Diese Veröffentlichung erfolgt nachrichtlich. Die Öffentliche Bekanntmachung erfolgt ortsüblich in den Mitteilungsblättern der Verbandsgemeinden und .

Kulturamt Westerburg, den 24.08.2001 ( Landentwicklung und ländliche Bodenordnung ) Jahnstraße 5, 56457 Westerburg Az.: UV2490D HA. 2.3

Flurbereinigungsbeschluss

I. Anordnung 1. Anordnung der Flurbereinigung (§ 87 Flurbereinigungsgesetz (FlurbG)) Hiermit wird für die nachstehend näher bezeichneten Teile der Gemeinden (Gemarkungen Oberhausen und Pütschbach), , , Obererbach und , das Flurbereinigungsverfahren Dreikirchen K 158 gemäß § 87 Abs. 4 FlurbG angeordnet, um Nachteile für die allgemeine Landeskultur durch die neu geplante Ortsumgehung Dreikirchen Kreisstraße K 158 zu vermeiden und den Landverlust auf einen größeren Teil von Eigentümern zu verteilen.

2. Feststellung des Flurbereinigungsgebietes Das Flurbereinigungsgebiet, dem die nachstehend aufgeführten Flurstücke unterliegen, wird hiermit festgestellt.

Gemarkung Oberhausen: Fluren 2 und 3 alle Flurstücke

Flur 5 alle Flurstücke mit Ausnahme der Flurstücke 20 bis 23, 24/3, 29/2, 30/2 und 33/2,

Flur 7 Flurstücke 9 bis 17, 18/1, 18/2, 19 bis 22, 23/1, 23/2, 24, 25, 29 und 30 bis 33,

Fluren 8 und 11 alle Flurstücke,

Flur 12 alle Flurstücke mit Ausnahme der Flurstücke 36/1, 36/2, 37, 38, 41/1, 41/2, 42, 43, 44/1,46 und 56,

Flur 13 alle Flurstücke,

Flur 14 Flurstücke 1, 2, 3/1 und 5,

Gemarkung Pütschbach: Flur 4 Flurstücke 67, 68/2, 68/4, 68/5, 70 bis 79, 80/1, 80/2 und 81 bis 90,

Flur 8 Flurstücke 7 bis 15 und 18,

Flur 9 alle Flurstücke,

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Gemarkung Hundsangen: Flur 4 Flurstück 57,

Flur 11 Flurstücke 1 bis 7, 22 bis 24, 42/1, 42/2, 43/1 und 44,

Flur 48 Flurstücke 7278, 7279/1 und 7279/2,

Gemarkung Steinefrenz: Flur 3 Flurstücke 22, 23, 24/1, 24/3, 25/1, 25/2, 26 bis 34, 133/1, 152 bis 154, 155/1, 156 und 157/1

Gemarkung Obererbach: Flur 11 Flurstücke 1 bis 4, 5/1, 5/2, 5/4, 5/5 und 6,

Flur 15 Flurstücke 1, 18 und 19 bis 29

Flur 16 Flurstücke 1 und 3 bis 7

Gemarkung Weroth: Flur 4 Flurstücke 35 bis 39, 41 bis 60, 69 bis 107, 124, 125, 130, 131, 132, 133, 134 bis 136, 138 und 139

3. Teilnehmergemeinschaft Die Eigentümer sowie die den Eigentümern gleichstehenden Erbbauberechtigten der zum Flurbereinigungsgebiet gehörenden Grundstücke (Teilnehmer) bilden die Teilneh- mergemeinschaft. Die Teilnehmergemeinschaft entsteht mit diesem Flurbereinigungs- beschluss. Die Teilnehmergemeinschaft führt den Namen: “Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Dreikirchen K 158” Ihr Sitz ist in Dreikirchen, Westerwaldkreis.

4. Zeitweilige Einschränkungen der Grundstücksnutzung Ungeachtet anderer gesetzlicher Bestimmungen gelten von der Bekanntgabe des Flur- bereinigungsbeschlusses bis zur Unanfechtbarkeit des Flurbereinigungsplanes die fol- genden Einschränkungen: 4.1 In der Nutzungsart der Grundstücke dürfen ohne Zustimmung der Flurbereini- gungsbehörde nur Änderungen vorgenommen werden, wenn sie zum ordnungs- gemäßen Wirtschaftsbetrieb gehören. Auch die Rodung von Rebland und Neu- anpflanzung von Rebstöcken bedürfen der Zustimmung der Flurbereinigungsbe- hörde. - 3 -

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4.2 Bauwerke, Brunnen, Gräben, Einfriedungen, Hangterrassen und ähnliche Anla- gen dürfen nur mit Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde errichtet, herge- stellt, wesentlich verändert oder beseitigt werden. 4.3 Baumgruppen, einzelne Bäume, Feld- und Ufergehölze, Hecken, Obstbäume, Rebstöcke und Beerensträucher dürfen nur in Ausnahmefällen, so weit landes- kulturelle Belange, insbesondere des Naturschutzes und der Landschaftspflege, nicht beeinträchtigt werden, mit Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde beseitigt werden.

4.4 Holzeinschläge, die den Rahmen einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung übersteigen, bedürfen der Zustimmung der Flurbereinigungsbehörde. Die Zu- stimmung darf nur im Einvernehmen mit der Forstaufsichtsbehörde erteilt wer- den.

II. Anordnung der sofortigen Vollziehung Die sofortige Vollziehung dieses Verwaltungsaktes (Nr. I, 1 bis 4) nach § 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 der Verwaltungsgerichtsordnung (VwGO) in der Fassung vom 19.03.1991 (BGBl I S. 686), zuletzt geändert durch Gesetz vom 25.06.2001 (BGBl. I S. 1206), wird angeordnet mit der Folge, dass Rechtsbehelfe gegen ihn keine aufschiebende Wirkung haben.

III. Hinweise: 1. Ordnungswidrigkeiten Sind entgegen den Vorschriften zu Nrn. I 4.1 und I 4.2 Änderungen vorgenommen oder Anlagen hergestellt oder beseitigt worden, so können sie in Flurbereinigungsverfahren unberücksichtigt bleiben. Die Flurbereinigungsbehörde kann den früheren Zustand nach § 137 FlurbG wieder herstellen lassen, wenn dies der Flurbereinigung dienlich ist. Sind Eingriffe entgegen den Vorschriften zu Nr. I 4.3 vorgenommen worden, so muss die Flurbereinigungsbehörde Ersatzpflanzungen anordnen. Sind Holzeinschläge entgegen der Vorschrift zu Nr. I 4.4 vorgenommen worden, so kann die Flurbereinigungsbehörde anordnen, dass derjenige, der das Holz gefällt hat, die abgeholzte und verlichtete Fläche nach den Weisungen der Forstaufsichtsbehörde wieder ordnungsgemäß in Bestand zu bringen hat. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften zu Nrn. I 4.2 bis I 4.4 sind Ordnungswidrig- keiten, die mit Geldbußen geahndet werden können.

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2. Betretungsrecht Die Beauftragten der Flurbereinigungsbehörde sind berechtigt, zur Vorbereitung und zur Durchführung der Flurbereinigung Grundstücke zu betreten und die nach ihrem Ermessen erforderlichen Arbeiten auf ihnen vorzunehmen.

3. Anmeldung unbekannter Rechte Innerhalb von drei Monaten ab der öffentlichen Bekanntmachung dieses Beschlusses sind Rechte, die aus dem Grundbuch nicht ersichtlich sind, aber zur Beteiligung am Flurbereinigungsverfahren berechtigen, bei der Flurbereinigungsbehörde, dem Kulturamt Westerburg, Jahnstraße 5, 56457 Westerburg anzumelden.

Werden Rechte erst nach Ablauf dieser Frist angemeldet, so kann die Flurbereini- gungsbehörde die bisherigen Verhandlungen und Festsetzungen gelten lassen. Der Inhaber eines vorgenannten Rechts muss die Wirkung eines vor der Anmeldung eingetretenen Fristablaufs ebenso gegen sich gelten lassen, wie der Beteiligte, demge- genüber diese Frist durch Bekanntgabe des Verwaltungsaktes (Flurbereinigungsbe- schlusses) zuerst in Lauf gesetzt worden ist.

4. Auslegung des Beschlusses mit Gründen und Übersichtskarte Je eine Ausfertigung dieses Flurbereinigungsbeschlusses mit den Beschlussgründen und einer Übersichtskarte liegen einen Monat lang nach der Bekanntmachung zur Ein- sichtnahme der Beteiligten aus bei: den Verbandsgemeindeverwaltungen Wallmerod und Montabaur, den Ortsbürgermeistern der Ortsgemeinden Dreikirchen, Hundsangen, Obererbach, Steinefrenz und Weroth Die Grenze des Flurbereinigungsgebietes ist nachrichtlich in einer Übersichtskarte im Maßstab 1:10.000 dargestellt.

Begründung: 1. Sachverhalt: Zur Entlastung der Ortslage Dreikirchen plant der Westerwaldkreis die Verlegung der K 158 in Form einer Umgehungsstraße. Das Planfeststellungsverfahren wurde am 21.10.2000 eingeleitet. Durch die neue Trasse werden ländliche Grundstücke in großem Umfange in Anspruch genommen.

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Die Durchführung soll in einem Flurbereinigungsverfahren erfolgen, dessen Einleitung die Struktur- und Genehmigungsdirektion als Enteignungsbehörde mit Schrei- ben vom 02.04.2001 beantragt hat. Die am Flurbereinigungsverfahren voraussichtlich beteiligten Grundstückseigentümer sind in einer Versammlung am 21.08.2001 auf den besonderen Zweck des Flurbereini- gungsverfahrens hingewiesen und über die voraussichtlich entstehenden Kosten und deren Finanzierung eingehend aufgeklärt worden. Die landwirtschaftliche Berufsvertretung, die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises als untere Landesbehörde der allgemeinen Verwaltung sowie als kommunale Gebietskörperschaft sowie die übrigen nach den Verwaltungsvorschriften bestimmten Behörden und Organisationen wurden zu dem geplanten Flurbereinigungsverfahren gehört. Das Flurbereinigungsgebiet hat eine Fläche von ca. 205 ha.

2. Gründe 2.1 Formelle Gründe Dieser Beschluss wird vom Kulturamt Westerburg als zuständige Flurbereinigungsbe- hörde erlassen. Rechtsgrundlage für den Beschluss sind die §§ 87 bis 89 des Flurbereinigungsgesetzes (FlurbG) in der Fassung vom 16.03.1976 (BGBl. I S. 546), zuletzt geändert durch Gesetz vom 18.06.1997 (BGBl. I S. 1430) in Verbindung mit § 2 Abs. 3 FlurbG und § 1 der Landesverordnung zur Übertragung von Befugnissen nach dem Flurbereinigungsgesetz vom 20.12.1994 (GVBl S. 485). Die formellen Voraussetzungen für die Durchführung eines Flurbereinigungsverfahrens nach den §§ 87 bis 89 FlurbG • Einleitung des Planfeststellungsverfahren, • Antrag der zuständigen Enteignungsbehörde, • Anhörung der zu beteiligenden Behörden und Stellen und • Aufklärung der voraussichtlich beteiligten Teilnehmer des Verfahrens sind erfüllt.

2.2 Materielle Gründe Der Westerwaldkreis beabsichtigt den Bau der „Ortsumgehung Dreikirchen K 158“. Das entsprechende Planfeststellungsverfahren wurde vom Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen Rheinland-Pfalz Koblenz eingeleitet. Das Vorhaben beansprucht mit rd. 9 ha. ländliche Grundstücke in großem Umfang.

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Die Struktur- und Genehmigungsdirektion , 56068 Koblenz als Enteignungsbehörde hat daraufhin am 02.04.2001 beim Kulturamt Westerburg auf Anregung des Westerwaldkreises als Träger des Unternehmens die Einleitung eines Flurbereini- gungsverfahrens nach § 87 Abs. 1 FlurbG beantragt.

Zweck des Verfahrens ist es, den für die Ausweisung der erforderlichen Flächen entstehenden Landverlust auf einen größeren Kreis von Eigentümer zu verteilen. Zugleich sollen die durch das Unternehmen für die allgemeine Landeskultur entstehenden Nachteile vermieden werden.

Die Abgrenzung des Verfahrens ist ausgerichtet auf die Bereitstellung der für die neue K 158 erforderlichen Flächen, die Beseitigung der durch die Maßnahme entstehenden landeskulturellen Mängel und den zu erwartenden Landabzug nach § 88 Nr. 4 FlurbG.

Über das Ausmaß der Verteilung des Landverlustes ist am 13.07.2001 Einvernehmen mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz als landwirtschaftliche Berufsvertretung erzielt worden.

Die materiellen Voraussetzungen des § 87 FlurbG sind damit gegeben.

Mit dem Bau der Umgehungsstraße soll baldmöglichst begonnen werden, damit die allgemeine Verkehrssicherheit in diesem Raum alsbald verbessert wird und die von dem bisherigen Straßenverlauf ausgehenden besonderen Umweltbelastungen für die Anlieger ohne Verzögerung beseitigt bzw. gemindert werden können. Daher liegt die sofortige Vollziehung dieses Beschlusses sowohl im öffentlichen aber auch im überwiegenden Interesse der Beteiligten. In die Straßenbaumaßnahme und in die Flurbereinigung werden zur Verbesserung der Verkehrssituation bzw. zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft und zur Verbesserung der Agrarstruktur erhebliche öffentliche Mittel investiert mit dem Ziel, den angestrebten Erfolg baldmöglichst zu verwirklichen. Hieran hat vor allem die Allgemeinheit ein Interesse. Die sofortige Vollziehung liegt im überwiegenden Interesse der Beteiligten, weil ihnen daran gelegen ist, dass die im Zusammenhang mit der Durchführung der Straßenbau- maßnahme entstehenden vorübergehenden Wirtschaftserschwernisse baldmöglichst beseitigt werden und die durch Neueinteilung des Flurbereinigungsgebietes bzw. die Flurbereinigungsmaßnahmen zu erwartenden betriebs- und arbeitswirtschaftlichen Vorteile der Flurbereinigung ohne vermeidbare Verzögerung einsetzen. Die Wahl des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft, die Wertermittlung der Grund- stücke und die Vorarbeiten zur Aufstellung des Flurbereinigungsplanes können deshalb sofort in die Wege geleitet werden. Eine Zurückstellung dieser Verfahrensabschnitte bis zur Entscheidung etwaiger Widersprüche hätte zur Folge, dass die Zuweisungen der neuen Grundstücke erheblich verzögert würde. Hieraus entstünden einer großen Anzahl von Beteiligten, welche die Durchführung der Flurbereinigung zur Vermeidung der Nachteile durch die Straßenbaumaßnahme wünschen und die schon in betriebswirt- schaftlicher Hinsicht auf die unverzügliche Inangriffnahme der Flurbereinigungsarbeiten eingestellt haben, erhebliche wirtschaftliche Nachteile. Die Voraussetzungen für die Anordnungen der sofortigen Vollziehung liegen damit vor (§ 80 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 VwGO). - 7 -

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Rechtsmittelfristen werden mit dieser Veröffentlichung nicht in Gang gesetzt. Die Rechtsmittelfristen richten sich nach der Öffentlichen Bekanntmachung.

Kulturamt Westerburg Westerburg, den 24.08.2001 Der Leiter des Kulturamtes

gez. Lehnigk-Emden

(Jürgen Lehnigk-Emden) Ltd. Regierungsdirektor