Clearance 2012/02
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2 /12 MAGAZIN DER FLUGHAFENFREUNDE GRAZ http://members.aon.at/airportclub.graz P.b.b. Verlagspostamt 8 0 5 4 G r a z 0 2 Z 0 3 2 2 6 2 M BK Meridian Avia Antonov An-12 © Manfred Pamer; INHALT EXKLUSIV-REPORT 03 Automotive Cargo Air Bridge AIRLINE NEWS 06 Neuigkeiten von den heimischen Airlines STATISTIK 07 Ergebnis der österreichischen Flughäfen 2011 OE-REGISTER 07 Änderungen im österr. Luftfahrzeugregister AVIATION-SPECIAL 08 Red Bull Akte Blani(X) Skydive Team - Stunt CHRONIK 09 Besondere Movements am Flughafen Graz REPRISE 14 Airlines 2011 am Flughafen Graz AIRPORT NEWS 16 Neuigkeiten vom Flughafen Graz NOSTALGIE 16 Flughafen Graz – Highlights vor 10 Jahren SERVICE 18 Sommercharter ab Flughafen Graz VEREIN AKTIV 18 Veranstaltungen der Flughafenfreunde VEREIN INTERN 19 Reisen, Termine und Basar © Eine Verwendung von Inhalten (auch auszugsweise) ist nur mit schrift- licher Genehmigung des Medieninhabers und Quellenangabe erlaubt! FOTO TITELSEITE: (Foto: Manfred Pamer) Mitte Jänner hat die größte Automotive Air Cargo-Luftbrücke in der Geschichte des Flughafen Graz begonnen. Bis Anfang April waren bereits über 100 Flüge nach Edinburgh bzw. Coventry abgewickelt worden, um hochwertige Pro- dukte aus steirischer Automotive-Produktion zum Kunden nach Großbritannien zu bringen. Zwölf verschiedene Airlines sind mit der Durchführung der Transport-Logis- tik beauftragt, der Großteil der Flüge wird von sechs Cargo-Airlines mit dem Arbeitstier der russischen Transport-Fliegerei, der Antonov An-12 durchge- führt. Die spektakulärste Bemalung trägt dabei die Antonov An-12BK der ukrainischen Meridian Avia. IMPRESSUM MEDIENINHABER: Verein der Freunde des Flughafen Graz, Trappengasse 24, 8054 Graz; HERAUSGEBER u. REDAKTION: Vorstand des Vereins der Freunde des Flughafen Graz; CHEFREDAKTION: Manfred Pamer; MITARBEITER und QUELLEN: Manfred Pamer, Gerald Kriwetz, Ximena Nazabal, Christian Wondrak; Austrian Airlines, Air Berlin, Fly Niki, InterSky, Flughafen Graz; FOTOS: Manfred Pamer, Andreas Perko; Markus Zinner/Red Bull Photofiles, Flughafen Graz, ÖAMTC/Flughafen Graz, A.Witek/ Flughafen Graz, Gruber Reisen Veranstalter GmbH; PRODUKTION und GRAFIK: SW Design, Graz; REPRO: Repro Kolbl, Wurzing; DRUCK: Druckhaus Thalerhof, Feldkirchen; Alleineigentümer ist der Medieninhaber. Die grundlegende Richtung (Blattlinie) deckt sich mit § 2 (Zweck) des Vereinsstatuts. 2 EXKLUSIV R e p o r t AUTOMOTIVE CARGO AIR BRIDGE Als am Nachmittag des 11. Jänner eine erste Aero Charter Airlines Maschine in Form der ehemaligen Air Highnesses Antonov An-12B aus dem französischen Chateauroux nach Graz positionierte und sich nur wenige Stunden danach eine weitere, wunderschön dunkelblau bemalte Schwestermaschine der Meridian Avia dazugesellte, wussten wohl nur die Air Cargo Broker und Flughafen-Verantwort- liche, dass dies der Start der bislang umfangreichsten Automotive-Luftbrücke am steirischen Airport sein würde. Text und Fotos: Manfred Pamer Die Luftbrücke hat in den zweieinhalb Monaten bis zum Monatswechsel März/April bereits 100 Sonderfl üge mit Antonov An-12, Antonov An-26, Boeing B.737F, Aero- spatiale ATR72C, Aerospatiale ATR42C und British Aerospace BAe ATP generiert. Zur Freude der Aviatik-Interessierten wurden über 80 Prozent der Flüge mit dem Arbeitstier der Air Cargo-Operations, mit den aus Sowjet-Zeiten stammenden Anto- novs An-12 durchgeführt. Bis zu sechs Maschinen pro Tag (Verkehrstage sind gröss- tenteils Montag bis Donnerstag) pendeln zwischen Graz und dem Zielfl ughafen Birmingham. Zur Sicherstellung eines kontinuierlichen Waren-Nachschubes werden Maschinen mit Nightstop und teilweise auch freitags oder über das Wochenen- de auf Abruf nach Graz positioniert, um Produktionsspitzen und weitere Verzöge- rungen am parallel laufenden Land-Transport abzufangen. Am Spitzen-Doppeltag 21./22. März waren sechs Airlines mit 15 Maschinen, wovon kurzzeitig sogar drei Antonov An-12 zeitgleich am Apron standen, für die erforderliche Transport- Logistik nötig. Just In Time Delivery In der Welt der Automobil-Produktion ist die Just-In-Time Logistik einer der Schlüssel- faktoren für die extrem auf Kosteneffi zienz ausgelegten Produktions-Prozesse. Grosse Assembling-Werke, wie zum Beispiel das zum weltweit grössten Automobilteile- Lieferanten Magna International gehörende Werk unweit des Grazer Flughafens, fertigen oftmals mehrere unterschiedliche Typen eines Fahrzeuges, wenn nicht sogar gänzlich verschiedene Marken auf einer Fertigungsstrasse. Ein ausgeklügeltes Just- In-Time-Anlieferungskonzept für die Teile ist hier die Grundlage für einen störungs- freien Produktionsablauf. Das geht sogar so weit, dass zum Beispiel kundenspezi- fi sche Merkmale, wie Sonderausstattung oder Farbwünsche des Interieurs in der Zulieferung analog der Reihenfolge auf der Assembling-Linie zur Verfügung stehen müssen. Stören diverse Faktoren, wie Witterungseinfl üsse, Streiks oder Verzögerun- gen beim Lieferanten diese Prozesse, werden auch extrem kostenintensive Sonder- transporte per angechartertem Lufttransport in Kauf genommen, um noch größere Kosten bei Produktions- und Lieferverzögerung oder gar im Worst Case, den Shut Down der ganzen Produktions-Linie zu verhindern. So geschehen zum Beispiel als eine einzige Palette mit nur rd. 700kg Nettogewicht mit einem Southern Air Boeing B.747-200SCD Frachter aus New York-JFK eingefl ogen wurde. FOTO: MANFRED PAMER EXKLUSIV Detroit der Alpen Graz hat mit dem Ursprung in den Puch-Werken nicht nur eine historisch gewach- sene Affinität zum Mobilitäts-Bereich, sondern eine weltweite Reputation im For- schungs-, Entwicklungs- und Produktions-Bereich der Automobil-Industrie. Neben dem ehemaligen Chrysler-Joint Venture Assembling-Werk Eurostar, das mittlerweile ebenfalls zum Magna Konzern gehört, und in dem zu Spitzenzeiten Auftragspro- duktionen von fast 250.000 Fahrzeugen pro Jahr(!) von Chrysler (Voyager, 300M), Jeep (Grand Cherokee), Mercedes (Puch G, M-Klasse), Saab (9-3 Cabrio), BMW (X3), Aston Martin (Rapide), Mini (Countryman) oder Peugeot (RCZ) vom Band liefen, hat der kanadische Weltmarktführer im Automobil-Auftragsbau (der Grün- der Frank Stronach stammt aus der Steiermark) eine Reihe von Zulieferwerken im Grazer Grossraum angesiedelt. Rund um diese Leitbetriebe hat sich der erfolgrei- che Automobil-Cluster Styria gebildet, der mit rund 40.000 Mitarbeitern in 180 Mitgliedsbetrieben einen Umsatz von rd. 10 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet und eine führende Rolle in der Automotive-Branche weltweit darstellt. Graz als Kompetenz-Zentrum insbesonders in der Allrad-Technologie oder mit dem welt- grössten Motoren-Forschungskonzern AVL List (mit über 5.250 Ingenieuren an 45 Standorten weltweit) bildet hier den Hintergrund für viele der abwechslungsreichen Sondertransporte am Flughafen der Landeshauptstadt. Vermehrt werden in letzter Zeit nicht nur Anlieferungen, sondern auch Exporte aus der steirischen Produktion über den Luftweg abgewickelt. Für das Cargo Terminal des Grazer Flughafens bedeutet dieser wichtige Impuls der leistungsfähigen steirischen Export-Wirtschaft neue Rekordwerte im Luftfracht-Bereich, zumal normalerweise die reguläre Luft- fracht in Graz zum überwiegendsten Teil mittels Trucking abgefertigt wird. Automotive Air Cargo History Knapp 100 Fluggesellschaften waren bisher alleine im Rahmen von Automotive- Sonderflügen am Grazer Flughafen zu verzeichnen. Die Palette reicht hier von Kleinfrachtern der Dornier 228 / Metroliner / Shorts 360-Kategorie über Antonov An-24 / Fokker F27 oder An-72 / BAe 146QT / B.727F / B.737SCD bis hin zu DC-8 / DC-10F / L-1011 / B.747F oder gar Antonov An-124. Zu den mehr oder weniger sporadischen und unregelmässigen Flügen kommen im Laufe der Jahre bei Neu-Implementierungen von Fertigungen, bei Modell-Umstellungen, wegen wit- terungsbedingter Störungen des Warenflusses oder auch bei Auslieferungs-Ketten immer wieder erwähnenswerte Luftbrücken zustande: Die erste Luftbrücke aus den USA fand im Januar 1995 statt, als infolge von Wetter- kapriolen am Nordatlantik der Schiffsverkehr behindert war und in 15 Tagen über 1.000 Tonnen aus Detroit und New York nach Graz geflogen wurden. Kalitta/ American International Airways (Boeing B.747-100F, McDonnell Douglas DC-8- 54F/63F), Polar Air Cargo (Boeing B.747-100F), World Airways (McDonnell Douglas DC-10-30CF) und Emery Worldwide (McDonnell Douglas DC-8-71F) trugen hier die Hauptlast der Flüge, die zum Teil als integrierter Bestandteil von „Round the World“-Strecken (Detroit – Graz – Dubai – Hong Kong – Honolulu – San Francisco – Detroit) geführt wurden! Für die neue Mercedes M-Klasse Produktion in Graz wurden von Juli bis November 1999 aus Huntsville, Atlanta und Indiana- polis Teile ins Werk nach Graz eingeflogen. Zu sehen waren regelmässig Atlas Air Boeing B.747-400UF und zusätzlich Aer Turas McDonnell Douglas DC-8-63F, EAT/ DHL Boeing B.727C oder auch Kitty Hawk / North Atlantic Boeing B.747-200F. Die Kanadische Armee liess sich 2004 über 100 in Graz gefertigte Spezial-Panzer- versionen des geländegängigen Allrad-Puch G (Einzelgewicht über 3 Tonnen!) in mehreren Transport-Tranchen von Antonov Design Bureau und Polet Flight Antonov An-124 unter anderem auch gleich direkt an den Einsatzort nach Kabul/Afghanis- tan liefern. Von März bis Juli 2005 pendelten vor allem die zum Chrysler-Konzern gehörige Murray Air über 30 Mal mit ihren McDonnell Douglas DC-8-60F zwi- schen Detroit und Graz. Darüber hinaus waren auch Kalitta Air Boeing B.747- 200F, Centurion Air Cargo mit McDonnell Douglas DC-10-30CF und Air Transport International mit McDonnell Douglas DC-8-71F, sowie