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Geschäftsbericht 2020 187. Geschäftsjahr

Die Sparkasse Elmshorn in Elmshorn ist eine mündelsichere, dem gemeinen Nutzen dienende, rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied im Sparkassen- und Giroverband Schleswig-Holstein, Kiel. Träger der Sparkasse Elmshorn ist die Stadt Elmshorn.

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Inhaltsverzeichnis

Lagebericht …………………………………………………………………………………….…………4 1 Grundlagen der Sparkasse Elmshorn ...... 4 1.1 Geschäftsmodell ...... 4 1.2 Strategien ...... 4 2 Wirtschaftsbericht ...... 5 2.1 Gesamtwirtschaftliche Lage und branchenbezogene Rahmenbedingungen ...... 5 2.2 Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs ...... 8 2.3 Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage ...... 10 3 Risikobericht ...... 15 3.1 Grundlagen ...... 15 3.2 Geschäfts- und Risikostrategie ...... 15 3.3 Risikomanagement ...... 15 3.4 Organisation ...... 15 3.5 Prozesse ...... 16 3.6 Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten ...... 17 3.7 Stresstests...... 23 3.8 Berichtswesen ...... 24 3.9 Gesamtbeurteilung der Risikolage ...... 24 4 Bericht über die voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken (Prognosebericht) ...... 25 4.1 Geschäftsentwicklung ...... 25 4.2 Risiken und Chancen ...... 26 4.3 Finanzlage ...... 27 4.4 Ertragslage ...... 27 4.5 Zusammenfassung ...... 28

Jahresabschluss…………………………………………………………………….…….…………….31

Anhang……………………………………………………………………………………………………35

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG…………………….……………52

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers...... ……………………………………53

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Lagebericht

1 Grundlagen der Sparkasse Elmshorn

1.1 Geschäftsmodell Die Sparkasse Elmshorn (im Folgenden "Sparkasse") ist gemäß § 1 Sparkassengesetz (SpkG) eine rechtsfähige An- stalt des öffentlichen Rechts und beim Amtsgericht unter der Nummer A 1339 EL im Handelsregister ein- getragen. Sie ist Mitglied des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein (SGVSH), Kiel, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V. (DSGV), Berlin und Bonn, angeschlossen. Träger der Sparkasse ist die Stadt Elmshorn. Geschäftsgebiet der Sparkasse sind das Gebiet des Trägers, der Kreis Pinneberg sowie die angrenzenden Kreise. Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Sicherungssystem der Spar- kassen-Finanzgruppe, das nach § 43 EinSiG anerkannt ist. Das aus Sparkassen, Landesbanken und Landesbauspark- assen bestehende überregionale Sicherungssystem stellt sicher, dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfü- gung stehen, um die Forderungen der Kunden und auch das Institut selbst zu schützen. Die Sparkasse ist ein selbständiges regionales Wirtschaftsunternehmen mit der Aufgabe, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse für ihr Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise und insbesondere der mittelständischen Wirtschaft mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Daneben ist das soziale und kulturelle Engage- ment der Sparkasse hervorzuheben. Für unsere Kunden sind wir im gesamten Stadtgebiet gut erreichbar. Neben der Hauptstelle bieten wir unsere Dienst- leistungen in den Filialen Hainholzer Damm und Koppeldamm an. Im CCE befindet sich unser Immobilienzentrum sowie eine SB-Filiale. Unsere SB-Pavillons am Flamweg und in der Köllner Chaussee sowie die Geldausgabeautoma- ten in Hayunga´s E center am Wedenkamp, im E center A23, am Hebbelplatz sowie im Klinikum Elmshorn dienen darüber hinaus zur Bargeldversorgung unserer Kundschaft. Neben der Betreuung vor Ort durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten wir unseren Kunden die Möglich- keit an, ihre Bankgeschäfte auch über die Internetfiliale oder die S-App durchzuführen. Wir vermitteln neben den eigenen Produkten der Sparkasse Finanzdienstleistungen, insbesondere in den Bereichen Wertpapiere, Versicherungen, Bausparen, Kreditkarten und Leasing, vornehmlich über Verbundpartner.

1.2 Strategien In der Geschäftsstrategie hat der Vorstand der Sparkasse die Grundsätze der geschäftspolitischen Ausrichtung zu- sammengefasst. Diese sind Grundlage für die operative Planung. Durch die zielorientierte Bearbeitung der strategi- schen Geschäftsfelder soll die wirtschaftliche Stärke der Sparkasse, die Voraussetzung für ihre Aufgabenerfüllung ist, über die Ausschöpfung von Ertrags- und Kostenpotenzialen sichergestellt werden. Ein weiterer wesentlicher stra- tegischer Baustein ist die vom Vorstand erlassene Gesamtrisikostrategie. Sie basiert auf der Geschäftsstrategie und dokumentiert den Rahmen für den Managementprozess der wesentlichen Risikoarten. Die Strategien wurden mit dem Verwaltungsrat der Sparkasse erörtert und innerhalb des Hauses kommuniziert.

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2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Lage und branchenbezogene Rahmenbedingungen 2.1.1 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Die Ausführungen zur Weltwirtschaft sowie zur Entwicklung im Bundesgebiet basieren auf der Ausarbeitung der Ab- teilung Volkswirtschaft, Finanzmärkte und Wirtschaftspolitik des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

2.1.1.1 Weltwirtschaft Das Jahr 2020 war neben den medizinischen und gesellschaftlichen Konsequenzen des Virus auch in wirtschaftlicher Hinsicht völlig von der Corona-Pandemie beherrscht. Praktisch alle großen Volkswirtschaften erlebten krisenhafte Ein- brüche bei Produktion und Handel. Einzig China, wo das Virus und die wirtschaftlichen Erschütterungen zuerst ihren Ausgang nahmen, weist auf Jahresbasis bereits wieder ein positives Wachstum aus. Fast alle anderen Länder erlebten dagegen, den schwankenden Infektionszahlen folgend, Wechsel aus Lockdowns und zwischenzeitlichen Erholungen. Auf Jahresbasis dürfte die weltweite Produktion 2020 nach Schätzungen des Interna- tionalen Währungsfonds um über vier Prozent rückläufig gewesen sein. Beim Welthandel geht der IWF sogar von ei- nem Rückschlag um mehr als zehn Prozent aus. Die Gruppe der Schwellenländer weist nur dank des Gewichts Chinas in ihrer Summe eine etwas günstigere Entwick- lung aus als die Industrieländer. Blickt man auf die nationalen Trends der Produktion etwa in Indien, in Südafrika und fast überall in Südamerika, dann zeigt sich in der Breite der Schwellenländer ein mit den Industrieländern vergleich- bares Ausmaß der Rezessionen. Unter den Industrieländern hat sich die US-Volkswirtschaft angesichts der sehr starken Betroffenheit bei den Infekti- ons- und Sterbezahlen mit BIP-Verlusten von gut vier Prozent noch vergleichsweise günstig gehalten. Auch in den USA sind die wirtschaftlichen Folgen am Arbeitsmarkt und in den Staatsfinanzen deutlich sichtbar. Europa ist in weiten Teilen sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Die in beiden Pandemiewellen des Jahres überpro- portional betroffenen Länder Frankreich, Italien und besonders Spanien könnten, wenn die amtlichen Zahlen vorlie- gen, bei ihrem realen BIP für 2020 sogar zweistellige Schrumpfungsraten ausweisen. Bei diesen Ländern spielt auch eine Rolle, dass sie mit einer großen Bedeutung ihres Tourismussektors exponiert sind. Das zu Beginn des Jahres aus der EU ausgeschiedene Vereinigte Königreich, das nun zum jüngsten Jahreswechsel auch bei den Handelsregeln aus dem Binnenmarkt in den Folgevertrag mit der EU gewechselt ist, landete 2020 bei der BIP-Entwicklung ebenfalls in etwa an der Grenze zu einer zweistelligen prozentualen Schrumpfung.

2.1.1.2 Im Bundesgebiet Deutschland mit seiner im internationalen Vergleich herausgehoben größeren Rolle der Industrieproduktion war in den einzelnen Phasen der Pandemie in unterschiedlichem Maße betroffen. Die Industrie hatte nach einem sehr langen Aufschwung in den Jahren 2018 und 2019 bereits gewisse Ermüdungserscheinungen und sogar rezessive Tendenzen gezeigt. Die Rückgänge der Produktion waren in jener Vorphase im Ausmaß aber überhaupt nicht vergleichbar mit dem, was dann unter dem Einfluss der Pandemie geschah. Am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Quartals 2020 spielten Lieferengpässe und die Unterbrechung der internationalen Arbeitsteilung in den industriellen Wertschöpfungsketten eine große Rolle. Hier schlugen sich die Er- eignisse in China nieder. Aber auch in Europa gab es zeitweise Grenzschließungen. Das zweite Quartal 2020, in das in Deutschland zeitlich der größte Teil des ersten Lockdowns fiel, brachte eine saisonbereinigte Schrumpfung des BIP von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal mit sich. Das war der größte jemals gemessene Rückschlag seit es über- haupt ab Anfang der siebziger Jahre eine quartalsweise Erfassung des BIP in Deutschland gibt. Das dritte Quartal zeigte mit dem zwischenzeitlichen Rückgang der Infektionszahlen und nach Beendigung des ersten Lockdowns eine sehr starke Erholung, gemessen am BIP um 8,5 Prozent. Dieser Aufschwung wurde dann allerdings im November mit dem wieder ausgebrochenen Infektionsgeschehen und dem nötig gewordenen zweiten Lockdown jäh unterbrochen. Von der erneuten Schließung waren und sind bis heute wieder viele Dienstleistungen in den Bereichen Verkehr, Bewirtung, Freizeit, Veranstaltungen etc. betroffen. Die Industrie konnte dagegen zum Jahresende deutlich ungestörter produzieren als noch bei der Schließung und den angebotsseitigen Störungen im Frühjahr. Gemäß der in der Krise etablierten „Buchstabenlehre“ zur Veranschaulichung der Produktionsverläufe, die einem „V“, „U“ und „L“ ähneln können, sah es im Sommer zunächst tatsächlich in vielen Datenreihen nach einer schnellen „V“- förmigen Erholung aus, insbesondere für den Einzelhandel und für die Industrieproduktion. Im Ergebnis, mit der zwei- ten Pandemiewelle, wird es nun für die Gesamtwirtschaft eher auf ein „W“ hinauslaufen. Für das Gesamtjahr 2020 hat das Statistische Bundesamt mit seiner Erstschätzung vom 14. Januar 2021 für Deutsch- land eine reale BIP-Veränderung von -5,0 Prozent ausgewiesen. Revisionen sind gerade angesichts der herrschenden hohen Unsicherheiten und bestehender Datenlücken in der besonderen Situation des Lockdowns wahrscheinlich. Einstweilen ist die genannte Rate aber die offizielle Zahl. Das Ausmaß der Rezession sieht 2020 damit auf den ersten Blick ähnlich aus wie 2009 in der Folge der damaligen Finanzkrise (damals -5,7 Prozent). Doch sind die erheblichen qualitativen Unterschiede festzuhalten. Die Ursachen und die sektorale Betroffenheit sind völlig anders gelagert. Die Einschränkungen unter der Pandemie greifen direkt in die Produktions- und Konsummöglichkeiten der Realwirtschaft ein. Jetzt sind vor allem im Dienstleistungssektor viele Wertschöpfungen schlicht nicht möglich. Der Finanzsektor ist dagegen in der aktuellen Krise eher Teil der Lösung und hat 2020 durch die Sicherstellung vieler Finanzierungen zur Abfederung der Krise beigetragen.

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Die Breite des wirtschaftlichen Rückschlags 2020 zeigt sich beim Blick auf die Verwendungskomponenten des BIP. Die Exporte waren preisbereinigt um 9,9 Prozent rückläufig, die Ausrüstungsinvestitionen um 12,5 Prozent. Das sind die beiden auch in normalen Rezessionen üblicherweise am stärksten ausschlagenden Komponenten, wenngleich sonst nicht in diesem Ausmaß. Der hohe Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands sank 2020 nur leicht, weil gleichzeitig zu den stark rückläufigen Exporten auch die Importe geringer waren. Der Außenbeitrag machte 2020 5,7 Prozent des deutschen BIP aus. Die privaten Konsumausgaben, als der gewichtigste BIP-Bestandteil, waren 2020 ebenfalls um 6,0 Prozent in unge- wöhnlichem Umfang rückläufig. Das war deutlich stärker als der Rückgang der Einkommen, die für weite Teile der Be- völkerung sehr stabil blieben – natürlich mit den Ausnahmen der direkt von Sektorschließungen oder Kurzarbeit be- troffenen Personen. In der Folge ist die Sparquote der privaten Haushalte sehr stark angestiegen auf das für Deutsch- land zuvor ungekannte Niveau von 16,3 Prozent. Nur die Bauinvestitionen und der Staatskonsum stemmten sich mit realen Zuwächsen ein Stück gegen die BIP- Schrumpfung. Die Bauproduktion konnte auch unter der Corona-Pandemie praktisch durchgängig aufrechterhalten werden. Nachfrage und Investitionen in Bauprojekte sind weiter ungebremst hoch. In dem erhöhten Staatskonsum spiegelt sich die expansive Finanzpolitik zur Stabilisierung in der Krise wider. Dazu kommen die stark ausgeweiteten staatlichen Transfers, die sich nicht in der Konsumverbuchung des öffentlichen Sek- tors, aber in der Summe der Staatsausgaben zeigen. Die Steuereinnahmen waren dagegen in der Rezession rückläufig. Die Neuverschuldung stieg deshalb 2020 sprunghaft an. Der Finanzierungssaldo des Gesamtstaates (Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen) beläuft sich nach erster amtlicher Schätzung auf -4,8 Prozent des BIP. Die Schuldenstandsquote des Staates ist bis zum Jahresende auf rund 70 Prozent gestiegen. Der Arbeitsmarkt hat sich in Deutschland als recht robust erwiesen. Zwar ist die Zahl der Erwerbstätigen 2020 zurück- gegangen, und die Zahl der Arbeitslosen hat im Jahresdurchschnitt um 429.000 zugenommen. Die jahresdurch- schnittliche Arbeitslosenquote ist 2020 um 0,9 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent gestiegen. Doch angesichts des extre- men BIP-Einbruchs ist dies eine moderate Entwicklung. Zu der Abfederung haben auch die sehr großzügigen Kurzar- beitsregelungen beigetragen, die die Beschäftigung und auch die Einkommensströme stabilisiert haben.

2.1.1.3 Im Geschäftsgebiet Das Geschäftsgebiet der Sparkasse profitiert weiterhin von der positiven Entwicklung der Metropolregion . Im Jahr 2019 verzeichnete der Kreis Pinneberg erneut mit rund 1.700 Personen (+0,5 %) ein stabiles Bevölkerungs- wachstum, welches sich in 2020 fortsetzte. In den nächsten Jahren wird nach der Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein, vor allem durch Zuzüge für den Kreis Pinneberg ein weiteres Wachstum der Bevölkerungszahlen erwartet. Auch der Kreis Pinneberg konnte sich der Corona-Pandemie nicht entziehen. Zum Bilanzstichtag hatte der Kreis Pin- neberg die höchste Inzidenz aller Kreise in Schleswig-Holstein. Dies machte sich auch in der Arbeitslosenquote be- merkbar, die zur Jahresmitte und zum Jahresende 2020 nahe 6% lag und damit auf dem höchsten Wert seit Anfang 2014. Im Geschäftsgebiet der Sparkasse sind weiterhin sämtliche Bankengruppen vertreten, so dass ein starker Wettbewerb besteht. In den letzten Jahren sind unsere Marktanteile im Giro-Bereich nur leicht zurückgegangen. Hauptwettbewer- ber der Sparkassen sind die Direktbanken. Bei den stationären Banken gewinnt vor allem die Commerzbank. Haupt- mitbewerber im gewerblichen Kreditgeschäft vor Ort sind die Commerzbank und die VR Bank in Holstein. Im Immobi- lienfinanzierungsgeschäft herrscht eine starke Konkurrenz durch fast alle vor Ort vertretenen Bankengruppen ein- schließlich der Direktbanken. Die Finanzierung über Vermittler und Vermittlungsplattformen nimmt weiter einen ho- hen Stellenwert ein. 2.1.2 Entwicklung des Zinsniveaus Der Preisauftrieb war 2020 sehr verhalten. Die Pandemie hatte zwar sowohl angebotsseitige und nachfrageseitige Aspekte. Doch die gedrückte Nachfrage überwog in der Wirkung auf die Preise. Auch die Rohstoffpreise, insbesondere die Ölpreise waren über weite Strecken des Jahres sehr niedrig. Dazu kam in Deutschland im zweiten Halbjahr der Effekt der zeitweise reduzierten Mehrwertsteuersätze. Im Ergebnis stiegen die Verbraucherpreise 2020 nur um 0,5 Prozent in der Abgrenzung des nationalen Warenkorbes bzw. um 0,4 Prozent gemäß dem HVPI. Auf Ebene des Euroraums war der Preisauftrieb mit 1,4 Prozent ebenfalls schwach. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hat zur Begrenzung der Pandemiefolgen ihre bereits seit Jahren expansive Geldpolitik noch weiter auf Expansion geschaltet. Die Ankaufprogramme der Notenbank wurden fortgesetzt und zusätzliche Pandemie-Notpro- gramme wurden aufgelegt (PEPP). Weitere Langfristtender (TLTRO III) wurden geschaltet. Immerhin wurde der Leitzins selbst nicht noch weiter vertieft. Mit dem insgesamt noch expansiveren Kurs ist die Zinslandschaft allerdings auf der Zeitachse noch länger verfestigt. Positiv festzuhalten ist, dass die Geldpolitik mit dem 2019 eingeführten Staffelzinssystem und den sehr günstigen Konditionen bei den TLTROs zunehmend Rücksicht nimmt auf die Kollateralschäden der expansiven Geldpolitik für die Ertragslage der Kreditwirtschaft, die für die Transmission der Krisenbekämpfung dringend gebraucht wird. Durch die stark angeregte Kreditvergabe im Laufe des Jahres 2020 ist das Geldmengenwachstum deutlich beschleunigt worden. Nach den bisher für November 2020 vorliegenden Daten der Deutschen Bundesbank hat das Geldmengenaggregat M3 mit einer Jahresrate von 11 Prozent expandiert. Aus den niedrigen Zinsen ergeben sich für die Kunden im Kreditgeschäft weiterhin attraktive Konditionen für Finan- zierungen. Auf der Einlagenseite liegt der Fokus der Kunden auf täglich fälligen Anlagen. Das anhaltende Zinsniveau wirkt sich weiterhin negativ auf die erzielbaren Erträge im Bankgeschäft aus. Zinsmargen stehen insbesondere bei den Kundenpassiva unter Druck und sind teilweise negativ. Mit großen Einlagekunden werden daher regelmäßig Verwahr- entgelte vereinbart.

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2.1.3 Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen Aus den diversen europäischen und nationalen Rechtssetzungsverfahren im Berichtsjahr sind hinsichtlich Umfang und Bedeutung für die Sparkasse die folgenden Veränderungen nennenswert. Alle Anforderungen wurden, soweit für das Berichtsjahr schon relevant, im Rahmen der Umsetzungsfristen umgesetzt.  Das Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrens- recht, hat für Verbraucherdarlehensverträge bei Corona-bedingten Einnahmeausfällen des Verbrauchers eine gesetzliche Stundung der Ansprüche des Darlehensgebers auf Rückzahlung (teil-)endfälliger Darlehen, Zins- und Tilgungsleistungen für den Zeitraum 1. April 2020 bis 30. Juni 2020 geregelt.  Im Rahmen steuerlicher Hilfsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise wurde die Umsatzsteuer vom 01.07.2020 bis zum 31.12.2020 temporär abgesenkt.  Mit der Einführung einer Pflicht zur Mitteilung grenzüberschreitender Steuergestaltungen verfolgt der Ge- setzgeber das Ziel, frühzeitig am Markt vorhandene - legale - Steuergestaltungen zu identifizieren und ggf. regulatorisch tätig zu werden. Kreditinstitute sind von der Mitteilungspflicht betroffen.  Die Europäische Kommission arbeitet mit Hochdruck daran, konkrete Maßnahmen zur Ausgestaltung einer nachhaltigen Finanzwirtschaft (Sustainable Finance) umzusetzen. Das von der Bundesanstalt für Finanz- dienstleistungsaufsicht veröffentlichte Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken war Basis für Um- setzungsarbeiten in der Sparkasse.  Mit dem Gesetz zur Reduzierung von Risiken und zur Stärkung der Proportionalität im Bankensektor – Risi- koreduzierungsgesetz (RiG) – hat die Aufsicht die Organkreditvorschriften deutlich verschärft.  Mit der Wohnimmobiliendarlehensrisikoverordnung (WohnImmoDRV) in Verbindung mit § 48u KWG wurden Regelungen getroffen, um bei drohender Gefahr für die Finanzstabilität aufgrund von Überbewertungen auf den Wohnimmobilienmärkten, nachlassenden Kreditvergabestandards und übermäßiger Expansion der Kre- ditfinanzierungen Vergabebeschränkungen erlassen zu können. Bisher wurden diese Instrumente nicht akti- viert.  Die Finanzstabilitätsdatenerhebungsverordnung (FinStab-DEV) schafft die Grundlage für regelmäßige stan- dardisierte Datenerhebungen über Kreditvergabestandards von Wohnimmobilienfinanzierungen. Die FinSt- abDEV bestimmt den Datenkranz, den die Deutsche Bundesbank für das fortlaufende Monitoring anfordern kann sowie Näheres zur Durchführung einer solchen Datenerhebung.  Im Rahmen der EU-Preisverordnung waren neue Anforderungen an die Entgelttransparenz für Auslandsüber- weisungen, die im Online-Banking beauftragt werden, sowie Kartenverfügungen in EWR-Fremdwährungen umzusetzen.

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2.2 Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs 2.2.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen

Bestand Veränderungen 31.12.2020 2020 2020 2019 Mio. EUR Mio. EUR % % Geschäftsvolumen1) 996,6 80,2 8,8 3,5 Bilanzsumme 981,7 78,3 8,7 3,0

1) Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten Mit der Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahr sind wir insgesamt zufrieden. Die erwartete Entwicklung bei der Bilanzsumme wurde übertroffen. Ursächlich für das stärker als geplante Wachstum von Bilanzsumme und Geschäfts- volumen war neben dem Anstieg der liquiden Mittel bei der Bundesbank sowie Kreditinstituten die positive Entwick- lung im gesamten Kundengeschäft. Auf der Aktivseite erreichten wir das erwartete Bestandswachstum im Kreditge- schäft, eine Reduzierung ergab sich beim Wertpapiervermögen. 2.2.2 Aktivgeschäft (einschließlich Passiv-Posten 1 unter dem Strich) Bestand Veränderungen 31.12.2020 2020 2020 2019 Mio. EUR Mio. EUR % % Kundenkreditvolumen1) 707,1 26,8 3,9 3,6 darunter: Firmenkundenkredite2) 281,0 -5,4 -1,9 -1,8 Privatkundenkredite2) 356,6 19,0 5,6 4,8 Weiterleitungsdarlehen2) 64,8 9,9 18,0 14,9 Kommunalkredite 12,1 4,9 68,1 -10,0 Avale3) 14,9 1,9 14,6 60,5 Forderungen an Kreditinstitute 50,4 28,4 129,1 38,4 Wertpapiervermögen 132,4 -16,5 -11,1 -6,2

1) Aktiva 4 & Eventualverbindlichkeiten 2) Bruttokredite vor Verrechnung von Einzelwertberichtigungen, Pauschalwertberichtigungen, Kompensation von Guthaben sowie Konsortialkrediten 3) Bruttokredite vor Verrechnung von Rückstellungen für Einzelrisiken

2.2.2.1 Kundenkreditvolumen In Summe zeigte sich ein gestiegenes Kundenkreditvolumen, wobei der Zuwachs des Vorjahres sogar noch leicht über- troffen werden konnte. Das Wachstum zeigte sich überwiegend bei den Privatkunden, während sich bei den Firmen- kunden unter Berücksichtigung der Avale ein leicht gesunkener Wert ergab. In den Bereichen Privatkunden und Fir- menkunden dominierten wohnwirtschaftliche Finanzierungen. Die Privatkunden nutzen die im langfristigen Vergleich weiterhin sehr niedrigen Zinsen und bevorzugten, wie in den Vorjahren auch, überwiegend langfristige Kreditlaufzeiten für ihre Baufinanzierungen. Bei den gewerblichen Kredit- kunden zeigte sich eine erhöhte Nachfrage nach Fördermitteln. Die neuen Darlehenszusagen in Höhe von 115,0 Mio. EUR lagen unter dem Vorjahreswert von 119,1 Mio. EUR und erfüllten unsere Erwartungen. Insgesamt wurden davon 65,1 Mio. EUR an Privatkunden sowie 49,9 Mio. EUR an ge- werbliche Kunden ausgereicht.

2.2.2.2 Forderungen an Kreditinstitute Der deutliche Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute ist mittelbar vor allem auf die Corona-Krise zurückzuführen. Ausbleibender Konsum und fehlende Ausgaben für Urlaub, Kultur und Gastronomie führten bei vielen Kunden zu stei- gender freier Liquidität und in der Konsequenz auch für die Sparkasse zu hohen Liquiditätsbeständen.

2.2.2.3 Wertpapiervermögen Zum Bilanzstichtag reduzierte sich der Bestand an Wertpapiereigenanlagen gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 16,5 Mio. EUR auf 132,4 Mio. EUR. Im Depot A der Sparkasse befanden sich per 31.12.2020 ausschließlich Anteile an Spezial- und Publikumsfonds (ohne Aktienanteile).

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2.2.2.4 Beteiligungen/Anteilsbesitz Der Anteilsbesitz der Sparkasse von 8,0 Mio. EUR per 31.12.2020 entfiel fast ausschließlich auf die Beteiligung am Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein (SGVSH). Aufgrund eines gestiegenen Wertansatzes erfolgte eine Zuschreibung von 0,5 Mio. Euro. Alle anderen Beteiligungen wurden mit dem Wertansatz aus 2019 fortgeführt. 2.2.3 Passivgeschäft Bestand Veränderungen 31.12.2020 2020 2020 2019 Mio. EUR Mio. EUR % % Mittelaufkommen von Kunden1) 727,6 70,1 10,7 2,5 darunter: Spareinlagen 268,0 -0,4 -0,1 -2,4 täglich fällige Verbindlichkeiten 430,2 70,4 19,6 6,7 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin- 128,1 4,8 3,9 6,4 stituten

1) Passiva 2, 3 & 9

2.2.3.1 Mittelaufkommen von Kunden Bei den Einlagen von Kunden zeigte sich in Summe ein stärkeres Wachstum als im Vorjahr, welches überwiegend von privaten Kunden getragen wurde. Das Wachstum wurde vor allem im Bereich der Giro- und Kapitalkonten generiert. Weiterhin zeigte sich die Tendenz der Kunden, aufgrund des niedrigen Zinsniveaus Anlagen vor allem in variablen Produkten zu tätigen. Die Steigerung des verwalteten Kundenvolumens (ohne institutionelle Anleger), also der Zuwachs der bilanzwirksa- men Anlagen zuzüglich der Wertpapieranlagen, lag coronabedingt deutlich über unseren Erwartungen.

2.2.3.2 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zeigten einen Anstieg, der auf einen höheren Bestand bei den lang- fristigen Verbindlichkeiten zurückzuführen ist. Die Veränderung resultiert vor allem aus Weiterleitungsmitteln im Zu- sammenhang mit ausgereichten Förderdarlehen. Die Mittelaufnahme der Sparkasse war insbesondere langfristiger Natur. 2.2.4 Dienstleistungen und außerbilanzielle Geschäfte

2.2.4.1 Dienstleistungen Das Geschäftsjahr 2020 war im Bereich der Dienstleistungen erneut durch den Giroverkehr, das Wertpapiergeschäft sowie die Vermittlung von Produkten der Verbundpartner geprägt. Im Giroverkehr (inklusive Kreditkartengeschäft) lagen die Provisionserträge durch coronabedingte Einbußen im Geld- automaten- und Kartengeschäft unter dem Wert des Vorjahres. Der Giroverkehr macht rund 47,7 % unseres gesamten Provisionsertrages aus. Das Wertpapiergeschäft hat sich in 2020 positiv entwickelt, dadurch stiegen die Bruttoerträge aus dem Wertpapier- geschäft um 2,4 % auf 1.294 TEUR. Zum Ergebnis trugen vor allem Erträge aus der Vermittlung von Investmentanteilen sowie aus der Vermögensverwaltung bei. Die Nachfrage bei Immobilien konzentrierte sich ausschließlich auf gebrauchte wohnwirtschaftliche Objekte. Es wur- den insgesamt 48 Immobilien mit einem Kaufpreisvolumen von 12,3 Mio. EUR vermittelt. Bei einer leicht gestiegenen Stückzahl und einem gegenüber dem Vorjahr stark gestiegenen Kaufpreisvolumen ergab sich ein Bruttoertrag, der deutlich über dem Wert des Vorjahres lag. Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt 205 Bausparverträge mit einem Volumen von 10,2 Mio. EUR abgeschlossen. Die durchschnittliche Bausparsumme betrug 50 TEUR. Der aus der Vermittlung von Bausparverträgen erzielte Provi- sionsertrag lag deutlich über dem Niveau des Vorjahreswertes. Das gesamte Versicherungsvermittlungsgeschäft war gegenüber dem Vorjahr durch eine gesunkene Anzahl an ver- mittelten Verträgen sowie einer rückläufigen Produktionssumme bei den Lebensversicherungen geprägt. An Lebens- versicherungen konnten 394 Verträge mit einer Beitragssumme von 7,7 Mio. EUR vermittelt werden. Im Bereich Kom- positversicherungen wurden 483 Verträge mit einer Produktionssumme in Höhe von 202 TEUR abgeschlossen. Die Vorjahreswerte bei den Provisionserträgen konnten insgesamt nicht erreicht werden. Das Dienstleistungsgeschäft entwickelte sich durch die gestiegenen Erträge aus der Immobilienvermittlung dennoch positiv und lag in Summe im Rahmen unserer Erwartungen.

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2.2.4.2 Derivate Die Sparkasse geht derivative Finanzgeschäfte zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos ein. Der gegen- über dem Vorjahr gestiegene Gesamtbestand per 31.12.2020 betrug bei den Swaps 121,0 Mio. EUR. Unsere Kontrahenten in Bezug auf derivative Adressenausfallrisikopositionen sind ausschließlich Landesbanken und die Deka Bank.

2.2.4.3 Eigenhandel Die Sparkasse ist ein Nichthandelsbuchinstitut. Sämtliche Positionen sind dem Anlagebuch zugerechnet, Handels- buchpositionen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr zu keiner Zeit – auch nicht im Rahmen der zulässigen Baga- tellgrenzen – gehalten. Der Eigenhandel der Sparkasse beinhaltet neben den Geldanlagen bzw. -aufnahmen im Rahmen der Liquiditätssteue- rung die Anlage von Geldern im Depot A in Form von Fonds.

2.3 Darstellung, Analyse und Beurteilung der Lage 2.3.1 Ertragslage Darstellung nach der Gewinn- und Verlustrechnung: 2020 2019 Mio. EUR Mio. EUR Zinsüberschuss (einschließlich GV-Position 3) 18,1 17,7 Provisionsüberschuss 5,6 5,5 Verwaltungsaufwand -15,8 -16,8 Personalaufwand -11,4 -11,4 Sachaufwand -4,4 -5,4 sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen -0,6 -1,2 Ergebnis vor Bewertung 7,3 5,2 Bewertungsergebnis (einschließlich Zuführungen zu dem Fonds für allge- -4,8 -2,4 meine Bankrisiken) Ergebnis nach Bewertung 2,5 2,8 Steuern -1,4 -1,3 Jahresüberschuss und Bilanzgewinn 1,1 1,5

Der im Geschäftsjahr stabilisierte Zinsüberschuss ist weiterhin unsere bedeutendste Ertragsquelle. Aufgrund auslaufender Festzinsvereinbarungen im Kundenkreditgeschäft, die aus Zeiten eines höheren Zinsniveaus stammen, sank der Zinsertrag. Der deutliche Rückgang im Zinsaufwand resultiert überwiegend aus einem gegenüber dem Vorjahr entfallenen Sondereffekt. In Summe ergab sich ein etwas höherer Zinsüberschuss als erwartet. Der Provisionsüberschuss ist im Vergleich zum Vorjahr wie erwartet leicht gestiegen. Coronabedinge Rückgänge in einzelnen Dienstleistungsbereichen konnten durch steigende Erträge aus der Immobilienvermittlung kompensiert werden. Der Verwaltungsaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr entgegen der Erwartungen reduziert. Für diese Entwick- lung ist ausschließlich der Sachaufwand verantwortlich. Der Personalaufwand konnte stabil gehalten werden. Beim Sachaufwand ergab sich in Summe ein deutlicher Rückgang, da einmalige Aufwendungen aus dem Vorjahr entfallen sind. Bei den sonstigen ordentlichen Erträgen und Aufwendungen ist ein Rückgang auf -0,6 Mio. EUR zu verzeichnen. Das Ergebnis vor Bewertung liegt deutlich über dem Wert des Vorjahres und der Planung.

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Das Bewertungsergebnis inklusive Zuführung zu den Reserven weist gegenüber dem Vorjahr einen höheren negativen Wert aus. Die einzelnen Komponenten des Bewertungsergebnisses haben sich hierbei wie folgt entwickelt: Bei den Beteiligungen ergab sich im abgelaufenen Jahr eine Zuschreibung. Aus der Bewertung des Wertpapiergeschäfts ergab sich gegenüber dem Vorjahr ein deutlich niedrigeres positives Ergebnis. Die Bewertung des Kreditgeschäfts ergab im abgelaufenen Jahr einen niedrigeren Aufwand als im Vorjahr. Dem Fonds für allgemeine Bankrisiken wurden 2,5 Mio. EUR aus dem laufenden Ergebnis zugeführt. Im Vergleich zum Vorjahr erfolgte eine höhere Zuführung, die als äußerst zufriedenstellend bewertet wird. Die Steuern betreffen überwiegend Steuerzahlungen für das laufende Geschäftsjahr. Für vorangegangene Geschäfts- jahre sind Aufwendungen und Erträge von insgesamt rund +0,3 Mio. Euro enthalten. Der ausgewiesene Jahresüberschuss liegt im Wesentlichen beeinflusst durch einen höheren Zinsüberschuss, einen gesunkenen Verwaltungsaufwand, höhere Bewertungsaufwendungen (inkl. Zuführung zu den Reserven) sowie einem leicht höheren Steueraufwand unter dem Niveau des Vorjahres. Er reicht aus, den notwendigen Kernkapitalbedarf, der für eine stetige Geschäftsentwicklung notwendig ist, weiter zu stärken. Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den sogenannten "Betriebsver- gleich" der Sparkassen-Finanzgruppe ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses unserer Sparkasse in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Betriebsergebnisses vor Be- wertung werden die Erträge und Aufwendungen um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt, die in der internen Darstellung dem neutralen Ergebnis zugerechnet werden. Auf dieser Basis beträgt das Betriebsergebnis vor Bewertung 0,70 % (Vorjahr 0,78 %) der durchschnittlichen Bilanzsumme des Jahres 2020. Damit haben wir exakt unseren Planwert von 0,70 % erreicht. Der Wert der Sparkasse liegt unter dem Durchschnittswert der Sparkassen in Schleswig-Holstein. Wir bewerten das Ergebnis – auch im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt aller Sparkassen in Deutschland – als gut. Unter Berücksichtigung der Bewertungsmaßnahmen haben wir erneut ein gutes Betriebsergebnis nach Bewertung erzielt. Die wirtschaftliche Lage der Sparkasse stellt uns insgesamt zufrieden. Die Sparkasse verfügt über eine ausreichende Ertragskraft, die es erlaubt das für eine stetige Geschäftsentwicklung erforderliche Eigenkapital zu erwirtschaften. 2.3.2 Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge jeder- zeit gegeben. Zur Überwachung unserer Zahlungsbereitschaft führen wir monatliche Prognoserechnungen durch, in denen die erwarteten Mittelzu- und -abflüsse Berücksichtigung finden und aus der sich der zukünftige Liquiditätsbe- darf ableiten lässt. Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank wurden nicht genutzt. Bei der Nord- deutschen Landesbank wurden eingeräumte Kredit- bzw. Dispositionslinien ebenfalls nicht in Anspruch genommen. Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde in der erforderlichen Höhe bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Von der Möglichkeit, sich bei der Europäischen Zentralbank über Offenmarktgeschäfte zu refinanzieren, wurde kein Gebrauch gemacht. Kurzfristige Refinanzierungsgeschäfte in Form von Tagesgeldaufnahmen wurden in 2020 nicht getätigt. Die Refinanzierung der Sparkasse (Passiva 1 & 2) erfolgt im Wesentlichen über täglich verfügbare Einlagen (50,3 %), Spareinlagen (31,3 %) sowie Refinanzierungsdarlehen inkl. Weiterleitungsmitteln (14,7 %). Sämtliche Ver- bindlichkeiten lauten auf EUR. Die Verzinsung erfolgt zu 81,4 % variabel sowie zu 18,6 % mit einem festen Zinssatz. Die Fälligkeitsstruktur ist geprägt durch den hohen Anteil der Spareinlagen, so dass rund 31 % der Verbindlichkeiten einer dreimonatigen Kündigungsfrist unterliegen bzw. eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten aufweisen. Eine täg- liche Verfügbarkeit betreffen rund 50 % der Verbindlichkeiten, während rund 18 % feste Laufzeiten von bis zu 10 Jahren aufweisen. Nach unserer Auffassung haben wir eine ausgewogene Kapitalstruktur, die im Bereich des Fremdkapitals zu großen Teilen durch Kundeneinlagen geprägt ist. Der Anteil des wirtschaftlichen Eigenkapitals beträgt 11,9 % der Bilanz- summe der Sparkasse. Der hohe Anteil an kurzfristigem Fremdkapital (Kundeneinlagen) ist branchenüblich und be- wegt sich in einem vertretbaren Rahmen. Die Vorschriften zur Einhaltung der Liquidity Coverage Ratio gemäß der delegierten Verordnung (LCR) waren stets erfüllt. Die Auslastung der Liquiditätskennziffer (211 % per 31.12.2020) bewegte sich im Jahresverlauf in einer Band- breite zwischen 160 % und 211 % und damit deutlich über dem vorgeschriebenen Mindestwert von 100 %. Damit war die Liquidität am 31.12.2020 – wie auch im gesamten Geschäftsjahr 2020 – als ausreichend zu bewerten. Weitere An- gaben zu den Liquiditätsrisiken enthält der Risikobericht. Nach unserer Finanzplanung ist die Zahlungsbereitschaft auch in den nächsten Jahren ausreichend gesichert.

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2.3.3 Vermögenslage Aktivvolumen in % Mio. EUR des Geschäftsvolumens 31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019 Kundenkreditvolumen1) 707,1 680,3 71,0 74,2 darunter: Firmenkunden2) 281,0 286,4 28,2 31,3 Privatkunden2) 356,6 337,6 35,8 36,8 Weiterleitungsdarlehen2) 64,8 54,9 6,5 6,0 Kommunalkredite 12,1 7,2 1,2 0,8 Avale3) 14,9 13,0 1,5 1,4 Forderungen an Kreditinstitute 50,4 22,0 5,1 2,4 Wertpapiervermögen 132,4 148,9 13,3 16,2 Sachanlagen 5,2 5,7 0,5 0,6 sonstige Vermögenswerte 101,5 59,5 10,1 6,5

1) Aktiva 4 & Eventualverbindlichkeiten 2) Bruttokredite vor Verrechnung von Einzelwertberichtigungen, Pauschalwertberichtigungen, Kompensation von Guthaben sowie Konsortialkrediten 3) Bruttokredite vor Verrechnung von Rückstellungen für Einzelrisiken

Passivvolumen in % Mio. EUR des Geschäftsvolumens 31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.12.2019 Mittelaufkommen von Kunden 727,6 657,5 73,0 71,7 darunter: Spareinlagen 268,0 268,4 26,9 29,3 täglich fällige Verbindlichkeiten 430,2 359,8 43,2 39,3 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin- 128,1 123,3 12,9 13,5 stituten sonstige Passivposten (einschl. Even- tualverbindlichkeiten und Rückstel- 24,0 22,3 2,4 2,4 lungen) wirtschaftliches Eigenkapital 1) 116,9 113,3 11,7 12,4

1) Passiva 11 & 12 Gegenüber dem Vorjahr sind die Anteile des Kundenkreditvolumens und des Wertpapiervermögens gesunken. Im Ge- genzug stiegen die Forderungen an Kreditinstitute und sonstigen Vermögenswerte. Auf der Passivseite ist der Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und des wirtschaftlichen Eigenkapitals rückläufig, während das Mit- telaufkommen von Kunden einen höheren Anteil aufweist. Im Vergleich zum Verbandsdurchschnitt ist die Bilanzstruk- tur (Durchschnittliche Bilanzsumme) durch überdurchschnittliche Anteile bei den Wertpapiereigenanlagen, den For- derungen an Kreditinstitute sowie dem wirtschaftlichen Eigenkapital gekennzeichnet. Demgegenüber sind das Kun- denkreditvolumen, das Mittelaufkommen von Kunden sowie die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten eher unterdurchschnittlich ausgeprägt.

Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Verwendung des Jahresergebnisses 2020 wird die Si- cherheitsrücklage 80,9 Mio. EUR betragen. Dies entspricht einer Steigerung von 1,38 % gegenüber dem Vorjahr. Ne- ben der Sicherheitsrücklage verfügen wir über einen Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB in Höhe von 36,0 Mio. EUR. Die Zuführung zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB wurde aus dem regulären Jahresergebnis erwirtschaftet und dient zur Stärkung des aufsichtsrechtlichen Kernkapitals. Die Vermögenslage ist geordnet.

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Die Eigenkapitalanforderungen wurden jederzeit eingehalten. Die gemäß Capital Requirements Regulation (CRR) er- mittelte Gesamtkennziffer der Relation der Eigenmittel zur gewichteten Risikoposition, bestehend aus Adressenrisiko, Marktpreisrisiko sowie operationellem Risiko, liegt bei 15,59 % (Vorjahr 15,42%). Sie liegt damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwert (inkl. Kapitalerhaltungspuffer, antizyklischem Kapitalpuffer und SREP-Auf- schlag) und dem von uns als Mindestgröße festgelegten Zielwert von 11,05 % und bildet damit eine solide Basis für eine weiterhin positive Geschäftsentwicklung. Die Eigenmittel der Sparkasse bestehen ausschließlich aus der höchsten Kapitalklasse, dem harten Kernkapital. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unserer Sparkasse ist geordnet.

2.3.4 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

2.3.4.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

2.3.4.1.1 Eigenkapitalrentabilität Die Eigenkapitalrentabilität (vor Steuern auf der Grundlage des wirtschaftlichen Eigenkapitals) erreichte mit 6,1 % einen Wert, der über unseren Erwartungen aus der Jahresplanung (Planwert 3,6 %) liegt.

2.3.4.1.2 Cost-Income-Ratio Die auf Basis der Betriebsvergleichswerte zur Unternehmenssteuerung ermittelte Zielgröße Cost-Income-Ratio (Ver- hältnis von Aufwendungen und Erträgen) hat sich gegenüber der Planung verbessert. Mit 70,6 % (Zielgröße gemäß Jahresplanung 71,8 %) wurde ein akzeptabler Wert erreicht, der über dem Durchschnitt auf Verbandsebene und dem Bundesdurchschnitt liegt.

2.3.4.1.3 Kapitalrendite Die Kapitalrendite, berechnet als Quotient aus Jahresüberschuss (nach Steuern) und Bilanzsumme, beträgt 0,117 %.

2.3.4.2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

2.3.4.2.1 Personal- und Sozialbereich Von den am 31.12.2020 insgesamt 178 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren 99 als Vollzeit- und 64 als Teilzeit- kraft tätig sowie 15 in der Ausbildung. Damit lag die Gesamtzahl der Beschäftigten geringfügig über dem Wert des Vorjahres. Die drei Auszubildenden, die 2020 ihre Ausbildung mit Erfolg beendeten, haben wir unbefristet in das Angestellten- verhältnis übernommen. Für den Ausbildungsbeginn 2021 werden wir voraussichtlich sechs Auszubildende einstellen. Die Quote der Auszubildenden, gemessen am gesamten Personalbestand per 31.12.2020, betrug 8,4 %. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können verschiedene Modelle der Arbeitszeit nutzen, von variablen Arbeits- zeiten über Teilzeitarbeit bis zur Altersteilzeit. Von Altersteilzeitregelungen machten zum 31.12.2020 16 Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter Gebrauch. Im Mittelpunkt der Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand die kontinuierliche Steigerung der Be- ratungsqualität. Ziel ist es, unseren Kunden eine ganzheitliche und systematische Beratung orientiert an deren indi- viduellen Zielen und Wünschen zu bieten. Die Weiterbildungsmaßnahmen umfassten neben verhaltensorientiertem Training im verkäuferischen Bereich spezielle Seminare zur rechtlichen und fachlichen Qualifikation. Erklärtes Ziel bleibt es, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine möglichst gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Dieses Ziel wurde auch in 2020 weiterverfolgt (u.a. durch Ausbau der Möglichkeiten des mo- bilen Arbeitens, zusätzliche Freistellungen aufgrund der Corona Pandemie, Optionen zum Urlaubskauf).

2.3.4.2.2 Kundenbeziehungen Die langjährige Beratung und Betreuung der Kunden durch kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Hauses hat zu engen Verbindungen und zu einem ausgeprägten Vertrauensverhältnis zwischen unseren Kunden und der Sparkasse geführt. Dies ist eine elementare Voraussetzung für unseren geschäftlichen Erfolg. Unser Anlageberatungsprozess orientiert sich am Anspruch einer qualitativ hochwertigen Beratung unserer Kunden. Ausgehend von einer strukturierten Ermittlung der individuellen Risikotragfähigkeit und Risikobereitschaft wählt der Kunde ein zu seinen Bedürfnissen passendes Zielportfolio. Im Vordergrund steht dabei nicht das einzelne Produkt, sondern die Gesamtstruktur der Vermögensanlage. Die Hauptstelle ist mit den umfangreichsten Öffnungszeiten aller Elmshorner Banken auch am Samstag Anlaufpunkt für unsere Kunden. Mit dem Verkauf des Elmshorn-Gutscheins bieten wir Kunden in der Innenstadt eine weitere Dienstleistung, die gut nachgefragt wird.

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2.3.4.2.3 Produktpolitik Die Produktseite stand im Geschäftsjahr 2020 weiter unter dem Fokus der fortschreitenden Digitalisierung. Mit dem Ausbau der neuen Beratungsoberfläche OSPlus_neo werden einheitliche Produktberatungs- und -abschlussprozesse über die verschiedenen Kontaktwege (stationär, mobil, Internet) ermöglicht. Einzelne Produkte wurden in diesem Zuge angepasst. Die Vorteilswelt als Bestandsteil der Privatgirokontomodelle wurde um ein Cashbackangebot erweitert. Unsere Kun- den erhalten hierdurch bei teilnehmenden Händlern in Elmshorn und bundesweit bei Kartenzahlungen automatisch Geld zurück.

2.3.4.2.4 Investitionen/Wesentliche Baumaßnahmen und technische Veränderungen Nachdem in den beiden letzten Jahren große Investitionen in den Umbau der Hauptstelle sowie des Immobilienzent- rums erfolgten, wurden im abgelaufenen Jahr überwiegend laufende Instandhaltung vorgenommen. Die größten In- vestitionen des Jahres 2020 betrafen den Umbau des SB-Bereiches im E center A23 sowie die Anschaffung eines Elekt- rofahrzeuges.

2.3.4.2.5 Soziales Engagement Als Ausdruck unserer gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung engagieren wir uns in unserem Geschäftsgebiet. Mit Spenden sowie Leistungen aus unserer Stiftung "Jugendförderung der Sparkasse Elmshorn" fördern wir die Ent- wicklung und Attraktivität der Region. Im vergangenen Jahr betrug das Gesamtvolumen rund 231 TEUR. Es wurden soziale Einrichtungen unterstützt sowie das kulturelle und sportliche Leben gefördert. Neben den Spenden wurden weitere Mittel von 27 TEUR im Rahmen des Sponsorings zur Verfügung gestellt.

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3 Risikobericht

3.1 Grundlagen Das bewusste Eingehen von Risiken ist Kern des Geschäftsmodells von Banken und damit auch Kern des Geschäfts- modells unserer Sparkasse. Würde die Sparkasse auf das Eingehen von Risiken verzichten, würde sie auch auf die Erträge verzichten, die notwendig sind, um die Kosten für den Geschäftsbetrieb zu erwirtschaften. Das Eingehen von Risiken ist also notwendig, um die Aufgabe der Sparkasse, die angemessene und ausreichende Ver- sorgung aller Bevölkerungskreise und insbesondere der mittelständischen Wirtschaft mit geld- und kreditwirtschaft- lichen Leistungen, sicherzustellen. Das Management der Risiken hat aufgrund der mit den Risiken verbundenen Gefahren einen hohen Stellenwert in der Sparkasse. Das Risikomanagement umfasst dabei die Überwachung und Steuerung aller die Sparkasse bedrohenden Verlustgefahren, das heißt der spezifischen Einzelrisiken und der kumulierten Risiken, einschließlich der Wechselwir- kung zwischen den Risiken. Maßgebliche Bestandteile des Risikomanagements sind die Festlegung von Strategien sowie die Einrichtung von Prozessen zur Identifizierung, Beurteilung, Steuerung und Überwachung sowie zur Kommu- nikation aller maßgeblichen Risiken.

3.2 Geschäfts- und Risikostrategie Als selbständiges Unternehmen in kommunaler Trägerschaft hat die Sparkasse durch ihren in der Satzung verankerten öffentlichen Auftrag eine besondere Verantwortung für die wirtschaftlichen und sozialen Belange der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Elmshorn. Wir sehen es als unsere Aufgabe, Gemeinwohleffekte zu Gunsten der Bevölkerung und Wirtschaftsunternehmen in der Region Elmshorn zu erreichen und Verantwortung für deren erfolgreiche Entwicklung zu übernehmen. Dadurch unterstützen wir die Aufgabenerfüllung des kommunalen Trägers, der Stadt Elmshorn, im wirtschaftlichen, regionalpolitischen, sozialen und kulturellen Bereich. Wir verstehen uns als fairer Partner in allen Lebenslagen und für alle gesellschaftlichen Gruppen. Dauerhafte Ge- schäftsbeziehungen zu den Kundinnen und Kunden stehen für uns im Zentrum unserer Geschäftspolitik. Wir orientie- ren uns dabei am Leitbild der Sparkassenorganisation "Menschen verstehen – Sicherheit geben – Zukunft denken". Dieses Leitbild führen wir mit unserer eigenen Markenbotschaft "Wir sind hier! Vor Ort, wo Sie uns brauchen." weiter und unterstreichen damit unsere regionale Verbundenheit. Das oberste Ziel ist daher, die Eigenständigkeit der Sparkasse durch wirtschaftliche Stärke nachhaltig und langfristig zu sichern. Ausgehend von diesem Leitbild hat der Vorstand die strategische Ausrichtung der Geschäftstätigkeit unter Berück- sichtigung der Risikotragfähigkeit in einer Geschäfts- und in einer Gesamtrisikostrategie festgelegt, die durch weitere Strategien zu speziellen Themen ergänzt werden. Die Strategien werden jährlich überprüft, ggf. angepasst und mit dem Verwaltungsrat der Sparkasse erörtert.

3.3 Risikomanagement Das Risikomanagement verfolgt folgende Ziele:  Risiken sollen - soweit möglich - vermieden werden, falls mit ihnen kein entsprechender erwarteter Ertrag verbunden ist. Risiken sollen übernommen werden, solange sie vom Risikodeckungspotenzial getragen wer- den können und außerdem mit einer entsprechenden erwarteten Rendite verbunden sind.  Es soll jederzeit sichergestellt sein, dass die Risiken der Sparkasse durch entsprechendes Risikodeckungs- potenzial gedeckt sind und eintretende Risiken die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes der Sparkasse nicht gefährden (Risikotragfähigkeitsrechnung).  Durch ein Instrumentarium an Risiko reduzierenden Maßnahmen soll im Risikofall oder bei Veränderung der Rahmenbedingungen die Höhe der eingegangenen Risiken begrenzt werden können.  Das Risikomanagementsystem soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einem bewussten Umgang mit Ri- siken anhalten, aber keineswegs das Eingehen von Risiken unterbinden. Eine Aufgabe des Risikomanage- mentsystems ist es daher, in der Sparkasse eine Risikokultur zu verankern, in der ein bewusstes Nachdenken über Risiken als selbstverständliche Komponente unternehmerischen Handelns gilt.

3.4 Organisation Die Zuständigkeiten für das Risikomanagement sind eindeutig geregelt. Der Gesamtvorstand beschließt die Risiko- ausrichtung einschließlich der anzuwendenden Methoden und Verfahren zur Risikomessung, -steuerung, -überwachung und -kommunikation. Er trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement der Sparkasse. Der bankaufsichtsrechtlich geforderten Funktionstrennung zwischen dem Markt- und dem Marktfolgebereich trägt unsere Sparkasse in allen erforderlichen Bereichen Rechnung. Wesentliche Aufgaben der Risikocontrolling-Funktion werden durch die Abteilung Unternehmenssteuerung wahrge- nommen, die organisatorisch von den Marktbereichen getrennt ist. Die Leitung der Risikocontrolling-Funktion obliegt dem Leiter der Abteilung Unternehmenssteuerung. Dieser wird an wesentlichen risikopolitischen Entscheidungen des Vorstandes im erforderlichen Umfang beteiligt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Risikocontrollings sind verantwortlich für die Ermittlung der Risiken und des vorhandenen Risikodeckungspotenzials. Sie überwachen die Einhaltung der Risikolimite sowie die Wirksamkeit der

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zur Risikoabsicherung und -minderung durch den Vorstand getroffenen Maßnahmen. Außerdem obliegt ihnen die konzeptionelle Weiterentwicklung des Risikomanagements. Die Sparkasse hat einen Gesamtbankausschuss eingerichtet. Aufgabe dieses Ausschusses ist es, die Inhalte der regel- mäßigen Berichterstattung zur Ertrags- und Risikolage zu analysieren und zu beurteilen und bei Handlungsbedarf und/oder Limitüberschreitungen über Maßnahmen zu beraten. Mitglieder des Gesamtbankausschusses sind neben dem Vorstand und dem Vorstandsvertreter der Leiter der Unternehmenssteuerung und der Teamleiter Controlling & Risikocontrolling. Für den Abschluss und die Genehmigung von Geschäften gelten eindeutige Kompetenzregelungen. Vor Einführung neuer Produkte und vor Geschäftsabschluss in neuen Märkten sind geregelte Einführungsprozesse zu durchlaufen, sofern damit wesentliche Prozess- bzw. Strukturveränderungen verbunden sind. Für die Emission von Hypotheken-Namenspfandbriefen wurde ein Risikomanagementsystem nach § 27 PfandBG in- stalliert. Die Regelungen zu den mit dem Pfandbriefgeschäft verbundenen Risiken sind im Unternehmenshandbuch dokumentiert. Die Interne Revision gewährleistet als Instrument des Vorstands die unabhängige Prüfung und Beurteilung sämtlicher Aktivitäten und Prozesse. Sie achtet dabei insbesondere auf die Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomana- gements und berichtet an den Vorstand. Vierteljährlich verfasst die Interne Revision für den Vorstand und den Verwal- tungsrat einen schriftlichen Bericht über die von ihr im Laufe der letzten drei Monate durchgeführten Prüfungen (Vier- teljahresbericht), wobei der Bericht per 31.12. den erforderlichen Jahresbericht enthält.

3.5 Prozesse Der im Unternehmenshandbuch der Sparkasse dokumentierte Risikomanagementprozess basiert auf einer jährlichen Risikoinventur zur systematischen Identifizierung und Analyse der Risiken. Im Anschluss an die Risikoinventur erfolgen Stresstest-Analysen, bei denen die Anfälligkeit der Sparkasse gegenüber unwahrscheinlichen, aber plausiblen Ereignissen analysiert wird. Für Sensitivitätsanalysen werden aus der Inventur je Risikoart die Basisgrößen abgeleitet und die identifizierten Risikofaktoren mit abgeleiteten Parametern (historisch oder hypothetisch) gestresst. Hierbei wird der Fokus auf die identifizierten Intra-Konzentrationen gelegt. Für Szenari- oanalysen werden zunächst Storys definiert. Daraus werden Kausalketten abgeleitet und der Einfluss auf die Risikoar- ten festgelegt. Neben umfassenden makroökonomischen Szenarien (Betrachtung auf Gesamtinstitutsebene) werden auch die identifizierten Abhängigkeiten zwischen den Risikoarten in Szenarien zusammengeführt, um Inter-Konzent- rationen zu analysieren. Weiter werden inverse Stresstests durchgeführt. Das Szenario mit der höchsten negativen GuV-Auswirkung aus den jährlichen Stresstests wird quartalsweise neu berechnet. Risikoinventur und Stresstest-Analysen bilden dann die Basis für die jährliche Überprüfung und Anpassung der Stra- tegien. Für die im Rahmen der Inventur identifizierten wesentlichen Risiken sind spezielle Prozesse und Verfahren zur Beur- teilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation eingerichtet. Hierzu gehört eine regelmäßige Berichterstat- tung. Soweit sinnvoll, sind Schwellenwerte/Limite festgelegt, bei deren Über- bzw. Unterschreitung ggf. Maßnahmen zu ergreifen sind. Frühwarnindikatoren werden eingesetzt, um risikorelevante Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Im Mittelpunkt des Risikomanagementsystems steht die Risikotragfähigkeitsrechnung in der periodischen Sicht- weise, in der den wesentlichen Risiken für das laufende Geschäftsjahr die für die Deckung von Risiken zur Verfügung stehenden Mittel gegenübergestellt werden. Zusätzlich erfolgt eine Folgejahresbetrachtung. Das Risikotragfähig- keitskonzept basiert auf dem Going-concern-Ansatz. Für die Deckung von Risiken stehen in der Sparkasse insbesondere die Sicherheitsrücklage, Reserven nach § 340f HGB und § 340g HGB und das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres zur Verfügung. Nach Abzug der für die Einhaltung der gemäß CRR vorzuhaltenden Eigenmittel verbleibt eine freie Deckungsmasse, wobei als interne Vor- gabe in 2020 mit einer Gesamtkapitalquote nach CRR von insgesamt 10,75 % inkl. Aufschlag aus dem SREP-Bescheid gerechnet wurde. Von der freien Deckungsmasse wird ein Teil als Risikodeckungsmasse zur Deckung der Risiken des laufenden Geschäftsjahres bzw. des Folgejahres zur Verfügung gestellt. Aus der Risikodeckungsmasse werden Unter- budgets für die wesentlichen Risiken abgeleitet. Das größte Unterbudget mit 55,1 % der Risikodeckungsmasse wird für die Risiken aus den Eigenanlagen zur Verfü- gung gestellt, gefolgt von 26,4 % für die Adressenrisiken aus dem Kundenkreditgeschäft, 10,9 % für Beteiligungsri- siken, 4,3 % für die operationellen Risiken und 3,3 % für das Zinsspannenrisiko. Die Gesamt-Limitauslastung zum Stichtag 31.12.2020 für das Risiko bis zum Jahresende 2021 betrug 54,7 %. Oberstes Ziel der Risikosteuerung ist, auch nach dem Eintritt eines möglichen Risikofalls die aufsichtsrechtlich not- wendigen Eigenkapitalanforderungen sicher erfüllen zu können. Die Ermittlung der Risiken in der periodischen Sichtweise erfolgt für alle Positionen auf den Planungshorizont (bis Jahresende bzw. bei der Folgejahresbetrachtung immer für das Gesamtjahr). Als Risiko wird in dieser Sichtweise eine negative Abweichung von den Planwerten verstanden. Für die Ermittlung der Marktpreis- und Adressenausfallrisiken wird als Risikomaß der "Value at Risk" verwendet. Das angewandte Konfidenzniveau liegt einheitlich bei 99 %. Die Quantifizierung der weiteren Risiken erfolgt zum Teil auf Basis von Expertenschätzungen. Stille Reserven werden risi- komindernd berücksichtigt. Auf die Risikodeckungsmasse werden alle wesentlichen Risiken mit Ausnahme der nicht quantifizierbaren Liquiditäts- risiken angerechnet.

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Diversifikationseffekte zwischen den Risikoarten, die das Gesamtrisiko mindern, werden nur zwischen den Zins- und Spreadrisiken innerhalb des Renten-Spezialfonds berücksichtigt. Die Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -minderung getroffenen Maßnahmen wird, insbesondere anlässlich der jährlichen Überprüfung der Strategien, danach beurteilt, ob die festgelegten Ziele erreicht worden sind. Darüber hinaus werden bereits unterjährig geeignete Maß- nahmen ergriffen, soweit sich Entwicklungen abzeichnen, die den Planungen zuwiderlaufen oder markante Risikoer- höhungen erwarten lassen.

3.6 Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten Als wesentliche Risiken wurden in der Sparkasse folgende Risikoarten identifiziert.  Adressenrisiken o Adressenrisiko Kundengeschäft o Adressenrisiko Eigengeschäft – Beteiligungen o Adressenrisiko Eigengeschäft – Emittenten-/Kontrahentenrisiken o Adressenrisiko Eigengeschäft – Länderrisiken  Marktpreisrisiken o Zinsänderungsrisiko o Credit-Spread-Risiko o Immobilienrisiko  Operationelle Risiken o in der Gesamtheit o Strategisches Risiko o Reputationsrisiken  Liquiditätsrisiken o Zahlungsfähigkeit Für diese Risiken wurden im Rahmen der Risikoinventur Frühwarnindikatoren festgelegt. So ist gewährleistet, dass eintretende Risiken frühzeitig erkannt, Entwicklungen laufend aufgezeigt und geeignete Maßnahmen ergriffen wer- den können. Nachhaltigkeitsrisiken werden in der Risikoinventur berücksichtigt. Dabei werden diese als Risikotreiber verstanden und nicht als eigene Risikoart. Als Risikotreiber können die verschiedenen Nachhaltigkeitsfaktoren aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung wirken. Marktpreisrisiken aus Aktien bestehen nicht, Währungsrisiken werden weitgehend abgesichert und sind daher für uns nicht wesentlich. 3.6.1 Adressenrisiken

3.6.1.1 Adressenrisiko im Kundenkreditgeschäft Unter dem Adressenrisiko im Kundenkreditgeschäft verstehen wir die Gefahr, dass Veränderungen im Kundenkredit- portfolio (im Hinblick auf: Ausfall von Kundenforderungen, Verschlechterung von Bonitäten, Verringerung von Einbrin- gungs- und Verwertungsquoten) zu Wertberichtigungen und Abschreibungen führen. In der Gesamtrisikostrategie wird für die wesentlichen strukturellen Merkmale (Risikosegmente/Branchen, Größen- klassen, Risikoklassifizierung, Sicherheiten) zunächst die geschäftspolitische Ausgangssituation analysiert. Auf dieser Basis werden Aussagen zur Planung der zukünftigen Entwicklung im Kundenkreditgeschäft getroffen und Limitierun- gen und Beschränkungen formuliert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Steuerung der Risikokonzentrationen im Kundenkreditgeschäft. Im Sinne einer nachhaltigen Kreditvergabe schließt die Sparkasse die wissentliche Finanzierung von Vorhaben aus, wenn diese schwere Umweltschäden oder schwere soziale Schäden hervorrufen. Weitere konkrete Ausschlusskriterien wurden für die Bereiche Kohle-, Atom- und Ölkraftwerke, kontroverse Waffen, Glückspiel und Prostitution festgelegt. Das Kreditgeschäft der Sparkasse gliedert sich in zwei große Gruppen: Das Firmenkunden- und das Privatkundenkre- ditgeschäft. Der gegenüber dem Vorjahr gesunkene Bestand der Kommunalkredite spielt weiterhin eine untergeord- nete Rolle.

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Kreditgeschäft der Sparkasse Buchwerte 31.12.2020 31.12.2019 Mio. EUR Mio. EUR Firmenkundenkredite 281,0 286,4 Privatkundenkredite 356,6 337,6 Weiterleitungsdarlehen 64,8 54,9 Kommunalkredite und kommunalverbürgte Kredite 12,1 7,2 Sonstige 0,8 1,0 Zwischensumme 715,3 687,1 Verrechnungsposten1) -23,1 19,8 Gesamt 692,2 667,3

1) Einzelwertberichtigung, Pauschalwertberichtigungen, Vorsorgereserven, Kompensation von Guthaben sowie Konsortialkredite

Der Gesamtbetrag der Forderungen an Kunden stellt sich nach Branchenstruktur wie folgt dar: Branche bzw. Hauptwirtschaftszweig TEUR Privatkunden 454.239 Land- und Forstwirtschaft 2.667 Energie- und Wasserversorgung 3.524 Verarbeitendes Gewerbe 21.905 Baugewerbe 32.091 Kraftfahrzeughandel 10.728 Großhandel 14.924 Einzelhandel 16.046 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 3.792 Kredit- und Versicherungsgewerbe 17.927 Gastgewerbe 4.650 Grundstücks- und Wohnungswesen 190.966 Dienstleistungen für Unternehmen 21.105 Beratung, Planung, Sicherheit 14.578 öffentliche und private Dienstleistungen 8.163 Gesundheit und Soziales 13.447 Organisationen ohne Erwerbszweck 7.060 Bauträger 5.697 Öffentliche Haushalte 23.758 Sonstige --- Summe 867.267

Die Größenklassenstruktur im Kundenkreditgeschäft zeigt insgesamt eine ausgewogene Streuung. 46,2 % des Kun- denkreditvolumens entfällt auf Kreditengagements mit einem Kreditvolumen bis 250 TEUR. 23,3 % des Kundenkre- ditvolumens entfällt auf Kreditengagements mit einem Kreditvolumen von mehr als 2,5 Mio. EUR. Das Länderrisiko aus dem Kundenkreditgeschäft, das sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen eines anderen Landes ergeben kann, ist für die Sparkasse von untergeordneter Bedeutung. Das an Kun- den mit Sitz im Ausland ausgelegte Kreditvolumen betrug am 31.12.2020 weniger als 1 % des Gesamtkreditvolumens im Sinne des § 19 Abs. 1 KWG. Für die Risikoklassifizierung setzen wir die von der Sparkassen-Finanzgruppe entwickelten Rating- und Scoringver- fahren ein. Mit diesen Verfahren werden die jeweiligen Kreditnehmer zur Preisfindung und zur Steuerung des Gesamt- kreditportfolios entsprechend ihrer individuellen Ausfallwahrscheinlichkeiten einzelnen Ratingklassen zugeordnet. Die Ermittlung der Adressenrisiken für die Risikotragfähigkeitsrechnung erfolgt mittels des Kreditportfoliomodells des DSGV. Dieses nutzt eine sogenannte "Monte-Carlo-Simulation" auf Basis der ermittelten Ratings und unter Be- rücksichtigung der Branchen und der Sicherheiten. Die für die Berechnungen notwendigen Parameter (insb. Ausfall- wahrscheinlichkeiten, Migrationsmatrizen, Einbringungs- und Verwertungsquoten) werden aufgrund der zu geringen

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Grundgesamtheit der Daten der Sparkasse aus zentral zur Verfügung gestellten Daten der Sparkassen-Finanzgruppe abgeleitet und soweit möglich gegen die eigenen Zahlen validiert. Die sich aus der Simulation ergebende Verlustver- teilung wird in einen "erwarteten Verlust" und einen "unerwarteten Verlust" unterteilt. Während sich der erwartete Verlust als statistischer Erwartungswert berechnet, spiegelt der unerwartete Verlust die möglichen Verluste wider, die unter Berücksichtigung eines Konfidenzniveaus von 99 % innerhalb der nächsten zwölf Monate voraussichtlich nicht überschritten werden. Mit der "Monte-Carlo-Simulation" lässt sich weiter der Risikobeitrag einzelner Kreditengagements auf das Gesamtkre- ditportfolio (marginal Value at Risk) ermitteln, so dass Risikotreiber identifiziert werden können. Zum 31.12.2020 wurde nahezu für das gesamte Bruttokundenkreditvolumen über ein Rating-/Scoringverfahren eine Risikoklasse er- mittelt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Aufteilung nach Gruppen von Ratingnoten, wobei die Ratingnoten 1 bis 8 als sehr gut bis gut zu bezeichnen sind, während ab Ratingnote 16 in Verzug geratene, wertberichtigte und gekündigte Kreditengagements beurteilt werden.

Ratingklasse Anteil 31.12.2020 1-8 89,3 % 9-14 9,3 % 15 0,3 % 16-18 1,0 % Ohne Rating 0,1 %

Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer, bei deren Engagements sich erhöhte Risiken abzuzeichnen begin- nen, setzen wir das "OSPlus-Frühwarnsystem" ein. Im Rahmen dieses Verfahrens sind quantitative und qualitative In- dikatoren festgelegt worden, die eine Früherkennung von Kreditrisiken ermöglichen. Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken hindeuten, werden diese Kreditengagements einer gesonderten Beobachtung und Betreuung unterzogen (Intensivbetreuung). Kritische Kre- ditengagements werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der Grundlage eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes betreut (Problemkredite). Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle Engagements vorge- sehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kreditnehmer davon ausgegangen werden kann, dass die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen voraussichtlich nicht oder nur zum Teil gemäß den ver- traglich vereinbarten Kreditbedingungen erbracht werden können. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnah- men werden die voraussichtlichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt. Von dem Gesamtbetrag an Einzelwertberichtigungen entfällt rund 2/3 auf wirtschaftlich unselbständige Personen. Die Direktabschreibungen, Eingänge auf abgeschriebene Forderungen und Nettozuführungen/Auflösungen von EWB ent- fallen nahezu ausschließlich auf im Inland ansässige Privatpersonen und Unternehmen. Entwicklung der Risikovorsorge: Art der Anfangsbestand Endbestand Zuführung Auflösung Verbrauch Risikovorsorge per 01.01.2020 per 31.12.2020 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR EWB 1.403 1.161 373 68 2.123 Rückstellungen --- 86 ------86 PWB 1.286 --- 272 --- 1.014 Gesamt 2.689 1.247 645 68 3.223

Konzentrationen bestehen im Kreditportfolio in folgenden Bereichen: Aus dem Regionalprinzip der Sparkassen ergibt sich auch für die Sparkasse eine Konzentration der vergebenen Kre- dite im Wirtschaftsraum Elmshorn. Diese ist durch das Geschäftsmodell der Sparkassenorganisation vorgegeben und gewollt, sodass wir diese regionale Konzentration bewusst akzeptieren und keine Maßnahmen ergreifen. Die Sicherheiten werden mit über 90 % durch Grundpfandrechte dominiert. Diese Konzentration auf eine Sicherhei- tenart wird als nicht kritisch bewertet, da Elmshorn von der Lage in der Metropolregion Hamburg und der anhaltend starken Nachfrage nach Immobilien profitiert. Weiter bestehen Risikokonzentrationen in der Branche Grundstücks- und Wohnungswesen, bei den Kunden mit einem Gesamtkreditvolumen ab 2,5 Mio. EUR und bei den Kunden mit den größten absoluten Blankovolumen. Diese Risiko- konzentrationen resultieren in den verschiedenen Sichten teilweise aus den gleichen Kunden, die hohe Volumen in wohnwirtschaftlich und gewerblich genutzte Objekte investieren, wobei die wohnwirtschaftliche Nutzung deutlich überwiegt. Zur Steuerung dieser Konzentrationen wurden Limite und Frühwarnindikatoren eingerichtet, die auch die aktuell über- durchschnittlich gute Besicherung für diese Geschäfte für die Zukunft sicherstellen. Die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft bewegten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebe- nen und auf die Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten Grenzen.

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3.6.1.2 Adressenausfallrisiken der Beteiligungen Unter dem Adressenausfallrisiko aus Beteiligungen verstehen wir die Gefahr einer Wertminderung des Unterneh- menswertes. Der größte Teil der Beteiligungen der Sparkasse ist den strategischen Beteiligungen zuzuordnen. Diese Beteiligungen an Unternehmen des institutsbezogenen Sicherungssystems werden zur Unterstützung des Verbundgedankens oder zur Erfüllung von Verpflichtungen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe eingegangen (Verbundbeteiligungen). Der überwiegende Teil dieser Beteiligungen wird indirekt über eine Beteiligung am SGVSH gehalten. Darüber hinaus hal- ten wir eine Kapitalbeteiligung zur Erzielung von Erträgen aus Immobilieninvestments. Das Risikocontrolling für Verbundbeteiligungen basiert auf den Ergebnissen des SGVSH, der zentral die Auswertung, Analyse und Steuerung der Verbundbeteiligungen der Sparkassen im SGVSH durchführt. Die Risiken aus der Kapital- beteiligung werden durch die Abteilung Unternehmenssteuerung bewertet. Die auf Basis von der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH zentral zur Verfügung gestellten Risikoparameter berechneten Risikowerte werden in der Risikotragfähigkeitsrechnung berücksichtigt. Risikokonzentrationen bestehen bei den Beteiligungen nicht. Eine sukzessive Reduktion des über den SGVSH gehaltenen Beteiligungsportfolios wird – bei Wahrung des Verbundge- dankens innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe – angestrebt. Die Wertansätze für unsere Beteiligungsinstrumente stellen sich zum 31.12.2020 wie folgt dar: Gruppen von Beteiligungsinstrumenten Buchwert (TEUR) Verbundbeteiligungen 7.980 Operative Beteiligungen 142 Sonstige strategische Beteiligungen 3

Der Wert der Beteiligung am SGVSH wurde im Geschäftsjahr 2020 auf der Grundlage aktueller Informationen zu den mittelbaren Beteiligungen aufgewertet. Im Zusammenhang mit mittelbaren Beteiligungen an Unternehmen des Fi- nanzsektors können sich aufgrund des aktuellen Bankenumfeldes (u.a. strengere regulatorische Anforderungen, Nied- rigzinsphase) sowie der konjunkturellen Entwicklungen, auch infolge der Covid-19-Pandemie, zukünftig Abschrei- bungsrisiken ergeben, in Teilen bestehen Planerfüllungsrisiken. Die Sparkasse ist nach § 35 Abs. 1 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein Mitglied des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein (SGVSH). Der SGVSH ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat die Aufgabe, die gemeinsamen Angelegenheiten seiner Mitgliedssparkassen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben wahrzuneh- men und zu fördern. Zu diesem Zweck werden auch Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen des Finanzsektors (u.a. Provinzial Holding, DekaBank, LBS SH-HH, Deutsche Leasing sowie früher HSH) gehalten. Für die Verbindlichkei- ten des SGVSH (u.a. sonstigen Verpflichtungen z.B. aus der Gewährträgerhaftung für Beteiligungsunternehmen) haftet den Gläubigern gegenüber allein der SGVSH. Der Verband kann einen nach Heranziehung der Sicherheitsrücklage ver- bleibenden Fehlbetrag von den Mitgliedssparkassen nach dem Verhältnis ihrer Einzelanteile einfordern. Für unein- bringliche Beträge haften die übrigen Mitglieder in gleicher Weise. Der Verband erhebt nach § 37 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein eine Umlage von den Mitgliedsparkassen, soweit seine sonstigen Einnahmen die Ge- schäftskosten nicht tragen.

3.6.1.3 Adressenausfallrisiken aus Eigengeschäften Dem Adressenausfallrisiko aus Eigengeschäften sind die Kontrahentenrisiken und die Emittentenrisiken zuzuordnen. Unter dem Kontrahentenrisiko verstehen wir das Erfüllungs- und Wiedereindeckungsrisiko, welches entsteht, wenn durch den Ausfall eines Kontrahenten ein Geschäft nicht wie vorgesehen durchgeführt werden kann oder zu abwei- chenden Konditionen bei einem anderen Kontrahenten fortgeführt werden muss. Das Risiko besteht für die Sparkasse im Bereich von Swap- und Cap-Geschäften. Wir begegnen diesem Risiko, indem wir als Kontrahenten nur Banken in- nerhalb des institutsbezogenen Sicherungssystems nutzen. Zusätzlich wurden Volumenlimite für die jeweiligen Kon- trahenten festgelegt. Für die indirekt über Fonds gehaltenen Derivate wird das Kontrahentenrisiko durch entspre- chende Sicherheitenstellung minimiert. Unter dem Adressenausfallrisiko in Bezug auf den Emittenten verstehen wir die Gefahr, dass der Emittent seine Zah- lungsverpflichtungen nicht oder nicht vollständig erfüllt.

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Das Kreditgeschäft aus Eigengeschäften stellt sich wie folgt dar: Wertpapiere und Derivative In- Kredite Zusagen strumente TEUR TEUR TEUR Gesamtbetrag der Forderungen im sonstigen 50.438 153.942 2.212 Kreditgeschäft Verteilung der Forderungsarten nach Hauptbranchen Banken 50.438 --- 2.212 Investmentfonds --- 124.594 --- Privatpersonen ------Öffentliche Haushalte ------Unternehmen und wirtschaftlich selbständige --- 29.348 --- Privatpersonen davon Finanz- und Versicherungsdienstleistungen --- 29.348 --- Organisationen ohne Erwerbszweck ------Sonstige ------

Alle Wertpapiere befinden sich in Spezial- und Publikumsfonds, direkt gehaltene Bestände sind zum Stichtag nicht vorhanden. Für die in dem Renten-Spezialfonds gehaltenen Anlagen bestehen Anlagerichtlinien, die insbesondere das Anlageuniversum, die Volumina für Einzelinvestments sowie Mindestratings definieren. In der Risikotragfähig- keitsrechnung wird die aus den Ratings der Einzelpapiere abgeleitete Ausfallwahrscheinlichkeit genutzt, um Werte für die Adressenausfallrisiken zu ermitteln. Über einen Nachhaltigkeitsfilter schließen wir einzelne Branchen/Unter- nehmen/Staaten aus, wenn diese in Bereichen agieren, die nach unserer Einschätzung gegen ESG-Kriterien versto- ßen. Die Forderungen an Banken bestehen gegen wenige Institute innerhalb des institutsbezogenen Sicherungssystems. Angesichts des gemeinsamen institutsbezogenen Sicherungssystems der Sparkassenorganisation sehen wir keine erhöhten Ausfallrisiken. Alle unsere Investmentfonds sind breit diversifiziert, das maximale Volumen eines Emittenten liegt unter 2 Mio. EUR. Überschneidungen zum Kundenkreditgeschäft gibt es nicht. Risikokonzentrationen bestehen nicht.

3.6.1.4 Länderrisiken aus Eigengeschäften Die Sparkasse investiert im Rahmen ihrer Spezialfonds unter anderem in Unternehmensanleihen, vornehmlich von Unternehmen mit Sitz in Europa. Für die PIIGS-Staaten bestehen besondere Beschränkungen. Direkte Investitionen in Länder aus Europa bestehen nur im Rahmen des Renten-Spezialfonds. Volumenlimite je Emit- tent sichern eine breite Diversifikation. Investitionen in Staatsanleihen der PIIGS-Staaten umfassen in Summe nur ei- nen geringen Anteil der Eigenanlagen. Die Länderrisiken wurden als wesentliches Risiko eingestuft und werden in der Risikotragfähigkeitsbetrachtung indi- rekt berücksichtigt. Sie konnten jederzeit getragen werden. Konzentrationen bestehen bei den Länderrisiken nicht. 3.6.2 Marktpreisrisiken

3.6.2.1 Zinsänderungsrisiko Unter dem Zinsänderungsrisiko ist in der barwertigen Sicht das Risiko zu verstehen, dass eine Änderung des Zinsni- veaus eine Vermögensminderung im Zinsgeschäft mit sich bringen kann. Betroffen sind hier nicht nur die Zinstitel der Eigenanlagen, sondern vor allem das gesamte verzinsliche Kundengeschäft der Sparkasse. Die Steuerung erfolgt barwertig im Rahmen eines passiven benchmarkorientierten Risikomanagements mit dem Va- lue-at-Risk als Steuerungsgröße. Für die Ermittlung des VaR werden die historischen Zinsänderungen des Zeitraums von 1988 bis 2019 herangezogen. Abweichend von der Haltedauer für die periodische Risikoquantifizierung wird für die barwertige Betrachtung eine Haltedauer von 3 Monaten herangezogen. Das Konfidenzniveau liegt wie in der peri- odischen Betrachtung bei 99 %. Über die Entwicklung der Zinsänderungsrisiken in der wertorientierten Sicht wird der Gesamtvorstand monatlich unterrichtet, um zeitnah Steuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Die Cash-Flow- Modellierung erfolgt durch Zinsswaps. Bezüglich der Steuerung unseres Zinsänderungsrisikos orientieren wir uns an einem als effizient ermittelten Sum- menzahlungsstrom als Benchmark. Die Einräumung von Abweichungslimiten soll sicherstellen, dass von definierten Zielstrukturen nur innerhalb des gewünschten Rahmens abgewichen wird. Durch diese Limitierung wird der Bedarf von Risikoabsicherungen frühzeitig signalisiert. Aufgrund der Geschäftsstruktur und der Nachfrage im Kundengeschäft ist ein wesentlicher Teil der Vermögensanla- gen, insbesondere Forderungen an Kunden, mit überwiegend langfristigen Zinsbindungen ausgestattet. Demgegen- über sind die Finanzierungsmittel aus dem Kundengeschäft überwiegend variabel verzinst. Die Refinanzierung über institutionelle Partner erfolgt überwiegend langfristig, orientiert am Kundenkreditgeschäft.

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Das Zinsänderungsrisiko in der periodischen Sicht berücksichtigen wir im Rahmen der vierteljährlichen Risikotrag- fähigkeitsberechnung. Es liegt darin, dass bei einem steigenden Zinsniveau, insbesondere der kurzfristigen Zinsen, höhere Zinsaufwendungen entstehen können, denen keine im gleichen Maße steigenden Zinserträge gegenüberste- hen. Der Grund hierfür ist, dass die Zinssätze für die Vermögensanlagen im Bestand aufgrund der bestehenden Fest- zinsbindungen überwiegend nicht angehoben werden können. Für die Berechnung des periodischen Zinsänderungsrisikos werden aus den historischen Zinsveränderungen Zinssze- narien ermittelt und deren Wirkung auf das Betriebsergebnis der Sparkasse simuliert. Einbezogen werden hier ggf. direkt gehaltene Zinspapiere aus dem Eigengeschäft, bei denen durch Veränderung der Zinsstruktur die Gefahr nega- tiver Wertentwicklungen besteht. Die Ermittlung des Zinsänderungsrisikos unseres Renten-Spezialfonds erfolgt anhand der Risikoklassendurchschau, welche von der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH (SR), dem zentralen Dienstleister der Sparkassenorgani- sation in Risikofragen, entwickelt wurde. Hierbei werden zunächst alle im Fonds enthaltenen Positionen auf Risikoklas- sen gemappt. Je Risikoklasse erfolgt dann auf Basis von historisch abgeleiteten Zins- und Spread-Veränderungen (SR- Standardparameter) eine Bewertung des Risikofalls. Vorzeitige Kreditrückzahlungen aus vereinbarten Kündigungsrechten haben bei unserer Sparkasse nach den bisheri- gen Analysen keine wesentliche Bedeutung. Unbefristete Einlagen von Anlegern sind aufgrund fehlender Anlagealternativen in den letzten Jahren gestiegen. Kon- ten mit höheren Volumen, die teilweise größere Schwankungen aufweisen, werden entsprechend kürzer disponiert. Zur Begrenzung von zinsinduzierten Marktpreisrisiken erfolgt im Renten-Spezialfonds ein Durationsmanagement mittels Swaps. In unseren Annahmen gehen wir davon aus, dass sich das allgemeine Zinsniveau in den nächsten beiden Jahren nicht bedeutend verändern wird. Auf Basis des Rundschreibens 06/2019 der BaFin vom 06.08.2019 (Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch) haben wir zum Stichtag 31.12.2020 die barwertige Auswirkung einer plötzlich und unerwarteten Zinsänderung für die aufsicht- lich vorgegebenen Zinsszenarien errechnet. Die höchste Verminderung des Barwertes, gemessen am harten Kernka- pital, betrug 14,18 %. Das Zinsänderungsrisiko der Sparkasse lag im Jahr 2020 innerhalb der vorgegebenen Limite. Vor dem Hintergrund der guten Kapitalausstattung und der damit verbundenen Risikotragfähigkeit sowie der guten Risikolage halten wir das Zinsänderungsrisiko für vertretbar. Konzentrationen bestehen bei den Zinsänderungsrisiken nicht.

3.6.2.2 Credit-Spread-Risiko aus Eigengeschäften Unter dem Credit-Spread-Risiko verstehen wir die Gefahr von Marktpreisänderungen der Zinspapiere, die sich aus der Veränderung des individuellen Credit-Spreads ergeben. Der Credit-Spread wird dabei beeinflusst durch vertragspartnerbezogene Einflüsse, insbesondere Bonitätsverände- rungen, aber auch durch marktbezogene Einflüsse wie allgemeine Marktunsicherheiten in Bezug auf die Branche oder das Land. Das Credit-Spread-Risiko ist das wesentlichste Risiko im Bereich der Eigenanlagen. Nur mit dem Eingehen dieser Ri- sikoart lassen sich höhere Erträge gegenüber unserer eigenen Refinanzierung erzielen. Die Risikomessung in unseren Renten-Spezialfonds erfolgt anhand der Risikoklassendurchschau, mit dem beim Zins- änderungsrisiko beschriebenen Verfahren (vgl. Abschnitt 3.6.2.1). Für die Risikomessung in unseren Infrastruktur- und Private Debt Fonds nutzen wir von den Anbietern zur Verfügung gestellte Risikomodelle der Fondsanbieter. Über Auslagerungsverträge oder entsprechende Validierungshandlungen sichern wir die Qualität der Berechnungen.

3.6.2.3 Immobilienrisiko Unter dem Immobilienrisiko subsummieren wir die Risiken aus Immobilien in unseren Immobilienfonds, die sich aus der Veränderung von Bodenpreisen, Mietpreisen, Substanzwerten und Leerständen ergeben können. Wir sind in mehreren Immobilien-Spezialfonds investiert. Über Fonds mit verschiedenen Nutzungsarten stellen wir eine Diversifikation innerhalb dieser Risikoart sicher. Es bestehen Anlagerichtlinien, in denen unter anderem Be- schränkungen nach Regionen, Investitionsvolumen der einzelnen Objekte und Nutzungsarten formuliert sind. Dar- über hinaus wird der Geschäftsumfang durch die vom Vorstand vorgegebene Strategie für die Eigenanlagen be- schränkt. In allen Fonds zeigen sich hohe Vermietungsquoten und langlaufende Mietverträge. Das Risiko messen wir über den Benchmarkportfolioansatz (Property-Return-Modell), dessen Vorgehen sich inzwi- schen als BVI-Standard etabliert hat. Ausgehend von Wertänderungszeitreihen je Nutzungsart und Land wird auf Basis der tatsächlichen Zusammensetzung der Fonds ein „maßgeschneideter“ Index – die Benchmarkzeitreihe - je Fonds ermittelt. Der aus dieser Zeitreihe abgeleitete Value at Risk wird auf die Immobilien-Gesamtposition angewandt, so dass ggf. in den Fonds vorhandene Fremdkapitalhebel zu einer Erhöhung des Risikowertes führen.

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3.6.3 Operationelle Risiken Operationelle Risiken definieren wir als die Gefahr von Schäden, die infolge der Unangemessenheit oder des Versa- gens von internen Verfahren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder infolge externer Ein- flüsse eintreten können. Zu den operationellen Risiken zählen wir auch das strategische Risiko, welches entsteht, wenn wesentliche Entwicklungen und Trends für das eigene Geschäftsmodell nicht rechtzeitig oder falsch einge- schätzt werden, und das Reputationsrisiko, welches sich in negativen wirtschaftlichen Auswirkungen zeigt, wenn der Ruf des Unternehmens Schaden nimmt. Ziel ist die Begrenzung der operationellen Risiken und der mit ihnen einhergehenden Schäden auf ein nicht beein- flussbares Restrisiko, sofern die dafür erforderlichen Maßnahmen unter Kosten-/Nutzenaspekten gerechtfertigt sind. Zur Absicherung gegen operationelle Risiken hat die Sparkasse eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen u. a. die Verwendung von aktuellen standardisierten Verträgen, das interne Kontrollsystem, die laufende Fortbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Einsatz von Arbeitsanweisungen, eine IT-Strategie, ein Notfallhandbuch, die Compliance-Funktionen, Regelungen zum Fraud-Management, Richtlinien für integres Handeln und der Abschluss di- verser Versicherungen. Grundlage für die Steuerung der operationellen Risiken ist die strukturierte Erfassung aller aufgetretenen Schadens- fälle in einer Schadensfalldatenbank. Darüber hinaus fließen die Ergebnisse der jährlichen Risikoinventur in die Beur- teilung ein. Die Sparkasse hat eingetretene Schadensfälle ab 5 TEUR als bedeutend definiert und geregelt, dass diese unverzüglich analysiert werden. Über Schäden ab 25 TEUR wird ad hoc berichtet. Die Risikoermittlung erfolgt mit Hilfe des OpRisk -Schätzverfahrens der SR. Hierbei wird auf Basis historisch eingetre- tener Schäden in der Sparkasse in Verbindung mit bundesweiten Pool-Daten der Sparkassenorganisation ein Risiko- wert für die Sparkasse ermittelt. Die operationellen Risiken halten wir für vertretbar. Das vorgegebene Risikolimit wurde jederzeit eingehalten. Konzentrationen bestehen bei den operationellen Risiken nicht. Die Bestimmung der regulatorischen Eigenkapitalunterlegung für operationelle Risiken basiert auf dem Basisindi- katoransatz gemäß Art. 315 und 316 CRR. 3.6.4 Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die aktuelle oder zukünftige Gefahr, dass die Sparkasse ihren Zahlungsverpflichtun- gen nicht mehr ausreichend nachkommen kann (Zahlungsfähigkeitsrisiko). Eine Quantifizierung ist nicht möglich, so dass diese Risikoart in der Risikotragfähigkeitsrechnung nicht enthalten ist. Das Liquiditätskostenrisiko, welches das Risiko umfasst, dass zusätzliche Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft oder vorhandene Vermögenswerte nur mit Preisabschlägen verwertet werden können, wurde im Rahmen der Risikoinventur als nicht wesentlich bewertet. In der Risikostrategie hat der Vorstand festgelegt, dass das Liquiditätsrisikomanagement der Sparkasse folgende Ziele zu erfüllen hat:  jederzeitige Liquidität gewährleisten  Liquiditätsengpässe rechtzeitig erkennen  die aufsichtsrechtlichen Kennziffern erfüllen  Liquiditätskosten und -nutzen bei der Konditionsfestlegung berücksichtigen  Transparenz über Liquiditätskosten und –nutzen zu schaffen Oberstes Ziel unserer Überwachung und Steuerung der Liquiditätsrisiken ist daher die Gewährleistung einer jederzei- tigen Zahlungsfähigkeit. Die aufsichtliche Kennziffer der LCR (Liquidity Coverage Ratio) wird laufend überwacht. Zum 31.12.2020 betrug die Kennziffer nach Delegierter Verordnung 211 %. Im Rahmen der Planung und der regelmäßigen Prognose erfolgt für die Folgejahre eine Planung der institutionellen Refinanzierung, so dass der mittelfristige Liquiditätsbedarf im Planszenario jederzeit bekannt ist. Mit Hilfe von Zah- lungsstromanalysen simulieren wir zudem, wie lange die Sparkasse in verschiedenen Risiko-Szenarien die Liquiditäts- versorgung gewährleisten kann. Es ergeben sich hieraus keine wesentlichen Risiken. Um die Kosten der Liquidität gering zu halten, werden seit 2013 auch Pfandbriefe begeben. Konzentrationen bestehen bezüglich des Liquiditätsrisikos nicht.

3.7 Stresstests Im Rahmen der Stresstests wurden 48 Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Bei fünf Sensitivitätsanalysen ergaben sich dabei Schadenswerte von mehr als 25 % der freien Deckungsmasse in Höhe von 47,5 Mio. EUR. Bei 7 Sensitivitäten ergaben sich Schadenswerte zwischen 10 und 25 % der freien Deckungsmasse, die übrigen Sensitivitäten ergaben geringere Schadenswerte. Bei keinem Schadenswert der Sensitivitäten wurde die interne Vorgabe einer Mindestei- genkapitalquote unterschritten. Der höchste Schadenswert ergab sich bei einer Sensitivität, in der gleichzeitig Einbringungs- und Verwertungsquoten und die Ratingnoten im Kundenkreditgeschäft gestresst wurden. Die durchgeführten Szenarioanalysen dienen dazu, das Zusammenspiel verschiedener Risiken im Stress-Fall zu ana- lysieren. Neben dem in den MaRisk geforderten Szenario "Schwerer Konjunkturabschwung" wurde unter anderem ein

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Szenario "Markt- und Liquiditätskrise" mit Fokus auf die Kapitalmärkte und ein Szenario „Immobilienkrise aufgrund von Zinssteigerung“ durchgeführt. Im Ergebnis wurden alle Szenarien "überlebt". Die Berechnung des schlechtesten Szenarios wird vierteljährlich aktualisiert.

3.8 Berichtswesen Über den vierteljährlichen Gesamtrisikobericht gemäß MaRisk, ergänzt durch monatliche Berichte zu den Themen Zinsrisiko, Liquidität und zur Ertragsprognose und einen jährlichen Bericht zu den operationellen Risiken, stellen wir eine laufende Information zur aktuellen Risiko- und Ertragslage der Sparkasse sicher. Bei unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informationen ist über die regelmäßige Berichterstattung hinaus eine unverzügliche Unterrichtung des Vorstands, des jeweiligen Verantwortlichen sowie ggf. der Internen Revision geregelt (Ad-hoc-Berichterstattung). Die vorgelegten Berichte enthalten neben der Darstellung auch eine Beurteilung der Risiken sowie bei Bedarf Hand- lungsvorschläge und somit alle erforderlichen Informationen. Der aus Mitgliedern des Verwaltungsrates gebildete Risikoausschuss wird durch den Vorstand vierteljährlich über die Risikosituation der Sparkasse unterrichtet. Der Risikoausschussvorsitzende gibt diese Informationen zeitnah an den Verwaltungsrat weiter. In 2020 haben vier ordentliche und zwei außerordentliche Sitzungen des Risikoausschusses stattgefunden, die aufgrund von Kreditbewilligungen erforderlich waren. Für Informationen, die unter Risikogesichtspunkten für den Verwaltungsrat wesentlich sind, ist geregelt, dass hierüber der Verwaltungsratsvorsitzende und die Mitglieder des Risikoausschusses unverzüglich per E-Mail oder telefonisch zu informieren sind.

3.9 Gesamtbeurteilung der Risikolage Die Gesamtrisikosituation der Sparkasse wird aufgrund unseres Kreditengagements in der mittelständischen Wirt- schaft vor allem durch Kreditrisiken geprägt. In diesem Jahr wurden die von der Corona-Pandemie betroffenen Kunden / Branchen besonders intensiv beobachtet und bezüglich eines Wertberichtigungsbedarfs bewertet. Insgesamt zeigt sich für die Sparkasse, auch aufgrund des hohen Anteils wohnwirtschaftlicher Finanzierungen, zum Stichtag nur eine geringe Betroffenheit. Maßgeblich sind weiter die Risiken aus den Eigenanlagen, bei denen jedoch vorhandene stille Reserven risikoabsor- bierend wirken. Dies bestätigte sich zu Beginn der Pandemie, als die Finanzmärkte einen starken Einbruch erlebten. Bei den Beteiligungsrisiken wurden wieder entsprechende Risikobudgets in der Risikotragfähigkeitsrechnung bereit- gestellt. Die Risikotragfähigkeitsrechnung zeigt ein angemessenes Verhältnis zwischen eingegangenen Risiken und vorhan- dener Risikodeckungsmasse. Die Risikotragfähigkeit war und ist gegeben. Das Gesamtlimit in der Risikotragfähig- keitsbetrachtung wurde im Jahre 2020 jederzeit eingehalten. Risiken der künftigen Entwicklung, die für unsere Sparkasse bestandsgefährdend sein könnten, sind nicht erkennbar. Insgesamt beurteilen wir unsere Risikolage unter Würdigung und Abschirmung aller Risiken als ausgewogen. Dies zeigt sich auch im dreimal jährlich durch den vom SGVSH durchgeführten Risikomonitoringbericht. Dabei werden die wichtigsten Risikomesszahlen auf Verbandsebene ausgewertet und die Entwicklungen beobachtet. Jede Sparkasse in Schleswig-Holstein wird bewertet und einer von drei Monitoringstufen zugeordnet. Die Sparkasse ist der besten Bewertungsstufe zugeordnet.

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4 Bericht über die voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken (Prognosebericht) Die folgenden Aussagen zur voraussichtlichen Entwicklung unserer Sparkasse im laufenden Jahr stellen Einschätzun- gen dar, die auf der Grundlage der zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informa- tionen getroffen werden. Prognosen sind naturgemäß mit Unsicherheit behaftet. Treten die zugrunde gelegten An- nahmen nicht ein, können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten abweichen.

4.1 Geschäftsentwicklung 4.1.1 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Die Ausführungen zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in den Abschnitten 4.1.1.1 und 4.1.1.2 basieren auf der Ausarbeitung der Abteilung Volkswirtschaft, Finanzmärkte und Wirtschaftspolitik des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und der gemeinsamen Konjunkturprognose 2021 der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie beschreiben das Umfeld, welches Basis für die vorgenommene Planung war, die in den Abschnitten 4.1.2, 4.3 und 4.4. dargestellt wird.

4.1.1.1 In der Weltwirtschaft Die meisten derzeitigen Prognosen gehen von einer starken Erholung der Wirtschaftsaktivität im Jahr 2021 aus. Wann diese einsetzt und wie stark sie ausfällt wird maßgeblich vom Tempo und vom Anschlagen der gestarteten Impfkam- pagnen abhängen. Denn nur, wenn sich die Infektionszahlen reduzieren und die Pandemie nachhaltig überwunden wird, können die Einschränkungen vollständig aufgehoben werden. Und erst dann kehren die Konsumfreude und die für Investitionen notwendige Sicherheit wieder zurück.

4.1.1.2 In Deutschland und im Euroraum Die Chefvolkswirte gehen für 2021 im Mittel von 3,5 Prozent Wachstum in Deutschland und von 4,6 Prozent im Euro- raum aus. Die Erholung werde in einer Gegenbewegung vor allem von denjenigen Verwendungskomponenten des BIP getragen, die 2020 besonders stark eingebrochen sind, also von Exporten und Ausrüstungsinvestitionen. In Deutsch- land sollen diese um 9,5 bzw. um 8,5 Prozent zulegen. Aber auch der private Konsum ist in diesem Szenario, das von der fortschreitenden Überwindung der Pandemie aus- geht, mit einem Zuwachs von 3,4 Prozent bei diesem breit abgestützten Wachstum dabei. Die Nachholeffekte sind allerdings 2021 noch nicht so stark, dass der Verbrauch über den mittelfristigen Trend der Einkommensentwicklung überschießt. Die Sparquote soll deshalb auch 2021 mit gut 13 Prozent noch auf erhöhtem Niveau verharren, wenn- gleich nicht mehr ganz so hoch wie 2020. Eine Normalisierung bei der Sparquote erwarten die Chefvolkswirte erst für 2022. Ende 2021 soll das Vorkrisenniveau beim BIP erstmals wieder erreicht werden. Damit sind allerdings die Wachs- tumsausfälle gemessen am alten Potenzialwachstumspfad noch nicht aufgeholt. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt könnte 2021 als Spätindikator der konjunkturellen Wende erst mit Verzögerung fol- gen. Vielmehr sind zunächst noch einmal Anstiege der Arbeitslosigkeit denkbar. Viele Belastungen in besonders von den Lockdowns betroffenen Branchen waren 2020 erst einmal zurückgestaut. Insolvenzen waren ausgesetzt. Erst wenn die Überbrückungs-Unterstützungen und die Kurzarbeitsregelungen auslaufen, wird sich zeigen, welche Unter- nehmen die Krise überstanden haben bzw. welche Betriebe ihre Belegschaften noch einmal reduzieren müssen. Ähn- liches gilt für das wirtschaftliche Überleben von Solo-Selbständigen. Die Chefvolkswirte gehen im Jahresdurchschnitt 2021 von einer gegenüber 2020 stagnierenden Zahl an Erwerbstätigen aus. Die Arbeitslosenquote könnte noch einmal leicht ansteigen und die Sechs-Prozent-Marke überschreiten. Dies zeigt, dass bis zur breiten Festigung der gesamtwirtschaftlichen Erholung eine wirtschaftspolitische Unterstüt- zung erforderlich bleiben wird. Auch der staatliche Konsum wird deshalb 2021 noch nicht wieder schnell von seinem erhöhten Niveau heruntergefahren, sondern nur die Zunahme gebremst. Die Neuverschuldung bleibt hoch. Immerhin hat Deutschland den entsprechenden fiskalischen Spielraum für dieses Handeln. Für viele der europäischen Partner- länder ist der Rahmen enger gesteckt, wenngleich der inzwischen politisch umgesetzte europäische Wiederauf- baufonds hier Hilfe bereitstellt. Die Geldpolitik hat sich für 2021 bereits weitgehend festgelegt. Die Forward Guidance der EZB soll die Zinserwartun- gen bei einer anhaltenden monetären Expansion niedrig halten. Die Ankaufprogramme, einschließlich der Sondertran- che des PEPP werden fortgesetzt, und weitere Langfristtender mit dreijähriger Laufzeit werden ausgeschrieben. Die dadurch weiter stark ansteigende Überschussliquidität sollte 2021 auch im Staffelzinssystem stärker beachtet werden. Dies ist jedenfalls eine stehende Forderung des DSGV. Bedenklich ist zudem: Die weitreichenden Festlegungen der EZB auf weitere generelle Expansion könnten es ihr er- schweren, auf einen aufkommenden Preisdruck mit einem Anziehen der geldpolitischen Zügel zu reagieren. Dies droht nicht unmittelbar, ist aber im weiteren Verlauf denkbar, falls das momentan so hohe Geldmengenwachstum bei einer schnell greifenden wirtschaftlichen Erholung in zunehmende reale Nachfrage mündet. 2021 dürfte der Auftrieb der Verbraucherpreise noch verhalten bleiben. Für Deutschland gehen die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe im Mittel von 1,4 Prozent aus, was im zweiten Halbjahr 2021 bereits Effekte der wiedererhöhten Mehrwertsteuer ge- genüber der niedrigeren Vorjahresbasis beinhaltet. Für den Euroraum insgesamt werden sogar nur um 1,1 Prozent steigende Verbraucherpreise veranschlagt. Damit läge die Entwicklung noch deutlich unter der Zielmarke der EZB. So lange dies so bleibt, ist mit keiner Zinswende zu rechnen.

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4.1.2 Entwicklung der Kreditwirtschaft Das geschäftliche Umfeld der Kreditinstitute wird maßgeblich durch die Regulierung und das Zinsumfeld beeinflusst. Die hohen Aufwendungen zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen können nur bedingt an Kunden wei- tergegeben werden und führen damit zu steigendem Kostendruck. Das Niedrigzinsumfeld belastet nicht nur die Ban- ken, sondern auch die Sparer. Auch die Preise im Dienstleistungsgeschäft werden nach unserer Einschätzung, unter anderem durch Entscheidungen im europäischen Verbraucherrecht, weiter unter Druck bleiben. Die nachfolgenden Ausführungen stellen auf die betriebswirtschaftliche Sicht ab. Für 2021 erwarten wir eine moderat wachsende Bilanzsumme. Dem erwarteten Wachstum aus dem Kundenkredit- und Eigenanlagengeschäft steht zu Teilen ein Abbau kurzfristiger Liquiditätsanlagen gegenüber. Das Einlagengeschäft ist geprägt vom Niedrigzinsumfeld und daraus resultierend weiter geringen Zinserträgen für die Kunden. In Anbetracht dieses Umfelds wollen wir mit der an den Kundenbedürfnissen ausgerichteten ganzheitlichen Beratung und der fortwährenden Marktbeobachtung Kundengelder halten und moderat hinzugewinnen. Das Wertpa- piergeschäft behält seine hohe Bedeutung bei. Insgesamt erwarten wir für 2021 ein Wachstum des verwalteten Ver- mögens (inklusive Wertpapieren) von gut 2 %. Die Entwicklung des Kreditgeschäfts im Wirtschaftsraum Elmshorn ist vor allem abhängig von der regionalen Wirt- schaftsentwicklung. In Elmshorn erwarten wir in der privaten Immobilienfinanzierung im Vergleich zum Vorjahr ein stabiles Neugeschäft. Neben dem privaten wie auch dem gewerblichen Wohnungsbau wollen wir im Kreditgeschäft mit gewerblichen Kunden wachsen. Das Kundenkreditvolumen soll um gut 3 % steigen. Den Provisionsüberschuss wollen wir in 2021 ausbauen. Wir werden auch im Jahr 2021 unsere Rolle als Ausbildungsbetrieb fortsetzen und planen sechs neue Auszubildende einzustellen. Die Anzahl der aktiv beschäftigten Mitarbeiter wird sich im Jahr 2021 nicht wesentlich verändern. Mit Spenden sowie Leistungen aus unserer Stiftung "Jugendförderung der Sparkasse Elmshorn" wollen wir auf dem Niveau des Vorjahres die Entwicklung und Attraktivität der Region fördern. Im Bewertungsergebnis Kredit erwarten wir durch die Corona-Pandemie höhere Belastungen. Zur abschließenden Wertung der vorgenannten Aussagen verweisen wir auf Abschnitt 4.2. Dort werden erhöhte Prog- nose-Unsicherheiten sowie nicht umfassend beurteilbare Auswirkungen der Corona-Pandemie dargestellt, negative Abweichungen von den dargestellten Prognosewerten können nicht ausgeschlossen werden.

4.2 Risiken und Chancen Als Risiken im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Die Sparkasse sieht neben den dargestellten unternehmerischen und banküblichen Gefahren, die im Risikobericht näher bezeichnet sind, vor allem in der konjunkturellen Entwicklung eine Unsicherheit, den prognostizierten Unter- nehmenserfolg nicht erreichen zu können. Die Unsicherheit über die Entwicklung der Corona-Pandemie ist weiterhin hoch. Negative Abweichungen von unseren Planungen können bei den wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren daher nicht ausgeschlossen werden. Im besonderen Maße dürfte dies für das Provisionsergebnis, die Bewertung un- serer Wertpapieranlagen sowie die notwendige Kreditrisikovorsorge gelten. Aus weiteren Mittelzuflüssen auf der Ein- lagenseite können sich Belastungen ergeben, wenn die Gelder zu Negativzinsen angelegt werden müssen. Darüber hinaus würde ein sich weiter verschärfender Wettbewerb in erster Linie die Sparkasse als Marktführer treffen. Auf der Zinsseite besteht vor allem das Risiko, dass sich ein Ausstieg der EZB aus der Niedrigzinspolitik noch viele weitere Jahre verschiebt. Je länger die kurzfristigen Zinsen im negativen Bereich verharren und je weniger die Markt- teilnehmer eine Zinssteigerung erwarten, desto stärker wird der Druck auf das Zinsergebnis. Aus den mittelbaren Beteiligungen an Unternehmen des Finanzsektors können sich aufgrund des aktuellen Ban- kenumfeldes, den damit verbundenen Unsicherheiten und der historisch niedrigen Zinsen zukünftig weitere Abschrei- bungsrisiken ergeben. Die Sparkasse gehört dem Sparkassenstützungsfonds des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein an. Der Sparkassenstützungsfonds ist Bestandteil des als Einlagensicherungssystem anerkannten institutsbezogenen Si- cherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe. Das Sicherungssystem stellt im Entschädigungsfall sicher, dass den Kunden der angehörenden Institute der gesetzliche Anspruch auf Auszahlung ihrer Einlagen nach dem EinSiG erfüllt werden kann („Einlagensicherung“). Primäre Zielsetzung des Sicherungssystems ist es, einen Entschädigungsfall zu vermeiden und die angehörenden Institute selbst zu schützen, insbesondere deren Liquidität und Solvenz zu gewähr- leisten („Institutssicherung“). Die Mittel für das Sicherungssystem werden durch Beiträge von den angehörenden Instituten erbracht. Der Gesetzge- ber sieht vor, dass das Sicherungssystem seine finanziellen Mittel bis zum 3. Juli 2024 aufbaut. Die gesetzliche Ziel- ausstattung beträgt dabei 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen der Mitglieder des Sicherungssystems. Die Höhe der Beiträge der Mitgliedsinstitute bemisst sich nach definierten Risikogrößen. Die Beiträge eines Mitgliedsinstituts stei- gen mit seinen Risikogrößen an. Damit werden Anreize zu risikobewusstem Verhalten und somit zur Sicherung der Solidität der Mitgliedsinstitute gesetzt. Die künftigen Einzahlungsverpflichtungen in das nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. § 43 EinSiG als Einlagensicherungssystem anerkannte institutsbezogene Sicherungssystem der Sparkassen-Finanz- gruppe belaufen sich am Bilanzstichtag auf ca. 313 TEUR. Bis zum Erreichen des individuellen Zielvolumens in 2024 sind jährliche Beträge zu entrichten. Im Euro-Raum bestehen Risiken aus der weiteren Entwicklung innerhalb der Europäischen Union. Da inzwischen mehr Klarheit über die zukünftigen Handelsbeziehungen nach Großbritannien besteht, sollten sich überraschende negative Auswirkungen auf die Unternehmen in Grenzen halten. Kritischer ist, dass die ohnehin unter hohen Schuldenquoten

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leidenden südeuropäischen Staaten von der Corona-Pandemie besonders betroffen sind. Spielräume für teilweise not- wendige Strukturreformen werden damit eingeschränkt und reduzieren die Chancen für zukünftiges Wirtschafts- wachstum. Der Europäische Wiederaufbaufonds könnte diese Effekte abmildern. Die Auswirkungen dieses ersten Schritts in Richtung der Vergemeinschaftung der Schulden bleiben abzuwarten. Außen- und wirtschaftspolitisch dürften die USA unter Präsident Joe Biden wieder berechenbarer werden, wobei dies nicht bedeutet, dass die US-Politik, etwa gegenüber China, an Härte verlieren dürfte. Der Ton sollte aber konzilianter werden und die Chance, auf globale Herausforderungen gemeinsame Antworten zu finden, steigen. Global stark ver- netzte Volkswirtschaften wie Deutschland, die besonders sensibel auf Störungen der internationalen Zusammenarbeit reagieren, dürften hiervon profitieren. Risiken bestehen weiter aus den mittel- bis langfristigen Folgen der Corona-Pandemie. Viele Arbeitsplätze in den Be- reichen Kunst, Kultur und Gastgewerbe dürften zumindest temporär verloren gehen, wovon auch unsere Kunden be- troffen sein können. Auch die langfristigen Folgen für die Hotelbranche sind noch nicht abzusehen, wenn die Business- Nachfrage nicht wieder das Vorkrisenniveau erreichen sollte. Wir weisen darauf hin, dass die vertraglichen Regelungen zur Anpassung von Zinssätzen bei Prämiensparverträgen Gegenstand von Musterfeststellungsklagen von Verbraucherzentralen gegen Sparkassen im Bundesgebiet sind. Ge- gen erste Urteile haben beide Verfahrensbeteiligte Revision beim Bundesgerichtshof (BGH) eingelegt. Die endgültige Klärung durch den BGH steht noch aus. Eine hinreichend sichere Einschätzung, zu welcher Entscheidung der BGH kommen wird, ist derzeit nicht möglich. Als Sparkasse Elmshorn waren und sind wir nicht unmittelbar an den Verfahren beteiligt, beobachten und bewerten jedoch laufend die rechtlichen Entwicklungen Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts werden künftige Entwicklungen oder Ereignisse gesehen, die zu einer für die Sparkasse positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Chancen sehen wir vor allem in einem Ausstieg der EZB aus dem Niedrigzinsumfeld und damit einhergehend in einer Abschwächung des Anlagedrucks, welches zu einer Stabilisierung der Margen im Kundengeschäft führen könnte. Wei- tere Chancen sehen wir in einem unerwartet positiven Verlauf der allgemeinen Konjunktur, der die Kreditnachfrage positiv beeinflussen könnte. Auch stärkere Umschichtungen von unverzinsten Einlagen in Wertpapiere könnten dazu führen, dass der skizzierte Unternehmenserfolg übertroffen wird. Veränderungen im Wettbewerbsumfeld vor Ort könnten zu einer Steigerung der Marktanteile führen. Weitere Chancen bestehen, wenn konservativ geplante erwar- tete Risiken, etwa im Kundenkreditgeschäft, nicht im erwarteten Maße eintreten.

4.3 Finanzlage Nach den großen Investitionen in unsere Hauptstelle und das ImmobilienZentrum im CCE in den vergangenen Jahren sind für 2021 keine größeren Investitionen geplant, die die Liquidität belasten könnten. Nach unseren Planungen kön- nen die Anforderungen an die LCR-Kennziffer jederzeit eingehalten werden.

4.4 Ertragslage Wir erwarten für 2021 keine grundsätzliche Veränderung in der europäischen Zinspolitik und planen daher mit einer bei geringen Schwankungen gleichbleibend niedrigen Zinsstruktur. Im Kreditgeschäft rechnen wir aufgrund des an- haltenden Niedrigzinsumfeldes mit weiter rückläufigen Zinserträgen. Das Einlagengeschäft mit Kunden kann diesen Effekt nicht kompensieren, da die Kundenzinsen nicht weiter gesenkt werden können. Auslaufende institutionelle Re- finanzierungen und auslaufende Zinssicherungsgeschäfte wirken zumindest teilweise dagegen. Aus den vorgenann- ten Effekten resultiert für das kommende Jahr per Saldo voraussichtlich ein geringerer Zinsüberschuss. Negativzinsen und das daraus resultierende niedrige Zinsniveau haben in der Perspektive einen wesentlichen Einfluss auf die Ertragslage. Mit anhaltender Dauer wird die Belastung steigen, da wir im Privatkundengeschäft davon ausge- hen, dass Negativzinsen auf Einlagen mittelfristig nur bei großen Einlagen durchsetzbar sein werden. Für das Provisionsergebnis erwarten wir in Summe für 2021 ein gegenüber 2020 spürbar steigendes Ergebnis. Im Giroverkehr, Wertpapiergeschäft und Vermittlungsgeschäft rechnen wir bezogen auf das Vorjahr mit einer Steigerung. Die Verwaltungsaufwendungen auf Basis des Betriebsvergleichs werden nach unseren Planungen steigen. Während die Personalkosten, gestützt durch einen moderaten Tarifabschluss weitgehend konstant bleiben, erwarten wir bei den Sachkosten einen Anstieg. Die Steigerungen im Sachaufwand sind vor allem beeinflusst durch höhere Aufwendun- gen für externe Dienstleistungen, unter anderem im Zuge der Digitalisierung. Die Risikovorsorge im Kundenkreditgeschäft wird vor allem durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie beein- flusst sein. Wir planen gegenwärtig für 2021 auf der Grundlage einer risikobewussten Kreditpolitik mit einer Risiko- vorsorge für das Kundenkreditgeschäft, die deutlich oberhalb der Ist-Werte der vergangenen Jahre liegt. Allerdings ist dieser Wert aufgrund der schlechten Planbarkeit dieser Position mit einer hohen Unsicherheit verbunden. Wir hal- ten eine positivere Entwicklung als geplant für möglich, negative Auswirkungen auf die finanzielle Lage unserer Privat- und Firmenkunden und damit auch die Höhe unseres Risikoaufwandes sind jedoch auch nicht auszuschließen. Bei den Eigenanlagen rechnen wir aufgrund vorhandener stiller Reserven und einer vorsichtigen Ausschüttungspolitik insgesamt mit keinen Abschreibungen. Auch bei den Beteiligungen erwarten wir keine negativen Bewertungseffekte. Auf Basis des Sparkassen-Betriebsvergleichs planen wir unter den dargestellten Annahmen für das Jahr 2021 mit ei- nem Betriebsergebnis vor Bewertung von 0,59 % der jahresdurchschnittlichen Bilanzsumme von 968 Mio. EUR. Den Jahresüberschuss 2021 erwarten wir auf dem Niveau des Jahres 2020. Die Cost-Income-Ratio wird auf 74,4 % steigen. Für die Eigenkapitalrentabilität erwarten wir einen Wert von 2,6 %.

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4.5 Zusammenfassung Die Sparkasse sieht trotz der anspruchsvollen Rahmenparameter positiv in die Zukunft. Bei der prognostizierten Ent- wicklung der Ertragslage ist eine angemessene Eigenkapitalzuführung gesichert, die auch den steigenden Anforde- rungen gerecht wird. Das geplante Wachstum kann mit einer weiterhin soliden Eigenkapitalausstattung dargestellt werden.

Elmshorn, 12. Mai 2021

Der Vorstand

gez. Stockfleth gez. Bungert (Stockfleth) (Bungert)

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Bericht des Verwaltungsrates

Der Verwaltungsrat erfüllte im Berichtsjahr 2020 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben. Er wurde vom Vorstand regelmäßig und umfassend über den Geschäftsverlauf und alle wichtigen Angelegenheiten, insbeson- dere die geschäftliche Lage der Sparkasse Elmshorn, die Entwicklung des Aktiv- und Passivgeschäftes und die Renta- bilitätslage, unterrichtet. Zur ausführlichen Erörterung aller wesentlichen Verhältnisse haben insgesamt 5 Sitzungen des Verwaltungsrates im Jahr 2020 stattgefunden. Der Verwaltungsrat war in sämtliche Entscheidungen der Sparkasse einbezogen, die nach Gesetz oder Satzung der Zustimmung des Verwaltungsrates bedürfen.

Der Risikoausschuss hat sich zu 6 Sitzungen zusammengefunden und die ihm nach Gesetz und Satzung zugewiesenen Überwachungsaufgaben wahrgenommen.

Nach Feststellung des Jahresabschlusses 2019 durch den Verwaltungsrat hat dieser dem Vorstand für das Geschäfts- jahr 2019 Entlastung erteilt. Das Stadtverordneten-Kollegium der Stadt Elmshorn erteilte dem Verwaltungsrat der Sparkasse Elmshorn Entlastung.

Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 hat die Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsver- merk versehen. In der Verwaltungsratssitzung am 18. Juni 2021 wurden die wesentlichen Prüfungsergebnisse mit dem Abschlussprüfer ausführlich erörtert. Der Verwaltungsrat hat den Bericht des Abschlussprüfers zustimmend zur Kennt- nis genommen. Anschließend stellte der Verwaltungsrat den Jahresabschluss fest und billigte den Lagebericht.

Der Bilanzgewinn beträgt 1.145.394,13 Euro und wird in voller Höhe der Sicherheitsrücklage zugeführt.

Der Verwaltungsrat der Sparkasse Elmshorn dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz.

Elmshorn, im Juni 2021

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates

gez. Volker Hatje (Bürgermeister)

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Anhang 2020

I. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss zum 31.12.2020 der Sparkasse Elmshorn wurde nach den für Kreditinstitute geltenden Vorschrif- ten des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanz- dienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt. Die Sparkasse Elmshorn ist eine Pfandbriefbank nach § 1 Pfandbriefgesetz. Gemäß § 2 Pfandbriefgesetz wendet die Sparkasse Elmshorn das Formblatt für Pfandbriefinstitute an. Aus rechentechnischen Gründen können Rundungsdifferenzen von 1 TEUR auftreten.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden grundsätzlich stetig angewendet. Eine Veränderung der Zuordnung von Vermögensgegenständen zum Umlauf- oder Anlagevermögen wurde nicht vor- genommen. Die Bilanzierung und Bewertung der Vermögensgegenstände, der Verbindlichkeiten und der schwebenden Geschäfte erfolgt gemäß den §§ 246 ff. und §§ 340 ff. HGB. Forderungen Forderungen an Kreditinstitute und Kunden haben wir zum Nennwert bilanziert. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert und dem niedrigeren Auszahlungsbetrag wurde unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Passiv- seite aufgenommen. Die einbehaltenen Disagien werden bei variablen Zinssätzen nach der durchschnittlichen Laufzeit – maximal 5 Jahre – und bei Festzinssätzen entsprechend der Festzinsbindungsfrist verteilt. Für akute Ausfallrisiken haben wir bei Forderungen an Kunden in Höhe des zu erwartenden Ausfalls Einzelwertberich- tigungen gebildet. Außerdem haben wir auf der Grundlage des erwarteten Verlustes für die kommenden zwölf Monate Pauschalwertberichtigungen auf den latent gefährdeten Forderungsbestand gebildet. Wertpapiere Die Wertpapiere der Liquiditätsreserve und des Anlagebestandes wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip be- wertet und entsprechend zu den Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Kursen am Bilanzstichtag angesetzt. Für Anteile an Investmentvermögen haben wir grundsätzlich als beizulegenden Wert den investmentrechtlichen Rück- nahmepreis angesetzt. Bei den Anteilen an offenen Immobilien-Spezialfonds, die dem Anlagevermögen zugeordnet wurden, sind vertraglich geregelte Rückgabefristen zu beachten. Die unter Aktiva 6 ausgewiesenen Anteile an einem Immobilienfonds in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG haben wir zu dem vom Fondsmanager mitgeteilten anteiligen Nettovermögenswert angesetzt. Gegebenenfalls wird auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Beteiligungen Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Abschrei- bungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenom- men. Die Bewertung erfolgte unter Zugrundelegung des strengen Niederstwertprinzips.

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Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen Die immateriellen Anlagewerte und die Sachanlagen wurden zu den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer, bilanziert. Die entgeltlich erworbene Software wurde nach den Vorgaben des IDW-Rechnungslegungsstandards „Bilanzierung von Software beim Anwender“ (IDW RS HFA 11) unter dem Bilanzposten „Immaterielle Anlagewerte“ ausgewiesen. Planmäßige Abschreibungen erfolgen bei den Gebäuden grundsätzlich linear über eine Nutzungsdauer von 20, 25 bzw. 50 Jahren. Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich der Betriebsvorrichtungen schreiben wir linear ab. Für Zugänge im Laufe des Geschäftsjahres wurde nur der Teil des auf ein Jahr entfallenden AfA-Betrages abgesetzt, der dem Zeitraum zwischen der Anschaffung des Wirtschaftsgutes und dem Ende des Jahres entspricht. Bei Einbauten in gemieteten Räumen erfolgt die Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten entsprechend der Dauer des jeweiligen Vertragsverhältnisses bzw. über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Aus Vereinfachungsgründen werden in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen des § 6 Abs. 2a EStG Vermögens- gegenstände von geringerem Wert (bis 250 Euro) sowie immaterielle Anlagewerte bis 410 Euro sofort als Sachaufwand erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände (bis 1.000 Euro) in einen Sammelposten eingestellt, der linear über einen Zeitraum von fünf Jahren gewinnmindernd aufgelöst wird. Sonstige Vermögensgegenstände Die sonstigen Vermögensgegenstände werden nach dem strengen Niederstwertprinzip zu Anschaffungskosten be- wertet. Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungs- und dem niedrigeren Ausgabebetrag wurde unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Aktivseite auf- genommen. Er wird grundsätzlich laufzeit- und kapitalanteilig aufgelöst. Rückstellungen Die Rückstellungen werden in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmänni- scher Beurteilung notwendig ist. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen. Künf- tige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, soweit ausreichende objektive Hinweise für deren Eintre- ten vorliegen. Zur Ermittlung der Preis- und Kostensteigerungen werden unternehmensspezifische Daten zugrunde gelegt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit dem Rechnungs- zins der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) abgezinst. Hierbei erfolgt die Annahme, dass eine Ände- rung des Abzinsungssatzes erst zum Ende der Periode eintritt, so dass die Aufzinsung mit dem Zinssatz zu Beginn der Periode erfolgt. Bei einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr sowie bei ursprünglich langfristigen Rückstellungen mit einer verbleibenden Restlaufzeit unter einem Jahr wird auf eine Abzinsung verzichtet. Sofern eine nicht ganzjäh- rige Restlaufzeit vorliegt, erfolgt die Ermittlung des zu verwendenden Zinssatzes durch lineare Interpolation. Erfolge durch Änderungen des Zinssatzes zwischen zwei Abschlussstichtagen oder Zinseffekte einer geänderten Schätzung der Restlaufzeit werden im Personal- oder Sachaufwand ausgewiesen. Bei erstmaligem Ansatz von Rückstellungen wird der diskontierte Erfüllungsbetrag in einer Summe erfasst (Nettome- thode). Effekte aus der Aufzinsung der Rückstellungen für Sparprodukte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in Posten 2 erfasst, Effekte aus der Aufzinsung von sonstigen Rückstellungen in Posten 12. Bei ursprünglich langfris- tigen Rückstellungen mit einer verbleibenden Restlaufzeit unter einem Jahr enthält im letzten Jahresabschluss vor Erfüllung der Aufzinsungsaufwand neben dem rechnerisch auf die Berichtsperiode entfallenden Aufzinsungsaufwand auch jenen Aufzinsungsaufwand, der auf die nach dem Abschlussstichtag verbleibende Restlaufzeit bis zur Erfüllung entfällt. Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen auf der Grundlage der neuen Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck entsprechend dem Anwartschaftsbarwertverfahren für Anwärter sowie dem Barwertverfahren für die Pensionsempfänger unter Berücksichtigung der zukünftig erwarteten Lohn- und Ge- haltssteigerungen von 2 % sowie Rentensteigerungen von 1,25 % ermittelt. Aufgrund des erwarteten weiteren Ab- sinkens des maßgeblichen Rechnungszinssatzes bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen wurde ein auf das Jahresende 2020 prognostizierter Durchschnittszinssatz von 2,31 % für eine Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt. Im Vergleich zu dem von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 veröffentlichten Zins- satz von 2,30 % ergeben sich lediglich geringfügige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse.

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Aufgrund der gesetzlichen Regelung für die Bewertung der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen wurde als Abzinsungsfaktor der von der Deutschen Bundesbank für diese Restlaufzeit ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre verwendet.

Altersteilzeitverträge wurden in der Vergangenheit auf der Grundlage des Altersteilzeitgesetzes und des Tarifvertrags zur Regelung der Altersteilzeit abgeschlossen. Bei den hierfür gebildeten Rückstellungen werden künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2 % angenommen. Die durchschnittliche mittlere Restlaufzeit der Verträge beträgt ein Jahr. Aufgrund des erwarteten weiteren Absinkens des maßgeblichen Rechnungszinssatzes bei der Ermittlung der Alters- teilzeitrückstellungen wurde ein auf das Jahresende 2020 prognostizierter Durchschnittszinssatz von 0,44 % für eine durchschnittliche mittlere Restlaufzeit von einem Jahr zugrunde gelegt. Der prognostizierte Zinssatz entsprach dem von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 veröffentlichten Zinssatz, so dass sich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse ergeben. Strukturierte Produkte Strukturierte Produkte werden grundsätzlich als einheitlicher Vermögensgegenstand bilanziert, soweit die struktu- rierten Finanzinstrumente aufgrund des eingebetteten derivativen Finanzinstruments keine wesentlich erhöhten oder zusätzlichen Risiken bzw. Chancen im Verhältnis zum Basisinstrument aufweisen. Derivative Finanzinstrumente Die zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte wurden in die Gesamtbetrach- tung des Zinsänderungsrisikos einbezogen und waren somit nicht gesondert zu bewerten. Aufwendungen und Erträge werden nicht insgesamt verrechnet, sondern jeweils für das einzelne Swapgeschäft saldiert im Zinsertrag oder Zins- aufwand ausgewiesen. Bewertung des Zinsbuches Im Rahmen einer wertorientierten Betrachtung unter Beachtung der IDW-Stellungnahme RS BFA 3 n.F. ist untersucht worden, ob sich aus der Bewertung der gesamten Zinsposition des Bankbuchs ein Verpflichtungsüberschuss ergibt. Das Bankbuch umfasst – entsprechend dem internen Risikomanagement – alle bilanziellen und außerbilanziellen zins- bezogenen Finanzinstrumente. Bei der Beurteilung werden alle Zinserträge aus zinsbezogenen Finanzinstrumenten des Bankbuchs sowie die voraussichtlich noch zu deren Erwirtschaftung erforderlichen Aufwendungen (Refinanzie- rungskosten, Risikokosten, Verwaltungskosten) berücksichtigt. Die Berechnungen zum 31. Dezember 2020 zeigen keinen Verpflichtungsüberschuss. Eine Rückstellung gemäß § 249 Abs. 1 Satz 1, 2. Alternative HGB ist nicht zu bilden.

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III. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

Forderungen an Kreditinstitute 31.12.2020 31.12.2019 TEUR TEUR Die Posten aufgrund des Bilanzformblatts für Universalkreditinstitute

gliedern sich wie folgt: a) täglich fällig 50.390 21.983 b) andere Forderungen 48 56

Gegenüber der eigenen Girozentrale bestehen Forderungen im Gesamtbetrag von 50.245 TEUR. Forderungen an Kreditinstitute mit einem Nennwert von 1.400 TEUR dienen der sichernden Überdeckung für von der Sparkasse begebene Pfandbriefe.

Forderungen an Kunden 31.12.2020 31.12.2019 TEUR TEUR darunter: Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungs- verhältnis besteht 2.165 2.165

Es sind nachrangige Vermögensgegenstände in Höhe von 98 TEUR enthalten. Forderungen an Kunden mit einem Nennwert von 92.526 TEUR dienen der Deckung für von der Sparkasse begebene Pfandbriefe.

Wertpapiere insgesamt davon davon nicht davon nicht Anlagevermö- börsennotiert börsennotiert börsenfähig gen TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche ------Wertpapiere 1) Aktien und andere nicht 132.415 ------132.415 62.160 festverzinsliche Wertpapiere 1) Inklusive Zinsabgrenzungen

Die Sparkasse hält an folgenden Investmentvermögen mehr als 10 % der Anteile:

Klassifizierung nach Buchwert Marktwert/ Differenz zwischen Ausschüttungen Anlagezielen Anteilswert Marktwert und in 2020 Buchwert TEUR TEUR TEUR TEUR A-Flora-Fonds (Rentenfonds) 70.255 77.703 7.448 1.128

Es liegen keine Einschränkungen bei der Rückgabe der Fondsanteile vor. Der Gesellschaft bleibt jedoch vorbehalten, die Rückgabe der Anteile auszusetzen, wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen, die eine Aussetzung unter Be- rücksichtigung der Interessen des Anlegers erforderlich erscheinen lassen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren keine Bewertungsmaßnahmen notwendig.

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Beteiligungen Die Beteiligungen entfallen im Wesentlichen auf die Beteiligung am Stammkapital des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein (SGVSH), Kiel (Quote: 2,046305%) sowie auf die Beteiligung an der Erwerbsgesellschaft der Sparkassen-Finanzgruppe mbH & Co. KG (ErwerbsKG), Neuhardenberg (Quote: 0,073275%) über die die Sparkasse mittelbar an der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) beteiligt ist. Die Erwerbsgesellschaft der Sparkassen-Finanz- gruppe mbH & Co. KG (ErwerbsKG) hat ihr abgelaufenes Geschäftsjahr mit einem Eigenkapital von 3.321.088 TEUR sowie einem Ergebnis von 64.503 TEUR abgeschlossen. Zum Teil wurde auf Angaben zum Eigenkapital und Jahreser- gebnis verzichtet, da die Werte nicht offengelegt werden und die Sparkasse keinen beherrschenden Einfluss ausübt. Der SGVSH hält direkt oder indirekt Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen des Finanzsektors (u. a. Provinzial Holding, DekaBank, LBS SH-HH, Deutsche Leasing) und wird dafür von seinen Mitgliedssparkassen mit einem Stamm- kapital ausgestattet, dessen Höhe von der Verbandsversammlung des SGVSH bestimmt wird. Der Bewertung der we- sentlichen Beteiligungen liegen Zeitwertgutachten des SGVSH sowie einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf Basis des Ertragswertverfahrens zugrunde. Der SGVSH wurde bei der Erstellung der Zeitwertgutachten von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unterstützt. Im Geschäftsjahr 2020 wurde auf die Beteiligung am SGVSH eine Zuschreibung von 518 TEUR vorgenommen. Über die ErwerbsKG wird eine Beteiligung der Sparkasse an der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) gehalten. Der Beteiligungsbewertung der LBBH liegt ein nach den Grundsätzen des IDW S1 in Verbindung mit dem IDW RS HFA 10 von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erstellter Bewertungsreview zugrunde, der im Wesentlichen auf der vorläu- figen Mittelfristplanung der LBBH für die Jahre 2021 bis 2025 sowie auf der Eigenbewertung der LBBH aufsetzt. Im Zusammenhang mit mittelbaren Beteiligungen an Unternehmen des Finanzsektors können sich insbesondere auf- grund des aktuellen Bankenumfeldes (u.a. strengere regulatorische Anforderungen, Niedrigzinsphase) sowie der kon- junkturellen Entwicklungen, auch infolge der Covid-19-Pandemie, zukünftig Abschreibungsrisiken ergeben, in Teilen bestehen Planerfüllungsrisiken. Mit der Beteiligung an der Verwaltungsgesellschaft der schleswig-holsteinischen Sparkassenorganisation GbR, Kiel, ist eine unbeschränkte Haftung für die jeweiligen Gesellschaftsverbindlichkeiten verbunden. Daneben besteht eine unbeschränkte Haftung für eine Vertriebsgesellschaft in Form einer GbR, deren Gesellschafter die Provinzial Nord Brandkasse AG und die Sparkasse Elmshorn sind. Treuhandvermögen Das Treuhandvermögen besteht in Höhe von 192 TEUR aus Forderungen an Kunden. Sachanlagen Von den Sachanlagen entfallen 3.769 TEUR auf Grundstücke und Gebäude, die von der Sparkasse im Rahmen ihrer eigenen Geschäftstätigkeit genutzt werden. Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt 1.301 TEUR. Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2020 31.12.2019 TEUR TEUR In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten: Unterschiedsbeträge zwischen dem Erfüllungs- und dem niedrigeren 0 1 Ausgabebetrag bei Verbindlichkeiten oder Anleihen

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Mehrere Posten der Aktivseite betreffende Angaben

Entwicklung des Anlagevermögens in TEUR

Anlagespiegel I (ohne Zusammenfassungen gemäß § 34 Abs. 3 RechKredV) Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand am Zugänge Abgänge Umbu- Stand am 1.1. des chungen 31.12. des Geschäfts- Geschäfts- jahres jahres Immaterielle 304 2 9 --- 297 Anlagen Sachanlagen 19.221 106 634 --- 18.693

Entwicklung der kumulierten Abschreibungen Buchwerte Stand Ab- Zu- Änderungen der gesamten Ab- Stand Stand Stand am 1.1. schrei- schrei- schreibungen im Zusammen- am am am des Ge- bungen bungen hang mit 31.12. 31.12. 31.12. schäfts- im Ge- im Ge- Zugän- Abgän- Umbu- des Ge- des Ge- des Vor- jahres schäfts- schäfts- gen gen chun- schäfts- schäfts- jahres jahr jahr gen jahres jahres Immaterielle 303 2 ------9 --- 296 1 1 Anlagen Sachanlagen 13.547 574 ------611 --- 13.510 5.183 5.674

Anlagespiegel II (mit Zusammenfassungen gemäß § 34 Abs. 3 RechKredV) Buchwert am 31.12. Buchwerte Nettover- Buchwert am 31.12. des Vorjahres änderungen des Geschäftsjahres Aktien und andere nicht festverzinsli- 58.669 3.491 62.160 che Wertpapiere Beteiligungen 7.462 518 7.980 Sonstige Vermögensgegenstände 3 --- 3

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Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.12.2020 31.12.2019 TEUR TEUR Die Posten aufgrund des Bilanzformblatts für Universalkreditinstitute

gliedern sich wie folgt: a) täglich fällig 39 53 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 128.076 123.248

Gegenüber der eigenen Girozentrale bestehen Verbindlichkeiten im Gesamtbetrag von 8 TEUR. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 31.12.2020 31.12.2019 TEUR TEUR Die Posten aufgrund des Bilanzformblatts für Universalkreditinstitute

gliedern sich wie folgt: a) Spareinlagen 266.148 265.365 aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten 1.905 3.023 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig 430.229 359.781 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 29.305 29.305

Treuhandverbindlichkeiten 31.12.2020 31.12.2019 TEUR TEUR Die Treuhandverbindlichkeiten gliedern sich wie folgt: gegenüber Kreditinstituten ------gegenüber Kunden 192 391

Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2020 31.12.2019 TEUR TEUR In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten: Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den An- schaffungskosten von Forderungen gegenüber dem höheren Nomi- 82 129 nalbetrag

Rückstellungen Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Absatz 6 Satz 1 HGB von 519 TEUR. Er unterliegt nicht der Ausschüttungssperre nach § 253 Absatz 6 Satz 2 HGB, da in den Vorjahren in diesem Zusammenhang bereits ein entsprechender Betrag der Sicherheitsrücklage zugeführt wurde.

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Fonds für allgemeine Bankrisiken Im Jahr 2020 wurde im Hinblick auf die künftigen Eigenkapitalanforderungen nach Basel III der Sonderposten für all- gemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB mit 2,5 Mio. Euro aus dem laufenden Jahresergebnis aufgestockt.

Eventualverbindlichkeiten Wesentliche Einzelposten liegen in folgendem Umfang vor: Kreditbürgschaften 11.144 TEUR Gewährleistungsbürgschaften 1.965 TEUR Sonstige Bürgschaften 1.787 TEUR

Die Kreditbürgschaften wurden mit dem Betrag der zum Bilanzstichtag valutierten Hauptschuld ausgewiesen. Die Hauptschuldner haben bislang alle Raten fristgerecht an das Kreditinstitut gezahlt. Nach derzeitiger Einschätzung ist daher eine Inanspruchnahme nicht zu erwarten. Für die weiteren Bürgschaften wird das Risiko der Inanspruchnahme als wenig wahrscheinlich eingeschätzt. Sofern dies im Einzelfall nicht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit ausge- schlossen werden kann, haben wir Rückstellungen gebildet.

Unwiderrufliche Kreditzusagen Unter dem Posten unwiderrufliche Kreditzusagen sind sämtliche noch nicht durch Auszahlung erfüllte Kreditzusagen im Darlehensbereich erfasst. Daneben sind die unwiderruflichen offenen Zusagen im Kontokorrentbereich enthalten. Diese förmlichen Zusagen können nicht vorbehaltlos und fristlos gekündigt werden. Sie unterliegen den gleichen Kre- ditüberwachungsprozessen, die für alle Kreditengagements gelten. Wesentliche Ausfallrisiken aus den unwiderrufli- chen Kreditzusagen sind nicht erkennbar.

Sonstiges Es besteht eine Verpflichtung über den Erwerb von Investmentanteilen in Höhe von 21.669 TEUR. Die Sparkasse hat im Rahmen zentraler Kreditaktionen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Landwirtschaft- lichen Rentenbank Forderungen mit einem Buchwert von 64.536 TEUR abgetreten. Nach § 12 Abs. 2 Restrukturierungsfondsgesetz (RStruktFG) sind Jahresbeiträge zum Restrukturierungsfonds zu leis- ten (EU-Bankenabgabe). Der Jahresbeitrag wurde in 2015 und 2016 in Teilen als unwiderrufliche Zahlungsverpflich- tung erbracht, die in vollem Umfang durch eine Barsicherheit unterlegt ist. Die noch ausstehenden Barzahlungsver- pflichtungen gegenüber dem Single Resolution Fund (SRF) betragen am Bilanzstichtag 34 TEUR.

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Fristengliederung (ohne anteilige Zinsen) Forderungen bzw. Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von mehr als drei mehr als ein mit unbe- bis drei Mo- mehr als fünf im Folgejahr Monate, bis Jahr, bis fünf stimmter nate Jahre fällig ein Jahr Jahre Laufzeit TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR Aktivposten 3. b) Forderungen an ------Kreditinstitute 4. Forderungen an Kunden 10.815 42.285 147.685 481.165 10.265 --- 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche ------Wertpapiere Passivposten 1. Verbindlichkeiten

gegenüber Kreditinstituten b) mit vereinbarter Laufzeit 896 7.629 56.684 61.988 ------oder Kündigungsfrist 2. Verbindlichkeiten gegenüber

Kunden a) Spareinlagen ab) mit vereinbarter Kündi- gungsfrist von mehr als 606 316 961 21 ------drei Monaten b) andere Verbindlichkeiten bb) mit vereinbarter Laufzeit --- 18.000 --- 11.000 ------oder Kündigungsfrist 3. a) Verbriefte Verbindlichkeiten ------

Anteilige Zinsen im Sinne des § 11 Satz 3 RechKredV sind nicht in der Aufgliederung nach Restlaufzeiten enthalten.

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IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Jahresüberschuss In der GuV Position 1 sind aperiodische Zinserträge in Höhe von 0,8 Mio. Euro enthalten. Hiervon entfallen 0,1 Mio. Euro auf vorherige Geschäftsjahre sowie 0,7 Mio. Euro auf vorzeitige Vertragsauflösungen von Kundenkrediten. Im Rahmen der Mindestreservehaltung, der Bargeldversorgung und der Übertragung von Zahlungsmitteln als Barsi- cherheit an den Restrukturierungsfonds des Single Resolution Fund (SRF) hat die Sparkasse Elmshorn im abgelaufe- nen Geschäftsjahr negative Zinsen an die Deutsche Bundesbank, an die SRF, an die Norddeutsche Landesbank sowie die Deka Bank gezahlt. Diese Negativzinsen wurden im GuV-Posten 1a mit den Zinserträgen, die üblicherweise bei derartigen Geschäftsvorfällen anfallen, durch offene Absetzung einer zusätzlichen Vorspalte verrechnet. Bei einzelnen Geschäftsvorfällen kommt es aufgrund der Auswirkungen des vorherrschenden Niedrigzinsumfeldes dazu, dass die Sparkasse für die Hereinnahme von Einlagen eine Vergütung (positive Zinsen) erhält. Diese positiven Zinsen wurden im GuV-Posten 2 mit den Zinsaufwendungen, die üblicherweise bei derartigen Geschäftsvorfällen an- fallen, durch offene Absetzung einer zusätzlichen Vorspalte verrechnet. Die GuV Position 8 enthält Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 0,5 Mio. Euro. Der Steueraufwand in der GuV Position 23 beträgt 1,4 Mio. Euro für das laufende Geschäftsjahr. Für vorangegangene Geschäftsjahre sind Aufwendungen und Erträge von insgesamt rund + 0,3 Mio. Euro enthalten.

Der Verwaltungsrat wird den Jahresabschluss zum 31.12.2020 in seiner für den 18. Juni 2021 vorgesehenen Sitzung feststellen. Der Vorschlag für die Verwendung des Ergebnisses sieht vor, den kompletten Bilanzgewinn der Sicher- heitsrücklage zuzuführen.

V. Sonstige Angaben

Im Zusammenhang mit der Beteiligung der Sparkasse an der Erwerbsgesellschaft der Sparkassen-Finanzgruppe mbH & Co. KG hat die Sparkasse eventuelle Verpflichtungsüberhänge gegenüber dem DSGV ö.K. aus Aufwendungsersatz- ansprüchen für bei den Sparkassen aufgenommene Darlehen zur teilweisen Refinanzierung der Beteiligung auszu- gleichen. Für das Geschäftsjahr 2020 wird der DSGV ö.K. keinen Aufwendungsersatzanspruch geltend machen. Die Pflicht zur Passivierung einer Verbindlichkeit bzw. Bildung einer Rückstellung für eventuelle Verpflichtungsüberhänge aus Aufwendungsersatzansprüchen gegenüber dem DSGV ö.K. besteht aktuell folglich nicht. Die Sparkasse gehört dem Sparkassenstützungsfonds des SGVSH an. Der Sparkassenstützungsfonds ist Bestandteil des institutsbezogenen Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Mittel für das Sicherungssystem wer- den durch Beiträge von den angehörenden Instituten erbracht. Der Gesetzgeber sieht vor, dass das Sicherungssystem seine finanziellen Mittel bis zum 3. Juli 2024 aufbaut. Die gesetzliche Zielausstattung beträgt dabei 0,8 Prozent der gedeckten Einlagen der Mitglieder des Sicherungssystems. Die künftigen Einzahlungsverpflichtungen in das nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. § 43 EinSiG als Einlagensicherungssystem anerkannte institutsbezogene Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe belaufen sich am Bilanzstichtag auf 313 TEUR. Bis zum Erreichen des individuellen Zielvo- lumens in 2024 sind jährliche Beträge zu entrichten. Die Sparkasse ist nach § 35 Abs. 1 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein Mitglied des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein (SGVSH). Der SGVSH ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat die Aufgabe, die gemeinsamen Angelegenheiten seiner Mitgliedssparkassen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben wahrzuneh- men und zu fördern. Zu diesem Zweck werden auch Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen des Finanzsektors (u.a. Provinzial Holding, DekaBank, LBS SH-HH, Deutsche Leasing sowie früher HSH) gehalten. Für die Verbindlichkei- ten des SGVSH (u.a. sonstige Verpflichtungen z.B. aus der Gewährträgerhaftung für Beteiligungsunternehmen) haftet den Gläubigern gegenüber allein der SGVSH. Der Verband kann einen nach Heranziehung der Sicherheitsrücklage ver- bleibenden Fehlbetrag von den Mitgliedssparkassen nach dem Verhältnis ihrer Einzelanteile einfordern. Für unein- bringliche Beträge haften die übrigen Mitglieder in gleicher Weise. Der Verband erhebt nach § 37 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein eine Umlage von den Mitgliedsparkassen, soweit seine sonstigen Einnahmen die Ge- schäftskosten nicht tragen. Die Verbandsversammlung des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein hat am 7. Dezember 2020 be- schlossen, dass das Stammkapital des Verbandes um 50 Mio. Euro erhöht wird. Diese Erhöhung erfolgt nach Geneh- migung mit Inkrafttreten der notwendigen Satzungsänderungen am 1. Juli 2021. Auf unsere Sparkasse entfällt ein Anteil in Höhe von 1.086 TEUR.

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Zusatzversorgungskasse Für Sparkassen ist im Jahr 2018 eine bundesweit einheitliche Methodik zur quantitativen Ermittlung von nicht passi- vierten mittelbaren Pensionsverpflichtungen nach Rechtauffassung des IDW entwickelt worden. Sparkassen haben ihren Arbeitnehmern Leistungen der betrieblichen Altersversorgung nach Maßgabe des „Tarifver- trags über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes - Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K)“ zugesagt. Um den anspruchsberechtigten Mitarbeitern die Leistungen der betrieblichen Altersversorgung gemäß ATV-K zu verschaffen, ist die Sparkasse Elmshorn bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) beteiligt. Die VBL finanziert die Versorgungsverpflichtungen im Umlageverfahren. Hierbei wird im Rahmen eines Abschnittsde- ckungsverfahrens mit einem fünfjährigen Deckungsabschnitt ein Umlagesatz bezogen auf die zusatzversorgungs- pflichtigen Entgelte der versicherten Beschäftigten ermittelt. Die VBL erhebt zusätzlich zur Deckung der im ehemali- gen Gesamtversorgungssystem entstandenen Versorgungsansprüche ein Sanierungsgeld. Der Umlagesatz beträgt derzeit insgesamt 8,26 % der zusatzversorgungspflichtigen Gehälter (einschließlich 1,41 % Eigenanteil der Pflicht- versicherten an der Umlage und weiteren 0,4 % zusätzlichem Arbeitnehmeranteil an der Umlage). Ein über den Umla- gesatz hinausgehendes Sanierungsgeld ist im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht angefallen. Der Umlagesatz bleibt in 2021 voraussichtlich unverändert. Der Rechtsanspruch der versorgungsberechtigten Mitarbeiter zur Erfüllung des Leistungsanspruchs gemäß ATV-K richtet sich gegen die VBL, während die Verpflichtung der Sparkasse ausschließlich darin besteht, der VBL im Rahmen des mit ihr begründeten Beteiligungsverhältnisses die erforderlichen, satzungsmäßig geforderten Finanzierungsmit- tel zur Verfügung zu stellen. Die Gesamtaufwendungen für die Zusatzversorgung bei versorgungspflichtigen Entgel- ten von 7,9 Mio. Euro betrugen im Geschäftsjahr 2020 0,5 Mio. Euro. Nach der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) in seinem Rechnungslegungsstandard IDW RS HFA 30 n. F. vertre- tenen Rechtsauffassung begründet die Durchführung der betrieblichen Altersversorgung bei einem externen Versor- gungsträger wie der VBL handelsrechtlich eine mittelbare Versorgungsverpflichtung. Die VBL hat im Auftrag der Spar- kasse den nach Rechtauffassung des IDW (vgl. IDW RS HFA 30 n. F.) zu ermittelnden Barwert der auf die Sparkasse im umlagefinanzierten Abrechnungsverband entfallenden Leistungsverpflichtung zum 31. Dezember 2020 ermittelt. Un- abhängig davon, dass es sich bei dem Kassenvermögen um Kollektivvermögen aller Mitglieder des umlagefinanzierten Abrechnungsverbandes handelt, ist es gemäß IDW RS HFA 30 n. F. für Zwecke der Angaben im Anhang nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB anteilig in Abzug zu bringen. Auf dieser Basis beläuft sich der gemäß Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebene Betrag auf 18.614 TEUR. Der Barwert der auf die Sparkasse entfallenden Leistungsverpflichtung wurde in Anlehnung an die versicherungsma- thematischen Grundsätze und Methoden (Anwartschaftsbarwertverfahren), die auch für unmittelbare Pensionsver- pflichtungen angewendet wurden, unter Berücksichtigung einer von der VBL unterstellten jährlichen Rentensteigung von 1% und unter Anwendung der biometrischen Rechnungsgrundlagen VBL 2010 G ermittelt. Als Diskontierungs- zinssatz wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB i. V. m. der Rückstellungsabzinsungsverordnung der auf Basis der ver- gangenen zehn Jahre ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz von 2,30 % verwendet, der sich bei einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Da es sich nicht um ein endgehaltbezogenes Versorgungssystem handelt, sind erwartete Gehaltssteigerungen nicht zu berücksichtigen. Die Daten zum Versichertenbestand der Ver- sorgungseinrichtung per 31. Dezember 2020 liegen derzeit noch nicht vor, sodass auf den Versichertenbestand per 31. Dezember 2019 abgestellt wurde. Der gemäß Art. 28 Abs. 2 EGHGB anzugebene Betrag bezieht sich auf die Einstandspflicht der Sparkasse gemäß § 1 Abs. 1 Satz 3 BetrAVG, bei der die Sparkasse für die Erfüllung der zugesagten Leistung einzustehen hat (Subsidiär- haftung), sofern die VBL die vereinbarten Leistungen nicht erbringt. Hierfür liegen gemäß der Einschätzung des Ver- antwortlichen Aktuars im Aktuar-Gutachten 2020 für die Sparkasse keine Anhaltspunkte vor. Vielmehr bestätigt der Verantwortliche Aktuar der VBL in diesem Gutachten die Angemessenheit der rechnungsmäßigen Annahmen zur Er- mittlung des Finanzierungssatzes und bestätigt auf Basis des versicherungsmathematischen Äquivalenzprinzips die Sicherstellung der laufenden Finanzierbarkeit der Verpflichtung der VBL.

Latente Steuern Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz inklusive negativer Anleger-Aktiengewinn bestehen zum 31. Dezember 2020 Steuerlatenzen. Dabei wird der Gesamtbetrag der künftigen Steuerbelastungen in Höhe von 3,2 Mio. Euro durch absehbare Steuerentlastungen gedeckt. Die Steuerentlastungen resultieren mit 7,0 Mio. Euro aus bilanziellen Ansatzunterschieden insbesondere bei der Forderungsbewertung, der Wertpapierbewertung sowie den Rückstellungen. Eine passive Steuerabgrenzung war demzufolge nicht erforderlich. Auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde verzichtet. Die Ermittlung der Differenzen erfolgte unter Zugrundele- gung eines Steuersatzes von 15,825 % für die Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag sowie 14,00 % für die Gewerbesteuer.

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Marktrisikobehaftete Geschäfte Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken wurden Zinsswapgeschäfte von nominal 121,0 Mio. EUR (2019: nominal 116,0 Mio. EUR) abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag ergeben sich bei den Zinsswapgeschäften Marktwerte in Höhe von -9,1 Mio. EUR (2019: -4,2 Mio. EUR). Bei den Kontrahenten handelt es sich ausschließlich um deutsche Kreditinstitute. Die beizulegenden Zeitwerte der Swaps wurden mit Hilfe des Programms "SimCorp-Dimension" ermittelt, indem die einzelnen Zahlungsströme (Cash Flows) unter Berücksichtigung der aktuellen Swap-Kurve auf den Bilanzstichtag ab- gezinst wurden. Im Rahmen der branchenspezifischen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung setzt die Sparkasse Zinsderivate zur Aktiv-/Passivsteuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Bankbuch ein. Bei der Aktiv-/Passivsteuerung han- delt es sich um eine branchenspezifische Bewertungskonvention. Auf die Einzelbewertung der Zinsderivate wird ver- zichtet. Die Anforderungen (Risikomanagement, Abgrenzung der Zinsderivate, Konzept zum Nachweis einer verlust- freien Bewertung des Zinsbuchs) liegen vor. Gesamtbezüge der Mitglieder der Sparkassenorgane Gemäß Beschluss des Verwaltungsrates der Sparkasse Elmshorn erfolgt mit dem Einverständnis aller amtierenden Verwaltungsrats- und Vorstandsmitglieder eine Veröffentlichung der Bezüge nach Maßgabe des § 13 Abs. 6 SpkG. Die Vorstandsmitglieder haben in 2020 folgende erfolgsunabhängige Bezüge erhalten: Thorsten Stockfleth Matthias Bungert Bruttogehalt und Zulagen 300.525,60 240.418,32 Geldwerte Vorteile 8.102,64 8.064,48 Gesamtbetrag gemäß § 285 Nr. 9 Buchstabe a HGB 308.628,24 248.482,80 Beträge für die Private Altersvorsorge und Berufsun- 102.579,81 100.938,66 fähigkeit Gesamtbetrag gemäß § 13 Abs. 6 SpkG 411.208,05 349.421,46 Über die genannten Beträge hinaus werden keine weiteren in § 13 Abs. 6 SpkG genannten Beträge, insbesondere keine erfolgsabhängigen Komponenten, Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung, sowie keine Leistungen im Fall einer vorzeitigen oder regulären Beendigung der Tätigkeit gewährt.

Die Verwaltungsratsmitglieder haben in 2020 folgende erfolgsunabhängige Bezüge erhalten: Volker Hatje 7.200,-- Kole Gjoka 5.288,-- Andreas Hahn 5.400,-- Ralf Hellmann 3.600,-- Frank Hinrichs 3.600,-- Dörte Köhne-Seiffert 6.345,-- Thorsten Kruse 5.400,-- Ulrich Lenk 6.300,-- Sönke Mohr 3.600,-- Harm Peter Pruns 3.600,-- Beate Raudies 4.500,-- Prof. Dr. Thomas Rosenthal 4.500,-- Gesamtbetrag gemäß § 285 Nr. 9 Buch- 59.333,-- stabe a HGB und § 13 Abs. 6 SpkG

Über die genannten Beträge hinaus werden keine weiteren in § 13 Abs. 6 SpkG genannten Beträge, insbesondere keine erfolgsabhängigen Komponenten, Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung, sowie keine Leistungen im Fall einer vorzeitigen oder regulären Beendigung der Tätigkeit gewährt.

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Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsgremien großer Kapitalgesellschaften Der Vorstandsvorsitzende Herr Thorsten Stockfleth ist Mitglied des Aufsichtsrates der LBS Bausparkasse Schleswig- Holstein-Hamburg AG. Pensionsrückstellungen und -zahlungen an frühere Mitglieder des Vorstands Für frühere Mitglieder des Vorstandes sowie deren Hinterbliebene bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 5.678 TEUR; die Versorgungsbezüge betrugen im Geschäftsjahr 198 TEUR. Kreditgewährungen an den Vorstand und den Verwaltungsrat An Mitglieder des Vorstandes waren per 31. Dezember 2020 insgesamt Kredite (einschl. Haftungsverhältnisse) in Höhe von 244 TEUR und an Mitglieder des Verwaltungsrates insgesamt Kredite in Höhe von 683 TEUR ausgereicht. Angabe des vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechneten Gesamthonorars gemäß § 285 Nr. 17 HGB TEUR Abschlussprüfungsleistungen 247 andere Bestätigungsleistungen 33 Gesamtbetrag 280

Bei den anderen Bestätigungsleistungen handelt es sich im Wesentlichen um die Prüfung des Wertpapierdienstleis- tungs- und Depotgeschäfts.

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Deckungsrechnung gemäß § 28 Pfandbriefgesetz Die Sparkasse Elmshorn hat im Geschäftsjahr 2020 keine Pfandbriefemission durchgeführt. Der Gesamtbestand der Pfandbriefe beträgt 31 Mio. Euro. Es sind ausschließlich Hypothekenpfandbriefe emittiert. Die Deckungsrechnung stellt sich wie folgt dar: Angaben gemäß § 28 Abs.1 Nr. 1 Pfandbriefgesetz zum Gesamtbetrag (Angaben in Mio. Euro) Nennwert Barwert Risikobarwert *) Risikobarwert *) (Verschieb. nach oben) (Verschieb. nach unten) IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 Gesamtbetrag des Pfandbriefumlaufs 31,00 31,00 35,15 34,31 29,27 27,99 42,49 42,35 Gesamtbetrag der Deckungsmassen 93,93 83,91 108,23 95,23 93,40 82,22 126,61 111,25 davon gattungsklassische 92,53 82,51 106,83 93,83 92,00 80,82 125,21 109,85 davon weitere Deckungswerte 1,40 1,40 1,40 1,40 1,40 1,40 1,40 1,40 Überdeckung in % 202,99% 170,69% 207,94% 177,60% 219,05% 193,73% 197,99% 162,70% Sichernde Überdeckung gem. 3,98% § 4 Abs. I PfandBG in % *) Daten anhand des statischen Verfahrens gem. PfandBarwertV erhoben

Angaben gemäß § 28 Abs.1 Nr. 2 Pfandbriefgesetz zu Laufzeitstruktur und Zinsbindungsfristen der Deckungsmasse (Angaben in Mio. Euro) Laufzeitstruktur IV 2020 Laufzeitstruktur IV 2019 Überhang

Deckungs- Pfandbrief- Deckungs- Pfandbrief- IV 2020 IV 2019 masse umlauf masse umlauf bis zu sechs Monate 3,33 - 2,68 - 3,33 2,68 mehr als sechs Monate bis zu zwölf Monaten 1,48 - 1,51 - 1,48 1,51 mehr als zwölf Monate bis zu 18 Monaten 4,91 - 1,35 - 4,91 1,35 mehr als 18 Monate bis zu 2 Jahren 3,87 - 1,41 - 3,87 1,41 mehr als 2 Jahre bis zu 3 Jahren 11,57 2,00 10,39 - 9,57 10,39 mehr als 3 Jahre bis zu 4 Jahren 10,46 - 11,79 2,00 10,46 9,79 mehr als 4 Jahre bis zu 5 Jahren 6,44 - 10,40 - 6,44 10,40 mehr als 5 Jahre bis zu 10 Jahren 31,68 24,00 26,89 19,00 7,68 7,89 über 10 Jahre 20,19 5,00 17,49 10,00 15,19 7,49 In der Deckungsmasse befinden sich keine Derivate.

Angaben gemäß § 28 Abs. 1 Nr. 4 ff. Pfandbriefgesetz Zusammensetzung der Deckungsmasse (Angaben in Mio. Euro)

IV 2020 IV 2019

Weitere Deckung nach Nominal- davon nicht Nominal- Anteil am Nominal- davon nicht Nominal- Anteil am gesetzl. wert brutto anrechenbar wert netto Umlauf wert brutto anrechenbar wert netto Umlauf Grenze §19 PfandBG Abs. 1 Nr. 1 - - - - - §19 PfandBG Abs. 1 Nr. 2 ------10,00% §19 PfandBG Abs. 1 Nr. 3 ------20,00%

davon gedeckte Schuldverschreibungen §19 Abs. 1 Nr. 2 PfandBG §19 Abs.1 Nr 3 PfandBG Weitere Deckung nach Art der gesetzl. Begrenzung i.S.d. Artikels 129 Summe 10%-Grenze 20%-Grenze Verordnung (EU) Nr. 575/2013 IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 Bundesrepublik Deutschland 1,40 1,40 - - - - 1,40 1,40 Summe 1,40 1,40 - - - - 1,40 1,40

Barwert der Barwert des Nettobarwert in Nettobarwert je Fremdwährung Deckungsmassen Pfandbriefumlaufs Fremdwährung

IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 keine ------

IV 2020 IV 2019

Prozentualer Anteil festverzinslicher Deckungswerte 99,81% 99,99%

Prozentualer Anteil festverzinslicher Pfandbriefe 100,00% 100,00%

Durchschnittlicher gewichteter Beleihungsauslauf 55,77% 55,38% Überschreitungsbetrag hypothekarischer Deckung in Staaten bei denen Pfandbriefgläubigervorrecht nicht sichergestellt ist( §13 Abs. 1 PfandBG ) - - volumensgewichteter Durchschnitt der seit Kreditvergabe verstrichenen Laufzeit 4,41 4,10

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Angaben gemäß § 28 Abs. 2 Nr. 1 Pfandbriefgesetz zur Zusammensetzung der Deckungsmasse (Angaben in Mio. Euro) Gesamtbetrag der zur Deckung verwendeten IV 2020 IV 2019 Gesamtbetrag der zur Deckung IV 2020 IV 2019 Anteil Anteil Forderungen verwendeten Forderungen (weitere am Gesamtbetrag am Gesamtbetrag des der Deckungsmasse Deckung) Pfandbriefumlaufs nach Größenklassen weitere Deckungswerte 1,40 1,40 4,52% w eitere Deckung kompatibel bis einschließlich 300 T€ 85,65 76,46 nach § 19 I Nr. 2-3 PfandBG 1,40 1,40 4,52% brutto mehr als 300 T€ bis einschließlich 1 5,54 3,41 davon nach § 19 I Nr.2 1,40 1,40 4,52% Mio.€ PfandBG kompatibel mehr als 1 Mio.€ bis einschließlich 10 1,33 2,64 davon höchste 1,40 1,40 4,52% Mio.€ Geldforderung geg. KI

mehr als 10 Mio.€ - - davon ausschließlich § 19 I - - 0,00% Nr. 3 PfandBG kompatibel Deckung nach § 4 Abs. 1 nach Nutzungsart (I) in Deutschland PfandBG (für sichernde 1,40 1,40 4,52% Überdeckung verw endet)

wohnwirtschaftlich 92,53 82,51 Deckung ausschließlich für Liquiditätssicherung nach § 4 - - 0,00% gewerblich - - Abs. Ia PfandBG Summe gattungsklassische und weitere 93,93 83,91 302,99% Deckung nach Nutzungsart (II) in Deutschland Eigentumswohnungen 17,26 15,63 18,38% Ein- und Zweifamilienhäuser 66,05 59,01 70,33% Mehrfamilienhäuser 9,21 7,88 9,81% Bürogebäude - - 0,00% Handelsgebäude - - 0,00% Industriegebäude - - 0,00% sonstige gewerblich genutzte Gebäude - - 0,00% unfertige und nicht ertragsfähige - - 0,00% Neubauten Bauplätze - - 0,00% Außerhalb Deutschlands befinden sich keine Grundstückssicherheiten.

Übersicht über rückständige Forderungen (Angaben in Mio. Euro) Mindestens 90 Tage Forderungen mit rückständige Leistungen mindestens 5% Rückstandsbetrag Länder IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 keine - - - - Summe - - - -

Übersicht über anhängige Zwangsversteigerungsverfahren bzw. durchgeführte Zwangsversteigerungen wohnwirtschaftlich gewerblich IV 2020 IV 2019 IV 2020 IV 2019 Anzahl der am Abschlusstag anhängigen - - - - Zwangsversteigerungverfahren

Anzahl der am Abschlusstag anhängigen - - - - Zwangsverwaltungsverfahren

Anzahl der am Abschlusstag anhängigen Zwangsverwaltungs- verfahren mit - - - - gleichzeitigen Zwangsversteigerungsverfahren

Anzahl der im Geschäftsjahr durchgeführten - - - - Zwangsversteigerungen

Anzahl der im Geschäftsjahr zur Verhütung - - - - von Verlusten übernommenen Grundstücke

Gesamtbetrag der rückständigen Zinsen - - - -

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Organe der Sparkasse

Verwaltungsrat 1. Volker Hatje, Bürgermeister, Elmshorn (Vorsitzender) 2. Kole Gjoka, selbständiger Kaufmann Kfz-Pflegeservice, Elmshorn 3. Andreas Hahn, Rentner, Elmshorn (1. Stellvertreter) 4. Ralf Hellmann, Sparkassenangestellter, Neu Wulmstorf 5. Frank Hinrichs, Sparkassenangestellter, 6. Dörte Köhne-Seiffert, selbständige Rechtsanwältin, Elmshorn (bis 13.04.2021) 7. Thorsten Kruse, kaufmännischer Angestellter, Elmshorn 8. Ulrich Lenk, Rentner, Elmshorn (2. Stellvertreter) 9. Sönke Mohr, Sparkassenangestellter, Sparrieshoop 10. Hauke Pannen, Sparkassenangestellter, Kölln-Reisiek (ab 01.02.2021) 11. Harm Peter Pruns, Sparkassenangestellter, Horst (bis 31.01.2021) 12. Beate Raudies, Mitglied des Landtages, Elmshorn 13. Prof. Dr. Thomas Rosenthal, Diplom-Sozialökonom, Elmshorn

Vorstand Sparkassendirektor Thorsten Stockfleth, Elmshorn (Vorsitzender) Sparkassendirektor Matthias Bungert, Elmshorn

Vorstandsvertreter gemäß § 12 Absatz 2 SpkG Axel Mankel, Sparkassenangestellter,

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Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:

Vollzeitbeschäftigte 92 Teilzeitbeschäftigte 60 152 Auszubildende 12 insgesamt 164

Elmshorn, 12. Mai 2021

Der Vorstand

gez. Stockfleth gez. Bungert (Stockfleth) (Bungert)

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Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG

zum 31. Dezember 2020

("Länderspezifische Berichterstattung")

Die Sparkasse Elmshorn hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Sparkasse in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Sparkasse Elmshorn besteht im Wesentlichen darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Die Sparkasse Elmshorn definiert den Umsatz als Saldo aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Ver- lustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzins- lichen Wertpapieren sowie Beteiligungen, Provisionserträge, Provisionsaufwendungen und sonstige betriebliche Er- träge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2020 24.327 TEUR.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt im Jahresdurchschnitt 127,42.

Der Gewinn vor Steuern beträgt 2.549 TEUR.

Die Steuern auf den Gewinn betragen 1.367 TEUR. Die Steuern betreffen laufende Steuern sowie Steuern der Vorjahre.

Die Sparkasse Elmshorn hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.

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Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Sparkasse Elmshorn, Elmshorn

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Sparkasse Elmshorn, Elmshorn, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezem- ber 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Sparkasse Elmshorn, Elmshorn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kreditinstitute gel- tenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmä- ßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Sparkasse zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse. In allen wesent- lichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetz- lichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmä- ßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

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Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirt- schaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtli- chen Vorschriften von der Sparkasse unabhängig und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Überein- stimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchstabe f) EU- APrVO i. V. m. § 340k Abs. 3 HGB, dass alle von uns beschäftigten Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auf- fassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. De- zember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt "Bewertung der Forderungen an Kunden" dar.

Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt aufgebaut: a) Sachverhalt und Problemstellung b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse c) Verweis auf weitergehende Informationen

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Bewertung der Forderungen an Kunden a) Sachverhalt und Problemstellung

Das Kundenkreditgeschäft ist ein maßgebliches Geschäftsfeld der Sparkasse, im Jahresabschluss werden Forderun- gen an Kunden in Höhe von 692,2 Mio. EUR (70,5 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Bei der Bewertung einzelner Kundenforderungen sind das Adressenausfallrisiko des Kreditnehmers, d. h. insbesondere die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Kreditnehmer seinen vertraglichen Leistungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, sowie die Bewer- tung gestellter Sicherheiten maßgeblich. Die Bewertung dieser Forderungen beruht somit in einem hohen Maße auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter der Sparkasse und unterlag bedingt durch die Covid-19- Pandemie und die damit verbundenen Schätzunsicherheiten hinsichtlich künftiger Entwicklungen von Branchen und Kreditnehmern besonderen Herausforderungen. Da bei geschätzten Werten ein erhöhtes Risiko falscher Angaben in der Rechnungslegung besteht und der Posten betragsmäßig wesentlich ist, war die Bewertung der Forderungen an Kunden für uns im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir die Angemessenheit des Verfahrens zur Risikofrüh-erkennung und zur Bewer- tung von Forderungen an Kunden einschließlich der Bildung von Risiko-vorsorge im Rahmen einer Aufbauprüfung beurteilt und mit Funktionsprüfungen die Wirksamkeit der Kontrollen nachvollzogen. Bei unseren Prüfungshandlun- gen zur Risikofrüherkennung stellte die sachgerechte Identifizierung der durch die Covid-19-Pandemie potenziell be- troffenen Kredit-engagements durch die Sparkasse einen Schwerpunkt unserer Betrachtungen dar.

Bei einer risikoorientiert vorgenommenen bewussten Auswahl von Kreditengagements sowie darüber hinaus im Rah- men einer Stichprobe aus den von der Sparkasse identifizierten potenziell von der Covid-19-Pandemie betroffenen Kreditengagements haben wir Einzelfallprüfungen vorgenommen und auf der Grundlage von Kreditunterlagen die von der Sparkasse vorgenommene Beurteilung des kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisikos sowie die Bewertung der Kreditsicherheiten bei ausfallgefährdeten Forderungen nachvollzogen.

Die vom Vorstand bei der Bewertung der Forderungen an Kunden und der Bildung von Risikovor-sorge getroffenen Einschätzungen und Annahmen sind insgesamt nachvollziehbar. c) Verweis auf weitergehende Informationen

Weitere Informationen zur Bewertung der Forderungen an Kunden sind in den Anhangangaben zu den Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden enthalten.

Sonstige Informationen

Der Vorstand ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die übrigen Teile des Geschäftsberichts für das Geschäftsjahr 2020, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses und Lagebe- richts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informati- onen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschluss- folgerung hierzu ab.

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Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informatio- nen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf der Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung des Vorstands und des Verwaltungsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kreditinstitute gel- tenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht und dafür, dass der Jahresab- schluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnis- sen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmä- ßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

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Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Sparkasse zur Fort- führung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte im Zusam- menhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss im Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deut- schen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im La- gebericht erbringen zu können.

Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Sparkasse zur Auf- stellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von we- sentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Sparkasse vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresab- schluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vor- schriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Be- stätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflus- sen.

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Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hin- aus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstel- lungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsich- tigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Ver- tretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungs- grundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnach- weise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die be- deutsame Zweifel an der Fähigkeit der Sparkasse zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestäti- gungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnach- weise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Sparkasse ihre Unterneh- menstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

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- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Anga- ben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Sparkasse.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zu- kunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsur- teil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es be- steht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Verwaltungsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während un- serer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Verwaltungsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutz- maßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Verwaltungsrat erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die be- sonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

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Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir sind nach § 26 Abs. 1 des Sparkassengesetzes Schleswig-Holstein i. V. m. § 340k Abs. 3 Satz 1 HGB gesetzlicher Abschlussprüfer der Sparkasse.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem Prüfungsbericht nach Ar- tikel 11 EU-APrVO in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Dirk Wallschläger.

Kiel, 20. Mai 2021

Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein - Prüfungsstelle -

(Wallschläger) Wirtschaftsprüfer

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