Anna Maria Olivari Doktor Faustus (Ver-) Stimmen Kompositionen Zu Thomas Manns Roman Doktor Faustus (Ver-)Stimmen Anna Maria Olivari
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Anna Maria Olivari Doktor Faustus (ver-) stimmen Kompositionen zu Thomas Manns Roman Doktor Faustus (ver-)stimmen Anna Maria Olivari Doktor Faustus (ver-)stimmen Kompositionen zu Thomas Manns Roman Anna Maria Olivari Berlin, Deutschland ISBN 978-3-662-62634-4 ISBN 978-3-662-62635-1 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-62635-1 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en) 2021. Dieses Buch ist eine Open-Access-Publikation. Open Access Dieses Buch wird unter der Creative Commons Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitung 4.0 International Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ deed.de) veröffentlicht, welche die nicht-kommerzielle Nutzung, Vervielfältigung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Die Lizenz gibt Ihnen nicht das Recht, bearbeitete oder sonst wie umgestaltete Fassungen dieses Werkes zu verbreiten oder öffentlich wiederzugeben. Die in diesem Buch enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genann- ten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. 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Die fol- gende, sehr lange Liste erscheint mir daher mehr als notwendig und ich hoffe sehr, niemanden vergessen zu haben. Beginnen möchte ich mit den Komponist*innen, die mir ihre Partituren und Aufnahmen zugeschickt haben und die sich dankenswerterweise für ein Interview zur Verfügung gestellt haben. Auch standen sie mir mit wertvollen Ratschlä- gen zur Seite: Herrn Prof. Giacomo Manzoni, der den gesamten Prozess der Entstehung und Durchführung dieser Studie mitverfolgt hat sowie Herrn Prof. Gabriele Manca, der mir Manzoni zum ersten Mal vorgestellt und ebenfalls die Entstehung der gesamten Untersuchung beobachtet hat, gebührt mein besonde- rer Dank. Ebenso danke ich Herrn Dr. Konrad Boehmer, der mit großer Freude von meinem wissenschaftlichen Vorhaben erfuhr, jedoch leider im Jahr 2014 verstorben ist und so diese Studie nicht mehr lesen konnte. Weiters sind unter den Komponist*innen auch Frau Prof. Elaine Fine, Herrn Prof. Karl-Wieland Kurz, Herrn Lars Petter Hagen, Herrn Prof. Claude Lenners und Herrn Dr. Peter Ruzicka zu nennen – sie alle haben mir ihre unveröffentlichten Werke zur Verfü- gung gestellt und/oder wertvolle Informationen zu ihren Kompositionen gegeben. Einige Komponist*innen, die in dieser Studie behandelt werden, waren leider bereits verstorben, als ich mit der vorliegenden Arbeit begonnen habe. Dankens- werterweise erhielt ich Einblick in Partituren, Aufnahmen und Informationen von Herrn Prof. David Sutton-Anderson und Frau Prof. Avril Anderson (über Hum- phrey Searle), Frau Prof. Dr. Margaret Murata (über Peter S. Odegard) und Herrn András Ránki (über György Ránki). Ihnen sei für diese wertvolle Unterstützung herzlich gedankt. Die nachstehenden Musikverlage, -akademien, -institutionen und -archive haben mir Materialien zur Verfügung gestellt oder die Veröffent- lichung von Auszügen aus den Partituren genehmigt. Ohne diese großzügige VII VIII Danksagung Unterstützung hätte die Arbeit nicht in dieser Form entstehen können: An die- ser Stelle seien die Konrad Boehmer Foundation, der Sikorski Verlag, das Teatro alla Scala in Mailand, die Akademie der Künste in Berlin, die Bibliothek der Universität der Künste in Berlin und die British Library in London erwähnt. Auch wäre diese Arbeit ohne wissenschaftliche und finanzielle Unterstützung nicht möglich gewesen: So möchte ich mich bei Frau Prof. Dr. Claudia Albert, Herrn Prof. Dr. Bernhard Huß und Frau Prof. Dr. Sigrid Nieberle sowie bei der FAZIT-STIFTUNG herzlich bedanken. Für die Lektüre von Textpassagen, die Ratschläge oder einfach den kollegialen Austausch ein herzlicher Dank an Frau PD Dr. Barbara Breysach, Frau Hanna Höfer-Lück, Herrn Sebastian Kluge, Herrn Dr. Innokentij Kreknin, Frau Itta Olaj, Frau Dr. Carmen Preißinger und Frau Rotraut Schmidt. Last but not least danke ich meinem Mann, der jeden Schritt der Entstehung und Durchführung dieser Studie miterlebt hat und dem diese Untersuchung gewid- met ist, damit er die Freude am (Ver-)stimmen, die uns zusammengebracht hat, nie verliert. Einleitung Thomas Manns Roman Doktor Faustus und dreizehn zwischen 1952 und 2011 entstandene Kompositionen bilden den Hauptgegenstand der vorliegenden, inter- medial angelegten Studie. Die systematische Analyse eines „Musiker-Roman[s]“ (Ent: 25) im Spiegel seiner Vertonungen füllt eine Forschungslücke. Es sollen wenig bekannte Musikwerke, die sich mit Motiven, Figuren und fiktiven Werken aus Doktor Faustus beschäftigen, der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugäng- lich gemacht werden. Um verdeutlichen zu können, warum von Forschungslücke gesprochen werden kann, welche Erkenntnisse sich aus dem Umgang mit einem solchen heterogenen Material gewinnen lassen und durch welchen methodischen Ansatz man zu diesen Erkenntnissen gelangt, sei zunächst einmal Thomas Manns Roman kurz angerissen. Thomas Mann veröffentlichte Doktor Faustus im Jahr 1947, nur zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Roman wurde nicht in Deutschland, wo vor allem die Romanhandlung angesiedelt ist, geschrie- ben, sondern im amerikanischen Exil. Seit 1941 lebte Mann mit seiner Familie in Pacific Palisades in Los Angeles. Dort hatte er während des Schreibprozes- ses die Hilfe seines „Ratgebers“ (Ent: 35) und „Instruktors“ (ebd.) Theodor W. Adorno erhalten. Warum benötigte er die Unterstützung eines Philosophen und Musikwissenschaftlers? Thomas Manns Pläne zu diesem Roman über einen faustischen Teufelspakt reichen bis weit in die Zeit vor den Ersten Weltkrieg zurück, reiften aber vor allem im Exil angesichts des Faschismus konkret heran. Als Hauptfigur entwirft Mann die Komponistenfigur Adrian Leverkühn, die der Leser*innenschaft durch die Erinnerungen des Erzählers Serenus Zeitblom nahe- gebracht wird. Leverkühn kann sich als Komponist nur aufgrund eines Paktes mit dem Teufel weiterentwickeln – die intime Beziehung mit der Prostituierten Esme- ralda symbolisiert diesen Pakt. Leverkühn infiziert sich dadurch mit Syphilis und wird später eine Kompositionstechnik anwenden, die jedoch – so die nach der IX X Einleitung ersten Veröffentlichung des Romans ergänzte Anmerkung von Thomas Mann – 1 „in Wahrheit das geistige Eigentum“ (DF: 740) von Arnold Schönberg sei. In der Musiktheorie spricht man hinsichtlich dieser Technik von der Zwölf- oder Reihentechnik bzw. der Dodekaphonie. Der Preis, den Leverkühn für seine Fort- schritte auf dem Gebiet der Komposition zu zahlen hat, ist hoch, denn es kostet ihn seine Fähigkeit zu lieben. Bevor Leverkühn seinem Syphilis-Leiden erliegt, das ihn in die geistige Umnachtung führt, schreibt er seine einzige dodekapho- nische Komposition, die er Dr. Fausti Weheklag nennt und in der er seine tiefe Verzweiflung über den Tod seines Neffen Echo zum Ausdruck bringt. In Anbetracht der oben erwähnten inhaltsbezogenen Gesichtspunkte scheint es angemessen zu sein, den Roman als eine Bearbeitung des Faust-Stoffes zu betrachten, und das obwohl sich der Name ‚Doktor Faustus‘ expressis verbis ledig- lich im Titel des Romans und der letzten Komposition Leverkühns finden lässt. Diese Zuordnung wird innerhalb der Forschung kontrovers diskutiert. Innerhalb der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich das sechste Kapitel mit dieser Klassifika-