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Gefördert aus Mitteln des Europäischen Landwirtschafts‐ fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) Impressum

Das vorliegende Konzept wurde erstellt im Auftrag der Stadt Ahaus Der Bürgermeister Rathausplatz 1 48683 Ahaus

Erarbeitet durch planinvent – Büro für räumliche Planung Dr. Frank Bröckling, Dominik Olbrich, Andreas Henseler Alter Steinweg 22‐24 48143 Münster unter Mitarbeit zahlreicher Bürgerinnen und Bürger aus Ottenstein.

Das Dorfentwicklungskonzept wurde betreut von

Michael Tacke, Technischer Beigeordneter der Stadt Ahaus Bernhard Schnell, ehem. Ortsvorsteher Ottenstein Burkhard Ottmann, Dez. 33: Ländliche Entwicklung/Bodenordnung, Bezirksregierung Münster

Zahlreiche Fotos und Materialien wurden von Ottensteiner Bürgerinnen und Bürgern für dieses DEK zur Verfügung gestellt. Dafür herzlichen Dank! Soweit möglich, ist es an den entsprechenden Stellen vermerkt worden.

© Stadt Ahaus/planinvent 2009

Gefördert aus Mitteln des Europäischen Landwirtschafts‐ fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Vorwort

Wo soll Ottenstein im Jahr 2025 stehen? Dies war eine der Kernfra‐ gen, mit der sich die Ottensteiner in den vergangenen Monaten aus‐ einandergesetzt haben. Grund für diese Überlegung war die Entwick‐ lung eines umfassenden Dorfentwicklungskonzeptes, in dem die Zu‐ kunft des Dorfes dargelegt werden soll. In drei thematischen Arbeits‐ kreisen, die sich mit dem Ortsbild, der Wirtschaft und dem Freizeitbe‐ reich befassten, haben die Bürgerinnen und Bürger daher Leitbilder und konkrete Projekte für ihr Heimatdorf erarbeitet. So will das Hei‐ dedorf auch künftig seinen dörflichen Charakter bewahren und seinen Kern als einzelhandelsstarken „Wohlfühlbereich“ gestärkt wissen. Zu den zahlreichen Maßnahmen, die in den Arbeitskreisen entwickelt wurden, gehören u.a. ein Projekt zum Mehrgenerationenwohnen, ein Nutzungskonzept für den Dorfpark, die ortstypische Gestaltung der Kreisverkehre, der Lückenschluss im örtlichen Radwegenetz sowie ein Lichtkonzept für den Dorfkern.

Die Ottensteiner haben einiges angestoßen im Laufe der letzten Mo‐ nate. Das große Eigenengagement, mit dem die Bürgerinnen und Bür‐ ger die Belange ihres Dorfes anpackten, ist vorbildlich. Hier liegt auch die große Qualität des Dorfentwicklungskonzeptes. Die Projekte und Zukunftsvisionen kommen direkt aus der Bürgerschaft und werden dem Dorf nicht übergestülpt. Das ist Entwicklungsplanung von der Ba‐ sis aus.

Seit Jahresanfang wurde gearbeitet, nun liegt das Konzept mit den gesammelten Ideen und Projekten vor. Allerdings ist die Vorlage des Konzeptes alles andere als ein Abschluss der Dorfentwicklungspla‐ nung: Wir beenden lediglich den konzeptionellen Teil. Die eigentliche Gestaltung der Zukunft Ottensteins beginnt jetzt erst – mit der Um‐ setzung erster Projekte und der Entwicklung neuer Ideen in den kommenden Jahren. Dorfentwicklung ist eben eine Daueraufgabe, und alle Ottensteiner sind dazu aufgerufen, dabei mitzumachen.

Felix Büter Bernhard Schnell Karl‐Heinz Terbrack Bürgermeister Stadt Ahaus Ortsvorsteher Ottenstein bis 10/09 Ortsvorsteher Ottenstein

III Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Ottenstein in Bildern

IV Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Inhaltsverzeichnis

1 DEK – GRUNDLAGEN UND ABLAUF ...... 1 1.1 Allgemeine Grundlagen zur Dorfentwicklung ...... 1 1.2 Das Dorfentwicklungskonzept in Ottenstein ...... 4 2 AUSGANGSLAGE UND RAHMENBEDINGUNGEN ...... 9 2.1 Das Dorf Ottenstein: Lage und Struktur ...... 9 2.2 Geschichtliche Grundlagen ...... 11 2.3 Umwelt und Natur ...... 11 2.3.1 Naturraum ...... 12 2.3.2 Schutzgebiete ...... 14 2.3.3 Kulturlandschaft ...... 15 2.4 Planungsvorgaben und Raumordnung ...... 16 2.4.1 Vorgaben auf Bundes‐ und Landesebene ...... 16 2.4.2 Vorgaben auf regionaler Ebene ...... 18 2.5 Demographie ...... 18 2.5.1 Bevölkerungsentwicklung ...... 19 2.5.2 Bevölkerungsbewegung ...... 19 2.5.3 Bevölkerungsstruktur ...... 20 2.5.4 Bevölkerungsvorausberechnung ...... 21 2.6 Siedlungsentwicklung, Ortsgestalt und Ortsbild ...... 22 2.6.1 Siedlungsgenese ...... 23 2.6.2 Siedlungserschließung ...... 23 2.6.3 Heutiges Ortsbild ...... 25 2.7 Wirtschaftsstruktur ...... 25 2.7.1 Unternehmensstruktur und ‐entwicklung ...... 25 2.7.2 Einzelhandels‐ und Versorgungsstruktur ...... 26 2.7.3 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitsmarkt ...... 26 2.7.4 Ausbildung ...... 27 2.8 Land‐ und Forstwirtschaft ...... 28 2.8.1 Flächennutzung und Betriebsgrößenklassen ...... 28 2.8.2 Entwicklung der Betriebszahlen und Beschäftigten ...... 29 2.8.3 Ausrichtung der Betriebe und Erwerbsform ...... 29 2.8.4 Flur‐ und Wegeverhältnisse ...... 30 2.9 Altersspezifische Infrastruktur ...... 31 2.9.1 Kindergärten und Schulen ...... 31 2.9.2 Pflege und Betreuung ...... 32 2.10 Tourismus, Freizeit und Kultur ...... 32 2.10.1 Fremdenverkehr und Tourismus ...... 32 2.10.2 Sehenswürdigkeiten und Kultur ...... 32 2.10.3 Freizeitgestaltung und Vereinsleben ...... 33 3 STÄRKEN‐SCHWÄCHEN‐ANALYSE MIT CHANCEN UND RISIKEN ...... 35 3.1 Handlungsfeld Ortsbild und Ortsgestalt ...... 35 3.2 Handlungsfeld Wirtschaft und Landwirtschaft ...... 37 3.3 Handlungsfeld Tourismus, Freizeit und Kultur ...... 38

V Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

4 ENTWICKLUNGSSTRATEGIE FÜR OTTENSTEIN ...... 41 4.1 Entwicklungsziele in den Handlungsfeldern ...... 41 4.2 Leitmotive für Ottenstein 2025 ...... 42 4.3 Überörtliche Strategieansätze ...... 44 5 PROJEKTE IM DEK OTTENSTEIN ...... 45 5.1 Projektkriterien ...... 45 5.2 Die Projektprofile ...... 46 5.3 Die Projekte im DEK Ottenstein 2025 ...... 48 5.3.1 Fortgeschrittene Projektansätze ...... 49 5.3.2 Weitere Projektideen ...... 69 5.4 Ortsübergreifende Ansätze ...... 73 5.5 Zusammenfassende Empfehlung ...... 75 6 VERSTETIGUNG DER DORFENTWICKLUNGSPROZESSE ...... 77 6.1 Empfehlungen zur Verstetigung ...... 77 6.2 Handlungsempfehlungen: So geht es weiter ...... 80 6.2.1 Fortgeschrittene Projektansätze ...... 80 6.2.2 Empfehlungen für Projektpaten und Projektteams ...... 82 6.3 Ansprechpartner im künftigen DEK‐Prozess ...... 84 7 SCHLUSSWORT ...... 87

LITERATUR ...... 89

ANHÄNGE ...... 92

VI Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

11 DDEEKK –– GGrruunnddllaaggeenn uunndd AAbbllaauuff

1.1 Allgemeine Grundlagen zur Dorfentwicklung

Dorferneuerung und ‐entwicklung als Maßnahmen der ländlichen Entwicklung werden bereits seit 1982 durch das Land NRW, seit 1984 im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ sowie seit 1990 auch durch die EU gefördert. Heute sind Dorfentwicklung und Dorferneuerung als Maßnahme 322 innerhalb des NRW‐Programms „Ländlicher Raum“ 2007‐2013 festgeschrieben und gemäß der "Nationalen Rahmenregelung der Bundesrepublik Deutschland für die Entwicklung ländlicher Räume" und nach Art. 52 b, ii, VO (EG) 1698/2005 förder‐ fähig (MUNLV 2007).

Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte lässt sich ablesen, dass die Dorferneuerung und Dorfentwicklung deutliche positive Auswirkungen auf die Einkommens‐ und Beschäftigungssituation in den Dörfern hat. Eine Stärkung der lokalen Wirtschaft war ebenso die Folge wie eine Verbesserung der Wohnstandortqualität und lokalen Verkehrsverhältnisse. Dorfentwicklungsmaßnahmen tragen somit nachweislich zur Stärkung eigenständiger regionaler Entwicklungsprozesse bei.

Die Ziele der Dorferneuerung und ‐entwicklung des Landes NRW lassen sich nach öffentlichen und privaten Maßnahmen unterscheiden. Im öffentlichen Bereich zielt die Förderung auf eine Verbesse‐ rung der Infrastrukturausstattung, der Wohn‐ und Lebensqualität sowie des Umweltzustandes ab. Im privaten Bereich steht insbesondere der Erhalt ortsbildprägender Bausubstanz als Teil des ländlichen kulturellen Erbes sowie die Schaffung neuer Nutzungsmöglichkeiten für ehemals ländliche ortsbild‐ prägende Gebäude im Interesse eines aktiven dörflichen Lebens im Vordergrund.

Dabei ist es ein Anliegen des Landes, die Maß‐ nahmen partnerschaftlich mit kommunalen Vor‐ sektorübergreifend partnerschaftlich haben aus den Bereichen Wirtschafts‐ und Infra‐ strukturentwicklung durchzuführen. So können DEK Synergieeffekte genutzt und ganzheitliche Lö‐ sungen gefunden werden. Aus diesem Grund dynamisch langfristig werden Maßnahmen der Dorfentwicklung priori‐ tär zur Umsetzung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes bzw. zur Umsetzung des

Abb. 1: Ausrichtung des Dorfentwicklungskonzeptes (Quelle: Schwerpunktes 4 der VO (EG) 1698/ 2005 – PLANINVENT 2009) LEADER gefördert. Insbesondere private Dorfer‐ neuerungsmaßnahmen können nur noch in diesem Zusammenhang und dort vorrangig in Verbin‐ dung mit öffentlichen Maßnahmen (Ensemblebildung) gefördert werden (MUNLV 2007).

1 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Das Dorfentwicklungskonzept als Startpunkt und Leitfaden der Dorfentwicklungsmaßnahmen

Ein Dorfentwicklungskonzept stellt dabei im Ergebnis eine umfassende Gesamtplanung für einen Ort dar. Diese Möglichkeit der informellen Planung wird vor allem in ländlich geprägten Räumen als Steuerungsinstrument für zukünftige Entwicklungen gewählt. Ziel ist es, die gewachsenen Strukturen und charakteristische Eigenarten eines Ortes oder Dorfes langfristig zu erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung anzustreben. Hierfür zeigen Dorfentwicklungskonzepte mögliche Wege und Projekte auf. Dabei ist das erarbeitete Konzept keine statische Momentaufnahme sondern kann sei‐ ne langfristige Wirkung nur durch Fortschreibungen und Anpassungen an sich zukünftig verändernde Rahmenbedingungen entfalten.

Das Dorfentwicklungskonzept muss als Vorarbeit eines mehrjährigen Gesamtprozesses betrachtet werden (vgl. Abb. 2). Im Zeitraum etwa eines Jahres entsteht das theoretische Fundament als Kon‐ zeptbericht (Phase 1), danach beginnt die Umsetzungsphase der bis dahin erarbeiteten Projekte. Pro‐ jektansätze, die ihren Weg in den Bericht gefunden haben, die aber über ein erstes Ideenstadium bis zur Berichtfertigstellung möglicherweise nicht hinaus gekommen sind, werden in Phase 2 zur Umset‐ zungsreife gebracht. Durch Fortschreibung kommen zudem im Laufe des Prozesses neue und not‐ wendige Projektansätze hinzu, deren Ausarbeitung und Umsetzung ebenfalls in diese Phase fällt. Ein stimmiges Gesamtbild und eine schlüssige Zielerreichung (Phase 3), die auf den Grundlagen des vor‐ liegenden Konzeptes aufbaut, sollten bis zum Ende des Perspektivzeitraums, also im Jahr 2025, er‐ reicht worden sein.

Zielerreichung Erstellung des der Dorfentwicklung Dorfentwicklungskonzeptes Projektweiterentwicklung, Projekt- neuentwicklung und Projektumsetzung

Phase Phase Phase 1 2 3

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

Abb. 2: Die Phasen der perspektivischen Dorfentwicklung für Ottenstein 2025 (Grafik: PLANINVENT 2009)

Auch wenn die Konzepterstellung von Seiten der Bezirksregierung, Dez. 33 Ländliche Entwick‐ lung/Bodenordnung (vormals: Amt für Agrarordnung) unterstützt wird, handelt es sich um kein for‐ mal‐rechtliches Planungsinstrument. Die Dorfentwicklungskonzepte tragen jedoch wichtige strategi‐ sche Inhalte zur parallel verlaufenden Neuaufstellung des städtischen Flächennutzungsplans sowie zu einer abgestimmten Gesamtentwicklung der Stadt Ahaus bei. Jede der fünf Ortslagen leistet dazu entlang ihrer Potenziale einen wichtigen Beitrag. Gleichzeitig greifen die Konzepte die Zielaussagen des ILEK „Kulturlandschaft Ahaus‐Heek‐“ auf und tragen so zur Umsetzung und Weiterent‐ wicklung der regionalen Gesamtstrategie bei.

Mit der Erstellung eines Dorfentwicklungskonzeptes bietet sich die Möglichkeit zur fachübergreifen‐ den, individuell auf die jeweiligen Ortslagen von Ahaus bezogenen Betrachtung aller relevanten Auf‐

2 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 gabenfelder. Die Grundlagenermittlung entlang der Themenfelder Demographie, Siedlungsentwick‐ lung, Wirtschaftsentwicklung, Land‐ und Forstwirtschaft, Verkehr, Tourismus, Freizeit, Kultur, Ortsge‐ stalt/Ortsbild sowie Umwelt und Natur stellt einen ersten Schritt bei der Konzeptentwicklung dar. Die dort gesammelten Erkenntnisse wurden in eine Stärken‐Schwächen‐Analyse überführt, welche die Ausgangsbasis für die thematischen Arbeitskreissitzungen zur Projektentwicklung sowie für die Ent‐ wicklung der Gesamtstrategie bildete (vgl. Abb. 3). Grundlagenermittlung (Stärken/Schwächen-)Analyse in den vereinbarten Themenfeldern, Sichtung bereits erhobener Daten und Auswertungen sowie vorhandener Konzepte

Auftaktveranstaltung / Bürgerforum Ergebnisse Grundlagenermittlung als Diskussionsgrundlage für die Öffentlichkeit sowie Gewinnung von neuen Mitgliedern für weitere Mitarbeit (Arbeitskreise)

Arbeitskreise und ihre Sitzungen Arbeitstreffen von Planungsbüro, Öffentlichkeit und Verwaltung zur Vertiefung der raumstrukturellen Analyse, Ableitung von Strategie- und Maßnahmenansätzen

Strategieentwicklung Parallel zu den Arbeitskreis-Sitzungen steht die Entwicklung einer integrierten, verbindenden Strategie für die Ortslage

Maßnahmenentwicklung Arbeitstreffen von Planungsbüro, Öffentlichkeit und Verwaltung zur Entwicklung von themenspezifischen Projektansätzen und Maßnahmen

Ergebnispräsentation / Bürgerforum Präsentation der Ergebnisse und Erläuterung des weiteren Vorgehens, Gewinnung weiterer Mitmacher zur Umsetzung der angedachten Maßnahmen

Abb. 3: Vorgehensweise beim Dorfentwicklungskonzept (Quelle: PLANINVENT 2009)

Wesentliches Element der Dorfentwicklung ist der integrierte und partizipative Ansatz. Ziel dieser in‐ formellen Konzepte ist es, Leitbilder, Strategien und Handlungsansätze für eine nachhaltige Entwick‐ lung der Ortslagen in der Zukunft zu formulieren. Dabei sind die lokalen Akteure unverzichtbar: Die Einbindung der Ottensteiner Bürgerinnen und Bürger einerseits, von Politik, Verwaltung und öffentli‐ chen Interessenträgern andererseits ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Verantwortungsgemein‐ schaft. Nur so kann den Herausforderungen an die künftige Dorfentwicklung begegnet werden.

3 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

DEMOGRAPHIE

ÖKOLOGIE SIEDLUNGS- FLÄCHEN P n a r o i t t i z

a

TOURISMUS, GESAMT- i p

p KULTUR, WIRTSCHAFT i STRATEGIE

FREIZEIT a

z

t

i

i

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r

n

a P ORTS- LAND- GESTALT, WIRTSCHAFT ORTSBILD VERKEHR

Abb. 4: Bestandteile der DEK‐Gesamtstrategie (Quelle: PLANINVENT 2009)

1.2 Das Dorfentwicklungskonzept in Ottenstein

Der Erstellungsprozess des Dorfentwicklungskonzeptes für Ottenstein erfolgte daher in enger Ab‐ stimmung mit den örtlichen Akteuren und der Verwaltung. Im Vorfeld der Antragsstellung wurde in mehreren Arbeitssitzungen die Schwerpunktausrichtung des Konzeptes für Ottenstein festgelegt. Die Bürgerschaft wurde am 29. September 2008 anlässlich eines Informations‐Frühschoppens über das Dorfentwicklungskonzept informiert. Ablaufplan DEK Ottenstein

Monat 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10

Grundlagenermittlung

Auftaktveranstaltung

Arbeitskreissitzungen

Strategieentwicklung

Projekt-Messe

Ergebnispräsentation

Quelle: Eigene Darstellung, Olbrich planinvent 2009

Abb.5: Ablaufplan der Konzeptentwicklung in Ottenstein (Quelle: PLANINVENT 2009)

Auftaktveranstaltung

In der Auftaktveranstaltung am 03. Februar 2009 wurden die Ergebnisse der einführenden Arbeiten vorgestellt und diskutiert. Für den weiteren Prozess wurden die verschiedenen Bausteine zu drei Ar‐ beitskreisen mit den Themenschwerpunkten

4 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

„ Ortsbild und Ortsgestalt

„ Wirtschaft und Landwirtschaft sowie

„ Tourismus, Freizeit und Kultur zusammengeführt. Der Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern, sowie von Politik, Verwaltung und öffentlichen Interessenträgern kam eine hohe Bedeutung zu. Entlang der drei Handlungsfelder waren sie aufgefordert, Stärken und Schwächen in Ottenstein zu benennen, Verbesserungswünsche vorzu‐ bringen oder Änderungs‐/Gestaltungsvorschläge zu machen. Des Weiteren wurde über die anste‐ henden Schritte und den Zeitverlauf des Dorfentwicklungskonzeptes informiert.

Foto 1‐3: Stärken und Schwächen aus Sicht der Ottensteiner Bürger (Quelle: PLANINVENT 2009)

Die von den Ottensteinern benannten Stärken und Schwächen wurden im Anschluss an die Auftakt‐ veranstaltung mit den Daten der Bestandsaufnahme in eine Stärken‐Schwächen‐Analyse überführt. Dabei wurde ebenfalls auf bestehende Konzepte und Planungen zurückgegriffen. Die Stadt Ahaus konnte zahlreiche ortsbezogene Daten bereitstellen. Ein besonderer Stellenwert kam dabei dem ILEK „Kulturlandschaft Ahaus‐Heek‐Legden“ zu. Im Bereich der Wirtschaftsentwicklung konnte auf das Einzelhandelskonzept Ahaus zurückgegriffen werden, in dem Aussagen zur aktuellen und zukünftigen Einzelhandelsausstattung in den verschiedenen Ortslagen gemacht werden.

Foto 4‐6: Auftaktveranstaltung in Ottenstein am 03.02.2009 (Quelle: PLANINVENT 2009)

Statistische Grundlagen, insbesondere im Bereich der demographischen Entwicklung, werden fort‐ laufend vom Kreis bereitgestellt. Hierzu zählen neben der allgemeinen Statistik v. a. das Leit‐ bild „Zukunft miteinander – BOR 2010“ und Dokumente unter dem Aspekt „Brennpunkt Demogra‐ phie“. Darüber hinaus lieferte die Bewerbung zur Regionale 2016 „ZukunftsLAND – Die Regionale im

5 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Münsterland“ wichtige Aussagen für zukünftige Entwicklungsschwerpunkt auf regionaler Ebene. Ne‐ ben diesen Dokumenten und statistischen Grundlagen waren vor allem vorhandene Ausarbeitungen der örtlichen Vereine und berufsständischen Organisationen eine wichtige Informationsquelle. Hier haben insbesondere die nachfolgend durchgeführten Arbeitskreissitzungen zu einer deutlichen Ver‐ besserung der ortsteilbezogenen Datenlage beigetragen.

Arbeitskreissitzungen

Zu jedem der drei Handlungsfelder wurde ein Arbeitskreis gebildet, an dem sich interessierte Bürge‐ rinnen und Bürger beteiligen konnten. Insgesamt wurden je Arbeitskreis zwei separate Sitzungsrun‐ den durchgeführt, die 3. Sitzungsrunde erfolgte als gemeinsame Veranstaltung.

Die Projektentwicklung in den thematischen Arbeitskreisen folgte, ebenso wie die parallel ablaufen‐ de Strategieentwicklung vier Leitfragen:

„ Wo steht Ottenstein heute? „ Wo liegt das besondere Profil von Ottenstein? „ Wie soll Ottenstein im Jahr 2025 aussehen? „ Was muss getan werden, damit diese Ziele erreicht werden können?

Wesentlich für ein erfolgreiches Dorfentwicklungskonzept ist die konkrete Umsetzung der Leitvor‐ stellungen in Projekten und Maßnahmen. Die Entwicklung und Auswahl der Projektideen lag im We‐ sentlichen in den Händen der Arbeitskreise, und damit bei den Ottensteiner Bürgerinnen und Bür‐ gern selbst. Insbesondere der intensive Kommunikationsprozess zwischen Öffentlichkeit und Verwal‐ tung stand dabei im Vordergrund.

Foto 7‐9: Arbeitskreissitzungen in Ottenstein (Quelle: PLANINVENT 2009)

In der ersten Runde der Arbeitskreise im März 2009 wurden die in der Auftaktveranstaltung gesam‐ melten Stärken und Schwächen Ottensteins für das jeweilige Handlungsfeld noch einmal vorgestellt und in kleinerer Runde diskutiert. So konnten einzelne Aspekte zusätzlich aufgenommen oder stärker spezifiziert werden. Im Anschluss daran lag der Schwerpunkt der ersten Sitzungsrunde in der Formu‐ lierung von Leitvorstellungen, welcher Entwicklungsweg für Ottenstein in den kommenden Jahren verfolgt werden sollte. In den zweiten Sitzungsrunden der thematischen Arbeitskreise, welche im Mai 2009 stattfanden, konnten so bereits erste Projektentwürfe vorgestellt werden. Daneben wur‐ den weitere Projektideen entworfen und diskutiert. Im Nachgang dieser Sitzungsrunde lag die Hauptaufgabe der Projektgruppen darin, ihre Idee für die am 28.06.2009 durchgeführte Projektmes‐ se aufzubereiten.

6 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Projektmesse

Bei der Projektmesse, die am 28.06.2009 stattfand, konnten die TeilnehmerInnen der verschiedenen Arbeitsgruppen ihre Projektideen gemeinsam präsentieren und der Dorfbevölkerung vorstellen. Die einzelnen Projektpaten standen dabei Rede und Antwort; so konnte die Akzeptanz der Ideen erhöht und weitere Mitstreiter gewonnen werden. Nach einem gemeinsamen Rundgang zur Eröffnung, bei dem die Projektpaten ihre Ideen kurz vorstellen konnten, wurde den Besuchern bei einem kleinen Imbiss die Gelegenheit zum Austausch gegeben.

Foto 10‐12: Ottensteiner Projektmesse (Quelle: PLANINVENT 2009)

Die dritte Sitzungsrunde, die am 16.09.2009 stattfand, wurde als gemeinsame Veranstaltung der drei Arbeitskreise durchgeführt. Vor allem der Austausch zwischen den verschiedenen Projektgruppen, die Entdeckung von Synergien und gemeinsamen Zielinteressen standen dabei im Vordergrund. Gleichzeitig ergab sich die Möglichkeit, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit aufzutun oder Tipps zur weiteren Vorgehensweise zu erhalten. Nach Abschluss der dritten Runde wurden die Projekt‐ ideen für den Eingang in das Dorfentwicklungskonzept aufbereitet.

Ergebnispräsentation

Den Abschluss bildete die Ergebnispräsentation am 26. Oktober 2009 im St. Georg‐Saal der Gaststät‐ te Niewöhner, in der unter Beisein des Bürgermeisters der Stadt Ahaus, Felix Büter, das weitere Vor‐ gehen erläutert wurde. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Konzeptansätze und Projektentwürfe sind auch zukünftig weitere Akteure zu gewinnen, um eine dauerhafte Verstetigung des beschritte‐ nen Wegs gewährleisten zu können.

Foto 13‐15: Ergebnispräsentation in Ottenstein

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde das erste Projekt symbolisch von mehreren Projektpaten an den Vertreter der Dezernates 33 „Ländliche Entwicklung/Bodenordnung“ der Bezirksregierung Müns‐ ter, Herrn Burkhard Ottmann, überreicht.

7 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Nutzen für Ottenstein

Das Dorfentwicklungskonzept hat die verschiedenartigen Vorstellungen, wie Ottenstein im Jahr 2025 aussehen soll, zusammengeführt und akzentuiert. Durch die Möglichkeit, sich als Ottensteiner Bürge‐ rin oder Bürger direkt an der Entwicklung dieser Leitmotive zu beteiligen und eigene Projektideen in diesen Prozess einzubringen, war die Konzepterstellung ein offener und transparenter Prozess. Gera‐ de die Zusammenarbeit mit Vereinen, Verwaltung und Politik hat Wege eröffnet, individuelle Vorstel‐ lungen und Ideen einzubringen und die stärker institutionalisierten Gruppen in Ottenstein mit eige‐ nen Ansätzen zu bereichern. Das Dorfentwicklungskonzept hat somit auch eine hohe integrative Wir‐ kung für Ottenstein, denn es ist ein Konzept von Ottensteinern für Ottensteiner, eine Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebensmittelpunktes und der eigenen Zukunft.

Durch die themenbezogenen Arbeitskreise, aber auch die Vernetzung der Arbeitskreise untereinan‐ der durch die Projektmesse oder die gemeinsame Sitzung sind neue Allianzen und Arbeitsbeziehun‐ gen entstanden, die sich künftig positiv auf das dörfliche Leben auswirken können. Teilweise haben sich auch konkurrierende Unternehmen zusammengeschlossen, um in gemeinsamen Zielvorstellun‐ gen und damit verbundenen Projekten die Voraussetzungen für eine Stärkung des eigenen Aktions‐ feldes in Ottenstein zu schaffen. Mit dem Dorfentwicklungskonzept wurde die Chance ergriffen, ge‐ sellschaftliche Trends auf Ottenstein herunterzubrechen und sich über mögliche Folgewirkungen und Handlungsoptionen klar zu werden. Insbesondere die Auswirkungen des demographischen Wandels standen dabei im Vordergrund. Durch die frühzeitige Ansprache der Situation und das Aufzeigen möglicher Handlungsspielräume und Projektansätze ist die Basis für einen erfolgreichen Umgang mit den anstehenden Herausforderungen gelegt. Gerade durch das parallel verlaufende Aufstellungsver‐ fahren zum Flächennutzungsplan für Ahaus besitzen die Bürgerinnen und Bürger in den Jahren 2008‐ 2010 einen hohen Einfluss auf die Weiterentwicklung des Dorfes und beeinflussen die Weichenstel‐ lung für die Zukunft entscheidend mit.

Für die abgestimmte und ortsteilorientierte Entwicklungsperspektive ist es dabei ein großer Vorteil, dass die Konzepterstellung parallel in allen fünf Ortslagen der Stadt Ahaus erfolgt. So können indivi‐ duelle Stärken herausgearbeitet, aber auch gemeinsame Strategien in die ortsbezogenen Konzepte integriert und aufeinander abgestimmt werden. Durch die im DEK niedergelegten strategischen Ent‐ wicklungsziele sowie die unterschiedlichen, auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnittenen Projektan‐ sätze wird das Profil jedes einzelnen Ortes geschärft. Auf gesamtstädtischer Ebene wird deutlich, welche Entwicklungsaspekte in den einzelnen Orten prioritär zu verfolgen sind und wo Kooperati‐ onsmöglichkeiten zwischen einzelnen Dörfern bestehen.

Das Aufzeigen künftiger Entwicklungen und der damit verbundenen Chancen und Risiken verschafft Ottenstein einen Informationsvorsprung im Vergleich zu anderen Dörfern ohne ein entsprechendes Konzept. Entscheidend für die Zukunft wird es sein, mit welchem Nachdruck die entwickelten Projek‐ te umgesetzt werden und welche neuen Ideen hinzukommen. Die Dorfentwicklung selbst hat gerade erst begonnen, über ihren Erfolg entscheidet maßgeblich die Initiative der Ottensteinerinnen und Ot‐ tensteiner.

8 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

22 AAuussggaannggssllaaggee uunndd RRaahhmmeennbbeeddiinn­­ gguunnggeenn

Um die Ziele der zukünftigen Dorfentwicklung in Ottenstein erarbeiten und Strategien für den Um‐ gang mit aktuellen und künftigen Herausforderungen entwickeln zu können, ist es wichtig zu erfah‐ ren, wo Ottenstein heute steht. Das „Gestern“ und „Heute“ des Ortes zu kennen ist wichtig, um das „Morgen“ so gestalten zu können, dass die Identität und der Charakter des Dorfes erhalten bleiben. Die ortsspezifischen Rahmenbedingungen werden in den folgenden Kapiteln dargestellt.

2.1 Das Dorf Ottenstein: Lage und Struktur

Ottenstein bildet zusammen mit den Ortslagen Alstätte, Graes, Wessum, Wüllen und Alstätter Brook Ahaus das Stadtgebiet von Brinker Hook Ahaus. Die Kleinstadt Ahaus

Gerwinghook liegt im westlichen Münster‐ Brink Graeser- land. Administrativ ist sie Schwieping- Nordiek Brook hook kreisangehörige Kommune des Besslinghook Alstätte Stegge Kreises Borken im Regierungs‐ Graes Götte bezirk Münster. Am

Thiebrink Schmäing- 30.06.2009 zählte die Ortslage hook

Averesch Ottenstein 3.819 Einwohner, Averesch Wessum Moorbach das sind 9,8% der zur Stadt Hörsteloe Ahaus Ahaus zählenden Bevölkerung

Unterortwick (STADT AHAUS 2009). Die Katas‐

Ammeln terfläche der Gemarkung Ot‐

Ottenstein tenstein beträgt etwa 1.230 Feldmark Wüllen Oberortwick ha, dies entspricht rund 8,2 % der Gesamtfläche von Ahaus.

Quantwick Sabstätte Die Einwohnerdichte von 146 Einwohnern/km² (zum Ver‐ gleich: Kreis Borken 201 Ein‐ wohner/km²) unterstreicht

Gemarkung Stadt Ahaus Bundesstaßen Kartographie: planinvent 2008 Umland Landes- und Kreisstraßen den ländlichen Charakter der Ortslagen Ottenstein Ortsnamen o Feldmark Bauerschaften 0 1 23 4 km Stadt Ahaus (KREIS BORKEN 2008a). Abb. 6: Die Gemarkung der Stadt Ahaus und ihrer Ortslagen

In der Stadt Ahaus liegt Ot‐

9 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 tenstein, das 1292 erstmals urkundlich erwähnt wurde, im Westen, ca. 8 km vom Stadtkern Ahaus entfernt. Ottenstein ist nicht mit dem Siedlungsbereich der Kernstadt verbunden, sondern bildet ei‐ nen eigenständigen Siedlungskörper. Der Ortskern von Ottenstein wird durch die zugehörigen Bauer‐ schaften Feldmark und Hörsteloe ergänzt. Bis zur niederländischen Großstadt beträgt die Entfernung nur ca. 20 km.

Regional ist Ottenstein der Münsterländer Parklandschaft zu zuordnen. Die Besonderheiten dieser Kulturlandschaft entstehen durch ein Zusammenspiel von Wallhecken, Ackerlandschaften, Weiden sowie kleineren Waldflächen. In der näheren Umgebung von Ottenstein ergänzt eine hohe Zahl von Hochmooren das attraktive Landschaftsbild des Westmünsterlandes.

Ottenstein liegt im nord‐westlichen Teil des Bundeslandes Nordrhein‐Westfalen und gehört zum Kreis Borken. Die Ortslage befindet sich in räumlich distanzierter Lage zur Stadt Ahaus im Westen der Gemarkung. Die weiteren zu Ahaus gehörigen Ortslagen mit Ausnahme von Wessum und Wüllen liegen ebenfalls in größerer distanzierter Lage zu Ahaus, nördlich und östlich von Ottenstein.

Enschede Gronau Niederlande

Epe Deutschland

Alstätte Graes Heek

Lünten Wessum Ammeloe Ottenstein Wüllen Ahaus Zwillbrock Legden

Stadtlohn

Abb. 7: Lage Ottensteins in der Region

Die Dorflage Ottenstein besteht nicht nur aus dem gewachsenen Ortskern, sondern wird von einem großflächigen Gebiet an überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen umfasst. Dieses kann in etwa auf die beiden Bauerschaften aufgegliedert werden: Feldmark liegt südlich, Hörsteloe nördlich der Dorflage. Ottenstein ist mit 3.819 Einwohnern (Juni 2009) das zweitkleinste Dorf der Stadt Ahaus.

10 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Ringförmig um Ottenstein befinden sich in etwa 10‐20 km Entfernung die Städte Gronau (nord‐ östlich), Vreden (süd‐westlich) sowie auf niederländischer Seite Enschede (nördlich) und Haaksbergen. Ottenstein ist Teil des EUREGIO‐Gebietes. Der grenznahe Raum ist wirtschaftlich und kulturell durch Bezüge zu den Niederlanden geprägt.

Der Versorgungs‐ und Dienstleistungseinrichtungen mittelzentraler Art vorhaltenden Stadt Ahaus (nach Gebietsentwicklungsplan Bezirksregierung Münster, Teilabschnitt „Münsterland“), ist Ottenstein bezüglich der Versorgung als Ortsteilzentrum untergeordnet.

2.2 Geschichtliche Grundlagen

Ottenstein wurde im Jahr 1292 erstmals im Zusammenhang mit einer Kapelle erwähnt. Zwischen 1318 und 1319 wurde durch Otto, Sohn des Edelherrn von Ahaus, in dem bis dahin noch unwegsa‐ men Gelände eine Burg aus Stein erbaut. Die Erschließung dieser Burg erfolgte aufgrund des sumpfi‐ gen Geländes über einen von Süden kom‐ menden Weg, an dem die Bürger später siedelten. Der Name Ottenstein leitet sich von dem Namen der Burg und dem Erbauer ab. In der Zeit zwischen 1316 und 1325 herrschte Otto über Ottenstein. Im An‐ schluss fiel der Ort unter die Führung des Hochstifts von Münster im Status des Le‐ hen, der politisch‐ökonomischen Gesell‐ schaftsordnung des Mittelalters. 1408 er‐ folgt die Eingliederung in das Amt Ahaus und später in das Gericht Ahaus. Während dieser Zeit wuchs Ottenstein zu einer ver‐ Abb. 8: Der Status von Ottenstein (Quelle: PRIES 2008) hältnismäßig großen Stadt mit 300 Einwoh‐ nern heran. Städte dieser Größenordnung hießen in dieser Zeit Wiegbold. 1754 stürzt durch einen Sturm ein Teil der Burg ein und wird nicht wieder aufgebaut. Das Steinmaterial der Burg wird jedoch für die Vergrößerung der örtlichen Kirche verwandt (ROTTERING o.J.).

Nach einer kurzen Periode unter französischer Herrschaft gelangt Ottenstein wieder in deutsche Hände und wird zwischen 1813 und 1974 zunächst als Bürgermeisterei und später als Gemeinde ge‐ führt. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wird Ottenstein 1975 wieder ein Ortsteil von Ahaus.

2.3 Umwelt und Natur

Die naturräumlichen Gegebenheiten bilden die Grundlage für die endogene Entwicklung einer Region. Aufgrund dessen bedarf es einer ausführlichen Betrachtung des Klimas, des Reliefs, des Bodens, der Vegetation sowie der Ökologie.

11 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Das Gemarkungsgebiet der Stadt Ahaus umfasst 15.124 ha. Davon sind 17,1 % Siedlungs‐ und Verkehrsfläche, die weiteren 82,9 % gelten als Freifläche außerhalb der Siedlungs‐ und Verkehrsfläche. Erst genannte Flächen teilen sich auf Gebäude‐ und Betriebsflächen (10,3 %), Verkehrsfläche (5,6 %) sowie Erholungs‐ und Friedhofsfläche (1,1 %) auf. Zu den Freiflächen zählen landwirtschaftlich genutzte Flächen (64,9 %) sowie Waldfläche (13,7 %), Wasserfläche, Moor, Heide und Unland (zusammen 4,2 %) auf. Restliche Flächen entfallen auf Abbauland und andere Nutzungen (0,1 %) (IT NRW 2009).

2.3.1 Naturraum

Naturräumlich gehört Ottenstein zur Münsterländischen Tieflandsbucht. Diese Region ist als Übergangszone von atlantischem zu subatlantischem Klima geprägt. Es herrscht eine mittlere Jahrestemperatur von 9 °C und eine Jahresniederschlagsumme von 800 mm. Die Niederschlagsverteilung ist durch Höhepunkte in den Sommermonaten Juni und Juli geprägt. Die wenigsten Niederschläge fallen im Februar.

Der Naturraum Westmünsterland ist durch eine sandige Bodenstruktur gekennzeichnet. Der Einfluss von Geschiebelehmen hat zu einer Bildung des Bodentyps Gley in verschiedenen Ausprägungsformen geführt. Dies bedeutet, dass Wasser bis in die oberen Horizonte aufgestaut wird. Durch anthropogene Bodenentwässerungssysteme sind diese Böden inzwischen jedoch weitestgehend ackerbaulich zu bewirtschaften.

Landschaftlich gehört der Raum Ottenstein zur Münsterländer Parklandschaft. Diese ist geprägt durch einen stetigen Wechsel von Wiesen, Äckern, Weiden sowie kleineren Waldflächen. Außerdem sind kleine Wasserläufe und daran angegliederte Wallhecken typisch. Die Waldarmut lässt sich durch Übernutzung in Form von Vieheintrieb sowie den großen Holzbedarf der Niederlande für den Schiffbau im 18. Jahrhundert erklären.

Gleichermaßen war die Umgebung Ottensteins bis zum Ende des 19. Jahrhunderts durch Moore und Heiden geprägt, die dann durch Entwässerung und Torfabbau jedoch weitgehend zerstört wurden. Trotzdem gibt es, wie im folgenden Kapitel dargestellt, eine Vielzahl von Schutzgebieten in der Umgebung von Ottenstein, die zum Erhalt der Moorrestflächen beitragen. Die Kultivierung der Moore führte zu den noch heute sichtbaren regelmäßigen Wegenetzen sowie Parzellenstrukturen.

Ottenstein wird in ost‐westlicher Richtung von dem Ölbach einem Zufluss der Ahauser Aa durchflossen. Die 2003 ausgestaltete Überschwemmungsgebietsausweisung für die Ahauser Aa und ihre Zuläufe weist für Ottenstein keine besonders beachtenswerten Hochwasserschutzflächen aus.

Die Quelle der Ahauser Aa liegt südöstlich von Ahaus und verläuft dann nördlich durch Ahaus und fließt anschließend westlich weiter in Richtung Alstätte und entwässert letztendlich in die Ijssel (Nie‐ derlande). Die Lauflänge der Ahauser Aa beträgt insgesamt 85 km von denen 27 km in Nordrhein‐ Westfalen verlaufen. Größere Zuflüsse sind der Flörbach II sowie der Brockbach. Insgesamt beläuft sich das Einzugsgebiet auf 150 km² in Nordrhein‐Westfalen. Das Flussbett gestaltet sich als sandiger, begradigter Lauf. Die Wassertiefe beläuft sich zwischen einer Spannbreite von 0,1 bis 2 m. 12 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Abb. 9: Karte Leitbodentypen (Quelle: LANDSCHAFTSVERBAND WESTFALEN‐ 1997)

Abb. 10: Überschwemmungsgebiet Ahauser Aa (Quelle: BEZIRKSREGIERUNG MÜNSTER 2003)

13 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

2.3.2 Schutzgebiete

In der Nähe von Ottenstein befinden sich verschiedene Schutzgebiete (vgl. Abb. 11). Zwischen den Stadtteilen Wessum und Wül‐ len liegt eine Wasserschutzzone der Kate‐ gorien 3/3A und 3B. Es handelt sich um ein erweitertes Schutzgebiet, in dem das Abla‐ gern von Schutt, Abfallstoffen und wasser‐ gefährdenden Stoffen verboten ist sowie die Anwendung von Gülle, Klärschlamm, Pflanzenschutz‐ und Schädlingsbekämp‐ fungsmittel Nutzungseinschränkungen un‐ terliegt.

Der besondere Kultur‐ und Naturraum der Stadt Ahaus zeigt sich in einer Vielzahl von Gebieten des EU‐länderübergreifendes Schutzgebietsprogrammes „Natura 2000“. Hierzu gehört das Naturschutz‐/FFH‐Gebiet (Flora‐Fauna‐Habitat) „Amtsvenn und Hündfelder Moor“, ein 894 ha großer, aus vier Teilflächen (Alstätter Venn, Eper Venn, Graeser Venn sowie Aamsveen) bestehen‐ Abb. 11: Lage der Naturschutz‐ und Natura 2000 Gebiete der Gebietskomplex.

Die Feuchtheide findet als Lebensraumtyp im westlichen Münsterland ihre südlichste Verbreitung und ist insbesondere aufgrund ihrer Vegetation von besonderem Wert. Desweiteren befindet sich Teilgebiete des nicht flächenmäßig zusammenhängenden Vogelschutzgebiet "Moore und Heiden des westlichen Münsterlandes" mit einer Gesamtfläche von 2.324 ha in der Region um Ottenstein.

Zu den Schutzgebieten in direkter räumlicher Nähe zu Ottenstein gehören das FFH‐Gebiet „Wachol‐ derheide Hörsteloe“ und das NSG „Butenfeld“. Bei den zusammen 8 ha großen sieben Teilflächen der „Wacholderheide Hörsteloe“ handelt es sich um Wacholderbestände auf flachen Geländekuppen oder Dünenhügeln in der Bauerschaft Hörsteloe (zugehörig zum Ortsteil Ottenstein), nördlich von Ottenstein. Die Bedeutung als FFH‐Gebiet liegt in der guten Ausprägung eines nährstoffarmen Standorts, welcher als Relikt der ehemals weit verbrei‐ teten Heiden im westlichen Münsterland gilt.

Das NSG „Butenfeld“ liegt zwischen Wessum, Wüllen und Ottenstein. Auf 133 ha leben hier seltene Wat‐ und Wiesenvögel, sowie gefährdete Pflanzengesellschaften des offenen Wassers und des feuch‐ ten Geuelandes. „Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit des Gebietes“ ist das Gebiet „Butenfeld“ unter Schutz gestellt (MUNLV 2006).

14 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Tab. 1: Naturschutzgebiete in Ahaus (Quelle: MUNLV 2006) Name Gebietsart Typ/Merkmal Größe Amtsvenn und Hündfelder Moor (= Abgetorftes Hochmoor, Hoch‐ Alstätter Venn, Eper Venn, Graeser NSG/FFH moorrestflächen, extensiv genutz‐ 894 ha Venn, Aamsveen) te Feuchtgrünland Heideflächen, Heidemoore, Hei‐ Witte‐Venn, Korsewicker Grenz‐ NSG/FFH deweiher, Eichen‐Birken und Bir‐ 28 ha wald ken‐Erlenbuchenwald Moore und Heiden des westlichen Münsterlandes (= Zwillbrocker Vogelschutzgebiet Moorreste und Feuchtwiesen 2.324 ha Venn, Ammeloer Venn, Hündfelder (Teile auch als NSG) Moor, Amtsveen) Wachholderheide Hörsteloe (be‐ NSG/FFH Wachholderflächen 8 ha stehend aus 7 Teilflächen) Bennekampshaar NSG Feucht‐/Trockenheide 7 ha Offene Wasserflächen, feuchtes Goor Witte‐Venn NSG 8 ha Grünland offene Wasserflächen, Butenfeld NSG 133 ha feuchtes Geueland

2.3.3 Kulturlandschaft

Für die Kulturlandschaft Westmünsterland sind zwei Merkmale charakteristisch: Zum einen eine kleinteilige Landschaftsstruktur mit Bachläufen, Baumreihen und als besonders prägendes Element vorkommende Wallhecken. Zum anderen große Ackerflächen, die den Blick auf Bauernhöfe und zahl‐ reiche Kirchtürme freigeben. Lediglich die Textilindustrie (bedeutsam seit dem 16. Jahrhundert bis zum Niedergang in den 1970er Jahren) hat als münsterländischer Ausläufer der Industrialisierung durch Großbetriebe Spuren im Landschaftsbild hinterlassen.

Die landwirtschaftliche Baukultur, die den Grundstein für alle weiteren Siedlungstätigkeiten in Ottenstein gelegt hat, gilt als identitätsstiftendes Merkmal für die ortsansässige Bevölkerung und ist gleichzeitig aufgrund der besonderen Ensemblewirkung von Hof‐ stelle und Gebäuden ein Anziehungspunkt für Touris‐ ten. Das Siedlungsbild Ottensteins wird außerhalb des Ortskerns vor allem durch Einzelhoflagen bestimmt. Hierbei wechseln sich große Hoflagen mit kleinen Foto 16: Landschaftsstruktur Westmünsterland Bauernhöfen ab. Typisch ist jedoch, dass zu einem (Quelle: PLANINVENT 2008) Hauptgebäude zahlreiche Nebengebäude in Form von Speichern und Mäusepfeilerscheunen (Speicher, die auf kleinen Pfeilern gebaut wurden, um zu ver‐ hindern, dass Ratten und Mäuse das eingelagerte Getreide fressen) gehören. Als häufigste Gebäude‐ form findet man Hallenhäusern, gebaut als 2‐,3‐ oder 4‐Ständerhaus. Verändert wurde diese Bau‐ form erst, als die ehemaligen Heideflächen durch verstärkten Düngemitteleinsatz ertragreicher wur‐

15 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 den und größere Lagerbereiche benötigt wurden, was zu einer Vielzahl von Neubauten führte (etwa ab 1950) (vgl. ELLENBERG 1990).

Als Bauart fand bis zum frühen 19. Jahrhundert vor allem die Fachwerkbauweise aus Holz und Back‐ steinen Verwendung. Später wurde überwiegend roter Klinker mit teilweise blau gebrannten Steinen verwendet. Tür‐ und Fensteraussparungen sind häufig mit regionstypischem Sandstein ausgemauert. Auf vielen Bauernhöfen sind Jahrhunderte alte Hofeichen zu finden. Die für das Westmünsterland charakteristischen Streusiedlungen konnten sich aufgrund des hohen Moorflächenanteils im Umfeld von Ottenstein ursprünglich weniger ausbreiten.

Die überwiegend durch den katholischen Glauben geprägte Region, ist reich an Bildstöcken, Hof‐ und Wegekreuzen. Gleichermaßen ist eine große Anzahl an neuzeitlichen Adelssitzen und Wasserburgen kulturlandschaftsprägend.

2.4 Planungsvorgaben und Raumordnung

Für jegliche Planungen in der Dorfentwicklung sind übergeordnete Planungsvorgaben sowie gesell‐ schaftliche Rahmenbedingungen zu beachten. Im Folgenden wird kurz auf die Thematik des Flächen‐ verbrauchs, des demographischen Wandels sowie auf die formal‐rechtlichen Planungsvorgaben ein‐ gegangen.

2.4.1 Vorgaben auf Bundes­ und Landesebene

Die ländlichen Räume in NRW werden in ihrer Struktur und Entwicklung von Veränderungen in der Bevölkerungszusammensetzung, einer wachsenden Bedeutung des international eingebundenen wirtschaftlichen Mittelstands sowie einem Struktur‐ und Funktionswandel in der Landwirtschaft be‐ einflusst. Maßgebliche Triebkraft ist dabei die EU‐Struktur‐ und Agrarpolitik. Kommunale Flächen stehen unter immer höherem Nutzungsdruck: Ansprüche für neue Siedlungs‐ und Verkehrsflächen konkurrieren mit Naturschutzinteressen, landwirtschaftlichen Produktionserfordernissen zur Auf‐ rechterhaltung der Lebensmittelversorgung sowie zur Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit und im‐ mer stärker werdenden Flächenansprüchen für die Produktion nachwachsender Rohstoffe und die Erzeugung regenerativer Energie.

Vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein‐Westfalen (MUNLV) wurden im Jahr 2003 in verschiedenen Arbeitskreisen unter anderem folgende Leitziele und Maßnahmen für den Schutz und die Entwicklung des Freiraums erarbeitet:

„ Mittel‐ bis langfristige Erhöhung des Freiraumanteils; „ Effizienzsteigerung der Flächennutzung im Siedlungsbereich (Gewerbe‐ und Wohnflächen); „ Forcierung der Bodenentsiegelung; „ Sicherung der Eigenart der Kulturlandschaften in städtischen und ländlichen Räumen.

16 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

In der Dorfentwicklung, die vor allem im Bereich der Siedlungserweiterung und Innenentwicklung mit der Thematik des Flächenverbrauchs in Berührung kommt, sollte die Flächeninanspruchnahme nach‐ haltig gestaltet werden. Das MUNLV stellt im NRW‐Programm „Ländlicher Raum“ die Umnutzung ehemals landwirtschaftlich genutzter Bausubstanz als eine Möglichkeit zur Reduzierung der Flächen‐ neuinanspruchnahme heraus und zählt diese zu den innerhalb der Dorferneuerung prioritär zu för‐ dernden Maßnahmen (MUNLV 2007).

In Deutschland werden zurzeit pro Tag etwa 114 ha an zuvor landwirtschaftlich genutzter oder na‐ turbelassener Fläche in Siedlungs‐ oder Verkehrsfläche umgewandelt. Auch wenn die absolut in An‐ spruch genommene Fläche langsam weniger wird, erhöht sich die Siedlungs‐ und Verkehrsfläche je Einwohner immer weiter, da die Bevölkerung tendenziell zurückgeht. Hieraus lässt sich auch im Hin‐ blick auf die oben genannten Leitziele ein dringender Handlungsbedarf ableiten. Auch unter Zugrun‐ delegung des neuen Landesentwicklungsplans NRW gehört die Reduzierung des Flächenverbrauchs zu den vordringlichen Planungsaufgaben der Kommunen. Das Raumordnungsgesetz betont ebenfalls ausdrücklich den Vorrang von Innenentwicklung, Nachverdichtung und Siedlungskonzentration, um bestehende Potenziale im Bestand besser zu nutzen und eine weitere Zersiedelung einzuschränken. Grundsätzlich ist bei der Flächenpolitik die Integration von ökonomisch‐, ökologisch‐ und sozialver‐ träglichen Aspekten zu beachten.

Bezüglich der Bevölkerungsentwicklung im Hinblick auf Anzahl, Struktur und Zusammensetzung, muss die Entwicklung Ottensteins im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel betrachtet werden. Insgesamt sind drei Grundtendenzen in dieser Beziehung zu erkennen. Zum einen ist auf‐ grund einer allgemein sinkenden Geburtenrate, die unter der Reproduktionsrate liegt, eine negative natürliche Bevölkerungsentwicklung festzustellen. Gleichzeitig wird die Lebenserwartung aufgrund immer besserer medizinischer Versorgung sowie einer veränderten Lebensführung weiter steigen. Hierdurch wird vor allem die Altersgruppe der über 60‐Jährigen einen Zuwachs erfahren. Die Bevöl‐ kerungsgruppe der Kinder und Jugendlichen wird parallel dazu anteilig zurückgehen. In Ergänzung zur natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist die räumliche Bevölkerungsbewegung zu betrachten. Hier‐ bei wird deutlich, dass Deutschland durch Zuwanderung aus dem Ausland an Bevölkerung gewinnt. Die Gruppe wird also heterogener in der Herkunft.

Die Bevölkerungsentwicklung bringt Aufgaben für jede einzelne Kommune mit sich. Schwerpunkte liegen in der Anpassung der sozialen Infrastruktur sowie bei der allgemeinen Beachtung von barrie‐ refreien Gestaltungsregeln. Im Rahmen der allgemeinen Daseinsfürsorge gilt es, die Siedlungsstruktu‐ ren vor allem im Ortsinnenbereich zu stärken.

Zu den zuvor genannten Gesichtspunkten, die für die zukünftige Entwicklung von Ottenstein zu be‐ achten sind, sind zusätzlich im Rahmen der formal‐rechtlichen Planung Aspekten und Planwerke zu beachten.

17 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

2.4.2 Vorgaben auf regionaler Ebene

Ottenstein ist als Ortsteil des Mittelzentrums Ahaus im Gebietsentwicklungsplan als überwiegend ländlich geprägtes Gebiet dargestellt. Im Zuge der Einhaltung der Ziele der Raumordnung, welche in Regionalplänen für die Region verankert sind, müssen Maßnahmen und Projekte diesen Anforderun‐ gen entspreche. Für Ottenstein gilt der Regionalplan der Bezirksregierung Münster, Teilabschnitt Westmünsterland, Blatt 13. Das Gebiet um Ottenstein gilt laut Gebietsentwicklungsplan als Gebiet mit überwiegend ländlicher Raumstruktur. Im Westen von Ottenstein sind Flächenpotentiale für wei‐ tere Wohnsiedlungsbereiche gegeben. Desweiteren sind Flächen für Gewerbe‐ und Industrieansied‐ lungen ausgewiesen, die nördlich an den Siedlungsbereich angrenzen. Im Bereich der Bauernschaft Hörsteloe, nördlich des Siedlungsbereichs und direkten Anschluss an den Siedlungskörper wurden Flächen zur Erweiterung des bestehenden Gewerbes festgelegt. Weiter ausgewiesen wurden agra‐ risch genutzte Bereiche, Freiraum sowie Bereiche für Freizeit und Erholung im Umland der Ortslage.

In Landschaftsplänen sind die inhaltlichen und räumlichen Ziele des Naturschutzes für einen be‐ stimmten Raum niedergelegt. Hieraus leiten sich konkrete Maßnahmen für den Freiraumschutz ab. Ein Landschaftsplan Ahaus ist in der Entwicklung. Im Zuge der zukünftigen, vor allem flächenmäßigen Entwicklung ist es geboten, die Belange des Landschaftsplanes zu berücksichtigen.

Desweiteren gilt es in diesem Zusammenhang, die Lage von Naturschutz‐ und Wasserschutzgebieten zu beachten. In diesen Bereichen gilt es natürliche Landschaftselemente zu sichern. Das europäische Biotopverbundsystem Natura 2000 sollte unterstützt werden.

Strukturwandel und regionaler Wettbewerb stellen die Land‐ und Forstwirtschaft vor neue Aufgaben, der demographische Wandel bringt neue Herausforderungen in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Daseinsfürsorge mit sich und der Steuerung der Flächennutzung bei gleichzeitiger Erhaltung ländli‐ cher Kulturlandschaften kommt immer höhere Bedeutung zu. Wohnstandortbildung an den Ortsrän‐ dern, eine zunehmende Verkehrsbelastung, neue Herausforderungen an die Siedlungsentwicklung in Folge des Klimawandels sowie neue energetische Anforderungen an Gebäude erweitern das Feld gleichzeitig auf die Dörfer einwirkender Herausforderungen. Mit Hilfe integrierter Entwicklungskon‐ zepte wie dem DEK können innovative Lösungen und Strategien für das Dorf und für seine Bewohner aufgezeigt werden.

2.5 Demographie

Dorfleben kann nur entstehen, wenn Menschen das „Dorf leben“ – sich verbunden fühlen, sich ein‐ bringen und den Ort als dauerhaften Lebensplatz ansehen. Um eine angepasste Strategie für Ottens‐ tein entwickeln zu können, ist es wichtig zu wissen, auf welche Zielgruppen und für wie viele Ein‐ wohner die Entwicklung ausgerichtet werden muss. Die Entwicklung der Bevölkerung im Rückblick und in der Vorausschau gibt einen Einblick in die Struktur und in absehbare Veränderungen von Haushaltsgrößen, Altersgruppen und der absoluten Einwohnerzahl.

18 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

2.5.1 Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungszahl in Ottenstein 150 ist in den letzten 19 Jahren auf kon‐ stant hohem Niveau angestiegen und 140 hat dabei das Wachstum von Ahaus und den anderen zusammengefass‐ 130 ten Ortslagen noch übertroffen. Die Bevölkerung ist von 2.763 Einwoh‐ 120 nern im Jahr 1980 um 38,2 % auf 110 3.819 Personen im Juni 2009 ange‐ stiegen. Ottenstein, als kleinerer 100 Ortsteil der Stadt Ahaus, konnte sei‐ 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2009* ne Bevölkerungszahl im Vergleich zu Ahaus OT den übrigen Ahauser Ortslagen deut‐ Ottenstein lich stärker steigern. Wüllen, Alstätte, Wessum,

Allerdings ist eine Abflachung der Abb. 12: Bevölkerungsentwicklung in Ottenstein 1980‐2009 (* Stand: Ju‐ ni 2009) (Quelle: STADT AHAUS 2009; Grafik: PLANINVENT 2009) Wachstumskurve seit etwa 2004 zu beobachten – ein Hinweis auf den demographischen Trend, der auch Ottenstein mittelfristig betref‐ fen wird.

2.5.2 Bevölkerungsbewegung

Die Bevölkerungsbewegung ergibt sich aus dem Saldo der Geburten und Sterbefälle eines Jahres so‐ wie der Anzahl von Zuzüge und Fortzüge in einem statistisch abgeschlossenen Gebiet. Dabei sind Schwankungen innerhalb der jährlichen Saldierung nichts Ungewöhnliches. Ottenstein hatte in den Jahren 2005 und 2006 einen insgesamt positiven Saldo, der sich in beiden Jahren aus einem positive natürlichen Bevölkerungssaldo und einem positiven Wanderungssaldo speiste. Im Jahr 2007 verkehr‐ ten sich der natürliche Bevölkerungssaldo und der Wanderungssaldo ins Negative, so dass der Ge‐ samtsaldo ebenfalls negativ ausfiel.

Tab. 2 : Bevölkerungsstatistik Ottenstein 2005‐2007 (Quelle: Stadt Ahaus 2008b) Natürl. Wanderungs‐ Saldo Geburten Sterbefälle Bevölkerungs‐ Zuzüge Fortzüge saldo ∑ saldo 2007 + 44 ‐ 45 ‐ 1 + 177 ‐ 202 ‐ 25 ‐ 26 2006 + 66 ‐ 34 + 32 + 168 ‐ 152 + 16 + 48 2005 + 57 ‐ 37 + 20 + 207 ‐ 176 + 31 + 51

Die Stadt Ahaus stellte zusammen mit den anderen Kommunen des Kreises Borken sowie den an‐ grenzenden westmünsterländischen Kreisen eine auffällige Abweichung vom landes‐ und bundeswei‐ ten Trend einer negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung (also mehr Sterbefälle als Neugebo‐

19 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 rene) dar. Das Ahauser Wachstums speist sich nicht, wie bei vielen ländlichen Kommunen in NRW, ausschließlich durch Zuzugsströme aus den Verdichtungsgebieten sondern wird derzeit noch von der eigenen Nachkommenschaft getragen. In der Tendenz ist aber auch in Ottenstein eine Verringerung der Neugeborenenzahlen festzustellen, was ansatzweise auch an den oben aufgeführten Zahlen zu erkennen ist.

2.5.3 Bevölkerungsstruktur

Die Bevölkerungsstruktur in der Stadt Ahaus ist im Vergleich zum Kreis Borken und zum Land NRW bei Betrachtung der Altersgruppen überdurchschnittlich gut, das heißt im Durchschnitt jünger. Der Anteil der Jugendkohorte (<18 Jahre) an der Gesamtbevölkerung in den einzelnen Ortslagen von Ahaus ist überdurchschnittlich hoch, der Anteil der Senioren (> 64 Jahre) zum Teil deutlich geringer. Bei der Altersgruppe der jungen Erwerbstätigen (18‐49 Jahre) liegt Ahaus im Kreis‐ und Landesdurch‐ schnitt. Die älteren Erwerbstätigen (50‐64 Jahre) weisen hingegen einen etwas geringeren Anteil an der Gesamtbevölkerung auf.

Bei Betrachtung der Altersgruppen wird deutlich, dass der größte Anteil der Bevölkerung (36,3 %) in Ottenstein zwischen 25 und 49 Jahre alt ist. Die zweitgrößte Gruppe mit 17,9 % sind die 50 bis 64‐ Jährigen, gefolgt von den 6 bis 17‐Jährigen mit 16,4 %. Die Gruppe der Senioren (über 64 Jahre) macht einen Anteil von 13,3 % aus, die 18 bis 24‐Jährigen 8,7 % und die kleinste Gruppe der Otten‐ steiner bilden die unter 6‐Jährigen mit nur 7,4 %.

Tab. 3: Altersgruppenanteile in der Stadt Ahaus nach Ortslagen in Prozent (Quelle: Stadt Ahaus 2008c) Ortsteile Kreis Ahaus Alstätte Graes Ottenstein Wessum Wüllen NRW Borken Altersgruppen < 6 Jahre 5,6 % 7,0 % 5,7 % 7,4 % 6,8 % 7,4 % 6,0 % 5,2 % 6‐17 Jahre 16,3 % 18,9 % 17,3 % 16,4 % 17,8 % 19,1 % 15,8 % 12,8 % 18‐24 Jahre 9,5 % 8,4 % 9,8 % 8,7 % 9,0 % 8,9 % 8,9 % 8,1 % 25‐49 Jahre 36,0 % 35,7 % 35,7 % 36,3 % 36,4 % 37,3 % 36,1 % 35,7 % 50‐64 Jahre 16,4 % 15,0 % 17,3 % 17,9 % 14,9 % 14,2 % 16,4 % 18,3 % > 64 Jahre 16,2 % 15,0 % 14,2 % 13,3 % 15,1 % 13,1 % 16,9 % 19,9 %

Im Vergleich mit den anderen Ortsteilen der Stadt Ahaus wird deutlich, dass Ottenstein keine erheb‐ lich abweichende Altersstruktur aufweist. Lediglich bei den 50 bis 64‐Jährigen liegt der Anteil etwas höher, dafür aber bei den über 64‐Jährigen im unteren Bereich der Werte.

20 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Abb. 13: Bevölkerungsverteilung nach Altersgruppen in Ottenstein 2008 (Quelle: Stadt Ahaus 2008c)

2.5.4 Bevölkerungsvorausberechnung

Die Vorausberechnung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung in Ottenstein basiert auf generellen Grundannahmen. Für die Erhaltung einer stabilen Bevölkerungszahl muss jede Frau durchschnittlich 2,1 Kinder bekommen. So wird eine vollständige Generation mit neuen Müttern geboren. Da das Verhältnis geborener Männer zu Frauen 1,05/1,00 beträgt, liegt der Quotient leicht über 2,0. Eine Geburtenrate von 2,1 Kindern wurde in Deutschland zuletzt in den 1970er Jahren erreicht. Zunächst sank die Geburtenrate und seitdem auch die Anzahl potenzieller Mütter in den Folgegenerationen. Aktuell liegt diese bei 1,47 Kindern und damit – trotz steigender Tendenzen – verglichen mit europäi‐ schen Nachbarländern (Niederlande 1,7; Frankreich 2,0) sehr niedrig. Die Bevölkerungsentwicklung ist in Deutschland durch einen höheren Anteil Älterer an der Gesamtbevölkerung geprägt. Daraus re‐ sultiert eine erhöhte Sterbeziffer, die den Saldo der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ins Negati‐ ve kehrt. Die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung wird derzeit nur durch den Wanderungssaldo po‐ sitiv geprägt, wobei die abnehmende Zahl von Zuwanderern den negativen natürlichen Bevölke‐ rungssaldo seit dem Jahr 2004 nicht mehr vollständi‐ gen ausgleichen kann, so dass die Bevölkerungszahl in Deutschland nunmehr seit vier Jahren abnimmt. Schätzungen des Statisti‐ schen Bundesamtes gehen von einem Bevölkerungs‐ rückgang bis auf ca. 70‐ 75 Mio. Einwohner im Jahr

Abb. 14: Bevölkerungsprognose für Ottenstein nach Altersgruppen (STADT AHAUS 2005) 2050 aus.

21 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Nachfolgende Daten basieren auf dem „Bericht zur demographischen Entwicklung und Bevölke‐ rungsprognose in der Stadt Ahaus“ (STADT AHAUS 2005). Der Bericht stellt verschiedene Varianten der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung bis 2029 dar. Für die Nachfolgenden Betrachtungen wurde Va‐ riante 2 (Mittelvariante) bis zum Jahr 2025 zugrunde gelegt. Diese beruht auf dem Basisjahr 2004 und auf den Annahmen, dass der Wanderungssaldo leicht degressiv rückläufig ist, die Geburtenrate leicht abnimmt und die Lebenserwartung etwas steigt.

Die Bevölkerungszahl in Ottenstein wird voraussichtlich zunächst bis zum Jahr 2015 leicht steigen, im weiteren Verlauf auf einem gleichbleibendem leicht höheren Niveau als im Jahr 2005 verbleiben. Bei Betrachtung der verschiedenen Altersgruppen kann jedoch von einer sehr unterschiedlichen Entwicklung ausgegangen werden: Während die Zahl der Kinder und Jugendlichen (unter 20 Jahre) sowie die jungen Erwerbspersonen (20 bis unter 40 Jahre) um rund 20 % abnehmen werden, steigt vor allem die Zahl der Senioren (60 Jahre und älter) voraussichtlich konstant stark um insgesamt 80 % an. Auch die Gruppe der älteren Erwerbstätigen (40 bis unter 60 Jahre) wird voraussichtlich zunächst bis 2015 anwachsen, dann jedoch leicht an Stärke verlieren. Die Gesamtzahl an Erwerbstätigen wird bei einer solchen Entwicklung daher bis zum Jahr 2015 zunächst aufgrund der Zunahme der älteren Erwerbstätigen noch leicht ansteigen, mit dem Rückgang der Zahl der älteren Erwerbstätigen ab 2015 jedoch recht stark abnehmen. Bereits heute nimmt das durchschnittliche Alter der Erwerbspersonen in Ottenstein deutlich zu, genau wie auch das Durchschnittsalter der gesamten Einwohnerschaft. Ottenstein dürfte in den nächsten Jahren die höchste Zunahme des Durchschnittsalters im Vergleich zu den anderen Ahauser Ortslagen aufweisen.

Bei Betrachtung des Belastungsquotients – dieser gibt das Verhältnis der Anzahl der Kinder und Ju‐ gendlichen (unter 20 Jahre) plus der Senioren (60 Jahre und älter) zur Anzahl der Erwerbstätigen (20 bis unter 60 Jahre) wieder – zu Beginn und am Ende der Bevölkerungsvorausberechnung wird deut‐ lich, inwiefern sich der Anteil der Erwerbstätigen im Verhältnis zu den nicht‐Erwerbstätigen verän‐ dern wird. Im Jahr 2005 lag der Belastungsquotient in Ottenstein bei 0,8, im Jahr 2025 wird dieser vo‐ raussichtlich auf einen Wert von 1,0 ansteigen. Dieser vergleichsweise hohe Anstieg führt zu einer deutlich höheren Belastung der Erwerbstätigen, da rein statistisch gesehen auf jeden Erwerbstätigen im Jahr 2025 eine nicht‐erwerbstätige Person kommen wird. Gleichzeitig verändert sich auch das Verhältnis der Jungen zu den Alten innerhalb der Gruppe der nicht‐Erwerbstätigen dahingehend, dass der Anteil der Senioren in dieser Gruppe von rund 39 % im Jahr 2005 auf rund 59 % im Jahr 2025 ansteigen wird.

2.6 Siedlungsentwicklung, Ortsgestalt und Ortsbild

Die Gestalt eines Ortes ist immer auch ein Spiegel seiner Entstehungsgeschichte. In Zeiten zuneh‐ mender Vereinheitlichung der Architektur, wird das historische Ortsbild zunehmend bedeutsam. Für die lokale Identität und die damit verbundene Verantwortung der Bevölkerung für ihren Ort, ist die Erhaltung von dörflichen Strukturen von großer Bedeutung. Zukünftige Entwicklungen sollten den bestehenden Strukturen angepasst werden, um die lokalen Eigenheiten vor einer Vereinheitlichung zu bewahren.

22 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

2.6.1 Siedlungsgenese

Ottenstein hat seinen Ursprung in einem Straßendorf entlang des heutigen Straßenzuges Wigbold. Diese Straße führte in der Entstehungszeit als einziger Zugang zur Burg Ottenstein, die dem Ort sei‐ nen Namen verlieh. Diese Struktur ist in der preußischen Uraufnahme von 1825 noch erkennbar. Zwischen 1825 und 1890 erfährt die Ortslage eine Siedlungsverdichtung nach innen und eine Erwei‐ terung entlang der heutigen Lüntener Straße nach außen. Diese Struktur veränderte sich in den nächsten Jahrzehnten nur sehr gering.

Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm die Dynamik der Siedlungsentwicklung wieder zu. Da die Ortslage von größeren Kriegsschäden verschont blieb, konnte in der Nachkriegszeit eine aktive Vergrößerung durchgeführt werden, anstatt des sonst üblicherweise notwendigen Wiederaufbaus. In dieser Zeit wird die Siedlungsentwicklung vornehmlich in südliche Richtung entlang der Ketteler Stra‐ ße vorangetrieben. Gleichzeitig erfährt auch das Straßennetz, bedingt durch die wachsende Mobilität der Bevölkerung einen Entwicklungsschub mit einem Ausbau und einer Verdichtung des Straßennet‐ zes. Veränderungen in der Feldflur waren die Folge erster Flurbereinigungsmaßnahmen, die in der Nachkriegszeit zur Erhöhung der Nahrungsmittelerzeugung vorgenommen wurden.

Die Kartenausschnitte von 1954 und 1978 verdeutlichen den sprunghaften Anstieg der Ottensteiner Siedlungsfläche. Während dieses Zeitraums wurden vorrangig Wohngebiete in Ortsrandlage geschaf‐ fen. Diese neu angelegten Wohngebiete südlich des alten Ortskerns sind auch heute noch in ihrer Struktur erhalten, wurden jedoch von weitergehenden Siedlungserweiterungen in den 1980er und 1990er Jahren eingefangen.

Seit Ende der 1980er Jahre ergänzt ein Gewerbegebiet im Norden den Siedlungskern. Das Gebiet ist durch Sportanlagen und einen Grünbereich von der Wohnbebauung getrennt. Durch die seit Mitte der 1950er‐Jahre erfolgten Lückenschlüsse hat sich Ottenstein von einem Straßendorf zu einer ge‐ schlossenen Ortschaft mit einer regelmäßigen, nahezu runden Siedlungsform, getrennt durch die Textilstraße, entwickelt. Auf die historische Stadtstruktur weisen noch heute die schmalen Grund‐ stücksparzellen entlang des Wiegbolds und der Burgstraße hin.

2.6.2 Siedlungserschließung

Heute wird Ottenstein verkehrlich im Westen über die K19 erschlossen und mit Vreden verbunden. Eine Gabelung dieser Straße am westlichen Ortseingang ermöglicht eine nördliche Ortsumgehung über den Westring, die Twentestraße und Im Garbrock, aber auch eine Ortsdurchfahrt nach Osten auf die L560 über die Textilstraße bzw. Am Tor. Im Norden ist Ottenstein über K23 / Lüntener Straße und die K22 (von Alstätte kommend) zugänglich. Weitere Ausfallstraßen ergänzen das Straßennetz ebenso wie das Erschließungsnetz im Wohnbereich, welches teilweise verkehrsberuhigt ist.

23 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

1825 1890

1926 1954

1978 2003

Abb. 15: Die Entwicklung von Ottenstein von 1825‐2003 (Quelle: LANDESVERMESSUNGSAMT NRW 2008)

24 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

2.6.3 Heutiges Ortsbild

Heute zeigt sich Ottenstein als geschlossener Ortskern mit einer Mischung aus Wohnen und Gewer‐ be. Trotz dieser städtisch anmutenden Entwicklung ist in Ottenstein der traditionelle Dorfcharakter erhalten geblieben und wird auch weiterhin gepflegt. Insbesondere im Eingangsbereich Dohl und Burgstraße ist dieser dörfliche Charakter am deutlichsten auszumachen. Besonders hervorzuheben ist der Dorfpark, entlang des Ölbaches, der den Bewohnern und Besuchern einen Platz zum Verwei‐ len bietet.

Foto 17‐19: Eindrücke aus dem Siedlungsbereich des Ottensteiner Ortskerns, rechts der Dorfpark (Quelle: PLANINVENT 2009)

2.7 Wirtschaftsstruktur

Zukunftsfähige Dörfer wie Ottenstein bieten ihren Einwohnern neben einer starken Gemeinschaft und sehr guten Wohnverhältnissen auch Arbeitsplätze und Versorgungseinrichtungen in einer großen Vielfalt. Aus der allgemeinen Wirtschaftsstatistik gehen dabei die individuellen Stärken des Ortsteils zwar nicht hervor – die Darstellung erfolgt auf kommunaler Ebene – jedoch lassen sich aus der positi‐ ven Gesamtentwicklung auch für Ottenstein entsprechende Trends ableiten. Wesentliche Faktoren der Wirtschaftstruktur stellen Angaben zu der Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigen nach Wirtschaftszweigen sowie die Entwicklung der Arbeits‐ und Ausbildungsplätze dar.

2.7.1 Unternehmensstruktur und ­entwicklung Die Anzahl der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen im Ahauser Stadtgebiet hat sich von 1.489 im Jahr 2003 auf 1687 Unternehmen im Jahr 2006 erhöht. Der steuerbare jährliche Umsatz stieg dabei von 1.7 Mrd. auf 2.2 Mrd. Euro an (KREIS BORKEN 2008a, 2008b, 2008c). Mit ca. 39 % war der Handel stärkster Umsatzträger, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit ca. 31 %.

Foto 18‐20: Gewerbeansiedlungen im Ottensteiner Ortsgebiet (Quelle: SCHNELL 2009)

25 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

2.7.2 Einzelhandels­ und Versorgungsstruktur

Das Ortsteilzentrum von Ottenstein er‐ streckt sich entlang der Straße Wiegbold bis in die Kettelerstraße mit einem, teilweise dichten, kleinteiligen Einzelhandelsbesatz. Wesentlich für die Grundversorgung ist der Edeka‐Markt, der mit 540 m2 Verkaufsflä‐ che vergleichsweise klein ist, aber aufgrund der günstigen Lage und Erreichbarkeit die Ortsteilversorgung derzeit absichert. In Ot‐ tenstein wurden im Rahmen des Einzelhan‐ delskonzeptes von 2006 elf Betriebe mit Angebotsschwerpunkten im kurz‐ bis mit‐ telfristigen Bedarfsbereich mit einer Ver‐ kaufsfläche von 1.400 m2 dokumentiert Abb. 16: Lebensmittelversorgung in Ottenstein (JUNKER UND KRUSE 2006). (Quelle: JUNKER UND KRUSE 2006, S. 47)

Foto 21‐23: Die Grundversorgung durch Lebensmittel, Geldinstitut und Apotheke ist gewährleistet(Quelle: SCHNELL 2009)

2.7.3 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitsmarkt

Die Arbeitnehmer der Stadt Ahaus sind im Vgl. zum Land NRW überdurchschnittlich stark im Bereich des produzierenden Gewerbes. Beinahe jeder Zweite arbeitet in diesem Sektor, während im Landes‐ durchschnitt nur jeder Dritte diesem Erwerbssektor angehört. Mit 43,6 % oder 6.302 der 14.452 SVP‐ Beschäftigten stellt dabei das verarbeitende Gewerbe die größte Gruppe (KREIS BORKEN 2009). Die vorherrschenden Branchen sind (mit abnehmender Beschäftigtenzahl): Möbel/Schmuck/Sportgeräte, Gummi/Kunststoffe, Metall, Maschinenbau und Holzgewerbe (nach IHK 2006). Auch im Bereich des Handels ist die Beschäftigtenquote im Kreisvergleich hoch. Mit 54 SVP‐Beschäftigten je 1.000 Ein‐ wohner belegt Ahaus kreisweit den dritten Platz und übertrifft den Landesdurchschnitt von 50,2.

Trotz der hohen Beschäftigtenzahlen geben die Ahauser ihr Einkommen unterdurchschnittlich im Einzelhandel aus. Die Einzelhandelsrelevante Kaufkraftziffer 2007 für die Stadt Ahaus beträgt 93,4 und liegt damit um 6,6 Punkte unter dem Bundes‐ sowie 1,9 Punkte unter dem Kreisdurchschnitt (vgl. KREIS BORKEN 2008a, c). Die ungebundene Kaufkraft je Einwohner (Gesamte Kaufkraft abzgl. Wohn‐, Energie‐, Unterhaltskosten) lag im Jahr 2004 mit 12.310 € (Arbeitsmarkregion Borken: 26 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

11.871 €, NRW 12.199 €) über dem Landesschnitt. Grundsätzlich besteht hier somit ein deutliches Ausbaupotenzial der einzelhandelsrelevanten Ausgaben.

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes von 1998 bis 2006 folgt entlang der landesweiten Tendenzen. Insgesamt ist die Stadt Ahaus einen bedeutsamer Standort für den regionalen Arbeitsmarkt: im Jahr 2006 betrug der Pendlerüberschuss +11 je 100 Erwerbstätige (STADT AHAUS o. J.a). Die Arbeitslosen‐ quote im März 2009 belief sich auf 5,2 %. Sowohl im Vergleich zum Kreis Borken mit einer durch‐ schnittlichen Arbeitslosigkeit von 6,1 % als auch im Vergleich mit dem Bundesland Nordrhein‐ Westfalen (9,0 %) und bundesweit (8,6 %, BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2009) ist die Arbeitslosenquote der Stadt Ahaus als niedrig zu bewerten (KREIS BORKEN 2009).

a Tab. 4: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort am 30.06.2007 (Quelle: KREIS BORKEN 2008 ) Stadt Ahaus Kreis Borken NRW absolut in % in % in % Land‐ und Forstwirtschaft, Fischerei 184 1,3 1,8 0,9 Verarbeitendes Gewerbe 4.965 35,8 34,8 24,6 Baugewerbe 1.145 8,3 9,3 5,1 Energie u. Wasserversorgung 52 0,4 0,6 1,1 Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erde 43 0,3 0,0 0,7 Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz 2.081 15,0 15,6 16,0 und Gebrauchsgütern Gastgewerbe 183 1,3 1,8 2,3 Kredit‐ und Versicherungsgewerbe 242 1,7 2,3 3,8 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 580 4,2 5,1 5,7 Grundstücks‐ und Wohnungswesen, Vermietung, 1.535 11,1 8,3 14,0 Dienstleistungen für Unternehmen Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialver‐ 464 3,3 3,9 5,7 sicherung Erziehung und Unterricht, Gesundheits‐, Veteri‐ när‐ und Sozialwesen, sonstige Dienstleistungen, 2.401 17,3 16,4 20,2 private Haushalte Insgesamt 13.877 100 100 100

2.7.4 Ausbildung

Der Tendenz im gesamten Bundesgebiet folgend, geht das Ausbildungsplatzangebot auch in Ahaus zurück. Die statistische Erfassung zeigt, dass zwischen 1995 und 2007 insgesamt 19,9 % weniger sozialversicherungspflichtig beschäftigte Auszubildende in Ahaus gemeldet sind (zum Vergleich: Kreis Borken ‐ 7,5 %). Deutlich ist der Rückgang in der Zahl der weiblichen Auszubildenden. Im Vergleich zu einem Rückgang von 8,2 % bei den männlichen Auszubildenden, ist bei den weiblichen Beschäftigten die Anzahl um 32,9 % zurückgegangen. Bei den Ausbildungspendlern erreicht Ahaus eine hohe übe‐ rörtliche Bedeutung. 28,2 % der Ahauser Schülerinnen und Schüler wohnen nicht innerhalb der Stadtgrenzen – ein kreisweiter Spitzenwert (KREIS BORKEN 2008a).

27 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Ottenstein stützt mit zwei Kindergärten und einer offenen Ganztagsgrundschule das gute Schulangebot der Stadt und gewährleistet so eine wohnortnahe Betreuung der Kinder.

2.8 Land­ und Forstwirt­ schaft

Der Gebietsentwicklungsplan, Teilabschnitt Abb. 17: Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Auszubilden‐ de am Arbeitsort Ahaus (Quelle: IT NRW 2009) „Münsterland“ bezeichnet das Gebiet um Ot‐ tenstein als überwiegend ländlich strukturierter Raum. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft macht sich auch in der Stadt Ahaus bemerkbar. Aber auch wenn sich die wirtschaftliche Bedeutung dieses Sektors verringert, bleibt die Landwirtschaft wichtig für die Gestaltung der Kulturlandschaft.

Die Basis der nachfolgenden Strukturanalyse der Land‐ und Forstwirtschaft bildet die Agrarstruktur‐ erhebungen (ASE) aus den Jahren 2003 und 2007. Die herausgestellten Merkmale und Trends für das Stadtgebiet von Ahaus können auch auf Ottenstein und das ländliche Umland übertragen werden. Ein aktueller Landwirtschaftlicher Fachbeitrag wird von der Landwirtschaftskammer gerade erarbei‐ tet und lag noch nicht vor.

2.8.1 Flächennutzung und Betriebsgrößenklassen

In Ahaus werden 65 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt. Davon standen im Jahr 2007 ca. 68 % unter ackerbaulicher Nutzung, rd. ein Fünftel wird als Dauergrünland genutzt. Kreisweit werden ca. 69 % der Fläche landwirtschaftlich genutzt (rd. 67 % davon für Ackerbau), in Nordrhein‐Westfalen liegt der landwirtschaftliche Flächenanteil bei 50 % (Kreis Borken 2008b). Ein typischer Ahauser Landwirt bewirtschaftet 23,4 ha Fläche.

Tab. 5: Verteilung der Größenklassen landwirtschaftlicher Betriebe in Ahaus und dem Kreis Borken b (Quelle: KREIS BORKEN 2008 ) Landwirtschaftl. Stadt Ahaus Kreis Borken Nutzfläche in ha Anzahl Anteil in % Anzahl Anteil in % < 2 ha 11 2,8 105 3,0 2‐10 133 33,9 1.104 31,5 10‐30 117 29,8 1.051 30,0 30‐50 76 19,4 720 20,5 > 50 55 14,0 524 15,0 Insgesamt 392 100 3.504 100

Die kleinteilige Struktur der Landwirtschaft drückt sich im hohen Anteil der Betriebe mit weniger als 10 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche aus: Über 35 % der Betriebe gehören hierzu. Weitere 29 % der Betriebe bewirtschaften zwischen 10 und 30 ha Fläche. Grundsätzlich lässt die nachzuvollziehende

28 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Entwicklung der Betriebsgrößen den Schluss zu, dass sich die Wachstumsschwelle, unterhalb der die Anzahl der Betriebe zurückgeht, immer weiter nach oben verschiebt. Die Tendenz zu immer größeren Betriebsflächen macht auch vor der Stadt Ahaus nicht halt.

2.8.2 Entwicklung der Betriebszahlen und Beschäftigten

Für den Zeitraum zwischen 1990 und 2007 wurde die Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe in Ahaus erfasst. Der Rückgang der Betriebszahlen um 34,8 % innerhalb dieses Zeitraumes macht deutlich, wie stark der Strukturwandel auch in einer landwirtschaftlichen Gunstregion wie dem Westmünsterland zutage tritt. Ahaus liegt aufgrund der günstigen Voraussetzungen für die Landwirt‐ schaft aber unter dem Landestrend – hier nahm die Zahl der Betriebe im gleichen Zeitraum um 41,4 % ab.

Die Beschäftigtenzahlen in der Land‐ und Forstwirtschaft nehmen an der Gesamtzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Ahaus nur geringen Anteil ein. Im Jahr 2005 wurden 168 SVP‐ Beschäftigte innerhalb dieses Sektors registriert. Entgegen des bundesweiten Trends abnehmender Beschäftigtenzahlen konnte die Mitarbeiterzahl in Ahaus im Jahr 2007 auf 184 Personen er‐ höht werden. Damit stellte dieser Sektor 1,3 % der gesamten SVP‐Beschäftigten (BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT 2006).

Die Beschäftigungsquoten in der Landwirtschaft sind dabei in ho‐ hem Maße von der aktuellen europäischen Landwirtschaftspolitik Abb. 18: Anzahl und Entwicklung der abhängig. Langfristig muss auch für die Stadt Ahaus mit einer landwirtschaftlichen Betriebe in Ahaus (Quelle: KREIS BORKEN 2008b) weiteren Reduzierung der Beschäftigten in der Land‐ und Forst‐ wirtschaft gerechnet werden. Insbesondere in der Landwirtschaft herrscht eine geringe Fremdbe‐ schäftigungsquote, die Betriebsinhaber bewirtschaften die Hofstelle zumeist als selbstständig Tätige unter Mithilfe von Familienmitgliedern (KREIS BORKEN 2008b).

2.8.3 Ausrichtung der Betriebe und Erwerbsform

Mit einer überwiegenden Mehrheit von 88 % sind die landwirtschaftlichen Betriebe in Ahaus im Be‐ reich der Viehhaltung aktiv. Die betriebliche Entwicklung unterscheidet sich je nach gehaltener Tie‐ rart. Mit einem absoluten Rückgang der Viehhaltungsbetriebe um 7,5 % reduziert sich auch die An‐ zahl einzelner Betriebsschwerpunkte in der Viehhaltung. Dabei sind insbesondere Betriebe mit dem Schwerpunkt auf Schweine/Sauen/Jungschweine‐Mast oder Zucht rückläufig.

Dieser für das Westmünsterland typische Betriebsschwerpunkt wurde besonders durch die aufgetre‐ tenen Tierseuchen in Mitleidenschaft gezogen. In den letzten Jahren gewinnt die Pferde‐ bzw. Pony‐ haltung landesweit an Bedeutung. Häufig wird Umnutzung landwirtschaftlicher Altgebäude als Wohnhaus mit der Unterbringung von Pferden kombiniert.

29 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Tab. 6: Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebszahlen Stadt Ahaus 1999‐2007 (Quelle: LDS 2005, b KREIS BORKEN 2008 ) Veränderung Betriebe mit Haltung von 1999 2001 2003 2007 in % Vieh insgesamt 415 390 384 k. A. ‐7,5* Pferden 54 60 56 40 ‐25,9 Ponys‐ und Kleinpferden 12 16 19 k. A. +58,3* Rindvieh 292 261 255 214 ‐26,7 Milchkühe 169 146 133 107 ‐36,7 Ammenkühe/Mutterkühe 55 63 66 k. A. +19,9* Schweine 275 229 213 169 ‐38,5 Zuchtsauen 172 134 113 89 ‐47,4 Mastschweine 174 158 155 k. A. ‐10,9* Jung‐ und Mastschweine 83 62 62 k. A. ‐25,4* Schafe 12 11 8 2 ‐83,3 Hennen 69 81 87 42 39,1 Truthühner 1 2 1 k. A. ‐ * Veränderung zwischen 1999 und 2003

Der Vergleich des Viehbesatzes innerhalb der Kommunen Nordrhein‐Westfalens macht deutlich, dass Ahaus mit einem Mittelwert von 2,2 Großvieheinheiten pro ha zu den 26 Kommunen mit den höchs‐ ten Tierbesatz pro Hektar gehört. Der vergleichsweise hohe Wert, macht Restriktionen im Wachstum (vor allem bezogen auf die Fläche) deutlich.

In der Stadt Ahaus gab es im Jahr 2003 175 Haupterwerbsbetriebe (41 %). Kreisweit liegt deren Anteil bei 51 %, im Regierungsbezirk Münster und dem Land NRW bei ca. 44 %. Mit einer bewirtschafteten Fläche von 37 ha lie‐ gen die Ahauser Haupterwerbsbetriebe deut‐ lich unter dem Landesdurchschnitt von 45 ha. Im Falle der Nebenerwerbsbetriebe entspricht die durchschnittliche Wirtschaftsfläche etwa dem Landeswert. Abb. 19: Haupt‐ und Nebenerwerbsbetriebe und ihre Flächen‐ ausstattung in der Stadt Ahaus (Quelle: LDS 2005) 2.8.4 Flur­ und Wegeverhältnisse

Die flurstrukturellen Verhältnisse wurden von den Landwirten in der Region grundsätzlich als gut be‐ zeichnet. Auch wenn es in einigen Bereichen Verbesserungsmöglichkeiten gäbe, lässt sich auf der jet‐ zigen Grundlage arbeiten. Zukünftig ist jedoch aufgrund der voranschreitenden Aufgabe landwirt‐ schaftlicher Betriebe, vor allem im Rahmen des Generationenüberganges, ein zunehmender Bedarf an Bodenordnungen anzunehmen. Vor dem Hintergrund sich verändernder Rahmenbedingungen für die ländlichen Räume erfolgte auch bei der Bodenordnung eine zeitgemäße Neuausrichtung.

Neben der Verbesserung der Produktions‐ und Arbeitsbedingungen in der Land‐ und Forstwirtschaft stehen die Förderung der regionalen und gemeindlichen Entwicklung sowie der Schutz der natürli‐

30 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 chen Lebensgrundlagen und Ressourcen (Flächenmanagement) gleichrangig als Ziele nebeneinander. Die Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz (FlurbG) sind daher ein wichtiges Instrument der in‐ tegrierten ländlichen Entwicklung. Bodenordnungsverfahren können nach betriebswirtschaftlichen, aber auch nach landschaftsplanerischen und ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt werden. So können Nutzungskonflikte vermieden bzw. gelöst werden.

Innerhalb des Ahauser Stadtgebietes wird binnen der nächsten fünf bis zehn Jahre der Einsatz von Bodenordnungsverfahren zur Verbesserung der Produktions‐ und Arbeitsbedingungen in der Land und Forstwirtschaft notwendig werden. Im Bereich des Flächenmanagements werden sehr zeitnah erste Bodenordnungsverfahren eingeleitet werden können. Im Zuge der parallelen Neuaufstellung des Flächennutzungsplans wird das Erfordernis kurz‐ bzw. mittelfristiger Verfahren im Rahmen der Siedlungs‐ und Gewerbegebietsentwicklung sowie für anstehende infrastrukturelle Maßnahmen ab‐ gesteckt.

Die Erschließung der Feldflur durch das landwirtschaftliche Wegenetz ist grundsätzlich zufriedenstel‐ lend. Die einzelnen Flächen sind durch das relativ dichte Netz gut zu erreichen. Auch nutzen zahlrei‐ che Radfahrer die landwirtschaftlichen Wege, da viele münsterlandweite und lokale Routen darüber geführt werden. Die Unterhaltung dieses sehr langen Wegenetzes ist eine sehr aufwendige Dauer‐ aufgabe für die Stadt Ahaus. Durch moderne landwirtschaftliche Maschinen, die in den letzten Jahren immer breiter und schwerer geworden sind, werden die Wirtschaftswege erheblich belastet.

2.9 Altersspezifische Infrastruktur

Die Bestandsaufnahme im Bereich Infrastruktur bezieht sich auf den Bereich altersspezifische Infra‐ strukturausstattung, diesem kommt besonders hinsichtlich des demographischen Wandels eine wichtige Rolle zu. Die derzeitige Ausstattung mit Kindergärten, Schulen sowie Senioreneinrichtungen ist dabei für Ottenstein relevant.

2.9.1 Kindergärten und Schulen

Ottenstein bietet Familien mit Kindern zwei Kindergärten für die Betreuung der Kinder an. Beide Kindergärten, St. Georg und St. Marien, sind in der Trägerschaft der katholischen Kirche. Der Kindergarten St. Marien bietet 75 Kindern in drei Gruppen Platz, wobei auch unter Dreijährige aufgenommen werden. Zusätzlich bietet der Kindergarten Ganztagsbetreuung und eine integrative Erziehung an. In beiden Kindergärten wird auf eine christlich orientierte Wertevermittlung geachtet (STADT AHAUS o.J.b).

Eine weitere Bildungseinrichtung in Ottenstein ist die Grundschule Burgschule, die zurzeit von 217 Schülern (Stand Oktober 2008) besucht wird. Alle vier Jahrgänge werden zweizügig angeboten. Die Grundschule ist als offene Ganztagsschule organisiert und bietet die verlässliche Schule von acht bis eins an (STADT AHAUS o.J.c).

31 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Die Fortschreibung der Schülerzahlen (STADT AHAUS 2005) zeigt, dass die Schülerzahlen in den nächs‐ ten Jahren zwar leicht zurückgehen werden, die Burgschule aber im abgebildeten Zeithorizont bis zum Schuljahr 2028/29 voraussichtlich als durchgehend zweizügige Schule erhalten bleibt.

Foto 24‐26: Die beiden Kindergärten und die Burgschule in Ottenstein (Quelle: SCHNELL 2009)

2.9.2 Pflege und Betreuung

Pflege‐ und Betreuungseinrichtungen sind in der Ortslage Ottenstein nicht vorhanden. Jedoch gibt es in den benachbarten Ortslagen Ahaus und Wessum differenzierte Angebote im Bereich der ambulan‐ ten und stationären Altenpflege und ‐betreuung (STADT AHAUS o.J.d).

2.10 Tourismus, Freizeit und Kultur

2.10.1 Fremdenverkehr und Tourismus

Mit Blick auf das Ahauser Stadtgebiet haben sich die Ankunftszahlen von Touristen seit 2005 um 13,4 % gesteigert. Gleichzeit hat sich sich auch die Zahl der Übernachtungen um 16,5 % erhöht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 1,8 Tagen. Insgesamt können für die Stadt Ahaus ca. 1 Mio. Tagestouristen pro Jahr geschätzt werden (LDS 2008).

In Ottenstein selbst gibt es vier statistisch erfasste Beherbergungsbetriebe. Hierzu zählen ein Hotel mit 39 Betten, sowie drei Ferienwohnungen mit 2‐5 Betten. Die Betriebe verteilen sich auf die umlie‐ genden Bauerschaften mit einem Schwerpunkt in Hörsteloe, nahe dem Naturschutzgebiet Wachol‐ derheide Hörsteloe. Als Einrichtung mit einer überregionalen Ausstrahlung aufgrund seiner Gastro‐ nomie kann das Hotel „Haus im Flör“ angeführt werden.

2.10.2 Sehenswürdigkeiten und Kultur

Als Besonderheit des Ortsteils gilt das 1567 erbaute klassizistische Bürgerhaus „Haus Hoppe“. Zu sei‐ ner Erbauung zählte das Haus zu der ersten außerhalb des Stadtgrabens. Das Haus ist gemeinsam mit weiteren erhaltenen Ahauser Bürgerhäusern Zeuge der Textilindustrie während seiner Blütezeit. Heute steht das Haus unter Denkmalschutz und dient den Ottensteiner Bürgern als Begegnungsstät‐ te.

Die Pfarrkirche St. Georg ist ebenfalls Zeuge einer vergangenen Epoche, denn bereits 1292 wurde für den heutigen Standort der Kirche eine Kapelle bezeugt und damit die erste urkundliche Erwähnung Ottensteins. Heute weist die dreijochige Kirche in spätgotischen Stil mehrere Erweiterungen, sowie 32 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 einen neuen Turm auf. Seit 1993 befindet sich auf dem Kirchplatz zudem ein Denkmal anlässlich des 700‐jährigen Jubiläums Ottensteins. Der Brunnen bestehend aus einem Steinpfeiler mit einem offen‐ liegenden Kanal wurde von dem Künstler Walter Wittek kreiert.

Foto 27‐29: Haus Hoppe, Pfarrkirche, Rosenmontag (Quelle: SCHNELL /BURGGEISTER e.V.2009)

Eine weitere Besonderheit in Ottenstein ist das Gebiet der „Karpaten“ (zwischen den Ortslagen von Ottenstein und Alstätte gelegen). Dieses wird in zweierlei Hinsicht genutzt. Zum einen findet hier einmal jährlich eine Musikveranstaltung auf dem Gelände von 3.000 m² in sechs Zelten statt, bei der aktuelle Musiker und Coverbands auftreten, sodass eine breite Zielgruppe von 18‐60 Jahren erreicht wird. Die zweite Nutzung läuft über eine Agrar‐ und Touristikmesse, die 2007 erstmals stattfand. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung regionaler Akteure in den Bereichen des Tourismus und der Landwirtschaft.

Jährlich wird auch die 5. Jahreszeit in Ottenstein groß gefeiert. Die Karnevalsgesellschaft „Die Burg‐ geister Ottenstein von 1948 e.V.“ richten jährlich einen großen Rosenmontagsumzug aus.

Aktionstage mit verkaufsoffenen Geschäften am Sonntag gibt es ebenfalls: Zum einen das Frühlings‐ erwachen am 3. Sonntag vor Ostern, sowie den Herbstzauber am 4. Sonntag im Oktober. Außerdem findet jedes Jahr am zweiten Sonntag nach Pfingsten die Ottensteiner Kirmes statt (vgl. STADT AHAUS 2008g).

2.10.3 Freizeitgestaltung und Vereinsleben

Rad‐ und Wandertourismus

Im Westmünsterland und den angrenzenden Niederlanden spielt der Radtourismus oder die persön‐ liche Freizeitgestaltung mit dem Rad eine große Rolle. Ottenstein ist in eine Vielzahl von Radtouren direkt oder indirekt eingebunden. Gleiches gilt für die Einbindung in regionale Wanderrouten. Hierbei wurde von der Stadt Ahaus eigens ein Wanderguide zusammen gestellt, in dem auch Ottenstein mit zwei Wanderrouten vertreten ist. Eine Tour führt südwestlich in die Bauerschaft Feldmark. Eine wei‐ tere Tour erschließt die nördlich gelegene Bauerschaft Hörsteloe mit dem dazugehörigen Natur‐ schutzgebiet „Wacholderheide Hörsteloe“. Diese Tour kann ebenfalls als Fahrradtour gefahren wer‐ den.

Außerdem ist die Umgebung Ottensteins in das Konzept des Fietsenbus eingebunden. Der Linienbus mit Fahrradanhänger verbindet acht Fahrradrouten im gesamten Kreis Borken. Alle Routen gehören

33 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 zum „Radelpark Münsterland“ und sind dementsprechend gekennzeichnet. Route 7 „Von Ahaus zur Haarmühle“ führt vom Schloss Ahaus in einem Rundkreis um den Ortsteil Ottenstein herum.

Foto 30‐32: Radeln im Innenort, ausgewiesene Wanderwege, Wacholderheide Hörsteloe (Quelle: PLANINVENT 2009)

In den Ottensteiner Bauernschaften Hörsteloe und Feldmark haben einige Gaststätten die Lage an den verschiedenen Radrouten genutzt und bieten so Anfahr‐ und Verpflegungsmöglichkeiten für die Radler. Hierzu zählt unter anderem das bereits erwähnte „Haus im Flör“.

Sport und Freizeit

Für den Sportbetrieb in Ottenstein ist im Allgemeinen der FC Ottenstein 1920 e. V. zuständig. Neben dem obligatorischen Fußballangebot runden eine Vielzahl weiterer Sportmöglichkeiten das Vereins‐ angebot ab: Badminton, Taekwondo, Aerobic, Turnen, diverse Fitnessangebote und Nordic Walking gehören dazu. Außerdem gibt es den Tennisclub Blau‐Weiß Ottenstein, sowie die Möglichkeit bei dem Reit‐ und Fahrverein St. Georg dem Reitsport nachzugehen.

Foto 33‐35: Tennis, Feuerwehr und Fußball – Ottensteins Vereine bieten Auswahl (Quelle: SCHNELL/FC OTTENSTEIN 2009) e Tab. 7: Vereinsleben in Ottenstein (Quelle: STADT AHAUS o.J. ) Sportvereine Schützen‐ Musikalische Tierzucht und Kirchliche Ver‐ Weitere vereine Vereine ‐schutzvereine eine Schwerpunkte

Chor "Come Kath. Junge Ge‐ FC Ottenstein Schützenverein Tauben‐Zuchtverein Freiwillige Feuer‐ Together" meinde St. Georg 1920 e.V. Hörsteloe e.V. Festungsbote wehr Ottenstein Ottenstein Schützenverein St. Brieftauben‐ Blau‐Weiß Chorgemeinschaft KLJB Ottenstein ‐ Heimatverein Georg Ottenstein Zuchtverein Ottenstein Cäcilia Ottenstein Hörsteloe Ottenstein e.V. e.V. Immertreu Rassegeflügel‐ Karnevalsgesell‐ Reit‐ und Fahrver‐ Feuerwehr Musik‐ Nikolausverein Zuchtverein schaft Die Burggeis‐ ein St. Georg zug Ottenstein e.V. Ottenstein Ottenstein ter e.V. Verein für Deutsche Angelsportverein Schäferhunde (SV) KAB St. Josef Ghana‐Kreis Ottenstein e. V. e.V. OG Ottenstein Schießsportgrup‐ Verein zur Förde‐ Vogelfreunde pe des Bürger‐ rung der Dorfge‐ Ottenstein schützenvereines meinschaft

34 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

33 SSttäärrkkeenn­­SScchhwwääcchheenn­­AAnnaallyyssee mmiitt CChhaanncceenn uunndd RRiissiikkeenn

In diesem Kapitel werden die in der vorangegangenen Bestandsaufnahme dargestellten Ergebnisse hinsichtlich ihrer Stärken bzw. Schwächen für die Ortslage Ottenstein bewertet. Hierbei werden sie auch in den Kontext der gesamten Stadtentwicklung von Ahaus eingeordnet und mit den Dorfent‐ wicklungskonzepten von Alstätte, Graes, Wessum und Wüllen in Verbindung gesetzt.

Die Stärken und Schwächen wurden zunächst auf Basis von statistischen Daten und Untersuchungen vor Ort in ihren Grundzügen erarbeitet. Diese bildeten die Ausgangssituation für die weitere Konkre‐ tisierung mit den lokalen Akteuren. Wichtig war es dabei, die lokalen Eigenheiten zu diskutieren und dort zu ergänzen, wo bloße Statistik nicht weiterkommt. Damit wurde im Rahmen der Auftaktveran‐ staltung begonnen. Eine weitergehende Vertiefung fand in der ersten Runde der drei lokalen Ar‐ beitskreise statt. Hierdurch wurden Entwicklungspotenziale und Handlungsfelder deutlich, die für die Ortslage Ottenstein von Bedeutung sind.

Die Ergebnisdarstellung der partizipativen Stärken‐Schwächen‐Analyse folgt den für Ottenstein defi‐ nierten Handlungsfeldern. Durch den Einsatz einer so genannten SWOT‐Analyse (engl. Abk. für Strenghts (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken)) als Bewertungsinstrument konnten über die reine Darstellung der Stärken und Schwächen hinaus noch weitere, mögliche Auswirkungen, aufgezeigt werden, die künftig zu erschließende Entwicklungspo‐ tenziale (Chancen) oder ‐hemmnisse (Risiken) aufdecken.

Jedoch sollte dabei beachtet werden, dass die unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Bürger so‐ wie der Sachkundigen zu Widersprüchen in der SWOT‐Analyse führen kann. Die Widersprüche wer‐ den hier nicht als Fehler angesehen, sondern als Potenzial für die weitere Strategieentwicklung.

3.1 Handlungsfeld Ortsbild und Ortsgestalt

Ottenstein hat ein gepflegtes Erscheinungsbild, wozu viele Kleinigkeiten, wie z. B. der Blumen‐ schmuck an der Oelbachmühle, beitragen. Dies erhöht die Aufenthaltsqualität, gibt einen ersten po‐ sitiven Eindruck für Besucher und verstärkt die Frequentierung durch Radtouristen. Die schönen Häuser und Gärten in Kombination mit einer abgestimmten Ortsgestaltung erhöhen die Wohnquali‐ tät in Ottenstein. Die Bretterwand am Wiegbold und die monotone Gestaltung der Vredener Straße hinterlassen jedoch einen eher weniger guten Eindruck und sind unvorteilhaft für das Ortsbild.

Im Ortskern ist der der Dorfpark als „grüne Oase“ ein Ort der Begegnung und des Verweilens. Dieser wertet den Ortskern auf und erhöht die Verweildauer und Aufenthaltsqualität im Kern. Der Park im Ortskern wird jedoch wenig benutzt, da dieser hauptsächlich von Jugendlichen besetzt und mit hin‐ terlassenem Müll verschmutzt wird.

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Ein positiver Aspekt im Siedlungsbild ist die Trennung von Wohnen und Gewerbe. Dadurch werden die Wohngebiete nicht durch Lärm und Schwerlastverkehr beeinträchtigt. Im Bereich Wohnen bietet die attraktive kleine Siedlung Früchte ideale Wohnbedingungen und kann somit Wohnstandortsu‐ chende nach Ottenstein ziehen. Ottenstein bietet dazu noch Bauplätze, die aber größtenteils in priva‐ tem Besitz sind, was teilweise zu Mobilisierungsproblemen führt.

Gute Einkaufsmöglichkeiten bietet die Straße Wiegbold, die mit ihrem Branchenmix den Ortskern at‐ traktiv macht und kurze Wege ermöglicht. Die gute Wohnstandortqualität wird des Weiteren mit ei‐ ner guten Verkehrsanbindung durch die Kreisstraßen gewährleistet. Dadurch wird eine gute Erreich‐ barkeit von Arbeitsplätzen und höherrangigen Versorgungseinrichtungen erreicht. Gefahrenquellen sehen manche Bürger im oft zu schnell fahrenden Verkehr im Ort, vor allem im Bereich der K22. Dies kann auch zur Gefährdung des Radverkehrs führen. Da es im Ort an öffentlichen Fahrradständern fehlt, behindern frei abgestellte Fahrräder oft die Gehwege. Zudem werden Radtouristen nicht zum Anhalten eingeladen.

Stärken Chancen Risiken Schwächen Wohnstandort für jun‐ ge Familien; keine Be‐ erschwerte Möglich‐ z.T. schwer zu mobili‐ Trennung von Woh‐ einträchtigung der keit der Eigentumsbil‐ sierende private Bau‐ nen und Gewerbe Wohnlage durch Ge‐ dung vor Ort plätze räuschemissionen positiver erster Ein‐ gepflegtes Erschei‐ druck; Erhöhung der Beeinträchtigung der nungsbild, z.B. Blu‐ Aufenthaltsqualität; Bretterwand am Attraktivität im Dorf‐ menschmuck an der verstärkte Frequentie‐ Wiegbold kern Oelbachmühle rung durch Radtouris‐ ten Erhöhung der Wohn‐ schöne Häuser und qualität durch abge‐

Gärten stimmte Ortsgestal‐ tung Aufwertung des Orts‐ Attraktivitätsverlust: Dorfpark als „grüne kerns; Erhöhung der Ruhestörung und Ver‐ Dorfpark zu wenig ge‐ Oase“ Aufenthaltsqualität; schmutzung halten nutzt, oft verschmutzt Ort der Begegnung von der Nutzung ab attraktive Siedlungen sinkende Wohnquali‐ "Früchte" schöne klei‐ als Anziehungspunkt monoton gestaltete tät an weniger attrak‐ ne Siedlung für Wohnstandortsu‐ Vredener Straße tiven Standorten chende

36 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Stärken Chancen Risiken Schwächen vorhandener Bran‐ chenmix macht Orts‐ Wiegbold als gute Ein‐ kern attraktiv und zieht kaufsstraße Nutzer an; kurze Wege möglich gute Wohnstandort‐ qualität; gute Erreich‐ Gefährdung durch gute Verkehrsanbin‐ barkeit der Arbeits‐ Durchgangsverkehr zu schneller Verkehr dung durch die Kreis‐ plätze und höherrangi‐ besonders zur Schul‐ im Ort straßen gen Versorgungsein‐ zeit richtungen Lücken im Radwege‐ abschnittsweise feh‐ netz bzw. Rücksicht‐ lende Verkehrssicher‐ nahme im gemeinsa‐ heit men Verkehrsraum Behinderung durch frei abgestellte Räder auf den Gehwegen; im Ort fehlen öffentli‐

Radtouristen werden che Fahrradständer nicht zum Anhalten eingeladen

3.2 Handlungsfeld Wirtschaft und Landwirtschaft

Ottenstein hat ein gut aufgestelltes, alle Branchen übergreifendes und modernes Handwerk. Dies ist zukunftsfähig und sichert Arbeitsplätze. Insgesamt ist die Arbeitsplatzsituation in Ottenstein gut, was zur Sicherung der Einwohnerzahlen beiträgt. Weitere Stärke ist der Überhang an Ausbildungsplätzen, wodurch die Chance besteht, junge Erwachsene auch nach dem Schulabschluss an den Ort zu binden. Ottenstein hat ein großes Gewerbegebiet im Nordosten des Dorfes. Eine dorfgemäße Entwicklung der Gewerbestruktur, ortstypisches Gewerbe und Handwerk, ist weiterhin möglich. Größere Betriebe oder industrielles Gewerbe sollen am Hauptort Ahaus angesiedelt werden, zumal die Entfernung zur Autobahn in Ottenstein größer ist als in den anderen Orten. Das ist auch durch landes‐ und regional‐ planerische Vorgaben so vorgesehen. Die DSL‐Anbindung ist allerdings ausbaufähig.

Im Bereich der Landwirtschaft gibt es etwa 10 Haupt‐ und 6 Nebenerwerbsbetriebe. Diese fungieren auch als Kulturlandschaftsbewahrer und ‐pfleger und als Gestalter des Landschaftsbildes. Die Wirt‐ schaftswege sind überwiegend in gutem Zustand, vereinzelt macht sich die starke Beanspruchung der

37 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Wege bemerkbar. Die Höfe sollten möglichst weit vom Wohnbereich entfernt sein, um Konfliktpo‐ tenzial zwischen Landwirtschaft und Wohnnutzung so gering wie möglich zu halten.

Die Versorgungslage mit Gütern in Ottenstein ist tendenziell ausbaufähig, so dass die Bindung der Kaufkraft an das Dorf noch verbessert werden kann.

Stärken Chancen Risiken Schwächen zukunftsfähige Bran‐ gut aufgestelltes chenstruktur im Mit‐

Handwerk am Ort telstand sichert Aus‐ bildungsplätze insgesamt hohe Zahl Sicherung der Ein‐

an Arbeitsplätzen wohnerzahlen Beeinträchtigung der Überhang im Bereich Bindung von jungen ausbaufähige DSL‐ wirtschaftlichen At‐ Ausbildungsplätze, Erwachsenen Anbindung traktivität Betriebe als Kultur‐ etwa 10 Haupt‐ und 6 landschaftsbewahrer Nebenerwerbsbetrie‐ und ‐pfleger; verant‐ be im Bereich der wortlich auch für das Landwirtschaft Landschaftsbild verbesserungswürdige Kaufkraftabfluss durch Grundversorgung mit Versorgungseinkäufe Gütern des täglichen außerhalb Ottensteins Bedarfs

3.3 Handlungsfeld Tourismus, Freizeit und Kultur

Ottenstein hat eine attraktive Umgebung mit Heidegebieten, Bildstöcken, der Pfarrkirche St. Georg, dem Hörsteloer Feld und dem Naturschutzgebiet „Schwatte Gatt“. Dies bietet gute Chancen für eine touristische Inwertsetzung. Es gibt ein großes Freizeitangebot und eine gute Gastronomiedichte im Ort, wodurch die Bewohner an ihren Ort gebunden werden. Freizeit‐ und Ausgehmöglichkeiten kön‐ nen vor Ort wahrgenommen werden. Es liegen jedoch Defizite im Bereich der Angebote für über 6‐ Jährige im Bereich der örtlichen Spielplätze und anderen Spielmöglichkeiten vor. Hierdurch sinkt die Wohnstandortqualität für Familien. In der Jugendarbeit gibt es Schwächen bei den Kultur‐ und Frei‐ zeitangeboten für Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren. Risiko hierbei ist die Abwanderung der Jungendlichen und jungen Erwachsenen in die Stadt, wo es mehr Angebote und Möglichkeiten gibt.

Im Bereich Gastronomie fehlen Außenlokalitäten wie z. B. Biergärten, die als Anziehungspunkt für Ex‐ terne wirken könnten. Touristische Angebote in Ottenstein sind zumeist Insidertipps, die normalen

38 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Touristen nicht bekannt sind. So wird das vorhandene touristische Potenzial, vor allem von Tagestou‐ risten, nicht genutzt. Hieran trägt auch die fehlende oder unzureichende Beschilderung, sowohl bei den Hotelrouten als auch bei der Ausweisung von Sehenswürdigkeiten, ihren Anteil. Attraktionen werden nur mangelnd wahrgenommen und der Weg zum Hotel schlecht aufgefunden.

Stärken Chancen Risiken Schwächen

Angebote auf Spiel‐ gute Eignung für tou‐ Beeinträchtigung der plätzen und andere attraktive Umgebung ristische Inwertset‐ Wohnstandortqualität Spielmöglichkeiten für zung für junge Familien über 6‐Jährige fehlen

Auswirkung auf die Dorfkultur und Identi‐ ausbaufähiges Ange‐ Dorfkultur; Auswei‐ großes Freizeitange‐ fikation wird gestärkt; bot im Bereich der Ju‐ chen der Jugendlichen bot Bindung der Bewoh‐ gendarbeit und Kultur nach Ahaus oder in ei‐ ner an Ottenstein und Freizeit ne andere Stadt gute Gastronomie‐ Verweilmöglichkeiten Auswirkung auf die dichte im Ort, die aber und Ausgehmöglich‐ Dorfkultur; fehlende Fehlen von Außen‐ ihre Möglichkeiten keiten vor Ort, Bin‐ Nachfrage durch Ex‐ gastronomie nicht voll ausschöpft dung an Ort terne geringe Anziehungs‐ touristische Angebote kraft für Tagestouris‐ sind oftmals „Insider‐ ten tipps“ mangelnde Wahr‐ schlechte Beschilde‐ nehmung der Attrakti‐ rung und Ausweisung

onen seitens der Tou‐ der Ottensteiner Se‐ risten henswürdigkeiten

39

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

44 EEnnttwwiicckklluunnggssssttrraatteeggiiee ffüürr OOtttteennsstteeiinn

Basierend auf den vorgenannten Stärken und Schwächen bzw. den daraus angeleiteten Chancen und Risiken wurden zunächst in den Arbeitskreisen von den Bürgerinnen und Bürgern Entwicklungsziele formuliert. Somit konnte bestimmt werden, welche verschiedenen Interessenslagen es vor Ort gibt und wie diese in einer gemeinsamen Vision für Ottenstein im Jahr 2025 gebündelt werden können. Die Bündelung der erwünschten Entwicklungsziele in mehreren Leitmotiven für die Dorfentwicklung erfolgte im Anschluss in Abstimmung mit übergeordneten Planungen und Instanzen.

Somit stellt sich die Erstellung einer Entwicklungsstrategie für Ottenstein 2025 als zweistufiges Sys‐ tem dar (vgl. Abb. 21).

Entwicklungsstrategie Entwicklungsziele Leitmotiv

Ottenstein 2025

Abb. 21 Das System der Entwicklungsstrategie für Ottenstein

4.1 Entwicklungsziele in den Handlungsfeldern

In den jeweiligen Arbeitskreisen der Handlungsfelder wurden von Seiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche Anregungen gegeben, wo sie „ihr“ Ottenstein zukünftig sehen bzw. in welche Schwerpunkte in der Entwicklung des Dorfes gelegt werden sollen. Dabei entstanden z.T. umfassen‐ de Diskussionen über die Ausrichtung der örtlichen Entwicklung. Die Ergebnisse wurden zunächst ge‐ sammelt und anschließend auf ihre Umsetzbarkeit überprüft, z.B. in Bezug auf stadtweite Festlegun‐ gen zur künftigen Entwicklung von Ahaus (Flächennutzungsplanung u.a.). Die so abgestimmten An‐ sätze wurden als Entwicklungsziele formuliert und sind in der folgenden Abbildung aufgelistet.

41 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Arbeitskreis Arbeitskreis Arbeitskreis "Ortsbild "Wirtschaft "Tourismus, und Ortsgestalt" und Landwirtschaft" Freizeit und Kultur"

- Erhalt des dörflichen - Ortskern bleibt attraktiv für - stark aufgestellte Gastro- Charakters: Wachstum be- Einzelhandel und Nahver- nomie als Zugpferd des obachten und Ausdehnung sorgungsangebot touristischen Angebotes eindämmen - lokale Kaufkraft weitgehend - konzeptionelle Einbindung - Stärkung der Attraktivität im Ort halten bzw. zurück- der Gastronomie in ein des Ortskerns, auch für die gewinnen touristisches Gesamtkonzept Zielgruppen "junge Famili- - konzeptionelle Einbindung - erlebbare Geschichte durch en" und "Senioren" der örtlichen Gastronomie eine attraktive Vermittlung - Zukunftsfähigkeit durch in das Dorfmarketing von Besonderheiten und den Erhalt der hohen - Schaffung von Fläche für Vergangenheit Lebensqualität und den Erweiterungen des an- - Ottenstein als Ort für Alle: Gewinn neuer Mitbürger sässigen örtlichen Gewerbes Barrierefreies Ortserlebnis erreichen - angemessener Vorhalt von für Jung und Alt, Bürger und - Sicherung des Vereins- Flächen für neue Interes- Besucher zusammenhaltes als senten - hohe Aufenthaltsqualität Grundlage der Heimat- - Erstellung eines abgestim- im Ortskern durch gestalte- identifikation mten Energiekonzeptes, rische Aufwertung und - Ottenstein als Heidedorf vor allem im Bereich der Angebotsdifferenzierung - bauliche Verdichtung des Erneuerbaren Energien Ortskerns mit modernen Bauformen, aber Orientie- rung an historischen Grundstücksformen und giebelständiger Bauweise - fahrradfreundliche Straßen, familienfreundliche und barrierefreie fußläufige Erschließung

Abb. 22: Auflistung der erarbeiteten Leitbildideen der drei Arbeitskreise Ottensteins (Grafik: planinvent 2009)

4.2 Leitmotive für Ottenstein 2025

Die künftige Dorfentwicklung in Ottenstein folgt dem Leitbild einer modernen und familien‐ freundlichen Weiterentwicklung des Dorfes als barrierefreier und einladender Ort, der sich dennoch seiner Geschichte bewusst und dem Erhalt der vorhandenen Strukturen und Einrichtungen verpflich‐ tet sieht.

Ottenstein 2025…

 hat seinen dörflichen Charakter behalten und gefestigt als „Heidedorf“, in dem die Identifika‐ tion mit der Heimat hoch ist und das seine Zukunftsfähigkeit gesichert hat

Das Heidedorf Ottenstein ist attraktiv für seine Bewohner. Neue Einwohner finden in den zahlreichen Vereinen die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen und schnell am neuen Wohnort heimisch zu werden. Der Ortskern bildet dabei die zentrale Anlaufstelle: Interessante Einzelhandelsgeschäfte, ein aufgewerteter Dorfpark als grüne Oase, eine ansprechende bauliche Gestaltung sowie touristische Informationen und gastronomische Verweilmöglichkeiten stellen ein attraktives Gesamtpaket für Ottensteiner und Besucher dar.

42 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Ottenstein 2025…

 ist ein Ort der Verknüpfung von Tradition und Moderne: Moderne Bauformen, die den aktu‐ ellen Ansprüchen an energetisches Bauen und Barrierefreiheit genügen, orientieren sich an historischen Grundstücksformen

Die Ortsentwicklung hat sich an den vorhandenen baulichen Strukturen orientiert. Identitätsstiftende Merkmale und Eigenheiten wurden behutsam in diese Weiterentwicklung integriert. Moderne Bauformen, die sowohl energetischen als auch barrierefreien Ansprüchen genügen, ergänzen den Ortsinnenbereich und orientieren sich dabei an den historischen Grundstücksformen und der giebelständigen Bauweise. Fahrradfreundliche Straßen und eine familienfreundliche und barrierefreie fußläufige Erschließung macht Ottenstein für alle Altersgruppen attraktiv. Eine hohe Sicherheit auf der Straße macht es gerade schwächeren Verkehrsteilnehmern leichter, sich im Ort zu bewegen.

Ottenstein 2025…  hat seinen Ortskern „zum Wohlfühlen“ nachhaltig gestärkt; er verfügt über einzelhandels‐ starke Strukturen und weist eine hohe Aufenthaltsqualität auf

Im Ortskern gibt es alle Einrichtungen, die zum täglichen Leben im Dorf benötigt werden. Die kurzen Wege und barrierefreien Gestaltungselemente haben den Kern für junge Familien und Senioren attraktiv gemacht. Durch eine funktionale und vor allem optische Aufwertung des Dorfparks ist ein neuer Ort der Kommunikation und des Zusammenlebens entstanden. Zusammen mit den Gestaltungsmaßnahmen und dem gut aufeinander abgestimmten, gastronomische Angebot ist Ottenstein zu einem beliebten Ausflugsziel für unterschiedliche Zielgruppen geworden.

Ottenstein 2025…  verfügt über ein abgestimmtes Energiekonzept, vor allem im Bereich der Erneuerbaren Ener‐ gien

In Zusammenarbeit mit den Ottensteiner Bürgerinnen und Bürgern wurde die Energieversorgung, wo möglich, entlang eines Gesamtkonzeptes Ressourcen schonend gestaltet werden. Mit der energetischen Optimierung von öffentlichen Einrichtungen und Neubauvorhaben übernimmt Ottenstein Verantwortung für die Umwelt seiner Kinder.

Ottenstein 2025…  ist etabliert als Ort, in dem Geschichte erlebbar wird und in dem Besonderheiten und Ver‐ gangenheit attraktiv vermittelt werden

Die Besonderheiten des Dorfes und seine Historie werden modern interpretiert und zu einer Aufwertung des Freizeitangebotes und des Dorfbildes herangezogen. Die Beschildung der Sehenswürdigkeiten, das gastronomische Angebot und die besondere Aufenthaltsqualität im Ortskern rund um den Dorfpark machen Ottenstein zu einem einladenden und lebenswerten Ort.

43 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Über diese in den einzelnen Arbeitskreisen formulierten Zielsetzungen und Leitmotiven gibt es noch zahlreiche weitere Ansätze, wohin der Ort sich zukünftig entwickeln soll; genannt wurden u.a.

ƒ die weitgehende Wiederherstellung einer geschlossenen, überwiegend giebelständigen Be‐ bauung;

ƒ die Schließung von Baulücken durch moderne, sich aber gleichzeitig harmonisch einfügende Architektur;

ƒ eine Wiederbelebung der Vredener Straße und der Burgstraße durch Einzelhandel und Dienstleistung;

ƒ die Sicherung und (Um‐)Nutzung der 2009 noch existierenden Baudenkmäler und Gebäude;

ƒ eine städtebauliche Hervorhebung der historischen Spuren von Wall und Grabenring rund um den Ortskern.

Im Arbeitskreis „Ortsbild und Ortsgestalt“ wurde dazu ein erster Entwurf eines dörflichen Entwick‐ lungsplanes vorgelegt, in dem diese und andere Ansätze schriftlich und kartographisch dargestellt werden. Dieser Entwurf ist im Anhang zu finden.

4.3 Überörtliche Strategieansätze

Die zukünftige Entwicklung der fünf Ahauser Ortsteile kann nicht ausschließlich mit Hilfe dorfbezoge‐ ner Projekte bewältigt werden. Viele Themen berühren auch die umliegenden Ortschaften und ver‐ langen nach gemeinschaftlichen Lösungswegen und kooperativen Handlungsansätzen. Dies kann mal das Zusammenwirken einzelner Orte bedeuten, in anderen Fällen bieten sich stadtweite Aktions‐ bündnisse für eine wirkungsvolle Umsetzung der Projektideen an. Diese kooperative Strategie aus in‐ dividuellen Dorfprojekten und ortsübergreifenden Aktionsfeldern ist eine besondere Stärke des pa‐ rallel in allen Ahauser Ortslagen abgelaufenen Konzepterstellungsprozesses.

44 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

55 PPrroojjeekkttee iimm DDEEKK OOtttteennsstteeiinn

Innerhalb der drei Arbeitskreise für das Dorfentwicklungskonzept in Ottenstein wurden in insgesamt sieben Themensitzungen zahlreiche Projektansätze entwickelt. Ideen von Bürgerinnen und Bürgern wurden dabei ebenso diskutiert wie Vorschläge von Vereinen, Gruppen und Institutionen. Nachfol‐ gend werden die erarbeiteten Maßnahmen dargestellt, nachdem zuvor der strategische Unterbau der Projekte aufgezeigt wird.

5.1 Projektkriterien

Bei der Ausarbeitung von Projektideen und Maßnahmenansätzen wurde von Beginn an darauf geach‐ tet, dass die für das Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 in Frage kommenden Projekte gewis‐ sen Kriterien entsprechen, die für ein mittel‐ bis langfristige Perspektive der Dorfentwicklung bedeut‐ sam sind. Dabei gab es eher allgemein gehaltene Vorgaben (alle Projektansätze sollten thematisch relevant für Ottenstein sein, umsetzungsorientiert, im Sinne der allgemeinen Ortsentwicklung und vereinbar mit den Festsetzungen im Flächennutzungsplan) sowie eigens formulierte konkrete Pro‐ jektkriterien. Alle im Laufe des Erstellungsprozesses diskutierten Ideen wurden auf diese Kriterien hin geprüft und aufgrund ihrer Entsprechung in das vorliegende Dokument aufgenommen. Somit ist si‐ chergestellt, dass alle nachfolgend aufgeführten Projekte die Leitmotive und strategische Ausrich‐ tung des Dorfentwicklungskonzeptes mittragen. Dabei muss nicht jedes Projekt jedes Kriterium erfül‐ len, und die Ausprägung der Kriterien kann von Projekt zu Projekt unterschiedlich stark ausfallen.

Diese Projektkriterien sind:

Dörfliche Bedeutung Das Projekt betrifft möglichst breite Teile der Dorfgemeinschaft

Ausstrahlung Neben dem Dorf betrifft das Projekt auch die umliegenden Orte oder Regionen

Querschnittsorientierung Mit dem Projekt werden möglichst viele Themenbereiche/Handlungsfelder abgedeckt

Zielgruppenbreite Das Projekt spricht möglichst viele Zielgruppen an

Finanzierung € Das Projekt verfügt über eine zu möglichst weiten Teilen gesicherte Finanzierung

45 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Umsetzungshorizont Die Umsetzung des Projekts erfolgt in einem angemessenen Zeitraum

Wirkungshorizont

Das Projekt erzielt in einem angemessenen Zeitraum Wirkung(en)

Flexibilität Bei sich ändernden Rahmenbedingungen kann das Projekt gut und zeitnah angepasst werden

Impulsfunktion Anstatt den Eindruck eines in sich geschlossenen Prozesses zu vermitteln, sollte das Pro‐ jekt zu weiteren Ideen anregen und neue Aktivitäten anstoßen

Eigenverantwortliche Trägerschaft Der Projektgruppe gelingt es, das Projekt weitgehend eigenständig, also ohne intensive Unterstützung Dritter, zu tragen

5.2 Die Projektprofile

Für die Beschreibung der einzelnen Maßnahmen wurde ein Profilbogen entwickelt, in dem die Anga‐ ben zu den wichtigsten Faktoren zusammengetragen werden konnten. Ein solch einheitliches Pro‐ jektprofil für alle im DEK entwickelten Ideen ermöglicht nicht nur einen schnellen Überblick über die Inhalte des DEKs für Ottenstein, sondern beschleunigt u. U. auch die Umsetzung der Maßnahmen.

Folgende Projekteigenschaften werden in den Projektprofilen dargestellt:

Kurzbeschreibung des Projekts Was sind die Inhalte des Projekts?

Projektanlass Warum ist das Projekt gerade jetzt ein Thema für Ottenstein?

Ziel des Projekts Was soll mit dem Projekt erreicht werden?

Nutzen für Ottenstein Was bringt das Projekt für die Zukunft der Ortslage?

Zielgruppen Wer ist von dem Projekt im positiven Sinne betroffen?

46 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Erforderliche Arbeitsschritte Was muss getan werden, um das Projekt zu realisieren?

Zeitplan Wie sieht der zeitliche Ablauf der Projektumsetzung aus?

Partner, Kooperatoren Wer könnte die Realisierung des Projekts unterstützen?

Kostenschätzung Welche Kosten entstehen durch das Projekt in der Umsetzung und danach?

Nachhaltigkeit Wie ist sichergestellt, dass das Projekt dauerhaft zur Dorfentwicklung beiträgt?

Synergien Wodurch können Verknüpfungen zu anderen Handlungsfeldern hergestellt werden?

Ansprechpartner Wer ist vorläufig für das Projekt zuständig?

Nicht für jedes Projekt werden in den nachfolgenden Beschreibungen alle diese Projekteigenschaften beschrieben. Zum Teil gibt es Eigenschaften, zu denen zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berich‐ tes keine Angaben möglich waren oder deren inhaltliche Ausarbeitung Bestandteil der späteren Pro‐ jektrealisierung ist. In solchen Fällen werden in den Profilen entsprechende Hinweise gemacht oder auf eine Darstellung dieser Eigenschaften im Profil verzichtet.

47 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

5.3 Die Projekte im DEK Ottenstein 2025

Ein geeignetes Projekt für die Dorfentwicklung zeichnet sich durch zwei Dinge aus: Eine gute Idee im Sinne der DEK‐Zielsetzung sowie eine Person, die sich um deren Umsetzung kümmert (Projektpa‐ te/Projektteam); nur wenn beides vorhanden ist, kann ein Projekt in die Umsetzung gelangen.

Im nachfolgenden Kapitel 5.3.1 werden die bisher für die künftige Dorfentwicklung in Ottenstein er‐ arbeiteten Projektansätze dargestellt, deren Detailgrad eine gewisse Schärfe erreicht hat und für die es bereits Paten gibt. Darüber hinaus gibt es weitere Projektideen, die zum Zeitpunkt der Druckle‐ gung weniger konkret waren; diese finden sich in Kapitel 5.3.2. Außerdem wird es auch in Zukunft neue, zusätzliche Projekte geben, die der Zielsetzung für die Dorfentwicklung Ottenstein 2025 von Bedeutung sind. Mehr dazu findet sich im Kapitel „Verstetigung“.

Folgende Projekte werden auf den nächsten Seiten dargestellt:

Kapitel 5.3.1

Nr. Fortgeschrittene Projektansätze Seite I Fahrradfreundliches Ottenstein 49 II Spielplatz am Rodelberg 52 III Generationenübergreifendes Nutzungskonzept Dorfpark 54 IV Neue Wohnformen „Im Hagen“ 56 V Ortsprospekt „Essen und Erleben“ 58 VI Info­Point Ottenstein 59 VII Hinweisschilder nach Ottenstein im Stadtgebiet Ahaus 60 VIII Beschilderung und Ausweisung von Sehenswürdigkeiten 61 IX Dörfliches Lichtkonzept 62 X Aufwertung des Burgplatzes 64 XI VDSL für Ottenstein 65 XII Gestaltung der Kreisverkehre 66 XIII Internetauftritt zur Optimierung des Dorfmarketings 67 XIV Stärkung/Aufwertung Dorfkern 68

Kapitel 5.3.2

Nr. Weitere Projektideen Seite I Abstimmung von Freizeitangeboten mit der Gastronomie und Hotellerie 69 II Aufbau eines Dorfmarketings für Ottenstein 69 III Therapeutisches Reiten 70 Ausbau des Proberaumes des Musikvereins für die Schulung von Kindern und IV 70 Jugendlichen V Gestaltung der Baumscheiben mit ortstypischen Pflanzen 70 VI Unterstützung von Jungunternehmern 71 Erfassung landwirtschaftlicher Gebäudeleerstände zur Stimulierung des Um­ VII 71 nutzungsgeschehens VIII Anreizprogramm „Wohnen im Ortskern“ 72 IX Verbesserung von Straßen und Wegen im Außenbereich 72 X Einrichtung von Caravanstellplätzen 73

48 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

5.3.1 Fortgeschrittene Projektansätze

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

I Fahrradfreundliches Ottenstein

HF J Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Optimierung der Radverkehrssituation in Ottenstein: Lückenschluss im Radwegenetz, Trennung von Rad‐ und Straßenverkehr, Beschilderung der örtlichen Radwege sowie Erstel‐ lung einer Radfahrkarte.

Breite Straßen und Radwege nur auf einer Seite… …oder ganz fehlend sollen bald Vergangenheit sein.

Ottenstein verfügt über ein umfangreiches, gut ausgebautes Verkehrswegesystem. In Tei‐ len ist dieses aber für den Radverkehr verbesserungswürdig; so fehlen beispielsweise Rad‐ wege im Bereich der K 63, zudem gibt es kaum Beschilderung der Radwege innerhalb des Ortes und an den Ortsrändern.

Die Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit Ottensteins ist Ziel dieses Maßnahmenpakets. Die Radwege auf Ortsgebiet sollen als geschlossenes System funktionieren, das aber offen in alle Richtungen eingebettet ist.

Ein optimiertes Radwegenetz nützt zuallererst der Bevölkerung vor Ort: Die Verkehrssi‐ cherheit wird deutlich gesteigert, was z.B. für Kinder und Jugendliche eine große Rolle spielt, aber auch älteren Verkehrsteilnehmern mehr Sicherheit verschafft. Gleichzeitig wird Ottenstein für Fahrradtouristen attraktiver, die sich freier und sicherer im Ort bewegen können und dadurch eine erhöhte Aufenthaltsqualität erfahren.

Die relevantesten Maßnahmen, die im Kontext dieses Projektes anstehen, wurden bereits lokalisiert (s. Karte). Nun muss es darum gehen, diese Maßnahmen in eine Chronologie zu bringen und auf ihre jeweilige Machbarkeit hin zu überprüfen. Dazu gehören v.a. auch ent‐ sprechende Aufwandsschätzungen und Finanzierungsplanungen.

Die Einzelmaßnahmen variieren in ih‐ ‐ Bürgerinnen und Bürger, hier v.a. rem Umfang und somit in ihrer zeitli‐ Kinder und Jugendliche sowie ältere chen Dimension; manche sind kurz‐ Menschen fristig, andere eher langfristig reali‐ ‐ Besucher und Touristen sierbar.

‐ Heimatverein ‐ Stadt Ahaus Hubert Bröcking, Josef Osterhues,

‐ Kreis Borken Markus Langenbrink ‐ Bezirksregierung Münster

49 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Die Übersicht zeigt, wo Handlungsbedarf besteht (Grafik: Hubert Bröcking 2009)

50 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Beispiel Abzweig Am Tor/Solms‐ straße: Die gegenwärtige Situation könnte aufgewertet werden durch die Er‐ stellung eines beidseitigen Rad‐ /Gehweges sowie die Beseitigung der Parkbuchten zugunsten eines Radweges.

Beispiel Ortseingang Textilstraße/ Markemoote/Ottensteiner Brook: Infrastrukturelle Mängel könnten durch den Rückbau der Textilstraße und/oder die Erstellung eines Rad‐/ Gehweges auf beiden Seiten sowie die Betonung der Nebenstraßen Markemoote/Ottensteiner Brook behoben werden.

Auch kartographisch wurden die Problemzonen im Ortsgebiet er‐ fasst und mit Verbesserungsvor‐ schlägen versehen. Detailanalysen für fast jeden kritischen Bereich in Ottenstein liegen vor.

Alle Fotos und Grafiken im Profil: © Bröcking 2009

51 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

II Spielplatz am Rodelberg

HF J Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Wiederbelebung und Sanierung des Geländes am Rodelberg durch die Anlage und Gestal‐ tung einer Jugendspielfläche; Spielgeräte sollen ebenso aufgestellt werden wie Sitzmög‐ lichkeiten und Abfallbehälter, der Grün‐ und Wegebereich angepasst werden.

Attraktive Grünfläche im Ort: Der Rodelberg

In Ottenstein bestehende Spielplätze sind ausschließlich auf Kleinkinder ausgerichtet. Kin‐ dern im Schulalter wird bisher kein Spielangebot im erreichbaren (Fahrraddistanz) öffentli‐ chen Raum angeboten.

Ziel des Projekts ist es, Ottensteiner Kindern im Schulkindalter das Spielen im Freien zu er‐ möglichen und attraktiv zu gestalten. Außerdem bezweckt es die Aufwertung der vorhan‐ denen minder genutzten Grünflächen am Rodelberg.

Die Anlage eines Spielplatzes am Rodelberg steigert die Lebensqualität für Kinder und Fa‐ milien in Ottenstein sowie die Attraktivität des Ortes per se. Die vorhandenen Grünflächen werden in Wert gesetzt und als neu zu erlebender öffentlicher Raum wieder spannend für alle.

‐ Ortsbegehung zur Bestandsaufnahme der vorhandenen Grünflächen ‐ Planung der Spielflächengestaltung ‐ Planung der Grünflächengestaltung ‐ Kosten‐ und Finanzierungsplanung

‐ Projektstart mit Ortsbegehung und Bestandsaufnahme: jederzeit möglich ‐ Monat 1‐2: Planung der Spielflächen und Grünflächen ‐ Monate 3‐5: Prüfung der Maßnahmen, Genehmigungen, Ausschreibung, Auftragsvergabe ‐ ab 6. Monat: Umsetzung der Maßnahmen Dauerhaft: Pflege und Instandhaltung

Für die derzeit geplanten Spielgeräte entstünden Kosten von etwa 50.000 € zzgl. etwa 15.000 € Montagekosten. Die Parkausstattung (Bänke, Mülleimer, Schilder) liegt im Rah‐ men von etwa 5.000 €, hinzu kommen Fallschutz (Sand) sowie die anfallenden gartenland‐ schaftlichen Arbeiten. Durch Werbung auf den Geräten kann eine Teilfinanzierung erfol‐ gen.

52 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Das Spielkonzept bedarf einer engen ‐ Stadt Ahaus Kooperation mit der Stadt, welche auf ‐ Vereine und Ortsverbände Dauer mit den Ottensteinern für die ‐ Eltern und Jugendgruppen Instandhaltung der Objekte zuständig ‐ lokale Sponsoren sein wird.

Ottensteiner Bürgerinnen und Bürger, insbesondere Kinder und junge Jugend‐ Udo Pesenacker, Rudolf Welberg liche sowie Familien.

In einem Vorschlag eines Geräteherstellers könnte man sich die Gestaltung der Jugendfläche Rodel‐ park so vorstellen (Grafik: Kompan 2009)

Parkähnlich ist die Fläche Am Rodelberg – ideale Voraussetzung für eine Inwertsetzung. Fotos: Pesenacker 2009

53 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

III Generationenübergreifendes Nutzungskonzept Dorfpark

HF J Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Entwicklung eines Nutzungskonzeptes für den Dorfpark Ottenstein unter Berücksichtigung der jährlichen Veranstaltungen: Aufwertung der zentral gelegenen Parkfläche durch Neu‐ anlage von Wegen, Bepflanzungen, Installation einer Jugendhütte und Bau einer überdach‐ ten Veranstaltungsfläche mit Sonnensegel. Bau eines Mehrgenerationenfeldes und Aufstel‐ lung von modernen Spielgeräten.

Der Eingang zur Parkfläche von Norden aus. Viel Fläche, kaum Nutzung (Fotos: planinvent 2009)

Die Rasenfläche im Herzen des Dorfes wird von den Bewohnern schon lange als „langwei‐ lig“ bezeichnet, da hier nur wenige Male im Jahr die Fläche als Nutzfläche für Festivitäten genutzt wird.

Ziel des Projektes ist eine Belebung des Dorfparks und eine Erhöhung der Aufenthaltsquali‐ tät für alle Generationen. Darüber hinaus soll durch die Überdachung eine ganzjährig nutz‐ bare Veranstaltungsfläche geboten werden.

Der Park wird wieder zu Lebensraum für die Ottensteiner und zur innerörtlichen Begeg‐ nungsfläche für Jung und Alt. Durch die Bepflanzung mit Heckenstrukturen u.ä. entstehen zusätzliche Lebensräume für Tiere.

Überplanung des Parks mit Ortsbege‐ Wege und Bepflanzung: ca. 8.000 € hungen, Anlage von Wegen und Be‐ Mobiliar (Bänke, Eimer): ca. 7.000 € pflanzungen, Ausstattung mit neuem Sonnensegel: ca. 30.000 € Mobiliar und Spielgeräten, Anlage Jugendhütte: ca. 5.000 € Mehrgenerationenplatz und Bau der Mehrgenerationenplatz: n.n.b. Veranstaltungsfläche (Sonnensegel).

Realisierung bei Mittelverfügbarkeit ‐ örtliche Politik u. Stadt Ahaus inklusive Planung und Ausschreibung ‐ Vereine und lokale Firmen innerhalb von max. 2 Jahren möglich. ‐ Jugendheim

Positive Effekte auf das Ortsbild, Schaf‐ Kontinuierliche Nutzung durch Be‐ fung von Lebensraum für Mensch und wohner, Unterhaltung durch Stadt Tier, Erhöhung der Lebensqualität und örtliche Vereine/Veranstalter

‐ Einwohner aller Altersgruppen ‐ Vereine Josef Terweh, Heinz Welberg ‐ Nachbarn/Anwohner des Parks

54 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Ein Sonnensegel könnte als wetterfeste Veranstaltungsfläche dienen (links), Trimm‐Spielgeräte im Mehrgenerationenfeld sorgen für Beschäftigung auch für ältere Menschen (rechts).

Ein Bestandsplan des Dorfpark‐Areals als Planungsgrundlage (Quelle: Welberg/Terweh 2009)

Kreative und moderne Spielgeräte wie die oben abgedruckten Beispiele machen den Platz auch für Kinder spannend. Fotos: conlastic GmbH, playparc Allwetter‐Freizeit‐Anlagenbau GmbH, CENO TEC GMBH

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

IV Neue Wohnformen „Im Hagen“

HF J Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft F Tourismus, Freizeit und Kultur

Entwicklung der nah am Dorfkern gelegenen Fläche „Im Hagen“ in Hinblick auf die Verwirk‐ lichung neuer Wohnformen; ein besonderer Fokus soll hierbei auf dem Bereich Mehr‐ Generationen‐Wohnen liegen.

Ein Blick auf das Areal, in dem neue Wohnformen entstehen könnten und die die innerörtliche Fläche aufwerten würden.

Schaffung eines Raumangebots für die Wohnform „Mehr‐Generationen‐Haus“ (MGH). Gleichzeitig wird im Zuge einer angestrebten Innenverdichtung des Ortskerns der ge‐ wünschten Dorfentwicklung zugearbeitet und eine weitere Flächenausdehnung nach au‐ ßen reduziert. Zudem wird durch die innerörtliche Installation von generationsübergrei‐ fendem Wohnen die Lebendigkeit und Vielseitigkeit des Ortskerns erhalten und ausgebaut.

Das momentan brach liegende Grundstück „Im Hagen“ erfährt eine sinnvolle Nutzung und somit eine Aufwertung, welche dem Wohle der Allgemeinheit dient: Den Auswirkungen des Demographischen Wandels wird so rechtzeitig und vorausschauend begegnet.

Ein aktuelles Aktionsprogramm der Bundesregierung fördert die Wohnform „Mehr‐ Generationen‐Haus“ (MGH). Die Untersuchungen im Zuge des Dorfentwicklungskonzeptes haben gezeigt, dass ein Wandel der Altersstruktur in Ottenstein bevorsteht, mit dem es umzugehen gilt. Ein MGH kann hier ein wichtiger Baustein sein.

‐ Stadt Ahaus Innenverdichtung stärkt nachhaltig ‐ Investoren und Bauherren die Dorfstrukturen; die Anlage von

‐ Fachakteure MGHs im Kern stärkt den Standort ‐ BMFSFJ und schafft nachhaltige Lebensräume.

‐ Bevölkerung Ottensteins Hubert Koller, Alfons Haget, Ingrid ‐ hier v.a. Senioren, Alleinerziehende, Welberg, Matthias Thesing, Hubert Familien Bröcking, Ingo Osterhues

56 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Ein erster Entwurf für einen Generationenwohnpark: In mehreren Bauabschnitten könnte Im Hagen eine kreuz‐ förmige Anlage entstehen, in deren Mitte ein Begeg‐ nungsplatz der verschiede‐ nen Generationen für Auf‐ enthaltsqualität sorgt.

(Entwurf: Welberg 2009) Ein weiterer städtebaulicher Entwurf für den Kernbereich mitsamt der Fläche im Hagen wurde entwickelt, in dem auch ein Standort für einen SB‐Markt (Discounter) aufgeführt wird, der die dorfkernnahe Versorgung bei dieser Lösung stützen soll (kurze Wege). Östlich daran anschließend ist der mögliche Standort der Mehrgenerationenhäuser dargestellt, die in einer Art Riegel von der Georgstraße Richtung Norden angeordnet sind, erschlossen durch eine zu schaffende We‐ geverbindung zwischen Georgstraße und Im Hagen (hier als Planstraße bezeichnet).

(Entwurf: Thesing 2009) Ein dritter vorliegender Entwurf (Ausschnitt) sieht ebenfalls die Er‐ richtung von Mehrgenerationen‐ häusern im Dorfkern vor und zeigt Beispiele für den Zuschnitt und die Aufteilung der einzelnen Gebäude.

(Entwurf: Koller 2009)

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bietet umfassen‐ de Information und Beratung zur Einrichtung von Mehrgenerationenhäusern im Internet.

Ausgewählte Eigenschaften von MGHs sind in der Grafik rechts aufgeführt.

(Grafik: planinvent 2009)

57 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

V Ortsprospekt „Essen und Erleben“

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Erstellung einer Broschüre oder eines Dorfprospekts, der die Ottensteiner Gastronomie und andere interessante Aspekte vorstellt, sowohl für Besucher und Gäste als auch für Ot‐ tensteiner.

Im Ortsprospekt sollen die örtliche Gastronomie sowie das Vereinsangebot vor Ort im Fokus stehen.

Ottenstein soll nach innen und außen optimal dargestellt werden und bekannt(er) gemacht werden. Der Prospekt sollte das Dorf insgesamt für den (Tages‐)Tourismus noch besser er‐ schließen. Eventuell sollte der Prospekt daher zweisprachig gestaltet werden (deutsch und niederländisch).

Der Prospekt trägt dazu bei, die Wertschöpfung in den Schwerpunktthemen Tourismus und Freizeit zu erhöhen und steigert damit die Aufenthaltsqualität vor Ort. Gastronomie und Gewerbe werden entsprechend gestärkt.

‐ Bürgerinnen und Bürger Der Prospekt kann bei guter Resonanz ‐ Vereine und Verbände regelmäßig neu aufgelegt werden; die ‐ (lokale) Unternehmer der zuständi‐ Kooperation mit den Fachakteuren gen Branchen und der Ahaus Marketing sichert dau‐ ‐ Gäste und Touristen erhaft den Informationsstand.

‐ Bildung einer Arbeitsgruppe ‐ Gewinnen von Mitmachern, Fachleuten und Sponsoren aus den Bereichen Gastronomie, Gewerbe, Vereine und Verbände ‐ inhaltliche Ausgestaltung: Inhalte des Prospekts, Fotos, Redaktionelles ‐ Finanzierungsplanung und Sponsorenakquise ‐ Ausschreibung der Maßnahme und Auftragsvergabe ‐ ggf. Kooperation mit der Internetseite

Die Maßnahme innerhalb weniger Mo‐ Kosten für Druck abhängig von Aufla‐ nate umsetzbar und ein Beginn kurz‐ ge und Angebot; Einnahmen durch fristig möglich. Sponsoring und Spenden.

Der Ortsprospekt trägt zur intensiven Auseinandersetzung mit Ottenstein bei: sowohl nach außen für Besucher und Touristen, als auch nach innen für die eigene Bevölkerung. In sei‐ ner Eigenschaft als Prospekt für Gastronomie und Gewerbe kann er zudem von wirtschaft‐ lichem Nutzen sein.

‐ Stadtmarketing Ahaus ‐ Fachakteure der Branchen Hugo Nolte, Heimatverein ‐ Vereine und Verbände ‐ Sponsoren Fotos: Schnell 2009

58 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

VI Info­Point Ottenstein

HF F Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

An zentraler Stelle, z.B. im Bereich Markt/Volksbankvorplatz, soll ein zentraler „Info‐Point“ aufgestellt werden. In Schaukästen bzw. teilweise auch digital bietet dieser „Info‐Point“ dann Informationen zu Wander‐ und Radwegen, örtlichen Sehenswürdigkeiten, Übernach‐ tungsmöglichkeiten, Gastronomie und Freizeitgestaltung.

Im zentralen Bereich vor der Volksbank in Ottenstein… …könnte ein Info‐Point installiert werden.

Bislang gibt es keine ausführliche Möglichkeit, sich über das touristische und Freizeitange‐ bot in Ottenstein zu informieren; gerade am Wochenende und zu bestimmten Uhrzeiten können solche Informationen gegenwärtig auch nicht in Erfahrung gebracht werden.

Förderung des Tourismus und Serviceverbesserung für Besucher des Ortes, außerdem At‐ traktivitätssteigerung von Ottenstein als Besucherdestination.

Die Orientierung und Information vor Ort wird für Gäste und Einheimische erleichtert; auch Straßen und Adressen können aufgefunden werden. Auch kommunale Ankündigungen können tagesaktuell über einen solchen Infopoint verbreitet werden. Sehenswürdigkeiten können gezielt ausgewählt, angefahren und durch Infomaterial unterfüttert werden.

‐ Stadt Ahaus Kosten entstehen durch die Anschaf‐ ‐ örtliche Politik und Verwaltung fung des Info‐Terminals, hier sind An‐ ‐ Fachakteure aus Gastronomie und gebote einzuholen und Finanzierung

Gewerbe über Sponsoring oder Werbung zu ‐ Vereine und Verbände klären. Die Aufstellung kann mit städ‐ ‐ Sponsoren tischer Unterstützung erfolgen.

‐ Bürgerinnen und Bürger ‐ Besucher und Touristen Hugo Nolte, Heimatverein ‐ Gastronomie und Gewerbe ‐ örtliche Politik und Verwaltung Kartographie: Henseler, planinvent 2009 / Foto: Schnell 2009 / Montage: Olbrich, planinvent 2009

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

VII Hinweisschilder nach Ottenstein im Stadtgebiet Ahaus

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Das Projekt verfolgt die Verbesserung der Ausweisung nach Ottenstein auf den Hinweis‐ schildern im Stadtgebiet Ahaus, sowohl bei der Einfahrt nach Ahaus als auch bei der Aus‐ fahrt aus Ahaus in Richtung des Dorfes.

Im Schilderwald oft nicht ausreichend ausgewiesen. So sollte es überall sein: Ottenstein auf Hinweisschildern.

An vielen Kreuzungen und Verkehrsknoten in und um Ahaus fehlen Hinweise auf die Orts‐ lage Ottenstein, sodass langes Suchen nach Richtungsweisern von vielen Besuchern be‐ mängelt wird. Umwege, v.a. für Gewerbezulieferer, Besucher und Touristen werden des Öfteren bemerkt und auch von Gästen kritisiert.

Ziel ist es, an allen relevanten Kreuzungsbereichen, an denen Hauptstraßen nach Ottens‐ tein führen, die Ortslage auch entsprechend ausgeschildert zu sehen. Vor allem im Bereich des Außenrings von Ahaus als auch entlang der Hauptachsen rund um Ottenstein sollen diese Hinweise die Verkehrssituation verbessern. Unnötige Umwege von Liefer‐ und Besu‐

cherverkehr sollen vermieden werden. Ottenstein profitiert davon in mehrfacher Hinsicht: Die Ortslage kann schneller gefunden

werden, Lieferanten sparen Kraftstoff für Umwege, Gewerbetreibende haben weniger Er‐ klärungsnot, die CO2‐Einsparung schont die Belastung mit Abgasen im Ortsgebiet.

Zunächst muss eine Bestandsanalyse durchgeführt werden, die aus Sicht der Verkehrsteil‐ nehmer die Schilder lokalisiert, an denen notwendige Hinweise auf Ottenstein fehlen. Die‐ se werden anschließend kartiert und mit Optimierungsvorschlägen versehen an die für die jeweilige Straßenbeschilderung Behörden weitergereicht.

Das Projekt ist von wirtschaftlichem ‐ Stadt Ahaus Nutzen, welcher sich aus der Zeiter‐ ‐ Straßenmeisterei sparnis und Energieeinsparung ergibt.

‐ Landesbetrieb Straßen.NRW Auch stadtweit ist das Projekt interes‐ ‐ Nachbarkommunen sant, bezogen auf Umweltschutz und Verkehrssicherung.

‐ Bürgerinnen und Bürger ‐ örtliche Politik und Verwaltung ‐ Gewerbe und Betriebe Hugo Nolte, Heimatverein ‐ Gastronomie und tourist. Akteure ‐ Besucher und Touristen Alle Fotos im Profil: © Nolte 2009

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

VIII Beschilderung und Ausweisung von Sehenswürdigkeiten

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Dieses Projekt verfolgt eine umfassende Beschilderung der Sehenswürdigkeiten und Frei‐ zeiteinrichtungen im Ortsgebiet von Ottenstein. Hierzu sollen einheitliche Wegweiser mit verständlicher und klar erfassbarerer Legende aufgestellt werden.

Ohne Hinweis kaum zu finden: Die Friedhofskapelle. Der ehemalige Burgplatz: Zentral, aber nicht ausgewiesen.

Ottenstein hat viel zu bieten, ob altes Burggelände, Pfarrkirche oder Dorfpark. Allerdings gibt es kaum Beschilderung oder Hinweise zu diesen und zahlreichen anderen Sehenswür‐ digkeiten und Freizeiteinrichtungen, z.B. auch solcher im Außenbereich.

Für Ottenstein soll es eine umfassende und vor allem einheitliche Beschilderung aller Frei‐ zeiteinrichtungen (z.B. Sportplatz), Sehenswürdigkeiten (z.B. Haus Hoppe oder Burgplatz), der kommunalen Einrichtungen (z.B. Friedhof) sowie der Gastronomie‐ und Beherber‐ gungsbetriebe geben.

Die genannten Einrichtungen lassen sich einfacher Finden und gezielter aufsuchen. Se‐ henswürdigkeiten können entsprechend stärker in Wert gesetzt werden, die Verweildauer von Besuchern im Ort wird erhöht, wodurch auch die ansässige Gastronomie profitieren kann.

‐ Bürgerinnen und Bürger aus Ottenstein ‐ lokale Gastronomie und Gewerbe ‐ Vereine und Verbände

‐ örtliche Politik und Verwaltung ‐ Stadt Ahaus ‐ Heimatverein ‐ weitere Vereine und Verbände

Das Projekt sollte im Frühjahr realisiert werden (Aufstellung von Schildern), der gedankliche Un‐ terbau ist jederzeit startfähig. Das Projekt sollte in wenigen Wochen realisierbar sein.

Hugo Nolte, Heimatverein

Montage: planinvent 2009

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

IX Dörfliches Lichtkonzept

HF J Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Für den Dorfkern von Ottenstein soll ein abgestimmtes Beleuchtungskonzept entstehen, das wirtschaftliche und ökologische Belange ebenso in den Vordergrund rückt wie eine stimmige und dem Dorf angemessene Beleuchtung. Als Pilotabschnitt soll die Burgstraße fungieren, in der ein solches Konzept zunächst im kleinen Rahmen geplant und umgesetzt werden kann.

Die richtige Beleuchtung macht’s ‐ finanziell heute genauso wie optisch (Foto: Stadtbummel‐Muenchen)

Die Technologie der Straßenbeleuchtung stammt aus den 1960er Jahren und ist energie‐ technisch wie wirtschaftlich ineffizient und sieht zudem wenig ansprechend – und wenig dörflich – aus. Die aktuellen EU‐Richtlinien zur CO2‐ und Energieeinsparung sowie die Kli‐ maschutzziele von Stadt und Kreis werden mit einer solchen Maßnahme gestärkt.

Neben der Einsparung von Energie (und somit Geld) schafft eine konzeptionelle Auseinan‐ dersetzung mit dem Thema ein optimal eingesetztes Funktionslicht sowie ein optisch an‐ sprechendes Gestaltungslicht. Eine Umrüstung der veralteten Beleuchtung im Ortskern bie‐

tet die Möglichkeit, ein sinnvolles, modernes und doch dorfgemäßes Lichtkonzept zu instal‐ lieren, deren Investition sich langfristig durch Energieeinsparung rentieren wird. Außerdem wird das Ortsbild optisch aufgewertet und Dunkelräume entfernt, wodurch die Aufent‐ haltsqualität im Ortskern sowie die Sicherheit für alle Bewohner gesteigert werden.

Zunächst findet eine Ortsbegehung statt, die den Bestand auf der Burgstraße sichtet und aufnimmt. Danach werden Mängel formuliert und alternative Ideen gesammelt, dazu sol‐ len bereits Fachakteure eingebunden werden (Techniker, Stadtwerke etc.). Dann geht es um die Konzepterstellung der neuen Leuchtmittel inkl. der Einigung auf optische Ausgestal‐ tung, bevor die eigentlichen baulichen Maßnahmen beginnen: Entfernung alter Leuchtmas‐ ten und Installation der neuen.

Kosten entstehen v.a. durch den Kauf neuer Lampen und durch den Ausbau der alten Lam‐ pen. Ggf. fallen Kosten für neue Verkabelungen an. Die genauen Kosten für die Umbau‐ maßnahme müssen durch Ausschreibung bei den Vertragspartnern der Stadt Ahaus und der Stadtwerke Ahaus evaluiert werden.

Langfristig trägt sich das Projekt allei‐ Das Projekt ist von wirtschaftlichem ne, auch finanziell. Es bedarf einer Nutzen. Die optische Aufwertung ver‐ dauerhaften Kooperation mit der Stadt bessert das Ortsbild. Auch die Aspekte Ahaus bezüglich der Instandhaltung Klimaschutz sowie Sicherheit werden der Objekte. angesprochen.

‐ Stadt Ahaus ‐ Stadtwerke Ahaus Hugo Nolte, Heimatverein ‐ Politik und Verwaltung

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Die vorhandenen Peitschenmasten… …sollen durch Bogenlampen ersetzt werden.

Die Burgstraße soll als Pilotabschnitt für das später auf den Ortskern auszuwei‐ tende Lichtkonzept dienen. Trilux Bogenlampen sind mit 2 x 18 Watt und Nachtabsenkung doppelt so effizient wie die bisher verwendeten Peitschenmasten (2 x 36 Watt, Ansatz‐ leuchte). Das Beleuchtungskonzept umfasst die punktuelle Ausleuchtung mit Leucht‐ masten (s. Abb. links), aber auch die Optimierung oder Neueinsetzung sog. Gestaltungslichtes, mit dem Objekte und Gebäude oder deren Teile ange‐ strahlt oder von unten beleuchtet wer‐ den können.

Fotos: Nolte / planinvent 2009

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

X Aufwertung des Burgplatzes

HF J Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Der Burgplatz an der Burgstraße soll deutlicher gestaltet und die historischen Spuren stär‐ ker hervorgehoben werden. Die Einbindung dieser historisch bedeutsamen Keimzelle Ot‐ tensteins soll zudem stärker in das Ortsbild eingebunden werden.

Der Burgpark an der Burgstraße erinnert nicht sehr… …offensichtlich an die Keimzelle Ottensteins.

Das Gelände, auf dem früher die Ottensteiner Burg stand, wurde in den 1990er Jahren als kleine Grünanlage überplant. Die angrenzenden Wohnhäuser sind mit einer zum Burgplatz abgrenzenden „Burgmauer“ einheitlich historisierend gestaltet. Das ganze Ensemble erin‐ nert allerdings nur bedingt angemessen an die ehemalige Festungsanlage. Außerdem nimmt der gewöhnliche Straßenpassant diesen „Burgpark“, obwohl unmittelbar an der Burgstraße gelegen aber durch eine Wallhecke von dieser getrennt, nicht sofort wahr.

Durch die Aufwertung des vorhandenen Burgparks zu einem Burgplatz soll die Ortsge‐ schichte greifbarer und erlebbarer gemacht werden als dies bislang der Fall ist. Ein barrie‐ refreier Ausbau des Areals und eine stärkere Integration in die Ortsstruktur (an der Burg‐ straße) soll angestrebt werden.

Das Projekt bedeutet eine städtebauliche Aufwertung im Bereich Burgstraße, die durch andere Maßnahmen wie z.B. das Pilotprojekt Lichtkonzept noch weiter verstärkt wird. Der Burgplatz könnte sich als echtes touristisches Highlight etablieren und Ottenstein stärker als bisher in touristische Strukturen einbetten. Zudem stärkt das Projekt die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Heimat.

‐ Bürgerinnen und Bürger Neben einer Optimierung des Ortsbil‐ ‐ Anwohner des Burgparks des trägt das Projekt zur Identifikati‐ ‐ Stadt Ahaus onsstiftung und somit zur Kulturpflege

‐ lokale Politik und Verwaltung bei. Im Bereich Tourismus kann es zur ‐ Heimatverein, Fachgruppe Orts‐, Na‐ Erhöhung der lokalen Wertschöpfung tur‐, Landschafts‐ u. Denkmalpflege beitragen.

‐ Bürgerinnen und Bürger ‐ Anwohner des Burgparks Matthias Thesing, Heimatverein ‐ Besucher und Touristen Fotos: Schnell / planinvent 2009

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

XI VDSL für Ottenstein

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Umfassende Versorgung der Ortslage Ottenstein mit VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line), einer schnellen und zeitgemäßen Internet‐Anbindung mit schnellem Da‐ tenaustausch über verdrillte Kupferleitungen.

Neuer VDSL‐basierter Kabelverzweiger von außen (rechts)… …und von innen (Foto: websurfer83 2009).

Die Versorgung mit schnellem Internet gehört mittlerweile zu den Grundbedürfnissen der Bürger. Für Schüler an weiterführenden Schulen und für Studierende ist es bereits seit ge‐ raumer Zeit unverzichtbar. Hier ist der aktuelle Zustand in Ottenstein nicht zeitgemäß: Wenn Schulkinder bereits bis zu einer Stunde vor dem Rechner verbringen, um eine Inter‐ net‐Recherche durchführen zu können, dann ist das eindeutig zu viel. Für Studierende be‐ deutet es oftmals, dass sie nicht mehr von Zuhause aus studieren können.

Die Attraktivität einer Ortschaft ist im Zeitalter der Informationstechnik maßgeblich von schnellen Internetzugängen abhängig. Dies beginnt im Privathaushalt und endet im ge‐ werblichen Bereich. Aber auch in der Landwirtschaft wird eine schnelle Internetverbindung immer wichtiger. Viele Landwirte sind auf einen Zugang angewiesen um Viehbestände mit

den Behörden abzugleichen. Die Abgleiche für die Flächenerfassung erfordern mittlerweile schon zumindest den kleinsten DSL Zugang. Auch Telefonate, z.B. ins Ausland, können bei schneller Internetverbindung mit Sprache über das Internet (VOIP) deutlich günstiger wer‐ den. Arbeitsplätze wären sicherer durch einen schnellen Internetzugang, Heim‐ Arbeitsplätze würden für junge Familien zu einer attraktiven Bereicherung.

Die Telekom hat bereits Glasfaser bis zum Ortseingang verlegt. Nun geht es darum, die weitere Verkabelung zu organisieren. Hier müssen entsprechende Gespräche mit den An‐ bietern erfolgen. Da diese in der Regel Planungssicherheit verlangen, muss gleichzeitig Ak‐ quise bei den Bürgerinnen und Bürgern betrieben werden, um möglichst viele potenzielle VDSL‐Kunden als Argumentationshilfe anführen zu können.

‐ Bürgerinnen und Bürger Ottenstein, Die VDSL‐Anbieter werden Kabel nur hier v.a. Schüler, Studenten und Fami‐ gegen Erstattung verlegen; die Grö‐ lien ßenordnung liegt bei etwa 250.000 €, ‐ Gewerbetreibende die z.T. aus Zahlungen, z.T. aus VDSL‐ ‐ Landwirtschaft Verträgen finanziert werden müssen.

‐ Stadt Ahaus ‐ Internetprovider Georg Busch ‐ Bürgerinnen und Bürger

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

XII Gestaltung der Kreisverkehre

HF J Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Die Kreisverkehre in und um Ottenstein sollen gleichzeitig in verkehrssicherer und opti‐ scher Hinsicht aufgewertet werden: Dazu sind Umgestaltungen z.T. in orts‐ bzw. regional‐ typischer Weise, z.B. mit Hörsteloer Heide ebenso angedacht wie eine moderne Gestaltung mit künstlerischem Anspruch, die die Verbindung zwischen Historie und Modernität Ot‐ tensteins darstellen.

Mit Kies, Steinen oder Heide könnte gestaltet werden. Variante: „Wegekreuz“ mit kubischen Richtungsweisern.

Die Kreisverkehre sind gegenwärtig oftmals wenig ansprechend gestaltet und rein zweck‐ gebunden. Zum Teil sind niedrig gefasste Schilder durch Rasenbewuchs der Rondelle nur eingeschränkt lesbar.

Auch die Zufahrtsstreifen zum Kreisel… …könnten bepflanzt oder gestaltet werden.

Als oftmals exponiert gelegene Elemente in der Landschaft in und um Ottenstein bieten die Kreisverkehre die Chance, eine Art „Visitenkarte“ des Dorfes zu sein; oftmals im Bereich der Ortseinfahrten von Besuchern passiert, kann eine ansprechende Gestaltung der runden Flächen mit Hinweisen auf die Eigenart Ottensteins eine gute Werbung für das Dorf und seine Attraktivitäten sein und ggf. im Bereich des Fremdenverkehrs zu Verbesserungen führen. Für die Bewohner Ottensteins bedeutet es eine Aufwertung der Aufenthaltsquali‐ tät und des Orts‐ bzw. Landschaftsbildes und erhöht somit den Wohlfühlfaktor.

‐ Bürgerinnen und Bürger Christa und Erich Abbing

‐ Besucher und Touristen Hubert Koller Fotos und Montagen: Abbing, Koller, planinvent 2009

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

XIII Internetauftritt zur Optimierung des Dorfmarketings

HF F Ortsbild/‐gestalt, Siedlung u. Verkehr J Wirtschaft, Landwirtschaft, Kulturlandschaft J Tourismus, Freizeit u. Kultur

Die bestehende Internetpräsenz www.ottenstein.de soll ausgebaut werden zu einem pro‐ fessionell gestalteten und geführten Web‐Auftritt für die Ortslage, die alle Bereiche abdeckt und für Ottensteiner ebenso interessant und relevant ist wie für Besucher des Dorfes und Touristen. Gleichzeitig soll dieser Auftritt als Portal fungieren hin zu den einzelnen Internet‐ seiten der Ottensteiner Vereine.

Es gibt bereits einen Internetauftritt mit eigener Domain. Hier finden auch Aktionen Platz, wie z.B. die Forderung nach DSL.

Die vielen eigenen Vereinsseiten sind oftmals schwer über Suchmaschinen zu finden. Ein geeignetes Startportal fehlt bislang. Die Internetseite ottenstein.de wird derzeit von einer Person in Eigenregie geführt und daher nicht immer tagesaktuell gehalten.

Damit die Seite attraktiv wird und bleibt, ist es wichtig, ein hohes Maß an Aktualität zu er‐ reichen. Hierfür soll die Zahl an verantwortlichen Redakteuren für die Homepage erhöht werden, die möglichst viele verschiedene Themenbereiche abdecken und regelmäßig Inhal‐ te einstellen. Die neue Seite soll Ottensteiner und andere Personen, die sich für den Ort interessieren, sowohl über temporäre Veranstaltungen (z.B. Termine wie Kirmes, Schützenfeste, Ferien‐ programm) informieren, als auch tiefer gehende Informationen liefern (Ortsgeschichte, Gastronomie‐ und Beherbergungsverzeichnis o.ä.).

Die Ottensteiner Bürger hätten eine zentrale Stelle, an der sich viele wichtige Informationen über Ottenstein befinden. Urlauber und sonstige Besucher könnten sich vorab über Se‐ henswürdigkeiten, Aktionen in Ottenstein und weitere Infos über den Ort z. B. Geschichte von Ottenstein informieren. Vereine und Betriebe hätten eine verbesserten Informations‐ fluss und somit bessere Möglichkeiten der Außenwirkung. Außerdem wären sie nicht mehr in der Pflicht, sich ständig um Aktualisierung der eigenen Homepages zu bemühen.

‐ Bürgerinnen und Bürger ‐ Vereine und Verbände in Ottenstein ‐ Vereine und Verbände ‐ Stadt Ahaus ‐ Besucher und Touristen ‐ Roterring Internet Service

Das Projekt wird ehrenamtlich getragen. Es steht und fällt mit dem Engagement der Perso‐ nen, die auf ehrenamtlicher Basis mitmachen.

‐ Bürgerinnen und Bürger Ludger Roterring, ‐ Vereine und Verbände Rudolf Welberg ‐ Besucher und Touristen

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

XIV Stärkung/Aufwertung Dorfkern

HF J Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Ein wesentliches Ziel des DEK ist die Stärkung des Dorfkerns. Einige oben beschriebene Pro‐ jekte haben das zum Ziel. Dazu wurden im Dorf allerdings auch noch weitere Maßnahmen entwickelt, wie ein Fassaden‐, Plätze‐ und Straßenkataster, ein Gestaltungshandbuch oder ein Baulückenkataster, die hier kurz vorgestellt werden sollen.

Mit dem Aussehen des Dorfkerns beschäftigt sich eine Vielzahl von verschiedenen Maßnahmen zur Aufwertung.

Ottenstein ist in besonderem Maße durch seine historische Struktur geprägt. Diese Prä‐ gung muss erhalten bleiben, damit das besondere Profil des Dorfes auch zukünftig als Standortfaktor und als Grundlage für eine dörfliche Identität gestärkt wird. Damit es nicht zu einer Überprägung kommt, wurden entsprechende Projektideen gesammelt.

Ziel des Projektes ist die Stärkung des Dorfkerns und die Bewahrung der baulichen und ge‐ stalterischen Strukturen im Dorf. Dazu soll auch ein Anreizprogramm „Wohnen im Kern“ (Beratung, Förderung etc.) mit den Partnern im Projekt entwickelt werden.

Eine erste umfangreiche Grundlage ist bereits erarbeitet worden. Dies gilt es jetzt in kon‐ krete Formen zu bringen: Welche Fassaden, Plätze und Straßen müssen wie verändert werden? Was sind für Ottenstein typische Gestaltungsmerkmale, Materialien, Proportio‐ nen? Hier können auch Architektenwettbewerbe genutzt werden.

In diesem Projektbündel liegen mehrere Synergiebereiche, bspw. zur Wirtschaft (Touris‐ mus und Handwerk) und zur dörflichen Identifikation (Steigerung der Attraktivität).

Dies ist sicher eine dauerhafte Aufga‐ ‐ Stadt Ahaus be, die u.a. auch mit sehr viel Kommu‐ ‐ LWL

nikation und Information verbunden ‐ Kreis Borken ist. ‐ Baufinanzierer

Die Stärkung des Dorfkerns und der Die Kosten sind nicht zu ermitteln. Für Erhalt und die Verbesserung des die Umgestaltung sind Förderungen Dorfprofils sind hochgradig nachhalti‐ auch für Private möglich. ge Strategien.

‐ Ottensteiner allgemein Josef Osterhues ‐ Bauherren Hubert Koller ‐ Immobilienbesitzer Matthias Thesing ‐ Touristiker und Gäste Foto: Heimatverein Ottensten 2009

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5.3.2 Weitere Projektideen

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Abstimmung von Freizeitangeboten mit der Gastronomie I und Hotellerie

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Um Ottenstein als Ausflugsziel attraktiver zu gestalten, aber auch um Ortsansässige zu ei‐ ner verbesserten Wahrnehmung der angebotenen Freizeitmöglichkeiten zu bringen sollen künftig die vorhandenen Angebote besser aufeinander abgestimmt und ausgebaut wer‐ den. Die lokalen Gaststätten und Restaurants können in Kooperation gewährleisten, dass dauerhaft die Möglichkeit der Einkehr geschaffen wird. Abgestimmte Öffnungszeiten und

Hinweise an den einzelnen gastronomischen Einrichtungen sind Serviceangebote, die es den Freizeitgästen und den Ottensteinern selbst erleichtert, das vorhandene Angebot wahrzunehmen. Neben den verschiedenen Projekten zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur (z. B. Routenbeschilderung, Broschüre „Ottenstein: Essen und erleben“, Postkarte, MP3‐

Führung usw.) ist beabsichtigt, ein Angebot verschiedener, zielgruppenorientierter Füh‐ rungen und Ortsrundgänge aufzubauen, deren Routenbeschreibung und historisch Wis‐ senswertes auch als MP3‐Download auf der Ottensteiner Internetseite verfügbar gemacht werden.

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

II Aufbau eines Dorfmarketings für Ottenstein

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Alle Maßnahmen zur Verbesserung der Außenwahrnehmung Ottensteins sollen unter dem Dach eines gemeinsamen Dorfmarketings zusammengefasst werden. Ziel ist es, Ottenstein als attraktiven Wohn‐ und Lebensraum zu vermarkten. Dabei soll auf das ortsansässige Gewerbe und Einkaufsmöglichkeiten genauso hingewiesen werden, wie auf die Sehens‐ würdigkeiten, die Historie und die Gastronomie. Zur stärkeren Betonung der Wohnstandortqualitäten sollten die Ortsvorzüge zum einen

auf der im Rahmen des DEK‐Prozesses entworfenen Internetseite dargestellt werden, zum anderen sollte Ottenstein, in Absprache mit der Ahaus Marketing & Tourismus GmbH stär‐ ker außenwirksam vermarktet werden.

69 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

III Therapeutisches Reiten

HF F Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Der Bezug zu Pferden und zum Reiten ist im gesamten Münsterland besonders hoch. Zu‐

nehmend werden Pferde und Reitangebote auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Ein solches Angebot soll in Ottenstein, möglichst durch Umnutzung eines landwirtschaftli‐ chen Gebäudeleerstands, realisiert werden. Mit dem Angebot sollen Heilmethoden im Be‐ reich der Ergotherapie, der Heilpädagogik, der Psychotherapie sowie für Menschen mit Behinderungen für die Region verfügbar gemacht werden.

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Ausbau des Proberaumes des Musikvereins für die Schulung IV von Kindern und Jugendlichen

HF F Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Der Feuerwehrmusikzug Ottenstein bildet Kinder und Jugendliche an unterschiedlichen In‐

strumenten entlang der Prüfungsanforderungen des Volksmusikerbundes aus. Dieses An‐ gebot findet regen Zuspruch unter den Kindern und Jugendlichen. Der Proberaum des Mu‐ sikvereins ist hierdurch an seinen Kapazitätsgrenzen angelangt und muss dringend ausge‐ baut werden, um der Nachfrage unter Beibehaltung des hohen Niveaus der Ausbildung weiter entsprechen zu können.

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

V Gestaltung der Baumscheiben mit ortstypischen Pflanzen

HF J Ortsbild und Ortsgestalt F Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Im Bereich des Wiegbold und der Burgstraße soll die lokale Identität des „Heidedorfes“ Ot‐ tenstein stärker zum Ausdruck gebracht und gleichzeitig der Straßenraum gestaltet wer‐ den. Eine Bepflanzung der Baumscheiben mit ortstypischem Pflanzgut, wie z. B. Heide‐ kraut, eignet sich zu diesem Zweck hervorragend. Die Bepflanzung greift das Projekt der

Kreisverkehrsgestaltung auf und setzt die gestalterische Idee innerörtlich fort.

70 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

VI Unterstützung von Jungunternehmern

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft F Tourismus, Freizeit und Kultur

Um in Ottenstein auch künftig noch einen ausgewogenen Mix unterschiedlicher mittel‐

ständischer Betriebe und freier Berufe vorfinden zu können, wurde der Aufbau eines Bera‐ tungs‐ und Unterstützungsnetzwerks für Ottensteiner Jungunternehmer befürwortet. Etablierte Ottensteiner Gewerbetreibende und Einzelhändler sollen Existenzgründern als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen und bspw. bei Fragen zu Fördermöglichkei‐ ten, Selbstständigkeit und Standortproblemen beratend tätig zu werden.

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Erfassung landwirtschaftlicher Gebäudeleerstände zur Sti­ VII mulierung des Umnutzungsgeschehens

HF J Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Der landwirtschaftliche Strukturwandel geht auch an den Ahauser Betrieben nicht spurlos vorüber. Mit einer Reduzierung der Anzahl aktiver Betriebe oder der Umstellung von Haupt‐ auf Nebenerwerb kommt es in den meisten Fällen zu einer fehlenden Nutzung für einige der landwirtschaftlichen Gebäude oder gar für die ganze Hofstelle. Durch die Um‐ nutzung dieser Bausubstanz für außenbereichsverträgliches Kleingewerbe, touristische Angebote oder als Lagerraum können diese Gebäude weiterhin genutzt werden und blei‐ ben so in ihrem Bestand erhalten. Dieser Aspekt ist zum einen vor dem Hintergrund des

Immobilien‐ und Investitionswertes von Bedeutung, zum anderen stellen die landwirt‐ schaftlichen Hofstellen prägende Merkmale der westmünsterländischen Kulturlandschaft dar, die durch den absehbaren Verfall der ungenutzten Gebäude negativ beeinflusst wird. Über die tatsächliche Anzahl der leerstehenden Gebäude existieren bislang keine gesicher‐ ten Erkenntnisse. Gleichzeitig ist unter Berücksichtigung der geltenden bau‐, verkehrs‐ und

emissionsschutzrechtlichen Bestimmungen eine Umnutzung nicht in jedem Gebäude ge‐ nehmigungsfähig. Der Projektansatz zielt auf eine stadtweite Erfassung der agrarstruktu‐ rellen Ausgangssituation und der betrieblichen Entwicklungsperspektiven. Durch die Erfas‐ sung der aktuellen und zukünftigen Leerstandszahlen können Aussagen über die Situation gemacht und eine erste Bewertung der Umnutzungseignung vorgenommen werden. Auf dieser Basis lassen sich Umnutzungsmöglichkeiten schneller sondieren.

71 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

VIII Anreizprogramm „Wohnen im Ortskern“

HF J Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft F Tourismus, Freizeit und Kultur

Der Ortskern ist das Zentrum des dörflichen Lebens und soll auch besonders für junge Fa‐ milien als Wohnstandort attraktiv werden. Der Ottensteiner Ortskern droht seine Funktion als Wohnstandort für alle Bevölkerungsgruppen zu verlieren, eine Wanderung gerade jun‐ ger Familien in die Ortsrandlagen und Neubaugebiete zieht eine Verödung des Dorfkernes und damit Attraktivitätseinbußen nach sich. Wünschenswert ist die Gewinnung neuer Wohnflächen in Baulücken oder Altbauten im Ortszentrum um die Vitalität und eine ge‐ mischte Altersstruktur der Wohnbevölkerung zu erhalten. Ein belebter Ortskern ist Anzie‐

hungspunkt für Bewohner und Gäste, gleichzeitig wird einer Zersiedelung Ottensteins ent‐ gegengewirkt. Hierzu sollen in Ottenstein mit einen Anreizprogramm „Wohnen im Kern“ Wege und Methoden aufgezeigt werden, wie die Nachfrage nach Wohnen in den Ortskern gelenkt werden kann (Beratung, Förderung etc.).

Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

IX Verbesserung von Straßen und Wegen im Außenbereich

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Die Wege im Außenbereich, meist sind das Wirtschaftswege unterliegen heutzutage einem sehr hohen Nutzungsdruck. Nicht nur das moderne landwirtschaftliche Maschinen breiter und schwerer sind und damit die Wegedecken und Bankette auf Dauer beschädigen, auch die Frequenz an (Rad‐) Touristen ist erheblich größer geworden. Hinzu kommt der Schul‐ busverkehr, Inliner, Reittouristen etc. auf einigen Strecken. Dies führt auf der einen Seite zu höheren Ansprüchen an die Leistung der Wege und auf der anderen Seite zu Wegeab‐

schnitten, die der Belastung nicht Stand halten. Insgesamt sind auch im Außenbereich von Ottenstein einige Wege nicht mehr im optimalen Zustand. Hier müssen in nächster Zu‐ kunft gemeinschaftliche Lösungen zur Verbesserung der Wege gefunden werden.

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

X Einrichtung von Caravanstellplätzen

HF F Ortsbild und Ortsgestalt J Wirtschaft und Landwirtschaft J Tourismus, Freizeit und Kultur

Im Zuge der Ottensteiner Tourismusoffensive ist es sinnvoll, innerhalb des Ortes ein bis

zwei Kurzzeit‐Caravan‐Stellplätze einzurichten. Hierzu müssen zunächst in Absprache mit der Verwaltung entsprechende Standorte festgelegt werden. Grundsätzlich soll der Stand‐ ort dem normalen Dorfleben zur Verfügung stehen und optional als Stellplatz einschließ‐ lich Brauch‐ und Abwasser‐ sowie Stromanschluss gegen Nutzungsentgelt ausgestattet sein.

Über die Projektideen der beiden vorausgegangenen Kapitel hinaus gab es im Entstehungsprozess des Dorfentwicklungskonzeptes Ottenstein 2025 verschiedene weitere Ideen und Anregungen, die sich derzeit allerdings noch in der Entstehungsphase befinden oder bislang über den Status einer ers‐ ten „fixen Idee“ nicht hinausgelangt sind. So wurde z.B. über die vermehrte Aufstellung von Fahrrad‐ ständern im Ortskern nachgedacht. Einen wichtigen Bereich stellte außerdem das Thema Energie dar. In den Arbeitskreisen kamen die Aspekte „Kooperation beim Energiebezug“ und „Erhalt von Na‐ tur‐ und Feuchtwiesen“ zur Sprache. In der Diskussion wurden diese und andere Themen als relevant für die künftige Entwicklung Ottensteins betrachtet, allerdings müssen zunächst Fachakteur‐ orientierte Projektgruppen entstehen, die sich diesen oftmals sensiblen Bereichen nähern können.

Zu weiteren relevanten Ideen gehören ein Baulücken‐ und Leerstandskataster für den Innenort, die Entwicklung eines Gestaltungshandbuchs, ein Parkraumkonzept für den Dorfkern, die Beratung von zukünftigen Bauherren über Fördermittel und geeignete Planer, der Erhalt des Gebäudes der ehema‐ ligen Molkerei sowie die Reaktivierung der Kirchturmbeleuchtung.

5.4 Ortsübergreifende Ansätze

Die von den Ottensteiner Bürgern entwickelten Projektideen und ‐ansätze zielen in verschiedenen Bereichen auch auf Aspekte, die in den vier weiteren Ortslagen aufgeworfen wurden. Zur Gewähr‐ leistung einer höchstmöglichen Effizienz der Maßnahmendurchführung wird eine kooperative Vorge‐ hensweise hier nachdrücklich empfohlen. Projektansätze mit ortsübergreifendem Charakter haben sich wie folgt herausgestellt:

Barrierefreie Gestaltung von Gebäuden und öffentlichem Raum

Die absehbaren Auswirkungen des demographischen Wandels machen ein Umdenken in der Gestal‐ tung von innerörtlichen Freiräumen, Verkehrsflächen und Gebäuden notwendig. Eine zugleich fami‐ lien‐ und seniorenorientierte Dorfentwicklung muss künftig barrierefreie Gestaltungsprinzipien mit aufgreifen. Dies gilt nicht nur für Maßnahmen im öffentlichen Raum, sondern betrifft insbesondere privates Wohneigentum. Sanierungsmaßnahmen sollten künftig unter Beachtung entsprechender

73 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Gestaltungsprinzipien durchgeführt werden. Der Vorteil einer stadtweiten Kooperation liegt in der Bündelung von Informationen zu bestehenden Förderprogrammen, einheitlichen Vorgaben über Be‐ bauungspläne, einer Sensibilisierung der öffentlichen Hand bei der Durchführung eigener baulicher Maßnahmen und einer verstärkten Präsenz des Themenfeldes in der gesamtstädtischen Entwicklung. In den für Alstätte und Ottenstein angeregten Gestaltungshandbüchern sollten entsprechende Hin‐ weise enthalten und die Thematik für Bauherren aufbereitet werden.

Dorfökologie

Dörfer sind in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass sie mit viel Grün durchsetzt sind. Daher ist das Thema „Dorfökologie“ auch für Ottenstein von Bedeutung. Maßnahmen für die Dorfökologie sind immer dann gut gelungen, wenn sich die ökologischen Ansprüche in einer alltagstauglichen und für die Bewohner positiv spürbaren Art und Weise umsetzen lassen. So hat das auf dem Dorf Tradition. Dörfliche Merkmale liegen vor allem in dem hohen Anteil an privatem und öffentlichem Grün und weniger versiegelten Flächen. Bei den beabsichtigten Gestaltungsmaßnahmen der Straßen und Plät‐ ze sollte daher naturnahe Gestaltungselemente berücksichtigt werden. Auf diese Weise wird der dörfliche Charakter bewahrt, gleichzeitig wird auch die Aufenthaltsqualität für die Bewohner in den Orten erhöht. Diese Aufenthaltsqualität kann als Anziehungspunkt und Identifikationsmerkmal im Rahmen der touristischen Ambitionen eingesetzt werden. Weitere Themen im Bereich Dorfökologie sind die Rücknahme versiegelter Fläche, die Begrünung von Fassaden sowie die Einbindung des Dor‐ fes in die umgebende Kulturlandschaft durch Eingrünungen des Ortsrandes.

Klimaschutz und Energiebewusstsein beim Bauen

Die Veränderung in den klimatischen Bedingungen finden nicht nur auf globaler Ebene statt, auch im westlichen Münsterland werden die spürbaren Auswirkungen zunehmen. Dies bedeutet bei der Durchführung von Neubauvorhaben zweierlei: zum einen muss auf die Bausubstanz für zunehmende Starkregen‐ oder Windereignisse entsprechend gerüstet sein, zum anderen gilt es, dem Bereich des energiesparenden Bauens verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen. Dies betrifft sowohl den Einsatz von geeigneten Materialien als auch Aspekten der Isolierung. Ebenso wichtig ist der Rückgriff auf al‐ ternative Energiequellen als Ergänzung zu fossilen Brennstoffen wie Erdgas oder Heizöl. Photovoltaik, Wärmepumpen oder Holzpelletheizungen stehen bereits heute für den Einsatz zur Verfügung. Durch eine stadtweite Informationsoffensive für Bauherren, in den über die Möglichkeiten einer energieef‐ fizienten Bauweise aufgeklärt wird, können so offen stehende Potenziale erschlossen werden. Dau‐ erhaft soll darauf hingearbeitet werden, die innerhalb des Dorfes benötigte Energie eigenständig über regenerative Energieträger zu erzeugen. Gepaart mit den Überlegungen einer barrierefreien Bauweise wird den Bewohner der Ortsteile zum einen ermöglicht, möglichst lange und eigenverant‐ wortlich in ihren Eigenheimen zu wohnen, zum anderen lassen sich die individuellen Kosten für Ener‐ gie nachhaltig beeinflussen. Eine so ausgestattete Bausubstanz in den Orten wird auch künftig unter dem Einfluss sinkender Bevölkerungszahlen als Investitionsobjekt auf dem Markt bessere Preise er‐ zielen, als weniger optimierte Altbausubstanz. Gerade diese sollte bei anstehenden Renovierungs‐ und Sanierungsvorhaben im Rahmen der von der Substanz vorgegebenen Möglichkeiten ebenfalls energieoptimiert und barrierefrei gestaltet werden.

74 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

5.5 Zusammenfassende Empfehlung

Die Bandbreite an Projekten in Ottenstein ist groß: Neben „weichen“ Themen aus dem Tourismus oder der Gestaltung des öffentlichen Raumes sind es aber besonders die starken ortsstrukturellen Projektansätze, die ins Auge fallen: Die Überlegungen zum generationenübergreifenden Wohnen im Ortskern sind vorbildlich und bereits jetzt Gegenstand einer interessiert und unvoreingenommen ge‐ führten Diskussion im Dorf. Mit diesem Projektthema stellt sich Ottenstein frühzeitig einer der größ‐ ten Herausforderungen, vor denen Dörfer im ländlichen Raum zukünftig stehen dürften.

Mit den Ausarbeitungen für ein Lichtkonzept für Ottenstein und dem dazugehörigen Pilotbereich trägt Ottenstein der Zielsetzung Rechnung, bis 2025 in Sachen Energie ebenfalls ein abgestimmtes Konzept vorweisen zu können. Darüber hinaus fehlt es bislang noch an konkreten Projekten, die die‐ se Zielsetzung weiter untermauern. Erste Gedanken wurden entwickelt, mit den in Kap. 5.3 genann‐ ten Ansätzen ist das Dorf auf dem richtigen Weg. Allerdings ist dringend dazu zu raten, diese Ansätze möglichst bald weiter zu vertiefen, da v.a. der Bereich der Erneuerbaren Energien ein langfristig ori‐ entierter ist; außerdem gibt es aktuelle Entwicklungen im Kreis Borken, die eine Aufsattlung auf be‐ stehende Konzeptionen sinnvoll und effektiv erscheinen lassen, z.B. im Bereich der Heckenholznut‐ zung.

Ottenstein ist sich, das bestätigt die von den Bürgerinnen und Bürgern forcierte Projektauswahl, sei‐ ner historischen Entwicklung bewusst. Wahrscheinlich mehr als jeder andere Ortsteil von Ahaus ver‐ fügt Ottenstein über geschichtliche Wurzeln, die das Ortsbild heute jedoch nur noch am Rande be‐ einflussen. Diese Spuren der Vergangenheit sollten künftig wieder stärker in den Fokus rücken: Ganz plastisch in Form von Orts‐ und Platzgestaltung, aber auch mental. Der verantwortungsvolle und nachhaltige Umgang mit gewachsenen, Identität stiftenden Strukturen ist Voraussetzung für den Er‐ halt und die Fortentwicklung des Ortskerns von Ottenstein. Hier sollten weitere Projekte zur Unter‐ stützung des Geschichtsbewusstseins entwickelt werden, um Ottenstein tatsächlich zu einem Ort zu machen, an dem Geschichte erlebbar ist und attraktiv vermittelt wird.

Darüber hinaus sollte Ottenstein auch regelmäßig den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand werfen; nicht selten stößt ein Dorf an seine Grenzen bezüglich der Ortsentwicklung, wenn es um Themen geht, die einen größeren Kontext verlangen. Vor allem in den Bereichen Tourismus, (Land‐) Wirtschaft und Energie sind Abstimmungen oder gar Kooperationen mit den Nachbardörfern oft un‐ verzichtbar.

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

66 VVeerrsstteettiigguunngg ddeerr DDoorrffeennttwwiicckk­­ lluunnggsspprroozzeessssee

Mit der Abschlussveranstaltung wurde der Erstellungsprozess des Dorfentwicklungskonzeptes zu‐ nächst beendet. Die Veranstaltung bildete jedoch zugleich den Auftakt für eine nicht minder bedeut‐ same Phase der Dorfentwicklung: die Verstetigung des DEK‐Prozesses. Ab jetzt geht es vor allem da‐ rum, die vielen Projektideen und ‐initiativen im Sinne des jeweiligen Entwicklungsleitbildes umzuset‐ zen und so das Dorf fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen. Darüber hinaus ist es von hoher Bedeutung, auch in der Folge neue Projekte entlang des Konzeptes „Ottenstein 2025“ zu ent‐ wickeln. Dazu sind im Folgenden einige Anregungen zu finden, wie ein solcher Verstetigungsprozess aussehen kann.

6.1 Empfehlungen zur Verstetigung

Dorfentwicklung funktioniert nicht von heute auf morgen

Manche Projekte werden sich schnell realisieren lassen und ihre positiven Auswirkungen auf das Dorfleben entfalten. Andere werden einen längeren Zeitraum für die Umsetzung benötigen. Diese Projekte brauchen eine Betreuung auch über den Zeitraum der DEK‐Erstellung hinaus. Alle, die bisher bei der Erstellung des DEK mitgewirkt haben – Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Institutionen, Politik und Verwaltung – sind ausdrücklich dazu aufgerufen, dauerhaft auf eine Umsetzung der ent‐ worfenen Projekte und einer Weiterverfolgung des Entwicklungsleitbildes einzuwirken und diese vo‐ ranzutreiben.

Dorfentwicklung geschieht nicht von alleine

Der Erfolg des DEKs hängt entscheidend davon ab, wie sehr sich die Ottensteiner Dorfgemeinschaft an einer Umsetzung der Ideen in der Zukunft beteiligt. Die Ziele der dörflichen Entwicklung, die in diesem Konzept formuliert wurden, werden dann am besten erreicht, wenn eine Gruppe Verantwor‐ tung für den Fortgang des Prozesses übernimmt. Diese Aufgabe kann in den Händen der Heimat‐ oder Gewerbevereine liegen, sie kann aber auch bei einem eigens für die Betreuung der Dorfentwick‐ lung einberufenen Koordinations‐Gremium liegen, das sich aus interessierten Bürgerinnen und Bür‐ ger, die Politik oder Vereinsvertretern zusammensetzt.

Dorfentwicklung braucht Verantwortlichkeiten, Abstimmung und Organisation

Eine solche „Koordinierungsgruppe (KG) DEK Ottenstein 2025“ sollte zeitnah nach Veröffentlichung des DEK ein erstes Treffen vereinbaren, um ein deutliches Zeichen zu setzen, dass die Dorfentwick‐ lung in Ottenstein weiter vorangetrieben wird. Denkbar ist hier auch eine öffentliche Veranstaltung zum außenwirksamen Start der DEK‐Umsetzungs‐ und Weiterentwicklungsphase. Darüber hinaus sollte sich die Koordinierungsgruppe zweimal im Jahr zusammensetzen und den aktuellen Stand der

77 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Dorfentwicklung in Ottenstein diskutieren. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung hat die Gruppe die Aufgabe, die Umsetzung der Projekte zu verfolgen, diese anzustoßen und zu dokumentie‐ ren, über neue Projekte für Ottenstein mit zu entscheiden und diese zu entwickeln, das Ganze zu ko‐ ordinieren und die Ziele der Dorfentwicklung weiterzuverfolgen. Und auch die Rahmenbedingungen der Dorfentwicklung sind in diesem Zusammenhang regelmäßig zu überprüfen (vgl. Checkliste Kap. 6.2.1).

Für eine Koordinierungsgruppe ist je nach Umfang und Zusammensetzung eine interne Organisation hilfreich; hier ist darauf zu achten, dass die DEK‐Koordinierungsgruppe eine effektive und nicht zu umfangreiche Größe behält, gleichzeitig aber auch die wichtigsten Akteure des dörflichen Lebens einbezieht (örtliche Politik, Kirche, Vereine, Interessensgruppen etc.) und somit eine gemeinschaft‐ lich getragene Dorfentwicklung sicherstellt. Die Gruppe sollte bei ihrem ersten Treffen über den Ein‐ satz von Organisationsstrukturen nachdenken und je nach Bedarf Ämter auf die Mitglieder verteilen; so bieten sich z. B. die Benennung eines Gruppensprechers oder eines Ansprechpartners für Projekt‐ ideenanfragen oder Pressearbeit an.

Ein lebendiger DEK‐Prozess er‐ DORFGEMEINSCHAFT OTTENSTEIN fordert ständig neue Ideen

Vor allem bei der Initiierung und Abstimmung über neue

örtl. Politik Kirche Vereine Interessens- gruppen weitere Projekte kommt dem Gremium Projekt- Projekt- die Aufgabe zu, den Nutzen der idee idee Koordinierungs- Projekte für die formulierte gruppe DEK Leitvorstellung der Dorfent‐ wicklung (s. Kap.4) zu überprü‐ fen und darauf zu achten, dass Projekt- DEK- Zielüber- Rahmen- Projekt- betreuung Management prüfung setzung entwicklung die Projektkriterien (s. Kap. 5) eingehalten werden. Neue Pro‐ jektideen können entweder di‐ Ottenstein 2025 rekt in der Gruppe entstehen,

aber auch Projektideen von Abb. 23 Mögliche Organisation der DEK‐Verstetigung für Ottenstein (Grafik: PLANINVENT 2009) Bürgerinnen und Bürgern müs‐ sen in der Projektgruppe gemeinsam diskutiert und, wenn im Sinne der festgelegten Entwicklungszie‐ le, verabschiedet werden. Somit dient die Koordinierungsgruppe künftig als „Vermittler“ zwischen Projektideengebern und DEK: Wer im Ort – möglicherweise in Kürze, möglicherweise in mehreren Jahren – eine Idee für die Dorfentwicklung hat und diese auf den Weg bringen will, wendet sich dafür an die DEK‐Koordinierungsgruppe.

Ideen entstehen aber nicht nur aus der breiten Öffentlichkeit heraus; die Initiierung gezielter Ideen‐ findung sollte daher als Instrument aufgegriffen werden. Ähnlich der Arbeitskreise bei Entwicklungs‐ konzepterstellung bietet sich hier das Instrument des Workshops an. Ein solcher DEK‐Workshop könnte z. B. ganztägig an einem Samstag stattfinden. Als öffentliche Veranstaltung könnten hierbei 78 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 neue Projektideen gesammelt und direkt konkretisiert werden. Dabei sollte ein offener Teil den Workshop eröffnen, in dem die Besucher über den Stand in der Dorfentwicklung für Ottenstein in‐ formiert und in großer Runde Befindlichkeiten, Wünsche und Anregungen für die Zukunft gesammelt werden. Anschließend sollten dann ggf. in kleineren thematischen Schwerpunkt‐Gruppen Projekt‐ ideen verfeinert werden; als Leitfaden dafür dient das im Anhang abgedruckte Projektprofil. Die Er‐ gebnisse eines solchen Workshops können dann von der Koordinierungsgruppe im weiteren Fortgang gezielt betreut und die Projekte auf den Weg gebracht werden.

Neben einem Workshop sind andere Wege der Projektideenentwicklung denkbar, z. B. Aktionstage, Wettbewerbe zur Dorfentwicklung, die gezielte Haushaltsbefragung durch Postwurfsendungen o. ä.

Zu Beginn des kommenden Jahres wäre zudem eine gemeinsame Großveranstaltung mit den ande‐ ren Ahauser Ortslagen denkbar: Damit könnte stadtgebietweit und mit Publikum der Start der Um‐ setzungsphase in den Dorfentwicklungskonzepten medienwirksam nach außen transportiert werden. Eine solche Veranstaltung könnte dann gleichzeitig als Ideenbörse dienen.

Dorfentwicklung muss Aufmerksamkeit schaffen und informieren

Auch wenn eine lokale Koordinierungsgruppe für die Dorfentwicklung existiert, sie wird weiterhin auf das Engagement aus dem Dorf angewiesen sein. Engagement lohnt sich jedoch nur, wenn spürbar ist, dass sich etwas bewegt und zum positiven hin verändert. Daher sollten die verfügbaren Möglichkei‐ ten genutzt werden, über die Umsetzung der Projekte, neue Ideen oder sich verändernde Rahmen‐ bedingungen zu informieren. Als geeignetes Medium bietet sich hierfür die zukünftige Internetseite für Ottenstein an, welche selbst Ergebnis des Dorfentwicklungsprozesses ist.

Neben dem Dorfentwicklungskonzept können hier Informationen zu den Projekten und deren Ver‐ lauf eingestellt und dokumentiert werden. Die Ansprechpartner und Projektinitiatoren erhalten hier die Möglichkeit, für ihre Sache zu werben und Mitstreiter zu finden. Aber nicht nur dieses Medium sollte genutzt werden. Wenn Projekte umgesetzt werden, sollte die Presse hinzugezogen werden. Auch nach erfolgreicher Umsetzung können Presseberichte über diesen Erfolg helfen, die Akzeptanz und die Beteiligung für den Dorfentwicklungsprozess aufrecht zu erhalten.

Auch die Teilnahme der DEK‐ Koordinierungsgruppe an öffentlichen Dorfveranstaltungen in Ottens‐ tein (z. B. Schützenfest, Kirmes oder Trödelmärkten etc.) und die dauerhafte Präsenz des DEK‐Logos im Rahmen solcher Festivitäten erhöht die Sensibilisierung der Öffentlichkeit gegenüber dem DEK‐ Begriff und hilft, aus der Dorfentwicklung eine Art Marke zu machen, die den Ort die nächsten 15 Jahre begleiten kann.

79 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

6.2 Handlungsempfehlungen: So geht es weiter

Nachfolgend finden sich konkrete Empfehlungen, wie der DEK‐Prozess in Ottenstein erhalten bleiben kann. Zur einfachen Orientierung sind diese Empfehlungen, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, nach den beiden Hauptakteursgruppen geordnet: Der Koordinierungsgruppe DEK und den Projektpaten/Projektteams.

6.2.1 Fortgeschrittene Projektansätze

Das künftige Dorfentwicklungsgremium erfüllt eine wichtige Aufgabe für die Gestaltung, Überwa‐ chung und stetige Belebung des Entwicklungsprozesses. Nachfolgende Stichpunkte sollten als Check‐ liste und Leitfaden für die Arbeit des Gremiums Beachtung finden.

Checkliste für den Nachfolgeprozess I: Formales

Träger des Verstetigungsprozesses Koordinierungsgruppe (KG) DEK Ottenstein 2025 Die Akteure in der Koordinierungsgruppe sollten alle Be‐ Mitmacher lange des dörflichen Lebens widerspiegeln und repräsenta‐ tiv bezüglich der örtlichen Interessenslagen sein. regelmäßig halb‐/vierteljährlich als „Stammtisch“, zusätzli‐ Frequenz der Treffen cher, außerordentlicher Austausch, sobald Bedarf da ist Wie ist der Stand bei den einzelnen Projekten? Projektfortgang Was für Arbeitsschritte stehen aus? Wer kann das Projekt umsetzen? Welche neuen Ideen gibt es? Projektentwurf Werden die Projektkriterien erfüllt? (s. Kap. 5) Ist das Projektprofil vollständig? Wer kann bei den Projekten mitmachen? Wer hat einen Nutzen davon? Werben um „Mitmacher“ Wer kann als Förderer/Sponsor auftreten? Wie werden die Bürger erreicht (Veranstaltung o.ä.)? Sind die einzelnen Projekte im Internet dokumentiert? Dokumentation Ist die Zeitung über Projektfertigstellungen informiert? Aufgaben Wie kann Bürgerinformation stattfinden? Stimmen die Leitmotive noch? (s. Kap. 4) Überprüfung der Leitmotive Wo muss nachgebessert werden? Haben sich die Rahmenbedingungen verändert? Trends und Themen Sind neue Themen im Dorf aktuell geworden und müssen (s. auch Checkliste II) in die Dorfentwicklung mit einbezogen werden? Gibt es neue Förderprogramme? Wie sieht die Umsetzungsstrategie der Verwaltung aus? Verwaltungskontakt Wo ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Projekt‐ team und Verwaltung notwendig? Hier können Experten für bestimmte Fragestellungen ein‐ Information geladen werden und das DEK als Plattform genutzt werden, bspw. zu Fördermöglichkeiten.

80 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Checkliste für den Nachfolgeprozess II: Inhaltliches

Themenbereiche Aktuelle Einwohnerzahl von Ottenstein Bevölkerungsstand Æ zeigt in Verbindung mit den Vorjahreswerten mög‐ liche Veränderungen im Bevölkerungsbestand auf Verteilung der Altersklassen in Ottenstein Demographie Bevölkerungsstruktur Æ zeigt die jeweils aktuelle Altersstruktur auf Æ jährlich darstellbar Zukünftige Bevölkerungsentwicklung in Ottenstein Bevölkerungsvorausberechnung Æ gibt Hinweise auf den Demographischen Wandel Æ zeigt prognostizierte Entwicklungen auf Anzahl und Art der Betriebe in Ottenstein Æ sind Unternehmen neu dazugekommen oder be‐ Unternehmensstruktur stehende geschlossen worden oder abgewandert? Wenn ja, welcher Branche? Anzahl und Art der Geschäfte in Ottenstein Æ sind Geschäfte neu dazugekommen oder beste‐ Wirtschaft Einzelhandels‐ und Versor‐ hende geschlossen worden? Wenn ja, welcher Bran‐ gungsstruktur che? Æ ist eine Unterversorgung vorhanden oder zu be‐ fürchten? Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Ottenstein Arbeitsmarkt Verteilung der Arbeitnehmer auf Branchen Arbeitslosenquote Größe der landwirtschaftliche Fläche in Ottenstein Flächennutzung Æ Veränderungen zu den Vorjahren? Landwirtschaft Größe der landwirtschaftlichen Betriebe in Ottenstein Betriebsgrößen Æ Verhältnis Größe zu Anzahl: Strukturwandel? Darstellung der Verkehrssituation Straßen und Wege Änderungen im Straßen‐ und Wegebereich Zustände der Straßen und Wege Verkehr Aktuelles Angebot ÖPNV Veränderungen im Angebot (z.B. Taktung) Alternativen? Angebot Gaststätten: Öffnungszeiten etc. Fremdenverkehr Aufenthaltsdauer der Gäste Übernachtungsmöglichkeiten Tourismus, Frei‐ Zustand des bestehenden Angebotes in Ottenstein zeit und Kultur Sehenswürdigkeiten, Kultur Ausweisung des Ottensteiner Angebots Einbindung in touristische Routen etc. Angebot: Quantität und Qualität nach Zielgruppen Freizeit Vereine: Zustand, Mitgliederzahlen etc.

81 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

6.2.2 Empfehlungen für Projektpaten und Projektteams

Projekte, die bereits in diesem DEK als Profil erscheinen

Als Projektpate oder Projektteam eines Projekts, das im Entstehungsprozess dieses Konzeptes entwi‐ ckelt wurde, sollte folgendermaßen weiter vorgegangen werden (vgl. Abb. 24):

Zuerst sollte es weiter um die Konkretisierung der bereits entwickelten und als geeignet für die Dorf‐ entwicklung betrachteten Projektidee gehen. Dies kann je nach bisherigem Ausarbeitungsgrad eine kurze Verfeinerungsphase sein oder aber noch einiges an Arbeit bedeuten. Ziel sollte es hierbei zu‐ nächst sein, die Projekteigenschaften der Profile (s. Kap. 5.2) so vollständig und ausführlich wie mög‐ lich mit Inhalten zu füllen. Hierfür sind in manchen Fällen noch weitere Recherchen notwendig. Auch sollten so viele relevante Akteure wie möglich in dieser Phase einbezogen werden, um sicherzustel‐ len, dass die Planung in die richtige und machbare Richtung läuft (Transparenz und Öffentlichkeit des Projektes). Vor allem die Stadt Ahaus als zuständige Planungsbehörde ist hierbei ein wichtiger Part‐ ner.

Mit dem detailscharfen Projektprofil sollte dann eine erneute Rückkopplung mit den entsprechenden Stellen bei der Koordinierungsgruppe sowie der Stadt stattfinden, um sich zum Schluss auf die Inhalte des Projekts zu einigen.

Konkretisierung - Projektprofile verfeinern - Projekteigenschaften vollständig erarbeiten trans- parent

Rückkopplung - mit der Stadt Ahaus als zuständige Behörde - mit der Koordinierungsgruppe Zielsetzung DEK 2025 Zeit- und Finanzplanung - Enwticklung eines detaillierten Zeitplans - genaue Kostenermittlung

Phase - Prüfung der Förderfähigkeit - Sicherung der (Ko-)Finanzierung öffent- lich Förderantragstellung

Realisierungs- Projekt-Umsetzung

Abb. 24: Weiteres Vorgehen im Dorf zur Umsetzung bestehender Projekte (Grafik: OLBRICH, PLANINVENT 2009)

Parallel oder anschließend sollte die Zeit‐ und Finanzierungsplanung des Projektes geschehen. Dabei geht es um die detaillierte Entwicklung konkreter Arbeitsschritte und deren zeitlicher Abläufe sowie um eine umfassende Darstellung der Kosten für das Projekt: Vom Kostenrahmen hängt eine mögliche 82 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Förderung ebenso ab wie eine eventuell erforderliche Planungsgenehmigung von Seiten der Behör‐ den, sofern diese Behörde(n) finanziell mitverantwortlich gemacht werden sollen. Zu den Kosten zäh‐ len kurzfristige Projektumsetzungsausgaben, z.B. für Material oder Bautätigkeiten, ebenso wie die langfristig zu sehenden Kosten für z.B. Instandhaltung oder Pflege. Bei wenig kostenintensiven Pro‐ jekten wird eine Umsetzung nicht zwingend vom Kostenrahmen abhängen, solange die Finanzierung z.B. durch Sponsoren, Spenden oder Eigenleistungen sichergestellt werden kann. Bei hochinvestiven Maßnahmen hingegen sollte ein Finanzierungsplan vorbereitet werden, der mögliche (oder falls be‐ reits vorhanden verbindliche) Geldgeber auflistet und beschreibt, welche Finanzierungslücken blei‐ ben. Zudem ist in jedem Falle eine Überprüfung der Förderfähigkeit eines Projektes durchzuführen; ob ein Projekt gefördert wird, hängt vom Inhalt des Projektes und von Bagatellgrenzen hinsichtlich der Kosten ab. Dabei helfen die jeweiligen Ansprechpartner bei der Stadt Ahaus.

Erst im Anschluss an diese Schritte und nach erneuter Rückkopplung mit der Stadt und der Koordinie‐ rungsgruppe kann bei festgestellter Förderfähigkeit ein entsprechender Antrag auf Förderung gestellt werden. Wer Antragsteller ist, wird vorher geklärt. Meist wird das die Stadt Ahaus sein.

Sollen Fördermittel beantragt und verwendet werden, so ist zudem zu beachten, dass eine Projekt‐ umsetzung erst nach positiv beschiedenem Förderantrag erfolgen darf; in Ausnahmefällen ist aller‐ dings ein sog. Vorzeitiger Maßnahmenbeginn möglich, dies müsste ggf. vorher geprüft werden.

Ansprechpartner für die einzelnen Arbeitsschritte finden sich in Kap. 6.3.

Neue Projekte, die sich künftig ergeben

Wer eine neue Idee für die Dorfentwicklung hat, die Ottenstein nach vorne bringt, sollte damit wie folgt vorgehen (vgl. Abb. 25):

Zunächst sollten neue Ideen von den Entwicklern darauf geprüft werden, ob sie in kreativer Weise die Dorfentwicklung Ottenstein bereichern und gleichzeitig realistisch, also umsetzbar sind. Im nächsten Schritt sollten dann die Leitmotive der in diesem Konzept niedergelegten Entwicklungsstra‐ tegie für Ottenstein mit der neuen Projektidee abgeglichen werden, um mögliches Konfliktpotenzial zu erkennen.

Passen die Voraussetzungen und erscheint eine neue Idee dem Paten plausibel, sollte diese erste Idee von ihm in der Koordinierungsgruppe vorgestellt werden, deren Zustimmung für eine „Label“‐ Vergabe als Projekt im Sinne der Dorfentwicklung nötig ist. Dies ist besonders auch vor dem Hinter‐ grund einer möglichen Förderung in der Zukunft wichtig, damit entsprechende Förderbehörden se‐ hen, dass die neue Idee mit den früher vereinbarten Zielsetzungen übereinstimmt.

Die Koordinierungsgruppe hört sich den Projektvorschlag an und bestimmt anschließend über die Aufnahme in den DEK‐Kanon. Bei positiver Entscheidung muss das Projekt dann weiter verfeinert werden, aus der Idee sollte ein erstes, knappes Projektprofil werden. Daneben ist es wichtig, Mit‐ streiter für die Idee zu finden, also eine Projektgruppe zu generieren; je mehr Leute hinter einer Idee

83 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 stehen und in der Planung anpacken, desto größer die Umsetzungswahrscheinlichkeit. Mit Projekt‐ gruppe und Projektprofil wird die Idee dann erneut der Koordinierungsgruppe vorgestellt. Vorbereitungs-

Projektidee prüfen kreativ - Vorstellung in Koordinierungsgruppe (KG) - Prüfung auf Eignung im Sinne des DEK 2025 Phase

Zielsetzung DEK 2025 Projektentwicklung - Mitstreiter finden (Projektgruppe) - erste Projekteigenschaften erarbeiten realistisch - erneute Vorstellung in KG

Konkretisierung - Projektprofile verfeinern - Projekteigenschaften vollständig erarbeiten trans- parent

Rückkopplung - mit der Stadt Ahaus als zuständige Behörde - mit der Koordinierungsgruppe Zielsetzung DEK 2025 Zeit- und Finanzplanung - Enwticklung eines detaillierten Zeitplans - genaue Kostenermittlung

Phase - Prüfung der Förderfähigkeit - Sicherung der (Ko-)Finanzierung öffent- lich Förderantragstellung

Realisierungs- Projekt-Umsetzung

Abb. 25: Weiteres Vorgehen im Dorf zur Umsetzung neuer Projekte (Grafik: OLBRICH, PLANINVENT 2009)

Die weiteren Schritte sind identisch mit den Beschreibungen im vorigen Abschnitt.

6.3 Ansprechpartner im künftigen DEK­Prozess

Im Folgenden sind die Kernmitglieder der DEK‐Koordinierungsgruppen für die jeweiligen Dörfer auf‐ gelistet. So ist bei Kooperationsprojekten auch gleich der Ansprechpartner im Nachbardorf zu finden.

Außerdem finden sich hier themenbezogen die entsprechenden Ansprechpartner der Stadt Ahaus und der Kontakt mit der Bezirksregierung Münster.

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KG DEK Ottenstein 2025 Karl‐Heinz Terbrack (OV) Am Brookkamp 23 48683 Ahaus ‐ Ottenstein Thomas Lefering Rüskenkamp 59 48683 Ahaus ‐ Ottenstein Josef Terweh Brambrink 48 48683 Ahaus ‐ Ottenstein

KG DEK Alstätte 2025 Manfred Wigger Schmäinghook 45 48683 Ahaus ‐ Alstätte Josef Große‐Schwiep Schwiepinghook 18 48683 Ahaus ‐ Alstätte Markus Kürten Hochstraße 2a 48683 Ahaus ‐ Alstätte Clemens‐August Brüggemann Besslinghook 57 48683 Ahaus ‐ Alstätte

KG DEK Graes 2025 Marget Enste (OV) Grüner Winkel 10 48683 Ahaus ‐ Graes Stephan Overbeck Steenacker 19 48683 Ahaus ‐ Graes

KG DEK Wessum 2025 Heinrich Lefert (OV) Averesch 48 48683 Ahaus ‐ Wessum Hermann Lefering Pappelweg 12 48683 Ahaus ‐ Wessum Michael Gerling Grünstraße 1 48683 Ahaus ‐ Wessum Franz Benölken Hamalandstraße 15 48683 Ahaus ‐ Wessum

KG DEK Wüllen 2025 Aloys Schmeing (OV) Vor Pastors Busch 53 48683 Ahaus ‐ Wüllen Wilma Honvehlmann Pineweg 1 48683 Ahaus ‐ Wüllen Cornelius Bertels Wüllener Straße 99a 48683 Ahaus ‐ Wüllen

Stadt Ahaus Handlungsbereich Ansprechpartner

Michael Tacke Prozess Dorfentwicklung Telefon: 02561 / 72 402

Walter Fleige Tel: 02561 / 72 430 Städtebau / Architektur Anja Herbrasch Tel: 02561 / 72 431

Sebastian Schuermann Tourismus / Landwirtschaft Telefon: 02561 / 44 44 47

Dr. Margret Karras (Kultur) Telefon: 02561 / 72 321 Bildung, Kultur, Sport Hermann Lefering (Bildung/Sport) Telefon: 02561 / 72 320

Maria Leveling Spielplätze Telefon: 02561 / 72 360

Richard Böhmer

Verkehr Telefon: 02561 / 72 480

Bezirksregierung Münster Handlungsbereich Ansprechpartner

Ländliche Entwicklung/ Burkhard Ottmann Bodenordnung Dezernats‐Leiter Telefon: 02541 / 911 190

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

77 SScchhlluusssswwoorrtt

Das „Heidedorf“ Ottenstein hat sich in den vergangenen Monaten in besonderem Maße mit sich selbst beschäftigt: Die kritische Auseinandersetzung mit den ortseigenen Stärken und Schwächen und die daraus abgeleiteten ersten Maßnahmen und Projekte durch die Bürgerinnen und Bürger sind ein wichtiger Baustein für die Gestaltung der Ottensteiner Zukunft.

Wie viele Dörfer im ländlichen Raum wird auch Ottenstein von strukturellen und gesellschaftlichen Umwälzungen betroffen sein – wahrscheinlich nicht von heute auf morgen, auch nicht in allerkürzes‐ ter Zeit, aber dennoch: Strukturwandel in der Landwirtschaft, Bevölkerungstrends, veränderte An‐ sprüche an Wohn‐ und Lebensräume etc. werden Themen sein, denen Ottenstein sich gegenüber ge‐ stellt sehen wird. Und da solche Prozesse langfristig wirken, ist es umso wichtiger, rechtzeitig zu ver‐ suchen, positive Entwicklungen zu nutzen und negativen auszuweichen. Vor allem letzteres ist dabei eine große Herausforderung für eine Kommune.

Mit dem vorliegenden Konzept zur Dorfentwicklung bis 2025 hat Ottenstein, haben die Ottensteiner Bürgerinnen und Bürger, einen wichtigen Schritt getan, die in diesem Konzept dargestellten Zielset‐ zungen anzusteuern: Ottenstein will demnach in den nächsten 15 Jahren ein dörflich geprägter Ort sein, ein Ort an dem sich Tradition und Moderne treffen, ein Ort dessen Kern vital ist und barrierefrei ist. Und auch im Energiesektor will Ottenstein neue Wege gehen.

Das mag nach ehrgeizigen Zielen klingen, sind aber durchaus realistische Perspektiven für Ottenstein, da die Rahmenbedingungen stimmen: Der Ort verfügt über eine überaus engagierte und motivierte Bürgerschaft, die sich um ihr Dorf kümmert und bereits konzeptionelle Überlegungen für das weitere Vorgehen entwickelt hat; mit der Stadt Ahaus gibt es einen starken Partner, der in vielen der genann‐ ten Themenfelder bereits Erfahrung hat; der Verbund von Kirchdörfern in Ahaus erlaubt es, viele An‐ sätze im größeren Maßstab und somit effektiver anzugehen.

Somit ist das Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025 in der jetzigen Form ein Leitfaden, ein Rich‐ tungsweiser für die Zukunft: Die Zielsetzung ist formuliert, erste Maßnahmen sind benannt. Aller‐ dings wird dieses Konzept alleine nicht reichen, um die Ziele für Ottenstein zu erreichen. Eine Verste‐ tigung des Dorfentwicklungsprozesses, wie sie in Kap. 6 dargestellt wird, ist dafür unverzichtbar.

Ottenstein ist auf dem Weg in eine spannende Zukunft. Und diese Zukunft liegt in den Händen seiner Bürgerinnen und Bürger.

Münster, im Oktober 2009

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Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

LLiitteerraattuurr

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90 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

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ƒ STADT AHAUS (Hrsg.) (2005): Bericht zur demographischen Entwicklung und Bevölkerungsprognose in der Stadt Ahaus. Ahaus

ƒ STADT AHAUS (Hrsg.) (2008a): Statistik Bevölkerungsentwicklung in den Ortsteilen von Ahaus. Ahaus

ƒ STADT AHAUS (Hrsg.) (2008b): Statistik Bevölkerungsbewegung. Ahaus

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ƒ STADT AHAUS (Hrsg.) (o.J.b): Kindergärten. Online unter: http://www.ahaus.de/225.0.html (abgeru‐ fen am 20.08.2008)

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ƒ STADT AHAUS (Hrsg.) (o.J.d): Leben im Alter. Online unter: http://www.ahaus.de/254.0.html (abgeru‐ fen am 20.08.2008)

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ƒ STATISTISCHES BUNDESAMT (Hrsg.) (2006): 11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung ‐ Annah‐ men und Ergebnisse. Wiesbaden

ƒ W&L MULTIMEDIA SOLUTIONS GMBH (Hrsg.) IN ZUSAMMENARBEIT MIT AHAUS MARKETING & TOURISTIK GMBH (2007): Kauf in Ahaus! Ahaus

91 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

AAnnhhäännggee

Presseberichte (Auswahl)

Im Verlauf des Dorfentwicklungsprozesses in Ottenstein wurde häufig und ausführlich über die Ver‐ anstaltungen, Arbeitskreise und Resultate berichtet. Hier eine kleine Auswahl:

Münsterland‐Zeitung vom 28.08.2008

Münsterland‐Zeitung vom 29.10.2009 Münsterland‐Zeitung vom 26.06.2009

Münsterland‐Zeitung vom 24.10.2009 Münsterland‐Zeitung vom 12.03.2009

92 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Fördermodalitäten in der Dorfentwicklung

Übersicht über die Fördersätze gemäß dem Programm Ländlicher Raum 2007‐2013 (ELER‐VO) ab 01. Januar 2007 (Quelle: Bez.‐Reg. Düsseldorf 2009)

93 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Checklisten für die Verstetigung in der Koordinierungsgruppe

Formales:

Träger des Verstetigungsprozesses Koordinierungsgruppe (KG) DEK Ottenstein 2025 Die Akteure in der Koordinierungsgruppe sollten alle Be‐ Mitmacher lange des dörflichen Lebens widerspiegeln und repräsenta‐ tiv bezüglich der örtlichen Interessenslagen sein. regelmäßig halb‐/vierteljährlich als „Stammtisch“, zusätzli‐ Frequenz der Treffen cher, außerordentlicher Austausch, sobald Bedarf da ist Wie ist der Stand bei den einzelnen Projekten? Projektfortgang Was für Arbeitsschritte stehen aus? Wer kann das Projekt umsetzen? Welche neuen Ideen gibt es? Projektentwurf Werden die Projektkriterien erfüllt? (s. Kap. 5) Ist das Projektprofil vollständig? Wer kann bei den Projekten mitmachen? Wer hat einen Nutzen davon? Werben um „Mitmacher“ Wer kann als Förderer/Sponsor auftreten? Wie werden die Bürger erreicht (Veranstaltung o.ä.)? Sind die einzelnen Projekte im Internet dokumentiert? Dokumentation Ist die Zeitung über Projektfertigstellungen informiert? Aufgaben Wie kann Bürgerinformation stattfinden? Stimmen die Leitmotive noch? (s. Kap. 4) Überprüfung der Leitmotive Wo muss nachgebessert werden? Haben sich die Rahmenbedingungen verändert? Trends und Themen Sind neue Themen im Dorf aktuell geworden und müssen (s. auch Checkliste II) in die Dorfentwicklung mit einbezogen werden? Gibt es neue Förderprogramme? Wie sieht die Umsetzungsstrategie der Verwaltung aus? Verwaltungskontakt Wo ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Projekt‐ team und Verwaltung notwendig? Hier können Experten für bestimmte Fragestellungen ein‐ Information geladen werden und das DEK als Plattform genutzt werden, bspw. zu Fördermöglichkeiten.

94 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Checklisten für die Verstetigung in der Koordinierungsgruppe

Inhaltliches:

Themenbereiche Aktuelle Einwohnerzahl von Ottenstein Bevölkerungsstand Æ zeigt in Verbindung mit den Vorjahreswerten mög‐ liche Veränderungen im Bevölkerungsbestand auf Verteilung der Altersklassen in Ottenstein Demographie Bevölkerungsstruktur Æ zeigt die jeweils aktuelle Altersstruktur auf Æ jährlich darstellbar Zukünftige Bevölkerungsentwicklung in Ottenstein Bevölkerungsvorausberechnung Æ gibt Hinweise auf den Demographischen Wandel Æ zeigt prognostizierte Entwicklungen auf Anzahl und Art der Betriebe in Ottenstein Æ sind Unternehmen neu dazugekommen oder be‐ Unternehmensstruktur stehende geschlossen worden oder abgewandert? Wenn ja, welcher Branche? Anzahl und Art der Geschäfte in Ottenstein Æ sind Geschäfte neu dazugekommen oder beste‐ Wirtschaft Einzelhandels‐ und Versor‐ hende geschlossen worden oder abgewandert? Wenn gungsstruktur ja, welcher Branche? Æ ist eine Unterversorgung vorhanden oder zu be‐ fürchten? Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Ottenstein Arbeitsmarkt Verteilung der Arbeitnehmer auf Branchen Arbeitslosenquote Größe der landwirtschaftliche Fläche in Ottenstein Flächennutzung Æ Veränderungen zu den Vorjahren? Landwirtschaft Größe der landwirtschaftlichen Betriebe in Ottenstein Betriebsgrößen Æ Verhältnis Größe zu Anzahl: Strukturwandel? Darstellung der Verkehrssituation Straßen und Wege Änderungen im Straßen‐ und Wegebereich Zustände der Straßen und Wege Verkehr Aktuelles Angebot ÖPNV Veränderungen im Angebot (z.B. Taktung) Alternativen? Angebot Gaststätten: Öffnungszeiten etc. Fremdenverkehr Aufenthaltsdauer der Gäste Übernachtungsmöglichkeiten Tourismus, Frei‐ Zustand des bestehenden Angebotes in Ottenstein zeit und Kultur Sehenswürdigkeiten, Kultur Ausweisung des Ottensteiner Angebots Einbindung in touristische Routen etc. Angebot: Quantität und Qualität nach Zielgruppen Freizeit Vereine: Zustand, Mitgliederzahlen etc.

95 Dorfentwicklungskonzept Ottenstein 2025

Projektprofil (Kopiervorlage)

Integriertes DEK 2025 Dorfentwicklungskonzept ? Projektprofil Projektname: ______1. Kurzbeschreibung des Projektes Was sind die Inhalte des Projekts?

2. Projektanlass Warum ist das Projekt gerade jetzt ein Thema?

3. Ziel des Projektes Was soll mit dem Projekt erreicht werden?

4. Nutzen für das Dorf Was bringt das Projekt für die Zukunft der Ortslage?

5. Zielgruppen Wer ist von dem Projekt im positiven Sinne betroffen?

6. Erforderliche Arbeitsschritte Was muss getan werden, um das Projekt zu realisieren?

7. Zeitplan Wie sieht der zeitliche Ablauf der Projektumsetzung aus?

8. Partner, Kooperatoren Wer kommt zum Mitmachen in Frage? Wer könnte die Realisierung des Projekts unterstützen?

9. Kostenschätzung Welche Kosten entstehen durch das Projekt in der Umsetzung und auch danach?

10. Nachhaltigkeit Wie ist - falls nötig - sichergestellt, dass das Projekt auch nach Ablauf einer Förderung erhalten bleibt?

11. Synergien mit anderen Handlungsfeldern Wodurch können Verknüpfungen zu den Handlungsfeldern hergestellt werden?

12. Ansprechpartner Wer ist für das Projekt zuständig?

96 INTEGRIERTES DORFENTWICKLUNGSKONZEPT OTTENSTEIN 2025 -ARBEITSKREIS ORTSBILD UND ORTSGESTALT- THEMENSCHWERPUNKT ORTSKERN - STÄDTEBAULICHER RAHMENPLAN -

OTTENSTEIN 2025 - INTEGRIERTES DORFENTWICKLUNGSKONZEPT -

CONCORDIA RES PARVAE CRESCUNT I. PROJEKTE - WAS MÜSSEN WIR TUN, DAMIT DIESE ZIELE MASSNAHMEN / PROJEKTIDEEN

B LE G E N D E : Durch Eintracht werden auch kleine Gemeinwesen groß ERREICHT WERDEN? U EINZELHANDELSSTANDORT "ORTSKERN" R G (Überschrift auf dem ersten Blatt des Stadt buches von Ottenstein, geschrieben wahrscheinlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts) S GRUND- / NAHVERSORGUNG SICHERN (mögliche Vorhaben) BEBAUUNG -HISTOR. ORTSKERN- (BESTAND) Bauliche Maßnahmen, die das Erscheinungsbild des Ortskernes nachhaltig und dauerhaft beeinträchtigen, sollen T B R Ö 01 Erweiterung SB-Markt (Vollsortimenter) A R mit Hilfe von Denkmalschut z, Gestaltungsbeirat, Ges taltungshandbuch (-s atzung?) und einer sensiblen G S E S R 02 Ansiedlung SB-Markt (Discounter) im Ortszentrum Bauleitplanung (gestalterische Festsetzungen) vermieden werden. Das historische Ortsbild / der historische D ARBEITSKREIS ORTSBILD UND ORTSGESTALT E BEBAUUNG -HISTOR. ORTSKERN- (PLANUNG) I E Ortsgrundriss soll von störenden Einf lüssen freigehalten werden. Verbesserungen im Bauensemble sind aber K GASTROMOMIE ENTWICKELN (mögliche Vorhaben) S nach den Grunds ätzen „Al tes Erhalten, Neues Ergänz en“ und „nicht falsch alt sondern modern neu“ stets W Themenschwerpunkt „Ortskern“ E 03 Reaktivierung der Gaststätte mit Kegelbahn / Ausbaumöglichkeiten (Pension oder Hotel) willkommen. Je mehr Bauherrn es wagen, ein altes Gebäude zu sanieren oder im Ortskern in einer Baulücke neu G BEBAUUNG (BESTAND) G 04 Erweiterungsmöglichkeiten Gastronomie (z. B.: Pension / Gästezimmer) zu bauen, desto größer ist die Chance, das Ortsbild, die Attraktivität, die Lebendigkeit und die Funktionsfähigkeit E W des Ortskerns langfristig zu erhalten. S 05 Schaffung Aussengastronomie STÄDTEBAULICHER RAHMEPLAN G A BEBAUUNG (PLANUNG) Projekte / Maßnahmen: D R IE INNEN- / NACHVERDICHTUNG F BO 1) „Rahmenplan“ für den Ortskern ent wickeln, mit folgendem Inhalt: DENDENKMAL I. BESTANDSAUFNAHME - WO STEHT DER ORTSKERN LANDESB BAULÜCKENMOBILISIERUNG (mögliche Vorhaben) D URG OTTENST BAUDENKMAL a) Baulücken- u. Gebäudeleerstandskataster: Schaffung einer Übersicht über innerörtliche EIN N OTTENSTEIN HEUTE – / - WO LIEGT DAS BESONDERE PROFIL - HAGE Flächenangebote, damit jeder Interessent attraktive Immobilienangebote finden kann (Übersicht über IM BURGSTRASSE Wo steht der Ortskern Ottenstein heute? alle Angebote, regelmäßig aktualisiert, auch überregionale Vermarktung z. B. über Internet-Plattform) 06 b) städtebauliche Bebauungsvorschläge für die vielen Baulücken E ERHALTENSWERTES GEBÄUDE Ot tenstein entstand als Burgsiedlung mit s tädtischen Rechten, bedingt durc h seine Wall- und Grabenbefestigung, 07 Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhaus c) Wie sieht ein Neubau aus, der modernen Wohn- oder Nutzungsvorstellungen entspricht und sich innerhalb eines flächenmäßig auffällig begrenzten und bis heute räumlich klar definiertem Areal, Dieser heutige dennoch in das Ortbild einfügt (geeignete Gebäudeformen, Nutzungsarten u. –dichten) 08 Wohnen im Kern fördern: Errichtung Wohnhaus Ortskern, das his torische „Wiegbold Ottenstein“, wird räumlich begrenzt und eingef asst durch die Straßenzüge d) Gestaltungshandbuch entwickeln E SPIELPLATZSTANDORT Ächterhook (Westen u. Süd-Westen mit dem ehem. „Vredener Tor“), Dohl (Süden), Am Tor (Süden mit dem S WIEGBOLDEinzelhandels-/Dienstleistungsstandort sichern: Errichtung Wohn- u. Geschäftshaus S

e) Parkraumkonzept A ehem. „Ahauser Tor“), Solmsstraße (Osten) und Hoffstegge (Norden) sowie durch den „Burgplatz“ (Norden) 30 R 09 2) zukünft ige Bauherrn über Fördermittel und geeignete Planer beraten T BURG- S Ein Blick auf die Urkatasterkarte, das Studium der Ortschronik und der „Untersuchung zur Dorferneuerung von 3) Rettung und Erhalt der wenigen, noch verbliebenen Baudenkmäler S Einzelhandels-/Dienstleistungsstandort sichern: Aufstockung Volksbank (Nutzflächen BÄUME, ORTSBILDPRÄGEND (BESTAND) PLA M TZ L für z. B. Dienstleistungsgewerbe) / Schaffung adäquater Architektur (städtebaulich-räumlich Alst ätt e und Ottenst ein“ (Auft raggeber: Landesamt für Agrarordnung Nordrhein-Westfalen, Februar 1988) geben 4) das Gebäude der ehemaligen Molkerei erhalten (öffentl. Interesse für den Erhalt aus ortsgeschichtlichen O 10 exponiertes Gebäude im unmittelbaren Zentrum der Ortslage) S reichlich Aufschluß über die sensible und historisch gewachsene Bebauungs- und Parzellenstruktur. Gründen –erster Industriebetrieb am Ort „Schuh- und Galoschenfabrik“) und eine sinnvolle Nachnutzung finden (z. B. Seniorenzentrum, Gastronomie, Einzelhandel…) 11 Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhaus BÄUME, ORTSBILDPRÄGEND (PLANUNG) Insgesamt ist festzustellen, daß der Ortskern Ottenstein bis zur Flurbereinigung der 50er-Jahre des 20. 5) Grund- und Nahversorgung sichern und erweitern, unter anderem durch Ansiedlung eines SB-Marktes, VREDENEREinzelhandels-/Dienstleistungsstandort STRASSE sichern: Errichtung Wohn- u. Geschäftshaus Jahrhunderts aufgrund seiner historischen Entwicklung - als ein durch seinen Befestigungsring eingeengtes möglichs t in Verbindung mit einer Tankstelle, aber auch durch die Revitalisierung der Vredener Straße als 03 Wiegbold - insgesamt eine lückenlos geschlossene Bebauung (bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich Standort für Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie WASSERFLÄCHE 12 giebelständig) aufwies. Die daraus resultierende kleinststädtische Enge charakterisiert den Ortskern bis 6) Kirchturmbeleuchtung reaktivieren P Einzelhandels-/Dienstleistungsstandort sichern: Erweiterung Gastromomiebetrieb L heute in weiten Teilen. 7) Den Burgplatz noch deutlicher gestalten und in den verkehrsberuhigten Ausbau der Burgstraße integrieren A 04 Wohnen im Kern fördern: Errichtung Wohnhaus N 25 ERSCHLIESSUNGSSTRASSE, SCHWARZDECKE 8) Den ehemaligen Wall- und Grabenring erlebbar gestalten (einheitliche Straßenraumgestaltung, einheitliche S 13 Erschreckend im aktuellen Ortsbild wirken jedoch die vielen durch Gebäudeabriß entstandenen Baulücken und T Einzelhandels-/Dienstleistungsstandort sichern: Erweiterung Gastromomiebetrieb Baum- und Heckenpflanzungen R die vielen architekt onisc hen Fehlgriff e (Firstschwenk und damit einhergehend ortuntypisch flache Dachneigungen . 14 9) Städtebauliche Gestaltung des Straßenraumes im Bereich der ehem. Stadttore Einzelhandels-/Dienstleistungsstandort sichern: Erweiterung Wohn- u. Geschäftshaus in weiten Bereichen des Ortskerns) bei den Baumaßnahmen der letzten Jahrzehnte. ERSCHLIESSUNGSSTRASSE, PFLASTERDECKE 10) Überformung des historischen Ortsbildes stoppen, Reparatur des Ortsbildes forcieren: HO Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhaus F M FST 15 EGG E Für den gesamten historischen Ortskern gilt der rechtskräftige Bebauungsplan Nr. 52 „Ortskern Ottenstein“. In a) Die Sicherung des historischen Ortsbildes als weichen Standortfaktor erkennen, Bürger, Politik und E H 31 R 16 Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhäuser der Begründung zum Bebauungsplan wird als Planungsanlaß unter anderem die „Sicherung des historischen Verwaltung dafür sens ibilisieren GE N Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhaus RUHENDER VERKEHR, PKW-STELLPLATZ b) Im Kern von Ottenstein mehr Augenmerk auf qualitative, den Ort und seiner Historie entsprechende E KOLK Ortsbildes“ und die „Ergänzung im Sinne der vorgegebenen dörflichen Situation“ genannt. Ferner wird in der B 06 R A U Begründung festgestellt, daß die Bausubstanz im Ortskern von Ottenstein durch geschlossene Bebauung Architekturen legen T 17 R I R O E G N geprägt wird und die Straße Wiegbold sich zu einem Standort für Handels- und Dienstleistungseinrichtungen c) Berücksichtigung der nicht ohne Grund getroffenen gestalterischen Festsetzungen des N E Einzelhandels-/Dienstleistungsstandort sichern: Erweiterung Wohn- u. Geschäftshaus E S FUSSWEG, PFLASTERDECKE D R N AM DORFPARK Bebaungsplanes Nr. 52 „Ortskern Ottenstein“ bei künf tigen Baumaßnahmen E O T W entwickelt hat. R T 40 V 07 R O 18 d) ortstypische, geschlossene Bebauung sichern und wiederherstellen H A 38 N T S LAGE E Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhaus e) ortstypische, giebelständige Bebauung sichern und wiederherstellen AN E Wo liegt das besondere Profil? 27 Z . N S T L LLPLA STP GEORGSTRASSE FUSSGÄNGERZONE (PFLASTERDECKE) TE PKW C LE G E N D E : E S 4 24 f ) den historischen Ortsgrundriss sichern und wiederherst ellen 26 GEN" 9 A H BEBAUUNGSSTRUKTUR ORTSKERN "IM H 19 Ot tenstein unterscheidet sic h von den weiteren „Ahauser Dörfern“ durch seine differente Ort s- und damit g) s tädtebauliche Dorf ensembles sichern und wiederherstellen BEBAUUNG -BESTAND- N I ÜBERSICHT - BESTAND - M. 1/2000 S Einzelhandels-/Dienstleistungsstandort sichern: Erweiterung Wohn- u. Geschäftshaus einhergehend Siedlungsgeschic hte. 1) Grund- und Nahversorgung sichern und erweitern, unter anderem durch Ansiedlung eines SB-Marktes, C DOHL GESTALTETE PLATZANLAGE (PFLASTERDECKE) möglichs t in Verbindung mit einer Tankstelle, aber auch durch die Revitalisierung der Vredener Straße als 03 H M 32 E 20 E S Standort für Einzelhandel, Dienstleis tung und Gastronomie 17 H STELLPLATZA Wohnen im Kern fördern: Errichtung Wohnhaus NL. R H 21 2) Kirchturmbeleuchtung reaktivieren "KOLK" 36 PKW STPL. G Der Ortskern Ottensteins ist im Kanon der Ahauser „Dörfer“ ortsgeschichtlich betrachtet ungewöhnlich - auch E I L DENKMAL / SEHENSWÜRDIGKEIT 33 N Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhäuser K F 3) Den Burgplatz noch deutlicher gestalten und in den verkehrsberuhigten Ausbau der Burgstraße integrieren E 22 O wenn diejenigen, die ihn täglich v or Augen haben oder kennen - aus der Gewohnheit heraus vielleic ht nur ein R S

O A W Einzelhandels-/Dienstleistungsstandort sichern: Errichtung Wohn- u. Geschäftshaus (Arztpraxen) 4) Den ehemaligen Wall- und Grabenring erlebbar gestalten (einheitliche Straßenraumgestaltung, einheitliche E A T ganz normales Dorf sehen. Der Ortsteil Ottenst ein kann auf eine streckenweise weit über den Ort hinaus H I N O AM TOR R 12 E L N Baum- und Heckenpflanzungen E I R ragenede, nicht unbedeutende Ortsgeschichte, mit der historischen Entwicklung aus einer rein städtischen E E T ORTSGESCHICHTE ERLEBEN (BESOND. PFLASTER)

F N 23 ( K H V 5) Städtebauliche Gestaltung des Straßenraumes im Bereich der ehem. Stadttore - D E Gründung (bef estigte Burgmanns- und Handwerkersiedlung, fürs tbischöf liche Landesburg) hin zu einem R N W C E R S R E I D O seniorengerechtes Wohnen im Ortszentrum ausbauen: Errichtung Wohnanlage für Senioren Ä E T 05 S U E I B 6) Überformung des historischen Ortsbildes stoppen, Reparatur des Ortsbildes forcieren: H typischen Ackerbürgerstädtchen (bis zur Flurbereinigung –s. o.) zurückblicken. N B R N C E A - N G R M G E a) Die Sicherung des historischen Ortsbildes als weichen Standortfaktor erkennen, Bürger, Politik und S 04 O N T A FLÄCHENMOBILISIERUNG (mögliche Vorhaben) ORTSGESCHICHTE ERLEBEN (BESOND. PFLASTER) 14 R. 08 02 U Verwaltung dafür sens ibilisieren R N

29 K 29 T 24 b) Im Kern von Ottenstein mehr Augenmerk auf qualitative, den Ort und seiner Historie entsprechende T IM HAGEN / SOLMSSTRASSE / GEORGSTRASSE E

Da die Dorfentwicklungskonzepte für die Ahauser Ortsteile vor allem auch die Wahrung der Ortsidentität zum Ziel R Architekturen legen T A 02 ) haben, so ist hier vorrangig in der Siedlungsgeschichte und daraus ableitend im Ortsbild des Ottensteiner E R c) Berücksichtigung der nicht ohne Grund getroffenen gestalterischen Festsetzungen des O Einzelhandelsstandort sichern: Errichtung SB-Markt (Discounter) T 24 Ortskerns der entscheidende Unterschied zu den weiteren Ortsteilen und somit die Ortsidentität zu erkennen. S 13 Bebaungsplanes Nr. 52 „Ortskern Ottenstein“ bei künftigen Baumaßnahmen A E E neue Wohnformen ermöglichen: Errichtung Mehrgenerationenwohnhäuser P E I SS d) ortstypische, geschlossene Bebauung sichern und wiederherstellen N STRA 25 Ottenstein hat sich bis in die Gegenwart hinein einen städtebaulich klar definierten Ortskern, nämlich die GA EORG

G G Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhäuser

N e) ortstypische, giebelständige Bebauung sichern und wiederherstellen E einst durch Wall und Graben gesicherte, ehem. städtische Siedlung (Wiegbold) bewahrt. Hier liegt aus G KOLK E W 05 f) den historischen Ortsgrundriss sichern und wiederherstellen E S NOMIE

S O städtbaulicher und ortsgestalterischer Sicht das besondere Profil des Ortes! GASTR

U 26 USSEN g) s tädtebauliche Dorfensembles sichern und wiederherstellen F A E Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhäuser In Ottensteins Ortskern (Ortsgrundriss, Parzellenstruktur, teilw. im hochbaulichen Ortsbild) spiegelt sich bis in die h) Die in der vom Landesamt für Agrarordnung 1988 in Auftrag gegebene Untersuchung zur 27 Familienwohnen im Ortszentrum ermöglichen: Errichtung Einfamilienwohnhäuser Gegenwart das Erscheinungsbild eines typischen, münsterländischen Ackerbürgerstädtchens (Wiegbold, Dorferneuerung für die Ortslage Ottenstein genannten Maßnahmen zur Dorferneuerung endlich CHE Burgsiedlung) wieder. Die planmäßige Anlage einer Gründungsstadt mit Wall- und Grabenring ist für den realisieren und beachten ARRKIR PF ORG ST. GE ERHALTENSWERTE BAUSUBSTANZ SICHERN UND NUTZEN aufmerks amen Betracht er noch heut e im Ort sgrundriss deutlich ablesbar (s. o.: Bestandsaufnahme –räuml. K I 19 Begrenzung durch die Straßenzüge….). Der verantwortungsvolle und nachhaltige Umgang mit gewachsenen, Identität stiftenden, Strukturen ist R (mögliche Vorhaben) Grundvoraussetzung für den Erhalt und die Fortentwicklung des Ortskerns. Dabei soll weder rekonsturiert oder C H VREDENER STRASSE An der Erhaltung der Gesamtanlage besteht einerseits aus regional- und ortsges chichtlichen Gründen und gar his torisiert, noch die Wirtschaftlichkeit von möglichen Investitionsv orhaben beeinträchtigt oder gefährdet P 32 15 L A 03 Erhalt und Freilegung der im Gebäudekern vorh. historischen Bausubstanz andererseits hinsichtlich der Sicherung und Fortentwicklung des Dienstleitstungs-, Handels- und Wohnstandortes werden. Jedoch fehlende historische Ortsstrukturen lassen Städte und Dörfer wie leere Hülsen vorkommen. Die TEIN" T ENS "OTT S (attraktive gastronom. Nutzung) Z und der Entwicklung sogenannter „weicher Standortfaktoren“ ein öffentliches Interesse. Bürger brauchen historisch verwurzelte, authentische Orte! Überdies sind „weic he Standortfak toren“ auch für die D O L 16 M I 04 Erhalt und Freilegung der im Gebäudekern und Anbau vorh. historischen Bausubstanz Wirtschaft von Bedeutung. N S F (attraktive gastronom. Nutzung) S O T - 42 B R O A I. ZIELE - WIE SOLL DER ORTSKERN OTTENSTEIN IM JAHR 2025 X TEXTILSTRASSE S MA S AUS E AUSSEHEN – Es sollte im Ortskern mehr Wert auf qualitative, den Ort und seiner Historie entsprechende Architekturen gelegt RGERH 28 Erhalt und Umnutzung (Veranstaltungshalle / Gastronomie / Dienstleistung) des ortsgeschichtlich R BÜ - HOPPE HAUS bedeutenden und ortsbildprägenden Gebäudes (Dokument der Orts- / Industriegeschichte)  werden. Ein Gestaltungshandbuch (-satzung?) ist, wie bereits für die Mitte des Ortsteils Ahaus, auch für den K - T Ortskern Ottenstein als wirksames Hilfsmittel zur Vermeidung weiterer Bausünden anzustreben. D 09 Der Ortskern sollte 2025 folgendes Ortsbild aufweisen: 18 34 VERKEHRLICHE INFRASTRUKTUR STRASSENRAUMGESTALTUNG / VERKEHRSBERUHIGTER u. 1) Die geschlossene, überwiegend giebelständige Bebauung ist, soweit möglich, wiederhergestellt. Baulücken L. ATZAN . BARRIEREFREIER AUSBAU ELLPL STPL wurden mit z eitgemäßer und sich dennoch in die Bebauungs-, Parzellenstruktur und den Ortsgrundriss ST 19 PKW BOLD" "WIEG einfügender Architektur bebaut. 35 VREDENER STRASSE 2) Nicht nur in der Straße Wiegbold existiert Einzelhandel und Dienstleistung, sondern auch die Vredener 29 westl. Teilabschnitt bis Einmündung Fierdagsweg (Vredener Tor) mit Ächterhook (Ausbau, Straße und die Burgstraße (bis Einmündung Hoffstegge) bietet wieder diese Strukturen. Materialien u. Gestaltung entsprechend der bereits im Ortskern durchgeführten Maßnahmen) DORFPARK W GE . 3) Die wenigen, 2009 noch vorhandenen Baudenkmäler und erhaltenswerten Gebäude wurden gesichert und 10 I A PL E T ZANL W S BURGSTRASSE / BURGPLATZ G AT K umgenutzt. LPL 60 P B L " STE SSE 30 nördlicher Teilabschnitt inkl. Burgplatz (Ausbau, Materialien u. Gestaltung 4) Der ehemalige Wall und Grabenring um den Ortskern ist erkenn- und erlebbar gestaltet, dazu gehören auch O STRA entsprechend der bereits im Ortskern durchgeführten Maßnahmen) L LMS 36 die Standorte der ehemaligen Stadttore und der Burgplatz. D O "S NG GA 5) Der Ortskern bietet die erforderlichen Grund-u. Nahversorgungs funktionen, Handel und Dienstleistung und EIN ENTLASTUNG VREDENER STRASSE UND WIEGBOLD ist gleichzeitig Standort für attraktives Wohnen (auch für Familien und Senioren) 05 HOFFSTEGGE 31 Ausbau für den Begegnungsverkehr (Kunden / Lieferanten / Anwohner der Vredener Straße) ARKT SB-M TER TIMEN SOLMSSTRASSE LSOR VOL 32 Ausbau für den Begegnungsverkehr (Kunden / Lieferanten / Anwohner der Burgstraße / Wiegbold BU R und der SB-Märkte im Wiegbold und an der Solmsstraße) Erklärung des Entwurfsverfassers: LE G E N D E : G 01 SC H U SSE L STRA Der städtebaul iche Rahmenplan Ortskern kann nur al s ein erster Schritt; eine Art PLANUNG E PARK „brainstorm“ und auch Zielformulierung für die weitere Entwicklung des Ortskerns verstanden BEBAUUNGSSTRUKTUR ORTSKERN RUHENDER VERKEHR / PARKRAUMKONZEPT ENTWICKELN werden. Die bauli chen und infrastrukturell en Entwurfsinhalte, die sich nicht nur mi t BESTAND PARKPLATZ "KOLK" ÜBERSICHT - BESTAND / PLANUNG - M. 1/2000 PFARRHEIM öffentlichen, sondern unvoreingenommen und ohne Berührungsängste auch durchaus mit im 33 Umgestaltung der Stellplatzanlage (36 PKW-Stellplätze) als innerörtlicher Platz (früher "Kolk") privaten Besitz befindlichen Immobili en auseinandersetzen, formuli eren sinnvolle Ziele für 23 N E N PARKPLATZ "MARKT" eine nachhaltige, zukunftsichernde Fortenwi cklung des städtebaul ichen Raumes Ortskern F H U O

Ottenstein. Ei ne rechtliche Verbindlichkeit ist nicht gegeben. S W N 34 vorh. multifunktionaler Platz / Stellplatzanlage (ca. 10 PKW-Stellplätze) S E W R O E I N G E S PARKPLATZ "WIEGBOLD" KI NDERGARTEN Und warum machen wir Ottensteiner das alles? 35 Neubau einer Stellplatzanlage (19 PKW-Stellplätze) R O Der Erhalt der ortsbildprägenden und identitätsstiftenden Siedlungsstruktur erfordert ein T D PARKPLATZ "SOLMSSTRASSE" M 36 LEITGEDANKE: erhöhtes Engagement aller Betei ligten aus Bürgerschaft, Politik und Verwaltung, frei nach 11 A Neubau einer Stellplatzanlage (60 PKW-Stellplätze) dem Leitspruch „concordia res parvae crescunt“. SICHERUNG UND FORTENTWICKLUNG DES 20 PARKPLATZ "BUSBAHNHOF" DIENSTLEISTUNGS-, HANDELS- UND Gern steht der Verfasser im weiteren Verlauf der Erstellung des Dorfentwicklungskonz eptes mitwirkend zur Seite. 41 37 R Neubau einer Stellplatzanlage (72 PKW-Stellplätze) - "park and ride" HAUSE WOHNSTANDORTES "ORTSKERN OTTENSTEIN" E A OR S T PARKPLATZ "IM HAGEN" S UNTER GLEICHZEITIGER BERÜCKSICHTIGUNG DER

A 38 R Neubau einer Stellplatzanlage (94 PKW-Stellplätze)

T GEWACHSENEN UND ORTSTYPISCHEN STRUKTUREN

S

K DOHL R 21 ■ A keine Rekonstruktionen und Pseudoarchitekturen

P Aufgestellt, D 22 ÖFFENTLICHER PERSONENNAHVERKEHR ■ G BUSBAHNHOF Ablesbarkeit der vorhandenen und ortstypischen Ahaus im Oktober 2009 E W STADTGRABEN 39 S verkehrstechnische Umgestaltung (Verlängerung der Bushaltespuren) für Parzellenstrukturen durch entsprechende S U eine störungsfreie Nutzung durch ÖPNV (Busse / Schulbusse) F hochbauliche Gebäudegliederungen Dipl.-Ing. Matthias Thesing OF" BAHNH E "BUS ORTSGESCHICHTE ERLEBEN / TOURISMUS ANLAG . ■ LPLATZ -STPL Erhalt bzw. Wiederherstellung der STEL 72 PKW 34 ORTSGESCHICHTE ERLEBBAR GESTALTEN geschlossenen Bebauung BURGPLATZ (BURG) 30 39 den Burgplatz in den verkehrsberuhigten Ausbau der Burgstrasse integrieren ■ (den nördlichen Rand des historischen Ortskerns damit städtebaulich verdeutlichen) Erhalt bzw. Wiederherstellung der SSE TRA TILS giebelständigen Bebauung TEX HOFFSTEGGE (WALL UND GRABEN) E 31 den Verlauf des ehem. Stadtgrabens z. B. durch gestalterisch und / oder farblichabgesetztes HOF K AHN E Plasterband und / oder mittels einheitlicher Bepflanzung (Hecke / Alleebäume) markieren B T BUS T E SOLMSSTRASSE (WALL UND GRABEN)

L

E 32 R den Verlauf des ehem. Stadtgrabens z. B. durch gestalterisch und / oder farblichabgesetztes

S

T Plasterband und / oder mittels einheitlicher Bepflanzung (Hecke / Alleebäume) markieren E R

A S VREDENER STRASSE (VREDENER TOR) S

E 40 den Standort des ehem. Stadttores städtebaulich (Verkehrsberuhigung: Torwirkung) und ASSE künstlerisch (Einfahrt in den histor. Ortskern: Torwirkung) ausgestalten ILSTR TEXT INTEGRIERTES DORFENTWICKLUNGSKONZEPT OTTENSTEIN 2025 WIEGBOLD (AHAUSER TOR) 41 -ARBEITSKREIS ORTSBILD UND ORTSGESTALT- den Standort des ehem. Stadttores städtebaulich (Verkehrsberuhigung: Torwirkung) und THEMENSCHWERPUNKT ORTSKERN künstlerisch (Einfahrt in den histor. Ortskern: Torwirkung) ausgestalten E

EI LKER TOURISMUS FÖRDERN M. MO DIPL.-ING. EHE MARKT 42 MATTHIAS THESING, ARCHITEKT AKNW Schaffung eines zentralen "Info-Box" als Tourist-Info und Bürger-Info (öffentliche Aushänge HABICHTWEG 58 28 der örtlichen Vereine und Verbände) 48683 AHAUS E VREDENER STRASSE 03 Ausbau der Bettenkapazität durch Schaffung einer Pension / eines Hotels im Ort

VORENTWURF STÄDTEBAULICHER RAHMENPLAN LE G E N D E : D BAUDENKMAL (Denkmalliste / vorläufige Denkmalliste NRW) WIEDERHERGESTELLTE BEBAUUNGSSTRUKTUR ORTSKERN 1/750 1.42 11/10/2009 01/01/- ERHALTENSWERTES GEBÄUDE (orts- / bau-/ industriegeschichtliche Gründe, Nachhaltigkeit) BESTAND / PLANUNG ÜBERSICHT - PLANUNG - M. 1/2000 E

H/B = 890.0 / 1595.0 (1.42m²)