmosphäre: entspannen oder am Kicker ihre spie- Nacht der Industriekultur zum sech- (Chefredakteur, verantw.), Man betritt sie wie ein Schiedsrichter lerischen Fähigkeiten unter Beweis sten Mal statt, an 38 Spielorten in 19 Andrea Peus (Stellv. Chefredakteurin) den Rasen – über eine schmale Trep- stellen. Wer mehr Lust auf Musik hat, Städten im Revier. In traumhaftes Weitere Korrespondenten: Jens Friedemann (F.A.Z.-Redakteur), pe, einen geschützten, geräuschge- kann es sich auf der Tribüne bequem Licht gehüllt, wurden Zechen und Hans-Jürgen Leersch dämpften Raum, der einen die Kulisse machen und selbst eine fußballtypi- Kokereien, Halden und Hochöfen, (Korrespondent, Die Welt), des Stadions im ersten Moment wie sche Trommeleinlage geben. Die Maschinen- und Gebläsehallen zur Andreas Schiller (Herausgeber eine Wand empfinden lässt. Viele Ausstellung läuft noch bis zum 26. Bühne für ausgefallene künstlerische Immobilien Manager) Anekdoten und Geschichten machen November 2006 im Völkerkundemu- Experimente. Regionale, nationale Sitz der Redaktion: Saseler Damm 39 den „Herr der Regeln“ zu einer gelun- seum in Hamburg. und internationale Musiker, Tänzer, 22395 Hamburg genen Schau für die ganze Familie. Artisten, Licht- und Zauberkünstler Tel: 040/60876173 Die Ausstellung läuft noch bis zum WM-Städte investierten boten an den ehemaligen Industrie- Fax: 040/60876187 30. Juli 2006 im Stadtgeschichtlichen Die zwölf WM-Städte haben nach anlagen des Reviers ein Kaleidoskop Internet: www.lebendige-stadt.de Museum/Sportmuseum in Leipzig Angaben der „Arbeitsgemeinschaft der Kultur. Mehr als 100.000 Men- E-Mail: [email protected] Art Direction und Layout: (www.herr-der-regeln.de). WM-Städte“ aus ihren Etats für die schen besuchten die spannenden Heike Roth, Anna Zielinski Fußball-Weltmeisterschaft rund 1,2 Events (www.extraschicht.de). Druck: Hamburg: Faszination Milliarden Euro investiert. Rund 570 SocietätsDruck Fußball Millionen Euro seien in die Stadien Frankenallee 71-81 Auch das Hamburger Völkerkunde- investiert worden, etwa 530 Millio- 60327 Frankfurt am Main museum erliegt der „Faszination Fuß- nen Euro in Verkehrsprojekte geflos- Auflage: 15.000 Exemplare ball“. In der Ausstellung geht man sen, hieß es. 45 Millionen Euro habe Das Journal „Lebendige Stadt” unter anderem der Frage nach, wer das so genannte City-Dressing mit erscheint zweimal im Jahr. das Fußballspiel denn eigentlich er- Flaggen und Fahnen gekostet. 22 18 Temperamentvolle Tänze und ausgelasse-

ne Stimmung: dpa brasilianische Fußball- / ddp

Fans in Berlin. / Photo AP Fotos: STIFTUNGSPREIS 2006 – ZUR FÖRDERUNG UNSERER STÄDTE

In der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ haben sich erstmals in Deutschland Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien zusammengeschlossen, um gemeinsam die kulturelle Vielfalt der euro- päischen Städte zu fördern. Die Stiftung „Lebendige Stadt“ ruft alle Städte, Kommunen, Schulen, Kindertagesstätten, Studenten, Architekten, Städte- und Landschaftsplaner, Entwickler, Investoren, Betreiber von Wohnanlagen und vergleichbaren Institutionen auf, sich um den Stiftungspreis 2006 zu bewerben.

Das Thema lautet: „Der beste Spiel- und Freizeitplatz für Kinder und Jugendliche: attraktiv, innovativ und kostengünstig“.

Preiswürdig sind Spiel- und Freizeitplätze, die sich durch eine innovative Gestaltung oder Betriebsform deutlich von anderen Plätzen abheben und zugleich für Kinder und/oder Jugendliche hoch attraktiv und pädagogisch besonders wertvoll sind. Dem Grundgedanken der Stiftung folgend, Best-prac- tice-Beispiele zu fördern, die für andere Kommunen Vorbilder sein können, kommt kostengünstigen Lösungen für Realisierung und Betrieb eine besondere Bedeutung zu. Insgesamt ist eine Preissumme von 15 000 Euro ausgesetzt. Einsendeschluss für die Bewerbungsunterlagen ist der 31. Juli 2006. Die Jury entscheidet im Herbst 2006. Die Ergebnisse werden in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Bewerbungsformulare sowie weitere Informationen über die näheren Bestimmungen der Auslobung, einzureichende Unterlagen, Zusammensetzung der Jury etc. erhalten Sie im Internet unter www.lebendige-stadt.de oder per E-Mail [email protected] sowie unter folgender Adresse:

Stiftung „Lebendige Stadt“ STIFTUNG Stichwort „Stiftungspreis 2006“ Saseler Damm 39 LEBENDIGE STADT 22395 Hamburg Telefon 040/60876162 Fax 040/60876187