Zeitgenössische Kunst 30. November 2018 Sigmar Polke
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Zeitgenössische Kunst 30. November 2018 Sigmar Polke. Los 815 Joseph Beuys. Los 807 Niki de Saint Phalle. Detail. Los 811 Gerhard Richter. Detail. Los 820 Zeitgenössische Kunst 30. November 2018, 18 Uhr Contemporary Art 30 November 2018, 6 p.m. Experten Specialists Vorbesichtigung der Werke Sale Preview Ausgewählte Werke Dortmund 29. bis 31. Oktober 2018 Galerie Utermann Silberstraße 22 44137 Dortmund Hamburg 2. November 2018 Galerie Commeter Bergstraße 11 Florian Illies Lena Winter Anne Ganteführer-Trier 20095 Hamburg +49 30 885 915 4493 +49 30 885 915 20 +49 170 5757 464 Zürich [email protected] [email protected] anne.gantefü[email protected] 6. bis 8. November 2018 Grisebach Bahnhofstrasse 14 8001 Zürich München 13. und 14. November 2018 Grisebach Türkenstraße 104 80799 München Düsseldorf 16. und 17. November 2018 Grisebach Bilker Straße 4–6 40213 Düsseldorf Jesco von Puttkamer Michael Neff Elena Sánchez y Lorbach +49 89 2276 33 +49 30 885 915 90 +49 30 885 915 95 Sämtliche Werke [email protected] [email protected] [email protected] Berlin 23. bis 28. November 2018 Grisebach Fasanenstraße 25 und 27 10719 Berlin Freitag bis Dienstag 10 bis 18 Uhr Mittwoch 10 bis 15 Uhr Dr. Anna Ballestrem Zustandsberichte +49 30 885 915 4490 Condition reports [email protected] [email protected] Grisebach — Herbst 2018 800 Josef Albers Bottrop 1888 – 1976 New Haven „Homage to the Square“. 1970 10 Farbserigrafien, jeweils auf Velin, in originaler Mappe. Jeweils 35 × 35 cm (55 × 55 cm) (13 ¾ × 13 ¾ in. (21 ⅝ × 21 ⅝ in.)). Jeweils betitelt, nummeriert, monogrammiert und datiert. Werk verzeichnis: Danilowitz 203.1 bis 203.10. Jeweils einer von 125 nummerierten Abzügen. Josef Keller Verlag, Starnberg. [3528] Provenienz Privatsammlung, Berlin EUR 30.000–40.000 USD 34,500–46,000 Grisebach — Herbst 2018 N 801 Imi Knoebel Dessau 1940 – lebt in Düsseldorf Nua Missa. 1999 Acryl auf Aluminium. 130 × 99 × 3 cm (51 ⅛ × 39 × 1 ⅛ in.). Rückseitig mit Acrylfarbe signiert und datiert: imi 99. [3534] Provenienz Privatsammlung, Schweiz EUR 50.000–70.000 USD 57,500–80,500 Wir danken Carmen Knoebel, Düsseldorf, für freundliche Hinweise. „Ich will auf nichts als auf die Farbe kommen […]. Ich trage die Farbe auf, setze sie ein und versuche auf diese Weise eine Farbe zu gewinnen. Ich bringe die Farbe in die verschiedensten Zusammen- hänge. Das hält es offen. Es gibt keine Farbe, mit der ich nicht arbeite. Somit gibt es dahinter kein System. Auf diesem Weg liegen dann die wunderschönsten Bilder, die ich nie gemeint habe.“ Zitiert nach: Dirk Luckow: O, mein Schatz, in Kat. Imi Knoebel, Galerie Fahnemann, Berlin, S. 105 Imi Knoebels Studio, 1999 Grisebach — Herbst 2018 802 Günter Fruhtrunk 1923 – München – 1982 INEINANDERWIRKUNG VON VIER RÄUMEN . 1971 Acryl und Kasein auf Leinwand auf Hartfaserplatte. 62,5 × 61,2 cm (24 ⅝ × 24 ⅛ in.). Rückseitig mit Acrylfarbe in Dunkelblau betitelt, datiert, signiert, bezeichnet und monogrammiert: INEINANDER WIRKUNG VON VIER RÄUMEN 1971 FRUHTRUNK 62,5 × 61,2, FRK. Werkverzeichnis: Reiter 649. [3140] Im Künstlerrahmen. Provenienz Privatsammlung Bayern (1971 in der Galerie Otto Stangl erworben) EUR 50.000–70.000 USD 57,500–80,500 Ausstellung Günter Fruhtunk. München, Moderne Galerie Otto Stangl, 1971 / Günter Fruhtunk: Agitation. Berlin, Grisebach, 2017, Kat. Nr. 6, o. S. Literatur und Abbildung Alexander Schimmelbusch: Big Window. In: Grisebach. Das Journal. Heft 8. Berlin, 2018, S. 33 m. Abb. Das Gemälde im Atelier Günther Fruhtrunks in der Akademie der Bildenden Künste in München. Foto: Patrick Bienert Grisebach — Herbst 2018 803 Ulrich Erben Düsseldorf 1940 – lebt in Düsseldorf Farben der Erinnerung. 1993/94 Acryl auf Leinwand. 150 × 190 cm (59 × 74 ¾ in.). Auf dem Überspann mit Bleistift signiert und datiert: Erben 1993/94. Auf der Rückpappe ein Etikett der Galerie Mueller Roth, Stuttgart. [3021] Gerahmt. Provenienz Privatsammlung, Rheinland (1995 in der Galerie Mueller Roth, Stuttgart, erworben) EUR 12.000–15.000 USD 13,800–17,200 Grisebach — Herbst 2018 R 804 Raimer Jochims 805 Marcia Hafif Kiel 1935 – lebt in Frankfurt a.M. Pomona, Kalifornien 1929 – 2018 Laguna Beach, Kalifornien „einander“. 1967/68 „SEENELKEN“. 1990 Dispersion auf Hartfaser. 30,2 × 49 cm (11 ⅞ × 19 ¼ in.). Öl auf Leinwand. 120,5 × 140 cm (47 ½ × 55 ⅛ in.). Unten rechts und oben links auf der Künstlerleiste Auf dem Überspann mit Bleistift betitelt, signiert und mit Bleistift signiert: raimer jochims. Rückseitig datiert: SEENELKEN MARCIA HAFIF 1990. [3508] mit Bleistift bezeichnet, betitelt und datiert: 68/6 Gerahmt. “einander” raimer jochims 67/68. [3522] Provenienz Mit Künstlerleiste. Privatsammlung, NordrheinWestfalen EUR 3.000–4.000 EUR 10.000–15.000 USD 3,450–4,600 USD 11,500–17,200 Grisebach — Herbst 2018 806 Anselm Kiefer lich, nämlich auf Tonscherben überlieferten Großepen der Donaueschingen 1945 – lebt in Paris Weltliteratur. Kiefer liefert keine lineare Nacherzählung, sondern konzentriert sich scheinbar auf eine isolierte Passage: Gilgamesch begibt sich zusammen mit seinem „Gilgamesch“. 1981/85 Freund Enkidu unter anderem in die Zedernwälder des Liba Geschmolzenes Blei, Acryl und Schellack auf nons, wo sie auf den Walddämon Chumbaba treffen. Die Fotocollage. 111 × 57,5 cm (43 ¾ × 22 ⅝ in.). Erschließung der Zedernwälder gehörte zu den traditionel [3028] Gerahmt. len Leistungen eines mesopotamischen Herrschers, der Provenienz dabei stets auch das wertvolle Bauholz für die Tempel und Privatsammlung, Bayern Paläste in Babylon schlagen ließ. Gemeinsam gelang es Gil gamesch und Enkidu, den gefährlichen Dämon zu töten, EUR 70.000–90.000 jedoch beschwören sie damit den Zorn der Götter herauf, USD 80,500–103,400 die beschließen, das Enkidu dafür sterben muss. Konfron tiert mit dem Tod seines Freundes sinniert Gilgamesch über Ausstellung die Sterblichkeit des Menschen und beginnt, nach dem Anselm Kiefer. Köln, Galerie Paul Maenz, Geheimnis des ewigen Lebens zu suchen. Nachdem er das 1986, Kat. Nr. 7, Abb. o. S. „Kraut des Lebens“ gefunden hat und anschließend wieder verliert, resigniert Gilgamesch und kommt zur Erkenntnis, dass nur eine titanische Leistung – also ein Werk – des Men schen bleiben kann, der Mensch selbst aber nicht. In diesem Sinne lässt Kiefer in Gilgamesch auch for mal Gegensätze und Widersprüche auf unterschiedlichen „Um den Zedernwald heil zu erhalten, Ebenen aufeinandertreffen. Der Ausgangspunkt dieses und um zum Schrecken der Menschen bestimmte ihn Enlil. Werks sind zwei Fotografien eines Waldstücks, denen der Chumbabas Gebrüll ist eine Sturmflut, Künstler peu à peu Materialien und Substanzen hinzufügt. sein Mund ist Feuer, sein Atem Tod. Dieses Arbeiten in Schichten – in unserem Fall verdeutlich Er kann auf 60 Meilen die Geräusche des Waldes hören, durch die Spritzer des verlaufenden Schellacks und die wer könnte da (unbemerkt) in seinen Wald eindringen? Bleiapplikation – bezeichnet Kiefer als eine „umgekehrte Um den Zedernwald heil zu erhalten, Archäologie“, die ihn von großer Ungenauigkeit zu größt und um zum Schrecken der Menschen bestimmte ihn Enlil. möglicher Deutlichkeit führen kann. Während die Fotografie Und wer in seinen Wald kommt, den packt die Lähmung.“ für den Künstler eine Realität darstellt, die vor allem von seinem Fühlen überlagert ist, ist das Malen hingegen ein Weg zur Erkenntnis, und dieses Erkennen führt ihn wiederum zum Malen. Wie auch andere Werke dieser Serie birgt Gilga- mesch – in einer weiteren Schicht – eine Bleiwolke, die die himmlische mit der irdischen Sphäre zu verbinden scheint. Diese Bleiform entstand experimentell auf der glatten Anselm Kiefer macht immer wieder die Möglichkeiten des Oberfläche der Fotografien. Kiefer war von dem Material Menschen zum Thema seiner Kunst. Dafür taucht er in nicht nur aufgrund seiner Formbarkeit fasziniert, Blei – das immer tiefere Schichten unseres kulturellen Gedächtnisses, Grundelement der Alchemisten und der Stoff der Melan um dort in verschiedensten Mythen zu den Ursprüngen choliker – war für den Künstler immer auch ein Ideengeber unseres Daseins vorzudringen. Mitte der 1980erJahre mit Symbolkraft. Die Ambivalenz dieser Substanz wird hier fertigte der Künstler für eine Ausstellung in der Galerie Paul auch durch ihren paradoxen Einsatz unterstrichen: Kiefer Maenz eine Reihe von außergewöhnlichen Collagen an, in nutzt das an sich träge Blei, um etwas Leichtes und Ephe denen er auf manipulierte SchwarzWeißFotografien von meres, die Idee einer Bewegung oder das Strahlen von Licht verlassenen, scheinbar nachgeschichtlichen Landschaften zu zeigen. Somit stoßen Leichtigkeit und Vergänglichkeit der zurückgriff. Diese Landschaften unterscheiden sich kaum; Fotografie auf die Haltbarkeit und Schwere eines Metalls, erst ihre Betitelung und die Metaphern bewirken eine Indivi das an sich den Eindruck gespeicherter Dauer vermittelt. dualität und Deutbarkeit der einzelnen Bilder. In diesen Indem Kiefer hier also nicht nur materiell, sondern Werken verzichtete Kiefer erstmals auf die typisch hohe auch geistig eine Verbindung zwischen unterschiedlichen Horizontlinie, um stattdessen durch die direkte Gegenüber Sphären und Zeiten (wieder)herstellt, handelt er im stellung von unten und oben, Erde und Himmel und deren Bewusstsein der ältesten und höchsten Aufgabe der Kunst. mythische Energiepotenziale zu den Protagonisten dieser Als Vermittler zwischen Geschichte und Mythos wirkt er Werkreihe zu machen. sinngebend für die Geschichte, denn „ohne Mythos wird Gilgamesch, 1981/85, verweist