STUDIENPREIS KONRAD

WACHSMANN2020

BUND DEUTSCHER ARCHITEKTEN STUDIENPREIS KONRAD Inhalt WACHSMANN2020

2 Geleitwort

5 Preisträger und Anerkennungen

37 Zweiter Rundgang

57 Erster Rundgang

74 Verzeichnis aller Teilnehmer

77 Impressum

78 Danksagungen Kunstakademie bei Heinrich Tessenow einschrieb, um an- Oldenburg), Michael Schoener (Architekt BDA, Schoener und STUDIENPREIS schließend als Meisterschüler bei in und Panzer Architekten BDA, Leipzig) und Christian Schmitz (Ar- KONRAD Potsdam aufgenommen zu werden. In der Hoffnung auf chitekt BDA, Ellertmann Schmitz Architekten BDA, Münster neue Impulse verließ der 23-Jährige Wachsmann jedoch be- und Mitglied des Bundespräsidiums des BDA) bestehende un- WACHSMANN Geleitwort reits nach einem Jahr wieder das Atelier von Poelzig. In der abhängige Jury vergab auf ihrer Sitzung am 21. August 2020 2020 wirtschaftlich schwierigen Lage brachte ihm allerdings weder in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig insgesamt seine Reise in die Niederlande, zu dem Architekten und Rot- drei Preise sowie zwei Anerkennungen. Die Vorprüfung und terdamer Stadtbaumeister J.J.P. Oud (Mitbegründer der De- die Gestaltung der Broschüre lagen in den Händen des Büros Stijl-Gruppe), noch zu dem bereits damals sehr bekannten Le drauschke & fliegel, . Corbusier nach Paris die erhoffte Büromitarbeit ein. Die Jury würdigt mit drei gleichberechtigten Preisen die Arbeit Der junge Konrad Wachsmann war von 1926 bis 1929, auf PEMBROKE COLLAGE LIBRARY, OXFORD von Thomas Hertel Vermittlung seines Mentors Hans Poelzig, Mitarbeiter bei der von der TU Dresden, die Arbeit RITUELLER WEG DER TRAU- Christoph & Unmack AG und stieg dort rasch zum Chefarchi- ER von Anna Kopácsi von der Bauhaus Universität Weimar tekten auf. Von hier ging auch sein Ruf als einer der Pioniere und die Gemeinschaftsarbeit IN CORPORE. ERSATZNEUBAU In seinem Buch „Der Wachsmannreport“ schreibt der Autor Dabei muss die ökologische Wirkung von Gebäuden über des industriellen Holzbaus aus. ESPENHOF NORD, ZÜRICH, von Andreas Helmut Mischke und Michael Grüning über das Buch von Konrad Wachsmann den gesamten Lebenszyklus betrachtet, ein kreativer Um- Pascal Schettki von der Bauhaus Universität Weimar. „Wendepunkt im Bauen“: gang mit den eingesetzten Ressourcen gefunden, mit dem Nach seiner Emigration 1941 in die Vereinigten Staaten grün- Bestand sorgfältig umgegangen und die Wiederverwendung dete er mit die General Panel Corporation Zwei Arbeiten wurde eine Anerkennung ausgesprochen: „Weit mehr als ein »Bau-Buch«, stellt dieses grundlegende von Baustoffen Teil einer klimaneutralen Architektur werden. und beide entwickelten ein Bausystem aus vorgefertigten PUNKTUELLE NACHVERDICHTUNG SAN LORENZO von den Werk eine in allen seinen Teilen geistreiche Auseinanderset- Umnutzung und eine Inwertsetzung müssen dabei vor dem Standardverbindungen, die den amerikanischen Einfamilien- Geschwistern Lisa-Maria und Christina Groß von der HTWK zung mit dem Standpunkt des denkenden Menschen unserer Abriss stehen. hausbau revolutionieren sollte. Leipzig und die Arbeit RABENAU – DER ORT DES HAND- Tage in einer bestürzend technischen Welt dar. Wachsmann Es braucht wieder eine Kultur des Experimentierens um Inno- WERKS von Erik Witopil von der TU Dresden. als ein zu universeller Betrachtungsweise befähigter scharfsin- vationen zu schaffen. Während seiner Professur am Institute of Design of the Illinois niger Denker und Deuter macht verständlich, dass veränderte Institute of Technology (IIT) in setzte er vor allem die Neben den Auszeichnungen hob die Jury explizit die hohe Umstände eine neue Umweltgestaltung bedingen. Seine Die Hochschulen in unserem Lande haben dabei eine hohe Forschungsarbeit mit dreidimensionalen Strukturen fort und Qualität aller eingereichten Arbeiten hervor. große Konzeption gipfelt in der Erkenntnis, dass die Entwick- Verantwortung, indem sie die vorgenannten Aspekte in entwickelte seinen bekannten universellen Standardknoten. lung in der Technik und in ihrer Anwendung zu einer neuen die Lehre einfließen lassen und die Studierenden mit dem Als Hochschullehrer revolutionierte er zudem die Arbeit mit Von Seiten der auslobenden BDA Landesverbände Sachsen, Ästhetik »durch Wissenschaft und Technik« führen.“ wichtigsten Rüstzeug für ein späteres Berufsleben ausstat- Studierenden und entwickelte neue Formen der Teamarbeit. Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg wünschen wir ten. Dabei spielen Kreativität und Innovationsgehalt bei der Sein Denken und seine Lehren wurden für viele junge Archi- allen WettbewerbsteilnehmerInnen und PreisträgerInnen, Heute steht die Gesellschaft vor einer neuen Herausforde- Erarbeitung von umweltverträglichen Bauweisen eine große tekten wegweisend. dass sich die Verleihung des Konrad-Wachsmann-Studien- rung, einem neuen Wendepunkt, der in eine klimagerechte Rolle, um architektonische und städtebauliche Konzepte zu preises auch 2020 als Starthilfe für ihren beruflichen Werde- Lebensweise und Handeln überleiten muss. Der BDA hat mit entwickeln. Der nunmehr 7. Studienpreis Konrad Wachsmann wird seit gang herausstellen möge. seinem 2019 veröffentlichten Papier - Das Haus der Erde - 2018 gemeinschaftlich durch die BDA Landesverbände Sach- Positionen erstellt, die einen Weg hin zu einer klimagerechten Der Lebensweg des Namensgebers des jährlichen Studenten- sen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg ausgelobt. Bei allen Teilnehmern, ebenso wie bei unseren Partnern und Architektur in Stadt und Land aufzeigen sollen und somit preises, Konrad Wachsmann, verdeutlicht uns dabei bis heu- Neben der TU Dresden und der HTWK Leipzig sind die Burg Sponsoren, der Leitung des Konrad-Wachsmann-Hauses in auf die aktuell sich verändernden Umstände reagiert. In der te, wie die ständige Suche nach überzeugenden baulichen Giebichenstein in Halle, die FH Erfurt und Potsdam, die Hoch- Niesky, der Jury und den Organisatoren des Preises bedanken Fortschreibung des Papieres wurden in diesem Jahr politische Lösungen vom Entwurfsansatz bis zum Detail und die gesell- schule Anhalt in Dessau, die BTU Cottbus und die Bauhausu- wir uns sehr herzlich. Aufforderungen formuliert, welche sich für einen klimaneu- schaftliche Debatte darüber immer noch aktuell ist. niversität Weimar vertreten. Zur Teilnahme berechtigt waren tralen Gebäudebestand stark machen. Mit unserer täglichen herausragende Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten der Arbeit können wir Architektinnen und Architekten uns für Der 1901 in (Oder) geborene Konrad Wachsmann letzten drei Semester. Eingereicht wurden in diesem Jahr ins- Uwe Brösdorf diesen Paradigmenwechsel einsetzen und zu einer Wende im absolvierte eine Tischlerlehre, bevor er sich für ein Architek- gesamt 54 Arbeiten aus allen vier Bundesländern. Landesvorsitzender BDA Sachsen Handeln beitragen. turstudium zunächst in Berlin, später dann an der Dresdener Die aus Dr. Uta Gelbke (Freie Autorin und Fachjournalistin, Im Namen der auslobenden Landesverbände

2 3 STUDIENPREIS KONRAD Preisträger WACHSMANN2020

5 Pembroke Collage Library, Oxford

Thomas Hertel, Diplom Technische Universität Dresden

Betreuung: Prof. Ivan Reimann Prof. Thomas Müller

Beurteilung der Jury:

Der Entwurf für die neue Collegebibliothek in Oxford beweist einen sensiblen Umgang mit der städtebaulichen Situation und der historischen Bestandsbebauung. Nach dem Vorbild der College-Quads schließt der neue Baukörper den Hof zur Stadt- und Kirchenseite ab und zeigt zugleich großzügige Öffnungen, sodass Ein- und Ausblicke beidseits erhalten bleiben. Die städtebauliche Idee, Motive der vorhandenen Bausubstanz zu zitieren und neu zu interpretieren, setzt sich variantenreich in der Fassade fort. Giebel, Erker, horizontale Gliederungen und vielfältige Fensterformate sind den Bauten der Umgebung entlehnt und doch abstrahiert und zeitge- mäß angewandt.

Trotz der eklektischen Formensprache wirkt die Fassade klar strukturiert und nie überladen. Dahinter verbirgt sich ein überraschend abwechslungsreicher Innenraum mit offenen, in Längsrichtung orientierten Lesesälen und Regalreihen, manche davon mit zweigeschossiger Raumhöhe, Nischen für das konzentrierte Arbeiten auf der oberen Galerieebene und kleinen Erkerräumen, die ebenfalls über zwei Geschosse grei- und sanft belichteten Erkerräume geben dem Entwurf eine sakrale Anmutung. Dies wird durch die ruhige, mystische Darstellungsweise über ausschließlich Zentralperspektiven verstärkt.

Bemerkenswert ist das sichere Vorgehen des Entwerfers mit dem Kanon architektonischer Formen bei gleichzeitig erkennbarem Respekt gegenüber der Bestandsarchitektur. Das Neue wurde mit Rücksicht auf das Vorhandene hinzu- gefügt; die innenräumlichen Qualitäten sind ausgezeichnet dargestellt.

6 7 Das übergeordnete Thema meiner Diplomarbeit ist die Stadt Universitätsgebäuden aus dem 13. Jahrhundert üblich ist. Oxford. Ein pittoresker Sehnsuchtsort mit steinernen Fassa- Die formale Gestaltung der Bibliothek ist von architektoni- den, üppigen Gärten und der allgegenwärtigen Oxford Uni- schen Motiven aus der Umgebung geprägt, wie den Giebeln versity. Der einzigartige Städtebau Oxfords lässt sich beim und Erkern. Die Bibliothek fügt sich in ihren Kontext ein. Spazieren durch die Stadt nur erahnen und wird erst aus der Programmatisch übernimmt die Bibliothek selbstverständlich Vogelperspektive deutlich. Die Wiederholung eines Motivs – die Aufgabe des Verwahrens und Bereitstellens von Wissen eines idealen Raums gefasst von Fassaden aus Stein, ist in in Buchform sowie das Bereitstellen von Leseplätzen. Im der Stadt omnipräsent. Die Collage-Quads bilden die Stadt, Speziellen wurde zudem untersucht, wie eine Bibliothek aus- doch bleiben sie ihr verschlossen. Nur der elitäre Kreis aus sieht, die nur den Collegezugehörigen vorbehalten ist und Collegezughörigen kann sie erfahren. dem Rest der Bevölkerung verschlossen bleibt. Das Zusam- Zentrale Fragestellung der Diplomaufgabe ist daher die Frage menkommen der Funktionen der Bibliothek mit der spezi- nach dem Umgang mit dieser sehr spezifischen gesellschaftli- ellen Art des Collegelebens wurde konzeptionell behandelt chen Situation sowie Oxfords einzigartigem Städtebau. - ähnlich wie bei der Klosterbibliothek aus „der Name der Dies wurde beim Entwurf der Bibliothek für das Pembroke Rose“ von Umberto Eco. Diese labyrinthische Bibliothek ist College untersucht. Städtebaulich gesehen, geht es beim so geplant, dass sich jeder, der ihre Ordnung nicht kennt, Entwurf der Bibliothek am North-Quad um die Umformung verläuft und so der Schatz - die Bücher, nur dem Orden zur eines Stadtfragments zu einem Teil der Universität, wie es in Verfügung stehen. Dieses Konzept ist referenziell für die der 800 jährigen Geschichte der Universität oftmals vorge- Pembroke Bibliothek. kommen ist. In den 60er Jahren startete die Transformation Alle Sonderfunktionen der Bibliothek befinden sich im Erd- mit dem Abriss eines städtischen Straßenzugs, sodass eine geschoss. Die eigentliche Bibliothek beginnt darüber und quadähnliche Situation zwischen den bestehenden College- besteht aus niedrigen Geschossen, die vollgepackt sind mit gebäuden und Stadthäusern der Pembroke Street entstand. Bücherregalen vom Boden bis zur Decke. Die Grundrissord- Die Bibliothek schließt den Quad nach Osten ab. Der Zugang nung der Bibliothek basiert auf einer Dreiteilung, die dazu erfolgt wie üblich über den anschließenden Hof. Die vom dient, verschiedene doppelt hohe Lesebereiche, die unter- College genutzten Stadthäuser an der Pembroke Street wer- schiedlichste Lesesituationen bieten, in das Gefüge aus Re- den ersetzt, sodass der North-Quad in seinem architektoni- galen einzugliedern. In den unteren Ebenen orientieren sich schem Ausdruck zu einem typischen Collegehof wird. die Räume nach außen, den Kern bilden die Regale. Auf der Gestalterisch folgt die Bibliothek der Kontinuität der College- ersten Ebene gibt es einen gestreckten Lesesaal, der sich zur architektur. Ortsspezifische Themen finden sich im Entwurf Stadt und der Kirche auf der gegenüberliegenden Straßen- für die neue Bibliothek wieder: Die Fassaden sind aus massi- seite orientiert. Darüber befinden sich Erkerzimmer mit einer vem ortstypischen Kalkstein gebaut, so wie es seit den ersten intimen Lesesituation. Weiter oben kehrt sich das Prinzip der

8 9 innenliegenden Bücher um - der Lesesaal ist introvertiert und von Büchern umgeben. Unter dem Dach sitzt man schließ- lich in Nischen unter den Giebeln zwischen den Büchern. Der Blick richtet sich nach außen durch runde Fenster, oder nach unten in den Zentralen Lesesaal. Das dadurch entstandene komplexe Raumgefüge ist geprägt von der Enge der Gänge zwischen den Regalen und den großzügigen Leseräumen. Eine eindeutige Erschließungszo- ne gibt es nicht - man befindet sich entweder zwischen Re- galen oder in den Leseräumen, die verbunden sind mit einer Vielzahl an Bibliothekstreppen. Das labyrinthartige Raum- gefüge aus vertikal verbundenen Räumen, funktioniert im Kleinen in etwa so wie Oxford als Stadt im Großen. Was auf Außenstehende verwirrend wirkt, ist für die Eingeweihten klar, denn im Labyrinth verirrt sich nur, wer es nicht kennt. Die Studierenden aber kennen jeden Winkel ihres Colleges, finden dort ihre Lieblingsecken und meiden andere. In der Bibliothek können sie ihren Lieblingsort zum Lesen entde- cken und Bücher finden, die sie gesucht haben oder aber ein Buch, von dem sie nicht wussten, dass sie es gesucht haben.

10 11 Ritueller Weg der Trauer

Anna Kopácsi, Master of Science Bauhaus-Universität Weimar

Betreuung: Prof. José Mario Gutiérrez Marquez Prof. Dipl.-Ing. Johannes Kuehn

Beurteilung der Jury:

Wohin mit der Trauer? Wie könnte ein Friedhof aussehen, der vielfältigen Formen von Trauerritualen Raum bietet? Die- ser Fragestellung begegnet die Bearbeiterin mit großer Sen- sibilität und beantwortet sie mit eine Abfolge verschiedener Innen- und Außenbereiche. Entlang des Weges der Trauer reihen sich kontemplative Orte und Räume abwechslungs- reich aneinander. Individueller Rückzug ist ebenso möglich wie das Zusammensein in der Gemeinschaft.

- den unterschiedlich bearbeitet, um Lichteinfall und Zugang zu ermöglichen. Dabei unterstützt die wiederholte Verwen- dung der archetypische Grundform die Konzentration auf den Gegensatz von geschlossen und offen. Nichts lenkt ab: Architektur entsteht aus dem Spiel aus Masse und Leere. Die so erzeugten Raumsituationen sind vielfältig und der jewei- ligen Funktion des Baukörpers angemessen. Ebenso konse- quent wie die Wiederholung der Grundform ist die reduzier-

Die Jury würdigt die durchgängig hohe Qualität der Arbeit – vom Konzept bis zur Darstellung der Entwurfsidee in Zeich- nung, Modell und Text. Insbesondere die Innenaufnahmen der Modelle vermitteln eindrucksvoll die Poesie des Entwurfs. dem selten thematisierten Ende des Lebens ohne Angst zu nähern. Der Entwurf zeugt von intensiver Auseinanderset- zung und inhaltlicher Durchdringung der Aufgabenstellung. Mit viel Liebe zum Detail wurden architektonische Lösungen geschaffen, die zurückhaltend und unaufgeregt bleiben.

12 13 In unserer heutigen Zeit wird es immer deutlicher, dass we- der die Gestaltung noch die Angebote des herkömmlichen Friedhofs den tatsächlichen Bedürfnissen trauernder Men- schen und den Grundlagen einer gelungenen Trauerarbeit gerecht werden. Für viele Menschen ist der Friedhof eher ein Ort der Verbote und der hohen Kosten als Raum der Trauer und des Gedenkens. Die Gesellschaft ist im Wan- del, so auch die Bedürfnisse trauernder Menschen. Die zu- nehmende Individualisierung und Pluralisierung der Gesell- schaft führt zu einer neuen Vielfalt der Bestattungs- und Erinnerungskultur sowie der Trauerrituale. Man hat immer weniger den Wunsch, persönliche Handlungen am Grab zu vollziehen. Der Beisetzungsort sollte anonym bleiben, tradi- tionelle Rituale werden ausgeblendet. Doch wohin dann mit der Trauer? Wie könnte ein Friedhof aussehen, der den Bedürfnissen von Trauernden besser gerecht wird und die grundlegen- den psychologischen Funktionen eines Beisetzungsortes berücksichtigt? Welche Gestaltung und welche Angebote könnten dazu beitragen, der Trauer wieder einen aktiven Ort in der Gesellschaft zu geben und damit den Tod zu enttabuisieren? Ziel des Projektes ist die Konzeption und Gestaltung von räumlichen Situationen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, die individuelle oder gemeinschaft- liche Rituale und Handlungen des persönlichen Abschied- nehmens im öffentlichen Raum ermöglichen. Der Rituelle Weg der Trauer soll helfen, unter der Vielfalt der möglichen spirituellen Handlungen des persönlichen Abschiednehmens die individuell passenden zu finden. Acht Gebäude entlang des Weges bieten Orte, wo gemein- schaftliche und individuelle Rituale stattfinden können. Der Ursprung dieser Riten liegt in der Tradition, die wir heute aus den Augen verloren haben. Wenn man nicht weiß, wie man trauern soll, bietet der Rituelle Weg ein breites Spek- trum an unterschiedlichen Möglichkeiten von Ritualen an, die in der Vergangenheit vielen Menschen Trost spenden konnten. Die Strukturen des bestehenden Rituals – somit auch der Raum, der mehr oder weniger das Ritual bestimmt - sollen erhalten bleiben und einen Rahmen schaffen, in dem etwas Neues entstehen kann. Ich biete also eine Viel- falt an Räumlichkeiten in der die alten Rituale ausprobiert, erfahren, neu gedacht und in der heutigen Zeit interpretiert werden können. Die unterschiedlichen emotionalen Quali-

14 15 täten der Räume bieten die Möglichkeit, sich diese indivi- eine Akzentuierung im Detail. Stampflehm hat die Fähigkeit duell anzueignen und geben gleichzeitig Halt, damit man monolithische Architektur zu verkörpern. Die Oberfläche sich in seiner Trauer fallen lassen kann. Man kann sich von hat eine lebendige Struktur aus unregelmäßigen Schich- einem Gebäude zum anderen bewegen oder auch einen ten, welche die Farben der Umgebung aufgreifen. Die At- Raum gezielt aufsuchen, der den Bedürfnissen am besten mosphären werden durch die Proportion der Räume, dem gerecht wird. Der Rituelle Weg der Trauer symbolisiert den natürlichen Lichteinfall, den inszenierten Ausblicken in die Trauerprozess mit seinen einzelnen Stationen. So kann es Landschaft und der Auswahl und Bearbeitung der Oberflä- als Prozessionsweg verstanden werden, indem man die chen definiert. Enge und Weite stehen in Wechselwirkung Phasen der Trauer in verschiedenen Zeitspannen abschrei- mit hell und dunkel, rau und glatt. Das natürliche Licht ten und erleben kann. dient in dem Fall nicht nur dem Zweck des ‚Hellmachens‘, Die äußerliche Erscheinung der Pavillons ist einheitlich in es berührt uns emotional und hat die Kraft, den Betrachter Form monolithischer Baukörper, die wie Skulpturen ver- in unterschiedliche sinnliche Atmosphären zu versetzten. teilt in der Landschaft stehen. Betritt man den einen oder anderen Raum, entfaltet sich im Inneren komplett andere Ein gemeinsamer Raum für die Lebenden und die Toten hat Welten. Die Räume erscheinen wie eine Aushöhlung eines das Potential den Tod in der Gesellschaft offener zu be- massiven Volumens, entfalten aber unterschiedliche Wir- handeln, ohne sich dabei aufzudrängen aber gleichzeitig kungen und reagieren dadurch auf die unterschiedlichen Schutz für die Trauernden zu bieten. Die Stationen eines Gefühlslagen der Trauernden. Bei den Gebäuden kommen letzten Weges bieten Raum für würdevolle Abschiedsritu- drei Materialien zur Anwendung: Stampflehm für die mas- ale, durch die das Leben für die Hinterbliebenen ein Stück siven Wände, Eichenholz für die Möbel und Messing für weit erträglicher gemacht werden kann.

16 17 In Corpore Ersatzneubau Espenhof Nord, Zürich

Andreas Helmut Mischke, Master of Science Pascal Schettki, Master of Science Bauhaus Universität Weimar

Betreuung: Prof. José Mario Gutiérrez Marquez Prof. Karl-Heinz Schmitz

Beurteilung der Jury:

Bei dem Ersatzneubau für das Alterswohnen in Zürich fällt zunächst der innovative Umgang mit der städtebaulichen Si- tuation auf. In eine von Zeilenbauten geprägte Umgebung werden zwei block- und zwei punktförmige Baukörper ge- setzt, die mit Feingefühl bestehende städtebauliche Kanten schließen und neue bilden. Sie rahmen durch Knicke und Einbuchtungen einen zentralen, mäandernden Freibereich, der dem Ziel der gemeinschaftsfördernden Mitte zuträglich ist.

Der Entwurf ist nicht nur eine detailliert durchgearbeitete Lö- sung einer Wohnbauaufgabe, sondern zugleich eine gelun- gene typologische Studie. Der Bezug zwischen Innen- und Außenraum wird bei Block und Turm gegensätzlich thema- tisiert. Während die hofseitige Laubengangerschließung der Blöcke überzeugend als gemeinschaftlicher Aufenthaltsbe- reich dargestellt wird, bieten die außen den Turm umfassen- den Balkonbänder auch privatere, loggienartige Einschnitte. Es entsteht ein interessantes Wechselspiel: Bewohner kön- nen aus der Fassade heraustreten und gesehen werden, um sich anschließend wieder in die Privatheit der Nische zurück- zuziehen.

Angesichts des souveränen Umgangs mit städtebaulichen und architektonischen Anforderungen erkennt die Jury der Arbeit eine große Reife zu. Die Detaillierung der Modelle ist herausragend und unterstreicht die insgesamt überdurch- schnittliche Qualität des Entwurfs.

18 19 Die derzeitige Alterssiedlung Espenhof liegt in einem von Wohnsiedlungen der Nachkriegszeit geprägten Gebiet im östlichen Teil von Albisrieden, Zürich. Sie gilt als Pioniersied- lung für die Wohnform «selbständig wohnen mit sozialen und pflegerischen Dienstleistungen» und wurde zwischen 1951 und 1960 erbaut. Der bauliche Zustand, sowie die Un- terausnutzung des Areals wurde von der Stiftung Alterswoh- nen der Stadt Zürich zum Anlass genommen einen Wettbe- werb für einen Ersatzneubau auszurufen. Gesucht wurde eine konstruktiv wie gestalterisch hoch- wertige Bebauung, in der aktuelle Konzepte zum Wohnen entwickelt werden, die insbesondere den Aspekten der Stär- kung gemeinschaftlichen Wohnens Rechnung tragen und mit einer hohen Nutzungsflexibilität einen Beitrag zu zeit- gemässem Wohnen im Alter leisten kann. Büro- sowie Ge- werbeeinheiten, großzügige Gemeinschaftsbereiche und ein Doppelkindergarten ergänzten hierbei das zu bearbeitende Raumprogramm. Städtebaulich vervollständigen die beiden Blöcke des Alters- wohnens den Takt beider Straßen und definieren die neue Mitte. Mithilfe gezielter geometrischer Verformungen schaf- fen es beide Gebäudekörper räumliche Qualitäten aufzuzei- gen und entstehen zu lassen. Der Turm der Genossenschaft fungiert als Scharnier zwischen beiden Nutzungen und dem vorhandenem Knick entlang der schmalen Anwohnerstraße. Geschützt und flankierend inmitten des neuen Quartiers be- findet sich der neue Doppelkindergarten, welcher von bei- den Straßen aus erschlossen werden kann. Differenzierte Wohnungstypen und -größen der einzelnen Baukörper fördern ein Zusammenleben unterschiedlicher Lebensformen und Lebensentwürfe. Der Block verfügt über einfach strukturierte, zweiseitig orientierte Wohnungen, die ein Durchwohnen ermöglichen und über eine aussenliegen- de Erschliessungs- und Kommunikationszone direkt erschlos- sen werden. Die Laubentypologie begreifen wir als Chance, einen qualitativ hochwertigen Lebensraum zu formen, wel- cher nicht nur im Sommer, sondern zu allen Jahreszeiten einen deutlichen Mehrwert für die BewohnerInnen haben kann. Die gemeinschaftsfördernde Wohn- und Erschlies- sungstypologie unterstreicht bewusst den Willen zum ge- meinsamen Wohnen und sozialen Austausch. Ein ähnliches Bild wird im genossenschaftlich organisierten Turm gezeich- net. Geschossweise gruppieren sich jeweils drei Wohnungen

20 21 zueinander. Durch den großzügigen Eingangsbereich betritt Ästhetik. Die Ausfachung der Außenwände erfolgt mittels man die Wohnung. Von dort aus erstreckt sich der offene vorfabrizierter Elementwände. Die Innenwände sind in Tro- Wohn- und Essbereich, welcher durch die umlaufende Bal- ckenbau ausgeführt. Der Kindergarten ist analog zum Block kon-/ Loggienstruktur zoniert wird. Die umlaufende Struktur ausgeführt. ermöglicht einen Austausch der Bewohner und sucht in sei- Durch die Verwendung handelsüblicher Holzwerkstoffplat- ner Dialektik die Nähe zum Wohnen im Block. ten und Latten versprühen alle Baukörper auf den ersten Atmosphärisch werden alle Wohnungen durch Wahl der Blick eine Einfachheit und Pragmatismus. Erst auf den zwei- Konstruktion geprägt. Im Block sind die Wohnungen in ten Blick offenbart sich aber die Komplexität, die von ihnen Holzbau ausgeführt, gruppieren sich um 2 betonierte Trep- ausgeht. Bei dem Block werden die farblich behandelten penkerne, welche diagonal voneinander angeordnet sind. 3-Schicht-Furnierplatten flächig verlegt. Die Stöße werden Die Konstruktion erfolgt mittels vorfabrizierter Element- durch handelsübliche Holzlatten verblendet. In vertikaler und wände, die Decken werden vor Ort durch Steckverbindun- horizontaler Richtung verlegt, geben sie dem Baukörper eine gen zusammengefügt. Offene Balkendecken prägen alle feine Strukturierung. In der Kombination von Öffnungen, Raumuntersichten. Die durchlaufenden Hauptträger zeigen Loggien, Dachüberständen und Holzlattung, sowie einem das übergeordnete System an, in das die Wände eingestellt vorgegangenen Stahlgerüst beim Turm, entsteht so eine sind. Sämtliche Innenwände sind in Trockenbau ausgeführt. Komplexität, die an das Bild städtischer Häuser erinnern soll, Für den Solitär entschied man sich für eine Beton(kern)kon- welche sich auf die bestehenden Bauten der 1960er / 1970er struktion, welche in Ortbeton ausgeführt wird. Dieser Kern Jahre in der Umgebung beziehen. umfasst den Erschließungsflur, dass Treppenhaus, sowie Wir glauben daran, dass der hier vorgeschlagene Entwurf die den Liftschacht. Die Decken sind ebenfalls in Ortbeton aus- Kraft besitzt, dem konkreten Ort in Albisrieden neue räum- geführt, bekommen fußbodenseitig eine Estrichbedeckung. liche Identität zu schaffen vermag und einen Beitrag zum Die Deckenuntersicht bleibt unbehandelt und behält durch gemeinschaftlich orientierten altersübergreifenden diversen das von Schaltafeln entstandene Verlegemuster, eine rohe Wohnen leisten kann.

22 23 Punktuelle Nachverdichtung San Lorenzo

Lisa-Maria Groß, Master of Arts Christina Groß, Master of Arts HTWK Leipzig

Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Ingo Andreas Wolf Prof. Dipl.-Ing. B. Arch. Marina Stankovic

Beurteilung der Jury:

Ziel, durch punktuelle Eingriffe im Quartier die Bildung einer sozial und kulturell gemischten Stadtgemeinschaft zu för- dern. Die Jury sieht es als bemerkenswert und für die Debatte zu städtischer Verdichtung gewinnbringend an, dass sich die - ung mit der Nachverdichtung von sowohl umbautem wie auch offenem Raum befasst. Dennoch wird das Potential des vertikalen Parks nicht in vollem Umfang genutzt. Der Erhalt des Bestandsgebäudes im Erdgeschoss stellt eine Zäsur dar. Der Übergang vom horizontalen in den vertikalen öffentli- chen Raum ist nicht überzeugend gelöst.

Die architektonischen Eingriffe ergeben sich aus einer um- fassenden Analyse des größeren Quartiersmaßstabs und werden gezielt im Hinblick auf die Entwicklung von Ge- - ung selbst ist die angestrebte Förderung der Gemeinschaft in Grundriss und Schnitt nachvollziehbar dargestellt. Frag- würdig bleibt jedoch die äußere Gebäudegestalt und deren Bezug zum Stadtraum. Die Fassaden spiegeln die situativen, individuellen Eingriffe im Quartier nicht wider, sondern wir- ken uniform entwickelt.

24 25 Wie die meisten europäischen Städte erlebt auch Rom einen werden, die Einfluss auf ihre Umwelt nehmen und auf den kontinuierlichen Bevölkerungszuwachs und daraus resultie- urbanen öffentlichen Raum ausgedehnt werden können. rend, eine enorme Nachfrage nach neuem und im Beson- Ziel der Arbeit soll sein sich durch Nachverdichtung in beste- deren nach bezahlbarem Wohnraum. Vor allem attraktive hende Strukturen einzufügen, diese zu nutzen und weiterzu- innenstadtnahe Lagen werden unbezahlbar. Vor diesem denken. Dabei soll neben bezahlbarem und gemeinschaft- Hintergrund liegt das Konzept von geteiltem Eigentum und lichen Wohnraum auch öffentliche Orte entstehen, die die Wohnraum nahe, um auf den immer knapper werdenden Entwicklung von Nachbarschaften fördern und zu Interakti- Raum und steigende Grundstückspreise zu reagieren. Wäh- on und Kommunikation einladen. rend in den vergangenen Jahrzehnten unterschiedlichste For- Im Zuge der Masterthesis werden, anhand von sechs Baulü- men des gemeinschaftlichen Lebens getestet wurden, wird cken im zentralen Stadtteil San Lorenzo in Rom, innerstäd- die Idee heute in einen ganz neuen Kontext gestellt. tische Nachverdichtungspotentiale untersucht. San Lorenzo Vor allem jüngere Generationen assoziieren Co-Living mit liegt direkt am Hauptbahnhof Termini und fußläufig zum Flexibilität, Ungebundenheit und Unabhängigkeit. Kein An- Innenstadtkern und den touristischen Zielen der Stadt. Auf- spruch an Eigentum das bindet, sondern freie, effiziente und grund zahlreicher Bildungseinrichtungen und dem Universi- vernetzte Lebensumgebungen werden gewünscht. Viele ak- tätscampus der La Sapienza ist das Viertel studentisch ge- tuelle „Co-Living“ Konzepte beschränken sich auf eine ge- prägt und durch zahlreiche Vereine, kleinem Gewerbe und schlossene Gemeinschaft, für eine definierte, begrenzte und Gastronomie bunt gemischt und lebendig. privilegierte Zielgruppe. Es zeigt sich jedoch, dass Projekte, Unser Bearbeitungsgebiet bezieht sich auf 6 Baulücken ent- die Städte und Orte, positiv beeinflussen wollen, Akteure lang der Via die Sabelli, die in gemeinschaftliche genutzte brauchen, die bereit sind ihre direkte Umgebung langfristig Flächen umgewandelt werden sollen, um bestehende Struk- mitzugestalten. turen im Viertel weiterzuentwickeln und zu ergänzen und eine nachhaltige und diverse Nachbarschaft zu sichern. Da- Um Städte als Wohn- und Lebensraum zu erhalten, müssen durch soll ein Mehrwert für das gesamte Viertel generiert sie für eine vielschichtige, sozial und kulturell gemischte Be- und an den Bestandteilen des städtischen Lebens – Wohnen, völkerung bezahlbar bleiben. Es sollen Konzepte untersucht Kultur und Park- durchgespielt werden.

26 27 Wohnen

Der Entwurf sieht für vier der sechs Brachflächen eine Wohn- nutzung vor, die durch flexible und gemeinschaftliche Kon- zepte für ein bezahlbares und sozial durchmischtes Wohnen in einer innenstadtnahen Lage sorgen. Wohnungsgrößen können durch das Zuschalten von Räumen variieren und da- durch auf unterschiedliche Lebenssituationen reagieren. Die privaten Wohnflächen werden sehr gering gehalten, dafür wird ein vielfältiges und großzügiges Angebot an Gemein- schaftsflächen bereitgestellt. Dadurch entstehen Wohnqua- litäten die erst durch die gemeinschaftliche Nutzung bezahl- bar werden. In den Erdgeschosszonen der Wohngebäude entstehen öf- fentlich genutzt Flächen wie Cafés, öffentliche Werkstatträu- me, ein Quartiersladen und geteilte Arbeitsräume, wodurch eine vermittelnde Zone zwischen Stadtraum und Hausge- meinschaft entsteht.

Stadtpark

Zur Sicherung eines lebenswerten, diversen und nachhalti- gen Viertels entsteht neben Wohnraum eine öffentliche ver- tikal geschichtete Grün- und Freiflächen mit qualitätsvollen Aufenthaltsbereichen, an denen Begegnung und Austausch stattfinden können. So entsteht auf kleinstem Raum auf mehreren Ebenen ein Bereich des Rückzugs, der Entspan- nung und des Austausches.

Nachbarschaftszentrum

Auf der größten der sechs Brachflächen soll ein zentrales Nachbarschaftszentrum entstehen, das die vorhandenen Ein- richtungen und Institutionen zusammenbringt und so eine Plattform für nutzungsübergreifende Kooperationen bereit- stellt. Dabei soll ein Ort der Begegnung auf den verschie- densten Ebenen entstehen, der sowohl Bewohner als auch Besucher, passive und aktive Mitgestalter, Studenten, Touris- ten, Menschen jeden Alters und Herkunft zusammenbringt.

28 29 Rabenau – Der Ort des Handwerks

Erik Witopil, Diplom Technische Universität Dresden

Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Ivan Reimann Prof. Dipl.-Ing. Thomas Müller

Beurteilung der Jury:

Der an der Querfassade gedrungen und trutzig wirkende Baukörper entpuppt sich als schmaler, in die Enge des Tals gebetteter Riegel. In Reaktion auf die beengte Raumsituati- on des Grundstücks verjüngt sich das Gebäude allseits nach oben und erzeugt eine eigenständige, neuartige Kubatur, die keine Vorbilder erkennen lässt. Das Gebäude ist um die zentral an der Längsseite platzierte Erschließung streng sym- metrisch aufgebaut und zeigt eine umlaufend gleiche Fassa- dengestaltung. Somit entwickelt der Baukörper eine Logik aus sich selbst heraus und nimmt trotz der kontextbedingten Verschlankung wenig Bezug zur Umgebung. Diese Indiffe- renz hätte konsequenter thematisiert werden können. Der Baukörper lässt entlang des Baches zu wenig Raum, sodass er in Vorder- und Rückseite zerfällt, was der gleichförmigen Kubatur widerspricht. Zugleich ist die Anordnung der bar- rierefreien Zugänge auf der Rückseite kritisch zu werten. Die Außenraumgestaltung wird in den Zeichnungen unter- schiedlich dargestellt und wirkt unentschlossen. Eine klare Entwurfsentscheidung wäre angesichts der starken Geste des Baukörpers jedoch unabdingbar. Die strenge Symmetrie, die auch die Raumproportionen bestimmt, ist im Hinblick auf die verschiedenen Funktionen Stuhlbaumuseum, Werkstatt und Café fragwürdig. Die mit- tige Erschließung über Außentreppe und Windfang wirkt unbeholfen und ist in Relation zur Größe und wehrhaften Gestalt des Gebäudes nicht überzeugend. Der Zugang zum Ausstellungsbereich und dessen Durchwegung sind nicht selbstverständlich. Abgesehen von den genannten Einschränkungen zeigt der Entwurf eine gute Durcharbeitung von der Idee bis zur kon- struktiven Detaillierung. Die Gebäudeform ist innovativ und atmosphärisch eindrucksvoll präsentiert.

30 31 Das Entwurfsgebiet liegt in einem touristisch stärker frequen- suggerieren soll. Es entsteht ein Baukörper, welcher sich in tierten Engtalbereich des Osterzgebirges, dem „Rabenauer seiner Form nur mit diesem Ort in Verbindung bringen lässt Grund“. Inmitten dieses Kerbtales befindet sich eine kleine und dabei als eine eigene Landmarke präsentiert. Die weite- Haltestelle der bei Familien äußerst beliebten „Weißeritztal- re, äußere Fassadengestaltung nimmt in einer abstrahierten bahn“ sowie das Gasthaus und Hotel „Rabenauer Mühle“ Form Bezug auf die umliegende Bestandsbebauung. Im Sin- und eine kleine Wanderschänke. Das Entwurfsgrundstück ne der „Analogen Architektur“, bei welcher gestalterische wird nördlich wie auch westlich von der vom Bahnhof kom- Motive der Umgebung aufgenommen und neu interpretiert menden Bahnhofstraße flankiert. Östlich des Grundstückes werden, sind auch Merkmale wie die Dreiteilung der Fassade verläuft der kleine Oelsabach, welcher am Bahnsteig in die über Gesimse und der massive Sockel übernommen wor- rote Weißeritz mündet. Eine der ersten Entwurfsentschei- den. Um ein unausweichliches nachgrauen und verwittern dungen resultierte aus dem organisch-linear verlaufenden des Holzes zu vermeiden, ist zudem die Fassade ganzseitig Grundstück. Hierbei galt es, das Gebäude so auszurichten, mit vertikal ausgerichtetem, geflammten Douglasienholz dass es das ohnehin bereits sehr enge Kerbtal nicht weiter verkleidet. Die Dachneigung richtet sich nach der ortstypi- verstopft. Nach mehreren Kubaturstudien fiel die Wahl auf schen Bebauung, ist jedoch infolge der geneigten Wände einen schlanken Riegel, welcher an den Wald gerückt noch als Walmdach ausformuliert. Der Dachüberstand wird von genügend Blickbeziehungen zum restlichen Gebiet freigibt. der Besucherperspektive als geradliniges Vordach wahr- Darüberhinaus wirkt die Form wie ein Verbindungsstück zwi- genommen, schließt jedoch konstruktiv an das Walmdach schen den im Tal liegenden Wäldern. Der nächste und domi- an und bildet einen harmonischen Übergang zu den abge- nierende Entwurfsschritt galt dem Abschrägen der Außen- schrägten Wänden. Der Hauptbesucherstrom folgt zumeist wände, wodurch der Wahrnehmungsbereich des Talgrundes aus der Richtung des Bahnsteiges, weshalb sich südlich des weiter vergrößert und die Schlankheit des Gebäuderiegels Gebäuderiegels der Eingang zum Museumscafé befindet. stärker betont werden sollte. Dieser charakteristische Schritt Der eigentliche Haupteingang befindet sich jedoch an der sorgt ferner für eine eigenständige Erscheinung, die mit ihrer Längsseite des Gebäudes und ist als solcher über einen klei- Komplexität und der damit einhergehenden Konstruktion, nen Windfang gekennzeichnet. Zwei weitere Eingänge mit das qualitative Handwerk der Rabenauer Handwerksschule Rollstuhlrampen und Anlieferungsbereichen befinden sich

32 33 die zwei Treppenräume selbst den Zugangspunkt bestim- men. Damit die Besucher sich vollends auf die ausgestellten Möbelstücke konzentrieren können, wurde auf nach außen gerichtete Sichtbeziehungen weitestgehend verzichtet. Die Belüftung funktioniert an dieser Stelle mittels Lüftungsluken am Innenbereich der Fassade. An den jeweiligen Endstücken befinden sich die über zwei Geschosse verlaufenden, großen Ausstellungsräume, in welchen beispielweise die Sonderaus- stellungen untergebracht werden können. Im zweiten und damit obersten Geschoss befindet sich das große Schaulager des Stuhlbaumuseums, welches den aus Platzgründen nicht vorführbar gewesenen Möbelstücken nun einen weiten Raum als Präsentationsfläche zur Verfügung stellt. Da das Schaulager den gesamten Bestand und somit die gesamte Stuhlbaugeschichte auf einen Raum verteilt, ist dieser zu- sätzlich mit einem raumüberspannenden Oberlicht versehen. Auf diese Weise sollen die Möbelstücke würdevoll inszeniert werden. Der Raum soll die Besucher mittels in der Außen- wand integrierter Sitzgelegenheiten auch zum Verweilen und Rasten einladen, um sich auch einen besseren Überblick über den Gesamtbestand machen zu können. Neben dieser großzügigen Halle befinden sich auch die Verwaltungsräu- jeweils auf der Rückseite. Der Innenbereich zeichnet sich me, unauffällig gesetzt, an den jeweiligen Enden dieses Rau- durch ein klar definiertes, streng geometrisches Raster aus mes. Auch der Technikraum samt Zugang zum Lastenaufzug und ist anhand konstruktiver Merkmale, wie den Wänden befindet sich an dieser Stelle. Technisch wird das Gebäude und vor allem der Decke, leicht ablesbar. Des Weiteren tritt mittels einer Pellet-Verbrennungsanlage beheizt. Die Heiz- beim Betreten der Räumlichkeiten ein Wechselspiel der Farb- körper befinden sich hierbei versteckt unter den Verkleidun- wahrnehmung ein, da der Innenraum im Vergleich zur Au- gen der inneren Außenwand. ßenfassade mit hellem Fichtenholz ausgekleidet ist. Auf die- se Weise sollen die zumeist dunklen Ausstellungsstücke der Besonders Wert wurde außerdem auf die Verwendung nach- Rabenauer Stuhlbaugewerke besser zur Geltung gebracht haltiger Produkte gelegt. Mit Ausnahme des Betonsockels werden. Das Fichtenholz unterstreicht zudem, mit seinen und der Kupferdachbekleidung ist alles am Gebäude aus vielen Verästelungen, den landschaftlichen Standort des Ge- nachwachsenden Rohstoffen zusammengesetzt. Die Außen- bäudes. Das Erdgeschoss gliedert sich in das Museumscafé, wand wird infolge der Holzfaserdämmung auch folglich di- dem mittig angelegten Showroom des Handwerkes sowie cker als bei herkömmlichen Gebäuden. Alles in allem soll das den Lehrwerkstätten samt Funktionsräume ein. Die weiteren Gebäude einen wichtigen Beitrag im Fortbestand der Raben- Geschosse werden über die beiden Fluchttreppenhäuser mit- auer Handwerkskünste liefern und dem Ort die Möglichkeit einander verbunden. Auf diese Weise wurde auf eine stark geben wieder mehr von außen wahrgenommen zu werden. raumverbrauchende Freitreppe verzichtet, wodurch zusätz- Das gesamte Entwurfsprojekt versteht sich dabei nicht nur lich die Möglichkeit größerer Ausstellungsräume geschaffen als Museum, vielmehr handelt es sich um ein kulturelles Zen- worden ist. Im ersten Obergeschoss befindet sich der eigent- trum, in welchem gerade der Nachwuchs mittels der Lehr- liche Beginn des Museums. Der Besucher begibt sich auf ei- werkstätten für die verschiedenen Gewerke des Stuhlbaus nen linearen Weg durch die Räume und kann dabei über animiert werden soll.

34 35 STUDIENPREIS KONRAD zweiter Rundgang WACHSMANN2020

37 Pomona - 37,5 Volumenprozent Vom Säen und Ernten - Hudson Valley Ecologics

Franziska Heldmann, Bachelor of Science Mara Günther, Bachelor of Science Carolina von Hammerstein, Bachelor of Science Bauhaus-Universität Weimar Bauhaus-Universität Weimar Betreuung: Prof. Verena von Beckerath Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Johannes Kuehn

Pomona - römische Göttin der fruchttragenden Bäume und Sträucher, sowie des Vergnügens, der Hingabe und Geduld. Hudson Valley Ecologies war ein international ausgerichtetes und transdisziplinär angelegtes Lehrforschungsprojekt. Das Auf dem Grundstück des ehemaligen Klosterquartiers in Projekt beschäftigte sich mit den wechselseitigen Beziehun- Oberweimar entsteht zwischen Walddorfschule und Wald- gen von Stadt und Land und umfasste mehrere miteinander dorfkindergarten, der Kirche St. Peter und Paul sowie meh- verbundene Lehrformate. Ich addierte diesem Programm in reren hochgeschossigen Wohnblöcken eine Destillerie mit Eigeninitiative mein Forschungsprojekt als Bachelor-Thesis Gästehaus, Restaurant und Hofladen. hinzu. Durch die Interaktion zwischen Natur, Architektur und Aufgrund meines persönlichen Interesses und der momenta- Mensch entsteht ein Raum, der zur kritischen Reflektion ein- nen globalen Diskussion über die Zukunft des Agrarsektors lädt und zu einer erneuten Wertschätzung des Handwerks entschied ich mich, den Fokus auf die Stadt-Land-Beziehun- führt. Der Garten, der einen abgegrenzten, geschützten gen im Kontext der Nahrungsmittelproduktion in Großstadt- und schützenden Raum darstellt, wird hierbei zu einem nähe und die dort entstehenden gemeinschaftlichen Lebens- wichtigen Bestandteil. Die unübersichtlich erscheinenden modelle zu legen. Daraus entstand ein qualitativ-induktives Strukturen des Ortes sollen durch die Gärten Pomonas mit Portrait der stadtnahen Landwirtschaft. Durch eine Katego- der weiten, fließenden Landschaft verbunden werden und risierung der Hofmodelle und einer Extraktion deckungsglei- einen Dialog herstellen. Die Kirche sowie der Kornspeicher cher Wohnstrukturen, ergaben sich flexible Grundmodule, sind die einzigen vorhandenen Überreste des ehemaligen auf welchen Planer*innen Entwürfe aufbauen könnten. Die Zisterzienserklosters. Der Entwurf sieht vor die vorhandene Lebensformen und Gemeinschaften der Landwirt*innen sind Bausubstanz zu nutzen und das Alte neu erfahrbar zu ma- vor allem in der kleinmaßstäblichen Landwirtschaft im steti- chen. Durch kleine Eingriffe zur Ertüchtigung und durch ein gen Wandel. Im Laufe der Jahreszeiten und in der Entwick- Raum-im-Raum-Konzept wird der Kornspeicher zum Gäste- lung des Betriebs verändert sich die Gruppe der Bewohnen- haus der Destillerie. Der präsente Giebel des Speichers dient den sowie die Verbindung von Wohnen und Arbeiten. Die als Referenz und bildet mit den zwei neuen Baukörpern ein historischen Bauernhäuser und die bäuerliche Ästhetik ent- Ensemble. Das Haus im Hain wird zum neuen Herzstück des springen einer Lebensweise, welcher der modernen und ge- Ensembles. Durch große Tore öffnet sich der Raum zum Gar- meinschaftlichen Lebensrealität der Bäuer*innen nicht mehr ten, wodurch die Streuobstwiese und somit Grundlage und gerecht wird. Ich möchte Architekt*innen und Planer*innen Hauptbestandteil jeden Destillates omnipräsent werden. Der ermutigen, am Diskurs über die sich wandelnde Agrarbran- Kiosk ist erster Berührungspunkt mit dem neuen Ensemble che teilzunehmen und somit dem landwirtschaftlichen Leben und liegt direkt an der Kreuzung des Ilm-Radwegs. Sitztrep- eine neue zeitgemäße Ästhetik, architektonische Identifikati- pen öffnen den Raum zur Ilm und machen sie erfahrbar. on sowie Wohnform zu geben.

38 39 Place de la Major Leipzig - Große Häuser

Lara Bunjes, Master of Science Architecture Niklas Schmitt, Master of Science Bauhaus-Universität Weimar Bauhaus-Universität Weimar

Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Andreas Garkisch Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Jörg Springer Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner Prof. Dipl.-Ing. Andreas Garkisch

Am Fährhafen von Marseille entwickelt dieser städtebauli- Die Frage nach neuem Wohnraum in Großstädten ist eine che Entwurf eine spezifische Stadt- und Wohnvorstellung. allgegenwärtige und immer lauter werdende. Hinzu kommt, Vor dem Hintergrund der gewachsenen Altstadt mit den dass die standardisierten Wohnungstypologien keine ange- Haussmannschen Straßenfluchten, den Nachkriegsbauten messene Antwort auf die immer individueller werdenden von Fernand Pouillon sowie den Beiträgen der Euroméditer- Lebensentwürfe ihrer Bewohner geben können. ranée bestand die Aufgabe darin, öffentliche Orte in eine Ausgangspunkt der Bearbeitung ist die brachliegende Fläche neue Beziehung zu setzen, bestehende Straßenräume zur des ehemaligen Eutritzscher Freiladebahnhofs im Norden Altstadt zu verknüpfen und eine neue Stadtansicht aus dem Leipzigs. Die städtebauliche Grundlage bildet der Masterplan, Landschaftsraum des Mittelmeeres zu schaffen. Analog zu welcher aus einem Wettbewerb im Jahr 2017 hervorging. den Wohnquartieren nördlich des Vieux Port wird der Alt- Entsprechend der diversen Lebensentwürfe soll das Haus als stadt eine Struktur entgegengesetzt, die sich als homoge- robuste Infrastruktur verstanden werden, die den aktiven nes, zusammenhängendes Stadtquartier liest. Es entsteht Raumgebrauch sowie die emotionale Besetzung des Umfelds ein solitärer Stadtbaustein, welcher sich über das gesamte durch die Bewohner fördert. Die Neutralität der Struktur soll Grundstück erstreckt und über Freiräume in den städtischen hierbei nicht nur der ersten Generation als Ort der Selbstver- Kontext eingeflochten ist. Die städtebauliche Figur liest sich wirklichung dienen, sondern durch seine Wandelbarkeit eine als geometrisches Spiel aus ineinander verschränkten Hofty- Aneignung der Bewohner über den gesamten Lebenszyklus pen, die in ihrer Drehung zur Altstadt einen Bezug zu den des Gebäudes ermöglichen. Durch den unkomplizierten Aus- Pouillon-Bauten „La Tourette“ herstellen. Aus der Gesamt- bau der Betonstruktur mit Holzelementen kann individuell masse des Baukörpers herausgeschnitten entsteht ein neuer definiert werden, inwiefern die Raumeinheiten untereinan- städtischer Platz. Dieser verdeutlicht im öffentlichen Stadt- der geschaltet werden, wodurch verschiedene Wohnungsty- raum den Anspruch, auf die Gesellschaft zu wirken - „The pologien und -größen potenziell überall im Gebäude mög- public space is the extension of myself!“, das Credo der lich sind. Das Zentrum bilden die Kerne, welche abwechselnd Bewohner Marseilles in Bezug auf die Beziehung zwischen Erschließung und Nasszellen aufnehmen. Dazwischen liegen privatem und öffentlichem Raum wird zum entwurfsgeben- das Entrée sowie der Küchenbereich. Wandvorsprünge an den Leitgedanken. Unsere Stadtvision sieht ein klares Innen den Fassaden und der Kernzone gliedern die außenliegen- und Aussen vor, wobei Räume entstehen, die sich durch ihre den Schichten in 16qm große Raumeinheiten, die von den Maßstäblichkeit klar an die Quartiersbewohner oder an die Bewohnern in ihrer Nutzung frei definiert werden können. Stadt wenden. Verbindung zwischen beiden Teilen stellt die Den Übergang zum Außenraum bildet die Dämmbetonfas- Spiegelung des bestehenden Place de la Major zum größ- sade, welche durch ihre Tiefe Austritte in allen Raumeinhei- ten zusammenhängenden Ort städtischer Öffentlichkeit dar. ten ermöglicht und somit die Nutzung der dahinterliegenden Die Uferkante reagiert in ihrer Form auf den städtebaulichen Raumschicht nicht vordefiniert. Die bodengleichen Faltschie- Duktus. befenster aus Aluminium verzahnen das Innen und Außen.

40 41 New Common Ground Der grüne Bambuskomplex Exodus aus einem stagnierenden Konflikt Juan David Carvajal Tellez, Bachelor of Arts Theodor Reinhardt, Bachelor of Arts Hochschule Anhalt Dessau HTWK Leipzig Betreuung: Prof. Dr. Claus Dießenbacher Betreuung: Prof. Reg.-Baum. Dipl.-Ing. Anthusa Löffler Prof. Beatriz Möller

New Common Ground - Exodus aus einem stagnierendem Konflikt ist eine spekulative, kritische Auseinandersetzung mit dem Kontext im weitestgehenden Sinne und adressiert zeitgenössische politisch-, sozial- und physisch-räumlich ver- ankerte Konflikte der Troubles in Belfast, Nordirland. Zwei Stadtteile, welche die stärkste Prägung durch die Troubles Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Thema eines erlebt haben, stehen sich unmittelbar gegenüber. Angeord- multifunktionalen Gebäudes für eine Schule in Tansania. Das net an den jeweils stadtauswärts laufenden Hauptstraßen Konzept beinhaltet mehrere Gebäude, welche sich durch werden das irische Falls und das britische Shankill durch die ihre Verteilung mit der angrenzenden Umgebung verknüp- längste Interface - Struktur in Nordirland getrennt, das Cupar fen und auf diese Art und Weise den Kern der Schule bil- Way Interface. New Common Ground ist somit ein Manifest den. Für den Bau werden in diesem Projekt hauptsächlich gegen seinen Kontext. Als Gegenmodell zum status quo, traditionelle Materialien benutzt. Bambus ist ein nachhaltiges dem determinierten, überwachenden und kontrollierenden Baumaterial und hilft durch seine Vielseitigkeit nicht nur die Stadtraum, spannt ein 840m langer Streifen orthogonal zu Entwicklung in Tansania voranzutreiben, sondern verhindert den beiden Hauptstraßen über die Stadt und verbindet sie gleichzeitig die extreme Abholzung zu verringern. Das neue unmittelbar miteinander. Bewusst provokativ in den Stadt- Konzept ist nicht als ein Gebäude zu betrachten, sondern raum gesetzt, ist es ein Appell zum kritischen Hinterfragen als verteilte Hütten mit unterschiedlichen Nutzungen, die des in all den Jahren „normal“ gewordenen Zustands und im Zusammenspiel mit den Bäumen einen Komplex bilden. soll die größte Hürde für Versöhnung, die Ambivalenz, in Dieser Komplex dient ebenfalls als Kern, der gleichzeitig als Angriff nehmen. Der Entwurf holt Menschen aus dem re- Übergang zwischen Lernen und Leben funktioniert. Die Ver- pressiven, xenophoben Stadtraum raus und bietet ihnen al- teilung der Hütten innerhalb des Komplexes trägt zur Ruhe ternative räumliche Konstellationen, in welchen freie Bewe- des Platzes bei und sorgt dafür, dass das Grün der Bäume gung und Zugang als Gegenthese zum Stadtraum zelebriert als Höhepunkt des Entwurfes wahrgenommen wird. Der werden. Der Aufzug ist hierbei ein wichtiges konzeptionelles Platz selbst dient den Schülerinnen als Ort, um in grüner Element, welches die räumliche Kontinuität zwischen Unten Umgebung ihre Kreativität weiterentwickeln zu können. Die und Oben aufbricht, perzeptive Loslösung schafft und einen Bäume verleihen dem Platz eine gewisse Ruhe, die es den Neuanfang ermöglicht. Der von beiden Erschließungsachsen Schülerinnen erlaubt einen Ort zu genießen, der außerhalb zugängliche Programmstreifen besteht aus einem absolut ihrer Unterkünfte eine Pause vom Schulalltag bietet, die ihre generischen Raum, welcher jegliche funktionale Konstel- Vorstellungskraft anregen soll. Dadurch gewinnen die Grün- lationen erlaubt und die in Belfast sonst strikt ideologisch flächen zwischen den Hütten enorm an Bedeutung, sie kön- getrennten „dritten Orte“ zusammenbringt und Raum für nen zwischen den Kursen genutzt werden und schaffen so zurzeit absenten Dialog schafft. einen aktiven und belebten Kern für die Schule.

42 43 Park Housing! BTU-Hub Campusvilla Umnutzung des Parkhauses Herrlichkeit, Hamburg Arya Kalagheichigangine, Master of Science Alessandro Mussoni, Master of Science Brandenburgische Technische Universität Cottbus Bauhaus-Universität Weimar Betreuung: Prof.-Vertr. Nils Wenk Betreuung: Prof. José Mario Gutiérrez Marquez Prof. Karen Eisenloffel Prof. Verena von Beckerath

Der Entwurf untersucht, inwieweit die Tragstruktur des Park- hauses Herrlichkeit am Rödingsmarkt in Hamburg durch Für den Entwurf soll ein aktuelles Thema aus dem Kontext der eine neue Mischnutzung aus Wohnen, Büro und Gewerbe, räumlichen Zukunftsplanung für die Universität zum Anlass gerettet werden kann. Analog zum singulären Element der genommen werden, darüber nachzudenken, wie ein solcher Rampe wird ein zweiter Durchbruch im südlichen Teil des Ort beschaffen sein und was er über die reine Zweckmäßig- Gebäudes geschaffen. Die Operation erzeugt ein dichoto- keit hinaus leisten können müsste, um identitätsstiftend für mes Paar. Die Rampe wird zum gedeckten, beheizten Innen- die BTU sein zu können: Denn während sich der Name der raum und lässt sich zukünftig durch lndoor-Farming und als Universität und ihre Beschaffenheit und Ausrichtung verän- Ausstellungsrampe nutzen. Der neue Wohnhof schafft Licht dert haben, hat sich auch die physische Erscheinung des Zen- für eine Wohnnutzung. Die ehemalige Struktur des Park- tralcampus gewandelt. Alte Gebäude sind neuen gewichen hauses überlagert sich mit der neuen Gebäudeinfrastruktur. oder wurden verändert, neue Flächen wurden erschlossen Beide Systeme konkurrieren jedoch nicht miteinander, son- und bebaut. Aber es sind auch neue Lücken entstanden, dern ergänzen sich viel mehr zu einem neuen Ganzen. Die räumlich wie auch im gebauten Kollektivgedächtnis des Or- aufsteigenden Lüftungsrohre heizen das Gebäude, bündeln tes. Der Ansatz, den das Projekt von Anfang an verfolgt, ist die Gebäudeinfrastruktur auf ein Minimum zusammen und voller Übertreibungen und großer Unterschiede in der Pro- „blasen“ diese regelrecht auf. Die restliche, freie Fläche kann jektbotschaft in all ihren Dimensionen. Dieser Ansatz trägt wandelbar genutzt werden und immer wieder wechselnden dazu bei, die Kernbotschaft des Projekts zu bekräftigen. Um Gegebenheiten angepasst werden. Wohnräume können frei das Thema (vielfältiges Raumprogramm) zu vereinfachen, ist nach den Wünschen der Bewohner gestaltet werden. Die daher ein Element erforderlich, das eine homogene Struktur kleinteilige Struktur ermöglicht reichhaltige Vielfalt und re- dieser vielfältigen Räume schaffen könnte und in der Interak- agiert überall spezifisch auf den Kontext. Wohnen und Ar- tion mit den Räumen sinnvoll sein könnte. Zu diesem Zweck beiten löst sich dabei vollständig auf und geht eine produk- wurde das mittlere Void als Element verwendet, das eine tive Symbiose ein. Dadurch entstehen resiliente Grundrisse, systematische und integrierte Struktur schafft. Die Wahrneh- welche bei Bedarf schnell ihre Funktion wechseln können. mung vom Unicampus-Kontext ist mehr abhängig vom Be- Laubengänge, Treppenhäuser oder die Erschließungsrampe sucher als vom Gebäude. Deswegen ist es notwendig, dass dienen als Filter und bieten ausreichend Platz für informel- die Szenarien, bei denen die Besucher wichtige Rollen spie- le Treffen und soziale Interaktion innerhalb der Bewohner- len, gewählt werden. Das erste dieser Szenarien ist das Hin- schaft. Strassenseitig schließt sich die Fassade aufgrund der zukommen zum Gebäude. Das Verhältnis von Gebäude zu Lärmbelastung durch Straße und Hochbahn zum Stadtraum seiner Umgebung soll so attraktiv sein, dass jeder Besucher und bildet einen Wintergarten aus. Alsterseitig entstehen pri- aus allen Ecken des Unicampus zum Hinzukommen motiviert vate Balkone zum Wasser. wird.

44 45 Pembroke Collage Library, Oxford BIZ Buch Berlin

Maximila Anne Maria Ott, Diplom Shirin Shikh Aioub, Bachelor Architektur Technische Universität Dresden HTWK Leipzig

Betreuung: Prof. Ivan Reimann Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Tobias Wenzel Prof. Thomas Müller

Thema des Entwurfs ist es ein öffentliches Bildungs- und In- tegrationszentrum in Buch, nordöstlich von Berlin. Die Idee des Entwurfs kommt aus dem Prinzip der Integration. Viele Menschen aus verschiedenen Kulturen treffen zusammen in einem Raum, tauschen Ideen und Gedanken aus und lernen über die Toleranz und Akzeptanz von anderen Kulturen. Die unterschiedlich großen Körper stellen die Unterschiede Mundaneum, der Titel meiner Arbeit, ist ein Verweis auf das zwischen den Kulturen dar und integrieren sich in einem gleichnamige Gebäude in Brüssel. Dieses beherbergt das transparenten Rechteck, in dem die meisten Aktivitäten zum 1898 von Paul Otlet und Henri La Fontaine gegründete »Of- Austausch stattfinden. Je nach Bedarf und Nutzen kann die- fice International de Bibliographie«. Die Programmatik und se Fläche für gemeinschaftliche Aktivitäten genutzt werden. Zielsetzung der Organisation war es das gesamte Schrifttum Der Lehrbereich grenzt sich von davon ab, um in einer ru- der Welt, als Bibliografie in Zettelkästen zu erfassen und da- higen Atmosphäre Lehren und Lernen zu ermöglichen. Die durch ein Archiv zu schaffen, welches den Frieden auf der elliptischen Räume zeigen einen erkennbaren Kontrast zu Welt sichern sollte. Diesem Entwurf liegt der Versuch zugrun- den rechteckigen Formen der Hauptkörper. Durch einen be- de nicht nur eine Bibliothek zu bauen, sondern das »Pem- sonderen Nutzen sollen sich diese gekrümmten Körper nicht broke College« als solches aus seiner inneren Logik heraus nur als Form, sondern auch funktional differenzieren. Des- weiterzubauen. Zwei Bestandsmauern und drei Fassaden halb ergeben sich dort spannende Treffpunkte mit besonde- begrenzen das Entwurfsgrundstück. Die Idee ist es ein Ge- rer Gestaltung und relevanten Funktionen. Im Außenbereich bäude zwischen diese Elemente zu setzen um dadurch eine erweitert eine elliptische Skatinganlage und rechteckige Einheit des gesamten Colleges zu schaffen. Im nördlichen Sitzgelegenheiten die Formensprache des BIZ. Der dyna- kleineren Gebäude befinden sich Kunstsammlung, Schatz- misch geformte Innenhof bietet Flexibilität für verschiedens- kammer und Historische Sammlungen und Manuskripte. te Funktionen. Um die Ellipsenkörper entstehen angenehme Dazwischen liegt der Garten unter dem sich der Lesesaal und Raumgrößen, um diese für Ausstellungen der Kunstateliers der Freihandbereich befinden. Im südlichen, größeren Ge- zu nutzen. Die Fassade unterstreicht die konzeptuelle Idee. bäude sind verschiedene Lese- und Lernsituation zum Garten Bei Sonnen Auf- und Untergang spiegelt das Glas der Erdge- hin und über die Dächer der Stadt gerichtet. Die scheinbar schosszone die Umgebung und es schweben die in Rost ge- getrennte Programmatik wird zu einem Kosmos des Wissens kleideten Körper. In der Nacht passiert das Gegenteil, wenn zusammengefasst durch einen im Untergeschoss gelegenen das Licht der Räume durch das Glas nach außen dringt und Lesesaal. nur kleine Punkte hinter dem Lochblech zu sehen sind.

46 47 Hortus Conclusus Campusvilla

Nele Franziska Roskamp, Diplom Milicia Grujicic, Master of Science Technische Universität Dresden Brandenburgische Technische Universität Cottbus

Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Carsten Lorenzen Betreuung: Nils Wenk Dipl.-Ing. Tobias Maisch Josef Achermann

a i p i e d i d e l l a m o n t a g n a c r a c o, i t a l i e n

Die vorliegende Diplomarbeit widmet sich dem jahrtausen- In dieser Arbeit wird die programmatische Überlagerung (Hy- dealten Typus des Klosters und untersucht eine zeitgenössi- bridität) hervorgehoben, die dazu neigt, Standorte zu akti- sche, architektonische Bestimmung, die den Ort weiterbauen vieren. Betonung der wahren Werte des Standorts durch das soll. Der Entwurf ist eine Interpretation des geschlossenen, Hervorheben der Tradition und Kultur, die zur Bildung eines ummauerten Gartens: -dem hortus conclusus (lat.)-. Er be- neuen Zentrums für Besucher und Bürger führen. Das struk- zeichnete den mittelalterlichen, nach außen durch Mauern turelle Prinzip des skelettartigen Neubaus unterscheidet eine verschlossenen, Nutz- und Blumengarten im Kontext der periphere und eine zentrale Zone. Die periphere Zone mit Marienikonographie. Das Entwurfsgrundstück liegt im direk- konstantem Stützenraster und kleiner Spannweite, legt sich ten Anschluss an das Kloster. Über zwei Stufen verlässt man ähnlich einem Ring um die jeweiligen Geschosse und erlaubt das Irdische und gelangt durch den Altbau auf einen Platz, zwischen äußerer und innerer Stützenreihe die Räume frei der sich um einen Olivenbaum situiert. In dem Verteilerhof und je nach Bedarf einzuteilen und zu unterteilen. In die- befindet sich die Kasse und beim Eintreten fällt der Blick auf ser äußeren Zone liegen die beiden Fluchttreppenhäuser mit den Nutzgarten – dem Orto (ital.) –, der sich in den Ruinen, den angedockten Erschließungsschächten, die den Bau hori- die ehemals ein Teil des Klosters waren, platziert. Hinter der zontal aussteifen und das zentrale Treppenhaus von seinem Ruine schiebt sich ein Riegel mit Café und Vortragsraum bis Fluchtauftrag befreien. Die zentrale Zone ist durch die dia- zum intakten Teil des Klosters ein und ermöglicht durch die gonal versetzten Lichthöfe und Sanitäreinheiten strukturiert. Öffnungen Blicke in den Garten. Hinter dem Olivenbaum Der kontrollierte Kontext der dazwischenliegenden Räume lässt sich der Kreuzgang des Klosters erblicken, der mit ei- wird durch eine Beziehung sowie vertikal als auch nach ner neu geschaffenen Geste in Form einer abgeschrägten außen ergänzt und bildet damit kollektive Orte des Treff- Wand hineinbittet. Hier betritt man den Rückzugsort von der punktes und des Austausches heraus. Die Halle erhält auf Außenwelt. Durch das Beschreiten des Kreuzgangs gelangt den Ebenen sehr flexibel adaptierbare Räume. Sie lassen sich man in die Räume des ehemaligen Klosters, die für Wech- in ihrer Größe erweitern, zusammenlegen oder so öffnen, selausstellungen genutzt werden. Durch die massiven Stein- dass bei Anlässen große Raumsequenzen zusammenhän- wände des Altbaus und den monolithischen Betonwänden gend nutzbar sind. Die vertikale Stützenstruktur dominiert des Neubaus gelangt man in den neu angrenzenden Teil des die äußere Erscheinung. Hängende, tiefgezogene Stürze Museums. Der Kreuzgang des Hofes ist von einem Vordach reduzieren die Fensteroberflächen und gliedern die Fassade mit einer Membran bedeckt, das Schutz vor der Sonne bietet horizontal. Zusammen mit den nach oben in den Dachgarten und je nach Tageszeit und Sonnenstand wertvollen Schatten auslaufenden Stützen entsteht ein gegliederter Bau. Es resul- spendet. Hinter dem Kreuzgang eröffnet sich das Herz der tiert eine strukturierte und differenzierte Fassadengestaltung Anlage: der Garten. mit Dachgarten.

48 49 DNS - Die nachhaltige Stadt Athenaeum

David Lukas Kleist, Master of Arts Christoph Frömmigen, Master of Arts Fachhochschule Erfurt HTWK Leipzig

Betreuung: Prof. Petra Wollenberg Betreuung: Prof. Mag. Arch. Hubert Hermann Prof. Ulf Hestermann Prof. Reg. - Baum. Dipl. Ing. Anthusa Löffler Gastprof. Roland Bondzio

Die nachhaltige Stadt in Halle stellt den Versuch dar, quali- tätsvolle Architektur unter ökologischen Prämissen zu verei- Gefordert war der Entwurf eines Athenaeums in Rio de nen. Wie in einem Erbgutsstrang werden die verschiedenen Janeiro. Die moderne Interpretation eines Athenaeum be- Zielsetzungen für nachhaltiges Bauen in einem gemeinsamen schreibt dieses als Institution zur Förderung wissenschaftli- Code vereint und führen zu dem hier vorgestellten Ergebnis. chen Lernens oder als Akademie. Der Zweck des Athenaeum Ohne den gewachsenen Charakter zu überformen werden besteht darin, einen Wissens- und Ideenspeicher zu kreieren, Setzungen hinzugefügt um die städtebauliche Situation zu der den Dialog für die Zukunft der Architekturphilosophien heilen. Abgeleitet aus den bestehenden Straßenstrukturen der Welt initiiert. Die Nutzung dieser Universität soll für Ar- werden die Querverbindungen zum Park hergestellt und chitekten, Künstler und Designer gleichermaßen zugänglich Nebenstraßen ergänzt. Diese reagieren auf die Bewegungen sein. Es soll ein Ort zum Lehren, Lernen, Forschen, Disku- des Bestands und verhindern eine durchgehende Nord- Süd- tieren, Inspirieren und dem Verweilen geschaffen werden. Achse, wodurch die Kleinteiligkeit des Quartiers erhalten Gleichzeitig soll der Zusammenhang zwischen Lernen und bleibt. Freiräumen im Mittelpunkt der Untersuchung stehen. Zur Ausgewählte Straßen sind mit dem Auto bis zu den Hubs Zielsetzung gehört, ein Umfeld für eine internationale Platt- ganztägig befahrbar. Die restlichen Straßenräume sind eine form zu schaffen. Lösungen für Fragen im Kontext mit Kul- verkehrsberuhigte Zone und dienen als sozialer Raum für die tur, Stadtplanung und Architektur sollen debattiert werden Quartiersbewohner. Mit dem neu geschaffenen Quartiers- können. Lokale Regierungen, Medien und Gemeinden sollen zentrum vereinen sich die alten Elemente des Viertels mit den die Möglichkeit haben, den großen Anforderungen an eine neuen öffentlichen Angeboten. Der ehemalige Thüringer Megacity wie Urbanisierung, Klimawandel und Erhalt des ar- Güterbahnhof wird als Markthalle aktiviert und ins Zentrum chitektonischen Erbes gerecht zu werden. des Platzes gestellt. Ein Aktivhaus dient als gemeinschaftsför- Offen und konstruktiv soll sich das Athenaeum inspirierend dernde Setzung im Quartier und bringt mit der erdgeschos- und lehrend auf den Studentischen sigen Sportarena Leben auf den Platz. Das Kulturhaus im Sü- Arbeitsprozess auswirken. Öffnungen und Freiräume tragen den vereint diverse Funktionen innerhalb des Gebäudes und für eine hohe Lebens-, Arbeits- und ergänzt so das öffentliche Angebot im gesamten Süden von Freizeitqualität bei und erzeugen somit eine Leichtigkeit im Halle. Ein Bistro belebt durch Außenflächen und sorgt für Innenraum. eine weitere Bespielung. Südlich wird der Platz vom Gemein- Innerhalb des Gebäudes entsteht eine Infrastruktur, die sich schaftshaus begrenzt. Der Hochpunkt schafft eine Akzentu- schneller den stetig ändernden Bedürfnissen an eine Bil- ierung für den Platz und das Gebäude steht als Leuchtturm dungsstätte für Architektur anpassen kann und die dennoch für das gesamte Quartier. nicht auf den Bezug zur Umwelt verzichtet.

50 51 HOSPITIUM Erfurt Cloister – ein Kulturzentrum für Aldeia da Mata

Erik Gerloff, Bachelor of Arts Hannah Kruse, Bachelor of Arts Fachhochschule Erfurt HTWK Leipzig

Betreuung: Prof. Petra Wollenberg Betreuung: Prof. Dipl.-Ing. Dorothea Becker Dipl.-Ing. Roland Bondzio

Kinderhospize stehen den betroffenen Familien vom Augen- Rund um den Anta do Tapadao, einer der besterhaltenen blick der Diagnose an bis zur behutsamen Sterbebegleitung Dolmen Alentejos, soll ein multifunktionales Kulturzentrum aber auch der notwendigen psychischen Verarbeitung zur entstehen. Die touristisch noch unterschätze Region Portu- Verfügung. Das Gebäude platziert sich in meinem Entwurf gals soll attraktiver für Touristen gestaltet werden. Weit ent- unter dem Hang und nimmt die Topographie des Hanges auf fernt von Allem bietet die mystische Atmosphäre der Grab- bzw. wird dieser über dem Gebäude weitergeführt. Man hat stätte seinen Besuchern einen Raum zur Entschleunigung. somit die Möglichkeit sich direkt in den Hang zurückzuzie- Die Zwischenräume, die die sieben senkrecht aufgestellten hen und überschreitet spürbar eine Schwelle aus dem Alltag Steine trennen, bieten weite Blicke in die Landschaft. Das heraus hin zu einem sicheren Rückzugsort. Weiterhin er- Spiel zwischen Ausblick in die von trockenem Rasen, Korkei- möglicht dies eine barrierefreie Erschließung, da sich das ge- chen und Felsen geprägte Landschaft und dem massiven rau- samte Gebäude über eine Ebene erstreckt und keine Höhen en Stein dient als Inspiration meines Entwurfs. Ein anregen- innerhalb des Gebäudes überwunden werden müssen. Das der Wechsel aus Materialität und Immaterialität, Dunkelheit wesentliche architektonische Gestaltungselement bilden ein- und Licht, Ausblick und Beton. Dieses Gefühl, die Einfachheit geschnittene Patios, die für ausreichend Belichtung und Be- und das Bild wird in eine moderne Architektursprache über- lüftung sorgen. Gleichzeitig sind diese farbenfroh bepflanzt setzt. Eine auf das Gelände gesetzte Bodenplatte bildet die und ermöglichen im ganzen Gebäude Naturbezug und einen Grundform des Gebäudes. Sichtachsen schneidet sie durch angenehmen Blick ins Grüne. Die Patios bilden durch ihre und bildet direkte Dialoge mit ausgewählten Blicken in die Platzierung verschiedene Funktionsbereiche, die dafür sor- Natur. Durchbrüche verbinden das Gebäude ungefiltert mit gen, dass die Nutzer*innen ausreichend Rückzugsmöglich- dem Wetter und der Natur und bilden eine Einheit mit der keiten haben und sich um großzügige Gemeinschaftsberei- Umgebung und dem Dolmen. Das Gebäude ist leicht abge- che organisieren, die die Möglichkeit zum Austausch bieten. dreht vom starken Nordwind, was eine konstante Querlüf- Die Konstruktion des Gebäudes besteht aus tragenden Mas- tung ermöglicht, den Innenraum aber vor dem Wind schützt. sivholzwänden aus Brettsperrholz in Verbindung mit einer Im Ausstellungsbereich variieren die Wände in ihrer Breite Stahlbetondecke, sowie Stahlbetonwänden im Bereich des in allen Dimensionen, um eine leichte Perspektivverzerrung angrenzenden Erdreichs. Die Materialität der Wände in Form im Innenraum zu verursachen und somit die Sichtachsen von Fichtenholz erzeugt eine helle, warme Raumatmosphäre extremer hervorzuheben. Durch den Lauf der Sonne findet und dient als Anlaufpunkt innerhalb des Gebäudes. Im Kon- im Innenbereich des gesamten Gebäudes und insbesondere trast dazu stehen die Decke aus Sichtbeton und der Boden im Ausstellungsbereich ein sich kontinuierlich veränderndes aus hellem, geschliffenen Estrich. Schattenspiel statt.

52 53 LUSATIA - Streifzug durch eine Zwischenlandschaft HOSPITIUM - Kinderhospiz in Erfurt

Jens Stöbe, Master of Science Katharina Fuchs, Bachelor of Arts Bauhaus Universität Weimar Fachhochschule Erfurt

Betreuung: Prof. Dr. Bernhard Klein Betreuung: Prof. Petra Wollenberg Prof. Sigrun Langner Prof. Roland Bondzio

Die Gestaltung des Kinderhospiz war unter vielfältigen Ge- sichtspunkten zu bearbeiten. Ziel war die Gestaltung einer identitätsreichen architektonischen Form, mit der Bauauf- Einer fotografisch dokumentarischen Spurensuche folgend, gabe angemessenen Räumen und Atmosphären. Weiterhin soll ein Entwurf entstehen, der sowohl landschaftsarchi- war der sensible Umgang mit dem Entwurf des Abschiedsbe- tektonische als auch kulturwissenschaftliche Auseinander- reiches, sowie das Pflegezimmer der Kinder gefordert. setzungen beinhaltet. Diese können sich auf landschaftlich „Ein Haus wie eine kleine Stadt. Eine kleine Stadt wie ein naturbezogene Erfahrungen als auch industrie- und alltags- großes Haus“ - Aldo van Eyck kulturelle Themen beziehen. Die Lausitz ist eine dünnbesie- Dieses Zitat hat mich meinen kompletten Entwurfsprozess delte grenzüberschreitende Region zwischen Deutschland begleitet. Mein Ziel war es einen Ort der Freude, des Zusam- und Polen mit einer von den Menschen intensiv gestalteten menkommens und des Wohlfühlens zu schaffen. Der ge- Kulturlandschaft. Geprägt ist diese von sandigen Böden, auf- gebene Ort unterstützt diese Vorstellung durch seine Ruhe, geforsteten Kiefernwäldern, Tagebau- und deren Folgeland- Privatheit und durch die Präsenz der Natur. Somit entstand schaften, großformatig-linearen Infrastrukturen und den ein Gebäude, unterteilt in kleinere „Häuser“, welche durch aus der jeweiligen Arbeitswelt hervorgegangenen Wohn- eine Art „Dorfplatz“ verbunden wurden, der als offener Ge- formen. Mit meinen Fotografien und den Entwürfen der meinschaftsbereich genutzt werden kann. Landschaftsstationen möchte ich einen identitätsstiftenden Die Großform setzt sich aus sechs Baukörpern zusammen, Beitrag für die welche durch den Verbinder zusammengebunden werden. Bewohner*innen und Besucher*innen leisten und dabei die Der Verbinder vermittelt dank seiner Patios und der freien Ästhetik dieser besonderen sich stark wandelnden Land- Struktur eine offene, gemeinschaftliche Atmosphäre, welche schaft in den Fokus setzen. Im Idealfall wird das klassische zur Kommunikation einlädt. Die einzelnen Baukörper sind Bild der „schönen Landschaft“ neu gedacht und die Sta- als Rückzugsorte ausgebildet und unterscheiden sich in ih- tionen laden ein zu neuen Begegnungen und intensivem rem Grad an Privatsphäre vom Verbinder. Hier findet jede/r Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren. Nach 4 Bewohner*in einen sicheren Raum mit der Möglichkeit zur intensiven Touren in die Region, die eine große Menge an Kommunikation, da alle Funktionen horizontal auf einer Bildmaterial hervorgebracht haben, sind insgesamt 10 Ebene angeordnet sind. Der Abschiedsbereich distanziert gebaute Stationen entstanden, die sich mit der Lausitzer sich durch seine Position vom Hauptbaukörper und steht für Landschaft, deren Besonderheiten und Transformation aus- Ruhe, Privatsphäre und Andacht. Durch einen Weg ist er mit einandersetzen und die Nutzer*innen zur Wahrnehmung dem Hauptbaukörper verbunden und so direkt erreichbar. und An diesen Weg angeschlossen befindet sich eine Erinne- Erfahrung eben jener anregen sollen. Dabei wurden 3 Statio- rungsmauer, an der Andenken an die Verstorbenen befestigt nen im Detail ausgearbeitet. werden können.

54 55 HOSPITIUM - Kinderhospiz in Erfurt

Sabine Buchmann, Bachelor of Arts STUDIENPREIS Fachhochschule Erfurt KONRAD erster Rundgang Betreuung: Prof. Petra Wollenberg WACHSMANN2020

Die Planung eines Kinderhospizes in Erfurt verlangt nicht nur die örtliche, bzw. funktionale Auseinandersetzung mit einem sehr sensiblen Thema, sondern auch die emotionale. Eine ausgeglichene Lösung zu finden, architektonisch mit den besonderen Umständen, sowie auch der zu beachtenden Hanglage, umzugehen, ist der Leitgedanke hinter diesem Entwurf. Das Konzept des Entwurfes entsteht aus der Absicht ein Ge- bäude zu schaffen, das durch Vor- und Rücksprünge - Au- ßen, aber auch im Inneren - interessante und vielseitige Orte erzeugt. Bei der Erschließung handelt es sich um eine kontinuierliche Bewegung durch das Haus. Die Gebäudeform reagiert durch die Wirkung vieler einzel- ner Volumen auf die vorherrschende Dichte und disperse Verteilung der umliegenden Bestandsstrukturen und ermög- licht gleichzeitig eine in sich stimmige Atmosphäre. Ebenso nimmt das Hospiz die natürliche Steigung des Hanges auf und schafft so Freiräume. Das Gestaltungskonzept baut frei auf einem Raster von 1,25m auf, wodurch die verschiedenen Versprünge entstehen und Spannungen im Inneren des Ge- bäudes erzeugt werden. Ein weiteres Konzept ist die Pergo- la, die um die im Kreis verlaufende Erschließung am Rande des Patios verläuft. Dieses gestalterische Mittel wird auch an den außenliegenden Wänden weitergeführt. Das Holzstän- derwerk nimmt die Form sowie die Materialität der Pergola auf. Der Haupteingang befindet sich im Osten, zurückge- setzt zwischen zwei Vorsprüngen des Baukörpers. Der innere „Flur“, der direkt an den Foyerbereich angrenzt, funktioniert als eine Art Rundweg, von dem aus man alle Räume des Er- schließungsgeschosses erreichen kann.

56 57 The Hudson Valley Catalyst Entlang der Gleise Kunst und Innovationszentrum IM-PULS A House for Jöns Ein Umnutzungskonzept für das Stellwerk BT Hamburg Veddel-Nord Selina Fischer, Bachelor of Arts Sophie Weber, Master of Science Marleen Schönfelder, Master of Arts Jasmin Kirchhoff, Master of Science Marie-Lysann Knauber Bauhaus-Universität Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale)

58 59 Place de la Major Pembroke Collage Library Velotextil Bauen im Bestand Städtischer Raum, Wohnen Bibliothek Wohnwerk. Haus eines Handwerkers Umbau eines Wohnhauses zum Kindergarten Friedrich Kühnemund, Master of Science Oryna Yanovych, Diplom Lukas Kallinich, Bachelor of Arts Maxi Charlott Bassow, Master of Arts Bauhaus-Universität Weimar Technische Universität Dresden Fachhochschule Erfurt Hochschule Anhalt Dessau

60 61 Komplexzentrum Rieth Das Bindewerk Erweiterung des Hugo Junkers Museum Jesus College - Oxford Neu- und Umnutzung der Vilniuspassage in Dessau Ein Gebäude - Zwei Ideale Räume - Drei Welten Gerda Seidelmann, Bachelor of Arts Mira Viola Silberling, Bachelor of Arts Marius Birnbreier, Bachelor of Science Jakob Becker, Diplom Fachhochschule Erfurt Fachhochschule Erfurt Brandenburgische Technische Universität Cottbus Technische Universität Dresden

62 63 Forum Recht Karlsruhe Intrecciandao - Artist in Residence Plug-in-Zukunft Neues Kunsthaus Besucher- und Informationszentrum auf dem Gebiet der Geisterstadt Craco Vertical Farming und Informationszentrum Ernst Ludwig Kirchner Marion Jülg, Master of Arts Johanna Sauer, Bachelor of Arts Jameel Rudwan, Bachelor Architektur Christoph Steinhäuser, Master of Science HTWK Leipzig HTWK Leipzig HTWK Leipzig Bauhaus-Universität Weimar

64 65 Schule in Tansania - eine Aula für die Slow Apple Friluftsliv „Chemie steigt auf, Mufindi Lutheran Girls Secondary School Commuting to Production Experimentelle Entwürfe Chemie steigt ab“ Melina Rocke, Bachelor of Arts Hannah Elisa Meisel, Bachelor Thesis Saskia Becker, Master of Science Leon Georg Sandten, Master of Arts Hochschule Anhalt Dessau Bauhaus-Universität Weimar Bauhaus-Universität Weimar HTWK Leipzig

66 67 Where Europe Happens Eldur og Ìs Neue Wohnquartier ORTER. am Kitzer Feld in Berlin-Köpenik Die unheimliche Architektur des Territoriums Julian Knoppek, Master of Arts Julia Koschewski, Master of Arts Eyad Alzerkly, B.Sc. Architektur Vincent Kubasch, Master of Science HTWK Leipzig HTWK Leipzig Brandenburgische Technische Universität Cottbus Bauhaus-Universität Weimar

68 69 Neubau eines Bibliotheksgebäudes, Johanniter Campus, Magdeburg HOSPITIUM - Kinderhospiz in Erfurt HOSPITIUM - Kinderhospiz in Erfurt Kontext Schleiermacherhaus-Ensemble, Berlin Julian Faro Teichert, Bachelor of Arts Danilo Janis Teichert, Bachelor of Arts Tobias Dirnberger, Bachelor of Arts Matthias Treviranus, Bachelor of Arts Hochschule Anhalt Dessau Hochschule Anhalt Dessau Fachhochschule Erfurt Fachhochschule Erfurt

70 71 HOSPITIUM - Kinderhospiz in Erfurt HOSPITIUM - Kinderhospiz in Erfurt HOSPITIUM - Kinderhospiz in Erfurt

Marvin Lenort, Bachelor of Arts Maria Guse, Bachelor of Arts Simon Mayer, Bachelor of Arts Fachhochschule Erfurt Fachhochschule Erfurt Fachhochschule Erfurt

72 73 STUDIENPREIS KONRAD alle Teilnehmer WACHSMANN2020

Sophie Weber, Master of Science Niklas Schmitt, Master of Science Jakob Becker, Diplom Milicia Grujicic, Master of Science Bauhaus-Universität Bauhaus-Universität Weimar Technische Universität Dresden Brandenburgische Technische Universität Cottbus

Marleen Schönfelder, Master of Arts Interior Architecture Theodor Reinhardt, Bachelor of Arts Maximila Anne Maria Ott, Diplom Saskia Becker, Master of Science Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) HTWK Leipzig Technische Universität Dresden Bauhaus-Universität Weimar

Jasmin Kirchhoff, Master of Science Juan David Carvajal Tellez, Bachelor of Arts Marion Jülg, Master of Arts David Lukas Kleist, Master of Arts Brandenburgische Technische Universität Cottbus Hochschule Anhalt Dessau HTWK Leipzig Fachhochschule Erfurt

Franziska Heldmann, Bachelor of Science Alessandro Mussoni, Master of Science Anna Kopácsi, Master of Science Lisa-Maria Groß, Master of Arts Bauhaus-Universität Weimar Bauhaus-Universität Weimar Bauhaus-Universität Weimar HTWK Leipzig

Carolina von Hammerstein, Bachelor of Science Lukas Kallinich, Bachelor of Arts Johanna Sauer, Bachelor of Arts Christina Groß, Master of Arts Bauhaus-Universität Weimar Fachhochschule Erfurt HTWK Leipzig HTWK Leipzig

Selina Fischer, Bachelor of Arts Thomas Hertel, Diplom Jameel Rudwan, Bachelor Architektur Erik Witopil, Diplom-Ingenieur Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) Technische Universität Dresden HTWK Leipzig Technische Universität Dresden

Marie-Lysann Knauber Maxi Charlott Bassow, Master of Arts Christoph Steinhäuser, Master of Science Christoph Frömmigen, Master of Arts Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale) Hochschule Anhalt Dessau Bauhaus-Universität Weimar HTWK Leipzig

Mara Günther, Bachelor of Science Gerda Seidelmann, Bachelor of Arts Melina Rocke, Bachelor of Arts Leon Georg Sandten, Master of Arts Bauhaus-Universität Weimar Fachhochschule Erfurt Hochschule Anhalt Dessau HTWK Leipzig

Friedrich Kühnemund, Master of Science Architecture Mira Viola Silberling, Bachelor of Arts Shirin Shikh Aioub, Bachelor Architektur Julian Knoppek, Master of Arts Bauhaus-Universität Weimar Fachhochschule Erfurt HTWK Leipzig HTWK Leipzig

Lara Bunjes, Master of Science Architecture Marius Birnbreier, Bachelor of Science Nele Franziska Roskamp, Diplom Julia Koschewski, Master of Arts Bauhaus-Universität Weimar Brandenburgische Technische Universität Cottbus Technische Universität Dresden HTWK Leipzig

Oryna Yanovych, Diplom Arya Kalagheichigangine, Master of Science Hannah Elisa Meisel, Bachelor Thesis Eyad Alzerkly, B.Sc. Architektur Technische Universität Dresden Brandenburgische Technische Universität Cottbus Bauhaus-Universität Weimar Brandenburgische Technische Universität Cottbus

74 75 STUDIENPREIS KONRAD Impressum WACHSMANN2020

Vincent Kubasch, Master of Science Sabine Buchmann, Bachelor of Arts Herausgegeben für die BDA Landesverbände Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Bauhaus-Universität Weimar Fachhochschule Erfurt im Eigenverlag des Landesverbandes Sachsen

Andreas Helmut Mischke, Master of Science Marvin Lenort, Bachelor of Arts Bund Deutscher Architekten BDA Bauhaus Universität Weimar Fachhochschule Erfurt Landesverband Sachsen e.V. Geschäftsstelle: Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig Pascal Schettki, Master of Science Maria Guse, Bachelor of Arts www.bda-sachsen.de Bauhaus Universität Weimar Fachhochschule Erfurt Redaktion: Erik Gerloff, Bachelor of Arts Simon Mayer, Bachelor of Arts Uwe Brösdorf, Ute Frank-Ehret, Marius Drauschke & Hermann Fliegel Fachhochschule Erfurt Fachhochschule Erfurt Satz und Gestaltung: Julian Faro Teichert, Bachelor of Arts drauschke & fliegel Architektur, Dresden Hochschule Anhalt Dessau Druck: Danilo Janis Teichert, Bachelor of Arts Union Druckerei, Dresden Hochschule Anhalt Dessau Die Rechte an den verwendeten Abbildungen der Projekte liegen bei den Urhebern der Arbeiten. Hannah Kruse, Bachelor of Arts Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Eine Vervielfältigung, Übersetzung, Nachdruck sowie jede Form der Publizierung HTWK Leipzig auf elektronischen oder sonstigen Medien, sowie eine Nutzung des vorliegenden Materials zu anderen als privaten oder wissenschaftlichen Zwecken kann nur mit vorheriger Zustimmung des BDA Landesverbandes Sachsen erfolgen. Ausdrücklich Jens Stöbe, Master of Science zustimmungsfrei ist jedoch die Verwendung dieser Publikation, bzw. Auszügen daraus, zu Zwecken der Werbung durch die Bauhaus Universität Weimar beteiligten Absolventen der Hochschulen.

Katharina Fuchs, Bachelor of Arts Dresden, September 2020 Fachhochschule Erfurt Auflagenhöhe: 600 Stück

Tobias Dirnberger, Bachelor of Arts Fachhochschule Erfurt

Matthias Treviranus, Bachelor of Arts Fachhochschule Erfurt

76 77 Der BDA dankt allen Unterstützern und Förderern des Studienpreises sowie den Sponsoren und Partnern der Landesverbände:

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