Annuß Elfriede Jelinek – Theater Des Nachlebens

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Annuß Elfriede Jelinek – Theater Des Nachlebens Annuß Elfriede Jelinek – Theater des Nachlebens Evelyn Annuß Elfriede Jelinek – Theater des Nachlebens Wilhelm Fink Verlag Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und mit Hilfe der Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften in Ingelheim am Rhein Umschlagabbildung: „Ein Fest für Elfriede Jelinek“, Burgtheater, 10. Dezember 2004 anlässlich der Nobelpreisverleihung (Ausschnitt) Copyright: Rheinhard Werner, Wien Covergestaltung: Oliver Brentzel (dotcombinat, Berlin) und Evelyn Annuß Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem und alterungsbeständigem Papier ࠗ∞ ISO 9706 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht §§ 53 und 54 URG ausdrücklich gestatten. © 2005 Wilhelm Fink Verlag, München (Wilhelm Fink GmbH & Co. Verlags-KG, Jühenplatz 1, D-33098 Paderborn) www.fink.de Herstellung: Ferdinand Schöningh GmbH & Co. KG, Paderborn ISBN 3-7705-4207-X INHALT EINLEITUNG .................................................................................. 11 I. POSTDRAMATISCHE VORSTELLUNG: WAS GESCHAH, NACHDEM NORA IHREN MANN VERLASSEN HATTE ODER STÜTZEN DER GESELLSCHAFTEN ........................ 17 DRAMA UND PROSOPOPOIIA ........................................................................ 18 Im Jenseits des Dramas – Figur des Nachlebens – Figurenrede und Schauspielerkörper IBSEN ALS FORMZITAT ................................................................................. 29 Von der Krise des Dramas – Zur postdramatischen Serie – ‚Das Kapital‘: Problem personaler Darstellung IM NAMEN ‚DER FRAU‘ ................................................................................ 38 Belesenheit und Distinktion – Bühne des Politischen NACH BRECHT ............................................................................................. 46 Vom gestischen Zitat zur reflexiven Rhetorik – Fortschrift der Lehrstückpraxis – Zur Selbstverständigung: Die Maßnahme – Maßlosigkeit: Der Maßnahme den Rest geben II. ALLEGORISCHES FAMILIENTABLEAU: BURGTHEATER.POSSE MIT GESANG ...................................... 59 Nationalsozialistische Hinterszene – Theater um Burgtheater – Kunstsprache und Zeitlichkeit FIGUR DES AUTOBIOGRAFISCHEN ................................................................ 66 Ich hab für euch gespielt: Memoiren und Schlüsseldrama – Fotografie und Signatur – Stellvertreter der Geschichte – Doppelgänger aus der Zukunft 6 INHALT VOLKSTHEATER:ZWISCHENSPIEL UND SZENISCHES FORMZITAT ................ 80 Szenische Beschreibung – Personifikationsallegorie – Mumie und Film – Entzug der Zentralperspektive – Demontage und Physis – Unpersönliche Auftrittsformen der Stimme FAMILIENBIOGRAFISCHER REYEN ............................................................... 95 Schlüsselszene – Ich bin die Nachgeborenen – Repatriierungstheater – Allegorischer Gegenentwurf HEIMKEHR NACH BURGTHEATER ................................................................. 104 Propagandafilm – Zelluloidgespenst der Volksgemeinschaft – Gesichtsverlust und Heimsuchung – Verantwortung ‚THEATRALIK DES FASCHISMUS‘: DIE GANZ GROßEN TORHEITEN ................ 115 Österreichische Straßenszene – Unterhaltungsfilm und Historiografie – Bürgerliche Darstellung als national- sozialistische Propaganda URÖSTERREICHISCHE MISCHPOKE: DER ENGEL MIT DER POSAUNE ............. 120 Opferrolle und Widerstandsimage – Entnazifizierung im Kino – Name und Apostrophé – Enteigneter Tod und szenische Darstellung THEATER NACH AUSCHWITZ ....................................................................... 132 Allegorisierung der Physis – Unwirklichkeitseffekt III. UNABSEHBARES RAUNEN: WOLKEN.HEIM. .................................................................... 137 Auftrittsform der Rede – Material AUSNAHMEZUSTAND DER DARSTELLUNG (KLEIST) .................................... 145 Von der Alraune zum Geraune: Die Hermannsschlacht – Rede gegen sich selbst: Penthesilea – Ausnahmezustand ohne Souverän: Das Erdbeben in Chili NACHHALL DER POLITISCHEN ROMANTIK (FICHTE) .................................... 159 Anrufung der Deutschen – Kollektivkörper INHALT 7 MODERNER RASSISMUS – POSTHUME NACHSCHRIFT (HEGEL) .................... 168 Die anderen – Abschreibung, mündliche Zusätze OPFERKULT UND ECHO (HÖLDERLIN) ......................................................... 175 Postromantische Rhetorik – Nationalsound: Tod fürs Vater- land – Metamorphosen: Die Liebe – Aufgabe des Übersetzers ZWISCHEN STAAT UND GEIST (HEIDEGGER) ............................................... 194 Notstandsrhetorik: Die Rektoratsrede – Dichten und Denken: „Wie wenn am Feiertage...“ – Mit und gegen Heidegger ANSPRUCH AUF ANTWORT (BENJAMIN UND CELAN) .................................. 207 Verwenden – Danken – Gedächtnis der Namenlosen – Der wirkliche Ausnahmezustand HEIMLICHE SENDUNGEN –‚AUS BRIEFEN DER RAF VON 1973-1977‘ ......... 219 Kollektive Autorschaft – An Bonn – Mensch und Tier – Bürgerlicher Humanismus und biopolitischer Terror – Der schreiende Körper – Totenklage – Nacktes Leben – Leben- Machen und Sterben-Lassen – Rechtfertigender Notstand – Postskriptum: 9.11. GESCHICHTE UND GERAUNE ........................................................................ 242 Nachleben in der Sprache – Schlauch – Wir Menschen – Auditorium THEATER DER ZUKUNFT ................................................................ 251 LITERATUR .................................................................................... 257 Dank fürs Mitschreiben Ohne die Kritik ebenso wie die Unterstützung von Bettine Menke und Dorothee Lossin, ‚weiters‘ von Ulrike Haß, Anselm Haverkamp und Susanne Leeb wäre dieses Buch nicht entstanden. Für produktive Lektüren und Anregungen bedanke ich mich außerdem besonders bei Astrid von Chamier, Michael Eggers, Karin Hausen, Wolfgang Kaleck, Thomas Khurana, Dorothea Löbbermann, Juliane Rebentisch, Matthias Rothe und David Weber, den Mitgliedern des Graduiertenkollegs Repräsentation – Rhetorik – Wissen (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder) und des Forschungscolloquiums für Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft (Universität Erfurt) sowie meinen früheren Kolleginnen am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechter- forschung (Technische Universität Berlin). Herzlichen Dank auch an Martin Bauer-Stiasny, Anne Dehler, Stefan Grob, Frederick Groeger-Roth, Barbara Loreck, Franziska Meyer, Cathren Müller, Chris Standfest und Christoph Treiblmayer, die auf die Schnelle das Korrekturlesen übernommen haben, an Cordula Hagedorn, Birgit Schipkowski und Peter Stadlbauer für Literatur- beziehungsweise Bildrecherchen, an das dotcombinat für tägliche Datenrettungs-, nächtliche Formatierungsaktionen (Klaus König) und die Covergestaltung (Oliver Brentzel) sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Burg- theaters, der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur, des Filmarchivs Austria, des Tagblattarchivs der Arbeiterkammer in Wien und des Grazer Franz-Nabl-Instituts für Literaturforschung. Finanziell gefördert wurde die Arbeit an diesem Buch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Thüringer Bildungs- ministerium. Berlin, Sommer 2005 EA EINLEITUNG „Die Autorin ist weg, sie ist nicht der Weg.“ (MACHT NICHTS!) Wenn sie über sich eine Doktorarbeit schriebe, würde sie versuchen herauszu- finden, welches Wer da spricht; so Jelinek in einem ihrer Interviews.1 Egal, wie man sich diese Arbeit vorstellen mag, in der Frage nach der sprechenden Instanz gründet die Sprengkraft von Jelineks Texten. Sie erschließt sich über deren Form. Aufgrund der Art und Weise des Zitierens glaubt man nie sagen zu können, wer in diesen Texten redet. Aus anderen Zusammenhängen gerisse- ne Stimmen überlagern sich darin, gehen ineinander über und treten verwan- delt auf. Jelinek unterwandert den Rückschluss auf die Quelle des Sprechens, weil sie nicht im Sinne eines wortlautlichen Anführens verfährt und mit dem verwendeten Material die im Zitat redende Figur entstaltet.2 Ob poetologischer Essay, Prosatext oder Theaterstück – ihre Zitierpraxis widersetzt sich der Illusion einer absoluten Gegenwärtigkeit des Sprechens. So erforscht sie Trägerschaft und situative Ortsgebundenheit – das Wer und das Da – der Rede. Dieses Formprinzip hat Jelinek mit dem vorab aufgezeichneten und nach Stockholm gesendeten Video ihrer Nobelvorlesung Im Abseits 2004 demonstriert: Über das nachträgliche Bild der abwesenden Autorin wird die poetologische Rede vermittelt. Die von Jelineks Texten aufgeworfene Frage nach der Lokalisierbarkeit des zur Sprache Gebrachten übersetzt sich in die Präsentation jenes leibhaftig nicht greifbaren sprechenden Gesichts, dem das Werk zugeschrieben wird und das dessen Sinn verbürgen soll. Es ist die Abwesenheit der Referentin, die Jelineks Selbstinszenierung aus dem Abseits durch die Ungleichzeitigkeit von Vorlesen und Aufführen markiert. „Theater des Nachlebens“ bezeichnet das entstellte Fortdauern der sprechen- den Figuren, die Jelinek in ihren Texten
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