Bayreuth Kulmbach
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Tourismusführer Markgrafenkirchen Jedem das Seine... Roter Adler-Wappen mit Fürstenhut Hohenzollern-Wappen Eckersdorf Wirsberg Bayreuth – St. Johannis Benk Bayreuth Ordenskirche Neudrossenfeld Kulmbach Spitalkirche Bindlach Zugang vom Schloss Thurnau Adelsloge (Herrenstand) entdecken Markgrafen(=MG)-Kultur Protestantischer Barock … … in schöpferischer Ökumene Patronats- und Pfarr-Kirchen Tourist-Information Nicht nur im Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth „Barock und Rokoko waren die vorherrschenden Baustile jener Zeit. Man macht sich kaum bewusst, welche politische Leistung es im 18. Jh. war, nach An der Spitze des stark zergliederten Tourist-Information Tourist Information (UNESCO Weltkulturerbe), in der Eremitage oder im Als MG-Stil bezeichnet man den speziellen, etwas weniger aufwändigen Stil der einem Jahrhundert von Kriegs- und Raubzügen, territorialen Zwistigkeiten, Fürstentums war seit der Refomation 1528 & Bayreuth Shop (BMTG) der Stadt Kulmbach Neuen Schloss, sondern in scheinbar einfachen Land- und protestantischen Kirchen aus jener Epoche in unserer Gegend“ (Helmuth Meißner). Religionsfehden und Rechtsstreitereien zwischen niederem Adel, freien Reichsrittern, der jeweilige Markgraf auch geistliches Opernstraße 22 / 95444 Bayreuth Buchbindergasse 5 / 95326 Kulmbach mittelalterlichen Chorturmkirchen überraschen vor allem Ganz typisch für diesen Stil und das protestantische Selbstverständnis sind: Bischöfen und Markgrafen zu einer fest gegründeten Friedenspolitik auf Basis Oberhaupt. Im Lande aber hatten katholische Tel. 0921-885 88 Tel. 09221/95880 die wundervollen Innenräume als Raumkunstwerke des Bay- gemeinsamer Werte „umzurüsten“. Die Region blühte auf, auch wenn der Preis in Bistümer und Klöster Gebietsansprüche, Mail: [email protected] Mail: [email protected] • Der Taufstein oder Taufengel nahe oder vor dem Altartisch reuther Barock und Rokoko. Wir treffen berühmte Hofbau- MG Christian Ernst = CE Form von Staatsschulden hoch war, und blieb weitgehend von Kriegen verschont. auch zahlreiche Ritter- und Adelsfamilien, www.bayreuth-tourismus.de www.kulmbach.de *1644 / 1661 - 1712 (Taufe und Abendmahl als die beiden einzigen Sakramente). künstler in abgelegenen Dörfern. Die Region ist übersät mit Dabei spielten sowohl im europäischen Wettbewerb wie regional die Hof-, Bau- und die teils dem Markgrafen lehenspflichtig Mo.-Fr. 9-19 Uhr, Sa. 9-16 Uhr, Mo.-Fr. 9-18 Uhr, Sa. 10-13 Uhr • Der Kanzelaltar als eine Übernahme aus Sachsen, der sich ab 1690 im evangelischen einer unerwarteten Vielfalt solch schöner Sandsteinkirchen Festkultur, die gemeinsame Religion, aber auch Orden und Freimaurer-Logen als waren, teils unabhängig wie die Reichsritter. Mai-Okt.: auch So. 10-14 UhrFür Nov.-März: Mo.-Fr. 10-17 Uhr Franken verbreitet: Die Kanzel wird in den Altaraufbau (das Retabel) integriert, oft aus dem 18. Jh. Die Türme sind markante Zeichen und die ethische und gesellschaftliche Gemeinschaften eine wichtige Rolle. Lutheraner, Die Untertanen waren lehens-, fron- oder Bildmaterial danken wir dem zusammen mit wertvollen Ausstattungsstücken aus früheren Epochen. Der Kanzel- Die Flyer sind auch in Pfarrämtern, Kirchen, Dekanaten und Rathäusern Kirchen meist nachts beleuchtet. Pietisten, Hugenotten und Reformierte waren nicht immer einheitlich gesinnt. steuerpflichtig, auch den Pfarrämtern Aufsess (Stuckwappen von Andrioli 1742) Nationalarchiv der Richard-Wagner- altar rückt nach vorne in die Mitte des Chor- oder Triumphbogens. Der alte gotische erhältlich sowie unter www.bayreuth-tourismus.de zum Download bereit. Die Baulust begann bei MG Christian Ernst und Sohn Auch galt es, Katholiken und Juden wieder anzusiedeln und zu schützen. gegenüber. In manchen Dörfern waren Stiftung, Bayreuth. Chorraum wird dadurch zur Sakristei. Die Predigt wird zum Mittelpunkt und der Georg Wilhelm, kam zur Blüte unter MG Friedrich und Aufklärung, Toleranz, Weltoffenheit und „Ökumene“ prägten daher den Hof die Konflikte vorprogrammiert. Alle MG-Kirchen in unserer Region sind evangelisch, mit Ausnahme der MG Georg Wilhelm = GW Heilige Geist – als Kanzel-Taube im Schalldeckel angebracht – soll sie lebendig machen. MGin Wilhelmine, ebbte unter den beiden pietistischen in Bayreuth und zunehmend auch die Adelshöfe im Umland. Schlosskirche Bayreuth (einst protestantische Hofkirche, seit 1813 katholisch). *1678 / 1712 - 1726 • Die Orgel zum Lobe Gottes (entweder als oberster Part des Kanzelaltars oder ihm Der Adel bestimmte in seinen Gebieten die Markgrafen Georg Friedrich Karl (*1688 / 1726-1735) Durch Suchmaschinen im Internet können Sie mit den Stichworten (Ort)- zweipolig gegenübergestellt, die Gehäuse bzw. Prospekte als Kunstwerk gestaltet). Internationale wie regionale Künstlerschaft profitierte davon, ebenso der Landkirchen- Kirchenordnung und übernahm die niedere und Friedrich Christian (*1708 / 1763-1769) ab – sie evangelisch, pfarramt(Ort) oder pfarrkirche(Ort) zu Kontaktdaten der • Die übersichtliche Gestühlanordnung mit freiem Blick auf den Kanzelaltar. bau. Sofern der Markgraf das Kirchenpatronat hatte, galt in Variation von Mode und Gerichtsbarkeit sowie weltliche und geistliche mussten sparen – und fand Nachzügler noch unter MG Pfarrämter, Gottesdienstzeiten sowie Beschreibungen zur Kirchen- und Orts- • Die mindestens 3-seitigen, gelegentlich ganz umlaufenden, häufig bemalten, freistehen- allgemeiner Stilentwicklung ein zwar variables, aber doch verbindliches Architektur- und Schutzfunktionen. Jahrhundertelang war er Alexander und dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. geschichte kommen. Dort auch für (MG-)Kirchen, die hier aus Platz- und geografi- den, hölzernen Doppel-Emporen mit den verbindenden, meist marmorierten Säulen. theologisches Bildprogramm. Es entwickelte sich unter der Gesamtleitung von Hofbau- Gründer und Stifter von Kirchen und schloss Über 100 solcher Barock-Kirchen im MG-Stil sind bei der schen Gründen nicht aufgeführt wurden (wie Aufsess, Birk, Guttenberg, Klausstein, • Der angestammte „ordentliche“ Platz für die Gemeindemitglieder (mit dessen Kauf amt (stets von 2 Hofarchitekten geleitet) und Markgraf bzw. Markgräfin, und in Diskussi- sich im 16. Jh. der Reformation an. Dekane, Regierung von Oberfranken gelistet, etwa 50 sind es allein Kirchahorn, Kirchleus, Krögelstein, Rugendorf, Untersteinach, Warmensteinach, zumindest diese „Innenmöblierung“ der Kirche finanziert werden konnte). on mit dem Konsistorium, das aus 3 geistlichen und 3 weltlichen Herren bestand. Sicher Pfarrer und Stifterpersönlichkeiten waren in den beiden Landkreisen Bayreuth und Kulmbach. Vor der MG Friedrich = F Willmersreuth, Wonsees) oder bereits in anderen Landkreisen des ehemaligen • Herrenstände und Patronatslogen für Fürsten, Adel und Ratsherren, meist auf machten auch Superintendenten (Dekane) und Hofprediger ihren Einfluss geltend. aktive, notfalls streitbare Partner, präsen- Berndorf (Ehe-Allianzwappen Giech-Erbach) kirchlichen Stellenreform waren fast alle heutigen „Filial- *1711 / 1735 - 1763 Markgrafentums liegen (wie Seibelsdorf – ein „Klassiker“ unter den MG-Kirchen). Emporen-Höhe und idealerweise der Kanzel gegenüber. Viele Erstentwürfe kamen direkt von den aufgeklärten und weit gereisten Hofarchitekten – tierten sich oft selber als „herrschaftlich“ kirchen“ eigenständige Pfarreien mit langer Vorgeschichte. • Dem Obrigkeits-Patronat entsprechend kunstvolle Wappen und Initialen, oft auch für Kanzelaltäre, Deckengemälde oder Stukkaturen. Ab 1741 gehörten sie auch zur und achteten auf Privilegien wie kirchliche Der Tourismusführer ist als Impulsprojekt für die MG-Kultur in der Region Dass Baupolitik und Baukunst eines kleinen Fürstenhofes sogar auf und über dem Kanzelaltar, jedoch eingebunden in das allen Menschen christlichen Freimaurerloge von MG Friedrich. Musterbücher, Grafik- und Kupferstich- Grabmäler oder Gedenk-Porträts. Die von gedacht und aus persönlichem Impuls entstanden. Dankbar sind wir für die so weit ins Umland ausstrahlten, dass hier Reform- und gemeinsame Gottesgnadentum (Thema von Kanzelaufsatz und Decke). Sammlungen ermunterten zur stilistischen Vielfalt, aber jeder „Riss“ (Entwurfsplan) Aufsess, Giech, Guttenberg, Künsberg, unschätzbaren (meist vergriffenen) Vorarbeiten von Gebessler, Meißner, Müssel, Landespolitik betrieben wurde, dass Markgrafen und Adel • Sondergestühl (eingangs hölzerne Schiebegitter für Fremde, seitwärts Scherengitter musste vorgelegt und genehmigt, das Bildprogramm abgestimmt werden und die End- Wirsberg und viele andere orientierten sich Poscharsky, Schelter, Sitzmann, Thiel u.a. und frühere Dekanats- und Kirchen- ihre Verantwortung auch als geistliche Obrigkeit allgemein MG Christian Friedrich Carl für Hofangehörige, angesehene Bürger und Gäste), manchmal auch für den Pfarrer abrechnung der „Akkorde“ (Honorare) wurde überprüft. dabei am zeitgenössischen MG-Stil und lie- kreis-Sammelbände, auch für die Generalsanierungsberichte des Staatlichen ernst nahmen, wird in der Literatur leicht übersehen. und seine Familie, aber auch als „Hühnerstangen“ auf Emporen bei Platzmangel. hen sich gelegentlich – wie auch die reicheren Bauamts. Dankbar auch für Ortsgeschichten und Jubiläumsschriften sowie Alexander = (CF)A Katholische, oft italienische Hof-Stukkateure, die teils schon für Ottobeuren oder Dass diese protestantische Kirchenform eine eigenständige *1736 /1769 - 1792 • Vortragskreuze für Beerdigungen, wie die Taufengel meist Stiftungen, mit Kreuzes- Pfarrgemeinden – Hofkünstler aus. Thurnau Quellenmaterial und Mithilfe von Pfarrämtern, Evang.-Luth. Kirchenkreis Würzburg