Beteiligungsverfahren Die Magistralen in Wandsbek
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© Bezirksamt Wandsbek © Bezirksamt BETEILIGUNGSVERFAHREN DIE MAGISTRALEN IN WANDSBEK Beteiligungsspaziergang Eilbek/Wandsbek Protokoll Bezirksamt Wandsbek Magistralen-Spaziergang 1 (Eilbek/Wandsbek) Länge: 2,0km Vom Eilbeker Bürgerpark bis Wandsbek Markt Sa, 19. September 2020, 14:00 - ca. 16:00 Uhr Ring 2 E 1 Magistrale 3 2 Treffpunkt: Eilbeker Bürgerpark 1 Punkt 1: Wandsbeker Chaussee 114 T Punkt 2: Hof des Ruckteschellheimes (Friedenstraße 4) Punkt 3: Wandsbeker Chaussee 272 Ende: Wandsbek Markt, vor Café & Bar Celona) Gutachten zur Untersuchung der Magistralen-Räume ppp architekten + stadtplaner | arbos Freiraumplanung | ARGUS Stadt und Verkehr | Markus Birzer Politik- und Unternehmensberatung Strecke: Vom Eilbeker Bürgerpark bis Wandsbek Markt Länge: ca. 1,7 Kilometer Dauer: ca. 2 Stunden Moderation: Markus Birzer, Politik- und Unternehmensberatung Markus Birzer Teilnehmende: ca. 40 Personen (inkl. Vertreter*innen des Bezirks und Planer*innen) Nach Beendigung der Online-Beteiligung wurden weitere Beteiligungsmöglichkeiten angebo- ten, um die Planer*innen in ihren Überlegungen zu unterstützen. In drei sog. „Beteiligungsspaziergängen“ bewegte man sich entlang ausgewählter Abschnitte. An mehreren Stationen wurde mit Stadtplaner*innen, Architekt*innen, Grünflächen- und Ver- kehrsplaner*innen über neue Möglichkeiten und Perspektiven diskutiert. Einleitung Zu Beginn des Spaziergangs wies Herr Schmitz (Bezirk Wandsbek, Fachamt Stadt- und Land- schaftsplanung) auf den Anlass für die Untersuchung und die damit verbundene Zielführung hin. Im Bauforum seitens der Stadt Hamburg im vergangenen Jahr wurden die Magistralen in gesamt Hamburg von Expert*innen aus ganz Europa einer Betrachtung unterzogen. Es sind dabei für einzelne Abschnitte bestimmter Hauptstraßen exemplarische Entwicklungschancen aufgezeigt worden. Im Anschluss an das Bauforum untersuchen die Bezirke die Magistralen nun detaillierter. Ziel sei, Perspektiven für die Entwicklung der Magistralen zu entwickeln. Dabei seien neben kurzfristigen, zum Teil schon in der Umsetzung begriffenen Projekten vor allem mittel- und langfristige Entwicklungschancen zu generieren. Dies betreffe vor allem den Verkehr, aber auch das wohnliche Umfeld und die architektonisch-städtebaulichen Möglichkeiten. Soziogramm Der Moderator, Markus Birzer, stellt einige Fragen an die Teilnehmenden. So waren ein kleiner Teil direkte Anwohner*innen der Magistrale an dem Abschnitt, ein Großteil kam aus dem wei- teren Umfeld. Circa die Hälfte der Teilnehmenden hatten sich auch bei der Online-Beteiligung bereits engagiert. Einige Teilnehmer kamen aus der Politik. Erste Fragen Bereits beim Treffpunkt fand eine erste Fragerunde statt: Frage: Müssen die jetzt vorhandenen sechs Spuren auf der Magistrale für den PKW- und LKW- Verkehr bleiben, oder können auch Spuren entfernt werden? Antwort (Verkehrsplaner): Dies kann immer nur in Bezug auf den jeweiligen Abschnitt be- antwortet werden, da hierfür unterschiedliche Faktoren relevant sind. Eine pauschale Antwort gibt es hierfür leider nicht. Frage/Hinweis: Es gibt die Eilbeker Stadtteilgespräche. In diesen Foren haben wir schon oft darüber gesprochen, dass die Aufenthaltsqualität in Eilbek an den Magistralen und dem Um- feld verbessert werden muss. Es sollte weniger die jetzt vorhandenen üblichen Läden wie Fri- seure, Shisha-Bars, Kosmetikläden etc. geben und dafür mehr Restaurants und Cafés. Z.B. hier an der Ecke zum Bürgerpark. Frage: Wird die neue S-Bahn in die Überlegungen einbezogen? Diese wird doch sicher eine Entlastung für den Verkehr bringen? Und ist eine 100 Jahre Plangrundlage (Federplan, Schu- macher) noch zeitgemäß? Herr Schmitz (Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung): Sicherlich wird die S-Bahn in die Überlegungen einbezogen. Allerdings verläuft die zukünftige S-Bahn hier – im Gegensatz zu Tonndorf – etwas weiter entfernt parallel zur Magistrale.. Es geht aber bei den Überlegungen zur Magistrale um den Dreiklang von ÖPNV (Schiene), Verkehr (Magistrale, Straße) und Grün- planung (Wandse) (vgl. Bauforum). Hinweis: Es muss mehr Grün entlang der Straße geben, in Form einer Allee oder neuer Bäume. Hinweis: Eine Veränderung muss immer auf Kosten des Autos gehen, Stichwort „Verkehrswen- de“, die seitens des Senats gefordert wird. Es müsste daher eine sehr attraktive S-Bahn-Hal- testelle Wandsbeker Rathaus geplant werden. Außerdem müssen alle Haltestellen attraktiver gestalten, damit sie gut angenommen werden. Erster Halt (Wandsbeker Chaussee, Hausnummer 114) Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): An dieser Stelle kann man die Probleme an den Magistralen gut erkennen. Zum einen sehen wir an der Aufteilung des Straßenraums, dass die Fahrspur für den Fahrradverkehr zu schmal ist. Außerdem hat man hier nur eine mangelhafte stadträumliche- und Aufenthaltsqualität. Eine Reduzierung von Fahrspuren könnte hier Chancen eröffnen, in den Hausvorzonen mehr Stadtgrün zu etablieren. Man kann sich hier auch die baulichen Ränder betrachten. Oft haben die Gebäude aus den 50er-jahren hier nur zwei Geschosse oder entsprechen der sogenannten „Wandsbeker Traufe“ (4 Geschosse). Hier könnte man aus städtebaulicher Sicht durchaus weiter in die Höhe ge- hen. Die Frage ist sicherlich, was ist verträglich. Wir gehen davon aus, dass sechs Geschosse durchaus verträglich sind. Frage: Von welchem Zeithorizont sprechen wir eigentlich? Herr Schmitz (Bezirk Wandsbek, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung): Die Veränderung wird sicherlich nicht von heute auf morgen stattfinden, sondern wir denken in langen Zeit- räumen. Zunächst müssen wir Ziele definieren, also „wo wollen wir hin?“. Darüber müssen wir einen Diskurs führen. Wenn man dies definiert hat, müssen Bebauungspläne geändert werden und es müssen sich auch Bauherren und/oder Investoren gefunden werden, die bauen möch- ten. Als Beispiel kann das Brauhausviertel angesehen werden. Das hat auch einige Jahre ge- dauert. Frage: Wenn das alles so lange dauert, kann man dann nicht die Straßenplanung vorziehen und das schneller entwickeln? Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Es sollte bzw. kann aber auch nichts über’s Knie gebrochen werden. Es bedarf einer intensiven interdisziplinären Be- trachtung, die auch ihre Zeit braucht. Hinweis: Dennoch wäre es schön, wenn man die Fahrbahnen begrenzen könnte, damit das Fahrradfahren attraktiver wird, sich die Aufenthaltsqualität verbessert, man Einkaufsmöglich- keiten etablieren kann und auch die Begrünung vorantreiben kann. Hinweis: Eine höhere Bebauung hätte aber auch zur Folge, dass sich das Klima verändern wür- de. Es ist bereits jetzt in dicht bebauten Gegenden um zwei bis drei Grad wärmer. Auch die Windrichtungen ändern sich. Es stellt sich die Frage, ob man eine 100%-ige Versiegelung ha- ben möchte. Zweiter Halt (Wandsbeker Chaussee Ruckteschell-Heim/ Friedenstr., Hausnummer 2-4) Hinweis: Für dieses Gebäude (ehemaliges Stiftung Gemeindehaus) ist schwer eine Nutzung zu finden. Wir könnten uns vorstellen, hier Seniorenwohnungen unterzubringen. Vielleicht fünf bis neun Etagen. Hierfür gibt es eine große Nachfrage. Hinweis: Gentrifizierung sollte in Eilbek verhindert werden. Daher ist die Soziale Erhaltungs- verordnung für dieses Gebiet wichtig. Außerdem braucht es ein eigenes Zentrum für Eilbek, einen Platz, wo man sich finden kann, einen Wochenmarkt, einen Pavillion etc. Hinweis: An dieser Stelle finden regelmäßig Autorennen statt. Es sollte ein weiterer Blitzer aufgestellt werden. Hinweis: An dieser Stelle möchte ich auch auf einen positiven Aspekt verweisen. Der Jakobi- Park wird sehr gern und gut von vielen Anwohner*innen genutzt. Einzig der sich darin befind- liche Tümpel sollte wieder hergestellt werden bzw. mal entschlammt werden. Frage: Warum die Wandsbeker Chaussee nicht untertunneln? Der Gedanke sollte zumindest einmal diskutiert werden. Sicherlich bleibt dann auch ein Restverkehr, aber der wäre erträglich. Herr Ludwig (Argus): Ein Tunnel dient nur dem Durchgangsverkehr. Das Abbiegen bzw. Ver- lassen des Tunnels geht mit enormen Flächenbedarfen einher. Aber gesamtstädtisch wird auch daran immer wieder gedacht. Frage: An welche Veränderungen denken die Planer*innen konkret? Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Wir möchten heute ger- ne Ihre Anregungen aufnehmen und danach unsere Vorschläge unterbreiten. Aber sicherlich denken wir zum Beispiel auch über eine Reduzierung der Fahrspuren nach. Hinweis: Es gibt den Radentscheid. Vorgeschlagen werden Protected Bike Lanes nach der Ko- penhagener Lösung. Das sollte hier auch realisiert werden. Hinweis: Wenn die Häuser aufgestockt werden, hat das auch Folgen. Ist das sinnvoll an einer Straße? Das Mikroklima muss beachtet werden. Zudem gibt es einen erhöhten Parkplatzbedarf. Es wohnen dann mehr Menschen auf wenig Raum. Die Menschen wären einer hohen Lärmbe- lastung ausgesetzt und wird es durch eine Schallreflektion nicht noch lauter? Andreas Christian Hühn (ppp Architekten und Stadtplaner, Hamburg): Was den Lärm betrifft, erhoffen wir uns eine Verbesserung durch die Verbreitung der E-Mobilität. Betrachten müssen wir auch die gesamtstädtische Planung, die davon ausgeht, dass Verdichtung sinnvoll ist. Man ist innerstädtisch besser angebunden. Es ist daher schon strategisch sinnvoll. Wichtig ist, dass die Straße einen Boulevardcharakter erhält. Hinweis: Ein begrünter Mittelstreifen wäre sinnvoll. Das würde auch das Wenden erschweren. Herr Ludwig (Argus): Diese Mittelstreifenidee ist ein gutes Instrument, um ggf. das unerlaubte Wenden und damit das Rasen zu